Dave Brubeck - Ethnomusicscape

Transcrição

Dave Brubeck - Ethnomusicscape
So begann unsere Unterrichtsreihe "Musik und Malerei" (Albert-Martmöller-Gymnasium Witten):
Text 1
Die Arbeiten stehen beispielhaft für eine Unmenge an Zeichnungen, die zu "Take five" von Dave
Brubeck entstanden sind.
Dave Brubeck
Born on 6 December 1920 in Concord, California, jazz
legend Dave Brubeck is equally distinguished as
composer and pianist. Studies at the College of the
Pacific and with Milhaud at Mills College led to the
founding, with fellow students, of the experimental Jazz
Workshop Ensemble which recorded in 1949 as the Dave
Brubeck Octet. Later, in 1958, the combination of
Brubeck with drummer Joe Morello, double bassist
Eugene Wright, and alto saxophonist Paul Desmond
quickly achieved an overwhelming popular success as
the
Dave
Brubeck
Quartet.
The
Quartet's
experimentation with time signatures unusual to jazz
produced works like Blue Rondo a la Turk and Take Five,
introducing millions of enthusiastic young listeners to
unexplored regions of jazz. The group recorded and
performed together continuously through 1967.
Hört man genau hin, erkennt man in der Musik ihren 2-schichtigen Aufbau: die ständig
wiederholte, beharrliche und rhythmisch unterlegte Bass-Stimme und die vom Saxophon
gespielte immer stärker improvisierende Melodie-Stimme.
Dieser Aufbau entspricht bestimmten Hörgewohnheiten: So hören wir gerne eine dicke, breite
Basis und "darüber" eine Melodie, die wir erinnern und später nachpfeifen können.
... "Take five" jedenfalls ließ sich gut umsetzen. Wir benutzten sehr weiche Graphit-Stifte (B9),
die viel zu dicken Bleistiftminen ähneln. Wir konnten sie wie Bleistifte verwenden, um Linien zu
zeichnen, oder aber mit der Breitseite, um Flächen anzulegen. Das Zeichenpapier hatte das
Format DIN A3.
Während der Unterrichtsreihe sollte gezeigt werden, dass "Sichtbares hörbar" und "Hörbares
sichtbar" gemacht werden kann. Letztendlich ging es also um synästhetische Prozesse.
Dave Brubeck
As composer, Brubeck has written and, in some cases,
recorded several large-scale works including two ballets, a musical, an oratorio, four cantatas, a
mass, works for jazz combo and orchestra, and many solo piano pieces. In the last 20 years, he has
organized several new quartets and continued to appear at the Newport, Monterey, Concord, and
Kool Jazz Festivals. Brubeck performed at the White House in 1964 and 1981 and at the 1988
Moscow summit honoring the Gorbachevs. He is the recipient of four honorary degrees, the BMI
Jazz Pioneer Award, and the 1988 American Eagle Award presented by the National Music Council.
Additional information at schirmer.com
Innerhalb der praktischen Phasen wurde viel Papier und Farbe zur Verfügung gestellt, um
spontanes und zügiges Arbeiten zu gewährleisten, das "Fehlversuche" ausdrücklich zuließ. So
konnten sich die Schüler auf den Prozess des Malens und "Umsetzens" einlassen. Im Laufe der
Reihe sammelten wir Begriffe aus der Musik wie Metrum, Takt, Rhythmus, staccato, legato,...
Auf diese Weise frischten wir Musik-Wissen der Mittel- und Unterstufe auf.
Hinführung (2 U-Stunden)
Text 2
Graphische Umsetzung des Stücks "Take five", gespielt von Dave Brubeck.
Die in der Musik entdeckte formale Struktur von Ostinato und Melodie-Stimme versuchten wir in
den bildnerischen Bereich zu übertragen. Einige Ergebnisse:
Notentext
Schülerzeichnungen
Fragen:
1. Woraus bestand gemäß der biographischen Notizen über Dave Brubeck das "Experimentelle" an Stücken wie "Take Five" ? Text 1
2. Dave Brubeck äußert sich in Interviews immer wieder in der Hinsicht, dass er dem Jazz sowohl schwarze als auch europäisch-weiße Elemente
bescheinigt. Inwiefern kann die Struktur von "Take Five" als "europäisiert" eingestuft werden? Text 1
3. Inwiefern spiegelt sich die kulturbezogene Spannung des Stücks in den Schülerzeichnungen?
4. Wie wird das Schulprojekt pädagogisch begründet? Text 2
5. Inwieweit wurden in der Unterrichtsreihe musikbezogene Parameter einbezogen? Text 2 + Notentext
6. Wie beurteilen Sie die hier gewählte "synästhetische" Unterrichtspraxis? Text 2
Schülerzeichnungen