Ein Tag mit Maria Sharapova
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Ein Tag mit Maria Sharapova
160NC 160NC 56 CHRISTOPHORUS | 364 MARIA SHARAPOVA PORSCHE -TYPEN CHRISTOPHORUS | 364 Ein Tag mit Maria Sharapova Maria Sharapova ist Russin und lebt in den USA. Beim Shooting mit dem 911 in Kalifornien haben wir uns mit dem Tennis-Weltstar über Heimat, Porsche und Spitzenleistungen im Sport unterhalten. Interview Viktoria Wohlrapp Fotografie Axel Koester 23 22 160NC 56 160NC 160NC 160NC CHRISTOPHORUS | 364 MARIA SHARAPOVA PORSCHE -TYPEN Maria Sharapova in Los Angeles am Steuer eines 911 Carrera 4S Cabriolet 24 160NC 56 160NC CHRISTOPHORUS | 364 160NC CHRISTOPHORUS | 364 Frau Sharapova, was ist amerikanisch an Ihnen? Das amerikanische Element in mir ist wohl meine Wertschätzung für eine gewisse Leichtigkeit im alltäglichen Leben, für Bequemlichkeit und Komfort. Ich genieße den amerikanischen Lebensstil. Weshalb haben Sie denn die USA als Lebensmittelpunkt gewählt? Weil mein Vater und ich überzeugt davon waren, hier die besten Trainingsmöglichkeiten für meine Karriere zu finden. Wir hatten beobachtet, wie viele berühmte Spieler aus den USA kamen und dass viele Ausländer hier erfolgreich trainierten. MARIA SHARAPOVA „Shootings sind erfrischend anders als mein Alltag, der aus dem ewigen Kampf besteht, die beste Tennisspielerin der Welt zu sein.“ PORSCHE -TYPEN 56 CHRISTOPHORUS | 364 Maria Sharapova mag schnelle Autos. Der Elfer ist eine Leidenschaft von ihr, wie sie sagt verbringe gern Zeit mit mir. Allerdings bin ich zwangsläufig viel unter Menschen, das passt mir natürlich nicht immer. Es ist mir wichtig, auch selbstbestimmt zu arbeiten. Gerade drehen Sie in Los Angeles Filme für Porsche. Setzen Sie sich gern in Szene? Ich mag Vielfalt im Leben. Shootings sind erfrischende Abwechslungen, weil sie so ganz anders sind als mein Alltag, der aus Und wie viel Russin steckt noch in Ihnen? Eine ganze Menge! Seine Wurzeln verliert man nie. Selbst wenn ich in den USA lebe, haben mich ja doch die ersten Jahre meiner Kindheit in Russland geprägt. Die Kultur, die Gesellschaft, die Sprache – in der frühen Lebensphase nimmt man das ganz stark auf. Woran erkennt man die Russin in Ihnen? Das ist wohl mein Realitätssinn. Natürlich habe ich Träume, aber vor allem schätze ich meine Möglichkeiten immer sehr klar und illusionslos ein. Das ist sehr russisch. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi sind Sie Botschafterin. Das ist eine fantastische Möglichkeit für mich, meinem Land etwas zurückzugeben. Es ist wunderschön in Sotschi, das sollen die Leute erfahren. Die Stadt am Schwarzen Meer ist toll und innerhalb von einer Stunde kann man den Kaukasus erreichen – eine der schönsten Berglandschaften der Welt. Was sollten sich Touristen dort ansehen? Die Parks der Stadt und die spektakulären Strände. Dort gibt es zahlreiche Open-AirKonzerte. Es ist grandios, gleichzeitig dem Meer und guter Musik zuzuhören. Das klingt ja traumhaft. In welcher Sprache träumen Sie eigentlich? Sowohl Englisch als auch Russisch. Was bedeutet Heimat für Sie? Heimat bedeutet für mich Wohlbefinden, aber auch Häuslichkeit. Ich bin dauernd Das Model, der Elfer und der Fotograf: Making-of-Szene vom Shooting in L.A. unterwegs, deshalb muss ich mich in unterschiedlichen Umgebungen zu Hause fühlen können. Entscheidend dabei ist, dass ich mich im Herzen wohlfühle. Und Ihr eigentliches Zuhause? Mein Haus ist sehr wichtig für mich, gerade weil ich so viel reise. Ich glaube, wenn man immer in den eigenen vier Wänden lebt, vergisst man leicht, wie schön das ist: die persönlichen Kleinigkeiten, die vertrauten Orte und Wege. Es ist wunderbar, nach einer langen Reise nach Hause zu kommen. Könnten Sie sich ein Leben ohne Rampenlicht in aller Abgeschiedenheit vorstellen? Ja, das kann ich. Aber ich weiß nicht, wann ich das je erleben werde (lacht). Um es mal so zu sagen: Ich entspanne gut alleine, und Training und dem ewigen Kampf besteht, die beste Tennisspielerin der Welt zu sein. Aber wie ist das auf dem Tennisplatz – würden Sie nicht lieber spielen, ohne dass Kameras alles bis ins Detail einfangen? Für mich gehört es ganz einfach dazu, dass ich beobachtet werde. Die Menschen interessieren sich offenbar dafür, wie ich mich bewege und wie ich aussehe. Ich habe mich schnell daran gewöhnt. Gibt es Fotos, die Sie nicht leiden können? Nicht viele. Wenn ich ganz privat bin und gar nicht weiß, dass mich irgendwelche Leute im Sucher haben, kann das unangenehm sein. Ich bin sogar schon im Bikini fotografiert worden, als ich mit Freunden am Strand war. 27 26 160NC CHRISTOPHORUS | 364 MARIA SHARAPOVA Ja, die lieben Paparazzi … Das passiert zum Glück nicht allzu oft. Ich denke: Jeder hat seinen Job zu erledigen, diese Fotografen haben ihren. Das muss man wohl akzeptieren. Es macht einen Heidenspaß, einen 911 zu fahren. Er verkörpert Leistung und Emotion – und er ist ganz einfach schnell. Ich mochte schon immer schnelle Autos, meine Elfer sind eine Leidenschaft. Haben Sie Lieblingsfotos? Ich mag Schwarz-Weiß-Fotografie, und mir gefallen Porträts und Aufnahmen, auf denen die Personen nicht direkt in die Ka- Es soll ja Menschen geben, die Autos sogar sexy finden. Das kann ich gut verstehen. Der Porsche 911 Turbo S zum Beispiel ist definitiv sexy. setzungen. Aber tatsächlich entscheidet manchmal eben doch die mentale Stärke über Sieg oder Niederlage. Es gibt Situationen, in denen es dann nicht mehr darauf ankommt, die Schnellste oder Talentierteste zu sein, sondern die mental Stärkste. Gerade in langen Matches kommt es darauf an, am Ende noch zäher als die Gegnerin zu sein, den Sieg noch mehr zu wollen als sie. Es gehört ja auch eine enorme Bereitschaft dazu, sich so zu quälen. Ich trainiere an sechs Tagen in der Woche. Dabei stehe ich ungefähr vier Stunden auf dem Tennisplatz und arbeite dann in der Regel noch eine Stunde im Fitnessraum. Außerdem wende ich sehr viel Zeit für physiotherapeutische Behandlungen auf. Bei Verletzungen ist das besonders intensiv. Ich muss mich beispielsweise kontinuierlich um meine Schulter kümmern. Das Meer im Hintergrund spielt für Sharapova eine entscheidende Rolle: „Überall, wo Wasser ist, fühle ich mich wohl“ mera schauen. Das macht die Bilder natürlicher, realistischer. Welche Szenerie ergibt die besten Bilder? Das Meer! Überall, wo Wasser ist, fühle ich mich wohl. Die See weckt in mir sofort die Lust, herumzurennen und zu planschen wie ein Kind. Diese Lebensfreude sieht man natürlich im Bild. Kann ein Auto ein Star sein? Absolut, ja. Das Auto ist oft das Erste, was die Leute von einem wahrnehmen. Es soll Persönlichkeit repräsentieren, es muss passen. Ein Porsche ist ein sichtbares Statement von Geschmack und Individualität. Sie fahren selbst Porsche, was fasziniert Sie am Elfer? 28 Kommen wir zur Leistungssportlerin. Wie schafft man es, immer Spitzenleistungen abzurufen? Diese Fähigkeit entsteht nicht über Nacht. Es erfordert jahrelange, harte Arbeit, um sein Bestes auf Kommando bereitstellen zu können. Dazu gehört auch ein Lernprozess, der einem erlaubt, sich all die geleisteten Trainingsstunden bewusst zu machen und dadurch auch an die eigene Leistungsfähigkeit zu glauben. Dieses Selbstvertrauen ist wichtig, um im entscheidenden Moment alles auf den Punkt zu bringen. Dafür braucht man Technik, Kondition und mentale Stärke. Was ist am wichtigsten? Alle drei sind Schlüsselfaktoren. Technik und Kondition sind immer Grundvoraus- Wie pflegen Sie Ihren Körper, damit Sie bei 15 Turnieren im Jahr Topleistungen bringen können? Gesund zu bleiben ist absolut elementar. Das gilt natürlich für jeden Menschen, aber als Spitzensportler ist man sich dessen vielleicht noch bewusster. Es ist Pflicht, Verletzungen zu vermeiden und immer das Richtige zu tun. Über all die Jahre habe ich gelernt, was für meinen Körper gut ist und wie ich mich ideal auf ein Turnier vorbereite. In diesem Bereich ist Erfahrung durch nichts zu ersetzen. Neben dem vielen Training und der Physiotherapie spielt die Ernährung eine große Rolle. Und, nicht zu vergessen: Lebensfreude! Maria Sharapova wurde am 19. April 1987 im westsibirischen Njagan geboren. Mit sieben Jahren zog sie nach Bradenton in Florida (USA), wo sie zwei Jahre später in die Tennis Academy von Nick Bollettieri eintrat. Die Top-Ten-Spielerin hat bereits alle vier Grand-Slam-Turniere (Wimbledon, US Open, Australian Open, French Open) gewonnen und stand auch beim Porsche Tennis Grand Prix 2012 und 2013 ganz oben auf dem Siegertreppchen. 911 (TYP 991), CO 2 -Emission: 289 g/km bis 194 g/km; Verbrauch (kombiniert): 12,4 l/100 km bis 8,2 l/100 km 911 CARRERA 4S CABRIOLET (TYP 991), CO 2 -Emission: 236 (217*) g/km; Verbrauch: innerorts: 14,4 (12,9*) l/100 km, außerorts: 7,6 (7,1*) l/100 km, kombiniert: 10,0 (9,2*) l/100 km * mit Porsche-Doppelkupplungsgetriebe