Besuch von NS-Gedenkstätten als Herausforderung und Chance für
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Besuch von NS-Gedenkstätten als Herausforderung und Chance für
Besuch von NS-Gedenkstätten als Herausforderung und Chance für deutsch-polnische Begegnungsprojekte Methodenseminar für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des deutsch-polnischen Jugendaustauschs Oświęcim, 10.–14. Dezember 2013 Planen Sie im Rahmen Ihres nächsten Jugendaustauschprojekts zum ersten oder erneuten Mal einen Gedenkstättenbesuch eines ehemaligen deutschen Konzentrations- oder Vernichtungslagers? Dafür möchten wir Sie gerne zum Methodenseminar vom 10.-14. Dezember 2013 in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz einladen. INHALTLICHER RAHMEN Das Deutsch-Polnische Jugendwerk fördert seit nun mehr als 20 Jahren unterschiedlichste deutschpolnische Jugendbegegnungen. Unabhängig davon, ob es sich um Begegnungen zwischen Jugendlichen aus Kultureinrichtungen, Sportvereinen oder Pfandfindergruppen handelt, die gemeinsame Vergangenheit spielt dabei fast immer eine Rolle. Schon bei der Vorbereitung müssen Pädagoginnen und Pädagogen sich mit den über den Nachbarn existierenden „Bildern im Kopf“ auseinandersetzen. Die heute 14-26-Jährigen Jugendlichen haben keine Großeltern mehr, die den Nationalsozialismus und den Krieg unmittelbar erlebt haben. Und doch werden sie geprägt von der Art, wie die Gesellschaft mit den historischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts umgeht. Das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg spielt in Polen und in Deutschland nach wie vor eine wichtige Rolle, die Einfluss auf das Verhältnis der beiden Länder zueinander hat. Häufig bauen Pädagoginnen und Pädagogen den Besuch einer NS-Gedenkstätte in ihr Programm ein. Dort - und meist nur dort - soll die schwierige Vergangenheit zum Thema gemacht werden. Solch ein singulärer Besuch ist eine große Herausforderung für alle Teilnehmenden des Projekts und zudem mit bestimmten Erwartungen und unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen der Jugendlichen sowie Betreuenden aus Polen und Deutschland verbunden. Während des Seminars möchten wir gemeinsam erarbeiten, wie man ein Begegnungsprogramm gestalten kann, das den Aspekt der historisch-politischen Bildung einbezieht und das Lernpotenzial der Gruppe fördert. Methodenseminar für den deutsch-polnischen Jugendaustauschs 1 Wir möchten uns mit Ihnen über die Erfahrungen austauschen, wie historisch-politische Bildung in binationalen Gruppen neue Möglichkeiten eröffnet, mit der Vergangenheit des eigenen Landes umzugehen und eine Sensibilität für die Sicht des Nachbarn schafft. THEMEN UND METHODEN: Rolle und Einfluss des Schulunterrichts sowie der historischen Sozialisation durch die Familie auf Jugendliche Historisch-politische Bildung im Rahmen deutsch-polnischer Jugendprojekte Besuch einer NS-Gedenkstätte als Prozess – Vorbereitung, Durchführung und Auswertung als gleichwertige Projektelemente Konfrontation mit Tod und dem Leiden – Umgang mit den Emotionen der Teilnehmenden Institutionen der historisch-politischen Bildung an Gedenkorten in Deutschland und Polen und ihr Angebot für deutsch-polnische Gruppen Bildung in Gedenkstätten „morgen und übermorgen” – Herausforderungen und Chancen Die Vergangenheit hilft, die Gegenwart zu verstehen – historische Bildung und die gesellschaftliche Partizipation von Jugendlichen Bildungsmaterialien und bewährte Methodenpraxis Das Seminar umfasst einen theoretischen Teil (Vorträge und Diskussionen) sowie einen praxisbezogenen Teil (u.a. Workshops, Stadtrallye, Besuch des Staatlichen Museums AuschwitzBirkenau). TEILNEHMER: Leiterinnen und Leiter deutsch-polnischer Jugendbegegnungen – Mitarbeitende aus Organisationen, Vereinen, Kultureinrichtungen und anderen Institutionen, die selbst binationale Jugendbegegnungen durchführen. Bevorzugt angenommen werden Multiplikatoren, die am Seminar gemeinsam mit einem Vertreter der Partnerorganisation des Nachbarlandes teilnehmen möchten. Am Seminar werden jeweils maximal 12 Personen aus Polen und aus Deutschland teilnehmen. Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt auf Grundlage ihrer Bewerbung. ORGANISATORINNEN UND ANSPRECHPERSONEN: Das Seminar ist ein Kooperationsprojekt des Deutsch-Polnischen Jugendwerks und der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oświęcim/Auschwitz. Dorota Bastos – DPJW Förderreferat außerschulischer Jugendaustausch Olga Onyszkiewicz – IJBS in Oświęcim / Auschwitz Stanisława Piotrowska – DPJW Koordination Methodenseminar für den deutsch-polnischen Jugendaustauschs 2 SEMINARLEITUNG UND REFRENTEN: Das Seminar wird geleitet von erfahrenen Pädagogen aus Institutionen, deren Jugendarbeit auf Gedenkorte in Polen und Deutschland ausgerichtet ist, sowie Experten für historisch-politische Bildung aus beiden Ländern. Dr. Alicja Bartuś: Politologin und Journalistin; spezialisiert auf den Vergleich zwischen den Völkermordverbrechen und den Verbrechen durch das totalitäre System des 20. Jahrhunderts; Autorin von Veröffentlichungen zur Geschichte von Ausschwitz und Bildungsbeauftrage in Sachen Menschenrechte. Hartmut Ziesing: Politologe, Soziologe; Organisator vor Studienprogrammen in Polen, Journalist, langjähriger Mitarbeiter von Gedenk- und Begegnungsstätten in Polen und Deutschland. Seminarsprache: Das Seminar wird in deutscher und polnischer Sprache durchgeführt. Simultane Übersetzung in die jeweilige Sprache wird gewährleistet. Teilnahmebescheinigung: Am Ende des Seminars erhalten alle Teilnehmenden eine Teilnahmebescheinigung. Teilnahmegebühren: 150 Zł – für Teilnehmende aus Polen 60 EU – für Teilnehmende aus Deutschland In den Teilnahmekosten enthalten sind die Übernachtung in einem Doppelzimmer mit Bad, Vollverpflegung sowie das Seminarmaterial. Reisekostenzuschuss: Die Reisekosten werden gemäß der maximalen Förderfestbeträge (100%) des DPJW bezuschusst. DPJW-Reisekostenrechner: http://dpjw.org/c61,obliczanie_kosztow_podrozy?language=de ANMELDUNG: Anmeldungen sind bis zum 15.September 2013 über das folgende Online-Formular möglich. Bei Rückfragen zur Anmeldung: Dorota Bastos, (+49) 331 / 284 793 1, [email protected] Detaillierte Informationen Alle detaillierten Informationen zum Seminar finden sie auf der Homepage des DPJW: www.dpjw.org. Zur polnischen Version: hier verlinkt Methodenseminar für den deutsch-polnischen Jugendaustauschs 3 RAHMENPROGRAMM Dienstag, 10.12.2013 bis 15.30 16.00 Abend Anreise der Teilnehmenden Ort: Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz ul. Legionów 11, 32-600 Oświecim http://www.mdsm.pl/de/ Beginn des Seminars Kennenlernen Vorstellung des Programms Abendessen Oświęcim und Auschwitz –Die mehrdimensionale Symbolik des Ortes Multimediale Präsentation und Diskussion Mittwoch, 11.12.2013 8:00 Block 1 Block 2 Block 3 Abend Frühstück Warming-Up mit historischem Hintergrund Oświęcim - Stadtrallye Mittagessen Welches Wissen zur Geschichte Polens/Deutschlands haben Jugendliche aus Schulbüchern? Workshop Rolle und Einfluss des Schulunterrichts sowie der historischen Sozialisation durch die Familie auf den Jugendlichen Diskussion Vorbereitung der teilnehmenden Jugendlichen, der nationalen Gruppen und der deutsch-polnischen Gruppe auf den Besuch des ehemaligen Konzentrations-/ Vernichtungslagers Arbeit in Gruppen Abendessen Präsentation der Ergebnisse und Resümee des Tages Forum Donnerstag, 12.12.2013 8:00 Block 1 Block 2 Block 3 Abend Frühstück Besuch des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau Mittagessen Besuch des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau – Auswertung und Reflektion „Bilder im Kopf” Workshops zur Auswertung des Gedenkstättenbesuchs Auschwitz-Birkenau Abendessen Was bedeutet Auschwitz für mich? – Generationenübergreifendes Panel – Gespräch mit Gästen Methodenseminar für den deutsch-polnischen Jugendaustauschs 4 Freitag, 13.12.2013 8:00 Block 1 Block 2 Block 3 Abend Frühstück Institutionen historisch-politischer Bildung an Gedenkorten in Deutschland und Polen und ihr Angebot für deutsch-polnische Gruppen Best Practice – Workshop Mittagessen Best Practice – Fortsetzung des Workshops Abendessen Projektgalerie – Präsentation von Best Practice-Beispielen durch die Seminarteilnehmenden Samstag, 14.12.2013 8:00 Block 1 Block 2 13:00 Frühstück Die Vergangenheit hilft, die Gegenwart zu verstehen Wie verknüpft man die Beschäftigung mit der Vergangenheit und aktuelles Geschehen auf der Welt? Multimediale Präsentation und Diskussion Resümee und Abschlussevaluation Diskussion: Bildung bei Gedenkstättenfahrten „morgen und übermorgen” – Herausforderungen und Chancen Abschluss des Seminarprogramms Mittagessen Abreise Möglichkeit individueller Beratung mit den Programmverantwortlichen und Mitarbeiterinnen des DPJW Methodenseminar für den deutsch-polnischen Jugendaustauschs 5