für den Modehandel

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für den Modehandel
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marketing berater
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Nr. 5 • Mai 2014 • 4,50 EUR • G 2397
BTE-Magazin
für den Modehandel
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marketing berater
inhalt 5⁄2014
eco & fair fashion
handel
Amsterdam:
Location für Individualisten
22
Suburbia Store, Düsseldorf:
Der Laden des Vertrauens
10
Kolossa, Nienburg:
Neue Wege
24
Textil-Siegel:
Darf’s noch ein Label mehr sein?
11
Modehaus Münsterkötter, Münster:
Leben auf dem Lande
26
Fördergemeinschaft
Körperverträgliche Textilien:
Doppelt geprüfte Sicherheit
26
Oeko-Tex:
„Sichtbarmachen engagierter Firmen“
27
Remei:
Ecofaire Eigenmarken
9
12
Ästhetik & Design:
Blickfänge für den POS
kommunikation
Kolossa
14
Mode-Marken-Kongress:
Mitten ins Herz
28
Eco-Label:
Nachhaltige News
16
Werbung:
Nicht aus dem Handgelenk
28
Ethical Fashion Show Berlin⁄
Greenshowroom: Messe-Vorschau Berlin
einkauf
20
rubriken
Casamoda:
„Der Effizienz-Gewinn ist riesig“
Proportion London
Ethical Fashion Show Berlin
4
Editorial
6
Kompakt
30
Glosse des Monats:
Revolution im Bundestag
30
Impressum
Beilage: BBE-Verlag
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editorial
MarkenDistribution:
Weniger ist
oft mehr!
Modemarken nutzen zunehmend neue Vertriebskanäle.
Und die müssen strategisch sinnvoll bespielt werden. Im Bild
das Beispiel Brax im TV-Shopping-Sender QVC mit
absatzkanalspezifischen Hosenmodellen.
natürlich eine Verknappung des
Warenangebots. Ware, die an
jeder Ecke zu haben ist, verliert für den Verbraucher an
Attraktivität. Dann wird für sie
die Frage, wo ein Produkt billiger
zu haben ist, interessanter als
Eigenschaften wie modische
Aussage, Produktqualität, PassProf. Dr. Siegfried Jacobs
form oder der Markenname
Je stärker eine Marke penetriert
selbst. Der Preis dominiert die
ist, desto eher sprechen Marketingexperten Nachfrage, Sonderangebote werden zur
von der sog. Ubiquität, der „Überall-Erhält- Regel statt zur Ausnahme.
lichkeit“. Die Ubiquität soll Bekanntheitsgrad und Markentreue bei Verbrauchern Nicht wenige Bekleidungshersteller befördern. Diese Sichtweise stammt allerdings schreiten vor diesem Hintergrund derzeit
primär aus dem Lebensmitteleinzelhandel: einen problematischen Weg: Sie nutzen als
Wenn bestimmte Waschmittelmarken und Distributionskanal (fast) alles, was heute
Babywindeln im Handel stark verbreitet technisch möglich ist. Man könnte meinen,
sind, bedeutet das in der Regel hohe dass die Frage, ob das strategisch überMarktanteile und Wiederkaufraten. Das haupt Sinn macht, in so mancher Cheffreut die Marketing-Strategen von Persil, Etage von nachrangiger Bedeutung ist. Die
Pampers & Co.
Umsatz-Chancen der neuen Verkaufskanäle
wie Internet und TV-Shopping, aber auch
Aus Handelssicht ist die Markenubiquität freie Verkaufsflächen am POS scheinen alljedoch wenig wünschenswert, da der Kauf- zu verlockend. Schwappt da eine Umsatzort für den Konsumenten sekundär wird und Marktanteilsdenke aus der Lebensund die Einkaufsstättentreue abnimmt. Und mittelbranche herüber, die dort – in einem
in der Bekleidungsbranche spricht ein weite- sehr versorgungsorientierten Konsumsegrer Aspekt gegen eine breite Erhältlichkeit: ment – ihren berechtigten Platz haben mag?
Die meisten Modemarken leben von Begehr- Das wäre freilich fatal.
lichkeit und einer Wertschöpfung, die über
Lifestyle, Image und ein überdurchschnitt- Unsere Branche muss aufpassen, dass sie
liches Preisniveau erzielt wird. Dazu braucht nicht über eine unreflektierte und – vor
es aber ein passendes Verkaufsumfeld – und allem im Internet – schier grenzenlose Mar-
Weite Teile des deutschen Modemarkts sind geprägt von Herstellermarken. Sie sind insbesondere für den qualifizierten
Bekleidungshandel von großer
sortimentspolitischer Bedeutung.
Das macht das Thema Marke,
aber auch Markenvertrieb, so
wichtig und zugleich sensibel.
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kenverfügbarkeit der Angebotsbeliebigkeit
und dem Preiskampf Tür und Tor öffnet.
Marken-Mehrwert und Massenangebot vertragen sich schlecht. Wer alle Kanäle befeuert, darf sich nicht wundern, wenn Preispositionierung, Margen und Markenimage
erodieren.
Die Kundinnen und Kunden haben oft ein
feines Gespür dafür, wenn die Dinge nicht
mehr zusammenpassen. Es gibt bekannte
Beispiele aus dem Mainstream-Bekleidungsmarkt, bei denen starkes Umsatzwachstum,
Überdistribution und der Wunsch, für die
Kapitaleigner eine kurzfristig möglichst hohe
Rendite zu erwirtschaften, geradewegs in
die Krise führten. Das sollte nachdenklich
stimmen.
Eine absatzkanalspezifische Marken- und
Produktpolitik könnte ein gangbarer Weg
sein. Durch Selektion erreicht man Abgrenzung und Begrenzung, das schafft zumindest ein Stück Profil, für Hersteller und
für Vertriebspartner. Es löst allerdings nicht
das Problem, das die neuen Kanäle den
Markt mit insgesamt zu viel Ware fluten.
Ihr
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Kommende Veranstaltungen
Titel
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BTE-Seminar ’Der rechtssichere B2C-Onlineshop‘
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Kundenfrequenz
steigern
BTE-Fachdoku zum
Demografiewandel
Uniqlo feiert
Deutschland-Premiere
Neues Modeloft
in Günzburg
Im Kampf gegen die sinkende
Kundenfrequenz kommt dem Verkaufsmitarbeiter als wichtigstem
Touchpoint für die Kunden eine
entscheidende Rolle zu. Gelingt
es ihm, den Kunden zu begeistern, werden aus Käufern Fans,
die das Unternehmen weiterempfehlen. Das ist die kostengünstigste Möglichkeit, Neukunden
zu gewinnen und Stammkunden
zu binden. Wie dies bewerkstelligt werden kann, vermittelt das
BTE-Seminar ’Frequenzorientiertes Verkaufen und Empfehlungsmarketing durch den Modeberater‘ am 4. Juni 2014 in Köln.
Die erfahrene Hutner-Trainerin
Claudia Winkler zeigt einerseits,
wie in gut frequentierten Zeiten
Mehrfachberatungen durchgeführt werden. Andererseits wird
aktives Empfehlungsmarketing
am POS trainiert. Weitere Informationen s. Kasten oben. •
Mehr Senioren, Migranten, Singles und berufstätige Frauen –
die deutsche Gesellschaft wird
älter, bunter, vielschichtiger. Diesem Thema widmet sich die gerade erschienene BTE-Fachdokumentation ’Demografie- und
Strukturwandel: Konsequenzen,
Herausforderungen und Potenziale für den Modehandel‘. Autoren sind Prof. Dr. Andreas Kaapke, Duale Hochschule BadenWürttemberg, und Nina KleberHerbel. Die Berliner Fachjournalistin Elke Giese hat zudem
einen zehnseitigen Exkurs zu
’Erfolgsfaktoren im modischen
Sortiment für 50+-Frauen‘ verfasst. Die BTE-Fachdokumentation kann zum Preis von 37
Euro für EHV-Mitglieder, sonst
45 Euro zzgl. MwSt. und Versand unter www.bte.de oder per
Mail an [email protected]
bestellt werden. •
Mitte April startete der japanische Modefilialist Uniqlo mit
seinem ersten Flagship-Store in
Deutschland. Am Standort der
ehemaligen Nike-Town in der
Berliner Tauentzienstraße wurden 2.700 qm Fläche, verteilt
auf drei Etagen, bezogen. Angeboten wird die gesamte Produktpalette für Männer, Frauen
und Kids. Das Design des Stores
hat mit seiner Mischung aus
Edelstahl- und Spiegelflächen,
Hightech-Installationen,
Bildschirmen und LED-Laufschriften
futuristische Attitüde. Das Düsseldorfer Architekturbüro Schwitzke & Partner passte das bestehende, von Wonderwall entwickelte japanische Retailkonzept auf
die Berliner Filiale an und übernahm die Ausführungsplanung.
Schwitzke Project realisierte dieses Projekt als Generalunternehmer. •
Seit 16 Jahren betreibt Gabriele
Schrauth bereits die kleine
Boutique O’lala in Günzburg.
Jetzt hat sie den Schritt in die
Expansion gewagt und am
Marktplatz ein weiteres hochwertiges DOB-Geschäft mit Marken
wie z.B. Gaudì, Liebeskind, Marc
O’Polo und Tommy Hilfiger eröffnet. Mit Hilfe des LadenbauUnternehmens Knoblauch aus
Markdorf wurde die ehemalige
Apotheke in einem historischen
Gebäude mit Kreuzgewölbe in
ein stilvolles Loft verwandelt,
das von New Yorker Szeneläden
inspiriert ist. Rostige Kleiderständer, aus alten Möbeln zusammengesetzte Schränke, Holzkisten und Metallrahmen sorgen in Kombination mit eindrucksvollen Frauenporträts und
alten Einrichtungsgegenständen
aus der Apothekenzeit für ein
besonderes Ambiente. •
The Gallery: Mehr Fläche H&M: Neuer Store
Primark in Köln
Wormland in Berlin
Für die kommende Ausgabe der
’The Gallery Düsseldorf‘ (25. bis
28. Juli während den CPD) hat
die Igedo Company zusätzlich
zur Location ’Botschaft‘ und dem
’Red Carpet‘-Bereich im HiltonHotel die ’Hammer Hallen‘ am
Hafen angemietet, um Neuausstellern Platz zu bieten. •
Seit Anfang Mai ist der irische
Filialist Primark auch in Köln
vertreten. In den ehemaligen
Räumlichkeiten von Karstadt
Sport in der Neumarktgalerie
belegt der Discounter eine Fläche
von 8.300 qm, die sich auf drei
Ebenen verteilen. Dies ist die
zwölfte Filiale in Deutschland. •
Männermode-Filialist Wormland
eröffnet dieses Frühjahr in der
neuen ’Mall of Berlin‘ am Leipziger Platz seinen 15. Store. Er hat
über 2.000 qm Verkaufsfläche
und ist der erste in der Hauptstadt. Anfang April wurde eine
’Warm up-Party‘ veranstaltet, um
darauf aufmerksam zu machen. •
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An der Weinstraße 8 in München
wurde der 400. H&M-Store in
Deutschland eröffnet. Auf 2.800
qm werden alle Produktlinien
erstmals unter einem Dach präsentiert. Free Wifi und eine Aktionsfläche, auf der innovative
Umkleidelösungen getestet werden, sind weitere Neuerungen. •
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kurz & knapp
Der Limbecker Platz in Essen
wurde durch das ’International
Council of Shopping-Centers‘ mit
dem ’European Shopping-Center
Award 2014‘ in der Kategorie
’Established Center‘ ausgezeichnet. Vor allem die eindrucksvolle
Architektur wurde hervorgehoben. •
Bikinizeit
in Berlin
Sommerzeit
im Schaufenster
Intelligente Lichtsteuerung von D&L
Anfang April hat am Bahnhof
Zoo die erste, so genannte Concept Mall eröffnet, die mit klassischen Einkaufscentern nicht
viel zu tun hat. Keines der etwa
60 Geschäfte ist an vertikale
Filialisten vermietet und in Form
von Pop-up-Stores wird neuen
Labels und Designern eine Plattform geboten. Einer der größten
Mieter im ’Bikini Berlin‘ ist der
ortsansässige Modehändler Andreas Murkudis mit drei Stores.
Marken wie Aspesi, Grifoni und
Odeeh feiern im Bikini ihre
deutsche Store-Premiere und Retail-erfahrene Anbieter wie Carhartt, Closed, Vans und Gant
legten sich in Sachen Storedesign
besonders ins Zeug. Bei Gant
werden ausschließlich die Spezial-Linien ’Gant Rugger‘, ’Gant
by Michael Bastian‘ und modische Spitzen aus der Hauptlinie präsentiert. •
Locker und ungezwungen, bunt
und abwechslungsreich, robust
und naturnah zeigen sich die
sommerlichen Inszenierungen für
die Urlaubssaison. Deko-Spezialist
Woerner (www.dekowoerner.de)
hat die Trends im Katalog Frühjahr⁄Sommer 2014 in komplett
arrangierten Szenen zusammengestellt. Sie dienen als Inspiration
und können, so heißt es, einfach
nachdekoriert werden. Starke
Haptik und rustikale Optik liegen
in dieser Saison im Trend. Seile
aus Hanf, Sisal oder Jute tauchen
immer wieder auf und werden
für die verschiedensten Dekozwecke verwendet. Ein schöner
Blickfang sind auch die stimmungsvollen Polaroids aus der
Zeit der Sofortbildkameras. An
einfachen Wäscheklammern aus
Naturholz befestigt, verleihen
sie jeder Inszenierung eine nostalgische Note. •
D&L Lichtplanung aus Menden
stellt eine intelligente Lichtsteuerung auf Basis der LED-Technik
vor. Damit lässt sich die Helligkeit zum einen gemäß eines
festgelegten Zeitplans steuern,
andererseits kann über Bewegungsmelder oder Kundenzähler
eine Anpassung je nach Publikumsfrequenz erfolgen. Eine dritte Möglichkeit ist die tageslichtabhängige Steuerung über
Lichtsensoren. Alle drei Optionen
helfen, Energie zu sparen, bei
gleichzeitig verkaufsfördernder
Beleuchtungsdynamik. Weitere
D&L-Neuigkeit: Das angebotene
Spektrum der Lichtfarben wurde
um zwei Qualitäten erweitert.
’Clean White‘ lasse Weiß auch
bei warmer Farbatmosphäre
(3.000 K) Weiß aussehen, ’Vivid White‘ steht mit einem
Farbwiedergabe-Index von Ra 98
für beste Farbwiedergabe. •
Die Tom Tailor Gruppe, Hamburg,
meldet für das erste Quartal ein
Umsatzplus von 5,1 Prozent. Die
gute Entwicklung der Marke Tom
Tailor konnte das Umsatzminus
von Bonita (-6,3 Prozent) mehr
als kompensieren. •
Taschenspezialist Bree, Hannover, will mit Unterstützung eines
Investorenteams um Dr. Klaus
Schmidt und Peter Wolf als neue
Miteigentümer das Wachstum in
allen Vertriebskanälen verstärken
sowie in Produkt, Marke und
Internationalisierung investieren.
Axel Bree bleibt alleiniger Geschäftsführer. •
Ab diesem Frühjahr ergänzt die
dänische Bestseller-Gruppe ihr
Angebot in den Jack & JonesStores um die preisaggressive
Linie ’Produkt‘. Die Preise für die
T-Shirts, Pullover, Hemden und
Hosen liegen etwa 30 Prozent
unter dem J&J-Niveau. •
Item m6 aus Bayreuth, spezialisiert auf ’intelligent legwear‘,
wurde für seine ’Shape Tights
Translucent‘ mit dem ’Red Dot
Award‘ für das beste Produktdesign ausgezeichnet. •
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mb kompakt
Ceceba präsentiert
WM-Edition
News bei
KIKO-Lizenzen
Am 12. Juni ist es soweit: Dann
beginnt in Brasilien die FußballWeltmeisterschaft 2014. Das
Motto ’All in one Rhythm‘ ist
auch für die Bodywear-Marke
Ceceba, Balingen, Programm. Sie
bringt dazu passende BaumwollElastan-Pants mit einem elastischen Webbund in den Farben
der deutschen und brasilianischen Flaggen heraus. Das ’95⁄5
xlastic‘-Material mache jeden Torjubel mit. Die WM-Kollektion ist
ab sofort als Lot mit 18 schwarzen und sechs grünen Pants zum
Preis von 199,67 Euro erhältlich
(entspricht einem Stückpreis von
4,99 Euro). Zu jeder Erstbestellung gibt es Unisex-BaumwollPrintshirts gratis dazu. Das Größenspektrum der Sonderedition
reicht von M⁄5 bis XXL⁄8. •
Die Clinton-Gruppe, Hoppegarten, erweitert ihr Portfolio und
launcht zum Frühjahr 2015 eine
neue Camp David-Junior-Kollektion, die u.a. auf der Panorama
(8. bis 10. Juli) vorgestellt wird.
Lizenznehmer wird Kindermodespezialist Sanetta, Meßstetten,
der für Entwicklung, Produktion
und Vertrieb verantwortlich sein
wird. Sanetta kann damit die
Lücke schließen, die durch den
Verlust der Marc O’Polo-Lizenz
nach 16-jähriger Zusammenarbeit entstanden war. Die Kinderkollektion von Marc O‘Polo wird
ab 2015 von der Kids Fashion
Group, Pliezhausen, als neuem
Lizenznehmer hergestellt und vertrieben. Im Sommer 2014 wird
die erste Vororder für die
F⁄S-Kollektion 2015 stattfinden. •
Olymp am Airport
Sponsor S.Oliver
Hemdenspezialist Olymp, Bietigheim-Bissingen, hat in München
den ersten selbstbetriebenen Monomarken-Store in einem deutschen Flughafen eröffnet. Dieses
Vertriebskonzept soll auf weitere
große Inlands-Airports übertragen werden. Der Store befindet
sich auf der Landseite, hat
60 qm Fläche und bietet Hemden, Krawatten, Polos und Strickwaren. •
Das internationale Mode- und
Lifestyle-Unternehmen S.Oliver,
Rottendorf, stattet ab sofort den
Schwergewichts-Boxer Wladimir
Klitschko aus. Schon beim WMKampf Ende April stieg er mit
Kampfhose und -mantel mit entsprechendem Branding in den
Ring. Das Betreuer-Team trug
werbewirksam T-Shirts und Trainingsanzüge mit dem Markenschriftzug. •
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Prof. Dr. Günter Faltin,
Freie Universität Berlin
Christoph Munier,
Kauf Dich Glücklich
Wolfgang Schmidt-Ulm,
Outfittery
Marco Dionisio,
Dioma
BTE-Kompetenz-Tag
’Innovation und Entrepreneurship‘: Unter diesem Titel steht
der BTE-Kompetenz-Tag 2014, der nach erfolgreicher Premiere im
letzten Jahr zum zweiten Mal an der LDT in Nagold stattfindet.
Termin ist der 24. Juni. Das Programm gliedert sich in fünf Vorträge
sowie drei praxisorientierte Workshops, die von den BTE KompetenzPartnern geleitet werden. ’Komponist, Künstler, Visionär – welche Fähigkeiten brauchen innovative Unternehmen und gute Führungskräfte, um das Morgen erfolgreich zu meistern?‘ Dieser Frage
geht Christian Göggerle von Hutner Training in seinem Workshop
nach, während sich Dr. Alfred Haar von Hachmeister + Partner mit
den ’Erfolgstreibern im Handel 2020‘ beschäftigt und Andreas
Unger von Hutter & Unger ’Kreativ-Techniken als Basis für neue
Konzepte‘ vermittelt.
Keine Frage, der Modehandel braucht frische Ideen und innovative Unternehmer, um die anstehenden Herausforderungen – Stichworte E-Commerce, Frequenz-Rückgänge – zu meistern. ‘Kopf
schlägt Kapital‘: Schon der Titel des Einstiegs-Vortrags, der von
Prof. Dr. Günter Faltin von der Freien Universität Berlin gehalten
wird, soll Mittelstand und jungen Entrepreneuren Mut machen.
Marco Dionisio von der Dioma AG zeigt auf, wie Einzelhandel inspirierend bleibt, und Tobias Humpert von Hachmeister + Partner,
welche Technologien zum Erfolg im Omni-Channel-Wettbewerb
beitragen. Last but not least stellen Christoph Munier von ’Kauf
Dich glücklich‘ und Wolfgang Schmidt-Ulm, Outfittery, erfolgreiche
Unternehmensgründungen der jüngeren Vergangenheit vor. Die
Teilnahmegebühren liegen bei 149 Euro für Privatpersonen bzw.
249 Euro für Unternehmensvertreter. Anmeldung und detailliertere
Informationen: LDT Nagold, Akademie für Mode-Management,
Katrin Haldi, E-Mail: [email protected], Tel.: 07452⁄8409-38, Fax: -40,
www.ldt.de. SH
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Im Flaggschiff von de Bijenkorf
am Dam schmücken modische
Überflieger das Fenster.
Bei ’I love Vintage‘ ist die Vernetzung
von on- und offline längst Gegenwart und
prominent platziert.
Location
für Individualisten
In Amsterdam wird der Einkauf
zur Entdeckungstour
Natürlich gibt es sie auch in der holländischen Hauptstadt:
die vertikalen Ketten und Filialisten. Sie haben sich vor allem in der
Kalverstraat angesiedelt, die auf den zentralen Damplatz, an dem
der Palast, das Kaufhaus ’de Bijenkorf‘ (zu deutsch: der Bienenkorb)
und das v.a. architektonisch sehenswerte Einkaufszentrum ’Magna
Plaza‘ liegen. Viel inspirierender aber ist eine Tour durch das
Grachtenviertel und hier insbesondere durch die ’Negen Straatjes‘
(Neun Straßen), in denen sich kleine Cafés, Schmuckgeschäfte, individuelle Boutiquen, Buchhandlungen, Vintage- und Concept-Stores
abwechslungsreich aneinanderreihen. Designermode hat in der
P.C. Hooftstraat zwischen Vondelpark und Van Gogh-Museum
ihren Platz gefunden, aber auch die Beethovenstraat ist eine
Adresse für Luxus-Shopping. Interessant ist zudem ein Besuch des
Harlemmerdijk im Westen der 800.000-Einwohner-Stadt, der sich
zur Trendmeile gemausert hat. UAK
Betont
maskuliner Auftritt
des SportswearLabels Chasin’ im
Grachtenviertel
’Negen Straatjes‘.
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Marlies Dekkers
inszeniert einen
üppigen DessousDschungel.
Concept-Store in Reinkultur: Vom Fahrrad über
Inneneinrichtung bis Mode (u.a. von Allude und Annette
Görtz) gibt es bei Pick & Spend alles.
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handel
Kaufimpulse setzen
und die Verweildauer der
Kunden erhöhen – in
der umgestalteten Herrenabteilung
ist dies gut gelungen.
Neue Wege
in Nienburg
Der bei Kolossa eingeleitete Veränderungsprozess
zeigt positive Wirkungen
In der neu gestalteten Herrenabteilung im
2. Obergeschoss des Stammhauses in Nienburg zeigt sich besonders deutlich, wie die
neue Devise – „weg von langweiligen Ärmelparaden, hin zu Looks“ – Kaufimpulse
setzt. „Die sonst sehr auf Schnelligkeit bedachten Männer nehmen sich die Zeit, in
Ruhe unsere Multilabel-Fläche durchzuschauen und lassen sich dort häufig zum
Kauf eines neuen Teils verführen“, freut sich
Kolossa.
Auch in der Trend-Abteilung K 1 im Untergeschoss wurden das Visual Merchandising
optimiert und das Sortiment um neue
Marken ergänzt.
Mit überdurchschnittlichen Temperaturen und vielen Sonnenstunden war dieser
Frühling rekordverdächtig. Das war der
letztjährige auch. Allerdings leider in die andere Richtung: nasskaltes Wetter bis Ende
Mai. Daran erinnert sich Jörg Kolossa nur zu
deutlich. Allerdings nicht ausschließlich mit
einem weinenden Auge. Die schlechten Umsatzzahlen des ersten Quartals 2013 waren
der Auslöser für viele kleine und größere
Veränderungen im Auftritt des niedersächsischen Modehauses mit Stammsitz in Nienburg (2.500 qm) und zwei Filialen in
Wunstorf (1.100 qm) und Verden (500 qm),
die jetzt zur Freude des Geschäftsführers
sichtbare Früchte tragen. „Im Nachhinein
betrachtet, war der Veränderungsdruck, der
durch die negative Umsatzentwicklung entstanden war, sehr hilfreich. So war die Bereitschaft, alte Zöpfe abzuschneiden und
neue Wege zu gehen sehr groß.”
Im Rahmen eines Strategieworkshops, der von
dem Unternehmensberater Uwe Mainzer von
den ’Kaufmannsköpfen‘, Hamburg, moderiert
wurde, hat ein zehnköpfiges FührungskräfteTeam Ideen entwickelt, wie es gelingen
kann, die Kunden zu begeistern sowie die
10 mb
Jörg Kolossa führt das Unternehmen
in dritter Generation.
Aufenthaltsqualität und Verweildauer zu
verbessern. „Unser Ziel ist es, das emotionalste Modehaus zwischen Hannover und
Bremen zu sein“, so Jörg Kolossa.
Wichtigster Schritt in diesem Veränderungsprozess war eine Umstrukturierung des Sortiments zulasten langjähriger Systempartner
und zugunsten neuer Label und Produktspezialisten wie zum Beispiel Lieblingsstück,
Key Largo, Buena Vista, Lola, Tonno &
Panna, Blonde, Jott und Colmar. Sie werden
jetzt auf kleinen Multilabel-Flächen präsentiert, die zwischen Markenflächen und
Kompetenzabteilungen die Blicke auf sich
ziehen. Mit Vintagemöbeln, Antiquitäten,
Teppichen, besonderen Leuchtobjekten und
dekorierten Mixed-Looks machen sie den
Kunden Lust auf ein neues Outfit. Hinzu
kommen attraktive Ruhezonen, die zum Verweilen einladen und nicht nur als ’Männerparkplatz‘ benutzt werden. Apropos Männer:
Ganz neu ist auch das Angebot von
Damenschuhen der Marken Tamaris und
Marc O’Polo. Sie werden im Erdgeschoss
präsentiert und ergänzen das stark ausgebaute Accessoires-Angebot mit Tüchern,
Lederwaren und Modeschmuck. Die dafür
neu geschaffene Fläche wurde Esprit ’abgezwackt‘. Die Ratinger müssen sich jetzt
mit weniger Quadratmetern begnügen –
und, so wie andere Systempartner auch,
mit einem geringeren Ordervolumen. „Wir
geben nicht mehr aus als vorher, sondern
verteilen den Kuchen anders und versuchen
verstärkt, während der Saison Trendteile
nachzuziehen“, so der 43-Jährige, der das
Unternehmen in dritter Generation führt und
gut ein Jahr nach der Strategiesitzung ein
rundum positives Feedback zieht: „Viele unserer Maßnahmen haben schnell Wirkung gezeigt. Das spiegeln nicht nur die Umsätze
wider, sondern generell die Stimmung im
Team. Unsere Mitarbeiter, die wir regelmäßig
durch gezielte Coachings weiterentwickeln
und rechtzeitig in den Veränderungsprozess
einbezogen haben, machen alle engagiert
mit, und der gemeinsame Erfolg hat das
Wir-Gefühl ungemein gestärkt.“ UL
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Der Münsterkötter-Kunde schätzt die Bequemlichkeit, wie kostenlose Parkplätze, ebenerdiges,
ruhiges Einkaufen und persönliche Beratung.
Leben auf
dem Lande
Das Modehaus Münsterkötter in Münster-Nienberge
hat Erfolg in „Nullfrequenzlage“
„Hier ist ja nichts!“, lautete der erstaunte Ausruf eines Teilnehmers, als im
Rahmen einer Tour zu Handelskollegen bei
M + B – Modehaus Münsterkötter Halt
gemacht wurde. Nun ist „nichts“ gewiss eine
Untertreibung, wenn man von Nienberge
spricht, dem Standort des Unternehmens
seit 1979, und doch ist Wahres an dieser
Aussage. Knapp 7.000 Menschen leben in
dem Stadtteil von Münster. Die Innenstadt
ist circa acht Kilometer entfernt, und das
merkt man auch. Hier zieht hin, wer Kinder
großzieht oder schnell auf der Autobahn
sein möchte – die A1 liegt direkt nebendran.
„Die Lage ist Segen und Fluch zugleich“, sagt
Guido Münsterkötter, der die gegenüber
liegenden DOB- und HAKA-Häuser, jedes
mit einer (ebenerdigen) Fläche von rund
1.000 qm, seit 1997 leitet.
Einen solchen Standort „mit Nullfrequenz“
sucht man sich nicht aus, der ergibt sich.
Karl Münsterkötter, Vater des heutigen Geschäftsführers, war hier bis in die 70er
Jahre hinein Textilproduzent. Als sich dieses
Business nicht mehr rechnete, hingen im
Lager 30.000 Fertigteile. „Also entschloss
sich mein Vater, einen Fabrikverkauf zu eröffnen“, beschreibt der 48-jährige Sohn die
Anfänge. Der lief so erfolgreich, dass zugekauft wurde; das Modehaus Münsterkötter
war geboren.
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Nun wäre es falsch, zu denken, dass hier
’nur‘ die Bevölkerung aus dem Umland einkauft. Zahlreiche Münsteraner kommen aus
der Stadt nach Nienberge und wissen die
Vorteile des Modehauses M + B zu schätzen: kostenlose Parkplätze vor beiden Häusern, barrierefreies Einkaufen, kein Gedränge
und nicht zuletzt sehr persönliche Beratung.
„Wir sind kein blutleeres Geschäft ohne
Seele. Zu vielen Kunden haben wir ein fast
freundschaftliches Verhältnis“, sagt der
Vater von drei Kindern.
Bei Münsterkötter steht folgerichtig weniger
der modisch allerletzte Schrei im Fokus.
Es geht ganz unprätentiös – vor allem
bei den Herren – um „zügig erledigten Be-
Guido
Münsterkötter liebt
es, mittendrin im Verund Einkaufsgeschehen zu sein.
Jedes Jahr eine Marke
tauschen – mit diesem Konzept
„vorsichtiger Modernisierung“
fährt M + B gut.
kleidungseinkauf“. Das heißt aber nicht,
dass Trends verschlafen werden. Desigual
führte M + B als eines der ersten Geschäfte
im Umkreis, allerdings verabschiedet man
sich nun nach drei Jahren von der Marke.
Wie es überhaupt ein Anliegen von Guido
Münsterkötter ist, für frischen Wind im
Sortiment zu sorgen: „Wir tauschen jedes
Jahr mindestens ein Label und sind mit
dieser vorsichtigen Modernisierung sehr erfolgreich.“ Khujo, Gaastra und Timezone
gehören zu den Neuzugängen. Besondere
Freude bereiten in der DOB ansonsten zum
Beispiel Marc O’Polo, Soccx und Comma,
bei den Herren Digel, Roy Robson oder CG.
Die Größenskala reicht bei den Damen bis
50 bzw. 25 und bei den Herren bis 60 und
30 bzw. 110 und ist damit etwas umfangreicher als im Handelsdurchschnitt. Eine
Spezialität von Münsterkötter ist seit 15
Jahren der Bereich festliche Kleidung für
Herren.
Mit seinem Angebot ist das Modehaus
Münsterkötter ganz nah am Kunden. Anders
könnte man hier nicht bestehen. „Unser
Kunde kommt nur wieder, wenn er absolut
ehrlich beraten wird“, weiß der Handelsprofi. Und das ist mehr als viele andere
bieten und sehr viel mehr als „nichts“, wovon
sich auch der eingangs erwähnte Kollege
überzeugen durfte. UAK
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mb 11
24.04.14 20:00
handel
auch als kopflose Figur eingesetzt werden.
Die Büsten der neuen Snodo-Kollektion interpretieren das Thema Vintage auf eine
moderne Weise im italienischen Style.
Neu im Showroom von Ästhetik & Design:
die Büsten-Serie ’Bespoke‘ von Proportion London.
Das neue Damen-Mannequin ’Soffio‘ von MD Studio
ist auch als kopflose Figur einsetzbar.
Blickfänge für den POS
‘Ästhetik & Design‘ zeigt in seinem neuen Showroom
auch Möbel und Deko-Objekte
Rechtzeitig zur EuroShop war der neu
gestaltete und auf 400 qm vergrößerte
Showroom von Ästhetik & Design Holger
Kressin in Kaarst fertiggestellt. Hier wurden
während der EuroShop die Figuren von
Rootstein, ABC, King Manichini, New John
Nissen Proportion, Panache und MD Studio
Italia im Rahmen einer Offside-Show präsentiert. Dabei standen die folgenden Innovationen besonders im Mittelpunkt des
Interesses der internationalen Besucher:
Europa-Premiere:
Rootstein zeigte seine
neue Serie ’Sketch’
während der EuroShop
exklusiv in dem
Kaarster Showroom
von Holger Kressin.
Rootstein: Zum ersten Mal wurden die drei
neuen Serien ’Sketch‘, ’Allure Homme’ und
’Pop‘ in Europa gezeigt. Sketch umfasst zwölf
Herren- und Damenfiguren in semiabstrakter
Optik. Pop ist eine Kollektion von zwölf realistischen Damen- und Herrenfiguren. Die
abstrakte Herrenfigur Allure Homme besteht
aus fünf klassischen Herrenposen.
ABC: Die Italiener haben mit ’Ophelia Men‘
eine semi-abstrakte Figur entwickelt, die in
14 verschiedenen Positionen erhältlich ist.
12 mb
MD Studio: Das Damen-Mannequin ’Soffio‘
besteht aus drei unterschiedlichen Haltungen
mit zwei abnehmbaren Köpfen und kann
Seit 2007 ist Holger Kressin mit seinen beiden Vertriebsagenturen ’Ästhetik & Design‘
sowie ’The Mannequin House‘ Vertriebspartner (DACH-Region) der führenden, in
Europa produzierenden europäischen Figuren- und Büstenhersteller. Zu seinen Kunden
zählen neben dem Modefachhandel wie zum
Beispiel Breuninger und Peek & Cloppenburg
Nord auch Modemarken wie Bogner, Marc
Cain und More & More, für deren Markenkommunikation spezielle customized Figuren
entworfen werden.
Ein wichtiger Schwerpunkt liegt zudem
auf dem Vertrieb von Büsten, die aus
der hochwertigen Modepräsentation nicht
mehr wegzudenken sind. „Wir haben den
Trend der Vintage-Büsten vor einigen Jahren nach Deutschland gebracht und gehören zu den Spezial-Anbietern in diesem
Segment“, so Holger Kressin. Zur Auswahl
stehen eine Vielzahl an Stoffen und Oberflächen, Größen und Shapes sowie verschiedene Ständervarianten. Individuell kreierte Büsten sind innerhalb von kürzester
Zeit auch in geringen Stückzahlen lieferbar.
Ganz neu ist zum Beispiel die Serie ’Bespoke‘
von Proportion London, die stellvertretend
für den neuen Trend steht, der das VintageThema hinter sich lässt und in Richtung
edle und moderne Optik geht. Dazu gehören
zum Beispiel Samt- oder Alcantara-Stoffe
in den Farben Violett, Kobalt und Braun
sowie ein neues Design für die Ständer,
beispielsweise aus gebürstetem Nickel. Dazu
passend werden Ständer für die Präsentation
von Accessoires wie Brillen, Uhren, Gürtel,
Krawatten und Schmuck angeboten.
Seit vergangenem Jahr hat Holger Kressin
sein Portfolio um Massivmöbel, Regale
und Leucht- sowie Deko-Objekte in einem
urbanen Industriedesign erweitert, die sich
als Blickfänge am POS oder in den Schaufenstern eignen. „Sie sind eine gute Ergänzung zu unseren Figuren und Büsten. So
können wir unseren Kunden eine große
Bandbreite an Inszenierungs-Möglichkeiten
anbieten.“ UL
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kommunikation
Mitten
ins Herz
„Was wir nicht haben, ist nicht in“ –
Manuel Rivera setzt darauf, Trendmarken
frühzeitig zu entdecken. Im Bild der neu
gestaltete Store Different Fashion No.6 in
Kampen auf Sylt.
Emotionale Markenkommunikation stand
im Mittelpunkt des Mode-Marken-Kongresses
Der Applaus am Ende des Tages
machte noch einmal deutlich, was zuvor
in den Pausengesprächen zu vernehmen war:
Die Teilnehmer des von BTE und der Textilwirtschaft organisierten Mode-Marken-Kongresses Anfang April in Frankfurt kehrten
mit vielen Inspirationen im Gepäck zurück
an den Schreibtisch.
Im Mittelpunkt aller Referate stand das
Thema ’Marke‘, und die große Bandbreite
der Referenten vom Sylter Einzelhändler
Manuel Rivera bis hin zu Pier Paolo Righi,
CEO von Karl Lagerfeld, zeigte die vielen
Facetten auf, die Markenstrategien haben
können. Die Entscheidung darüber, welches
Unternehmen als vertrauenswürdige Marke
wahrgenommen wird, liegt dabei immer
beim Endverbraucher: Das gilt für vertikale
Filialisten genauso wie für mittelständische
Modehäuser oder eben Modemarken. Deshalb lautete die wichtigste Botschaft des
Tages: Wer langfristig Erfolg haben will,
muss sich bei seinen Kunden als Marke fest
im Kopf verankern. Und – da waren sich alle
einig – dieser Weg führt immer mitten ins
Herz der Kunden.
Kastner & Öhler ist diesen Weg mit der
emotionaleren Neuausrichtung und -gestaltung des Stammhauses in Graz erfolgreich
gegangen, wie Geschäftsführer Alexander
Petrskovsky berichtete: „Wir haben uns einen Platz im Herzen der Kunden erobert.
Vorher wurden wir gemocht, aber wir haben
nicht begeistert.“ Seit der Neueröffnung
2010 sind die Umsätze um 50 Prozent und
die Frequenz um 60 Prozent gestiegen.
Wichtige Stellschrauben waren neben der
modischeren Ausrichtung des Sortiments
und einer stärkeren Serviceorientierung u.a.
14 mb
Pier Paolo Righi,
Karl Lagerfeld
Dr. Oliver Pabst,
Bogner
mit Piano-Bar, Bistro sowie Personal Shopping eine wesentlich aufwändigere Warenpräsentation mit Loops, Focus-Punkten und
Deko-Flächen. Bei allen Emotionen wird aber
auch die Effizienz nicht außer Acht gelassen.
So wurde z.B. die anfängliche Überversorgung mit Personal korrigiert und besser
an die Frequenz angepasst. Dazu gehört
auch die Besetzung der Kassen. „In einer
Kundenbefragung wurde deutlich, dass kurze
Wartezeiten an den Kassen gar nicht als so
unangenehm empfunden werden. Das hatten
wir anders eingeschätzt“, gibt Petrskovsky zu.
Bestehende Regeln zu hinterfragen und etablierte Denk- und Handlungsstrukturen aufzubrechen, ist auch ein wichtiger Aspekt bei
dem Launch der Lifestylemarke Karl Lagerfeld, die der Schwabe Pier Paolo Righi gerade
mit Unterstützung finanzkräftiger Investoren
vorantreibt. „Wir pflegen bei uns im Team
bewusst eine Kultur des ’Think different‘ und
versuchen unsere Aufgabe, aus der Ikone
Karl Lagerfeld eine internationale LifestyleMarke zu entwickeln, mit viel Leidenschaft,
aber auch mit sehr großer Sorgfalt zu erfüllen.“ Bei Bogner hat das „Regeln brechen“
Tradition, wie Vorstandsmitglied Dr. Oliver
Hans-Dieter Ernst,
Ernsting’s family
Pabst ausführte: „Das ’Anderssein‘ ist bei
Bogner ein wichtiger Markenkern. Unser
erster Regelbruch war in den 30er Jahren
die Erfindung des Segments modische Sportbekleidung. Und auch die Verknüpfung von
Mode und Film durch Willy Bogner in den
60er Jahren war ein ganz neuer Ansatz in der
Markenkommunikation.“
Wettbewerbsvorsprung durch Innovation
funktioniert aber nicht nur in der Markenindustrie, sondern auch im Handel, wie
Manuel Rivera mit seinen Handelskonzepten
auf Sylt beweist. „Wir gehören deutschlandweit stets mit zu den ersten, die neue TrendMarken führen und verdienen damit gutes
Geld. Sobald die Marken überall zu haben
sind, eigene Mono-Marken-Stores eröffnen
und irgendwann auch im Internet verramscht
werden, ist deren Zeit bei uns vorbei. Dann
werden die Marken gnadenlos ausgelistet,
um nicht in die tödliche Reduzierungsspirale
zu geraten.“ Leider werde die Verfallszeit von
Marken und damit die Zeit, in der man mit
den Produkten gute Renditen erzielen kann,
immer kürzer. „Das bedeutet für uns, noch
schneller sein zu müssen. Trotzdem glaube
ich an den stationären Multilabel-Handel.
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Wir agieren dabei ausschließlich analog und
nutzen keinerlei Online-Marketing.“
In dieser Position unterschied sich Rivera
deutlich von den anderen Referenten, die
360-Grad-Marketing in der Kundenkommunikation für unerlässlich halten. „Die Kunden unterscheiden heutzutage nicht mehr
zwischen offline und online. Sie erwarten,
dass wir einheitlich auf allen Kanälen präsent sind“, bestätigte z.B. Norbert Lock, CEO
Marc Cain, und betonte die wichtigen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen
Norbert Lock,
Marc Cain
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Medien: „Nach erstmaliger Ausstrahlung unseres neuen Fernsehspots brach unser Server zusammen, weil der Traffic auf unserer
Website sofort nach oben schnellte.“ Ähnlich sieht es Dr. Oliver Pabst von Bogner:
„Jeder Print-Anstoß, beispielsweise in Form
unseres Magalogs, das wir achtmal im Jahr
herausgeben, ist direkt im Online-Shop
spürbar.“ Für Bogner sind die Kunden, die
sowohl stationär als auch online kaufen
besonders wertvoll, da sie vier Mal so viel
ausgeben, wie Kunden, die ausschließlich
offline kaufen.
Manuel Rivera,
Different Fashion
Die intelligente Verknüpfung
der verschiedenen WerbeMedien und Absatzkanäle
steht auch bei Ernsting‘s
family auf der MarketingAgenda ganz oben. Zum Beispiel in Form von Cross-Channel-Kampagnen, bei denen
es in einem Online-Gewinnspiel Gutscheine gibt, die
ausschließlich in den Filialen
eingelöst werden können.
Alexander Petrskovsky von Kastner & Öhler
wurde per Videoübertragung zugeschaltet. Der
Lufthansa-Pilotenstreik stand seiner Anreise im
Weg. Alle Kongressfotos: Thomas Fedra
„Gerade durch die Verbreitung des Smartphones sind diese Mobile-Marketing-Kampagnen sehr erfolgreich und locken die
Kunden in die Geschäfte“, erklärt Geschäftsführer Hans Ernst. Zusätzliche Frequenz
bringt auch die Möglichkeit, dass sich Kunden online bestellte Ware in den Filialen
abholen und dort auch gegen Geld retournieren können. Die Artikel werden dann
direkt in den Filialbestand übernommen.
„Eine sowohl unter Service-Aspekten als auch
aus betriebswirtschaftlich-logistischer Sicht
ideale Lösung“, so Ernst. UL
25.04.14 09:53
kommunikation
We are ragazza:
Im Mittelpunkt der Mailings stehen
bei Keller-Warth fast immer die
Mitarbeiter. Hier ein Mailing für den
Girl’s Fashion-Store Ragazza.
Werbung:
Mehr Professionalität!
Die heutige Vielfalt der Werbemedien erfordert
mehr denn je eine Kommunikationsstrategie
„Nur echt von Pecht“ – mit diesem
Slogan wirbt die Shoppingwelt Pecht in Bad
Neustadt seit diesem Frühjahr. Gemeinsam
mit der Kölner Werbeagentur Trading Up
wurde das Kommunikationskonzept relauncht und auf die Dachmarke Pecht
fokussiert. „Der Claim passt zu allen
Sortimentsbereichen und soll als eine Art
Gütesiegel die Produkte und das Einkaufserlebnis bei Pecht von anderen Anbietern
differenzieren“, so Tobias Theill, Geschäftsführender Gesellschafter von Trading Up.
Dem neuen werblichen Auftritt ging eine
„Häufig werden bei
der Werbeplanung falsche
Prioritäten gesetzt“,
Andreas Unger,
Hutter & Unger,
Wertingen.
„Jedes Unternehmen hat
eine Seele, die als USP
emotionalisiert in Szene
gesetzt werden sollte“,
Tobias Theill,
Trading Up, Köln.
umfassende Umstrukturierung des Sortiments voraus: Einige Abteilungen wie z.B.
Kosmetik, Kurzwaren und Schreibwaren
wurden aufgelöst und in den Fashion-Abteilungen wurde die starre Shop-in-ShopSystematik aufgelockert und durch trendige
Multilabel-Flächen mit neuen Marken ergänzt. „Vorher war bei uns jeder Quadratzentimeter an Systemanbieter vergeben.
Dadurch war unser Haus ein Stück weit
langweilig. Jetzt lädt es zum Bummeln,
Stöbern und Verweilen ein“, freut sich
Pecht-Geschäftsführer Horst Dömling. „Diesen deutlich emotionaleren Auftritt, in
dessen Mittelpunkt Einkaufserlebnis und
kompetente Beratung stehen, galt es durch
die neue Kommunikationsstrategie herauszuarbeiten, um sich aus der preislichen
Vergleichbarkeit zu lösen“, ergänzt Tobias
Theill. Diese Differenzierung sei mit dem
bisherigen Mix aus produkt- und preislastigen
Trends, Verführung, Überraschungen –
alles echt von Pecht. Seit diesem Frühjahr wirbt
die Shoppingwelt in Bad Neustadt mit einer
Dachmarkenstrategie. Konzept: Trading Up, Köln
16 mb
„Wir haben Werbung in
Printmedien deutlich zurückgefahren und setzen stärker
auf persönliche Mailings“,
Günter Warth,
Keller-Warth, Biberach.
Anzeigen, Beilagen, Verbandsprospekten und
Radiospots nicht ausreichend gelungen. „An
der Auswahl der Medien haben wir nicht viel
geändert, da wir gerade nach dem Relaunch
des Hauses auch viele Neukunden gewinnen
möchten. Jetzt steht die gesamte Kommunikation aber unter dem neuen Image-Kampagnen-Dach mit einer viel emotionaleren
Bildsprache und hohem Wiedererkennungswert“, so Dömling, der froh ist, sich durch eine
Agentur externe Kompetenz ins Haus geholt
zu haben. „Die Vielfalt der Werbemedien ist
heute so groß, dass Werbung so nebenbei aus
dem Handgelenk nicht mehr funktioniert.“
Diese Erkenntnis ist, so die Erfahrung von
Andreas Unger, Geschäftsführender Gesellschafter von Hutter & Unger, Wertingen, im
deutschen Modehandel noch längst keine
Selbstverständlichkeit. „Viele Unternehmen
arbeiten in Sachen Werbung leider nach
wie vor mit wenig Strategie. Dies gilt sowohl
für die Wahl der Medien als auch für die
Kommunikationsinhalte. Häufig werden diverse Aktivitäten einschließlich Verbands-
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und Lieferantenpromotions wild miteinander
kombiniert, ohne dass auf das eigene
Corporate Design im Rahmen einer Dachmarkenstrategie Rücksicht genommen wird.“
An erster Stelle sollte, dem Werbeprofi
zufolge, die Analyse der eigenen Identität
und der Stärken stehen: Wofür steht
das Unternehmen? Welchen Mehrwert
bietet es seinen Kunden? Wie sehen die
Kernkompetenzen aus? Die Antworten auf
diese Fragen sollten dann im Mittelpunkt
des Werbeauftritts stehen.
Ein anderer häufiger Fehler sei, dass die
falschen Prioritäten gesetzt werden. „In
vielen Unternehmen werden bis zu 80 Prozent des Umsatzes mit bekannten Kunden
und nur 20 Prozent mit Laufkunden getätigt.
Trotzdem liegt der Marketing-Schwerpunkt
in vielen Fällen auf Massen- und LaufkundenAktivitäten in Streumedien. Dabei lässt sich
durch kundenbezogene Direktmailings in
der Regel erfolgreicher brachliegendes Umsatzpotenzial realisieren.“ Diese Erfahrung
hat auch das Unternehmen Keller-Warth,
Biberach, gemacht, das in Oberschwaben
insgesamt 15 Multilabel-Stores mit unter-
schiedlicher Zielgruppenausrichtung betreibt. „Wir haben Werbung in Printmedien
ziemlich zurückgefahren und nutzen sie
in erster Linie für Sale-Phasen oder bei
bestimmten Anlässen wie z.B. ShoppingNächten. Unser Schwerpunkt liegt auf Postkarten-Mailings, die wir zielgruppengenau
an unsere Kunden verschicken“, so Günter
Warth, Geschäftsführender Gesellschafter.
Das Besondere dabei: Im Mittelpunkt der
Mailings stehen jeweils die Mitarbeiter der
entsprechenden Geschäfte. „Sie sind unsere
wichtigsten Botschafter, weil sie den engsten Kundenkontakt haben und meistens der
entscheidende Grund sind, dass die Kunden
immer wieder zu uns kommen und uns in
ihrem Freundeskreis weiterempfehlen.“ Pro
Jahr werden insgesamt 150 Mailings verschickt, die an sorgfältig selektierte Kundenkreise gehen und immer ein bestimmtes
Thema zum Inhalt haben. Das Motiv eines
Mailings wiederholt sich dann am POS in
Form von Aufstellern und Schaufensteraufklebern, um die Wiedererkennung zu
gewährleisten. Der Erfolg dieser Mailings ist
enorm: zwölf bis 18 Prozent der Empfänger
kaufen etwas.
Der Erfolg der Mailings wird u.a. über
Response-Elemente wie z.B. einen Gutschein
für ein kostenloses Give-away gemessen.
Viel Arbeit und Mühe wird bei KellerWarth zurzeit ergänzend in das Thema
Online-Marketing investiert. „Sich da hineinzudenken, ist eine echte Herausforderung
für uns. Klar ist aber: Bevor wir uns online
promoten, muss unser Internet- und SocialMedia-Auftritt erstklassig sein. Mit tollen
Bildern, interessanten Storys und stets aktuellen Informationen. Das ist unglaublich
aufwändig.“ Die Biberacher Agentur Zweieinhalb unterstützt das Unternehmen dabei und hat u.a. viele Videos produziert,
die auf der Internetseite integriert sind.
Hauptdarsteller sind natürlich auch hier die
Warth-Mitarbeiter, die in den sympathischen
Spots ’ihre‘ Filiale vorstellen. UL
Mehr Rendite durch die EFG!
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Oliver Fischer, Modehaus Carl Fischer, Singen
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Eine Auswahl aus den EFG-Kooperationspartnern:
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Kommunikationspaket für die Neueröffnung
bei Rübsamen in Dachau:
anzeige . promotion
Normally never,
but NOW and ever!
Mit Sonderverkäufen Umsatz und Rendite
massiv steigern
Facebook-Anzeige
Wer behauptet, dass nur die
der Zielgruppe zu sorgen und die
branchenübliche Rotpreisorgie den
Wiedererkennung zu stärken. Das
3,8-fachen Umsatz in die Kassen
zieht sich bis zur POS-Deko, Artispült? Als Spezialisten für Sonderkelauszeichnung und zum Merchanverkäufe sind die Macher von NOW
dising durch, am Ende passt vom
überzeugt: Auch ansprechend geersten Mailing bis zur Tüte alles zustaltete Abverkäufe erreichen große
sammen. „Wir betreuen jährlich vieUmsatz- und Kommunikationsle solcher Aktionen sehr erfolgreich,
Ziele! Denn sowohl offline als auch
gerne auch mit Unterstützung durch
Günter Nowodworski,
online gilt: Die Werbung mit Prozendie TUB Unternehmensberatung“,
Geschäftsführer
ten macht an.Von Anzeigen bis Maiso Geschäftsführer der Augsburger
NOW COMMUNICATION
lings, vom Webbanner bis Facebook,
Agentur Günter Nowodworski. In
von der Großfläche bis zum Radiospot – mit der letzter Zeit durften sich etwa Modefachhändler
eigens konzipierten 360°-Kommunikationsstrate- wie Schneider in Fulda, Löning in Lingen, Rübsagie katapultieren die Werbecracks sämtliche Räu- men in Dachau und Prinz in Euskirchen über namungsverkäufe, Jubiläumsverkäufe oder ähnliche hezu vierfache Umsatzberge freuen, weil sie einen
Aktionen in die oberste Verkaufsliga. Als versier- Räumungsverkauf mit NOW durchgeführt haben.
ter Digital Player entwickelt „Natürlich machen wir auf Kundenwunsch so
NOW ein eigenes Key Visual, ziemlich alles möglich, aber schön gestaltete Sondas sich in allen Werbemaß- derverkäufe sind uns schon allein deshalb wichtig,
nahmen wieder findet, um weil sie neben den Umsatzzielen auch die Komdurch den starken Aufmerk- munikationsziele bedienen und das Image unserer
samkeitswert für eine mög- Händler massiv steigern“, erklärt Nowodworski
lichst hohe Kontaktzahl bei weiter. „Auch Jubiläums- und Geburtstagsver-
käufe sind Kundenmagnete und belohnen unsere
Händler mit einer 2,8-fach gesteigerten Umsatzrate. Und ganz nebenbei ist ein Sonderverkauf perfekt zur Neukundengewinnung!“ Denn ein Modehändler benötigt etwa 10% Neukundenwachstum
pro Jahr, um die Anzahl seiner Stammkunden auf
einem konstanten Niveau zu halten. Das Ausmaß
an positiven Effekten ist für Händler also enorm.
Das Big Opening mit besten
Mitteln voll ausschöpfen!
Was kann danach noch kommen? Die große Neueröffnung natürlich! Der Sonderverkauf hat den
Händlern viele wertvolle Kundenadressen zugespielt, die per Mailing zur Neueröffnung aktiviert
werden: Dank der direkten Kundenansprache immerhin nach wie vor das effektivste Werbemittel!
Auch hier mit Key Visual und der 360°-Kommunikation plus Neukundengewinnung, nur mit etwas
weniger Budget. „NOW zaubert dafür ein exklusives Re-Marketing aus den kreativen Köpfen,
sowohl über Facebook als auch über das GoogleDisplay-Netzwerk etc. BBesuchen
esuchen KKunden
unden während
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Werbemittel für den Jubiläumsverkauf
bei Löning in Lingen
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VOM 28.11. BIS 14.12.
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Zeitungsanzeige
facebook.de/
loeningmode
12-Seiter zur Neukundengewinnung
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12-Seiter zur
Neukundengewinnung
eines bestimmten Zeitraumes
Zeitraumes die Händlerwebsite
oder den Facebook-Auftritt,
Facebook-Auftritt, w
werden
erden sie gezielt mit
Online-Bannern zur Neueröffnung bespielt“, erklärt Kundenbetreuerin Simone Schreier die Idee.
Dabei vermittelt das „Schlüsselloch-Prinzip„ gleich
eine heimelige Atmosphäre: Ü
Über
ber die Werbemittel
dürfen Kunden
Kunden in den neuen Store schielen, ddas
as
macht definitiv
definitiv neugierig auf die „Live-V
„Live-Version“.
ersion“.
Am meisten machen die Bilder in einem KKundenundenmagazin her,
her, das
das gezielt auch per PPostwurf
ostwurf an
Neukunden gestreut wird. BBest-Practice-Beispiel
est-Practice-Beispiel
ist das Juhasz-Magazin: Individuell
Individuell und stylisch
gestaltet, zzeigt
eigt es echte Fashion-Kompetenz
Fashion-Kompetenz und
stärkt das Image des Bad Reichenhaller Modehändlers. Seine Kunden lieben die Lektüre!
DIN A3Stammkundenmailing
Großfläche
Großfläche
Big Opening bei Juhasz in
Bad Reichenhall: Magazin zur
Neukundengewinnung
Bei E-Communication und
Facebook ganz vorne mitspielen!
Das Netz entscheidet: Über
Über 60
60%
% aller Neukunden
googeln erst das jeweilige Geschäft, bbevor
evor Sie sich
auf den Weg
Weg machen. EEine
ine gute Internetpräsenz
ist also ein zahlungskräftiges Argument für jedes
Modehaus. V
Von
on NOW erstellte Händlerseiten wie
z.B. für Juhasz, Schild oder Löning erreichen monatlich mindestens 400 User, die sich drei Minuten
oder länger auf der Website tummeln. By the way:
Solche Kunden haben bereits ein wesentlich höheres Interesse als diejenigen, die beispielsweise
einen Prospekt aus der Zeitung fischen. Zusätzlich ist jede dieser Seiten mindestens 1.500 Mal
je Monat unter den Top 3 der Google-Suche zu
finden, wenn diese z.B. nach „Öffnungszeiten
Schild Günzburg“ suchen. Da die Info gleich im
Google-Snippet angezeigt wird, müssen diese
Kunden nicht mehr auf die Website gehen – beste Werbekontakte also. Diesen Fakten geht eine
gute On-Page-Optimierung durch die OnlineExperten von NOW voran, Responsive Design inbegriffen, so dass die Ansicht auf alle Endgeräte
passt, ob Desktop-PC, Tablet oder Smartphone.
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Die Königsdisziplin dafür erstellt NOW auf einem
Content-Management-System, damit Kunden
alle Möglichkeiten eigenständig ausschöpfen
können. Auch das Einrichten von Google-Places,
Facebook-Seiten oder Instagram-Accounts gehört
zum Angebot. Ein besonders bemerkenswertes
Kundenbeispiel ist das Facebook-Gewinnspiel
für Löning. Innerhalb kürzester Zeit konnten die
Social-Media-Macher die Fanbase von 268 auf
1.357 (!) steigern und über 900 Interaktionen in
Form von Posts erreichen. Demnach waren über
65% der Fans aktiv involviert! Für die Reichweite
natürlich ein wahnsinniger Anstieg – am Ende der
Aktion wurden über 27.600 Facebook-User mit
nur einem einzigen Post erreicht.
Erfolgskennziffern der NOW-Sonderverkäufe
Räumungsverkauf: 360 % mehr Umsatz*
Jubiläumsverkauf: 260 % mehr Umsatz*
* als im Vorjahres-Vergleich bei gleicher Quadratmeterzahl und gleicher
Anzahl an Verkaufstagen.
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einkauf
Prominentes Unterhaltungsprogramm
und Spitzen-Gastronomie: Die Einweihung
wurde mit Geschäftspartnern gefeiert.
Das neue Logistikgebäude des Hemdenspezialisten Casamoda.
„Der Effizienz-Gewinn ist riesig“
Casamoda weihte neues Distributionszentrum am Firmensitz in Oldenburg ein
Casamoda-Chef Klaus Katt
und sein neuer Stolz: das vollautomatische Karton-Lager.
Klaus Katt, Geschäftsführer des Familienunternehmens Casamoda Heinrich Katt,
hat zur Logistik eine besondere Beziehung.
Schon als Zwölfjähriger besserte er im Lager
sein Taschengeld auf und lernte die Kunden
so zumindest schon einmal per Paketaufkleber kennen. „Viele davon sind noch immer
unsere Geschäftspartner und heute hier präsent, so zum Beispiel die Modehäuser Rudnick aus Aurich, Leffers und Bruns aus
Oldenburg oder Stackmann aus Buxtehude“,
berichtete er voller Freude während der
feierlichen Eröffnung des neuen HightechLagers Ende März.
Zu Klaus Katts Jugendzeiten wurden die
Adressetiketten noch von Hand geschrieben
und mittels Tapetenkleister aufgeklebt. Das
20 mb
war schon lange nicht mehr Status quo,
doch jetzt wurde ein echter Meilenstein gesetzt: AKL – automatisches Karton-Lager –
nennt sich das neue Gebäude, das mit einer
30 Meter langen Verbindungsbrücke an
das bestehende angedockt wurde. Zwölf
Millionen Euro wurden investiert. „Mit inzwischen vier Außenlägern war unsere
Logistik nicht mehr effizient“, so der Firmenchef. Das Umsatzwachstum der letzten
Jahre – 2013 lag der Gruppenumsatz bei
76 Millionen Euro – und die Erweiterung
der zuvor aus Casamoda und Cotton Island
bestehenden Markenfamilie um Venti und
Redmond ließen die Logistik bildhaft gesprochen aus den Nähten platzen. Auch die
immer stärker werdende Online-Vernetzung
zum Handel erforderte einen Technologiesprung. Über 800 EDI-gesteuerte Flächen
gibt es bereits, deren Nachbestückung nun
deutlich beschleunigt wird (maximal 24 h).
Die weltweit mehr als 2.100 Handelspartner, 790 Shop-in-Shops in Modehäusern und
32 eigenen Geschäfte werden nun allesamt
ausgehend vom neuen Logistik- und Vertriebszentrum beliefert.
Das AKL bietet 110.000 Stellplätze für Warenkartons, diese entsprechen 2,2 Millionen
Bekleidungsstücken wie Hemden, Polos,
Krawatten, T-Shirts und Strickwaren, auf
denen der Fokus des sportiv ausgerichteten
Herstellers liegt. Die Ware (zehn Monatsprogramme plus NOS-Artikel) wird mit auto-
matisch lesbaren Identifikatoren versehen,
zum Beispiel einem Barcode oder Smart
Label, und bis zur Ausbuchung vom Lagerverwaltungssystem verwaltet. Hänge-Fördertechnik mit ausgefeiltem Taschensystem
kommissioniert automatisch 5.000 Hemden pro Stunde. Wo früher in der Spitze
25.000 Teile pro Tag verschickt werden
konnten, sind jetzt 80.000 Teile möglich
– dank Automatisierung mit der gleichen
Mitarbeiterzahl. Am Standort Oldenburg
beschäftigt Casamoda 180 Mitarbeiter in
den Bereichen Verwaltung, Lager und Kreation, die Gesamtzahl der Angestellten liegt
inklusive der eigenen Produktionsstätten in
Mazedonien und Rumänien bei 1.060.
Die Eröffnungsgäste bekamen aber nicht
nur die neue Logistik zu sehen, auch das
Entree des Firmengebäudes wurde frisch
herausgeputzt, und der Casamoda-Store im
Famila Einkaufsland Wechloy – Stadtteil von
Oldenburg – konnte begutachtet werden.
Er war termingerecht mit der neuesten
Ladenbaugeneration umgebaut und von
120 auf 140 qm erweitert worden. In den
nächsten drei Jahren sollen weitere vier
Millionen Euro in den Ausbau von Verwaltung, Technik sowie Designabteilung investiert werden. Schon bald wird es – über
den bestehenden Vororder-Showroom hinaus – zudem einen Showroom für AbholerKunden geben, die sich direkt ab Lager
bedienen möchten. SH
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Damit Ihre Kunden
Feuer und Flamme sind
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eco & fair fashion
Renate Hunfeld Addison:
„Eine andere Mode ist möglich“.
Foto: Sebastian Damberger⁄
Fritz Straube
Der Laden
des Vertrauens
Der Düsseldorfer Suburbia Store vereint
Nachhaltigkeit und modischen Anspruch
Es klingt paradox, aber ein Stück weit
hofft Renate Hunfeld Addison, Inhaberin
des Suburbia Stores, dass ihr Geschäftsmodell sich überlebt. Dass Organic Fairtrade
Fashion Selbstverständlichkeit und ihr Geschäft „ein ganz normaler Modeladen“ wird.
2008 gründete die gelernte Modedesignerin,
die zuvor in verschiedensten Bereichen der
Branche tätig war, Düsseldorfs erste ’grün‘
ausgerichtete Boutique. Inzwischen gibt es
vier ’Gleichgesinnte‘ vor Ort, die derartige
Concept-Stores betreiben. „Wir haben“, berichtet die gebürtige Niederländerin, „einen
guten Draht zueinander und kooperieren
bei Aktionen.“ Wie kürzlich beim ’Fashion
Revolution Day‘, in dessen Rahmen an das
Bangladesch-Unglück vor einem Jahr erinnert und zu einem Wandel in der textilen
Kette sowie beim Konsumverhalten aufgerufen wurde.
Doch nicht nur die Zahl der Wettbewerber
ist gestiegen – es führen auch immer mehr
konventionelle Geschäfte Eco-Fashion-Marken –, auch Suburbia konnte „dank guter
Resonanz“ kräftig wachsen. Durch Umzug
von der Dorotheen- in die nahe gelegene
Birkenstraße vor gut einem Jahr wurde die
Verkaufsfläche von 45 auf 120 qm erweitert.
Der Store befindet sich im Trendviertel
22 mb
Flingern, in dem die zweifache Mutter mit
ihrer Familie selbst zu Hause ist. „Die Kunden sind im Schwerpunkt 30 bis 45 Jahre
alt, meist junge Eltern, die sich Gedanken
um eine lebenswerte Zukunft ihrer Kinder
machen und gleichzeitig das Besondere
suchen. Zunehmend erreichen wir zudem
Schüler und Studenten.“ Denn, so steht es
schon auf der Suburbia-Website: „Es ist kein
Widerspruch, sich modisch zu kleiden und
bewusst zu konsumieren – eher gesunder
Menschenverstand.”
Das Angebot umfasst zu 80 Prozent Damen-, zu 20 Prozent Herrenmode. Gerne
würde Renate Hunfeld Addison den Männern noch mehr bieten, doch da gebe es
herstellerseitig Nachholbedarf. Die wichtigsten Marken bei Suburbia sind People
Tree, Studio Jux, L’Herbe Rouge, Alchemist,
Alma & Lovis und TwoThirds. Schuhe von
Grand Step Shoes runden das Portfolio ab.
„Ideal wäre, wenn ein nachhaltig agierendes
Schuhgeschäft in der Nähe eröffnen würde,
darin sehe ich eine Marktlücke“, macht die
Einzelhändlerin aufmerksam. Ihren Store vergleicht sie mit den Hofläden von Bauernhöfen, die hohes Vertrauen der Menschen
genießen. „Analog dazu sind die Kunden
bei mir überzeugt, dass ich mein Sortiment
Mittelpunkt des Suburbia Stores ist
ein Tisch für den intensiven Kundendialog.
Fotos: Lars David Neill
gewissenhaft zusammenstelle.“ Renate Hunfeld Addison verlangt von ihren Lieferanten
nicht zwingend kostentreibende Zertifizierungen, denn sie kennt die Verantwortlichen hinter den Marken allesamt und ist
über die Produktionsstrukturen genauestens
im Bild. Sie schätzt die oftmals kleinen
Labels wegen der hohen Transparenz und
„weil diese meist das spannendere Design
kreieren“. Das ist zugleich die Strategie für
die noch ferne, rundum grüne Zukunft: „Es
ist die Individualität, mit der wir uns als
mittelständische Modehändler behaupten
können.“
Persönlichkeit und Service sind es sicher
auch: Mittelpunkt des Suburbia Stores, der
seine Besucher im Eingangsbereich mit Vogelgezwitscher begrüßt, ist ein Tisch mit
dahinter gelagerter Küchenzeile. Hier findet bei Heiß-⁄Kaltgetränken und Gebäck
ein intensiver Austausch mit den Kunden
statt. Mit Betonboden und -wänden, viel
Holz, Mittelraummöbeln aus alten Paletten oder Lampenschirmen, die eine Vergangenheit als Eierkartons mitbringen, ist das
Geschäft ökologisch und sehr ’basic‘ eingerichtet. So lässt es saisonal wechselnder
Dekoration Raum. Das aktuelle Motto lautet:
’It’s a jungle out there‘. SH
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Fördergemeinschaft
Körperverträgliche Textilien e. V.
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Doppelt geprüfte
Sicherheit
Das FKT Prüfsiegel „medizinisch getestet –
schadstoffgeprüft“ kennzeichnet Textilien,
aus denen sich keine Chemikalien freisetzen,
die die Haut irritieren oder den Menschen
gesundheitlich schädigen können. Hersteller
hochwertiger Textilien sichern sich durch
die wissenschaftliche Zertifizierung ihre
anspruchsvollen Qualitätsstandards und
schaffen hohes Vertrauen beim Endkunden.
FKT - Fördergemeinschaft Körperverträgliche Textilien e. V.,
Körschtalstr. 26, 73770 Denkendorf, [email protected], www.fktev.eu
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DO IT RIGHT,
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showroom
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Hotel Adlon Kempinski, Berlin
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eco & fair fashion
Darf’s noch ein Label mehr sein?
Diskussion um Textil-Siegel entfacht
Kompetent zu sein ist der Anspruch,
den BTE-Präsident Steffen Jost, Inhaber
von fünf Modehäusern mit Stammsitz in
Grünstadt, an seine Geschäfte stellt. Wenn
Kunden nach den Produktionsbedingungen
der Artikel fragen – und das geschehe zunehmend – sieht er diesen jedoch nicht
ausreichend erfüllt. Welcher Lieferant leistet was in punkto Ökologie und Sozialem?
Welches Siegel am Produkt steht – glaubwürdig – wofür? „Die Informationen darüber
zusammenzustellen, zu bewerten und den
Verkaufsmitarbeitern zu vermitteln, ist ein
höchst komplexes Unterfangen“, so Jost.
Dr. Annette Hempel, die zusammen mit
ihrem Mann das Wolfsburger Modehaus
Hempel führt, das seit Jahren den Anteil
nachhaltiger Mode am Sortiment stärkt,
bestätigt: „Die Siegel-Flut, aber auch die
Nichtnutzung von Siegeln erschweren die
Einordnung von Marken. Nachhaltigkeit hat
viele Facetten, und jede Brand reklamiert
ein anderes Verständnis für sich.“ Eine unbefriedigende Situation, die während der
letzten BTE-Präsidiumssitzung Mitte März
intensiv thematisiert wurde. „Mehr Klar-
heit und Sicherheit“, formuliert Steffen Jost
das angepeilte Ziel.
gesetzt. Er basiert allerdings allein auf schadstoffbezogenen Produktprüfungen.
Mehr Klarheit und
Sicherheit gewünscht
Insgesamt reicht das Markt-Spektrum der
Siegel von reinen Produkt-Test-Labels bis hin
zu solchen, die die gesamte Herstellungskette in den Blick nehmen. Manche legen
den Schwerpunkt auf die Human- und⁄
oder Produktionsökologie, andere rücken
Arbeitsschutz und soziale Herstellungsbedingungen in den Fokus. Wieder andere verbinden all das, bleiben aber auf Naturtextilien beschränkt, doch auch Siegel, die
sich den synthetischen Fasern annehmen
oder tierleidfreie Bekleidung ausloben, fehlen nicht. Es gibt unabhängige und MarkenLabel. Nur den konsensfähigen Alleskönner gibt es offenbar nicht. Nach einer
Bewertung der neun am weitesten verbreiteten, unabhängigen Nachhaltigkeitsstandards kamen BSD Consulting und Get
Changed – The Fair Fashion Network (www.
getchanged.net) 2013 zu dem Urteil: „Kein
Standard deckt in allen Prozessstufen der
Lieferkette soziale und ökologische Aspekte zufriedenstellend ab. Wenn eine
Duplizität der Ereignisse: Anfang April
setzte Entwicklungsminister Gerd Müller
per Zeitungsinterview eine öffentliche TextilLabel-Diskussion in Gang. Er kündigte ein
Siegel „für nachhaltig produzierte Kleidung“
an, das noch in diesem Jahr eingeführt werden soll. Doch braucht der Markt ein weiteres
Siegel? Es gibt aus staatlicher Richtung
bereits das ’EU Ecolabel‘ mit aktuell vier
Zeichennehmern in Deutschland und den
’Blauer Engel‘, dessen Zeicheninhaber das
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit ist. In anderen
Branchen weit verbreitet, konnten im Bereich
Textilien bisher keine Zeichennehmer gewonnen werden. Hingegen wird der bereits
1992 von mehreren Textilforschungs- und
Prüfinstituten entwickelte ’Oeko-Tex Standard 100‘ mit rund 10.000 beteiligten
Unternehmen in mehr als 90 Ländern um-
Wichtige Öko- und Sozial-Standards ⁄Label ⁄Initiativen
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www.global-standard.org
www.oeko-tex.com
www.naturtextil.de
www.fktev.eu
www.bluesign.com
www.fairtrade-deutschland.de
www.fairwear.org
www.sa-intl.org⁄sa8000
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Modefirma beide Bereiche über die gesamte Lieferkette mit Hilfe
von Nachhaltigkeitsstandards glaubwürdig abdecken möchte, dann
müssen mehrere Standards kombiniert werden.“
Ist Minister Müllers angekündigtes Siegel die mögliche Lösung? Der
BTE sieht keinen Nutzen in der Schaffung eines weiteren Labels.
„Angesichts der bereits existierenden Vielfalt sollten vielmehr sinnvolle bestehende Initiativen in Abstimmung mit allen relevanten
Branchenverbänden gestärkt werden“, regt der BTE-Präsident stellvertretend an. Welche das sein können? „Mit Blick auf die Verbesserung
der Arbeitsbedingungen raten wir dem importierenden Handel und
den Lieferanten des deutschen Textileinzelhandels, sich der international bereits weit vorangeschrittenen Business Social Compliance
Initiative (BSCI) anzuschließen.“ BSD und Get Changed halten in
ihrer Bewertung von 2013 Fair Wear Foundation, GOTS, IVN Best und
Fairtrade für besonders empfehlenswerte Standards. Das Tool ’STeP‘
(s.S.26⁄27), das versucht, die ganze Komplexität abzudecken, war
damals noch nicht am Markt. Dr. Annette Hempel könnte sich künftig einen standardisierten QR-Code an den Produkten vorstellen:
„Mit dessen Hilfe könnten die einzelnen Stationen der Wertschöpfungskette glaubwürdig abgebildet und Informationen zu den Materialien, Färbe- und Veredelungstechniken sowie zum Naturverbrauch
vermittelt werden. Ein von einer unabhängigen Institution vergebenes
Punktesystem zu ökologischen und sozialen Aspekten erleichtert den
Kunden den Vergleich und entfacht einen positiven Wettbewerb.“
Die Siegel-Diskussion steht erst am Anfang. Steffen Jost indes zweifelt
nicht daran, dass das im Kern dahinter stehende Thema, die textile
Kette insgesamt nachhaltiger auszurichten, die Branche unaufhaltsam
weiter beschäftigen wird. Er prüft für seine Modehäuser, „verstärkt
wettbewerbsfähige Eco- und Fair-Fashion-Brands in das Sortiment zu
integrieren. Wir möchten keine Getriebenen der Entwicklung sein“. SH
www.eu-ecolabel.de
www.oeko-tex.com
www.bsci-intl.org
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eco & fair fashion
Doppelt
geprüfte
Sicherheit
Das FKT Prüfsiegel
wird von vielen namhaften
Herstellern genutzt.
Das FKT Prüfsiegel dokumentiert
die Hautfreundlichkeit von Textilien
FKT – das Kürzel steht für die Fördergemeinschaft Körperverträgliche Textilien,
die seit 1998 das wissenschaftlich fundierte
Prüfsiegel ’medizinisch getestet – schadstoffgeprüft‘ vergibt. Doppelt hält besser,
getreu dieser Devise werden Hautverträglichkeitstest und Schadstoffprüfungen kombiniert. Nur Produkte, die beides bestehen,
dürfen das Siegel tragen.
Hintergrund: Schadstoffprüfungen decken
dasSpektrumvorabdefinierter,alsbedenklich
eingestufter und gesetzlich reglementierter
Substanzen ab, geben aber keinen Aufschluss über sämtliche Inhaltsstoffe, die
über das Textil auf die Haut gelangen können. Diese Lücke schließt der dreistufige
Hautverträglichkeitstest der FKT, der auf
den strengen Kriterien der Zulassungsprüfung für Medizinprodukte basiert und in
den akkreditierten Prüflaboratorien der ITV
Denkendorf Produktservice durchgeführt
wird.
Stufe 1: Unter wissenschaftlichen Rahmenbedingungen werden intensive Trage- und
Nutzungsbedingungen simuliert. Dabei werden Substanzen aus dem Textil gelöst, in ein
spezielles Gel transferiert und hundertfach
aufkonzentriert.
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Stufe 2: Der ’Zytotoxizitätstest mit Fibroblasten‘ zeigt die Wirkung der transferierten Substanzen auf Bindegewebszellen an.
Toxische oder stark irritierende Stoffe würden
die Vitalität der Fibroblasten verändern beziehungsweise beeinträchtigen.
Stufe 3: Ist Stufe 2 bestanden, folgt der
’Zytokintest mit Keratinozyten‘. Dieser ist
noch sensitiver und weist selbst schwach
irritative Substanzen nach. Über einen Zeitraum von 24 Stunden werden die Substanzen in Kontakt mit lebenden Hautzellen
gebracht, die keine Anzeichen einer Entzündung entwickeln dürfen.
Ergänzend wird eine Schadstoffprüfung
durchgeführt, die sich an den Grenzwerten
des Oeko-Tex Standard 100 in der Produktklasse 1 (Textilien für Babys und Kleinkinder) orientiert. Zertifizierte Textilien sind
somit nachgewiesen körperverträglich und
enthalten keine die Haut irritierenden oder
gesundheitsgefährdenden Schadstoffe. Zu
den Mitgliedern der FKT gehören führende
Markenhersteller aus den Bereichen Kindermode (z.B. Sanetta, Kanz), Wäsche (u.a.
Mey, Schiesser, Triumph, Falke, Esge) und
Heimtextilien (z.B. Mattes & Ammann, Bodet & Horst, Paradies, Vossen). SH
„Sichtbarmach e
engagierter Fir m
Diesen Ansatz verfolgt die Oe k
die Label am Produkt hinaus
Zum unabhängigen Prüf- und Zertifizierungssystem Oeko-Tex gehören drei Label:
der bereits 1992 lancierte, mit aktuell
135.000 Zertifikaten in mehr als 90 Ländern verbreitete ’Oeko-Tex Standard 100‘,
der Schadstoffe in Textilien ausschließt
bzw. streng reglementiert. Umfangreiche
Labortests stellen dies sicher.
das 2012 gestartete, ganzheitlich ausgerichtete Bewertungs-Tool ’STeP‘ (Sustainable Textile Production) by Oeko-Tex, dessen
Ziel die dauerhafte Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsprozesse, hoher
Arbeitssicherheit und sozialer Arbeitsbedingungen ist. Ein transparentes Scoring-System
gibt Aufschluss darüber, in welchen Bereichen ein Unternehmen bereits nachhaltig
arbeitet und wo noch Handlungsbedarf
besteht. 13 Unternehmen haben sich bis
dato auditieren lassen, bei 15 weiteren ist
der Prozess angelaufen. STeP hat den OekoTex Standard 1000 abgelöst.
der 1995 eingeführte ’Oeko-Tex Standard
100 plus‘, der als Kombination aus bestandener Schadstoffprüfung sowie Zertifizierung ökologischer⁄sozialer Herstellungsprozesse die höchste Stufe des Systems
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Nachhaltige Eigenmarken
Die Remei AG produziert ecofaire Fashion
für Markenhersteller und Handelsunternehmen
h en
ir men“
Der Wäschehersteller Comazo war
im April ’Oeko-Tex Firma des Monats‘.
Oe ko-Tex Gemeinschaft über
us
darstellt. Er wird voraussichtlich im Sommer 2014 unter neuem Namen relauncht.
Drei Label, ein Vorhaben: „Wir möchten dazu beitragen, die textile Kette nachhaltiger
zu gestalten und engagierte Firmen sichtbar
zu machen“, bringt es Jutta Knels, Leiterin
der Stiftung Oeko-Tex in Frankfurt⁄Main,
auf den Punkt. Um Letzteres zu erreichen,
wird neben den Zeichen am Produkt sowie
diversen Marketing-Aktionen verstärkt die
eigene Website unter www.oeko-tex.com
genutzt: Dort hilft zum Beispiel der OekoTex-Einkaufsführer in Form einer interaktiven
Datenbank bei der Suche nach Anbietern.
Diese können neben den Kontaktdaten
ihr Firmenprofil und Produktinformationen
hinterlegen.
Mit großem Medienecho wurde zu
Jahresbeginn die nachhaltig und zugleich
modisch-kommerziell ausgerichtete HerrenCasualwear-Marke OC – Outfitters of Change
lanciert. Der Vertrieb läuft über das Unternehmen Ragman, hinter Entwurf und Beschaffung steht jedoch die Schweizer Remei
AG. 1983 als idealistisches Projekt gestartet,
hat sich das Unternehmen mit Sitz in Rotkreuz inzwischen zu einem marktstarken
Spezialisten für ecofaire Fashion entwickelt,
mit dem Firmen wie Coop Schweiz mit der
Marke Naturaline, Globetrotter, Grüne Erde
oder die Rewe Group im Bereich ihrer Eigenmarken kooperieren. Auch die Hersteller
Mammut oder Elkline setzen auf Produkte
mit dem Qualitätssiegel ’bioRe‘, das nicht
zuletzt von der Umweltschutzorganisation
Greenpeace als empfehlenswert eingestuft
wird.
Zu den Leistungen der Remei AG gehört
die Erstellung von Kollektionen in den Segmenten DOB, HAKA, KIKO und Loungewear,
vom Entwurf bis zur Warenauslieferung. Die
Mindestabnahmemengen liegen bei 300
Stück pro Farbe und Artikel (bei Kidswear
750 Stück). Das Besondere: Die Textilien
bestehen aus fairer Bio-Baumwolle (ElastanBeimischung ist möglich), die unter strengen
ökologischen und sozialen Anforderungen
weiterverarbeitet wird. Die gesamte Produktionskette ist transparent. Über eine
Traceability-Nummer auf den Einnäh-Etiketten können Endverbraucher via Internet
(www.biore.ch) den Werdegang ihrer erworbenen Kleidungsstücke rückverfolgen. Seit
2012 wird zudem komplett CO2 -neutral produziert. Dazu wurden unter anderem Biogasanlagen gebaut.
Die Remei AG koordiniert aktuell ein Herstellernetzwerk aus 36 bioRe-Betrieben in
Indien, Tansania und Litauen. Sie steht gegenüber etwa 100.000 Menschen in der Verantwortung, allen voran gegenüber 8.000
Kleinbauern, die eine Bio-Prämie von bis zu
15 Prozent und Abnahmegarantie erhalten.
Die bioRe-Stiftung investiert zudem in verbesserte Lebensbedingungen der Bauernfamilien, insbesondere in Gesundheitsförderung und Bildung. „Nachhaltigkeit ist für
jedes Modeunternehmen attraktiv“, ist
Head of Sales Diane Gerth überzeugt und
hofft, weitere Abnehmer für Kollektionen
mit dem bioRe-Siegel zu gewinnen. SH
Die Remei AG steht unter
anderem hinter der neuen HAKA-Marke
OC – Outfitters of Change.
Überdies wird seit 2011 jeweils die ’OekoTex Firma des Monats‘ gekürt und detailliert vorgestellt. Aktuell, im April 2014, ist
dies der Wäschehersteller Comazo, dessen
gesamtes Sortiment mit dem Oeko-Tex Standard 100 zertifiziert ist. Im eigenen Ausrüstungsbetrieb in Albstadt bleicht, färbt und
veredelt das Unternehmen seine Rohware
mittels modernster Verfahren, die anschließende Konfektionierung erfolgt in eigenen
Werken in Europa und Russland. SH
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eco & fair fashion
Nachhaltige News
Neues Siegel: Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft
(IVN), der das Label ’IVN zertifiziert
Best Naturtextil’ vergibt, hat nun auch
einen Standard für nachhaltige Schuhe lanciert: ’IVN zertifiziert Naturleder’.
Dieser gibt Händlern und Verbrauchern die Sicherheit, dass die gelabelten Schuhe umweltschonend, schadstofffrei und sozialverträglich hergestellt sind.
Armedangels
Armedangels startet Flächenkonzept: Zum Herbst ⁄Winter wird es
zunächst in 20 Handelshäusern umgesetzt, darunter bei Hagemeyer in
Minden. Tischmodule aus heimischem
Rohholz, Patchwork-Teppiche aus recycelten Kelims und handgeschweißte
Kleiderstangen aus Kupferrohr bestimmen das Interieur-Design. Gleichzeitig beinhaltet das Konzept der Kölner Eco- und Fair-Fashion-Marke eine
Zielmargenvereinbarung sowie die
Flächenpflege mit Hilfe von EDI-Monitoring (Warenaustausch, schnelle Nachbestückung).
Biobaumwolle wird knapp: Trotz
steigender Nachfrage geht das weltweite Biobaumwollangebot zurück.
Die Gründe sind vielfältig: Zum Beispiel
ist Syrien aufgrund des Bürgerkriegs als
Lieferant weggebrochen. Im Hauptlieferland Indien ’verunreinigen‘, wie
andernorts auch, zunehmend gentechnisch veränderte Pflanzen von benachbarten Feldern die Bestände. Auch der
Zugang zu gentechnikfreiem Saatgut
wird schwerer. C&A, Düsseldorf, weltweit größter Abnehmer von Biobaumwolle, warnt vor Lieferengpässen und
sucht mehr Mitstreiter in der Branche.
Dafür wurde die Broschüre ’Let’s take
Bio Cotton to everyone every day‘ aufgelegt. Sie informiert umfassend über
den Mehrwert sowie die aktuellen Herausforderungen des Biobaumwollanbaus und zeigt die Chancen für alle
Beteiligten in der globalen Lieferkette
auf. Download: www.c-and-a.com. SH
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Für Greenshowroom (links, im Bild die Salonshow)
und Ethical Fashion Show Berlin bleibt der Stadtteil
Mitte gesetzt.
Messe-Vorschau
Berlin
Ethical Fashion Show Berlin und Greenshowroom werden vom
8. bis 10. Juli wieder zentral gelegener Bestandteil der Berlin Fashion
Week sein. Zu seiner zehnten Ausgabe kehrt der Greenshowroom,
internationale Fachmesse für exklusives nachhaltiges Mode- und
Accessoires-Design, in seine Stamm-Location – das Hotel Adlon Kempinski – zurück, das zuletzt nicht verfügbar war. Es ist mehr als eine
Rückkehr: „Wir konnten den Ballsaal, den größten Saal des Hotels,
für unsere Salonshow buchen. Er bietet das perfekte Ambiente für
unser traditionell stark besuchtes Event-Highlight“, freut sich Olaf
Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies des Veranstalters Messe Frankfurt. Analog dazu erfahren auch die Showrooms
weitere Aufwertung: Sie werden nicht mehr in den Hotelsuiten untergebracht sein, sondern rücken in die bisherigen Räumlichkeiten
der Salonshow, die so genannten Berliner Salons, mit großzügigerem,
lichterem Ambiente auf. Auch die Übergangs-Location, das Kronprinzenpalais, war von den Besuchern im Januar gut angenommen
worden. „Doch das Hotel Adlon fügt sich mit seiner verkehrsgünstigen Lage am S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor besucherfreundlicher in die Fashion Week und den Shuttle-Service ein“, erklärt Schmidt.
Die Ethical Fashion Show Berlin, Plattform für nachhaltig produzierte
Street- und Casualwear, stößt derweil im nahe gelegenen ’ewerk‘ an
ihre räumlichen Grenzen. Doch auch hier gilt: „Wir möchten nicht
aus dem Stadtteil Mitte heraus.“ Wichtige Key-Label werden mehr
Fläche als zuletzt belegen, „was ihren erfolgreichen Wachstumskurs
dokumentiert“. Mit ’Pearls of Laja‘ und ’L’Herbe Rouge‘ konnten namhafte Neuaussteller gewonnen werden. „Passend zur Fußball-WM
werden überdies spannende brasilianische Brands präsent sein“,
kündigt Olaf Schmidt an. SH
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glosse des monats
Revolution
im Bundestag
Ist Ihnen in letzter Zeit bei TV-Berichten aus dem Deutschen Bundestag etwas
aufgefallen? Ich spiele damit weder auf das
hohe Niveau der politischen Auseinandersetzung, gesellschaftsumwälzende Entscheidungen (obwohl die Rente mit 63 eventuell
das Zeug dazu hätte) noch die Farben der
Blazer von Frau Merkel oder die neuesten
Haarkolorierungen von Frau Roth an.
Nein – der Schlips ist ab! Denn während
die ’Repräsentanten des deutschen Volkes‘
oder schlichter die Abgeordneten sich längst
kleiden wie ihr individueller Geschmack es
ihnen empfiehlt, waren die Schriftführer bis
vor kurzem nach wie vor dem Schlipszwang
(zur Not auch Fliege oder Entsprechendes)
unterworfen. Was Schriftführer tun? Sie sitzen links und rechts neben dem Bundestagspräsidenten vorn im Bundestag, nehmen Anträge entgegen und führen Rednerlisten.
Wahrhaft staatstragend also. Den Beginn
nahm die Bekleidungsdebatte 2011, als der
damalige Schriftführer-Obmann Jens Koeppen
zwei Schlipsverweigerer nicht als Schriftführer neben dem Bundestagspräsidenten Platz
nehmen ließ, da die „Würde des Hauses“
ohne Krawatte nicht angemessen repräsentiert werde. So alt ist diese Debatte schon.
impressum
Verlag und Redaktion
ITE Institut des Deutschen
Textileinzelhandels GmbH
Geschäftsführung: Jürgen Dax,
Prof. Dr. Siegfried Jacobs
Postfach 101865, 50458 Köln
Fax: 0221⁄921509-10
www.bte.de
www.bte-marketingberater.de
[email protected]
Verlags- und
Redaktionsleitung
Prof. Dr. Siegfried Jacobs (SJ)
Telefon: 0221⁄921509-40
30 mb
Vielleicht ein Thema
für die nächste Modedebatte im
Bundestag: die angemessene
Unterwäsche. Foto: Hanro
Wie bereits erwähnt, sieht man das für die
Abgeordneten lockerer. Doch das war längst
nicht immer so. Viele werden sich noch an
den Aufschrei der Empörung erinnern, der
dieses Land erschütterte, als Joschka Fischer
– Jahre später dann ganz staatsmännisch
als Außenminister im feinen Anzugzwirn –
1985 in Hessen in Turnschuhen und ohne
Krawatte zum Minister für Umwelt und
Energie vereidigt wurde. Schon zuvor probte
ein ganz anderer den Krawattenaufstand:
Der spätere und inzwischen ehemalige
Bundeskanzler Gerhard Schröder hielt 1980
als erster Abgeordneter im Plenarsaal eine
Rede „oben ohne“ und wurde dafür von
der damaligen Bundestagsvizepräsidentin
ernsthaft gerügt.
Nun aber wurde dieses wichtige Kapitel
parlamentarischer Mode-Geschichte zu Ende
geschrieben, und die Politik kann sich wieder auf Wesentlicheres konzentrieren. Den
Antrag auf Abschaffung des Krawattenzwangs für Schriftführer stellten übrigens
zwei Damen: Claudia Roth von den Grünen
und Petra Pau von der Linken, das nur als
kleine Randnotiz. Und: Die Krawattenverweigerer sollten froh sein, dass ihr „Vorgesetzter“ sich nicht in ganz andere Bereiche
ihrer Bekleidung eingemischt hat. Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle am Flughafen
Köln ⁄Bonn wurden 2011 beispielsweise
dazu verpflichtet einfarbige Unterhosen in
Weiß oder Hautfarbe zu tragen. Wer das
überprüft? Keine Ahnung! UAK
Redaktion
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