Ernährung in der Trächtigkeit und Laktation (Hund/Katze)

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Ernährung in der Trächtigkeit und Laktation (Hund/Katze)
ROYAL CANIN Fernkolleg für TierarzthelferInnen/Tiermedizinische Fachangestellte
Ernährung in der Trächtigkeit und
Laktation (Hund/Katze)
Kurs 01/11 (April 2011 - September 2011)
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung
2
Ernährung in der Trächtigkeit
3
4
5
6
7
•
Hündin
•
Kätzin
Ernährung in der Säugeperiode
•
Hündin
•
Kätzin
Ernährung der Welpen
•
Säugeperiode
•
Beifütterung
Wenn etwas schief geht…
•
Ernährungsfehler in der Trächtigkeit
•
Ernährungsfehler in der Säugeperiode
•
Mutterlose Aufzucht
Besondere Nährstoffe
•
Tyrosin
•
Folsäure
•
Carotin
Häufige Fragen
•
„Wann stelle ich die Ernährung meiner tragenden Hündin oder
Kätzin um?“
8
•
„Ersetzt eine gute Welpenmilch auch das Kolostrum?“
•
„Kann ich in der Trächtigkeit und Säugezeit ad libitum füttern?“
•
„Wie erkenne ich, ob die Hündin genug Milch hat?“
•
„Wie gehe ich bei der Beifütterung der Welpen richtig vor?“
Royal Canin Produkte für Trächtigkeit und Säugeperiode
•
Für Hunde:
•
Vet Care Nutrition Babydog Milk
•
Vet Care Nutrition Starter
a. Starter Mousse
b. Starter Small Dog
c. Starter Medium Dog
d. Starter Large Dog
e. Starter Giant Dog
1.
•
Für Katzen
•
Vet Care Nutrition Sensitive
•
Vet Care Nutrition Babycat Milk
•
Vet Care Nutrition Weaning
Einleitung
Das vorliegende Fernkolleg soll die notwendigen Kenntnisse für die
Ernährungsberatung solcher Tierhalter vermitteln, deren Hündin oder Kätzin
Nachwuchs erwartet. Dies sind nämlich keineswegs immer erfahrende Züchter: 53%
aller Hundewelpen werden in privaten Haushalten mehr oder weniger als
„Zufallsprodukt“, zumindest aber als erster/einziger Wurf, geboren. Diese Tierhalter
haben nicht nur 1000 Fragen rund um die Geburt, sondern oft auch einen
besonderen Wunsch nach intensiver und individueller Betreuung. Dabei spielt die
richtige Ernährung der Hündin oder Katze eine herausragende Rolle. Der Energieund Nährstoffbedarf von Hündinnen und Kätzinnen in der Trächtigkeit und
Säugeperiode unterscheidet sich deutlich vom Erhaltungsstoffwechsel adulter Tiere.
Auch wenn „Schwangerschaft ja keine Krankheit ist“ verdient die werdende Mutter
die bestmögliche tierärztliche Betreuung und Beratung, vor allem auch im Hinblick
auf eine Optimierung der Ernährung. Die Säugephase stellt die größtmögliche
physiologische Leistung im Leben einer gesunden Hündin oder Kätzin dar. Die
Qualität der Ernährung entscheidet nicht nur über den Deckerfolg, die Wurfgröße und
die Vitalität der neugeborenen Welpen, sondern ist auch essenziell für die Kondition
des Muttertieres, die Milchleistung und eine gesunde Entwicklung der Welpen in den
ersten Lebenswochen. Tierarzthelferinnen/ tiermedizinische Fachangestellte sollten
die besonderen Anforderungen, die dieses Leistungsstadium an die Ernährung stellt,
kennen und Tierhalter entsprechend beraten können. Hierzu gehören vor allem
konkrete Angaben, zur Art des Futters, zum Zeitpunkt eines Futterwechsels und zur
Futtermenge. Wichtig sind auch Kenntnisse über mögliche Mangel- und
Fehlernährungen in der Trächtigkeit und Laktation, um einen Zusammenhang
zwischen gesundheitlichen Problemen der Hündin/Kätzin oder der Welpen mit der
Ernährung schnell erkennen zu können. Hier entscheidet ebenso schnelles wie
planvolles Handeln nicht selten über Leben und Tod. Die Grundlage dafür soll das
Kapitel 5 „…wenn etwas schief geht“ schaffen. Abgerundet wird der Lernstoff durch
ein Kapitel über besondere Futterinhaltstoffe, die einen speziellen gesundheitlichen
Nutzen für Hündinnen/Kätzinnen in der Reproduktion haben, die beliebten „häufigen
Fragen der Tierbesitzer“ und eine Beschreibung der in der Reproduktion geeigneten
und ausschließlich in der Tierarztpraxis erhältlichen Produkte von Royal Canin. Wir
wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei der Beantwortung der
Multiple-Choice-Fragen.
Die Autorinnen
Dr. Claudia Rade und Dr. Elisabeth Landes;
Fachtierärztinnen für Tierernährung und Diätetik
2
Ernährung in der Trächtigkeit
Schon lange vor der Entscheidung die Hündin oder Kätzin decken zu lassen, sollte
sich der Besitzer Gedanken über die richtige Ernährung machen. Zum Zeitpunkt der
Bedeckung sollten die Tiere gesund sein und sich in einer guten Körperverfassung
befinden, da sowohl bei über- als auch bei untergewichtigen Tieren mit erhöhten
Komplikationen zu rechnen ist, die z. T. erst nach der Geburt der Welpen sichtbar
werden. Übergewichtige Hunde und Katzen neigen besonders zu kleinen Würfen,
Schwergeburten und Milchmangel in der anschließenden Säugephase,
untergewichtige zu kleinen Würfen, geringen Geburtsgewichten der Welpen, einer
erhöhte Sterblichkeitsrate der Neugeborenen und Milchmangel. Durch Wiegen in
Kombination mit dem Body Conditioning Scoring (BCS) lässt sich Ernährungszustand
einfach überprüfen (z. B. Idealgewicht = 3 bei 5-stufiger Score-Einteilung). Bei
hochgradiger Abmagerung (Score unter 2) oder starkem Übergewicht (Score über 4)
sollte man versuchen den Besitzer
davon
zu
überzeugen,
das
Zuchtvorhaben
so
lange
zu
verschieben
bis
sich
der
Ernährungszustand gebessert hat.
Schafft man es nicht, ein etwas zu
mageres Tier rechzeitig vor der
Belegung
in
eine
gute
Körperverfassung zu bringen, kann
man versuchen die Ovulationsrate
zu steigern indem kurzfristig mit
Beginn der Läufigkeit/Rolligkeit eine
energiereiche Ration 20 – 50 %
über
dem
Erhaltungsbedarf
gefüttert wird („Flushing-Effekt“).
Diese zusätzliche Futtermenge
Abb. 1: Eine Hündin, mit der gezüchtet werden soll,
muss
unmittelbar
nach
der
sollte sich in optimaler Körperkondition befinden
Belegung wieder dem aktuellen
(Beagle Hündin BCS 3)
Bedarf angepasst werden. In der
Praxis sind Tiere von Hobbyhaltern
eher übergewichtig als untergewichtig, bei solchen Tieren bringt „Flushing“ keinen
zusätzlichen Effekt.
•
Hündin
Die Trächtigkeit der Hündin dauert ca. 63 bis 65 Tage, aber Schwankungen von 57–
72 Tagen sind beschrieben. Diese breite Spanne erklärt sich damit, dass beim Hund
mehrere „Unsicherheitsfaktoren“ dazu führen, dass der genaue Zeitpunkt der
Befruchtung der Eizellen häufig nicht ermittelt werden kann. Beispielsweise duldet
die Hündin oft mehrere Bedeckung, sowohl mehrere Deckakte an einem Tag als
auch im Abstand von einigen Tagen. Da die Spermien des Rüden in der Hündin bis
zu einer Woche lebensfähig bleiben, kann eine Bedeckung auch schon weit vor der
Befruchtung stattgefunden haben. Außerdem muss noch die nötige Nachreifung der
Eizellen von ca. 2 Tagen im Eileiter berücksichtigt werden.
Die Trächtigkeit der Hündin gliedert sich in 2 Phasen:
- vom 1. bis zum 42. Tag (qualitative Phase)
In dieser Zeit erfolgt die Befruchtung und Einnistung der Eizellen in die Gebärmutter
sowie die Anlegung aller Organsysteme (Embryonalphase). Der Hündin ist
„äußerlich“ von der Trächtigkeit nicht viel anzumerken.
- von 43. Tag bis zur Geburt (quantitative Phase)
In dieser Trächtigkeitsphase reifen die Organsysteme weiter aus, das Skelett wird
mineralisiert und die Welpen nehmen innerhalb kurzer Zeit erheblich an Größe und
Gewicht zu (Fetalphase). Die Körperform und das Gewicht der Hündin verändern
sich langsam, kurz vor der Geburt wird die Figur „birnenförmig“.
LÄUFIGKEIT
TRÄCHTIGKEIT
LAKTATION
Qualitative Phase
Quantitative Phase
Nahrung von Läufigkeit bis zum 42.
Tag der Trächtigkeit = hochwertiges
Alleinfutter für adulte Hunde,
Menge wie Erhaltung
Nahrung für Zuchthündin ab 43. Tag
der Trächtigkeit + Säugezeit
und für die Welpen: hochwertiges
Welpenfutter, Menge 1,2-1,5x
Erhaltung
Abb. 2: Anforderungen an die Ernährung im Verlauf der Trächtigkeit
Beide Phasen stellen an die Ernährung der Hündin sehr unterschiedliche Ansprüche.
Auch wenn Hündinnen während der Läufigkeit keine speziellen über den
Erhaltungsbedarf hinausgehenden Anforderungen an die Ernährung haben, rechnet
man in der Regel die Zeit der Läufigkeit zur 1. Phase dazu, weil eine optimale
Ernährung bereits den Deckerfolg beeinflussen kann und eine wichtige Vorbereitung
der Trächtigkeit ist. Da viele Hündinnen während der Läufigkeit schlecht fressen und
auch in der 3. – 4. Trächtigkeitswochen häufig unter Appetitmangel leiden, z. T.
begleitet von Übelkeit und Erbrechen, sollte man ein schmackhaftes, ausgewogenes
und hygienisch einwandfreies Futtermittel verwenden. Besonders in der ersten
Trächtigkeitsphase, in der sämtliche Organe der Welpen angelegt werden, reagieren
die Embryonen recht empfindlich auf eine Fehlernährung. Befruchtete Eizellen oder
Embryonen, die in einer frühen Trächtigkeitsphase absterben, werden resorbiert.
Sterben einzelne Embryos ab, äußert sich das in der Praxis in kleinen Würfen.
In der ersten Phase der Trächtigkeit sind die Embryonen noch sehr klein und auch
die Mutter hat wenig Gewebe gebildet, d. h. die Gebärmutter ist nur geringgradig
vergrößert und die Gesäugeanbildung hat noch nicht stattgefunden. Daher entspricht
der Energiebedarf der Hündin bis zum 42. Tag der Trächtigkeit (also in den ersten
2/3 der Trächtigkeit) etwa der Erhaltung, so dass in dieser Zeit ein hochwertiges
Alleinfuttermittel für die Erhaltung gut geeignet ist. Entgegen der Annahme besorgter
Besitzer braucht eine Hündin in dieser Zeit nicht mehr Nahrung als vor der
Trächtigkeit, aber eine gute und ausgewogene Ernährung. Ohne genaue
Anweisungen besteht gerade bei Hobbyzüchtern eher das Risiko, dass zu viel Futter
angeboten wird, nach dem Motto: „Die Hündin muss jetzt nicht nur sich, sondern
zusätzlich auch ihre Welpen mit ernähren.“ Ebenso wie eine mangelnde
Futteraufnahme kann auch eine Überfütterung in der frühen Phase der Trächtigkeit
das Wachstum und Überleben der Embryonen beeinträchtigen.
Zu empfehlen sind für den Erhaltungsbedarf konzipierte Trocken- oder
Feuchtfuttermittel für erwachsene Hunde. Solche Futtermittel haben pro 100 g
Trockensubstanz einen Energiegehalt von 350-450 kcal, einen Rohproteinanteil
zwischen 15-30 % und einen Fettanteil von 10-20%. Welches Futter geeignet ist,
hängt von der Größe und Aktivität der Hündin ab und von der Verträglichkeit. Das
enthaltene Eiweiß muss hochverdaulich und sollte zu einem hohen Anteil tierischer
Herkunft sein. Eine zu geringe Eiweißversorgung in der Frühträchtigkeit kann die
Entwicklung der Früchte so stören, dass es evtl. zu einer Fruchtresorption kommt.
Das Futter wird - je nachdem wie es die Hündin gewöhnt ist - 1 oder 2-mal täglich
angeboten.
Im letzten Drittel der Trächtigkeit
befindet sich die Hündin in einem
Leistungsstoffwechsel. Ab dann
wachsen die Feten exponentiell, d.
h. das Gewicht der Feten nimmt
immer schneller zu und auch die
Mutter
bildet
zusätzliches
Körpergewebe, z. B. das Gesäuge.
Damit steigt der Energiebedarf bei
kleinen Würfen um etwa 30 %, bei
großen Würfen um bis zu 50-60%
über den Erhaltungsbedarf an.
Die „ideale“ Gewichtszunahme, die
eine Hündin bis zur Geburt
aufweisen sollte, liegt bei rund 25 %
Abb. 3: Im letzten Drittel der Trächtigkeit nehmen die
ihres Körpergewichts vor der
Welpen sehr schnell an Gewicht zu
Trächtigkeit,
eine
gute
Körperkondition vor der Trächtigkeit
natürlich vorausgesetzt. Die durchschnittliche Anzahl der Welpen ist in erster Linie
von der Körpergröße der Hündin abhängig. Zwergrassen bringen im Durchschnitt 34, mittlere Rassen 6-7 und große Rassen 7-9 Welpen zur Welt. Riesenrassen und
besondere Hunderassen (z. B. Irisch Setter) neigen zu übermäßig großen Würfen.
Auch wenn die Anzahl der Welpen von der Körpergröße der Mutter beeinflusst wird,
so ist doch das Gewicht des gesamten Wurfes in Relation zum Körpergewicht der
Mutter mit 11-12 % relativ konstant, d. h. die Gewichtszunahme in der Trächtigkeit ist
demnach nicht abhängig von der Anzahl der Welpen. Aufgrund der relativ kurzen
Dauer der Trächtigkeit und des schnellen Wachstums der Feten haben kurzfristige
Fehlernährungen der Hündin sowie Erkrankungen, die mit einer geringeren
Futteraufnahme einhergehen (z. B. Verdauungsstörungen) für die Gesundheit und
Überlebensfähigkeit der Neugeborenen einen wesentlichen Einfluss, da erst kurz vor
Geburt überlebenswichtige Reserven (Glykogen in der fetalen Leber) angelegt
werden, die zur Deckung des Energiebedarfs des Welpen bis zur ersten
Nahrungsaufnahme dienen (siehe Kapitel 4). Zur Deckung des erhöhten Nährstoffund Energiebedarfs der Hündin hat es sich bewährt, in der 5. Trächtigkeitswoche auf
ein energiedichtes Futter mit passendem Nährstoffprofil umzustellen und die
Futtermenge langsam anzuheben.
Welpenfutter für Hunde erfüllt diese Anforderungen sehr gut. Lediglich die
Futtermenge des bis dahin verwendeten Alleinfutters für die Erhaltung zu erhöhen ist
in der Regel nicht ausreichend, da der Bedarf an Energie und Nährstoffen nicht
gleichermaßen ansteigt. Als Richtwert kann man empfehlen, die Energiezufuhr ab
der 5. Trächtigkeitswoche wöchentlich um 10 – 15 % zu steigern. Der höhere Wert
gilt für große Hündinnen mit vielen Welpen, bei kleinen Hündinnen mit wenig Welpen
ist evt. auch weniger ausreichend. Solche Futtermittel sollten einen Energiegehalt
von rund 400 - 500 kcal ME/100 g TS aufweisen, mindestens 22 % hochverdauliches
Protein und 10-25 % Fett. Fett ist nicht nur als „Geschmacksträger“ für die
Schmackhaftigkeit und Akzeptanz und für den Energiegehalt des Futters (Fett hat
doppelt so viele Kalorien wie Eiweiß und Kohlenhydrate) von Bedeutung, sondern
auch für die Versorgung mit essenziellen Fettsäuren. Neben Linolsäure (Omega 6Fettsäure) ist ein gewisser Anteil an Omega 3-Fettsäuren (α-Linolensäure,
Eikosapentaensäure, Docosahexaensäure) aus Fischöl sinnvoll zur Förderung der
Gehirn- und Nervenentwicklung der Welpen. Da die Feten ihren Energiebedarf
ausschließlich aus Glukose decken, sollte von der aufgenommenen Energie
mindestens 20 % aus Kohlenhydraten stammen. Im Vergleich zum
Erhaltungsstoffwechsel braucht die Hündin mehr Energie, Eiweiß und Mineralstoffe,
Spurenelemente und Vitamine. Beispielsweise sind Eisen, Vitamin A und Vitamin E
für die Kolostrumqualität von Bedeutung, Kalzium für die Skelettentwicklung der
Feten und den Geburtsablauf. Zur Vorbeugung einer Anämie ist beim trächtigen Tier
auf eine ausreichende Eisenversorgung zu achten.
Das Futter wird der trächtigen Hündin 2-mal pro Tag zugeteilt, eine ad libitumFütterung (Futter zur freien Aufnahme) ist nur bei strenger Kontrolle der
Gewichtsentwicklung möglich. Günstig ist es, wenn das Futter so energiereich ist,
dass es auch den sehr viel höheren Bedarf in der Säugezeit decken kann, um einen
erneuten Futterwechsel zu vermeiden. Kurz vor der Geburt, wenn das Wachstum der
Feten am größten ist, geht die
Futteraufnahme meistens zurück
und die Hündin kann nur noch
kleine Mengen auf einmal fressen.
Mitunter haben Hündinnen großer
Rassen
sogar
ein
Problem
überhaupt
genügend
Nahrung
aufzunehmen, um ihr Gewicht zu
halten. Die Ursachen sind zum
einen ein „Platzproblem“ durch die
trächtige
Gebärmutter,
zum
anderen spielen auch hormonelle
Umstellungen eine Rolle. 1-2 Tage
vor der Geburt wird zur Entlastung
Abb. 4: Die Gebärmutter mit den Welpen engt gegen
Ende der Trächtigkeit den Bauchraum stark ein, so
des
Magen-Darm-Trakts
die
dass die tragende Hündin nur noch eine begrenzte
Futtermenge
auf
die
Hälfte
Futtermenge aufnehmen kann.
reduziert, viele Hündinnen machen
das auch selbst.
12 – 24 Stunden vor der Geburt kommt es zu einem Abfall der Körpertemperatur um
ca. 1°C. Da dieses Merkmal relativ zuverlässig und einfach zu überprüfen ist, sollte
man den Besitzer auffordern, rund um den erwarteten Geburtszeitpunkt die
Körpertemperatur 2-mal täglich zu messen. Allerdings sind besonders ungeduldige
oder aufgeregte Besitzer nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass auch durch
ständiges Messen im Stundentakt die Geburt nicht schneller in Gang kommt,
sondern dies im Gegenteil von der Hündin eher als unangenehm und stressig
empfunden wird. Stress kann den Geburtsablauf erheblich stören! Auch bei der
Messung der Körpertemperatur in der Praxis ist zu beachten, dass eine erhöhte
Körpertemperatur, die durch eine Stressreaktion verursacht wird, diesen typischen
Temperaturabfall überdecken kann.
Am Tag der Geburt verweigern die meisten Hündinnen das Futter. Mit Hilfe der
Bauchpresse (äußerlich sichtbare Wehen) werden die Welpen nacheinander
geboren. Sofort nach der Geburt eines Welpen öffnet die Hündin die Eihäute, beißt
die Nabelschnur ab, leckt den Welpen trocken und stupst ihn in Richtung Gesäuge.
Die Nachgeburt (= Fruchtblase und Mutterkuchen) wird in der Regel kurze Zeit später
ausgestoßen und vom Muttertier verzehrt. Das Fressen der Nachgeburt ist zwar
normal, kann aber besonders bei Hündinnen mit großen Würfen Durchfall
verursachen, so dass man die Hündin nicht mehr als 4-5 Nachgeburten fressen
lassen sollte. Mit einem Abstand von 30 Minuten bis etwa 2 Stunden werden die
Welpen nacheinander geboren, die Zeit dazwischen nutzt die Hündin zur Brutpflege
und Erholung. Dabei sollte die Hündin auch die Gelegenheit haben Wasser
aufzunehmen, d. h. es muss ausreichend Wasser zur Verfügung stehen und der
Hündin gegebenenfalls auch aktiv angeboten werden.
Direkt nach der Geburt wiegt die Hündin noch rund 5-10 % mehr als vor der
Trächtigkeit. Das ist eine ausreichende Reserve für die anschließende
Säugeperiode, wenn die Hündin nach spätestens 24 Stunden wieder mit gutem
Appetit frisst.
•
Kätzin
Der Energiebedarf rolliger Katzen liegt
etwas über dem für die Erhaltung. Ist
eine Bedeckung geplant, kann es
deshalb sinnvoll sein, während der
Rolligkeit ein energiereicheres Futter
zu füttern als üblich, weil viele Katzen
dann schlechter fressen und unter
Umständen Gewicht verlieren.
Im Unterschied zur Hündin haben Abb. 5: Der Energiebedarf rolliger Katzen liegt
Kätzinnen bereits zu Beginn und nicht etwas oberhalb des normalen Erhaltungsbedarfs.
erst im letzten Drittel der Trächtigkeit
einen höheren Energiebedarf. Meistens ist dies auch für den Besitzer gut zu
erkennen, denn eine Katze, die ca. eine Woche nach der Belegung auffallend
hungriger ist und mehr Futter frisst, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit trächtig. Der
Energiebedarf während der gesamten Trächtigkeit ist 1,2 – 1,4-mal höher als im
Erhaltungsstoffwechsel, so dass man bei trächtigen Katzen die Futtermenge sofort
erhöhen oder auf ein energiereiches Futtermittel umstellen muss. Anders als bei
Hündinnen kommt es während der gesamten Trächtigkeit zu einem kontinuierlichen
und linearen Anstieg des Körpergewichts, was nicht auf ein frühes Wachstum der
Feten zurückzuführen ist, sondern es werden bereits erhebliche Energiereserven in
Form von Fettgewebe für die anschließende Säugeperiode angelegt. Am Ende der
Trächtigkeit soll die Kätzin rund 40 - 50 % mehr wiegen, als vor der Paarung, um die
in der folgenden Säugeperiode entstehenden Gewichtsverluste auszugleichen. Das
ist deutlich mehr als das Gewicht der Welpen, der Gebärmutter, Plazenta,
Fruchtwasser und Gesäugeanbildung. Eine durchschnittlich schwere Katze (~3-4 kg)
mit einem normal großen Wurf (3-4 Welpen) nimmt während der gesamten
Trächtigkeit rund 1,2 – 2 kg zu, d. h. pro Woche etwa zwischen 130-200 g. Die
Trächtigkeit der Kätzin dauert 64-69 Tage, mit einer Schwankungsbreite von 62 – 70
Tagen. Ist die Katze gesund, frisst sie mit gutem Appetit und entspricht die
Gewichtsentwicklung den Erwartungen, kann man davon ausgehen, dass die
Trächtigkeit ohne Komplikationen verläuft und die Energieaufnahme ausreichend ist.
Mit Hilfe regelmäßiger Gewichtskontrollen, die vom Besitzer leicht und stressfrei zu
Hause durchgeführt werden können, hat man zum einen die Möglichkeit, Störungen
frühzeitig zu erkennen, zum anderen bindet man die Besitzer mit ein und
sensibilisiert sie dadurch, ihre Katze besser zu beobachten. Wiegt der Besitzer
regelmäßig, muss man ihn darauf hinweisen, dass viele gesunde, trächtige
Kätzinnen 2 Wochen nach der Paarung schlechter fressen (man vermutet als
Reaktion auf die Einnistung der
Embryonen in die Gebärmuter)
und auch in der letzen
Trächtigkeitswoche
die
Futteraufnahme normalerweise
zurückgeht, mit der Folge eines
niedrigeren
Gewichtszuwachses.
Dieses
Verhalten ist normal und nicht
weiter besorgniserregend, wenn
die Katze anschließend wieder
normal frisst. Eine schlechte Abb. 6: 2 Wochen nach der Paarung und in der letzten
Futteraufnahme während der Trächtigkeitswoche fressen viele Katzen schlecht.
gesamten Trächtigkeit jedoch
beeinflusst die Gewichtszunahme insgesamt, und damit die Gesundheit der Mutter
und ihrer Feten.
Unmittelbar bei der Geburt verliert die Kätzin nur rund die Hälfte des zugenommenen
Gewichts (im Gegensatz zum Hündin, die nach der Geburt fast wieder ihr
ursprüngliches Gewicht erreicht), der Rest wird während der Laktation „verbraucht“.
Katzen, die während der Trächtigkeit zu wenig zunehmen, haben unzureichende
Reserven für die Säugeperiode, mit dem Risiko, dass die Milchleistung gering bleibt
und sie während der Laktation stark abmagern.
In der Praxis hat es sich bewährt, Katzen bereits zu Beginn der Rolligkeit (bes. wenn
sie in vorangegangenen Rolligkeiten immer schlecht gefressen hat) bzw. kurz nach
der Trächtigkeit auf ein schmackhaftes, hochverdauliches und energiereiches
Futtermittel mit einem geeigneten Nährstoffprofil umzustellen. Futtermittel für
Katzenwelpen sind dafür gut geeignet. Da viele Katzen in der Lage sind, ihre
Futteraufnahme während der Trächtigkeit selbständig zu regulieren, ist eine ad
libitum Fütterung zu bevorzugen. Dies hat den großen Vorteil, dass die Katze ihre
Energieaufnahme dem tatsächlichen Energiebedarf anpassen kann, z. B. bei einer
unerwartet großen Anzahl von Welpen oder bei einem individuell bedingt höheren
Energiebedarf. Außerdem kann sie viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
fressen, was dem natürlichen Fressverhalten von Katzen entspricht. Die
Futteraufnahmemenge sollte nur bei übergewichtigen Kätzinnen reguliert werden,
denn das Risiko von Schwergeburten und dadurch einer erhöhten
Welpensterblichkeit steigt bei Adipositas. Eine Gewichtsreduktion während der
Trächtigkeit ist jedoch selbst bei stark übergewichtigen Kätzinnen unbedingt zu
vermeiden. Teilt man das Futter zu, wird die Futtermenge schrittweise erhöht, so
dass gegen Ende der Trächtigkeit rund 25 – 50 % mehr Energie als im
Erhaltungsstoffwechsel aufgenommen wird.
Bei Katzen wird während der gesamten Trächtigkeit ein Futtermittel verwendet, das
auch für die anschließende Säugeperiode geeignet ist. Dies erspart einen
Futterwechsel direkt nach der Geburt. Da sich die Empfehlungen zum Energiedichte
und Nährstoffprofil des Futters für die Trächtigkeit und Laktation nicht unterscheiden,
wird in den nachfolgenden Ausführungen beides zusammengefasst.
Empfohlen werden Futtermittel mit einer hohen Energiedichte (400 – 500 kcal
ME/100g Trockensubstanz), einem Proteingehalt von 35 – 50 % und einem
Fettgehalt von 18 - 35% in der Trockensubstanz. Katzen haben als strikter
Fleischfresser (Carnivore) generell einen hohen Eiweißbedarf und sind nur begrenzt
in der Lage, ihren Stoffwechsel einem verringerten Angebot anzupassen. Ein
Proteinmangel während der Trächtigkeit führt zu geringeren Geburtsgewichten, einer
erhöhten Sterblichkeit und Beeinträchtigung des Immunsystems der Welpen. Eine
hohe Proteinaufnahme verbessert die Gewichtsentwicklung der Kätzin und. der
Welpen. Das Eiweiß der Nahrung sollte aufgrund einer besseren Verdaulichkeit und
höheren Verwertung im Stoffwechsel überwiegend tierischer Herkunft sein.
Außerdem enthält tierisches Nahrungseiweiß Taurin, eine Aminosulfonsäure
(Endprodukt des Stoffwechsels von Methionin und Cystein), die Katzen - im
Gegensatz zu Hunden - nicht selbst synthetisieren können. Da die Folgen eines
Taurinmangels für die Kätzin und ihre Welpen vielfältig sind (u. a. Absterben der
Feten um den 25. Trächtigkeitstag, Missbildungen der Feten, Unfruchtbarkeit), wird
es bei einem erhöhten Bedarf den Futtermitteln als Reinsubstanz zugesetzt.
Durch einen hohen Fettgehalt in der Nahrung wird die Energiedichte gesteigert (Fett
ist eine wichtige Energiequelle!), der Bedarf an essenziellen Fettsäuren gedeckt und
die Resorption fettlöslicher Vitamine unterstützt. Essenzielle Fettsäuren für die Katze
sind: Linolsäure, Arachidonsäure und α-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure). Für die
normale Entwicklung der Netzhaut von Katzenwelpen ist zudem die Aufnahme von
Dokosahexaensäure (Omega-3-Fettsäure) mit der
Nahrung erforderlich. Da das Fettsäuremuster der
Muttermilch vom Fettsäuremuster der Nahrung
abhängt, sollten Futterkomponenten mit einem
hohen Anteile an Omega-3-Fettsäuren verwendet
werden, z. B. Fischöl oder Geflügel. Auch ein
länger andauernder Arachidonsäuremangel der
Kätzin hat so schwerwiegende Störungen der
Fortpflanzung zur Folge, dass keine lebensfähigen
Welpen geboren werden.
Ein Anteil von mindestens 10 % an Kohlenhydraten
Abb. 7: Fischöl ist eine wichtige
Quelle für Omega 3-Fettsäuren.
in der Ration ist anzuraten. Während der
Trächtigkeit decken Katzenfeten ihre Energie
ausschließlich aus Glukose und legen zudem Körperreserven in Form von Glykogen
in der Leber an für die Zeit kurz nach der Geburt. Während der Laktation werden
Kohlenhydrate zur Milchzuckersynthese verwendet.
Abb. 8: Für Katzen sollten aufgrund ihrer geringeren Kapazität, Kohlenhydrate zu verdauen,
Kohlenhydrate in der Nahrung gut aufgeschlossen sein, da es sonst zu Verdauungsstörungen
kommen kann.
Da die Kapazität zur Kohlenhydratverdauung bei Katzen geringer ist als bei Hunden,
sind im Katzenfutter generell weniger Kohlenhydrate enthalten als im Hundefutter.
Am besten wird hochverdauliche Stärke (z. B. Reis) vertragen, bei hoher
Futteraufnahme empfiehlt es sich, zur Vermeidung von Verdauungsstörungen, den
Stärkegehalt auf etwa 20-30 % in der Trockensubstanz zu beschränken.
Auch der Bedarf an Mineralstoffen (bes. Kalzium) und Vitaminen ist gegenüber dem
Erhaltungsstoffwechsel erhöht.
3 Ernährung in der Säugeperiode
•
Hündin
Milchproduktion (Laktation) bedeutet „Schwerstarbeit“ („Leistungsstoffwechsel“), was
bei der Ernährung während der Säugeperiode entsprechend berücksichtigt werden
muss. Wie gut eine Hündin den Anforderungen gewachsen ist, ist abhängig von der
körperlichen Verfassung der Hündin sowie der adäquaten Ernährung in der
Trächtigkeit und Säugeperiode. Im Gegensatz zur Kätzin legen Hündinnen während
der Trächtigkeit keine nennenswerten
Körperreserven für die Laktation an.
Der Energie- und Nährstoffbedarf hängt
direkt von der produzierten Milchmenge
ab, die wiederum von der Anzahl der
saugenden
Welpen
und
dem
Laktationsstadium abhängt. In der 1.
Woche der Säugezeit, wenn die Welpen
noch klein und wenig agil sind, ist die
Milchleistung noch relativ niedrig, aber
sie
steigt
mit
zunehmender
Milchaufnahme der Welpen kontinuierlich
an und erreicht nach 3 – 5- Wochen ihr
Maximum. Dementsprechend verhält
sich
auch
der
Energieund
Nährstoffbedarf. Als Faustzahl kann man
sich merken, dass man pro Welpe ¼ des
Erhaltungsbedarfs
der
Hündin
hinzurechnen kann. Das heißt: bei 4
Welpen beträgt der Energiebedarf das
Doppelte, bei 8 Welpen das 3-fache und
bei 12 Welpen das 4-fache der Erhaltung
während der Hochlaktation. Es liegt auf
der Hand, dass die Energiemengen nicht
mit ein paar Leckerlis und einige Löffel
Dosenfutter gedeckt werden kann. Dies
wird von unerfahrenen Hundezüchtern
Abb. 9: Die Säugeperiode ist „Schwerstarbeit“
oft unterschätzt! Eine ausreichende
– entsprechend stark steigt der Energiebedarf.
Energieaufnahme ist (bes. bei großen
Würfen) nur möglich, wenn die Hündin
deutlich mehr Futter frisst als im Erhaltungsbedarf und das Futter eine ausreichende
Energiedichte aufweist. Säugende Hündinnen sind in der Lage, größere
Futtermengen zu fressen als Hündinnen im Erhaltungsbedarf. Das heißt die
Futteraufnahmekapazität,
die
im
Erhaltungsstoffwechsel
bei
20
g
Trockensubstanz/kg Körpergewicht liegt, kann bis über 50 g ansteigen. Außer bei
übergewichtigen Hündinnen mit wenig Welpen ist eine Fütterung ad libitum (Futter
steht zur freien Aufnahme zur Verfügung) zu empfehlen, damit die Hündin
entsprechend ihren eigenen Bedürfnissen fressen kann. Bei kleinen Würfen wird das
Futter in Abhängigkeit der Gewichtsentwicklung der Hündin zugeteilt, wobei
mindestens 3 Mahlzeiten pro Tag angeboten werden. Für säugende Hündinnen
kommen nur energiereiche Futtermittel mit einem Mindestenergiegehalt von 400-500
kcal ME/100 g in der Trockensubstanz in Frage. Liegt der Energiegehalt darunter,
sind Hündinnen mit größeren Würfen nicht in der Lage ausreichende Futtermengen
aufzunehmen, um ihren Energiebedarf zu decken. Da der Energiegehalt in erster
Linie von der Fettmenge beeinflusst wird, sind Trockenfuttermittel mit einem
Fettgehalt von unter 10 % ungeeignet, der Fettgehalt sollte mindestens 18 %
betragen. Außerdem sollten mindestens 10 – 20 % der Futterenergie auf
Kohlenhydrate entfallen, da für die Synthese von Milchzucker (Laktose) große
Glukosemengen nötig sind. Bezogen auf die Futtertrockensubstanz bedeutet das
einen Gehalt an hochverdaulichen Kohlenhydraten von mehr als 20 %. Der Bedarf
an Eiweiß steigt stärker an als der an Energie, so dass pro Energieeinheit ein
höherer Proteinanteil enthalten sein muss als im normalen Futter für erwachsene
Hunde. Empfohlen ist ein Eiweißanteil zwischen 25-35 %. Das Eiweiß muss
hochverdaulich sein und eine hohe biologische Wertigkeit (=Verwertung des
Eiweißes im Stoffwechsel) aufweisen. Dies wird am sichersten mit einem hohen
Anteil (mindestens 50 %) tierischer Herkunft, wie z. B. Fleisch, Fisch, Ei erreicht, von
den pflanzlichen Eiweißen kommen nur Produkte mit hoher biologischer Wertigkeit in
Frage. Bei den meisten Mineralstoffen und Vitaminen besteht in der Laktation ein
erhöhter Bedarf. Zu erwähnen ist besonders Kalzium, das in hohen Mengen in der
Muttermilch enthalten ist. Bei einer zu geringen Kalziumaufnahme besteht für die
Mutter die Gefahr einer hypokalzämischen Tetanie (Eklampsie, siehe Kapitel 5). Eine
Überversorgung mit Kalzium ist ebenso zu vermeiden, denn dadurch sinkt die
Verwertung anderer Nährstoffe, z. B. Phosphor und Zink. Für die Entwicklung der
Feten ist u. a. auch auf eine ausreichende Versorgung mit Jod, Selen und
fettlöslichen Vitaminen (A, D, E) von Bedeutung, deren Gehalte in der Muttermilch
von der Fütterung der Hündin beeinflusst wird. Wie bereits im Kapitel zur Trächtigkeit
erwähnt, eigenen sich Welpenfutter gut für trächtige Hündinnen. Sie sind besonders
hoch verdaulich, haben einen hohen Energiegehalt und die Zusammensetzung ist
dem erhöhten Bedarf an Nährstoffen optimal angepasst.
Wasser wird in großen Mengen für die Milchproduktion und Thermoregulation
benötigt, so dass in der Säugeperiode der Wasserbedarf der Hündin erheblich
ansteigt. Ihr muss jederzeit ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen.
Beispielsweise braucht eine große Hündin mit 35 kg Körpergewicht, die einen großen
Wurf säugt, in der Hauptlaktationszeit etwa 5-6 l Wasser pro Tag!
Die Bestimmung des Körpergewichts ist eine einfache Methode die Ernährung zu
überprüfen und Störungen frühzeitig zu erfassen. Der Gewichtsverlust der Hündin
sollte während der Laktation 5-10 % ihres Normalgewichts nicht überschreiten. Bei
höheren Verlusten kann es notwendig sein, den Welpen Milchaustauscher
zuzufüttern, da die Hündin ihre Milchleistung
nicht beliebig erhöhen kann. Nimmt die Hündin
zu viel Gewicht ab, sinkt die Milchleistung
(Folge:
unbefriedigendes
Wachstum
der
Welpen) und sie benötigt länger ihre
Zuchtkondition wieder zu erlangen.
In der Regel werden die Welpen mit 6-8 Wochen
von der Mutter abgesetzt. Das Absetzten der
Welpen ist ein allmählicher Prozess. Dabei
reduziert sich die Milchproduktion der Hündin in
dem Maße, indem die Welpen festes Futter
fressen und immer weniger Muttermilch trinken
(Siehe Kapitel 4). Bildet die Hündin kurz vor dem
Abb. 10: In der Regel werden die
Welpen mit 8 Wochen von der
Mutter abgesetzt.
Absetzen noch viel Milch, kann die Milchmenge durch eine Restriktion der
Futtermenge gedrosselt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es zu einem
Milchstau kommt, woraus sich leicht eine Gesäugeentzündung (Mastitis) entwickeln
kann. Folgendes Fütterungsregime der Hündin hat sich bewährt: Am Tag vor dem
Absetzen kein Futter, am Absetztag sowie den Tag danach ¼ der Erhaltungsbedarfs,
2 Tage nach dem Absetzen ¾ der Erhaltungsbedarfs und ab dem 3. Tag nach dem
Absetzen wird die Futtermenge entsprechend des Erhaltungsbedarfs gefüttert.
•
Kätzin
Der Energie- und Nährstoffbedarf in der Säugezeit hängt von der Menge der
produzierten Muttermilch ab, die wiederum abhängig ist von der Anzahl der Welpen
und dem Laktationsstadium. Die Milchproduktion setzt zum Zeitpunkt der Geburt ein
und erreicht ihren Höhepunkt nach 3 - 5 Wochen.
Abb. 11: Eine säugende Kätzin mit 3-4 Welpen benötigt das 2,5fache ihres Erhaltungsbedarfs an
Energie
Die Kätzin benötigt bei weniger als 3 Welpen rund das 1,5-fache, bei 3 - 4 Welpen
das 2,5-fache und bei mehr als 4 Welpen das 3-fache der Erhaltungsbedarfs an
Energie, so dass sich grundsätzlich eine ad libitum Fütterung anbietet. Trotzdem
nehmen die Katzen auch unter optimalen Bedingungen während der Säugephase
weiterhin ab und erhalten erst mit dem Absetzen der Welpen ihr ursprüngliches
Körpergewicht vor der Paarung zurück. Dafür werden die in der Trächtigkeit
angelegten Energiereserven (Fettdepots) aufgebraucht. Katzen, die übermäßig an
Gewicht verlieren, neigen zu Störungen in der Milchleistung.
Der Bedarf kann nur durch eine Steigerung der Futtermenge und einem Futter mit
einer sehr hohen Energiedichte gedeckt werden. Grundsätzlich sind für säugende
Katzen nur hochverdauliche, energie- und nährstoffreiche Futtermittel geeignet.
Welpenfutter für Katzen erfüllen diese Anforderungen recht gut. Die empfohlenen
Nährstoff- und Energiegehalte wurden bereits im Kapitel 2 dargestellt, da man
Katzen bereits in der Trächtigkeit auf ein solches Futter umzustellen sollte.
Die ersten Tage nach der Geburt verlassen viele Kätzinnen ihre neugeborenen
Welpen nur sehr zögernd oder gar nicht, so dass Futter und Wasser in unmittelbarer
Nähe oder direkt in der Wurfkiste angeboten werden muss. Bei Katzen, die wenig
trinken, sollten man Feuchtfutter oder mit Wasser versetztes Trockenfutter
verwenden, um eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sicherzustellen.
4 Ernährung der Welpen
•
Säugeperiode
Die Säugeperiode gliedert sich in 3
Phasen. In der 1-2 Lebenswoche schafft
die Hündin selbst optimale Bedingungen
für die Entwicklung der Welpen. Sie
verlässt die Wurfkiste kaum, steht ständig
als Nahrungs- und Wärmequelle zu
Verfügung und animiert die Welpen zum
Saugen. Im Alter von 2-3 Wochen, wenn
sich die Augen öffnen, werden die Welpen
mobiler und können sich immer besser
um die selbständige Nahrungsaufnahme
kümmern. Der Impuls für das Säugen
kommt sowohl von der Mutter als auch
von den Welpen. Wenn mit 3-4 Wochen Abb. 12: Wenn mit 3-4 Wochen die
die Milchzähne durchbrechen, wird das Milchzähne durchbrechen, wird das Säugen
Säugen zunehmend unangenehmer für für die Hündin zunehmend unangenehm.
die Mutter und sie entzieht sich den
Welpen indem sie die Wurfkiste phasenweise für einige Zeit (zuerst nur für kurze
Zeit, später immer länger) verlässt. Der Impuls für das Säugen geht ausschließlich
von den Welpen aus.
Als Kolostrum („Biestmilch“) bezeichnet man die erste Muttermilch, die vom
Muttertier nach der Geburt produziert wird. Sie ist eine sehr konzentrierte Energieund
Nährstoffquelle
und
liefert
zudem
Wasser,
Wachstumsfaktoren,
Verdauungsenzyme und maternale Antikörper. Ihre Zusammensetzung unterscheidet
sich deutlich von der normalen Muttermilch („reifen Milch“). Kolostrum ist leicht
gelblich und aufgrund des höheren Trockensubstanzgehalts zähflüssig. Im Vergleich
zur reifen Milch ist, durch den hohen Anteil an Immunglobulinen (Antikörpern), der
Eiweißgehalt etwa doppelt so hoch, der Gehalt an Milchzucker niedriger und an
Eisen, Zink, Kupfer sowie Vitamin A deutlich höher. Da die Antikörper nur in den
ersten 12 - 24 Lebensstunden die Darmwand passieren und so eine passive
Immunität aufzubauen können, müssen die Welpen zum Schutz vor Infektionen in
den ersten Lebensstunden ausreichend Kolostrum erhalten. Schnelle Unterstützung
durch den Menschen ist in den ersten Lebensstunden gefordert, wenn einzelne
Welpen nicht in der Lage sind, Kolostrum aufzunehmen oder der Wurf so groß ist,
dass nicht alle Welpen die Chance auf eine ausreichende Versorgung haben.
Dadurch sind Erstgeborene generell im Vorteil, während bei „Nachzüglern“ häufiger
eingegriffen werden muss. Dazu legt man die betroffenen Welpen an das Gesäuge
an und schiebt eine Zitze aus der schon einige Tropfen Milch gemolken wurden
(Zitze drücken, nicht ziehen) ins Mäulchen. In den hinteren Drüsenkomplexen ist die
Kolostrumproduktion höher als in den vorderen, so dass man diese bevorzugen
sollte. Durch den Saugreflex fangen die meisten Welpen sofort an zu trinken, weniger
aktive Welpen (z. B. durch Unterkühlung) müssen unter Umständen zunächst
behutsam aufgewärmt werden, ehe sie überhaupt in der Lage sind, zu saugen und
abzuschlucken. Sehr schwache Welpen päppelt man zur Überbrückung mit einer
geringen Menge an 5% Glukoselösung, im Notfall ist eine Kolostrumgabe auch über
eine Magensonde möglich. Um schnell reagieren zu können, empfiehlt es sich in
größeren Hundezuchten tiefgekühlte Kolostrumreserven anzulegen, da die
Antikörper in gefrorenem Zustand 1-2 Jahre wirksam bleiben. Steht kein Kolostrum
zur Verfügung, verabreicht man den Welpen steriles Serum gesunder Hunde
(vorzugsweise das der Mutter) ins Mäulchen, was allerdings nicht zu vergleichbaren
Antikörpertitern führt wie die normale Kolostrumaufnahme.
Abb. 13: Muttermilch versorgt die Welpen in den
ersten 3 Wochen mit allem, was sie brauchen.
Muttermilch ist ein natürliches
hochverdauliches „Alleinfuttermittel“,
das in den ersten 3 Lebenswochen
die Welpen ausreichend mit Energie,
sämtlichen Nährstoffen und weiteren
Faktoren zur Unterstützung der
Verdauung und des Immunsystems
versorgt. Da die Muttermilch der
einzelnen Tierarten speziell an die
Bedürfnisse der Welpen angepasst
ist, unterscheiden sie sich in ihrer
Zusammensetzung
erheblich
voneinander (Tab. 1). Aus diesem
Grund kann man die Muttermilch
nicht einfach durch die Milch einer
anderen Tierart ersetzen, z. B.
vertragen
Hundewelpen
keine
Kuhmilch.
Tab.1: Zusammensetzung der Muttermilch verschiedener Tierarten
Wasser
Fett
Protein
Laktose
Energie
(%)
(%)
(%)
(kcal ME/100g)
(%)
Kuh
88
3,8
3,3
4,7
64
Hund
77
9,5
7,5
3,3
146
Katze
79
8,5
7,5
4,0
121
(Kirk et al. 2002)
Im Vergleich zur Kuhmilch ist der Energie-, Protein- und Fettgehalt in der Muttermilch
von Hunden und Katzen höher, der von Laktose niedriger. Das Milchfett liefert den
größten Anteil an der Milchenergie, beim Hund rund 60 %, bei der Katze rund 50%.
Es besteht zu einem hohen Anteil aus langkettigen ungesättigten Fettsäuren. Die
wichtigsten Vertreter sind die Omega-6-Fettsäuren Linolsäure (essenzielle Fettsäure
für Hunde und Katzen) und Arachidonsäure (essenziell für Katzen) sowie die Omega3-Fettsäuren α-Linolensäure und Dokosahexaensäure (DHA). Das Fettsäuremuster
in der Muttermilch wird durch die Nahrung des Muttertieres beeinflusst. Katzenmilch
enthält außerdem das für Katzen essenzielle Taurin. Bei den Mineralstoffen fallen
besonders die hohen Kalzium- und Phosphorgehalte auf, die im Verlauf der Laktation
weiter ansteigen und den zunehmenden Bedarf der Welpen widerspiegeln (Aufbau
von Knochen). Milch enthält wenig Eisen. Für Welpen, die mit besonders geringen
Eisenreserven auf die Welt kommen (Frühgeburten, untergewichtige Neugeborene),
oder die sehr schnell wachsen, kann die Versorgung unzureichend sein und sich
eine Anämie (Blutarmut) entwickeln. Der Gehalt an fettlöslichen Vitaminen in der
Muttermilch wird durch die Ernährung der Mutter während der Trächtigkeit und
Laktation beeinflusst.
Der Magen-Darm-Trakt von Saugwelpen ist optimal an die Verdauung und
Verwertung von Muttermilch angepasst. Die Ernährung der Welpen in den ersten 2-3
Lebenswochen ist in der Regel unproblematisch, denn eine gesunde und gut
ernährte Hündin bzw. Kätzin produziert entsprechend der Anzahl und dem Appetit
der Welpen genügend Milch. Bei besonders großen Würfen (z. B. bei großen
Hunderassen) kann es dennoch vorkommen, dass die Milchproduktion zu gering ist,
um alle Jungtiere ausreichend zu versorgen. Gelangen einzelne schwächeren
Welpen nicht an die Zitzen, besteht die Gefahr der Austrocknung und
Unterernährung. In solchen Fällen muss mit einer geeigneten Ersatzmilch
(Milchaustauscher) zugefüttert werden (siehe auch Kapitel 5: Mutterlose Aufzucht).
Abb. 14: Gelangen bei sehr großen Würfen schwächere Welpen nicht an die Zitzen, muss mit einer
geeigneten Ersatzmilch zugefüttert werden.
Von der Mutter gesäugte Welpen trinken häufig und eher kleinere Mengen Milch.
Unter normalen Bedingungen saugen Welpen in der ersten Lebenswoche etwa 12mal, in der 2. Lebenswoche etwa 8-mal. Dabei trinken sie in der ersten Lebenswoche
zwar nur eine geringe Milchmenge, die aber bezogen auf das Körpergewicht sehr
hoch ist. Saugwelpen nehmen pro 100 g Körpergewicht am Tag anfangs 15 später
10 ml Milch auf. In der ersten Lebenswoche entspricht dies nur 1-2 ml/100 g
Körpergewicht je Mahlzeit, wenn man von einem 2-Stunden-Rhythmus beim Saugen
ausgeht. Im Laufe der Säugeperiode steigen Energie- und Nährstoffbedarf, was eine
Steigerung der Milchleistung der Mutter nach sich zieht (maximale Milchleistung in
der 3. – 5. Woche nach der Geburt). Obwohl es in der Praxis schwierig ist, die
Milchqualität und –leistung zu bestimmen, kann sie sehr leicht anhand der
Gewichtsentwicklung und dem Gesundheitszustand der Welpen überprüft werden.
Schwäche, Ruhelosigkeit, ständiges Jammern oder verzögerte Gewichtszunahme
der Welpen sowie Kratz- und Bissverletzungen am Gesäuge der Mutter sind ein
Hinweis auf eine zu geringe Milchproduktion.
Die Gewichtszunahme in den
ersten Lebenswochen ist ein
empfindlicher und einfach zu
messender
Parameter
zur
Beurteilung
des
Gesundheitszustandes
der
Mutter und ihrer Welpen.
Regelmäßige
Gewichtskontrollen
sind
angesagt!
Bei
ungestörter
Entwicklung verdoppelt sich
das
Geburtsgewicht
eines
Hunde- bzw. Katzenwelpen
nach 7-9 Tagen, am Ende der
2. Lebenswoche wird das 3-4
fache, nach 4 Wochen das 6-7Abb. 15: Neugeborene Welpen sollten ihr Geburtsgewicht
innerhalb von 7-9 Tagen verdoppeln.
fache des Geburtsgewichtes
erreicht. Da die täglichen
Gewichtszunahmen variieren können, ergibt die wöchentliche Beurteilung meist
einen besseren Überblick. Trotzdem sollte man zunächst täglich wiegen, um
Gesundheits-störungen und Probleme frühzeitig zu erkennen (Alarmsignal: Welpe
verliert an Gewicht bzw. nimmt 2 Tage in Folge nicht zu). Ist die Gewichtsentwicklung
nicht zufriedenstellend, werden die Welpen entweder mit Milchaustauscher
zugefüttert bzw. erhalten so bald wie möglich zusätzlich Beifutter (siehe unten). Die
Wachstumsgeschwindigkeit wird durch die Nahrungsaufnahme beeinflusst. Welpen,
die mehr Muttermilch aufnehmen, sehen dabei keineswegs fetter aus als ihre
Wurfgeschwister sondern größer. Welpen haben im Gesäuge meist einen
„Stammplatz“, d. h. sie trinken vorwiegend immer an derselben Zitze. Da die hinteren
Drüsenkomplexe mehr Milch produzieren als die vorderen, findet man die größeren
Welpen in der Regel auch dort.
•
Beifütterung
Ab Ende der 3. Lebenswoche ist der Energie- und Nährstoffgehalt der Muttermilch für
die adäquate Entwicklung der Welpen nicht mehr ausreichend. In dieser Zeit brechen
die ersten Milchzähne durch, was die Welpen in der Lage versetzt, auch festere
Nahrung als Flüssigkeiten zu fressen und Futterstückchen aufzunehmen. Muss
früher zugefüttert werden (z. B. bei Milchmangel), wird wie bei der mutterlosen
Aufzucht verfahren, d. h. flüssige Nahrung wird über die Flasche mit Sauger
verabreicht (siehe Kapitel 5). Im Allgemeinen lässt sich auch aus dem Verhalten der
Welpen (z. B. starkes Interesse am Futter der Mutter, ständige Sauglust, Unruhe)
leicht erkennen, wann mit der Beifutterung begonnen werden kann. Als Beifutter
werden hochverdauliche, gut verträgliche und schmackhafte Futtermittel verwendet,
die in breiiger oder stark zerkleinerter Form angeboten werden. Dazu eignen sich
Milchaustauscher, spezielle kommerziell erhältliche Mischfuttermittel (siehe Kapitel 8)
oder eigene Futtermischungen. Letztere werden aus hochverdaulichen
Komponenten wie bindegewebsarmes Fleisch, Leber, Quark, Eier, Haferflocken,
Reis selbst zusammengemischt. Das Verdauungssystem, das bei Neugeborenen
optimal an die Verdauung und Verwertung von Muttermilch angepasst ist, reift unter
dem Einfluss der Beifuttergabe aus, d.h. Enzyme, die zur Verdauung der Nährstoffe
im Beifutter benötigt werden, werden auch erst dann gebildet, wenn der Welpe
dieses Futter aufnimmt, und dann in zunehmendem Maße. Man spricht hier von
Enzyminduktion, die zum Beispiel für das Stärke spaltende Enzym Amylase zu
beobachten ist. Saugwelpen, die ausschließlich Muttermilch aufnehmen, besitzen so
gut wie keine Amylaseaktivität. Diese entwickelt sich erst unter dem Einfluss
stärkehaltiger Futtermittel. Im Gegenzug nimmt die Aktivität des Milchzucker
spaltenden Enzyms Laktase ab: Die Laktase wird zur Verdauung des Beifutters nicht
benötigt, da dies in der Regel keinen Milchzucker mehr enthält. Die Aktivität der
Verdauungsenzyme passt sich also der Änderung der Nahrung an. Sobald festes
Futter gefressen wird, vergrößert sich auch der Magen erheblich.
Abb. 16: Das erste Beifutter wird breiförmig, körperwarm und in flachen Schalen angeboten.
Das erste Beifutter wird breiförmig und körperwarm (35-37°C) in flachen Schalen
angeboten. Sollten sich die Welpen nicht spontan dafür interessieren, kann man
etwas Futterbrei ums Mäulchen schmieren oder die Schnauze vorsichtig ins Futter
tupfen. Meist sind diese Maßnahmen ausreichend, um die Welpen „auf den
Geschmack zu bringen“. Die Welpen lernen schnell voneinander. Sobald nur ein
Welpe anfängt zu fressen, werden auch die anderen Geschwister neugierig und
ahmen das Verhalten in der Regel sofort nach. Am Anfang ist die Beifutteraufnahme
eher spielerisch und die Muttermilch bleibt weiterhin die Hauptnahrungsquelle.
Anfangs werden nur einige Gramm gefressen, aber gegen Ende der Säugezeit
müssen die Welpen mindestens 20 g Trockensubstanz aufnehmen, da man sie sonst
nicht abgesetzten kann. Nehmen gesunde Welpen kurz vor dem Absetzen noch nicht
ausreichend festes Futter auf, wird gegebenenfalls die Futtermenge der Hündin
gekürzt, um deren Milchleistung zu drosseln und die Beifuttergabe intensiviert. Wie
viel Beifutter angeboten wird, richtet sich nach dem Appetit der Welpen. Man sollte
die Menge so wählen, dass das Futter zügig und vollständig gefressen wird.
Aufgrund der besonderen Empfindlichkeit der Welpen ist dabei der
Fütterungshygiene besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Das Futter wird für jede
Mahlzeit immer frisch bereitgestellt, Futterreste sind nach der Mahlzeit zu entfernen
und Futter- und Wassernäpfe sind gründlich zu reinigen. Sobald Beifutter angeboten
wird, benötigen die Welpen auch frisches Trinkwasser zur freien Verfügung.
Das Beifutter wird den Welpen mindestens 3-mal täglich angeboten. Dies sollte
getrennt von der Mutter erfolgen, damit die Welpen in Ruhe fressen können. Treten
Verdauungsstörungen wie Durchfall, Veränderungen der Kotkonsistenz oder
Erbrechen auf, wird die Beifuttermenge reduziert oder kurzfristig für 1 – 2-mal
ausgesetzt.
Die Entwöhnung von der Muttermilch und Umstellung auf festes Futter ist ein
schleichender Prozess. Die Mutter reagiert zunehmend unfreundlicher auf die spitzen
Zähnchen der Welpen. Sie lässt sie nicht mehr ständig saugen, beendet das
Saugen, obwohl die Welpen noch nicht statt sind, und verlässt immer häufiger die
Wurfkiste. Die Welpen decken im Laufe der Zeit ihren Energie- und Nährstoffbedarf
immer mehr mit dem Beifutter und immer weniger über die Muttermilch. Das
Verhalten der Mutter ist für die Welpen natürlich mit Frustrationen verbunden, nach
dem Motto: „Ich will etwas haben, aber bekomme es nicht.“ Durch dieses
„Frustrationstraining“ lernen die Jungtiere jedoch, dass nicht alle Dinge jederzeit
verfügbar sind und auch mit derartigen Situationen umzugehen. Solche Erfahrungen
sind für die soziale Entwicklung außerordentlich wichtig, um eine sogenannte
„Frustrationstoleranz“ zu entwickeln.
Absetzen bedeutet Stress für die Welpen! Die Lebensumstände ändern sich
grundlegend: keine Muttermilch mehr, sondern nur noch Aufzuchtfutter, Trennung
von der Mutter und den Geschwistern meist verbunden mit neuen Besitzern und
einen Umzug in eine fremde Umgebung. Die Voraussetzung für das Absetzen ist,
dass die Welpen in der Lage sind, ausreichend Futter zur Deckung ihres Energieund Nährstoffbedarf aufzunehmen. Um weiteren Stress zu vermeiden, sollten die
neuen Besitzer das Futter und die Fütterungstechnik des Züchters zunächst für 1-2
Wochen beibehalten. Dabei hat es sich bewährt, das gewohnte Futter in der
entsprechenden Menge vom Züchter mitzunehmen. Besonders Katzenwelpen
können auf das gewohnte Futter bereits stark geprägt sein.
2
Wenn etwas schief geht…
•
Ernährungsfehler in der Trächtigkeit
In den ersten 2 Wochen der Trächtigkeit schwimmen die aus den befruchteten
Eizellen entstandenen Embryonen frei in der Gebärmutter und werden über die
sogenannte Embryotrophe (eine nährstoffreiche Flüssigkeit in der Gebärmutter)
ernährt. Erst danach heften sich die Fruchthüllen an die Gebärmutterwand an und
werden über die Blutgefäße des Mutterkuchens mit Energie und Nährstoffen
versorgt. Schwere Ernährungsfehler (z. B. sehr unausgeglichene Rationen,
verdorbenes Futter, mit schädlichen Inhaltsstoffen kontaminiertes Futter) im frühen
Trächtigkeitsstadium, in dem sämtliche Organe angelegt werden, können zu einem
Absterben und einer anschließenden Resorption des Embryos führen oder
Missbildungen verursachen. Werden die Feten dagegen bei fortgeschrittener
Trächtigkeit über die Plazenta versorgt, ist der mütterliche Organismus in gewissen
Grenzen durchaus in der Lage bestimmte Ernährungsdefizite zu kompensieren.
Ein Energiemangel der Hündin führt zunächst zu einer schlechten Konzeptionsrate
(Wahrscheinlichkeit, dass die Hündin beim Decken überhaupt tragend wird, sinkt)
und später zu einem erhöhten Abortrisiko. Besonders gegen Ende der Trächtigkeit
beeinflusst er das Geburtsgewicht und die Lebensfähigkeit der Neugeborenen
entscheidend. Erst gegen Ende der Trächtigkeit legen die Feten wichtige
Energiereserven (bes. Glykogen in der Leber) an, um die Zeit bis zur ersten
Nahrungsaufnahme überbrücken zu können. Ohne Leberglykogen können die
Welpen nur 2-3h überleben. Welpen unterernährter Hündinnen und Kätzinnen sind
weniger vital und anfällig, am Hypothermie-Hypoglykämie-Syndrom zu erkranken.
Darunter versteht man eine Erkrankung, bei der Untertemperatur und ein zu geringer
Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) in Kombination auftreten, wobei sich beides
gegenseitig bedingt. Ohne rasche therapeutische Unterstützung (Zufuhr von Energie
und Wärme) werden betroffene Welpen so schwach, dass sie sich kaum noch
bewegen, der Saug- und Schluckreflex nicht mehr auslösbar ist und sie letztendlich
versterben.
Abb. 17: Welpen unterernährter Hündinnen sind häufig lebensschwach und können nicht selbständig
saugen.
Eine Hypoglykämie liegt vor, wenn der Blutglukosewert des Welpen unter 35-40
mg/dl abfällt. Einem Energiemangel des Muttertieres in der Trächtigkeit können
unterschiedliche Ursachen zu Grunde liegen, z. B. geringe Energiedichte des Futters,
geringe Akzeptanz oder Erkrankungen der trächtigen Hündin oder Kätzin, die mit
einer reduzierten Futteraufnahme einhergehen.
Auch eine Überfütterung hat negative Auswirkungen, z. B. steigt das Risiko für
Schwergeburten durch Wehenschwäche und/oder zu große Welpen bei
übergewichtigen Muttertieren. Hündinnen sollten in der Trächtigkeit nicht mehr als
25% ihres Normalgewichtes zunehmen, Kätzinnen nehmen in der Regel in der
Trächtigkeit etwa 1,5 kg zu (ausgehend von einem Normalgewicht von ca. 4 kg).
Durch Übergewicht der Mutter erhöht sich zum einen die Gefahr einer Dystokie, d.h.
dass der neugeborene Welpe durch einen verlängerten Geburtsvorgang einen
gefährlichen Sauerstoffmangel entwickelt. Vor allem bei übergewichtigen
Mutterkatzen ist häufiger ein Kaiserschnitt nötig als bei normalgewichtigen Kätzinnen.
Eine Korrektur des Ernährungszustandes in der Trächtigkeit ist nur bedingt möglich,
wenn die Abweichungen zum Normalgewicht nicht zu groß sind. Muttertiere mit
einem Body Condition Score von <2 oder über >4,5 auf der fünfstufigen Skala sollten
nicht zur Zucht eingesetzt werden.
Nicht nur die aufgenommene Energiemenge, sondern auch die Art der Energieträger
spielt eine Rolle. Da die Feten ihren Energiebedarf ausschließlich über Glukose
decken müssen, sollte die Ration einen Mindestanteil an Kohlenhydraten von 1020% enthalten (bezogen auf Trockenfutter). Dies hat einen „Proteinspareffekt“, da
weniger glucoplastische Aminosäuren zur Bildung des Blutzuckers herangezogen
werden müssen. Umgekehrt muss bei einem zu geringen Kohlenhydratanteil die
Proteinaufnahme deutlich gesteigert werden, damit die Hündin bzw. Kätzin
ausreichend Glukose aus Aminosäuren (Bausteine der Eiweiße) selbst synthetisieren
kann. Bei kohlenhydrat- und proteinarmen Rationen kann sich in den letzten 2 bis 3
Wochen der Trächtigkeit sogar eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) und Ketose
(massive Mobilisierung der Fettreserven zur Energiegewinnung) des Muttertieres
entwickeln, die sich beispielsweise in Schwäche, Bewusstseinstörungen oder
Krämpfen äußert bzw. zu untergewichtigen Welpen und einer erhöhten
Welpensterblichkeit führen kann.
In der Trächtigkeit und Laktation
steigt der Proteinbedarf um 70%
an.
Eine
zu
geringe
Eiweißaufnahme
tragender
Hündinnen und Kätzinnen oder
minderwertiges Eiweiß (z. B.
geringer
Anteil
von
Protein
tierischer Herkunft) kann die
Gewichtsentwicklung
und
Immunkompetenz
der
Früchte
beeinträchtigen.
In
der
Folge
ist die
Abb. 18: In der Trächtigkeit steigt der Eiweißbedarf
Welpensterblichkeit
erhöht.
Bei
stark an.
neugeborenen
Katzenwelpen,
deren Mütter in der späten Trächtigkeit proteinarmes Futter erhielten, wurden zudem
eine gestörte motorische Entwicklung und eine reduzierte Fähigkeit auf Umweltreize
zu reagieren festgestellt. Das in der Trächtigkeit verwendete Futter sollte 6,3 g
Protein/100 kcal für Hunde bzw. 7,5 g Protein/100 kcal für Katzen enthalten.
Besonders ein Taurinmangel der trächtigen Katzen hat schwerwiegende Folgen
auf die Entwicklung der Feten. Taurin hat eine besondere Bedeutung für die
Aufrechterhaltung der Trächtigkeit bei der Katze. Etwa bis zum 25. Tag scheint die
Trächtigkeit ungestört zu verlaufen, aber dann sterben in vielen Fällen die Feten ab
und es kommt zum Abort bzw. zur Fruchtresorption. Werden solche Welpen lebend
geboren, treten weiteren Entwicklungsstörungen und geringe Überlebensraten zu
Tage, z. B. eine Unterentwicklung des Gehirns (Kleinhirnaplasie), eine gestörte
Entwicklung der Hintergliedmaßen und Verkrümmung der Wirbelsäule. Im
Trockenfutter für Katzen sind daher 0,1%, im Feuchtfutter 0,25% Taurin vorzusehen.
In der 2. Trächtigkeitshälfte steigt der Bedarf der Hündin bzw. Kätzin an Kalzium und
Phosphor aufgrund der Skelettentwicklung der Feten erheblich an. Ein
Kalziummangel beeinträchtigt den Geburtsverlauf und die Laktation negativ
(Wehenschwäche, Milchmenge und -qualität). Dennoch ist auch eine exzessive
Zufuhr von Kalzium während Trächtigkeit nicht ungefährlich. Langfristig wird durch
zu hohe Kalziumaufnahmen nämlich die Sekretion von Parathormon gehemmt
(„Down-Regulation“). Parathormon nimmt zusammen mit seinem Gegenspieler
Kalzitonin eine zentrale Stellung zur Aufrechterhaltung eines konstanten
Blutkalziumspiegels ein. Bei einem Absinken von Kalzium wird Parathormon
ausgeschüttet. Dadurch kommt es u. a. zu einer Mobilisierung von Kalzium aus dem
Knochen, so dass die Konzentration im Blut rasch wieder den Normalwert erreicht.
Steigt am Ende der Trächtigkeit und
besonders während der Laktation der
Kalziumbedarf schlagartig an (Kalzium
wird in großen Mengen über die
Muttermilch abgegeben), ist durch die
geringere Verfügbarkeit von Parathormon
die Fähigkeit, Kalzium kurzfristig aus dem
Knochen
bereitzustellen,
stark
beeinträchtigt. Die Folge ist, dass der
Kalziumspiegel im Blut unter den
Normalbereich fällt. Bei Hunden und
Katzen ist die Eklampsie (= peripartale
Hypokalzämie, d. h. zu niedriger
Kalziumspiegel im Blut während der
Trächtigkeit, der Geburt oder der
Abb. 19: Zwergrassen wie der Yorkshire
Terrier neigen besonders zu Eklampsie
Laktation) zwar selten, stellt aber eine
absolute Notfallsituation dar, die durch
intravenöse Kalziuminfusionen rasch korrigiert werden muss. Die klinischen
Symptome betroffener Tiere sind dramatisch: Unruhe, hechelnde Atmung,
verzögerter Pupillenreflex, bei schwerem Verlauf: Seitenlage, Krämpfe der
Gliedmaßen, Kaukrämpfe mit vermehrtem Speichelfluss, weite Pupillen, Milchstau
und stark erhöhte Körpertemperatur. Betroffen sind typischerweise Hündinnen kleiner
Rassen (Pudel, Dackel, Yorkshireterrier und andere Zwergrassen) in den ersten 4
Wochen der Säugeperiode oder Kätzinnen in den letzten 3 Trächtigkeitswochen.
Überhöhte Kalziumgehalte in der Ration beeinträchtigen zudem die Verwertung
anderer Mineralstoffe und Spurenelemente, z. B. Zink, Kupfer, so dass es hier zu
einer Unterversorgung trotz ausreichender Gehalte im Futter (sekundärer Mangel)
kommen kann. Der Bedarf an Kupfer ist in der Trächtigkeit erhöht, so dass die CuVersorgung bei den für den Erhaltungsbedarf vorgesehenen Konzentrationen im
Futter knapp sein kann. Speziell bei Kätzinnen kann sich dies in einer verminderten
Konzeptionsrate (Katzen werden nicht tragend), einem Frühabort bis zum 25. Tag
oder Missbildungen bei den Welpen auswirken. Ein Zinkmangel hat Störungen der
Fruchtbarkeit allgemein zur Folge, von der auch die männlichen Zuchttiere betroffen
sind.
Gegen Ende der Trächtigkeit ist auf eine ausreichende Eisenversorgung zu achten,
um eine Anämie (Blutarmut) der Mutter vorzubeugen. Das Risiko für eine Anämie
steigt aufgrund der Zunahme des Blutvolumens gegen Ende der Trächtigkeit an.
Auch weitere Mineralstoffe sind für die normale Entwicklung der Feten von
Bedeutung, beispielsweise entwickelt sich bei einem Jodmangel ein Kropf, bei einem
Selenmangel eine Muskelschwäche. Bei einer knappen Versorgung mit
fettlöslichen Vitaminen (Vitamin A, D, E, K) während der Trächtigkeit bleiben die
Gehalte im Kolostrum niedrig. Daraus resultiert eine schlechte Versorgung der
Neugeborenen, die diese Vitamine während der Trächtigkeit nicht speichern können.
Bei einem Mangel an essenziellen Fettsäuren (Linolsäure, Alpha-Linolensäure)
können vorzeitige Wehen einsetzen. Oft ist in der Folge auch die Plazenta nicht voll
funktionstüchtig, was zu einer Mangelversorgung der Welpen und zu kleinen Würfen
(infolge Fruchtresorption) führen kann. Für Katzen ist zusätzlich auch noch die
Arachidonsäure essenziell. Ein Mangel daran führt dazu, dass die betroffenen
Katzen nur schwer oder gar nicht tragend
werden.
Katzenfutter
mit
harnansäuernder
Wirkung sollte nicht an tragende Katzen
verfüttert werden, da ein negativer
Einfluss auf die Knochenmineralisierung
der Welpen in utero nicht auszuschließen
ist. Als kritisch sind hier vor allem
halbfeuchte
Produkte
mit
stark
ansäuernder
Wirkung
beschrieben.
Futtersorten mit einem Ziel-pH, der nicht
tiefer als 6,2 liegt, scheinen jedoch sicher Abb. 20: Die Fütterung von Futter mit stark
zu sein.
harnansäuernder Wirkung kann die
Mineralisierung der fetalen Skelette stören.
•
Ernährungsfehler in der Säugeperiode
Für die Laktation sind nur sehr hochverdauliche, energiereiche und besonders
schmackhafte Futtermittel geeignet. Bei einem niedrigen Energiegehalt ist die
Hündin bzw. Kätzin (bes. bei großen Würfen) physisch nicht in der Lage
ausreichende Futtermengen aufzunehmen, um ihren hohen Bedarf zu decken. Ein
Energiemangel hat einen Milchmangel zur Folge. Die unterernährten Muttertiere
produzieren außerdem weniger Milch, magern ab und es kommt zu
Erschöpfungszuständen. Ihre Welpen sind auffallend unruhig und wachsen aufgrund
einer zu geringen Milchaufnahme langsamer. Die Gewichtsentwicklung der Welpen
ist besonders in der frühen Säugephase ein empfindlicher Indikator zur Beurteilung
der Milchproduktion der Hündin und Kätzin und der Milchaufnahme der Welpen.
Ein Mindestgehalt an Kohlenhydraten (10-20% im Trockenfutter) sollte in der
Ration vorgesehen werden. Für die Milchzuckersynthese werden hohe
Glukosemengen benötigt, so dass Rationen, die keine oder zu wenig Kohlenhydrate
enthalten ungünstig sind. Bei Kätzinnen führen sie zu exzessivem Gewichtsverlust in
der Säugephase und zu Milchmangel.
Das in der Ration enthaltene Eiweiß sollte überwiegend tierischer Herkunft sein, da
dadurch der Bedarf an essenziellen Aminosäuren am sichersten gedeckt ist. Der
Eiweißbedarf steigt in der Trächtigkeit und Laktation stark an (um bis zu 70%). Bei
einer Mangelversorgung geht die Milchmenge zurück, was eine verzögerte
Entwicklung der Welpen zur Folge hat.
Der Mineralstoffbedarf ist abhängig von der Abgabe mit der Muttermilch. Besonders
in der Hauptlaktation benötigen die Hündinnen und Kätzinnen viel Kalzium, bei einem
Kalziummangel besteht die Gefahr der Eklampsie (siehe oben). Eine
Kalziumsupplementierung ist bei hausgemachten Rationen (beliebtes Beispiel:
Fütterung von Toy-Hündinnnen mit Hühnchen und Reis) notwendig, während bei
Fütterung von ausgewogenen kommerziellen Futtermitteln eine zusätzliche Gabe
nicht ratsam ist.
Die Besitzer sind nachdrücklich darauf
hinzuweisen, dass den Muttertieren während
der Säugezeit ständig sauberes Trinkwasser
zur freien Verfügung stehen muss. Wasser ist
der wichtigste Nährstoff überhaupt und wird in
großen Mengen für die Milchproduktion sowie
für die Thermoregulation benötigt. Als
Faustregel kann gelten, dass eine laktierende
Hündin mindestens so viele Milliliter Wasser pro
Tag braucht wie kcal Energie mit dem Futter.
Bei einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme
sinkt die Milchleistung sofort deutlich ab. Durch
Abb. 21: In der Laktation steigt der
Wasserbedarf aufgrund der
die Verwendung von Feuchtfutter oder das
Milchbildung stark an.
Einweichen des Futters mit Wasser lässt sich
die Flüssigkeitszufuhr steigern.
Folgende Diäten sind in der Trächtigkeit und Laktation absolut ungeeignet:
¾ Ansäuernde Diäten zur Behandlung der Urolithiasis (Harnsteine)
Es besteht die Gefahr einer Verschiebung des Mineralstoffwechsels mit Störungen
der Knochenmineralisierung und des Knochenhaushaltes.
Reduktionsdiäten und „Light Produkte“
Selbst bei da libitum Fütterung ist es unmöglich, die erforderlichen Energiemengen
überhaupt aufzunehmen.
¾
Leber- und Nierendiäten
Sie enthalten meist zuwenig Eiweiß, auch wenn die Eiweißqualität besonders
hochwertig ist.
¾
•
Mutterlose Aufzucht
Die mutterlose Aufzucht ist eine schwierige Aufgabe, die viel Zeit, Sachkenntnis und
Engagement erfordert. Trotzdem kann sie vom Menschen nie so gut gelöst werden
wie vom Muttertier selbst. Nicht immer ist eine schwerwiegende Erkrankung oder gar
der Tod der Mutter der Grund. Auch ein Milchmangel, eine Gesäugeentzündung
(Mastitis) oder Ablehnung der Welpen kann eine Aufzucht mit Ersatzmilch notwendig
machen. Der Energiegehalt der Ersatzmilch darf nicht zu stark von dem der
Muttermilch abweichen. Bei zu niedriger Energiekonzentration besteht die Gefahr,
dass die Welpen die erforderliche Menge gar nicht aufnehmen können, bei zu stark
konzentrierten Produkten, dass zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird.
Milchaustauscher sollten in ihrer Nährstoffzusammensetzung der Muttermilch
weitgehend entsprechen. Produkte für menschliche Säuglinge sind wegen ihres
hohen Laktosegehaltes und ihrer geringen Energiedichte absolut ungeeignet. Das
gleiche gilt für Kuhmilch: Sie enthält viel mehr Laktose als die Milch von Hunden oder
Katzen, dafür weniger Fett und weniger Proteine. Kommerziell erhältliche
Welpenmilchprodukte werden in der Regel den selbst hergestellten Mischungen
vorgezogen, da sie eine konstante Zusammensetzung sowie eine hohe hygienische
Sicherheit gewährleisten. Ist gerade kein Fertig-Milchaustauscher verfügbar, kann
man jedoch auch auf Eigenmischungen zurückgreifen.
Rezept für Hundewelpen (nach Kienzle 1991): 43% Magermilch, 40% Magerquark,
10% Eigelb, 6% Speiseöl, 1% Mineralfutter (mit 20% Ca und 5-8% P)
Neugeborene Welpen werden am besten mit einem Fläschchen mit Gummisauger
gefüttert. Spezielle Welpenflaschen weisen eine kleine Skalierung zum genauen
Ablesen der aufgenommenen Milchmenge auf. Die Größe und Form des Saugers
sollte der Zitze der Mutter entsprechen. Die Öffnung des Saugers muss so groß sein,
dass sich der Welpe nicht zu sehr anstrengen muss, um ausreichend Milch
aufzunehmen. Ist sie jedoch zu groß, besteht das Risiko, dass sich das Tier
verschluckt. Überprüfung der Sauger-Öffnung: gefüllte Flasche mit dem Sauger
senkrecht nach unten halten. Es sollte nicht mehr als 1 Tropfen pro Sekunde
austreten. Direkt vor dem Füttern sollte die Temperatur der Ersatzmilch überprüft
werden (1 Tropfen auf den Handrücken). Gefüttert wird in sitzender Stellung oder in
Bauchlage (nicht in Rückenlage im Arm gehalten) und die Welpen sollten dabei den
„Milchtritt“ ausüben können (z.B. gegen eine Handtuchrolle, siehe Abb. 22).
Bei der mutterlosen Aufzucht sollten sehr junge und/oder geschwächte Tiere anfangs
stündlich bzw. alle 2 h gefüttert werden. Nehmen die Welpen ausreichend zu, kann
man die tägliche Ersatzmilchration auf 5-6 Mahlzeiten verteilen. Später sind 3-4
Mahlzeiten mit einer achtstündigen Nachtruhe ausreichend. Voraussetzung ist, dass
sich die Welpen normal entwickeln, da kräftige und vitale Tiere größere Pausen
vertragen als geschwächte. Manche Welpen finden ihren eigenen Rhythmus, indem
sie auch mal eine Mahlzeit auslassen und dafür bei den folgenden mehr trinken. Das
ist in Ordnung, solange ihr
Magen nach der Mahlzeit nicht
überladen ist (auf Bauchumfang
und
Bauchdeckenspannung
achten).
Auch
eine
kombinierte
Ernährung der Welpen mit
Ersatzmilch und Muttermilch ist
möglich, z.B. bei Hündinnen mit
besonders großen Würfen:
Dabei wird der Wurf in 2 etwa
gleich große Gruppen geteilt,
die dann immer abwechselnd
bei der Mutter saugen dürfen,
während die andere Gruppe
gleichzeitig mit Ersatzmilch Abb. 22: Die Fütterung sollte in aufrechter Position
gefüttert wird. Die Gruppen erfolgen und dem Welpen die Möglichkeit geben, den
werden 3- bis 4-mal pro Tag Milchtritt auszuüben.
ausgetauscht. Dabei ist es
wichtig, dass die Welpen immer
gefüttert zur Mutter zurück gesetzt werden, um starke Unruhe unter den Welpen und
Stress für die Mutterhündin zu vermeiden. Der Vorteil gegenüber der vollständig
mutterlosen Aufzucht ist vor allem in der Sozialisation mit der Mutter und den
Geschwistern zu sehen.
Bei der Herstellung und Dosierung der Ersatzmilch sind die entsprechenden
Angaben des Herstellers zu beachten (Faustregel zum Selberrechnen: 20 kcal/100 g
Körpergewicht/Tag).
Alle Gegenstände, die für die Zubereitung und
Fütterung der Ersatzmilch verwendet werden
(Flaschen, Sauger etc.) sollten durch
Abkochen in heißem Wasser sterilisiert
werden. Das Wasser für die Zubereitung der
Ersatzmilch sollte vor dem Anrühren der Milch
gekocht (zur Abtötung der Keime einmal
100°C erreicht) haben. Das Abkühlen auf ca.
40-50°C (Temperatur zum Anrühren der
Milch) dauert dann etwa 20 min. Verfüttert
wird die Milch in körperwarmem Zustand (3740°C). Zu stark abgekühlte Milch kann bei den
Welpen
Koliken
verursachen.
Fertig
zubereitete Milch kann für 24 h im
Kühlschrank gelagert werden. Sie darf aber
nur maximal 1x wieder aufgewärmt werden.
Abb. 23: Alles Zubehör zur Fütterung der
Saugwelpen muss vor der Verwendung
Am Anfang sollten die Welpen alle 12- 24
durch Abkochen sterilisiert werden.
Stunden
gewogen
und
ihr
Gewicht
protokolliert werden. Spätestens nach 24 Stunden sollte eine Zunahme zu erkennen
sein (Richtwert: tägliche Zunahme von etwa 10-12 % des Körpergewichts, jüngere
Tiere weniger als ältere).
Ein Verlust oder die Stagnation des Körpergewichts über 2 Tage ist immer ein
Alarmzeichen! Verlieren Welpen mehr als 10 % ihres Geburtsgewichts in den ersten
Lebenstagen, sinken ihre Überlebenschancen rapide.
Abb. 24: Stimulation von Kot- und
Urinabsatz beim Welpen
In den ersten 16-21 Lebenstagen müssen der Kot- und Urinabsatz durch Massage
der Analregion und des Unterbauchs stimuliert werden (siehe Abb. 24) unterbleibt
diese Pflegemaßnahme, sind Verstopfungen die Folge, was bei jungen oder
geschwächten Welpen sogar tödlich enden kann. Besonders bei neugeborenen
Welpen ist darauf zu achten, dass nach jeder Mahlzeit Harn und Kot abgesetzt
werden.
Ein häufiger Grund für Durchfall bei mutterlos aufgezogenen Welpen ist eine
Überfütterung durch die menschlichen Betreuer, die es mit den Welpen „zu gut
meinen“. Es ist im Hinblick auf die Vermeidung von Verdauungsstörungen immer
besser, den Welpen Futtermengen zu verabreichen, die geringfügig nach unten von
den Empfehlungen des Herstellers abweichen, als diese zu überschreiten. Bei
Welpen mit Durchfall sollte die Futtermenge kontrolliert und angepasst werden. Zum
Teil wird auch empfohlen, die Ersatzmilch mit Fencheltee statt mit Wasser
anzusetzen. Auch die Verdünnung der Ersatzmilch (1 Teil Ersatzmilch, 1 Teil
Wasser) wird häufig empfohlen, um den Durchfall zu stoppen. Allerdings muss man
sich im Klaren sein, dass die Welpen dann auch nur die Hälfte der Energie
aufnehmen, wie sie normalerweise mit dem gleichen Volumen an Milch enthalten
wäre. Das Verdünnen darf daher allenfalls als kurzfristige Maßnahme verstanden
werden.
6 Besondere Nährstoffe
•
Tyrosin
Tyrosin ist eine semi-essenzielle Aminosäure für Hund und Katze (kann aus
Phenylalanin synthetisiert werden). Sie kommt in vielen proteinreichen
Nahrungsmitteln (z. B. Fleisch) vor und greift über bestimmte Stoffwechselprodukte
in die Produktion von Hormonen ein. Neben ihrer Bedeutung für die Pigmentierung
und Intensität der Fellfarbe, konnte in einer Studie an Schäferhündinnen (n = 18,
Aumann 1987) auch ein positiver Einfluss zusätzlicher Tyrosingaben auf die
Fruchtbarkeit gezeigt werden: Die Schäferhündinnen zeigten deutlicher Symptome
der Läufigkeit (stärkere Blutung, höhere Attraktivität für Zuchtrüden). Der Zuchterfolg
war ebenfalls höher: 14 Hündinnen, die im Zyklus davor (ohne Tyrosinzulage) nicht
aufgenommen hatten, wurden tragend.
Wirkung von Tyrosin
9 Sichtbarere Blutung
(91% vs. 62%)
9 Höhere Akzeptanz bei Rüden
(97% vs. 53%)
9 Mehr tragende Hündinnen
Hündinnen mit Tyrosin
in der Nahrung
14 Hündinnen, die im vorhergehenden
Zyklus leer geblieben waren, wurden trächtig
(Aumann, 1987)
Abb. 25: Vermutete Wirkung von Tyrosin auf die Fruchtbarkeit (nach Aumann 1987)
Die vielversprechenden Ergebnisse dieser recht kleinen Untersuchung bestätigten
sich jedoch in einer größeren Folgestudie der Freien Universität Berlin nicht.
•
Folsäure
Folsäure spielt zusammen mit Vitamin B12 eine wichtige Rolle bei der DNA-Synthese
und der Zellteilung, daher ist der Folsäurebedarf vor allem in der Phase der
Organogenese erhöht. Der physiologische Schluss der Gaumenspalte erfolgt um den
33. Tag der Trächtigkeit.
Durch eine Supplementierung von Folsäure in der Trächtigkeit lässt sich die Inzidenz
von Gaumenspalten bei den Welpen deutlich reduzieren. Negative gesundheitliche
Effekte einer solchen Supplementierung sind hingegen nicht bekannt. Zur
Minimierung des Risikos werden Dosen von 5 mg Folsäure pro Hund und Tag
verwendet, die Empfehlungen zur Bedarfdeckung liegen bei 0,18 mg Folsäure/kg
Futter-Trockensubstanz.
Gaumenspalten kommen relativ häufig bei folgenden Rassen vor: Boxer,
Französische Bulldoge, Englische Bulldoge, Boston Terrier, Cavalier King Charles
Spaniel, West Highland WhiteTerrier, Collie, Deutscher Schäferhund und Chihuahua.
Es sind also überwiegend, aber nicht ausschließlich brachyzephale Rassen
betroffen.
Zwei Studien belegen die günstige Wirkung
von Folat auf die Häufigkeit von
Gaumenspalten
bei
unterschiedlichen
Hunderassen. In der Boston Terrier-Studie
wurden 5 mg Folsäure 1x täglich vom
Belegen bis 3 Wochen post partum
verabreicht.
In
einer
Studie
an
Französischen
Bulldoggen gab es 5 mg Folsäure 1x täglich
in
Form
eines
entsprechend
supplementierten Alleinfutters über einen
Beobachtungszeitraum von 18 Monaten (45
Hündinnen, 66 Würfe).
Die Reduktion der Gaumenspalten war in
Abb. 26: Folsäure kann die Häufigkeit von
beiden
Fällen
signifikant,
bei
den
Gaumenspalten reduzieren.
Französischen Bulldoggen konnte die
Häufigkeit um ca. 50% reduziert werden, bei
den Boston Terriern sogar um 76%. Die Entstehung von Gaumenspalten kann durch
Folsäuregabe jedoch nicht vollständig verhindert werden, da auch noch andere
Faktoren an der Entstehung dieser Missbildung beteiligt sind. Mit einer
Supplementierung sollte spätestens begonnen werden, sobald die Hündin deckbereit
ist.
•
β-Carotin
Der Einfluss von β-Carotin, einer Vorstufe des Vitamin A, auf die Fruchtbarkeit ist im
Nutztierbereich gut untersucht. Es wird vor allem bei Rindern und Pferden zur
Steigerung der Fruchtbarkeit der weiblichen Individuen eingesetzt. Seine
antioxidativen Eigenschaften schützen sich schnell teilende Zellen vor Schäden
durch freie Radikale. Die Corpora Lutea der Ovarien sind die Körpergewebe mit dem
höchsten Beta-Carotin-Gehalt, daher ist ein Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit
naheliegend.
Es wird vermutet, dass Beta-Carotin eine Rolle bei der Synthese von Progesteron,
dem „Schwangerschafts-Schutzhormon“, spielt. Außerdem kann es beim Hund, nicht
jedoch bei der Katze, in Vitamin A umgewandelt werden, das seinerseits für die
Fortpflanzung essenziell ist.
Es gibt Hinweise, dass sich bei Milchkühen die Konzeptionsrate, die Intensität der
Brunstsymptome und die LH-Sekretion durch Beta-Carotin optimieren lassen. Die
Forschungsergebnisse sind widersprüchlich. Studien bei Hunden und Katzen sind
jedoch rar und reichen im Hinblick auf die Ergebnisse nicht aus, um eine Optimierung
der Fortpflanzung bei Hunden und Katzen zu be- oder widerlegen.
In der Studie von Weng et al. (2000) führte die Gabe von 50 mg Beta-Carotin täglich
ab sechs Wochen vor der Läufigkeit zu einem früheren Östrogen-Peak und höheren
Progesteronspiegeln im Blut der Hündinnen in der Frühträchtigkeit.
Unterm dem gesteigerten Östrogeneinfluss zeigen sich Zyklus bedingte
Verhaltensänderungen in der Läufigkeit deutlicher. Der Aufbau der
Uterusschleimhaut wird über Progesteron ebenfalls gefördert, was die Einnistung der
befruchteten Eizellen erleichtert. Ausreichend hohe Progesteronspiegel sind für die
Aufrechterhaltung der Schwangerschaft unabdingbar.
7 Häufige Fragen
•
„Wann stelle ich die Ernährung meiner tragenden Hündin oder
Kätzin um?“
Die Trächtigkeit stellt zumindest im letzten Drittel eine physiologische Situation dar,
die dem Leistungsstoffwechsel entspricht. Der Nährstoff- und Energiebedarf der
Hündin steigt innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums (Tag 42-63 der Trächtigkeit)
deutlich an. Als Richtwert gilt, die Energiezufuhr ab der 5. Trächtigkeitswoche
wöchentlich um 10-15% zu erhöhen (höherer Wert für große Hündinnen mit vielen
Welpen).
Im Unterschied zur Hündin
haben Kätzinnen bereits
zu Beginn und nicht erst
im letzten Drittel der
Trächtigkeit einen höheren
Energiebedarf.
Der
Energiebedarf
während
der gesamten Trächtigkeit
ist 1,2–1,4-mal höher als
im Erhaltungsstoffwechsel.
Bei trächtigen Katzen ist
daher die Futtermenge
sofort zu erhöhen oder auf
ein
energiereiches
Futtermittel umzustellen,
Abb. 27: Kätzinnen haben von Beginn der Trächtigkeit an einen
sobald die Katze tragend erhöhten Energiebedarf.
ist.
Anders
als
bei
Hündinnen
kommt
es
während der gesamten Trächtigkeit zu einem kontinuierlichen Anstieg des
Körpergewichts. Dieser beruht nicht auf einer Gewichtszunahme der Feten, sondern
es werden Energiereserven in Form von Fettgewebe für die anschließende
Säugeperiode angelegt. Am Ende der Trächtigkeit wiegt die Kätzin rund 40% mehr
als vor der Paarung.
•
„Ersetzt eine gute Welpenmilch auch das Kolostrum?“
Nein, auch die beste Ersatzmilch kann das Kolostrum in einer Hinsicht nicht
ersetzen: in der Versorgung der Welpen mit maternalen Antikörpern. Es ist nicht
möglich, solche Antikörper in getrockneter Form der Ersatzmilch zuzusetzen, so dass
sie ihre Wirkung im Rahmen der Immunabwehr behalten. Und selbst wenn, würden
solche Antikörper nicht das individuelle Keimspektrum in der Umgebung der Welpen
abdecken und wären somit weniger effektiv als die Kolostrumantikörper der Mutter,
die schon vorher in dieser Umgebung gelebt hat und somit ausreichend Zeit hatte,
Antikörper gegen alle dort vorkommenden Erreger zu bilden.
Für einen belastbaren passiven Immunschutz ist es wichtig, dass die Welpen in den
ersten 48 Lebensstunden eine ausreichende Menge Kolostrum aufnehmen. Nur in
diesem engen Zeitfenster ist die Darmbarriere noch für große Proteinmoleküle wie
die mütterlichen Antikörper durchlässig.
Wenn die Mutter kein Kolostrum hat bzw. die Welpen nicht bei der Mutter saugen
können, empfiehlt sich das Einmischen von mütterlichem Serum in die Ersatzmilch,
wobei etwa 1 ml Serum pro Welpen vorzusehen ist. Mit dieser Maßnahme können
aber keineswegs so hohe Antikörperspiegel bei den Welpen erreicht werden wie mit
einer normalen Kolostrumaufnahme.
Weiterhin unterscheidet sich das Kolostrum von der reifen Milch, der die Ersatzmilch
nachempfunden ist, durch einen höheren Trockensubstanzgehalt, einen niedrigeren
Laktosegehalt (Milchzucker) und höhere Konzentrationen an Eisen, Zink, Kupfer und
Vitamin A.
•
„Kann ich in der Trächtigkeit und Säugezeit ad libitum füttern?“
Bei der Hündin in der Trächtigkeit empfiehlt sich dieses Vorgehen „all you can eat“
nicht, zumal sie bis zur 5. Woche der Trächtigkeit noch keinen maßgeblich erhöhten
Energiebedarf hat. Letzterer steigt erst nach dem 42. Trächtigkeitstag allmählich auf
das 1,2 bis 1,5fache an. Auch dann sollte die Futtermenge noch kontrolliert zugeteilt
werden. In der Säugezeit steigt mit dem Ansteigen der Milchproduktion (Maximum
etwa in der 3. Laktationswoche) der Energiebedarf stark an: bei maximaler
Milchproduktion je nach Anzahl der Welpen auf das 2,5- bis 4-fache des
Erhaltungsbedarfs (bei 4 Welpen x 2, bei 8 Welpen x 3 bei 12 Welpen x 4). Von
unerfahrenen Hundehaltern wird dies oft unterschätzt!
Es empfiehlt sich daher grundsätzlich eine Ad libitum-Fütterung der säugenden
Hündin, außer bei übergewichtigen Hündinnen mit sehr kleinen Würfen.
Abb. 28: Hündinnen sollten in der gesamten Trächtigkeit mit kontrollierten Rationen und nicht ad
libitum gefüttert werden.
Katzen sollten unmittelbar nach Bekanntwerden der Trächtigkeit auf ein
schmackhaftes, hochverdauliches und energiereiches Futtermittel mit einem
geeigneten Nährstoffprofil umgestellt werden. Futtermittel für Katzenwelpen sind
dafür gut geeignet. Viele Katzen sind in der Lage, ihre Futteraufnahme während der
Trächtigkeit selbständig zu regulieren. Dann ist eine ad libitum Fütterung zu
bevorzugen (regelmäßige Kontrolle des Körpergewichts und Body Condition Scoring
sind aber Pflicht, um bei einer zu schnellen Gewichtszunahme einschreiten zu
können). Der Vorteil ist, dass die Katze ihre Energieaufnahme dem tatsächlichen
Energiebedarf anpassen kann, z. B. bei einer unerwartet großen Anzahl von Welpen.
Außerdem kann sie viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt fressen, was ihrem
natürlichen Fressverhalten entspricht. Die Futtermenge sollte nur bei
übergewichtigen Kätzinnen reguliert werden, denn das Risiko von Schwergeburten
und dadurch einer erhöhten Welpensterblichkeit steigt bei Adipositas.
•
„Wie erkenne ich, ob die Hündin genug Milch hat?“
In der Praxis ist die Bestimmung der Milchqualität und Milchmenge schwierig, kann
aber anhand der Gewichtsentwicklung und des Gesundheitszustandes der
Welpen indirekt überprüft werden. So wird auch eine Erkrankung oder ein
Milchmangel der Hündin umgehend erkannt.
Bei Milchmangel zeigen die Welpen:
• Schwäche
• Ruhelosigkeit,
• ständige Lautäußerungen oder
• verzögertes Wachstum
Kratz- und Bissverletzungen am Gesäuge der Mutter sind ein weiterer Hinweis auf
Milchmangel.
Bei sehr großen Würfen kann es vorkommen, dass kleinere schwächere Welpen vom
Gesäuge abgedrängt werden oder nur Zitzen mit geringerer Milchproduktion
abbekommen. Die Milchleistung der hinteren (inguinalen) Drüsenkomplexe ist am
größten, sie sind deshalb am begehrtesten.
Ausreichend ernährte Welpen in optimaler Umgebungstemperatur verbringen die
erste Lebenswoche überwiegend schlafend (Schlafphasen ca. 90 % des Tages). Ab
der 2. Lebenswoche starten die Welpen die ersten Gehversuche.
In den ersten Lebenswochen erfolgen Lautäußerungen wie fortwährendes Schreien
oder Wimmern und vermehrte Unruhe im Allgemeinen nur bei Schmerzen, Hunger,
Kälte oder Hitze. In solchen Fällen muss sofort nach einer Ursache gefahndet
werden! Unruhige, „quengelige“ Welpen können eine Hinweis auf einen Milchmangel
der Mutter sein. Dann sollte frühzeitig mit Ersatzmilch zugefüttert werden.
•
„Wie gehe ich bei der Beifütterung der Welpen richtig vor?“
Das Beifutter für die Welpen wird ab der 3.-4.
Lebenswoche breiförmig, körperwarm und am
besten in einer flachen Schale angeboten. Ab
der ersten Beifütterung müssen die Welpen
Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Nicht
gefressene Futterreste sind zügig zu
entfernen. Auf eine gute Futterhygiene ist zu
achten. Zur Herstellung des Futterbreis kann
Fertigfutter für Welpen eingeweicht werden.
Als Flüssigkeit kann sowohl Wasser als auch
ein Milchaustauscher verwendet werden. Zu
beachten ist der höhere Energiegehalt von Abb. 29: Zum Zeitpunkt des Absetzens
Mischungen mit Ersatzmilch.
sollten Welpen etwa 20-30g TS/kg über
Als Futtermenge für die Welpen sind anfangs das Beifutter aufnehmen.
5-10 g TS pro kg Körpergewicht vorzusehen,
am Ende der Säugeperiode sollten es etwa 20-30 g sein. Mit etwa 6 Wochen sollten
die Welpen so weit sein, dass sie den größeren Anteil ihres Tagesbedarfs über das
Beifutter decken. In diesem Alter können sie auch Trockenfutter kauen und fressen.
Bei Veränderungen der Kotkonsistenz, Durchfall und Erbrechen wird die
Futtermenge reduziert oder die Beifütterung kurzfristig (1/2 bis 1 Tag) ausgesetzt.
Solange die Welpen bei der Mutter sind, ist eine 3-malige Fütterung ausreichend.
Futter wird den Welpen immer getrennt von der Mutter zugeteilt
8 Royal Canin Produkte für Trächtigkeit und Säugeperiode
•
Für Hunde:
•
Vet Care Nutrition Babydog Milk
Die Ersatzmilch Vet Care Nutrition Babydog Milk entspricht in
ihrer Zusammensetzung der Milch der Hündin (siehe Tabelle
2) und ist damit zur Aufzucht von Hundewelpen ab der Geburt
geeignet. Sie kann als ausschließliche Nahrung für die Welpen
bei der mutterlosen Aufzucht dienen oder bei Milchmangel der
Hündin oder einer sehr großen Welpenzahl zusätzlich
verabreicht werden. Das Produkt ist mit DHA angereichert
(100 mg DHA pro 100 g Milchpulver), einer langkettigen
Omega-3-Fettsäure mit besonderer Bedeutung für die
Entwicklung des zentralen Nervensystems. Weitere qualitative
Merkmale sind die hohe Energiedichte (siehe Tabelle), die ein
geringes Fütterungsvolumen ermöglicht, und die hervorragende Verträglichkeit
und Verdaulichkeit (geringer Laktosegehalt, stärkefrei, hochverdauliche
Proteine, FOS). Ganz junge Welpen (1. Lebenswoche) erhalten zunächst 8
Mahlzeiten pro Tag (Fütterung alle 2-3 Stunden, auch nachts). Mit
zunehmendem Alter und bei guter Gewichtsentwicklung der Welpen kann die
Anzahl der Mahlzeiten allmählich auf die Hälfte reduziert werden (ab der
dritten Lebenswoche nur noch 4 Mahlzeiten pro Tag). Je nach Bedarf und
Größe des Wurfs ist sie in Abpackungen zu 400 g (4x100 g-Dose) oder 2 kg (5
x 400g-Eimer) erhältlich. In der Packung enthalten sind darüber hinaus eine
skalierte 20 ml-Flasche zur Fütterung und Sauger in 3 verschiedenen Größen.
Tabelle 2: Zusammensetzung der Babydog
Muttermilch der Hündin
Nährstoffe je 100 Muttermilch (Hund)
ml
Energie (kcal)
75-135
TS (g)
23
Rohprotein (g)
7,5
Rohfett (g)
9,5
Laktose (g)
3,3
Calcium (g)
0,28
Phosphor (g)
0,22
•
Milk im Vergleich zu natürlicher
Royal Canin Babydog
Milk
112
19,4
6,6
7,8
3,7
0,22
0,16
Vet Care Nutrition Pediatric Starter
Starter Mousse
Das Vet Care Nutrition Starter Mousse ist eine Feuchtnahrung
für die Welpen aller Rassen und Endgrößen in der
Entwöhnungsphase (bis Ende des 2. Lebensmonats), das auch
für trächtige und säugende Hündinnen (ab der 5. Woche der
Trächtigkeit) geeignet ist. Es ist in Dosen zu 195 g erhältlich. Die
Nahrung weist eine hervorragende Verträglichkeit auf und ist mit
Antioxidanzien (Vitamin E und C, Taurin und Lutein) zur Stärkung der natürlichen
Abwehrkräfte angereichert. Aufgrund seiner speziellen
homogenen Textur kann es auch als Welpenbrei für die
erste Beifütterung verwendet werden. Gemischt mit
Trockenfutter, erhöht es dessen Akzeptanz, was für die
Mutterhündin von besonderer Bedeutung sein kann.
Bezogen auf die Trockensubstanz, ist das Starter Mousse
das energiereichste Starter-Produkt (472 kcal/ 100 g TS im
Vergleich zu 462 kcal/100g TS in den StarterTrockenprodukten).
Abb. 31: Vet Care Nutrition
Starter Mousse
Vet Care Nutrition Pediatric Starter: Trockennahrungen
Die Pediatric Starter Trockennahrungen sind alle für Welpen bis zum Ende des
zweiten Lebensmonats sowie für tragende und säugende Hündinnen ab dem letzten
Drittel der Trächtigkeit 85. Trächtigkeitswoche) geeignet. Gemeinsamkeiten aller
Produkte sind ihre hervorragende Verträglichkeit (geringer Stärkegehalt, da sich das
Verdauungssystem des Welpen erst allmählich auf die Verdauung von Stärke
einstellen muss), die leichte Einweichbarkeit der Kroketten zur Herstellung eines
Welpenbreis und die Anreicherung mit Antioxidanzien (Vitamin E und C, Lutein und
Taurin) zur Stärkung der Abwehrkräfte. Die augenfälligen Unterschiede der Starter
sind die Kroketten- und Abpackungsgröße.
MINI STARTER MAXI STARTER
Abb. 31: Einweichbarkeit der Starter-Kroketten: Small und Large Dog im Vergleich.
Drei besondere Inhaltsstoffe zur Unterstützung der Verdauungssicherheit sind nur in
den Starter Trockenprodukten enthalten:
• Butyrat
• Beta-Glucane
• Beta-Carotin
Butyrat ist eine kurzkettige Fettsäure, die den Dickdarmzellen (Colonozyten) direkt
als Nährsubstrat dient. Sie trägt also zur Integrität der Darmwand und zum Erhalt der
Darmbarriere bei.
Beta-Glucane sind Bestandteile von Hefezellwänden, und zwar deren innerer
Schicht. Sie steigern die lokale Abwehr im Darm, indem sie die Produktion von IgAAntikörpern an der Darmschleimhaut anregen.
Beta-Carotin ist selbst ein Antioxidanz und die Vorläufersubstanz von Vitamin A. Es
entfaltet seine antioxidative Wirkung (Zellschutz) vor allem lokal am
Reproduktionstrakt.
Starter Small Dog
Starter Small Dog ist für Hundewelpen mit
einem zu erwartenden Endgewicht von
maximal 10 kg geeignet. Er ist in 1,5 und 8,5
kg-Beuteln erhältlich. Die Krokettenform ist
dreieckig wie beim alten Starter.
Starter
Starter ist für Hundewelpen mit einem zu
erwartenden Endgewicht zwischen10 und 25
kg geeignet. Er ist in 4 und 12 kg-Beuteln
erhältlich. Die Krokettenform ist dreieckig wie
beim alten Starter, allerdings sind die
Kroketten größer als beim Starter Small Dog.
Starter Large Dog
Starter Large Dog ist für Hundewelpen mit einem zu
erwartenden Endgewicht von über 25 bis 45 kg
geeignet. Er ist in 4 und 14 kg-Beuteln erhältlich. Die
Krokettenform ist ringförmig. Starter Large Dog enthält
Flohsamen (Psyllium), die die Darmgesundheit
unterstützen.
Starter Giant Dog
Starter Giant Dog ist für Hundewelpen mit einem zu
erwartenden Endgewicht von über 45 kg geeignet. Er
ist nur in 14 kg-Beuteln erhältlich. Die Krokettenform
ist ringförmig. Starter Giant Dog enthält Flohsamen
(Psyllium), die die Darmgesundheit unterstützen.
•
•
Für Katzen
Vet Care Nutrition Babycat Milk
Die Vet Care Nutrition Baby Cat Milk für Katzen ist für die mutterlose Aufzucht
kleiner Kätzchen ab der Geburt geeignet, kann aber auch bei unzureichender
Milchbildung der Kätzin und bei sehr großen Würfen zum Einsatz kommen. Wie
auch die Welpenmilch für Hunde ist sie angereichert mit DHA
(Docosahexaensäure), einer langkettigen Omega-3-Fettsäure, die vor allem in
Fischöl vorkommt. Hohe Gehalte an DHA in der Nahrung unterstützt eine gute
Entwicklung des Nervensystems und der kognitiven Fähigkeit: Das Lern- und
Erinnerungsvermögen wird verbessert. Die Zusammensetzung der Babycat Milk
ist der der natürlichen Katzenmilch angepasst (siehe Tabelle 3). Sie enthält
keine Stärke und weist einen hohen Proteingehalt auf,
wobei
die
Proteinquellen
ausschließlich
auf
Milchprotein (Kasein, Albumin, Globulin) basieren. Die
Babycat Milk ist mit Taurin angereichert und enthält
FOS (Fructooligosaccharide) für eine optimale
Verdauungssicherheit.
Ansonsten
entsprechen
Zusammensetzung,
Löslichkeitseigenschaften und
Zubereitung der Babydog Milk. Das Produkt ist in einer
Dose mit 3x100g Milchpulver erhältlich (Messlöffel,
Flasche und drei einheitlich große Sauger sind
enthalten).
Tabelle 3: Zusammensetzung der Babycat Milk im
Vergleich zu natürlicher Muttermilch der Katze
Nährstoffe je 100 Muttermilch (Katze)
Royal Canin Babycat
ml
Milk
Energie (kcal)
117
112
TS (g)
79
19,4
Rohprotein (g)
8,1
6,6
Rohfett (g)
6,4
7,8
Laktose (g)
3,1
3,7
Calcium (g)
0,18
0,22
Phosphor (g)
0,16
0,16
•
Vet Care Nutrition Kitten Weaning
Kitten Weaning ist speziell für Katzenwelpen vom
Absetzen bis zum 4. Lebensmonat sowie zur Fütterung
der trächtigen oder säugenden Katzenmutter geeignet.
Während der allmählichen Umstellung von Milch auf feste
Nahrung verlieren Katzenwelpen die Fähigkeit, Laktose
zu verdauen und entwickeln im Gegenzug die Fähigkeit,
Stärke zu verwerten. In dieser Umstellungsphase der
Enzymausstattung benötigen sie eine Ernährung, die das
Durchfallrisiko minimiert.
Zubereitung eines Welpenbreis: Für die Umstellung von
Milch auf feste Nahrung werden die Kroketten zunächst
mit warmen Wasser (40° C) zu gleichen Teilen gemischt.
Nahrung, die innerhalb der nächsten zwei Stunden nicht
aufgenommen wird, ist zu entfernen. Ab der 5. Woche
kann Kitten Weaning aufgrund der weichen Textur auch
trocken gefüttert werden.
Kitten Weaning enthält L-Lysin und einen kontrollierten Arginingehalt. Im Fall einer
Infektion mit felinen Herpesviren (Katzenschnupfen) wird auf diese Weise die
Virusvermehrung gehemmt und der klinische Verlauf günstig beeinflusst.
Weitere Produktvorteile von Kitten Weaning sind:
Immunity Support: Das noch unreife Immunsystem des Katzenwelpen wird unterstützt
durch den patentierten Antioxidanziencocktail aus Vitamin E und C, Lutein und Taurin
sowie Mannan-Oligosaccharide aus Hefezellen zur Förderung der Abwehrmechanismen
der Schleimhäute (IgA).
Digestive Security: Hohe Verdauungssicherheit zur Minimierung des Durchfallrisikos.
Fermentierbare Fasern (Rübentrockenschnitzel, FOS) unterstützen eine gesunde
Darmflora. Mannan-Oligosaccharide (MOS) stimulieren u. a. die lokale Immunabwehr im
Darm (IgA).
High Energy: Eine hohe Energiedichte im Futter ist notwendig, um den hohen
Energiebedarf für Wachstum und Entwicklung zu decken, ohne Magen und Darm des
Welpen durch zu große Futtermengen zu überlasten
Highly Digestible Protein: Hochverdauliche Proteine aus Geflügelmehl und Sojakonzentrat
in Kombination mit Reis als einziger Kohlenhydratquelle.
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Vet Care Nutrition Sensitive
Sensitive ist ein Alleinfutter für erwachsene Katzen mit
sensibler Verdauung, das auch für die Fütterung der
Mutterkatze während der Trächtigkeit und Laktation sowie die
Beifütterung der Welpen geeignet ist. Es stellt also eine gute
Alternative zu Kitten Weaning dar. Es ist ansonsten für adulte
Katzen im Alter von 1 bis 10 Jahren geeignet.
Erwachsene Katzen mit empfindliche Verdauung haben oft
Schwierigkeiten, Stärke nur ausreichend verdauen und leiden
daher unter weichem Kot oder unspezifischem Durchfall.
Sensitive wirkt diesen Störungen durch einen geringen
Stärkegehalt und hochverdauliche Zutaten entgegen und
besitzt zudem eine außergewöhnlich hohe Akzeptanz. In der
Nahrung enthaltene Natriumtriphosphate binden im Speichel
enthaltenes Kalzium, welches somit nicht für die Zahnsteinbildung zur Verfügung
steht.
Weitere Produktvorteile sind:
Hohe Verdauungssicherheit
Reis als Kohlenhydratquelle und hochwertige Proteine aus Geflügelmehl und
Hühnerei sorgen für eine sehr hohe Verdaulichkeit. Ausgewogene Anteile
fermentierbarer Fasern (Fructo-Oligosaccharide) fördern eine optimale Darmflora.
Hoher Energiegehalt
Eine hohe Energiedichte (447 kcal/100 g) ermöglicht die Fütterung von kleinen
Mahlzeiten und führt zur Entlastung des Darms.
EPA/DHA
Der Zusatz der Fettsäuren Eikosapentaen- und Dokosahexaensäure (EPA/
DHA) wirkt Entzündungen der Darmschleimhaut entgegen und unterstützt die
Gesundheit von Haut und Fell.
Erhöhung des Harnvolumens
Die Rezeptur unterstützt die Steigerung des Harnvolumens. Struvit- und
Kalziumoxalatsteinbildung wird somit entgegengewirkt.

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