Handlungsraum Haut - Adriana Torres Topaga

Transcrição

Handlungsraum Haut - Adriana Torres Topaga
Handlungsraum Haut
ADRIANA TORRES TOPAGA
Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung
Kunstuniversität Linz
Institut für Raum und Designstrategien
Studienrichtung: raum&designstrategien
Masterarbeit
Zur Erlangung des akademischen Grades
MA
Betreut von: Elsa Prochazka
Adriana Torres Topaga [email protected]
1
Linz, 2012
Handlungsraum Haut
Handlungsraum Haut
4
Überlegungen zur Masterthema Auswahl
5
Die Haut als Modell oder Metapher
für Handlungsräume
6
Kunst und Architektur Referenzen
inbetweensess (Referenzen)
. Suche nach Künstler Statements,
Handlungs- Erkenntnissen bzw. Stichwörter
Hintergrund
10
12
Ansätze/
.Hintergrund. Arbeiten
Ansatz und Projektion
13
Typologien Analyse
Vesuch eine Eingliederung
Analyse: Zweite Haut / Das Kleid
Dritte Haut / Cases
15
Fokus/
. Inbetweenness und Identität
. Die Haut ein heterotopischer Raum
2
8
9
18
3
Konzeption
20
Vorschlag/
. Arbeitsmethode
21
TEIL 1
Reenactment
“There used to be a colombian
inside this body”.
22
TEIL 2
“5 Potraits”
Ein räumlicher Versuch
27
TEIL 3
. Haut Eigensschaften und Taktik
“Die Taktik hat nur den Ort des Anderen”
. Vergleich Haut und Taktik
. Video Umsetzung
30
Raum Installation
. Raum Konzept
. Produktion
35
36
38
31
32
Abstrakt
41
Danke
42
Bibliographie
43
Handlungsraum Haut
Überlegungen zur Masterthema Auswahl
Die Haut als Modell oder Metapher für
Handlungsräume
Kunst Referenzen
. Die Haut als Modell oder Metapher für
Handlungsräume
. Suche nach Künstler Statements, HandlungsErkenntnissen bzw. Stichwörter
4
Überlegungen
zur Masterthema
Auswahl
•
Durch einen reflektierenden Rückblick auf meine
bestehenden und aktuellen Kunstprojekte, ist es
mein Wunsch - in Bezug auf mein Themeninteresse
- auf Kontinuität, Vertiefung und weiteres
Experimentieren zu setzen.
•
Ziele dieser Masterarbeit sind die Reflektionen
meiner künstlerischen Praxis. Diese wären wie
folgt: Experimentieren mit unterschiedlichen
Medien, Materialien und Methoden, sowie die
soziale und politische Bedeutung dieser Praxis.
“Bio Dirndl”
Serie: Konsum, Identität,
Illusion
2002
Haut Modell
“Alle reden vom Wetter”
Soziale Abbildung Österreichs
2010
“Zeig mir was du hast”
Interaktives Kleid
2010 -
5
“Skin as a medium rather than a
fixed barrier in a society where
our ability to define smaller and
smaller units of time and matter
enables more sublte distinticions
between one thing and another”.
Mike Stubbs
1
Die Haut als Modell
oder Metapher für
Handlungsräume
Als Ort, wo der der Körper endet, aber auch wo der
Austausch mit der Umwelt anfing.2
Dieser Bedeutungswandel der Haut stellt einen
Handlungsraum dar, welchen ich als Gegenstand
meiner Masterarbeit machen möchte.
Der Begriff „Handlungsraum“ nimmt auch Bezug auf
die unabgeschlossenen Räume, des „in-betweens“
sowie auf Taktiken (wie De Certeau: Kunst der Handels
definiert) und deren Möglichkeiten.
Die Haut lässt sich aus unterschiedlichen Perspektiven
analysieren: biomedizinisch, mechanisch, sozial,
emotional, technologisch, poetisch.
Biomedizin: als Material, Sensor, Kontakt- bzw.
Schutzorgan
Sozial: als Medium für nonverbale Kommunikation und
Identität. 3
Technologisch 4: als Gegenstand der Forschung,
Design-Konzepte, Architektur, Schöpfung neuer
Materialien, an welcher Stelle diverse Eigenschaften
wie Schutz, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
vorhanden sind.
„Handlungsraum Haut“ ist ein Versuch, einige der
besagten und unterschiedlichen Ansätze räumlich zu
konzipieren sowie Formeln zu artikulieren. Das Format
ergibt sich während der Recherche.
6
1 Sk-interfaces. Exploding borders – creating membranes in art,
technology and society. Edited by Jens Hauser. Fact & Liverpool
University Press. Seite 4. 2008
2
Die physische Haut gilt als “Grenzfläche” (Anzieu 1992) , an der schon
der Säugling lernt, wo er beginnt und wo er endet. Sie ist aber Grenze
im umfassenden Sinne: Sie dient nicht allein der Abgrenzung nach
außen, sondern ist auch der Ort des Austauschs mit der Umweltt.
Räume, Orte, Grenzen: Auf dem Weg zu einer Soziologie des Raums.
Markus Schroer. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft). Frankfurt am
Main. 2006
3
Als kommunikativer Ausgangspunkt ist eine konfigurative Trennung
zwischen Selbst und NichtsSelbst auch hilfreich, sie verstellt
jedoch den Blick auf die performative Sinnkonstituierung aller
Beteilgten im Miteinander. Kommunikative Prozesse stellen raumzeitliche intersubjektive Vorgänge dar, in denen in vorbefindlichen
Räumen kommunikative Räume geschaffen werden, in der Präsenz
persönlicher Räume. “(...) In der ökologischen Textilindustrie spricht
man von Kleidern als der zweiten, in der Baubilogie von Häusern als
der dritten Haut des Menschen. (…) Die Grenzen unserer Identität
nach ausßen sind also nicht durch den Leib gegeben, sondern
vermischen sich und bilden Grauzonen gegenseitiger Beeinflussung
mit den sozialen, kulturellen und technischen Bereichen unserer
Umwelten.” (Rohr 2004, 37)
Körperhandeln und Körpererleben. Multidisziplinäre Perspektiven auf ein
brisantes Feld. Anke Abraham, Beatrice Muller (Hg.). Transcrip Verlag,
Bielefeld. 2010
4
“Und von der Haut der Gebäude zu sprechen ist auch in der
aktuellen Architekturtheorie höchst verbreitet. Eigenschaften wie
Geschmeidigkeit, organische Qualität, Anpassungsfähigkeit an die
Umwelt und Ähnliches werden im direkten Bezug zur menschlichen
Haut analogisiert. (vgl. Benthien 2001:34).Vor allem aber folgt die
Differenz von innen und außen, die für das Wohnen eine eminente
Bedeutung hat, unmittelbar dem Körperschema.
Körperhandeln und Körpererleben. Multidisziplinäre Perspektiven auf ein
brisantes Feld. Anke Abraham, Beatrice Muller (Hg.). Transcrip Verlag,
Bielefeld. 2010 Seite 271).
7
Kunst und ArchitekturReferenzen
Die folgenden Referenzen sind ein Hinweis auf
unterschiedliche künstlerische oder architektonische
Ansätze zum Thema”Raum und Haut”. Bei der
Auswahl ist der Begriff “Inbetweeness” von der Haut
als vieldeutige Schnittstelle, vermittelnde Instanz oder
Medium, das verschiedene Bereiche in einer Stelle
verbindet, im Vordergrund. Gleichzeitig ist die Suche
nach Handlungserkenntnissen bzw. Stichwörter für die
weitere Entwicklung dieses Projektes notwendig.
Handlungsraum Haut
8
Morphologie
Funktionen
Analogien
Biomedizin
Biomechanics
Interface
Vermittelnde
Instanz
Sensor
Kunst
Architektur
Sozial
Politisch
Inbetweenness
Kleid
Architektur
Performativität
Zweite - dritte
Haut
• “Harlequin Coat”
2007
Orlan
• “The ear”
• “Vanitas: Flesh
• “Le Lait Chaud”
1972
Gina Pane
Dress for an Albino
Anorectic”
1987
Jana Sterbak
• Perchero
1977
Carlos Leppe
2003-11
Stelarc
• “Haut nah”
1997
Alba D’Urbano
IDENTITÄT
• Balenciaga featured
in French Vogue
2007
Cyndy Sherman
• „Documentation of a
8 Feet Line Tatooed on
Six Remunerated People“
1999
Santiago Sierra
• ”Tijuana Projection”
2001
Krzysztof Wodiczko
• “Bad Press: Dissident
Housework Series
1993-98
• Diller Scofidio
• ”The blur building”
2002
diller & scofidio
• “Refuge wear”
2001
Lucy Orta
•
”Toledo Museum of Art.
Glass Pavilion 2006
Kazuyo Sejima + Ryue
Nishizawa: SANAA
9
Suche nach
Künstler-Statements
Handlungserkenntnissen
bzw. Stichwörtern
“Harlequin Coat” / Orlan
“working on the body, and on one’s owns body, is to
bring together the private and the social. (Cit Christine
Buci-Glucksmann,ORLAN triomphe du baroque
(Marseille: Images en Manoeuvres, 2000), 37
“The artistic devices created with the help of
biotechnology are to do with performance art to the
extent that there is a staging of an act of life whose
intensity is only visible for a brief instant of sharing, of
emotion and innovation.
(S87 SK Interfaces)
“Extra Ear” – Sterlac
…
What’s also interesting is the observation that
electronic circuitry becomes our new sensory skin
and the outering of our central system.The idea
that technological cmponents effectively become the
external organs of the body.. Enrtainly what becomes
important now is not merely the body’s identity,but
its connectivity -not its mobility or location,but its
interface.
“Hautnah” / Alba D’Urbano
Hautnah is an hommage to the body, both forgotten
and celebrated, repeated obsessively and iconically
as a two-dimensional picture in a dematerialized,
transformed message of itself in our information age.
(Frankfurt 1995)
www.durbano.de/hautnah/index.html
13.12.2011
10
“El perchero” (Die Garderobe) Carlos Leppe
Der Künstler ist Objekt und Subjekt in seinen
Performances. Seine Arbeit handelt vom der sexuellen
Identität und deren gesellschaftlichen Konstruktion.
«Cristal of resistance» / Thomas Hirschhorn
An Artwork by Thomas Hirschhorn for the swiss
pavilion /Venice Biennale 2001
http://www.crystalofresistance.com/statement.html
(13.12.2011)
Statement (fragment):... want the work Crystal
of Resistance to be experienced as something
autonomous.
It therefore has to be inside a recipient or an envelope
in order to make clear:
This is a time-limited work. I’m thinking of a skin, a
shell or a geode.
“zwischen welten” (“between worlds”) / Sibylle
Halem
The skin, the visible surface, is at once the boundary
and the point of connection between inside and outside
(the Self and the Other), is permeable and vulnerable,
shows traces of experience and is closely connected
to our perception of our own identity. It points to what
lies beneath, is occluded – what can be sensed but not
seen, what „gets under your skin“. It records
the events in a life. You can feel at home in your own
skin, or perhaps not: but escape isn‘t possible. (Sibylle
von Halem).
Personal habitations
http://www.sibyllevonhalem.eu/download_pdf/
pdf_433_textaigner_2009.pdf
11
Hintergrund
Typologien,
Fokus, Vorschlag
Ansätze
Typologien Analyse,
Versuch eine Eingliederung
. Hintergrund. Arbeiten
. Analyse: Zweite Haut / Das Kleid
Dritte Haut / Cases
. Inbetweenness und Identität
Fokus
. Die Haut ein heterotopischer Raum
. Arbeitsmethode
Vorschlag
12
Hintergrundarbeiten
Ansatz und Projektion
Im Laufe meiner künstlerischen Praxis interessierte ich
mich besonders für das Thema Haut:
die 2. Haut und die 3.Haut als Raum und Medium.
Bereits realisierte Arbeiten über das Thema Haut:
Bio-Dirndl
Handelt um die 2.Haut und deren soziale Wirkung.
Identiätskonstruktion.
„Zeig mir was du hast“
Die Haut als ein Medium mit eigenen Regeln und der
Körper als letztes, eigenes Territorium.
Intelligent Skin
Die Haut als Modell für soziale Offenheit oder
Schließung eines Landes.
Thema dieses Projekts ist die Auseinandersetzung mit
der Haut als Handlungsraum. Dafür wird ein Auszug
aus verschiedenen Merkmalen der Haut als Raum und
Medium präsentiert.
13
Kleid (Dirndl) aus BioVerpackungsmaterialien
“Bio Dirndl”
•
•
•
Serie: Konsum, Identität, IIlusion
2002
Konsum, Kritik und Identität
2. Haut: Verpackung
Kleid, das nicht zum Anziehen ist
Hautmodell
Intelligent Skin
•
•
“Alle reden vom Wetter”
Soziale Abbildung Österreichs
2010
Räumliches Konzept
für Visualisierung des sozialen
Klimas Österreichs
Wearable / Interaktives Kleid
Körperverlängerung des privaten
Raums, die auf die Umgebung
reagiert.
• Es funktioniert als Prothese,
Placebo und Prophylaxe gegen
Störungen der privaten Sphären.
• Thematisiert den Körper als leztes
Territorium und die Haut als die
Grenze mit eigenen Regeln.
• Ist eine Aufforderung und
Wiederstandsaussage auf
Interaktion zwischen dem Benutzer
und dessen Umgebung.
•
“Zeig mir, was
du hast”
Handlungsraum
Haut
Inbetweenness
Handlungsraum Haut
Interaktives Kleid
2010 -
Handlungsraum Haut
ät
tit
Iden
Rauminstallation
2012 -
t
Hau
ik
Takt pie
m
u
gsra roto
dlun tät/ Hete
n
a
H inali
Lim
Raum und Taktik
Sozial Lage thematisieren
Hauteigenschaften
Inbetweenness: Ort der
Veränderung / des Austausches
• Die Haut als physiologischesoziale-psychologische Instanz.
•
•
•
•
Hintergrundarbeiten und Projektion
14
Analyse
Zweite Haut / Das Kleid
Dritte Haut / Cases
Die ausgewählten Beispiele versuchen eine Auswahl
von Projekten, die den Begriff des Inbetweenness
ansprechen, zu treffen.
Handlungsraum und Inbetweenness sind ein Hinweis
auf die dynamische Interaktion zwischen dem Raum
und den darin befindenen Menschen und deren
Beziehungen als “Aktoren” (Latour). Es sind nicht nur
die Menschen die einen Raum “nutzen”, sondern der
Raum, welcher auf die Menschen wirkt. Eine Handlung,
die ein gegenseitiges Engagement bedarf, welches
die Intesität je nach “Aktivität” des ästhetischen
Erlebnisses (Heidegger) ändern kann.
Das nächste Schema ist ein Versuch, unterschiedliche
Aspekte oder Strategien im Bezug auf die zweite
Haut, in der Mode und Kunst sich überschneiden,
einzugruppieren. Alllerdings gibt es Überschneidungen
zwischen diesen Kategorien.
Schema basiert aus dem Magazin “Kunstforum”. Dressed! Art en Vogue.
Band 197. 2009 - Ergänzt in dieser Arbeit
15
untragbar / experimentell
das Kozept einer tragbaren Mode ad
Absurdun
.LucyandBart
oder utopisch
sinnbildlich für das ästhetische Surplus von
Mode.
.Chalayan, Victor and Rolf, Yohji Yamamoto...
bewegliches
für Ballet, Theater, Kino,
darstellende Kunst.
Iris van Herpen,
Chalayan
• “Germination”
2008
Lucyandbart
• “Biophilia Dress für Bjork”
2011
Iris van Herpen
Das Kleid
• “Victor and Rolf
• “Im Memorial
Mack Sennet”
Rene Magrit
• ”Afterwords”
2002
Hussein Chalayan
technisch
Überwindung von natürlichen,
körperlichen Grenzen. Hybridischer
Mensch.
Biotechnologie, Mechanismen,
Elektronik.
. Orlan, Stelarc, Hussein Chalayan,
Airborne
. Skin, Philips
• “Slavery”
Das Vergängliche
“Das Kleid wird müde, in
Hinblick auf die Abwesenheit
des Menschen als individuelle
Spur”.
. “Im Memorial Mack Sennet” /
Rene Magrit
. LumpeVenus /
Michelangelo Pistoletto
. “Bad Press: Dissident
Housework Series /
Diller Scofidio
1993-98
19981-93
Mimi Smith
politisch
Implikationen von Mode
Soziale Haut des Menschen (Identität)
Coverings for an environmental catasthrophe.
. Maternity Dress, Slavery / Mimi Smith
. Vanitas / Jana Sterbak
. Digital panic/ Valie Export
. Refuge wear. Lucy Orta
Zweite Haut / Das Kleid
16
Inbetweeness
“architecture of atmosphere”.
... Blur is an anti-spectacle. Contrary to
immersive environments that strive for highdefinition visual fidelity with ever-greater
technical virtuosity, Blur is decidedly lowdefinition: there is nothing to see but our
dependence on vision itself.
http://www.dillerscofidio.com/blur.html
• ”The blur building”
2002
diller & scofidio
The annex to the Toledo Museum of Art is both
an exhibition space for the museum’s glass collection, and a glass making facility. Conceived
as a single one-story volume penetrated by
courtyards with sightlines through layers of
transparent walls, the visitorís experience will
always involve the surrounding greenery.
http://www.archdaily.com/54199/glass-pavilionat-the-toledo-museum-of-art-sanaa-pritzkerprize-2010/
• ”Toledo Museum of Art.
Glass Pavilion 2006
Kazuyo Sejima + Ryue
Nishizawa: SANAA
Immersiver Raum
im Freien.
Innen / Aussen Beziehung
Die Umgebung mit dem
inneren Raum einbeziehen
Dritte Haut / Cases
17
The heterotopia is capable
of juxtaposing in a single
real place several spaces,
several sites that are in
themselves incompatible. 1
Fokus
inbetweenness und
Identität
Im Rahmen der Recherche zur ursprünglichen
Themenformulierung „Handlungsraum Haut“ ist
mir bewusst geworden, welche Eigenschaften der
Haut, bezogen auf das Handeln, meinem Interesse
entsprechen:
Vermittlungscharakter, Inbetweenness und Liminalität2
der Haut sind Mittelpunkt der Recherche dieser
Masterarbeit.
Der englische Begriff Inbetweenness beschreibt einen
Zustand der ausdauernden Veränderung, wo sich oft
gegenseitige Konzepte treffen, undefinierte Identität,
transitorischer Ort und Zeit, welcher eine ständige
Selbstbesinnung ermöglicht oder erschwert.
Inbetweennes ist ein Ort des Austausches, der
ständigen Bewegung, der nicht kategorisierbaren
Kategorien, der epistemologischen und ontologischen
Krise, eine instabile Überganszone.
Michel Foucault. Of Other Spaces (1967), Heterotopias.
http://foucault.info/documents/heteroTopia/foucault.heteroTopia.
en.html
03.05.2012
1
die Liminalität - Der Begriff der Liminalität wurde
von dem Ethnologen Victor Turner geprägt und beschreibt den
Schwellenzustand, in dem sich Individuen oder Gruppen befinden,
nachdem sie sich rituell von der herrschenden Sozialordnung gelöst
haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liminalit%C3%A4t 23.02.2012
2
18
Heterotopias always
presuppose a system of
opening and closing that
both isolates them and
makes them penetrable1.
Die Haut
Heterotopie und
Liminalität
Die menschliche Haut gilt as Heterotopie2, welche
die vergangene Zeit darstellt, diese aber auch
weiter prägen lässt. Ein stilles Medium, wo die
Zeit geschrieben ist und geschrieben wird, mit
grundlegenden Veränderungen, in ihrer Struktur.
Michel Foucault. Of Other Spaces (1967), Heterotopias.
http://foucault.info/documents/heteroTopia/foucault.heteroTopia.
en.html
03.05.2012
1
2
idem. In the so-called primitive societies, there is a certain
form of heterotopia that I would call crisis heterotopias, i.e., there are
privileged or sacred or forbidden places, reserved for individuals who
are, in relation to society and to the human environment in which they
live, in a state of crisis: adolescents, menstruating women, pregnant
women.
19
Handlungsraum Haut
Konzeption
Vorschlag / Arbeitsmethode
TEIL 1
Der Platz des Anderen
Reenactment. “There used to be a colombian
inside this body”.
TEIL 2
Ein räumlicher Versuch
5 Porträts
TEIL 3
Hauteigenschaften und Taktik
“Die Taktik hat nur den Ort des Anderen”
20
Arbeitsmethode
Im Zuge der Recherchen entwickeln sich
unterschiedliche Möglichkeiten und Arbeiten in Bezug
auf das Hauptthema.
Die Arbeitsmethode betrachte ich als Teil der
Masterarbeit. Sie artikuliert die Zusammenhänge von
der künstlerischen Praxis oder von künstlerischen
Verfahren und deren Strategien in Hinblick auf neue
Erkenntnisse.
Das Joux Fix Format, welches im Laufe des Studiums
ein vorgegebenes Thema und Rhythmus für die
künstlerische Praxis definiert, wende ich als Werkzeug
an, welches mir bei der Entwicklung der Masterarbeit
Erweiterungsmöglichkeiten vermitteln könnte.
Folgende Punkte sind Themavorschläge für eine
weitere Entwicklung des Inbetweeness und der
Kunstproduktion:
Inbetweeness / Identität
Technologie (Medien) und Gesellschaft
Handlungsräume und Räume des Austausches
Nicht kategorisierbar /
Kategorie der „Inbetweeness“ (trans-kategorie)
unsichtbare Grenzen
utopische Orte
Verschiebung, Marginalisierung,
soziale Unsichtbarkeit
21
TEIL 1
Reenactment “THERE
USED TO BE A
COLOMBIAN INSIDE
THIS BODY”
Diese Arbeit wurde initiiert mit dem Reenactment vom
Guillermos Gomez Peña „There used to be a mexican
inside this body“ umgeschrieben auf “There used to
be a colombian inside this body”. Das ursprüngliche
Format (still Foto) wurde für die Reenactment in ein
„bewegtes Porträt“ (Video) umgewandelt: Im Mittelpunkt des bewegten Bildes steht ein Migrant, der ein
Schild mit dem gedruckten Text: „There used to be a
colombian in this body“ um den Hals gehängt hat.
Der Text, sowie das ständig veränderte Video-Porträt
sind ein Verweis auf all das, was in unserem Körper
eingeprägt wurde. Dies ist ein Hinweis auf das Gesetz,
das „die Körper einschreibt“1 und somit verändert.
Diesen Text nennt „Den Anderen“ oder „der Werdende“. Ein Zustand der Liminalität2, welcher die ausdauernde Veränderung der Identität darstellt. Der auf
Papier gedruckte Text ist ein Hinweis auf den ersten
Ort, wo die Schrift geprägt wird. Weiters ist es auch ein
Wink auf die Herrschaftsverhältnisse - “Papiere”, sind
Dokumente, die die Identität definieren.
1
“Diese geschichtliche Mutation verwandelt nicht die ganze
Organisation, die eine Gesellschaft durch die Schrift strukturiert. Sie
führt darüber hinaus zu einem anderen Gebrauch, zu einer neuen
Gebrauchsanweisung. Zu einem anderen Funktionierenden.
...Wie dem auch sei, es steht fest, dass das Gesetz sich fortwärend auf
den Körper einschreibt. Es graviert sich auf den Pergamenten ein, die
aus der Haut seiner Subjekte gemacht werden.
Kunst des Handles. Michael De Certau Seite 253-254
2
“Victor Witter Turner and his concept of the rite of passage,
an emotionally uncomfortable “betwixt and between” perio of transition
durin which ones is ina “neither here nor htere” situation of enhancen
self-reflexivity- for example during an initiation ceremony”. Seite 7 S-k
Interfaces
22
Der gedruckte Text verweist
auf all das, was unserem Körper eingeprägt wurde. Das (mit
glühendem Eisen eingeprägte)
Brandzeichen des NAMENS
und des GESETZES verändert
ihn schließlich vor Schmerz
und/oder Lust, um ihm zu einem Symbol des ANDEREN
zu machen,zu einem Gesagten,
Aufgerufenen und Benannten.
3
Haut, Grenze, Identität,
EuroUSzentrismus4
Bei Guillermos Gomez Peña “There Used to Be
a Mexican Inside this Body” handelt es sich
um die Thematisierung der Grenze und der
Identitätsveränderung. Es ist die Darstellung eines
Subjekts, welches von einer besseren finanziellen
Zukunft, Besitztum und kapitalistischen Träume,
die Grenze überschreitet. Im Gegensatz zu seinen
Erwartungen, umwandlen sich seinen Bestrebungen in
das Auslöschen jedes kulturellen Gepäcks. Die Grenze
steht als eine Radierstelle von kulturellen, städtlichen
und sprachlichen Löschungen5.
In the Reenactment „There Used to Be a Colombian
Inside this Body“6, wird auch ein stiller Migrant
geschildert, der in einer stolzen, bettelnden Haltung
auf die Identitätssituation vieler Migrantinnen in Europa
hinweist.
Die „Grenze“, sowie die Migrantionspolitik in
3
Kunst des Handelns S. Seite 255
4
Begriff der Eurozentrimus und nordamerikanischer Zentrismus
zusammenfast.
5
Freie Übersetzung: „The border is also the site of erasures:
cultural, civic and linguistic. Terra Infirma, S 118
6
Original „There Used to Be a Mexican Inside this Body“ from
Guillermo Gómez-Peña 1996
23
Österreich reduzieren die Komplexität der Situation der
Migrantinnen auf den vorherrschende Defizit Diskurs7
und dem Zugehörigkeitsproblem8.
Teil der Wirksamkeit der Migrationspolitik ist die Art,
in welcher sie für eine übertriebene Bildsprache die
Ängste Europas verkörpert. Kinder und Jugendliche
Migrantinnen werden unter einem eurozentristischen
Weltbild gebildet, um nur einen Aspekt des
fragmentierten und diskriminatorischen Konsens zu
erwähnen. Identity is subordinate to the Body Politics9 .
“Was hier geschieht, betrifft das Verhältnis Recht zum
Körper-zu einem Körper, der vom Schreiber selber
definiert, umschrieben und artikuliert wird.”10
7
…
Unsere Kritik bezieht sich auch auf den vorherrschenden Defizitdiskurs,
der sich u.a. in der geringen Anerkennung informellen und non-formal
erworbenen Wissens von jugendlichen Migrant_innen und in einer Betonung
auf mangelnde Deutschsprachkenntnisse als entscheidendes Kriterium der
Anerkennung widerspiegelt.
Handbuch zum Unterricht als transdisziplinäres Projekt. Verein maiz.Autonomes
Zentrum von & für Migrant_innen.2010 S.13
8
Nationalität, Ethnizität, Geschlecht, Alter, Religion, Klasse/Sozial
Status u. a.
9
04.12.2011
http://encyclopedia.jrank.org/articles/pages/6016/Body-Politics.htm
Body Politics - FEMINISM AND, RACIAL
The term body politics refers to the practices and policies through which
powers of society regulate the human body, as well as the struggle over the
degree of individual and social control of the body. The powers at play in
body politics include institutional power expressed in government and laws,
disciplinary power exacted in economic production, discretionary power
exercised in consumption, and personal power negotiated in intimate relations.
Individuals and movements engage in body politics when they seek to alleviate
the oppressive effects of institutional and interpersonal power on those whose
bodies are marked as inferior or who are denied rights to control their own
bodies.
10
24
Kunst des Handelns S.253
VIDEO_Installation.
Reenactment “THERE USED TO BE A COLOMBIAN INSIDE THIS
BODY”. 2012
Video Länge: 3Min (Loop)
Im Foto: Dante Murillo Bobadilla
Foto : Torres Topaga
25
Video orginal Material
Projektion auf Latex Fläche
Material des Films
“There usued to be a Colombian inside this
body”
Im Foto: Dante Murillo Bobadilla
Foto : Torres Topaga
26
TEIL2
Ein räumlicher Versuch
“5 Porträts”
5 Porträts werden ausgesstellt.
In der Mitte ein Porträt, welches die “offizielle
Darstellung des Ichs” veranschaulicht. Die
entsprechende Gestik für das Bildnis eines
Bildausweises. Um dieser Ablichtung herum erfolgt
ein tragischer1 Vesuch, sich durch Mimik “anders” von
dieser Verkörperung darzustellen.
Die Aufteilung der Bilder entspricht teilweise einem
orthogonalischen System: Vorne, Links, Rechts,
Oben und Unten. Auf derUntereansicht ist eine Geste
ersichtlich, die erfolglos versucht, sich aus dem
kartesianischen System hervorzuheben.
Die graphische Sequenzierung der Bildern, welche
eine Bewegunszerlegung der Gestik darstellt, löst
unterschiedliche Interpretationen aus:
die kreuzformige Layout der Bildern in Raum erinnert
an christliche Ikonografie, ursprüngliche Form des
Films.2
1
“Mein Körper ist eine gnadenlose Topie. Und wenn ich
nun das Glück hätte, mit ihm wie mit einem Schatten zu leben? Wie
mit alltäglichen Dingen, die ich gar nicht mehr wahrnehme, weil das
Leben sie hat eintönig werden lassen? Wie mit den Schornsteinen und
Dächern, die sich abends vor meinem Fenster aneinander reihen? Aber
jeden Morgen dieselbe Erscheinung, dieselbe Verletzung. Vor meinen
Augen zeichnet sich unausweichlich das Bild ab, das der Spiegel mir
aufzwingt: mageres Gesicht, gebeugte Schultern, kurzsichtiger Blick,
keine Haare mehr, wirklich nicht schön. Und in dieser hässlichen
Schale meines Kopfes, in diesem Käfig, den ich nicht mag, muss ich
mich nun zeigen. Durch dieses Gitter muss ich reden, blicken und mich
ansehen lassen. In dieser Haut muss ich dahinvegetieren. Mein Körper
ist der Ort, von dem es kein Entrinnen gibt, an den ich verdammt bin.”
[Michel Foucault: Der utopische Körper]
2
Das Bemühen, den innere Film des Imaginationsflusses
mittels graphischer Sequenzierung von Bildern, durch Phasenbilder und
Signets, zu erreichen und steuernd in ihn einzugreifen, setzt erst relativ
spät, aber doch schon kurz vor der Gutenbergischen Zerlegunstat,
nämlich i m 14. Jahrhundert ein . Und es verstärkt sich bis in die erste
Hälfte des 17. Jahrhunderts, wie an den beiden Bildsequenztypen,
dieetwas gleichzeitig entstanden und vergingen, derArma Christi und
den Arma hominis, abzulesen ist.
Film vor dem Film. Bewegende und bewegliche Bilder als Mittel der
Imaginationssteuerung in Mittelalter und Früher Neuezeit. Berns, Jörg
Jochen. Jonas Verlag.Marburg. 2000
S30
27
Ein räumlicher Versuch
“5 Porträts”
Photographien
28
Ein räumlicher Versuch
“5 Porträts”
Latexabzüge
29
TEIL3
Haut und Taktik
Vergleich
”Die Taktik hat nur den
Ort des des Anderen”
Wie De Certau Taktik konzipiert, ist ein impliziter und
bedeutsamer Begriff bei der Inbetweeness und der
weiteren Entwicklung dieser Arbeit.
Der 2. Arbeitsteil Haut und Taktik ist bei der
Zusammenstellung der mechanischen Eigenschaften
der Haut parallel zur Certaus Taktik Definition
entstanden.
Haut und Taktik teilen ähnliche Eigenschaften:
Die Anisotropie der Haut ist vergleichbar mit
der Unabhängigkeit zu linearen Verfahren der Taktik so
wie die Dehnbarkeit der Haut verwandt zur Flexibilität
ist. Diese benötigt die Taktik, um sich in die Luken der
Strategie zu verwirklichen.
Das Ergebnis dieses Vergleichs ist ein Video, welches
gewissermaßen einer wörtlichen Darstellung dieser
Ähnlichkeiten entspricht. Das veränderte Porträt
definiert das Hauptbildnis der Arbeit.
30
Haut und Taktik
Vergleich
Die Taktik hat nur den
Ort des des Anderen
Das Video “Der Ort des Anderen” ist
entstanden durch das Vergleich die folgenden
2 Konzepten:
- Haut mechanische Eigenschaften und
- Taktik
„Taktik“1
Mechanical Properties
of Different Layers of Human Skin
Human skin is a complex tissue consisting of
several distinct layers, each consisting of their own
components and structure.
Skin behaves as a
non-homogeneous,
anisotropic,
non-linear
visco-elastic material
subjected to a prestress.
20.02.2012
http://www.mate.tue.nl/mate/pdfs/249.pdf
Als „Taktik“ bezeichne ich dem
geenüber ein Kalkül,das nicht mit etwas
Eigenem rechnen kann und somit auch
nicht mit einer Grenze,die das Andere
als eine sichtbare Totalität abtrennt.Die
Taktik hat nur den Ort des Anderen (21).
Sie dringt teilweise in ihn ein,ohne ihn
vollständig erfassen zukönnen und ohne
ihn ein auf Distanz halten zu können.
Sie verfügt über keine Basis, wo sie ihre
Gewinnen kapitalisieren, ihre Expansionen
vorbereiten und sich Unabhängigkeit
gegenüber den Umständen bewahren
kann. Das „Eigene“ ist ein Sieg des Ortes
über die Zeit. Gerade weil sie keinen
Ort hat, bleibt die Taktik von der Zeit
abhängig; sie ist immer darauf aus, ihren
Vorteil „im Fluge zu erfassen“.
1
Figure 1. Structure of the skin. Structure
of the epidermis: (1) Keratin, (2) Horny
layer, (3) Lucid layer, (4) Granular layer,
(5) Spinous layer, (6) Basal layer and
(7) Dermis.
Einhoven / University of Technology
m@terials technology
Michel de Certeau.Kunst des Handelns. Merve Verlag Berlin.
1988.S23
31
TEIL2
Video Umsetzung
“Die Taktik hat nur den
Ort des des Anderen“
Umsetzung des Videos:
Es sind 2 Hauptdarsteller in dem Video zu sehen:
- Die Haut: Ein Latex mit einem Bildabzug eines
Porträts.
- Ein Subjekt: Welcher hinter der Haut (Latex)
interagiert.
Das entstandene, bewegte Bild ist eine Mischung des
verzerrten, „fixen“ Bildes. Dieses befindet sich auf
dem Latex und wird durch Druck und Bewegung eines
Subjekts hinter ihm geändert.
Ein Hinweis zur Zeitveränderung, eines Porträts „des
Werdenden“.
Die Leinwand wird auch, wie die Haut, als heterotopischer Ort in die Rauminstallation konzipiert, ein Medium
wo „gezeichnet wird „.
32
Latex Bildabzüge
Im Foto: Dante Murillo Bobadilla
Foto : Torres Topaga
33
Stills von dem Film
“Die Taktik
hat nur den Ort des Anderen”
Im Foto: Dante Murillo Bobadilla
Foto : Torres Topaga
34
Handlungsraum Haut
Rauminstallation
. Räumliches Konzept
. Produktion
35
Handlungsraum Haut
Räumliches Konzept
Die Arbeiten werden in 2 Achsen im Raum ausgestellt.
Diese Aufteilung wird durch das mediale Format und
der Arbeiten entschieden:
- Achse 1 für bewegte Bilder:
TEIL 1
Reenactment.“There used to be a colombian
inside this body”.
TEIL 3
“Die Taktik hat nur den Ort des Anderen”
- Achse 2 für stille Bilder:
TEIL 2
5 Porträts
Die Installation wird begehbar von allen Seiten mit der
Absicht die Beobachter in die Arbeit einzubinden.
36
Achse 2 >> 5 PorträtS
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Auf
Handlungsraum Haut
Räumliches Konzept
37
Produktion
Die Rauminstallation besteht grundsätzlich aus den
zuvor beschriebenen 3 Teilen:
TEIL 1 . Video auf Latex-Leinwand projektiert
Reenactment. “There used to be a colombian inside
this body”.
TEIL 2. Latex-Porträtabzüge
5 Porträts
TEIL 3 Video auf Latex-Leinwand projektiert
“Die Taktik hat nur den Ort des Anderen”
TEIL 1 Produktion
- Video Aufnahme vom Performer (Foto Studio)
- Ausschnitt (Looping)
- Produktion von Latex-Leinwand
(Video entsprechende Größe)
TEIL 2 Produktion
- Foto Shooting vom Performer (Foto Studio)
- Bild Auswahl und Bildbearbeitung
- Druck
- Produktion von Latexabzügen
TEIL 3 Produktion
- Produktion des Latexabzuges (1Still Bild)
- Setting für gespannten Latexabzug und
Videoaufnahme vom Performance. (Foto Studio)
- Ausschnitt (Looping)
- Produktion von Latex-Leinwandvideo (entsprechende
Größe)
38
39
Latex
Dieses Material eignet sich nicht nur, weil es
die Darstellung eigener Eigenschaften der Haut wie
Transparenz und Dehnbarkeit ermöglicht, sondern
auch wegen der zeitlichen Produktion, welche eine
“Latexhaut” benötigt: Sie wird Strich nach Strich
gebildet, die Stärke und das Bild der “Latexhaut”
entspricht einer Darstellung der Zeit.
Dokumentation und Umsetzung
Videos und Porträts
Benutzte Programme für die Layout-Erstellung: Adobe
Photoshop, Indesign, Ilustrator
Für Videoschnitt: Adobe Premier
40
Handlungsraum Haut
Abstrakt
Das Thema „Handlungsraum Haut „ war bereits in meiner künstlerischen Praxis vorhanden. Doch erst durch
die Entwicklung meiner Masterarbeit, ist mir dieser
Fokus erst richtig bewusst geworden. Die Haut gilt
als Schnittstelle und Verbindung zwischen Räumen in
verschiedenen Arten. Ihr Vermittlungscharakter, Inbetweeness, Liminalität als Identitätsschöpfer und -träger
sind Mittelpunkt der Recherche dieser Masterarbeit.
Die Methode sowie die künstlerische und praktische
Umsetzung, die statt findet, sind auch Bestandteil
dieser Arbeit.
Aus der praktischen und künstlerischen Umsetzung
ist eine Rauminstallation entstanden, die 3 Teile
beinhaltet. Jeder Teil thematisiert einige Aspekte der
Haut, welche sich in einem anderen verflechten. Dies
geschieht nicht nur visuell und materiell sondern vor
allem inhaltlich.
Mittel Punkt der visuellen Darstellung ist ein Subjekt
der in verschiedenen Posen porträtiert ist. Die Gestik
und Ausstellung der Poträt stellen die Haut als heterotopischer Ort dar und sind ein Hinweis auf die mechanische und soziale Eigenschaften der gleichen.
TEIL 1Reenactment. “There used to be a colombian
inside this body”. (Video)
Thematisiert den Platz des Anderen und stellt die Haut
als „Pergament“ vor, wo die soziale Schrift eingeprägt
wird.
TEIL „5 Porträts“ (Still Bilder)
Ein räumlicher Versuch der Darstellung des Ichs.
TEIL 3 “Die Taktik hat nur den Ort des Anderen”.
(Video)
Hauteigenschaften und Taktik. Ein Versuch Taktik und
Haut als gemeinsame Eigenschaften darzustellen.
41
Danke
Besonders meiner Familie und meinen Freunden, für
ihre Unterstützung, ihre Geduld und ihren Glauben an
mich.
42
Bibliographie
Kunst
43
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Handlungsraum Haut
Raum Installation_Kunst Universität Linz
06.06.2012