Kommentar : 05.09.2014 AMI – Die Bewegungen der
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Kommentar : 05.09.2014 AMI – Die Bewegungen der
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH Dreizehnmorgenweg 10 53175 Bonn Tel. (0228) 33 80 50 Fax (0228) 33 80 5-590 Mail [email protected] URL www.AMI-informiert.de Kommentar : 05.09.2014 AMI – Die Bewegungen der Chicagoer Sojakurse waren zuletzt überschaubar, da die Marktteilnehmer den Verlauf der US-Sojaernte abwarten. Diese hat vergangene Woche im Süden der USA begonnen. Das setzt die Kurse zunehmend unter Druck. Da die Sojapflanzen in ihrer Entwicklung noch ein bisschen hinterherhinken, dauert es aber wohl noch bis die Ernte in Gang kommt. Der jüngste wöchentliche Zustandsbericht des USDA fiel überraschend positiv aus und bescherte den Kursen dadurch bereits Verluste. So wurden 72 % der bonitierten Pflanzen mit gut oder exzellent bewertet, 2 Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. Auftrieb brachte kurzzeitig wieder das sehr knappe alterntige US-Angebot. Außerdem gab es jüngst Meldungen über Überschwemmungen im Mittleren Westen, zu denen anhaltende und intensive Regenfälle in der vergangenen Woche geführt haben. Die Rapskurse in Paris folgten den Sojakursen diese Woche ins Minus, gaben im Vorwochenvergleich aber nur leicht nach. Für etwas Auftrieb sorgten zu Wochenbeginn noch Impulse vom Kassamarkt. Eine etwas größere Nachfrage der Verarbeiter bei gleichzeitig überschaubarem Angebot belebte das Geschäft. Die Nachfrage der Biodieselhersteller wird wohl bald wegen der Umstellung auf Übergangs- beziehungsweise Winterware zunehmen und so den Rapsölabsatz ankurbeln, der zuletzt eine Verbesserung der Margen verhindert hatte. Anschlussbedarf decken die Verarbeiter vorrangig mit Importen, denn mit kaum veränderten Preisen geben die Erzeuger weiterhin wenig Raps zum Verkauf frei. Und das, trotz einer vom Statistikamt vorläufig geschätzten, überdurchschnittlichen Rapsernte 2014 von 6,2 Mio. t. Das sind 8 % über Vorjahr. Erzeuger kümmern sich jetzt vorrangig um die Rapsaussaat. Am Ölschrotmarkt ist es ruhig. Dafür verantwortlich ist unter anderem das sehr überschaubare Sojaschrotangebot, das die Preise auf hohem Niveau hält. Rapsschrot wird demgegenüber kaum nachgefragt. Auch hier ist das vordere Angebot nicht reichlich. Vereinzelt werden Gebote für naheliegende Liefertermine abgegeben, da durchaus Anschlussbedarf besteht. Der Durchschnittspreis für Rapsschrot ist gegenüber Vorwoche um 4 EUR/t auf 200 EUR/t gestiegen und damit auf 4-Wochenhoch. Auftrieb brachten zeitweise feste Rohstoffnotierungen. Diese Stütze ist mittlerweile wieder hinfällig. Mit der zusätzlichen Unterstützung anziehender US-Sojaschrotkurse erreichten die Sojaschrotpreise zuletzt fast Vorwochenniveau. Im Süden ist Sojaschrot weiterhin deutlich teurer als im Norden. Der Preisunterschied für prompte Ware betrug zuletzt knapp 10 EUR/t. Novemberware liegt 5-6 EUR/t auseinander. Die Vermarktung von Rapsöl läuft nur schleppend. Dabei mangelt es nicht an Angebot, sondern vor allem an Nachfrage. Diese war zuletzt gering und wurde auch von den zuletzt etwas schwächeren Preisen nicht angekurbelt. Fob Nordseehäfen kostet Rapsöl diese Woche mit 635 EUR/t rund 5 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Mit der baldigen Umstellung der Biodieselhersteller von SME (Sojamethylester) und PME (Palmmethylester) auf rapsölbasierten Biodiesel wird es saisontypisch aber wohl zu einem deutlichen Nachfraganstieg kommen. Das könnte die Rapsölpreise wieder steigen lassen und die Margen der Ölmühlen verbessern. Die Sojaölpreise haben sich indes zur Vorwoche kaum verändert. Nur knappe vordere Ware wird mit 650 EUR/t etwas höher bewertet. Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH ⋅ Dreizehnmorgenweg 10 ⋅ 53175 Bonn Geschäftsführer: Christian Alter ⋅ Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 118852 B ⋅ USt-IdNr. DE265 103 275