Der kleine Ratgeber

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Der kleine Ratgeber
Der kleine Ratgeber
für glückliche
Kaninchen
Der kleine Kaninchenversteher
Grundbedürfnisse
- Nur gemeinsam glücklich
- Wahre Baumeister
- Rund um die Uhr auf Nahrungssuche
- Immer auf der Hut
- Ruhezeiten sind wichtig
- Immer in Bewegung
Kaninchen ziehen ein
-
Vorüberlegungen
Die richtige Wahl
Geschlechts-Bestimmung
Kaninchen an einander gewöhnen
Einzug und Eingewöhnung
Wie werden meine Kaninchen zutraulicher?
Ein Lebensraum für Kaninchen
Kaninchen in der Wohnung
-
Das Kaninchenrevier
Wohnwelten und Zubehör
Auslauf hält fit
In fünf schritten zum stubenreinen Kaninchen
Kaninchen im Garten oder auf dem Balkon
-
Das sichere Gehege
Einrichtung und Zubehör
Freilauf erhöht die Lebensqualität
Tipps & Tricks gegen Hitze & Frost
Der Speiseplan für Feinschmecker
- Gesunde Genüsse
- Der Menü-Plan
Fit und aktiv durch den Tag
- Beschäftigung ist wichtig
- Abwechslung macht Freude
- Zehn Beschäftigungs-Ideen für glückliche Kaninchen
Gepflegt und gesund
-
Fell- und Nagelpflege
Ist mein Kaninchen gesund?
Krankenkost & -pflege
Die richtige Tierarztwahl
Der letzte Weg
Der kleine Kaninchenversteher
Was sie können und welche Bedürfnisse sie haben
Kaum ein Heimtier wird so missverstanden wie das Kaninchen. In
vielen deutschen Haushalten vegetieren diese falsch verstanden
Haustiere vor sich hin, weil sie schlichtweg vollig ungeeignet
untergebracht und verpfleget werden, obwohl die bemühten Halter
sich nur das Beste fur ihre Tiere wünschen.
Kaninchen vollbringen Höchstleistungen in mehreren Disziplinen, die
der Halter kennen muss um seinen Tieren ein artgemäßes Leben zu
ermöglichen. Denn nur richtig verstandene Kaninchen sind glücklich.
Nur zusammen glücklich
Kein Mensch kann stundenlang mit seinem
Kaninchen Kontaktliegen, ihm die Ohren sanft
abschlecken und die Umgebung sichern.
Deshalb brauchen Kaninchen mindestens einen
Artgenossen um sich rund herum wohl zu
fuhlen. Die Schweiz und auch Osterreich haben
daher die Einzelhaltung von Kaninchen bereits
verboten.
Auch ein Meerschweinchen ersetzt keinen
Artgenossen. Meerschweinchen kommen nicht
nur von einem völlig anderen Kontinent,
sondern sprechen auch eine ganz andere
Sprache als Kaninchen. Lassen Sie deshalb ihr
Kaninchen nie einsam oder nur in Kontakt zu
artfremden Tieren (Menschen,
Meerschweinchen...) leben sondern schenken
Sie ihm einen Partner der wirklich Tag und
Nacht da ist.
Was sagt die Wissenschaft zur
Einzelhaltung?
Aus wissenschaftlichen
Studien weiß man, dass
Kaninchen nur gemeinsam
glücklich sind. Einzeln gehaltene
Kaninchen fressen aus
Langeweile und neigen dadurch
schneller zum Übergewicht,
außerdem entwickeln sie
krankhaftes Verhalten
(stereotypische
Verhaltensweisen) wie z.B.
Gitternagen. Und auch wenn
Kaninchen die Moglichkeit haben
sich gut auszuweichen, liegen
sie lieber dicht bei einander als
getrennt.
Kaninchen leben in der Natur in
Gruppen und verbringen sehr viel
Zeit damit die Ohren und
Augen anderer Tiere zu
schlecken und den Rest
des Körpers zu putzen.
Außerdem kuscheln sie
sehr gerne oder liegen
stundenlang nebeneinander.
Ein Tier der Gruppe hält
immer Ausschau nach Feinden
während die anderen sich
entspannen konnen.
Auch wenn sie jeden Tag sich
ganze vier Stunden mit dem
Kaninchen beschäftigen, ist es
immer noch taglich 20 Stunden
einsam.
Wahre Baumeister
In der Natur graben Kaninchen
große Tunnelsysteme und Höhlen
in den Erdboden. In der lockeren und
sonnen-beschienen Erde oder im
trockenen Sand wälzen sich die Kaninchen anschließend.
Der Buddeldrang ist bei unseren Hauskaninchen noch vorhanden, deshalb
brauchen auch Kaninchen in menschlicher Obhut immer eine Buddelkiste oder
(noch besser) einen großen Bereich der mit Sand oder Erde befüllt wird.
Rund um die Uhr auf Nahrungssuche
Die Hauptbeschäftigung der
Wildkaninchen ist
die Nahrungssuche.
Kaninchen verbringen viel
Zeit des Tages damit
geeignetes Futter zu
finden. Sie riechen vorerst
an der Pflanze und
probieren sie nur, wenn sie
nicht giftig schmeckt. Dann
wird sie ausgiebig im Mund
gekaut und nur geschluckt,
wenn sie nicht ungenießbar
schmeckt. Wird dieser
Probebiss vertragen, frisst
das Kaninchen beim
nächsten mal etwas mehr.
Nur eine artgerechte Ernährung mit breitem Futterunangebot ermöglicht dem
Kaninchen eine Beschäftigung mit dem Futter. Dort hat es die Möglichkeit sich die
Bestandteile der Nahrung optimal zu kombinieren. So kann es gezielt bestimmte
Pflanzenstoffe in einer geeigneten Dosis aufnehmen um kleine
Magenverstimmungenn auszugleichen und sich ausgewogen zu ernähren.
Immer auf der Hut
Kaninchen sind Fluchttiere. In der Natur
müssen sie sich vor Feinden in Sicherheit
bringen um zu überleben, denn besonders
wehrhaft sind sie nicht. Deshalb bauen sie sich
Erdbauten in die sie flüchten können und
Versteckmöglichkeiten im Unterholz oder
Gebüsch. Zudem sichern sie ständig die
Umgebung ab. Einen besonders guten
Überblick haben sie von erhöhten Flächen und
wenn sie Männchen machen.
Unsere Heimtiere fühlen sich nur sicher, wenn
sie viele Versteckmöglichkeiten, Tunnel,
erhöhte Aussichtsflächen (Etagen) und andere
Rückzugsmöglichkeiten vor finden und diese
jeder Zeit gut erreichen können.
Mit kleinen Kaninchenhäuschen die über ein
Flachdach verfügen und Kork- oder
Rascheltunneln wird man diesen Bedürfnis
gerecht.
Ruhezeiten sind wichtig
Kaninchen brauchen viel Ruhe und auch entspannte Zeiten um sich auszuruhen.
Sie schlafen nie so fest wie wir Menschen sondern sichern nebenher immer ihre
Umgebung ab um Feinde rechtzeitig zu erkennen. Nur wenn die Kaninchen auch
Ruhezeiten haben, bleiben sie gesund. Deshalb darf man sie nie beim ausruhen
stören.
Immer in Bewegung
Kaum ein Tier ist so ein Bewegungskünstler wie das Kaninchen. Kaninchen
schaffen nicht nur rekordverdächtige Geschwindigkeiten von über 60km/Std.
sondern auch unglaubliche Bewegungen. Sie drehen sich in der Luft beim springen
und hängen ihre Feinde durch extreme Wendemanöver (Haken schlagen) ab. Aus
dem Stand springen sie bis zu einem Meter hoch, mit Anlauf teilweise sogar
deutlich höher.
Deshalb brauchen Kaninchen viel Platz der ihnen Tag und Nacht zur Verfügung
steht und diese Bewegungen ermöglicht und regelmäßigen Freilauf.
Kaninchen ziehen ein
Die Aufregung und Vorfreude ist groß wenn der Einzug von Kaninchen geplant
wird. Dieses Kapitel begleitet Neuhalter von den Überlegungen und Bedenken vor
der Haltung bis hin zur Eingewöhnungsphase im Umgang mit den Langohren.
Vorüberlegungen
Beweggründe für die Kaninchenhaltung
Falsche Beweggründe
Diese Punkte erfüllen Kaninchen
entgegen der weit verbreiteten Meinung
nicht, so dass ein Halter, der sie aus
diesem Gründen anschafft, nicht
glücklich werden wird.
- Ich möchte ein Tier für meine Kinder
- Ich suche nach einem Streicheltier
- Ich möchte ein günstiges Tier
- Ich möchte ein sehr pflegeleichtes Tier
- Ich habe wenig Platz für mein Tier
Vernünftige Beweggründe
- Das Kaninchen-Wesen gefällt mir gut
- Ich beobachte gerne Tiere
- Es macht mir viel Freude Tieren einen
Lebensraum zu gestalten & einzurichten
- Ich möchte ein Tier das täglich
mehrere Stunden problemlos alleine
bleiben kann
- Es freut mich wenn diese scheuen Tiere
ganz langsam Vertrauen zu mir fassen.
Vor dem Einzug sollte abgeklärt werden...
- Sind alle im Haushalt lebenden mit der
Kaninchen-Haltung einverstanden?
- Wer ist hauptsächlich für die Tiere
verantwortlich?
- Reagiert jemand im Haushalt allergisch
auf Kaninchenhaare, Gräser, Einstreu,
Staub oder andere Pflanzen(samen)?
- Ist für eine adäquate Betreuung während
des Urlaubs oder plötzlichen KrankenhausAufenthalten gesorgt?
Kaninchen im Mietrecht
Für jeden Mieter ist es wichtig, vor
der Anschaffung eines Kaninchens
abzuklären, ob und unter welchen
Voraussetzungen die Haltung in der
eigenen Wohnung gestattet ist.
Grundsätzlich schränkt laut
Rechtsprechung das Verbot einer
Kleintierhaltung das persönliche
Entfaltungsrecht so sehr ein, dass die
Haltung von Kaninchen und anderen
Kleintieren nicht untersagt werden
darf. Deshalb sind generelle
Tierhaltungs-Verbote oder das Verbot
der Kleintier-Haltung ungültig. Das
gilt jedoch nur, sofern weder die
Nachbarn durch Lärm oder Geruch
beeinträchtigt werden, noch ein
Schaden an der "Mietsache", also an
der Wohnung mit der gesamten
gestellten Enrichtung entsteht. Bei
zwei gut gepflegten Käfigtieren ist
dies gegeben, bei der Haltung von
sehr vielen Tieren hingegen nicht. Bei
freilaufenden Kaninchen sollte darauf
geachtet werden, dass man
Türrahmen, Fenster, Teppichböden
und andere vorhandene, gefährdete
Einrichtungs-Gegestände
entsprechend schützt und bei
Beschädigungen für den Schaden
aufkommt.
Bei der Balkonhaltung der Kaninchen
ist noch dazu darauf zu achten, dass
der Anblick der Hausfasade nicht
verändert wird (z.B. durch Gehege
die höher als die Balkonbrüstung
sind) und das keine Einstreu vom
Balkon fliegen kann.
Es empfiehlt sich die Haltung der
Kaninchen im Voraus abzusprechen
und die Anzahl der Tiere im
Mietvertrag vermerken zu lassen.
Mit was man rechnen sollte...
auf dem Teppich leben?
- Kaninchen werden ca. 6-12 Jahre alt:
- Kaninchen brauchen sehr viel Platz:
Bin ich bereit so lange für sie tagtäglich
Habe ich mehrere Quadratmeter Platz
zu sorgen?
für ein Gehege in der Wohnung oder
- Kaninchen müssen mindestens zweimal
im Garten oder werde ich die
am Tag versorgt werden: Kann ich mich
Kaninchen wie Katzen frei in der
dazu wirklich 365 Tage im Jahr aufraffen? Wohnung halten?
- Kaninchen sind auch nachts aktiv und
- Kaninchen kosten viel Geld: Kann ich
laut: Kann ich ihnen nachts außerhalb
anfallende Tierarztkosten, die Kosten
von Schaf- und Kinderzimmern einen
für ein großes Gehege und den
großen Lebensraum bieten?
Unterhalt für mindestens zwei
- Kaninchen verursachen Dreck: Kann ich
Kaninchen tragen?
mit herumfliegender Streu und Kötteln
Die richtige Wahl
Kaninchen gibt es von jung bis alt, in
verschiedenen Farben und Rassen und
aus unterschiedlicher Herkunft.
Züchter, Tierheim, Notstation,
Tierhandel oder Privat-Abgabe?
Gerade in Tierheimen und Notstationen
findet man oft engagiertes Personal das
jedes Tier genau kennt und so das
optimale Tier mit dem gewünschten
Charakter heraussuchen kann. Dort suchen
meist alle Rassen und Altersstufen (von
Baby bis zum Rentner) ein neues Zuhause.
Gleiches gilt für (oft deutschlandweit
vermittelnde) Vereine, die sich
dem Kaninchenschutz verschrieben haben.
Viele Privathalter suchen über Kleinanzeigen
händeringend für ihre Kaninchen ein neues
zu Hause und sind sehr dankbar, wenn man
sich für ihre Tiere
entscheidet. Wer ein
Kaninchenrettung e.V.
Kaninchen vom
Züchter möchte,
Wer nur seriöse Züchter mit guter
sollte vor Ort genau
Haltung unterstützt, verhindert Tierleid.
hinschauen. Der
Dieses Kaninchen wird lebenslang unter
Züchter muss über
der Fehlstellung leiden, weil seine Eltern
die
ohne Genetikkenntnisse gekreuzt wurden.
Kaninchengenetik
und unterschiedliche
Zuchtmethoden informiert sein und seine Tiere sollten
nicht nur gut gehalten und ernährt werden, sondern auch
aktion tier e.V.
gepflegt und gesund aussehen. Bei einem
Beratungsgespräch merkt man meist sehr schnell ob der
Mit jedem Tierkauf im
Züchter über die nötige Erfahrung und Kompetenz verfügt Zoohandel unterstützt
und um seine Tiere bemüht ist. Der genaue Blick und die
man tierquälerische
Ablehnung ungeeigneter Züchter rechnen sich nachher,
Massenzuchten..
denn Tiere aus schlechter Abstammung sind im Schnitt häufiger krank und leiden
oftmals auch an Spätfolgen wie z.B. Zahnfehlstellungen oder chronischen
Verdauungsproblemen.
Nicht empfehlenswert ist es, Tiere aus der Zoohandlung zu erwerben. Diese Tiere
werden als Ware gehandhabt so dass Tierarztkosten und gesundes Futter aus
wirtschaflichen Gründen gemieden werden. Die Tiere werden viel zu oft schon von
der Mutter getrennt, wenn sie noch dringend auf diese angewiesen sind (unter 8-10
Wochen), zudem findet nicht immer eine ordentliche Geschlechtertrennung statt.
Die Verkäufer sind meist schlecht ausgebildet und beraten völlig falsch, so dass
spontan beim Abendeinkauf Tiere erworben werden und dann als Einzeltier im
kleinen Käfig ein dristes Leben dahin vegetieren müssen. Mit jedem Einkauf eines
solchen Tieres, steigt die Nachfrage und somit werden diese Verhältnisse
unterstützt.
Jungtier oder ausgewachsenes Kaninchen?
Wer seine Kaninchen aufwachsen sehen möchte, entscheidet sich meist für junge
Kaninchen. Aber auch kleine Kaninchen sind schneller als man schauen kann zu
großen Kaninchen herangewachsen. Sich für ein älteres Tier zu entscheiden hat
mehrere Vorteile. Gerade wenn man sich sicher sein möchte, dass das zukünftige
Kaninchen ein bestimmtes Gewicht erreicht oder nicht überschreitet, einen
bestimmten Charakter oder bestimmte Eigenschaften (z.B. dass es stubenrein ist)
hat, wählt man am geschicktesten ältere Tiere. Bei Jungtieren weiß man nicht wie
sie sich entwickeln, ob sie vielleicht aggressiv oder niemals stubenrein werden oder
ausgewachsen sich ganz und gar nicht mehr verstehen obwohl sie als Babys ein
Herz und eine Seele waren.
Welche Rasse?
Für welche Zuchtform man sich letzendlich
entscheidet und ob es überhaupt eine spezielle
Rasse sein soll oder vielleicht auch ein passender
Mischling, das bleibt jedem einzelnen Halter
selber überlassen und hängt vorrangig von
seinen eigenen Vorlieben ab. Allerdings ist zu
beachten, dass manche Rassen zu
rassetypischen Krankheiten neigen. Daher sollte Kaninchenrassen mit langen oder
man sich im Voraus über die gewünschte Rasse
gelockten Haaren um die Augen
genau informieren. In Tierheimen hat man meist neigen sehr oft zur chronischen
Kaninchen zahlreicher Varianten zur Auswahl
Bindehautentzündung.
und so die Möglichkeit sie direkt zu vergleichen.
Ein sehr wichtiger Punkt bei dieser Entscheidung sind auch die Bedürfnisse der
gewünschten Rasse. So benötigen beispielweise Deutsche Riesen und andere große
Rassen sehr viel mehr Platz als Zwergkaninchen und langhaarige Tiere erfordern
Geschlechtsbestimmung
Kaninchen aneinander gewöhnen
Wenn zwei oder mehr sich fremde Kaninchen zusammen leben sollen, müssen sie
erst an einander gewöhnt werden. Es ist viel zu gefährlich und meist zum scheitern
verurteilt, wenn man das neue Kaninchen einfach zum alten ins Gehege setzt.
1.
Welche Kaninchen passen zusammen?
Gerade für Anfänger ist die Haltung von einem
Pärchen ideal. Wenn es mehr als zwei
Kaninchen sein sollen, sollte man darauf
achten, dass man gleich viele Weibchen und
Männchen hält. Reine Männchen- oder
Weibchengruppe funktionieren nur bei sehr viel
Platz und wenn alle Tiere kastriert werden. Und
selbst unter diesen Voraussetzungen können
sie sehr problematisch werden. In der Pubertät
(mit 6-8 Monaten) kann es zu stärkeren
Streitereien kommen, da die Rangordnung
dann noch einmal ausgekämpft wird.
Das Aussehen ist nicht entscheidend.
Ausschlag gebend ist das Geschlecht
und der Charakter der Kaninchen.
2.
Wo führe ich die Kaninchen zusammen?
Die sich fremden Kaninchen dürfen auf keinen
Fall an einem Platz aufeinander treffen, den sie
bereits kennen. Es ist ein "neutraler Platz", also
ein Gebiet das keines der Kaninchen bisher
betreten hat nötig. Idealerweise sollte das Gebiet
völlig ungewöhnt sein, deshalb ist es von Vorteil
wenn man Innenkaninchen auf dem Balkon oder
im Garten und Draußenkaninchen in der
Wohnung oder Garage aneinander gewöhnt bzw. Wenn die Kaninchen ganz neu
einziehen und das Gehege noch nie
in einer ganz fremden Wohnung.
genutzt haben, können sie auch dort
Währen der Zusammenführung brauchen sie
vergesellschaftet werden.
neue Unterschlüpfe: gut geeignet sind
Pappkartons mit mindestens zwei Eingängen damit keine Sackgassen entstehen.
Um die Stimmung etwas aufzulockern sollte ausreichend Futter im Gehege
verstreut werden.
3.
Wie gewöhne ich die Kaninchen aneinander?
Die Kaninchen werden gleichzeitig in dem
neutralen Gebiet abgesetzt und in den nächsten
Minuten sehr gut beobachtet. Es kann zu
Kämpfen und Streitigkeiten kommen. Meist fliegt
auch jede Menge Fell und einzelne Tiere
berammeln die anderen (das ist ein Zeichen für
die Rangordnung und kein sexuelles Verhalten,
wer oben ist, möchte der Chef sein). Wenn es zu
Verletzungen kommt die über Kratzer und kleine
Bei der Zusammenführung kann es zu
starken Rangkämpfen kommen die
Bisse hinausgehen oder eines der Tiere mehr als
jedoch ganz normal sind um die
24 Stunden gar nichts frisst und sichtbar leidet,
Rangordnung zu klären.
sollte die Vergesellschaftung abgebrochen
werden. Ansonsten wartet man bis sich nach ein paar Tagen die Situation beruhigt
und die Tiere problemlos nebeneinander fresssen. Dann dürfen sie wieder zurück
ins ursprüngliche (aber geputzte und neu eingerichtete) Gehege ziehen.
Einzug und Eingewöhnung
Wenn der Tag des Einzuges naht, sollte alles für
die Kaninchen bereits vorbereitet sein. Deshalb ist
es wichtig das Gehege bereits vor dem KaninchenKauf zu kaufen oder zu bauen und jegliches
Zubehör, Futter und Einrichtung vorzubereiten.
Es lohnt sich auch eine Transportbox zu kaufen,
die nicht nur für die Fahrt nach Hause genutzt
werden kann, sondern auch als Einrichtung im
Gehege und für nötige Tierarztfahren wertvolle
Dienste leistet.
Beim Einzug freuen sich
In die Transportbox kann man eine dicke Schicht
Kaninchen über eine Portion
Küchenrollen-Papier oder ein Tuch (ohne
Frischfutter.
Schlaufen in denen die Krallen sich leicht
verhängen können) legen. Oben drüber kommt etwas Heu und ein wenig
Frischfutter. Die Kaninchen werden am sichersten hinter dem Beifahrersitz im
Fußraum transportiert.
Sind die Kaninchen zu Hause angekommen, lässt man sie erst einmal in Ruhe und
stellt die Transportbox geöffnet in das vorbereitete Gehege.
Auch die ersten Tage sollte man die Kaninchen nur zum füttern stören und sich
ansonsten nur außerhalb des Geheges aufhalten. So gewöhnen sich die Kaninchen
schnell in ihrem neuen Zuhause ein.
Wie werden meine Kaninchen zutraulicher?
Kaninchen sind von Natur aus sehr vorsichtige und schreckhafte Tiere. Um ihr Vertrauen zu
gewinnen braucht man viel Geduld und Ruhe. Für den Anfang setzt man sich mehrmals täglich
neben das Gehege und beobachtete sie möglichst reglos. Später kann man sich zu ihnen in das
Gehege setzen. Bewehrt hat es sich, sie während der Gewöhnungszeiten zu füttern. Jeden Tag
setzt man sich etwas näher an die Futterstelle und irgendwann gewöhnen sie sich so sehr an die
Anwesenheit vom Halter, dass sie besonders
leckeres Futter auch aus der Hand nehmen.
Wenn dies gut klappt, kann man sie vorsichtig
berühen und langsam immer mehr an
Berührungen und später auch an das
streicheln gewöhnen. Keinesfalls sollten die
Kaninchen festgehalten oder hoch genommen
werden um sie an die Menschenhand zu
gewöhnen. Richtig tiefes Vertrauen fassen sie
nur, wenn sie niemals gezwungen werden,
sondern jeder Zeit gehen können.
Ein Lebensraum für Kaninchen
Kaninchen in der Wohnung
Kein Kaninchen fühlt sich im Käfig wohl
Kaninchen haben ein so starkes Bedürfnis nach
Bewegung, dass sie es in einem handelsüblichen
Kaninchen-Käfig nicht ausleben können. Für die
Tiere ist selbst der größte Kaninchenkäfig mit 160
cm Länge und 80 cm Breite immer noch zu klein,
sie können dort nicht einmal einen Haken
schlagen. Auch wenn die Tiere den ganzen Tag im
Zimmer unterwegs sind, dürfen sie nachts nicht in
einen Käfig gesperrt werden, denn gerade nachts
sind die wechselaktiven Tiere sehr viel unterwegs
und schlafen nicht durch wie wir Menschen. Wenn
man ein so bewegungsfreudiges Tier wie das
Kaninchen in einen Käfig sperrt, bringt das viele
gesundheitliche Folgen mit sich. Käfig-Kaninchen
entwickeln Verhaltensstörungen wie z.B.
Gitternagen und verkümmern geistig. Mangels
Bewegung wird deutlich weniger Muskulatur
aufgebaut und das Skelett nimmt Schaden. So
werden einzelne Knochen beispielsweise nicht
ausreichend ausgebildet und es entstehen Skelett-Deformationen. Ein Kaninchen
hat einen ähnlichen Bewegungsdrang wie eine Katze und wird trotzdem immer
noch viel zu häufig in einen Käfig gesperrt. Der Kaninchen-Käfig sollte nur als
Futter-, Schlaf-, Rückzugs und Toiletten-Platz dienen und Tag wie Nacht geöffnet
sein.
Das Kaninchenrevier
Die Kaninchen brauchen ihr eigenes Reich in dem
sie einen Futterplatz eingerichtet bekommen,
Toiletten vorfinden, toben und sich zurück ziehen
können. Dafür eignet sich am besten eine
Zimmerecke die für die Kaninchen hergerichtet
wird. Die Wände sollte man in diesem Bereich
mit Hobbyglas aus dem Baumarkt,
Bambusteppichen oder Holzplatten schützen und
empfindlichen Boden mit PVC-Bodenbelag oder
auch Linoleum überziehen. Die Ränder des PVC
müssen unbedingt vor den Kaninchenzähnen
geschützt werden, denn dieser ist giftig. Mit
Fußbodenleisten kann man die Ränder
entsprechend überdecken. Wenn die Kaninchen in
diesem Bereich einen Teil des Tages oder der
Nacht eingesperrt werden sollen, kann man an
Die Abmessungen des Kaninchenrevieres
Die Umrandung sollte 80 cm hoch sein bzw. bei sprungfreudigen
Kaninchen sogar bis zu 1,20 m. Gerade wenn die Kaninchen in
diesem Gehege regelmäßig eingesperrt werden, brauchen sie auf
jeden Fall eine Mindestgröße von mehreren Quadratmetern
Grundfläche. Mindestmaße sind 2 m Länge und 2 m Breite wenn
die Kaninchen viel freilaufen. Ansonsten sollte die Mindestlänge
auf 3 m erhöht werden. Leben die Kaninchen hingegen völlig frei
und werden dort nie eingesperrt, kann die Ecke auch kleiner
ausfallen.
den offenen Seiten
entweder ein Gehege-Gitter
wie es im Handel als 8-EckGehege aus Metall zu
finden ist anbringen, oder
man bastelt aus Holzleisten
eine Umrandung die man
mit Gehegedraht oder
Hobbyglas füllt.
Auslauf hält fit
Auch wenn die Kaninchenecke noch so groß ist
oder sogar ein ganzes Zimmer den Kaninchen
alleine gehört, ist zusätzlicher Auslauf nicht
entbehrlich. Auch ein großes Abenteuergehege
wird im Alltag irgendwann eintönig, selbst wenn
es regelmäßig umgebaut und Einrichtung
umgetauscht wird. idealerweise werden die
Kaninchen gar nicht erst in iihrer Rückzugs-Ecke
eingesperrt und laufen Tag wie Nacht im Zimmer oder sogar in der gesamten
Wohnung frei, so wie es bei der Haltung von Katzen verbreitet ist. Alternativ kann
man den Langohren regelmäßig beaufsichtigten stundenweisen Auslauf anbieten.
Die Wohnung kaninchensicher gestalten
In den Räumen, die man den Kaninchen zur Nutzung anbietet, müssen
Steckdosen mit einer Kindersicherung abgesichert werden. Außerdem sind giftige
Zimmerpflanzen erhöht bzw. unerreichbar aufzustellen. Besondere
Aufmerksamkeit sollte man allen Kabeln widmen. Diese kann man mit stabilen
Kabelschächten und Kabelschutz absichern oder hinter der Fußbodenleiste
verlegen. Oftmals kann es auch nötig sein, die Tapeten mit Hobbyglas zu
schützen. Auch sonstige Gefahren wie z.B. volle Badewannen, geöffnete
Elektrogeräte (Spülmaschine, Kühlschrank, Waschmaschine...) und zufallende
Türen oder erreichbare, gekippte Fenster sollten beseitigt werden.
Das kleine 1x1 der Stubenreinheit
Die allermeisten Kaninchen können stubenrein werden wenn man sie entsprechend
daran gewöhnt. Voraussetzung ist eine große, gemütlich eingestreute und an der
richtigen Stelle aufgestellte Kaninchen-Toilette mit niedrigen Rand. Für den Anfang
werden die Toiletten unter den Futterplätzen und in den Ecken aufgestellt, später
dort, wo die Kaninchen sie bevorzugt nutzen. Über die saugfähige Streu gehört
grundsätzlich eine angenehme Schicht Heu oder Stroh, auf der die Kaninchen
gerne liegen. Die Toilette ist groß genug wenn mindestens zwei Kaninchen dort
ausgestreckt drinnen liegen können. Am Futterplatz sind teilweise noch größere
Toiletten nötig. Das Futter muss am Futterplatz so ausgelegt werden, dass die
Kaninchen grundsätzlich erst in die Toilette springen müssen und auch mit dem
Hinterteil in der Toilette sitzen um sich am Futter bedienen zu können, denn beim
fressen kötteln sie besonders gerne und können es auch schlecht kontrollieren.
Schritt für Schritt zum
sauberen Kaninchen
Probleme bei der Sauberkeitserziehung
- Leben mehrere getrennt gehaltene
Kaninchengruppen im Haushalt nimmt das RevierMarkierverhalten extrem zu, so dass die
Kaninchen fast nie stubenrein werden.
- Ungeeignete Toiletten oder Einstreu führt dazu,
dass die Kaninchen die Toiletten nicht nutzen.
- In der Pubertät (mit ca. 6-8 Monaten) kann es
noch einmal verstärkt zu Unreinheiten und
Markierverhalten kommen, das sich jedoch wieder
legt.
- Während und nach Vergesellschaftungen werden
Kaninchen unsauber, das legt sich nach einer Weile
wieder.
- Große Gruppen werden fast nie stubenrein. Zwei
bis drei Kaninchen sollten deshalb in der Wohnung
nicht überschritten werden.
- Unharmonie in der Gruppe führt zu starken
Reviermarkierungen.
- Unkastrierte Rammler legen ein extremes RevierMarkierverhalten an den Tag, bei unkastrierten
Weibchen kann dies auch ab und an vorkommen.
- Verschiedene Erkrankungen (Durchfall,
Blasenentzündung...) können den Harn- und
Kotabsatz unkontrollierbar machen.
- Stehen die Toiletten an den falschen Stellen und
ist unter den Futterstellen keine große Toilette
aufgestellt, werden die Kaninchen fast nie
stubenrein.
1. Das Kaninchen sollte in die Toilette
gesetzt und dort gefüttert werden um
den Platz kennen zu lernen und mít
etwas positiven zu verknüpfen.
2. Die Toiletten werden am Anfang
mit schmutziger, riechender Streu
befüllt damit das Kaninchen versteht
für was sie da sind und das dort der
richtige Ort dafür ist.
3. Macht das Kaninchen an die falsche
Stelle, wird der Fleck kommentarlos
mit Küchenrolle entfernt und dieses in
die Toilette gelegt. Anschließend sollte
die Stelle mit Reinigungsmitteln
gesäubert werden damit es dort nicht
nach "Toilette" riecht. Macht das
Kaninchen gehäuft an die gleiche
falsche Stelle, sollte dort einfach eine
Toilette aufgestellt werden. Das
Kaninchen wird niemals bestraft oder
mit der Nase in den Urin getaucht.
Das verstört das Kaninchen nur und
es versteht nicht was das soll.
4. Herumliegende Köttel und daneben
gegangene Flecken werden möglichst
oft entfernt und das Gehege immer
sauber gehalten, denn wo schon
etwas ist, machen Kaninchen gerne wieder hin.
5. Es erfordert viel Geduld und etwas Zeit bis das Kaninchen richtig stubenrein ist.
Aber auch ein sauberes Kaninchen kann ab und an Köttel an der falschen Stelle
verlieren. Wenn man diese regelmäßig wegsaugt macht es jedoch auch in der
Wohnung keine Probleme, da sie trocken und geruchlos sind.
Kaninchen im Freien
Das sichere Gehege
Ein großes, sicher gebautes Gehege mit
angeschlossenen Kaninchenstall wird von
Kaninchen sehr gerne Tag und Nacht als
Lebensraum bewohnt. Mit der richtigen
Einrichtung fühlen sich die Kaninchen dort
Sommer wie Winter wohl. Ein Gehege mit min.
2 m Breite, 3
m Länge und
80 Höhe bietet Platz für ein bis vier Kaninchen,
größer ist natürlich immer besser.
Wenn man das Gehege gleich höher als die eigene
Körpergröße baut, kann man es zur Reinigung
bequemer betreten.
Sicherheit im Gehege
Damit sich die Kaninchen in ihren Lebensraum
nicht nur wohl fühlen sondern vor allem auch
sicher vor Raubtieren wie z.B. Mardern und
Füchsen sind, muss das Gehege entsprechend
sicher gebaut und ausgestattet werden.
Nötig ist ein Gehege das nicht nur zu allen Seiten,
sondern auch nach unten und nach oben
entsprechend gesichert wird, so dass es Tag und
Nacht frei und sicher genutzt werden kann.
Kaninchendraht ist nicht mardersicher, deshalb
verwendet man für das Gehege mindestens 1,2
mm starken Volieren-Vierkanntdraht, verzinkt und
punktgeschweist. Als Boden kann man entweder
Gehwegplatten verlegen oder VierkanntVolierendraht vergraben. Bei sehr großen
Gehegen ist es fast unmöglich die gesamte Fläche
nach unten flächendeckend zu sichern, dann
reicht es aus die Gehegeränder min. 30 cm in den
Boden zu versenken oder entlang der Ränder 1 m
breit Platten zu verlegen damit sich keiner so
schnell unten drunter durch buddelt. Das Dach
wird entweder ebenfalls mit Volierendraht bzw.
einem richtigen Dach gesichert, oder man
verwendet für sehr große Gehege einen 2 m
hohen Katzenzaun mit elektronischen Viehhüter,
der nach außen gerichtet Marder und Füchse am
drüber klettern hindert.
Ein Stall als Garten-Quartier?
Ein normaler Kaninchenstall ist (sofern er
absolut regen- und winddicht ist) sehr schön
als gemütliche Schutzhütte geeignet.
Niemals dürfen die Kaninchen jedoch in so
einen Stall eingesperrt werden, es sollte Tag
und Nacht ein großes Gehege angeschlossen
sein, in dem sie toben dürfen.
Sperrt man die Kaninchen in den Stall, so
können sie sich kaum bewegen, obwohl sie
eigentlich einen ähnlichen Bewegungsdrang
wie eine Katze haben, bei der keiner auf die
Idee käme, sie in so einen kleinen Kasten zu
sperren. So verkümmern sie nicht nur
körperlich sondern auch geistig. Wenn sie
nicht jeder Zeit den kleinen Stall verlassen
können, sind sie im Sommer wie in einer
kleinen Dauer-Sauna extremer Hitze
ausgesetzt, ohne dieser entfliehen zu
können. Im Winter leben die Kaninchen wie
in einem kleinen Gefrierschrank und haben
keinen Platz um fit und aktiv zu bleiben und
sich zu bewegen. Die Folgen sind nicht nur
Skelettdeformationen und mangelnder
Muskelaufbau wegen des Platzmangels,
sondern oftmals ein (tödlicher) Hitzschlag
oder der grausame Kältetod durch Erfrieren.
Freilauf erhöht die Lebensqualität
Auch wenn die Kaninchen in ihrem
Gehege ein kleines Kaninchenparadies
vorfinden, ist zusätzlicher Freilauf
immer eine enorme Bereicherung weil
er für extrem viel Umweltreize und
Abwechslung sorgt. Deshalb ist er
auch bei Außenhaltung kaum
verzichtbar. Entweder lässt man die
Kaninchen in einem versetzbaren
(und auch nach oben abgesicherten)
Gehege laufen, oder man grenzt
ihnen mit Metall-Gehegen aus dem
Zoohandel, Maschendraht, KaninchenWeidezäunen, Kaninchendraht oder Estrich-Gittern einen Bereich des Gartens ab.
Natürlich kann man sie auch im gesamten Garten
laufen lassen.
Der Bereich muss natürlich über genug Versteck
und Fluchtmöglichkeiten verfügen und artgerecht
eingerichtet werden. Ein Wassernapf und Heu
sollten auch niemals fehlen. Besonders wichtig ist
es für Schatten zu sorgen (Achtung die Sonne
wandert!) und immer ein trockenes Plätzchen
anzubieten.
Kaninchen glücklich und gesund überwintern
Die Überwinterung im Freien ist problemlos
möglich. Meist macht den
Kaninchen die Hitze im
Sommer sogar deutlich mehr
zu schaffen als Frost und
Schnee. Trotzdem sollte man
ein paar Punkte beachten.
Schutz vor der Sommerhitze
Die Kaninchen brauchen im
Zu
der
warmen
Winter einen Partner zum kuscheln,
Jahreszeit
ein großes Gehege um fit und agil zu
benötigen
bleiben und einen Kaninchenstall der
Kaninchen viele
Schutz vor Zug und Feuchtigkeit
Schattenplätze.
bietet. Ein zusätzlicher überdachter
Natürlicher
Bereich ist empfehlenswert. Kohl und
Schatten (von
Obst wird von den Kaninchen auch
gefroren noch gerne gefressen und ist Bäumen, Gebüsch oder Pflanzen) ist
dabei immer angenehmer als
deshalb im Winter ein wichtiges
künstlicher Schatten durch einen
Futter. Da Wasser und Futter bei
Schirm. Mit wasserreichen Futter
Frost schnell gefrieren, benötigen die
(Wassermelone und Gurke) kann man
Kaninchen viele kleine Frischfutterfür etwas Erfrischung sorgen. Viele
Mahlzeiten, eine Saatenmischung als
Kaninchen suchen bei Hitze nach kühlen
Energielieferant und zweimal am Tag
Erdmulden die man ihnen mit feuchter
frisches Wasser. Mit einem
elektrischen Wärmenapf kann man es Erde in einem flachen Gefäß im
Schatten anbieten kann. Auch kühle
dauerhaft frostfrei halten. Der dick
Steinplatten oder nasse Tücher die über
eingestreute Kaninchenstall ist mit
die Einrichtung gehängt werden, sorgen
Wärmekissen oder anderen
für Kühle.
elektronischen Geräten gut frostfrei
zu halten, das ist aber kein Muss.
Wichtig sind hingegen genügend Sonnenplätze.
Ein Lebensraum auf dem Balkon
Wem kein Garten zur Verfügung steht, der kann auf
dem Balkon ausweichen und dort seinen Kaninchen
ein kleines Paradies für Winter und Sommer
einrichten. Wie auch bei der Außenhaltung ist Platz
und die Sicherheit an erster Stelle. Falls der Balkon
über eine Garage, ein Ranggerüst, einen Baum
oder eine Katzenleiter erreichbar ist, muss auf dem
Balkon ein sicheres Gehege, genauso wie im
Garten, erbaut werden. Ansonsten reicht es aus
wenn die Brüstung hoch genug ist damit kein
Kaninchen darüber springt (1-1,20 m, je nach
Sprungfreude der Kaninchen) und ggf. noch ein
Katzennetz angebracht wird. Ritzen und Spalten
müssen natürlich auch gesichert werden. Mit etwas
Kreativität und vielen Einrichtungsgegenständen
erhalten die Kaninchen freilaufend auf dem Balkon
ihr eigenes Reich mit Kaninchenstall als Rückzug
und Wetterschutz. Im Sommer sollte man auf
Südbalkonen aufpassen, da diese oft durch die starke Sonneneinstrahlung
ungesunde Temperaturen erreichen.
Futterplatz
In einer Ecke
sollte eine
großer
eingestreuter
Bereich
geschaffen
werden. Sehr
gut sind
Käfigwannen
für diesen
Zweck
geeignet. In
diesem
Bereich wird
gefüttert und weil Kaninchen beim
fressen auch gerne pullern, ist die
Doppelfunktion entscheidend.
Auf dem Futterplatz werden alle Raufen
und Futtergefäße untergebracht.
Heuraufen
Für das Heu sollte
eine Raufe
angebracht
werden an der
sich das
Kaninchen nicht
verletzen kann.
Gerade an
einfachen
Gitterraufen
verletzen sich
viele Kaninchen beim reinhüpfen oder
wenn sie den Kopf hineinstecken.
Deshalb sollte man auf dichter
begitterte und nach oben geschlossene
Raufen zurück greifen. Eine einfache
und günstige Alternative ist eine
aufgehängte Baumwolltasche, in die
man im unteren Bereich ein paar
runde, kleinere Löcher schneidet.
Zusätzlich sollte zu allen Mahlzeiten
eine Hand frisches Heu auf den Boden
gelegt werden.
Stilles Örtchen
Nicht nur unter dem Futterplatz
sollte eine Toilette aufgestellt
werden, sondern auch in alle
anderen Ecken bzw. wo die
Kaninchen bevorzugt machen. Als
Kaninchen-Toilette geeignet sind
standsichere Katzentoiletten,
Plastikwannen oder auch
Käfigwannen. Kaninchen-Toiletten
müssen ausreichend groß bemessen
sein und über einen niedrigen Rand
verfügen. Zudem sollten sie gut zu
reinigen und dicht sein. In den
Toiletten wird oftmals auch gerne
gelegen.
Die Einstreu sollte ausreichend
saugstark, geruchsbindend und
bequem sein. Bewehrt hat sich eine
Schicht mit saugfähigen Holzpellets
(im Baumarkt günstig als
"Heizpellets" erhältlich) oder
Maisgranulat, das dann mit einer
Schicht Heu oder Stroh überdeckt
wird, damit es bequemer ist. Die
Toiletten müssen regelmäßig
gereinigt und erneuert werden.
Versteck- und Schlummerplatz
S
pi
Te
pp
ich
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Buddelkiste