Dossier / prix netzhdk
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Roman Tschäppeler IC E BL S– SI VA CK LU E E ER SQ NO UE MO N– NE Y LL C O D O HO OO E L YW N RA DE MO P Y M U L T –E D I– -E D R O N ND M GE IC R O – DI S P A C PU 2 4 /7 L O C A L Dossier / prix netzhdk August 2014 RN S DE IG N D PO IG IT A L MI RE A AN NO ST AL GI A T FU UR E LO G X Boris Groys, Kulturphilosoph und Medientheoretiker, stellt schon in der Einleitung zu seinem philosophischen Rundumschlag Über das Neue fest: «Die Zukunft verheisst anscheinend nichts grundsätzlich Neues mehr, vielmehr stellt man sich eine endlose Abwandlung des bereits Vorhandenen vor.» t r e i t n a Gar eu! alles n Und provoziert: «In der Tat gibt es in gewissem Sinne nichts Traditionelleres als die Orientierung am Neuen.» Die kreative Kopie Modemacher, Kulturschaffende und Innovatoren sind unter Druck. Das nächste Neue jagt das alte Neue. Doch mehr noch, als in die Zukunft zu schauen, müssen Visionäre die Vergangenheit kennen. Denn das Alte wird in Moden zitiert, auf den Strassen gelebt, es wird gehört und getragen, auf Blogs bebildert und eingeordnet und in der Boutique bereits kommerziell verkauft, bevor es überhaupt richtig ausformuliert wurde. Und das vermeintlich nächste grosse Ding steht schon auf der Türschwelle – social trading, bio hacking oder die Gegenbewegung zum Hipsterism: der Normcore (cool ist, was uncool ist). Das Proklamieren des Neuen ist besonders in der Konsumgesellschaft und ihrem Sprachrohr, der Werbung, zu einer Farce geworden. Wie neu ist ein Nassrasierer, der fünf anstatt vier Klingen hat? Als neu und noch nie dagewesen angepriesene Bestandteile von vermeintlich revolutionären Hautcremen und deren dermatologisch nachgewiesene positive Wirkung sind Parodien des Neuen. Die Begriffe Neuheit, Trend oder Innovation werden in der Werbung inflationär und irreführend verwendet. Sie verkommen zu «Plastikwörtern», wie der Sprachwissenschaftler Uwe Pörksen sie nennt, also zu Worten, die, in der Fachsprache angewendet, bedeutungsvoll sind, in Massenmedien im gleichen Wortlaut aber inflationär, falsch oder sinnlos verwendet werden. Was ist also neu? Für Andreas Reckwitz, Soziologe und Kulturwissenschaftler, markiert das Neue «das Andere gegenüber dem Gleichen». Und: «Sozial verweist es auf das Abweichende im Unterschied zum Normalen und normativ Erwarteten.» So gesehen erfordert das Neue, um als solches anerkannt zu werden, einerseits einen Vergleich zum Bestehenden, andererseits die Entsprechung (oder Herausforderung) des Normativen. Boris Groys illustriert denselben Gedankengang mit dem Beispiel von Marcel Duchamps Mona Lisa mit Schnurrbart (L.H.O.O.Q.) und folgert daraus: «Jedes Ereignis des Neuen ist im Grunde ein Vergleich von etwas, das bis anhin noch nicht verglichen wurde.» Schliesslich fügt er lapidar an: «Weil niemandem dieser Vergleich früher in den Sinn kam.» und meint damit, der bekanntesten gemalten Frau der Welt, der Mona Lisa, einen Schnurrbart hinzuzufügen und damit ein quasi-neues Werk zu schaffen. Eine neue Interpretation zu geben, ist also das Gleiche, wie ein neues Werk zu schaffen. Die Kulturtechnik dazu heisst: kreativ kopieren. 3 Wenn also kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Fortschritt eine Art iterativer Verbesserungsprozess von Bestehendem ist, dann heisst das auch, dass das Rohmaterial für Innovation bereits vorhanden sein muss, dass alles jemals Festgehaltene in seinen Einzelteilen die Grundlage für alles Neue ist. Mit der kreativen Kopie wird Altes und Bestehendes neu zusammengestellt, adaptiert, gemischt, persifliert, überschreiben, reduziert, remixed, recycliert, gespiegelt, vergrössert und vom Einzelnen oder von uns allen als unbekannt und qualitativ neu im Verhältnis zum Alten empfunden. Ist also das Neue schon da bevor es als solches entdeckt wird? Oder auf zeitlicher Ebene betrachtet: Kennen wir die Zukunft, wenn wir das Vergangene und Aktuelle genauer studieren und neu kombinieren? Die Gegenwart der Zukunft «Die Zukunft verliert an Kontur. Bereits die Vermessung der Gegenwart bereitet den meisten Analytikern zunehmend Schwierigkeiten», stellt der Journalist und Autor Ralf Grauel fest und verweist auf die wachsende Unmöglichkeit der Trend- und Zukunftsforscher, überhaupt noch Neues zu beschreiben, bevor es bereits wieder im Archiv der Vergangenheit verschwunden ist. Hat die Zukunft sprichwörtlich keine Zukunft? Vielleicht erleben wir in dieser Hinsicht eine Komprimierung der Zeitachse Ursprung und Unendlichkeit: die Vergangenheit ist nur von der Gegenwart aus beobacht- und kommentierbar. Wenn die Archive, die Bibliotheken, die Museen oder auch das Internet Zeitmaschinen sind, die uns einen Blick ins Vergangene ermöglichen, dann sehen wir die Vergangenheit aus dem Blickwinkel, aus dem wir sie betrachten: aus dem Jetzt. Ähnliches blüht der Zukunft. Auch sie lässt sich nur von der Gegenwart aus beschreiben, denn Zukunft ist zufällig, nicht vorhersehbar. Aber aus dem Heute lassen sich Vermutungen über das Morgen anstellen. Roman Tschäppeler (1978) arbeitete erstmals 1998 als Trendforscher, als er in New York, London und Berlin für seinen damaligen Arbeitgeber nach adaptierbaren Ideen Ausschau hielt. Nach abgeschlossenem Studium an der Kaospilot School in Dänemark (2003) gründete er sein Atelier «guzo», in dem er seitdem transmediale Inhalte für verschiedene Kanäle und Kunden konzipiert und produziert. Primär entwickelt er jedoch eigene Projekte oder Projekte in Co-Autorenschaft. 2008 startete er mit Mikael Krogerus eine mehrteilige Buchreihe, die bisher in über 25 Sprachen übersetzt wurde: 50 Erfolgsmodelle (The Decision Book), Fragebuch (The Question Book), Die Welt erklärt in drei Strichen (The Change Book) und Das Testbuch (The Test Book). 2013 schloss er ein Masterstudium an der Zürcher Hochschule für Gestaltung ZHDK im Bereich Design & Trends ab. Seither bearbeitet er die in der Einleitung beschriebene Thematik, unter anderem als Vortragender, Aussteller, Künstler und Kurator von Vortragsserien. Pressespiegel guzo, Roman Tschäppeler auf www.guzo.ch Können wir uns verschiedene Zukünfte ausmalen? Ossip Kurt Flechtheim, eine Art Vater der Trendund Zukunftsforschung, formulierte vor über 40 Jahren einen Antwortversuch: «Der Futurologe, der die Gegenwart der Zukunft prognostiziert, bereitet nicht nur die Zukunft vor, sondern erhellt auch die Gegenwart», und fügt an: «Daher ist Zukunft keineswegs ein Nicht-Seiendes, sondern vielmehr ein Noch-Nicht-Vorhandenes. Sie ist in der Vergangenheit angelegt und im Keim schon Gegebenes.» Wer sich heute also ausmalt, wie die Gesellschaft, die Wirtschaft, der Luftraum, die Mensch-Maschine-Interaktion oder ganz einfach die Welt in 10 Jahren aussehen könnte, wird erstens selber zum Mitkonstrukteur der Zukunft. Und zweitens erhellt und kommentiert er die Gegenwart. combicubes Zentrale Drehscheibe – oder besser gesagt: Drehwürfel – der Auseinandersetzung zwischen Original/Kopie und Vergangenheit/Zukunft von Roman Tschäppeler sind die combicubes. Diese grossen Schaumstoffwürfel sind mit 222 auseinandergenommenen Trendbegriffen wie crowdsourcing, freemium und urban gardening bedruckt. Sie können wie ein Puzzle zusammengestellt oder wie bei einem Scrabble zu Worten kombiniert werden. Bloss, dass dabei nicht unbedingt wahre, sondern erstaunlich witzige und aufschlussreiche Zukunftsneologismen entstehen. 4 Groys, B. (1992). Über das Neue – Versuch einer Kulturökonomie. München: Carl Hanser Verlag. Pörksen, U. (1988). Plastikwörter. Die Sprache einer internationalen Diktatur. Stuttgart: Klett-Cotta Reckwitz, A. (2012). Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung. Berlin: Suhrkamp Grauel, R. (2007). Das Trend-Kartell. brand eins, 05, 14. Flechtheim, O.K. (1971). Futurologie: der Kampf um die Zukunft. Köln: Wissenschaft und Politik 5 Kreative Kopien und Referenztechniken das ist das ist ein zitat von dir ode r mir? neu alt ist das! daimler benz’ 1. auto ford model t leseband aus bergbau remix PRE- Mix PRO- Mix POST-Mix INTER -Mix TrAN S-Mi x RETR O-M ix NEO- Mix MACR O-M Ix MONO -Mix MULT I-Mix remix Mix-tur e Mix-men t Mix-olo gy Mix-ono my Mix-ops y Mix-ogm ay Mix-atio n Mix-duc ation Mix-man ia Mix-ism microfinance (grameen 1983) g eg enwärtig es) domänentransf er regio nale airpo rts (ab 195o er) profanität pia no valorisierung (1397) abc (v. chr .) loc k- in (?) buc hd ru ck mit bew egl ich en let ter n multitouch desig n tasch entechnology rech ner brau n (N. mehta 1982) (1977 ) long tail (2004) qw ert y (1878) ”one size fits all” ( crossselling (MC donald’s) schwed enkrimi (1965) 6 dogme 95 ser iali tät glob alis ieru ng Forb rydelsen - Komm issar in Lund (2007 ) (so uth wester n 1967 ) intensität) proprietärer apple-kosmos ipho ne (2007) bil lig -a irl ine s zeitreife telefon sim plif izie run g kollektivie rung) crowd fun ding (200 6) formel für die kreative kopie? ( archiviertes one click buyin g (199 9) (individual isierung predigt (v. chr.) pap ier (10 0 n. chr .) einzelstemp el (undatierba r) 7 Das Remix-Modell: Wer die Zukunft erfinden will, bedient sich der Vergangenheit. Das Modell zeigt Kopiertechniken und Resultate davon im Überblick. innovativ Persiflieren Andy Warhol Brazil (Satire-Film) Customzing Adbusting Facebook Anpassung eines Produkts an Kunden Crossover The Grey Album (Danger Mouse) Pastiche Kunst aufräumen (Wehrli) Sampeln Sweding Hipster Re-tweeten Customizing Vergrössern Verkleinern Paraphrasieren Kompendium Zitieren Multitouch iPhone (Original Kent Stumpe) Pastiness hinzufügen Karaoke Copy&Paste Ebenbild Duplizieren Layering Fountain (Duchamp) Die Kunst, aufzuräumen (Wehrli) Synchronisieren Generika Faksimile Emulieren Verkleiden Multi-Mixing Stylisieren Übersetzen Modifizieren Travestie fern vom Original nah am Original Collagieren L.H.O.O.Q. (Duchamp) Hommage Cover-Version Cut-Up Bricollage Instagram (Film) Emulieren Umstellen Ersetzen Analogisieren Digitalisieren Drabbels Chopping Transformieren Re-making Axolotl Roadkill Tarnen Mashup Zwei oder mehr Inhalte ergeben zusammen etwas Neues Pastiche Künstlerische Arbeit, die das Werk eines Dritten zitiert, kopiert, parodiert Z. B. digitales Bild ausdrucken Plagiieren Sweding Mimikry Guttenbergs Promotion Nachbilden; z.B. die Funktion eines nicht mehr verfügbaren Computersystems durch ein neues nachbilden Analogisieren Von Laien nachgestellter Blockbuster-Film Recyclen The Artist (Film) Importieren Formatieren Pointiert nacherzählte Geschichte aus genau 100 Wörtern Kill Bill (Tarantino) Obama - Hope (Shepard Fairey) Synthesizer Apps Drabbels Fusion Küche Karikieren Spiegeln Bewusst herbeigeführte Verschleißerscheinung, zum Beispiel bei Jeans Mashup Parodieren Beispiele The Artist Pastiness hinzufügen Design iPhone (Original Braun Taschenrechner) Techniken Version Nicht das Drehbuch ist eine Kopie, sondern die Machart g o o g l e+ Imitieren go o gle+ Backup Original: Facebook Facebook adaptiv 8 Original: classmates.com 9 Field of Excellence Remix – Demix Video: http://bit.ly/1qJWdof Entwicklung Theorie und Prototyp combicubes Januar 2012 bis Juni 2013 Trends Alea iacta est 1 Roman Tschäppeler REMIX/DEMIX Die Kopie der Kopie der Kopie – gibt es das Original, das Neue? Und falls ja: Wo fängt es an? Aus diesen Fragen entstand ein spielerisches Remix-Werkzeug für Zukunftsgestalter, bestehend aus 40 Bauklötzen und 222 Worten, die zu neuartigen Zukünften gemischt werden können. 1 10 Gerade eingetroffen: Die Zukunft. ativ e ko pie? for mel für die kre profanität ( arch iviertes g eg enwärti g es) dom änen tran sfer valo risie rung zeitr eife ( intens ität) Keynotes 2013/12/09 Innovation Session Vortrag vor 400 Entscheidungsträgern aus der Schweizer Privatwirtschaft. 12 13 Story 2023 Folgende Bilder und Zukunftszenarien entwickelte und formulierte Tschäppeler für Story 2023, eine trans-media competition von swissnex San Francisco, Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, unterstützt durch die Gebert Rüf Stiftung, Pro Helvetia und Swisscom. Dabei erreichte Tschäppeler den 2. Platz und präsentierte seine Arbeit am X Media Lab Switzerland «Transmedia» am 27. September 2013 in Lausanne. u.a. vor Alex McDowell (Narrative designer für Minority Report, Fight Club), Lucy McRae Body Architect (Fast Company’s «50 people shaping the future») und Ingrid Kopp (Director of Digital Initiatives des Tribeca Film Institute). [MORAL·MANIA·CLASH] In 2023 the Vatican releases a modified version of the 10 commandments. Following a harsh debate the Catholic Church divides into a liberal and a conservative branch. «This is the only project that provides us with interactivity and engagement, and extends in the actual world. It also conjures up real thinking about the future. In a way, it reminds me of Eno’s oblique strategy. This is brilliant. High marks all around.» Kommentar des Jurymitglieds Drew Beam (Creative Director Freerange Studio) zu Tschäppeler’s Arbeit. [POST·POLITICS·STRATEGY] In 2023 Switzerland turns its back on Europe and joins forces with Norway, Singapor and the Cayman Islands to form a new economy based Union. [COMPULSIVE·HEALTH·OCRACY] In 2023 the State of California bans sugar, saturated fat and additives for underage persons. 14 [MICRO·POWER·EXCESS] [HEAVY·DRONE·ONOMY] In 2023 FedEx airmail is delivered by quadrocopter-drones in the Bay Area. In 2023 the end of nuclear power plants in Europe is a done deal. This leads to a dramatic rise in private hydro, solar and wind power plants on rooftops and in backyards. And: Pizza Hut prototypes a fully automatic drone delivery system. [HOLLYWOOD·DE·BALANCE] In 2023 for the first time movies from outside the U.S. have a greater market share than Hollywood productions. [OUTDOOR·SPORT·DESIGN] The International Olympic Committee (IOC) announces 5 new sport disciplines which will debut at the 2028 Summer Olympic Games in Baku. All five of them have been invented and designed by Red Bull. Zukunfat uf twitternw. ww ix. em remixdm co Human Centered Design Für die Abteilung Human Centered Design (HCD) der Swisscom adaptierte und lizenzierte Tschäppeler im Oktober 2013 ein komplettes combicube set. Dieses wird bei der Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen in den Entwicklungsprozess miteinbezogen. «Es sind Möbelstücke, die Geschichten erzählen können. Es sind Sitzwürfel und Wurfgeschosse. Es ist ein vielseitiges Kombinationswerkzeug, funktionierende Inspiration. Es simuliert Zufall, und suggeriert Absicht. Die Arbeit von Roman Tschäppeler ist Kunstdesign in Anwendung.» Karin Hilzinger, Swisscom HCD 18 COPY PASTE – Einzelausstellung Im Diktat des Fortschritts entsteht laufend Neues – neue Waschmittel, neue Autos, neue Subkulturen, neue Kunst, neue Theorien. Doch irgendwie ahnt man: Das ist alles schon mal dagewesen. Wir bedienen uns im Archiv des Vergangenen und kombinieren kreativ Innovationen. Die Kopie der Kopie der Kopie – wie neu kann Zukunft überhaupt sein? «Tschäppeler machte in der Stadt Biel, die sich auch gerne als «Stadt der Zukunft» verkauft, die Probe aufs Exempel. 10 Orte suchte er in der Kleinmetropole auf, stellte seine grossen Würfel in Szene, fotografierte und beschrieb auf Grossplakaten fiktive Zukunftsszenarien – von provokativ bis gar nicht so abwegig. Biel im Jahre 2024? Die Stadtparteien prüfen aus Spargründen die Einführung des Uni-Lingualismus. Oder: Das umstrittene Expo-Gelände am wird zum Mikro-Freihandelquartier umgezont. Ein weiteres Beispiel: Der Bieler Zouk während des Ramadans landet auf den Titelseiten der grössten europäischen Zeitungen. Aufmerksam beobachtet Tschäppeler seine Wohn- und Arbeitsstadt. Liebevoll bis bissig stellt er sie mit diesen Bildern in die Zukunft.» Auszüge aus dem Pressetext 20 21 24 Kultur Kultur Bieler Tagblatt, Freitag, 6. Juni Bieler 2014Tagblatt, Freitag, 6. Juni 2014 ukunft Die Zukunft erwürfeln erwürfeln Grotesk und Grotesk und schillernd schillernd Wie entsteht «Copy-Paste» Zukunft? Wie Genauer: entsteht Wie Zukunft? entstehen Genauer: Zukünfte? Wie entstehen Wie kommt Zukünfte? das Alte in Wie das kommt Neue?dasZürich AlteErstmals in das Neue? ist das abgründige Werk der ue überhaupt? Gibt es das Diesen NeueFragen überhaupt? widmet Diesen sich Roman Fragen Tschäppelers widmet sich Roman Ausstellung Tschäppelers «Copy-Paste». Ausstellung «Copy-Paste». amerikanischen Künstlerin egiotram initiv abdazu wird band der is zu den trieb geriff dazu: Agglolac ernamen nt ist das FreihanDer Über-Onomy. nale Zuterei, in de Wortss. Doch tert: Man ocial Meial» und nge, doch , nämlich ialen Meegriff dambination esagt, das ers Ausdie mores Centre Das Szenario: «Das Regiotram wird 2016 vom Volk definitiv abgelehnt. Als Alternative dazu wird 2024 das längste Rollband der Welt vom Zentralplatz bis zu den Stades de Bienne in Betrieb genommen.» Der Überbegriff dazu: Urban De-Vehicle-ing. Oder: «Das Projekt Agglolac trägt ab 2024 den Übernamen ‹Little Singapore›: Geplant ist das erste steuerfreie Micro-Freihandelsquartier Europas.» Der Überbegriff dazu: Micro-Free-Onomy. Ist das bloss regionale Zukunftsmusik, Phantasterei, in zeitgeistig-wohlklingende Worthülsen verpackt? Gewiss. Doch Roman Tschäppeler kontert: Man nehme das Beispiel «Social Media». Die Begriffe «social» und «media» gibt es schon lange, doch erst seit wenigen Jahren, nämlich seit der Existenz der sozialen Medien, haben wir einen Begriff davon, was sie in ihrer Kombination bedeuten. Das ist, vereinfacht gesagt, das Prinzip von Tschäppelers Ausstellung «Copy-Paste», die morgen im Espace Libre des Centre Pasquart startet. Scrabble in 3D aus zahlauf jeder glischen) bedruckt nige Würiel zugeest tout – el beginnnen die neue Beit mögliersinnen. h in den et hätte, pretation rdening» Eben. Geiche Zuwingend ren Enten durch nen von n. Mit der es» lassen ln, es ist – Wörter, Sinn makunft woEntwick- geben Installaweitaus nd Theoelerische ragesteln sich auf ibt es das autet die umindest als etwas Die Ausstellung besteht aus zahlreichen Würfeln, die auf jeder Seite mit Fetzen von (englischen) Schlagwort-Begriffen bedruckt sind. Hinzu kommen einige Würfel mit spezifisch auf Biel zugeschnittenen Inhalten. Ç’est tout – und schon kann das Spiel beginnen. Die Besucher können die Würfel neu anordnen, neue Begriffe erfinden und damit mögliche Zukunftsszenarien ersinnen. Was wohl ein Mensch in den 70er-Jahren geantwortet hätte, wenn er um eine Interpretation des Begriffs «urban gardening» gebeten worden wäre? Eben. Genauso lassen sich mögliche Zukünfte denken, nicht zwingend ausgehend von absehbaren Entwicklungen, sondern eben durch neuartige Kombinationen von Begriffen und Wortfetzen. Mit der Installation «Combicubes» lassen Roman Roman Tschäppeler, Zukunftswürfler, in den Tschäppeler, Elementen seiner Installation. in den Elementen seiner Installation. Zukunftswürfler, Olivier Gresset sich Zukünfte erwürfeln, es ist eine Art Scrabble in 3D – Wörter, – doch ihre Kombination die heute Neues, noch keinen Sinn ma- gänzlich gänzlich noch nie DageweNeues,Entwicklung, noch nie Dagewesteht jegliche jegli- steht jegliche Entwicklung,habe jegli-ab 1440 den Buchdruck chen, in Zukunft wo- senes senesbeschreiben versteht. Roman Tschäppeversteht. Roman che Innovation darin,TschäppeBestehen- che Innovation darin,ermöglicht. Bestehenmöglich präzise Entwickler hat in seinereine an der Hoch- ler deshat zu in nehmen, seiner umzuwerten, an der Hoch-zu des zu nehmen, umzuwerten, zu «Absage anWas dasals Genie» lung. schule der Künste Zürich einge- schule kombinieren. der Künste Was Zürich als «neu» eingeemp- kombinieren. «neu» emp«Alles wird, baut schon auf etwas auf», reichten Masterarbeit die Instal- reichten funden Masterarbeit wird, ist also nicht die Instalmehr, funden ist also nicht mehr, Eslation kann theoretisch nichts Neues geben sagtauch Tschäppeler, und in seiner Arhergeleitet. lation theoretisch hergeleitet. aber auch nicht weniger als eine aber nicht weniger als eine So «Remix/Demix. weit, so einfach.Eine Der Installatheoreti- «Remix/Demix. theoretibeit findet sich derDas Begriff «Ab«kreative Kopie».Eine Das gelte selbst «kreative Kopie». gelteder selbst tion liegen weitaus sche sage an das Genie».Erfindungen Mit solchen sche zugrunde Untersuchung kombinatorifür Untersuchung bahnbrechendekombinatoriErfindungen für bahnbrechende Gedanken, die sich in Tschäppekomplexere scher Zukunftsgestaltung» Gedanken und Theobe- scher be- wie wie Zukunftsgestaltung» den Buchdruck, zitiert den Buchdruck, zitiert lers Installation manifestieren, rien, und sie wirft scchäftigt sich auf mitspielerische der Frage: scchäftigt sichden mitUS-Filmemader Frage: Tschäppeler Tschäppeler den US-Filmema(«EveryWeise Fragestelgeht Kirby also eine Entmystifizierung «Was grundlegende ist die Vergangenheit der «Was cher ist Kirby die Vergangenheit Ferguson («Everyder cher Ferguson thing is a Remix»): Die kommt Kompo- thing is a Remix»): Die Kompolungen auf. Diese lassen sich auf Zukunft?» der Schlagworte Neu! Innovation! Zukunft?» Tschäppeler kommt Tschäppeler nenten (die Predigt, das Papier, (die Predigt, Papier, eine Frage verdichten: Gibt esberudas (sich Einzigartig! einher. das Tschäppeler (sich auf mehrere Autoren auf mehrere Autoren beru- nenten Einzelstempel) Gutenbergs Einzelstempel) für Gutenbergs geht es aber mitnichten um eine Neue fend)überhaupt? vereinfacht Nein, ausgedrückt lautet die fend) vereinfachtfürausgedrückt Druckpresse seien schonrein seit Druckpresse seien schon seit plausible zum Schluss Antwort, , dass eszumindest nichts rein zum Schluss, dass es nichts destruktive Haltung. Vielmehr Jahrhunderten bekannt gewesen bekannt gewesen weist er auf den Wert der Kulturwenn Neuesman geben daskann. Neue Vielmehr als etwas be- Neues geben kann. Vielmehr be- Jahrhunderten Rahmenprogramm Am 10. Juni, 18 Uhr: • Roman Tschäppeler behauptet, dass man nur Altes im Neuen findet • Detlef Gürtler (GDI) beweist, dass sich Zukunft wiederholt • Franziska Schutzbach (Gender Studies Uni Basel) sagt, warum niemand unabhängig ist Am 17. Juni, 18 Uhr: • Karin Hilzinger (Swisscom) argumentiert, dass man Arbeitsräume mit Zitaten aus der Vergangenheit bebildern soll • Simon Lüthi (Architekt) erzählt, was in unserem Land aus Sicht eines Architekten bewahrt werden sollte • Marc Kaufmann (DJ Ilarius) zeigt, wie alte Musik in neue Musik kommt Am 20. Juni, 18 Uhr: • Mikael Krogerus (Autor) führt alle modernen schwedischen Kriminalromane auf einen einzigen realen Mord zurück • Simon Baumann (Filmemacher) erstellt eine Liste mit den Zutaten des Schweizer Dokumentarfilms • Olivier Rossel (pixelpunk.ch) gibt Einblick in seine Sammlung an Denkabfall, aus der er tg neue Kunst produziert Info: Ausstellung im Espace Libre des Centre Pasquart vom 7. bis 20. Juni, Di 18–21 Uhr, Mi–Fr 14–18 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr. technik des kreativen Kopierens, von Copy/Paste und Remix/Demix hin, und er macht deutlich, wie stark wir uns «in einer aus sich selber aufbauenden Kultur befinden», wie er schreibt. Beispiele dafür werden in Referaten erläutert (siehe Infobox). Breit bekannt dürfte die Technik des Samplings sein, auf die DJ und Produzent Ilarius eingehen wird. Dass sich Musiker stark auf bereits Vorhandenes Olivier Gresset berufen, ist aber nicht erst seit dem Hip-Hop so. Kirby Ferguson wies dies etwa auch für das Werk Bob –Dylans doch ihre Kombination habe ab nach. 1440 den Buchdruck ermöglicht. Zukunftsforschung ist also auch Zukunftsgestaltung. Wer «Absage an dasist Genie» weiss, vielleicht es tatsächlich «Alles baut schon aufso etwas in einigen Jahren weit,auf», und sagt Tschäppeler, undsendet in seinerunter Ar«TeleBielingue» beit findet sich der«Google Begriff der «Abdem Stichwort powered sage an das Genie». Mit solchen information crowd sourcing» tatGedanken, die sichTV-Station in Tschäppesächlich als erste mitlers manifestieren, tels Installation Google-Algorithmus nur geht eine aus Entmystifizierung nochalso Inhalte lokalen sozialen Graden der Schlagworte Neu!Tobias Innovation! Medien. Einzigartig! einher. Tschäppeler Link:eswww.bielertagblatt.ch geht aber mitnichten um eine BeispieleHaltung. von möglichen destruktive Vielmehr BielererZukünften. weist auf den Wert der Kultur- Cindy Sherman umfassend in Zürich zu sehen. «Cindy Sherman – Untitled Horrors» Rahmenprogramm heisst die grotesk-schillernde Am 10. Juni, 18 im Uhr:Kunsthaus. Retrospektive • Roman Tschäppeler behaupDiedass Ausstellung 110imWerken tet, man nurmit Altes Cindy findet Shermans (*1954) ist anNeuen • ders Detlef (GDI) beweist, alsGürtler vorangegangene, anders dass sich Zukunft wiederholt vor allem als die vor zwei Jahren • durch Franziska Schutzbach (Gender Amerika tourende Überblicksausstellung, in derwarum BedrohStudies Uni Basel) sagt, liches weitgehend ausgeblendet niemand unabhängig ist Am 17. Juni, Uhr: wurde. Ekel,18Schrecken, Krieg, • Tod und Vergewaltigung – denarallKarin Hilzinger (Swisscom) täglichen Horror ebenArbeits– rückte gumentiert, dass man räume mit Zitaten , aus der VerMirjam Varadinis Kuratorin der gangenheit bebildern bewusst soll Zürcher Ausstellung, ins • Zentrum. Simon Lüthi (Architekt) erZudem sind früheste, kaum zählt, was in unserem Land ausje Sicht einesArbeiten Architekten gezeigte derbewahrt preisgekröntensollte Meisterin der Verwandwerden • lung Marcund Kaufmann (DJ Ilarius)Fotoder inszenierten zeigt, alte Musik in neue Es grafiewie nach Zürich gekommen. Musik kommt die noch vor den sind Arbeiten, Am 20. Juni,«Untitled 18 Uhr: Film Stills» berühmten • entstanden, in denen Mikael Krogerus (Autor)Sherman führt alle modernen schwedischen Effekte des Film Noir subtil abKriminalromane auf einen einwandelte und damit Ende der zigen realenfür Mord zurücksorgte. 70er-Jahre Aufsehen • Simon Baumann (FilmemaKonzeptuelles cher) erstellt eineEntwickeln Liste mit den Zu den frühesten Arbeiten gehört Zutaten des Schweizer Dokudie Serie «Bus Riders» (1976), in mentarfilms • der Olivier Rosselin(pixelpunk.ch) Sherman die Rolle alltägligibt in seineMänner Samm- wie cherEinblick Fahrgäste, lung an Denkabfall, ausKabel der erdes Frauen, schlüpfte. Das tg neue Kunst produziert Selbstauslösers ist im Bild, das Making-of gleichsam noch sichtInfo: Espace Libre bar.Ausstellung Der Prozessimdes konzeptueldes Pasquart, vom bis zur lenCentre Entwickelns die 7. Nähe 20. Juni, Di 18–21 Mi–Fr und Performance, dasUhr, Rollenspiel 14–18 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr. der Identitätswechsel sind im Frühwerk bereits angelegt. Schon hier liegt das Interesse weniger in der Variation denn in der Transformation, was zunehmend zu eitechnik des kreativen Kopierens, nerCopy/Paste Verflüssigung und Auflösung von und Remix/Devonhin, Identität Und mix und erführen macht wird. deutlich, da stark ist bereits offen wie wir unsdieses «in einer ausgehalsich tene erzählerische Element, das selber aufbauenden Kultur befinbis heute den», wie erwirksam schreibt.ist. Beispiele dagelungene Schau ist anders: für Die werden in Referaten erläutert Aufgebrochen die gängige Vor(siehe Infobox).ist Breit bekannt gabe einer chronologischen Händürfte die Technik des Samplings gung. sind dieIlaeinsein, aufAufgebrochen die DJ und Produzent zelnen Werkserien , stattdessen rius eingehen wird. Dass sich Musigehen vereinzelten Werke ker stark die auf bereits Vorhandenes über Themen, Formate , techniberufen, ist aber nicht erst seit dem sche Belange und Ferguson Zeiträumewies hinHip-Hop so. Kirby wegetwa ständig Bildkombinadies auchneue für das Werk Bob tionennach. ein. Dylans Zukunftsforschung ist also Ekelerregend schön auch Zukunftsgestaltung. Wer Genauso wenig Verortung weiss, vielleicht istwie es tatsächlich genauso starkund entinmöglich einigenist, Jahren so weit, zieht sich alles einer greifbaren «TeleBielingue» sendet unter Identifizierung. Sherman nutzt dem Stichwort «Google powered das Medium der sourcing» Fotografietatund information crowd ihren eigenen Körper, der zunehsächlich als erste TV-Station mitmendGoogle-Algorithmus durch Attrappen, Prothetels nur sen, Inhalte Anatomiemodelle Pupnoch aus lokalen und sozialen pentorsi ersetzt wird, als Material Tobias Graden Medien. für grundlegende Identitäts- und Link: www.bielertagblatt.ch Daseinsfragen. Beispiele von möglichentechniSchimmlige Gespinste, Bieler sche Zukünften. Apparaturen und Erbrochenes verweben sich mit Körperteilen und fördern in schillernder Farbigkeit eine geradezu aufbegehrende Schönheit im Hässlichen zu Tage. Die unkonventio- Zürich Erstmals ist das abgründige Werk der amerikanischen Künstlerin Cindy Sherman umfassend in Zürich zu sehen. «Cindy Sherman – Untitled Horrors» heisst die grotesk-schillernde Retrospektive im Kunsthaus. Die Ausstellung mit 110 Werken Cindy Shermans (*1954) ist anders als vorangegangene, anders vor allem als die vor zwei Jahren durch Amerika tourende Überblicksausstellung, in der Bedrohliches weitgehend ausgeblendet wurde. Ekel, Schrecken, Krieg, Tod und Vergewaltigung – den alltäglichen Horror eben – rückte Mirjam Varadinis, Kuratorin der Zürcher Ausstellung, bewusst ins Zentrum. Zudem sind früheste, kaum je gezeigte Arbeiten der preisgekrönten Meisterin der Verwandlung und der inszenierten Fotografie nach Zürich gekommen. Es sind Arbeiten, die noch vor den berühmten «Untitled Film Stills» entstanden, in denen Sherman Effekte des Film Noir subtil abwandelte und damit Ende der 70er-Jahre für Aufsehen sorgte. Konzeptuelles Entwickeln Zu den frühesten Arbeiten gehört die Serie «Bus Riders» (1976), in der Sherman in die Rolle alltäglicher Fahrgäste, Männer wie Frauen, schlüpfte. Das Kabel des Selbstauslösers ist im Bild, das Making-of gleichsam noch sichtbar. Der Prozess des konzeptuellen Entwickelns, die Nähe zur Performance, das Rollenspiel und der Identitätswechsel sind im Frühwerk bereits angelegt. Schon hier liegt das Interesse weniger in der Variation denn in der Transformation, was zunehmend zu einer Verflüssigung und Auflösung von Identität führen wird. Und da ist bereits dieses offen gehaltene erzählerische Element, das bis heute wirksam ist. Die gelungene Schau ist anders: Aufgebrochen ist die gängige Vorgabe einer chronologischen Hängung. Aufgebrochen sind die einzelnen Werkserien, stattdessen gehen die vereinzelten Werke über Themen, Formate, technische Belange und Zeiträume hinweg ständig neue Bildkombinationen ein. Ekelerregend schön Genauso wenig wie Verortung möglich ist, genauso stark entzieht sich alles einer greifbaren Identifizierung. Sherman nutzt das Medium der Fotografie und ihren eigenen Körper, der zunehmend durch Attrappen, Prothesen, Anatomiemodelle und Puppentorsi ersetzt wird, als Material für grundlegende Identitäts- und Daseinsfragen. Schimmlige Gespinste, technische Apparaturen und Erbrochenes verweben sich mit Körperteilen und fördern in schillernder Farbigkeit eine geradezu aufbegehrende Schönheit im Hässlichen zu Tage. Die unkonventio- 23 Das Projekt AGGLOlac trägt ab 2024 den Übernamen «Little Singapore»: Geplant ist das erste steuerfreie Micro-Freihandelsquartier Europas. TeleBielingue ist 2024 der erste TV-Sender, der mittels einem ausgeklügelten Such-Algorithmus von Google nur noch Inhalte aus lokalen sozialen Medien sendet. Natural Artifical Meat besteht aus echten Muskelfasern, entsteht aber künstlich – ohne Co2-Emissionen und industrielle Tierhaltung. 2024 entschliesst sich die EU und die USA, es zuzulassen. In der Schweiz spalten sich die Geister. Biel wird zum Testmarkt. Als Massnahme gegen die wachsende Fremdenfeindlichkeit und Islamangst lanciert das Stadtmarketing 2024 neben dem traditionellen Weihnachtsmarkt einen Zouk während des Ramadan. Das Medienecho ist gewaltig. Curating Begleitet wurde COPY PASTE von einer Vortragsserie mit streitbaren und unterhaltsamen Beiträgen. Mit dabei waren neun Vortragende, unter anderem der Zukunftsforscher Detlef Gürtler (Chefredaktor GDI Impuls, Gottlieb Duttweiler Institute), DJ & Producer Ilarius (SRF3, Hidden Treasures), der Filmemacher Simon Baumann (Image Problem, Zum Beispiel Suberg), der Journalist Mikael Krogerus (über den wichtigsten Copy Kill Schwedens), der Heimatschützer Simon Lüthi und die Genderforscherin Franziska Schutzbach (über Geburt und Kapitalismus). Sie alle erzählten aus ihrer fachlichen Perspektive, wie sie kreativ kopieren und wo Altes im Neuen zu finden ist. Der Stadtrat beschliesst 2024 aus Spardruck, die Schalteröffnungszeiten zu halbieren. Als Kompensation wird der E-Schalter um vier weitere Amtssprachen erweitert. Die glp, SVP und FDP ziehen das Postulat zurück, die Einführung des Uni-Lingualismus zu prüfen. 29 Postcards from the future Einige fiktive Zukunftsszenarien der Stadt Biel von COPY PASTE wurden im typischen Postkarten-Look produziert und in Ständern an «touristischen» Orten platziert. Video: http://bit.ly/1txwT6n er Zukunft. tadt d S m fro ngs i t e e Gr DE–GREEN–ING Unter dem zunehmenden Dichtestress wird ab 2024 sehr laut und äusserst heftig diskutiert, ob der Wald am gesamten Seehang neu eingezont werden soll. Investoren aus Brasilien stehen in den Startlöchern. Roman Tschäppeler (Foto und Cubes) / Sven Weber (Gestaltung) Mehr Zukunftsbilder auf www.copy-paste.ch 30 Zukunft. adt der t S from ngs i t e e Gr Zukunft. adt der t S rom gs f n i t ee Gr RE–REAL–ISM Die Stadt Biel erhält 2024 zum zweiten Mal den Wakkerpreis. Viele Bauten der vergangenen 20 Jahre – darunter das AJZ, die Esplanade und der neue Anbau des Kongresshauses – finden unter der Bezeichnung «Bieler Re-Realismus» Eingang in die Fachliteratur. URBAN–DE–VEHICLE–ING Das RegioTram wird 2016 vom Volk definitiv abgelehnt. Als Alternative wird 2024 das längste Rollband der Welt vom Zentralplatz bis zu den Stades de Bienne in Betrieb genommen. Roman Tschäppeler (Foto und Cubes) / Sven Weber (Gestaltung) 32 Roman Tschäppeler (Foto und Cubes) / Sven Weber (Gestaltung) Mehr Zukunftsbilder auf www.copy-paste.ch Mehr Zukunftsbilder auf www.copy-paste.ch Ausblick The Future of Failed States: Als gescheiterter Staat (failed state) wird ein Staat bezeichnet, der seine grundlegenden Funktionen nicht mehr erfüllen kann. Was, wenn sich in Somalia, Afghanistan, Syrien, Haiti oder in der Westbank die Gegenwart wiederholt und der Teufelskreis des Stillstandes bestehen bleibt? Kann man sich die Zukunft dieser Staaten überhaupt anders vorstellen anstatt als Pulverfass? Dieser Frage möchte Tschäppeler nachgehen, nach Möglichkeit vor Ort. Die Projektierung und Ausgestaltung ist in Entstehung. [ANTI·ANARCHY·DEVICE] In 2023 the United Nations distribute two millions solar mobile phones in the failed state of Somalia – to install mini-networks and grassroot civil societies. The press calls those phones «Anti-Anarchy-Devices». g n i m Co . soon (Original Picture: T. Krug in Mogadishu / Creative Commons Remix: S. Weber / R. Tschäppeler) [DE·OCCUPY·ING] In 2023 Sacha Baron Cohen, newly elected Isreali minister of external affairs, tears down parts of the West Bank Wall. (Original Picture: L. Nessan / Creative Commons Remix: S. Weber / R. Tschäppeler) 35 Andere Projekte guzo, Roman Tschäppeler / www.guzo.ch Eigene Projekte, ohne Bezug zu Remix/Demix, Copy/Paste, combicubes Ivo Adam Alt, aberr imme noch wie neu! Männer am Meer SEIT 2006 SEIT 2003 Das ist ein Test. Sie haben dieses Buch mit der linken Hand zuerst angefasst. Sie haben dieses Buch mit der rechten Hand zuerst angefasst. Sie haben dieses Buch noch nicht angefasst. In diesem Buch erfahren Sie was dieser und 65 andere Tests über Sie und Ihr Leben aussagen. KEIN & ABER KUFA Kulturfabrik Lyss SEIT 1998 Männer am Meer Band zwischen Kunst und Kommerz.Komponist, Produzent und Sänger. www.maennerammeer.ch POURBOIRE Das Testbuch Das vierte Buch in der Werkserie mit Mikael Krogerus. Erscheint im Oktober 2014 in zehn Sprachen. www.the-test-book.com (coming soon) Ohne Rolf in China Entwicklung eines dokumentarischen Künstlerportraits des Duos Ohne Rolf (Christof Wolfisberg und Jonas Anderhub). Dreharbeiten Juni bis November 2014. www.ohnerolf.ch Die Welt erklärt in drei Strichen The Change Book 50 Erfolgsmodelle The Decision Book SEIT 2011 SEIT 2008 2005 – 2007 Was sage ich beim Sex und was bes ser nicht? WIllSt Du MEHr? MagSt Du SüSSES? MEIN pFIrSIcH vIElMalS Soll IcH DIr EINEN BlaSEN? DaFür ay papI HaSE! gEFällt DIr DaS? Ja? rHEtorIScHE uND MacH DIr EINEN ScHöNEN aBEND ScHläFSt Du ScHoN? BISt Du proFI? DaS gINg loB HEN DaS ScHIEN aBEr HEN EcHt rHEtorIScHE loB MacH MIcH ScHMutzIg IcH HaBE gEFurzt IcH? (allES auF FraNzöSIScH) IcH Mag DEINEN oH Ja ScHMutzIg roar (löWE) avE caESar MEHrMalS ISt DaS DEIN Blut? IcH WErDE DIE FürzE auS DIr rauSHäMMErN DEINE MuttEr ISt EINE NuttE ScHMutzIg aN DEN KopF DEINES HuNDES FIcK MIcH INS KNIE Jaa Du gEIlE Sau tIErE uNSExy gEräuScHE gut aH, aH, aH HISSSS (gEparD) (MauS) tIErE Für IMMEr (NaME DES partNErS) autHENtIScH ruINoo ooloolu u! DaS HättEN WIr gIB MIr DEN rESt auSruFE EINE roSE WoW zu atMEN NEIN, NIcHt auFHörEN rElIgIöS oH BaBy allES aNDErE uND JEtzt oINK! Ja FEStEr! EINEr gEHt NocH IcH HaBE EINEN x6 rElIgIöS ScHWäNg ErE MIcH DurcHS oHr Jaaa Ja FaSt EINEr gEHt NocH rEIN Ja aua BEIM FIcKEN (FalScHEr NaME DES partNErS) vErStEHSt Du MIcH DENN NIcHt?! MacH ungen besonder s bedauerli MacH KEINE zIcKEN IcH lIEBE WIE... ch sind. »50 (uND DaS FalScHE gEScHlEcHt delle – ein kleines Handbuch Du MIcH aN MuttI ErINNErSt puMMElIg Du BISt Starr MIcH NIcHt So aN Du ScHNarcHS NEIN Erfolgsmo lutScH MEINEN ScHWaNz Du DIcH BENutzEN läSSt uNSIcHEr Du BISt ) HEIl SataN! FEStEr!!! WEItEr falsche Entscheid aua ErStEr Du BuMSt WIE EINE JuNgE göttIN cHEr ScHrEI) (FErKEl) IcH BIN DEr BEStE grüSS gott FEStEr (BEStIalIS Es gibt Momente , in denen (ScHaF) aua MotIvatIoN (EyE oF tHE tIgEr SuMMEN) Ja oH gott! (ScHWEIN) Bääää! MacHt NIcHtS Ja DEr StErNENHIMMEl (Wal) SuuWIEEK! aua autHENtIScH HErr pFarrEr Du MotIvatIoN JESuS Du BISt ScHöN WIE... EIN ENgEl DaS lEBEN yaBBa, DaBBa, Duu! DaS War gut IcH lIEBE DIcH MEHr alS MarIa t rEIcH Du BISt Pourboire Konzeption und Durchführung einer jährlichen Spendensammelaktion. «Trinkgeld für Trinkwasser». 2005 im Alleingang, 2006 und 2007 im Mandat der Helvetas, Zürich. Die Welt erklärt in drei Strichen Bühnenshow mit einer alten Kreidetafel. Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler erklären Theorie in ihrer praktischsten Form. 100 Autritte von TEDx bis Humorfestival Arosa. www.rtmk.ch uND gIB MIr ’NE KIppE EH uND alt NIcHt für strategisc he Entscheid auFHörEN ungen« hilft Ihnen, auch in heißen Situatione n einen kühlen Kopf zu bewahren und peinliche HIlFE! Fehlgriffe zu vermeide n. Jetzt in Ihrer Buchhand lung oder auf keinundab er.ch K EIN & ABER KUFA Gründer der Kulturfabrik KUFA Lyss (1998). Nach Abriss 2007 Konzeption und Planung Betrieb des Neubaus im Mandat des Trägervereins. Neueröffnung 2010. www.kufa.ch pIIpS pIIpS pFFFFt gEräuScHE HollEraItI aH aHHH Du WIrSt NIE EINEN aNDErEN lIEBEN DEr MEyEr HattE HEutE DIESElBE KraWattE WIE IcH (JaMBa KlINgEltoN) puupS ScHlEcHt ooH MHM aH aH Sooo SEHr BISt Du SIcHEr? HuMor oH, SEuFz SExy HIEr StINKtS aH EcHt? FragEN WIE War lEcK MIcH Du vErSautE S/-r MäDcHEN / JuNgE (t-rEx) Hat SIE IMMEr NocH DIESElBE NuMMEr? oDEr? FrEMDSprac acH Ja? StaDt? Du BISt NocH JuNgFrau, DaNKE FlucHWörtEr ISt DEINE ScHWEStEr aucH So gut? lIEBSt Du MIcH EtWa? Ja FIx FrEMDSprac BISt Du ScHoN DrIN? ISt SIE IN DEr ! NocHMal ScHEISSE BEHaltE DEN rESt ay caraMBa yES vErDaMMt raWr Я тебя хочу! Du FragEN FucK HIEr, FüNF Euro aMorE MIo SÍ Du KlEINES luDEr Du loKoMotIvE, Werbemittel-Nr .: 50227 Ivo Adam Management, Coach, Projektleiter und Autor für und mit Ivo Adam. Seit 2003. www.ivoadam.ch The Desicion Book Das Schweizer Offiziersmesser unter der Ratgeberliteratur. Lizenziert in über 25 Ländern. Publikationen Voll im Bild Männer am Meer / 2006 Komponist, Produzent, Performer Sound Service Mit dem Rücken zum Strand, Männer am Meer / 2008 Komponist, Produzent, Performer Sound Service Mit Absicht Männer am Meer / 2011 Komponist, Performer Sound Service 50 Erfolgsmodelle Kein&Aber 2008 Co-Autor Fragebuch Kein&Aber 2009 Co-Autor Die Welt erklärt in drei Strichen Kein&Aber 2011 Co-Autor Kinderfragebuch Kein&Aber 2012 Co-Autor Kochen, kombinieren, Komponieren Ivo Adam / Werd Verlag 2006 Co-Autor, Produzent WIE DAS ALTE BL IC – SIC VA K LU E E ER D UE NO – MO NE Y I– SQ N– M U L T –E IS M -E D R O N ND M GE IC R O – DIS S P A C E PU 2 4 /7 L O C A L Frisch gepresst Ivo Adam / echtzeit 2010 Co-Autor LO GY LYW O C O O L HO E L N RA P Y -O MO OD DE IG IT A L MIX PO RN DE SIG N D Seven Ways to eat different Ivo Adam / Werd Verlag 2008 Co-Autor, Konzept, Produzent RE AN NO ST AL GIA FU TU AL OG IN DAS NEUE KOMMT RE Eine interaktive Skulptur von Roman Tschäppeler Ausstellung mit Vorträgen von Detlef Gürtler, Franziska Schutzbach, Karin Hilzinger, Simon Lüthi, Ilarius, Mikael Krogerus, Simon Baumann und Oliver Rossel. Programm: www.copy-paste.ch 7. – 20. JUNI 2014 | BIEL-BIENNE ESPACE LIBRE (CENTRE PASQUART) Räpzept Ivo Adam / guzo 2004 Komponist, Produzent Copy Paste Ausstellung / 2014 Artist Image Problem Kino-Dokumentarfilm Baumann/Pfiffner / Frenetic 2012 Executive Producer Curriculum Vitae Roman Tschäppeler Geburtsdatum Nationalität Adresse Telefonnummer Email 30. April 1978 Schweiz Seevorstadt 67, 2502 Biel/Bienne +41 78 818 10 26 [email protected], www.facebook.com/roman.tschaeppeler Ausbildung 2012 – 2013Master of Design, Field of Excellence Trends, Zürcher Hochschule der Künste (mit Auszeichnung) 2000 – 2003Diplom New Business and Process Design and Social Innnovation, Kaospilot University, Aarhus, Dänemark: «Unabhänige Medien- und Musikproduktion in der Schweiz und die Demokratisierung von Medienproduktionsmittel» 1993 – 1998 Matura Typus D, Gymansium Biel-Bienne 1985 – 1993 Primar- und Sekundarschule, Lyss Arbeit 2003 – heute Gründer und Geschäftsführer guzo gmbh (Atelier für Zeugs und transmediale Inhalte) 2009 – 2013Gastdozent und Juror an der Schule für Gestaltung Bern und Biel und Masterclass «Performing Arts» an der Hochschule der Künste, Bern 1998 – 2000 Produktionsleitung stv. Facilitator Ideation, Trendscout, BrainStore AG, Biel 1997 – 2000 Gründung und Leitung Kulturfabrik KUFA Lyss Auslandsaufenhalte Sept. – Dezember 2007 2000 – 2003 Januar – April 2001 Januar – März 1998 40 Sabbatical im Baltikum Studium: Aarhus, Dänemark Projektarbeit in Durban, Südafrika, Modern Museum Communication Sabbatical in Kuba, Trinidad&Tobago 41 Auszeichnungen 2004 Doppelplatin Auszeichnung für 100‘000 verkaufte Exemplare Single «Räpzept» 2006Most innovative cook book of the year, Gourmand World Cookbook Award für «Kochen, kombinieren, Komponieren» 2008 SIA Creative Award Gold für «PourBoire» 2009 SIA Creative Award Gold für «7 ways to eat different» 2009 Wirtschaftbuchpreis der Handelszeitung für «50 Erfolgsmodelle» 2011 Lintje van de Boekverkoper Niederlande für «50 Successmodellen» 2013 2. prize STORY2023, trans-media swissnex San Francisco Atelier guzo Zentralstrasse 115 CH–2503 Biel/Bienne www.guzo.ch e t r e s s Verbe tät! Quali 42