Internet Idee und ursprung des Internet

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Internet Idee und ursprung des Internet
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Internet
Das Aufkommen des Internet steht in seiner Bedeutung für den gesellschaftlichen Umbruch auf einer Ebene mit der
Erfindung des Buchdrucks und der Entdeckung Amerikas. Die Internet-Technologie gilt als Schlüsselfaktor gegenwärtiger
gesellschaftlicher und ökonomischer Umwälzungen; sie liefert den Nährboden für neue Chancen und ermöglicht den
Aufbruch zu neuen Ufern in eine von immateriellen Gütern geprägte Wirtschaft.
Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von der Informationsgesellschaft oder der »E-Society«, die von der breiten
Nutzung elektronischer Informationsübertragung und -verarbeitung gekennzeichnet ist. Diese hat weltweiten Zugriff auf
(fast) alle Informationen im Internet, wobei die Fähigkeit zur Nutzbarmachung neben dem potenziellen Zugang zu Infor­
mationen ausschlaggebend ist. Milliarden von Web-Seiten sind im Internet abrufbar. Diese werden erst im Bewusstsein des
Betrachters zu Wissen, und nur ein sehr kleiner Teil hiervon kann überhaupt betrachtet werden. Davon ist wiederum nur
ein sehr geringer Teil dazu geeignet, zu nützlichem Wissen zu führen. So ist auch in der digitalen Welt bzw. in der Vorstufe,
die wir gegenwärtig erleben, Wissen unterschiedlich verfügbar, und die Fähigkeit des Einzelnen, die Informationsflut zu
beherrschen, entscheidet über seinen Standort in der Informations- und Wissensgesellschaft.
Idee und Ursprung des Internet
Vannevar Bush, ein Berater des Weißen Hauses, wird gemeinhin als »Pate des Internet« gesehen. Schon in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts hat er Ideen zum Internet. In dieser Zeit, als die ersten riesigen (zimmergroßen)
Rechenapparate durch digitale Pendants abgelöst werden, veröffentlicht er mit seinem berühmten Aufsatz As we
may think in der Zeitschrift Atlantic Monthly seine Vision einer persönlichen Informationsmaschine »Memex« (Memory
Extender). »Ein Memex ist ein Gerät, in dem ein Individuum all seine Bücher, Akten und seine gesamte Kommunikation
speichert und welches mechanisiert ist, sodass es mit außerordentlicher Geschwindigkeit und Flexibilität benutzt
werden kann.« Das System soll also das Wissen eines bestimmten Gebietes elektronisch aufbereiten und darstellen.
Mit elektronischer Hilfe folgt man Verweisen, und Bücher und Filme können aus einer Bibliothek angezeigt werden.
Bushs Aufsatz erscheint aus heutiger Sicht geradezu visionär und wird als Vorahnung sowohl des PC als auch des Web
gewertet. Natürlich fehlten in den vierziger Jahren noch die technischen Voraussetzungen, um dieses Konzept der
dezentralen Vernetzung, einer Kernidee des Internet, zu verwirklichen.
Unabhängig voneinander publizieren Anfang der sechziger Jahre Leonard Kleinrock und Paul Baran über
paketver-mittelnde Netze. Diese Netze sollen auch bei Ausfällen von mehreren Datenleitungen und Rechnern
immer noch funktionieren. Für das US-Verteidigungsministerium ist diese »Unzerstörbarkeit« sehr interessant,
insbesondere vor dem Hintergrund der Bedrohung durch einen nuklearen Angriff.
Erst 1966 übernimmt die im Jahr 1958 vom US-Verteidigungsministerium gegründete Arbeitsgruppe ARPA
(Advanced Research Project Agency) die Idee des dezentralen Netzes. Das daraus hervorgehende Computernetzwerk
ARPAnet, das Ende der sechziger Jahre in Betrieb genommen wird, wird häufig als Ursprung des Internet genannt.
J. C. R. Licklider, ein Wissenschaftler, der die Vernetzung der Computerwelt voraussieht, publiziert gemeinsam mit
Bob Taylor, einem ARPA-Manager, das erste Papier zum Thema Internet (The Computer as a Communication Device).
Mit einigen Wissenschaftlern und Ingenieuren entwickelt er das ARPAnet zur Grundlage des heutigen Internet.
Diese Pioniere erkennen, dass Computer nicht bloße isolierte Rechenmaschinen, sondern mächtige Kommunikationsinstrumente sind.
Am 1. September 1969 kann das ARPAnet als Verbindung akademischer und militärischer Forschung an der Univer­sität von Kalifornien (UCLA) in Betrieb genommen werden. Mittels gemieteter Standleitungen verbindet das Netz
vier Universitäten. Bis 1987 wächst die Zahl der Internet-Hosts auf 10 000 an, das ARPAnet verschmilzt mit weiteren
Netzen, und der Begriff »Internet« entsteht. Das Netz verbindet die Computer von Universitäten und Forschungseinrichtungen, zunächst in ganz Amerika und später auch weltweit, um gemeinsam Ressourcen nutzen zu können. 1990
wird das ARPAnet aufgrund seiner vollständigen Verschmelzung mit dem Internet vom US-Verteidigungs­ministerium
aufgegeben, und die Rechner werden abgeschaltet. Mit 100 000 Rechnern hat die Entwicklung des Internet bereits
eine so große Eigendynamik erreicht, dass das Netz rege weiterwächst.
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1989 entwickelt Tim Berners-Lee am CERN, dem europäischen Kernforschungslabor in Genf, das World Wide Web.
Ursprüngliches Ziel ist es, ein System zu schaffen, in dem Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse auf einfache Art
und Weise weltweit miteinander austauschen können. Dies war zunächst nur in Textform möglich.
Das auf Hypertext* basierende System stammt von früheren Entwicklungen ab. Zum einen von Vannevar Bushs
Maschinenidee Memex und zum anderen von Ted Nelsons Projekt Xanadu (gegründet 1960; im WWW unter http://
xanadu.com). In diesem Projekt schwebt Nelson eine »Literaturmaschine« vor, die sämtliche Literatur der Welt
­speichert und durch Inhaltsverknüpfungen über Wörter miteinander verbindet. Er prägt 1965 den Begriff »Hypertext«
und beeinflusst damit maßgeblich die Arbeit von Tim Berners-Lee. Dieser entwickelt 1989 und 1990 ein universelles
Adressierungssystem URL, eine einfache Beschreibungssprache HTML und ein Kommunikationsprotokoll HTTP – die
Grundlagen für den WWW-Internet-Dienst. Aufgrund dieser Entwicklungen ist es möglich, Dokumente nicht mehr als
zusammenhängende Dateien zu betrachten, die man an einem Ort findet, sondern als heterogene Objekte, deren
netzartige Struktur durch logische Verbindungen (Verweise, Hyperlinks, Links) nichtlinear organisiert ist.
Marc Andreesen, der spätere Gründer der Firma Netscape, veröffentlicht 1993 den ersten grafischen Browser,
­»Mosaic«, der dem Internet eine riesige Popularität und ein enormes Wachstum beschert. Erst durch den grafischen
Zugang zum WWW begann die Öffentlichkeit, sich mit dem Internet auseinander zu setzen. Bis dahin gab es lediglich
Browser, die in der Lage waren, Texte anzuzeigen, jedoch keine multimedialen Inhalte wie Bild-, Video- und Audiodateien. 1994 kommt es zum endgültigen Durchbruch: Wenige Monate nach seiner Veröffentlichung wird der Net­
scape-Browser bereits millionenfach eingesetzt.
Das wohl Wichtigste an Tim Berners-Lee Entwicklung war, dass er seine Ideen und technischen Umsetzungen nicht
patentieren ließ, sondern frei weitergab. Auch auf die Maxime des World Wide Web Consortium (W3C; http://www.
w3.org), nur patentfreie Standards zu verabschieden, hatte er starken Einfluss. Das W3C ist ein offenes Forum
für Organisationen und Unternehmen, das die weitere Entwicklung des WWW begleitet und für die Standards im
Netz zuständig ist.
Weitere Quellen zur Geschichte des Internet:
Hafner, Katie; Lyon, Matthew: Arpa Kadabra oder die Geschichte des Internet, 2. korr. Aufl., Heidelberg 2000
Internet SOCiety (ISOC): http://www.isoc.org/internet/history [16.6.2006]
Karadeniz, Besim: http://www.netplanet.org/geschichte [16.6.2006]
Kaul, Michael: http://www.michaelkaul.de/Geschichte/geschichte.html [16.6.2006] (mit vielen weiteren Quellenangaben)
Wissen.de: http://www.wissen.de [16.6.2006] (Stichwort Internet)
*
Die einzelnen Begriffe werden im Glossar ausführlicher erläutert.
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Recherchestrategien
Im Internet ist Recherchedisziplin gefragt, da die Hyperlink-Struktur des Netzes zu Abschweifungen verführt.
Für die Suche im Internet haben zwei eigentlich journalistische Grundsätze besondere Geltung: »Es sollte in die
Tiefe und nicht in die Breite recherchiert werden« und »Es sollte von außen nach innen recherchiert werden«.
­Voraussetzung für eine erfolgreiche und zeitsparende Datensuche im Internet ist daher eine durchdachte
­Recherchestrategie.
Die vier Phasen der Informationssuche
1.Die Orientierungsphase
Die erste und wichtigste Frage lautet: Lohnt es sich, für die gesuchte Information bzw. für das zu recherchierende
Thema eine Online-Recherche durchzuführen, oder sind konventionelle Hilfsmittel für die Bearbeitung geeigneter?
Ist die Entscheidung zugunsten einer Online-Recherche gefallen, ist es notwendig, sich zuerst einmal einen Überblick über das zu recherchierende Thema zu verschaffen, grundlegende Begriffe kennen zu lernen und offene
Fragen zum Thema zu klären. Erstellen Sie eine Stichwortliste zu einem Begriff, und verwenden Sie bei der Suche
nach vertiefenden Informationen zu einem Fachbegriff auch Konversationslexika, um die darin enthaltenen
Verweise in Ihre Stichwortliste aufzunehmen.
2.Die Vorbereitungsphase
Die Auswahl geeigneter Suchbegriffe ist entscheidend für den Erfolg einer Recherche. Seien Sie deshalb kreativ
bei der Wahl Ihrer Suchbegriffe, und verwenden Sie unterschiedliche Schreibweisen. Auch die Verwendung mehrerer
Suchbegriffe ist hilfreich, da Sie dadurch ein Thema besser umschreiben und eingrenzen können und somit relevantereTreffer erhalten.
Darüber hinaus sollte man sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Institutionen (Ministerien, Vereine,
Forschungsinstitute, Universitäten, Firmen) sich mit dem Thema beschäftigen. Einmal angenommen, Sie suchen
nach einer bestimmten DIN-Norm, dann sollten Sie beim Deutschen Institut für Normung oder dem Verband
deutscher Ingenieure beginnen. Verwenden Sie vornehmlich offizielle Seiten, da diese für ihren Inhalt bürgen.
Bei privaten Web-Seiten schauen Sie genauer hin: Gibt es ein Impressum, Pressestimmen, wird die Seite aktualisiert? Wählen Sie geeignete Suchwerkzeuge aus: Suchen Sie nach einer konkreten Information, sollten Sie zu
Suchmaschinen greifen. Benötigen Sie einen Einstiegspunkt in eine Recherche oder suchen Sie Informationen zu
einem Sachgebiet bzw. einem Thema, ist ein Web-Katalog oder ein Portal sicher die bessere Wahl.
3.Die Suchphase
Benutzen Sie für Ihre Suche immer mehrere Suchwerkzeuge, also Suchmaschinen, Web-Kataloge, Portale,
Weblogs etc. Sie werden zwar auf Wiederholungen stoßen, stellen aber sicher, dass alle wichtigen Tatsachen
bzw. Web-Seiten berücksichtigt wurden.
Suchen Sie mit mehreren Suchanfragen hintereinander, und ändern Sie auch die Reihenfolge der Begriffe, z. B.
Internetseiten Lehrer oder Lehrer Internetseiten. Wenn Sie in Ihrer Recherche weiter fortgeschritten sind und auf
einen Fachautor oder eine bekannte Persönlichkeit gestoßen sind, die im Zusammenhang mit dem Thema steht,
dann suchen Sie direkt nach diesem Namen in einer Suchmaschine.
Schauen Sie sich die Treffer bereits in der Suchmaschine bzw. im Web-Katalog genau an. Der URL verrät oft,
ob es sich lohnt, diesen Treffer zu berücksichtigen. Die Bewertung von Ergebnissen wird im Kapitel Beurteilung von
Suchergebnissen näher erläutert.
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4.Die Auswertungsphase
Durch die Verwendung mehrerer Suchwerkzeuge haben Sie die Möglichkeit, die gefundenen Seiten zu vergleichen.
Denn kommt eine Website in mehreren Suchmaschinen unter den ersten zehn Treffern vor oder ist eine Website in
mehreren Web-Katalogen gelistet, so kann man davon ausgehen, dass es sich um eine wichtige Seite handelt.
Um die Auswertung von Suchergebnissen zu erleichtern und um einen Text über das Thema zu verfassen,
ist es notwendig, während der Suchphase ein Protokoll zu führen, in dem Sie Suchbegriffe, Suchwerkzeug, URL
und Notizen zum Inhalt der Website, am besten in tabellarischer Form, festhalten.
Suchwerkzeuge im WWW
Die Recherche im Internet erfolgt hauptsächlich im World Wide Web, einem von zahlreichen Diensten im Internet.
Handwerkszeug des Internet-Rechercheurs sind Web-Kataloge und Suchmaschinen. Während Suchmaschinen mit Hilfe
automatisierter Verfahren und Computerunterstützung arbeiten, werden Web-Kataloge überwiegend manuell, d. h.
mit der intellektuellen Leistung von Menschen, erstellt. Meta-Suchmaschinen erlauben die gleichzeitige Suche in
mehreren anderen Suchmaschinen, was die Reichweite der Recherche vergrößert und Zeit spart. Die lokale Volltextsuche bietet die Möglichkeit, in den Inhalten einer einzigen Website zu suchen, sofern der Betreiber der Website eine
solche Suchmöglichkeit bereitstellt.
Web-Kataloge
Web-Kataloge sind thematische Verzeichnisse und eignen sich als Einstiegspunkt in eine Recherche sowie zur Suche
nach einem bestimmten Thema oder Sachgebiet. Wenn man nicht genau weiß, was man sucht, oder die Frage sich
nicht auf einen Suchbegriff bringen lässt, halten Verzeichnisse einen strukturierten Überblick für den Recherchierenden bereit. Denn ein Web-Katalog ist nicht lediglich eine Zusammenstellung zu einzelnen Themengebieten, wie sie
im Internet zuhauf zu finden sind. In einem Katalog werden URLs und Kurzbeschreibungen anderer Internet-Ressourcen zusammengefasst und nach Themengebieten geordnet. Die englischen Begriffe hierfür sind »Directory«, »Subject
Tree« oder »Subject Catalog«. Web-Kataloge gibt es zu einer Vielzahl von Wissensgebieten, z. B. zu Fremdsprachen,
einzelnen Wissenschaften, Politik und Wirtschaft, Berufen, Reisen u. v. m.
Weiß man nicht, in welcher Kategorie man suchen soll, hilft die Suchfunktion weiter, bei der man Verzeichnisse mit
Suchbegriffen durchsuchen kann. Die Suchoptionen sind unterschiedlich und lassen sich in der Beschreibung des
jeweiligen Suchdienstes (meist unter »Hilfe« oder »erweiterte Suche«) nachlesen.
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Beispiele für Web-Kataloge
Yahoo! [http://de.yahoo.com/]
Auch wenn der »Suche« immer mehr Bedeutung beigemessen wird (ursprünglich war Yahoo! nur ein Web-Katalog),
bietet Yahoo! mit seinem Verzeichnis den wohl immer noch meistgenutzten Katalog im Web an, der sich in insgesamt
16 Hauptkategorien gliedert (vgl. http://de.dir.yahoo.com):
Ausbildung und Beruf
Gesundheit
Computer und Technik
Internet und Kommunikation
Finanzen und WirtschaftLifestyle
FirmenNachrichten und Medien
Forschung und WissenschaftNachschlagen
Gesellschaft und Politik
Reisen und Freizeit
Sport
Städte und Länder
Umwelt und Natur
Unterhaltung und Kunst
Die Struktur eines jeden Web-Kataloges ist hierarchisch, d. h., jede Kategorie (also jedes Thema) ist ein spezieller Begriff
oder Teil der darüber liegenden Kategorie (des darüber liegenden allgemeineren Themas). Man grenzt den Bereich ein,
indem man die Hierarchie immer weiter herabsteigt und somit auch die Auswahl der Dokumente genauer wird.
Beispiel:
Wir wollen eine Schülerzeitung ins Leben rufen und interessieren uns für die Herstellung.
Die Eingabe des Suchbegriffs »Schülerzeitung« liefert uns die Kategorie, in der das Thema einsortiert ist. Darunter sehen
wir weitere Kategorien (»Abizeitungen« und »Portale und Linksammlungen«). Die Kategorie »Portale und
Linksammlungen« bringt uns in unserer Recherche weiter, da wir auf Portalseiten gelangen, die Schülerzeitungen
verzeichnen und u. a. auch Tipps zu ihrer Herstellung liefern.
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Open Directory Project [http://dmoz.org/]
Das ODP ist mit über 5 Millionen Seiten das derzeit größte Verzeichnis. Die Startseite zeigt sich in ihrem Aufbau
sehr übersichtlich, und die 15 Hauptkategorien mit ihren Unterkategorien sind auf einen Blick auszumachen.
Im Gegensatz zu Yahoo! ist das ODP frei und wird von Netscape betrieben. Jeder kann sich als freiwilliger Editor
anmelden und zu einer selbst gewählten Kategorie Einträge hinzufügen, löschen und aktualisieren.
Wir suchen im ODP ebenfalls nach Informationen zur Herstellung einer Schülerzeitung und geben das Wort
»Schülerzeitung« in das Suchfeld ein, da wir nicht wissen, in welcher Kategorie wir suchen sollen. Wir erhalten im
Gegensatz zu Yahoo! fünf Kategorien, in denen das Thema Schülerzeitung einsortiert ist. Wir wählen die erste
Kategorie aus, da sie die meisten Treffer enthält. Die Seite sieht wie folgt aus:
Wir werden im ODP schneller fündig als im Yahoo!-Verzeichnis, da es hier eine Kategorie »Herstellung« gibt, die relevante
Seiten in Bezug auf unsere Fragestellung liefert. Die Eingabe von Suchbegriffen ist zudem sehr sinnvoll, da sie uns auf
weitere Kategorien aufmerksam machen können, die im ODP am Ende unter »Siehe auch« aufgeführt sind.
Die Inhalte des ODP werden von freien Editoren zur Verfügung gestellt. Sie sind zum Teil inkonsistent, manche Kategorien
sind nicht gut besetzt und müssten weiterentwickelt werden.
Weitere Web-Kataloge
Deutschsprachige Verzeichnisse
http://dmoz.de
http://www.allesklar.de
http://www.sharelook.de
http://www.tool.de
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Internationale Verzeichnisse
http://www.yahoo.com
http://www.looksmart.com
http://www.joeant.com
http://www.lii.org
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Suchmaschinen
Die Auswahl auf dem Suchmaschinenmarkt konzentriert sich zurzeit auf Google, MSN und Yahoo!. Für den deutschsprachigen
Raum bietet Seekport seit Dezember 2003 eine Suchmaschine an.
Suchoptionen von Suchmaschinen
Kennt man die Suchmaschine noch nicht oder ist mit dem Suchergebnis unzufrieden und möchte die Anzahl relevanter
Treffer erhöhen, kann man unterschiedliche Suchoptionen verwenden. Diese finden sich in den Beschreibungen der einzelnen Suchmaschinen meist unter »erweiterte Suche« oder »Hilfe«. Sie werden feststellen, dass die Suchoptionen keineswegs
einheitlich sind. Hier die gängigsten:
UND (AND, +)
Der UND-Operator bildet die Schnittmenge und findet diejenigen Datensätze, die alle die durch »und« verknüpften
Suchargumente enthalten. Angenommen, wir suchen Literatur, in der über Äpfel und Birnen (gemeinsam) gesprochen
wird. Das Suchergebnis ist die Schnittmenge der Menge der Dokumente, die über Äpfel und über Birnen spricht. Wir
erhalten also Dokumente, in denen sowohl über Äpfel als auch über Birnen gesprochen wird.
ODER (OR)
Wir wollen die Suche ergiebiger gestalten und nehmen an, dass wir alles über Äpfel als auch über Birnen erfahren wollen.
Entgegen der Umgangssprache wird bei der Bildung der Vereinigungsmenge der ODER-Operator verwendet. Alles über
»Äpfel und Birnen« muss durch »Äpfel oder Birnen« formuliert werden. Wir erhalten also Dokumente, in denen sowohl
über Äpfel, über Birnen und über Äpfel und Birnen gemeinsam gesprochen wird.
NICHT (ANDNOT, –)
Das mengentheoretische NICHT findet diejenigen Datensätze, die das erste Suchargument enthalten, aber nicht das
zweite. Im Gegensatz zum UND und zum ODER ist hier die Reihenfolge der Argumente zu beachten.
Die drei mengentheoretischen Operatoren können beliebig kombiniert werden. Mit Klammersetzung kann man die
gewünschten Bindungen herstellen. Möchte man etwa die Vereinigungsmenge zweier Argumente A und B mit der Menge
C schneiden, so ist mit Klammern wie folgt zu formulieren: (A oder B) und C.
PHRASE
Wenn die Reihenfolge der Suchbegriffe wichtig ist, setzt man das Suchargument in Anführungszeichen, z. B. »Tour de
France«. Die Suche nach Wortfolgen reduziert die Anzahl der Treffer stark, da nur die Einträge gefunden werden, in denen
die Begriffe »Tour«, »de« und »France« in genau dieser Reihenfolge enthalten sind.
TRUNKIERUNG
Trunkierung wird auch Joker, Fragmentierung, Maskierung, Wildcard oder Beschränkung genannt, und das zu verwendende
Zeichen ist in den einzelnen Suchmaschinen unterschiedlich: $, ?, !, *. Am häufigsten trifft man auf das »*«. Suchmaschinen bieten i. d. R. keine Binnentrunkierung (sinnvoll z. B. für Nachnamen, deren genaue Schreibweise unbekannt ist;
»Ma*er« würde Maier, Majer und Mayer, aber auch Maler finden). Die Endtrunkierung findet bei der Suchanfrage »Elektr*«
alle Einträge, die Wörter wie Elektroinstallation, Elektrotechnik, elektrisch, aber auch Elektronik usw. enthalten.
Beispiel für eine Suchmaschine
Google
Google ist die bekannteste und meistgenutzte Suchmaschine der Welt. Man hat die Möglichkeit, im Web zu suchen, nach
Bildern, Newsgroups, im Verzeichnis, nach News oder Produkten (Froogle). Die Schaltfläche »Auf gut Glück« bringt Sie
direkt zu der am höchsten bewerteten Website Ihrer Suchergebnisse. Weitere Dienste findet man unter »mehr«, so z. B.
eine Blog-Suche oder Google-Maps, womit sich Adressen, Geschäfte und Unternehmen finden lassen. Neben diesen
Diensten bietet Google zudem zahlreiche Tools an: Mit dem geografischen Informationssystem Google Earth zum Beispiel
lassen sich Landkarten und Satellitenbilder zu jedem Ort auf der Welt betrachten. Mit Blogger kann man auf einfachstem
Wege einen eigenen Weblog erstellen.
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Bei einer Suchanfrage mit Google, und das gilt generell für Suchmaschinen, sollten mehrere beschreibende Wörter
eingegeben werden. Aufgrund der Fülle an Dokumenten im Internet ist es notwendig, die Suchanfrage so genau
wie möglich zu spezifizieren, da ansonsten die Treffermenge zu hoch wird und so die ausgegebenen Ergebnisse an
Relevanz verlieren.
Die eingegebenen Suchargumente werden automatisch durch »und« verknüpft, und das erste Wort wird stärker
­gewichtet als die darauf folgenden. Zwischen Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden, und so genannte
»Stopp-Wörter« (Allgemeinwörter wie Artikel, Pronomen etc.) werden von der Suche ausgeschlossen, es sei denn,
man sucht sie als Phrase (»to be or not to be«) oder markiert sie mit dem Pluszeichen (+to +be +or +not +to +be). Eine
Trunkierung ist mit Google nicht möglich, d. h., es wird immer nach dem genauen Wort gesucht. Im Zweifelsfall sollten
daher alle Wortformen eingegeben werden. Zusammengeschriebene Wörter müssen nicht getrennt eingegeben werden
(Internet-Seiten und Internetseiten), und verschiedene Schreibweisen brauchen ebenfalls nicht beachtet zu werden
(Telefon und Telephon).
Das folgende Suchbeispiel zeigt jedoch, dass Google doch unterscheidet. Die Suchanfrage Internet-Seiten für Lehrer
liefert ohne Anführungszeichen 940 000 und mit 18 Treffer. Wählen wir die Zusammenschreibung, also Internetseiten
für Lehrer, erhalten wir ohne Anführungszeichen immer noch 939 000 und mit allerdings 73 Treffer. Das Suchargument
hätten wir auch wie folgt formulieren können: Internetseiten +für Lehrer. »Für« ist ein so genanntes Stoppwort, und
durch das »+«-Zeichen davor erzwingen wir, dass es in unsere Suchanfrage eingeschlossen wird.
Ein anderes Ergebnis erhalten wir, wenn wir Lehrer Internetseiten eingeben. Das liegt daran, dass das erste Suchargument stärker gewichtet wird. Möchten wir die Treffermenge erhöhen und Varianten finden, können wir die Suchanfrage
wie folgt formulieren: Lehrer (Internetseiten OR WWW-Seiten OR Web-Seiten) (Klammersetzung ist bei Google zwar
möglich, aber nicht notwendig).
Neben der Verwendung von Anführungszeichen kann man die Suche noch verfeinern, indem bestimmte Wörter aus­
geschlossen werden, wenn man davor ein Minuszeichen setzt. Beispiel: Man interessiert sich für Südafrika, will aber nichts
über Urlaub und Reisen wissen, dann könnte man die Suchanfrage wie folgt formulieren: Südafrika -Urlaub -Reisen
-Reiseführer.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Suche auf eine Domain zu beschränken. Sie haben z. B. zu einem früheren Zeitpunkt auf
der Seite www.zeit.de einen Artikel über Chinas Internet-Journalisten gelesen und finden diesen Artikel jetzt nicht wieder.
Sie können bei Google Folgendes eingeben: site:www.zeit.de china internet-journalisten und erhalten 24 Treffer.
Dies funktioniert auch mit anderen so genannten Feldern, wie z. B. dem Titel:
Das Titelfeld ist für die Indexierung von Web-Seiten durch Suchmaschinen von großer Bedeutung und enthält in der Regel
aussagekräftige Begriffe zum Inhalt einer Seite. Der Screenshot der Website www.zeit.de zeigt Ihnen den Seitentitel der
Web-Seite, auf der sich der von uns gesuchte Artikel befindet. Um im Titelfeld zu suchen, müssten wir die Suchanfrage
nach dem Artikel wie folgt formulieren: site:www.zeit.de allintitle:kulturrevolutionäre und erhalten damit nur einen Treffer.
Bei der Suche nach Texten und Dokumenten ist es sinnvoll, ein Dateiformat anzugeben. Das ist sehr nützlich, da viele
Publikationen, vor allem im wissenschaftlichen Bereich, als Textdokument, PDF oder PostScript veröffentlicht werden.
Angenommen, Sie suchen Texte über die Funktionsweise von Suchmaschinen, dann schreiben Sie folgendes Such­
argument: suchmaschinen funktionsweise filetype:pdf.
Es gibt viele weitere Felder, die für die Verfeinerung der Suche sehr hilfreich sind, da sie die Trefferanzahl stark reduzieren.
Diese findet man bei Google und auch in anderen Suchmaschinen in der »erweiterten Suche«.
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Meta-Suchmaschinen
Auch die größte Suchmaschine kann lediglich einen Bruchteil des Internet durchsuchen, weshalb man für eine Recherche
stets mehrere Suchmaschinen verwenden sollte. Diesen Aufwand kann man sich mit Meta-Suchmaschinen jedoch ersparen,
da sie mehrere Suchmaschinen parallel durchsuchen. Dies geht auf Kosten der Genauigkeit, da Meta-Suchmaschinen im
Datenbestand anderer Suchmaschinen suchen, somit keine Sonderfunktionen für die Suche bieten und immer nur so gut sein
können wie ihr kleinster gemeinsamer Nenner. Sie eignen sich daher besonders gut für eine breit angelegte Suche nach
konkreten Begriffen oder Produkten oder für die Suche nach etwas sehr Seltenem oder Ungewöhnlichem.
Beispiele für Meta-Suchmaschinen
MetaGer [http://www.metager.de]
MetaGer ist die älteste deutsche Meta-Suchmaschine, und mit ihr lassen sich dreißig deutschsprachige und drei
­inter­nationale Suchdienste durchsuchen. Zusätzlich ist die Suche in einer eigenen lokalen Datenbasis (QuickTips) und
im Domain-Name-System möglich. Die Suche nach Domain-Namen resultiert aus einer Abfrage bei DENIC und findet
Domain-Namen, die den Suchbegriff enthalten. Die QuickTips sind ein Verzeichnis von Adressen, die besonders gut zu
bestimmten Suchworten passen.
Clusty [http://clusty.com]
Clusty ist eine Suchmaschine mit einer so genannten Clustering-Funktion, d. h., sie gliedert die Ergebnisse nach Themen
und erleichtert damit deren Auswertung. Mit der Suchanfrage search engine erhalten wir 286 Treffer. Der Link »Details«
(siehe Screenshot) zeigt an, wie viele Treffer in den jeweiligen Quellen gefunden wurden. Unter dem Reiter »Customize!«
(siehe Screenshot) können persönliche Suchkonfigurationen eingestellt werden, die sich nach Abspeicherung in einem
eigens benannten Reiter (hier »Trkulja«) wiederfinden.
Bei der Darstellung der Suchergebnisse geht Clusty ebenfalls neue Wege. Neben der üblichen Anzeige von Seitentitel, Seitentext und URL findet man drei Icons, von denen das Lupensymbol die Web-Seite in einem integrierten Frame
anzeigt.
Weitere (Meta-)Suchmaschinen
http://www.klug-suchen.de
http://www.suchlexikon.de
http://www.recherchetipps.de
http://www.beaucoup.com
Eine ausführliche Liste deutscher und internationaler (Meta-)Suchmaschinen bietet die Universitätsbibliothek Konstanz
an: http://www.ub.uni-konstanz.de/fi/pha/such.html
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Weiterführende Informationen zu Suchmaschinen
Detaillierte Informationen über Suchwerkzeuge sowie aktuelle Meldungen rund um das Thema »Suchen im Internet« finden
sich auf folgenden Websites:
http://searchenginewatch.com
http://www.searchengineshowdown.com
http://www.at-web.de
http://www.suchfibel.de
Spezielle Suchhilfen
Die Auswahl der richtigen Suchhilfe ist immer abhängig von der gestellten Suchanfrage und ausschlaggebend für den
Erfolg einer Suche. Allgemeine Suchhilfen wie Web-Kataloge und Suchmaschinen decken nicht das gesamte Internet ab und
können dies auch gar nicht leisten. Für viele Bereiche gibt es deshalb Suchmaschinen, die sich auf ein spezielles Sachgebiet
oder Thema beschränken und dieses aber möglichst umfassend behandeln.
Portale
Portale sind spezielle Einstiegsseiten ins Internet, die zu Internet-Seiten führen, die für eine bestimmte Zielgruppe von
Interesse sind oder sein sollen. Ein Portal beinhaltet spezielle Suchdienste, aktualisierte und redaktionelle Tippsammlungen,
Zugriff auf Nachschlagewerke und wissenschaftliche Infodienste. Die zentrale Eigenschaft von Portalen ist jedoch die
Personalisierung, was bedeutet, dass nur die Inhalte angezeigt werden, für die sich die jeweiligen Nutzer interessieren.
Gute Portale sind nicht nur geeignete Startpunkte für Themen, an denen man interessiert ist, durch sie kann man sich
auch auf dem Laufendem halten. Ein gutes Portal sollte einen großen Anteil selbst hergestellten Inhaltes aufweisen,
der regel­mäßig aktualisiert wird. Meist wird eine lokale Suche auf der Website angeboten, anhand deren man das Portal
auf seine Aktualität und Trefferrelevanz hin überprüfen kann.
Beispiele für Portale
http://www.leselupe.de [deutschsprachige Literaturplattform]
http://www.pro-physik.de [deutschsprachiges Physik-Portal]
http://www.voltaireonline.org [Portal der europäischen Schüler und Studenten]
http://www.e-teaching.org [Portal für digitale Medien in der Hochschullehre]
Experten-Netzwerke und Communities
Experten-Netzwerke und Communities (auch »human answer« genannt) dienen dem Wissenstransfer und beruhen auf dem
Prinzip der Gegenseitigkeit. Man registriert sich und stellt sein eigenes Wissen zur Verfügung. Im Gegenzug helfen Fachleute
bei Fragen und Problemen. Aber auch die kommerzielle Variante, bei der man für die Antwort bezahlen muss, ist im Internet
zu finden. Während die nichtkommerziellen eine objektivere Sammlung zur Verfügung stellen, bieten die kommerziellen
Seiten eine größere Fülle an Informationen.
Beispiele für Experten-Netzwerke und Communities
DeutschEnglisch
http://www.internetbibliothek.de
http://www.wer-weiss-was.de
http://www.wissenistmacht.de
http://de.answers.yahoo.com
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Auskunft
http://www.asknow.org
http://www.about.com
http://www.askmehelpdesk.com
http://answers.google.com/answers
http://answers.yahoo.com
Spezialsuchmaschinen
Spezialsuchmaschinen durchsuchen nur bestimmte Bereiche des Web, was den Vorteil hat, dass weniger Ballast in den
Suchergebnissen auftaucht. Sie konzentrieren sich auf wenige ausgewählte Quellen, erfassen diese aber vollständig und
aktueller als allgemeine Suchmaschinen.
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Solche Spezialsuchmaschinen suchen etwa nach bestimmten Fachgebieten, Personen, Software usw. Eine wissenschafts­
orientierte Suchmaschine ist z. B. Scirus (http://www.scirus.com), die lediglich Server von Universitäten und Forschungs­
einrichtungen durchsucht. Sucht man bei Scirus nach Dolly, erhält man ausschließlich Informationen über das geklonte Schaf.
Obwohl die Suchmaschine englischsprachig ist, können auch deutsche Suchargumente eingeben werden. Scirus bietet zudem
kostenpflichtige Artikel aus Fachzeitschriften an, die man online bestellen und bezahlen kann.
Wissenschaftliche Spezialsuchmaschinen
DeutschEnglisch
http://www.forschungsportal.net
http://scholar.google.com
http://www.ojose.com
http://www.sciseek.com
Wie findet man spezielle Suchhilfen?
Spezielle Suchhilfen können über Web-Kataloge gefunden werden, indem man entweder das entsprechende Verzeichnis
­auswählt oder ein entsprechendes Schlagwort (z. B. Spezialsuchmaschinen) in das Suchfeld eingibt.
Natürlich kann man Suchmaschinen auch mit Suchmaschinen finden. Es gibt Suchmaschinen und Web-Kataloge, die sich
ausschließlich mit der Erfassung von Suchmaschinen beschäftigen.
Kurze Liste der besten Meta-Suchhilfen
http://www.yabba.de
http://www.sucharchiv.com
http://www.searchcode.de
http://www.suchlexikon.de
http://www.klug-suchen.de
http://www.recherchetipps.de
http://www.beaucoup.com
Beurteilung von Suchergebnissen
Werbung erkennen
Suchmaschinen finanzieren sich großteils über Werbung in Form von Anzeigen und bezahlten Einträgen. Letztere erkennt
man (meist) an dem Zusatz »sponsored link«, und sie werden in der Regel zu Beginn oder neben der Trefferliste einge­
blendet. Daher sollte man die Treffer kritisch betrachten und vor dem Anklicken zumindest die ersten 20 Treffer, in der Regel
die ersten beiden Seiten, genauer ansehen, bevor man auf einen der obersten Treffer klickt.
Was der URL verrät
Schon vor dem Anklicken eines Treffers kann man aus dem URL der Website Rückschlüsse auf dessen Inhalt ziehen. Nehmen
wir an, wir suchen nach Informationen zur EU-Erweiterung und erhalten u. a. folgende Treffer: http://www.auswaertiges-amt.
de/www/de/eu_politik/vertiefung/erweiterung_html und http://www.tagesspiegel.de/eu-erweiterung. Der erste Treffer legt
aufgrund seiner Domain nahe, dass wir mit »offiziellen« Informationen rechnen können, während der zweite Treffer aktuelle
Informationen von einer Tageszeitung liefert.
Im Datei- und Verzeichnisnamen spiegelt sich die hierarchische und organisatorische Struktur wider, sodass man erkennen
kann, an welcher Stelle man in einen Server »einsteigt« und in welchem inhaltlichen Umfeld das aufgerufene Dokument
steht. Es lohnt sich also, URLs genauer anzusehen, bevor man diese aufruft.
Qualität von Web-Seiten prüfen
Angenommen, Sie suchen im Internet nach Informationen über Martin Luther King und stoßen dabei auf die Seite http://
www.martinlutherking.org. Der Domain-Name legt die Vermutung nahe, dass es sich um Informationen einer
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nichtkommerziellen Organisation handelt, und dies bestätigt auch die Betrachtung der Website. Zudem führen Google und
MSN diese Seite unter den ersten fünf Treffern, was ihr eine große Popularität bescheinigt.
Doch der erste Blick trügt. Diese Website wird von einer Vereinigung weißer Rassisten betrieben, was sich erst ersehen
lässt, wenn man die Seite ganz nach unten scrollt und liest »Hosted by Stormfront«. Folgt man diesem Link, gelangt man zu
einer Seite, die sich »White Nationalist Resource Page« nennt und für die Interessen der »weißen westlichen Kultur« kämpft.
Auf dieser Seite »lernt« man, dass Martin Luther King zeit seines Lebens ein Plagiator war, dass ihm seine akademischen
Qualifikationen in betrügerischer Weise zuerkannt wurden, dass er Kirchengelder für eigene Zwecke verwendet hat usw.
Dieses Beispiel zeigt, wie Informationsqualität vorgetäuscht werden kann und wie wichtig es ist, bei unbekannten bzw. neuen
Web-Seiten den Inhalt kritisch zu prüfen und sich immer das Impressum bzw. den Betreiber der Seite genau anzusehen.
Web 2.0: Neue Formen der Informationsbereitstellung
Web 2.0 wurde 2004 von Tim O’Reilly, Gründer und Chef des gleichnamigen Computerbuchverlages, als Name für eine
Konferenz gewählt, auf der sich namhafte Web-Experten versammelten. Heute steht diese Bezeichnung für die Zukunft des
Internet.
Im engeren Sinne bezeichnet Web 2.0 eine neue Software-Kategorie, mit der alltägliche Software-Anwendungen im Web
ausgeführt werden können. Ein Merkmal dieser Web-Anwendungen (Mail-Programme, Terminkalender, Office-Programme,
Fotoplattformen u. v. m.) ist ihre einfache und bequeme Bedienung; sie lassen die Grenze zwischen Internet und eigenem PC
verschwimmen, denn alles, was der Nutzer für die Ausführung der Applikationen benötigt, ist ein Browser.
Die neue Technologie erleichtert die Kommunikation und Interaktion zwischen Einzelpersonen und Gruppen, und bestimmte
Web-2.0-Anwendungen stellen mit Hilfe der Vernetzung neue Konzepte bereit, die auf das Teilen von Informationen
angelegt sind. Auch das gemeinsame Bewerten oder Sortieren von Informationen durch die Nutzer erweist sich als sehr
hilfreich. Die Bezeichnungen »Social Software« bzw. »Social Applications«, die im Kontext von Web 2.0 benutzt werden,
verdeutlichen das Prinzip des gemeinschaftlichen Arbeitens nachdrücklich.
In diesem Kontext sind einzelne Dienste entstanden, die für die Internet-Recherche von Interesse sind, da der Nutzer besser
auf ihn abgestimmte Inhalte finden und zudem sogar selbst zum Informationslieferanten werden kann.
Weblogs
Ein Weblog – Kunstwort aus Web und Log(buch) – ist eine Website, bei der neue Einträge an oberster Stelle erscheinen. Die
Nutzung von Blogs, wie sie auch genannt werden, reicht vom persönlichen Internet-Tagebuch bis hin zum professionellen
Online-Journal. Weblogs zeichnen sich durch eine Kommentarfunktion aus, die es dem Leser erlaubt, eine Stellungnahme zu
einem Eintrag abzugeben. Zudem verfügen sie über die so genannte »Trackback«-Funktion. Sie ermöglicht den Bloggern (das
sind die Weblog-Autoren), festzustellen, ob auf einen ihrer Einträge in einem anderen Weblog Bezug genommen wird. Darüber
hinaus sind Blogs durch Hyperlinks miteinander verknüpft und erzeugen dadurch ein Netzwerk der Kommunikation im Internet.
Die Gesamtheit aller Blogs wird als Blogosphäre bezeichnet.
Täglich werden 70 000 neue Blogs ins Leben gerufen und 700 000 neue Weblog-Einträge veröffentlicht. Durch die inhaltliche
Unterscheidung der Weblogs haben sich mittlerweile eigene Bezeichnungen etabliert: So werden Blogs, die Online-/Printmedien
kritisch betrachten, als »Watchblogs« bezeichnet. Ein offizielles Unternehmensblog ist ein »Corporate Blog«, und ein Blog, das
sich inhaltlich mit Wahlen beschäftigt, wird als »Wahlblog« bezeichnet.
Die traditionellen Medien sind nach 2001 auf dieses Kommunikationsphänomen aufmerksam geworden. Manche von ihnen
sehen in diesem »Graswurzel-Journalismus« die Zukunft des Journalismus und damit eine Gefahr für das professionelle
Medienschaffen. »Vielerorts gelten die bloggenden Amateure als Vorhut einer mächtigen Bürgerbewegung, die daran ist,
Medienmonopole zu schleifen und Meinungsvielfalt wiederherzustellen«, schrieb die NZZ.
Es zeigt sich jedoch, dass Blogs, die das Mediengeschehen präg(t)en, von namhaften Publizisten und Buchautoren stammen und
nicht von Amateuren. Andrew Sullivan (Time Magazine, Sunday Times) sagt: »Vor zehn Jahren arbeitete ich als Redakteur für das
Magazin The New Republic, das 100 000 Abonnenten hatte.
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Jetzt habe ich seit vier Jahren mein eigenes Blog (AndrewSullivan.com) mit 100 000 Lesern an einem einzigen Tag (…).«
Blogger haben den Vorteil, dass sie News schneller melden und darauf reagieren können. Wenn sie recherchieren, finden sich
schnell Tausende von Gleichgesinnten. Zudem sorgen Blogs dafür, dass die professionellen Medien unter die Lupe genommen
werden, und »das Wunderbare dabei ist, dass das System, das Blogger geschaffen haben, völlig transparent ist« (Andrew Sullivan).
Aber Zeitungen und Zeitschriften selbst betreiben ebenfalls Blogs im Internet, so auch die ZEIT unter www.zeit.de/blogs/
index. Auch viele Journalisten haben ihre eigenen Blogs, wie z. B. der freie Journalist Mario Sixtus (www.sixtus.net). Sein Blog
erweist sich für eine Recherche zu dem hier behandelten Thema als sehr hilfreich, da sich Sixtus auf die Themen Technologie,
Internet und Netzkultur spezialisiert hat. Die von ihm verfassten Artikel zu diesem Thema findet man auf seiner Website, und
für die Recherche hat dies eine erheblich Zeitersparnis zur Folge.
Beispiele aus der Presse über den Einfluss von Weblogs auf das Mediengeschehen
»Die neuen Kulturrevolutionäre. Chinas Internet-Journalisten und private Medienunternehmer liefern sich einen dramatischen Kampf mit der Kommunistischen Partei um Meinungsfreiheit. Bundeskanzlerin Angela Merkel will bei ihrem
Staatsbesuch in der kommenden Woche zwei der populärsten Rebellen treffen.« Von Georg Blume [http://www.zeit.
de/2006/21/china_xml]
»O‘Reilly will ›Web 2.0‹ besitzen. Ein US-Verlag hat die Blogosphäre gegen sich aufgebracht – weil er einer irischen NonProfit-Organisation die Verwendung des Modebegriffs ›Web 2.0‹ verbieten wollte. Am Ende verwandelte sich der PRSchnitzer in einen echten Web-2.0-Sieg.« [http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,418630,00.html]
»Die Internet-Detektive. Blogger: Der Skandal um Dan Rather, den großen alten Mann von CBS, ist beste Werbung für die
Gegenöffentlichkeit im Internet.« Von Cornel Faltin [http://www.abendblatt.de/daten/2004/09/27/345757.html]
Weblogs finden
Deutsch
http://blogs.seekport.de
http://blogg.de
http://de.ask.com/#subject:bls
International
http://news.search.yahoo.com
http://www.google.de/blogsearch
http://www.technorati.com
http://www.feedster.com
RSS-Feeds
Die Abkürzung RSS steht für »Really Simple Syndication« und ist eine Technologie, die es ermöglicht, die Inhalte einer Website, oder Teile davon, zu abonnieren. Wer den Nachrichtenstrom aus dem Internet bewältigen möchte, braucht ein RSS-Leseprogramm (auch RSS-Reader, -Client, -Aggregator oder -Newsreader genannt), das wie ein persönlicher Nachrichtendienst
fungiert. Dabei lädt das Programm die Meldungen in Echtzeit aus dem Web herunter und bereitet sie übersichtlich auf, mehr
oder minder zu einer persönlichen Zeitung. Die neu veröffentlichten Inhalte werden dabei automatisch auf den Computer des
Abonnenten geladen. Es ist also nicht mehr notwendig, jede Website, die von Interesse ist, einzeln nach neuen Inhalten abzusuchen. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, dem bietet RSS-Reader eine bequeme und zudem einfach zu bedienende
Lösung an, denn alle Neuigkeiten und Nachrichten lassen sich zentral abrufen, sortieren und archivieren. Die entsprechenden
Seiten brauchen nur noch aufgerufen zu werden, wenn die Nachrichtenmeldung oder der Artikel von Interesse sind. Wie viel
von dem Inhalt zur Verfügung gestellt wird, ob nur die Schlagzeile oder der Volltext, ist vom Urheber abhängig. Ob eine Website ein RSS-Feed anbietet, erkennt man häufig an dem entsprechenden Symbol (vgl. hierzu den Artikel zu RSS bei Wikipedia)
oder der Abkürzung RSS.
http://www.tagesspiegel.de
Die ZEIT bietet ihren Lesern ebenfalls die Möglichkeit an, Artikel über ein RSS-Feed zu abonnieren. Ausführliche Informa­
tionen dazu findet man unter www.zeit.de/wirtschaft/media/rss.
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RSS-Verzeichnisse und -Suchmaschinen
Internationale RSS-VerzeichnisseDeutsche RSS-Verzeichnisse
http://www.syndic8.com
http://www.newsisfree.com
http://www.rss-verzeichnis.de
http://www.rss-scout.de
Suchmaschinen
http://www.feedster.com
http://www.technorati.com
Quellen:
Kossel, Axel; Kuri, Jürgen: Überall-Software. Vom Web 2.0 zu Windows Live, c’t 2006, Heft 6, S. 160–162
Neue Zürcher Zeitung: Zukunft 2.0. Web 2.0 – Droge, Religionsersatz oder Zukunftstechnologie, 13.1.2006, S. 63
Neue Zürcher Zeitung: Zettels Triumph. Gemeinschaftsaufgabe Web 2.0, 21.10.2005, S. 63
Sauer, Moritz: Der persönliche Nachrichtendienst. News-Überblick in Echtzeit mit RSS-Readern, c‘t 2004, Heft 21, S. 158–162
Sixtus, Mario: http://www.sixtus.net [16.6.2006]
Sullivan, Andrew: http://andrewsullivan.com [17.6.2006]
Wikipedia – die freie Enzyklopädie: http://de.wikipedia.org [16.6.2006]
Presse im Internet
Das Internet bietet dem Suchenden die Möglichkeit, schnell und kostengünstig auf Zeitungen und Zeitschriften in aller
Welt zugreifen zu können. Der Vorteil der Internet-Tageszeitungen gegenüber den Printversionen ist ihre größere Aktualität,
da die Angebote zum Teil mehrmals täglich auf den neuesten Stand gebracht werden. Die meisten Zeitungen und Zeitschriften bieten eine Archivfunktion, bei der die Recherche kostenlos, die Artikel aber kostenpflichtig sind. Die Preise liegen
zwischen 0,10 Euro und 1,50 Euro.
Sucht man nach einer bestimmten Zeitung oder Zeitschrift, findet man diese am einfachsten durch die Eingabe des URL in
der Adresszeile des Browsers, so z. B. www.zeit.de oder www.wirtschaftswoche.de.
Für eine schnelle und kostenlose Recherche eignen sich die großen Suchmaschinen gut, da sie auch eine News-Suche
anbieten, mit der parallel in Hunderten von Nachrichtenquellen gesucht werden kann. Bei Google gibt es auch die Möglichkeit,
ein Alert (engl. für »Alarm«) einzurichten. Man gibt das Thema an, für das man sich interessiert, und kann auswählen, ob man
einmal täglich oder direkt (bei Einstellung der Nachricht) informiert werden möchte.
Viele Verlage bieten ihre Archive über Datenbanken an. GBI-Genios (www.genios.de) ist der größte deutsche Datenbank­
anbieter und spezialisiert auf die Bereiche (Fach-)Presse, wissenschaftliche Informationen sowie Firmeninformationen. Hier
findet man autorisierte Inhalte aus über 400 Zeitungen und Fachzeitschriften, wobei die Dokumente zwischen 1,00 Euro
und 8,00 Euro kosten. Der Preis lohnt sich jedoch in manchen Fällen, da die Inhalte inhaltlich erschlossen, strukturiert in einer
Datenbank abgelegt werden und somit viel schneller auffindbar sind als im chaotischen Internet.
Presserecherche
DeutschEnglisch
http://www.pressekatalog.de
http://www.newsclub.de
http://www.paperball.de
http://www.metagrid.de
http://www.perlentaucher.de
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http://news.search.yahoo.com
http://news.google.com
http://www.newsindex.com
http://www.search.com/more/news&media
http://newslink.org
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DIE ZEIT im Internet
Nachdem die ZEIT 1996 als eine der ersten deutschen Zeitungen online gegangen ist, entwickelt sich das OnlineAngebot seit nun schon fast zehn Jahren ständig weiter. Eine möglichst enge Verknüpfung mit dem Printprodukt und
innovative Services zeichnen den Auftritt aus. Meinungsbildung und aktuelle Berichterstattung stehen im Vordergrund.
Die Inhalte
Rund 60 Prozent aller gedruckten Artikel stehen auch im Internet. Mit dem Erscheinen einer neuen Printausgabe werden
sie hier präsentiert und zudem archiviert. Dabei reicht der Archivbestand der ZEIT an ausgewählten Artikeln sogar bis 1946
zurück. Oftmals finden die Nutzer weiterführende Links, Hintergrundinformationen oder gar die vollständige Fassung eines
Interviews bei den Online-Beiträgen. Daneben gibt es täglich aktuelle Kommentare von ZEIT-Autoren, Umfragen, Votings
und so genannte Schwerpunkte, in denen zu einem bestimmten Thema Artikel und interessante Links zusammengestellt
sind. Ein wichtiger Bereich sind neben den redaktionellen Inhalten die Rubrikenanzeigen. Online lassen sich die Stellenan­ge­
bote viel einfacher durchsuchen, steht neben dem Ferienhaus ein kleines Foto oder kann gezielt ein Kontaktgesuch auf­
gegeben werden.
Die Highlights
Audio
Seit rund zwei Jahren werden jede Woche besonders spannende Stücke aus der ZEIT von professionellen Sprechern
vertont und als Audiofiles veröffentlicht. Nutzer können sich diese in allen gängigen Formaten herunterladen, direkt am
PC anhören oder unterwegs mit Hilfe eines MP3-Players. Pro Woche werden ca. 10 neue Artikel ins Netz gestellt, und pro
Monat werden rund 140 000 Artikel heruntergeladen.
www.zeit.de/audio
Weblogs
In den USA sind Weblogs seit einiger Zeit eine beliebte Publikationsform, und mittlerweile ist dieser Trend auch in Europa
angekommen. Auf www.zeit.de gibt es gleich mehrere zu den verschiedensten Themen. Im Sommer 2004 wurde sogar
erstmals das ZEIT-Preisbloggen ausgetragen, ein Wettbewerb zur Ermittlung der besten Weblogs.
www.zeit.de/blogs
www.zeit.de/preisbloggen
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Fotogalerie
In der virtuellen Galerie stellen jeden Monat bisher unbekannte Künstler ihre Werke aus. Der Nutzer kann durch verschiedene Räume »schlendern«, zwischen einzelnen Ausstellungen wählen und mitbestimmen, welche ins Archiv wandern.
www.zeit.de/fotogalerie
Bildungshappen
Der tägliche Newsletter mit einer Frage fördert nicht nur die Allgemeinbildung, sondern macht auch Spaß. Und hin und
wieder gibt es sogar eine Verlosung.
www.zeit.de/bildungshappen
Premium
Die kostenlose Nutzung des Premium-Bereichs ist den Abonnenten der ZEIT vorbehalten. Alle anderen können gegen
eine kleine Gebühr Premium-Abonnent werden. Zu diesem Bereich gehören die Audiofiles, eine PDA-Fassung der ZEIT
sowie das E-Paper, eine elektronische Ausgabe der ZEIT, die 1:1 so aussieht wie das Original. Unter »VOR-ZEIT-IG«
stehen ausgewählte Artikel bereits einen Tag vor Erscheinen der Printausgabe zur Verfügung. Außerdem hält der
Premium-Bereich Rezensionen, ein Forum und eine Vielzahl interessanter Newsletter zu verschiedenen Themen, wie
z. B. Bildung, Beruf oder Reisen, bereit.
Hochschulportal
Begleitend zum ZEIT–Studienführer bietet das Hochschulportal spezielle Online-Features zum Thema Studienwahl an.
Es verweist nicht nur auf zahlreiche Adressen, Termine und Online-Dienste, sondern hält auch die Ergebnisse des CHEHochschulrankings bereit. Redaktionell wird dieses Portal durch ausgewählte ZEIT-Artikel zum Thema Bildung, Ausbildung
und Studium ergänzt.
www.zeit.de/studium
Schule
Unter der Rubrik »Schule« findet der Benutzer alle Informationen über unsere vielfältigen Aktionen, Wettbewerbe und
Projekte im Schulsektor. So können sich Lehrer beispielsweise für das ZEIT für die Schule-Projekt anmelden und sich das
kostenlose Unterrichtsmaterial herunterladen. Zusätzlich finden Lehrer hier monatlich aktualisiertes Unterrichtsmaterial
zu einem aktuellen ZEIT-Thema. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11–13 können sich für einen monatlichen
Newsletter anmelden, der sie über alles Wissenswerte für die Abiturphase und die Zeit danach informiert.
www.zeit.de/schule
Durchführung einer Internet-Recherche zum Thema
»Gesellschaftliche Integration von Zuwanderern«
Dieses Arbeitsblatt ist ein gemeinsames Angebot von ZEIT für die Schule und Cornelsen
Aufgabenstellung
1. Überblick verschaffen
Verschaffen Sie sich mit Hilfe von Online-Lexika einen ersten Überblick zum Thema »Gesellschaftliche Integration von
Zuwanderern«. Strukturieren Sie die Ergebnisse Ihrer Recherche in Form einer Mindmap (siehe auch nächste Seite).
2. Themenfindung
»Gesellschaftliche Integration von Zuwanderern« ist ein sehr umfang- und facettenreiches Thema. Es bietet sich daher an,
arbeitsteilig vorzugehen und das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Finden Sie mit Ihrer Klasse/Ihrem
Kurs für die Präsentationen mehrere Unterthemen, die interessante Gesichtspunkte vertiefen. Als Präsentationsthemen sind
auch historische Längsschnitte oder der Blick auf Gesellschaften in anderen Staaten denkbar.
3. Recherche zum gewählten Thema
Recherchieren Sie zu Ihrem Thema im Internet, und erarbeiten Sie sich damit Präsentationen. Notieren Sie zu den verwendeten
Internet-Seiten die Quelle und das Abrufdatum. Je nach Thema bietet es sich ergänzend an, eigene Umfragen zu konzipieren
und auszuwerten oder Interviews bzw. Expertenbefragungen durchzuführen. Bei vielen Themen sollte auch die Situation in
Ihrer Stadt bzw. Ihrer Region berücksichtigt werden.
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4. Visualisierung der Präsentation
Erstellen Sie zu Ihrem Thema eine Präsentation und visualisieren Sie diese mit Grafiken, Karikaturen und Bildern. Notieren Sie
auch zu diesen Abbildungen die Quellen (Internet-Adressen, Literatur, Datengrundlage …).
Vorgehensweise
1. Verschaffen Sie sich im Internet einen ersten Überblick zum Thema
a) Einen Einstieg in ein Thema erhalten Sie am besten durch Überblicksartikel in Online-Lexika. Bestimmen Sie geeignete
Stichwörter (Integration, Migration, Zuwanderer …). Rufen Sie Internet-Seiten von Online-Lexika auf, und probieren Sie die von
Ihnen gewählten Stichwörter aus. Beispiele für Lexika im Internet: http://de.wikipedia.org, http://www.wissen.de, http://www.
bpb.de/wissen/H75VXG,0,Begriffe_nachschlagen.html. Ergänzen Sie Ihre Stichwortliste mit Hilfe der einzelnen Beiträge.
b) Halten Sie wichtige Informationen in einer Mindmap fest. Mit einer Mindmap-Software (z. B. mit dem an vielen Schulen
vorhandenen MindManager Smart oder mit der kostenlosen Software FreeMind: http://freemind.sourceforge.net/wiki/index.
php/Main_Page) können Sie eine Mindmap auch am PC erstellen. Gute Lexikonbeiträge kann man speichern oder ausdrucken.
2. Themenfindung
Anregungen für mögliche Präsentationsthemen bietet Ihnen diese Mindmap:
.
3. Recherchieren Sie im Internet nach vertiefenden Informationen zu Ihrem Thema
Qualität und Erfolg Ihrer Internet-Recherche hängen davon ab, ob Sie die richtigen Stichwörter für Ihre Suche verwenden.
So ist es z. B. sinnvoll, neben dem gesuchten Begriff selbst auch Synonyme und sinnverwandte Wörter auszuprobieren
(neben »Zuwanderung« z. B. auch »Migration« und »Einwanderung«). Über Web-Kataloge und Suchmaschinen suchen Sie
anschließend nach Internet-Adressen und Internet-Seiten, die die ausgewählten Stichwörter enthalten.
a) Weit über 500 Milliarden Web-Seiten gibt es heute bereits. Suchmaschinen erfassen davon nur einen Bruchteil (Google
z. B. über 8 Milliarden). Probieren Sie deshalb bei Ihrer Suche verschiedene Web-Kataloge und freie Such­maschinen aus.
Beispiele für Web-Kataloge und Suchmaschinen:
http://www.google.de, http://www.yahoo.de, http://www.altavista.de, http://www.lycos.de
b) Rufen Sie aus den Suchergebnissen Internet-Seiten auf, die Ihnen wichtig und interessant erscheinen.
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Tipps:
Nutzen Sie zunächst offizielle Internet-Seiten. Diese bürgen – anders als private Anbieter – für die Richtigkeit von Informa­
tionen. Für Sie sind sicher alle Seiten von Institutionen interessant, die sich mit Zuwanderung und Integration beschäftigen,
beispielsweise die Seiten der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (http://www.
integrationsbeauftragte.de), des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (http://www.bamf.de), des Bundestages, der
Ministerien von Bund und Ländern oder der Bundeszentrale für politische Bildung (Letztere ist auch an der folgenden Seite
beteiligt: http://www.migration-info.de). Auf diesen offiziellen Seiten finden Sie neben Dokumenten wichtige Links zu
anderen Organisationen.
Bedenken Sie, dass Web-Kataloge und Suchmaschinen die Internet-Adressen in der Regel nach der Häufigkeit sortieren, in
der diese aufgerufen werden. Wichtige Adressen finden Sie also zumeist auf den ersten Seiten der Suchergebnisse.
c) Präzisieren Sie Ihre Suche nach Informationen und schränken Sie die Anzahl der Suchergebnisse ein.
Nachdem Sie verschiedene Internet-Adressen zu Ihrem Thema gefunden haben, sollten Sie Ihre Internet-Recherche mit
präziseren Suchabfragen weiterführen. So soll sich Ihr Referat z. B. auch auf Lösungsansätze beziehen. Es wäre nun sehr
umständlich, wenn Sie alle Internet-Adressen, die Sie bisher gefunden haben, nach dieser Thematik durchsuchten.
Effizienter ist eine gezielte Suche über Suchmaschinen (siehe Seite 81). Bei einer gezielten Internet-Recherche gibt es
verschiedene Möglichkeiten der Suche: Sie können Begriffe in Phrasen suchen, Begriffe durch »und« oder »oder« miteinander verknüpfen sowie bestimmte Begriffe aus Ihrer Suche ausschließen. Überlegen Sie sich zunächst geeignete Suchwörter
und Kombina­tionen von Suchwörtern.
Möglichkeiten der Suche
Phrasensuche
Art der Eingabe bei Google
Bei dieser Suchart sollen Wortfolgen genau in
der eingegebenen Reihenfolge vorkommen. Sie ist
wichtig bei der Suche nach Personennamen,
Organisationen etc.
Bsp.: Statistisches Bundesamt
»Statistisches Bundesamt«
(in Anführungszeichen)
UND-Verknüpfung
Bei dieser Suchart sollen beide Begriffe vorkommen.
Bsp.: Integration UND Zuwanderer
Integration Zuwanderer
(die UND-Verknüpfung ist in Google
automatisch eingestellt)
ODER-Verknüpfung (eigentlich und/oder)
Bei dieser Suchart soll zumindest einer der Begriffe
Migration OR Zuwanderung
vorkommen. Sie ist vor allem bei Synonymen oder sehr
ähnlichen Begriffen empfehlenswert.
Bsp.: Migration ODER Zuwanderung
NICHT-Verknüpfung
Bei dieser Suchart soll ein Begriff ausgeschlossen
werden.
Bsp.: Integration NICHT Mathematik
Integration -Mathematik
Tipp:
Das Vorgehen bei einer gezielten Internet-Recherche unterscheidet sich bei den verschiedenen Suchmaschinen. Die meisten
Suchmaschinen verbinden Stichwörter automatisch, bei manchen muss man Zeichen (+) oder Wörter zwischen den Stich­
wörtern eingeben (»und«, »and«). Es gibt meistens einen »Hilfe«-Button, über den man Informationen darüber aufrufen
kann, wie man vorgehen muss.
d) Fast alle Suchmaschinen enthalten auch einen Link für eine »erweiterte Suche«, über die man seine Suchergebnisse ohne
Kenntnis der Abkürzungen verbessern kann:
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e) Beachten Sie, dass Suchmaschinen und Web-Kataloge nicht wirklich aktuell sind. Wenn Sie zu Ihrem Thema aktuelle
­Beiträge aus Zeitungen suchen, ist es möglich, dass diese noch nicht erfasst sind. Recherchieren Sie deshalb auch in Zeitungs- und Zeitschriftenarchiven und bei Fernsehsendern zu Ihrem Thema.
Beispiele: Über http://www.paperball.de finden Sie aktuelle Artikel in deutschsprachigen Zeitungen. Dossiers und um­fang­
reichere Artikel von der ZEIT oder dem Spiegel werden hier aber nicht gelistet. Diese müssen Sie auf www.zeit.de und www.
spiegel.de suchen. ARD und ZDF haben Archive zu ihren Nachrichten- und Informationssendungen: www.ard.de, www.zdf.de.
f) In der schriftlichen Ausarbeitung Ihrer Präsentation müssen Sie die verwendeten Internet-Seiten nennen und wörtliche
Übernahmen als Zitat kennzeichnen. Dabei sollten Autor, Thema/Titel, Pfad und Abrufdatum angegeben werden. Eine
Möglichkeit zeigt das folgende Beispiel:
Katharina Schuler: Schlüsselfaktor Spracherwerb. http://www.zeit.de/online/2006/07/Integration, 11.7.2006.
g) Bei vielen Themen gibt es gegensätzliche Ansichten und Vorschläge. Dazu bietet es sich an, eine Meinungsumfrage
zu erstellen und auszuwerten. Auf der Seite http://www.grafstat.de finden Sie dazu weiterführende Hinweise und eine für
Bildungseinrichtungen kostenlose Software.
4. Visualisierung: Suchen Sie nach Grafiken, Statistiken, Karikaturen und Bildern
Ihr Referat soll bei der Präsentation durch Statistiken und Grafiken veranschaulicht werden. Die meisten Suchmaschinen
verfügen über eine spezielle Rubrik zur Bildersuche.
a) Suchen Sie nach Statistiken, die von offiziellen Institutionen erstellt wurden, z. B. vom Statistischen Bundesamt. Oft ist es
hilfreich, wenn Sie Statistiken in ein Schaubild verwandeln (mit einer Tabellenkalkulation wie z. B. Excel).
Tipp:
Falls Sie auf dem heimischen PC keine Tabellenkalkulation oder Bildschirmpräsentation installiert haben, können Sie Open
Office installieren (http://de.openoffice.org). Beachten Sie aber, dass Sie Ihre in diesem Programm erstellten Dateien (z. B.
Bildschirmpräsentationen) für den Einsatz in der Schule in einem geeigneten Dateiformat speichern müssen.
b) Nach Grafiken können Sie über die normale Suchfunktion suchen. Geben Sie z. B. bei der Suchmaschine Google in der
Bildersuche die Suchworte »Migration Deutschland« ein. Achten Sie darauf, dass die Grafiken keine zu geringe Auflösung
haben. In Google sollten Sie z. B. die Ausgabe der Bildgröße auf »groß« oder »mittel« einstellen.
Beiträge aus Nachrichtensendungen können Sie mittels Videosuche, z. B. mit http://de.altavista.com/video/default oder
http://de.search.yahoo.com/video, finden.
c) Die Suche nach Karikaturen gestaltet sich dagegen aufwändiger. Einige Karikaturisten bieten ihre Karikaturen im Internet
an. Sie können diese z. B. bei http://www.burkhard-mohr.de, http://www.sakurai-cartoons.de, http://www.stuttmannkarikaturen.de im Archiv recherchieren. Bei vielen anderen Karikaturisten (wie z. B. http://www.wiedenroth-karikatur.de,
http://www.tomicek.de oder http://www.horschcartoons.de) finden Sie nur Karikaturen der letzten Wochen.
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Glossar
Bit
Das Bit (Abkürzung für »binary digit«) ist die kleinste Speichereinheit im Computer und kann entweder den Wert 0 oder 1
annehmen (daher rechnen Computer nach dem Binärsystem). 8 Bit werden zu einem >Byte zusammengefasst.
Byte
Ein Byte ist die kleinste adressierbare Speicherstelle und besteht aus 8 Bits. Da ein Bit zwei Zustände annehmen kann
(0 oder 1), ermöglicht ein Byte (2 hoch 8) 256 Kombinationen und damit die Darstellung von 256 Zuständen oder Zeichen.
1 KB = Kilobyte = 1.024 Byte
1 MB = Megabyte = 1.024 KB
1 GB = Gigabyte = 1.024 MB
Bookmark
Bookmarks (zu Deutsch »Lesezeichen«) werden in eine Liste des Browsers eingetragen. Das ist nützlich, um Seiten, die
häufig aufgerufen werden, aber deren Adresse man sich nur schwer merken kann, festzuhalten. Einem Bookmark können
individuelle Beschreibungen hinzugefügt werden. Manche Web-Seiten haben einen Button, der die Seite automatisch
bookmarken kann. Im Microsoft Internet Explorer werden Bookmarks als »Favoriten« bezeichnet.
Browser
Programm (z. B. Netscape, Mozilla, Opera, Firefox, Internet Explorer) mit grafischer Oberfläche, das den Zugriff auf
die Seiten des World Wide Web ermöglicht (to browse: englisch für »blättern, schmökern, durchstöbern«). Die meisten
Browser erlauben auch die E-Mail-Verwaltung und den Zugriff auf >Newsgroups.
Client
Englisch für »dienstanforderndes Gerät«. Rechner bzw. Computerprogramm eines Internet-Nutzers, mit dem auf die
Ressourcen oder Dienste eines >Servers zugegriffen wird. Bezogen auf das Internet, ist der PC des Internet-Nutzers, der
auf den Rechner eines Internet-Angebotes zugreift, ein Client oder der Webbrowser, der über das >HTTP-Protokoll
Anfragen an entfernte Server stellt und deren Antworten auf dem Bildschirm des Benutzers darstellt.
DENIC
Abkürzung für »Deutsches Network Information Center«. Die Gesellschaft vergibt und verwaltet>Domains. Zu erreichen
unter http://www.denic.de.
Dialer
Sind Computerprogramme, genauer Einwählprogramme, die es dem Computeranwender erleichtern sollen, eine gewünschte Online-Verbindung herzustellen. Immer häufiger wird diese Technik dazu benutzt, vom Anwender nicht ge­wollte Online-Verbindungen aufzubauen. Dies geschieht mit so genannten 0190-Dialern, die sich während des Surfens
unbemerkt auf dem PC installieren und eine Online-Verbindung über teure Mehrwertdienste-Nummern herstellen.
Domain
Eindeutiger Name im Internet, unter dem Web-Seiten abgerufen werden können, wie beispielsweise www.zeit.de.
>IP-Adressen (IP = Internet Protocol) werden in Domain-Namen umgewandelt, damit sie für den Menschen leichter zu
identifizieren sind. Der letzte Bestandteil des Domain-Namens wie »de« wird als Top-Level-Domain bezeichnet. Man
unterscheidet zwischen thematischen Domains, wie »edu« für Bildungseinrichtungen oder »org« für nichtkommerzielle
Organisationen, und geografischen Domains, wie »de« für Deutschland oder »it« für Italien.
FTP
Abkürzung für »File Transfer Protocol«. Ist wie >HTTP ein Protokoll der >TCP/IP-Protokollfamilie, das zur Übertragung von
Dateien über ein Netzwerk dient. Mit Hilfe des FTP können Texte, Grafiken, Ton- und Videosequenzen von einem Rechner
auf den eigenen PC heruntergeladen werden und umgekehrt.
GIF
Abkürzung für »Graphic Intercharged File«. Es wurde von CompuServe entwickelt und ist ein rechnerunabhängiger GrafikStandard. GIF ist zusammen mit >JPEG/JPG das am weitesten verbreitete Bildformat im Internet und kann von jedem
Browser angezeigt werden.
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Gopher
Ein menügesteuertes Programm, mit dem im Internet Texte und Informationen recherchiert werden können. Es gilt als Vorläufer des >WWW. Gopher-Server sind heute kaum noch anzutreffen, da die meisten durch WWW-Server abgelöst wurden.
Homepage
Start- oder Begrüßungsseite eines Web-Angebotes. Von der Homepage gelangt man über>Links zu den weiteren
Inhalten des >WWW-Angebotes.
HTML
Abkürzung für »Hypertext Markup Language«. Eine Beschreibungssprache zum Verfassen von Web-Seiten.
HTTP
Abkürzung für »Hypertext Transfer Protocol«. >Protokoll zur Übertragung von >Hypertext. Mit Hilfe des »http://« in der
Adresszeile des >Browsers kann auf Dokumente im >WWW zugegriffen werden.
Hyperlink > Link
Hypertext
Hypertext ermöglicht durch Querverweise (>Hyperlinks, >Links) die Verbindung zu anderen >WWW- bzw. HypertextDokumenten. Durch Anklicken einer markierten Textstelle oder anderer in den Text eingefügter Objekte (z. B. Grafiken;
man spricht dann von Hypermedia) wird das referenzierte Dokument bzw. die entsprechende Textstelle angezeigt, oder
eine Datei wird heruntergeladen oder ein anderes Programm gestartet.
IP-Adresse
Abkürzung für »Internet-Protokoll-Adresse«. Jeder Rechner im Internet erhält eine feste numerische Adresse. Dabei
handelt es sich um eine nur einmal existierende Ziffernfolge, bestehend aus vier Teilen, die durch einen Punkt voneinander getrennt werden. Beispiel: 217.110.207.55. Anhand dieser Adresse werden die Datenpakete vom Absender zum
Empfänger weitergeleitet. Eine Software sorgt dafür, dass die Nummernfolge in Klartextnamen, z. B. den >DomainNamen, umgewandelt wird.
JPEG/JPG
Abkürzung für »Joint Photographic Experts Group«. Grafik-Standard, der von einem Konsortium, der JPE Group, definiert
wurde. Beim Komprimieren der Daten werden kaum wahrnehmbare Farbnuancen gelöscht und so die Dateigröße reduziert.
Link
Querverweis in Dokumenten des >WWW, über den ein Benutzer zu anderen Dokumenten, Textstellen, Grafiken etc.
gelangen kann. Einen Link erkennt man u. a. daran, dass sich der Mauszeiger zu einer Hand verwandelt, sobald er auf den
entsprechenden Querverweis bewegt wird.
Newsgroup
Engl. für »Nachrichten-/Neuigkeitsgruppe«. Öffentlich zugängliches Diskussionsforum im Internet, vergleichbar mit einem
Schwarzen Brett. Es gibt über 80 000 Newsgroups weltweit, wovon eine Auswahl auch über das > WWW zugänglich ist.
Für erste Erfahrungen eignet sich z. B. groups.google.com.
Protokoll
Damit zwei Computer miteinander in Kontakt treten können, benötigen sie eine gemeinsame Grundlage, um sich ver­
ständigen zu können. Ähnliches findet auch beispielsweise bei einem Telefonat zwischen Menschen statt, die sich neben
dem eigentlichen Gespräch ihre Namen mitteilen, sich gegebenenfalls auf die zu verwendende Sprache einigen, sich
während des Gesprächs durch Fragen der Präsenz und der Aufmerksamkeit des Gesprächspartners versichert und sich
schließlich nach dem Gespräch verabschieden.
Provider
Engl. für »Internet-Anbieter«. Ein Provider ist eine Firma, die den Zugang zum Internet ermöglicht, z. B. AOL, freenet, T-Online etc.
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Server
Ein Computer, der im Internet bestimmte Daten zur Verfügung stellt, auf die der Internet-Nutzer als >Client von außen
zugreift. Auf einem Web-Server liegen z. B. Web-Seiten zum permanenten Zugriff durch Internet-Nutzer bereit.
SMTP
Abkürzung für »Simple Mail Transfer Protocol«, ein >Protokoll, mit dem E-Mails im Internet verschickt werden.
Spam
Steht für »Spiced Pork and Ham«, zu Deutsch »Frühstücksfleisch« oder »Sülze«. Spam-Mails sind Wurfsendungen in
elektronischer Form, die massenhaft versandt werden und deren Inhalt kommerzieller Art ist. Auch UCEs (Unsolicited
Commercial E-Mails) genannt.
TCP/IP
Abkürzung für »Transmission Control Protocol over Internet Protocol«. Beide Protokolle regeln zusammen den Transport
von Daten im Internet. Das IP fragmentiert und adressiert jedes Datenpaket und übermittelt es vom Sender zum Empfänger. Das TCP baut darauf auf, verteilt den zu sendenden Inhalt auf einzelne Datenpakete und überwacht die Sendung.
Telnet
Abk. für »Telephone Net«. Das Telnet ermöglicht die direkte Anwahl eines bestimmten Rechners von außen, um dann
dort im direkten Zugriff Dateien aufzurufen bzw. abzulegen. Der Begriff Telnet steht außerdem für das dazugehörige
>Übertragungsprotokoll.
Top-Level-Domain > Domain
Übertragungsprotokoll > Protokoll
URL
Abkürzung für »Uniform Resource Locator«. http://www.zeit.de ist die Adresse eines Internet-Angebotes und enthält
die Bezeichnung für den angesprochenen Internet-Dienst bzw. das entsprechende >Übertragungsprotokoll, z. B.:
»http« für >WWW-Seiten,
»ftp« für File-Transfer,
»news« für News bzw. >Newsgroups,
die >Server-Adresse inklusive der >Domain (com, org, edu usw.) bzw. Landeskennung (de, ch, it), auch >Top-LevelDomain genannt,
sowie den Namen des Dokuments bzw. der Datei.
Usenet
Netzwerk im Internet, über das >Newsgroups transportiert werden.
Web-Seite
Spricht man von einer Web-Seite, handelt es sich um eine »Unterseite« eines Web-Angebotes, wie z. B. http://www.zeit.
de/blogs/index.
Website
Mit einer Website oder auch Site wird ein komplettes Web-Angebot, das aus mehreren Seiten besteht, bezeichnet, wie
z. B. www.zeit.de. Siehe auch >Homepage.
WWW
Abkürzung für »World Wide Web«. Der Begriff bezeichnet die grafische Oberfläche des Internet, auf der Online-Inhalte
sichtbar gemacht werden und auf der die Möglichkeit besteht, mit Hilfe von >Hyperlinks zu weiteren Angeboten im Netz
zu gelangen.
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Weitere Glossare, Wörterbücher und Lexika im Internet
Zum Internet
http://www.glossar.de
http://www.net-lexikon.de
http://www.computerlexikon.com
http://www.www-kurs.de/
Allgemein
http://www.wissen.de
http://www.xipolis.net
http://de.wikipedia.org
http://www.woerterbuch-portal.de
http://www.hbz-nrw.de/produkte_dienstl/toolbox/index.html
Literatur
Babiak, Ulrich: Effektive Suche im Internet, 4. akt. und überarb. Auflage, Köln 2001
Malek, Miroslaw; Ibach, Peter K.: Entrepreneurship. Prinzipien, Ideen und Geschäftsmodelle zur Unternehmensgründung im
Informationszeitalter. Mit einem Geleitwort von Hasso Plattner. Heidelberg 2004
Schnieders, Christian: Schnellkurs Internet, 2. akt. Auflage, Köln 2001
Internet-Quellen:
Wikipedia. Die freie Enzyklopädie: http://de.wikipedia.org [16.6.2006].
Wissen.de: http://www.wissen.de [16.6.2006].
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