das Magazin. - FINK – Das Magazin aus Freising
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das Magazin. - FINK – Das Magazin aus Freising
MAI Ausgabe 01/07 ind z e u n i v e i iel e dr r Fü un d r der Wide dritten Startbahn ( S.1 5) ? s das Magazin. Geschichten • Reportagen • Interviews • Essen & Trinken • Reise • Musik Kino Bücher • Veranstaltungen • Campus • Schüler • Familie • Aus Freising und von anderswo. von hier: von dort: & anderen guten Dingen: Veranstaltungen: Wein im Gefängnis Made in Pakistan Maibowle Christo Steineklopfen für ein schönes Weinlokal: Das alte Gefängnis wird endlich saniert. Massenproduktion von Fußbällen, und das sogar ohne Kinderarbeit? Das gloriose Comeback eines Getränks, das ideal in den Frühling passt. Sonst nur in Metropolen zu sehen: Eine Ausstellung über Christo und Jeanne Claude. DIE PASSENDE SONNENBRILLE... Wofür der Name Fink stehen soll, wissen wir auch nicht genau. Er ist uns quasi zugeflogen. Wofür dieses Heft stehen soll, wissen wir allerdings sehr genau. Es geht um interessanten, um spannenden Lesestoff. Um Features, Interviews, Reportagen, Berichte und Rezensionen. Aus Freising, aber auch aus dem Rest der Welt. Und so haben wir ein Magazin zusammengestellt, wie wir es selber gerne lesen würden. Mal informativ, mal amüsant erzählt Fink im ersten Teil des Hefts, von hier, von den kleinen und den großen Dingen, die unsere Stadt bewegen und portraitiert in Interviews und Bildern Menschen, die hier leben. Mit Features aus dem Bereich Kultur, Berichten über ehrenamtliches Engagement und Artikeln zu aktuellen Themen. Mit Informationen vom Weihenstephaner Campus und Freizeitideen für Familien. Auch die Schüler des Landkreises bekommen ihren Platz im Heft. Für einen inspirierenden Blick über den heimatlichen Tellerrand hinaus sorgt der Magazinteil von dort mit Reisereportagen und spannenden Geschichten aus aller Welt. Und von anderen guten Dingen wie Literatur, Kino, Musik und kulinarischen Freuden handelt schließlich der dritte, durch einen Veranstaltungskalender abgerundete Heftabschnitt. Welche neuen Bücher sind lesenswert, in welche Platten sollte man reinhören, was ist im Mai eigentlich so los und wie kann ich dieses sensationelle Pastagericht aus meiner Lieblingskneipe nachkochen? Für all das ist für Euch und Sie, liebe Leser, gesorgt. Über Lob und Kritik, Verbesserungsvorschläge und Anregungen freuen wir uns. Wir wünschen viel Lesespaß mit der ersten Ausgabe. Die Redaktion von hier 04 05 06 In der Schlange Nahaufnahme Stadtgespräch Ein Schulhaus für Ghana Neuigkeiten Timi geht essen und anderen guten Dingen von dort 28 Reportage Made in Pakistan Fußball ist grenzenlos. Und doch kommen siebzig Prozent aller Bälle aus einer Stadt in Pakistan. In Sialkot leben rund 40 000 Menschen von der Produktion des runden Kunstleders. Bis vor kurzem waren vor allem noch Kinder mit dem Zusammennähen der Bälle beschäftigt. 36 Crash Test Dummies How to cook your life Schröders wunderbare Welt 38 42 Seit Jahrzehnten verlassen, soll nun neues Leben in die alten Gemäuer einziehen. 15 Am 12. Mai machen sich die Gegner der dritten Startbahn nach München auf. Zu Gast bei Oli P. Der Unternehmer und Wirt von E-Bar und Doppelzimmer serviert gefüllte Pasta. EUEM N T I M JETZT TLICHEN MONA NGEBOT E-A ONLIN WWW.DER-BRILLENMACHER.COM OBERE HAUPTSTR. 13 85354 FREISING 22 Familie Kameltrekking Kinder laufen für Kinder GIBTS BEI UNS. 24 Campus 26 Schüleraustausch Einfach draußen rauchen Apfelsaft naturtrüb, bitte! Der Rückblick: Vitus Weizenbock Die wohl zarteste Versuchung... Der Pausenverkauf Bücher Begegnung in Samarra Keine Sorge, mir geht´s gut Dieses Buch wird Ihr Leben retten Sind drei eine zu viel? 20 Hausbesuch Musik Chaos-Tage in London The Tellers: The Tellers Fertig los!: Das Herz ist ein Sammler LCD Soundsystem: Sound of Silver 10 Stadtgeschichten Das Gefängnis lebt! Kino 45 Essen und Trinken Das gloriose Comeback der Maibowle Das Wirterezept 34 unterwegs Go East End Mit dem Fahrrad auf den Spuren von Einwanderern, Schiffern, Architekten, Astronomen und Serienmördern im Londoner Osten. Veranstaltungen 48 52 61 Querschnitt Kalender München im Mai Sehr verehrte Leser, wir sind die beiden FINK-Fotografen Diar Nedamaldeen (rechts) und Michael Berninger (links). Ob strahlender Himmel für den Titel oder lächelnde Augen in der Nahaufnahme, wir machen mit unseren Bildern den FINK noch schöner... Diar und Michi (www.aesthetika.eu) In der Schlange Nahaufnahme 3 Fragen zur Zukunft Philipp Lachner, 20 Hannah-Sophie Kock, 19 Anna Martin, 19 Was machst du gerade? Ich stehe hier im Münchner Zoo an der Kasse in der Schlange. Ich freue mich schon auf die Affen und das Augustiner. Vor allem freue ich mich auf Knuts Mama. Was machst du gerade? Ich verkaufe gerade mit meiner besten Freundin unsere Kinderklamotten auf dem Flohmarkt und habe schon so einen großen Gewinn gemacht, dass ich jetzt anstehe, um mir eine Leberkässemmel zu kaufen. Was machst du gerade? Ich stehe gerade mit 1,5 Liter Gerstensaft in einer langen Schlange im REWE und denk mir: Warum müssen alle jetzt einkaufen, wenn ich in einer halben Stunde beim Frühjahrskonzert unserer Schule sein muss? Was machst du in einer Woche? In einer Woche fahr ich auf das 4. Seminar meines freiwilligen ökologischen Jahres. Das Seminar geht über alternative Lebensstile und wir besuchen das Kernkraftwerk Ohu. Vor allem freu ich mich auf die viel zu langen Abende. Auch werde ich mich bei diesem geilen Wetter an die Isar legen und die Seele baumeln lassen. Richtig lustig wird dann noch die Nachtwanderung mit simuliertem Flugzeugabsturz. Was machst du in einer Woche? Da bald die erste Abiprüfung ist, müsste ich theoretisch Bio lernen. Wenn aber die Sonne so scheint wie heute, dann schaut es schlecht aus. Eine angenehme Alternative wäre es, in einer Bar zu sitzen und genüsslich eine Latte Caramel zu trinken. Selbstständiger Tontechniker, Musiker Was machst du in einer Woche? Ja das ist eine gute Frage, ich glaube ich schau mir “Bauer sucht Frau” an und danach “Bizz - Das Fass ohne Boden”. Oder wenn es mir hier im Zoo gefällt, dann komme ich nochmal hierher um mit den Pinguinen zu flirten. Was machst du in einem Jahr? Wenn ich viel verdiene oder im Lotto gewinne, dann baue ich mir ein Haus auf einer einsamen Insel. Die muss ich aber erst finden und mit viel Glück ist es die Insel, auf der Elvis, Bob Marley und, nicht zu vergessen, James Brown leben. Nein Spaß bei Seite: Ich werde nächstes Jahr nichts spezielles machen. Außer meinen Urlaub, besser gesagt meinen “roadtrip” Richtung Griechenland. Schönes Land mit Meer und gutem Essen. Wer mitkommt, das weiß ich nicht, aber höchstwahrscheinlich fahre ich alleine. Es sei denn, ich finde eine hübsche Dame, die mich begleiten will ... Von hier FÖJ-lerin Was machst du in einem Jahr? In einem Jahr werde ich in Rheinlandpfalz in einem Studentenheim wohnen. Dort werde ich Umweltschutz studieren. Die „Partystadt“ Freising werde ich dann sicherlich sehr vermissen. Dafür freue ich mich auf die allseits bekannten Weinproben. Außerdem hoffe ich sehr darauf, einen genialen Sommerurlaub erleben zu dürfen. Schülerin K13, Camerloher Gymnasium Was machst du in einem Jahr? Da werde ich in Neuseeland Kiwis pflücken und mir nichts sehnlicher wünschen, als eine Dusche und ein weiches Bett. Ich fahre nämlich nach dem Abi mit meiner Freundin für 8 Monate nach Australien, Neuseeland und Bali, um dort zu reisen, zu arbeiten und evtl. von gefräßigen Krokodilen auseinander genommen zu werden. Aber ein Jahr lang Sommer bedeutet leider auch ein Jahr lang nicht Ski fahren und Snowboarden zu können. Weihnachten werde ich wohl am Strand unter Palmen verbringen und zur Feier des Tages einen riesigen Erdbeereisbecher essen. Die ersten Sonnenanbeter Ende April auf einer Kiesbank an der Isar zwischen Freising und Marzling. Es hat - für diese Jahreszeit - unglaubliche 28 Grad. Unsere beiden Fotografen entdecken Elke und Martin, die gerade von ihren Fahrrädern absteigen und es sich auf ihrem Badetuch bequem machen... Sie Name: Beruf: Alter: Erwischt beim: Elke Zeitler Studentin 23 Jahre Relaxen Er Name: Beruf: Alter: Erwischt beim: Martin Koller Student 23 Jahre Chillen Von hier Stadtgespräch Stadtgespräch Ein Schulhaus für Ghana Wamo heißt in einer ghanaischen Sprache so viel wie Hilfe. Helfen möchte auch Veronika Obermeier. Die Zollinger Lehramtsstudentin arbeitete ein halbes Jahr an einer Grundschule in Ghana und gründete dann den Verein Wamo e.V.. Ihr Ziel: Der Bau einer Dorfschule mit Wohngebäuden für Straßenkinder in einem Dorf nahe Accra. FINK: Wie sieht der typische Schulalltag in Ghana aus? Obermeier: Wenn alles glatt läuft, beginnt ein normaler Schultag um 8 Uhr, wenn die Kinder da sind, was eigentlich nie in aller Vollzähligkeit passiert. Die Eltern kümmern sich oft nicht darum, dass die Kinder rechtzeitig kommen. Teilweise sind die Strecken sehr lang. Auf dem Land kann es passieren, dass Kinder 20 Kilometer laufen müssen bis zur nächsten Schule. Einer der größten Unterschiede zu unserem Schulalltag ist, dass alles wesentlich weniger geordnet abläuft. Es ist viel enger und lauter. Wir hatten so wenig Platz, dass die Klassen nur zeitversetzt Pause machen konnten. Auf der anderen Seite ist man wesentlich näher an den Kindern dran. Die Lehrer haben auch kein Lehrerzimmer, sondern sind immer bei den Schülern. FINK: So kam es dann auch zur Vereinsgründung? Obermeier: Wir haben den Verein im Sommer 2006 gegründet und sammeln Spenden für diese Schule. Vor Ort haben wir zwei ehrenamtliche deutsche Mitarbeiter, die uns bei der Organisation helfen. Wenn genug Geld zusammenkommt, FINK: Aus der Tätigkeit als Lehrerin wurde dann aber weit mehr… Obermeier: Man überlegt von Anfang an, was man machen kann. Während dieser sechs Monate wurde ich täglich mit der Tatsache konfrontiert, wie ungerecht unsere Welt eigentlich ist. Dass ich zufälligerweise in Deutschland, in Bayern, in Freising geboren wurde, und diese Leute zufällig in Westafrika. Man überlegt, was man als einzelner Mensch tun kann, um da irgendwas zu Von hier wollen wir auch eine Unterkunft für Straßenkinder dort bauen. In der Schule soll es dann zudem Bildungsangebote für Erwachsene geben. Momentan reicht das Geld, um die Pläne genehmigen zu lassen und das Erdgeschoss für das Schulhaus zu bauen. Wir hoffen, dass der Bau möglichst bald losgeht. (SB) Informationen unter: www.wamo-ev.de Spendenkonto: Wamo e.V. Freisinger Bank eG, Kontonummer 67083, BLZ: 701 696 14 Eine ganze Roseninsel mitten in Freising Ein halbes Jahr unterrichtete die Zollinger Lehramtstudentin Veronika Obermeier an der „Hope Foundation Int. School“ in Accra. FINK: Was sind die größten Probleme? Obermeier: Eines der größten Probleme ist die mangelnde Ausbildung der Lehrer. Dann das fehlende Material. Bücher gibt’s nicht für alle Schüler, sondern wirklich nur im Einzelfall. Alles was man als Lehrer zur Verfügung hat, sind eine Tafel, Kreide und der Lehrplan. Es mangelt auch an Buntstiften. Es gibt Situationen, in denen man sagt: „Kinder schreibt was auf.“ Dann rennen erstmal drei Kinder los in andere Klassen zu Geschwistern und leihen sich einen Bleistift aus. FINK: Wie bist du dazu gekommen, dort ein halbes Jahr zu unterrichten? Obermeier: Ein Bekannter von mir arbeitet dort als Entwicklungshelfer und kannte die Schule. Er hat den Kontakt hergestellt. Da gab es anfangs von ghanaischer Seite große Skepsis. Es war für sie schon ein gewisser Aufwand, mich dort zu haben. Für viele Kinder war ich der erste weiße Mensch, den sie überhaupt gesehen haben! Aber nachdem beide Seiten sich aneinander gewöhnt hatten, war es sehr schön. Mein Job war es dann, in allen Klassen Englisch zu unterrichten. bewegen. Die Schulleiterin, die wirklich eine phantastische Arbeit leistet, hat dann erzählt, dass sie auf dem Land das Projekt gestartet hat, eine Dorfschule zu errichten, ihr aber das Geld ausgegangen sei. Dann haben wir beschlossen: Daran arbeiten wir gemeinsam. Freisings neue grüne Lunge: Bis Mitte Mai wird auf der Moosachinsel am Fürstendamm noch fleißig gearbeitet. Und vor allem fleißig gepflanzt. Neben 20 Laub- und 15 Obstbäumen sollen dort später mehr als 1250 Rosen blühen. Folgerichtig soll das neue Refugium künftig als Roseninsel Alt und Jung zum Ausruhen anlocken. Womit Freising seinem Beinamen „Rosenstadt“ einmal mehr alle Ehre machen dürfte. Spektakulär ist auch der Zugang auf die Insel vom Fürstendamm aus: Die 10 Meter lange und 2,50 Meter breite Brücke ist mit abgespannten Stahlträgern an zwei Pylonen aufgehängt. Ein bisschen wie die Golden-Gate-Bridge in San Francisco. Für die Kinder gibt es nicht nur eine Schaukel: Auch Steine und Baumstümpfe laden zum Spielen ein. Ab Juli dürfte auch, pünktlich zur offiziellen Eröffnung, der Rasen festgewachsen sein. (SB) Ein wenig Leben in den alten Schlüter-Hallen Auf diesem Gelände in einem Dorf 30 km außerhalb von Accra soll das „Hope Rehabilitation Centre“ mit Schule und Wohnmöglichkeiten entstehen. Ab Mai kehrt wieder ein wenig Leben in das Areal bei den alten Schlüter-Hallen ein. Gastwirt Harry Friebe will im dortigen Pförtnerhaus eine neue Cafébar eröffnen und für eine breite Bevölkerungsschicht, „von 18 bis 80 Jahren“ einen Ort mit bequemer Einrichtung fern von kurzzeitigen Modetrends schaffen, an dem sich von früh bis spät Menschen treffen können, die, wenn alles klappt, im Sommer auch schönen Jazz- und Bluesbands lauschen können. Und, der Umgebung angemessen, soll das neue Etablissement auch „Café – Schlüter – Bar“ heissen. Mit einer kleinen Küche will Friebe dort Snacks wie Sandwiches oder Baguettes anbieten. Den Kaffee gibt’s nicht nur in flüssiger Form. Auch diverse Bohnen aus aller Herren Länder wird es in der Cafébar zu kaufen geben. (TE) Zwei Stunden Erstberatung schenken wir Ihnen. Fangen Sie ruhig bei Null an. Oder werden Sie konkret. Sie sind unser Maßstab. Termine unter: Tel. 0 81 66/68 98-0 www.adldinger.de Auch wenn es an Schulbüchern und sogar Stiften mangelt: Die Kinder fühlen sich in der Schule wohl und haben Spaß am Lernen. Adldinger Bauunternehmen • Ringstraße 56 • Kranzberg Von hier Stadtgespräch Stadtgespräch Mit Off-Beat und Hasenkostüm H&M für Freising ? Die Innenstadt ändert ihr Gesicht, und das nicht erst seit dem Umzug der Stadtbibliothek. In den Diskussionen und Mutmaßungen über potenziell neue Geschäfte fällt immer wieder der Name des Klamottenriesen H&M. „Grundsätzlich haben wir Interesse am Standort Freising“, bestätigte ein Sprecher der Hamburger Deutschlandzentrale von Hennes und Mauritz auf Anfrage. So habe man auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten bisher schon Gespräche geführt, Timi geht essen! Um nicht ständig die gleichen Restaurants zu besuchen, beschließt man manchmal, aus dem Gewohnten heraus zu treten und - vorsichtig - in neuen Gewässern zu baden. So geschehen letzten Donnerstagabend. Die ruhmreiche Idee kam fast allen gleichzeitig in den Sinn; somit musste nicht mal, wie sonst üblich, mit knurrendem Bauch die Lokalität ausgewürfelt werden. Für alle neu, strahlte das „Chumi“ einen bedrohlich kühlen Flair aus. Die von außen gut erkennbare, vermutlich von einem „guten Freund“ erstellte Leuchtreklame deutete bereits an, dass der Hase hier vermutlich etwas anders läuft. Der enge, kalte Gang, geschmückt mit beleuchteten Plastiktafeln, auf denen einige unvorteilhaft von oben belichtete Gerichte abgebildet sind, führte uns unaufhaltsam ans Ziel. Die Glastüre mit einem kräftigen Ruck nach innen gestemmt und schon standen wir im Restaurant unserer heutigen Wahl. Von einer milde lächelnden, japanischen Bedienung an den Tisch geführt, erhielten wir die Speisekarte mit einer moderaten Auswahl warmer Gerichte sowie einer unglaublich umfangreichen Sushi-Karte. Diese mussten wir leider unbeachtet lassen, da wir größeren Hunger verspürten und unsere Mägen nach „Fleisch gierten“. Mit den Worten „Hallo“ und „Essen?“ wurden wir, nachdem wir unsere Speisekarten zugeklappt hatten, aufgefordert zu bestellen. Obwohl das Essen wirklich Von hier rasch auf den Tisch kam, blieb etwas Zeit sich der monströsen Inneneinrichtung hinzugeben. Vom 80er Jahre TonKrebs über urige Holzarmaturen mit gusseisernen Verschnörkelungen bis hin zu Skulpturen aus Plexiglas war alles vorhanden. Ein japanischer oder chinesischer Stil war zwar kaum bis gar nicht zu erkennen, aber dafür sorgte die Ausstattung für einigen Gesprächsstoff… Und schon kam das Essen. Wider Erwarten war die Vorspeisensuppe (Pekingsuppe) eine der besten, die wir je gegessen hatten. Dieser gute Eindruck konnte durch die Hauptspeise nur noch gesteigert werden. Als „liebevoll dekoriert“ und „wunderbar schmackhaft“ darf man das Essen wirklich bezeichnen. Es gab nicht den geringsten Grund zur Beanstandung, was wir in Anbetracht der in unseren Augen unpassenden Dekoration und der, wie wir fanden, unvorteilhaften Bilder der Speisen nicht erwartet hätten. Auch das japanische Bier, das uns serviert wurde, war vergleichbar mit anderen guten Bieren. Ich wage sogar zu behaupten, es gibt hier in der Gegend wenig bessere. Falls ich nun mit dieser Aussage einen wunden Punkt getroffen haben sollte… Ihr seid gerne eingeladen, euch im „Chumi“ von der Qualität des Essens und des Bieres zu überzeugen. (TK) aus denen sich allerdings nichts ergeben habe. Bisher. Denn aktuell werden neue Verhandlungen aufgenommen, wie der H&M-Sprecher bestätigte. „Man kann zwar noch nichts Abschließendes sagen, aber wir sind am Standort dran.“ (SB) Folge 1: Chumi Dass Twanny Bud derzeit eine der heißesten Bands im Landkreis ist, liegt sicher auch an ihrer Musikrichtung. Treibender Ska und Reggae mit leichtem Gitarrendruck zwingt Konzertbesucher geradezu zum Tanz. Doch die siebenköpfige Band aus Moosburg rund um Sänger Peter Hörhammer hat noch mehr Überraschungen parat. Da kann es durchaus passieren, dass auf einmal junge Menschen in Hasenkostümen auf der Bühne auftauchen und sich ins Publikum stürzen. Nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren diverse Bühnen im Landkreis erfolgreich bespielt haben, war die Aufnahme der ersten EP im Frühjahr der nächste logische Schritt. „Twanntastic“ heißt die in den Moosburger Sound Concept Studios eingespielte Platte, die ab Anfang Mai käuflich zu erwerben ist. Unter anderem am 4. Mai im Lindenkeller, wo Twanny Bud als Vorband für die Ska-Heroen BeNuts spielen. (SB) www.twannybud.de.ki www.myspace.com/twannybudmusic Mit Gstanzl und Hopfensamba Es ist eine der gemütlichsten Traditionen in unseren Breitengraden: Man sitzt nett beim Wirt zusammen und einige Musikgruppen spielen für eine gute Brotzeit und Bier auf. Das dachte sich auch der Bayerische Rundfunk: Mit seiner Sendereihe „Wirtshausmusikanten“ wird der typische Hoagart zum Fernsehformat. In der zweiten Ausgabe am 17. Mai um 19.45 Uhr im BR sind mit Dellnhaun, dem Creme Duett, dem Dellnhauser Dreigesang und Pitu Pati (Bild) ganze vier Gruppen aus dem Landkreis Freising mit dabei. Wirklich puristisch ist es bei den Dreharbeiten beim „Hirrzinger“ in Söllnhuben allerdings nicht zugegangen. Die Verantwortlichen des BR setzten ganz bewusst auf Grenzgänger der Volksmusik. So präsentierten etwa Dellnhaun swingende Zwiefache, Pitu Pati ihren gejodelten Hopfensamba, das Creme Duett traditionelle bis experimentelle Volksmusik und schließlich der Dellnhauser Dreigesang Holledauer Gstanzl. Die aufwändigen Dreharbeiten haben dabei alle gut verkraftet. Schließlich gab es immer Brotzeit aus der hauseigenen Metzgerei. (SB) www.pitupati.de www.dellnhauser-musikanten.de www.dellnhaun.de Chumi Untere Hauptstraße 17, 85354 Freising Tel: 0 81 61 / 14 74 81, Fax: 14 74 83 Mo - Fr: 11 - 15 Uhr, 16 - 22 Uhr Sa: 11 - 22 Uhr So & Feiertage: 14 - 22 Uhr Von hier Stadtgeschichten Das Gefängnis lebt! Jahrzehntelang stand das alte Gefängnis mitten in der Innenstadt leer. Was jeden, der vorbeiging, zumindest gewundert hat. Warum tut niemand etwas dagegen? Thomas Mücke, Hermann Cordary und Klaus Neuenfeldt haben sich das nicht nur gedacht. Sie haben den gemeinnützigen Förderverein „Altes Gefängnis Freising e.V.“ gegründet und sind tätig geworden. In den kommenden Wochen wird dort ein Weinlokal samt Ausstellungsräumen eröffnet. Text: Sebastian B. Beck Fotos: Diar Nedamaldeen, Michael Berninger 10 Von hier Stadtgeschichten E s ist schon ein recht ausgefallenes erzählt Mücke. Und er machte etwas da- der Maurer, er der Elektriker und Mann Hobby, das den Tierarzt Hermann raus. Er organisierte sich den Schlüssel fürs Holz“, erklärt Cordary die ArbeitsCordary und den Zahnarzt Thomas für das Gefängnis und ging durch die dü- teilung. Doch beide haben auch ErfahMücke verbindet. Beide treffen sich in ih- steren Räume. Zunächst allein. „Das war rung mit alter Baumaterie. Mücke wohnt rer Freizeit nicht etwa auf dem Golf- oder schon recht abenteuerlich.“ Später holte in Sünzhausen in einem hergerichteten Tennisplatz, sondern in Arbeitsklamotten er befreundete Handwerker dazu, die sei- alten Pfarrhaus. Sein Ferienhaus in der auf einer Baustelle. Seit eineinhalb Jah- ne Einschätzungen über das Potenzial des Wachau, erstmals im 13. Jahrhundert urren renovieren sie mit vielen helfenden alten Gemäuers teilten. kundlich erwähnt, hat er im Einklang mit Händen das alte Gefängnis am Fuße des Bis es zu einem Pachtvertrag und dem Start dem Denkmalamt renoviert. Und auch Dombergs, mitten in der Freisinger In- der Arbeiten kommen konnte, verging al- das hiesige Denkmalamt unterstützte die nenstadt. In ihrer Freizeit, ehrenamtlich, lerdings noch ein Jahr. Die ersten Anfra- Gefängnisinitiative. Mit einem Zuschuss ohne Bezahlung. „Frag doch mal einen gen an Oberbürgermeister und Stadtrat und viel Beratung. So konnte es schließGolfspieler, lich im Septemwas er davon ber 2005 mit hat, wenn er in den Arbeiten seiner Freizeit losgehen. Die auf dem GolfStadt verpachplatz rumläuft. tete das GebäuDas ist ja auch de zum symanstrengend“, bolischen Preis antwortet Müvon einem Euro cke auf die Frajährlich für die ge nach seinem kommenden Engagement. zehn Jahre an „Ich kann es den Verein. einfach nicht „Die 10 Euro sehen, dass hab ich gleich so ein histoim Ganzen risches, zentral überwiesen, gelegenes Gedamit wir das bäude brachauch ja nicht liegt.“ Seit den vergessen“, er1960er Jahren zählt Mücke. steht das Ge- Die drei vom Gefängnis: Hermann Cordary, Thomas Mücke und Klaus Neuenfeldt Und dennoch bäude, das in brauchte es ganz Bayern mehr, als eine das am besten erhaltene Gefängnis der wurden positiv aufgenommen. Doch es handvoll engagierte Leute und die ZuBarockzeit ist, schon leer (Zur Historie, gab auch Bedenken: Kann ein Verein nur stimmung der Behörden. „Und da muss siehe Artikel von Florian Notter auf Sei- in Eigenleistung, nur auf Spendenbasis, man wirklich sagen: Alles lief glatt. te 14). Viele Initiativen hat es gegeben, ohne große Zuschüsse ein solches Projekt Sämtliche Hausgeister helfen uns. Wann diese Räume zu nutzen, viele Freisinger haben sich geärgert, dass das Gebäude Seit eineinhalb Jahren haben wir unsere gesamte Jahr um Jahr mehr vermodert. So ging es “ auch Mücke und Cordary und das schon Freizeit bis auf wenige Urlaubstage hier verbracht.” seit längerer Zeit. Die beiden Mediziner kamen als Landwirtschaftsstudenten nach Freising und stießen so auf den leer stemmen? „Da sind wir schon ganz stolz immer ein Problem auftaucht, es wird stehenden Knast. Vor knapp drei Jahren drauf, dass wir das so geschafft haben“, gelöst. Das liegt vielleicht auch daran, schließlich begann das Projekt Gefäng- sagen die zwei im Rückblick auf diese dass wir seit 300 Jahren die ersten sind, nissanierung. In gemütlicher Runde, bei Diskussionen. Ein großer Vorteil war, die sich liebevoll um das Haus hier kümeinem Glas Wein. „Wir sind zusammenge- dass Mücke und Cordary keine Anfänger mern“, sagt Mücke. Das Projekt „Altes sessen und haben uns überlegt, da müsste auf dem Gebiet waren. Und das nicht nur Gefängnis“ ist zu einem Engagement der man doch eigentlich was draus machen“, als erfahrene Handwerker: „Ich bin eher ganzen Stadt geworden. Über 350 Leute Von hier 11 Stadtgeschichten sind dem Förderverein beigetreten, viele unterstützen Mücke, Cordary und Co. mit Spenden, aber auch mit Leistungen. „Ohne das Engagement der Freisinger Handwerkerschaft wären wir lange nicht so schnell gewesen.“ Sie halfen aus mit Know How, ehrenamtlichen Arbeitsstunden und auch mit Material. „Ich bin öfter zu Freisinger Betrieben gegangen und habe gesagt, ich komme heute zum Betteln“, erinnert sich Mücke. Sehr oft mit Erfolg. Auch das Arbeitsamt half mit, schickte statt einem Ein-Euro-Jobber mehrere Jugendliche, die sich mit ebensoviel Engagement auf das Projekt Einer der drei Gasträume: Die Arbeiten an den Sitzbänken und der Holzverkleidung haben begonnen. stürzten und fleißig mithalfen. Auch abends und freiwillig am Wochenende. Viele haben nicht zuletzt durch das Gefängnisprojekt einen festen Job bekommen. Unterstützung kam oft auch von ganz ungewohnter Seite. „Einmal kam ein Brief von der Staatsanwaltschaft Landshut“, erzählt Mücke. „Da bin ich erstmal erschrocken, als ich das Wort Geldstrafe gelesen habe.“ Doch am Landshuter Gericht wurde vielmehr in einem Prozess eine Geldstrafe zugunsten des alten Gefängnisses ausgesprochen. So funktioniert das Finanzierungskonzept, dass sich alles selbst tragen und über Spenden laufen muss, bisher ganz gut. „Immer wenn sich der Kontostand geDie Küche des zukünftigen Weinlokals: Bald werde hier kleine, kalte Speisen zubereitet. gen Null neigt, kommen neue Spenden oder so etwas wie die geschoss und der Ausstellungsräume im enfeldt, der künftig als Wirt die Gäste im Geldstrafe wieder dazu“, sagt Mücke. Deshalb sei es auch „Käse, dass ersten Stock. Später wird im nächsten Gefängnis bedienen wird. Und darauf ich privat 500 000 Euro in das Projekt ge- Bauabschnitt der Hexenturm renoviert freuen sich auch schon Thomas Mücke steckt habe. Stimmt einfach nicht. Durch werden, der als Museum fungieren soll. und Hermann Cordary. „Wenn wir hier viele Veranstaltungen des Vereins in der Die Weinstube selbst wird den Namen des mit dem ersten Bauabschnitt fertig sind, Weihnachtszeit, beim Altstadtfest und an Hauses tragen: Altes Gefängnis. In den setzen wir uns erstmal in eine Ecke und verkaufsoffenen Sonntagen konnte die drei gemütlichen Gasträumen mit Holz- lassen uns vom Wirt bedienen.“ Kasse des Vereins aufgebessert werden.“ bänken und Kachelofen wird „es Weine, Für Spenden oder mehr Infos über das Ende Mai soll es schließlich dann so- hauptsächlich aus Deutschland und Ösalte Gefängnis und den Verein: weit sein: Ende des ersten Bauabschnitts. terreich, aber auch Bier und kalte Küche, www.altesgefaengnisfreising.de Fertigstellung des Weinlokals im Erd- Käse und Speck geben“, sagt Klaus Neu12 Von hier Wo vor einigen Monaten noch Schutt herumlag, wird man bald in gemütlicher Runde zusammensitzen, den ein oder anderen Wein und dazu Käse und Speck genießen können. Das heimelige Weinlokal in historischem Gemäuer verspricht ein einmaliges Ambiente. Stadtgeschichten Von hier 13 Stadtgeschichten Stadtgeschichten Kurze Geschichte der alten Fronfeste in Freising von Florian Notter Das Gebäude der alten Fronfeste ist eines der kulturgeschichtlich interessantesten Gebäude Freisings. Der dreiflüglige Gebäudekomplex steht an der Ecke Brennergasse/Fischergasse, einem eher abgelegenen Teil der Altstadt. Wie ein massiger weißer Klotz schließt es die Fischergasse markant nach Westen ab. Die große freie Fläche gegenüber der Torseite (Westseite) des Freisinger Gefängnisses existiert erst seit 1962, als man das dort stehende 600 Jahre alte Hochscheinbaderhaus abbrach und einen Parkplatz anlegte. Das Gefängnisgebäude ist tief in den Domberg hineingebaut, städtebaulich gesehen bildet es eine Art „Scharnier“ zwischen Altstadt und Domberg. Ursprünglich war das Gefängnis im Erdgeschoss des Vorgängerrathauses (abgebrochen 1904) untergebracht. Da dieses zu klein geworden war, verlegte man es 1663 an den jetzigen Standort. Die Gebäude wurden wohl weitgehend neu gebaut, der über der Stadtmoosach stehende Nordflügel existierte aber zu diesem Zeitpunkt offenbar schon. Makabererweise war dort, bevor man die fürstbischöfliche Fronfeste einrichtete, eine Fleischbank (eine Art Schlachthof) untergebracht. Blut und unbrauchbare Innereien geschlachteter Tiere konnten über die darunter liegende Stadtmoosach entsorgt werden. Ein dunkles Kapitel der Freisinger Geschichte stellten zwei Hexenprozesse dar, die zu einem sehr späten Zeitpunkt stattgefunden habenm der erste zwischen 1715 und 1717, der zweite zwischen 1721 und 1723. Die Opfer dieser Hexenprozesse waren nicht Frauen, sondern hauptsächlich Jungen zwischen zehn und zwanzig Jahren. Bis heute ist der Grund ihrer Einkerkerung nicht geklärt. Überliefert ist, dass es sich bei den „Hexenjungen“ größenteils um arme Bettelkinder handelte, die ihr Leben außerhalb der Stadtmauern verbringen mussten. Beim Spielen mit den Kindern der Stadtbürger prahlten sie – vielleicht von Minderwertigkeitsgefühlen angetrieben – damit, Wetter machen und Ferkel herbeizaubern zu können. Die Stadtkinder erzählten ihren Eltern davon und die Lügengeschichten einiger Bettelbuben verbreiteten sich so in der ganzen Stadt. Möglicherweise war tatsächlich panischer Aberglaube der Grund dafür, dass diese Betteljungen dann von fürstbischöflichen Amtmannen aufgegriffen und eingekerkert wurden. In ihren Augen hatten die Jungen ihre Seele dem Teufel verschrieben. Da die Zahl der inhaftierten Jugendlichen innerhalb kürzester Zeit stark anstieg, errichtete man eigens für sie den Gefängnisturm, genannt „Hexenturm“, in dem sich noch heute die absolut inhumanen Haftbedingungen nachvollziehen lassen. Die Prozesse endeten meist blutig: ein Teil der „Freisinger Hexenjungen“ wurde geköpft und ihre Leichen anschließend verbrannt. Nach der Säkularisation von 1802, als Freising bayerisch wurde, blieb das Gebäude ein Gefängnis. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es umgebaut und an die Ostseite ein Erweiterungsbau angefügt, der erst 1988 abgerissen wurde (heute ebenfalls Parkplatz). Inhaftiert wurden bereits seit Beginn des 19. Jahrhunderts nur Personen, die kleinere Delikte begangen hatten und nur eine relativ kurze Zeit im Gefängnis verbringen mussten. 1965 wurde das Gefängnis schließlich aufgelöst, das städtische Gebäude blieb ungenutzt. Man plante zunächst den Abriss, um von der Fischergasse bis zur Oberen Domberggasse neben der Hauptstraße eine zweite Hauptverkehrsstraße anzulegen. Glücklicherweise wurden derartige Überlegungen nie Realität. Nach vielen Diskussionen und nicht zum Ziel führenden Ideenwerkstätten seit den 1980er Jahren konnte 2005 der „Förderverein Altes Gefängnis e.V.“ ins Leben gerufen und ein Erbpachtvertrag mit der Stadt Freising abgeschlossen werden. Durch die ehrenamtliche Restaurierung wird ein schönes Stück Freisinger Kulturgeschichte erhalten und wiederbelebt. Sind drei eine zu viel? Text: Sylvia Still Foto: Diar Nedamaldeen, Michael Berninger „Drei sind eine zu viel“ wehrt sich das Aktionsbündnis AufgeMUCkt - „Aller guten Dinge sind drei“ denkt sich wohl dagegen die Flughafen München Gesellschaft. Die Debatte um den Bau einer dritten Startund Landebahn am Flughafen München erhitzt seit langem die Gemüter. Argumente für und wider den Flughafenausbau schwirren so zahlreich durch die Luft wie Flieger über das Erdinger Moos. Der erste Genehmigungschritt, das Raumord14 Von hier nungsverfahren, ist bereits abgeschlossen. Doch die Startbahngegner trommeln zum Kampf. Die Großdemonstration am 12. Mai, absoluter Pflichttermin für jeden Gegner, soll zeigen: der Widerstand ist nicht nur ungebrochen, er erreicht neue Dimensionen! Denn im nun folgenden Planfeststellungsverfahren, das endgültig über den Bau oder Nicht-Bau der Startbahn entscheiden wird, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Von hier 15 Stadtgeschichten Stadtgeschichten Die dritte Startbahn? In ein Luftbild wurde die von der Flughafen München GmbH favorisierte Variante 5b der dritten Startbahn montiert. Daten: Bahnlage 5b (1180/2100 Nord), Achsabstand 1.180m, Schwellenversatz 2.100m Die genaue Lage wurden den Unterlagen des Raumordnungsverfahrens entnommen (einzusehen auf www.muc-ausbau.de) Bildmaterial: mit freundlicher Genehmigung von Google Earth. Der erste Schritt im Genehmigungsprozess, das Raumordnungsverfahren für die dritte Start- und Landebahn am Flughafen München, wurde in diesem Frühjahr durch einen Beschluss der Regierung Oberbayern abgeschlossen und landesplanerisch als positiv bewertet. Dies stellt jedoch noch keine Baugenehmigung dar. Erst muss die FMG (Gesellschafteranteile: 51% Freistaat Bayern, 26% Bund, 23% Stadt München) eine zweite Hürde nehmen – das Planfeststellungsverfahren. Dieses ist, im Gegensatz zum vorangegangenen Raumordnungsverfahren, juristisch anfechtbar. Im Klartext: jeder Bürger hat das Recht, die Planunterlagen einzusehen und Einwendungen dagegen vorzubringen. Die Stimmen des Widerstandes werden sich hier also vielleicht noch Gehör verschaffen. Schon während des Raumordnungsverfahrens waren knapp 42.000 Unterschriften von Bürgern sowie von 138 öffentlichen Trägern gegen die Planung einer dritten Startbahn eingegangen. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Argumente und Gegenargumente: „Kapazitätsgrenze erreicht“ sagt die FMG – „Größenwahn!“ meint der Widerstand Der Flughafen München soll, so die bayerische Staatsregierung, zu einem „internationalen Drehkreuz“, einem „Weltflughafen“ von globaler Bedeutung, ausgebaut werden. Die Notwendigkeit einer weiteren Startbahn sei, so die FMG, gegeben, da die Kapazitätsgrenze bereits heute in Stoßzeiten erreicht sei. Spätestens 2010 könne die Nachfrage 16 Von hier nach Starts und Landungen nicht mehr gedeckt werden. Dagegen ist der Flughafen in den Augen der Gegner bereits heute völlig überdimensioniert. Zum einen, so fordern sie, müsse die Größe eines Flughafens in Relation zur Größe seines Umlands stehen. So habe die Metropole London mit ihren 7 Millionen Einwohnern mit Heathrow einen internationalen Flughafen, der jährlich 67 Millionen Passagiere abfertige, aber über nur zwei Startbahnen verfüge. In München werden momentan 30,8 Millionen Passagiere abgefertigt, bis 2020 sollen es 55,8 Millionen sein. Die FMG setzt diesem Vorwurf entgegen, dass die Verkehrsstruktur von London nicht mit der Struktur Münchens vergleichbar sei. Dort landeten mehr Großraumflugzeuge und schon deshalb könnten mit weniger Flugbewegungen mehr Passagiere transportiert werden. Zum zweiten wirft der Bund Naturschutz dem Flughafen vor, seine bestehenden Kapazitäten schlecht auszunutzen. Laut der Flughafen München GmbH können am Terminal 1 jährlich 20 Millionen Passagiere abgefertigt werden. In Wirklichkeit waren es in den letzten drei Jahren - also seit Inbetriebnahme des zweiten Terminals, nur jeweils knapp über 9 Millionen. Dass laut einem Schreiben der bayerischen Staatsregierung dennoch, so wörtlich „die Nutzung der freien Kapazitäten in Terminal 1 grundsätzlich nicht zur Debatte steht“ und stattdessen lieber die Startbahn 3 gebaut wird, stößt bei den Flughafengegnern auf absolutes Unverständnis. Den eigentlichen Grund vermutet Dr. Christian Magerl, Abgeordneter der Grünen im Landtag, darin, dass sich bei einer Nutzung von Terminal 1 durch Lufthansapassagiere die Umsteigezeiten verlängern würden, was sich wiederum wirtschaftlich nachteilig auf den Flugbetrieb auswirken würde. „Hauptsache, die Umsteiger müssen nicht ein paar Schritte mehr zu Fuß gehen“, ärgert sich Magerl. „Jobmotor“ sagt die FMG „Belastung durch Zuwanderungen“ meint der Widerstand Seine Befürworter sehen im Flughafen München einen unersetzlichen Wirtschaftsfaktor, der Freising zum, so die FMG, „deutschen Job-Paradies“ macht und so für allgemeinen Wohlstand und Rekord-Zuwachsraten sorgt. Ob der Flughafen München auch weiterhin der „Jobmotor“ bleiben werde, hänge in hohem Maße vom Bau der dritten Start- und Landebahn ab, konstatiert die FMG auf ihrer Homepage. Der Zuwachs an neuen Stellen, die durch den Bau der dritten Startbahn entstehen würden, wird dort auf 50.000 geschätzt. Doch dieses von der Regierung und FMG vorgebrachte Hauptargument für den Ausbau des Flughafens - nämlich eben diese Schaffung von Arbeitsplätzen - beeindruckt die Vertreter der Region nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Sie sehen durch zu viele neu geschaffene Arbeitsplätze sogar enorme zusätzliche Belastungen auf die Region zukommen: denn da es in Freising und Umgebung ohnehin kaum Arbeitslose gibt, müssten die Arbeitskräfte erst zuwandern oder pendeln. Dies hätte, so das Gegenargument, ein massiv erhöhtes Verkehrsaufkommen, Bedarf an zusätzlichen Kindergärten und Schulen, Engpässe und Preissteigerungen auf dem Mietmarkt, sowie allgemein höhere Lebenshaltungskosten zur unmittelbaren Folge. Von hier 17 Stadtgeschichten Stadtgeschichten Im Übrigen, so der Verkehrsclub Deutschland e.V., sei die Arbeitslosenquote in Freising schon lange vor dem Bau des Flughafens eine der niedrigsten in Deutschland gewesen, der Flughafen somit wohl kaum für den Wohlstand verantwortlich zu machen. Dies sei zwar richtig, bestätigt die FMG, doch, so der Einwand, „ist seit dem Bau des Airports ein deutlich größerer Abstand zur durchschnittlichen Entwicklung in Bayern und der Bundesrepublik Deutschland nachweisbar.“ Dr. Magerl kritisiert zudem, dass ein Großteil der Arbeitsplätze am Flughafen aus Teilzeitjobs und geringfügig bezahlten Stellen bestehe, manche mit einem Stundenlohn unter sechs Euro. Die positive Darstellung der Einkommenssituation am Flughafen von Michael Kerkloh, dem Hauptgeschäftsführer der FMG, bezeichnete Magerl gar als „billige Propaganda“. geschwüren, Depressionen und Schlaflosigkeit - gesundheitliche Probleme, die sowohl auf die Lärmbelastung, als auch auf Stoffe zurückzuführen sein können, die bei der unvollständigen Verbrennung von Kerosin im Landeanflug entstehen. Auch bei Kindern wurden, so zitiert Binner eine Langzeitstudie, die an 326 Kindern durchgeführt wurde, gravierende gesundheitliche Auswirkungen beobachtet. Belastungen für Mensch und Natur Weitere Gesichtspunkte Ohne echtes Gegenargument bleiben wohl die Befürchtungen vor den gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen. Besonders hart träfe der Bau der Startbahn 400 Menschen aus den Dörfern Schwaigermoos und Eittingermoos. Sie würden gezwungen, ihre Häuser aufzugeben und ihre Heimat dem Flughafen zu opfern. Startbahngegner Hartmut Binner weist in seinem Schreiben „Fluglärm und gesundheitliche Auswirkung“ aber auch auf die drastischen gesundheitlichen Folgen für die Freisinger Bevölkerung hin: die Bewohner des Ortes Pulling wüssten längst, was es bedeute, in der Lärmhölle und mit künstlicher Be- und Entlüftung hinter Schallschutzfenstern leben zu müssen. Der Bau der dritten Startbahn, so Binner, werde diese Lärmhölle bedeutend näher an Freising heranbringen. Besonders von Lärm und Kerosinablagerungen betroffen wären alle südlichen Ortsteile, Attaching, Lerchenfeld, Seilerbrückl, Neulandsiedlung, Weihenstephan, Vötting und Hohenbachern. Schon heute, so Binner weiter, litten Bürger überflogener Gemeinden wie Pulling, Berglern und Eitting an Lungenerkrankungen, Magen18 Von hier Die letzten Reste des Erdinger Mooses, einer einstmals einzigartigen Naturlandschaft, würden zerstört. Die FMG weist jedoch darauf hin, dass „das Erdinger Moos [...] schon lange vor dem Flughafenbau intensiv landwirtschaftlich genutzt wurde und keineswegs unberührte Natur darstellte“ und dass es „durch die von der FMG durchgeführten ökologischen Ausgleichsmaßnahmen in großem Ausmaß renaturiert wurde“. Auch angesichts der aktuellen Debatte um Klimaschutz und Rohölpreise sehen die Startbahngegner keinen Sinn im Bau einer dritten Startbahn. Ob die Passagierzahlen bei den aktuellen Ölpreisen weiterhin kontinuierlich steigen und sich die Investitionen in Milliardenhöhe überhaupt rechnen, halten sie für höchst fragwürdig. Im hohen Ölpreis sieht die FMG kein Problem: „Ein Vergleich mit dem Straßenverkehr zeigt, dass trotz hoher Benzinpreise der Autoverkehr kontinuierlich zunimmt. Auch im Luftverkehr ist der Trend erkennbar, dass ein steigender Ölpreis sich nur schwach dämpfend auf das Passagierwachstum auswirkt.“ Auch davor, dass die Ölreserven bald erschöpft sein könnten und eine dritte Startbahn sich rein rechnerisch gar nicht mehr amortisieren kann, haben Freistaat und FMG keine Angst. So schreiben sie wörtlich: „Die weltweiten Ölvorkommen werden nach heutigem Sachstand noch für mindestens 50 Jahre ausreichen. Die Entdeckung neuer Vorkommen, die Entwicklung neuer Fördertechniken, wie zum Beispiel die bereits jetzt profitable Nutzung der reichlich vorhandenen und ergiebigen Ölsande, Ölgewinnung aus Ölschiefer und Kohle, sowie Substitutionsenergien helfen, die Ölreserven zu schonen und diesen Prognosehorizont immer wieder zeitlich nach hinten zu verschieben“. Die Großdemonstration gegen den Bau der dritten Startbahn findet am 12. Mai 2007 statt. Nach der Auftaktkundgebung um 11 Uhr am Odeonsplatz, werden die Demonstranten zur Staatskanzlei und von dort zurück zum Ausgangspunkt ziehen, wo um ca. 14 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden wird. Es wird gebeten, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Erfolgreicher Widerstand: Der Knödelschütz von Pasing Im Jahr 1967 fand in München ein Luftkrieg der besonderen Art statt. Als Sieger ging der Werbegrafiker Helmut Winter hervor. Dieser kam 1919 zur Welt und wuchs in Schwabing auf. Im Jahr 1965 zog er nach Pasing um, denn dort fand er die Ruhe, die er als Künstler brauchte. Doch mit dieser Ruhe war es eines Tages vorbei: Völlig unerwartet tat es einen fürchterlichen Knall und vor lauter Schreck kippte Helmut Winter sein Tuschefaß über seine fast fertige Zeichnung. Starfighter vom Fliegerhorst Fürstenfeldbruck und Manching waren direkt über sein Haus hinweggeflogen und hatten die Schallmauer durchbrochen. Es gab zwar vorgeschriebene Flugrouten, aber an die hielten sich die Piloten nicht. Vor lauter Wut gab er am 3. Februar 1967 in der Münchner Abendzeitung folgende Kleinanzeige auf: „Flugabwehrgeschütz mit ausreichender Munition gesucht zur Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung im westlichen Luftraum Münchens, Zuschriften unter 1/3469 Z“ Diese Anzeige las auch ein Redakteur des Spiegels und druckte sie nach. Damit wurde der Text auch in Amerika und England bekannt und schon in der folgenden Nacht meldete sich die BBC bei Helmut Winter und wollte Details erfahren über den drohenden Abschuß der Starfighter. Am nächsten Tag standen bereits die ersten Filmteams in seinem Vorgarten. Auch Männer vom BND gingen unauffällig die Straßen auf und ab. Obwohl Winter gar nicht vorhatte, zu den Waffen zu greifen, forderten nun genau bis 70 Meter weit konnte er die Knödel schleudern. Die Geschichte wurde insgesamt in 72 Ländern gesendet. Nachdem nun Menschen auf der ganzen Welt von dem Pasinger Schützen gehört hatten, geschah etwas, mit dem keiner rechnete: Am 27. Februar 1967 gaben die Verantwortlichen in Bonn den Befehl, Pasing in Zukunft nicht mehr zu überfliegen. Major Eberle persönlich kam ins dies die Pressevertreter. Da erinnerte er sich an die Wurfschleudern in Darstellungen von Leonardo da Vinci. Die Munition sollte eher symbolischer Natur sein. In die engere Auswahl kamen Tennisbälle (zu teuer), Krautköpfe (zu schwer) oder überreife Mirabellen (zu klein). Die Idee hatte er beim Mittagessen: Bayerische Kartoffelknödel hatten die richtige Grösse, würden aber keinen Schaden anrichten. Ein Filmteam nach dem anderen kam und filmte den Kanonier bei seiner Arbeit. 60 Haus von Helmut Winter, um die Entscheidung bekanntzugeben. Der Kampf war beendet. Mit seiner Aktion hat er der ganzen Welt bewiesen, dass der Einzelne nicht so machtlos ist, wie man im Allgemeinen glaubt. Ein protestierender Spaßvogel ist Helmut Winter auch weiterhin geblieben. Im besonders schneereichen Winter 1970 protestierte er gegen den Schnee, indem er versuchte, die weiße Pracht mit Schneebällen wegzuschießen. Text: RF, Fotos: Pasinger Archiv e.V. (SLY) Von hier 19 Hausbesuch Hausbesuch E-Bar? Da konnte doch gar nichts schiefgehen. Ein Magazin zu texten und zu layouten kann mitunter ganz schön Arbeit bedeuten. Darum haben wir uns gedacht, wir laden uns zwischendurch einfach mal bei ein paar Leuten zum Essen ein und tarnen das Ganze als Interview. Starten wollen wir mit Oliver Pflüger, der muß schließlich als Besitzer von E-Bar und Doppelzimmer was verstehen vom Essen und Trinken. Hoffen wir. Wir kommen überpünktlich, vierter Stock Altbau, wir werden bereits erwartet. Die Wohnung über zwei Etagen hat den wohl besten Ausblick über Freising. Oliver Pflüger hat sie erst kürzlich renoviert und nun mit seiner Frau bezogen. Vor einem halben Jahr kam Töchterchen Emma zur Welt. Sie liegt auf einem grossen Kissen und schreit. Oli versucht mit Argumenten, Emma zumindest für kurze Zeit vom Schreien abzuhalten. Erfolglos. Seine Frau kann das besser. Die große offene Küche ist der Mittelpunkt der Wohnung, der Wohnraum befindet sich ein Stockwerk höher unterm Dach. In der Mitte der Küche steht die Kochinsel. Die Küche wurde von einem befreundeten Schreiner gebaut. Von der Stange ist hier nichts. Es soll gefüllte Pasta geben. Wir haben ja vermutet, dass Oliver das Essen einfach aus dem Doppelzimmer mitgebracht hat, aber weit gefehlt: alles 20 Von hier wird selbst und frisch zubereitet. Für den Teig doppelgriffiges Mehl, Eier, Olivenöl und Salz verkneten. Nach einer halben Stunde Ruhepause wird er in der Nudelmaschine in vielen Schritten immer dünner gewalzt. Als Füllungen sind vorgesehen: Spinat-Ricotta, Lamm und Champignon-Parmaschinken. Auf dem Teig formt Oli diese Zutaten zu kleinen Häufchen, pinselt gequirltes Ei als Kleber drum herum und deckt das Ganze locker mit einer zweiten Lage Teig zu. Die Häufchen werden am Rand fest zusammen gedrückt und mit einer Plätzchenform ausgestochen. Plätzchen schon im Mai! Damit im Wasser später ja nichts aufgeht, lieber nochmal mit der Gabel die Ränder ordentlich zudrücken. Das Ganze dauert nun schon ziemlich lange und ich kann mir jetzt denken, warum in der Gastronomie kaum einer mehr Pasta selber macht. Jemand behauptet, dass das in Italien wesentlich schneller ginge. Das hilft jetzt auch nichts. Wir warten bis alle Teilchen ausgestochen sind. Unser Hunger wird größer. Der Durst auch. Das erste Begrüßungsbier ist leer, wir steigen auf Wein um. Olis “Weinkeller” ist zwar nicht groß, stellt aber vom optischen her jede Museumsvitrine in den Schatten. Wir bekommen einen Bordeaux namens Chateau Haut-Pidoux. Von dem werden wir später noch viele weitere Gläser trinken, denn erstens schmeckt der Wein ausgesprochen gut und zweitens bin ich zu Fuß da. Das kommt nicht oft vor. Das muß sich lohnen! Oli lässt die Pasta in leicht siedendem Salzwasser 4 Minuten bißfest garen und serviert sie mit Butter und Käse. Und wir müssen zugeben: sie schmeckt wirklich hervorragend. Guten Appetit! Aber wir sind ja nicht nur zum Essen da, wir wollen auch einiges von Oli wissen: FINK: Oli, viele kennen dich in Freising als Wirt der E-Bar und des Doppelzimmers. Ist Wirt dein Beruf? Ich arbeite tagsüber in der Firma Intertec Components, die mir mit einem Kollegen zusammen gehört. Wir kaufen und verkaufen elektromechanische Bauelemente. In Deutschland sind wir mittlerweile der größte lizenzfreie Anbieter. FINK: Dann sind die Kneipen nur dein Hobby? Wie fing das an? Ich habe die E-Bar 1999 als damals 28jähriger übernommen. Zu dieser Zeit war ich noch bei der Firma Gropper in Augsburg beschäftigt. Meinen Chef hab ich erst viel später über meinen Café-Kauf informiert. Früh morgens vor der Arbeit habe ich vorbeigeschaut, um zu sehen, ob alles läuft und am Abend habe ich nochmal angerufen. Ich war schon ziemlich naiv. Auch der Kaufpreis war viel zu hoch. Aber es hat funktioniert. Das war damals die Latte-Macchiato-Zeit, da konnte eigentlich gar nichts schiefgehen. Im Jahr 2001 machte das Sonnenstudio nebenan dicht und der Besitzer sprach von Pizzerien, Spielhöllen und ähnlichem als Nachpächter. So etwas wollte ich als Nachbar nicht haben und so war ich gezwungen, den Laden dazuzumieten. Die Pacht war viel zu hoch, aber mir blieb ja nichts anderes übrig. Dann fingen die Verhandlungen mit der Stadt an. Erst nach einem weiteren halben Jahr konnten wir eröffnen. Zuerst dachte ich übrigens an Konzepte wie Salat- oder Saftbar. Nur die Farbe grün gab es schon immer in allen Überlegungen. FINK: Nach vielen Jahren voller Parties ist es jetzt wieder etwas ruhiger geworden im Doppelzimmer? Ja, anfangs hatten wir ja ständig irgendwelche Mottoparties. Aber davon sind wir wieder abgekommen. Ich habe inzwischen gelernt, mich auf meine Kernkompetenzen zu beschränken. Jeder Laden hat eben seine Kompetenz: Kaffee oder Cocktails oder Bier. FINK: Wie siehst du das kommende Rauchverbot in den Kneipen? Obwohl ich im Doppelzimmer sogar die Möglichkeit hätte, ein eigenes Raucherzimmer auszuweisen, werde ich in E-Bar und Doppelzimmer das Rauchen verbieten. Leider tritt das Gesetz in der kalten Zeit in Kraft, wo man freiwillig nur ungern vor die Türen geht. Aber langfristig glaube ich, dass der Tabakkonsum stark zurückgehen wird und abends auch diejenigen wieder ausgehen werden, die bis jetzt - wegen der schlechten Luft - lieber daheim geblieben sind. Insgesamt stehe ich dem Rauchverbot also positiv gegenüber. Nur meine Angestellten werden es schwer haben: die sind allesamt Raucher. FINK: Intertec, E-Bar, Doppelzimmer: Wird dir das nicht zuviel? Wie siehst du deine Zukunft? Das ist ja noch gar nicht alles: Ich betreibe nebenbei den Onlineshop „Espressisimo. de“ für ausgesuchte Kaffeespezialitäten und Kaffeemaschinen und eine kleine Werbeagentur namens „Clearmessage“. Kollegen und Freunde schätzen mich als zuverlässigen und kompetenten Partner, der noch dazu risikobereit ist. Und so kommen sie immer wieder mit guten Ideen zu mir. So kann ich vielleicht in Zukunft mit anderen zusammen einige neue Projekte anschieben und verwirklichen. Aber auch wenn man das jetzt nicht glaubt: ich bin ein ausgesprochener Familientyp, mit einer tollen Frau verheiratet und habe seit einem halben Jahr eine kleine Tochter. Den beiden möchte ich jetzt natürlich viel Zeit widmen. (RF) Von hier 21 Familie Der Kinderbuchtipp Ein Blick - Zwei Blicke Autor: Istvan Banyai Alles ist einen zweiten Blick wert, denn erst dieser eröffnet die andere Seite der Dinge. Dies gilt vor allem bei diesem besonderen Bilderbuch ohne Worte, denn nichts ist so wie es scheint und nichts sollte von vornherein als gegeben angesehen werden. Beim Umblättern entsteht durch einen Perspektivenwechsel ein komplett neuer Eindruck der vorangegangenen Szenerie. So sieht die Erde vom Mond aus gesehen völlig anders aus, als der Mond von hier unten. Und schwimmt denn wirklich ein Hai bei dem Jungen im Pool? Durch die vor allem in grau und schwarz gehaltenen Bilder zieht sich die dezent eingesetzte Farbe Rot wie ein roter Faden und erleichtert so dem Betrachter das Entdecken neuer Zusammenhänge. Die Liebe zum Detail ermöglicht es dem interessierten Leser, selbst nachdem zehnten Durchblättern immer noch neue Absonderlichkeiten aus verschiedenen Blickwinkeln wahrzunehmen. Der Autor entführt den Leser auf eine visuelle Reise in die skurrile Welt des Scheinbaren und liefert gleich zu Beginn eine Anleitung zum Papierflieger Basteln. Empfohlen ab fünf Jahren, für neugierige Kinder und Erwachsene, die den Spaß am Hinterfragen alltäglicher Situationen noch nicht verlernt haben. Istvan Banyai ist in Budapest geboren und lebt heute mit seiner Familie in New York. Bei Magazinen und großen Werbeagenturen ist er einer der gefragtesten Grafiker. Von ihm ist auch das preisgekrönte Bilderbuch ZOOM, das seit 1995 bei Sauerländer im Programm ist. Sauerländer Verlag, Preis: 14,90 Euro 22 Von hier Familie Kinder laufen für Kinder Die bundesweite Schulaktion „Kinder laufen für Kinder“ soll die Freude an sozialem Engagement und an Bewegung wecken. Die diesjährige große Auftaktveranstaltung findet am 6. Mai am Flughafen München statt. Sport machen und Gutes dabei tun? Laufen für einen guten Zweck? Wie das funktioniert? Jedes Kind das am 6. Mai am Flughafen München seine Laufschuhe schnürt, kann aktiv dazu beitragen, Kindern in der Dritten Welt oder benachteiligten Kindern zu helfen. Einzige Teilnahmebe- dingung: Die Kinder müssen sich vorab selbst „Sponsoren“ suchen. Das können Eltern, Bekannte oder auch Firmen sein, die bereit sind, für jeden Kilometer, den das Kind läuft, einen selbst festgesetzten Geldbetrag zu spenden. Die Sponsoren können wählen, ob sie ihre Spende dem UNICEF Hilfsprojekt „Schulen für Afrika“ oder der Tabaluga-Aktion „Ein Zuhause für Kinder“ zur Verfügung stellen möchten. Um 11 Uhr fällt der Startschuss und der Spendenlauf beginnt. Jedes Kind legt dabei so viele Runden zurück, wie es möchte. Dabei ist jeder noch so kleine Beitrag wichtig und hilfreich. Gehen ist übrigens ebenso erlaubt wie joggen und auch behinderte Kinder können mitmachen. Ab 12 Uhr gibt es ein sehr umfangreiches, kostenloses Rahmenprogramm mit vielen Spielen, Aktivitäten und Musik. Zu den Highlights gehören das Kameltrekking Raus aus dem Haus - Rein ins Vergnügen! Live-Konzert von „Ritter Rost“ und seinen „Original Schrottländern“ sowie der mitreißende Auftritt der südafrikanischen Waisenkinder der Tanzgruppe „Zabalaza“. Eine Gruppe von Kindern kann an der Besichtigung einer Condor Maschine teilnehmen. Um 16 Uhr wird das Spen- denergebnis bekannt gegeben. In den vergangenen fünf Jahren erliefen übrigens über 200 000 Schüler 2,1 Millionen Euro an Spendengeldern. Die zwanzig besten Läufer erhalten Familien-Eintrittskarten für das Sea Life Aquarium im Münchner Olympiapark. Wer bei der Spendenaktion mitmachen will, sollte sich am besten bis 4. Mai anmelden. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, direkt vor Ort noch eine Sponsorenvereinbarung auszufüllen. Teilnehmen an der Aktion „Kinder laufen für Kinder“ kann jedes Kind zwischen fünf und 14 Jahren. (SLY) 6. Mai um 11 Uhr am Flughafen im MünchenAirport-Center zwischen Terminal 1 und 2. Kurzfristige Anmeldungen ab 10 Uhr. Anmeldeformulare, Sponsorenvereinbarungen sowie das komplette Rahmenprogramm gibt es unter www.kinder-laufen-fuer-kinder.de oder unter der Telefonnummer 089/ 218965360. Ein wenig scheint sich das bayerische Braunvieh, das auf einer saftig grünen Wiese im Mangfalltal döst, ja schon zu wundern, wenn wieder einmal eine Karawane mit der entfernten buckligen Verwandtschaft am Horizont auftaucht. Doch mittlerweile haben sich die Kühe wohl an deren exotischen Anblick gewöhnt und so setzen sie ihre Mittagspause gemächlich wiederkäuend fort, während fünf Kamele samt Reitern an ihnen vorbei ziehen. Auch wenn man Kamele als „Wüstenschiffe“ bezeichnet - auf ihrem Rücken lässt es sich nicht nur wunderbar durch heiße Sandwüsten, sondern ebenso gut über die Wiesen des bayerischen Voralpenlandes schaukeln. Ausprobieren kann man das auf dem kleinen Kamelgut Valley, das 30km südlich von München am Hochufer der Mangfall liegt und Kameltrekking für die ganze Familie anbietet. Auf dem Gut leben fünf zentralasiatische Trampeltiere und ein Babykamel. Eine geführte Tour dauert etwa eineinhalb Stunden. Der sympathische, junge Kamelzüchter Konstantin Klages erklärt den Besuchern anfangs kurz die einfache Reittechnik. Auf Waldund Wiesenwegen geht es dann auf dem Rücken der Kamele über eine traumhaft idyllische Landschaft durch den Teufelsgraben mit seinen zahlreichen Quellen und dem historischen Aquädukt. Dann verlässt die Karawane den befestigten Weg und es geht auf einem ziemlich abenteuerlichen, schmalen Trittpfad steil bergauf zu einem fantastischen Alpenblick. Auf den sonnigen Wiesen des Hochufers endet die Rundtour schließlich am Ausgangspunkt. Die Trekkingtour ist zwar kein ganz billiger Ausflug. Aber sie ist garantiert ein absolut unvergessliches Erlebnis für Kinder wie Erwachsene und eignet sich vielleicht ja als Geburtstagsgeschenk der ganz besonderen Art. Übrigens kann man die Karawane auch zu Fuß, und dann natürlich kostenlos, begleiten. Ganz kleine Kinder können sich den Platz auf einem Kamel mit Mama oder Papa teilen, Kinder ab drei bis vier können schon selbst auf einem der Tiere reiten. (SLY) Kamelgut Valley 83626 Grub Tel: 08063/9966 Mobil: 0163/4809400 www.bayern-kamele.de Preise am Wochenende: Kinder: 40€/Erwachsene: 50€ Preise an Werktagen: Kinder: 30€/ Erwachsene 40€ Entfernung von Freising: ca 75 km. Voranmeldung ist sinnvoll!. Kamele - und die ewige Frage nach den Höckern Genau wie die Rinder gehören die Kamele zur Ordnung der Paarhufer. Man unterscheidet zwei Gruppen von Kamelen: die Altweltkamele und die Neuweltkamele. Wenn von Kamelen die Rede ist, denken die meisten von uns automatisch an die Altweltkamele. Zu ihnen gehören das Dromedar und das Trampeltier. Dromedare haben einen, Trampeltiere haben zwei Höcker. Zu den Neuweltkamelen gehören die Lamas und die Vikunjas. Die einhöck- rigen Dromedare und die zweihöckrigen Trampeltiere können übrigens miteinander gekreuzt werden. Die Nachkommen die daraus entstehen, nennt man Tulus. Und sofort drängt sich eine Frage auf: Wieviele Höcker haben denn dann die Tulus? Artig vereinen die Tulus die Merkmale von Mutter und Vater – sie haben entweder einen einzelnen lang gezogenen Höcker, oder aber einen größeren und einen kleineren. Die Altweltkamele kommen ursprünglich aus Asien. Längst sind sie aber auch anderswo zu Hause. In den australischen Wüsten gibt es die weltweit größten Herden wilder Dromedare. 1840 wurden einige Dromedare nach Australien gebracht und freigelassen. Weil sie dort keine natürlichen Feinde haben, vermehrten sie sich extrem stark. Etwa eine Million wilder Dromedare werden bald durch das australische Outback laufen, was für die heimische Natur allerdings schlimme Folgen hat. (SLY) Von hier 23 Campus 6 Fragen an Antonia (22), Studentin der Molekularen Biotechnologie, ursprünglich aus Potsdam 1. Wieso studierst du gerade in Freising? Auf einer Messe in Berlin habe ich einen Flyer über den Studiengang Molekulare Biotechnologie in die Hand bekommen. Ich war sofort begeistert. Da mein Freund schon in München studiert hat, bin ich ihm nach Bayern gefolgt. Jetzt allerdings arbeitet er in Dresden – und wir führen wieder eine Wochenendbeziehung. 2. Und wie findest du dein Studium? Spitze. Echt. Ich hatte noch nie einen überfüllten Hörsaal und musste auch noch nie mehrere Semester auf einen Praktikumsplatz warten. Da haben wir es wirklich gut. 3. Bist du an den Wochenenden auch in Freising? Ja, sehr häufig. Ich fahre nur selten zu meinen Eltern. Mein Freund kommt an den Wochenenden meistens hierher. Auch wenn ich nur im Studentenwohnheim wohne, Freising ist meine momentane Heimat. 4. Wie gefällt dir die Stadt Freising? Es gibt viele schöne Ecken in Freising. Wir gehen immer viel spazieren, zum Beispiel auf den Domberg und durch die Innenstadt. Ich mag die Fassaden und das gesamte Stadtbild. Irgendwie hat es auch was Gemütliches. 5. Wie finanzierst du dein Studium? Hast du einen Nebenjob? Ich muss zugeben, mein lieber Papa finanziert mein Studium. Er vertritt die Meinung, lieber in Bildung als in etwas anderes zu investieren. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. So kann ich mich auf mein Studium konzentrieren. 6. Bleibt dann noch Zeit für Partys und Ausgehen? Ja klar! Ich gehe hauptsächlich auf Studentenpartys und in Kneipen beispielsweise ins Abseits, El Corazon, Calafati oder EtCetera. Kneipenmässig ist Freising gut bestückt. Am Veranstaltungsprogramm merkt man aber, dass Freising eine kleine Stadt ist. (JL) 24 Von hier Campus Einfach draußen rauchen Bund und Länder streiten über rauchfreie Gaststätten und Restaurants. Auch die deutschen Hochschulen sind von einer einheitlichen Regelung weit entfernt. Wie sieht es da auf dem Freisinger Campus aus? Peter kommt gerade aus einer Klausur und zündet sich, kaum vor die Tür getreten, eine Zigarette an. Geschafft, endlich mal einen Nachmittag frei! Ganze Scharen von Studenten drücken sich durch die Türe und ziehen Ihre Zigarettenschachteln aus der Tasche. „Hast du Feuer?“ heißt es und man hört die Feuerzeuge zünden. In den Einrichtungen des Studentenwerks - Mensa, Cafete und Hörsaalgebäude - herrscht striktes Rauchverbot. „Da geht man halt vor die Türe, was soll’s? Im Sommer sind draußen vor der Cafete Bierbänke aufgestellt, da darf man noch rauchen“, erzählt Peter, der jetzt ins vierte Semester kommt. Er kennt die früheren raucherfreundlicheren Zustände nicht mehr. Damals wurde überall geraucht. Nicht in den Hörsälen, doch aber davor und in den Gängen, unten in der Mensa und in der Cafete. Den Anfang machten vor ein paar Jahren nicht rauchende Studenten, die durch eine Art Studentenentscheid das Rauchverbot im Zentralen Hörsaalgebäude durchgesetzt haben. Jetzt kann es sich keiner mehr vorstellen, dass die gemütlichen Sitzecken früher schon morgens in blauen Dunst eingehüllt waren. Bis vor etwa zwei Jahren durfte noch unten in der Mensa und in einem abgetrennten Bereich in der Cafete geraucht werden. Der kleine Glaskasten, in dem teilweise zwanzig Raucher auf einmal rauchten, glich einer Räucherkammer und für die Mitarbeiterinnen der Cafete war schon das Betreten dieses Raums eine Zumutung. Neben der ungeheuer schlechten Luft trugen die ständig vollgeaschten und teilweise umgeschmissen Aschenbecher zu einem allgemein dreckigen Ambiente bei. Seit dem Rauchverbot wird dieser Raum jetzt von Lerngruppen und Studenten, die sich ein bisschen zurückziehen wollen, genutzt. Nicht nur die Luft ist besser, es ist auch wesentlich sauberer geworden. Auf dem Weihenstephaner Campus hat sich das Rauchverbot leise und ohne großes Murren durchgesetzt. Am Anfang gab es bestimmt ein paar Leute, die es nicht akzeptieren wollten und trotzdem drinnen rauchten, heute allerdings würde sich das keiner mehr trauen. Jetzt stehen die Raucher draußen und bei Regen eben unter dem Vordach. Vielleicht würde sich ein generelles Rauchverbot in Deutschland doch leichter durchsetzen, als manche glauben. Wenn man den Rauchern einen Aschenbecher vor die Türe stellt, klappt es bestimmt. (JL) Apfelsaft naturtrüb, bitte! Jeder weiß, dass Apfelsaft gesund ist. Er enthält, ebenso wie das runde Urprodukt, viel Vitamin C, Mineralstoffe und andere gesunde Inhaltsstoffe. Aber wie schaut es denn mit dem wissenschaftlichen Beweis für seine wohltuende Wirkung aus? Eine Arbeitsgruppe des Lehrstuhls Biofunktionalität der Lebensmittel untersucht gerade den Einfluss von naturtrübem Apfelsaft auf Diabetes assoziierte Risikofaktoren für Dickdarmkrebs und hat dafür das folgende Rezept: Man nehme einen naturtrüben Apfelsaft, der aus Früchten traditioneller Mostapfelsorten gepresst wurde, suche sich 60 gesunde Männer im Alter von 20-60 Jahren und gebe der einen Hälfte vier Wochen lang täglich eine Flasche des konzentrierten Naturprodukts und der anderen Hälfte ein so genanntes isokalorisches Kontrollgetränk. Vor und nach dieser Vier-Wochen-Apfelsaft/Kontrollgetränk-Diät werden von den Probanden Blut-, Urin- und Stuhlproben genommen und im Labor untersucht. Finden die Forscher eine Veränderung in den Vorher/Nachher- Proben bzw. Unterschiede zwischen der Apfelsaft- und der Kontroll- gruppe, können sie diese möglicherweise auf den Apfelsaft zurückführen. Die Probanden müssen an den Probenahmetagen alle dieselbe Nahrung zu sich nehmen und in extra ausgestatteten Versuchszimmern übernachten. Während der vier Apfelsaft-Wochen gilt dann striktes Apfelverbot, das heißt auf Apfelstrudel oder Apfelkuchen muss verzichtet werden und auch von allen anderen Obst- und Gemüsesorten darf nur wenig gegessen werden. Heike Daumann, die über die Apfelsaftstudie Ihre Doktorarbeit schreibt und ihre Mitarbeiter kümmern sich um jeden einzelnen der Probanden, machen ihnen nach der Nacht im Versuchszimmer das Frühstück und freuen sich über durchweg positive Resonanz: „Den Apfelsaft haben die meisten sehr gerne getrunken, weil er wie richtiger Apfelsaft schmeckt und nicht wie einer aus Konzentrat aus dem Tetra-Pack. Außerdem fanden sie es spannend, mal an so einer Ernährungsstudie teilzunehmen, wie das so abläuft, was an Studienergebnissen herauskommt“, erzählt Heike Daumann. Um die Probanden auch zur Einhaltung der Diät zu ermuntern, wurden ihre Mühen aufwandsentschädigt. Bis Ende April wurden Proben gesammelt, jetzt müssen erst mal die Laborergebnisse ausgewertet werden. Doch was erwarten die Forscher von ihrem Versuch? „Unser Saft enthält viele so genannter Polyphenole, für die in zahlreichen Studien antioxidative Eigenschaften und vorbeugende Effekte auf Krebserkrankungen gezeigt wurden“, erklärt Heike Daumann. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Saft eine Wirkung hat und wir diese auch nachweisen können.“ Aber warum machen eigentlich nur Männer bei der Studie mit? “Sie haben keine hormonellen Schwankungen, sie sind so zu sagen besser zu standardisieren als Frauen”, erläutert Daumann. (JL) Der Rückblick: Vitus Weizenbock Tester: Fachschaft für Brauwesen, Lebensmitteltechnologie und Milchwissenschaft e.V. der TU München-Weihenstephan Bier: Vitus Weizenbock Brauerei: Staatsbrauerei Weihenstephan Alkohol: 7,7 Volumenprozent Stammwürze: 16,5 Gewichtsprozent Schon beim Einschenken weiß der Vitus zu überraschen und das nicht nur durch seine erstaunlich helle, fast einem Pilsenerbier ähnliche Farbe, seine nicht zu aufdringliche Hefetrübung, sondern auch durch eine Schaumhaltbarkeit, die bei einem solchen Alkoholgehalt wohl ihresgleichen suchen dürfte. Im Geruch präsentiert sich dieser Weizenbock feinhefig und angenehm phenolisch mit leichten Noten von Nelke und Banane, welche sich auch im Trunk wieder finden, wobei hier das phenolische Aroma der Nelke leicht überwiegt. Für einen Bock ist dieses Bier überhaupt überraschend schlank. Der süßlich-mastige Eindruck vieler Bockbiere fehlt, aber es schmeckt durchaus schön vollmundig und harmonisch. Die Rezenz ist angenehm, der spritzige, süffige Ein- druck äußert sich auch in einer sehr guten Drinkability, was natürlich auch gewisse Gefahren mit sich bringt. Abschließend lässt sich festhalten, dass es sich hier um ein rundum gelungenes Bier handelt, das man nicht nur zur Fastenzeit trinken kann, lediglich das Etikettendesign ist wohl eher nicht jedermanns Sache. Mitglieder der Fachschaft für Brauwesen werden auf dieser Seite jeden Monat ein neues Bier fachmännisch beurteilen. In der nächsten Ausgabe werden wir Ihnen die Tester vorstellen. Von hier 25 Schüleraustausch Auf dieser Seite schreiben junge Redakteurinnen und Redakteure aus den Freisinger Schulen. Neben ihrem Schulalltag opfern diese Menschen viel Freizeit, um interessante Schülerzeitungen zu erstellen. Leider werden diese Ausgaben dann immer nur von den Schülerinnen Schüleraustausch und Schülern der eigenen Schule gelesen, obwohl sie oft mehr Verbreitung verdient hätten. FINK möchte jeden Monat einzelne Artikel aus den Freisinger Schülerzeitungen abdrucken. Den Beginn macht das Camerloher Gymnasium. Die Camerjäger-Redaktion des Camerloher-Gymnasiums besteht zur Zeit aus ca. 10 Redakteurinnen und Redakteuren der Klassen 7 - 12. Die Schülerzeitung erscheint zwei Mal pro Schuljahr in unregelmäßigen Abständen in einer Auflage von 100 bis 200 Stück. Die wohl zarteste Versuchung... Sie verführt nichts ahnende Kinder, treibt gestresste Hausmütter in den Wahnsinn und arme Schüler in den Ruin. Sie lässt einem die verhassten, kleinen Speckröllchen wachsen und es geht das Gerücht um, sie sei ungesund. Wenn man sie nicht hat, muss man sie haben und hat man sie, dann würde man sie am liebsten loswerden (was dann auch passiert. Nur landet sie statt im Mülleimer im Mund). Man kommt nicht um sie herum, geschweige denn kann man sie ignorieren oder sich vor ihr verstecken. Oder hast du schon einmal einen hübschen Fernsehabend erlebt, bei dem du nicht in Versuchung gekommen bist? Bei dem du nicht gleich den Kühlschrank geplündert hast, als die Werbung mit der „knackig küüühlen Schokolade“ von den Kinder-Pinguins kam? Oder bei dem dich nicht zum xten mal die Schoko-Weihnachtsmänner mit ihren hinterlistigen Gedanken aus dem Kasten heraus anblickten und die flehende Bitte „Iss mich, iss mich“ aus ihren (wohl nicht vorhandenen) Augen sprühte und du geantwortet hast: „Ich komme!“? Nein? Dann muss ich dir wohl hiermit mein tiefstes Beileid bekunden. Du bist süchtig. Genauso wie ich, meine beste Freundin, mein Kater und wohl zigtausend andere Lebewesen auf dieser Erde. Und wer hat sie erfunden? Wer hat sie er26 Von hier funden? Nein, nicht die Schweizer. Wohl wieder zu lange vor dem Fernseher gesessen. Nein, eigentlich kommt die Schokolade ja aus dem alten Südamerika wo die Azteken ein Rezept für ein Schokoladengetränk erfanden. Ich kann nur zu gut verstehen, dass die Schokolade bis heute noch gegessen und getrunken wird. Denn auch wenn sie noch so viele schlechte Seiten zu haben scheint, sie hat auch ihre guten. Neueste Erkenntnisse der Wissen- Du bist süchtig. Genauso wie ich, meine beste Freundin, mein Kater und wohl zigtausend anderer Lebewesen auf dieser Erde. schaft zeigen zum Beispiel: Schokolade kann vor Herzinfarkt schützen. Denn in ihr sind Polyphenole enthalten, die aggressive Radikale abfan- gen, die mitverantwortlich für Herzinfarkte und sogar Krebs gemacht werden. Noch dazu schüttet sie (wie wahrscheinlich sowieso jeder Schüler weiß) Glückshormone in unserem Körper aus (durch Freisetzung des Botenstoffes Serotonin. Also wieder was dazugelernt). Ich bin mit Sicherheit nicht die einzige, die sich von einem Schultag mit einer Tasse heißer Schokolade oder mindestens einem kleinen Schokoriegel erholt. An dieser Stelle muss ich einmal ein bisschen Schleichwerbung einfließen lassen: Nuss-, Vollmilch-, oder Marzipanschokolade kennt sicherlich jeder. Oder Traubenschokolade? Absolut langweilig. Die gehören sowieso in jede Vorratskammer und man kann sie in jedem kleinen Dorfladen kaufen. Aber habt ihr schon einmal von der scharfen Chilischokolade gehört, bei der man außen die Süße der Schokolade und innen die scharfe Chili zu schmecken bekommt? Oder für Experimentierfreudige: die Schokolade mit Rose, Meersalz oder Orange-Senf. Es gibt hier die verwegensten Geschmacksexperimente, also haltet doch mal die Augen offen, wenn ihr wieder einkaufen geht (und sagt mir bitte Bescheid, wenn ihr was tolles gefunden habt. In diesem Sinne: auf die wohl zarteste Versuchung der Erde und die kommenden Joggingtage bevor der Sommer anbricht. (Sarah Schmidt, Klasse 11) Der Pausenverkauf „Besorgst du mir noch ne Semmel? Ich hab nämlich keine Zeit, wir haben Klassensprecherversammlung!“ „Klar, kein Problem!“ sagte ich und meine Freundin verschwand. Ich machte mich auf den Weg zum Pensi. Auch ich hatte Hunger und lächelte selig beim Gedanken an eine frische Käsesemmel. Ich zog die Tür auf und bog nichts ahnend um die Ecke zum Pausenverkauf.... Der Lärmpegel hätte mich warnen müssen, meine langjährigen Erfahrungen hätten mich warnen müssen. Verdammt, irgendetwas hätte mich warnen müssen. Kein Problem hatte ich gesagt. Ha! Wohl doch ein Problem angesichts der unüberwindbaren, brüllenden, kreischenden Jetzt gab es nichts, was mir diesen Schultag oder diese Pause noch hätte versauen können. und nach Luft ringenden Schülermassen. Wahrhaftig geschockt blieb ich stehen, (ich hoffte, ich hatte die Kinnlade nicht herunterhängen), und wurde prompt von hinten angerempelt. Rasch tat ich einen Schritt zur Seite in die Nähe des Getränkeautomaten. Okay, das schaffst du schon, versuchte ich mich zu beruhigen und warf abermals einen Blick um die Ecke auf den unkoordinierten Haufen. Selbst in den zehn Sekunden, die ich den Haufen nicht im Blick hatte, hatte sich die Lage drastisch verändert. Das mussten Hunderte sein. Es schien als hätte es sich die gesamte Schülerschaft zum Ziel gemacht, gerade heute in der ersten Pause etwas zu Essen zu kaufen. Aber nun an die Arbeit! Mal überlegen, ich musste das System dieses Haufens durchschauen. Also, außen war eine dichte Wand aus Rücken. Mein erstes Hindernis. Dem Chaos hinter dieser Wand widmete ich mich erst gar nicht. Viel zu kompliziert, dort ein System zu erkennen. (Falls es überhaupt eines gab.) Wie Rilkes Pan- ther lief ich vor der Rückenwand auf und ab. Irgendwann musste doch eine Lücke entstehen. Da! Mein scharfes Auge hatte meinen Eingang in spe entdeckt. Rasch lief ich zu der Lücke, atmete einmal tief durch und setzte zaghaft einen Schritt in die Masse. Ein Fehler! Nicht der Schritt, sondern das zaghaft. Ehe ich mich versah, befand ich mich wieder an meinem Ausgangspunkt. Brutal zurückgeschleudert! Welch eine Unverschämtheit! Ich dehnte meine Finger. Mein Ehrgeiz war geweckt. Ich würde da schon hineinkommen. Ich musste sie nur mit ihren eigenen Waffen schlagen! Da! Die Lücke und die Gelegenheit. Ich drängte mich hindurch und schlug mich unter Einsatz meines Lebens (und meines Ellenbogens) weiter ins Innere. So weit so gut. Was jetzt? Erst mal auf jeden Fall versuchen, nicht zurückgestoßen zu werden und dann... ächz!.... Ich verteilte links und rechts ein paar Stöße (unauffällig natürlich) und verschaffte mir so wieder Luft. Ein Blick nach vorne sagte mir, dass ich gar nicht mehr so weit entfernt war von meinem Ziel. Zwischendurch konnte ich sogar schon die Verkäuferinnen sehen. Aber wie sollte ich zu ihnen gelangen, wenn es bereits größte Kraftanstrengung bedeutete, an meinem jetzigen Standort zu bleiben?! Ich boxte mich einige Schritte weiter vor. Der Duft von den angebotenen Süßigkeiten stieg in meine Nase. Aber deswegen war ich nicht hier, auch wenn die Verlockung groß war. Ich benötigte zwei Käsesemmeln, verflucht! Wie ein Verdurstender die Hand nach Wasser, so streckte ich die Hand nach der weißen Theke aus. Und...(war das ein Wunder?)... berührte sie. Ich berührte sie tatsächlich, konnte das glatte Holz spüren... aber jetzt musste ich mich beeilen, bevor ein anderer mir dazwischenfunkte. Ich packte die Holzkante mit aller Gewalt und zog mich ohne Rücksicht auf Verluste immer näher an die Theke. Zwischendurch fing ich mir freilich einige Stöße und Schläge ein, aber ich bemerkte sie kaum. Näher und näher, war mein einziger Gedanke. Und dann war ich da. Stand wirklich und wahrhaftig vor der Verkäuferin, die mich ungeduldig anblickte. Mit breitem Grinsen bestellte ich zwei Käsesemmeln, reichte der Frau das Geld und drehte mich um. Ja, da war die wabernde Masse wieder, aber was machte das? Ich hatte das, was ich wollte. Ein bisschen Quetschen, Schieben und Stoßen und ich war draußen, hatte es geschafft! Triumph, Stolz und einfach nur Glück schüttelten sich in mir die Hände. Es gab nichts, was diesen Schultag, oder sagen wir diese Pause noch hätte versauen können. Absolut nichts! (Nina Kremser, Klasse 8) Von hier 27 Reportage Reportage Made in Pakistan Fußball ist grenzenlos. Und doch kommen siebzig Prozent aller Bälle aus einer Stadt in Pakistan. In Sialkot leben rund 40 000 Menschen von der Produktion des runden Kunstleders. Bis vor kurzem waren vor allem noch Kinder mit dem Zusammennähen der Bälle beschäftigt. Text: Carsten Stormer Fotos: Sebastian Lasse Die fertigen Bälle werden aufgepumpt und komtolliert. I n ihrem neuen Leben möchte sie Ärztin werden. In ihrem alten war sie Ballnäherin. Manchmal hilft sie noch ihrer Mutter. Allerdings erst nach den Hausaufgaben, denn die zehnjährige Aisha darf endlich in die Schule gehen. „Ich möchte später anderen helfen“, sagt sie und zieht ihre weiße, schon ein wenig löchrige Schuluniform glatt „Als Ärztin würde ich mich vor allem um arme Menschen kümmern. Ich bin ja selber arm.“ Aisha lebt mit ihrer Familie in Nanowali, einem kleinen Dorf fünfzig Kilometer westlich von Sialkot. Ein paar Dutzend aus Naturstein gebaute Häuser, eine Moschee, drei Kramerläden. In den Kopfstein gepflasterten Gassen trocknen zu Kugeln geformte Kuhfladen, Heizmaterial für kalte Nächte. In kleinen Gärten zwischen und vor den Häuschen wachsen Spinat und Karotten. „Wenn diese Schule nicht wäre, müsste ich immer noch Fußbälle nähen und könnte nicht mal einen Fahrplan lesen“, sagt Aisha auf dem Weg zur Schule, die am Dorfrand liegt. Das schmächtige Mädchen mit den großen Augen sitzt in der dritten Bank und 28 von dort hebt eifrig den Finger, wenn Lehrer Abdul Razzaq seine Fragen stellt. „Heute unterrichte ich siebzig Kinder in dieser Schule, vorher waren es zehn,“ sagt der 25-jährige. Nanowalis Bewohner haben beim Bau der Schule selbst angepackt. „Jeder hat geholfen“, erzählt der Lehrer. Mit seinem ‘Allah-U-Akbar’ das aus den Lautsprechern des Gotteshauses dröhnt, endet der Unterricht. Auf dem Weg nach Hause erzählt Aisha von ihrer Zeit als Näherin. Wie ihr die Kunstofffäden tiefe Wunden in die Hände geschnitten haben und die Nadeln in die Finger stachen. Jeden Tag saß sie neun Stunden gebückt Bis zu vierzig Millionen Bälle im Jahr werden von Sialkot in die ganze Welt verschifft. Einer hatte einen Freund in einer Ziegelei, der besorgte die Steine. Ein anderer spendete vier Säcke Zement, die eigentlich für sein Haus bestimmt waren. Das ließ den weißbärtigen Lal Din nicht ruhen, der selbst nie zur Schule gegangen war, es sich aber nicht nehmen ließ, die Mauer um das Gebäude zu ziehen. „Wenn die Kinder was lernen, haben wir alle was davon“, sagt der Alte, blickt auf die Uhr, entschuldigt sich und verschwindet hastig. Er muss in die Moschee, das Mittagsgebet ausrufen. und verkrampft auf ihrem Hocker, mit verspanntem Rücken und schmerzenden Knien. Anfangs schaffte sie nur einen Ball am Tag, später zwei. Zwanzig Rupien erhielt sie dafür, vierzig Cent. Sialkot, im pakistanischen Punjab. Die staubige, quirlige Industriestadt an der indischen Grenze gilt als Hauptstadt der Fußballproduktion. Bis zu vierzig Millionen Bälle verlassen die Fabriken zu den Bolzplätzen der Welt. Siebzig Prozent der Weltproduktion. Etwa vierzigtausend Menschen, die vom Nationalspiel Kricket Die Näherinnen nähen Derbystar-Bälle für Anwar Khawaja Industries (AKI). Dort gelten die Arbeitsbedingungen als beispielhaft. begeistert sind aber vom Fußball leben, arbeiten in der Industrie für alle großen Markenhersteller: Adidas, Nike, Puma, Reebok, Select Sports, Mitre. Im Jahr 2004 lag der Umsatz bei umgerechnet 185 Millionen Dollar. Die handgenähten, sauber verarbeiteten Bälle sind für ihre Qualität berühmt und die Stadt ist für ihre niedrigen Löhne berüchtigt. Nur in China arbeitet man noch billiger; aber lange nicht so gut. Die Produktion von Sportartikeln hat Tradition in Sialkot. Ende des 19. Jahrhunderts stationierte die Kolonialmacht England einen ihrer größten Truppenverbände in der Stadt. Die Bevölkerung reparierte bald Sportartikel aller Art für die Soldaten und stellte sie schließlich selbst her. Kricket-, Hockey- oder Poloschläger; und Fußbälle. In den siebziger Jahren sicherten sich Firmen aus Sialkot die Rechte für die Produktion des ‘Tango’, mit dem die Fußball-Weltmeisterschaft in Argentinien ausgetragen wurde. Die Wirtschaft boomte, und mit ihr die Kinderarbeit. Die Arbeitszeiten lang, der Lohn gering. Ideale Produktionsbedingungen für maximale Gewinne. Drei bis fünf Bälle schafft ein erwachsener Näher in neun bis zehn Stunden. Dafür erhält er umgerechnet vierzig bis sechzig Cent pro Ball. Sportartikelfirmen kaufen die fertigen Bälle für zwei bis zwölf Euro von den Herstellern in Sialkot – je nach Qualität. Am billigsten sind qualitativ minderwertige Werbebälle. Die nach FIFA-Maßstäben produzierten Fußbälle am teuersten. ter 14 Jahren in den Fußballfabriken arbeiten darf. Der Beschluss hat Erfolg und Bestand. „In den vergangenen drei Jahren haben wir nicht ein arbeitendes Kind in den Fabriken angetroffen“, sagt Nasir Dogar, der bei der „unabhängigen Überwachungsgesellschaft“ (IMAC) für die Kontrolle des Verbots zuständig ist. Seine Arbeit begann damit, dass er im Auftrag der ILO die Stadt nach Betrieben Sie werden hier keine arbeitenden Kinder sehen. Das ist Vergangenheit. Später gehen diese für bis zu hundertsechzig Dollar über die Ladentheke. Eine Studie der Vereinten Nationen ergab, dass 1996 rund 7000 Kinder unter 14 Jahren in den Ballfabriken von Sialkot arbeiteten. Im Februar 1997 beschlossen die Handelskammer von Sialkot, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), dass kein Kind un- durchkämmte, in denen Kinder unter 14 Jahren arbeiteten. „Das musste schnell gehen“, erklärt er. „Denn innerhalb von nur achtzehn Monaten wollten wir Sialkot von der Bestie Kinderarbeit befreit haben.“ Die Organisation finanzierte Schulprogramme für Kinderarbeiter aus der Fußballproduktion. 255 solcher Schulen entstanden, in denen man auch Kindern jenseits des Grundschulalters Lesen von dort 29 Reportage und Schreiben beibringt. Ein Privileg in einem Land, in dem die Analphabetenrate bei 60 Prozent liegt. In Workshops und Ausbildungen schulen sie um zu Schneiderinnen, Schlossern oder Schreinern. Nasir Dogar kramt eine Statistik aus der Schublade heraus: Über zehntausend ehemalige Ballkinder beendeten die Grundschule. Die Hälfte von ihnen setzte die Schulausbildung fort. „Langfristige Lösungen”, wiederholt er und schiebt sich eine silberne Strähne aus dem Gesicht. Doch Bildung allein schützt vor Hunger nicht. „Kinderarbeit zu verdammen löst das Problem nicht“, betont er und schüttelt seine weiße Mähne. „Die Familien waren doch auf das Einkommen der Kinder angewiesen.“ Deshalb gewährt die ILO den Eltern Kleinkredite, mit denen sie ihr eigenes Geschäft aufbauen können. Dogar blättert eine Akte durch und bilanziert die Maßnahme: Danach erhielten 2 100 Familien umgerechnet 150 Euro für einen neuen Anfang. „Es entstanden kleine Frisörsalons oder Teehäuser. Wasserpumpen sorgen für frisches Trinkwasser, Reportage se finden erwachsene Frauen Arbeit und können ihre Familie unterstützen. In der 30 von dort Provinz beginnt. Kausar Perveen, 32, bindet ihre langen Haare zu einem Pferdeschwanz und rückt ihr Kopftuch zurecht. Sie ist Einsatzleiterin eines Beobachtungsteams von IMAC. „Lassen Sie Ihre Vorurteile zurück”, sagt die in England studierte Frau mit feinstem Oxford-Akzent. „Sie werden keine arbeitenden Kinder sehen. Das ist Vergangenheit. Wir geben Kinderarbeit keine Chance, indem wir jedes Nähzentrum alle sechs Wochen besuchen.“ Nach zwei Stunden hält der Wagen in einer der vielen Gassen des Dorfes Pakhokay. Auf einem Abfallhaufen veranstalten grölende Knaben ein Kricketmatch. Zwei Kleines Extra des Subunternehmers: Eine Stereoanlage, aus der leise pakistanische Popmusik ertönt. Die Fünf- und Sechsecke werden mit den entsprechenden Farben und Logos bedruckt strikten Männergesellschaft der pakistanischen Provinz ist es undenkbar, dass eine Frau ihr Dorf verlässt, um zu arbeiten. „Die Rechnung ist einfach“, sagt er, Arbeiter drucken das Logo von Jägermeister auf die Waben der späteren Bälle. Häuser bekamen neue Dächer. Um die Lücke zu schließen, die tausende von Kinderarbeitern hinterlassen haben, verlagerte die ILO Nähzentren von den Fabriken in die Dörfer. Auf diese Wei- Dogar spielt gerne mit Zahlen. Sie sprechen für sich: 125 Hersteller kooperie- „Mütter arbeiten, während ihre Kinder zur Schule gehen. Wenn sie die Schule beendet haben, finden sie bessere Jobs und können den Lebensstandard der Familie verbessern. Das versteht jeder.“ ren inzwischen mit seiner Organisation. 2 200 Nähzentren werden regelmäßig überprüft, rund 90 000 Kontrollbesuche waren es in den vergangenen drei Jahren. „Fünfundneunzig Prozent aller Fußballproduzenten kooperieren mit uns“, berichtet er. „Dafür erhalten sie ein Zertifikat, dass keine Kinder in ihren Betrieben arbeiten.“ Dann wird er nachdenklich. „Wir sind hier stolz auf unsere Fußbälle. Es sind die besten der Welt. Wir müssen aufpassen, dass das Fußballhandwerk nicht ausstirbt, weil es Jugendliche nicht mehr erlernen wollen.“ In der IMAC Zentrale sitzt Sayed Abbas, 29, vor einen Computer, druckt Einsatzpläne aus und zupft gedankenverloren an seinem buschigen Schnurrbart. Hinter ihm stapeln sich Aktenordner. „Kausar, Asma, Asfa! Ihr fahrt heute in den Distrikt Narowal. Viel Spaß, es wird ein langer Tag”, ruft er grinsend drei Frauen zu. Sie gehören zu fünf Kontrollteams, die täglich einige der bei IMAC registrierten Nähereibetriebe überwachen. Der Geländewagen kriecht durch das Verkehrsgewühl der Stadt; vorbei an vollbesetzten Minibussen, Eselskarren und Motorrikschas. An der Stadtgrenze hören die geteerten Straßen auf und die Mädchen fangen einen störrischen Esel. Im Rinnstein dampft die Gosse. Perveen klopft an eine Tür, wird eingelassen und in den Innenhof geführt, wo elf Frauen in bunten Kleidern sitzen. Zwischen ihren Knien klemmen halbfertige Fußbälle. Vor ihnen liegen Kunstlederecken mit einer eingebrannten Registrierungsnummer des Auftraggebers. „Durch die Nummern können wir kontrollieren, welche Firma hier nähen lässt. Das ist ein weiterer Kontrollmechanismus”, erklärt Perveen. Die jungen Frauen lachen und tauschen Tratsch aus. Wer ist schwanger, wer wird verheiratet? Haben die Eltern eine Vogelscheuche oder einen Adonis zum Gemahl erkoren? Währenddessen pieken Henna bemalte Hände Nadeln durch den Kunststoff. An beiden Mittelfingern tragen die Frauen dicke Plastikringe, als Schutz gegen die gewachsten Schnüre, die leicht ins Fleisch schneiden können. Perveen geht ihre Checkliste durch: Arbeitsbedingungen – OK. Es gibt eine Toilette – OK. Lichtbedingungen – OK. Die Arbeiterinnen sitzen im Freien, auf einer Bastmatte oder auf kleinen Hockern – OK. Kleines Extra des Subunternehmers: Eine Stereoanlage, aus der leise pakistanische Popmusik ertönt. Stechen und ziehen im Takt des Beats. „Die Arbeit ist nicht schlecht”, sagt Shubana Mehrem, 16. Ihre Schwester Bushra, 24, sitzt ihr gegenüber und kichert. „Wie könnte sie schlecht sein. Sie hält uns am Leben.“ Ein silbernes Handy liegt zwischen den beiden Schwestern. Sie nähen gerade an ihrem zweiten Ball. Sechsunddreißig Rupien erhalten sie für jede Kugel. „Das meiste Geld geben wir unser Mutter. Ein bisschen behalten wir für uns”, sagt Bushra. Um ab und zu mal eine Musikkassette mit ihren Lieblingshits oder ein Kleidungsstück zu kaufen. Oder das Handy, das sich beide teilen. Shubana war elf, als sie begann Fußbälle zu nähen. Ihre Typische Situation in den Dörfern rund um Sialkot. Näherinnen nähen die Fußbälle. von dort 31 Reportage Mutter hielt die Familie mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser, während der heroinabhängige Vater sich die wenigen Rupien für Schuluniform und Bücher in die Venen schoss. Shubana, Bushra und ihr Bruder nähten Bälle, um zu überleben. Der Vater starb vor einigen Jahren. Traurig sind die Mädchen drüber nicht. „Seitdem haben wir mehr Geld. Es geht uns gut“, sagt Shubana. Gut genug, um den zehnjährigen Bruder zur Schule zu schicken. Der einzige in der Familie, der Lesen und Schreiben gelernt hat. Weder Shubana noch Bushra können eine Zeitung lesen oder einen Arbeitsvertrag unterschreiben. „Er soll mal Lehrer werden, dann verdient er gut und kann uns unter- Reportage deuten, somit auch auf Kinderarbeit. Die Leute wissen, dass sie kontrolliert werden. Nur wann, das ahnen sie nicht“, erklärt sie und geht auf eine Bretterbude zu. Dreihundert Plastiktüten mit Leder- Auf den Bällen prangt in roten Lettern: Gerolsteiner natürliches Mineralwasser. waben lieferte der Subunternehmer heute morgen. Material für dreihundert Bälle liegt im Schuppen. Hier ist alles okay. Perveen lächelt zufrieden. In ein paar Tagen wird ein Eselskarren das Nähzentrum verlassen, geführt von einem zahnlosen Alten und beladen mit dreihundert fertigen Bällen. „Die Situation hat sich in den letzten Jahren tatsächlich signifikant geändert“, sagt Anita Khawaja. Die 64-jährige Deutsche lebt seit dreißig Jahren in Pakistan. Ihr Mann hat die Firma Anwar Khawaja Industries (AKI) gegründet, einer der größeren Fußballhersteller in Sialkot. Anita Khawaja leitet das Sialkot Anwar Khawaja Helth and Education Project (SAHEP). Die Organisation setzt sich gegen Kinderarbeit ein und für die Verbesserung der „wirtschaftlichen und humanitären“ Situation der Arbeiter. Alle ihre Subunternehmen mussten sich verpflichten, keine Kinder unter 14 Jahren zu beschäftigen, und keine Materialien an Eltern zu geben, die ihre Kinder Zwischen 40 und 60 Cent erhalten die Arbeiten für jeden Ball. zu Hause arbeiten lassen könnten. stützen“, sagt Bushra, Shubana nickt. Bil- „Die Kinder unserer Näher gehen alle zur dung sehen sie als Investition. Schule. Dafür sorgen wir“, sagt die resoAm Ende kontrolliert Perveen, ob die lute Dame mit einem strengem Blick über Menge des Materials mit der Zahl an Bäl- ihre dicken Brillengläser. Jede Familie len übereinstimmt. „Sind weniger Bälle erhält umgerechnet fünfundzwanzig Euro vorhanden, könnte dies auf Heimarbeit für Schuluniformen, Schuhe und Bücher. 32 von dort 1 140 Näher arbeiten für die Firma ihres verstorbenen Mannes. Alle Arbeiter und deren Familien erhalten medizinische Betreuung. „Wird jemand in der Familie krank, übernimmt SAHEP die Kosten. So verhindern wir, dass Kinder die Arbeit der Eltern übernehmen.“ Kinderarbeit bleibt dennoch ein Problem, allerdings nicht mehr eines der Fußballfabrikation. „Manche Kinder wurden einfach in andere Industriezweige gesteckt“, sagt sie. Zum Beispiel in Fabriken, die chirurgische Instrumente herstellen, der anderen großen Industrie von Sialkot. Fußbälle werden in allen Fabriken auf die gleiche Art gefertigt. Zwei Männer verkleben Polyurethanoder PVC-Matten und Baumwolltücher mit Latex. Diese gehen in eine Heizkammer, wo sie bei siebzig Grad zwölf Stunden trocknen. Aus den Matten stanzen Maschinen Waben; für jeden Ball 32 Stück. Zwanzig Hexagramme und zwölf Pentagramme mit einer Seitenlänge von fünf Zentimetern. Anschließend werden die Waben bedruckt – mit Logos, Zahlen, Farbe, oder dem Portrait von David Beckham. Der Subunternehmer fährt die Teile in die Nähzentren, wo sie per Hand zusammengenäht werden. Aufgepumpt landet der Ball wieder in der Fabrik. Qualitätskontrolle, Export, Tor. Die Welt von Quasim besteht aus acht Quadratmetern und einer pedalbetriebenen Presse. Drückt der Fuß nach unten, knallt es, als wenn ein Fußball platzt. Alle zwei Sekunden knallt es und ein sechseckiges Stück Kunststoff segelt zu Boden. Hunderte davon liegen dort. Gegen den Lärm hat sich Quasim Stofffetzen in die Ohren gestöpselt. In einem Nebenraum sitzen je vier Männer und Frauen zwischen zwei Bergen aus Fußbällen. Einem Haufen mit aufgepumpten, einem mit platten Kugeln. Neonlicht scheint in grauen Gesichter. Es riecht nach Benzin und Kunsstoff. Die Frauen stecken ein Ventil in jeden Ball, säubern ihn mit Benzin, dann reichen sie das Leder an die Männer weiter. Draufknien, Luft rauslassen, Ventil abnehmen, Ball nach hinten werfen. Automatisierte Bewegungen. Auf den Bällen prangt in roten Lettern: Gerolsteiner natürliches Mineralwasser. „Platt sind sie leichter zu verschiffen. Mehr Platz, mehr Bälle, mehr Geld”, sagt Khalid N., 40, Besitzer einer kleinen Fabrik am Stadtrand. Er hält einen blauen Ball vor seinen dicken Bauch, darauf steht: 1860 München. Darunter: Made in Pakistan, kinderarbeitfrei. 250.000 Fußbälle pro Jahr stellt sein Betrieb her. Fünfundsechzig Angestellte erledigen das. „Von neun bis fünf wird bei uns gearbeitet”, sagt Khalid und übersieht, dass die Uhr schon auf halb sieben zeigt. Was sie verdienen? Der Manager räuspert sich und blickt auf seine Arbeiter. „Nicht hier”, flüstert er, geht in sein Büro und schließt die Türe. „Dreitausend Rupien”, sagt er, nach langer Überlegung. Fünfundfünfzig Euro im Monat. Khalids Gesicht läuft rot an, als wenn er bei einer Lüge ertappt worden wäre. Einen Stock höher sitzt ein junger Mann mit glasigen Augen in einem fensterlosen Raum und bedruckt orangefarbene Waben mit einem Schriftzug: Jägermeister. Offene Lackdosen auf den Tischen dünsten sich aus. Terpentin- und Ammoniakdämpfe beißen in die Augen. „Am Anfang stört der Geruch. Nach einiger Zeit gewöhnen sich die Arbeiter daran“, sagt der Chef. Der Mann mit den glasigen Augen schweigt. Auf einer Terrasse, so groß wie ein Strafraum, hocken dreizehn Männer im diffusen Licht von Neonröhren und nähen Waben zu Bällen zusammen. „Die Bestellungen haben um fünfundzwanzig Prozent zugenommen”, sagt Khalid stolz. Dank der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Die Löhne blieben niedrig. Ein Junge blickt hoch und reicht dem Chef einen fertigen Ball. Der Chef dreht und wendet ihn, lässt ihn fallen. Jägermeister kullert über den Boden. Zurück in Nanowali. Aisha rennt nach Hause. Ihre Mutter sitzt im Innenhof auf dem Boden und näht mit den anderen beiden Töchtern Fußbälle. Der Vater lehnt Bis zu 160 Dollar wird dieser Fußball in Amerika kosten. an der Mauer und raucht, ihm steht die lange Arbeitslosigkeit in die Stirnfalten geschrieben, der Mutter die Sorgen in die Wangenfurchen. Aisha umarmt die Frau und beginnt den Hof zu fegen. Mit dem Einkommen des Vaters, der wieder als Bauarbeiter schafft, verfügt die Familie über sechstausend Rupien im Monat. Hundert Euro. „Uns geht es heute gut”, sagt Vater Azif, 40, „es reicht zum Le- ben, und um unsere Tochter zur Schule gehen zu lassen.“ Aisha springt im Hof herum und erzählt ihrer Mutter, was sie in der Schule gelernt hat. „Mir geht’s gut, wie geht’s Dir“, sagt sie auf Englisch und strahlt über das ganze Gesicht. „Unsere Jüngste ist die erste in der Familie, die lesen und schreiben kann”, sagt der Vater, „bis sie verheiratet ist, darf sie weiter lernen.“ Text: Cartsen Stormer, 36 Fotos: Sebastian Lasse, 31 Eigentlich wollte er Kapitän werden, die Weltmeere befahren. Erste journalistische Schritte machte er als Reporter der Phnom Penh Post in Kambodscha und Redakteur der Myanmar Times in Birma. Abschließend studierte er Journalistik in Bremen und Chennai/Indien. Stormer ist Absolvent des ersten Jahrgangs der Reportageschule Günter Dahl in Reutlingen. Carsten Stormer schreibt und fotografiert u.a. für Cicero, Focus, FR-Magazin, Das Magazin, Vanity Fair, Stern, NZZ, taz, Tagesspiegel. Ab 1997 Fotojournalist bei Bongarts Fotoreportagen. 1998 Assistent von Prof. Rolf Nobel. Seit 2001 wird Sebastian Lasse vertreten von ZEITENSPIEGEL Reportagen. Freie Reportagen, u. a. in Südamerika, Asien und Osteuropa. Seitdem journalistische Fotografie für Magazine (Cicero, db mobil, Focus, New Yorker, Planeta Humano, Sie+Er, Spiegel, stern, taz, Tokyo Magazine, Woman...) Werbefotografie (Bilfinger Berger, Daimler Chrysler, DaimlerChrysler Bank, Greenpeace, KarstadtQuelle, Pfizer, Premiere ...) von dort 33 unterwegs Go East End Mit dem Fahrrad auf den Spuren von Einwanderern, Schiffern, Architekten, Astronomen und Serienmördern im Londoner Osten Von Robert B. Fishman London mit dem Fahrrad? Kein Problem. Die City ist sonntags fast leer und für die anderen Tage gibt es Parks, Treidelpfade an alten Kanälen und sogar Radwege. Mit einem leisen Klappern quittieren die lockeren Betonplatten jeden Meter, den die Räder zurücklegen. Der Weg am Regent’s Canal ist gerade mal 1,50 Meter breit. Radfahren verboten steht immer mal wieder auf Schildern am Wegesrand. Links wächst dichtes Gestrüpp, rechts tuckert ab und zu eines der bunt angestrichenen Hausboote durch das schwarzbraune Wasser des Regent’s Canal, der sich in der Ferne vor den Wolkenkratzern der Docklands zwischen backsteinernen Reihenhäuschen und Fabrikgebäuden verliert. Die vielen steinernen Brücken, die die Städtebauer vor hundert oder zweihundert Jahren über den Kanal geschlagen haben, sind nur in der Mitte hoch genug für die kleinen Fracht- und Hausboote, die im Einbahnverkehr Richtung Innenstadt oder hinaus in die Docklands jenseits des Londoner East Ends fahren. Am Ufer bleibt nur Platz für eine Person, die sich gebückt am Wasser entlang unter dem Brückenbogen hindurch zwängt. Wer entgegen kommt, muss warten, Radfahrer sollten den Kopf einziehen und schieben. „Nein, nein, die werfen wir wieder zurück“, kommentiert der alte Mann seinen spärlichen Fang, ein handkleines Fischlein. Den ganzen Tag schon sitzt er hier wie viele ältere Herren auf einem Klapphocker und hält seine Angel ins Wasser. „Es ist Entspannung, ich bin an der frischen Luft und genieße die Sonne“, freut sich der Rentner. Der laue Wind schiebt große Wolken über den blauen Himmel. Die Blätter der uralten Bäume am Kanal 34 von dort unterwegs werfen ihre Schatten auf den Uferweg. Das Londoner Zentrum mit seinen Staus und dem Gedränge in der U-Bahn ist Welten entfernt. Little Venice, Klein Venedig, nennt sich die Stelle, wo der Kanal so breit wird, dass mehrere der bunten Hausboote, meist umgebaute alte Frachtkähne, nebeneinander in der Sonne dümpeln können. Am Ufer haben Wirte ihre Stühle nach draußen gestellt und servieren im Schatten der Bäume Kaffee und Leckereien der pakistanischen, indischen, chinesischen und nepalesischen Garküchen duften nach Curry, Kardamom und anderen exotischen Gewürzen. Auf der braunroten Backsteinbrücke, die den Markt mit der an Klamotten- und Designerläden reichen Camden Street verbindet, hält ein Punker ein Werbeplakat für Doc Martens-Schuhe hoch. „Kostet ein Pfund“ mault er Touristen an, die seinen knallroten Irokesenhaarschnitt fotografieren wollen. Seine grünhaarige Freundin ruft den Passanten Schmähungen nach. Seltener verirren sich Touristen auf die Brick Lane tief im Londoner Einwandererviertel East End. Auf dem Straßenmarkt verkaufen Araber, Afrikaner, Immigranten aus der Karibik und aus Südasien Leckereien aus ihrer Heimat, Möbel, gebrauchten Hausrat, T-Shirts, Fußballfahnen und den neuesten Plastikramsch. Neben englischen Pubs finden sich moderne Designercafés, ein Biergarten vor einer zum Konzertsaal umgebauten Fabrik und eine marokkanische Teestube. Auf Kissen an den niedrigen Tischen trinken vor allem Männer in weißen Gewändern ihren Pfefferminztee. Lange bevor die ersten Einwanderer aus Übersee nach London kamen und so wunIm Hintergrund der 2004 fertiggestellte Swiss-Re-Tower, derbare Restaurants wie das den die Briten auch die „erotische Gurke“ nennen. pakistanische Tayyabs eröffkleine Speisen. Hier beginnt die Radreise neten, zog eine berühmte Gruselgestalt entlang dem Kanal zum Camden Lock, durch das Viertel: Jack the Ripper soll der schwarz-weiß gestrichenen eisernen 1888 in den Seitenstraßen des East Ends Schleuse, durch die heute vor allem Haus- fünf Frauen erstochen und mit seinem und kleine Freizeitmotorboote fahren. Messer verstümmelt haben. Nüchtern In den Galerien der alten Fabrikgebäude und präzise wie in einem Obduktionsbeam Camden Lock haben moderne Cafés richt beschreibt Fiona, eine freie Schauund Läden eröffnet, die Touristenanden- spielerin und Jonglierlehrerin, auf ihrer ken, Kifferutensilien, und Kunsthandwerk Führung den elenden Alltag am Ostrand aus Asien und der Karibik verkaufen. der Londoner Innenstadt. Eine junge Frau massiert Passanten mit Als Tagelöhner schufteten die meisten in einem festen, metallenen Netz die Kopf- den nahen Fabriken und Docks 17 Stunhaut. Eine andere bietet auf einer mobilen den am Tag. Der Lohn: Zehn Pence. Ein Liege Fussreflexzonenmassagen an. Die Zimmer kostete 50 Pence die Woche. nert nichts mehr an die Gruselgeschichten aus den Archiven von Scotland Yard. An der Themse reihen sich Londons neue So lebten viele auf der Straße oder überund alte Prachtbauten wie die Tower nachteten in Flop Houses. Für zwei Pence Bridge, die an eine riesige, düstere Fabrik die Nacht hatten sie dort ein Dach über erinnernde Tate Modern Galerie, die blau dem Kopf und schliefen glitzernde City Hall, das halb stehend in Seile Riesenrad London Eye gelehnt. Um zu überlemit seinen silbrig-weiss ben, mussten sich viele glänzenden Kabinen oder Frauen auf dem Straßendas Parlamentsgebäude. strich verdingen. Auf Nach Osten ist es mit dem Weg durch Gassen dem Rad über ruhige Seiim East End erfahren tenstraßen nicht weit in die Touristen, dass von die futuristischen Dockden damals 800.000 lands: Gewagte HochLondonern 11.000 kein hauskonstruktionen priObdach hatten. Jedes vater Investoren, die hier zweite Kind starb, bevor in den achtziger Jahren es fünf Jahre alt war. angeblich 25 Milliarden Unvorstellbar angePfund verbauten. Von sichts des neuen East den Docklands führt ein In Gabriel‘s Wharf laden viele kleine Bars und Restaurants direkt am Ends: Immer weiter Tunnel unter der Themse Ufer der Themse zum Relaxen ein. frisst sich die City mit in eines der letzten Lonihren glitzernden Glasdoner Dörfer, Greenwich Beton-Bürotürmen in Village: Im eingezäunten das ehemalige ArbeiterHof des Königlichen Obund heutige Einwandeservatoriums markiert rerviertel. Block um ein goldfarbenes MeBlock wurde abgerissen tallband das Herz eines und durch moderne Büuntergegangenen Weltrohochhäuser ersetzt. reichs: den NullmeridiWas vom alten East End an. Britische Forscher geblieben ist, wird lubestimmten die Linie im xussaniert. Eine Million Hof der Akademie zum Pfund (rund 1,6 MillioAusgangspunkt der bis nen Euro) kostet eines heute auf allen Landkarder frisch sanierten ten verzeichneten Län„Hugenottenhäuser“ gengrade um die Erde. Blick auf die City und die Kuppel der St. Paul‘s Cathedral. Hinter den mit vier Zimmern. Um An einem ruhigen WerkBäumen liegt der Thames Path, der auch für Radfahrer gut geeignet ist. 1750 bauten die protetag kann man vom Obstantischen Flüchtlinge servatorium aus bequem aus Frankreich die zweiden Hügel durch das stöckigen Reihenhäuser mit den großen Mörder hier sein Opfer packte, erstach, kleinstädtische Greenwich hinunterrolFenstern. Für eine 2-Zimmer-Wohnung ihm das Herz herausschnitt oder die Ein- len. Radfahren erlaubt. in der zu Lofts umgebauten ehemaligen geweide herauswühlte. Detailliert berichBrauerei oder dem einstigen Obdachlo- tet sie von den zahlreichen vergeblichen Informationen Unter dem Titel Citybiking London bietet senasyl zahlt man eine Viertel Million Versuchen, die Morde aufzuklären, von der kleine norddeutsche Veranstalter Key Pfund. Mythen, Legenden und Verschwörungs- Move Radtouren durch London an. Von den verwinkelten Hinterhöfen, in theorien, die in den vergangenen 100 (www.keymove.net) denen Jack the Ripper seine Verbrechen Jahren auf die Spur des Killers führen beging, sind nur noch wenige übrig. Zwi- sollten. London allgemein: schen den dunklen Backsteinmauern ver- Keine zehn Fahrradminuten weiter erin- www.visitlondon.com Die City frisst das East End auf binden 1,50 Meter schmale, finstere Gänge Häuser, in den früher acht oder zehn Menschen in einem Zimmer ohne Strom und Wasser lebten. Fiona bleibt auf ihrem Rundgang immer wieder überraschend stehen und erzählt ganz trocken, wie der von dort 35 Kinofilme Kinofilme Schröders wunderbare Welt Crash Test Dummies Ein “grenzwertiger Film” vom deutschen Kaurismäki ...vom Finden, Treffen und Verpassen Die Aussicht, durch die Überstellung eines gestohlenen Autos schnell zu Geld zu kommen, lässt Ana und Nicolae, ein junges rumänisches Pärchen, per Bus von Bukarest nach Wien reisen. Gleich nach der Ankunft werden sie allerdings vertröstet, das Auto stehe für sie noch nicht bereit. Ana will daraufhin zurück nach Rumänien, Nicolae würde lieber westwärts weiterreisen. Mittellos sitzen sie in Wien fest; nach Streitigkeiten trennen sich ihre Wege - und kreuzen sich mit Einheimischen: Nicolae trifft Dana, eine dreißigjährige, lebenslustige Reisebüro-Angestellte. Ana begegnet dem Kaufhausdetektiv Jan, der seiner im selben Haus wohnenden Ex-Freundin Rita nachtrauert. Martha, Jans ähnlich apathische Wohnungsgenossin, hält sich als menschlicher Crash Test Dummy über Wasser. Irgendwann treffen sich Ana und Nicolae unter neuen Vorzeichen wieder. scheint sein Enthusiasmus Früchte zu tragen. Doch dann hört sein Chef den Ruf der Wildnis und will Wölfe jagen... „Schröders wunderbare Welt” ist ein im wahrsten Sinne „grenzwertiger” Film. Grenzen spielen die Hauptrolle: Die politischen Grenzen, die kulturellen und die selbstauferlegten Grenzen im Kopf. Der Film wiederum führt, genreübergreifend, Satire und Wirklichkeit zusammen. In der Geschichte werden großartige Ideale aufs menschliche Maß zurückgestutzt. Der Film fängt im off mit dem Signalgeräusch eines Weckers an; schon vor dem Start der eigentlichen Reise sind Pannen zu überwinden. Den ganzen Film über suchen Menschen im Niemandsland einer anonymisierten Umgebung mit wechselndem Erfolg Adressen, Treffpunkte und Kontakte; sie verpassen und treffen sich und rennen immer wieder gegen Widerstände an: Crash Test Dummies eben. Die deutsch-österreichische Coproduktion „Crash Test Dummies“ ist Jörg Kalts erster langer Spielfilm. Der Film operiert heiter und gelassen und mit einem angenehmen unmoralistischen Schulterzucken mit den ‚großen’ Themen von Selbstbestimmung, Gender-Politik und Migrationsproblematik ganz ohne die ‚richtigen’ Lösungen zu verordnen. Wie lebt man sein Leben und wo lebt man sein Leben, tut man etwas und steht auf oder bleibt man sitzen? Beobachtet man oder greift man ein, bewegt man oder wird man bewegt? Es geht um unkontrollierte Zufälle und kontrollierte Unfälle, um das Herz der Tragik und den Schmerz der Komik, um die Liebe und, nicht zuletzt, um Kühe. (RF) How to cook your life Was Zen mit Brotbacken, Radieschen und Rüben zu tun hat Ein Zen-Priester aus Fairfax, Kalifornien. Weise, verschmitzt und oft überraschend zornig: Edward Espe Brown. Verfasser der berühmten Tassajara Kochbücher, Philosoph, Zen-Lehrmeister. Und Meisterkoch. Doris Dörrie hat Ed Brown getroffen und er hat ihr aus seinem Leben berichtet. Die Filmemacherin war Gast bei seinen Lectures, sie beobachtete den Meister als Küchenchef und Leiter von Kochkursen. Unter der Anleitung von Ed Brown geht es mehr als um bloße Nahrungsaufnahme. Kochen ist für ihn eine Form der Fürsorge, sich selbst und anderen gegenüber. Ohne Ed Brown und seine Arbeit zu verklären, gelingt es Dörrie, den magischen Moment festzuhalten, in dem die direkten und praktischen Hinweise Browns ihre philosophische Tiefe und Weisheit entfalten. Ein Zen-Mönch bringt uns bei, wie viel Sinnlichkeit im Brotbacken steckt, wie viel Philosophie in den Radieschen und wie viel Heiterkeit in gelben Rüben. Und das macht nicht nur kulinarisch zufrieden, sondern auch ein bisschen weiser. Biografie Edward Espe Brown wurde von Suzuki Roshi zum Zen Priester geweiht. Neben seinen Meditations- und Kochkursen, die 36 und anderen guten Dingen ihn durch die ganze Welt führten, lehrt Brown an verschiedenen Zen Zentren in San Francisco. Er ist ein weltweit geschätzter Lehrer, dessen reicher Erfahrungsschatz sich aus Zazen, Chi Gong und der Lehre „Berühren in Achtsamkeit“ nährt. „The Tassajara Bread Book“ basiert auf Browns Gedanken, dass ein gutes Brot mehr als Mehl, Wasser, Milch und Eier bedarf. Mit der bekannten Köchin Deborah Madison führte Edward Brown das legendäre „Greens“-Restaurant in San Francisco. (RF) „Als ich mit dem Kochen anfing, fragte ich Suzuki Roshi um Rat. Er sagte: “Wenn du den Reis wäschst, dann wasch‘ den Reis. Wenn du Karotten schneidest, schneid‘ Karotten. Und wenn du die Suppe umrührst, rühr‘ die Suppe um.“ Frank Schröder will nur das Beste! Sein Heimatort Tauchritz braucht einen Mann wie ihn - meint er. Ein gigantisches künstliches Tropenparadies soll im Niemandsland des deutsch-polnischtschechischen Grenzgebietes entstehen. In Tauchritz, für Tauchritz, aber nicht nur für Tauchritz. Der „Lagunenzauber” wird die darbende Region insgesamt wieder auf Vordermann bringen - da ist sich Schröder sicher. Er träumt von einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Er träumt davon, daß in der globalisierten Welt sein Projekt dazu beiträgt, ehemalige Feinde zu vereinen. Diese Vision verkauft er seinem Chef, dem amerikanischen Investor russischer Abstammung John Gregory. „Freiheit und Wohlstand für alle” lautet der Zauberspruch. Doch Schröder muß erstaunt feststellen, daß Außerdem neu im Mai: One: ONE ist ein außergewöhnliches Projekt von drei Amateur-Filmemachern, die beschlossen, einen Film über den Sinn des Lebens zu drehen. Ohne Geld und Erfahrung gingen sie hinaus auf die Straßen, um ganz normalen Menschen die wichtigsten Fragen des Lebens zu stellen. ONE präsentiert uns die Antworten von Menschen verschiedenster Glaubensrichtungen zu den essentiellen Fragen des Lebens. offene Grenzen nicht notwendigerweise offenere Menschen schaffen. Die potentiellen Kooperationspartner sind mit ihren eigenen Träumereien beschäftigt: Schröders Vater Theo, der Bürgermeister des Ortes, flüchtet vor seiner angeheirateten schlesischen Familie in den zukünftigen „Hamam” im Keller. Sein tschechischer Kollege Janaçeck wittert Konkurrenz für seinen exklusiven Golfplatz und der polnische Ingenieur Krukovsky kämpft mit der modernen Technik und findet alles „schwierig”. Außerdem muß sich Schröder auch noch mit Onkel Wigbert herumschlagen, der seine Rest-Scholle in Schlesien durch fremde Mächte bedroht sieht. Die kräftige heimatliche Küche und der allgegenwärtige Kräuterschnaps sorgen für weiteren Unbill. Frank Schröder glaubt an seine Mission und endlich Michael Schorr, 1965 in Landau geboren, ist für Buch und Regie verantwortlich. Bekannt dürfte er vielen noch von seinem letzten Film sein: „Schultze gets the Blues”. Auch der Komponist der Filmmusik ist kein unbekannter: Bernd Begemann. (RF) Shooting Dogs: Black Book: Als das Versteck der attrak- Für einen Pater und seinen jungen Lehrerkollegen scheint die Ermordung des Präsidenten von Ruanda am 6. April 1994 nur ein weiterer Aufruhr im turbulenten Afrika zu sein. Aber innerhalb nur weniger Stunden überschlagen sich die Ereignisse. Nach einem etwas seichtem Beginn bekommt CatonJones noch die Kurve und stellt ein aussagekräftiges Statement auf die Beine. (Nach wahren Begebenheiten) tiven jüdischen Sängerin Rachel Stein durch eine Streubombe zerstört wird, versucht sie zuammen mit einer Gruppe anderer Juden auf dem Boot in den bereits befreiten Süden der Niederlande zu gelangen. Ihr Schiff wird jedoch von einer deutschen Patrouille abgefangen. Alle Flüchtlinge werden ermordet und ausgeraubt. Nur Rachel überlebt. (Regie: Paul Verhoeven) und anderen guten Dingen 37 Musik Musik Best of... Günter Janovsky, Freisinger Kultmusiker und Inhaber des JaHu Musikladens stellt uns heute seine Lieblings-CD vor: Band: Brewed By Noon Titel: Stories To Tell The Tellers: The Tellers Ben Baillieux-Beynon und Charles Blistin, zwei Jungspunde aus Belgien, sind gerade mal zwanzig Jahre alt und auf einem guten Weg, dem angestaubten Image des akustischen Folk-Rock neues Leben einzuhauchen. Nachdem sie 2005 im belgischen Radio entdeckt wurden, wo sie gerade mit einem ihrer Songs einen Wettbewerb verloren, wuchs die Zahl ihrer Anhänger in kurzer Zeit auf ein rekordverdächtiges Niveau. Seitdem ist viel passiert. Mit ihrer Band The Tellers klingen sie auf ihrem ersten, selbstbenannten Mini-Album selbstbewußt und dabei fast schon unverschämt entspannt. Die kurzen, einfachen Songs sind intensiv, verspielt und von einfacher Schönheit, ohne dabei jemals Langeweile aufkommen zu lassen. Der August verspricht ein neues Album. Freuen kann man sich schon jetzt. (MIK) Chaos-Tage in London Das legendäre Jahr 1968 gilt vielen als Geburtsstunde der modernen Pop- und Rockmusik. Hauptverantwortlich dafür sind die BEATLES, die mit ihrem »Weißen Album« acht Jahre vor Punk alles Bekannte auf den Kopf stellten – auch sich selbst. Fertig los!: Das Herz ist ein Sammler Günther Janovski, JaHu Musik „Dass diese Scheibe im Augenblick meine Lieblings-CD ist, hat mehrere Gründe. Zum einen, weil mein Lieblingsgitarrist Marc Ribot mitspielt, der u.a. schon mit John Zorn und Tom Waits auf der Bühne war. Zum anderen ist der Schlagzeuger, Sean Noonan (auch Drummer bei „The Hub“) ein Freund von mir. Und natürlich mag ich die Scheibe auch wegen dem Sound. Die Stücke sind sogenannte „Griots“, das sind Lieder von afrikanischen Geschichtenerzählern, die ihre Geschichten in Musikform weitergegeben haben. Die Platte klingt nicht so steril, weil viel improvisiert ist. Aber wer die Band live sehen will, kann das auf einem der 2 Deutschland-Konzerte machen, denn sie kommen am 12. Mai nach Freising und spielen im Lindenkeller. Leider ist in Deutschland Marc Ribot nicht dabei, aber die Band hat adäquaten Ersatz mit dem Freisinger Gitarristen Norbert Bürger gefunden. (TE) Auf dem Weg der vier Münchner Musiker lagen bisher nicht viele Steine. Da gründen vier Spezln eine Band, treffen Blickpunkt Pop, machen eine EP und landen zwei Jahre später bei Sony, die ihr Debutalbum veröffentlichen. So etwas gibt es nicht allzu oft und es wundert ein wenig, mit welcher Geschwindigkeit die Band bei den ganz Großen gelandet ist. „Ich weiß nicht, wie das ist, ich bin noch nicht so alt”, singt Philipp Leu auf einem Song des neuen Albums. Was er auf jeden Fall weiß, ist wie man sich verliebt und wie das so ist, wenn man dann wieder verlassen wird. Das ist ihm wohl schon öfter passiert, denn fast alle Songs auf dem federleichten Pop-Album handeln davon. Dazu noch ein Hauch Gesellschaftskritik und fertig ist der Herzschmerz-Mitsing-Soundtrack für verlassene Teenager. (MIK) LCD Soundsystem: Sound of Silver Diesmal kommt James Murphy durch die Hintertür: Mit perkussiven Bässen und flächig vielschichtiger Elektronik lotet der Kopf von LCD Soundsystem beim zweiten Album viele unterschiedliche Stimmungen aus. Die vom ersten Album so heißgeliebten Tanzkracher sind auch vertreten: „North American Scum“ lebt von Murphys halbironischem Sprechgesang, und dem durchgezogenen Elektrorock. Aber LCD Soundsystem probiert auf dieser Platte wesentlich mehr aus als bisher. Da kann man streiten ob das beim balladeskem „New York, I love you, but you’re bringing me down“ nicht auch mal gründlich in die Hose gegangen ist. Nichtsdestotrotz ist Sound of Silver ein Album, die durch mehrmaliges Hören gewinnt und immer mal wieder mit einem Haken überrascht. (EMI Records) (SB) Außerdem neu im Mai: Neue Platten von jeder Menge alten Bekannten: Björk mit „Volta“, Travis mit „The Boy With No Name“ und die Cranberries-Frontfrau Dolores O Riordan mit ihrem Solodebüt „Are You Listening?“ (alle 4. 5.). Härteren Sound liefern im Mai Linkin Park mit „Minutes To Midnight“ (11. 5) oder The Used mit “Lies for the liars” (18. 5.). Geheimtipp des Monats: The Pigeon Detectives mit „Wait for me” (18. 5.). Heiß ersehnt sind auch: die neue DJ-Kicks Ausgabe, diesmal von Hot Chip (18. 5.) die neue Platte von Muff Putter (11. 5.) sowie Neues von Dub Pistols: „Speakers & Tweeters” (18. 5). Etwas ruhiger lassen es im Mai Maroon 5 mit „It Won’t be soon before long“ und Rufus Wainwraight: „Release the stars” angehen (beide 25. 5.) (SB) 38 und anderen guten Dingen Beatles-Fans stürmen den Buckingham Palace , © Hulton-Deutsch Collection/CORBIS von Michael Sailer in ganz normaler Januar – der sechste, den John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr zusammen als Beatles erleben: »Hello Goodbye« führt die britischen Charts an, John und Paul geben Interviews über ihren geplanten »Apple«Konzern, George fliegt zu einem ersten Kurztrip nach Indien, Ringo probt für einen Auftritt in Cilla Blacks TV-Show im englischen Fernsehen. Zwölf Monate später werden fast alle existierenden Ehen, Partnerschaften, Geschäftsbeziehungen, sogar die Band selbst geschieden, gescheitert, geplatzt, beziehungsweise in Auflösung begriffen sein. 1968 wird als E Jahr der Triumphe, Tragödien, Katastrophen und Verirrungen in die Beatles-Geschichte eingehen. Doch greifen wir nicht vor: Anfang des Jahres ist die kreative und menschliche Partnerschaft der Fab Four krisenfrei. John und Paul versuchen sich sogar gemeinsam als Produzenten für die Band Grapefruit, deren Debütsingle »Dear Delilah« im Januar erscheint, drei Tage vor der Eröffnung der ersten »Apple«-Zentrale im Londoner Stadtteil Marylebone. Gleichzeitig arbeiten die Beatles an ihrer nächsten Single »Lady Madonna« und nehmen diverse Songs für ein Album mit dem Arbeitstitel »Get Back« auf: »The Inner Light«, »Across The Universe«, »Hey Bulldog«. Am 16. Februar fliegen John und George mit ihren Ehefrauen Cynthia und Patti nach Indien, um den Guru Maharishi Mahesh zu besuchen. Ringo und Paul folgen ihnen drei Tage später, ebenfalls in weiblicher Begleitung. Der bärtige Guru schenkt George zu seinem 25. Geburtstag eine Weltkarte aus Plastik. Während die Band in Rishikesh weilt, wird unter wütenden Fanprotesten der Liverpooler Cavern Club geschlossen, wo die Karriere der Beatles begann. Ein Omen? Die getrennte Rückkehr nach London wird von einigen Beobachtern als Krisenzeichen interpretiert: Ringo kommt und anderen guten Dingen 39 Musik Musik als erster, um mit Elizabeth Taylor und Richard Burton bei der Premiere des Films »In 80 Tagen um die Welt« das zu tun, was er am liebsten tut: ausgiebig feiern. Zum Beispiel die vier Grammys, die die Band am 9. März für »Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band« bekommt. Paul und Jane Asher kehren zwei Wochen später heim, als »Lady Madonna« gerade Platz eins der Charts erreicht. Und am 12. April ist auch der Rest von Band und Anhang wieder in London – enttäuscht vom Guru, der angeblich die Schauspielerin Mia Farrow tätlich angegriffen hat, wendet man sich dem gewohnten Leben zu: Am 20. April erscheint die berühmte »Apple«-Anzeige, die um Demobänder bittet, um die Einsender zu Millionären zu machen. Tags darauf wird in London ein plausiblerer Grund für die Abreise aus Indien bekannt: Die Beatles haben die drei Prüfungen der »Akademie für Transzendentale Meditation« nicht bestanden und daher kein »Guru-Diplom« erhalten. Die »Apple«-Pläne werden nun zum Zentrum der Beatles-Aktivitäten: Johns früherer Schulfreund Ivan Vaughan soll das »Apple«-Kinderheim leiten, die »Apple«-Boutique erregt Aufsehen mit einem psychedelischen Wandbild, John und Paul machen in New York Werbung für ihren Phantasiekonzern. Die erste Aufsichtsratsversammlung findet in einer chinesischen Dschunke statt, die die Freiheitsstatue umsegelt. Amerika applaudiert den Firmengründern in der »Johnny Carson Show«, ist jedoch weniger begeistert von Johns Aussage in einem Fernsehinterview, der Vietnamkrieg sei eine »Angelegenheit von Wahnsinnigen«. Ab Ende Mai geht es dann endlich wieder um Musik: Am 30. beginnen im Studio zwei in der Abbey Road die Aufnahmen für ein neues, noch (und weiterhin) unbetiteltes Album mit zwei programmatischen Tracks: »Revolution 1« und »Revolution 9«. Gast im Studio ist ein ganz neues Gesicht im Beatles-Dunstkreis: die japanische Filmemacherin und Aktionskünstlerin Yoko Ono. Die Aufnahmen gestalten sich schwierig, weil jeder der vier mit einem ganzen Berg fertiger Songs ankommt und von 40 und anderen guten Dingen Produzent George Martin verlangt, jeder einzelne davon müsse aufgenommen und veröffentlicht werden. Erstmals hat sogar Ringo eigene Kompositionen dabei, von denen es jedoch nur »This Is Some Friendly« unter dem Titel »Don’t Pass Me By« aufs Album schafft. Resultat der kreativen Explosion sind eine ganze Reihe von Neuerungen. Erstmals sind Gastmusiker wie Eric Clapton (auf George Harrisons »While My Guitar Gently Weeps«) dabei, erstmals singt eine Frau (Yoko Ono auf »The Continuing Story Of Bungalow Bill«), und vor allem: Erstmals nehmen alle Beatles getrennt voneinander Songs auf, teilweise ohne die anderen auch nur zu informieren. So sind bis zu drei Studios gleich- Juli die Eröffnung der Kunstausstellung »You Are Here (To Yoko From John Lennon, With Love)« in der Fraser Gallery in Mayfair. Vier Tage darauf verkauft John seinen weltberühmten, »psychedelisch« lackierten Rolls Royce, eine Woche später sein Haus, die BBC sendet vorab ein paar Ausschnitte aus dem Zeichentrickfilm »Yellow Submarine«, und am Horizont ziehen die ersten dunklen Wolken über »Apple« auf. Und über den Beziehungen von Paul und John: Während die Beatles eine über 27minütige Version von »Helter Skelter« aufnehmen, verkündet Jane Asher am 20. Juli im Fernsehen ihre Trennung von Paul. Eine Woche später schließt die »Apple«-Boutique und verschenkt ihr Inventar. Paul nützt den lee- Die Beatles haben die drei Prüfungen nicht bestanden und daher kein Guru-Diplom erhalten. zeitig in Betrieb, und so kommt es auch zum bis dahin größten Eklat der Bandgeschichte: Anfang August erwischt Ringo Paul dabei, wie er für einen seiner Songs selbst Drums aufnimmt, und erklärt seinen sofortigen Austritt aus der Band. Die Aufnahmen behindert das bezeichnenderweise nicht sonderlich. Ohnehin waren Ringo und George schon Anfang Juni den Aufnahmen für eine ganze Woche ferngeblieben, um in den USA für Ravi Shankars Film »Raga« vor der Kamera zu stehen. Als die australische BBC am 11. Juni die Beatles bei den Aufnahmen filmt, ist überhaupt nur Paul da und nimmt seinen »Blackbird« auf. John Lennon wohnt inzwischen (erstmals öffentlich begleitet von Yoko Ono) der Premiere der Theaterbearbeitung seines Buches »In His Own Write« bei, George produziert derweil eine Platte für Jackie Lomax. Immerhin sind Ende Juni vier Songs einigermaßen fertig: »Revolution 1«, »Revolution 9«, »Don’t Pass Me By« und »Blackbird«. 365 weiße Luftballons verkünden am 1. ren Laden als Werbefläche, indem er die beiden Titel der nächsten Beatles-Single aufs Schaufenster schmiert: »Hey Jude« und »Revolution«. Am 22. August, Ringo hat gerade die Band verlassen, reicht Cynthia Lennon die Scheidung ein. Die Aufnahmen laufen nun auf Hochtouren, und die bei allen Sessions anwesende Yoko Ono ist unübersehbar schwanger. Am 30. August erscheint »Hey Jude«, verkauft sich innerhalb von drei Tagen über eine Million mal und bleibt während der ganzen restlichen Aufnahmen ununterbrochen auf Platz eins der britischen Singlecharts. Als Ringo am 5. September nachgibt und wieder ein Beatle wird, findet er sein Schlagzeug mit einem Berg von Blumen überschüttet. Die ersten Aufnahmen der wiedervereinigten Band mit »Aushilfsproduzent« Chris Thomas (George Martin ist in Urlaub), der später mit den Sex Pistols eine ganz andere Revolution einleiten wird, sind 17 völlig entfesselte Versionen von »Helter Skelter«, darunter auch die endgültige. Danach wird getrennt und gemeinsam praktisch ohne Pause wie besessen weitergearbeitet, bis John Lennon schließlich (zum ersten Mal ganz alleine) am 13. Oktober »Julia« als 32. und letzten Song aufnimmt. Am 14. Oktober ist das Album »The Beatles« fertig, aber die Arbeiten am Mix ziehen sich noch einige Tage hin. Während dieser Zeit entsteht auch gleich noch die Musik zu »Yellow Submarine«. Am 18. Oktober werden John und Yoko nach einer Durchsuchung ihrer Wohnung am Montague Square wegen Drogen verhaftet und tags darauf auf Kaution entlassen. Zwei Tage nach der Ankündigung, sein Kind von Yoko komme im Februar zur Welt, ist John geschieden; am 31. Oktober zieht Linda Eastman mit ihrer Tochter bei Paul ein. Israelische und arabische Radiostationen senden Friedensappelle von John und Yoko, die inzwischen gemeinsam Aufnahmen machen – im Queen Charlotte’s Hospital, wo John auf dem Boden übernachtet. Am 11. November erscheint »Unfinished Music No.1 – Two Virgins«, zehn Tage später nimmt John die letzten Herztöne seines sterbenden Sohnes auf. Kaum jemand achtet darauf, daß inzwischen Ringo und George eigene Musikverlage gegründet haben. »The Beatles« kommt am 22. Oktober in die Läden und verkauft sich innerhalb einer Woche zwei Millionen mal. Daß sich die Beatles den Überredungsversuchen ihres Produzenten, den SongBerg auf ein Album zu reduzieren, widersetzt haben, erweist sich als Glücksfall: Mit 30 Tracks (nur »What’s The New Mary Jane« und »Not Guilty« fallen weg, »Etcetera« bleibt unfertig liegen) ist »The Beatles« das erste klassische Doppelalbum der Popgeschichte, das die Turbulenzen seiner Entstehungszeit musikalisch genial widerspiegelt und dessen Vielfalt, Lebendigkeit und Einflußreichtum höchstens von »Exile On Main St.« (Rolling Stones 1972) und »London Calling« (The Clash 1979) erreicht wird. Der Autor: Michael Sailer Michael Sailer lebt in Schwabing und am Lerchenauer See, ist Schriftsteller, Kolumnist, Kritiker, Redakteur, Musiker, Spaziergänger und dies und das; Literaturstipendium der Stadt München 1998, Schwabinger Kunstpreis 2001, Johann-Gottlob-HeynigPreis 2005; zuletzt erschienen: “Deep Purple. Biographie einer Band” (mit Jürgen Roth, Hannibal-Verlag, 2. Auflage 2007), “Einladung zur Enthirnung. Belästigungen 101-166” (Serie Schatten 2005) sowie mit der Gruppe V2-Schneider “Was kommt!” (CD, Aggressive Noise 2004). Neues immer unter www.michaelsailer.de und www.myspace.com/thesailer.” Viele unserer Fußballübertragungen auf neuem LCD-Videobeamer auf Großleinwand und in Toptonqualität erzeugen Stadionatmosphäre. Wir übertragen alle Länderspiele von Deutschland, sämtliche Liga-, Pokal- und ggf. internationalen Spiele mit dem TSV 1860 München und dem FC Bayern München, alle Halbfinal- und Endspiele im DFB-Pokal, UEFA-Cup und der Championsleague sowie die samstägliche Bundesligakonferenz. Zuweilen auch weitere Topspiele der Bundesliga. Die aktuelle Übertragungsvorschau: www.hubarena.de. Parallel zu den Übertragungen ist auch unser Biergarten geöffnet. Einlaß ca. 20 Minuten vor Anstoßzeit, Einlaß unter Vorbehalt, Vorrang für Stammkucker, Eintritt frei, leider keine Reservierung möglich, das Mitbringen von Getränken ist logischerweise nicht möglich. die Hubarena© ist eine offizielle arena®-sportbar Abseits: Herrenweg 1, 85356 Freising-Neustift, Telefon fs-62105 tgl. 13-19 Uhr und anderen guten Dingen 41 Bücher Bücher Begegnung in Samarra Keine Sorge, mir geht´s gut Dieses Buch wird Ihr Leben retten von John O‘Hara von Olivier Adam von A. M. Homes Dieses Romandebüt des Journalisten John O´Hara erschien erstmals im Jahre 1934. Die Handlung spielt Weihnachten 1930, die Wirtschaftskrise zeigt schon erste Auswirkungen. Dennoch läuft das gesellschaftliche Leben in der Kleinstadt Gibbsville auf Hochtouren, jede Menge Partys, jede Menge Alkohol – und das trotz der Prohibition. Das Ehepaar Julian und Caroline English gehört durchaus zur Upperclass des Ortes. Beide jung, gut aussehend und aus “gutem Stall” sind auf allen Festivitäten zugegen. Doch Julian scheint der gesellschaftlichen Zwänge überdrüssig. Gegen Ende eines alkoholgeschwängerten Abends kippt er seinem Finanzier plötzlich einen Drink ins Gesicht. Teils aus Angst vor den beruflichen und gesellschaftlichen Konsequenzen seines Fauxpas, teils aus purem Trotz, trinkt Julian mehr und mehr. Die Situation eskaliert. Sein Niedergang wird aus den Blickwinkeln verschiedenster Personen seines Umfelds erzählt, teils hämisch, manchmal mitleidsvoll oder verständnislos. Der Roman besticht durch sein Tempo, seinen lakonischen Sprachstil und seine detaillierte, bitterbösen Darstellung kleinstädtischer Intrigen und Klüngeleien. Ein wahrlich süffiger Roman- im originärsten Sinne des Wortes. SKOL! In Frankreich erschien dieses kleine, ganz besondere Buch bereits vor einigen Jahren. Zeitnah zum Kinostart der wunderbaren Verfilmung von „Keine Sorge, mir geht’s gut“, erscheint die Romanvorlage nun auch in Deutschland. Im Mittelpunkt des melancholisch-poetischen Romans steht Lili. Sie ist jung, lebt in Paris und arbeitet in einem Supermarkt. Abends schwirrt ihr der Kopf vor Barcodes. Oft verkriecht sie sich. Manchmal geht sie mit einer Freundin auf eine Party, aber sie hasst die Fragen „Was studierst du? Wie viel verdienst du?“, die ihr dort gestellt werden. Auf ihre Umwelt wirkt sie antriebslos und desinteressiert, doch in Wahrheit ist sie völlig eingenommen von dem Verschwinden ihres Zwillingsbruders Loïc. Nach einem Streit mit dem Vater hat dieser das Elternhaus verlassen und erst nach mehreren leidvollen Wochen erhält Lili ein Lebenszeichen von ihm, eine Postkarte. „Keine Sorge, mir geht’s gut“ steht auf dieser und auch auf den folgenden Karten, die aus ganz Frankreich eintreffen. Nach zwei Jahren ohne einen Hinweis auf Loïcs Beweggründe macht sich Lili auf die Suche, fährt in den Ort des letzten Poststempels. Sie weiß um die geringe Chance ihren Bruder dort noch vorzufinden. Und doch reist sie nach Portbail und deckt dort ein traurig-schönes Geheimnis auf. Richard Novaks Leben verläuft in geregelten Bahnen. Der schwer reiche, geschiedene Aktienhändler hat hart daran gearbeitet, sein Leben unter Kontrolle zu bekommen. Sein Tagesablauf ist straff organisiert und reglementiert: Alles dreht sich um Geld und Gesundheit. Er lebt allein in einem mit Kunstwerken vollgestopften Haus in den Hügeln von Los Angeles. Als er eines Abends einen vermeintlichen Herzinfarkt erleidet, er mit heftigen Schmerzen in die Notaufnahme gebracht wird und sein Haus in einem Erdloch zu versinken droht, verliert er den Boden unter den Füßen. Auf dem Weg von der Klink nach Hause beginnt Novaks neues Leben. Er fängt an, sich um andere Menschen zu kümmern, und ungeübt wie er ist, schießt er dabei zuweilen übers Ziel hinaus. In einer Donut-Bude lernt er den Einwanderer Anhil kennen, der mit seinem kleinen Laden alles vom Leben bekommen hat, was er sich wünscht (vielleicht bis auf einen Mercedes). Und auch zu Cynthia, einer anfangs frustrierten Hausfrau, die er weinend in der Gemüseabteilung eines Kaufhauses antrifft, entwickelt sich eine ehrliche Freundschaft. Ein turbulentes Buch, das witzig und zeitweise auch rührend zwischenmenschliche Beziehungen und deren Störungen beleuchtet. (Jutta Ederer von Bücher Pustet) C.H. Beck Verlag, Preis: 19,90 Euro (Andrea Heel von Bücher Pustet) SchirmerGraf Verlag, Preis: 16,80 Euro (Sandra Huber von Bücher Pustet) Kiepenheuer & Witsch, Preis: 22,90 Euro 42 und anderen guten Dingen Keine Sorge, mir geht´s gut von Olivier Adam ... Als Lili Shopi verlässt, kommt ein Typ auf sie zu. Sie wollen also wirklich kein Glas mit mir trinken? Sie hatten seit heute morgen Zeit, es sich zu überlegen. Wissen Sie, ich tue das sonst nie. Na ja, wahrscheinlich erzählt Ihnen das jeder. Aber Sie gefallen mir wirklich. Ich möchte Sie kennenlernen, mich mit Ihnen unterhalten. Lili sagt, dass sie müde ist und nach Hause möchte. Schade, sagt er mit resigniertem Lächeln. Lili findet, dass er ehrlich aussieht. Sie lässt ihn stehen. Sie geht schnell. Dabei hat er ihr gut gefallen, der Typ, aber man kann nie wissen. Sie weiß nie, wie sie sich verhalten soll. Immer ist sie entweder zu misstrauisch oder nicht genügend. Wenn Loïc da wäre, wäre alles einfacher. Vier Stockwerke. Es herrscht immer noch Chaos. Lili schlüpft in einen alten bonbonrosa Jogginganzug. Sie legt Manu Chao auf, das erinnert sie an Loïc, an die Abende, die Nächte, an denen sie zu zwanzigst bei einem Freund geschlafen haben, wenn die Eltern nicht da waren. Sie wischt mit einem Schwamm über die Herdplatten, spült ab. Vier weiße Teller, zwei zerkratzte Pfannen, jede Menge Besteck, Senfgläser mit den Simpsons, Asterix oder Zinedine Zidane darauf. Sie macht sich einen Kräutertee, Pfefferminz-Lakritze, Geschmacksrichtung »Abend voller Hoffnung«. Zum Staubsaugen ist es zu spät, also räumt sie nur ein bisschen auf, lässt eine Waschmaschine im Schnellwaschgang laufen. Sie muss gähnen. Das Telefon klingelt. Es ist Irène, ihre Mutter. Ja, gut. Und dir. Ja, ich komme morgen abend vorbei. Okay. Gruß an Papa … Irène legt auf. Sie geht zurück ins Wohnzimmer. Deine Tochter kommt morgen. Ah, sagt Paul. Irène findet die Musik zu laut. Paul mosert ein wenig, stellt sie aber schließlich leiser. Er sagt zu Irène, dass er sich freut. »Ich mich auch, sie fehlt mir.« »Ich weiß …« »Das macht bei Ihnen dreihundertzwei Francs und zehn Centimes.« »Sind Sie sicher?« Lili reicht ihr den Kassenzettel. »Ja, Sie können es nachprüfen.« Die Frau vor ihr trägt ein elegantes Ko- (verächtlich) den Rücken zu und schaukelt ihren Karorock zum Ausgang. Bonjour, eine Büchse Ölsardinen, vier Magerjoghurts, eine Schachtel Margarine, drei Kartoffeln. Das macht achtundzwanzig Francs und vierzig Centimes. Die Alte Lili (Mélanie Laurent) und Thomas (Julien Boisselier) am Strand. © 2007 PROKINO Filmverleih GmbH stüm mit drei ineinander verschlungenen Initialen darauf, ihr Haar ist frisch gefönt. Sie hat eine für ihr Gesicht zu große rosagetönte Brille auf, und ihre Brosche, ebenfalls von Yves Saint Laurent, ist grottenhässlich. Es passt eigentlich nicht zu dieser Art Frau zu fragen: »Sind Sie sicher?« Normalerweise tun das eher die alten Hutzelweibchen oder die Rentner, die um elf Uhr aus dem nahe gelegenen Bar-Tabac kommen. Die feilschen immer, schimpfen und sind misstrauisch. Sie tun das, um etwas zu erleben, um einen Anlass zum Streiten zu haben. Danach berichten sie sich untereinander, mit welchen Methoden die Händler in der Rue des Martyrs sie schikanieren. Lili schenkt der Frau ein breites Lächeln. Sie erwidert es nicht, sondern dreht ihr kramt in ihrem Geldbeutel. Ihre Hände zittern. Lili bietet ihr Hilfe an. Sie lässt sich den Geldbeutel geben und nimmt den abgezählten Betrag heraus. Danke, meine Kleine, das ist sehr nett von Ihnen. Die Alte trippelt davon, stark gebeugt und sehr langsam. Danach kommt ein junges Pärchen. Lili mag die beiden. Sie kennt sie nicht, aber sie mag sie. Sie sind erst kürzlich ins Viertel gezogen. Sie kommen zwei-, dreimal die Woche. Meistens montags für den Großeinkauf und samstags für das, was noch fehlt, und außerdem einmal pro Woche, um die Zutaten für ein Abendessen zu fünft oder sechst zu kaufen. Sie gehen immer an Lilis Kasse und begrüßen sie mit einem echten Lächeln. Hinter ihnen wächst die Schlange. Lili verkündet, dass sie gleich die Kasse schließt. Die Leute murren. Es ist Freitag, und anderen guten Dingen 43 Essen und Trinken kurz vor siebzehn Uhr. Heute abend beginnt ihr Urlaub. Zehn Tage am Ende des Sommers. Als Lili geht, wünschen Nadia mitten auf dem Teppich. Lili nimmt ihre Sonnenbrille, trinkt einen großen Schluck Cola, greift sich die Tasche und ist schon Lili (Mélanie Laurent) auf der Suche nach ihrem Bruder. © 2007 PROKINO Filmverleih GmbH und Maud ihr schöne Ferien. »Wohin geht’s?« »Weiß noch nicht, mal sehen …« Lili schlendert die Rue des Martyrs entlang. Das Auto, das sie für eine Woche gemietet hat, ist ab etwa achtzehn Uhr verfügbar. Die Hähnchen drehen sich am Spieß, und ihr Duft mischt sich mit dem ziemlich strengen Geruch, der aus dem Käseladen strömt. Die Gemüsehändler lauern auf Kundschaft, aber die macht sich rar. An der Ecke Avenue Trudaine, an dem baumbestandenen kleinen Platz, drückt Lili die Haustür auf, geht in den vierten Stock hinauf und betritt ihre Wohnung. Alles ist aufgeräumt, die Reisetasche thront 44 und anderen guten Dingen wieder draußen. Unten sagt sie sich, dass sie zuerst in die Buchhandlung hätte gehen sollen, jetzt muß sie die Tasche mitschleppen. Egal, sie geht trotzdem hin. Lesestoff für den Urlaub aussuchen. Sie stößt die Tür von L’Atelier auf. Die Buchhändlerin erkennt sie, grüßt. Lili betrachtet die Stapel. Sie steuert auf den Tisch mit französischen Romanen zu. Wie immer weiß sie nicht recht, was sie nehmen soll. Früher kaufte immer Loïc die Bücher. Er las sie. Wenn sie ihm gefielen, gab er sie Lili zu lesen. Lili merkt sich nie die Namen der Autoren, bringt die Verlage durcheinander. Die Buchhändlerin kommt ihr zu Hilfe. In diesem Punkt hat sie Loïc ersetzt. Sie ist nicht so geschmackssicher wie er, aber ohne sie würde Lili wieder gehen, ohne etwas zu kaufen, wie sie es in anderen Buchhandlungen macht, wo sie sich nicht traut, die Verkäufer anzusprechen. Lili sagt nicht, dass es für den Urlaub ist, weil die Leute immer denken, dass man im Urlaub nur romantische Schmöker, Kitschromane oder ägyptische Sagas lesen will. Sie fragt nach drei guten Büchern. Sie schiebt die Tüte zwischen den Daunenschlafsack und ihre Kleider in die Reisetasche. Dann biegt sie in die Avenue Trudaine ein, in Richtung Gare du Nord, bis zur Rue de Maubeuge. Im Büro der Autovermietung hängt ein Protestplakat gegen die gesetzlichen Bestimmungen, mit denen die Zulassung im 51. Département verboten werden soll. Der Typ, der sie die Papiere ausfüllen läßt, reißt einen dämlichen Witz nach dem anderen. Lili ringt sich ein Lächeln ab, damit er nicht einschnappt. Er starrt sie penetrant an, fragt, wo sie hin will, einfach so. Sie weiß es nicht. Er findet es sehr romantisch, ins Blaue zu fahren. Dann führt er ihr den bordeauxfarbenen Clio vor. Es ist ein Modell aus einer limitierten Serie: Clio Chipie. Lili gefällt der Name für ein Auto: Clio Chipie. Sie fragt, ob es ein Autoradio hat. Der Typ drückt auf einen Knopf, und die Stimme eines schwachsinnigen Radiomoderators dröhnt bis auf den Gehsteig. Lili setzt sich hinters Steuer. Die CDs hat sie jetzt umsonst eingepackt. Kassetten hat sie jedenfalls keine dabei. Sie wird nachher welche aus Loïcs Zimmer mitnehmen. ... aus „Keine Sorge, mir geht´s gut“ von Olivier Adam, SchirmerGraf Verlag, Preis: 16,80 Euro Das gloriose Comeback der Maibowle E ine Zeitlang, als die „beautiful people“ in den einschlägigen Szenelokalen tropische Longdrinks und ähnlichen Fummel, reich an Farbe und Zucker, doch arm an Alkohol, bevorzugten, standen Bowlen im Out. Sie waren ungefähr so zeitgeistig wie Fossile. Aber wie das halt so ist im Leben: Die wirklich guten Dinge überdauern alle modischen Berg- und Talfahrten. Zumal, die mit Waldmeister parfümierte und nach Belieben mit Erdbeeren oder Orangenscheiben angereicherte Maibowle umgibt ein bestrickend altmodischer Charme und gleichzeitig die ewige Jugend des Frühlings. Die Maibowle ist eine klare Sache. Zucker hat nichts in ihr verloren und auch die Zugabe von Cognac, wie in manchen Rezepturen empfohlen, ist heikle Geschmackssache. Das gibt der Bowle einen strengen alkoholischen Touch – als würde man eine Sprinterin mit schweren Bergschuhen auf die Rennstrecke schicken. Auch Sekt braucht es nicht zu sein und Mineralwasser schon gar nicht. Wasser zum Wein ist eine vernünftige Kom- bination, Wasser im Wein hingegen eine Versündigung wider die Natur. Was den Reiz der Maibowle ausmacht, ist die Aromatisierung des Weins durch die leicht süßliche Würze des Waldmeisters, von dem der Mediziner Jacobi Th. Tabernaementani 1664 in seinem Kräuterbuch schwärmte: „Im Mayen, wenn das Kräutleyn noch frisch ist und blühet, pflegen es viele Leute in den Wein zu legen und darüber zu trincken; soll auch das Herz stärken und erfreuen.“ August F. Winkler ein herber Muskateller, ein geschmeidiger Weißburgunder oder rassig-würziger Welschriesling aus der Steiermark eignet sich als Grundwein, doch der Königswein in dieser Bowlendisziplin ist der Riesling. Wie lange man den grünen Waldmeister, der übrigens noch nicht geblüht haben soll, im Wein ziehen lällt, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Zehn bis zwanzig Minuten reichen in der Regel. Frisch gepflücktes Kraut – die Wälder Die wirklich guten Dinge überdauern alle modischen Berg- und Talfahrten. Die Zubereitung ist unkompliziert, aber eine Charaktersache. Empfehlenswert sind herbe, temperamentvolle Rieslinge von Mosel, Saar und Ruwer. Das sind die Fred Astaires unter den Weißweinen, spritzig und von schwereloser Eleganz. Will man die Bowle von Haus aus etwas kräftiger anlegen, sind Rieslinge aus der Wachau, vom Rheingau, aus der Pfalz, der Nahe oder dem Elsaß passend. Auch sind zur Zeit voll davon – gibt übrigens weniger Parfüm ab als dezent angewelktes. Zu beachten ist, dass die unteren Teile der Stiele möglichst nicht mit dem Wein in Berührung kommen. Um das zu vermeiden, wird der Waldmeister gebündelt und mittels eines Bindfadens mit den Köpfchen nach unten in die Bowlenkaraffe gehängt. Schlägt das Aroma geschmacklich zu stark durch, gießt man und anderen guten Dingen 45 Essen und Trinken einfach etwas vom neutralen Wein nach. Das Geheimnis des Waldmeisters liegt übrigens im Wirkstoff namens Asperulosid-Cumarin. Der hat schizophrene Eigenschaften. Zum einen vermag er Erregungszustände im Organismus zu dämpfen bis hin zur Förderung des Schlafs, andererseits belebt Cumarin den Kreislauf wie ein Stimulans. Auf die Dosis kommt es an, doch keine Sorge: von einem Büschel Waldmeister gehen keinerlei Gefahren aus. Unerläßlich fürs Gelingen der Maibowle ist, dass Wein von bester Herkunft genommen wird. Wer sich mit mäßiger Qualität begnügt, darf nicht überrascht sein, wenn auch die Bowle nichts taugt. Essen und Trinken Das Wirterezept: Spaghetti mit grünem Spargel und Champignons Der Autor: August F. Winkler Nach dem Studium der Politikwissenschaften in Bonn beginnt der geborene Österreicher seine journalistische Karriere als politischer Bonn-Korrespondent für deutsche Tageszeitungen. Ab 1974 wendet sich August F. Winkler zunehmend Themen wie Kochkunst, Champagner, Wein und Lebensart zu. Er arbeitet heute als Autor und regelmäßiger Kolumnist für Magazine wie Elle, Welt am Sonntag, Savoir Vivre, Fivetonine, Die Welt und den Bonner General-Anzeiger. Zudem ist August F. Winkler Herausgeber des monatlich erscheinenen Gourmet & Wein-Reports, einer Sammlung von informativen, unterhaltenden und anregenden Kolumnen und Fachartikeln zum Thema Essen und Trinken. Eine kleine, feine Auswahl von Beiträgen aus diesem Report erscheint von nun an monatlich im Fink Magazin. Zubereitung: Die Pfanne erhitzen und das Olivenöl dazugeben. Dann die fein geschnittenen Frühlingszwiebeln, die Champignonscheiben und den in Ringe geschnittenen grünen Spargel in die Pfanne geben und etwa 5 Minuten dünsten lassen. Anschließend das Ganze mit einem Schuss Weißwein und einem Spritzer Zitronensaft ablöschen. Jetzt kann man den gehackten Knoblauch und das Tomatenmark sowie die Sahne und die Gemüsebrühe hinzufügen. Bei mittlerer Hitze einige Minuten köcheln lassen und dabei Waldmeister selber pflücken Wer seine Maibowle mit besonders viel Liebe zubereiten und mit selbstgepflücktem Waldmeister veredeln möchte, sollte ab Ende April in schattigen und feuchten Buchen- und Nadelwäldern nach dem intensiv süßlich duftenden Kraut Ausschau halten. Der Waldmeister (lat. Galium odoratum), im Volksmund auch “Maikraut” oder “Waldmännchen” genannt, wird 10 bis 30 cm hoch und hat einen dünnen vierkantigen Stengel, an dem zarte, lanzenförmige, dunkelgrüne Blätter stehen. Die weißen trichterförmigen Blüten bilden ein kleines Kreuz. Am Besten schmeckt Waldmeister vor der Blütezeit. Wer schließlich ein Waldmeisterfeld entdeckt hat, wird in der Regel reich belohnt, da sich das Kraut durch unterirdisch kriechende Ausläufer ausbreitet und meist in 46 und anderen guten Dingen etwas einreduzieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. In der Zwischenzeit die Spaghetti kochen. Nach dem Abschrecken die Spaghetti in die Sauce geben, durchschwenken und in Pastatellern anrichten. Zum Schluß die Pasta mit den frischen Basilikumblättern, dem Ruccola und den Parmesanspänen garnieren. (Zubereitungszeit 15 min) Das Wirterezept stammt dieses Mal von Florian Otto. Er ist Wirt im Café Brause und gelernter Koch. Zutaten: (für 4 Personen) größeren Feldern auftritt. Aber Vorsicht! Wie gesagt, Waldmeister enthält das Stimulans Cumarin, das in übermäßiger Dosierung Kopfschmerzen oder Unruhe verursachen kann. Man sollte die Blätter also vorsichtshalber einfach nicht länger als oben angegeben, also maximal zwanzig Minuten ziehen lassen. (SLY) 500 g Spaghetti Salz, Pfeffer, Muskat (gemahlen) 2 EL Olivenöl 1 Bund Frühlingszwiebeln 300 g grüner Spargel 400 g Champignons etwas Weisswein etwas Zitronensaft 1 Zehe Knoblauch, gehackt 2 EL Tomatenmark 200 ml flüssige Sahne 100 ml Gemüsebrühe 6 Blätter frischer Basilikum etwas Ruccola Parmesanspäne und anderen guten Dingen 47 Mai 2007 Mai 2007 Freisinger Frühlingsfest Christo-Ausstellung in Landshut Luitpoldanlage Freising, 11. bis 20. Mai 2007 Bayerische Schmankerl, gutes Festbier vom Hofbräuhaus Freising und zahlreiche Buden und Fahrgeschäfte locken zum 14. Mal in die Freisinger Luitpoldanlage zum Frühlingsfest. Der Tipp für Familien: Am Kindernachmittag (Mittwoch, den 16.05.) kosten die Fahrgeschäfte nur den halben Fahrpreis! Und zum Ausklang am Sonntag zahlt man im Festzelt ab 15 Uhr auf bestimmte Speisen nur die Hälfte. Na dann Prost! Programm: Freitag (11.5., 18 Uhr): „Die Ganoven“ Samstag (12.5., 16 Uhr): „Münchsdorfer Musikanten“ Sonntag (13.5., 11 Uhr): Frühschoppen „Die 3 Z`Widern“, 16 Uhr: „Holledauer Musikanten“ Montag (14.5., 18 Uhr): „Holledauer Nachtschwärmer“ Dienstag (15.5., 19 Uhr): „Dolce Vita“ Mittwoch (16.5., 18 Uhr): „Lechschwaben“ Landshuter Stadtresidenz, 05. bis 20. Mai 2007 Donnerstag (17.5., Vatertag, Christi Himmelfahrt, ab 11 Uhr): Frühschoppen „Holledauer Nachtschwärmer“, 16 Uhr: „Tegernbacher Schlossbergmusikanten“ Freitag (18.5., 18 Uhr): Stimmung statt Stau „A 9“ Samstag (19.5., 16 Uhr): „Münchsdorfer Musikanten“ Sonntag (20.5., ab 11 Uhr): Frühschoppen „Holledauer Nachtschwärmer“, 16 Uhr „Echinger Blaskapelle“. Brewed by noon Lindenkeller, Freising, 12. Mai 2007, 21 Uhr Sean Noonan, der uns schon mehrmals in seiner Rolle als Schlagzeuger von The Hub angenehm auffiel, ist mit der hochkarätig besetzten New Yorker Band Brewed by Noon auf Europatournee. Nach Konzerten in Paris, London und Amsterdam spielt die Band am 12. Mai in Freising, wo sie im Lindenkeller ihre neue CD „stories to tell” vorstellen wird. Brewed by Noon verbinden mit ihrer Musik Modern Jazz und Rock mit afrikanischen, irischen Rhythmen und Gesängen. Bei diesem Konzert vertritt unser Held Norbert Bürger den bekannten Avantgarde-Gitarristen Marc Ribot. Da heißt es fleißig üben, den der war unter anderem schon mit Wilson Picket, Elvis Costello und Tom Waits unterwegs. Außerdem sind die Legende am Bass, Free Funk Prophet Jamaaladeen Tacuma, aus der großen malischen Familie Abdoulaye Diabate (vocals), der bekannte Mat Maneri an der Viola und als Gitarrist Aram Bajakian mit dabei. An den Drums schließlich findet man Sean Noonan, der für die Kompositionen auf „Stories to tell“ verantwortlich ist und diese Band zusammengestellt hat. (MIK) www.jazzclubhirsch.de www.noonansmusic.de www.myspace.com/brewedbynoon Verlosung: Das FINK Magazin verlost 2 Eintrittskarten. Einfach eine e-Mail schreiben an: [email protected]. Einsendeschluß ist der 10. Mai 2007 Unter allen Einsendungen werden 2 Gewinner gezogen. Diese werden von uns benachrichtigt und auf die Gästeliste gesetzt. Zur Verfügung gestellt werden die Karten vom Jazz Club Hirsch. Dieter Hildebrand - Vorsicht Klassik! Bürgerhaus Unterschleißheim, 13. Mai 2007 Dieter Hildebrand, der 1956 die Münchener Lach- und Schiessgesellschaft mitbegründete und mit seinem Scheibenwischer über zwanzig Jahre als Berufskabarettist das kritische und ironische Gewissen der Nation darstellte, wird diesen Monat achtzig Jahre alt. Seine Fans können ihm zu diesem Jubiläum am 13. Mai im Bürgerhaus Unterschleißheim gratulieren. Bei seinem aktuellen Musikprogramm „Vorsicht Klassik!“ erlebt der Zuhörer wie heiter ein klassisches Konzert sein kann. Sechs Celli und ein Sprecher mischen die feierlich-zugeknöpfte Atmo48 Veranstaltungen sphäre eines klassischen Konzertbetriebs gehörig auf und bearbeiten „Beethoven & Co.“ in ungewöhnlicher Weise: Die sechs Herren sind ausgerüstet mit überraschend wandlungsfähigen Violoncelli und ausserdem vom Vorsatz gepackt, die klassische Musik zu entheiligen und produktiven Unfug zu gestalten. Dass Klamauk von Intelligenz durchdrungen sein kann, verbürgen nicht zuletzt die teils kabarettistisch-witzigen, teils überraschend lyrischen Texte des gebürtigen Schlesiers Dieter Hildebrandt. Mit „Haydns südamerikanischen Sai- tensprüngen“ oder dem berühmten Chopinschen „Regentropfen-Prelude“ bietet „Vorsicht, Klassik!“ die einmalige Gelegenheit, die Belastungsfähigkeit der eigenen Lachmuskeln zu erproben. Bekannte Klassiker wie Beethovens 5. Symphonie werden dabei ebenso zum Lacherfolg wie der kompositorische Witz in ThomasMifunes Bild-Zeitungs-Oper „Frau liebte Mäuse mehr als ihren Mann“. Infos unter: www.forum-unterschleissheim.de Eine Ausstellung, wie sonst nur in den Metropolen zu sehen ist, kommt nach Niederbayern. In der Landshuter Stadtresidenz werden vom 5. bis 20. Mai Unikate von Christo und Jeanne Claude präsentiert. Das bulgarisch-französische Künstlerpaar, das zuletzt mit der Verhüllung des Berliner Reichstags (1995) und dem Projekt „The Gates“ (2005) im New Yorker Central Park Furore machte, hat seine jahrzehntelange Arbeit in signierten Zeichnungen, Druckgrafiken, Collagen und übermalten Fotografien dokumentiert. Die Unikate geben unter anderem einen Rückblick auf die 7503 orangefarbenen Nylon-Tore im Central Park und das eingewickelte Reichstagsgebäude sowie einen Ausblick auf geplante Aktionen wie „Over the River“ über dem ArkansasFluss in Colorado. Der 71-jährige Christo und seine gleichaltrige Frau haben ihre spektakulären Projekte und Aktionen stets selbst finanziert und auf öffentliche oder private Förderungen verzichtet. Ermöglicht werden sie durch den Verkauf dokumentarischer Objekte, die von den Künstlern bearbeitet wurden. Fotografiert hat jeweils der von Christo und Jeanne Claude einzig autorisierte Wolfgang Volz, der als Mitglied ihrer „working family“ seit 30 Jahren mit dem Paar um die Welt reist. Christos temporäre Kunstwerke ermöglichen eine andere Betrachtungsweise des Altgewohnten. Für kurze Zeit erlauben sie eine verfremdete Sicht auf Landschaften, Natur- oder Baudenkmale. Durch die bildnerische Dokumentation der Christo-Aktionen erhalten die zeitlich neu gestalteten Objekte und Lebensräume eine zusätzliche kulturelle Bedeutung. Kunstverleger Dr. Alexander Fils, ebenfalls Mitglied der Künstlerfamilie um Christo und Jeanne Claude, gibt eine Einführung in die Ausstellung. Die gezeigten Originale stehen während der Ausstellung zum Verkauf. Kunstdrucke davon gibt es in der Galerie Hackl in der Neustadt, Landshut. (RF) Öffnungszeiten: Stadtresidenz Landshut Altstadt 79 84028 Landshut 5. bis 20. Mai 2007 9 - 18 Uhr Schafhof: Alle Neune Schafhof Freising, 12. Mai bis 13. Juni 2007 Im Rahmen des europäischen Künstleraustausches des Bezirks Oberbayern zogen im Februar diesen Jahres drei junge tschechische Künstler in den Schafhof um ihrer Kunst nachzugehen. Drei Monate lang konnten Jana Babincová (30), Barbora Motlová (29) und Jonáš Czesaný (34) die Ateliers und Appartements nützen. Ausgewählt hatte die drei Künstler die Galerie Klenová in Klattau (Bezirk Pilsen). Im Gegenzug reisten die oberba- yerischen Stipendiatinnen Cora Piantoni, Petra Schneider und Gabriela Volanti Anfang Februar nach Klattau/Tschechien. Insgesamt nehmen neun Künstler -drei deutsche und sechs tschechische an dem aktuellen Künstleraustausch des Bezirks Oberbayern mit Tschechien als Partnerland teil. Deren Arbeiten können im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung „Alle Neune“ vom 12. Mai bis 13. Juni im Schafhof besichtigt werden. Öffnungszeiten: Schafhof Freising Am Schafhof 1 85354 Freising Di - So von 14 bis 18 Uhr Der Eintritt ist kostenlos. Infos unter http://schafhof-kuenstlerhaus.bezirkoberbayern.de/ Veranstaltungen 49 Mai 2007 Mai 2007 Freisinger Gartentage Bavarian Pfingst Open “Was ist bis heute das Eigentliche, das Geheimnisvolle und der unwiderstehliche Zauber der Gärten? Ist es unsere nie enden wollende Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies?” Das Line-up für das Bavarian Open Pfingst-Festival am diesjährigen Pfingstwochenende (26.-28.5.2007) auf dem Münchner Theatron-Gelände im Olympiapark ist fast abgeschlossen. Unter anderem spielen auf der Open-Air-Bühne die schöpferischen Pop-Eklektizisten Poni Hoax, “der letzte Schrei des Stilmix’ aus Frankreich” (Netzeitung), die Indierocker Ragazzi - “wie geschaffen für hippen Berlin-Mitte-Dreck, irgendwo im Klangraum zwischen campy Electroclash und ironischer Besserwisserei” (Intro) - und die Münchner Triska mit ihren “sacht klingenden Spieldosen-Melodien zum Hinknien” (Musikexpress). Insgesamt werden 15 bayerische, nationale und internationale Bands auftreten - und das bei freiem Eintritt! Landratsamt Neustift, 11. bis 13. Mai 2007 Theatron im Olympiapark, 26. bis 28. Mai 2007 (“Der Klostergarten - lebendige Gegenwart”, Schwester Katharina, Kloster Frauenwörth, Fraueninsel, 1997) Unsere abendländische Gartenkultur hat ihren Ursprung in den Klöstern. Gartenkultur und Gartenwissen wurde von dort verbreitet. Die Höfe, die Gärten, der Kreuzgang und der Marstall des ehemaligen Klosters Neustift, in dem heute das Landratsamt Freising residiert, bieten mit ihrer beschaulichen, meditativen Atmosphäre den unvergleichlich attraktiven Rahmen für die 11. Freisinger Gartentage. Nach dem Vorbild englischer und holländischer Garden Fairs konzipiert, fördern die Freisinger Gartentage mit dem Schwerpunkt “Besondere Pflanzen für den Garten” das wachsende Interesse an Gartenthemen und Gartenkultur und die Liebe zum Garten. Die Gartentage haben sich so in den vergangenen Jahren zu einem der bedeutendsten Ereignisse im internationalen Gartenkalender entwi- ckelt. Aufgrund des überragenden Angebots an besonderen Gartenpflanzen und Pflanzenraritäten sind die Gartentage für jeden Gartenliebhaber ein absolutes Muss. Unter dem Motto “Frauen planen Gärten“ ist das Rahmenprogramm der Gartentage in diesem Jahr all den Frauen gewidmet, die liebevoll Gärten planen, anlegen und pflegen. Als einen ganz besonderen Höhepunkt hat Rudolf Goerge, der Kreisheimatpfleger des Landkreises Freising eine Ausstellung über Garten-Labyrinthe konzipiert. Die Ausstellung im Kreuzgang wird im Rahmen des Festakts zur Eröffnung der Gartentage eröffnet. Über 120 ausgewählte Aussteller werden ihre hochwertigen Sortimente präsentieren. Darunter wieder mehr als 60 der bekanntesten Staudengärtnereien und Baumschulen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland, die auch den guten Ruf der Freisinger Gartentage als Pflanzenmarkt mit dem außergewöhnlichsten Angebot an qualitätsvollen Pflanzen, Pflanzenraritäten und Neuzüchtungen begründen. Freitag, 11. Mai 12.30 - 20 Uhr geöffnet Samstag, 12. Mai 10-18 Uhr geöffnet Sonntag, 13. Mai 10-18 Uhr geöffnet 15 Uhr “Meine Gartenrezepte – Inspirationen einer leidenschaftlichen Gärtnerin”, Viktoria von dem Bussche Die abendlichen Verkaufsstunden werden mit einer Serenade der Cellisten Raphaela Gromes und Pascal Unger begleitet. 11 Uhr “Anleitung für die Gestaltung eines Staudenbeets”, Ursula Gräfen 14 Uhr “Vom Zauber der Zwiebelpflanzen”, Jacqueline van der Kloet 15 Uhr “Mien Ruys’ Gartenentwürfe: Strenge Architektur und üppiger Blütenüberfluss”, Leo den Dulk 11 Uhr “Verwendung und Pflege von Gräsern im Garten”, Ulrike Leyhe 14 Uhr “Der Weg zum schönen Garten”, Heidi Howcroft Eintrittspreise: 6,50 €, ermäßigt: 4,50 €, Kinder bis 15 Jahre frei. Spargel - satt Hallertauer Spargelwochen vom 22. April bis 10. Juni 2007 Jetzt, im Mai steht der Spargel hoch oben auf der Speisekarte. Wer ihn liebt und nicht genug davon bekommen kann, der freut sich wohl über die Hallertauer Spargelwochen. Die Arbeitsgemeinschaft Hopfenland Hallertau veranstaltet vom 22. April bis 10. Juni die kulinarischen Aktionswochen rund um das „essbare Elfenbein“, die nun schon zum vierten Mal in den vier Hallertauer Landkrei50 Veranstaltungen sen Freising, Pfaffenhofen, Kelheim und Landshut stattfinden. 37 Wirte aus der gesamten Hallertau, davon sechs aus dem Landkreis Freising, beteiligen sich an der Aktion und laden die Gäste zu kulinarischen Spargelgenüssen ein: die 1. Freisinger Gasthaus Brauerei, das Holledauer Wirtshaus in Au-Osseltshausen, der Gasthof Maisberger in Neufahrn, das Biohotel und Tafernwirtschaft Hörger in Hohenbercha bei Kranzberg, die Steakund Pilsstube Waldhof in Hohenkammer und die Gaststätte zum Alten Wirt in Mauern. Nähere Informationen über die Hallertauer Spargelwochen gibt es in einer Informationsbroschüre, die in allen Landratsämtern, Rathäuser sowie bei den teilnehmenden Gaststätten und Erzeugern ausliegt sowie im Internet unter: www.hallertauer-spargelwochen.de Musikgrößen und Newcomer Wie bei allen Bavarian Open-Veranstaltungen stehen auch an Pfingsten Newcomer und Musikgrößen auf derselben Bühne. Und die alten Hasen haben schon ihre Favoriten: Die Musiker von Slut outen sich etwa als Fans der noch relativ unbekannten Gruppe Polarkreis 18: “Polar- kreis 18 aus Dresden bauen Klangwände so hoch wie die Frauenkirche.” Thomas Meinecke von F.S.K. hingegen empfiehlt die Geretsrieder Band Sputnik: “Ich will Platten von ihnen kaufen können!” Von Bühne zu Bühne Eine der bayerischen Newcomer-Bands wird im Dezember 2007 im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks spielen: Das Publikum im Theatron entscheidet, welche Open-Air-Show so gut war, dass sie unbedingt auch auf eine Studiobühne muss. Das Bavarian Open Pfingst-Festival wird somit zum idealen Sprungbrett ins Münchner Funkhaus - aufs Bavarian Open Festival. BR rettet Open Air Es war knapp: “Die letzte Haushaltskonsolidierung der Stadt München hatte unser Budget um über 50 Prozent gekürzt. Ohne die Unterstützung des Bayerischen Rundfunks hätten wir das Pfingst-Theatron sicher begraben müssen”, so Michael Wiegel vom Jugend Kulturwerk München. “Ich freue mich, dass es uns möglich ist, die langjährigen Erfah- rungen des Theatron-Pfingst-Festivals mit unserem Prinzip der Nachwuchsförderung zu verbinden”, so Ulrike Ebenbeck, Leiterin der Abteilung Jugend des Bayerischen Rundfunks und verantwortlich für die Angebote rund ums Bavarian Open Festival. Lineup: Infos unter: http://www.br-online.de/kultur-szene/ Samstag, 26. Mai 2007: thema/bavarianopen/index.xml Yucca (Nürnberg) Wrongkong (Calgary/Kanada/Nürnberg) Poni Hoax (Frankreich) Polarkreis 18 (Dresden) Sonntag, 27. Mai 2007: Missent to Denmark (Deggendorf/Regensburg) Rainer von Vielen solo (Kempten) Triska (München) Binder & Krieglstein (Graz) Montag, 28. Mai 2007: Sputnik (Geretsried) Kimo (München) Ragazzi (Berlin) Kissogram (Berlin) Sorgente (München) Christopher Paudiß: Der bayerische Rembrandt Diözesanmuseum Freising, noch bis zum 8. Juli 2007 Derzeit richten sich wieder viele Augen Kunstinteressierter aus dem ganzen deutschsprachigen Raum auf Freising: im Diözesanmuseum ist eine bis 8. Juli andauernde Ausstellung mit dem Titel „Christopher Paudiß – 1630-1666 – Der bayerische Rembrandt?“ zu sehen. Der gebürtige Niedersachse Paudiß verbrachte offenbar einige Zeit in der Werkstatt Rembrandts, der seine Malerei stark beeinflusste. Nach Aufenthalten in ganz Europa, nämlich in Ungarn, Dresden, Wien und Salzburg, erhielt er 1662 am Hof des Freisinger Fürstbischofs Albrecht Sigismund eine Anstellung als Hof- maler. Dieser war ein leidenschaftlicher Sammler von Kunstgegenständen und ein großer Mäzen. Christopher Paudiß schuf für Albrecht Sigismund eine ganze Reihe von Bildern, 1686 werden in einem Inventar der Freisinger Residenz zehn Bilder von ihm aufgeführt. Sehr wahrscheinlich ging ein Teil seines Werkes bis zum heutigen Tag verloren. Nach zwei Ehen starb Paudiß 1666 bereits mit Ende 30 in Freising. 33 Werke des Malers, darunter „Bauernhistorien“, Portraits und verschiedene Stilleben, sind im Diözesanmuseum Freising zu bewundern. Es ist das erste mal, dass der Rembrandt-Schüler in einer derartig umfassenden Weise gewürdigt wird. Neben einem Besuch lohnt es sich für Interessierte auch, den umfangreichen Ausstellungskatalog zu erwerben. (FN) Öffnungszeiten: Diözesanmuseum Freising Domberg 21 85354 Freising Di - So: 10 - 17 Uhr Führungen Anmeldung: 08161-48790 Veranstaltungen 51 Mai 2007 01 Mai 2007 02 03 04 Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Maifeste Konzert Konzert Konzert Maifest, Abseits, Freising, 15.00 Maifest, Stadtteil Lerchenfeld, Grüner Hof, 11.00 Digital Orient, Hirschwirt, Moosburg, 21.00 Eintritt frei, Informationen unter www.jazzclubhirsch.de ... und an etwa 1257 anderen Orten in Bayern ... The Replicas, Rote Sonne, München, 21.00 Konzert Rocko Schamoni, Rote Sonne, München, 21.00 Emergenza Semifinale, Muffathalle, München, 19.00 Jenson, Cord Club, München, 20.00 Die Apokalyptischen Reiter, Backstage, München, 21.00 Theater Lieben Sie Brahms?, Bürgerhaus Garching, 20.00, Schauspiel nach Francoise Sagan Cathie Ryan, Lindenkeller, Freising, 20.00 Celtic Songs beNUTS, Lindenkeller, Freising, 20.00 mit Twanny Bud, Donkey Shots Tumbleweed, Airbräu, Flughafen, 20.30 Musikerwettbewerb, Poschinger Villa, Landshut, 20.30 Rock in der Villa, Poschinger Villa, Landshut, 20.30 Tour de France, Ampere, München mit Dobacarol, Les Fleurs De Fouxi Breed77, Backstage, München, 20.30 Timon von Athen, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 20.00 Schauspiel nach William Shakespeare Jenson, Cord Club, München 01.05.2007, 20.00 Theater Garchinger Kulturbonbon, Theater im Römerhof, Garching, 20.00 Iberl Bühne `Hinterfotzig´, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 20.00 Bruno Jonas, Lustspielhaus, München, 20.30 [email protected] Kinder Lilalu Familientage, Frühlingsfest, München, Theresienwiese, 13.00 - 19.00 Sonstiges 200 Jahre Viktualienmarkt, Viktualienmarkt, München Sonstiges Ritterturnier und Mittelaltermarkt, Olympiapark, München 52 Veranstaltungen Theater Lieben Sie Brahms? Bürgerhaus Garching, 20.00, Schauspiel nach Francoise Sagan Timon von Athen, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 20.00 Schauspiel nach William Shakespeare Femmes Fatales, Feierwerk, Kranhalle, München, 20.00 Frühlingserwachen, Volkstheater, München, 19.30 Viel Lärm um nichts, Zirkuszelt an der Glyptothek, München, 19.30 Literatur Kneipe-kleiner Biergarten-Essen-Partyservice Wiesenthalstr. 6 85356 Freising Tel.: 0 81 61 - 23 23 62 täglich ab 18 Uhr geöffnet (Sa ab 19 Uhr) Emergenza Semifinale, Muffathalle, München, 19.00 Christine Jovanovic, Sparkasse Atrium, Freising, tägl. Mo - Fr, 07.05. - 08.06. Fünf Goldschmiedinnen, Röcklturm, Landshut, Di - So 11 - 18.00, 10.05. - 20.05. Dobacarol, Ampere, München, 04.05.2007, 21.00 WortStark!, Kleines Theater, Landshut, 20.00 Alle Neune, Schafhof, Freising, Stipendiantenausstellung, Di So 14 - 18.00, 11.05 - 10.06. Theater Der Leutnant von A., Stadttheater, Landshut, 19.30 Der Tod und das Mädchen, Studio im Stadttheater, Landshut, 20.00 Femmes Fatales, Feierwerk, Kranhalle, München, 20.00 Don Quixote, Nationaltheater, München, 19.30 Maria Stuart, Residenztheater, München, 19.30 Sonstiges Geisterführung, Burg Trausnitz, Landshut, 21.30 Konzert Spurensuche, KardinalDöpfner-Haus, Freising, tägl. 9.00 - 18.00, So 9.00 - 12.00, 19.04 - 29.06. Landschaftskörper, Galerie 13, Freising, Di - Fr 14 - 18.30, Do 14 - 20.30, Sa 10 - 13.00, 02.05. - 09.06. Mario Barth, Olympiahalle, München, 20.00 Junge Choreographen zeigen ihre Werke, Ballett, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 17.00 Femmes Fatales, Feierwerk, Kranhalle, München, 20.00 Tom, Dick und Harry, Stadttheater, Landshut, 18.00 Musikerwettbewerb, Poschinger Villa, Landshut, 20.30 Lilja, liebe mich, kleines theater, Landshut, 20.00 Theater Der Rosenkavalier, Nationaltheater, München, 18.00 Der Leutnant von A., Stadttheater, Landshut, 19.30 Femmes Fatales, Feierwerk, Kranhalle, München, 20.00 Der Gwissenswurm, Residenztheater, München, 19.30 Hamlet, Kammerspiele, München, 19.30 Uhr Club Radio Libido, Lindenkeller, Freising, 20.30 Turntable Babes (CH) Jam-Session, Abseits, 20.00 Theater Bobbin B, Alte Kaserne, Landshut, 20.30 Der Tod und das Mädchen, Studio im Stadttheater, Landshut, 20.00 Konzert Ein kleiner Querschnitt durch 400 Jahre Oper, Salzstadel, Landshut, 18.00 Mistcapala, Salzstadel, Landshut, 20.00 Malerei und SchmuckUnikate, Landratsamt / Kreuzgang, tägl. Mo - Fr, 07.05. - 31.05. Gisela Franz-Osterwald, Kunstausstellung, Bürgerhaus, Garching, Mo - Fr 16 - 20.00, Sa und So 14 - 18.00 19.04. - 20.05. Cathy Ryan, Lindenkeller, Freising, 03.05.2007, 20.00 Ska up your life, Profil, Garching, 20.00 Konzert mit 3 Ska-Bands Don Quixote, Nationaltheater, München, 19.30 Gemalt trotz Wind und Wetter, Sieglinde Jagalski-Prosèn, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 19.00, 24.05 - 15.06 Sonntag Fiddlers Green, Backstage, München, 21.00 zitiert, Landshut, Rathaus, Di So 14 - 18.00, 11.05 - 03.06. Dorle Sturm, Röcklturm, Landshut, Di - So 11 - 18.00, 25.05. - 02.09. 06 Samstag The Rakes, Backstage, München, 21.00 Christo und Jeanne Claude, Stadtresidenz, Landshut, Di - So 9 - 18.00, 05.05. - 20.05. Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben, Volkstheater, München, 19.30 05 Glut und Schatten, Christopher Paudiß Diözesanmuseum, Freising, tägl. außer Mo 10 - 17.00, 30.03. - 08.07. Freising ...einst und jetzt, Bürgerturm, Freising, jeden Sa 13 - 17.00, 05.05. - 03.11. Viel Lärm um nichts, Zirkuszelt an der Glyptothek, München, 19.30 Termine? zum fink! Ausstellungen im Mai Ausstellung Freising ...einst und jetzt, Bürgerturm, Freising, 13.00 - 17.00, Eröffnung Christo und Jeanne Claude, Stadtresidenz, Landshut, Eröffnung, 9.00 Kinder Kinder laufen für Kinder, Hans Carossa Gymnasium, Landshut, 9.00 Gärtnerkurs für Kinder, FH Weihenstephan, - leider ausgebucht Sonstiges Frühlingsfest, Viehmarktplatz, Moosburg Kunst im Gut, Klostergut, Scheyern Informationen unter www.kunst-im-gut.de Offener Vollzug, Residenztheater, München, 19.00 Radikal Jung, Volkstheater, München, 19.30 Verleihung Publikumspreis Kinder Kinder laufen für Kinder, Münchner Airport Center, 11.00 - 17.00 Ritter Rost und das Gespenst, Bürgerhaus, Garching, 16.00 Kinder- und Jugendtheater Sonstiges Frühlingsfest, Viehmarktplatz, Moosburg Flohmarkt, Gewerbegebiet Degernpoint, Moosburg Kunst im Gut, Klostergut, Scheyern Informationen unter www.kunst-im-gut.de jeden 1. Mittwoch im Monat Steakabend Veranstaltungen 53 Mai 2007 07 Mai 2007 08 09 10 12 13 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Theater Konzert Konzert Konzert Konzert Konzert Literatur Konzert Frühlingsgefühle, Luitpoldhalle Freising, 19.00 Ein Festival der Freisinger Gymnasien mit Backstreet Noys, Schein und dem Sushi-Rockets DJ-Team Brewed by Noon, Lindenkeller, Freising, 21.00 Hirsch Special Deutscher Jugendliteraturpreis 2007, Landshut, Stadtbücherei Käpt´n Blau Band, Klimperkasten, Freising, 17.00 Konzert zur Biergarteneröffnung Bandleader Sean Noonan, den man bei uns als Energiebündel an den Drums von The Hub kennt, stellt auf einer dreiwöchigen Europatournee mit der hochkarätig besetzten New Yorker Band Brewed by Noon die neue CD „Stories to tell” vor. In Freising springt unser Ausnahmetalent Norbert Bürger für Marc Ribot ein. „They´re on fire“ – meint nicht nur die New York Press. Mehr Informationen unter www. jazzclubhirsch.de Sonstiges Finkenauer, Ampere, München, 20.00 Jedermann in der Kleinstadt, Vis-a-Vis, Freising, 20.00 www.inteam-ev.de Storyville Shakers feat. Leroy Jones, Lindenkeller, 20.00 Der fliegende Holländer, Nationaltheater, München, 19.30 Noch einmal ist es den Freisinger Storyville Shakers gelungen, den Weltstar Leroy Jones aus New Orleans für eine Tournee zu gewinnen. Leroy Jones ist einer der ganz großen Interpreten des New Orleans Jazz und zählt heute zu den einflussreichsten Musikern seiner Heimatstadt. Glaube Liebe Hoffnung, Kammerspiele, München, 19.30 Woyceck, Volkstheater, München, 19.30 Literatur Soireen im Wintergarten, Ballhaus Forum, Unterschleissheim, 19.00 Leben und Werk Thomas Manns Termine? zum fink! Bloc Party, Tonhalle, München, 21.00 Joe Jackson, Elserhalle, München, 21.00 Heinz Rudolf Kunze, Muffathalle, München, 20.00 Theater Die Räuber, Kammerspiele, München, 20.00 Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben, Volkstheater, München, 19.30 [email protected] Theater Jedermann in der Kleinstadt, Vis-a-Vis, Freising, 20.00 www.inteam-ev.de Boom & the Ballroomshakers, Airbräu, Flughafen, 20.30 Theater Jedermann in der Kleinstadt, Vis-a-Vis, Freising, 20.00 www.inteam-ev.de Beldig live erleben, Gleis 1, Unterschleissheim, 20.00 Kabarett Dunkle lockende Welten, Kammerspiele, München, 20.00 Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben, Volkstheater, München, 19.30 Leroy Jones, Lindenkeller, Freising, 08.05.2007, 20.00 Sonstiges Woche der Offenen Tür, Städtische Musikschule an der Kölblstraße, Freising, 13.30 - 18.00 In der Zeit vom 7. bis 11. Mai 2007 findet eine Informationswoche statt. Hierbei können Kinder und Eltern den Musikunterricht besuchen und die verschiedenen Instrumente und Kurse der Musikschule kennenlernen. Frühlingsfest, Viehmarktplatz, Moosburg Veranstaltungen Fünf Goldschmiedinnen, Ausstellungseröffnung, Röcklturm, Landshut, 19.00 Sonstiges Frühjahrskonzert, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 19.30 Musikerwettbewerb, Landshut, Poschinger Villa, 20.30 Theater Ulrike Maria Stuart, Kammerspiele, München, 20.00 Baal, Volkstheater, München, 19.30 Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben, Volkstheater, München, 19.30 Christine Jovanovic, Sparkasse Atrium, Freising, bis 08.06. Frühjahrskonzert, Stadthalle, Erding, 20.00 Floh im Ohr (Premiere), Stadttheater, Landshut, 19.30 Geschichten aus dem Wienerwald, Residenztheater, München, 19.30 Ausstellung Eddy & The Backfires, Bürgerhaus, Garching, 21.00 Machtkrämpfe, Martina Ortmann, Lindenkeller, Freising, 20.00 Schein, Luitpoldhalle, Freising, 11.05.2007, 19.00 Der Kirschgarten, Kammerspiele, München, 20.00 54 11 Ausstellung Literatur Iran: Die drohende Katastrophe, Garching, Stadtbücherei, 19.30 Lesung und Diskussion mit dem Autor Bahman Nirumand Sonstiges Ausstellung zitiert, Ausstellungseröffnung, Landshut, Rathaus, 19.00 Alle Neune, Vernissage, Schafhof, Freising, 19.00 Sonstiges Chinesischer Nationalcircus, Stadthalle, Erding, 20.00 Sonstiges Woche der Offenen Tür, Städtische Musikschule an der Kölblstraße, Freising, 13.30 - 18.00 Woche der Offenen Tür, Städtische Musikschule an der Kölblstraße, Freising, 13.30 - 18.00 Woche der Offenen Tür, Städtische Musikschule an der Kölblstraße, Freising, 13.30 - 18.00 Frühlingsfest, Viehmarktplatz, Moosburg Frühlingsfest, Viehmarktplatz, Moosburg Frühlingsfest, Viehmarktplatz, Moosburg Internationale Freisinger Gartentage, Landratsamt, Freising Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Woche der Offenen Tür, Städtische Musikschule an der Kölblstraße, Freising, 13.30 - 18.00 Mia san dageng Festival, Muffathalle, München, 20.00 kein Bock auf Nazis-Festival, Alte Kaserne, Landshut, 18.00 Lange Nacht der Musik, überall, München Sonntag DEMONSTRATION, gegen die 3. Startbahn, Innenstadt, München Internationale Freisinger Gartentage, Landratsamt, Freising Informationstag, Städtische Musikschule an der Kölblstraße, Freising, 13.30 - 18.00 Flohmarkt, Plantage, Freising, 13.00 - 17.00 Bücherflohmarkt, Salzstadel, Landshut, 9.00 Bachstraße 5 85354 Freising Tel.: 0 81 61 - 80 66 30 ab Mai mit gemütlichem Biergarten Theater Wer hat Angst vor Virginia Woolf?, kleines theater, Landshut, 19.30 Der Gwissenswurm, Residenztheater, München, 19.30 Frühjahrskonzert, Stadthalle, Erding, 20.00 Tosca, Nationaltheater, München, 19.00 Theater Baal, Volkstheater, München, 19.30 Jedermann in der Kleinstadt, Vis-a-Vis, Freising, 20.00 www.inteam-ev.de Wer hat Angst vor Virginia Woolf?, kleines theater, Landshut, 19.30 Die Familie Schroffenstein, Kammerspiele, München, 19.30 Kneipe - Biergarten - Kicker - Dart Floh im Ohr, Stadttheater, Landshut, 19.30 Stefan Gwildis, Ampere, München, 21.00 Der Rosenkavalier, Nationaltheater, München, 18.00 Vorsicht Klassik, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 19.00 Konzert für sechs Cellisten und Sprecher mit Dieter Hildebrandt! Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Of Montreal, Feierwerk, München, 21.00 Baal, Volkstheater, München, 19.30 Muttertagskonzert, 3klang, 11.00 www.3klangev.de Termine? zum fink! [email protected] Sean Noonan, Brewed by Noon, Lindenkeller, Freising, 12.05.2007, 21.00 Sonstiges Internationale Freisinger Gartentage, Landratsamt, Freising Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Veranstaltungen 55 Mai 2007 14 Mai 2007 15 17 18 19 20 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Konzert Konzert Konzert Konzert Konzert Konzert Konzert Pet Shop Boys, Zenith, München, 20.00 Kaya Yanar, Cirkus Krone, München, 20.00 Harald Rüschenbaum Jazz Orchestra, Jazzclub Unterfahrt, München, 20.00 Shitdisco, Ampere, München, 21.00 Ausstellung Malerei und Schmuck-Unikate, Landratsamt / Kreuzgang Sonstiges Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Frühlingsfest der Volxmusik mit Flori Silbereisen, Sparkassen-Arena, Landshut, 19.30 Impressum Herausgeber: FINK Media Marienplatz 5, 85354 Freising Tel: 0 81 61 - 49 87 - 45 Fax: 0 81 61 - 49 87 - 46 [email protected] Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Sylvia Still An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Sebastian B. Beck (SB) Tobias Eschenbacher (TE) Reinhard Fiedler (RF) Tim Kugler (TK) Julia Landgrebe (JL) Mike Manhart (MIK) Florian Notter (FN) Sylvia Still (SLY) Fotografen: Diar Nedamaldeen, aesthetika.eu Michael Berninger, aesthetika.eu Terminredaktion: Mike Manhart [email protected] Layout: Reinhard Fiedler [email protected] Anzeigenleitung: Tobias Eschenbacher [email protected] Tel: 08161 - 209 114 Es gilt die Preisliste 01/07. 56 16 Veranstaltungen Theater Tosca, Nationaltheater, München, 19.00 Ein Sommernachtstraum, Volkstheater, München, 19.30 Sonstiges Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Vertrieb: Eigenvertrieb Verbreitete Auflage: 10.000 Exemplare Geschäftsbedingungen: Die Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber unterscheiden. Programm- und Termininformationen werden kostenlos abgedruckt, für die Richtigkeit wird keine Gewähr übernommen. Alle Rechte vorbehalten, auch die der auszugsweisen sowie fototechnischen Vervielfältigung, Übersetzung für andere Medien. Für unverlangt eingesendete Materialien übernimmt FINK keine Haftung. Für den Inhalt angegebener Internetadressen übernehmen wir keine Verantwortung. Änderungen vorbehalten. Gewinnspiele / Verlosungen: Ausgenommen sind alle Mitarbeiter des Stadtmagazins FINK und deren Angehörige. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Geschäftsführer FINK Media: Still Manhart Fiedler Eschenbacher GbR Jameram, Lindenkeller, Freising, 20.00 support: Santeria & The Porn Horns Rosebud Trio, Hirschwirt, Moosburg, 21.00 Eintritt frei, Informationen unter www.jazzclubhirsch.de Muffat Open, Muffathalle, München, 20.00 Freaky fukin´ Weirdoz, Trocavi, Weirdelic Soundsystem, Namosh feat. Chicken TV, Rework, Hobbyband, u.a. Redshape, Rote Sonne, München, 22.00 Cold War Kids, Atomic Cafe, München, 20.59 Bryan Ferry, Cirkus Krone, München, 20.00 Edwin Kimmler, Lindenkeller, Freising, 20.00 Dark Fortress, Alte Kaserne, Landshut, 20.30 New York Philharmonic Brass, Mariendom, Freising, 19.00 United Balls, Elserhalle, München, 21.00 Rostik (HU), Abseits, Freising, 21.00 Corinne Chatel Quintet, Jazzclub Unterfahrt, München, 20.00 Jam-Session, Abseits, 20.00 Theater Orphée et Eurydice, Nationaltheater, München, 20.00 Der Kaufmann von Venedig, Residenztheater, München, 19.30 Tod eines Handlungsreisenden, Kammerspiele, München, 19.30 Jedermann in der Kleinstadt, Vis-a-Vis, Freising, 20.00 www.inteam-ev.de Beatfreakz vol VIII, Abseits, Freising, 22.22 Jedermann in der Kleinstadt, Vis-a-Vis, Freising, 20.00 www.inteam-ev.de Sarah Kuttner erklärt die Welt, Kammerspiele Neues Haus, München, 21.00 Tod eines Handlungsreisenden, Kammerspiele, München, 19.30 Die Familie Schroffenstein, Kammerspiele, München, 19.30 Offener Vollzug, Residenztheater, München, 20.00 Ein Sommernachtstraum, Volkstheater, München, 19.30 Tosca, Nationaltheater, München, 19.00 Der Räuber Kneissl, Volkstheater, München, 19.30 Baal, Volkstheater, München, 19.05.2007, 20.30 ©Arno Declair Sonstiges Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Theater Der Tod und das Mädchen, Studio im Stadttheater, Landshut, 20.00 Theater [email protected] Marillion, Backstage, München, 20.00 Der florentiner Strohhut (Premiere), Stadttheater, Landshut, 19.30 Club Termine? zum fink! Opa Cupa, Alte Kaserne, Landshut, 21.00 Sonstiges Kinder Sagenführung, Burg Trausnitz, Landshut, 17.00 (für Kinder von 5 bis 7 Jahre) Sonstiges Monrose, Zenith, München, 19.00 Club Pornstar, Lindenkeller, 20.30 mit Virginia Theater Theater Jedermann in der Kleinstadt, Vis-a-Vis, Freising, 20.00 www.inteam-ev.de Soiree Oriental, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 19.00 Süßstoff, Volkstheater, München, 20.00 mit Christoph Süß (Quer-Magazin, BR) Jedermann in der Kleinstadt, Vis-a-Vis, Freising, 20.00 www.inteam-ev.de Der florentiner Strohhut, Stadttheater, Landshut, 19.30 Der florentiner Strohhut, Stadttheater, Landshut, 19.30 Tod eines Handlungsreisenden, Kammerspiele, München, 19.30 Liliom, Volkstheater, München, 19.30 Termine? zum fink! [email protected] Kinder Stadtrundgang für Kinder, Freising - bärenstark und kinderleicht, Kriegerdenkmal, Freising, 14.00 Sonstiges Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Nora. Ein Puppenheim, kleines theater, Landshut, 19.30 Virginia, Pornstar, Lindenkeller, Freising, 19.05.2007, 20.30 Prinz Friedrich von Homburg, Kammerspiele, München, 19.30 Kinder Rosten Ritter, quietschen Helme?, Nationalmuseum, München, 11.00 Kinderführung, Anmeldung erforderlich Sonstiges Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Flohmarkt, Gewerbegebiet Degernpoint, Moosburg Ausgabe Nr. 02 erscheint am 25.05.2007 Newcomer-Stammtisch, Bräustüberl, Freising Info: 08161.85545 Barbara Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Frühlingsfest, Luitpoldanlage, Freising Flohmarkt, Plantage, Freising, 13.00 - 17.00 Briefmarkentauschen, Stadthalle, Moosburg, 8.00 - 16.00 Redaktionsschluß ist der 15. Mai 2007, Anzeigenschluß ist der 12. Mai 2007 UEFA-Cup Finale, Abseits (Hubarena), Freising Afrika Tage, Theresienwiese, München Afrika Tage, Theresienwiese, München Afrika Tage, Theresienwiese, München Afrika Tage, Theresienwiese, München Veranstaltungen 57 Mai 2007 21 Mai 2007 22 23 24 25 26 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Konzert Konzert Konzert Konzert Open-Air Open-Air Open-Air Schmidbauer & Kälberer, Theater im Römerhof, Garching, 20.00 Schmidbauer & Kälberer, Theater im Römerhof, Garching, 20.00 Low, Ampere, München, 21.00 Lychee Lassie, Ampere, München, 21.00 Pfingst Open-Air, Hauzenberg, Passau, 25. - 27. Mai, 15.00 u.a. mit Panteon Rococo, The Staggers, Jonas Goldbaum, Knorkator , Jahcoustix & Dubios Neighbourhood www.pfingst-open-air.de Urlaub in Polen, Atomic Cafe, München, 20.59 Junges Podium, Musikschule, Freising, 19.00 Bloodhound Gang, Georg-Elser-Halle, München, 21.00 Termine? zum fink! Revolverheld, Muffathalle, München, 21.00 Nach dem grandiosen Debutalbum, das die Goldgrenze mit über 160.000 verkauften Einheiten weit hinter sich ließ, nach über 150 Konzert- und FestivalShows inklusive zwei nahezu komplett ausverkaufter Clubtourneen im vergangenen Jahr, begleiten Revolverheld in ihrer noch jungen Karriere bereits sehr viele Eindrücke, die sich 2007 musikalisch und textlich in ihrem Songwriting widerspiegeln. [email protected] Theater Die Familie Schroffenstein, Kammerspiele, München, 20.00 Kinder Offener Vollzug, Residenztheater, München, 20.00 Ritter Rost, Stadtbücherei, Garching, 15.30 Musikalische Lesung mit Patricia Prawit Trauer muss Elektra tragen, Kammerspiele, München, 19.30 Dub Trio, Backstage, München, 21.00 The Creepshow, Backstage, München, 21.00 Theater Ned ins Gwerch, Gerch, Stadthalle, Erding, 19.30 Kabarett mit Klaus Karl Kraus Theater Orphée et Eurydice, Nationaltheater, München, 20.00 Die Sternstunde des Josef Bieder, kleines theater, Landshut, 20.00 Androkolus und der Löwe, Residenztheater, München, 19.30 Klein Eyolf, Residenztheater, München, 19.00 Literatur Theater Poetry Slam, kleines theater, Landshut, 20.00 Sonstiges Champions League Finale, Abseits (Hubarena), Freising Ausstellung Dorle Sturm, Ausstellungseröffnung, Röcklturm, Landshut, 19.00 Gemalt trotz Wind und Wetter, Sieglinde Jagalski-Prosèn, Ausstellungseröffnung, Bürgerhaus, Unterschleissheim, 19.00 Tollwood, Vernissage zur Fotoausstellung, Stadtbücherei, Garching, 19.00 Literatur Sofa-Lyrics,Alte Kaserne, Landshut, 20.30 Konzert Unüberhörbar, Muffathalle, München, 20.00 Bandwettbewerb Kim Frank, Backstage, München, 21.00 Theater Nora. Ein Puppenheim, kleines theater, Landshut, 19.30 Bavarian Open PfingstFestival, Theatron, München, 17.00 mit Yucca, Wrong Kong, Poni Hoax, Polarkreis 18 www.br-online.de/bavarianopen Pfingst Open-Air, Hauzenberg, Passau, 25. - 27. Mai, 15.00 u.a. mit Panteon Rococo, The Staggers, Jonas Goldbaum, Knorkator , Jahcoustix & Dubios Neighbourhood www.pfingst-open-air.de Veranstaltungen [email protected] [email protected] Pfingst Open-Air, Hauzenberg, Passau, 25. - 27. Mai, 15.00 Ende 2003, nach der erfolgreichen Tour zu „Knietief im Dispo“ fiel Fehlfarben auf, das völlig unvorhergesehen ein echtes 25jähriges Bandjubiläum ins Haus stand. Und was jetzt? Ja, genau! Neue Platte, neue Tour. Da hätte man auch so drauf kommen können. Ulrike Maria Stuart, Kammerspiele, München, 20.00 Termine? zum fink! Bavarian Open PfingstFestival, Theatron, München, 17.00 mit Missent to Denmark, Rainer von Vielen solo, Triska, Binder & Krieglstein Fehlfarben, Backstage, München, 21.00 Jarabe de Palo, Muffathalle, München, 20.30 Polarkreis 18, Bavarian Open Pfingst Festival, München, 25.05.2007, 17.00 Theater Gust, kleines theater, Landshut, 20.00 Dornröschen, Nationaltheater, München, 18.00 Sonstiges Gartenfestival, Burg Trausnitz, Landshut, 10.00 Prinz Friedrich von Homburg, Kammerspiele, München, 20.00 Jahcoustix, Pfingst Open-Air Hauzenberg, Passau, 25.05.2007, 15.00 Sonstiges CD Film Schallplatten-Markt, Stadthalle, Erding, 11 - 17.00 Theater Nora. Ein Puppenheim, kleines theater, Landshut, 19.30 Kinder Revolverheld, Muffathalle, München, 21.05.2007, 21.00 Werbung? Justin Timberlake, Olympiahalle, München, 20.00 Klein Eyolf, Residenztheater, München, 19.00 58 27 Entdecker gesucht - Was ist Symmetrie, Neues Schloss, Oberschleissheim, 14 - 15.30 Kinderführung Sonstiges Inline Hockey WM 2007, Städtische Eissportanlage, Landshut, 18.00 Eröffnungsspiel GER - CZE DFB Pokal Finale, Abseits (Hubarena), Freising Sonstiges Inline Hockey WM 2007, Städtische Eissportanlage, Landshut, ab 14.00 BRA - AUS, NZL - HUN, FIN - SVK, SLO - SWE Veranstaltungen 59 Mai 2007 28 Mai 2007 29 30 31 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Open-Air Konzert Konzert Konzert Bavarian Open PfingstFestival, Theatron, München, 17.00 mit Sputnik, Kimo, Ragazzi, Kissogramm, Sorgente Nils Wülker Group, Jazzclub Unterfahrt, München, 20.00 Dub Incorporation, Ampere, München, 21.00 Pony Malta, Hirschwirt, Moosburg, 21.00 Eintritt frei, Informationen unter www.jazzclubhirsch.de Die Freisinger Helden Bürger, Muskini, Gleixner und Wipfler bilden mit der jungen Sängerin Julia Schröter den Abschluss des Frühjahrprogramms. Dub Incorporation, Ampere, München, 29.05.2007, 21.00 Nemo, Atomic Cafe, München, 21.30 von Thun & 77, Muffathalle, München, 21.00 Theater The Accüsed + Dayglo Abortions, Feierwerk, München, 20.00 Vivian + Jenson, Backstage, München, 21.00 Theater Glaube Liebe Hoffnung, Kammerspiele, München, 20.00 Theater Die Sternstunde des Josef Bieder, kleines theater, Landshut, 20.00 La Traviata, Nationaltheater, München, 19.30 Paolo Nutini, München, 21.00 Muffathalle, Paolo Nutini ist 19, gehört zu den talentiertesten schottischen Songschreibern und ist in seiner Heimat bereits ein Held. Dank myspace wird bei seinen Konzerten auch hierzulande schon lauthals mitgesungen, obwohl es sein erstes Album noch gar nicht zu kaufen gibt. Eine Ausnahmeerscheinung, die nicht nur als Vorgruppe Paul Wellers sondern auch beim Montreux JazzFestival überzeugt hat. Theater Prinz Friedrich von Homburg, Kammerspiele, München, 20.00 Paolo Nutini, Muffathalle, München, 31.05.2007, 21.00 Dornröschen, Nationaltheater, München, 19.30 Luisa Miller, Nationaltheater, München, 18.00 Kinder Lisabeth und die knallharten Piraten, Bayern 2 radioMirko auf 88.4 oder 89.5, 14.00 Sonstiges Werbung? Inline Hockey WM 2007, Städtische Eissportanlage, Landshut Qualifikationsspiele [email protected] Sonstiges Inline Hockey WM 2007, Städtische Eissportanlage, Landshut, ab 14.00 BRA - NZL, HUN - AUS, FIN - SLO, SWE - SVK 60 Veranstaltungen Sonstiges Inline Hockey WM 2007, Städtische Eissportanlage, Landshut, ab 14.00 AUS - NZL, HUN - BRA, SVK - SLO, SWE - FIN Kinder Pernix der Saurier, Stadtbücherei, Landshut, 15.00 Sonstiges Inline Hockey WM 2007, Städtische Eissportanlage, Landshut, ab 14.00 Play-Off, First Round München im Mai: frische Luft und viel Musik Gleich zweimal Glückwunsch zum Ge- Richtige finden. An über 100 Plätzen ist burtstag. Der Viktualienmarkt wird die ganze Nacht für Klassik ebenso wie stolze 200 Jahre alt und feiert mit vielen Techno gesorgt. (12. Mai in der ganzen Angeboten, Musik und sicherlich gutge- Stadt, mehr Infos unter www.muenchner. launten Marktweibern (2. Mai, am Vik- de/musiknacht). Schon seit Ende April tualienmarkt). Dagegen ist der Garden zeigen Nachwuchsregisseure aus ganz Club mit seinen vier Jahren noch gewal- Deutschland beim Festival Radikal Jung tig jung, wird aber auch mit guter Musik, auf Münchens Bühnen, was sie drauf hain diesem Fall elektronischer Natur, ausgiebig feiern (26. Mai, The Garden Club). Ansonsten machen es viele Veranstaltungen im Wonnemonat Mai den Münchnern gleich und wandern nach draußen. Bei den Afrika Tagen gibt es Kunst, Kultur und Lebensart: Trommelkurse, Kinderprogramm, Basar Bavarian Pfingst Open: Binder & Krieglstein und jede Menge Musik. Etwa von Martin Zobel oder Wally Warning (17. bis 20. Mai, Theresienwiese). Jede Menge Freiluftmusik bietet auch der Zündfunk: Bei den BavarianPfingstOpen gibt es an drei Tagen spannende Bands und interessante Newcomer zu hören. Mit dabei: Polarkreis 18, Pony Hoax, Ragazzi, Rainer von Vielen, Yucca oder Sorgente (26. bis Bavarian Pfingst Open: Rainer von Vielen 28. Mai, Theatron Olympiapark München). Für die Fälle, dass der Mai doch mehr Regen- ben. Man darf also gespannt sein, wer bei tage bietet, gibt es natürlich auch sehr an- der Preisverleihung den Publikumspreis sehnliche Bands unter Münchens Hallen- mitnehmen kann (6. Mai, Volkstheater). dächern zu sehen. Bloc Party gastieren Die Premierentipps im Mai: Bruno Joendlich auch mal hier und präsentieren nas stellt sein neues Programm „Bis hierihren unglaublich vielschichtigen Tanz- her und weiter“ im Lustspielhaus vor (1. rock (9. Mai, Tonhalle). Ebenfalls in der Mai), Guiseppe Verdi’s Luisa Miller ist Stadt im Mai: Die Pet Shop Boys (14. im Nationaltheater zu sehen (28. Mai) Mai, Zenith). Wem das eine zu sehr rockt und Jorinde Dröse bringt den Dogmaund das andere zu abgedreht ist, sollte bei Klassiker Das Fest auf die Bühne des der Langen Nacht der Musik doch das Volkstheaters (31. Mai). (SB) Veranstaltungen 61 Kleinanzeigen Verkaufe kleines altes Häuschen, romantisch in einem Buchenwald gelegen, allerdings ohne Strom. Waschen in nahegelegenem Bach möglich. Kleinere Renovierungsarbeiten sind wohl nötig. Tel: 08161/000000 So könnte Ihre Kleinanzeige ausschauen! Suche für den nächsten Urlaub Mitfahrgelegenheit. Wer hat noch einen Platz im Auto/Zug/Flugzeug frei? Urlaubsziel egal, hauptsache warm. Tel: 08161/000000 So könnte Ihre Kleinanzeige ausschauen! Suche das junge Mädchen, das ich am 20.April in der Kneipe den ganzen Abend angestarrt habe. Habe mich einfach nicht getraut dich anzusprechen, weil du mit deinem Freund da warst. Bitte melde dich doch! Chiffre 101010. So könnte Ihre Kleinanzeige ausschauen! Chinchilla Paar sucht neues Zuhause! 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PLZ/Ort Telefon eMail (für die Anzeigenbestätigung und Rechnung) Ort, Datum 14 34 54 74 94 114 134 15 35 55 75 95 115 135 16 36 56 76 96 116 136 17 37 57 77 97 117 137 18 38 58 78 98 118 138 19 39 59 79 99 119 139 privat 1 € gewerblich 2 € privat 2 € gewerblich 4 € privat 3 € gewerblich 6 € privat 4 € gewerblich 8 € privat 5 € gewerblich 10 € privat 6 € gewerblich 12 € privat 7 € gewerblich 14 € 20 40 60 80 100 120 140 Annahmeschluß: 15. Mai 2007 Fax: 0 81 61 / 49 87 46 Richtlinien für Kleinanzeigen: Kleinanzeigen mit Telefonnummern veröffentlichen wir nur nach Überprüfung. Kleinanzeigen gelten als Gewerblich, wenn der Inserent einen finanziellen Nutzen daraus zieht. Bezahlung ist grundsätzlich nur per Bankeinzug möglich. Ein Anzeigenauftrag kommt erst mit dem Abdruck zu Stande. Unterschrift Allgemeines: Wir behalten uns vor, dubios erscheinende Anzeigen abzulehnen. Abbuchungsvollmacht Chiffre-Option Kosten 5,- zzgl Anzeigentext. 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