Max Haufler Schauspieler Geburtstag: 19.06.2010 Max Haufler (* 4

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Max Haufler Schauspieler Geburtstag: 19.06.2010 Max Haufler (* 4
Max Haufler
Schauspieler
Geburtstag: 19.06.2010
Max Haufler (* 4. Juni 1910 in Basel; + 25. Juni 1965 in Zürich) war ein Schweizer Schauspieler. Neben Emil
Hegetschweiler, Heinrich Gretler, Alfred Rasser und Ruedi Walter gehörte er zu den fünf grossen Schweizer
Volksschauspielern seiner Zeit. Wie Sigfrit Steiner machte er sich auch als Filmregisseur und Drehbuchautor
einen Namen. Vor seiner Filmlaufbahn war er Maler.
Leben
Sohn des Glasmalers Fritz Haufler und der Italienierin Anna Artaria.
20. Januar 1956
† Fritz Haufler (71jährig), in der ganzen Schweiz bekannter Glasmaler und Heraldiker.
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Nach der Scheidung der Eltern wächst er mit der Mutter und den Geschwistern in der Nachbarschaft von
Hermann Hesse in Monte Verità und Agnuzzo im Tessin auf.
Erst als Jugendlicher besuchte er die Schule. Melancholischer Art wollte er sich bereits mit 12 Jahren das Leben
nehmen. Mit 17 lernte er sich selbst das Malen bei und nahm Unterricht bei Paul Camenisch. 1928 stellt er
erstmals seine Bilder aus und schloss Freundschaft mit Coghuf. Als Pleinair-Maler bereiste er Europa, schlug sich
aber mehr schlecht als recht durchs Leben, so dass er seinen Lebensunterhalt mit zusätzlichen
Gelegenheitsarbeiten verdienen musste.
Zurück in Basel wurde Haufler 1934 Mitglied der expressionistischen Bewegung Rot-Blau und der Gruppe 33, zu
der auch sein Onkel, der Architekt Paul Artaria gehörte. Nach einem Aufenthalt in Paris im Jahr 1935 bei der
Akademie von Amédée Ozenfant wandte er sich dem Kabarett zu und trat im antifaschistischen Basler Cabaret
Resslirytti auf.
Seine Begeisterung als Filmschaffender erwachte 1936. Sein Ziel war die Herstellung von qualitativ
hochstehender Filme in der Schweiz. Sein erste Regiearbeit war Farinet für die Clarté-Film AG. Nach deren
Konkurs inszenierte er für die Gloriafilm Emil, me mues halt rede mitenand! (1941) und Menschen, die
vorüberziehen... (1942). Die Filme wurden zwar von den Kritikern gelobt, konnten aber die finanziellen
Erwartungen der Geldgeber nicht erfüllen. Dank Heinrich Fueter konnte er weiterhin für die Schweizer Condor
Films AG Werbe- und Auftragsfilme drehen. Für die Gloriafilm entstanden Wir bauen auf (1943), Die
bildspendende Flüssigkeit (1944), Rieter-Werkfilm (1945) und Das Gesetz der Strasse (1946) und für die Condor
Films Venezianische Rhapsodie (1949), Die Herstellung von Maggis Produkten (1950), Ein Menschenalter (1954)
und Modernste Vermessungsinstrumente (1955). Seine letzte Regiearbeit mit einer gespielten Handlung war der
Werbefilm Der Geist von Allenwil (1951). Seine chronischen Depressionen, die Kostenüberschreitungen und sein
schwieriger Charakter verhinderten eine weitere Tätigkeit als Regisseur. Bereits während des Krieges und nach
1955 versuchte er vergeblich weitere Filmprojekte zu verwicklichen. Zwischen 1960 und 1965 bemühte er sich
den Roman Der Stumme von Otto F. Walter zu verfilmen. Als Regieassistent war er in Wilder Urlaub (1943),
Nach dem Sturm, Es geschah am hellichten Tag, Die Käserei in der Vehfreude, Der Teufel hat gut lachen und Die
Schatten werden länger tätig. Für Was isch denn i mym Harem los? (1936/1937), der erst 1983 uraufgeführt
wurde, schrieb er erstmals an einem Drehbuch mit. Neben den Drehbüchern seiner eigenen Filme war er auch an
den Drehbüchern von Heidi und Peter, HD Läppli und Der Teufel hat gut lachen beteiligt. Für die Dialogführung
war er in Kinder der Berge und Die Schatten werden länger zuständig.
Nachdem Max Haufler ab 1942 keine Regieaufträge mehr für Spielfilme erhielt, musste er sich verstärkt der
Schauspielerei widmen, die ihm jedoch zuwider war. Er nahm Aufträge fürs Radio an und verstärkte seine
Tätigkeit auf der Bühne. Er gehörte dem Cabaret Fédéral (1949-1951) an, spielte am Schauspielhaus Zürich
(1951-1957) und gastierte am Landestheater Darmstadt (1957-1959). Seine erste Filmrolle spielte er in S'Vreneli
am Thunersee. In Steibruch lieferte er eine erste Glanzrolle als verwahrloster Herumtreiber ab. Ähnliche Rollen
folgten. Trotz oder gerade wegen dieser Aussenseiterrollen wurde er äusserst populär im Schweizer Dialektfilm.
Eine der drei Hauptrollen übernahm er in Hinter den sieben Gleisen und in der Fortsetzung Der Teufel hat gut
lachen. Er war auch in Werbefilme wie Mitenand gahts besser (1949) und Familie M Junior (1953) zu sehen. Als
Charakterdarsteller über die Landesgrenzen hinaus bekannt, erhielt er Fernsehrollen und ausländische
Filmgesellschaften verpflichteten ihn. In White Cradle Inn spielte er zum ersten Mal in einem englischsprachigen
Film, der teilweise in Gstaad gedreht wurde. Produzent Günther Stapenhorst riet ihm bereits in den 40er Jahren
zum Sprung nach Hollywood, was er erst in den 60er Jahren tat. Er kehrte 1964 aus Hollywood zurück, nachdem
er ein Angebot von 20th Century Fox abgelehnt hatte.
Max Haufler war seit 1931 mit der Hamburgerin Lotte Kohn verheiratet. Ihre Kinder waren Janet (* 1931) und
Yvar (* 1934).
Er heiratete 1951 Walburga Gmür. Diese Ehe wurde 1964 geschieden.
Haufler neigte sein Leben lang zu tiefen Depressionen. Er nahm sich 1965 in seiner Zürcher Wohnung das
Leben. Sein Grab befindet sich auf dem Zürcher Friedhof Rehalp (FG 86027). Mit dem Film Max Haufler, der
Stumme (1983) von Richard Dindo, indem seine Tochter Janet die Hauptrolle spielte, und Dank einer
Wanderausstellung drang sein Werk wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.