Zeit der Entschleunigung - Evangelischer Kirchenkreis Dortmund
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Zeit der Entschleunigung - Evangelischer Kirchenkreis Dortmund
Magazin für die Kirche in Dortmund und Lünen „Diakonie als Zeitung“ l: te ti e d Wen Sonderveröffentlichung · Dienstag, 23. Juni 2015 Einfach ! n umdrehe Die Sommerferien kommen Foto: Dreysse Zeit der Entschleunigung 3 50 Jahre FFD-Urlaube Der Ferien- und Freizeitdienst Dortmund (FFD) wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Die einstige Organisationsstelle von kirchlichen Freizeiten ist längst ein ProfiReiseveranstalter. 5 Projekte für Bedürftige Elisabeth Trojahn will als neue Gemeindediakonieschwester der Dortmunder Christusgemeinde einen häuslichen Besuchsdienst für einsame, alte und kranke Menschen aufbauen. Evangelisch Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Entschleunigung pur: Ein Segelboot des Vereins „Sail Together“, an dem die Evangelische Jugend Dortmund beteiligt ist. Mehr dazu auf Seite 4. Tipps und Trends per Newsletter Die Zeit der Entschleunigung Mit Beginn der Sommerferien geht es wieder los. Nichts geht mehr, jedenfalls nicht so wie gewohnt. Der Fliesenleger macht Betriebsferien, die Pizzeria ums Eck macht drei Wochen zu, die Bundesliga macht Sommerpause und auch bei den Behörden heißt es: die Kollegin ist leider in Urlaub, die Bearbeitung wird deshalb voraussichtlich etwas länger dauern. Selbst die mit Kirschwasser und Frucht gefüllten Schokopralinen sind nicht mehr käuflich zu erwerben. Entschleunigung pur. ie Zeit steht fast still. Das Gute daran ist: niemand kann etwas verpassen. Die Höhepunkte des Jahres werden in weiser Voraussicht meist außerhalb dieser Ferienzeiten gelegt. Für die Daheim-Gebliebenen plätschert das Leben so dahin und im Fernsehen werden nur noch Wiederholungen wiederaufbereitet. Der einzige Grund, aus dem sich dieser radikale Wechsel des Lebensrhythmus herleitet, besteht darin, dass die Beschulung unserer Kinder für sechs Wochen unterbrochen wird. Eigentlich ist es faszinierend, was sich aus dieser schlichten Pause im Bildungssystem für weitreichende Konsequenzen im Alltag unserer Gesellschaft ergeben. Als Gott sich nach der Schöpfung der Welt einen Ruhetag nahm, kann das folglich nur in den Sommerferien gewesen sein. Dass es in einer immer schneller und hektischer werdenden Welt noch diese Zeiten der Entschleunigung gibt, dafür können wir ganz dankbar sein. D Diese Sommerzeit mit all dem, was vielleicht nicht wie gewohnt möglich ist, gibt Zeit loszulassen und einmal einen anderen Blickwinkel auf die eigenen Lebensgewohnheiten zu werfen. Einmal ganz bewusst Nichts zu tun, sich treiben zu lassen, die Stille und Ruhe auszuhalten, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Das ist für manche eine Kunst, die schwer zu praktizieren ist. Zum Glück setzt das Leben ja nicht gänzlich aus, es verlangsamt sich nur ein wenig. Es ist ermutigend, dass es zu den Beschleunigungen des Alltags auch immer wieder Gegenbewegungen gibt. Viele Menschen zelebrieren wieder genüsslich das Hören von Musik mittels eines altertümlichen Plattenspielers statt ein paar Knöpfe am MP3-Player zu drücken. Selbst aktuelle Songs gibt es immer öfter auch auf Vinyl. Oder in Zeiten von Twitter, Facebook und WhatsApp erfährt die persönliche E-Mail gerade wieder eine Renaissance. Klasse statt Masse ist hier das Motto. Da wird sich Michael Stache FOTO DREYSSE FOTO VKK die Zeit für die persönliche Anrede am Anfang und den Gruß am Schluss genommen. Meine beiden Töchter haben in diesem Zusammenhang eine alte Beschäftigung wieder neu für sich entdeckt. Sie schreiben Postkarten. Postcrossing heißt das jetzt neudeutsch. Sie schicken wildfremden Menschen in der ganzen Welt, deren Adressen sie über eine Internetplattform per Zufallsgenerator zugespielt bekommen, eine richtig echte Postkarte. Über die Karten, die sie dann von wieder anderen ihnen Unbekannten erhalten, freuen sie sich riesig. Auch das ist eine besondere Form der genussvollen Entschleunigung: Nachrichten mit der „Schneckenpost“ verschicken und geschickt zu bekommen, selbst wenn so eine Karte manchmal sechs Wochen unterwegs ist. So wünsche ich uns allen sowohl denen, die zuhause bleiben, als auch denen, die es in die Ferne zieht, dass wir alle die Gelegenheit finden den Wechsel des Lebensrhythmus zu genießen und die Entschleunigung der Sommerzeit nicht nur erduldend hinzunehmen, sondern positiv für uns selbst zu nutMichael Stache zen. Ständig Stellvertretender Superintendent Zu Beginn eines jeden Monats verschickt das Informationszentrum reinoldiforum per Mail den Newsletter der Ev. Kirche in Dortmund, Lünen und Selm. Kurz und knapp sind dort die aktuell wichtigsten Ereignisse zusammengefasst. Links führen zu weiteren und ausführlichen Informationen. Ein Kommentar zu einem aktuellen Thema lädt zum Diskutieren ein. Tipps und Trends sowie Hinweise auf interessante kirchliche Veranstaltungen runden den Newsletter ab. Wer ihn zugeschickt bekommen möchte, kann sich über die Internetseite anmelden. Die Mail-Adresse wird ausschließlich zu dem Zweck gespeichert, den Newsletter des reinoldiforums zu versenden. Die Adresse wird nicht an Dritte weitergegeben. ...................................................... Zum Newsletter anmelden kann man sich unter www.reinoldiforum.de i Impressum Herausgeber: Evangelischer Kirchenkreis Dortmund, Jägerstr. 5, 44145 Dortmund, Tel. (0231) 8494-0, Presseund Öffentlichkeitsarbeit, Uwe Bitzel, Tel. (0231) 8494-367 Mitarbeit: Nadine Albach, Uwe Bitzel, Mark Fäth, Kerstin Hanke, Stefanie Roeder, Stephan Schütze (Fotos) www.ekkdo.de Evangelisch Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Reiseerlebnisse, die bleiben Vielseitiges Programm des Ferien- und Freizeitdienstes Dortmund: Inselhopping mit dem FFD Warum nur eine Kanareninsel, wenn man sie alle haben kann? Das sagten sich auch die Verantwortlichen des Freien- und Freizeitdienstes Dortmund (FFD) und konzipierten kurzerhand eine Kanaren-Reise inklusive „Inselhopping“ per Flieger und großem Ausflugspaket. „Eine solche Reise findet man normalerweise nicht im Katalog“, sagt Marius Drewe vom FFD und betont: „Unsere Reisen sind individuell zusammengestellt.“ Das gilt auch für die USA-Rundreise Ende September, von New York bis San Francisco, einmal quer über den Kontinent. Hier stehen u. a. Abstecher zu den Niagarafällen, zu Mount Rushmore, den Grand Canyon oder nach Las Vegas an. Ebenfalls im September kann man mit dem FFD zu den Azoren reisen – inklusive Walbeobachtungen. „Wir achten auf ein anspruchsvolles und vielseitiges Programm und gute Unter- Das Team des Dortmunder Ferien- und Freizeitdienstes (FFD) bietet für jede Saison und jedes Alter ein anspruchsvolles und vielseitiges Programm. FOTO SCHÜTZE künfte“, sagt Drewe. Auf Ischia ist das beispielsweise eine schöne Pension mit typisch italienischem Charme und einer deutsch sprechenden Lei- tung. In Kroatien ist es ein Vier-Sterne-Hotel, in Madrid verfügt das Hotel über eine spektakuläre Dachterrasse mit Stadt-Weitblick. Selbst- verständlich gibt es auch Reisen innerhalb von Deutschland: „Anfang Juli fahren wir nach Bad Pyrmont. Das ist wirklich eine Reise wert. Ich bin immer wieder erstaunt, was für schöne Ecken Deutschland hat“, sagt der Experte. Auch Bad Driburg und Bad Wiessee am Tegernsee kann er guten Gewissens empfehlen. „Ein besonderer Höhepunkt ist in diesem Jahr unsere Fahrt Anfang September nach Freiburg und zum Schnecke-Fescht“, erzählt er. Seit über 35 Jahren wird in Pfaffenweiler das SchneckeFescht gefeiert. Es zählt zu den beliebtesten Wein- und Dorffesten in der Region. Die Fünf-Tages-Reise bietet außerdem Touren in den Hochschwarzwald und das Elsass. Und auch für junge Leute und Kinder hat der FFD viele Angebote. Die Sommerfreizeiten sind übrigens noch kurz vor Reisebeginn buchbar. Reiseziele sind u. a. Kroatien, Holland, Korsika oder der Ponyhof Hilbeck. „Einfach anrufen und fragen. Bei den meisten Reisen können wir einfach noch ein paar mehr Leute mitnehmen“, so Marius Drewe. gl Auf Juist fing alles an 50 Jahre Ferien- und Freizeitdienst Dortmund Ein Archiv gibt es nicht. Nur eines ist klar: Der Ferien- und Freizeitdienst Dortmund (FFD) wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Die einstige Organisationsstelle von kirchlichen Freizeiten für die Gemeinden hat sich inzwischen zu einem professionellen Reiseveranstalter entwickelt. „In der Vereinigung der diakonisch-kirchlichen Reisedienste sind wir der größte und bieten allein so viele Reisen an, wie die anderen dreizehn zusammen“, erzählt Marius Drewe, stellvertretender Abteilungsleiter. 2014 hatte der FFD rund 5000 Kunden. „Dass wir das mit einen vierköpfigen Team stemmen, ist schon nicht schlecht“, sagt er. Seine ganz frühen Anfänge hat der FFD im Seeferienheim Juist, das auch heute noch ein fester Bestandteil des Reiseangebots ist. Das Seeferienheim wurde 1925 von Pfarrer Gottlieb Weidenfeld als Jugendferienlager für die Dortmunder Kinder gegründet. Zeitweilig fanden gleichzeitig über 300 Kinder und Jugendliche eine altersgerechte Unterkunft. Inzwischen können auch Erwachsene im Seeferi- Seine ganz frühen Anfänge hat der FFD im Seeferienheim Juist, das auch heute noch ein fester Bestandteil des Reiseangebots ist. Das Seeferienheim auf Juist wurde 1925 von Pfarrer Gottlieb Weidenfeld als Jugendferienlager für die Dortmunder Kinder gegründet. FOTOS (2) FFD enheim unterkommen. Vor 50 Jahren wurde der FFD gegründet, um die Reisen ins Seeferienheim zu koordinieren und weitere Gemeindefreizeiten zu entwickeln. Auch die Fahrten zu den Kirchentagen sollten zentral vom FFD organisiert werden. Bis heute gibt es Gemeinden, die ihre Freizeiten über den FFD organisieren, doch das aktuelle Angebot richtet sich auch an Einzelreisende, Paare, Familien oder Gruppen. Zudem gibt es einen großen Bereich mit Reisen für Kinder und Jugendliche. Wichtig bei allen Reisen ist die Betreuung durch äußerst kompetente, ehrenamtliche Reiseleiter. „Deren Wissen ist eine echte Bank“, sagt Marius Drewe. Und so sind viele der Kunden „Wiederholungstäter“. Die gut ausgearbeiteten Reisen weltweit haben viele Fans. Und auch einige „ganz alte“ Ziele haben ihre Liebhaber: Das Seeferienheim Juist und „La Villa“ in den Dolomiten, das schon seit über 40 Jahren ein festes Reiseziel ist. Übrigens: Am 15. August lädt der FFD zum Jubiläumsfest ein – mit buntem Programm und Verlosung. Evangelisch Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Engagement für ganz viel Nestwärme Evangelische Kirche baut an U3-Plätzen Inklusion auf See: Beim gemeinsamen Navigieren an Deck werden Behinderungen schnell zur Nebensache. FOTOS (2) DREYSSE Kurs auf Inklusion Jugend segelt: „Sail together“ auf dem Phoenix-See Mit dem Rolli aufs Segelboot? Beim Projekt „Sail together“ der Evangelischen Jugend Dortmund geht das schon länger. Am 11. Juli 2013 hat der Verein „Sail Together“, an dem die Evangelische Jugend Dortmund maßgeblich beteiligt ist, mit der „Sail Together I“ ihr erstes Boot getauft. Jetzt kreuzt ein zweites, barrierefreies Schiff die Fluten des Phoenix-Sees. Die neue Segelyacht „a.noah“ wurde von der renommierten Schiffswerft Mylne Yachtbau aus Schottland nach Ideen von Schiffsbauer Matthias Müller designt und konstruiert. Der Bau fand in einer auf Die „a.noah“ auf See. Aluminiumbau spezialisierten Werft bei Roermond statt. Das neue Schiff ist nun 7,40 lang und 2,40 m breit, bietet ausreichend Platz für gemeinsame Segeltörns von Menschen mit und ohne Behinderungen. Steuer, Winschen, Fog und Großschot und der kleine 2,65 KW starke Elektromotor können auch von einem Rolli aus bedient werden, sind aber auch für Menschen mit anderen Behinderungen gut zu erreichen und zu bedienen. „Sail Together ist eines der wenigen gelingenden Inklusions-Projekte“, weiß Dirk Loose von der Evangelischen Jugend. Beim gemeinsamen Segeln ist die Gruppe gefragt. Schnell werden Behinderungen zur Nebensache, denn jeder auf seinem Platz ist mit seinen Fähigkeiten Teil des Teams. Das gemeinsame Erleben steht im Mittelpunkt. Am Phoenixsee steigen nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Senioren mit Rollator ins Boot ein. So übernahm vor Kurzen ein pensionierter Kapitän zur See das Ruder und fuhr stolz seine Seniorenheim- Freundinnen auf dem See spazieren. Auch Schulklassen wollen mitmachen. „An Interesse mangelt es nicht. Allerdings können wir noch erfahrene Segler und Seglerinnen gebrauchen, die sich das zutrauen, ein Boot mit einer gemischten Mannschaft zu betreuen“, so Loose. Gemeinsam etwas Ausprobieren Aber warum macht die Evangelische Jugend das eigentlich? „Unser ursprünglicher Arbeitsauftrag ist, christliche Angebote für alle Jugendlichen zu entwickeln und dabei Gottes Liebe für alle Menschen erfahrbar zu machen. Die inklusive Arbeit mit Jugendlichen hat meine Vorgängerin bereits angestoßen Es ist eine gute Möglichkeit, sich auszuprobieren und gemeinsam etwas zu erleben“, erklärt Loose. Das Projekt, das auch mehrtägige Segeltörns auf anderen Gewässern anbietet, kommt so gut an, dass die Evangelische Jugend damit durch die Lande ziehen und das inklusive Segeln auf anderen Seen und Talsperren anbieten wird. Doch nicht nur Segeln kann man in der Evangelischen Jugend. Ein weiterer, wichtiger Schwerpunkt sind unter anderem die ökumenischen Begegnungen und Freizeiten. gl „Wenn man Kinder unter drei Jahren betreut, muss man jede Menge Besonderheiten beachten“, sagt Pfarrer Jochen Schade-Homann (Foto), Leiter des Fachbereichs Jugend und Erziehung im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund, Lünen, Selm. „Kleine Kinder mit beispielsweise neun oder zwölf Monaten haben ganz andere Bedürfnisse als Fünfjährige. Sie benötigen Nestwärme, müssen gewickelt und gefüttert werden, brauchen Rückzugsmöglichkeiten. Sie haben nicht zur selben Zeit Hunger oder sind alle um eine bestimmte Uhrzeit müde. Diese anspruchsvolle Aufgabe erfordert mehr und vor allem gut ausgebildetes Personal.“ Und auch baulich muss eine Kindertagesstätte, die „U3“Gruppen beherbergt, auf die besonderen Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern ausgerichtet sein. „Wichtig ist die Achtsamkeit fürs Kind – das gilt auch für die Älteren.“ Diesen Anforderungen stellt sich der Kirchenkreis mit großem Engagement: Gerade hat an der Rheinischen Straße ein neuer Kindergarten mit U3Betreuung eröffnet. Dort wurde die alte Kassenhalle der Sparkasse umgebaut. Zum 1. August wird es weitere Plätze an der Rolandstraße, der Wittig- und der Oesterholzstraße geben. Auch im ehemaligen Gemeindehaus, dem Petri-Nicolai-Gemeindehaus an der Luisenstraße, sind U3-Plätze geschaffen worden. Insgesamt sind es in Dortmund bei ca. 3800 Kindergarten-Plät- zen, rund 590 U3-Plätze, in Lünen bei ca. 460 Plätzen 63 und in Selm bei 115 Gesamtplätzen 18 U3-Angebote. Der Kirchenkreis arbeitet übrigens eng mit der Stadt und einigen Investoren zusammen. „Das klappt wirklich hervorragend“, so der Fachbereichsleiter. Umfangreiche Elternarbeit Auch die Elternarbeit in der U3-Betreuung ist umfangreicher. „Eltern, die ihre Kinder in einem so frühen Stadium abgeben, wollen viel stärker über die Entwicklungen informiert werden. Unter Umständen machen die Kinder in der Einrichtung ihre ersten Schritte oder sprechen die ersten Worte. Daran wollen die Eltern teilhaben.“ Der Bedarf an Betreuungsplätzen für die ganz Kleinen wächst stetig, weiß der Experte, denn viele Eltern müssen oder wollen beide arbeiten. Und der frühe Kindergartenbesuch macht sich auch bemerkbar. „Diese Kinder sind mit drei Jahren in der Regel weiter, als diejenigen, die erst mit drei zu uns in die Einrichtungen kommen.“ Denn die U3-Betreuung ist eben nicht nur ein „Verwahren“, sondern beinhaltet eine individuelle Förderung. „Wir haben einen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Und der beginnt auch schon bei den ganz Kleinen.“ gl Eine Kindertagesstätte, die „U3“-Gruppen beherbergt, muss auf die besonderen Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern ausgerichtet sein. FOTOS (2) LÜBBERS Evangelisch Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Dem diakonischen Ansatz verpflichtet Elisabeth Trojahn engagiert sich als Gemeindediakonieschwester für bedürftige Menschen Elisabeth Trojahn will als neue Gemeindediakonieschwester der Dortmunder Christusgemeinde einen häuslichen Besuchsdienst für einsame, alte und kranke Menschen aufbauen. Mit dem Besuchsdienstkreis, den Trojahn zukünftig installieren will, erweitert die Gemeinde ihr diakonisches Engagement. Sie macht sich in vorbildlicher Weise auf den Weg hin zu einer diakonischen Gemeinde“, sagte Diakoniepfarrer Niels Back, der gemeinsam mit Pfarrer Michael Mertins die Gemeindeschwester und ihr Projekt vorstellte. Eines stellte Pfarrer Mertins allerdings von vornherein klar: „Der Besuchsdienst ist ein Projekt, das nur in enger Zusammenarbeit mit vielen ehrenamtlichen Kräften geleistet werden kann.“ Elisabeth Trojahn, in Dortmund und Witten aufgewachsen, blickt bei der Realisierung des Projektes auch auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Diakonie und Pflege zurück. Trojahn ist gelernte Arzthelferin und Gymnastiklehrerin. Seit 1989 arbeitet sie in der Diakoniestation, war zunächst als Pflegekraft tätig und wechselte kürzlich in den Bereich Fach- Pfarrer Michael Mertins (li.) und Diakoniepfarrer Niels Back (re.) bei der Einführung von FOTO SCHÜTZE Elisabeth Trojahn (Mitte) als Gemeindediakonieschwester. pflege. Im Februar hat sie eine berufsbegleitende Fortbildung im Diakonissenmutterhaus Witten zur Gemeindeschwester und Diakonisse be- gonnen. Parallel zu ihrer Arbeit in der Diakoniestation hat sie seit März nun den Dienst in der Gemeinde aufgenommen. Mit der Aufnah- me ihrer Tätigkeit möchte die Christuskirchengemeinde zukünftig auf die bisher geleistete diakonische Arbeit aufbauen. Schon jetzt war man dort in besonderer Weise engagiert. So gehört unter anderem eine wöchentliche Sozialberatung zum festen Bestandteil der Gemeindearbeit vor Ort. Dort bietet man Hilfe für Flüchtlinge und regelmäßig mittwochs einen Mittagstisch an. Auch die Vermittlung von gut erhaltener Kleidung für Menschen in Notlagen gehört zu den Leistungen, die innerhalb des Angebotes der Sozialberatung wahrgenommen werden. Beim Aufbau des häuslichen Besuchsdienstes zählt man auf die Erfahrungen von Elisabeth Trojahn. „Die versteckte Armut in vielen Häusern, leibliche Not, Alleinsein. Vieles, was bisher unentdeckt geblieben ist, bietet einen Ansatzpunkt bei der Gemeindearbeit. Die Gemeinde könnte so ein neues Potenzial entdecken“, sagt Diakoniepfarrer Niels Back. Man sieht sich der Verantwortung verpflichtet, dem Glauben dadurch ebenso neue Impulse zu verleihen, ihn zu leben. Und Pfarrer Michael Mertins führt aus: „Diakonie ist mehr als soziales Engagement, nämlich Dienst der tätigen Nächstenliebe an Brüdern und Schwestern in Glauben, aber auch an Menschen in besonderen Notlagen.“ fabse Auf Klangwellen durch die Bibel Lünen: Der Gottesdienst „Gottesklang“ verbindet Musik und Predigt „Gottesklang“, das ist schon – und das obschon der erst recht jungen Geschichte der besonderen Reihe von Gottesdiensten unter diesem Titel – eine Marke der Evangelischen Kirchengemeinde HorstmarPreußen, die für eine außergewöhnliche Verbindung von Musik und Predigt steht. Jeweils am fünften Sonntag eines Monats bereichern kirchenmusikalische Gruppen mit Live-Musik die Gottesdienste der Gemeinde. Abwechselnd finden die „Gottesklang“-Gottesdienste, die von Pfarrer Winfried Moselewski und den wechselnden Musikern gestaltet werden, in der Christuskirche Horstmar und der Evangelischen Kirche Lünen-Süd statt. Letztere wird auch am 30. August ab 9.30 Uhr wieder den Schauplatz für die neueste Auflage der Reihe bieten. Dann nämlich sollen abermals das Wort und die musikalische Klang- In der Reihe der „Gottesklang“-Gottesdienste, die am 30. August wieder beginnt, steht neben der Predigt auchdie Musik im Vordergrund. vielfalt eine Symbiose eingehen und die biblische Annäherung im Gespräch mit der Musik stattfinden. Ein Dialog soll sich entspinnen, gesprochene, gesungene und sogar rein instrumentale Verkündigung zusammenfinden. Die musikalische Mitgestaltung von „Gottesklang“ hat diesmal der Gitarrenchor unter der Leitung von Rainer Holtmann übernommen. Der zentrale Gottesdienst, der einen musikalischen Schwerpunkt mit dem biblischen Motiv zu- sammenführt, wird von Pfarrer Winfried Moselewski geleitet. Mit den „Gottesklang“Gottesdiensten setzt die Kirchengemeinde Akzente. Wie schon bei den bisherigen Auflagen, die mit großem Zuspruch seitens der Gemeinde aufgenommen wurden, steht auch dieser Gottesdienst wieder unter einem speziellen Titel, der eine thematische Klammer bildet. Wie vielseitig das Programm ausfallen kann, bewies man bereits in den bisherigen Gottesdiensten, die die musikalischen Akzente in den Fokus zu rücken wussten. So freute sich das Team hinter den Gottesdiensten über die Mitwirkung diverser hochkarätiger Sänger und Instrumentalisten, die bei der Gestaltung mit von der Partie waren. Im ersten Gottesdienst dieser Art stand etwa der Posaunenchor im Rahmen der Predigt im Mittelpunkt. Der Chor Windlicht brachte hingegen im zweiten Gottesdienst Elemente aus Taizé ein. Der Kirchenchor gestaltete im dritten Gottesdienst dieser Art die biblische Erzählung von Davids Schuld und Buße musikalisch und liturgisch. fabse Evangelisch Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · „Ein Gebet mit den Füßen“ Das Telefon klingelt, gleichzeitig gehen zehn neue Mails ein und eigentlich wartet der Liebste noch auf einen Rückruf… Die Hektik des Alltags kann einen verschlingen und die Sehnsucht wecken, Zeit zu haben – zum Luftholen, zum Rauskommen, zum Weiten des Blicks. Eine Antwort, die immer mehr Menschen auf diese Sehnsucht finden, heißt: Pilgern! P ilgern ist spirituelles Wandern, ein Gebet mit den Füßen“, schwärmt Ulrich Grober in seinem Buch „Vom Wandern“. „Der monotone Schritt, der gleichmäßige Rhythmus von Atem und Herzschlag, Gehen und Ruhen, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang werden zum Medium für die meditative Annäherung an die Erfahrung des Göttlichen.“ Eine Erfahrung, die schon uralt ist – und keineswegs eine christliche Erfindung: In allen großen Weltreligionen gibt es Menschen, die sich Schritt für Schritt auf den Weg machen zu sich selbst und zu Gott. Individuelle Motive Abraham, der Vater der drei monotheistischen Religionen Judentum, Islam und Christentum, gilt als einer der ersten Pilger. Gott forderte ihn auf, mit seiner Sippe die Heimat zu verlassen und in ein Land zu gehen, „das ich dir zeigen will“. Abraham folgt ihm bedingungslos – und das Unterwegssein wird zu seiner Form der Existenz. Allein im Alten Testament taucht das Motiv des Weges gut 600 Mal auf. Es ist ein Symbol für den Umbruch, den Wandel im Leben, der dem Prinzip „der Weg ist das Ziel“ folgt: Entscheidend ist weniger der Ort, den man erreicht, als vielmehr die Erfahrungen, die man auf der Strecke dorthin sammelt. Im Mittelalter erlebt das Pilgern eine Blütezeit – auch, weil Herkunft und Stand der Menschen, die sich aufmachen, keine Rolle spielen. Ob sie freiwillig aufbrechen, ein Gelöbnis erfüllen oder Buße tun: die Motive sind höchst individuell. Pilgern aber ist für viele die einzige Chance, aus ihrem Alltag auszubrechen. Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela werden zu den bedeutendsten Zielen der christlichen Wanderer, das Wegenetz wächst, an den Knotenpunkten entstehen immer mehr Kirchen, Kapellen und Herbergen. Die Vorzüge der Pilger – zollfreies Reisen und freie Kost und Lo- gis – ziehen aber zunehmend Trittbrettfahrer an; außerdem verhängen weltliche Gerichte und Kirchen Pilgerfahrten als Strafen. Martin Luther schließlich erkennt darin einen ähnlich schändlichen Handel wie mit den Ablassbriefen. Pilgern gerät in Verruf; das reformierte Norwegen stellt es sogar unter die Todesstrafe. Hape Kerkeling löste einen Boom aus Claudia Montanus vom Pilgerbüro des Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe in Dortmund hält viele Infos bereit. FOTO EBW/FELIX EICHHORN Seit wenigen Jahrzehnten aber lebt das Interesse wieder auf: Der Europarat schreibt dem Pilgern größte Bedeutung für die Entstehung Europas zu, indem er 1987 den Jakobsweg nach Santiago de Compostela zur europäischen Kulturroute kürt. Und auch Komiker Hape Kerkeling trägt zum Boom bei, als er 2006 in Buchform verkündet: „Ich bin dann mal weg.“ Die Zahlen der Pilgernden wachsen: Waren 1990 gerade mal knapp 5000 Menschen auf dem Jakobsweg unterwegs, sind es 2014 schon fast 240 000 gewesen. „Heute hat Pilgern sehr individuelle Beweggründe, sagt Claudia Montanus vom Pilgerbüro des Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe in Dortmund, das Pilgerangebote sehr unterschiedlicher Formate anbietet und koordiniert. „Aber ich glaube, was alle Pilger gemeinsam haben, ist die Sehnsucht, ein Stück Wandlung zu erleben und innerlich neu zu werden.“ Pilgern sei Heimweh und Fernweh zugleich, schreibt Detlef Lienau in seinem Buch „Sich fremd gehen“: Ein Pilger geht auf Abstand zu sich selbst – Die Karte zeigt Pilgerroute aus dem Bergischen Land über das Ruhrgebiet und Westfalen nach Osnabrück. FOTO LWL / ALTERTUMSKOMMISSION FÜR WESTFALEN um schlussendlich sich und Gott näher zu kommen. Gerade für Menschen, die mit Gottesdienst, Kirchenbank und Weihrauch nichts anfangen können, biete Pilgern eine für sie passendere Möglichkeit, Gott zu erfahren, findet Claudia Montanus: „Das Bild vom Weg entspricht der Idee vom Glauben besser als festgefügte Rituale.“ Glaube lässt sich nicht festhalten – er ist ein lebendiger Prozess, dem man sich öffnet, so, wie man den Pilgerweg beschreitet, ohne vorab zu wissen, was kommt. Evangelisch Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · DAS IN TER VI EW Unterwegs in der Kathedrale Gottes Superintendent i. R. Hartmut Anders-Hoepgen In Dortmund hat er viele öffentlichkeitsstarke Rollen: Superintendent i.R., Sonderbeauftragter für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, Vorkämpfer gegen Rechtsextremismus… Hartmut AndersHoepgen aber hat auch eine stille, meditative Seite – als Pilger. Im Interview spricht er über seine Erfahrungen bei der inneren und äußeren Entschleunigung. Die Jakobsmuschel – das Zeichen des Jakobswegs. Schritt für Schritt weitet sich der Blick. Die Natur wird zur spirituellen Ressource, erklärt Claudia Montanus. „Beim Unterwegssein fühle ich mich der Erde verbunden und entwickle ein Gespür dafür, dass es außer mir und meiner Umwelt noch etwas Höheres – wir Christen nennen es Gott – gibt, das mich zieht, anspricht und vielleicht verändert. Dieses bleibt für uns unverfügbar und letztlich ein Geschenk. Pilgerweg für Klimagerechtigkeit Und doch können wir uns auf die Suche danach begeben und den Weg aktiv unter die Füße nehmen.“ Deswegen liegt es auch nahe, die individuelle Besinnung mit politischem Engagement zu verbinden – wie es der ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit unter dem Thema „Geht doch!“ in diesem Jahr tun will. Auf der UN-Klimakonferenz in Paris soll am Ende des Jahres ein neues Klimaabkommen beschlossen werden. „Der Pilgerweg soll im Vorfeld auf die globalen Probleme aufmerksam machen und dafür eintreten, dass die christlichen Anliegen für ein gerechtes Abkommen, bei dem auch die Schwächsten zu Wort kommen, umgesetzt werden“, erklärt Mitkoordinatorin Eva Reinwald vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe). Losgepilgert wird am 13. September in Flensburg über Trier nach Paris – mit Station in Dortmund Ende Oktober. Jeder, der sich fit genug fühlt, kann mitpilgern, unabhängig, ob er einen Tag, eine Woche oder die ganze Strecke wandern will. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen – Schritt für Schritt. ........................................................................................................... Zwei Routen durch Dortmund › Wer sich inspiriert fühlt, kann direkt vor der Haustür beginnen: Zwei Wege der Jakobspilger führen auch durch Dortmund. Der erste startet in Osnabrück und führt bis Wuppertal-Beyenburg. Der zweite entlang des Hellwegs wurde erst 2010 eröffnet und reicht von Höxter bis Bochum. Details zu den Routen unter www.lwl.org/LWL/Kultur/jakobspilger › Literaturtipps und viele wichtige Hinweise zum Pilgern versammelt das Pilgerbüro unter www.wirpilgern.de › Wer beim Klimapilgern mitlaufen möchte, wird fündig unter www.klimapilgern.de › Weitere Informationen zum Thema Pilgern sowie die Möglichkeit, sich einen Pilgerstempel geben zu lassen, bietet das reinoldiforum direkt an der Stadtkirche St. Reinoldi, an. Die Pilgerroute von Bochum nach Höxter. FOTO LWL / ALTERTUMSKOMMISSION FÜR WESTFALEN Was hat Sie motiviert zu pilgern? Bevor ich losgelaufen bin, hatte ich mich schon lange mit dem Thema auseinandergesetzt. Das Thema Meditation ist mir sehr nahe – ich habe eine entsprechende Ausbildung und immer, wenn ich mir im Arbeitsleben Auszeiten genommen habe, tat mir das sehr gut. Insofern hatte ich das Gefühl, dass das kontemplative Gehen etwas für mich sein könnte. Das erste Mal aufgemacht habe ich mich dann 2008, zu Beginn meines Ruhestands. Welche Pilgerwege sind Sie gegangen? Ich war bereits fünf Mal auf dem Jakobsweg unterwegs und davon drei Mal in Santiago de Compostela. Wenn man von dort weitergeht, erreicht man Finisterre, das „Ende der Welt“. Der Name stammt schon aus der römischen Zeit. Dort endet der Jakobsweg und man sieht nur noch Meer. Das hat mich sehr beeindruckt. Und ich habe mir damit einen Wunsch erfüllt: Die Vorstellung vom „Ende der Welt“ ist ja auch in zahlreiche Märchen eingeflossen – und schon als Kind habe ich mir gewünscht, das irgendwann einmal mit eigenen Augen zu sehen und zu erleben. Wind und Wetter, und wird manchmal regelrecht von der Flora und Fauna überwältigt. Außerdem ist Pilgern historisch höchst interessant: Man läuft auf Wegen, die teilweise schon von den Römern benutzt wurden, besucht sehr alte Kirchen und sieht herrliche Kunstwerke. Kurzum: Pilgern ist von vielen Seiten her sehr eindrucksvoll. Können Sie beschreiben, was mit Ihnen während des Pilgerns passiert ist? Das lange, langsame Gehen ist sehr entschleunigend. Man bewegt sich Schritt für Schritt vorwärts, hält an den Gedanken nicht so lang fest. Es ist eine Art der Meditation: Man lernt, sehr aufmerksam und wachsam alles um sich herum wahrzunehmen. Beim Pilgern habe ich zum Beispiel zum ersten Mal in meinem Leben einen Vogel namens Wiedehopf gesehen. Und manchmal, wenn keine anderen Pilger in der Nähe sind, fange ich auch an zu singen. Haben Sie trotzdem schon einmal ans Aufgeben gedacht? Nein. Mir ist wichtig, mich körperlich nicht zu überfordern. Für mich steckt hinter dem Ganzen kein Leistungsgedanke. Ich bin überzeugt, dass wir uns die Gnade Gottes nicht erst verdienen müssen, sondern sie bereits geschenkt bekommen haben. Es geht darum, die Freiheit des Weges zu genießen und die Kraft der Orte zu spüren, an denen Menschen seit mehr als tausend Jahren geklagt, gebetet, geschwiegen, gesungen und gedankt haben. Pilgern ist eine Quelle der Spiritualität. Was fasziniert Sie am Pilgern? Die Besinnung und die Kontemplation, aber auch die Begegnung mit der Natur: Man ist ständig in Got- Hartmut Anders-Hoepgen auf dem tes Kathedrale Jakobsweg, wenige Meter vor dem unterwegs, bei Finisterre. FOTO PRIVAT Evangelisch Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Voller Tatendrang Rund 6500 Ehrenamtliche engagieren sich derzeit in der Evangelischen Kirche Dortmund Ohne Ehrenamt ist die Kirche nicht zu denken. Schon immer war das freiwillige Engagement in den Gemeinden und Einrichtungen fest verwurzelt. Ob Besuchsdienst im Krankenhaus, Begleitung von Sterbenden, Aktivitäten im Altenheim, Projekte mit Kindern und Jugendlichen, Patenschaften, Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe oder Kaffeekochen beim Gemeindefest – die Möglichkeiten mitzumachen sind vielfältig. Rund 6500 Ehrenamtliche engagieren sich derzeit in der Evangelischen Kirche Dortmund. Um Interessenten und Anbieter zusammenzubringen und zu beraten, gibt es das „Forum Ehrenamt“, die Projektstelle „Freiwilligenarbeit und Ehrenamtsberatung“ der Evangelischen Kirche Dortmund. Dörte Pfau-Haarmann ist das Gesicht des Forums Ehrenamt. „Unsere Arbeit hat zwei Säulen: die Beratung von potentiell Ehrenamtlichen und von Einrichtungen und Gemeinden.“ Jeden Donnerstag ist sie zwischen 11 chen Adressen verlassen die künftigen Ehrenamtlichen dann die Beratung. Die Angebote sind offen und unverbindlich. „Manche Menschen melden sich aber wieder, darüber freue ich mich.“ und 13 Uhr im reinoldiforum, um Interessierte vor Ort zu beraten. „50 Prozent meiner Besucher kommen gezielt, aber 50 Prozent stolpern quasi über meinen Aufsteller vor dem reinoldiforum“, erzählt sie. Diese Menschen seien nicht unbedingt kirchennah, aber sie erzählen, dass sie schon lange ein Ehrenamt für sich erwägen und sich nun spontan beraten lassen wollen. „Viele bleiben dann.“ Ideen und Anerkennung Unverbindliche Angebote Die Beratung ist individuell. „Sie kann schon mal eine Stunde oder länger dauern.“ Denn Dörte Pfau-Haarmann fragt genau nach, was sich der Interessent wünscht und vorstellt. Und sie gibt Tipps. „Wenn jemand selbst gerade einen Angehörigen verloren hat, ist es vielleicht nicht gut, sofort im Hospizdienst zu arbeiten. Hier frage ich nach und gemeinsam schauen wir, ob es gut ist oder ob eine Alternative besser wäre.“ Auch zeitliche und andere Besonderheiten werden berücksichtigt. Mit maximal drei mögli- Dörte Pfau-Haarmann bringt im reinoldiforum Ehrenamtliche FOTO LÜBBERS und Einrichtungen zusammen. Bei der Beratung von Einrichtungen und Gemeinden geht es darum, Bedarfe zu erkennen und eine Stellenbeschreibung zu formulieren. „Je genauer, desto besser findet man auch einen geeigneten Kandidaten.“ Zum anderen sensibilisiert die Expertin für die Bedürfnisse von Ehrenamtlichen und eine Wertschätzungskultur. „Die Anerkennung der Freiwilligen ist wichtig. Wie oft habe ich in meiner Beratung Menschen sitzen, die frustriert ausgeschieden sind, weil sie keine Wertschätzung für ihr Engagement erhalten haben. Die meisten Ehrenamtlichen sprühen vor Idee und Tatendrang, man muss das nur sehen und anerkennen. Dann steht einer langjährigen guten Zusammenarbeit nichts im Wege.“ gl Gegentrend zur Wegwerf-Gesellschaft Kreative Lösungen und Sachverstand: Repaircafé im Jakobus-Zentrum bringt kleine Dinge wieder in Schuss „Ich kenne es von zu Hause nicht anders – bei uns wurde alles repariert“, sagt Mary Langes. Deswegen mussten die 61-Jährige und ihr Mann nicht lange überlegen, als sie davon hörten, dass im Jakobus-Zentrum ein „Repaircafé“ eröffnet werden soll. „Wir wussten sehr schnell, dass wir da mitmachen wollen“, so Wilhelm Langes. Was aber ist ein Repaircafé? „Einfach gesagt, ist es eine weltweite Gegenbewegung zur Wegwerf-Gesellschaft“, sagt Pfarrerin Leona Holler. „Man trifft sich zum Reparieren von Alltagsgegenständen. Der eine bringt was mit und der andere repariert. In der Zeit sitzt man zusammen. So gibt es Tricks und Tipps von Profis und Tüftlern gratis.“ Aufträge wegnehmen“, betont Leona Holler. Alle sechs bis acht Wochen wird das Repaircafé im Jakobuszentrum öffnen. Die ehrenamtlichen „Dinge-Doktores“ bringen unterschiedliche Fähigkeiten mit. Mary Langes beispielsweise kann wunderbar Löcher stopfen, Wilhelm Langes versteht sich auf Holzarbeiten. Beim Reparieren sind auch kreative Lösungen gefragt: „Wir haben einen Kaf- feeautomaten und da ist so ein Plastikteil abgebrochen. Das habe ich durch ein Scharnier ersetzt. Es funktioniert tadellos, sieht eben etwas anders aus“, lacht der 62-Jährige. Und eben das ist auch die Alles, was man tragen kann Allerdings gibt es ein paar Regeln: Repariert wird nur, was man allein tragen kann. Und natürlich gibt es keine Garantie für die Reparatur. „Wichtig ist auch, dass wir den kleinen Dienstleistern vor Ort keine Idee des Repaircafés: Gemeinsam sucht man nach einer Lösung und probiert auch ungewöhnliche Wege. Zweites Café ab August In Dortmund gibt es ein solches Café bereits in Nette – mit durchschlagendem Erfolg. Initiator Thomas Brandt vom Seniorenbüro hatte darauf die Idee, das Angebot auch in Wambel einzurichten. Rund 15 Ehrenamtliche haben sich bereits gemeldet – am 10. Juni gab es für diese einen Info-Abend. Im August, nach dem Sommerferien, soll das Café dann zum ersten Mal öffnen. „Wer etwas reparieren lassen will, muss sich mit dem Teil anmelden, denn unsere Ehrenamtlichen bringen ihr eigenes Werkzeug mit. Da ist es gut, wenn man vorher weiß, was man einpacken muss“, sagt Leona Holler. gl ...................................................... Weitere Infos für Ehrenamtliche und Interessierte: Seniorenbüro Brackel Tel. (0231) 5029640 oder Pfarrerin Leona Holler Tel. (0231) 95987196. i Mary und Wilhelm Langes engagieren sich im Repaircafé. FOTO LÜBBERS Diakonisches Werk Dortmund und Lünen gGmbH Sonderveröffentlichung · Dienstag, 23. Juni 2015 sch“ „Evangeli titel: e als Wend Einfach ! n umdrehe Ehrenamt in der Diakonie Engagement mit Herz Das Titelbild wurde von Kindern der Intensivgruppen zum 60-jährigen Bestehen des Ev. Jugendhilfe Zentrums Johannes Falk gestaltet. 4 Altenzentrum im Umbau Obwohl die ersten Bewohner ihre neuen Räume bereits bezogen haben, wird sich der Abschluss des Umbaus des Altenzentrums „Guter Hirte“ aufs Frühjahr 2016 verschieben. 8 Ganz viel Motivation Über 500 angestellte Mitarbeiter hat das Diakonische Werk Dortmund und Lünen, dazu kommen noch einmal etwa 500, die ehrenamtlich Verantwortung übernehmen und sich engagieren. Diakonie Zeitung Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Zehn Jahre Suppenküche Ehrenamt: Jürgen Zöllkau (r.) hat die Patenschaft für zwei afghanische Migranten übernommen. Mehr auf Seite 7. FOTO DW Mit dem Ehrenamt wachsen 60 Jahre Jugendhilfe Ehrenamtliches Engagement ist mir schon lange wichtig. Es entspricht meinem Verständnis von Gesellschaft und Gemeinschaft, die von Menschen gestaltet wird. Es gibt viele Institutionen, deren Arbeit ich unentbehrlich finde, diese Arbeit wäre aber oft nicht möglich ohne die Bereitschaft von Menschen, sich zu engagieren. Mein erstes Ehrenamt habe ich vor einigen Jahren im Bereich Kunst und Kultur übernommen, in dem ich mich auch beruflich bewege. Durch meine Tätigkeit als Presbyterin in der Gemeinde Wellinghofen habe ich später einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten des kirchlichen Ehrenamts gewonnen. Das Diakonie-Projekt LoLa – LosLaufen – hat mich sofort begeistert und ich habe es deshalb auch in unsere Gemeinde getragen. Bei LoLa übernehmen Ehrenamtliche eine Patenschaft für junge Heranwachsende. In der Veranstaltung, in der wir dafür in unserer Gemeinde geworben haben, haben viele – Frauen und Männer, jung und älter – ihr Interesse an einer solchen Patenschaft geäußert. Mir gefällt an dem Projekt besonders, dass die Paten und die jungen Erwachsenen ihre Patenschaft zusammen entwickeln und ihre gemeinsame Zeit frei gestalten können. Ich selbst begleite seit drei Monaten eine junge Mutter, die sich eine verlässliche An- Antje Utermann-Funke sprechpartnerin im Alltag an ihrer Seite wünschte. In der Regel treffen wir uns einmal in der Woche, um etwas zusammen zu unternehmen. Wir gehen zum Beispiel mit dem anderthalbjährigen Sohn in den Westfalenpark oder ein Eis essen oder ich unterstütze sie bei Fragen und Problemen im Alltag. Inzwischen haben wir uns immer besser kennen- Impressum Diese Sonderveröffentlichung wird herausgegeben vom Verlag Lensing-Wolff GmbH & Co. KG, Westenhellweg 86-88, 44137 Dortmund. Anzeigenleitung: Boris Stöber Redaktion: Tim Cocu Vertrieb: Jörg Euler Druck: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund ................................................................................................................ Diese Zeitung wird von Diakonie und Evangelischer Kirche gemeinsam herausgegeben. Der Diakonieanteil dieser Zeitung wird in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Dortmund und Lünen eGmbH erstellt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Reiner Rautenberg, Tel. (0231) 48 94 279 FOTO DW gelernt und ich freue mich schon immer im Voraus auf unser Zusammensein. Vor Kurzem haben wir ihren 19. Geburtstag gefeiert und unser lebendiger Kontakt bestärkt mich in meinem Engagement. Das Projekt wird von der Diakonie professionell begleitet – das finde ich wichtig und bereichernd. Einmal im Monat treffen sich die Patinnen Am 27. April 2005 kochten Ehrenamtliche der Suppenküche zum ersten Mal eine kostenlose Mahlzeit für Bedürftige. Seitdem ist kein Mittwoch vergangen, an dem die Türen verschlossen blieben. Dies war nur möglich, weil sich immer wieder Menschen und Organisationen gefunden haben, die dieses Engagement mit Tatkraft und Spenden unterstützten. Aber: Bedauerlicherweise sind weiterhin immer mehr, statt weniger Menschen auf dieses Angebot angewiesen. Also kein Grund, zu feiern. und Paten zum Austausch. Darüber hinaus wird auf den Treffen ein thematischer Schwerpunkt behandelt, der für unsere Arbeit relevant ist (z. B. psychische Erkrankungen, Einkünfte von jungen Erwachsenen, Asylbewerberleistungsgesetz u. a.). Für individuelle Fragen steht uns unser Ansprechpartner bei der Diakonie auch außerhalb dieser Termine zur Verfügung. Meine Zeit und mein Engagement schenke ich gerne. Ich erhalte für meine ehrenamtliche Tätigkeit zwar keine finanzielle Entschädigung, aber ich bekomme viel zurück: Ich treffe Menschen, denen ich vielleicht sonst nicht begegnen würde, und ich beschäftige mich mit Themen, die meinen ganz persönlichen Horizont weiter machen – mit dem Ehrenamt wachse ich. Antje Utermann-Funke .................................................... 56 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, Freie Lektorin, seit 2012 Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Wellinghofen. ........................................................................................................... Spendenkonto Das Diakonische Werk Dortmund und Lünen setzt sich in vielfältiger Weise für Menschen ein, die Unterstützung brauchen. Ohne das Engagement der vielen Ehrenamtlichen wäre diese Arbeit in diesem Umfang nicht zu realisieren – ohne Geldspenden aber auch nicht. Deswegen freut sich das Diakonische Werk über finanzielle Unterstützung. Wer für einen bestimmten Zweck, für ein ganz bestimmtes Projekt spenden möchte, kann dies selbstverständlich auf der Überweisung vermerken. Sparkasse Dortmund BLZ 550 501 99 Kto-Nr. 001 150 928 „Wachstum lernen – lernend wachsen“ – lautet das Motto des diesjährigen Sommerfests, das zum 60-Jährigen der diakonischen Traditionseinrichtung größer ausfällt. Gewachsen ist auch das Jugendhilfezentrum selbst, vom kleinen Kinderheim zu einer weitverzweigten Jugendhilfeeinrichtung mit Intensiv-Pädagogik, Wohngruppen, Mobiler Betreuung und Sozialpädagogischer Familienhilfe und Orten in ganz Dortmund. Zehn Jahre Sozialkaufhaus Im September 2005 eröffnete in Dortmund das erste und bis heute einzige Sozialkaufhaus der Diakonie. Zunächst am Anfang der Münsterstraße, jetzt aber schon lange am Ende der Münsterstraße, gegenüber den Städtischen Kliniken. Nach wie vor kann man hier für kleines Geld einen ganzen Haushalt einrichten, für Bedürftige gibt es eine rabattierte Kundenkarte. Am 7. September wird das Zehnjährige am und im Sozialkaufhaus gefeiert, bescheiden und gemütlich. Diakonie Zeitung Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dank und Wertschätzung sind der Lohn Seniorenbüro: Hilfe in der Nachbarschaft „Ich mag gar nicht daran denken. Jetzt dauert es noch fünf Tage, bis wieder eine der Damen vorbeikommt.“ Tage, an denen sie Besuch von den Nachbarschafts-Helferinnen des Brackeler Seniorenbüros bekommt, sind besondere Tage für die 83-jährige Irmgard K., der das Gehen schwer fällt. „Sie merken, ich komme kaum aus dem Sofa, schon in der Wohnung brauche ich den Rollator. Selbst kurze Wege wie zum Supermarkt überfordern mich“, sagt die alte Dame aus Neu-Asseln. Oft springe ihre Tochter ein oder der Schwiegersohn, doch der arbeite in Essen und sei beruflich viel eingespannt. Es gehe auch nicht ums Einkaufen, so Irmgard K.: „Man will auch mal raus, unter Leute, etwas anderes sehen als seine vier Wände, wissen Sie?“ Ja, das leuchtet ein. So tipptop die Wohnung von Frau K. in Schuss ist – draußen vor der Tür spielt das Leben und daran möchte sie teilhaben. Im Café sitzen, etwas vom Sommer spüren, dabei sein, wo Menschen sich tummeln. „Wenn Bärbel und Christiane kommen, freue ich mich. Das sind die besten Tage der Woche“, sagt die Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes seit 20 Jahren allein lebt, den Haushalt und alles gut meistert. Wäre nur nicht dieses Kreuz mit den Schmerzen beim Gehen. Die Drei sind per Du Bärbel Kaluzynski (62) und Christiane Wahlbrink (44, kl. Foto) sind die Rettung für „Irmgard“. Längst sind die Drei per Du, der Ton ist freundschaftlich, man hat sich kennen und schätzen gelernt. Jede Woche trifft man sich, unternehmen die Ehrenamtlichen im Wechsel eine Tour, einen kleinen Ausflug mit Frau K., fahren nach Aplerbeck in die Eisdiele, machen Besorgungen, steuerten im Winter den Weihnachtsmarkt in Unna an. Für die Witwe ein Stück Lebensqualität, trotz Handicap. Für sie geht es auch darum, selbstständig und eigenverantwort- lich zu leben, nicht in der Rundumversorgung eines Altenheims. Ermöglicht wird ihr das nicht zuletzt durch das Engagement freiwilliger Helfer wie Bärbel Kaluzynski und Christiane Wahlbrink, die sich bei Thomas Brandt im Seniorenbüro gemeldet haben, um Menschen vor Ort unter die Arme zu greifen. „Unsere Ehrenamtlichen bestimmen selber, wie oft und in welchem Bereich sie tätig sind“, erklärt Thomas Brandt, den wir im Seniorenbüro an der Brackeler Straße 170 treffen: „Mancher möchte etwas mit alten Leuten machen, andere sind gerne unter Kindern. Kein Problem, wir finden das Passende.“ Die Nachbarschaftshilfe, gefördert vom „Aktionsplan Soziale Stadt“, getragen von den Wohlfahrtsverbänden, beheimatet in den Seniorenbüros, ist ein „Pflänzchen mit großer Angebotslandschaft“, sagt Thomas Brandt, der für das Diakonischen Werk arbeitet und im Raum Brackel und Umgebung die Hilfe von derzeit 14 Ehrenamtlichen koordiniert. Die Helfer springen ein, wo nötig. Einkaufsbegleitung, Arztbesuche, Kinderhüten. „Wir schulen und begleiten sie fachlich und tauschen uns regelmäßig aus“, so Brandt: „Wer bei uns reinschnuppern will, ist willkommen!“ „Zu wissen, dass man jemandem eine Stütze ist, ist einfach ein gutes Gefühl“, resümiert Bärbel Kaluzynski: „Wir erfahren Dank und Wertschätzung bei dem, was wir machen.“ „Sie hätten mal sehen sollen, wie Irmgard sich auf dem Weihnachtsmarkt gefreut hat“, ergänzt Christiane Wahlbrink. „Es war absolut rührend, das ist mir jede Mühe wert.“ KUB Irmgard K. (li.) und Bärbel Kaluzynski beim Verlassen der Wohnung. In Dortmund gibt es minderjährige Flüchtlinge, die ohne Eltern oder Angehörige nach Europa gekommen sind – oft auf lebengefährlichen Pfaden. FOTO DPA Hilfe beim Einleben Ruhr Nachrichten-Spende ermöglicht Weiterarbeit Sie kommen aus den Krisengebieten dieser Welt: unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Albanien, Westafrika. Ohne Eltern und Angehörige müssen sie sich in einer anderen Kultur mit einer ihnen fremden Sprache, neuen Regeln und Gesetzen zurechtfinden. Dabei hilft ihnen ein amtlich bestellter Vormund, doch der hat oft an die 50 Mündel, um die er sich kümmern muss. Weitere Hilfe und Begleitung bekamen die geflohenen Kinder und Jugendlichen durch ehrenamtliche Vormünder im Rahmen des Projekts „Do it! Transfer“, an dem sich die Diakonie Dortmund als Kooperationspartner beteiligte. Das Projekt lief nach drei Jahren im Februar dieses Jahres aus. Doch durch eine Spende der Ruhr Nachrichten, 25000 Euro kamen bei der Weihnachtsaktion der Tageszeitung zusammen, kann die Diakonie die Arbeit fortsetzen. „Damit können wir mindestens ein Jahr weiter arbeiten“, sagt Diplom Sozialpädagogin Ilda Kolenda, Arbeitsgebietsleiterin Migration, Zuwanderung und Flucht bei der Diakonie Dortmund. Derzeit gibt es 50 ausgebildete Vormünder, die sich um 70 Mündel zwischen 13 und 18 Jahren kümmern, ihnen beim Einleben helfen. In einem Seminarkomplex wurden die Vormünder geschult: Da ging es um Themen wie „Asyl- und aufenthaltsrechtliche Verfahren“, „Schule und Ausbildung“, „Konfliktma- nagement“ und „Psychologische Aspekte bei der Führung einer Vormundschaft“. Nach wie vor treffen sich die Ehrenamtlichen mit Diakoniemitarbeitern einmal im Monat zu Reflexion und Austausch. Neben der amtlichen Vertretung – wie Asyl oder Duldung beantragen und Elternsprechtage in der Schule besuchen – geht es darum, eine Vertrauensbeziehung zum Mündel aufzubauen, ihm die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern. Eine verantwortungsvolle Freizeitgestaltung gehört – natürlich in Absprache mit den Jugendhilfe-Einrichtungen und nach Interessen des Schützlings auch zu den Aufgaben der ehrenamtlichen Vormünder. Im Gegensatz zum Amtsvormund treffen die Ehrenamtlichen, die fast alle berufstätig sind, ihre Mündel nicht nur einmal im Monat, sondern im Schnitt vier Mal. Angst vor der Volljährigkeit „Alle haben Angst vor dem 18. Lebensjahr“, erzählt Ilda Kolenda, denn dann können sie „abgeschoben“ werden. Deshalb beraten die ehrenamtlichen Vormünder auch hinsichtlich Aufenthaltsmöglichkeiten. „Die Ehrenamtlichen setzen sich ein, bleiben am Ball, sodass viele der von ihnen betreuten Jugendlichen ein Bleiberecht erhalten haben“, berichtet die Sozialpädagogin. Dank der Spende der Ruhr Nachrichten bestehe nun auch die Möglichkeit, in Fällen, in denen Hoffnung auf die Bewilligung des Aufenthaltsrechts besteht, Rechtsanwälte einzuschalten. br Diplom Sozialpädagogin Ilda Kolenda, Arbeitsgebietsleiterin Migration, Zuwanderung und Flucht bei der Diakonie Dortmund. FOTO HELMBOLD Diakonie Zeitung Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Angebote für ein Leben in Gesellschaft Lünen: Kontaktclub für psychisch Kranke 80 Prozent der Plätze müssen ab 2018 Einzelzimmer sein. Im Guten Hirten werden es dann sogar 83 Prozent sein, 62 Einzel- und 14 Doppelzimmer. FOTOS (3) HELMBOLD Einzelzimmer mit Bad Umbau des Altenzentrums Guter Hirte endet Frühjahr 2016 In die ersten zehn umgebauten Zimmer sind die Bewohner bereits eingezogen, Mitte Juli sind weitere 21 Zimmer fertig und auch die Verwaltung des Guten Hirten arbeitet mittlerweile in den neu gestalteten Räumen im Gartengeschoss. Dennoch, der Umbau des Altenzentrums in der Nordstadt wird nicht – wie ursprünglich geplant – bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein: „Es verzögert sich wohl bis April, Mai 2016“, sagt Einrichtungsleiter Horst-Günther Schneider (Foto) und ergänzt: „Im Laufe des Umbaus sind technische Probleme aufgetaucht.“ Denn Telefon-, Ruf-, Heizungs- und Lüftungsanlagen werden komplett erneuert. Auch müssen die Bauarbeiter Rücksicht auf die Bewohner nehmen, d. h. nicht vor acht Uhr beginnen und eine Stunde Mittagsruhe einhalten. „Unsere Bewohner gehen entspannt mit dem Baulärm um“, so Schneider. Einbrüche bei den Belegungszahlen habe es ebenfalls nicht gegeben, der Gute Hirte habe eine Auslastung von konstant 97 Prozent. Wenn die Renovierung abgeschlossen ist, sind aus den 113 Pflegeplätzen 89 geworden. Denn dann gibt es mehr Einzelzimmer als bisher. Verteufeln möchte Schneider die Doppelzimmer aber nicht, nennt als Beispiel Ehepaare, die auch im Guten Hirten nicht in getrennten Zimmern leben möchten. Ab 2018 gilt eine neue gesetzliche Regelung, die vorsieht, dass 80 Prozent der Plätze Einzelzimmer sind. Im Guten Hirten werden es dann 83 Prozent sein, 62 Einzel- und 14 Doppelzimmer. Auch sind die Einzelzimmer größer als die gesetzlich vorgeschriebenen zwölf Quadratmeter. Einige weisen 15/16 Quadratmeter auf, aber die meisten werden 22 Quadratmeter haben. Und jedes Zimmer verfügt dann über ein eigenes Bad. „Früher hat man sich das Badezimmer geteilt, musste über den Flur, so gibt es mehr Intimsphäre“, berichtet Noch wird gebaut, aber ein Ende ist in Sicht. Schneider. Es entstehen im Haus insgesamt sieben Wohngruppen, die auch kleiner sind als vor dem Umbau. Waren es bisher pro Gruppe 38 Bewohner, sind es dann nur noch 12 bis 14. Zu jeder dieser Wohngruppen gehört ein Gemeinschaftsraum und ein Wintergarten bzw. im Erdgeschoss eine Terrasse. Wie die Einrichtung in der Nordstadt einmal aussehen wird, lässt sich bereits im Erdgeschoss sehen: Helle, freundliche Farben prägen das Bild von Fluren und Zimmern. Letztere sind mit Pflegebett, Schrank, Nachttisch, zwei Sesselstühlen und einem Tischchen möbliert. „So gibt es noch Platz für Schränkchen oder Sessel, die die Bewohner aus ihrer alten Wohnung mitbringen möchten“, sagt Schneider. Nachdem die Arbeiten am Haus – auch die Fassade wird renoviert – abgeschlossen sind, wird das Gartengelände umgestaltet. Ein Sinnesgarten soll entstehen. Demente Bewohner könnten dort ihrem Bewegungsdrang nachgehen, den Duft von Kräutern genießen und sich an den Geräuschen von Wasser- und Windspielen erfreuen. br ........................................................................................................... Ehrenamtliche Mitarbeiter willkommen Rund zehn Ehrenamtliche arbeiten im Guten Hirten. Sie führen Gespräche mit den Bewohnern, unternehmen Spaziergänge mit ihnen, animieren sie zum Gedächtnistraining und zu Spielen. Auch begleiten sie Ausflüge des Altenzentrums, unterstützen das Personal der Einrichtung. „Wir hatten auch schon mal Ehrenamtliche die in der Küche oder unserem Hausmeister geholfen haben“, erzählt Schneider. Wer Interesse an ehrenamtlicher Tätigkeit hat, kann sich unter Tel. (0231) 725 47 10 in der Nordstadtoase melden. Zwei Dutzend Besucher bevölkern den Kaffeetreff im Lüner Kontaktclub. Freundlicher Plauderton, wie er unter guten Bekannten herrscht. Schnittchen werden verputzt, Christel Ritter schenkt Tee und Kaffee ein. „Na, alles okay?“, wendet sie sich an eine Frau. „Hast Du heute gar keinen Tee getrunken?“ Man kennt sich. „Für viele Besucher sind wir wie ein zweites Wohnzimmer“, sagt Barbara Buszewski, Ergotherapeutin der Einrichtung: „Viele Stammgäste kommen seit Jahren, weil die Atmosphäre stimmt und sie hier Freunde treffen.“ Der Kontaktclub in der Kontaktstelle Martini des Diakonischen Werks, einen Steinwurf neben der Kirche St. Georg, ist eben eine Institution in Lünen. Es gibt ihn seit 35 Jahren, gegründet als Selbsthilfegruppe von psychisch Kranken und deren Angehörigen. Medikamente und ärztliche Versorgung haben sich verbessert seit damals, eines ist geblieben: Menschen, die seelisch angeschlagen sind, fühlen sich nicht unbedingt wohl in Gesellschaft Fremder. 1000 Kontakte mehr als im Vorjahr Kontaktstelle. Mit anderen Worten: Die, die kommen, kommen häufiger. Weil sie Angebote wie die Bewegungs-, Gesprächs- oder Entspannungsgruppe mögen. Weil sie bei gemeinsamen Mahlzeiten ein Stück Familie erfahren. Warum Ausflüge nach Enschede oder eine Schiffstour durch den Duisburger Hafen beliebt sind, erklärt sich von selbst. Zu stemmen ist die Arbeit im Kontaktclub nur durch die Einsatzfreude ehrenamtlicher Mitarbeiter wie Christel Ritter und Michael Riedel, der seit neun Monaten dabei ist. „Ich gehöre zum Inventar“, scherzt Ritter, seit 13 Jahren aktiv und für ihre Kochkünste geschätzt. An diesem Dienstag hat sie in der Küche Matjes mit Salzkartoffeln zubereitet, die Joghurt-Soße selbst gemacht. „Sehr lecker“, schwärmt Besucher Wolfgang: „Ich esse alles gern, was Christel macht.“ Beim Einkauf war Wolfgang auch dabei. Wie viele Gäste hilft er in der Küche mit, manche spülen, andere putzen Gemüse. „Die Besucher hier sind unendlich dankbar“, erläutert Christel Ritter ihre Motivation, ehrenamtlich in der Kontaktstelle zu arbeiten. „Ehrenamtliche Helfer können wir gut gebrauchen“, sagt Jutta Förster. „Wir suchen Menschen mit Herz, die zuhören können und Spaß am Umgang mit anderen haben. Einarbeitung und Begleitung sind bei uns selbstverständlich.“ Am Freitag, 3. Juli, 1317 Uhr, ist Tag der offenen Tür in der Kontaktstelle, Gelegenheit für einen Schnupperbesuch. KUB Das hat Gründe, nicht zuletzt fühlen sie sich misstrauisch beäugt. Lieber bewegen sie sich in einem geschützten Raum. Das gibt Sicherheit, hier muss man nicht Normalität heucheln, obwohl einem vielleicht anders zumute ist. Der Kontaktclub ist solch ein geschützter Raum. Mit Personal, das für die Situation der Menschen sensibilisiert ist, mit Ehrenamtlichen, die da sind, weil sie helfen wollen, mit Angeboten, die auf die Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten sind. Für den Erfolg der Arbeit in Lünen spricht, „dass wir zuletzt 1000 Besucherkontakte mehr registrierten als im Jahr davor, ohne dass der Kreis der Gäste gewachsen ist“, In der Küche der Lüner Kontaktstelle: Chrissagt Jutta Förs- tel Ritter und Michael Riedel, FOTO BRINKMANN ter, Leiterin der beide Ehrenamtler. Diakonie Zeitung Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Viele Hände helfen im Viertel Die Nachbarschaftsagentur Löttringhausen: Ehrenamtliches Engagement im Quartier Zentraler geht es nicht. Die Nachbarschaftsagentur Löttringhausen liegt im Herzen des Stadtteils, direkt an der „Plaza“, die vom Hochhaus und Geschäften gerahmt wird. Das Gebäude hat eine große, einladende Fensterfront, durch die man sieht, was sich draußen tut. Oder von außen sehen kann, was drinnen passiert. Und das ist eine Menge. Löttringhausen scheint ein Musterbeispiel, wie man durch die Implementierung eines Treffpunktes und offenen Hauses einem Quartier Impulse geben kann – soziale, kulturelle, menschliche. Eben das ist der Gedanke hinter den fünf Dortmunder Nachbarschafts-Agenturen, ein Projekt von DOGEWO 21 und Diakonischem Werk: Es geht darum, das solidarische Miteinander zu stärken und das Klima im Stadtteil durch die Menschen selbst positiv zu gestalten. Die Wohnungsgesellschaft hofft auf zufriedene Mieter, die Diakonie auf den „TeamSpirit“, in dem Sozialarbeit fruchtbaren Humus findet. Erfolgreich wird das Unternehmen aber erst durch die Hingabe ehrenamtlicher Helfer. Die bewegen so manches Mitglieder der Nachbarschaftsagentur Löttringhausen (von links oben, im Uhrzeigersinn): Angelika Schmitz, Gudrun Kolter, Silke Reinhardt und Ilona Simon. FOTO BRINKMANN in Löttringhausen, berichtet Heike Rolfsmeier, Arbeitsgebietsleiterin „Nachbarschaftsagenturen und Seniorenbüros“ bei der Diakonie: „Es gibt eine Fülle von Angeboten. Vom Computerkurs für Senioren zum Kochclub für Kids, von der Walking-Gruppe über den philosophischen Abend bis zum Diavortrag und zur Foto-Ausstellung. Am besten fragen Sie die Damen vom Akteursbeirat, die sich bei uns engagieren.“ Gesagt, getan: Silke Reinhardt, Gudrun Kolter, Ilona Simon und Angelika Schmitz sind von der Bürgerversammlung gewählte Mitglieder des achtköpfigen Akteursbeirats, der das Sprachrohr der Anwohner in der Nachbarschaftsagentur ist. Die Damen erzählen gern, was sich tut in Löttringhausen. Jede von ihnen hat nach dem Startschuss des Projektes überlegt, welche Hobbys sie hat, was sie gerne macht, und daraus sind konkrete Angebote erwachsen. Ihr Ding sei Kochen und Backen, sagt Gudrun Kolter. Mit diesem Pfund wuchert sie. Einmal im Monat demonstriert sie Kindern, wie man lecker kocht. Es gibt alles außer Fastfood, und die Kinder schnippeln, probieren, essen und lernen. Mit anderen Helfern wird monatlich ein Drei-GängeMenü gezaubert, Kostenpunkt pro Esser fünf Euro, eine runde Sache. Ilona Simon ist in der Handarbeitsgruppe aktiv und kreativ, Silke Reinhardt fungiert als heimliche Kulturbeauftragte, Angelika Schmitz wohnt im Hochhaus und hat ein offenes Ohr für die Belange der Menschen dort. Für den Akteursbeirat gilt dasselbe, wie für die Bewohner Löttringhausens: Jeder ist aufgefordert, sich einzubringen. Die Chemie unter den Vieren stimmt ganz offensichtlich. „Man steckt viel hinein, bekommt aber auch viel heraus“, sagt Ilona Simon. „Und die Arbeit macht Spaß“, ergänzt Silke Reinhardt, die auch als Hobby-Kabarettistin unterwegs ist. „Wir sind auf Kurs“, so die Einschätzung von Heike Rolfsmeier: „Personell und räumlich sind wir prima aufgestellt und gut vernetzt. Unsere Ehrenamtler setzen schöne Ideen um, die Arbeit vor Ort trägt Früchte. Ich denke, wir haben die Chance, nachhaltig etwas zu bewegen in Löttringhausen.“ KUB Den Alltag wieder bewältigen lernen Diakonie und Selbsthilfegruppen arbeiten eng zusammen Eng vernetzt ist die Diakonie Fachstelle Sucht mit den Selbsthilfegruppen – und das hat mehrere Gründe. Zum einen, weil sie die Alkoholiker während ihrer ambulanten medizinischen Rehabilitation, die die Diakonie anbietet, unterstützten, erläutert Hermannus Hüser von der Fachstelle Sucht. Aber auch nach Abschluss der Rehabilitation, stationär oder ambulant, seien die Selbsthilfegruppen eine wichtige Anlaufstelle für die Suchtkranken. „Therapien sind zeitlich begrenzt, danach fangen die Selbsthilfegruppen die Suchtkranken auf“, sagt Hüser. Zwei- bis dreimal im Jahr treffen sich die Diakonie-Mitarbeiter mit den Ehrenamtlichen der Selbsthilfegruppen zum Austausch und zur Information. „Wir machen natürlich auch auf das Beratungsangebot der Diakonie aufmerksam“, erzählt Gisela Richter, die sich gemeinsam aufbauen müssen, werden von den Selbsthilfegruppen auch alkoholfreie Freizeitaktivitäten organisiert. Gruppen für Freizeitaktivitäten Mitglieder der Selbsthilfegruppe (v.li.): Gisela Richter, Michael Kunze, Wolfgang Richter und Wolfgang Ullrich (re.). Hermannus Hüser (2.v.re) arbeitet in der Fachstelle Sucht. FOTO HELMBOLD mit ihrem Ehemann Wolfgang Richter seit rund 18 Jahren im Freundeskreis Suchtkrankenhilfe e.V. Dortmund aktiv engagiert. Neben Erstkontaktgruppen gibt es Gesprächskreise. Ziel sei es, dass die Alkoholabhän- gigen irgendwann ihren Alltag wieder selbst bewältigen können, erläutert Wolfgang Ullrich von Return – Suchtselbsthilfe e.V. Dortmund. „Bei den Gruppensitzungen lernen die Teilnehmer sich im Gespräch durchzusetzen“, sagt Michael Kunze, der seit 1984 Mitglied im Freundeskreis Suchtkrankenhilfe e.V. ist. Ein neuer Umgang mit sich und anderen würden erlernt. Da die Suchtkranken sich einen neuen Freundeskreis So habe sich beim Freundeskreis Suchtkrankenhilfe e.V. eine Radfahrgruppe gebildet und auch ein Tanzkurs-Angebot sei gut angenommen worden, erzählt Gisela Richter. Auf diese Weise entstünden neue Freundschaften innerhalb der Selbsthilfegruppen. Sie ermöglichen, dass sich die „Trockenen“ auch gegenseitig unterstützen, um nicht rückfällig zu werden. Aber natürlich können im Notfall auch jederzeit die Ehrenamtlichen der Selbsthilfegruppen kontaktiert werden. br ...................................................... Fachstelle Sucht: Tel. (0231)8494461; Freundeskreis Suchtkrankenhilfe e.V.: Tel. (0231)215505; Return: Tel. (0231)72973339. i Diakonie Zeitung Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Kontake knüpfen Angebote zur Selbstständigkeit für Wohnungslose im Brückentreff Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist der Brückentreff an der Kesselstraße 50 keine herkömmliche Kneipe mehr. Die Diakonie nutzt den Tresenraum sowie die erste Etage des Hauses, um Ex- und Wohnungslosen einen Ort für den Tagesaufenthalt anzubieten. ckentreff-Konzept. In dieser Begegnungsstätte gehe es darum, wieder Kontakte zu knüpfen, berichtet StobbeSomberg. Denn die Besucher seien oft vereinsamt, gesellschaftlich isoliert – aus diversen Gründen (soziale Schwierigkeiten, Suchterkrankung, Arbeitslosigkeit, Scheidung).. Und das Angebot wird genutzt. „Zwischen 35 und 40 Menschen kommen pro Tag“, berichtet Thomas Bohne, Arbeitsgebietsleiter der Zentralen Beratungsstelle für Wohnungslose (ZBS), zu der die Einrichtung Brückentreff gehört. Drei Sozialarbeiter und eine Hauswirtschafterin, zwei AGHler sowie zehn Ehrenamtliche engagieren sich an diesem Anlaufpunkt in der Nordstadt, der von dienstags bis sonntags von 13 bis 19 Uhr bzw. samstags ab 15 Uhr geöffnet hat. „Wir wollen den Menschen helfen, wieder ein ,normales` Leben zu führen, selbstständig zu werden“, erläutert Sozialpädagoge Reinhard Stobbe-Somberg. Dazu gehöre auf Dauer eine Wohnung zu haben, finanziell abgesichert zu sein (z. B. Grundsicherung Krisen und Konflikte lösen Reinhard Stobbe-Somberg (li.) und Thomas Bohne unterstützen Wohnungslose im Brückentreff. oder Hartz IV) und auch medizinisch, also eine Krankenversicherung zu haben. Jeden Dienstag macht ein Arzt mit Krankenschwester „Visite“ im Brückentreff. Natürlich müsse auch der Umgang mit Geld gelernt werden, deshalb wird im Brückentreff ein Obolus für das Mittagessen und auch für die Getränke, Alkohol ist tabu, fällig. „Es gibt ein besseres Gefühl, wenn man Dienstleistungen kauft“, meint Thomas Bohne. Im Durchschnitt sind es 25 bis 30 Menschen, die es sich hier mittags schmecken lassen. Das Versorgungsangebot umfasst auch die Möglichkeit, zu du- FOTO HELMBOLD schen und seine Wäsche zu waschen. Zudem können sich die Besucher mit ihren Talenten einbringen, beispielsweise im Thekenbereich mitarbeiten. Die Ehrenamtlichen sind es auch, die regelmäßig Skat-Turniere organisieren. Denn das Freizeitangebot ist eine weitere Säule im Brü- Dritter Schwerpunkt ist die Beratung: Neben der Erstberatung gebe es von den Fachkräften natürlich Hilfestellung in Krisen und Konfliktsituationen, beispielsweise wenn für einen Wohnungslosen eine Übernachtungsstelle gefunden werden müsse, erläutert Stobbe-Somberg. Die Sozialarbeiter geben Informationen über Hilfemöglichkeiten weiter, nennen Ansprechpartner je nach Problemlage, vermitteln zu anderen Hilfsangeboten wie ZBS oder der Suchtberatung. „Wir helfen auch schon mal beim Ausfüllen eines Formulars oder Aufsetzen eines Briefes“, sagt der Sozialarbeiter. In der ersten Etage gibt es auch zwei Besucher-Computer, um selbstständig nach Arbeit und Wohnung suchen zu können. br Raum für Entlastung Das Projekt „Seelenpflaster“ stärkt Kinder psychisch kranker Eltern Kinder von psychisch kranken Eltern zu stärken, ist das Anliegen des Projekts „Seelenpflaster“. Seit zwei Jahren kümmern sich die Diplom Sozialpädagoginnen Anja Franik und Sandra Strube mit Praktikanten des Studiengangs Soziale Arbeit um diese Kinder und Jugendlichen. „Wir wirken präventiv, denn Kinder von psychisch kranken Mamas oder Papas haben ein größeres Risiko auch zu erkranken“, berichtet Anja Franik, die auch Berufserfahrung in der Psychiatrie hat. Beispielsweise können sich depressive Verhaltensmuster auch auf das Kind übertragen. In den wöchentlich stattfindenden, 90-minütigen Treffen mit dem Nachwuchs gehe es um Austausch und Sandra Strube (li.) und Anja Franik. FOTO DW Reflexion. Dort erfahren die Kinder und Jugendlichen, dass es anderen ähnlich ergeht, können ihre Erfahrungen austauschen. Auszeit vom Alltag Den Kindern und Jugendlichen einfach mal eine Auszeit vom familiären Stress zu ermöglichen, ist auch ein Anliegen des Projektes. So werden außerdem Ausflüge unternommen. „Wir wollen sie für das Leben stärken, wir geben ihnen Raum, sich zu entlasten“, sagt Anja Franik. Da die Bedürfnisse je nach Alter Unterschiedlich sind, gibt es drei Gruppen: Kinder von sechs bis zehn Jahren, Teenies von 10 bis 14 Jahren und Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. So wird beispielsweise mit den Kleinsten anhand von Büchern das Thema Depression kindgerecht aufgearbeitet. Bei den Teenies gehe es vor allem um den Umgang mit ihren Gefühlen. Wie gehe ich mit meiner Wut um, darf ich die haben? Was ist mit meinem Beschützerinstinkt für den erkrankten Elternteil? Bei der Jugendgruppe sind es dann meist intensive Gesprächsrunden, die sich mit den Erfahrungen in der Schule und Familie beschäftigen. Doch in dem auf drei Jahre angelegten, von der Aktion Mensch geförderten Projekt „Seelenpflaster“ der Diakonie wird nicht nur mit dem Nachwuchs gearbeitet, sonder auch mit den Eltern. Es seien Elternteile, die zum Teil noch nicht in das psychiatrische Netz eingebunden seien, keine diagnostizierte Menschen. „Wir haben ein niedrigschwelliges Angebot, wir ver- suchen, die erkrankten Elternteile zu stabilisieren, ihnen weitere Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen- und sie für die Belange ihrer Kinder zu sensibilisieren“, berichtet Anja Franik. Neben Erst- und Einzelgesprächen, die auch für die Jugendlichen angeboten werden, gibt es für die psychisch belasteten Elternteile eine offene Gruppe alle 14 Tage. Darüber hinaus bieten die beiden Pädagoginnen auch Fortbildungen für Fachkräfte von Schulen und Kitas an. „Das sind Workshops von 3 bis 4 Stunden, die gezielt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Institution eingehen“, sagt Anja Franik. br Diakonie Zeitung Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Der Welt etwas zurückgeben Projekt LOLA – Loslaufen: Patenschaften für Jugendliche im Johannes-Falk-Haus Aus Kindern werden Leute. Mit dem 18. Geburtstag fallen junge Erwachsene nominell aus der Betreuung durch die Jugendhilfe. Weil manche trotzdem Hilfe im Alltag brauchen, suchen Ilka Ekmen und Hein Krüger vom Jugendhilfezentrum Johannes Falk nach ehrenamtlichen Paten, die junge Leute auf ihrem Weg ins Leben ein Stück begleiten. Eine Suche, die von Erfolg gekrönt wurde: „Wir sind 2012 mit drei Paten gestartet, heute sind es um die 20“, erzählt Ilka Ekmen. „Die beste Werbung für eine Patenschaft ist die Mundpropaganda derer, die sich bereits engagieren“, sagt die Erziehungsleiterin. Kollege Krüger, Sozialarbeiter und Betreuer des Patenprojektes, nickt: „Was unsere Ehrenamtlichen an Erfahrungen machen, was sie von Jugendlichen lernen, was ihnen an Wertschätzung entgegengebracht wird, ist ein Schatz, den jeder erst beim Machen entdeckt. Den können wir im Vorgespräch mit den Paten in spe unmöglich herbeireden.“ Pate sein, wie ist das? Fragen wir die, die es wissen, weil sie sich in ihrer Freizeit um 18-, 19-Jährige kümmern, die womöglich eine Zeit als „Heimkind“ hinter sich haben oder als elternlose Flüchtlinge in Deutschland gestrandet waren. Im Gemeindehaus der Pauluskirche treffen wir ehrenamtliche Paten, die Hein Krüger hier turnusmäßig zu Gespräch und Austausch bittet. Manches Paten-„Kind“, so hat uns Krüger im Vorfeld anvertraut, kannte die Wohngruppen in Sölde, zog mobil betreut in die eigene Wohnung, hatte bis zur Volljährigkeit einen Bezugsbetreuer. Pate Jürgen Zöllkau (re.) mit seinen afghanischen Schützlingen. Und dann die große Freiheit. Wobei ist der ehrenamtliche Pate denn nun wichtig und gefragt? Probleme des Alltags gemeinsam lösen Jürgen Zöllkau hat die Patenschaft für zwei Afghanen übernommen: „Meist treffen wir uns bei den Jungs, gehen essen und besprechen, was anliegt. Einer muss zum TÜV für ein Vorstellungsgespräch. Wie fährt er da hin? Der andere wohnt in Dortmund, macht aber die Ausbildung in Lünen. Er will nach Lünen ziehen. Wie kommen wir an eine Wohnung? Ich schalte Herrn Krüger ein. Der findet eine Wohnung, wir organisieren den Umzug. Solche Sachen fallen an. Die Jungs sind Hein Krüger (vorne, rechts) mit den Paten. sehr selbstständig, manchmal ist aber Hilfe nötig.“ „Meist geht es um handfeste Dinge“, meldet sich Stefan Junge zu Wort, Pate eines jungen Ägypters: „Mit dem Stromversorger ist etwas zu klären. Wo rufe ich an? Wie richte ich mir eine E-Mail ein? Praktische Probleme, da sind wir gefragt.“ Birgit Blind, mit Ehemann Matthias Patin eines deutschen Jungen, stimmt zu: „Ein Sofa ist nötig, wir fahren zum Sozialkaufhaus. Im Schlafzimmer gibt es Schimmel, der Vermieter wird eingeschaltet. Kleine Dinge sind das Problem.“ „Wie Briefe, die nicht geöffnet wurden“, wirft Hein Krüger ein, der seine Pappenheimer kennt. „Genau“, schmunzelt Matthias Blind, „da haben wir aber fix einen Ordner ange- FOTO BRINKMANN FOTO BRINKMANN legt!“ „Die Patenschaft kostet nicht viel Zeit, man bringt seine Lebenserfahrung ein, und es wird einem gedankt“, fasst Birgit Blind ihre Erfahrung zusammen. „Manchmal war es wirklich spannend mit den Jungs aus Afghanistan“, sagt Jürgen Zöllkau, der sich schon auf neue Schützlinge freut. „Man muss eines sehen“, so Stefan Junge: „Wir sind ein reicher Industriestaat, der überall auf der Welt Geld verdient. Ich halte es für unsere Pflicht als Gesellschaft, der Welt ein bisschen davon zurückzugeben, wenn Menschen in Not zu uns kommen. Dieser Gedanke hat jedenfalls mich zum Patenamt gebracht.“ KUB ...................................................... i Infos zum Patenprojekt: Tel. (0231) 94 00 100 Diakonie Zeitung Sonderveröffentlichung K5588 Diakonie Zeitung und Evangelisch · Dienstag 5 1 i0 n .Ju 3 ,2 Soziale Isolation überwinden Kontaktclubs suchen noch Ehrenamtliche Die Kontaktclubs DortmundMitte und -Süd feierten am vergangenen Wochenende ein Grillfest im Garten der Kontaktstelle an der Sternstraße 23. Seit 1974 engagieren sich Bürger ehrenamtlich für psychisch Erkrankte. Willibert Sahlmen ist einer der derzeit 14 Ehrenamtlichen, die sich im Kontaktclub Dortmund-Mitte engagieren. Der 61-Jährige, der früher bei Thyssen arbeitete, ist seit September 2012 im Kontaktclub aktiv. Jeden Mittwoch und alle zwei Wochen samstags ist er mit von der Partie, wenn die Ehrenamtlichen im ehemaligen Gemeindehaus das Frühstück (9-11 Uhr) bzw. einen Kaffeeklatsch (14-17 Uhr) ausrichten. „Wir organisieren Spielnachmittage und unternehmen Ausflüge“, erzählt Sahlmen, der mit seiner Mitarbeit im Kontaktclub auch ein Studium der Psychologie aufnahm. In diesem Jahr sind beispielsweise Tagesfahrten nach Bad Sassendorf und zu einem Weihnachtsmarkt in der Nähe geplant. In den Kontaktclubs Nikolaus Schirmers und Willibert Sahlmen. FOTO HELMBOLD geht es darum, psychisch kranke Menschen außerklinisch zu unterstützen. Neben Beratungs- und Gesprächsangeboten gibt es ein buntes Programm, das vom Zubereiten gemeinsamer Mahlzeiten bis hin zu diversen Freizeitaktivitäten reicht. „Viele, die die Klinik verlassen, sind alleine, denn Freunde und Familie können oder wollen sich nicht kümmern“, sagt Sahlmen. „Uns ist wichtig, dass die Ehrenamtlichen, gemeinsam mit den Besuchern, eigenverantwortlich das Kontaktclubprogramm gestalten“, berichtet Nikolaus Schirmers, der die Kontaktstelle an der Sternstraße 23 und die Tagesstätte nebenan leitet. Alle zwei Monate gebe es eine Programmbesprechung mit den Besuchern des Kontaktclub, danach organisierten die Ehrenamtlichen das Programm. Letztere werden bei ihrem Engagement natürlich von den hauptamtlichen Mitarbeitern unterstützt. Neben Team-Sitzungen gibt es auch Fortbildungsangebote (ab September) und Info-Abende. Die nächsten finden am 24. Juni und am 2. September, jeweils 18 Uhr, in der Sternstraße 23 statt. Gedacht sind diese besonders für Neueinsteiger. Weitere Ehrenamtliche werden noch gesucht. br ...................................................... Kontakt: Kontaktclub/ Nikolaus Schirmers, Tel. (0231)16 56 297 i Diakoniepfarrer Niels Back ist für das Thema Ehrenamt im Diakonischen Werk zuständig. FOTO SCHÜTZE Engagement zählt Die Situation des Ehrenamts in der Diakonie Über 500 angestellte Mitarbeiter hat das Diakonische Werk Dortmund / Lünen, dazu kommen noch einmal etwa 500, die ehrenamtlich Verantwortung übernehmen und sich engagieren. Im Hospizdienst, der Bahnhofsmission, in Kontaktstellen, Nachbarschafts-Agenturen oder Seniorenbüros, um nur einige Felder zu nennen. Ein Schwerpunkt der Arbeit von Diakoniepfarrer Niels Back ist die Koordination des Ehrenamts im Diakonischen Werk. Er vermittelt Ehrenamtliche in die Einsatzstellen und befasst sich mit Konzepten zur Entwicklung und Gestaltung freiwilliger Tätigkeit in der Arbeit des Diakonischen Werks. „Das Ehrenamt ist ein wichtiger fundamenta- ler Bestandteil unserer Arbeit“, stellt Niels Back klar. „Manche unserer Einsatzbereiche sind ja aus dem Ehrenamt erwachsen. Denken Sie an die Bahnhofsmission oder die Kontaktclubs für psychisch Kranke, Kinder einer Bürgerbewegung der 70erJahre. Auch die Hospizarbeit geht auf bürgerliches Engagement zurück.“ Begleitung und Fortbildung Wenn Menschen aus christlicher Nächstenliebe Zeit und Mühe investieren, haben sie einen Anspruch, begleitet und gefördert zu werden. Das sei Maxime des Diakonischen Werkes, so Back: „Wir beobachten, dass Ehrenamtler sich qualifiziert weiterbilden möchten, und dem wollen wir gerecht werden. Nehmen Sie die Hospizarbeit, wo derzeit drei Hauptamtliche und 66 Freiwillige todkranke Menschen betreuen. Jeder Ehrenamtler wird von uns umfassend geschult, in Kursen zu 120 Stunden, von kompetenten Fachreferenten. Hier investieren wir und bringen große Ressourcen ein, weil Sterbebegleitung eine anspruchsvolle Tätigkeit ist. Auch die Supervision, die gemeinsame Reflexion über die Arbeit hat bei uns hohen Stellenwert – in allen Bereichen.“ Deutlich gesagt: Wer beim Diakonischen Werk ein Ehrenamt antritt, ist bestimmt kein Lückenbüßer und besserer Kaffeekocher. Wertschätzung seitens der Diakonie drückt sich in Fortbildung und Qualifizierung aus. Selbstverständlich stehen häufig hauptamtliche Profi-kräfte im Vordergrund, doch Niels Back und Kollegen machen sich Gedanken, wie deren Arbeit durch ehrenamtliche Tätigkeit sinnvoll ergänzt werden kann. So hat sich herausgestellt, dass manche Jugendliche, die nach Erreichen der Volljährigkeit aus der diakonischen Jugendhilfe fielen, Probleme im Alltag haben. Geboren war die Idee des Patenprojektes, wo Ehrenamtler den jungen Leuten auf dem Weg in die Selbstständigkeit zur Seite stehen. Motivation Ehrenamtlicher „Wir erleben immer wieder, dass Betroffene oder früher Betroffene sich bei uns einbringen möchten“, weiß Niels Back. „Das können Angehörige von psychisch Kranken sein, die im Kontaktclub mitarbeiten wollen. Oder ehemalige Wohnungslose, die sich im Brückentreff in der Nordstadt engagieren. Ganz aktuell ist das Beispiel im Phoenix Haus für Flüchtlinge in Hörde. Wir sind begeistert über die Zahl derer, die aktiv helfen wollen. Ich sehe darin ein politisches Statement. Auf solche gesellschaftlichen Strömungen zu reagieren und sie in Angebote für Ehrenamtler umzumünzen, ist unsere gemeinsame Aufgabe in der Diakonie, an der viele mitarbeiten“, sagt Niels Back. KUB ...................................................... Diakoniepfarrer Niels Back, Tel. (0231) 8494-284, back@diakoniedortmund, informiert über die Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements im Diakonischen Werk und vermittelt die Einsatzstellen.