TIPP 2/2004
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TIPP 2/2004
LANDESKUNDE IM DEUTSCHUNTERRICHT TIPP r e l l o v t e k a p s m u ä l i b u J Das r ü f n e m e h T r e t n a s s e r inte . t i e w t l e w r e r h e l h c s t u De Absender: www.juma.de 2/04 E 0,75 Redaktion JUMA Frankfurter Str. 40 51065 Köln Deutschland Liebe Kollegin, lieber Kollege, JUMA mit seinen Vorgängerheften Jugendscala und Jugendmagazin feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum – und auch TIPP bzw. TIP ist fast 30 Jahre alt: Schon wenige Ausgaben nach der Gründung eines Magazins für junge Deutschlerner bekamen deren Lehrer mit TIP zusätzliches Material und methodischdidaktische Anregungen für die Deutschstunde an die Hand, zunächst auf 8 Seiten. TIP (ab 1989 die Abkürzung für „Theorie, Information, Praxis“) setzte diese Tradition ebenso wie TIPP (nach der Rechtschreibreform mit Doppel-P) fort und wurde mit 40 bzw. 48 Seiten genauso umfangreich wie JUMA. Die Unterrichtsvorschläge in TIPP ermöglichen lockere, kommunikative, spielerische und schülerorientierte Deutschstunden. Sie passen heute wie damals alle zu konkreten JUMA-Artikeln. Viel Spaß mit dem vorliegenden Jubiläumsheft wünscht Ihnen Jörg-Manfred Unger 2 TIPP 2/2004 TIPP – das Lehrerheft zum JUMA I n h a l t s v e Moment mal! Tipps für die Deutschstunde 4 Information: Fremde Augen sehen schärfer 9 „Alles ist käuflich – Blut nicht!“ 10 e i c h n i s 30 Zauberzunge Ergänzender Text: Großes Abenteuer 32 Information: Die Schriftstellerin Cornelia Funke 33 Rubriken 12 Projekt Die Entführung aus dem Serail 34 13 Jubeljahr 2004 Ergänzender Text: Vor 30 Jahren 14 Praxis: Auf den Spuren der Vergangenheit 15 Große Jubiläumsparty Tipps für die Deutschstunde z Bücher für alle Tipps für die Deutschstunde JUMA 2/2004 im Unterricht Fünf gute Gründe sprechen für Leipzig Ergänzender Text: Warum soll Olympia nach Leipzig? Praxis: Warum soll Olympia nach …? r 16 Gute Argumente Tipps für die Deutschstunde 20 Information: Jugend debattiert 22 Studieren in Deutschland Von Studierenden für Studierende 40 JUMA bei uns Wie es uns gefällt 41 Mach mit! Zeitschriften auf Deutsch Geschichen aus Luzies Welt 42 43 Nachlese Aus O mach Ö 44 Zu Hause in deutschen Regalen Tipps für die Deutschstunde 24 Vorschau Themen in Vorbereitung 45 Schuften und lernen Tipps für die Deutschstunde 26 Leserbriefe, Cartoon, Impressum 46 Das Sommer-Abc Ergänzender Text: Sommer-Abc Deutsche Kultur International 47 28 Köpfe aus aller Welt 48 Mach m it! Theate Foto-S r, Seite 4 a Wimme fari, Seite 6 lbild, S eite 17 Somm erOpernp Abc, Seite 29 ro Aus O m jekt, Seite 38 ach Ö, Seite 4 4 Foto: Dorothea Weinell Lesekompetenz Rhetorik Foto: Jörg-Manfred Unger Literarische Mutprobe: Die Schüler üben bei Vorlesewettbewerben in der Klasse Aussprache, Lesetempo und Betonung von Wörtern, Satzteilen und Sätzen vorgegebener oder selbst gewählter Texte. 4 Schreiben nach Vorgabe Gute Argumente: Das Dogma „Nicht diskutieren, akzeptieren!“ ist in der modernen Methodik-Didaktik längst Vergangenheit. Heutzutage ist die Debatte gefragt – und wird daher in TIPP nach allen Regeln der Kunst geübt! 20 Das Sommer-Abc in JUMA ist unvollständig: Es fehlen zehn Buchstaben. Sie stehen mit den dazugehörigen Texten in TIPP – zusammen mit einer Mach-MitAktion, bei der es darum geht, ein eigenes Sommer-Abc zu schreiben. 28 Foto: Bärbel Kosanke-Teiger Foto: Dieter Klein Musiktheater Die Entführung aus dem Serail: In der Berliner Staatsoper Unter den Linden testete eine internationale Deutschlehrergruppe Möglichkeiten der szenischen Interpretation von Musiktheater im Deutschunterricht. TIPP war dabei. 34 TIPP 2/2004 3 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 4–7 Moment mal! Ein ganzes Dorf spielt Theater Mach mit: Theater im Deutschunterricht JUMA berichtet über Theateraufführungen in Heersum. Lassen Sie Ihre Schüler eine Theaterszene oder einen Einakter schreiben und in der Klasse aufführen – natürlich auf Deutsch! Schicken Sie den Text (Dialoge, Regieanweisungen usw.) in Kurzform sowie Fotos der Aufführung an folgende Adresse: Redaktion JUMA/TIPP Stichwort: Theater Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln TIPP veröffentlicht die besten Einsendungen in Auszügen. Einsendeschluss ist der 31.12.2004. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Literarische Mutprobe Vorlesewettbewerb in der Klasse Foto: Andreas Hartmann Jeweils 2–3 Schüler entscheiden sich gemeinsam für ihren Lieblingsartikel aus dem aktuellen JUMA und wählen einen kurzen Auszug daraus. Sie lesen ihn nacheinander jeweils einmal vor der ganzen Klasse laut vor. Die Klasse wählt den besten Vorleser. Freilicht-Theater in Heersum 4 TIPP 2/2004 Nach dieser Vorrunde treten die besten Vorleser gegeneinander an (bei vielen Schülern in mehreren Runden) – mit einem oder mehreren JUMA-Texten, die eine Schüler-Jury auswählt. Die Klasse ermittelt nach der Endrunde per Abstimmung den Gesamtsieger des Vorlesewettbewerbs. Varianten: 1. Je nach Alter können die Schüler Beurteilungskriterien für gutes Vorlesen festlegen, z.B. Aussprache, Lesetempo, Betonung usw. 2. Die Mitschüler machen jeweils beim zweiten Vorlesen Notizen zum Inhalt des Textes. 2–3 Zuhörer geben ihn anschließend wieder. 3. Autorenlesung: Die Schüler lesen ihre eigenen Texte vor. Abc des Kochens Speisekarte auf Deutsch In Kleingruppen schreiben die Schüler die Speisekarte eines Restaurants mit leckeren Vorspeisen, Hauptgerichten, Nachspeisen und Getränken. Beispiel für ein Hauptgericht: Zander mit Balsamico-Risotto Fremde Augen sehen anders Arbeit mit Fotos Die Schüler bilden Kleingruppen. Jede Gruppe bekommt eine Kopie der Kopiervorlagen 1 und 2 (TIPP-Seiten 7 und 8). Der Lehrer schreibt einige Themen des Imagine-Fotoprojekts (siehe JUMA-Seite 9) an die Tafel: Foto: Dorothea Weinell Auch die Preise dürfen nicht fehlen. Die fertigen Karten werden bis zur nächsten Stunde für jeden Schüler der Gruppe kopiert. Nacheinander stellt jeder Schüler sie einer anderen Gruppe vor und nimmt Bestellungen an – solange, bis alle Gruppen alle Karten kennen. Öffentliche Lesung • Menschen in Deutschland • Kindheit • Verkehr • Schule • Architektur • Sport • Kinder von 0–10 • Natur • Essen • Die Deutschen Gemeinsam überlegen und begründen die Gruppen, zu welchem Thema jedes einzelne Foto auf den beiden TIPP-Kopiervorlagen gehört, geben jedem Foto einen Titel und schreiben zu jedem Foto einen kurzen Text. Alle Ergebnisse werden im Klassenzimmer aufgehängt, so dass sich die Schüler wie in einer Ausstellung darüber informieren können. TIPP 2/2004 5 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT Die Titel, Themen und Begleittexte der jungen Fotografen: Kopiervorlage 1: 1. Foto („Ohne Titel“, von Denis, 16, Russland): Menschen in Deutschland (ohne Text) 2. Foto („Stadtrand“, von Pascal, 15, Ruanda): Architektur „Mich beeindruckt die Lage des Hauses in der Stille, am Rande der Stadt.“ 3. Foto („Unschuld“, von Jaqueline, 15, Dominikanische Republik): Kindheit „Der kleine Junge ist einfach süß, weil er mich mit seinem kleinen Schokomund ganz unschuldig anlächelt.“ 4. Foto („Bus-Kids“, von Evelyn, 25, Uganda): Verkehr „Dies ist ein Schulbus, der die Kinder sicher zur Schule bringt und abholt. Ich finde, der Bus verbindet die Kinder, weil sie Zeit haben, sich kennen zu lernen.“ Kopiervorlage 2: 5. Foto („Traumhafte Schule“, von Kristin, 17, Deutschland): Schule „Schule kann auch Spaß machen.“ 6. Foto („Jeder braucht mal eine Pause“, von Anja, 16, Deutschland): Sport „Am Abend war ich fix und fertig und legte die Beine hoch – und das ist alles, was von mir übrig blieb.“ 7. Foto („Guter Hoffnung sein“, von Ksenia, 18, Russland): Kinder von 0–10 „Man kann den zukünftigen Eltern das Glück von den Augen ablesen, deswegen mag ich dieses Foto besonders.“ 8. Foto („Ohne Titel“, von Noelia, 14, Dominikanische Republik): Natur „Fuß = Leben; Fluss = Wasser; Sonne = Licht – diese drei Dinge sind Bestandteile des Lebens.“ 9. Foto („Gesundheitstipp“, von Milly, 16, Uganda): Essen „Die Vitamine der Früchte helfen uns, gesund und fit zu bleiben.“ 10. Foto („Die Deutschen ... manchmal intim“, von Marleen, 18, Deutschland): Die Deutschen „Gespräch von Freund zu Freundin zwischen Kaffee und Straße.“ Mach mit! Foto: © gtz Projekt: Die Schüler machen zu eigenen Themen Fotos in ihrer Stadt und erläutern bzw. betexten sie. Der Lehrer schickt die besten Fotos mit Texten an die Redaktion JUMA/TIPP, Stichwort: Fotos, Frankfurter Straße 40, D-51065 Köln. TIPP veröffentlicht eine Auswahl und bedankt sich mit Fotos aus Deutschland dafür. Einsendeschluss ist der 31.12.2004. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ein Foto zum Thema „Verkehr“ 6 TIPP 2/2004 Gebt jedem Foto einen Titel; notiert, zu welchem Thema jedes einzelne Foto passt; schreibt zu jedem Foto einen kurzen Text! 1 2 3 4 FREMDE AUGEN SEHEN ANDERS Fotos: © gtz KOPIERVORLAGE 1 Aufgaben TIPP 2/2004 7 Gebt jedem Foto einen Titel; notiert, zu welchem Thema jedes einzelne Foto passt; schreibt zu jedem Foto einen kurzen Text! 5 6 7 8 9 10 8 TIPP 2/2004 Fotos: © gtz KOPIERVORLAGE 2 FREMDE AUGEN SEHEN ANDERS Aufgaben I AUT HEN TEX INFORMATION TISC HER T Fremde Augen sehen schärfer Die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) über ihr Foto-Projekt „Imagine“ Foto-Safari durch Deutschland Was ist typisch deutsch? Was springt Kids aus anderen Kontinenten und Kulturkreisen in Deutschland ins Auge? Welches Spiegelbild halten sie Gleichaltrigen vor? Und welche Klischees werden sie sprengen? 15 Jugendliche aus acht Ländern nahmen im September 2003 an einer Foto-Safari durch die Bundesrepublik teil. Drei Wochen lang durchquerten die 14- bis 16-jährigen Jungen und Mädchen Deutschland mit einem alten Bücher-Bus. Die Aufschrift: „Imagine Germany!“ (Stell dir Deutschland vor!). Dabei fotografierten sie, was sie in unserem Land für auffällig und nachdenkenswert hielten und sammelten ihre Denkanstöße in einem Foto-Tagebuch. Die Safari-Teilnehmer richteten ihr Augenmerk auf den Alltag eines Landes, das sie allenfalls vom Hörensagen kannten und zum ersten Mal besuchten – Deutschland. Im Duett mit Deutschen Fotografiert werden durfte alles, was den Jugendlichen unterwegs auffiel oder was sie gerne kreativ ins Licht setzen wollten – in Farbe oder Schwarzweiß. Am Ende trafen sie eine schwierige Wahl. Jeder Teilnehmer musste sich für sechs Aufnahmen entscheiden, die ihm am wichtigsten erschienen – und begründen, warum. Stationen der Foto-Safari 2003 Vorbereitung in der Heimat Mit 15 Partnerschülern aus Berlin veranstalteten sie dabei ein Foto-Duett. Die jungen Berliner suchten zur gleichen Zeit nach Themen und Motiven, die ihre ausländischen Gäste ihrer Meinung nach fotografieren würden. Foto: gtz Der Foto-SafariBus war ein ehemaliger Bücherbus. Die Vorbereitung auf die FotoTour fand bereits in den Heimatländern statt. Dazu zählen: China, Russland, Israel, Paraguay, die Dominikanische Republik, Uganda, Ruanda und Ägypten. Zu Hause sollten sich die Teilnehmer damit auseinandersetzen, was sie von ihrer Reise erwarten und ihre Assoziationen zu Deutschland dokumentieren. Ihre Erlebnisse und die entstandenen Fotos haben die Jugendlichen abschließend im Berliner Museum für Kommunikation vorgestellt. Die Bilder der FotoSafari werden außerdem im Internet zur Diskussion gestellt – unter www.imagine.gtz.de. TIPP 2/2004 9 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT Kein Blut für Dracula Kreatives Schreiben nach Vorgabe Die Schüler bilden Kleingruppen. Jede Gruppe bekommt eine Kopie der TIPP-Seite 11 (Kopiervorlage) mit Anzeigenmotiven der Blutspendekampagne des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Jahr 2003 (siehe Information unten). Die Schüler betexten das Motiv in der Mitte wie im Beispiel auf der Kopiervorlage links. Lösung: Büroklammern gibt’s im Laden. Blut nicht. Danach fügen sie mittels der rechten Vorlage auf der Kopiervorlage weitere Motive von Konsumgütern mit eigenen Texten hinzu (zeichnen oder Fotos aus Zeitschriften ausschneiden!). Hinweis für den Lehrer: Die rechte Anzeige ohne Motiv und Text bitte mehrmals kopieren! I AUT Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) startete mit Beginn des Jahres 2003 eine neue Blutspendekampagne und gab dazu die folgenden Informationen: „Unter dem Motto ,Alles ist käuflich – Blut nicht!‘ machen wir aufmerksam auf die besondere Bedeutung der Blutspende. Wir zeigen, Blut ist ein wertvolles Gut, das durch nichts zu ersetzen ist. Auf einfachen, klar gestalteten Anzeigenmotiven werden Dinge des alltäglichen Lebens abgebildet, Konsumgüter, die ohne Aufwand neu zu beschaffen sind. Diese Beispiele machen deutlich, dass es mit Blut gerade so nicht ist. Ein Anzeigenmotiv der Blutspendekampagne des Deutschen Roten Kreuzes. Motto: „Alles ist käuflich – Blut nicht!“ 10 TIPP 2/2004 TEX INFORMATION „Alles ist käuflich – Blut nicht!“ Denn: Blut ist keine Ware, Blut kann man eben nicht kaufen. HEN TISC T Um den notwendigen Bedarf an lebensrettenden Blutkonserven sicher zu stellen, sind wir auf viele Millionen freiwillige Blutspender angewiesen – und auf die Mithilfe von Redaktionen und von Anzeigenabteilungen, diese Menschen zum Blutspenden zu motivieren. Appellieren Sie gemeinsam mit uns an das Verantwortungsgefühl jedes Einzelnen, sich mit einer Blutspende für das Leben seiner Mitmenschen einzusetzen! Denn nur der Mensch allein ist in der Lage, anderen Menschen durch seine Blutspende zu helfen.“ Internet: www.DRK.de HER KOPIERVORLAGE KEIN BLUT FÜR DRACULA Aufgaben Schreibt zu dem Motiv in der Mitte wie im Beispiel links einen Text und gestaltet eigene Anzeigen nach diesem Vorbild. Nehmt dazu die Anzeigen-Vorlage rechts! Vollständig ist nur das linke Motiv der Blutspendekampagne des Deutschen Roten Kreuzes. TIPP 2/2004 11 S 12-13 Olympia, Korr. 2 25.02.2004 13:36 Uhr Seite 12 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT FÜNF GUTE GRÜNDE SPRECHEN FÜR LEIPZIG: ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 8–13 Warum soll Olympia nach Leipzig? Das Bewerbungskomitee Leipzig 2012 über die Kandidatur der Stadt für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2012 Das Logo für Leipzig Warum sollen die Olympischen Spiele nach Leipzig? Hat die Musik- und Kulturstadt, die Handels- und Messestadt, die Verlags- und Buchstadt, die Sportstadt nicht genügend Attribute? Was also spricht für Leipzig als Austragungsort der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele? Leipziger Kirchen Ausgangspunkt einer machtvollen Montagsdemonstration. 70 000 Menschen schweigend. Kerzen in den Händen. Option „Kerze“ heißt Option „Gewaltlosigkeit“. Die Staatsmacht weicht vor den Massen zurück. Es fällt kein Schuss. Dieser Tag markiert den Durchbruch der friedlichen Revolution im Osten Deutschlands und leitete den Sturz des SED-Regimes ein. Einen Monat später wird die Berliner Mauer geöffnet. Deutschland nutzt die Chance auf Vereinigung, nach Jahrzehnten der Teilung und Trennung. Diese Ereignisse haben sich tief in die Erinnerung der Menschen eingegraben. Daraus leiten die Leipzigerinnen und Leipziger ihr hohes Selbstbewusstsein ab und halten die Idee der Völkerverständigung, der Internationalität und des Friedens wach. Leipzig bewirbt sich gerade deshalb um die Olympischen Spiele. Hier werden 1989 leiteten die Menschen Leipzigs friedlich die entscheidende Veränderung in Deutschland ein: die Wende zu einem wiedervereinigten demokratischen Deutschland. Seit 1982 traf sich in der Nikolaikirche zu Leipzig eine zunächst kleine Schar von Menschen zum Friedensgebet. Hier wurden zum ersten Mal Demokratisierung und das Recht auf freie Meinungsäußerung kontinuierlich eingefordert. Die Kirche ist offen für alle. Sieben Jahre später, am 9.Oktober 1989, sind die Nikolaikirche und drei weitere 12 TIPP 2/2004 Foto: Leipzig 2012 Wir meinen, mit unserer fast 850jährigen Geschichte in besonderer Weise der Geschichte der olympischen Idee Gestalt geben zu können. Leipzig hat immer von sich reden gemacht. Die Stadt war Ausgangspunkt von Bürgerbewegungen für Demokratisierung und freie Meinungsäußerung, ganz besonders in der jüngeren Geschichte. Der ehemalige deutsche Außenminister Hans Dietrich Genscher ist Vorsitzender des Kuratoriums des Bewerbungskomitees von Leipzig. AUT HEN TEX TISC HER T die Ideale Pierre de Coubertins greifbar. Aber ist die Stadt nicht zu klein für solch ein Weltereignis? Wir meinen, dass gerade in der überschaubaren Größe Leipzigs eine Stärke liegt. In einer Halbmillionenstadt mit Wettkampfstätten, die fußläufig vom Bahnhof zu erreichen sind, werden Olympische Spiele die ganze Stadt prägen, verändern und in den Dienst der Spiele stellen. Ganz Leipzig wird somit Olympisches Dorf. Wir wollen und können die Olympischen Spiele nach Leipzig holen, wir haben ideale Bedingungen – und wir haben eine Geschichte zu erzählen. Prominenten-Stimmen „Obwohl ich in der nationalen Phase Botschafterin für Düsseldorf war, fand ich die Entscheidung für Leipzig eine tolle Sache. Ich als Sportlerin sehe Leipzig als Bewerbung für Deutschland, die ich persönlich gut vertreten kann. Leipzig ist eine attraktive Stadt, die Olympia viel zu bieten hat.“ Heike Henkel, HochsprungOlympiasiegerin, Barcelona 1992 „Von den Fakten her bin ich sehr überzeugt von Leipzig. Ich hoffe, dass Leipzig den Sprung in die 25.02.2004 13:36 Uhr Seite 13 Candidate City-Phase im nächsten Jahr schafft und erfolgreich auf die Entscheidung 2005 in Singapur zusteuert.“ „Leipzig ist geprägt von tiefer Liebe zum Sport. Ich bin maßlos glücklich für Leipzig. Wenn ich mir die Entwicklung der letzten 14 Jahre anschaue, gibt mir das ein glückliches Gefühl, wenn in Leipzig wieder ein Geist erwacht ist, den ich von der Zeit vor 1989 kenne.“ Kurt Masur, Dirigent, Leipzig, New York, Paris, London „Ich freue mich wirklich sehr. Um mich den Worten des Oberbürgermeisters Tiefensee anzuschließen: Ganz Leipzig wird zum Olympischen Dorf. Leipzig kommt als ganz neue Chance und ganz neue Art von Olympischen Spielen zum Zug. Ich freue mich auf die Aussicht einer Innovation in der Geschichte der Olympischen Spiele.“ Richard von Weizsäcker, Alt-Bundespräsident „Ich kann es noch gar nicht fassen, mir persönlich ging es während der Entscheidung wie bei einem großen Wettkampf: man ist voll konzentriert, funktioniert nur noch mechanisch und nach dem Sieg ist das Gefühl unbeschreiblich.“ Catherine Bader-Bille, Goldmedaillengewinnerin der Paralympics 2000 in Sydney Foto: Marko Mädge/Westend Florian Schwarthoff, mehrfacher Deutscher Meister über 110 Meter Hürden und Bronzemedaillengewinner von Atlanta Die Delegation der Olympiaregion Leipzig in München, wo die Entscheidung über den deutschen Bewerber fiel. „Vom Gefühl her bin ich völlig überwältigt. Es ist großartig, was wir erreicht haben. Die Bedeutung dieses Tages kann ich momentan noch nicht so ganz fassen, ich finde es wunderbar, hier dabei zu sein.“ Sylke Otto, Olympiasiegerin im Rennrodeln 2002 in Salt Lake City „Der Zuschlag des NOK für Leipzig 2012 ist für mich das Größte, was ich bisher erlebt habe. Für mich war das einer der wenigen Momente in meinem Leben, die mich aus der Fassung gebracht haben. Ich kann mir nur zwei Ereignisse vorstellen, die das noch toppen könnten: der internationale Zuschlag 2005 und die Olympischen Spiele 2012 selbst.“ Jens Lehmann, Rad-Olympiasieger 1992 in Barcelona und 2000 in Sydney „Ich habe mir so sehr gewünscht, dass wir den Zuschlag bekommen. Die Spannung in München war enorm. Jetzt bin ich einfach nur glücklich. Ein toller Erfolg für die Sportstadt Leipzig!“ Alexandra Uhlig, Nationalspielerin des Handballclubs Leipzig und Nachwuchstalent für 2012 P PRAXIS Warum soll Olympia nach …? Nach der Lektüre des JUMA-Artikels „Fünf gute Gründe sprechen für Leipzig“ und der TIPP-Seiten 12–13 sammeln die Schüler in Kleingruppen Gründe für die Bewerbung ihrer eigenen Stadt oder ihres eigenen Landes. Oder: Jede Gruppe sucht Gründe für die Bewerbung einer anderen Stadt ihres Landes. Nach dem Austausch von Argumenten wird in der Klasse über die nationale Bewerberstadt abgestimmt. TIPP 2/2004 13 Texte: © Bewerbungskommitee Leipzig 2012; www.leipzig2012.de S 12-13 Olympia, Korr. 2 S 14-15 30 Jahre, Korr. 1 25.02.2004 15:42 Uhr Seite 14 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT JUBELJAHR 2004: ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 21–23 Vor 30 Jahren Eine Auswahl von Ereignissen im Gründungsjahr von JUMA und seinen Vorgängern – in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Die Bundesrepublik Deutschland 1974 01.01. Die Preisbindung für Markenartikel wird aufgehoben. Die Hersteller gehen zu unverbindlichen Preisempfehlungen über. 09.01. Die Bundesregierung beschließt das „Rahmenprogramm Energieforschung“ zur besseren und sparsameren Verwendung von Energie. 05.03. Premiere des Films „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder. 22.03. Die Volljährigkeit wird von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt; die Ehemündigkeit der Frauen wird von 16 auf 18 Jahre heraufgesetzt. 24.04. Günter Guillaume, persönlicher Referent von Bundeskanzler Willy Der Schriftsteller Erich Kästner stirbt am 29.7.1974 in München. Brandt, wird wegen Spionage für die DDR verhaftet. 01.05. Ab diesem Tag bekommen Verkehrssünder im Flensburger Kraftfahrtbundesamt Strafpunkte. Ab einer bestimmten Zahl führen sie zum Verlust des Führerscheins. 09.05. Auf Vorschlag von Willy Brandt nominiert die SPD Helmut Schmidt zum Kandidaten für die Wahl des neuen Bundeskanzlers am 16.5.1974 15.05. Walter Scheel wird vierter deutscher Bundespräsident. 18.06. Die Reform des Lebensmittelrechtes verbietet unter anderem Rundfunkund Fernsehwerbung für Tabakwaren. 29.07. Der Schriftsteller Erich Kästner stirbt 75-jährig in München. Foto: dpa 12.12. Das neue Hochschulrahmengesetz sieht u.a. Regelstudienzeiten vor und regelt den Hochschulzugang neu. 12.12. In Hamburg wird der neue Elbtunnel eröffnet. 14 TIPP 2/2004 S 14-15 30 Jahre, Korr. 1 25.02.2004 15:42 Uhr Seite 15 Bundeskanzler Willy Brandt (links) mit seinem persönlichen Referenten Günter Guillaume (rechts), der 1974 wegen Spionage für die DDR verhaftet wird. 17.11. Die katholischen Bischöfe in der DDR kritisieren in einem Hirtenbrief das staatliche Erziehungsmonopol. 22.11. Die Nachrichtenagenturen ADN (DDR) und dpa (Bundesrepublik) vereinbaren den Austausch von Nachrichten. Die Deutsche Demokratische Republik 1974 01.01. Das Kfz-Länderzeichen „D“ wird durch „DDR“ ersetzt. 03.05. Der Nationale Verteidigungsrat (NVR) bestätigt den „Schusswaffeneinsatz gegen Grenzverletzer“. 02.05. Die „Ständigen Vertretungen“ der beiden deutschen Staaten werden in Bonn und Ostberlin eröffnet. 04.09. Die USA nehmen diplomatische Beziehungen zur DDR auf. 14.09. Auf den neuen Banknoten der DDR steht die Währungsbezeichnung „Mark der DDR“ anstatt der alten Bezeichnung „Mark der Deutschen Notenbank“ 26.10. Die am 5. November 1973 verdoppelten Mindestumtauschsätze für Besucher aus dem Westen werden auf 6 Mark 50 bzw. 13 Mark (für Erwachsene) gesenkt. 20.12. Rentner aus dem Westen werden bei DDRBesuchen vom Mindestumtausch befreit. Literatur Thomas Fischer, Rainer Wirtz 100 Deutsche Jahre Chronik Verlag Im Wissen Media Verlag Avenwedder Straße 55 D-33311 Gütersloh www.chronikverlag.de P PRAXIS Schüler auf den Spuren der Vergangenheit Die Schüler recherchieren einzeln, zu zweit oder in Gruppen z.B. beim Deutschen Historischen Museum (im Internet: www.dhm.de), was 1975, 1976, 1977 usw. in Deutschland (im eigenen Land, in anderen Ländern, weltweit) geschah. Die Auswahl der Ereignisse wird unter vorgegebenen Gesichtspunkten vorgenommen: Ereignisse, die Deutschland und ihr Land gemeinsam betrafen; Berücksichtigung der Bereiche Politik, Wirtschaft, Gesellschaft etc., so dass ihre persönliche Chronik für einen bestimmten Zeitraum entsteht. TIPP 2/2004 15 Quelle: Deutsches Historisches Museum im Internet: www.dhm.de Foto: dpa 11.12. Abkommen über den Transport von Westberliner Hausmüll in die DDR. S 16-19 Wimmelbild, Korr. 2 25.02.2004 13:54 Uhr Seite 16 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 24–25 Große Jubiläumsparty 1. Schritt Der Lehrer bereitet ein Puzzle-Spiel vor Der Lehrer unterteilt das „Wimmelbild“ auf den JUMA-Seiten 24–25 mit einem schwarzen Stift in etwa 40 Puzzle-Teile. Auf jedem Teil sind jeweils mehrere Gäste der großen Jubiläumsparty zu sehen (siehe Beispiel links). Danach kopiert er das Bild mehrmals in Farbe oder Schwarzweiß, klebt es auf Pappe oder Karton und schneidet alle Teile aus. In der Klasse bilden die Schüler Gruppen. Jede Gruppe bekommt einen kompletten Satz Puzzle-Teile. Nur bei einer Gruppe ist das Bild nicht zerlegt; zu sehen sind aber die schwarzen Unterteilungen. Diese Gruppe übernimmt die Spielleitung. 2. Schritt Der Lehrer unterteilt das Wimmelbild in Puzzle-Teile. Die Schüler spielen Puzzle in der Klasse Zeichnungen: Niels Schröder Die Spielleiter-Gruppe darf den anderen Gruppen das komplette Bild nicht zeigen. Das Puzzle-Spiel beginnt mit einem Eckteil, das ein Schüler der Spielleiter-Gruppe beschreibt (siehe Beispiel links). Nun beschreibt einer der Spielleiter, was auf dem Anschlussstück zu sehen ist. Die anderen Gruppen dürfen Fragen stellen. Das Puzzle-Spiel beginnt mit einem Eckteil, zum Beispiel diesem. 16 TIPP 2/2004 Beispiele: Fünf Personen sitzen an einem Tisch. – Ist auch ein Indianer dabei? – Liest ein Junge mit Baseball-Kappe JUMA? S 16-19 Wimmelbild, Korr. 2 25.02.2004 13:54 Uhr Seite 17 Jede Gruppe setzt das Puzzle nach den Beschreibungen der Spielleiter auf ihrem Tisch zusammen. 3. Schritt Personenbeschreibung und -suche Jede Gruppe sucht einen Party-Gast und beschreibt ihn zum Beispiel mit Hilfe folgender Angaben: • Name • Nationalität • Alter • Kleidung • Besondere Kennzeichen Kann der mich nicht in Ruhe JUMA lesen lassen? Jeweils ein Schüler liest sie der Klasse vor. Alle anderen Gruppen suchen diese Person nun und dürfen Fragen dazu stellen. Beispiel: „Wer hat die gesuchte Person zuletzt gesehen?“ Wer sie zuerst findet, hat gewonnen. 4. Schritt Die Schüler erweitern das Puzzle mit Denk- und Sprechblasen Die Gruppen nehmen sich einzelne, verschiedene Puzzleteile vor. Sie kleben jedes Teil auf ein Blatt Papier und fügen Denk- oder Sprechblasen hinzu (siehe Beispiel rechts). Die Schüler erweitern einzelne PuzzleTeile mit Denkoder Sprechblasen. Darf ich mal um Aufmerksamkeit bitten? Variante: Jede Gruppe schneidet einzelne Figuren aus und gestaltet einen Comic damit. (Vgl. Wo ist Walter, TIP 2/93, Seiten 32–33, und TIP 1/94, Seite 44.) Mach mit! Machen Sie mit ihren Schülern Unterrichtsvorschläge für das „Wimmelbild“ in JUMA, testen Sie sie in der Klasse und schicken Sie alle Vorschläge bis zum 30.11.2004 an die Redaktion JUMA/TIPP Stichwort: „Wimmelbild“ Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln TIPP verlost unter allen Einsendern 10 Pakete mit Materialien für den Deutschunterricht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. TIPP 2/2004 17 S 16-19 Wimmelbild, Korr. 2 25.02.2004 13:54 Uhr Seite 18 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT FÜNF WEITERE UNTERRICHTSVORSCHLÄGE 1. Unterrichtsvorschlag Bildbeschreibung und Hörverstehen Der Lehrer deckt 10 Personen, Tiere, Gegenstände, Gebäude usw. auf dem Bild ab und macht Fotokopien von dem Bild mit weißen Stellen (siehe Beispiel links). In der Klasse sitzen sich jeweils zwei Schüler gegenüber. Schüler 1 hat die JUMA- (oder TIPP-) Seiten 24–25 vorliegen; Schüler 2 bekommt die Fotokopie mit weißen Stellen davon. Er fragt Schüler 1 nach den fehlenden Bildteilen. Der Lehrer deckt zum Beispiel einzelne Personen ab. Die Schüler befragen sich gegenseitig nach den fehlenden Bildteilen. Beispiel: Was befindet sich rechts von dem Mädchen, das neben den JUMAStapeln steht? Schüler 2 antwortet zum Beispiel: „Da sitzt ein Mann mit Hut auf einem Stuhl und trinkt eine Tasse Kaffee.“ Schüler 2 trägt alle Antworten in Stichworten auf der Kopie ein. Sobald er 5 weiße Stellen mit Worten gefüllt hat, prüft er, ob die Beschreibungen mit den Bildern übereinstimmen. Bei falschen oder unvollständigen Beschreibungen korrigiert er Schüler 1 oder er vervollständigt die Angaben. Beispiel: Aus dem Mund des Mannes kommt eine Flamme! Danach tauschen Schüler 1 und 2 die Rollen. 2. Unterrichtsvorschlag Tauschbörse Jeder Schüler bekommt ein Blatt Papier und 10–15 Zettel. Alle Schüler sehen sich 3 Minuten das „Wimmelbild“ genau an und versuchen möglichst viele Details zu behalten (vgl. „Kim-Spiel“). Danach sammelt der Lehrer alle JUMA-Hefte ein und stellt den Schülern folgende Aufgabe: „Schreibt auf das Blatt Papier möglichst viele Personen, Tiere und Gegenstände, die auf dem Bild zu sehen sind!“ Beispiele: ein Eskimo, eine Maus, eine Harfe Jeder Schüler schreibt seine Wörter einzeln auf je ein Kärtchen, die er Mitschülern in Einzelgesprächen zum Tausch anbietet. 18 TIPP 2/2004 S 16-19 Wimmelbild, Korr. 2 25.02.2004 13:54 Uhr Seite 19 Beispiel: – Ich habe einen Luftballon. Was gibst du mir dafür? – Ich kann dir einen Lampion geben. – Einen Lampion habe ich schon. Hast du nichts anderes? – Doch, eine Kerze! Ziel ist, möglichst viele Zettel mit Wörtern zu bekommen, die man nicht hat. Die Schüler schreiben alle neuen Wörter auf ihre Listen. Getauscht wird im Verhältnis 1:1 – oder zu einem ungünstigeren Kurs, wenn man zum Beispiel schon viele Wörter hat. Nach etwa 10 Minuten werden die Wörter auf der Liste gezählt. Der Schüler mit den meisten Wörtern auf seiner Liste schreibt sie an die Tafel (bei gleicher Anzahl Wörter entscheidet das Los). Die anderen Schüler ergänzen die Liste an der Tafel und die eigene. Als Hausaufgabe macht jeder Schüler um die Personen, Tiere und Gegenstände, die auf seiner Liste stehen, einen Kreis, und er erweitert seine Liste um weitere Wörter. 3. Unterrichtsvorschlag Textproduktion und Hörverständnisübung Jeder Schüler wählt eine Person auf dem Bild in JUMA und schreibt eine kurze Geschichte dazu. Einige Geschichten werden anschließend vorgelesen. Die Klasse muss raten, um welche Person es sich handelt. 4. Unterrichtsvorschlag Geschichten erzählen Die Schüler bilden Kleingruppen. Der Reihe nach schließt jeweils ein Schüler die Augen und zeigt mit einem Stift auf einen Punkt des Bildes. Dann öffnet er die Augen und erzählt zu dem gezeigten Bildausschnitt spontan eine Geschichte. Wenn ein Schüler nichts Sinnvolles trifft, versucht er es noch einmal. 5. Unterrichtsvorschlag Beispiel für eine Wortkette: KocH – HarfenspieleR – Rhinozeros Wortkette Gruppenarbeit: Ein Schüler nennt eine Person, ein Tier oder einen Gegenstand auf dem Bild. Der nächste Schüler fährt mit dem letzten Buchstaben des Wortes fort, indem er eine weitere Person, ein weiteres Tier oder einen weiteren Gegenstand auf dem Bild nennt. So entsteht eine Wortkette (siehe Beispiel rechts). (Vgl. Gesucht? Gefunden! TIP 1/93, Seite 30, und TIP 2/94, Seiten 38–39.) TIPP 2/2004 19 S 20-23 Debatte, Korr. 2 25.02.2004 14:00 Uhr Seite 20 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DER JUMA-SEITE 27 Gute Argumente Oberstufe Vorbereitung Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Gute Argumente“. Um selbst eine Debatte zu führen, bilden sie Gruppen mit jeweils 5 Teilnehmern. Ein Schüler übernimmt mit Hilfe der Kopiervorlage 2, TIPP-Seite 23, die Auswertung der Debatte, und er misst die Zeit. Gemeinsam einigt sich jede Gruppe auf eine aktuelle Streitfrage, bei der zwei Schüler dafür und zwei Schüler dagegen sind. Beispiele: • Sollen Gerichtsverhandlungen im Fernsehen übertragen werden? • Soll man Innenstädte mit Kameras überwachen? Fotos: Gemeinnützige Hertie-Stiftung Durchführung Bei einer Debatte zählen nicht nur Argumente, sondern auch, wie sie vorgetragen werden. 20 TIPP 2/2004 Die Debatte wird nach den Regeln auf der Kopiervorlage 1, TIPP-Seite 21, geführt. Sie liegt allen Gruppen vor. Der Schüler, der die Auswertung übernimmt, macht sich Notizen über den Verlauf der Debatte, bewertet die Sachkenntnis, das Ausdrucksvermögen, die Gesprächsfähigkeit und die Überzeugungskraft jedes Redners (siehe TIPP-Seite 23) – und er entscheidet abschließend über die Platzierung der Schüler. In weiteren Runden ändern sich die Zusammensetzung der Gruppen sowie die Themen der Streitgespräche. Varianten: Die Debatten umfassen mehrere Runden; die Sieger kommen jeweils eine Runde weiter. Die letzte Runde wird als Streitgespräch vor der Klasse geführt. Dabei werden der oder die Gesamtsieger ermittelt. KOPIERVORLAGE 1 S 20-23 Debatte, Korr. 2 25.02.2004 14:00 Uhr Seite 21 Regeln für „Jugend debattiert“Übungsdebatten 1. Debattiert wird eine aktuelle politische Streifrage. Die Frage ist so zu stellen, dass sie nach einer konkreten Maßnahme fragt und nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden kann. 2. Debattiert wird zu jeweils vier Personen, zwei pro, zwei contra. Einen Gesprächsleiter gibt es nicht. 3. Jede Debatte gliedert sich in drei Teile: Eröffnungsrunde, freie Aussprache und Schlussrunde. In der Eröffnungsrunde hat jeder Teilnehmer die Streitfrage aus seiner Sicht zu beantworten, dann wird die Aussprache in freiem Wechsel fortgesetzt. 4. Nach Ende der freien Aussprache erhält jeder Teilnehmer die Möglichkeit zu einer abschließenden Äußerung (Schlussrunde). 5. In der Eröffnungsrunde beginnt, wer die Änderung des bestehenden Zustands wünscht. In der Schlussrunde reden die Teilnehmer, auch wenn es zu MeinungsJugend debattiert 2004, Lehrer-Begleitheft; @ Gemeinnützige Hertie-Stiftung wechseln gekommen ist, in gleicher Reihenfolge wie in der Eröffnungsrunde. GUTE ARGUMENTE 6. In der Eröffnungsrunde darf der einzelne Teilnehmer ohne Unterbrechung nicht länger als eine Minute sprechen. Die freie Aussprache dauert insgesamt sechs Minuten. In der Schlussrunde ist die Redezeit jedes Teilnehmers auf eine halbe Minute begrenzt. Zwischenrufe gelten nicht als Unterbrechung. 7. Über die Einhaltung der Redezeiten wacht ein Zeitnehmer. Fünfzehn Sekunden vor Ablauf der Redezeit wird ihr nahes Ende durch einmaliges Klingelzeichen angezeigt. Das Überschreiten der Redezeit wird durch zweimaliges Klingelzeichen angezeigt und anschließend durch dauerndes Klingelzeichen unterbunden. TIPP 2/2004 21 S 20-23 Debatte, Korr. 2 25.02.2004 14:00 Uhr Seite 22 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT I INFORMATION Jugend debattiert Der Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“ ist ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten – in Kooperation mit der Stiftung Mercator, der Heinz Nixdorf Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Kultusministerkonferenz sowie den Kultusministerien der Länder. Dominic (links) und Jakob Michael, Sieger des Wettbewerbs 2003, mit Bundespräsident Johannes Rau (Mitte) „Jugend debattiert“ soll dazu beitragen, die Bereitschaft und Fähigkeit junger Menschen zu fördern, sich gesellschaftlich und politisch zu engagieren, das bedeutet u.a. Position zu beziehen, Gründe dafür zu nennen, Kritik vorzutragen. Der Bundeswettbewerb 2004 findet in zwei Altersgruppen statt: als Wettbewerb für die Klassen 8–10 an Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien, als Wettbewerb für die Jahrgangsstufen 11–13 an Gymnasien und berufsbildenden Schulen. Die Schulen nehmen nicht einzeln, sondern in Verbünden teil. Jeder Schulverbund besteht in der Regel aus drei Schulen. Der Wettbewerb beginnt als Wettbewerb im Kurs oder in der Klasse und endet im Bundesentscheid. Die Aufgabe ist immer gleich: Jeweils vier Teilnehmer debattieren eine aktuelle politische Streitfrage vor Juroren. Kurse und Klassen bestimmen ihre Streitfragen selber. Die Streitfragen der Schulund Landeswettbewerbe werden vom Kuratorium „Jugend debattiert“ festgelegt und in Abstimmung mit den Kultusministerien bekannt gegeben. Vor dem Wettbewerb steht das Training. Hierfür gibt es umfangreiches Material, das man ebenso wie weitere Informationen über die Gemeinnützige Hertie Stiftung erhält: Franziska und Clemens Martin bei der Eröffnungsdebatte des Wettbewerbs 2002 im Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten. 22 TIPP 2/2004 Gemeinnützige Hertie-Stiftung Grüneburgweg 105 D-60323 Frankfurt am Main www.jugend-debattiert.ghst.de KOPIERVORLAGE 2 S 20-23 Debatte, Korr. 2 25.02.2004 14:00 Uhr Seite 23 Bewertungsbogen Name des Redners: Sachkenntnis Kenntnis des Sachverhalts (Tatsachen, Probleme, bisherige Regelung) Kenntnis von Wertungsgesichtspunkten (moralisch, politisch, rechtlich) Richtigkeit und Aktualität eigener Angaben Bestimmung der in der Streitfrage gefragten Maßnahmen (oder Bestätigung oder Kritik der von anderer Seite vorgetragenen Bestimmung) Ausdrucksvermögen Lebendige Gestik, Mimik, Stimme Deutliche Aussprache Flüssiger Vortrag (Eröffnungs- und Schlussrunde) Klare Gliederung, Zielsatz entsprechend der Streitfrage Verständlicher Satzbau, angemessene Wortwahl Zuhören und ausreden lassen (keine unpassenden Unterbrechungen) Anknüpfen an die Vorredner (ausdrücklich, präzise, korrekt) Auch die Anderen zu Wort kommen lassen (Freie Aussprache) Angreifen gegnerischer Schwachstellen (konsequent, aber fair) Bereitschaft, bei besseren Argumenten einzulenken Jugend debattiert 2004, Lehrer-Begleitheft; © Gemeinnützige Hertie-Stiftung GUTE ARGUMENTE Gesprächsfähigkeit Überzeugungskraft Passendes Auftreten (ernsthaft, vernünftig, wohlwollend) Begründung der eigenen Position (nicht bloß Behauptung) Wichtigkeit und Gewichtung der vorgetragenen Argumente Blick für das Wesentliche – im Fortschritt der Debatte TIPP 2/2004 23 S 24-25 Antje, Korr. 2 25.02.2004 14:05 Uhr Seite 24 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 28–29 Zu Hause in deutschen Regalen 1. Schritt Textverständnis-Übung Zeichnungen: Ulf Marckwort Partnerarbeit: Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Zu Hause in deutschen Regalen“. Gemeinsam schreiben sie auf, welche Figuren aus welchen Ländern bzw. Regionen für welche Produkte werben. Mit einer Biene kann man für Honig werben, denn sie produziert ihn. 24 TIPP 2/2004 Lösungen für den Lehrer: Frau Antje aus Holland für holländische Milchprodukte; Ilja Rogoff vom Balkan für Knoblauchpillen; Uncle Ben aus Texas für Reis; Fisherman’s Friend (Fischers Freund) aus Nordengland für Pastillen gegen Husten und Heiserkeit; „Monsieur Jacques“ aus Frankreich für typisch französische Produkte, z.B. für Baguettes; Maja aus Spanien für Seife; ein Gondoliere aus Italien für Cappuccino; ein Hirte aus Griechenland für Feta-Käse; der Cowboy aus Texas für Taccos. 2. Schritt Thematische Auseinandersetzung mit dem Text Kleingruppenarbeit: Der Lehrer verteilt an alle Gruppen eine Kopie der TIPP-Seite 25. Jede Gruppe überlegt, mit welchem Tier man für welches Supermarkt-Produkt werben kann und warum (siehe Beispiel links). Gemeinsam entwerfen die Schüler 2–3 „Packungen“ für „ihre Produkte“, auf denen auch Produktinformationen stehen, z.B. 250 Gramm (die jeweilige Tierzeichnung ausschneiden und auf ein Blatt Papier kleben; das Blatt so knicken, dass es steht!). Die Schüler dürfen auch selbst Tiere zeichnen. Alle „Produkte“ werden in der Klasse in ein Regal gestellt. 25.02.2004 14:05 Uhr Seite 25 Aufgabe Sucht euch 2–3 Tiere auf dieser Seite aus. Überlegt, für welche Produkte sie werben können. Entwerft eine Packung dafür, auf der auch Produktinformationen stehen. ZU HAUSE IN DEUTSCHEN REGALEN KOPIERVORLAGE S 24-25 Antje, Korr. 2 TIPP 2/2004 25 S 26-27 Denkmal, Korr. 2 25.02.2004 14:15 Uhr Seite 26 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 30–33 Schuften und lernen 1. Schritt Textlektüre und -auswertung Kopiervorlage: Lösungen Michael Schumacher: der Kerpener, der Formel-1Pilot, der 6-malige Formel-1Weltmeister, der 34-Jährige Joseph Beuys: der Künstler, der gebürtige Krefelder, der Professor für monumentale Bildhauerei, der FilzhutTräger Gerhard Schröder: der Bundeskanzler, der VollblutPolitiker, der ehemalige Ministerpräsident von Niedersachsen, der Exparteichef Till Eulenspiegel: der Bauernsohn, der bekannteste Narr der Welt, der Streichespieler, die historische Figur Florian Sump: Flo (kurz für Florian), das Mitglied der Popgruppe „Echt“, der JungMusiker, der Schlagzeuger und Texter 26 TIPP 2/2004 Die Schüler lesen die JUMA-Reportage „Schuften und lernen“ zu zweit. Jedesmal, wenn von Personen die Rede ist, unterstreichen sie den Namen oder das jeweilige Synonym (das den Text weniger eintönig macht). Beispiele: Nicole Rosentreter, Nicole, sie, die 20-Jährige 2. Schritt Zuordnung von Synonymen In Kleingruppen ordnen die Schüler nun die passenden Synonyme auf der Kopiervorlage den jeweiligen Namen zu (siehe TIPP-Seite 27). Varianten: 1. Sie fügen Synonyme hinzu. 2. Sie suchen Synonyme für andere Namen im aktuellen JUMA. 3. Schritt Anwendung von Synonymen Jeder Schüler schreibt abschließend einen kurzen Text, in der eine Person mehrmals mit Vor- und Nachnamen genannt wird (keine Personen der Kopiervorlage; auch der Öffentlichkeit Unbekannte, z.B. ein Klassenkamerad). Ein Mitschüler ersetzt den Namen jeweils durch ein anderes Synonym, nachdem er einmal genannt wurde. KOPIERVORLAGE S 26-27 Denkmal, Korr. 2 25.02.2004 14:15 Uhr Aufgabe Zu jeder Person auf den ersten 4 Fotos unten und zu Florian Sump passen 4 Synonyme. Welche? der 5-malige Formel1-Weltmeister der Künstler der gebürtige Krefelder der Exparteichef der Professor für monumentale Bildhauerei der Bauernsohn der Streichespieler der ehemalige Ministerpräsident von Niedersachsen die historische Figur der Formel-1-Pilot der Jung-Musiker der Bundeskanzler der Schlagzeuger und Texter Foto: dpa Foto: Stiftung Schloss Moyland der Kerpener der Filzhut-Träger der bekannteste Narr der Welt Flo der 34-Jährige der Vollblut-Politiker das Mitglied der Popgruppe „Echt“ Joseph Beuys Foto: dpa Foto: dpa Michael Schumacher Till Eulenspiegel Foto: Olaf Heine Gerhard Schröder SCHUFTEN UND LERNEN Seite 27 Die Gruppe „Echt“ mit Florian Sump (rechts) TIPP 2/2004 27 S 28-29 Sommer, Korr. 2 25.02.2004 14:19 Uhr Seite 28 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT DAS SOMMER-ABC: ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 34–37 Sommer-Abc D F Danke Was heißt „Danke!“ auf italienisch? Gut, man kann auch ohne Fremdsprachenkenntnisse an den Gardasee fahren. Ich wollte aber wenigstens die wichtigsten Wörter und Sätze auf Italienisch wissen. Mit einer Computer-CD habe ich mich vorbereitet. „Danke“ heißt auf Italienisch „Grazie“ – das wusste ich danach, und noch ein paar andere Wörter. Dann kam der Urlaub. Ein Ausflug nach Verona. Dichtes Gedränge in den Straßen. Endlich ein freier Platz im Eiscafé. Auf der Karte waren die Eisbecher abgebildet. Als der Kellner das Eis brachte, sagte ich spontan: „Merci!“ Der Kellner schaute mich verständnislos an. Oh nein, das war doch Französisch. „Grazie“ fiel mir in diesem Moment nicht mehr ein. Ich glaube, nächstes Jahr gehe ich in den Italienisch-Kurs in der Volkshochschule. Lisa, 17 Jahre Arbeiten, wenn die anderen Urlaub machen. Aufstehen, wenn die anderen noch im Bett liegen. Im Supermarkt Regale einräumen, wenn draußen die Sonne scheint. Das Leben kann grausam sein! Doch ich brauche den Ferienjob. Das verdiente Geld ist schon fest eingeplant: für den Autoführerschein. Darum beiße ich jeden Morgen die Zähne zusammen. Wenn es draußen richtig schön warm ist, sage ich mir: Du hast es gut, der Markt hat eine Klimaanlage. Wovor ich mich ein bisschen fürchte? Wenn am ersten Schultag alle von ihren tollen Ferienerlebnissen erzählen. Markus, 18 Jahre L Foto: Dieter Klein Wie sagt man auf Italienisch „Danke“, wenn der Kellner in Italien einen Eisbecher serviert? 28 TIPP 2/2004 Ferienjob Last-Minute-Urlaub Wir sind die fünf besten Freundinnen – normalerweise! Unseren gemeinsamen Sommerurlaub hatten wir schon im Winter geplant. Leider zerstritten wir uns kurz vor den Ferien. Plötzlich hatte keine mehr Lust gemeinsam zu verreisen. Gebucht und bezahlt hatten wir schon. Jede von uns war natürlich ziemlich sauer, weil das Geld weg war. Doch einen Tag vor der Reise standen zwei meiner Freundinnen vor der Tür und sagten: „Wir fahren, kommst du mit?“ Ich packte meinen Koffer. Wir sagten den anderen Bescheid, und die packten ebenfalls. Am nächsten Tag standen alle pünktlich am Bahnhof: Ein echter Last-minuteUrlaub! Nach einer Stunde im Zug war der Streit vergessen. Katharina, 18 Jahre N Nachprüfung Alles war bis ins kleinste Detail geplant. Der Urlaub sollte direkt nach Ferienbeginn losgehen. Doch mein Zeugnis machte mir einen Strich durch die Rechnung. Dort stand: Sie wird nicht in die Klasse 10 versetzt. Ein Schock für mich, denn das bedeutete Nachprüfung. Mein Urlaub war also gestorben. Ich musste sechs Wochen den Nachprüfungskurs besuchen! Am Ende hatte ich doch ein Erfolgserlebnis. Ich bestand die Nachprüfung. Als Belohnung durfte ich in den Herbstferien verreisen. Christiane, 15 Jahre P Piercing Meine Eltern mögen kein Piercing. Ich schon. Ich wollte immer schon ein Bauchnabel-Piercing haben. Das sieht bei den bauchfreien T-Shirts so süß aus! Beim Urlaub in Spanien bin ich einfach in einen Piercing-Laden gegangen. Ich stellte fest, dass es viel billiger war als in Deutschland. Und: Man brauchte keine Einverständniserklärung der Eltern! Darum ließ ich das Piercing machen. Zu Hause konnte ich es ein S 28-29 Sommer, Korr. 2 25.02.2004 14:19 Uhr Seite 29 Ein paar Spritzen halfen ihr schnell. Ich hoffe, dass sie bald wieder aufs Rad steigt! Daniel, 15 Jahre Foto: dpa T Auf Radtour paar Wochen verheimlichen. Irgendwann bemerkten es meine Eltern. Ich bekam einen Riesenärger. Heute allerdings findet es meine Mutter schön. Angela, 17 Jahre R Radtour Rad fahren ist unser Familiensport. Jedes Wochenende im Sommer lädt mein Vater die Räder aufs Autodach und fährt mit uns ins Münsterland. Dort kann man stundenlang ohne Mühe und ohne viel Verkehr radeln. Leider hat meine Mutter nicht mehr so viel Spaß daran. Bei unserer letzten Tour hielt sie an und fing an zu husten. Sie konnte nicht mehr sprechen. Man merkte, dass sie Schmerzen hatte. Ihr war eine Biene in den Mund geflogen und hatte sie in die Zunge gestochen. Sofort riefen wir mit dem Handy den Notarzt. Der kam auch sofort und brachte sie ins Krankenhaus. T-Shirt Sommer ist, wenn man endlich wieder im T-Shirt rumlaufen kann. Jedes Frühjahr gehe ich in die Stadt, um mir neue T-Shirts zu kaufen. Die vom letzten Jahr sind meistens „out“. Bis jetzt habe ich allerdings keine gefunden, die mir gefielen. Darum habe ich beschlossen, wieder die alten anzuziehen. Meine Freunde finden die Idee total gut. Sie ziehen auch ihre T-Shirts vom letzten Jahr wieder an. Jan, 14 Jahre V Vögel Er saß ganz allein in unserem Garten: ein kleiner Vogel, rund wie eine kleine Kugel und fürchterlich ängstlich. Er flog nicht weg. Ich holte meinen Vater. „Ein typischer Nestflüchter“, meinte der, „das ist jetzt die Zeit dafür.“ Die kleinen Vögel verlassen das Nest und versuchen zu fliegen. Das klappt am Anfang noch nicht so gut. Sie hocken dann am Boden und piepen. So kann die Vogelmutter sie finden und füttern. So etwas weiß mein Vater. Barbara, 13 Jahre X X-ray So heißt die Jugendseite in unserer Zeitung. Während der Schulzeit komme ich nur selten zum Lesen. Doch in den Sommer- ferien nehme ich mir richtig viel Zeit dafür. Die X-ray-Seite finde ich – neben dem Sportteil – am interessantesten. Die verlosen Karten für Konzerte, berichten über alle möglichen Jugendthemen und veröffentlichen Grüße. Ich habe schon jede Menge Namen von Bekannten dort gelesen. Ist doch stark, oder? Ben, 14 Jahre Y Yacht Im Sommer kommen viele Touristen zu uns an den Starnberger See. Dann ist hier jede Menge los. Der See ist voller Segelyachten. Mit ihren bunten Vorsegeln und den weißen Rümpfen erobern sie das Wasser. Wenn der Sommer zu Ende geht, fallen sie in den Winterschlaf. Dann liegen sie zugedeckt in den Häfen. Die Drähte am Mast klappern leise im Wind. Ich liebe diese Stimmung – und freue mich auf den nächsten Sommer, wenn die Yachten wieder aufwachen. Silvia, 17 Jahre Mach mit! Welches Sommer- (Frühlings-, Herbst-, Winter-) Abc schreiben Ihre Schüler und welche Texte und Fotos fügen sie hinzu? Schicken Sie das Sommer-Abc Ihrer Schüler an die Redaktion JUMA/TIPP, Stichwort: SommerAbc, Frankfurter Straße 40, D-51065 Köln. Unter allen Einsendern verlost TIPP 10 Jugendbücher für die Sommerferien 2005. Einsendeschluss ist daher der 31.3.2005. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. TIPP 2/2004 29 S 30-31 Bücher, Korr.2 25.02.2004 14:23 Uhr Seite 30 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DER JUMA-SEITE 41 Bücher für alle Ein Spiel zur Übung des mündlichen Ausdrucks und des Hörverstehens 1. Schritt Die Schüler stellen Bücher vor onis Kirst en •M Boie n Dude Funke Cornelia • Tintenh Jahr erz Vor der Lektüre des JUMA-Artikels „Bücher für alle“ bilden die Schüler Kleingruppen. Der Lehrer gibt allen Gruppen eine Kopie der TIPP-Seite 31. Ein Schüler in jeder Gruppe ist Bücherschrank-Pate. Ihm nennen alle anderen Schüler nacheinander Titel und Autoren von Büchern, die sie in den Bücherschrank stellen wollen (siehe Illustration links unten). Die Schüler beschriften Buchrücken und tauschen sie. 30 TIPP 2/2004 Außerdem geben sie eine kurze Inhaltsangabe des jeweiligen Buches. Nach und nach beschriftet der Bücherschrank-Pate nach den Angaben seiner Mitschüler die Buchrücken mit Autorennamen und Buchtitel – solange, bis der Bücherschrank voll ist. Dann schneidet er die Buchrücken aus (Scheren mitbringen!) und gibt jedem Schüler einen davon. Die restlichen Buchrücken reiht er wieder aneinander. 2. Schritt Die Schüler lernen andere Bücher kennen Alle Bücherschrank-Paten bleiben auf ihren Plätzen. Die anderen Schüler begeben sich mehrmals zu einem neuen BücherschrankPaten. Sie bieten ihm ihre Bücher zum Tausch gegen andere an. Beide Tauschpartner geben nicht nur den Autor und Titel des jeweiligen Buches an, sondern loben auch seinen Inhalt. Sobald sich beide Tauschpartner einig sind, wechseln die Buchrücken den Besitzer. Zum Schluss der Stunde wird der interessanteste Bücherschrank gewählt. 25.02.2004 14:23 Uhr Seite 31 Aufgabe Buchrücken bitte mit Autorennamen und Buchtitel beschriften und ausschneiden! Illustration: Ofczarek BÜCHER FÜR ALLE KOPIERVORLAGE S 30-31 Bücher, Korr.2 TIPP 2/2004 31 S 32-33 Funke, korr. 2 25.02.2004 14:51 Uhr Seite 32 JUMA 2/2004 IM UNTERRICHT ZAUBERZUNGE: ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 40–41 Großes Abenteuer Frauke Wedler vom Cecilie Dressler Verlag im Interview mit „Tintenherz“-Autorin Cornelia Funke Ihr erstes Buch ist 1988 erschienen. Vorher haben Sie Texte anderer Autorinnen und Autoren illustriert. Was war der Auslöser dafür, dass Sie selbst angefangen haben zu schreiben? Der Auslöser war, dass ich als Illustratorin Texte bekam, mit denen ich nichts anfangen konnte. Als begeisterte Vorleserin hatte ich Erfahrungen gesammelt, welche Dinge für Kinder ganz wichtig sind. Diese Dinge vermisste ich häufig in den vorgegebenen Texten. Außerdem gab es viele Geschichten, die sich nicht zum Vorlesen eigneten. Deshalb habe ich mich eines Tages hingesetzt und mein erstes Buch geschrieben. Woher wissen Sie so gut, was Kinder mögen oder nicht? Ich bin einfach gerne mit Kindern zusammen. Ich finde sie sehr bereichernd und aufregend. Sie haben viele ungewöhnliche Ideen und unbelastete Köpfe, sie sind noch ganz offen für alles und sehen vieles, was wir Erwachsenen nicht mehr sehen. Testen Sie Ihre Bücher während des Schreibens an Kindern? 32 TIPP 2/2004 Ja, inzwischen lese ich sie meinen eigenen Kindern vor. Ich finde das sehr hilfreich, weil ich dadurch merke, welche Stellen eventuell unverständlich sind, was zu schnell geht etc. Ich mag es auch nicht, wenn in Kinderbüchern Begriffe benutzt werden, die Kinder überhaupt nicht verstehen können. Man muss ihnen den richtigen „Schlüssel“ für das Geschehen in die Hand geben, ohne dass die Sprache deswegen kindisch oder zu einfach wird. Was macht Ihrer Meinung nach ein gutes Kinderbuch aus? Was sollte es enthalten? Ich bin der Meinung, dass Kinderbücher auf sehr unterschiedliche Weise gut sein können. Meine Art ist es, entweder phantastische Geschichten zu erzählen – was ich sehr gerne mache – oder realistische, in denen dann das Alltagsabenteuer lauert. Ich hoffe immer, dass die Realität in meinen Geschichten nicht zu kurz kommt, aber ich bin eigentlich keine Autorin, die sich zuerst ein Problem aussucht und drum herum die Geschichte spinnt, sondern stolpere eher über eine Geschichtenidee, die ich dann weiterentwickele. Auf alle Fälle glaube ich, dass man mit der richtigen Geschichte jedes Kind zum Lesen bekommt. Ganz bestimmt! Wie kommen Ihnen die Ideen? Brauchen Sie einen Anlass, oder fallen Ihnen die Geschich- ten zum Beispiel beim Spaziergang ein? Ja, Letzteres trifft es schon ganz gut. Ich stolpere darüber. Oft weiß ich gar nicht genau, woher die Ideen kommen. Sie sind plötzlich einfach da. Manchmal werden sie durch irgendetwas ausgelöst, was ich gesehen habe, manchmal aber auch wirklich nur durch seltsame, oft klitzekleine Assoziationen. Wie gehen Sie beim Schreiben vor? Erstellen Sie zunächst einen roten Faden, an dem Sie sich dann entlang hangeln, oder fangen Sie erst einmal an, spontan die Szenen niederzuschreiben, die Ihnen in den Sinn kommen? Das Schreiben hat sich bei mir sehr verändert. Das erste Buch habe ich genau so geschrieben: Am Anfang holterdiepolter und schließlich endet man irgendwo im Wald und weiß nicht weiter (lacht). Das merkt man dem Buch dann auch meistens an, weil die Hänger in der Mitte kommen und die Lösung oft sehr willkürlich ist. Inzwischen erstelle ich ganz ausführliche Exposés, auch Charakterisierungen der Figuren und Gliederungen, die allerdings hoffnungslos oft umgeschmissen werden. (...) Bei „Tintenherz“ habe ich mehr als ein halbes Jahr Bücher über Bücher gelesen, über das Binden und 25.02.2004 14:51 Uhr restaurieren, berühmte Bibliotheken, besessene Sammler, Bücherdiebe und Büchermörder ... und parallel den Plot entwickelt. Aber wie schon gesagt, meist nehmen meine Figuren ab Seite 100 die Handlung selbst in die Hand, und ich habe festgestellt, dass es besser ist, sie vom Zügel zu lassen, weil die Geschichte, die sie selbst erzählen, immer ungewöhnlicher ist als die, die ich geplant habe. Zur Zeit arbeite ich am zweiten Teil von „Tintenherz“, und die Figuren treiben es schlimmer als je zuvor. Diesmal haben sie schon auf der ersten Seite damit begonnen, mich zu überrumpeln. Sie sehen anders aus, als ich geplant habe, reden anders, sind glücklich, wenn ich dachte, sie würden in Tränen zerfließen usw. usw. Es ist ein großes Abenteuer. Erhalten Sie viele Leserreaktionen auf Ihre Bücher? Ja. ich bekomme bergeweise Kinderpost. Mit den Briefen fülle ich eine Schatzkiste nach der anderen. Die Kinder schicken Lesezeichen, Porzellanschneemänner, Hühnerfedern und viele, viele Fotos und selbst gemalte Bilder. Literatur Cornelia Funke Tintenherz Cecilie Dressler Verlag Poppenbütteler Chaussee 53 D-22397 Hamburg www.cecilie-dressler.de Seite 33 I INFORMATION Die Schriftstellerin Cornelia Funke Cornelia Funke ist eine der international erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Kinderbuchautorinnen; sie nimmt derzeit Platz 3 auf der Liste der beliebtesten Autorinnen ein, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels jedes Jahr bei einer Umfrage unter Schülern ermittelt. 1958 in Dorsten/Westfalen geboren, zog Cornelia Funke nach dem Abitur nach Hamburg und absolvierte eine Ausbildung als Diplompädagogin. Drei Jahre lang arbeitete sie als Erzieherin auf einem Bauspielplatz und studierte parallel dazu Buchillustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg. Nach Abschluss des Studiums war Cornelia Funke zunächst ausschließlich als Illustratorin Cornelia Funke für Kinderbücher tätig – eine Arbeit, die sie dazu anregte, selbst Geschichten für junge Leserinnen und Leser zu schreiben. So wurde sie mit 28 Jahren frei schaffende Autorin und Illustratorin. Inzwischen hat sie über 40 Bücher geschrieben, darunter „Tintenherz“, „Drachenreiter“, „Herr der Diebe“, „Potilla und der Mützendieb“, „Die wilden Hühner auf Klassenfahrt“, „Lilli, Flosse und der Seeteufel“, „Kein Keks für Kobolde“ u.v.a.m. Ihr Spektrum reicht dabei von Bilder- über Erstlese- und Kinderbücher bis hin zu großen Büchern für ältere Leserinnen und Leser. Da die Autorin eine besondere Begabung fürs Vorlesen hat, nimmt sie viele ihrer eigenen Bücher auch als Hörfassungen auf. Foto: Cecilie Dressler Verlag S 32-33 Funke, korr. 2 Ihre freie Zeit verbringt Cornelia Funke am liebsten mit ihrer Familie. Zusammen mit ihrem Mann, ihrer Tochter Anna (Jahrgang 1989) und ihrem Sohn Ben (Jahrgang 1994) widmet sie sich viel ihren Islandpferden. Außerdem ist sie ein großer Filmfan, hört Musik und liest, so viel sie kann. Das Beantworten der umfangreichen Fanpost und ihr soziales Engagement sind für sie eine Selbstverständlichkeit. Cornelia Funke lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern am Stadtrand von Hamburg. TIPP 2/2004 33 S 34-39 Serail, Korr. 2 25.02.2004 14:57 Uhr Seite 34 PROJEKT Oberstufe Die Entführung aus dem Serail I INFORMATION „Die Entführung aus dem Serail“ ist ein Singspiel in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Schauplatz: Ein türkisches Landgut, Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Handlung: Die Braut des Spaniers Belmonte, Konstanze, ihre Zofe Blonde und der Diener Pedrillo werden vom türkischen Fürsten Bassa Selim verschleppt. Er hält sie in seinem Landgut fest. Belmonte entdeckt seine Braut dort und will sie befreien. Als Baumeister getarnt, verschafft er sich Zugang zum Haus. Bassa Selim umwirbt Konstanze; der Palastaufseher Osmin hat auf die Zofe Blonde ein Auge geworfen. Unterdessen führen Belmonte und Pedrillo ihren Fluchtplan aus. Mit Wein macht der Diener den Aufseher Osmin betrunken. Während der Wächter seinen Rausch ausschläft, sind die Liebenden endlich zusammen. Um Mitternacht wollen sie fliehen; sie werden jedoch von der Palastwache entdeckt und festgehalten. Selim erkennt in Belmonte den Sohn seines größten Feindes. Aber die Gefühle der Liebenden rühren ihn, so dass er ihnen die Freiheit schenkt. 34 TIPP 2/2004 In der Berliner Staatsoper Unter den Linden führte der Musiktheaterpädagoge Rainer O. Brinkmann einer internationalen Deutschlehrergruppe Möglichkeiten der szenischen Interpretation von Musiktheater vor. Er hatte dafür die Oper „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart gewählt. Für TIPP beschreibt er einige Schritte des Projektverlaufs, die sich alle auf andere Opern, Theaterstücke, literarische Texte usw. übertragen lassen. 1. Schritt Aufwärmphase: Figuren im Rhythmus Um alle Schüler auf ein gleich hohes Energiepotenzial zu bringen, bietet sich ein Rhythmuskreis mit Stampf-, Klatsch- und Sprechrhythmen an. Die Basis ist ein gemeinsamer Grundschritt, auf dem alle übereinstimmen: rechter Fuß nach außen, linker Fuß nachziehen, linken Fuß nach außen, rechten Fuß nachziehen. Darauf passen die Silben des Namens BA-SSA SE-LIM, die dazu im Takt gesprochen werden. Das Gleiche geschieht mit den Namen der anderen Figuren: Belmonte, der Tenor; Konstanze, seine Geliebte; Pedrillo, der Diener; Blonde, die Zofe; Osmin, der Aufseher. Anschließend werden gleichzeitig alle Silben mit dem Buchstaben A (danach I und O) geklatscht. In großen Gruppen übernehmen jeweils 3–4 Schüler nacheinander eine Figur, bzw. sie fügen jeweils eine Figur mit ihren Stampf-, Klatsch- und Sprechrhythmen hinzu. 2. Schritt Fantasie-Reise Um die Spieler in die Situation der Handlung zu versetzen, führt man eine Fantasie-Reise durch. Dazu setzen (oder legen) sich alle in eine entspannte Position; der Spielleiter liest den Text „Die Entführung in das Serail“ vor (Kopiervorlage 1, TIPP-Seite 35) und lässt nach Möglichkeit eine ruhige (am besten türkische) Musik vom Tonband oder Kassettenrekorder im Hintergrund laufen. Der Text wird nachher an alle verteilt. 25.02.2004 14:57 Uhr Seite 35 Die Entführung in das Serail Ihr begebt euch in eine Hafenstadt, von der die Schiffe auslaufen, die Menschen und Handelswaren in den Orient bringen. Ihr besteigt ein Schiff und schaut beim Auslaufen zurück auf das Land, das sich immer weiter entfernt. Jetzt seid ihr auf hoher See und weil ihr rings herum bis zum Horizont nichts sehen könnt, bemerkt ihr auch nicht, wie sich das Schiff auf eine Zeitreise um mehr als 200 Jahre in die Vergangenheit begibt. Ein Sturm schüttelt das Schiff, und das erste, was ihr danach seht, ist ein altes Holzsegelschiff, das die Piratenflagge gehisst hat. Es kommt auf euer Schiff zu und weil niemand damit gerechnet hat, wird das Schiff überfallen. Ihr seid schnell überwältigt und werdet als Gefangene auf das Piratenboot gebracht. Hier müsst ihr unter Deck in einem stickigen Raum mit vielen anderen ausharren, bis ihr nach mehreren Tagen plötzlich bemerkt, dass das Schiff anlegt. Lautes Treiben dringt an euer Ohr und nach einiger Zeit kommt ein merkwürdiger Mann. Er sagt, dass er euch gekauft hat und ihr jetzt seine Sklaven seid. Ihr werdet an den Händen gefesselt und vom Schiff geführt. Im Hafen sind viele Menschen, deren Sprache ihr nicht versteht. Ihr stellt fest, dass ihr im Orient seid, von dem ihr bisher immer nur gehört habt. Die Häuser dieser Stadt sind klein mit winzigen Fenstern, dazwischen lange Minarett-Türme und Bäume, die in eurer Heimat nicht wachsen. Die Luft ist heiß und stickig. Ihr gelangt jetzt auf einen Markt, es riecht nach unbekannten Gewürzen, nach Kamelen und Dingen, die ihr nicht erkennen könnt. Die Frauen sind verschleiert und lassen nur einen kleinen Schlitz für die Augen frei. Die Männer sind ebenfalls in lange, lockere Gewänder gekleidet und tragen einen Turban. Jetzt werdet ihr aus der Stadt herausgeführt. Der Sklavenhändler, der euch gekauft hat, bringt euch zum Hause eines Pascha (Bassa). Das ist ein wohlhabender Staatsbediensteter, der euch kaufen will. Er begutachtet euch, schließt den Vertrag ab und lässt die Männer gleich von einem Arbeits- aufseher auf die Felder bringen. Die Frauen kommen in den Harem. Das ist das Haus, in dem alle Frauen des Pascha mit ihren Kindern, Müttern und Großmüttern leben. Hier wird der Haushalt gemacht und Männer haben keinen Zutritt. Nur der Pascha selbst darf hinein, aber auch nur, wenn er sich angemeldet hat. Im Harem wird euch zuerst der Haushaltsbereich gezeigt, dann euer Nachtlager, das ihr als Sklavin in einem kleinen Raum mit mehreren teilen müsst. Zum Abschluss werdet ihr in das Bad geleitet, in dem es nach exotischen Düften riecht und wo einige Frauen baden, sich schön machen, miteinander plaudern oder einer Musik- und Bauchtänzerinnen-Gruppe zusehen. Auch ihr könnt jetzt in das Bad steigen und euch von den Strapazen der Reise erholen. Diese Schülerinnen stellen Haremsdamen dar. Fotos: Bärbel Kosanke-Teiger DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL KOPIERVORLAGE 1 S 34-39 Serail, Korr. 2 TIPP 2/2004 35 S 34-39 Serail, Korr. 2 25.02.2004 14:57 Uhr Seite 36 PROJEKT 3. Schritt Rollenspiel: In der Fremde Eine osmanische Marktstimmung soll hergestellt werden. Durch Verteilen der Kurztexte (Kopiervorlage 2, TIPP-Seite 37) werden die Spieler in Europäer und Osmanen unterteilt. Alle Spieler verkleiden sich entsprechend ihrer Rolle; die Osmanen lernen „Fantasie-Osmanisch“ zu sprechen. Im Raum findet ein orientalischer Markt statt. Foto: Jörg-Manfred Unger Die Spieler sitzen und handeln oder gehen von Stand zu Stand. Die Europäer haben die Aufgabe bekommen, den Palast des Bassa Selim zu suchen, dessen Ort die Osmanen vorher vereinbart haben (z. B. die Tafel). Die Osmanen reagieren auf die Fragen der Europäer entsprechend ihrer Rolle, wie sie in den Kurztexten beschrieben ist (sie zeigen zum Beispiel freundlich in die Richtung des Palastes). Ein Teil der internationalen Deutschlehrergruppe in Berlin. Sie testete die einzelnen Schritte des Projekts. Wenn jemand den Palast gefunden hat, wird er vom Spielleiter befragt: War es schwer, den Palast zu finden? In welcher Situation bist du dir fremd vorgekommen? Woran lag das? Wie hast du dich verständlich gemacht? 4. Schritt Standbilder: Festhalten von Situationen Der Spielleiter erklärt die Technik von Standbildern, die die Spieler in Kleingruppen umsetzen sollen: Standbilder brauchen immer eine Person, die baut, und andere die „modelliert“ werden; Standbilder werden zu einer bestimmten Aufgabenstellung gebaut; dabei findet immer ein körperlicher Prozess statt, in dem der Erbauer sein Standbild entwirft und gestaltet. Mögliche Themen aus der Oper „Die Entführung aus dem Serail“: Der Sklavenmarkt: Der Heiratsantrag: Der Eingang: Der Streit: Das Wiedersehen: Das Verbot: Konstanze, Blonde und Pedrillo werden von Bassa Selim gekauft. Bassa Selim will Konstanze zur Frau nehmen. Osmin hindert Pedrillo und Belmonte am Betreten des Palastes. Blonde zeigt Osmin die Freiheitsliebe der englischen Frauen. Belmonte schleicht sich heimlich in Konstanzes Zimmer. Pedrillo versucht Osmin zum Weintrinken zu überreden. Diese Standbilder können dann wieder in Handlung aufgelöst werden, d.h. die Spieler entwickeln eine Szene, die mit dem Bild beginnt oder endet. 36 TIPP 2/2004 KOPIERVORLAGE 2 S 34-39 Serail, Korr. 2 25.02.2004 14:57 Uhr Seite 37 Hinweis für den Lehrer Diese Seite bitte so oft kopieren, dass jeder Schüler einen Kurztext bekommt. Du bist ein ängstlicher Mensch im osmanischen Königreich. Wirst du von einem Fremden angesprochen, rufst du sofort um Hilfe mit dem türkischen Wort „imdat“. Du bist ein freundlicher, aber wenig hilfsbereiter und unwissender Mensch im osmanischen Königreich. Wirst du von einem Fremden auf den Palast des Bassa Selim angesprochen, lächelst du freundlich, zeigst aber in die falsche Richtung. Du bist eine Wache im osmanischen Königreich. Du gehst unerkannt durch die Menge und nimmst auf den Ruf „imdat“ hin verdächtige Personen fest. Die Festgenommenen werden in einem Gefängnis verhört (in einer Ecke langsam bis 10 zählen) und dann wieder freigelassen. DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Du bist ein Europäer. Deine Aufgabe ist es, den Palast des Bassa Selim zu finden, indem du Einheimische freundlich grüßt und fragst: „Bassa Selim?“ Du bist ein sehr freundlicher Mensch im osmanischen Königreich und schadest niemandem. Wenn du gefragt wirst, wo der Palast des Bassa Selim ist, lächelst du freundlich, und führst den Suchenden ein Stück weit in die richtige Richtung, bis in die Nähe des Palastes. Du bist ein freundlicher Mensch im osmanischen Königreich und schadest niemandem. Wenn du gefragt wirst, wo der Palast des Bassa Selim ist, lächelst du freundlich, zuckst mit den Schultern und gehst weiter. Du bist ein etwas ängstlicher Mensch im osmanischen Königreich. Wirst du von einem Fremden angesprochen, schaust du weg und bahnst dir deinen Weg durch die Menge. Wirst du ein zweites Mal angesprochen, rufst du mit dem türkischen Wort „imdat“ um Hilfe . Du bist ein sehr freundlicher Mensch im osmanischen Königreich und schadest niemandem. Wenn du gefragt wirst, wo der Palast des Bassa Selim ist, lächelst du freundlich, zeigst in die richtige Richtung, gehst dann aber weiter. TIPP 2/2004 37 S 34-39 Serail, Korr. 2 25.02.2004 14:57 Uhr Seite 38 PROJEKT 5. Schritt Gespielte Erzählung Zunächst wird der Raum für die Szene „Die Entführung“ aufgebaut: Tische und Stühle deuten die Begrenzungen der Häuser an. Requisiten werden besorgt und bereit gelegt. Dann begeben sich alle Spieler in die Ausgangsposition (Rollen vorher verteilen!). Der Spielleiter liest die Regieanweisungen aus der Szene vor bzw. verteilt sie (Kopiervorlage 3). Nach jedem Satz führen die Spieler die Handlungen aus, entweder pantomimisch oder mit Text, den sie selbst spontan improvisieren. 6. Schritt Improvisation am Schluss: Diese Schüler meinen, Konstanze und Belmonte werden hingerichtet. Tatsächlich endet die Geschichte mit ihrer Freilassung. Improvisation (Spiel oder Text): Wie geht die Geschichte aus? Die letzte Szene endet damit, dass die Ertappten dem Bassa Selim vorgeführt wurden. Die Spieler entwickeln jetzt in Kleingruppen verschiedene Spielszenen, in denen das Ende der Geschichte improvisiert werden soll. Dabei stehen die Haltungen der Figuren im Vordergrund: Wie hart oder milde ist der Urteilsspruch des Bassa? Wie reagieren die Europäer darauf? Wie reagiert Osmin? Die Ergebnisse werden mit dem Original-Ende der Oper verglichen, die der Lehrer zum Abschluss vorliest: „Nach Stunden bangen Wartens spricht der Bassa ein überraschendes Urteil: er gibt beiden Paaren die Freiheit. Osmins Protest nützt nichts. Auch Blonde darf mit Pedrillo die Heimreise antreten. Voller Dankbarkeit preisen die vier die Huld des Bassa Selim. Sie brechen sofort auf; der Bassa bleibt allein zurück inmitten seiner Janitscharen, die ihn hochleben lassen.“ Mach mit! Die hier skizzierten Schritte kann man alle auf andere Opern, Theaterstücke, literarische Texte usw. übertragen oder einzeln in der Deutschstunde verwenden! Welche Schritte haben Sie getestet? Welche anderen Textvorlagen halten Sie für geeignet? Welches Projekt haben sie in Ihren Klassen angeregt? Schicken Sie Ihren Beitrag – möglichst mit Fotos – an folgende Adresse: Redaktion JUMA/TIPP, Stichwort: Oper, Frankfurter Straße 40, D-51065 Köln TIPP veröffentlicht die interessantesten Projekte und honoriert sie mit Geschenkpaketen für den Deutschunterricht. Einsendeschluss ist der 30.11.2004. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 38 TIPP 2/2004 DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL KOPIERVORLAGE 3 S 34-39 Serail, Korr. 2 25.02.2004 14:57 Uhr Seite 39 Die Entführung Ort: der Platz vor dem Palast des Bassa Selim. Auf einer Seite der Palast des Bassa; gegenüber die Wohnung des Osmin; hinten Aussicht auf das Meer. Es ist Mitternacht. Regieanweisungen: 1. Pedrillo kommt mit einer Leiter. Er hustet einige Male. Konstanze öffnet das Fenster. Konstanze steht oben am Fenster. Belmonte kommt. Pedrillo stellt die Leiter an Konstanzes Fenster. Belmonte steigt hinein. Pedrillo hält die Hand aufs Herz. Belmonte kommt mit Konstanze unten zur Tür heraus. Pedrillo drängt Belmonte und Konstanze fort. Belmonte und Konstanze gehen ab. Pedrillo hat währenddessen die Leiter an Blondes Fenster (in Osmins Haus) gelegt und ist hinaufgestiegen. Es wird das Fenster geöffnet. Er steigt hinein. 2. Osmin öffnet die Tür seines Hauses. Er läuft mit einer Laterne herum, weil er aber noch schlaftrunken ist, stößt er sich hie und da. Er setzt sich auf die Leiter mit der Laterne in der Hand und nickt ein. Pedrillo kommt rückwärts wieder zum Fenster hinausgestiegen und will die Leiter herunter. Blonde, am Fenster, bemerkt Osmin. Pedrillo sieht sich um. Sowie er Osmin gewahr wird, stutzt er, besieht ihn und steigt wieder zum Fenster hinein. Osmin steigt auf der Leiter dem Pedrillo nach und ruft ihn. Pedrillo flüstert mit Blonde. Osmin steigt wieder zurück. Pedrillo kommt mit Blonde unten zur Tür heraus, sieht schüchtern nach der Leiter und schleicht sich mit Blonde darunter weg. 3. Osmin will ihnen nach. Wachen mit Fackeln kommen und halten Pedrillo und Blonde auf. Ein Teil der Wache bringt Pedrillo und Blonde zurück. Ein anderer Teil der Wache, auch mit Fackeln, bringt Konstanze und Belmonte. Belmonte widersetzt sich. Die Wache führt Belmonte und Konstanze, Pedrillo und Blonde dem Bassa Selim vor. Hier spielen Schüler die Hofgarde von Bassa Selim. TIPP 2/2004 39 S 40 Asta, Korr. 2 25.02.2004 15:04 Uhr Seite 40 STUDIEREN IN DEUTSCHLAND Allgemeine Studierendenausschüsse Von Studierenden für Studierende Alle Studierenden in Deutschland kennen ihren Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) – oder sollten ihn zumindest kennen. Denn er ist eine der wichtigsten Anlaufstellen für Rat suchende Studierende. An jeder Universität oder Hochschule gibt es einen AStA, zum Beispiel in Münster. Service und Beratung Der AStA ist die „ausführende Interessenvertretung der Studierenden“. In ihm organisieren sich Studierende, um Kommilitonen zu unterstützen. Die Palette der angebotenen Dienste umfasst einfache Serviceleistungen bis zu Beratungsangeboten bei juristischen Problemen. Im einzelnen gibt es wie in Münster u.a. folgendes Angebot: • Erstsemesterberatung • Wohnungsvermittlung, Mitfahrzentrale etc. • kostengünstige Druckerei und Fahrradwerkstatt • Darlehen-Vergabe • Sozial- und Rechtsberatung • Ausstellung von internationalen Studentenausweisen und Beglaubigungen Daneben kümmert man sich hier wie anderenorts um die politische Vertretung der Studierenden – immer dann, wenn die Belange der Studierenden betroffen sind, zum Beispiel bei der Einführung von Studiengebühren. Der AStA informiert die Studierenden über wichtige Veränderungen, beruft Versammlungen ein und organisiert Demonstrationen. Foto: AStA Münster Das Studierendenparlament der Westfälischen WilhelmsUniversität Münster 2003 40 TIPP 2/2004 Vertretung von Interessen Da der AStA der politische Arm der Studierenden (die Exekutive) ist, wird er demokratisch gewählt: Einmal jährlich bestimmen alle Studierenden ihr Parlament. Es wählt anschließend einen AStAVorsitzenden, der seine Mitarbeiter ernennt. Diese so genannten Referenten müssen vom Studierendenparlament bestätigt werden. So soll gewährleistet werden, dass der AStA tatsächlich auch für die Studierenden spricht. Grundsätzlich können jedoch alle Interessierten im AStA mitarbeiten. Beispiel Münster: Hier gibt es im AStA der Universität acht Referate mit 17 Referentinnen und Referenten. Sie kümmern sich um spezielle Themen wie zum Beispiel um Hochschulpolitik, Finanzen, politische Bildung oder Ökologie. Daneben gibt es sechs autonome Referate, die direkt von einer jeweils unabhängigen Versammlung gewählt werden. In Münster gibt es u.a. ein Referat für Behinderte, für Frauen und für Ausländer. Die Referenten sind wichtige Ansprechpartner für die jeweilige Gruppe und können bei Problemen wichtige Tipps und Hilfestellung geben. Christoph Fox Internet Alle AStA-Adressen im Internet: www.campus-search.de S 41 juma bei uns, Korr. 2 25.02.2004 15:07 Uhr Seite 41 JUMA BEI UNS Wie es uns gefällt Ergebnisse der Arbeit mit JUMA und TIPP im Deutschunterricht riechen erkennen, was ihnen „vorgesetzt“ wurde. Eine Generation meldet sich zu Wort TIPP 2/2003, Seiten 14–15 Beispiele: Kaffeebohnen, Bananen Das Motto unserer Schreibwerkstatt war: Dichtet, wie es euch gefällt! Die Schüler ergänzten dabei u.a. vorgegebene Zeilenanfänge. Denis Malier, Toulouse, Frankreich Mick im Gespräch mit Tante Hilde Da steht ein Elefant, da sitzt ein Löwe, da liegt ein Krokodil, aber ich fürchte mich nicht, denn ich bin im Zoo. Bozena Sznaj, Przeworsk, Polen Grünes Klassenzimmer JUMA 1/2004, Seiten 22–24 Im JUMA-Artikel „Grünes Klassenzimmer“ steht: „Das Anfassen, Schmecken und Riechen lockert die recht umfangreiche Thematik auf.“ Also haben wir im Unterricht einzelnen Schülern abwechselnd die Augen verbunden und sie mussten durch anfassen, schmecken und Beispiel: Er singt ihr ein Lied. Letzte Frage an die Schüler, nachdem sie das vierte und fünfte Bild gesehen haben und bevor sie das sechste und letzte Bild sehen: „Warum ist bei Tante Hilde keine Party?“ Gemeinsam suchen die Schüler nach Antworten. Ewa Kojder, Przeworsk, Polen © ofczarek Beispiel: Da steht ... Da sitzt ... Da liegt ... Aber ich fürchte mich nicht, denn ... die Schüler, für welches Geburtstagsgeschenk Mick sich entscheidet. Zwei Sprachen, zwei Chancen Mick JUMA 2/2003, Seite 48 Die Schüler bekommen nur das erste Bild des Mick-Comics „Das Geschenk“. In Gruppen überlegen sie, was Mick macht, nachdem er den Geburtstag seiner Tante offensichtlich vergessen hat. Beispiel: Er geht zur Tante und kauft unterwegs einen Strauß Blumen für sie. Anschließend bekamen alle Gruppen das zweite und dritte Bild des Comics. Nun überlegten JUMA 4/2003, Seiten 20–23 TIPP 4/2003, Seiten 8–13 Ich habe die SchüleraustauschKärtchen auf den TIPP-Kopiervorlagen augeschnitten und gemischt. Die Schüler mussten sie in Gruppen in eine chronologische Reihenfolge bringen – von „Erkundige dich bei einem Lehrer nach dem Ablauf der Reise!“ bis „Rufe deinen Austauschschüler nach deiner Rückkehr an!“ Marie-Luise Wäspi, Lausanne, Schweiz TIPP 2/2004 41 S 42-43 Mach mit, Korr. 2 25.02.2004 15:12 Uhr Seite 42 MACH MIT! Zeitschriften auf Deutsch In einigen Ländern machen Schüler eigene Zeitschriften auf Deutsch, siehe TIPP 2/2003. Hier stellen wir vier davon vor. „Treffpunkt“ in Makedonien An dem deutschsprachigen Schülermagazin „Treffpunkt“ arbeiten Schüler aus ganz Makedonien mit; auch albanische Schüler sind vertreten. Alle treffen sich 3–4 Mal im Jahr zu gemeinsamen Redaktionssitzungen, auf denen die Themen festgelegt werden. Anschließend übernimmt ein Team das Layout und macht das Heft druckfertig. Die Tatsache, dass Schüler überregional zusammenarbeiten, trägt viel zum gegenseitigen Verständnis in Makedonien und zur demokratischen Bildung der Jugendlichen bei. Das Projekt wird daher von der KonradAdenauer-Stiftung, die in der makedonischen Hauptstadt Skopje ein Büro unterhält, finanziell unterstützt. Redaktionsadresse: Redaktion „Treffpunkt“ c/o Konrad-Adenauer-Stiftung Büro Skopje Kraguevacka 2 Skopje Makedonien E-Mail: [email protected] Foto: Stiftung Verbraucherinstitut Schülerzeitungen können auch online entstehen – wie hier auf einem Workshop. Literatur Holger Mittelstädt Unsere Schülerzeitung Vom Artikel-Entwurf zur Schlussredaktion Eine Arbeitsmappe mit Aktions-, Planungs- und Erklärungsbögen sowie zahlreichen Rechercheund Internettipps, die im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft Schülerzeitung entstand, viel über journalistische Arbeit ver- 42 TIPP 2/2004 mittelt und dabei hilft, qualitativ hochwertige Schülerzeitungen zu erstellen. Verlag an der Ruhr Alexanderstraße 54 D-45472 Mülheim an der Ruhr E-Mail: [email protected] Internet: www.verlagruhr.de Internet www.jugendpresse.de Die Internetseite des deutschen Jugendpresseverbandes, bei dem Jugendliche in ihren Landesverbänden selbst das Programm bestimmen. S 42-43 Mach mit, Korr. 2 25.02.2004 15:12 Uhr Seite 43 „Freundschaft“ in Tschechien Drei Preisträgerinnen aus Nowo Wisnicz, Polen Die Monatszeitschrift „Freundschaft“ wird von einem professionellen Verlag für den Deutschunterricht in Tschechien gemacht; Mitarbeiter sind jedoch auch Schüler der letzten Jahrgänge vor dem Abitur. „Freundschaft“ enthält eine Fülle klassischer landeskundlicher Themen: „Der Rhein“, „Thüringer Porzellanstraße“, „Hauptstadt Berlin“, „Deutsche Spielzeugstraße“ u.v.a.m. Bei den Lesern sehr beliebt sind die zahlreichen Rätsel im Heft. Redaktionsadresse: Redakce Freundschaft Suchy vrsek 2122 158 Praha 5 Tschechien E-Mail: [email protected] Internet: www.freundschaft.cz Geschichten aus Luzies Welt TIPP 4/2002 Die Gewinner von insgesamt 40 JUMA T-Shirts: Schule 28, Duschanbe, Tadschikistan Gymnasium N 1, Brjansk, Russland Pädagogische Hochschule Moskau, Russland Gymnasium Otepää, Estland Gimnazjum Nr 1, Ledziny, Polen Gimnazjum Nowo Wisnicz, Polen Istituto Magistrale „P. Siciliani“, Lecce, Italien Lehrer sein; Das essen wir gerne; Sommerjobs; Aus dem Unterricht; Wo möchtest du leben?; Liebe und Freundschaft; Poesie ... „e.t.c.“ in Kroatien Jahr unter anderem über ihre Erfolge beim Deutschlernen. So erschienen in der ersten Ausgabe Artikel wie „Das Perfekt ist nicht schwer“ und „Wie wir das Präteritum lernten“. Schuladresse: Die Schülerzeitung „e.t.c.“ erscheint an der Scuola Media Superiore Italiana „Dante Alighieri“ in Pula, Kroatien, die auch die Herausgeberin ist. Sie wird von Lehrern und Schülern gemeinsam gemacht und hat einen deutschen sowie einen englischen Teil. Aus dem Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 5: So sollten unsere Schuladresse: Scuola Media Superiore Italiana „Dante Alighieri“ Pola Santariova 3 52100 Pula Kroatien Gimnazjum ul. Szkolna 1 32-720 Nowy Wisnicz Polen „Deutsch ist in“ in Polen Die Schüler des Gymnasiums in Nowy Wisnicz, Polen, schreiben in ihrer Zeitung „Deutsch ist in“ gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Bozena Glab einmal im TIPP 2/2004 43 S 44 Nachlese, Korr. 2 26.02.2004 10:05 Uhr Seite 44 NACHLESE Aus O mach Ö Aktuelles zu Themen, die in JUMA und TIPP standen Mach mit! Foto: Martin Kroll Welche Wörter verändern Ihre Schüler durch Umlaute, Streichung und/oder Hinzufügung von Buchstaben o.ä., so dass sie einen neuen Sinn ergeben? In Berlin machten Scherzbolde den U-Bahnhof Mohrenstraße zum U-Bahnhof Möhrenstraße Die Gegenwart der Vergangenheit JUMA 3/2003, Seiten 34–36 TIPP 3/2003, Seiten 24–29 „In Berlin machen schwarze deutsche Jugendliche eine eigene Zeitung. (...) Ihr Ziel: zum Nachdenken anregen und vielleicht sogar Veränderungen herbeiführen – zum Beispiel die Umbenennung des U-Bahnhofs Mohrenstraße.“ Dieses Ziel haben sie 2003 zumindest für kurze Zeit erreicht: „Autonome Häschen“ haben „im Auftrag des Berliner Gemüsehandels“ die Mohrenstraße in Berlin Mitte in „Möhrenstraße“ umbenannt. Sie sprühten im U-Bahnhof Mohrenstraße auf allen Schildern einen Umlaut auf das O, so dass aus der Mohrenstraße die „Möhrenstraße“ wurde. Gleichzeitig riefen sie in einem Flugblatt „zur aktiven Beteiligung für eine offizielle Umbenennung“ auf. 44 TIPP 2/2004 Schicken Sie die Vorschläge Ihrer Schüler an die Redaktion JUMA/TIPP Stichwort: Möhrenstraße Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln Einsendeschluss ist der 31.12.2004. Das Heft zum Film „Good Bye, Lenin!“ der Bundeszentrale für politische Bildung Preis für „Good Bye, Lenin!“ JUMA 3/2003, Seiten 44–45 Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ein Heft zur preisgekrönten Ostalgie-Komödie „Good Bye, Lenin!“ herausgegeben. Thema ist die Vereinigung der Bundesrepublik mit der Deutschen Demokratischen Republik 1990. Das Filmheft bietet umfangreiche Materialien für den Deutschunterricht. Bestelladresse: Bundeszentrale für politische Bildung Postfach 1369 D-53003 Bonn www.bpb.de Zwei Sprachen, zwei Chancen JUMA 4/2003, Seiten 20–23 TIPP 4/2003, Seiten 8–13 Bis 2005 touren neun junge Französinnen und Franzosen mit so genannten „France Mobiles“ quer durch Deutschland und bringen damit deutschen Schülern Frankreich näher. Sie wollen u.a. die Neugier auf das Nachbarland wecken. Auf Anfrage von Eltern, Schulleitern, Lehrern oder Schülern steuern sie interessierte Schulen an. Dort gestalten sie mit den Schülern zusammen „erlebnisreiche Begegnungen“. Die von der französischen Botschaft und der Robert Bosch Stiftung initiierte Aktion führt jeden Monat zu 11 000 bis 15 000 deutschfranzösischen Begegnungen. Vorbild waren „DeutschMobile“, die zum europäischen Jahr der Fremdsprachen 2001 französische Klassen besucht hatten. Dort, wo sie Halt machten, stieg die Anzahl der französischen Schüler, die sich für das Erlernen der deutschen Sprache entschieden, um bis zu 135 Prozent. S 45 Vorschau, korr. 2 25.02.2004 15:22 Uhr Seite 45 VORSCHAU Themen in Vorbereitung Foto: Klaus Martin Höfer Foto: Dieter Klein Für eine Zeitlang das normale Leben verlassen, in eine andere Rolle schlüpfen, das kann man nicht nur im Karneval. Einige deutsche Vereine haben das Hobby, das Leben anderer Kulturen zu kopieren – von den Ureinwohnern Amerikas bis zu den Hunnen. Foto: Jörg Ladwig Den Traum vom Fliegen wollen die „Young Eagles“ (junge Adler) verwirklichen. Die Jugendlichen bauen ihr eigenes Flugzeug. Außerdem machen sie gerade ihren Flugschein. Wir haben die Gruppe auf einem kleinen Flugplatz in Brandenburg besucht. Außerdem: In Bayern bringen Schüler jugendliche Straftäter wieder auf den rechten Weg – unter den Augen der Staatsanwaltschaft. JUMA stellt die Schülerrichterin Franziska (Foto) vor. Wer eine Reise in die deutsche Hauptstadt macht, braucht meistens eine Unterkunft. Unsere Reporterin in Berlin stellt eine Auswahl für Jugendliche vor. Die Herder-Schule in Rendsburg ist seit einigen Jahren an einem gemeinsamen InternetProjekt mit Schulen aus mehreren Ländern beteiligt. JUMA war beim Erfahrungsaustausch dieser Schulen dabei. TIPP 2/2004 45 S 46 Leserbriefe, Korr. 2 25.02.2004 15:29 Uhr Seite 46 LESERBRIEFE An die Redaktion JUMA Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln E-Mail: [email protected] – und Antwort mit umfangreichem Informationsmaterial bekommen. Kein Brief, den wir bisher nach Deutschland geschickt haben, blieb unbeantwortet. Immer fanden wir Hilfsbereitschaft und Respekt! was für mich geradezu überlebensnotwendig ist: Die Schüler wählen nämlich in der Regel lieber Spanisch als Deutsch, weil es für sie die einfachere Sprache ist. Mit JUMA und TIPP kann ich dem entgegensteuern. Hilfreiche Korrespondenz Galina Mutowa, Proskokowo, Russland Anne-Marie Boignan, Abidjan, Elfenbeinküste Gute Kollegen Was ist deutsch? Ich bin die einzige Deutschlehrerin an unserer Schule und ich muss sagen, dass JUMA und TIPP meine besten „Kollegen“ sind. Sie helfen mir und meinen Schülern die Deutschkenntnisse zu verbessern; TIPP gibt mir darüber hinaus wertvolle methodischdidaktische Anregungen! So kann ich den Unterricht recht attraktiv gestalten, Meine Schüler und ich haben darüber nachgedacht, was für uns eigentlich deutsch ist (siehe Heft 3/03). Einige Ergebnisse: Umweltschutz, Pflichtbewusstsein, Demokratie, Tierliebe, Fußball, Cafés, Offenheit, Fleiß, Zukunftsangst, Selbstständigkeit ... Meine Schüler haben mit großem Interesse die JUMA-Reportage „Land ohne Grenzen“ zum Thema „Europa“ in JUMA/TIPP 4/2001 gelesen – schließlich gibt es bei uns zwischen den ehemaligen Republiken der Sowjetunion zahlreiche neue Grenzen. Da in TIPP Adressen zu diesem Thema standen, haben wir Briefe nach Herzogenrath und Kerkrade geschickt Wichtige Quelle Ich schätze JUMA und TIPP seit Jahren als wichtige Quelle für aktuelle landeskundliche Informationen aus der Bundesrepublik. Mukaram Saitnijasowa, Turkmenabat, Turkmenistan Texte für die Deutschstunde N. Matylinkaja, Ridder, Kasachstan CARTOON Ich benutze JUMA regelmäßig in meinem Unterricht, weil die Artikel meine Schüler zum Lesen bringen – nicht zuletzt dank der guten Tipps in TIPP. Während meiner langjährigen Tätigkeit als Gymnasiallehrerin habe ich übrigens selber Texte für den Deutschunterricht geschrieben, die ich hiermit über meine E-MailAdresse anbieten möchte: [email protected] Lilian O. Montmar, Tumba, Schweden Aufmerksame Lektüre © Hogli Die TIPP-Unterrichtsidee zum JUMA-Artikel „Die Riesen aus dem Emsland“ (Heft 3/2003), dass jedem Schiffsteil eine Frage entspricht, hat mir sehr gut gefallen. Die Schüler lesen den Text dadurch sehr aufmerksam. Ich werde diesen TIPP für die Deutschstunde auf andere JUMA-Texte übertragen. Rita Grinberga, Atasiene, Lettland Impressum Redaktionsadresse: Redaktion JUMA, Frankfurter Str. 40, D-51065 Köln Telefon: Deutschland + 221/962513–0 Fax: Deutschland + 221/962513–4 oder -14 Internet: www.juma.de E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Christian Vogeler Redaktion TIPP: Dr. Jörg-Manfred Unger Redaktionsassistenz: Kerstin Harnisch Layout: Helmut Hagen Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund; 46 TIPP 2/2004 Claudia Maul, Auswärtiges Amt; Prof. Dr. Inge Schwerdtfeger, Ruhr-Universität Bochum; korrespondierendes Mitglied: Dr. Hans SimonPelanda, Goethe-Institut München Litho: R&S GmbH, Mönchengladbach Druck und Verlag: Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG Grunewaldstr. 59 D-41066 Mönchengladbach Copyright: Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH, Mönchengladbach 2004. ISSN 0940-497X. TIPP ist das Lehrerbegleitheft zum Jugendmagazin JUMA. Es erscheint viermal jährlich. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Texte und Bilder übernimmt der Verlag keine Gewähr. Der Nachdruck von Texten ohne urheberrechtlichen Vermerk ist für Lehr- und Unterrichtszwecke frei; zwei Belegexemplare erbeten. TIPP entsteht in Zusammenarbeit mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA) – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) – Köln; pädagogische Beratung: Christiane Drasdo D E U 25.02.2004 T S C H 15:33 Uhr E K Seite 39 U L T U R I N T E R N A T Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) S 47 Kultur, Korr. 2 I O N A Lebendiger Kulturaustausch L Deutsche Welle (DW) Neue Fernsehsendung mit deutscher Popmusik Mit dem Start des neuen Musikmagazins popXport intensiviert das deutsche Auslandsfernsehen DWTV (Slogan: „Aus der Mitte Europas“) seine Kulturberichterstattung. Alle 14 Tage stellt das Magazin in knapp 30 Minuten populäre, in Deutschland produzierte Bands und Interpre- ten zur besten Sendezeit weltweit vor. „PopXport soll ein aktuelles Bild des modernen Deutschland vermitteln und deutsche Musikproduktionen im Ausland bekannter machen“, sagte Fernsehdirektor Christoph Lanz bei der Vorstellung des neuen Formats Anfang 2004 in Berlin. Popmusik; außerdem gibt es einen Überblick über die neuesten Video-Produktionen. Moderator Markus Schultze: „PopXport ist die richtige Sendung für alle, die wissen wollen, zu welcher Musik Deutschland tanzt“ (vgl. Szene, JUMA-Seite 44). www.deutschland.de ist das offizielle Portal der Bundesrepublik Deutschland im Internet und versteht sich als deren virtuelle Visitenkarte. Es bietet eine repräsentative Sammlung wichtiger Verweise auf deutsche Informationsangebote in den Rubriken Bildung, Gesundheit, Kultur, Medien, Sport, Staat, Tourismus, Wirtschaft und Wissenschaft. Sein Motto:„Einfach. Besser. Informiert.“ Das umfangreiche Anschauungsmaterial vermittelt einen lebendigen und aktuellen Eindruck deutscher Kultur. Auftraggeber ist das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Das Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart handelt nach dem Grundsatz „freudiges Geben und Nehmen“. Es steht also nicht für einseitigen deutschen Kulturexport, sondern für den lebendigen Austausch von Erfahrungen, Ideen, Visionen. Im Internet bietet es daher u.a. aktuelle Nachrichten und Pressemeldungen zum Kulturaustausch. Seine „Zeitschrift für KulturAustausch“ ist das einzige deutschsprachige Fachmagazin für den internationalen Kulturdialog. Projekte wie „junik“ (Jugendliche im internationalen Kontext) richten sich an Jugendliche, die „für sich einen Gewinn aus der Internationalisierung ziehen wollen“. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Dorotheenstraße 84 D-10117 Berlin www.bundespresseamt.de www.deutschland.de Institut für Auslandsbeziehungen Charlottenplatz 17 D-70173 Stuttgart www.ifa.de PopXport stellt Interpreten und Bands aus Deutschland vor und berichtet über die Popszene und wichtige Musikveranstaltungen. Das Magazin zeigt Videoclips aktueller Hits und „Klassiker“ der deutschen Angaben über Sendezeiten und Frequenzen sowie weitere Radio- und TV-Programm-Angebote: Deutsche Welle Kurt-SchumacherStraße 3 D-53113 Bonn www.dw-world.de www.deutschland.de Virtuelle Visitenkarte TIPP 2/2004 47 S 48 Rückseite, Korr. 2 25.02.2004 15:36 Uhr Seite 40 Köpfe aus aller Welt Hocine Djeghdjough, 45, ist Gymnasiallehrer für Deutsch am Lycée El-Feth in Blida, Algerien. Er gestaltet seinen Unterricht häufig mit Texten aus JUMA nach den Vorschlägen in TIPP, „was so gut wie immer bestens funktioniert!“ Monika Alarcón Contreras, 48, ist Lehrerin an der Deutschen Schule Concepción, Chile, wo sie ihre Schüler auf das Deutsche Sprachdiplom (DSD I und II) der Kultusministerkonferenz (KMK) vorbereitet. JUMA und TIPP sind ihr dabei „eine große Hilfe“. Jasminka Pernjek, 34, Deutschlehrerin an der Mittelschule Krapina, Kroatien, benutzt JUMA und TIPP als Zusatzmaterial zu Themen in ihren Lehrbüchern und als Vorbereitung auf die Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom (DSD II) der KMK . Ludmila Islamowa, 56, arbeitet als Deutschlehrerin an der Allgemeinbildenden Schule in Satka, Tscheljabinsker Gebiet, Russland. Die Unterrichtsvorschläge in TIPP ermöglichen ihren Schülern, „zur Abwechslung auch mal in Gruppen zu arbeiten“. Galina Wereschtschak, 48, ist Deutschlehrerin an der Schule Nr. 25 in Karaganda, Kasachstan. Dank JUMA und TIPP hielten kreative Formen des Unterrichts Einzug in ihre Klassen – in Form von Projekten, Wandzeitungen, Collagen u.v.a.m. Magda Terzic, 60, einzige Deutschlehrerin an der Grundschule in Zenica, BosnienHerzegowina, benutzt häufig TIPP bei der Planung ihres Unterrichts, „weil darin wertvolle Anregungen für eine gelungene Deutschstunde stehen“. Krystyna Kawecka, 48, ist Gymnasiallehrerin für Deutsch in Myslenice, Polen. Grammatik ist für sie „nur ein Werkzeug für sprachliches Handeln“. Stattdessen setzt sie in ihren Klassen auf die Dialogfähigkeit ihrer Schüler – so wie TIPP! Renata Warschal, 30, ist Lehrerin für Deutsch am VIII. Allgemeinbildenden Lyzeum in Kraków, Polen. Hier bereitet sie ihre Schüler mit JUMA und TIPP auf das Deutsche Sprachdiplom (DSD II) der KMK vor – in der Regel sehr erfolgreich! Aiman Akylbekova, 45, ist Deutschlehrerin am Linguistischen Gymnasium Nr. 68 in Almaty, Kasachstan. Dank JUMA und TIPP sind ihre Schüler im Fachsprachenunterricht und beim Deutschen Sprachdiplom (DSD II) der KMK „ziemlich fit“. Zeichnungen: Cosima Schlinkheider Lehrerinnen und Lehrer, die Deutsch mit JUMA und TIPP unterrichten