Ein Tag mit Maria Sharapova

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Ein Tag mit Maria Sharapova
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CHRISTOPHORUS | 364
MARIA SHARAPOVA
PORSCHE -TYPEN
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Ein Tag mit
Maria Sharapova
Maria Sharapova ist Russin und lebt in den USA. Beim Shooting
mit dem 911 in Kalifornien haben wir uns mit dem Tennis-Weltstar über Heimat,
Porsche und Spitzenleistungen im Sport unterhalten.
Interview Viktoria Wohlrapp Fotografie Axel Koester
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Maria Sharapova in
Los Angeles am Steuer
eines 911 Carrera 4S
Cabriolet
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Frau Sharapova, was ist amerikanisch an
Ihnen?
Das amerikanische Element in mir ist wohl
meine Wertschätzung für eine gewisse
Leichtigkeit im alltäglichen Leben, für Bequemlichkeit und Komfort. Ich genieße den
amerikanischen Lebensstil.
Weshalb haben Sie denn die USA als
Lebensmittelpunkt gewählt?
Weil mein Vater und ich überzeugt davon
waren, hier die besten Trainingsmöglichkeiten für meine Karriere zu finden. Wir
hatten beobachtet, wie viele berühmte
Spieler aus den USA kamen und dass viele
Ausländer hier erfolgreich trainierten.
MARIA SHARAPOVA
„Shootings sind erfrischend
anders als mein Alltag,
der aus dem ewigen Kampf
besteht, die beste Tennisspielerin der Welt zu sein.“
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Maria Sharapova
mag schnelle Autos.
Der Elfer ist eine
Leidenschaft von ihr,
wie sie sagt
verbringe gern Zeit mit mir. Allerdings bin
ich zwangsläufig viel unter Menschen, das
passt mir natürlich nicht immer. Es ist mir
wichtig, auch selbstbestimmt zu arbeiten.
Gerade drehen Sie in Los Angeles Filme
für Porsche. Setzen Sie sich gern in Szene?
Ich mag Vielfalt im Leben. Shootings sind
erfrischende Abwechslungen, weil sie so
ganz anders sind als mein Alltag, der aus
Und wie viel Russin steckt noch in Ihnen?
Eine ganze Menge! Seine Wurzeln verliert
man nie. Selbst wenn ich in den USA lebe,
haben mich ja doch die ersten Jahre meiner
Kindheit in Russland geprägt. Die Kultur,
die Gesellschaft, die Sprache – in der frühen
Lebensphase nimmt man das ganz stark auf.
Woran erkennt man die Russin in Ihnen?
Das ist wohl mein Realitätssinn. Natürlich
habe ich Träume, aber vor allem schätze ich
meine Möglichkeiten immer sehr klar und
illusionslos ein. Das ist sehr russisch.
Bei den Olympischen Winterspielen 2014
in Sotschi sind Sie Botschafterin.
Das ist eine fantastische Möglichkeit für
mich, meinem Land etwas zurückzugeben.
Es ist wunderschön in Sotschi, das sollen die
Leute erfahren. Die Stadt am Schwarzen
Meer ist toll und innerhalb von einer Stunde
kann man den Kaukasus erreichen – eine der
schönsten Berglandschaften der Welt.
Was sollten sich Touristen dort ansehen?
Die Parks der Stadt und die spektakulären
Strände. Dort gibt es zahlreiche Open-AirKonzerte. Es ist grandios, gleichzeitig dem
Meer und guter Musik zuzuhören.
Das klingt ja traumhaft. In welcher Sprache träumen Sie eigentlich?
Sowohl Englisch als auch Russisch.
Was bedeutet Heimat für Sie?
Heimat bedeutet für mich Wohlbefinden,
aber auch Häuslichkeit. Ich bin dauernd
Das Model, der Elfer und der Fotograf:
Making-of-Szene vom Shooting in L.A.
unterwegs, deshalb muss ich mich in unterschiedlichen Umgebungen zu Hause fühlen können. Entscheidend dabei ist, dass
ich mich im Herzen wohlfühle.
Und Ihr eigentliches Zuhause?
Mein Haus ist sehr wichtig für mich, gerade
weil ich so viel reise. Ich glaube, wenn man
immer in den eigenen vier Wänden lebt,
vergisst man leicht, wie schön das ist: die
persönlichen Kleinigkeiten, die vertrauten
Orte und Wege. Es ist wunderbar, nach einer langen Reise nach Hause zu kommen.
Könnten Sie sich ein Leben ohne Rampenlicht in aller Abgeschiedenheit vorstellen?
Ja, das kann ich. Aber ich weiß nicht, wann
ich das je erleben werde (lacht). Um es mal
so zu sagen: Ich entspanne gut alleine, und
Training und dem ewigen Kampf besteht,
die beste Tennisspielerin der Welt zu sein.
Aber wie ist das auf dem Tennisplatz –
würden Sie nicht lieber spielen, ohne dass
Kameras alles bis ins Detail einfangen?
Für mich gehört es ganz einfach dazu, dass
ich beobachtet werde. Die Menschen interessieren sich offenbar dafür, wie ich mich
bewege und wie ich aussehe. Ich habe mich
schnell daran gewöhnt.
Gibt es Fotos, die Sie nicht leiden können?
Nicht viele. Wenn ich ganz privat bin und
gar nicht weiß, dass mich irgendwelche
Leute im Sucher haben, kann das unangenehm sein. Ich bin sogar schon im Bikini
fotografiert worden, als ich mit Freunden
am Strand war.
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Ja, die lieben Paparazzi …
Das passiert zum Glück nicht allzu oft. Ich
denke: Jeder hat seinen Job zu erledigen,
diese Fotografen haben ihren. Das muss
man wohl akzeptieren.
Es macht einen Heidenspaß, einen 911 zu
fahren. Er verkörpert Leistung und Emotion – und er ist ganz einfach schnell. Ich
mochte schon immer schnelle Autos, meine Elfer sind eine Leidenschaft.
Haben Sie Lieblingsfotos?
Ich mag Schwarz-Weiß-Fotografie, und
mir gefallen Porträts und Aufnahmen, auf
denen die Personen nicht direkt in die Ka-
Es soll ja Menschen geben, die Autos sogar sexy finden.
Das kann ich gut verstehen. Der Porsche
911 Turbo S zum Beispiel ist definitiv sexy.
setzungen. Aber tatsächlich entscheidet
manchmal eben doch die mentale Stärke
über Sieg oder Niederlage. Es gibt Situationen, in denen es dann nicht mehr darauf
ankommt, die Schnellste oder Talentierteste zu sein, sondern die mental Stärkste.
Gerade in langen Matches kommt es darauf an, am Ende noch zäher als die Gegnerin zu sein, den Sieg noch mehr zu wollen als sie.
Es gehört ja auch eine enorme Bereitschaft
dazu, sich so zu quälen.
Ich trainiere an sechs Tagen in der Woche.
Dabei stehe ich ungefähr vier Stunden auf
dem Tennisplatz und arbeite dann in der
Regel noch eine Stunde im Fitnessraum.
Außerdem wende ich sehr viel Zeit für
physiotherapeutische Behandlungen auf.
Bei Verletzungen ist das besonders intensiv.
Ich muss mich beispielsweise kontinuierlich um meine Schulter kümmern.
Das Meer im Hintergrund spielt für Sharapova eine entscheidende Rolle:
„Überall, wo Wasser ist, fühle ich mich wohl“
mera schauen. Das macht die Bilder natürlicher, realistischer.
Welche Szenerie ergibt die besten Bilder?
Das Meer! Überall, wo Wasser ist, fühle
ich mich wohl. Die See weckt in mir sofort
die Lust, herumzurennen und zu planschen wie ein Kind. Diese Lebensfreude
sieht man natürlich im Bild.
Kann ein Auto ein Star sein?
Absolut, ja. Das Auto ist oft das Erste, was
die Leute von einem wahrnehmen. Es soll
Persönlichkeit repräsentieren, es muss passen. Ein Porsche ist ein sichtbares Statement
von Geschmack und Individualität.
Sie fahren selbst Porsche, was fasziniert
Sie am Elfer?
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Kommen wir zur Leistungssportlerin.
Wie schafft man es, immer Spitzenleistungen abzurufen?
Diese Fähigkeit entsteht nicht über Nacht.
Es erfordert jahrelange, harte Arbeit, um
sein Bestes auf Kommando bereitstellen zu
können. Dazu gehört auch ein Lernprozess,
der einem erlaubt, sich all die geleisteten
Trainingsstunden bewusst zu machen und
dadurch auch an die eigene Leistungsfähigkeit zu glauben. Dieses Selbstvertrauen ist
wichtig, um im entscheidenden Moment
alles auf den Punkt zu bringen.
Dafür braucht man Technik, Kondition
und mentale Stärke. Was ist am wichtigsten?
Alle drei sind Schlüsselfaktoren. Technik
und Kondition sind immer Grundvoraus-
Wie pflegen Sie Ihren Körper, damit Sie
bei 15 Turnieren im Jahr Topleistungen
bringen können?
Gesund zu bleiben ist absolut elementar.
Das gilt natürlich für jeden Menschen, aber
als Spitzensportler ist man sich dessen vielleicht noch bewusster. Es ist Pflicht, Verletzungen zu vermeiden und immer das Richtige zu tun. Über all die Jahre habe ich
gelernt, was für meinen Körper gut ist und
wie ich mich ideal auf ein Turnier vorbereite. In diesem Bereich ist Erfahrung
durch nichts zu ersetzen. Neben dem vielen
Training und der Physiotherapie spielt die
Ernährung eine große Rolle. Und, nicht zu
vergessen: Lebensfreude!
Maria Sharapova
wurde am 19. April 1987 im
westsibirischen Njagan geboren.
Mit sieben Jahren zog sie nach
Bradenton in Florida (USA), wo sie
zwei Jahre später in die Tennis
Academy von Nick Bollettieri eintrat.
Die Top-Ten-Spielerin hat bereits
alle vier Grand-Slam-Turniere
(Wimbledon, US Open, Australian Open,
French Open) gewonnen und
stand auch beim Porsche Tennis
Grand Prix 2012 und 2013 ganz oben
auf dem Siegertreppchen.
911 (TYP 991), CO 2 -Emission: 289 g/km bis 194 g/km; Verbrauch (kombiniert): 12,4 l/100 km bis 8,2 l/100 km
911 CARRERA 4S CABRIOLET (TYP 991), CO 2 -Emission: 236 (217*) g/km; Verbrauch: innerorts: 14,4 (12,9*) l/100 km, außerorts: 7,6 (7,1*) l/100 km, kombiniert: 10,0 (9,2*) l/100 km
* mit Porsche-Doppelkupplungsgetriebe

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