Kommentar : 05.09.2014 AMI – Die Bewegungen der

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Kommentar : 05.09.2014 AMI – Die Bewegungen der
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Kommentar :
05.09.2014 AMI – Die Bewegungen der Chicagoer Sojakurse waren zuletzt überschaubar, da die
Marktteilnehmer den Verlauf der US-Sojaernte abwarten. Diese hat vergangene Woche im Süden der USA
begonnen. Das setzt die Kurse zunehmend unter Druck. Da die Sojapflanzen in ihrer Entwicklung noch ein
bisschen hinterherhinken, dauert es aber wohl noch bis die Ernte in Gang kommt. Der jüngste wöchentliche
Zustandsbericht des USDA fiel überraschend positiv aus und bescherte den Kursen dadurch bereits
Verluste. So wurden 72 % der bonitierten Pflanzen mit gut oder exzellent bewertet, 2 Prozentpunkte mehr
als in der Vorwoche. Auftrieb brachte kurzzeitig wieder das sehr knappe alterntige US-Angebot. Außerdem
gab es jüngst Meldungen über Überschwemmungen im Mittleren Westen, zu denen anhaltende und
intensive Regenfälle in der vergangenen Woche geführt haben. Die Rapskurse in Paris folgten den
Sojakursen diese Woche ins Minus, gaben im Vorwochenvergleich aber nur leicht nach. Für etwas Auftrieb
sorgten zu Wochenbeginn noch Impulse vom Kassamarkt. Eine etwas größere Nachfrage der Verarbeiter
bei gleichzeitig überschaubarem Angebot belebte das Geschäft. Die Nachfrage der Biodieselhersteller wird
wohl bald wegen der Umstellung auf Übergangs- beziehungsweise Winterware zunehmen und so den
Rapsölabsatz ankurbeln, der zuletzt eine Verbesserung der Margen verhindert hatte. Anschlussbedarf
decken die Verarbeiter vorrangig mit Importen, denn mit kaum veränderten Preisen geben die Erzeuger
weiterhin wenig Raps zum Verkauf frei. Und das, trotz einer vom Statistikamt vorläufig geschätzten,
überdurchschnittlichen Rapsernte 2014 von 6,2 Mio. t. Das sind 8 % über Vorjahr. Erzeuger kümmern sich
jetzt vorrangig um die Rapsaussaat.
Am Ölschrotmarkt ist es ruhig. Dafür verantwortlich ist unter anderem das sehr überschaubare
Sojaschrotangebot, das die Preise auf hohem Niveau hält. Rapsschrot wird demgegenüber kaum
nachgefragt. Auch hier ist das vordere Angebot nicht reichlich. Vereinzelt werden Gebote für naheliegende
Liefertermine abgegeben, da durchaus Anschlussbedarf besteht. Der Durchschnittspreis für Rapsschrot ist
gegenüber Vorwoche um 4 EUR/t auf 200 EUR/t gestiegen und damit auf 4-Wochenhoch. Auftrieb brachten
zeitweise feste Rohstoffnotierungen. Diese Stütze ist mittlerweile wieder hinfällig. Mit der zusätzlichen
Unterstützung anziehender US-Sojaschrotkurse erreichten die Sojaschrotpreise zuletzt fast
Vorwochenniveau. Im Süden ist Sojaschrot weiterhin deutlich teurer als im Norden. Der Preisunterschied für
prompte Ware betrug zuletzt knapp 10 EUR/t. Novemberware liegt 5-6 EUR/t auseinander.
Die Vermarktung von Rapsöl läuft nur schleppend. Dabei mangelt es nicht an Angebot, sondern vor allem
an Nachfrage. Diese war zuletzt gering und wurde auch von den zuletzt etwas schwächeren Preisen nicht
angekurbelt. Fob Nordseehäfen kostet Rapsöl diese Woche mit 635 EUR/t rund 5 EUR/t weniger als in der
Vorwoche. Mit der baldigen Umstellung der Biodieselhersteller von SME (Sojamethylester) und PME
(Palmmethylester) auf rapsölbasierten Biodiesel wird es saisontypisch aber wohl zu einem deutlichen
Nachfraganstieg kommen. Das könnte die Rapsölpreise wieder steigen lassen und die Margen der Ölmühlen
verbessern. Die Sojaölpreise haben sich indes zur Vorwoche kaum verändert. Nur knappe vordere Ware
wird mit 650 EUR/t etwas höher bewertet.
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