Dreiländer-Rezepte Recettes des Trois Pays
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Dreiländer-Rezepte Recettes des Trois Pays
Dreiländer-Rezepte Recettes des Trois Pays Dieses Kochbuch entstand anlässlich der Ausstellung «Zu Tisch – im Elsass, in Baden und der Schweiz» im Dreiländermuseum Lörrach Ce livre de recettes a été réalisé dans le cadre de l’exposition «A Table – en Alsace, en Bade et en Suisse» au musée des Trois Pays Lörracher Hefte Nr. 17 Inhalt /Sommaire Dreiländer-Rezepte – eine Anregung aktiv zu werden Recettes des Trois Pays – une invitation à se mettre au fourneau . . . . . . . . 3 (Gudrun Heute-Bluhm) Leberknepfla Quenelles de foie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Fleischschnacka Fleischschnacka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Dreiländer-Rezepte – typisch Dreiländermuseum Recettes des Trois Pays – typique pour le musée des Trois Pays . . . . . . . . 4 (Markus Moehring) Coq au Riesling (Hahn in Riesling) Coq au riesling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Die Küche am Oberrhein La cuisine du Rhin supérieur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 (Susanne Raible) Baden Bade Baeckeoffe Baeckeoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Sauerkraut Elsässer Art Choucroute à l’alsacienne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Badische Schneckensuppe Soupe d’escargots badoise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Heidelbeerkuchen Tarte aux myrtilles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Bibeleskäs Bibalaskaes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Bibalaskaes-Mousse Mousse Bibalaskaes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Buebespitzle (Schupfnudeln) Nouilles roulées . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Saure Leberle Foie de veau poêlé . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Elsass Alsace Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Basler Mehlsuppe Soupe bâloise à la farine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Saure Kutteln Tripes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Rüeblisuppe Soupe aux carottes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Kratzete Kratzete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Rösti Rösti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Suppenfleisch mit Meerrettichsauce Pot-au-feu avec sauce au raifort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Zwiebelwähe Tarte aux oignons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Schäufele Schäufele (Epaule de porc) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Schnitz und Drunder Schnitz und Drunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Apfelküchle Beignets aux pommes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Solothurner Leberspieße Brochettes de foie de Soleure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Schneeballen mit Vanillesauce Boules de neige sauce vanille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Salm Basler Art Saumon à la bâloise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Löwenzahnsalat mit Speck Salade de pissenlit aux lardons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Schnecken Elsässer Art Escargots à l’alsacienne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Flammkuchen Tarte flambée . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Filet im Teig Filet en croûte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Suure Mogge (Sauerbraten) Suure Mogge (Boeuf braisé aigre-doux) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Chriesitötsch (Kirschauflauf) Chriesitötsch (Soufflé aux cerises) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Dreiländer-Rezepte – eine Anregung aktiv zu werden Die regionale Küche rückt heute als Gegenbewegung zur Globalisierung wieder verstärkt ins Bewusstsein. Durch die Betonung des Regionalen lässt sich in der modernen Welt die eigene Identität wahren. Altvertraute Gerichte wecken auch heimatliche Gefühle: «Soul Food» – Nahrung für die Seele. Regionale Produkte profitieren von kurzen Transportwegen und ihre Produktionsbedingungen können vor Ort überprüft werden. Außerdem bieten Speisen, die von Grund auf selbst zubereitet sind, eine besondere geschmackliche Qualität. Diese Punkte sind zentral für die internationale Slow-Food-Bewegung, die auch in der Dreiländerregion aktiv ist und hier grenzüberschreitend zusammenarbeitet. Die Dreiländer-Rezepte laden dazu ein, einige klassische Gerichte wieder einmal oder vielleicht zum ersten Mal selbst zuzubereiten. Entsprechend dem Profil des Dreiländermuseums werden Baden, das Elsass und die Nordwestschweiz in gleicher Weise mit Rezepten berücksichtigt.Lassen Sie sich die Dreiländerregion auf der Zunge zergehen – guten Appetit! Gudrun Heute-Bluhm (Oberbürgermeisterin und Vorsitzende des Slow Food Conviviums Lörrach) Recettes des Trois Pays – une invitation à se mettre au fourneau Heimkehrender Bauer mit Sense. Ölgemälde mit Landschaft am südlichen Oberrhein von Paul Ibenthaler, 1950er Jahre (Inv. Nr. BKI 104) Paysans munis de leurs faux et rentrant des champs. Paysage du sud du Rhin supérieur. Huile, Paul Ibenthaler, années 1950 La cuisine régionale s’impose de plus en plus fortement en réplique à la globalisation. Dans notre monde moderne, l’accent régional confère aussitôt identité et authenticité. Les bonnes vieilles recettes réveillent les sentiments liés au pays natal: Soul Food. Les produits d’origine régionale conservent plus facilement leur fraîcheur et leurs conditions de production sont aisément contrôlables. Par ailleurs, les plats faits maison ont une qualité et une saveur particulières. Ces aspects sont essentiels pour le mouvement international Slow-Food, très actif dans la région des Trois Pays et soudé sur le plan transfrontalier. Recettes des Trois Pays invite le lecteur à redécouvrir quelques plats classiques – ou tout simplement à les cuisiner pour la première fois. Conformément au profil du musée des Trois Pays, les recettes sélectionnées représentent à parts égales la gastronomie de Bade, celle d’Alsace et celle du nord-ouest de la Suisse. Laissez fondre la région des Trois Pays dans votre bouche – bon appétit! Gudrun Heute-Bluhm (Maire et présidente du Convivium Slow Food de Lörrach) 3 Dreiländer-Rezepte – typisch Dreiländermuseum Recettes des Trois Pays – typique pour le musée des Trois Pays Auf vielfältige Weise beschäftigt sich das Dreiländermuseum mit der Dreiländerregion am Oberrhein. Ob es sich um Themen der Geschichte, der Kultur oder Natur handelt, stets geht es um die Frage: Was verbindet Badener, Elsässer und Schweizer am Oberrhein miteiander und wo unterscheiden sie sich. Auch die Küche am Oberrhein bietet für die Beschäftigung mit dieser Frage viele interessante Anregungen. Le musée des Trois Pays se consacre de diverses façons à la région des trois pays du Rhin supérieur. Qu’il soit question d’histoire évènementielle, culturelle ou naturelle, l’interrogation constante est la suivante: quels traits communs relient entre eux les Badois, les Alsaciens et les Suisses dans le Rhin supérieur et où se situent les différences? La gastronomie du Rhin supérieur offre à ce sujet de nombreux éléments intéressants. L’exposition temporaire «Zu Tisch – A Table» présentée de septembre 2012 à février 2013 est à l’origine de cet ouvrage. Les plats régionaux traditionnels du Rhin supérieur en étaient le thème central. Leur histoire était illustrée par toute une série d’instruments de cuisine historiques et plusieurs bornes interactives invitaient les visiteurs à une découverte dynamique de la gastronomie régionale. Recettes des Trois Pays est donc un catalogue d’exposition d’un genre un peu particulier: conformément à la tradition Die Idee zur Herausgabe der DreiländerRezepte entstand im Zusammenhang mit der Ausstellung «Zu Tisch – A Table», die das Dreiländermuseum zwischen September 2012 und Februar 2013 präsentierte. Im Zentrum der Ausstellung standen traditionelle regionale Gerichte aus der Oberrheinregion. Die Geschichten zur Entstehung der Speisen wurden durch eine Fülle historischer Küchengeräte veranschaulicht und an Mitmachstationen konnten die Besucher aktiv auf Entdeckungsreise in der regionalen Küche gehen. Die Dreiländer-Rezepte sind nun ein Ausstellungskatalog besonderer Art: Er bietet die Möglichkeit, im Sinne des Dreiländermuseums die Region auch in der eigenen Küche lebendig werden zu lassen. Einem Einleitungskapitel zur Küche am Oberrhein folgen 30 Rezepte. Sie werden jeweils begleitet von wissenswerten Hintergrundinformationen. Die umfangreiche Sammlung von Gegenständen rund um Küche und Tafel aus der Sammlung des Dreiländermuseums, von der rund 200 Exponate auf 400 Quadratmetern in der Ausstellung («Zu Tisch – A Table») zu sehen waren, sind Interessierten weiterhin jederzeit in der Online-Datenband des Museums zugänglich unter www.dreilaendermuseum.eu. d’interactivité du musée, il propose aux lecteurs de cuisiner et de savourer la région! Les apects caractéristiques de la tradition culinaire locale font l’objet d’un chapitre d’introduction; s’ensuivent trente recettes, chacune étant accompagnée des détails d’intérêt culturel qui lui sont propres. Le fonds très riche d’objets de culture gastronomique de la collection du musée des Trois Pays, dont environ 200 pièces étaient exposées sur un espace de 400 m2 dans «Zu Tisch – A Table», peut être librement consulté sur la banque de données en ligne du musée www.dreilaendermuseum.eu. Markus Moehring (Directeur du Musée) Blick in die Ausstellung «Zu Tisch» Vue de l'exposition «A Table» Markus Moehring (Museumsleiter) Plakat zur Ausstellung «Zu Tisch» Affiche de l'exposition «A Table» 4 5 Die Küche am Oberrhein Von oben betrachtet erscheint die Dreiländerregion als ein gemeinsamer Naturraum mit dem Rhein im Zentrum, umgeben von der klimatisch begünstigten Rheinebene, dem angrenzenden Hügelland und den drei Mittelgebirgen Schwarzwald, Vogesen und Schweizer Jura. Die vielfältigen Landschaftsräume mit ihren je typischen Erzeugnissen bilden eine gute Grundlage für eine reiche Küchentradition. Aber gibt es eine gemeinsame Küche am Oberrhein? Orientiert man sich an den verfügbaren Kochbüchern, gewinnt man den Eindruck, dass es kein breites Bewusstsein für eine gemeinsame Küchenkultur gibt. Bücher über die badische oder die elsässische Küche gibt es in reicher Auswahl. Die Nordwestschweizer Küche findet Marktwagen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit dem eine Bäuerin aus Stetten über die Grenze auf den Markt nach Basel zog. (Inv. Nr. H 802) man nur in Veröffentlichungen der einzelnen Kantone oder Städte und in Werken zur gesamten Schweiz. Und Kochbücher, die sich grenzüberschreitend auf die ganze Oberrheinregion beziehen, gibt es so gut wie nicht. Dabei spielten die Grenzen bis zum Ersten Weltkrieg jahrhundertelang für den Alltag, also auch den Handel mit Lebensmitteln, kaum eine Rolle. Man traf sich auf den Märkten, tauschte Waren und sicher auch Rezepte aus. So versorgten beispielsweise elsässische und badische Bauern und Bäuerinnen die Handelsstadt Basel mit Produkten aus der Rheinebene und dem angrenzenden Hügelland. Außerdem fanden viele Badenerinnen und Elsässerinnen eine Anstellung in Basler Haushalten und brachten ihre eigenen Rezepte in die Stadt. Viele Gerichte gibt es in der ganzen Dreiländerregion: Beispiele sind Schäufele mit Kartoffelsalat, Mehlsuppe, Sauerkraut mit deftigen Fleischbeigaben, Wähen, Zwiebelkuchen, Knöpfle, Bibeleskäs, Saure Leberle, Rösti oder Suppenfleisch mit Meerrettich. Ähnlich waren in der ganzen Dreiländerregion auch die Einflüsse von außen. Die Römer brachten Wein, Kirschen und anderes Edelobst und die Vorliebe für Schnecken. Aus Südamerika stammt die Kartoffel, die heute nicht mehr aus der Küche der Region wegzudenken ist, von der die Menschen jedoch in den Notzeiten des 17. und 18. Jahrhunderts erst mühsam überzeugt werden mussten. Aus der vorderösterreichischen Zeit ist unter anderem die Linzertorte geblieben. Die meisten Gerichte sind ursprünglich aus ganz praktischen Gründen entstanden. Verwenden konnte man in der Küche nur, was die nähere Umgebung je nach Jahreszeit an Erzeugnissen bot. Auch die Konservierungsmethoden zur Haltbarmachung der Lebensmittel für den Winter prägten viele regionale Gerichte. Ohne Trocknen, Pökeln, Räuchern oder milchsaurem Einlegen gäb es heute weder Schwarzwälder Schinken, Schäufele noch Sauerkraut. Obwohl es inzwischen weitere Konservierungsmethoden gibt, hält man aus geschmacklichen und traditionellen Gründen an vielen Zubereitungsarten fest. In Zeiten des Mangels war es außerdem wichtig, nicht nur alles Essbare, sondern auch die Reste zu verwerten. So entstanden oft heute noch beliebte Gerichte wie Saure Kutteln, Fleischschnacka oder Chriesitötsch. Manche Speisen haben sich auch aus religiösen Gründen entwickelt und sind noch heute eng mit einer bestimmten Zeit im Jahr verknüpft. Die Küchen des Elsass und Badens ähneln sich in vielen Punkten. In beiden Regionen spielt der Weinbau eine große Rolle. Sichtbar wird das an den vielen Gerichten, die mit Wein zuberei- Handschriftliche historische Kochbücher aus den drei Ländern: Livres de recettes manuscrites des trois pays: Charrette de marché datée de la seconde moitié du 19ème siècle, ayant appartenu à une maraîchère de Stetten qui passait la frontière pour aller vendre ses produits sur le marché de Bâle. 6 Das Kochbuch der Auguste Wennerin aus dem «Wilden Mann» in Lörrach von 1791 (Inv. Nr. APW 46) Kochbuch aus dem Familienbesitz der Familie Iselin im Ramsteiner Hof beim Basler Münster (2. H. 19. Jhd.) (Privatbesitz) Rezeptheft aus dem Elsass, das 1947 als Hochzeitsgeschenk überreicht wurde. (Privatbesitz) Livre de recette d’Auguste Wennerin de l’auberge du Wilder Mann de Lörrach, daté de 1791 Livre de recettes de la famille Iselin, Ramsteiner Hof, près de la cathédrale de Bâle (2ème moitié du 19ème siècle) (collection privée) Carnet de recettes d’Alsace, cadeau de mariage offert en 1947 (collection privée) 7 tet werden. Darüber hinaus bestanden zwischen beiden Rheinseiten traditionell enge Kontakte, was sich nicht nur auf der Speisekarte, sondern auch in der Ähnlichkeit der Dialekte zeigt. Für beide Regionen hat die Küche einen hohen Stellenwert und gehört zum Lebensgefühl. Im deutschen Südwesten spornte der schon im 19. Jahrhundert aufkommende Tourismus die Gastronomen an, ihre Gerichte zu verfeinern. Auf der anderen Rheinseite zeigt sich die starke Identifikation mit der eigenen Küche unter an-derem an den vielen gastronomischen Routen, die das Land durchziehen: Es gibt eine Sauerkrautstraße, Schokoladen-, Käse-, Karpfen-, Matelote- und eine Forellenstraße. Sowohl im Elsass als auch in Baden locken heute auffallend viele Restaurants mit Gourmet-Sternen Gäste Traditioneller Kohleherd aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er bildete das Zentrum der Ausstellung «Zu Tisch». (Inv. Nr. E 1128) Cuisinière à charbon traditionnelle de la première moitié du 20ème siècle. Elle se trouvait au centre de l’exposition «A Table». 8 von fern und nah. Man sagt, dass sich im Elsass die französische und die deutsche Küche begegnen. Von beiden Seiten hätte man das Beste genommen, behauptet auch der Elsässer Karikaturist Tomi Ungerer: von den Franzosen die Finesse, die Fantasie und die Fähigkeit zu improvisieren, von den Deutschen die großen Portionen. In der vorwiegend bergigen Schweiz musste man lange mit wenigen Grundprodukten auskommen. Das gilt auch für die stark vom Jura geprägte Nordwestschweiz. Wichtig waren schon früh Milchwirtschaft und Käse. Seit dem 18. Jahrhundert spielte die Kartoffel eine zunehmende Rolle. Aus einfachen Zutaten entstanden beliebte Gerichte wie Rösti, Schnitz und Drunder oder Käsewähe. Inzwischen haben auch Speisen Ein- zug in den täglichen Menüplan gehalten, die es früher nur an Festtagen oder in wohlhabenden Bauernhöfen und städtischen Bürgerhäusern gab. In die Handelsstadt Basel kamen schon im Mittelalter kostbare Lebensmittel, Zucker und Gewürze und die Stadt ist bekannt dafür, eigene und zugewanderte Rezepte traditionsbewusst bewahrt zu haben. Heute spielen Einflüsse von außen überall eine immer größere Rolle. Sei es durch unsere Reisen in alle Welt oder die Küchen der Zuwanderer. Manches Gericht wird dabei schneller integriert als die Menschen, die es gebracht haben. Und auch die fortschreitende technische Entwicklung hat ihren Einfluss: Nicht nur Pizza und Ravioli haben sich als praktische, oft als Fertiggericht angebotene Einwanderer längst eingebürgert. Auch Spezialitäten der Region wie Flammkuchen, Rösti, Knöpfle oder Schupfnudeln sind überall in den Kühlregalen präsent. So rettet sich manch Traditionelles, eingeschweißt und tiefgefroren, in unseren modernen Alltag und erobert sich neue Märkte. Aber auch wenn mancherorts das traditionelle kulinarische Wissen verloren geht, haben viele Freude daran bodenständige Gerichte zuzubereiten, die eng mit der regionalen Identität verknüpft sind. Sie pflegen auf diese Weise einen wichtigen Teil des kulturellen Erbes der Dreiländerregion. Susanne Raible (Ausstellungskuratorin) Inszenierung in der Ausstellung «Zu Tisch – A Table»: auch zahlreiche regionale Gerichte sind heute als ConvenienceProdukte erhältlich. L’une des mises en scène de l‘exposition «Zu Tisch – A Table»: de nombreux plats régionaux se trouvent aujourd’hui sous forme de produits prêts à consommer. 9 La cuisine du Rhin supérieur Vue du ciel, la région des Trois Pays apparaît tel un espace naturel commun bénéficiant de conditions climatiques favorables et irrigué par le Rhin au centre d’une plaine bordée des contreforts des Vosges, de la Forêt Noire et du Jura suisse. Cette variété des paysages et de leurs produits typiques constitue la base idéale d’une riche tradition culinaire. Mais peut-on parler d’UNE cuisine du Rhin supérieur? Les livres de recettes ne laissent pas deviner la présence d’une culture gastronomique commune. S’ils sont très abondants pour la cui- Postkarte mit Marktszene aus dem Elsass, 1920er Jahre (Inv. Nr. Po 979) Carte postale illustrée d’une scène de marché en Alsace, env. 1920, 10 sine de Bade et d’Alsace, il n’en existe aucun pour celle du nord-ouest de la Suisse. Celle-ci fait l‘objet de livres de cuisine nationale, cantonale ou locale. Jusqu’à aujourd’hui, pratiquement aucun recueil ne rassemble les recettes de l’ensemble de la région du Rhin supérieur. Pendant des siècles et jusqu’à la Première Guerre mondiale, les frontières n’ont pratiquement pas entravé la circulation. Le marché était un lieu de rencontre, d’échange de marchandises tout comme bien sûr de recettes. Les maraîchers de Bade et d’Alsace livraient sur le marché de Bâle leurs produits récoltés dans la plaine rhénane et ses abords. Beaucoup de Badoises et d’Alsaciennes travaillaient au service des maisons bourgeoises de Bâle et leur transmettaient leurs recettes de famille. C’est ainsi que de nombreux plats se retrouvent sur les tables de toute la région des Trois Pays de part et d’autre du Rhin. Citons à titre d’exemple l’épaule de porc servie avec la salade de pommes de terre, la soupe à la farine, la choucroute accompagnée de riches viandes, les tartes, les gâteaux aux oignons, les quenelles, le Bibalaskaes, le foie aigre-doux, le Rösti ou encore le pot-au-feu sauce raifort. Les influences extérieures sont sensibles dans toute la région des Trois Pays. La vigne, les cerises et autres fruits délicats ou encore le goût pour la dégustation des escargots sont arrivés avec les Romains. La pomme de terre importée d’Amérique du sud est devenue malgré les fortes résistances durant les périodes de disette des 17ème et 18ème siècles un ingrédient incontournable de la cuisine régionale. La tarte de Linz y a entre autres fait son entrée à l’époque de la présence de l’Autriche antérieure dans la région. La plupart des recettes naissent pour des raisons très pratiques. On ne pouvait autrefois cuisiner que les produits locaux et de saison. Les méthodes de conservation des aliments durant les périodes hivernales ont aussi déterminé de nombreuses recettes régionales. Celles du jambon de Forêt Noire, du Schäufele et de la choucroute ne seraient jamais apparues sans les techniques du séchage, du salage, du fumage ou de la macération. Bien qu’il existe entre-temps d’autres procédés de conservation, les méthodes traditionnelles, fortes de leur caractère évocateur de saveur et d’artisanat, ne se perdent pas. La nécessité, en période de crise, d’utiliser tout ce qui était comestible et de réemployer les restes a engendré certaines recettes comme celles des tripes, des Fleischschnacka ou du Chriesitötsch. D’autres sont liées aux fêtes religieuses et s’alignent aujourd‘hui encore sur le calendrier. Les cuisines d’Alsace et de Bade se ressemblent en de nombreux points. D’un côté comme de l’autre, la vigne tient une grande place comme en témoignent beaucoup de plats composés à base de vin. Les cartes et menus tout autant que le dialecte indiquent les étroits contacts traditionnels entre les deux régions où la cuisine fait partie de l’art de vivre. Dans le sud-ouest allemand, l’activité touristique florissante à partir du 19ème siècle a incité les gastronomes à raffiner leur cuisine. En Alsace, l’identification avec la cuisine locale est forte. Les nombreuses routes gastronomiques qui traversent la région telles celles de la choucroute, du chocolat, du fromage, de la carpe frite, de la matelote ou de la truite illustrent ce phénomène. En Bade comme en Alsace, on peut s’étonner du grand nombre de restaurants étoilés qui attirent une clientèle proche et éloignée. Comme l’affirme le caricaturiste alsacien Tomi Ungerer, les meilleurs éléments des cuisines de France et d’Allemagne se rencontrent en Alsace : d’une part la finesse, la créativité et la liberté d’improviser françaises et d’autre part la taille des portions allemandes. Dans la Suisse essentiellement montagneuse, il a toujours fallu se débrouiller avec les modestes produits du terroir. Dans le nord-ouest du pays largement occupé par le massif du Jura, l’activité laitière a longtemps été prépondérante. Depuis le 18ème siècle, la pomme de terre joue un rôle croissant dans la cuisine. A partir d’ingrédients très simples sont apparus des plats réputés comme le Rösti, le Schnitz und Drunder ou les tartes au fromage. Entre temps, de nombreux mets qui n’étaient autrefois servis que pour les repas de fête dans les maisons rurales fortunées ou dans les riches hôtels bourgeois sont entrés au menu quotidien. Dans la ville marchande de Bâle, on pouvait se procurer déjà au Moyen Age des denrées précieuses comme le sucre et les épices. La cité est réputée pour sa tradition culinaire: elle est originale et préserve en même temps les courants étrangers qu’elle a intégrés. Aujourd’hui, des influences multiples jouent un rôle croissant dans la gastronomie régionale. Elles sont rapportées de voyages effectués à travers le monde entier ou transmises par les immigrés originaires de tous les coins de la Terre. Certains plats étrangers s’intègrent même plus rapidement que ceux qui les transportent! Les progrès technologiques jouent eux-aussi un rôle notable: tout comme la pizza et les raviolis qui sont depuis longtemps en vente prêts à consommer, d’autres spécialités régionales comme la tarte flambée, le Rösti, les Knöpfle ou les Schupfnudeln se trouvent entre temps elles-aussi dans tous les rayons de produits réfrigérés. C’est ainsi que certains plats traditionnels, surgelés ou sous vide, perdurent dans notre monde moderne et gagnent de nouveaux marchés. Mais même si dans certains endroits, le savoir culinaire traditionnel se perd, on constate un attachement profond pour la confection de plats qui évoquent l’identité régionale. La sensibilisation pour la préservation de cet élément important du patrimoine culturel de la région des Trois Pays ne décroît pas. Susanne Raible (Commissaire d'exposition Wirtshausschild vom Gasthof «Zu den Drei Königen», 1780 (Inv. Nr. Sch 120) Enseigne de l’auberge «Au Trois Roys», 1780 11 Baden Bade Badische Schneckensuppe für 4 Personen 24 Schnecken aus der Dose 1 Glas trockener Weiß- oder Grauburgunder 1 Zwiebel 2 EL Petersilie 3 Zehen Knoblauch 40 g Butterschmalz 4 EL Mehl 1 l Fleischbrühe Salz, weißer Pfeffer 3 Eigelbe 3 EL Sahne Die Schnecken in ihrem Sud zusammen mit dem Glas Wein einmal aufkochen und dann 10 Minuten ziehen lassen. Nach dem Erkalten 16 Schnecken, Zwiebeln, Petersilie und Knoblauch feinhacken. In 20 g Butterschmalz andünsten, Mehl darüber streuen und 5 Minuten unter Rühren köcheln lassen. Dann mit der Schneckenbrühe ablöschen und mit der Fleischbrühe auffüllen und weitere 10 Minuten köcheln lassen. Vom Feuer nehmen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Eigelbe mit der Sahne verrühren und die Suppe damit binden. Die Suppe darf jetzt nicht mehr kochen. Zum Servieren jeweils zwei ganze Schnecken auf einen Teller geben und die heiße Suppe darüber gießen. Soupe d’escargots badoise Pour 4 personnes 24 escargots (en boîte) 1 verre de vin blanc sec ou de pinot gris 1 oignon 2 CS de persil 3 gousses d‘ail 40 g de beurre 4 CS de farine 1 l de bouillon de viande Sel, poivre blanc 3 jaunes d’œufs 3 CS de crème Schon die Römer liebten Schnecken und genossen sie auch in der Dreiländerregion, wie ein römischer Schneckenlöffel im Dreiländermuseum belegt. Später waren sie eine beliebte Fastenspeise und ein ArmeLeute-Essen. Schneckensuppe serviert man heute in Restaurants mit gehobener regionaler Küche. Man findet sie auch in elsässischen Kochbüchern. Faire chauffer les escargots dans leur jus avec le vin jusqu’à ébullition puis laisser reposer 10 minutes. Après refroidissement, hacher finement 16 escargots avec l’oignon, le persil et l’ail. Faire revenir cette préparation dans 20 g de beurre, saupoudrer de farine et continuer la cuisson pendant 5 minutes tout en remuant. Ajouter ensuite le jus d’escargots, puis le bouillon de viande et laisser mijoter pendant 10 minutes. Retirer du feu, saler et poivrer. Mélanger les jaunes d’œufs avec la crème et lier la soupe avec cette préparation. Elle ne doit plus bouillir. Les Romains étaient déjà friands d’escargots comme le prouve une cuiller à escargot conservée au musée des Trois Pays. Ils deviennent plus tard un met courant pour le jeûne et sont généralement considérés comme repas du pauvre. Aujourd’hui la soupe d’escargots est au menu des restaurants de cuisine régionale raffinée. La recette se trouve aussi dans les livres de cuisine alsacienne. 13 Baden Bade Bibeleskäs für 2 Personen 250 g Quark (40%) 3-4 EL Sahne 1 Bund Schnittlauch 1 kleine Zwiebel 1 Knoblauchzehe Salz, Pfeffer Den Quark und die Sahne in einer Schüssel glatt rühren. Den Schnittlauch und die Zwiebel fein schneiden und zusammen mit dem gepressten Knoblauch unter die Quarkmischung rühren. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. Zu Gschwellti (Pellkartoffeln) oder mit Bauernbrot servieren. Bibalaskaes Pour 2 personnes 250 g de fromage blanc (40%) 3-4 CS de crème 1 bouquet de ciboulette 1 petit oignon 1 gousse d‘ail Sel, poivre Bevor es Kühlschränke gab, kochte man die sauer gewordene Milch auf, siebte sie ab und machte aus dem gestockten Teil Bibeleskäs oder Ziger (Quark). Der Name soll entweder von den Bibeli (kleinen Küken) kommen, die man mit dem Quark fütterte, oder von den Bibeli (alemannisch für «Knubbel») vom Abdruck der Löcher im Käsesieb. Mélanger le fromage blanc et la crème jusqu’à obtention d’une masse lisse. Hacher finement la ciboulette et l’oignon, presser l’ail et ajouter le tout à la préparation. Assaisonner avec du sel et du poivre fraîchement moulu. Servir avec des Gschwellti (pommes de terre en robe des champs) ou du pain de campagne. A l’époque où il n’existait pas de réfrigérateur, on récupérait le lait caillé: après l’avoir cuit et passé, on en faisait du Bibalaskaes ou Ziger, un fromage crémeux. Le nom pourrait dériver de Bibbeli (poussins) nourris autrefois d’une préparation à base de fromage ou encore de Bibbeli (bubons) évoquant l’aspect bubonneux du fromage résultant de l’empreinte de la passoire. 15 Baden Bade Buebespitzle (Schupfnudeln) für 4 Personen 1 kg gekochte Kartoffeln vom Vortag (festkochende Sorte) 150 g Mehl 2 Eier Salz Muskat Butterschmalz zum Braten Die Kartoffeln schälen und entweder mit dem Kartoffelstampfer zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Die Kartoffeln mit den Eiern, dem Mehl und Salz gut verkneten und mit Muskat abschmecken. Den Teig auf einer bemehlten Fläche zu gut fingerdicken Würsten rollen und diese in etwa 2 cm lange Stücke schneiden. Mit beiden Händen spitz zulaufende Würstchen formen. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen, die Schupfnudeln hineingeben und sieden lassen. Sobald sie oben schwimmen, nimmt man sie mit der Schaumkelle heraus und lässt sie auf einem Sieb abtropfen. Dann das Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die Schupfnudeln darin goldgelb anbraten. Gegessen werden Schupfnudeln nicht nur als Beilage, sondern auch als eigenes Gericht mit Sauerkraut und angebratenen Speckwürfelchen gemischt oder als Süßspeise mit Zimtzucker und Apfelmus. Nouilles roulées Pour 4 personnes 1 kg de pommes de terre cuites la veille (chair ferme) 150 g de farine 2 œufs Sel Muscade Beurre Schupfnudeln aus Mehl und Wasser formten die Soldaten schon während des Dreißigjährigen Krieges. Aber erst als ab dem 17. Jahrhundert die Kartoffel den Weg in die Küchen fand, entstand das heute in Süddeutschland verbreitete Rezept aus Kartoffelteig. Das Formen der Teigwürstchen wird im Schwäbischen «schupfen» genannt – daher der Name. Durant la Guerre de Trente Ans, les soldats confectionnaient des nouilles roulées à base de farine et d’eau. C’est après l’introduction de la pomme de terre en Europe à partir du 17ème siècle qu’est apparue la recette à base de fécule aujourd’hui très répandue dans le sud de l’Allemagne. Le modelage des petits boudins s’appelle en Souabe schupfen, d’où le nom de ce plat. Eplucher les pommes de terre puis les écraser ou les passer au moulin. Bien mélanger avec les œufs, la farine et le sel puis assaisonner avec la muscade. Poser la pâte sur un plan de travail fariné. Rouler des boudins de l’épaisseur d’un doigt et les couper en morceaux d’env. 2 cm de long. Avec les doigts, former des pointes aux extrémités. Porter de l’eau à ébullition dans une grande casserole. Y plonger les nouilles roulées et les laisser cuire. Dès qu’elles remontent en surface, les retirer avec une écumoire et les égoutter sur un tamis. Faire fondre le beurre dans une poêle et y faire revenir les nouilles jusqu’à ce qu’elles soient dorées. Les nouilles ne se servent pas seulement en accompagnement mais peuvent aussi être un plat principal accommodé de choucroute et de petits lardons sautés. Elles peuvent aussi être servies en dessert, saupoudrées de sucre et de cannelle avec de la compote de pommes. 17 Baden Bade Saure Leberle für 4 Personen 600 g frische Kalbsleber Milch 6 EL feingehackte Schalotten 40 g Butterschmalz 3 EL Mehl 1/8 l Fleischbrühe 1/8 l trockener Weißwein Salz Pfeffer aus der Mühle 1 Prise Zucker 4 EL Sauerrahm Die Kalbsleber eine halbe Stunde in Milch einlegen, danach trockentupfen und in schmale Streifen schneiden. Die Schalotten in der Hälfte des Butterschmalzes glasig dünsten. Die Leber zugeben und höchstens 4 Minuten anbraten. Die Leberstücke sollten innen rosa bleiben. Die Leberstücke auf einer vorgewärmten Platte im Backofen warm stellen. Das restliche Butterschmalz in der Pfanne mit dem Bratenfond erhitzen, das Mehl zugeben und unter ständigem Rühren braun rösten. Mit der angewärmten Fleischbrühe ablöschen. Den Wein unter Rühren zugießen, aufkochen und 5 Minuten köcheln. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Sauerrahm abschmecken. Die Leber wieder zugeben und nochmals 2 Minuten köcheln lassen. Foie de veau poêlé Pour 4 personnes 600 g de foie de veau frais Lait 6 CS d’échalotes finement hachées 40 g de graisse 3 CS de farine 1/8 l de bouillon de viande 1/8 l de vin blanc sec Sel Poivre fraîchement moulu 1 pincée de sel 4 CS de crème aigre Mit Wein auf saure Art zubereitete Leber, suuri Läberli, zählt zu den Spezialitäten in der ganzen Dreiländerregion. Früher nahm man die Leber von Rind und Schwein, erst mit steigendem Wohlstand Kalbsleber. Auch Nieren werden häufig in saurer Sauce gekocht. Le foie acidulé préparé avec du vin, suuri Läberli, compte parmi les spécialités gastronomiques de toute la région des Trois Pays. On utilisait autrefois le foie de bœuf ou de porc, et par la suite, avec l‘amélioration du niveau de vie, celui de veau. Les ris sont souvent préparés de la même façon dans une sauce aigre. Laisser reposer le foie de veau pendant 30 minutes dans le lait, le sécher et le couper en fines lamelles. Faire revenir les échalotes dans la moitié de la graisse jusqu‘à ce qu’elles deviennent translucides. Ajouter le foie et le faire revenir pendant au plus 4 minutes. L’intérieur des morceaux de foie doit rester rose clair. Déposer le foie sur un plat préchauffé et le garder au four chaud. Faire chauffer le reste de graisse dans la poêle, ajouter la farine et faire dorer en remuant continuellement. Mouiller avec le bouillon réchauffé. Ajouter le vin tout en remuant, faire chauffer jusqu’à ébullition et laisser mijoter pendant 5 minutes. Assaisonner avec du sel, du poivre, du sucre et la crème aigre. Ajouter le foie et faire chauffer pendant 2 minutes. 19 Baden Bade Saure Kutteln für 4 Personen 750 g vorgekochte Kutteln in Streifen 2 EL Schmalz 3 Zwiebeln 2 EL Mehl 1 Tasse kräftige Fleischbrühe ¼ l Rotwein 2 Lorbeerblätter 1 Prise Nelkenpulver Salz Pfeffer 1 EL Tomatenmark 1-2 EL Essig 1 Prise Zucker 3 Wacholderbeeren Das Schmalz in einem Topf erhitzen. Die Zwiebeln vierteln, in dünne Scheiben schneiden und im Schmalz glasig dünsten. Das Mehl darüber stäuben und unter ständigem Rühren bräunen. Mit der Fleischbrühe und dem Rotwein ablöschen, die Lorbeerblätter zugeben und mit Salz, Pfeffer und Nelkenpulver würzen. 15 Minuten kochen lassen. Das Tomatenmark einrühren und die Kutteln zugeben. Essig, Zucker und die zerdrückten Wacholderbeeren beigeben und gut umrühren. Zugedeckt auf kleiner Flamme 30 Minuten garen. Pikant abschmecken, die Lorbeerblätter herausnehmen und servieren. Dazu gibt es Brägel (Bratkartoffeln). Tripes Pour 4 personnes Kutteln, in Baden auch Sulz genannt, sind ein internationales Arme-Leute-Essen. Sie werden aber von so manchem sehr geschätzt. Kutteln sind Teile der Mägen von Rind oder Kalb. Gereinigt, gebrüht und in feine Streifen geschnitten werden sie beim Metzger verkauft. Les tripes, désignées en Bade aussi sous le nom de Sulz, sont un plat du pauvre typique connu dans le monde entier. Mais beaucoup en sont très friands. Il s’agit de morceaux d’estomac de bœuf ou de veau nettoyés, cuits au bouillon et découpés en fines lamelles. On les trouve en boucherie. 750 g de tripes précuites découpées en lamelles 2 CS de graisse 3 oignons 2 CS de farine 1 tasse de bouillon de viande condensé ¼ l de vin rouge 2 feuilles de laurier 1 pincée de poudre de clou de girofle Sel, poivre 1 CS de concentré de tomate 1 à 2 CS de vinaigre 1 pincée de sucre 3 baies de genièvre Faire fondre la graisse dans une casserole. Couper les oignons en quartiers puis en fines tranches et les faire revenir dans la graisse jusqu’à ce qu’elles deviennent translucides. Les saupoudrer de farine et les faire dorer tout en remuant. Mouiller avec le bouillon de viande et le vin rouge, ajouter les feuilles de laurier et assaisonner avec le sel, le poivre et le clou de girofle. Laisser cuire pendant 15 minutes. Ajouter le concentré de tomate puis les tripes et remuer. Ajouter le vinaigre, le sucre et les baies de genièvre concassées. Bien mélanger. Couvrir et laisser mijoter pendant 30 minutes. Vérifier l’assaisonnement, enlever le laurier et servir avec des pommes de terre sautées (Brägel). 21 Baden Bade Kratzete für 4 Personen 150 g Weizenmehl 3/8 l Milch 1 Prise Salz 4 Eier Fett zum Backen Das Mehl mit der Milch und dem Salz verrühren. Die Eier zugeben. Den Teig dünn in wenig heißem Fett, wie zu Pfannkuchen, auf einer Seite goldgelb backen. Den Pfannkuchen wenden und mit Bratschaufeln oder Gabeln in kleine Stücke reißen und knusprig backen. Kratzete Pour 4 personnes 150 g de farine 3/8 l de lait 1 pincée de sel 4 œufs Un peu de beurre à rôtir Die Kratzete oder Chratzede hat ihren Namen vom kratzenden Geräusch, das beim Zerreißen des Pfannkuchens in der Pfanne entsteht. Die Kratzete ähnelt dem österreichischen Kaiserschmarrn, der Teig ist aber nicht gesüßt. Sie ist in Baden eine beliebte Beilage zu Spargeln, kann aber auch mit Zimtzucker bestreut zu Kompott gegessen werden. Mélanger la farine, le lait et le sel. Ajouter les œufs. Déposer une mince couche de pâte dans l’huile chaude - comme pour une crêpe épaisse - et la faire cuire jusqu’à ce qu’elle devienne dorée. Retourner la crêpe, la découper en petits morceaux à l’aide d’une palette et laisser cuire ces derniers jusqu’à ce qu’ils deviennent croustillants. Le terme Kratzete ou Chratzede évoque le crépitement que l’on entend quand on découpe la crêpe dans la poêle. Ce plat ressemble au Kaiserschmarrn autrichien mais la pâte n’est pas sucrée. En Bade, il accompagne volontiers les asperges. Saupoudré de sucre et de cannelle, il peut aussi être servi avec de la compote. 23 Baden Bade Suppenfleisch mit Meerrettichsauce für 4 Personen 1 kg Ochsenbrust 500 g Rinderknochen (mit Markknochen) 2 Zwiebeln ½ Sellerieknolle 2 Stangen Lauch 2 große Karotten Salz, Wasser 30 g Butter, 30 g Mehl 300 ml der Kochbrühe 1 kl. Brühwürfel 50 ml Sahne Salz, Pfeffer 2 EL Meerrettich, frisch gerieben oder extra-scharf aus dem Glas Das Gemüse und die Knochen in Salzwasser zum Kochen bringen. Die Ochsenbrust hineingeben, wenn das Wasser sachte zu sprudeln beginnt. Auf kleiner Flamme 1-2 Stunden köcheln lassen. Das Fleisch aus der Brühe nehmen und einige Minuten ruhen lassen, dann in Scheiben schneiden und auf einer Platte anrichten. Für die Meerrettichsauce die Butter schmelzen und das Mehl darin anschwitzen. Nach und nach unter ständigem Rühren die Kochbrühe mit dem Brühwürfel zugeben. Auf kleiner Flamme ca. 7 Minuten köcheln lassen. Mit der Sahne verfeinern, mit Salz und Pfeffer abschmecken und den Topf vom Herd nehmen. Zum Schluss den Meerrettich unterrühren. Pot-au-feu avec sauce au raifort Pour 4 personnes Suppenfleisch war lange ein typisches Samstagsgericht, denn die Kochbrühe war die Grundlage für die sonntägliche Nudelsuppe. Die Beilagen machen das Suppenfleisch zu einer Spezialität. Früher waren das am Oberrhein eingelegte Zwetschgen, Kirschen, Rote Bete (Rahnen), Gurken oder Kürbis. Preiselbeeren und vor allem Meerrettichsauce gehören auch heute noch dazu. Le pot-au-feu a longtemps été le plat typique du samedi parce que le bouillon était réutilisé le lendemain pour la soupe aux nouilles dominicale. L’accompagnement est variable et il existe diverses spécialités. Dans le Rhin supérieur, il était autrefois à base de quetsches, de cerises, de betteraves rouges, de concombres ou de citrouille en conserve. Aujourd’hui, c’est en général une préparation d’airelles et de sauce au raifort. 1 kg de poitrine de bœuf 500 g d’os de bœuf (avec moelle) 2 oignons ½ bulbe de cèleri 2 poireaux 2 grosses carottes Sel, eau 30 g de beurre, 30 g de farine 300 ml de bouillon de cuisson 1 bouillon cube 50 ml de crème Sel, poivre 2 CS de raifort fraîchement râpé ou très fort, en bocal Porter l’eau salée à ébullition avec les légumes et les os. Ajouter la poitrine de bœuf quand l’eau commence à frémir. Laisser mijoter à petit feu pendant 1 à 2 heures. Retirer la viande du bouillon et laisser reposer quelques minutes. Puis la couper en tranches et déposer celles-ci sur un plat. Pour la sauce au raifort: faire fondre le beurre et y incorporer la farine. Peu à peu, tout en remuant, ajouter le bouillon et le bouillon cube et laisser cuire à petit feu pendant 7 minutes. Affiner avec la crème, saler, poivrer et retirer du feu. Pour finir, ajouter le raifort et remuer. 25 Baden Bade Schäufele je nach Fleischmenge für 4-8 Personen 1-3 kg Schäufele 1 Zwiebel 1 Lorbeerblatt 3-4 Nelken 1 TL Wacholderbeeren 1 TL Pfefferkörner Das Schäufele in einen Kochtopf geben und mit Wasser gerade bedecken. Die Zwiebel mit den Nelken spicken und zusammen mit dem Lorbeerblatt, den Wacholderbeeren und den Pfefferkörnern dazugeben. Den Sud langsam zum Kochen bringen und auf schwacher Hitze sieden lassen. Nach etwa 2 Stunden, wenn das Schäufele beginnt sich vom Knochen zu lösen, ist das Fleisch gar. Das Schäufele aus der Brühe nehmen und in Scheiben schneiden. Mit Kartoffelsalat oder Sauerkraut servieren. Tipp: Am besten schmeckt der Kartoffelsalat, wenn man ihn mit der Schäufele-Brühe zubereitet. Schäufele (Epaule de porc) Pour 4 à 8 personnes suivant la quantité de viande 1 à 3 kg d’épaule de porc 1 oignon 1 feuille de laurier 3 à 4 clous de girofle 1 CC de genièvre 1 CC de grains de poivre Poser l’épaule dans un faitout et la couvrir d’eau. Ajouter les baies de genièvre, le poivre, le laurier et l’oignon piqué avec les clous de girofle. Porter doucement à ébullition, réduire le feu et laisser mijoter à feu doux. La viande est cuite au bout d’environ 2 heures quand elle se détache facilement de l’os. Retirer l’épaule du bouillon et la découper en tranches. Servir avec de la salade de pommes de terre ou de la choucroute. Conseil: utiliser le bouillon de viande pour préparer la salade de pomme de terre. Das Schäufele gilt als typisch badisch, ist aber auch im Elsass und der Schweiz weit verbreitet. Der Name stammt vom mit dem Fleisch verbundenen schaufelförmigen Schulterblatt. Es war früher – und ist oft heute noch – ein beliebtes Weihnachts- und Festtagsessen, da die Zubereitung am Festtag selbst kaum Arbeit macht. Schäufele est un plat typiquement badois mais il est aussi très répandu en Alsace et en Suisse. Le nom dérive de l’os plat de l’épaule en forme de pelle (Schaufel). C’était autrefois – et c’est encore souvent aujourd’hui – un met idéal pour Noël et les jours de fête car la préparation ne requiert pas beaucoup de travail. 27 Baden Bade Apfelküchle für 4 Personen 250 g Mehl 3 Eier 1 Prise Salz 100 g Zucker 200 ml Milch 5 große säuerliche Äpfel 1 ½ TL Zimt 750 g Butterschmalz zum Ausbacken Das Mehl mit den Eiern, dem Salz und der Hälfte des Zuckers in eine Schüssel geben und gut vermischen. Nun die Milch nach und nach unter Rühren zugeben, so dass ein dicker Pfannkuchenteig entsteht. Die Äpfel schälen und die Kerngehäuse mit einem Kernhausausstecher entfernen. Die Äpfel in ca. 1 cm dicke Ringe schneiden. Das Fett in einem hohen Topf oder einer Fritteuse erhitzen. Die Apfelringe in den Pfannkuchenteig tauchen, etwas abtropfen lassen und im heißen Fett goldbraun ausbacken. Den restlichen Zucker mit dem Zimt mischen. Die Apfelküchle mit Zimtzucker bestreuen und mit Weinschaumsauce, Vanillesauce oder Vanilleeis servieren. Beignets aux pommes Pour 4 personnes 250 g de farine 3 œufs 1 pincée de sel 100 g de sucre 200 ml de lait 5 grosses pommes acidulées 1½ CC de cannelle 750 g d’huile pour friture Früher war das Ausbacken in Fett sehr beliebt, da die meisten Familien bis ins 20. Jahrhundert keinen eigenen Backofen besaßen. Der Schmutzige Dunschdig (Donnerstag) – Schmutz ist das alemannische Wort für Fett – war aus religiösen Gründen der letzte Schlachttag vor der Fastenzeit. Das dabei anfallende Fett nutzte man zur Herstellung von Fettgebackenem. Mettre la farine, les œufs, le sel et la moitié du sucre dans une terrine et bien mélanger. Ajouter le lait peu à peu tout en remuant de façon à obtenir une pâte à crêpe épaisse. Eplucher les pommes et enlever le cœur au vide-pomme. Couper les pommes en rondelles d’env. 1 cm d’épaisseur. Faire chauffer l’huile dans une sauteuse ou dans une friteuse. Plonger les rondelles de pomme dans la pâte à beignet, égoutter et faire frire dans l’huile bouillante jusqu’à ce qu’elles soient dorées. Mélanger le reste de sucre avec la cannelle. En saupoudrer les beignets aux pommes et les servir avec un sabayon, une sauce à la vanille ou de la glace à la vanille. Parce que jusqu’au 20ème siècle les foyers étaient rarement équipés d’un four, les aliments frits étaient très appréciés. Schmutzige Dunschdig correspond au Jeudi Gras (Schmutz signifie graisse en alémanique). C’était autrefois la date limite pour abattre les animaux avant le début du carême. Les grosses quantités de graisse qui en résultaient étaient employées pour la friture. 29 Baden Bade Schneeballen mit Vanillesauce für 4 Personen 2 Eiweiß 1 Prise Salz ½ Teelöffel Zitronensaft 50 g Zucker ½ l Milch ½ Vanilleschote 4 Eigelb kleine Pfefferminzblättchen rote Früchte Die Eiweiße mit Salz und Zitronensaft zu festem Schnee schlagen. Dabei die Hälfte des Zuckers dazurieseln lassen. Wasser in einem breiten Topf zum Kochen bringen. Mit einem Esslöffel Nocken vom Eischnee abstechen. Im siedenden, aber nicht mehr sprudelnden Wasser in etwa 10-15 Minuten garziehen lassen. Dabei mehrmals wenden. Herausnehmen und auf einem Gitter abtropfen lassen. Für die Vanillesauce die Milch mit der längs aufgeschnittenen Vanilleschote und dem ausgekratzten Mark zum Kochen bringen. Die Eigelbe mit dem restlichen Zucker schaumig rühren. Die Vanilleschote entfernen, die Milch etwas abkühlen lassen und dann mit dem Schneebesen in die Eigelbmasse einrühren. Die Schneeballen auf einem Teller mit Vanillesauce anrichten und mit Pfefferminzblättchen und roten Früchten garnieren. Boules de neige sauce vanille Pour 4 personnes 2 blancs d’œufs 1 pincée de sel ½ CC de jus de citron 50 g de sucre ½ l de lait ½ gousse de vanille 4 jaunes d’œufs Petites feuilles de menthe Baies rouges Die Schneeballen sind das Beispiel eines echten traditionellen badischen Desserts. Die meisten anderen Nachspeisen sind ursprünglich süße Hauptgerichte, die es, besonders in ärmeren Zeiten, nach einer Kartoffel- oder Brotsuppe gab. Dieses Dessert gibt es auch im Elsass. Der Name Schneeballen steht in vielen Gegenden auch für Kartoffelklöße. Battre les blancs d’œufs en neige ferme avec le sel et le jus de citron. Saupoudrer avec la moitié du sucre. Porter l’eau à ébullition dans une large casserole. Prélever des boules de blanc en neige avec une cuiller à soupe et les faire mijoter 10 et 15 minutes dans l’eau frémissante. Retourner les boules plusieurs fois. Les sortir et les mettre à égoutter sur une grille. Pour la sauce à la vanille: porter à ébullition le lait avec la gousse de vanille coupée dans la longueur et les graines de vanille. Battre les jaunes d’œufs avec le reste du sucre pour obtenir un mélange mousseux. Retirer la vanille, laisser refroidir puis incorporer les jaunes d’œufs au fouet. Servir les boules de neige sur un plat avec la sauce vanille et décorer avec les feuilles de menthe et les baies rouges. Les boules de neige sont un exemple typique de dessert badois traditionnel. La plupart d’entre eux sont à l’origine des mets sucrés servis après une soupe de pommes de terre ou de pain, particulièrement en période d’indigence. La recette existe aussi en Alsace. Dans de nombreuses régions, Schneebälle désigne les boulettes de pommes de terre. 31 Elsass Alsace Löwenzahnsalat mit Speck für 4 Personen 500 g junger Löwenzahn 150 g magerer geräucherter Speck 1 Zwiebel 1 EL Öl 2-3 EL Essig Salz Pfeffer Den Löwenzahn mehrmals waschen, gut abtropfen lassen und in eine Schüssel geben. Die Zwiebel fein hacken und dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Den Speck in kleine Würfel schneiden, in Öl leicht anbraten und über den Löwenzahn gießen. Den Essig in die heiße Pfanne geben und von da sofort über den Löwenzahn verteilen. Alles gut vermengen und noch lauwarm servieren. Salade de pissenlit aux lardons Pour 4 personnes 500 g de jeunes feuilles de pissenlit 150 g de lard fumé 1 oignon 1 CS d’huile 2-3 CS de vinaigre Sel Poivre Verwenden Sie für diesen Salat nur frischen Frühlingslöwenzahn, den Sie am besten selbst sammeln. Die dialektalen Bezeichnungen für Löwenzahn Bettseicher oder Bettbrunzer und die französische pissenlit beziehen sich auf seine harntreibende Wirkung Laver le pissenlit plusieurs fois, bien l’essorer et le mettre dans un saladier. Ajouter l’oignon finement haché. Saler et poivrer. Couper le lard en petits dés, les faire légèrement revenir dans de l’huile et les verser sur le pissenlit. Mouiller la poêle bouillante avec le vinaigre et le verser aussitôt sur la salade. Bien mélanger le tout et servir tiède. N’utilisez pour cette salade que des jeunes feuilles de pissenlit, au mieux celles que vous aurez cueillies vousmême. Les termes dialectaux Bettseicher et Bettbrunzer tout comme le mot français pissenlit évoquent les vertus diurétiques de la plante. 33 Elsass Alsace Schnecken Elsässer Art für 4 Personen 4 Dutzend küchenfertige Weinbergschnecken mit Gehäuse 2 Schalotten 1 Bund Petersilie 1 Knoblauchzehe 250 g Butter 1 Prise Salz 1 Prise Pfeffer Schneckenpfännchen oder 700 g grobes Salz Die Petersilie, die Schalotten und die Knoblauchzehe sehr fein hacken und mit der Butter, Salz und Pfeffer verkneten. Die Schnecken abtropfen lassen. Je eine Schnecke in ein Gehäuse legen. Kräuterbutter dazugeben und an der Öffnung des Schneckenhauses glatt streichen. Den Ofen auf 180 °C (Umluft 160 °C) vorheizen. Die Schnecken mit der Öffnung nach oben in Schneckenpfännchen setzen oder das grobe Salz als Bett in eine Auflaufform geben und die Schneckenhäuschen hineinsetzen und etwas eindrücken, damit sie nicht umkippen. Ca. 10 Minuten backen. Die Schnecken sind fertig, wenn die Butter leicht zu schäumen beginnt. Sofort mit frischem Brot servieren. Escargots à l’alsacienne Pour 4 personnes 4 douzaines d’escargots de Bourgogne prêts à cuire avec leur coquille 2 échalotes 1 bouquet de persil 1 gousse d‘ail 250 g de beurre 1 pincée de sel 1 pincée de poivre Poêlons à escargots ou 700 g de gros sel So mancher Badener kann sich noch daran erinnern, dass man früher Schnecken sammelte, um sie ins Elsass zu verkaufen. Schon in der Antike gab es auch die Tradition, die heute unter Naturschutz stehenden Tiere in «Schneckengärten» zu züchten. Da die Vorbereitung der Schnecken für die Küche sehr aufwändig ist, greift man heute meist auf Dosen- oder Tiefkühlware zurück. Hacher très finement le persil, les échalotes et la gousse d’ail puis les mélanger avec le beurre, le sel et le poivre. Egoutter les escargots. Disposer un escargot au fond de chaque coquille puis remplir avec du beurre aux herbes jusqu’à l’ouverture. Lisser la surface. Préchauffer le four à 180 °C (chaleur tournante 160 °C). Placer les escargots dans les poêlons avec l’ouverture vers le haut ou les disposer sur un lit de gros sel dans un plat à four. Presser les escargots pour qu’ils ne se retournent pas durant la cuisson. Faire cuire env. 10 minutes. Les escargots sont prêts quand le beurre commence à mousser légèrement. Servir aussitôt avec du pain frais. On conserve en Bade le souvenir de la collecte d’escargots qui étaient ensuite vendus en Alsace. Déjà sous l’Antiquité, ces animaux étaient élevés dans des parcs. La collecte est aujourd’hui soumise aux lois de protection de la nature. Parce que leur préparation requiert beaucoup de temps, on utilise plus volontiers des escargots surgelés ou en boîte. 35 Elsass Alsace Flammkuchen für 4 Personen 300 g Mehl 20 g Hefe 125 ml Wasser 2 große Zwiebeln, in feinen Scheiben 60 g Räucherspeck, gewürfelt 400 ml Sauerrahm Salz, Pfeffer geriebene Muskatnuss Aus Mehl, Hefe und Wasser einen Hefeteig herstellen und 30 Min. gehen lassen. Den Teig sehr dünn ausrollen und auf ein gefettetes Blech legen. Den mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss gewürzten Rahm darauf streichen. Mit Zwiebelringen und Speckwürfeln bestreuen. Auf höchster Stufe im vorgeheizten Ofen 5-8 Minuten backen. Tarte flambée Pour 4 personnes 300 g de farine 20 g de levure de boulanger 125 ml d‘eau 2 gros oignons coupés en fines rondelles 60 g de lard fumé coupé en petits dés 400 ml de crème aigre Sel, poivre Noix de muscade râpée Der Flammkuchen war ursprünglich ein Nebenprodukt beim Brotbacken. Um zu testen, ob der Ofen bereits heiß genug war, wurde ein Stück Teig dünn ausgerollt und in den Ofen geschoben. Das offene Feuer «flammte» (Name!) dabei die Teigplatte an. Anfangs bestrich man den Teig nur mit Schweinefett und bestreute ihn mit Salz und Kümmel. Confectionner une pâte à base de farine, de levure et d‘eau et laisser reposer durant 30 minutes. Etaler la pâte en une couche très mince et la déposer sur une plaque beurrée. Badigeonner avec la crème assaisonnée de sel, de poivre et de muscade. Répartir ensuite les dés de lard et les rondelles d’oignons. Faire cuite à four préchauffé très chaud durant 5 à 8 minutes. A l’origine, la tarte flambée est un plat lié à la cuisson du pain. Pour tester la chaleur du four, on y enfournait un petit morceau de pâte. Celui-ci s’enflammait – d’où le nom Flammekueche – et se mangeait tartiné de graisse de porc et saupoudré de sel et de cumin. 37 Elsass Alsace Leberknepfla für 4 Personen 250 g Kalbs- oder Schweineleber 100 g Weißbrot 125 g Räucherspeck 100 g Zwiebeln 50 g feiner Weizengrieß 1 Knoblauchzehe 2 Eier 3 EL Salzwasser etwas Öl und Milch Petersilie Salz, Pfeffer, Muskatnuss Das Weißbrot in Milch einweichen und ausdrücken. Die Zwiebeln in etwas Öl anbraten. Weißbrot, Leber, Speck, Zwiebeln und die Knoblauchzehe in der Hackmaschine zerkleinern. In einer Schüssel mit den verquirlten Eiern, Grieß und der feingehackten Petersilie vermischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und gut verkneten. Mit zwei in heißes Wasser getauchten Esslöffeln eiförmige Klößchen formen und in siedendem Salzwasser garziehen lassen. Quenelles de foie Pour 4 personnes 250 g de foie de veau ou de porc 125 g de lard fumé 100 g d‘oignons 50 g de semoule de blé fine 1 gousse d‘ail 2 œufs 3 CS d’eau salée Un peu d’huile et de lait Persil Sel, poivre, noix de muscade Das Elsass ist seit langem für seine Leberknepfla bekannt. Der bayrische König Maximilian von Zweibrücken ließ sich Frau Kayser, eine elsässische Witwe, an seinen Münchner Hof kommen, wo sie ihre Künste als «Kalbsleberknödelköchin» ausübte. Auch in Baden sind Leberknödel beliebt: größer und rund zu Sauerkraut, klein und schlank in der Suppe. Faire tremper le pain dans le lait et le presser. Faire revenir les oignons dans un peu d’huile. Hacher finement le pain blanc, le foie, le lard, les oignons et la gousse d’ail au broyeur. Saler, poivrer et assaisonner avec la muscade. Bien mélanger le tout dans une terrine avec les œufs battus, la semoule et le persil finement haché. Former des boulettes à l’aide de 2 cuillers à soupe et les faire cuire à l’eau bouillante salée. L’Alsace est depuis longtemps connue pour ses quenelles de foie. Au 18ème siècle, le roi Maximilien de Bavière fit venir à sa cour de Munich Frau Kayser, une veuve alsacienne, qui y exerça ses talents de cuisinière. Les quenelles de foie sont aussi appréciées en Bade: plus grosses et rondes, accompagnant une choucroute ou petites et minces servies dans une soupe. 39 Elsass Alsace Fleischschnacka für 4 Personen 400 g Mehl 100 g Hartweizengrieß 6 Eier 10 g Salz, 1 TL Weinessig 2 Zwiebeln, Butter, Öl 1,2 kg gekochtes Fleisch (Rinderbug, Kalbskarree etc.) 2 Eier Petersilie, Kerbel, Estragon 100 g in Milch aufgeweichtes Weißbrot 1 l Geflügelfond 20 cl Pinot blanc 1 Lorbeerblatt Salz, Pfeffer Die Eier mit dem Salz und dem Essig leicht schlagen. Das Mehl und den Grieß nach und nach zugeben. Mit einem Tuch bedeckt eine Stunde ruhen lassen. Der Teig soll ziemlich trocken sein. Den Teig zu zwei großen Rechtecken ausrollen. Die Zwiebeln hacken und in Butter und Öl anbraten, aber nicht bräunen. Das gehackte Fleisch, die Eier, die gehackten Kräuter, das zerpflückte Weißbrot und 10 cl Geflügelfond zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Bei schwacher Hitze einige Minuten unter Rühren köcheln lassen. Anschließend abkühlen lassen. Die Fleischmasse auf den Teigrechtecken verteilen und diese aufrollen. Mit etwas Wasser der Länge nach zukleben, in dicke Scheiben schneiden und diese von beiden Seiten in einem gusseisernen Topf anbraten. Mit dem restlichen Geflügelfond und dem Wein ablöschen, das Lorbeerblatt zugeben und 10 Minuten sanft köcheln lassen. Die Scheiben mit einem Schaumlöffel herausnehmen und servieren. Fleischschnacka Pour 4 personnes Dieses sparsame Resteessen aus übrig gebliebenem Suppenfleisch war vor allem bei den Grubenarbeiterfamilien des Oberelsass beliebt. Traditionell werden die Fleischschnacka mit grünem Salat serviert. Ce plat économique confectionné à base de restes de viande était très apprécié des familles de mineurs de Haute-Alsace. Les Fleischschnacka sont traditionnellement servis avec de la salade verte. 400 g de farine 100 g de semoule de blé dur 6 œufs 10 g de sel 1 CS de vinaigre de vin 2 oignons, Beurre, huile 1,2 kg de viande cuite (filet de bœuf, carré de veau, etc.) 2 œufs Persil, cerfeuil, estragon 100 g de pain blanc trempé dans du lait 1 l fond de volaille 20 cl pinot blanc 1 feuille de laurier Sel, poivre Battre légèrement les œufs avec le sel et le vinaigre. Ajouter peu à peu la farine et la semoule. Couvrir d’un torchon et laisser reposer durant une heure. La pâte doit être assez sèche. Etaler la pâte en deux grands carrés. Hacher les oignons et les faire revenir dans de l’huile et du beurre sans qu’ils brunissent. Ajouter la viande hachée, les œufs, les herbes hachées, le pain découpé en morceaux et 10 cl de fond de volaille. Saler et poivrer. Laisser mijoter à feu doux pendant quelques minutes tout en remuant puis laisser refroidir. Répartir la préparation de viande sur les carrés de pâte et les rouler. Coller les bords sur la longueur avec un peu d’eau. Découper de grosses tranches et les faire revenir des deux côtés dans une marmite en fonte. Mouiller avec le reste de fond de volaille et le vin, ajouter le laurier et faire mijoter pendant 10 minutes. Retirer les tranches avec une écumoire et servir. 41 Elsass Alsace Coq au Riesling (Hahn in Riesling) für 4 Personen 1 Hähnchen, ca. 1,5 kg etwas Mehl 100 g Butter 3 Schalotten, feingehackt 2 Scheiben geräucherter Speck, gewürfelt 150 g frische Champignons, in Scheiben ¼ l Riesling ¼ l Fleischbrühe ¼ l Sahne 1 Thymianzweig 1 Lorbeerblatt Salz Pfeffer Das Hähnchen zerlegen, salzen, pfeffern und in Mehl wenden. Die Hähnchenteile in einer Kasserolle in Butter goldbraun anbraten und wieder herausnehmen. Die Schalotten, den Speck und die Champignons im Bratensaft anschwitzen. Das Fleisch zusammen mit Thymian, Lorbeerblatt, Brühe und Riesling wieder zugeben und 40-50 Min. köcheln lassen. Die Hähnchenteile herausnehmen und warm halten. Die Sahne in die Sauce geben und etwas einkochen lassen. Bei Bedarf mit Salz und Pfeffer nachwürzen und das Fleisch mit der Sauce übergießen. Coq au riesling Pour 4 personnes Bei dieser Variante des Coq au Vin wird das Hähnchen in Riesling, dem König der elsässischen Weißweine, zubereitet. Das Gericht ist ein Klassiker auf elsässischen Speisekarten. Beliebt ist es aber auch auf der anderen Rheinseite. Pour cette variante du coq au vin, on utilise du riesling, le grand vin blanc d’Alsace. Cette recette est un grand classique des menus alsaciens. Elle est aussi très appréciée de l’autre côté du Rhin. 1 poulet d’env. 1,5 kg Un peu de farine 100 g de beurre 3 échalotes finement hachées 2 tranches de lard coupées en dés 150 g de champignons frais coupés en tranches ¼ l de riesling ¼ l de bouillon de viande ¼ l de crème 1 branche de thym 1 feuille de laurier Sel et poivre Découper le poulet, le saler, le poivrer et le rouler dans la farine. Faire dorer les morceaux de poulet dans une casserole avec du beurre. Les retirer et faire revenir l’échalote, le lard et les champignons. Remettre la viande dans la casserole, ajouter le thym, le laurier, le bouillon et le riesling puis faire mijoter entre 40 et 50 minutes. Retirer les morceaux de poulet et les maintenir au chaud. Ajouter la crème dans la sauce et faire chauffer. Saler et poivrer la sauce puis la verser sur la viande. 43 Elsass Alsace Baeckeoffe für 4 Personen 400 g Lammschulter 400 g Schweinefleisch 400 g Rinderbrust 1 Bund Suppengemüse 2 Schalotten, 1 Knoblauchzehe 1 Flasche Weißwein 2 Thymianzweige Salz, Pfeffer 1 Lorbeerblatt 200 g Zwiebeln 300 g Lauch 150 g Karotten 500 g Kartoffeln 50 g Butterschmalz 100 g Mehl Das Fleisch in Würfel schneiden. Das Suppengemüse waschen, putzen und klein schneiden. Die Schalotten und die Knoblauchzehe fein hacken. Wein, Schalotten, Suppengemüse, Knoblauch, Thymian, Lorbeer, Salz und Pfeffer zu einer Marinade mischen und das Fleisch darin über Nacht einlegen. Den Ofen auf 180 °C (Umluft 160 °C) vorheizen. Die Zwiebeln und den Lauch in Ringe, die Karotten und die Kartoffeln in Scheiben schneiden. Das Fleisch aus der Marinade nehmen und abtropfen lassen. Die Marinade aufbewahren. Eine große Steingutform mit Butterschmalz einfetten. Eine Lage Gemüse und Kartoffeln hineinschichten und mit etwas Mehl bestäuben. Die Fleischwürfel darauflegen. Mit einer weiteren Lage Gemüse und Kartoffeln bedecken, mit Mehl bestäuben und die Marinade darüber gießen. 1 ½ Stunden mit geschlossenem Deckel im Ofen garen. Baeckeoffe Pour 4 personnes Seinen Namen hat das Gericht vom Bäckerofen: Am Xxx Montag, dem traditionellen Waschtag, brachte man eine Keramikform mit den Fleischresten des Sonntagsessens zum Bäcker. Die Form wurde am Rand mit Teig verschlossen und kam nach dem Brotbacken in den Ofen. Mittags konnten die Hausfrauen nach getaner Arbeit das fertige Essen wieder abholen. Le nom de ce plat dérive de Bäckerofen, le four à pain. Xxx Le lundi, traditionnel jour de la lessive, on apportait une terrine remplie des restes de viande de la veille chez le boulanger. Elle était hermétiquement fermée avec de la pâte à la jointure du couvercle et déposée dans le four. A midi, une fois la lessive achevée, le plat était prêt à consommer. 400 g d’épaule d‘agneau 400 g de porc 400 g de poitrine de bœuf Légumes potagers (carotte, céleri, poireau et persil) 2 échalotes, 1 gousse d‘ail 1 bouteille de vin blanc 2 branches de thym Sel, poivre, laurier 200 g d‘oignons 300 g de poireau 150 g de carottes 500 g de pommes de terre 50 g de graisse 100 g de farine Couper la viande en cubes. Laver les légumes potagers et les couper en petits morceaux. Hacher finement l’échalote et l’ail. Faire une marinade avec le vin, l’échalote, les légumes potagers, l‘ail, le thym, le laurier, le sel et le poivre. Y laisser reposer la viande durant une nuit. Préchauffer le four à 180 °C (chaleur tournante160 °C). Couper les oignons et le poireau en rondelles, les carottes et les pommes de terre en tranches. Sortir la viande de la marinade et l’égoutter. Mettre la marinade de côté. Graisser une grosse terrine. Déposer une couche de légumes et pommes de terre, saupoudrer d’un peu de farine et recouvrir ensuite avec les cubes de viande. Déposer une nouvelle couche de légumes et pommes de terre. Fariner et verser la marinade. Couvrir et faire cuire au four durant 1h30. 45 Elsass Alsace Sauerkraut Elsässer Art für 4-6 Personen 1,5 kg Sauerkraut 2 mittelgroße Zwiebeln 100 g Gänsefett oder Öl 1 Knoblauchzehe 6 Nelken, 1 Lorbeerblatt 10 Wacholderbeeren 4-5 Korianderkörner ¼ l Riesling 750 g Schäufele 400 g geräucherter Speck 6 mittelgroße Kartoffeln 10 Leberknödel 6 Straßburger Würstchen 250 g weiße Bratwurst 1 gesalzene Schweinshaxe Das Sauerkraut mit kaltem Wasser waschen, abtropfen lassen und gut auspressen. Die kleingeschnittenen Zwiebeln im Fett oder Öl leicht andünsten. Das Sauerkraut mit den Gewürzen dazugeben. Mit dem Riesling angießen. Die rohen Fleischzugaben darauflegen und zugedeckt eine Stunde köcheln lassen. Dann das Sauerkraut umrühren. Die geschälten Kartoffeln auf das Kraut legen und im zugedeckten Topf 30 Minuten mitdämpfen. 20 Minuten vor dem Servieren die Leberknödel und die Straßburger Würstchen in heißem Wasser ziehen lassen. Die Bratwurst rösten. Das Sauerkraut auf einer warmen Platte anrichten, mit den Fleischbeigaben garnieren. Rund herum die Kartoffeln und die Leberknödel legen. Choucroute à l’alsacienne Pour 4 personnes «Dans le cochon, tout est bon» («Vom Schwein ist alles gut»): Kaum ein anderes Gericht illustriert diese elsässische Küchenweisheit so deutlich. Seit dem 18. Jahrhundert gibt es aber auch Rezepte mit Räucherfisch. Üblich sind ebenfalls frischer Fisch, Fasan oder Gans. Im Elsass legt man Wert darauf, dass das Kraut nach dem Kochen noch etwas Biss hat. «Dans le cochon, tout est bon.» Aucun plat ne peut mieux illustrer ce proverbe de l’art culinaire alsacien. Depuis le 18ème siècle, il existe aussi une recette à base de poisson fumé. Elle peut également être cuisinée avec de l’oie, du faisan ou du poisson frais. En Alsace, le chou ne doit pas trop cuire et rester légèrement croquant. 1,5 kg de choucroute 2 oignons de taille moyenne 100 g de graisse d’oie ou d’huile 1 gousse d‘ail, 6 clous de girofle 1 feuille de laurier 10 baies de genièvre 4 à 5 graines de coriandre ¼ l de riesling 750 g d’épaule de porc 400 g de lard fumé 6 pommes de terre de taille moyenne 10 Leberknödel (boules de foie) 6 saucisses de Strasbourg 250 g de chipolatas 1 jarret de porc salé Laver la choucroute à l’eau froide, égoutter et bien presser. Faire revenir les oignons coupés en petits morceaux dans la graisse ou l’huile. Y ajouter la choucroute et les épices. Arroser avec le riesling. Disposer les morceaux de viande crue dessus, couvrir et faire mijoter pendant une heure. Puis remuer la choucroute. Déposer les pommes de terre épluchées sur le dessus, couvrir et poursuivre la cuisson durant 30 minutes. Déposer les boules de foie et les saucisses de Strasbourg dans l’eau frémissante 20 minutes avant de servir. Faire griller les chipolatas. Mettre la choucroute sur un plat chaud et garnir avec la viande, les pommes de terre et les boules de foie. 47 Elsass Alsace Heidelbeerkuchen für 6 Personen 200 g Mehl 100 g Butter 5 g Zucker 1 Prise Salz 50 ml Wasser 400 g frische Heidelbeeren 80-100 g Zucker Mehl, Zucker, Salz und Butter gut vermischen, das Wasser zugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig ca. 3 mm dünn auswellen und eine gefettete Backform (Durchmesser 20 cm) damit auslegen. Den Boden leicht mit einer Gabel einstechen. Die Heidelbeeren auf dem Teig verteilen, mit Zucker bestreuen und im vorgeheizten Ofen (180-200 °C) 40 Minuten backen. Den Kuchen aus der Form lösen und auf einem Rost auskühlen lassen. Mit Crème fraîche oder Schlagsahne, gerne noch lauwarm, servieren. Tarte aux myrtilles Pour 6 personnes 200 g de farine 100 g de beure 5 g de sucre 1 pincée de sel 50 ml d’eau 400 g de myrtilles fraîches 80 à 100 g de sucre Heidelbeerkuchen oder Heidelbeerwähe gibt es auch in der Schweiz und im Schwarzwald. Dort allerdings meist mit dem für Wähen allgemein üblichen Guss aus Sahne und Eiern. Im Elsass backt man den Kuchen oft ohne Guss, nur mit Zucker bestreut, und der Teig ist nur sehr wenig gesüßt. Es ist der typische Kuchen der Vogesen. Bien mélanger la farine, le sucre, le sel et le beurre. Ajouter l’eau et pétrir le tout jusqu’à obtention d’une pâte bien lisse. Laisser reposer une heure au frais. Rouler la pâte en une couche d’environ 3 mm d‘épaisseur, la déposer sur le fond d’un moule de 20 cm de diamètre et la piquer avec une fourchette. Répartir les myrtilles sur ce fond de tarte, saupoudrer de sucre et faire cuire au four préchauffé (180 à 200 °C) pendant 40 minutes. Démouler la tarte et la laisser refroidir sur une grille. Servir avec de la crème fraîche ou de la crème Chantilly. La tarte peut se manger encore tiède. La tarte aux myrtilles ou Heidelbeerwähe existe aussi en Suisse et en Forêt Noire où elle est généralement servie avec la traditionnelle couverture de crème et d’œufs. En Alsace, on la cuit plus volontiers sans couverture, simplement saupoudrée de sucre. La pâte n’est que très légèrement sucrée. C’est le gâteau typique des Vosges. 49 Elsass Alsace Bibalaskaes-Mousse für 4 Personen 250 g Quark 250 ml Sahne 100 g Zucker 5 Eiweiß Mark von ½ Vanilleschote geriebene Schale von einer Zitrone In einer Schüssel den Quark mit der Hälfte des Zuckers, dem Vanillemark und der Zitronenschale mischen. Die Sahne steif schlagen und unter den Quark heben. Das Eiweiß mit dem restlichen Zucker steif schlagen und vorsichtig unter die Quarkmasse ziehen. Über Nacht kühl stellen. Am nächsten Tag mit Früchten, Vanille- oder Schokoladensauce servieren. Mousse Bibalaskaes Pour 4 personnes 250 g de fromage blanc 250 ml de crème 100 g de sucre 5 blancs d‘œufs Graines d’une demi-gousse de vanille Zeste râpé d’un citron Dies ist eine köstliche Variante für die Verwendung von Bibalaskaes (Quark), die man sogar in gehobenen Restaurants serviert. In den ländlichen Fermes Auberges, die Zutaten aus eigener Produktion verwenden, findet man oft ein anderes traditionelles Dessert: Sieskas. Ganz frischer Münsterkäse wird mit Kirschwasser beträufelt, mit Zucker bestreut und mit Sahne übergossen. Mélanger le fromage blanc avec la moitié du sucre, les graines de vanille et le zeste de citron. Battre la crème et l’incorporer au fromage blanc. Battre les blancs d’œufs avec le reste du sucre en neige ferme et l’incorporer délicatement au fromage blanc. Laisser reposer au frais pendant une nuit. Servir le lendemain avec des fruits, une sauce à la vanille ou au chocolat. Ce dessert raffiné à base de Bibalaskaes (fromage blanc) est même servi dans les grands restaurants. Dans les fermes auberges où on cuisine à base de produits locaux, on compose un autre dessert traditionnel, Sieskas. Il s’agit de fromage de munster frais mélangé avec de l’alcool de cerise, saupoudré de sucre et couvert de crème. 51 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Basler Mehlsuppe für 3-4 Personen 5 EL Mehl 60 g Butter 1 l Gemüse- oder Fleischbrühe 50 ml Rotwein 2 EL Olivenöl 1 große Zwiebel, in feinen Ringen 100 g geriebener Gruyère Das Mehl in einem Gusseisentopf unter Rühren bei starker Hitze braun rösten und dann ein wenig abkühlen lassen. Die Butter unterrühren. Die Gemüsebrühe dazugeben und gut verrühren. Mindestens 1 Stunde köcheln lassen und dabei gelegentlich umrühren. Kurz vor dem Servieren den Rotwein unterrühren und die Suppe nochmals erhitzen. Die Zwiebelringe in Öl bräunen. Die Mehlsuppe im Teller mit den gerösteten Zwiebelringen bestreuen. Den geriebenen Käse darüber streuen oder separat servieren. Soupe bâloise à la farine Pour 3 à 4 personnes 5 CS de farine 60 g de beurre 1 l de bouillon de légume ou de viande 50 ml de vin rouge 2 CS d’huile d‘olive 1 gros oignon coupé en fines rondelles 100 g de gruyère râpé Die auch im Elsass und in Baden bekannte Mehlsuppe ist heute untrennbar mit dem Morgenstreich bei der Basler Fasnacht verbunden. Man isst sie frühmorgens. Das erinnert daran, dass der Tag früher allgemein mit einer meist aus Getreide gekochten Morgensuppe begann. Mettre la farine dans un faitout en fonte et la faire griller à feu très chaud en remuant continuellement. Laisser refroidir quelque peu. Ajouter le beurre. Ajouter le bouillon et bien mélanger. Laisser mijoter pendant au moins 1 heure et remuer de temps en temps. Ajouter le vin rouge peu avant de servir et réchauffer la soupe. Faire revenir les rondelles d‘oignons. Verser la soupe dans des assiettes creuses et la couvrir de l’oignon. Saupoudrer de fromage râpé ou le servir séparément. Egalement connue en Bade et en Alsace, la soupe à la farine est aujourd’hui indissociable du Morgenstreich du carnaval de Bâle. Elle se consomme au petit matin et rappelle ainsi l‘époque où le premier repas de la journée se composait d’une bouillie de céréales. 53 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Rüeblisuppe für 4 Personen 300 g Karotten 100 g Kartoffeln ½ Zwiebel 30 g Butter 1 l Fleischbrühe 100 g saure Sahne Salz, Pfeffer 1 EL Zucker 2 EL gehackte Petersilie Die Karotten und die Kartoffeln schälen und kleinschneiden. Die Zwiebel würfeln. Die Zwiebelwürfel in Butter glasig dünsten. Die Kartoffeln und die Karotten kurz mitdünsten. Mit der Fleischbrühe auffüllen und das Gemüse weichkochen. Nun pürieren und dabei den Sauerrahm zugeben, damit die Suppe eine luftige Konsistenz bekommt. Nochmals kurz aufkochen und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Mit Petersilie bestreut servieren. Soupe aux carottes Pour 4 personnes 300 g de carottes 100 g de pommes de terre ½ oignon 30 g de beurre 1 l de bouillon de viande 100 g de crème aigre Sel, poivre 1 CS de sucre 2 CS de persil haché Der Aargau wird auch «Rüebliland» genannt. So soll die bekannte Rüeblitorte dort entstanden sein. Statistisch gesehen werden hier aber nicht mehr Rüebli (Karotten) geerntet als in anderen Kantonen. Vermutlich geht die Bezeichnung nicht auf die Rüebli zurück, sondern auf die Räben, die Herbstrüben, die im Mittelalter ein Grundnahrungsmittel waren wie heute die Kartoffel. Eplucher les carottes et les pommes de terre et les couper en petits morceaux. Couper l’oignon en dés et les faire revenir dans le beurre. Ajouter les carottes et les pommes de terre et les faire brièvement revenir. Mouiller avec le bouillon et laisser mijoter jusqu’à ce que les légumes deviennent tendres. Passer au moulin à légume et ajouter la crème aigre pour alléger la consistance de la soupe. Faire chauffer une nouvelle fois et assaisonner avec le sel, le poivre et le sucre. Saupoudrer avec le persil avant de servir. L’Argovie porte aussi le nom de Rüebliland, pays de la carotte, soi-disant berceau du célèbre gâteau Rüeblitorte. Pourtant, les statistiques montrent que la production de carotte n’y est pas plus importante que dans les autres cantons. Rüebli se rapporte sans doute plutôt au mot Räben désignant les raves qui étaient au Moyen Age un aliment aussi essentiel qu’aujourd’hui la pomme de terre. 55 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Rösti für 4 Personen 3 EL Bratbutter 1 mittelgroße Zwiebel 600 g gekochte Kartoffeln vom Vortag (vorwiegend festkochend) Salz Muskatnuss Pfeffer 1 EL Bratbutter Die Kartoffeln schälen, auf einer Röstireibe reiben und würzen. Die Zwiebel fein würfeln und in der Bratbutter andünsten. Die Kartoffeln dazugeben und gut durchmischen. Beim Braten immer wieder mit einem Holzlöffel umrühren, damit die Kartoffeln gleichmäßig gebraten werden. Nun einen großen Kuchen formen und bei mittlerer Hitze einige Minuten braten. Den Kartoffelkuchen wenden, die restliche Bratbutter an den Rand geben und bei mittlerer Hitze knusprig braten. Man kann die vorgebratenen Kartoffeln auch in vier Portionen teilen und als kleine Kuchen braten. Rösti Pour 4 personnes 3 CS de beurre à rôtir 1 oignon moyen 600 g de pommes de terre cuites la veille (chair ferme) Sel Noix de muscade Poivre 1 CS de beurre à rôtir Die Wurzeln der Rösti liegen im 19. Jahrhundert. Sie haben sich vom Mittelland ausgehend in die anderen Kantone ausgebreitet. Rösti gab es zum Frühstück: Jeder stach sich mit seinem Löffel vom gemeinsamen Kartoffelkuchen in der Mitte des Tisches ab und tunkte den Löffel mit der Rösti in seine Tasse mit schwachem Milchkaffee. Eplucher les pommes de terre, les râper sur une râpe à rösti et assaisonner. Couper l’oignon en menus morceaux et le faire légèrement sauter. Ajouter les pommes de terre et bien mélanger. Faire revenir à la poêle et mélanger fréquemment avec une cuiller en bois afin que les pommes de terre dorent sur tous les côtés. Former ensuite un gros gâteau et le laisser cuire à feu doux pendant quelques minutes. Retourner le gâteau, ajouter le reste du beurre à rôtir sur les bords et poursuivre la cuisson à feu doux jusqu’à la formation d’une croûte dorée. On peut aussi diviser la préparation de pommes de terre sautées en petites portions et les faire revenir comme des petits gâteaux individuels. L’origine du rösti remonte au 19ème siècle. La recette s’est répandue dans toute la Suisse à partir des cantons du plateau central. Le plat était servi au petit-déjeuner: chaque convive se servait une cuiller du gâteau de pommes de terre placé au centre de la table et la trempait dans sa tasse de café au lait léger avant de la manger. 57 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Zwiebelwähe für 4 Personen 190 g Mehl 20 g Hefe ½ TL Zucker 5 EL Milch 2 EL Öl 1 Prise Salz 500 g Gemüsezwiebeln 80 g durchwachsener Speck 2 Eier 150 g Sauerrahm schwarzer Pfeffer, wenig Salz Paprikapulver (edelsüß) etwas Kümmel Aus Mehl, Hefe, Zucker, temperierter Milch, Öl und Salz einen Hefeteig herstellen und gut durchkneten. Ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Den Teig dünn auswallen und eine runde, gefettete Backform damit auslegen. Die Zwiebeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Wenig Öl in einer Bratpfanne erhitzen und die Speckwürfel kurz anbraten. Dann die Zwiebeln dazugeben und glasig dünsten. Den Sauerrahm mit den Eiern verquirlen, mit Pfeffer, Paprikapulver, etwas zerstoßenen Kümmelsamen und wenig Salz würzen. Die Zwiebelmischung auf dem Teig verteilen und den Guss darüber gießen. Bei 220 °C ca. 35 Minuten in der unteren Hälfte des Ofens backen. Tarte aux oignons Pour 4 personnes 190 g de farine 20 g de levure ½ CC de sucre 5 CS de lait 2 CS d‘huile 1 pincée de sel 500 g d’oignons 80 g de lard gras 2 œufs 150 g de crème aigre Poivre noir, un peu de sel Piment en poudre (doux) Un peu de carvi Wähen mit süßem oder salzigem Belag isst man in der ganzen Dreiländerregion. Ihren Ursprung haben sie beim häuslichen Brotbacken: man wallte Teigreste aus, formte einen Rand und belegte sie mit dem, was zur Verfügung stand. Früher war der fleischlose Freitag der Wähentag. In Basel gehören Zwiebel- und Käsewähe genauso zum Morgenstreich wie die Mehlsuppe. Wähen désigne les tartes salées ou sucrées courantes dans toute la région des Trois Pays. La recette est apparue avec la confection du pain: on étalait un reste de pâte, on en relevait les bords et on le couvrait avec ce qui tombait sous la main. Le vendredi maigre était autrefois le Wähentag. A Bâle, les tartes aux oignons et au fromage sont typiques du Morgenstreich tout autant que la soupe à la farine. Faire une pâte à pain avec la farine, la levure, le sucre, le lait liède, l’huile et de sel et bien pétrir. Laisser reposer à un endroit chaud durant 30 minutes. Etaler la pâte en une couche mince. La déposer au fond d’un moule beurré. Eplucher les oignons et les couper en fines rondelles. Faire chauffer un peu d'huile dans une poêle et y faire brièvement revenir le lard coupé en dés puis les oignons. Battre la crème avec les œufs. Ajouter le poivre, le piment en poudre, quelques graines de carvi et seulement un peu de sel. Répartir les oignons sur le fond de tarte et verser la préparation dessus. Enfourner durant 35 minutes à 220 °C (niveau inférieur du four). 59 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Schnitz und Drunder Für 4 Personen 400 g Dörrapfelschnitzchen etwas Butter etwas Wasser 1 TL Zucker 600 g geräucherter Speck 600 g festkochende Kartoffeln 2-3 El Rahm Die Dörräpfel in heißem Wasser einweichen und 1-2 Stunden quellen lassen. In einem Sieb abtropfen lassen. Die Dörräpfel in etwas Butter andünsten, mit wenig Wasser ablöschen und den Zucker unterrühren. Den Speck auf die Äpfel legen und alles bei schwacher Hitze 30 Minuten köcheln lassen. Die Kartoffeln schälen und in 3 cm große Würfel schneiden. In den Topf geben und köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind. Mit Rahm verfeinern. Schnitz und Drunder Pour 4 personnes 400 g de rondelles de pommes séchées Un peu de beurre Un peu d’eau 1 CC de sucre 600 g de lard fumé 600 g de pommes de terre à chair ferme 2-3 CS de crème Die ursprüngliche Schweizer Küche ist bekannt für wohlschmeckende Gerichte aus einfachen Zutaten. Schnitz und Drunder aus dem Aargau ist ein typisches Beispiel dafür. Eine andere Variante des Rezepts wird mit Dörrbirnen und Schweinsvoressen, Schweinegulasch, zubereitet. Faire tremper les pommes séchées dans l’eau bouillante pendant 1 à 2 heures puis les égoutter. Faire revenir les pommes dans un peu de beurre, mouiller avec un peu d’eau et ajouter le sucre. Déposer le lard sur les pommes et faire cuire le tout à feu doux durant 30 minutes. Eplucher les pommes de terre et les couper en gros dés de 3 cm. Les ajouter à la préparation et laisser mijoter jusqu’à ce que les pommes de terre deviennent tendres. Affiner avec la crème. La cuisine traditionnelle suisse est réputée pour ses plats savoureux à base d’ingrédients très simples. Cette recette argovienne en est un exemple typique. Dans une autre variante, on utilise des poires séchées et du ragout de porc. 61 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Solothurner Leberspieße für 4 Personen 400 g Kalbsleberschnitzel (5 mm dick) 100 g feine luftgetrocknete Speckscheiben Salbeiblättchen Olivenöl Pfeffer Salz Die Kalbsleberschnitzel in Längsrichtung in 2 cm breite Streifen schneiden. Die Leberstreifen auf eine Speckscheibe legen, mit einem Salbeiblättchen belegen, aufrollen und auf Spießchen stecken. Die Leberspießchen in heißem Olivenöl rundum kurz braten, würzen und sofort servieren. Brochettes de foie de Soleure Pour 4 personnes 400 g de foie de veau (tranches épaisses de 5 mm) 100 g de tranches de lard séchées Feuilles de sauge Huile d’olive Poivre Sel Aus der Notwendigkeit alles Essbare zu verwerten, so auch die Innereien der Schlachttiere, sind viele traditionelle und heute noch beliebte Gerichte entstanden. Ein elegantes Beispiel aus der Schweiz sind die Leberspieße, von denen es in anderen Gegenden weitere Variationen gibt. Découper les tranches de foies dans le sens de la longueur en lamelles de 2 cm de large. Déposer les lamelles de foie sur une tranche de lard, couvrir d’une feuille de sauge, rouler et piquer sur une brochette. Faire revenir rapidement dans de l’huile d’olive bouillante, assaisonner et servir aussitôt. De nombreuses recettes traditionnelles encore très appréciées aujourd’hui sont nées à une époque où on cherchait à utiliser tout ce qui était comestible y compris les abats. Les brochettes de foie en sont un exemple suisse élégant dont il existe plusieurs variantes dans d’autres régions. 63 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Salm Basler Art für 6 Personen 2 Zwiebeln 1 küchenfertiger Salm (ca. 1¼ - 1½ kg) oder bereits geschnittene Tranchen Salz, Pfeffer 1-2 EL Mehl 40 g Bratbutter 1 EL Butter 3-4 EL Bratenjus oder Bouillon Den Salm in fingerdicke Tranchen schneiden, mit Salz und Pfeffer einreiben und mit Mehl bestäuben. Die Bratbutter erhitzen und den Fisch jeweils 2-3 Minuten auf beiden Seiten anbraten. Vorsichtig mit einer Bratschaufel wenden, damit die Fischscheiben nicht zerfallen. Den Fisch herausnehmen, wenn sich das Fleisch leicht von den Gräten löst, und auf einer vorgewärmten Platte warmstellen. Nun die Butter im Bratensatz erhitzen und die Zwiebeln darin goldgelb braten. Die Zwiebeln über den Fischscheiben verteilen. Bratenjus oder Bouillon im Bratensatz erhitzen und die Sauce über den Salm geben. Tipp: Wenn man die Zwiebeln schon während der Zubereitung des Salms in einer separaten Pfanne röstet, muss der Fisch nicht so lange warmgehalten werden. Saumon à la bâloise Pour 6 personnes 2 oignons 1 saumon prêt à cuire (env. 1,5 kg) ou tranches de saumon Sel, poivre 1-2 CS de farine 40 g de beurre à rôtir 1 CS de beurre 3-4 CS de jus de veau ou de bouillon Viele Restaurantnamen wie Salmen, Salmeck oder Salmenstübli erinnern an die große Rolle, die der Lachs früher in der Dreiländerregion spielte. Durch die Rheinregulierung im 19. Und 20. Jahrhundert verschwand zwar der Salm aus dem Rhein, aber dieses seit 1882 in Basel belegte Rezept hat sich bis heute als regionaltypisch erhalten. Les noms de restaurants tels Salmen, Salmeck ou Salmenstübli rappellent la place que tenait le saumon autrefois dans la région des Trois Pays. Même s’il a pratiquement disparu à partir de la correction du Rhin à la fin du 19ème siècle, cette recette attestée depuis 1882 à Bâle est considérée comme typique dans la région. Couper le saumon en tranches épaisses d’un doigt, saler et poivrer puis saupoudrer de farine. Faire chauffer le beurre à rôtir et y faire dorer le poisson 2 à 3 minutes de chaque côté. Le retourner délicatement à l’aide d’une pelle sans que les tranches se décomposent. Quand la chair du poisson se détache des arêtes, la retirer de la poêle et la tenir au chaud sur un plat préchauffé. Faire chauffer le beurre dans le fond de la poêle et y faire dorer les oignons. Répartir les oignons sur les tranches de poisson. Faire chauffer le jus de veau ou le bouillon dans la poêle et verser la sauce sur le poisson. Conseil: Faire revenir les oignons dans une poêle à part et pendant la préparation du poisson pour ne pas devoir le garder au chaud pendant trop longtemps. 65 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Filet im Teig für 4 Personen 500 g Schweinefilet Salz, Pfeffer 2 EL Bratbutter 320 g rechteckig ausgewallter Blätterteig 5 Tranchen Schinken 1 TL Senf 100 g Kalbsbrät 1 Zweig Salbeiblätter 1 Bund Petersilie 1 EL Paniermehl 1 Eigelb Das Filet mit Salz und Pfeffer würzen und in der Bratbutter rundum 3 Minuten anbraten. Abkühlen lassen. Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Den Teig auf der Arbeitsfläche ausbreiten und mit einer Schinkenbahn belegen. Diese mit Senf und anschließend mit Brät bestreichen. Salbei und Petersilie hacken und darüber streuen. Das Filet mit Paniermehl bestreuen, auf den Teig legen und darin einwickeln. Die Ränder gut verschließen. Das Filet auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und nach Belieben mit Teigresten garnieren. Das Eigelb verquirlen und den Teig damit bestreichen. Ca. 35 Minuten in der Mitte des Ofens backen, herausnehmen und tranchieren. Filet en croûte Pour 4 personnes 500 g de filet de porc Sel Poivre 2 CS de graisse 320 g de pâte feuilletée 5 tranches de jambon 1 CC de moutarde 100 g de chair à saucisse de veau 1 branche de sauge 1 bouquet de persil 1 CS de chapelure 1 jaune d‘œuf Das so praktisch vorzubereitende Filet im Teig ist in der Schweiz außerordentlich beliebt. Es belegt beim Wettbewerb der Weihnachtsessen den zweiten Platz nach dem mit großem Vorsprung führenden Fondue chinoise. An dritter Stelle folgt das Rollschinkli mit Kartoffelsalat. Saler et poivrer le filet et le faire revenir de chaque côté durant 3 minutes. Laisser refroidir. Préchauffer le four à 200 °C. Etaler la pâte sur un plan de travail et couvrir avec le jambon. Badigeonner ensuite avec la moutarde puis étaler la chair à saucisse. Hacher la sauge et le persil et les répartir sur la préparation. Saupoudrer le filet de chapelure, le déposer sur la préparation et rouler. Fermer les côtés bien hermétiquement. Déposer le pâté sur une plaque couverte d’une feuille de papier cuisson et décorer avec les restes de pâte. Battre le jaune d’œuf et en badigeonner la pâte. Enfourner à mi-hauteur et cuire environ 35 minutes. Sortir et couper en tranches. Très pratique à préparer, le filet en croûte est extrêmement apprécié en Suisse. Il tient la seconde place parmi les mets les plus courants au menu de Noël loin derrière la fondue chinoise et devant le Rollschinkli, un jambonneau roulé servi avec une salade de pommes de terre. 67 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Suure Mogge (Sauerbraten) für 8 Personen Für die Marinade: 1 Karotte 1 Lauchstängel 1 Zwiebel, Nelken 1 Lorbeerblatt Wacholderbeeren Pfeffer, Essig, Rotwein Zum Kochen: 2 kg Rinderbraten Öl, Rotwein, Essig 2 Knoblauchzehen 2 Karotten, 1 Lauchstängel 1 Zwiebel, Nelken 2-3 Fleischbouillonwürfel 2 Reihen dunkle Schokolade Für die Marinade das Gemüse kleinschneiden, die Zwiebel mit Nelken bestecken, die Gewürze zugeben und mit Wein und Essig aufgießen. Das Fleisch 5-6 Tage an einem kühlen Ort in der Marinade ziehen lassen. Die Marinade absieben, aufkochen und abschäumen. Das Fleisch gut abtrocknen und in heißem Öl kurz rundum gut anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit der Marinade ablöschen. Etwas Rotwein und Essig zufügen. Die frischen Karotten und den Lauch in Scheiben schneiden, den Knoblauch pressen und die frische Zwiebel mit Nelken bestecken. Alles zusammen mit den Bouillonwürfeln zum Fleisch geben. Gut zwei Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen. Den Braten herausnehmen, abkühlen lassen und in feine Scheiben schneiden. Die Sauce 15 Minuten bei großer Hitze einkochen lassen und mit der Schokolade verfeinern. Die Fleischscheiben nochmals 5 Minuten in der Sauce aufkochen lassen. Suure Mogge (Bœuf braisé aigre-doux) Pour 8 personnes Pour la marinade: 1 carotte 1 poireau 1 oignon, clous de girofle 1 feuille de laurier Baies de genièvre, poivre Vinaigre, vin rouge Sauerbraten entstand zu einer Zeit, als es noch keine Kühlschränke gab. In der Beize aus Wein, Essig und Gewürzen hält sich das Fleisch bis zu einer Woche und wird wesentlich zarter. Hier ein typisch baslerisches Rezept, bei dem die Sauce mit dunkler Schokolade verfeinert wird. Ansonsten rundet man, wie auch im Badischen, die Sauce gerne mit Tomatenmark ab. La recette du bœuf braisé est apparue à l’époque où il n’y avait pas encore de réfrigérateur. Immergée dans une marinade à base de vin, de vinaigre et d’épices, la viande peut se garder jusqu’à une semaine et devient très tendre. Cette recette avec une sauce affinée au chocolat noir est typique de la cuisine bâloise. Ailleurs et notamment en Bade, la sauce est affinée avec du concentré de tomate. Pour la préparation: 2 kg de viande de bœuf Huile, vin rouge, vinaigre 2 gousses d‘ail 2 carottes, 1 poireau 1 oignon, clous de girofle 2-3 cubes de bouillon de viande 2 barres de chocolat noir Marinade: couper les légumes en petits morceaux, piquer l’oignon avec les clous de girofle, ajouter les épices et arroser avec le vin et le vinaigre. Laisser reposer la viande dans la marinade durant 5 à 6 jours à un endroit frais. Passer la marinade, faire bouillir et écumer. Bien égoutter la viande et la faire revenir sur tous les côtés dans de l’huile bouillante. Saler, poivrer et mouiller avec la marinade. Ajouter un peu de vin rouge et de vinaigre. Couper les carottes fraîches et le poireau en rondelles, presser l’ail et piquer l’oignon frais avec les clous de girofle. Mettre le tout dans un faitout avec la viande et les cubes de bouillon. Faire mijoter pendant 2 bonnes heures à feu doux. Retirer la viande, la laisser refroidir puis la couper en fines tranches. Faire chauffer la sauce à feu très chaud pendant 15 minutes et l’affiner avec le chocolat. Mettre la viande dans la sauce et refaire chauffer pendant 5 minutes. 69 Nordwestschweiz Nord-ouest Suisse Chriesitötsch (Kirschauflauf) für 4-6 Personen 4 Brötchen ½ l Milch 1 TL geriebene Zitronenschale 150 g gemahlene Mandeln 4 Eigelbe 150 g Zucker 150 g Butter 4 Eiweiß 1 kg Kirschen (entsteint) 2 EL gehackte Mandeln Die Brötchen in kleine Stücke schneiden, mit warmer Milch übergießen und 15 Minuten stehen lassen. Anschließend gut ausdrücken. Mandeln und Zitronenschale untermischen. Eigelbe und Zucker zu einer sämigen Masse rühren und zur Brotmischung geben. Die Butter schaumig rühren und unter den Teig ziehen. Das Eiweiß steif schlagen. Eine Form von 26 cm Durchmesser einfetten. Den Ofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vorheizen. Die Kirschen unter den Teig mischen und den Eischnee unterheben. In die Form füllen und mit den gehackten Mandeln bestreuen. Auf mittlerer Schiene 35 Minuten backen und mit Vanillesauce servieren. Chriesitötsch (Soufflé aux cerises) Pour 4 à 6 personnes 4 petits pains ½ l de lait 1 CC de zeste de citron râpé 150 g d’amandes en poudre 4 jaunes d’œufs 150 g de sucre 150 g de beurre 4 blancs d’œufs 1 kg de cerises dénoyautées 2 CS d’amandes broyées Dieses Gericht gibt es in allen drei Ländern. Es ist eine Erinnerung an die Zeit, in der man altbackenes Brot noch phantasievoll weiterverarbeitete. Ein anderes Beispiel ist die Fotzelschnitte: alte Brotscheiben werden in etwas Butter geröstet, in geschlagenem Ei gewendet und beidseitig ausgebacken. Die süße Variante isst man mit Zimtzucker bestreut, die salzige zu Salat. Cette recette se retrouve dans la cuisine des trois pays. Elle rappelle l’époque où on réutilisait le vieux pain de façon créative. Les Fotzelschnitte en sont un autre exemple: les tranches de pain sec sont grillées avec un peu de beurre, plongées dans un œuf battu et cuites des deux côtés. Elles peuvent être servies saupoudrées de sucre et de cannelle ou salées avec de la salade. Couper le pain en petits morceaux, les faire tremper dans le lait chaud pendant 15 minutes. Les sortir et bien égoutter. Ajouter les amandes et le zeste de citron. Battre les jaunes d’œufs et le sucre jusqu‘à obtention d’une masse bien homogène et l’ajouter au pain. Faire mousser le beurre en le battant puis l’ajouter à la pâte. Battre les blancs d’œufs en neige ferme. Beurrer un moule de 26 cm de diamètre. Préchauffer le four à 200 °C (chaleur tournante 180 °C) Mélanger les cerises à la pâte puis incorporer les blancs en neige. Verser la préparation dans le moule et saupoudrer des amandes broyées. Enfourner à mi-hauteur et cuire durant 35 minutes. Servir avec une sauce à la vanille. 71 Impressum: Lörracher Hefte Nr. 17: (2013) Herausgeber / Responsable de la puplication: Markus Moehring, Susanne Raible Autorin und Ausstellungskuratorin / Auteur et commissaire d' exposition: Susanne Raible Übersetzungen / Traduction: Caroline Buffet Fotos / Photos: Susanne Raible Heike Mages Seite 24, 26, 56, 68 Martin Schulte-Kellingshaus Seite 34 Alle abgebildeten Objekte befinden sich, soweit nicht anders bezeichnet, in der Sammlung des Dreiländermuseums Lörrach. Ihre Inventarnummer ist angegeben. A moins qu’une autre provenance soit indiquée, tous les objets photographiés font partie de la collection du musée des Trois Pays. Le numéro d’inventaire est mentionné. Gestaltung & Satz / Graphisme: CR-VISION, Lörrach Druck / Impression: Poppen & Ortmann KG, Freiburg Verlag / Editeur: Waldemar Lutz, Lörrach 2013 Weitere Informationen finden Sie unter / de plus amples informations: www.dreilaendermuseum.eu © Dreiländermuseum Lörrach und Autorin ISBN 978-3-922107-97-2 72 Lörracher Hefte – rote Schriftenreihe des Dreiländermuseums Lörrach Bisher erschienen (bis Heft 15 unter dem Namen Museum am Burghof): Heft 1: Zwischen zwei Welten – Türkisches Leben in Lörrach Heft 2: Berühmte Expressionisten – werke aus der Sammlung des Museums am Burghof (1997) Heft 3: Lörrach 1848/49 – Essays, Biographien, Dokumente, Projekte (1998) Heft 5: Halt Landesgrenze! Schmuggel und Grenzentwicklung im Dreiländereck (2000) Heft 6: Gedruckte Träume – 250 Jahre KBC Lörrach (2003) Heft 7: Jüdisches Leben in Lörrach/ Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft (2007) Heft 8: Stetten und seine Geschichte – Aufsätze und Forschungsbeiträge (2008) Heft 9: entartet – zerstört – rekonstruiert – Die Sammlung «Cohen-Umbach-Vogts» (2008) Heft 10: Der Oberrhein um 1900/ Le Rhin supérieur vers 1900 (2009) Heft 11: Johann Peter Hebel. Bewegter Geist, bewegtes Leben (2010) Heft 12: August Babberger. Der badische Expressionist (2010) Heft 13: Max Laeuger. Die Sammlung in Lörrach (2011) Heft 14: Gottfried Legler. Ein Künstlerleben (2011) Heft 15: Kaltenbach. Aus Lörrach in die Welt (2012) Heft 17: Dreiländer-Rezepte / Recettes des Trois Pays (2013) Herausgeber der Reihe: Markus Moehring Lörracher Hefte – gelbe Schriftenreihe der Stadt Lörrach Bisher erschienen: Heft 4: Burghof Lörrach. Das Haus – Das Programm – Die Vorgeschichte (1999) Lörracher Hefte – blaue Schriftenreihe des Stadtarchivs Bisher erschienen: Heft 16: Friß’n wär dr Schnägg – Fastnacht in Lörrach (2013)