rbv nachrichten Nr. 6 / 2015 ››

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rbv nachrichten Nr. 6 / 2015 ››
Nachrichten
Nov | Dez 2015
Berichte . Hintergründe . Informationen aus dem Rohrleitungsbauverband e. V.
In dieser Ausgabe:
– Anspruchsvolles Projekt für Verpackungshersteller realisiert, S. 8
– rbv und DVGW intensivieren Zusammenarbeit bei Aufbaulehrgängen 2016, S. 9
– Zeitenwende bei Polyethylen: Europa im Abstiegskampf, S. 11
– Die rbv-Landesgruppen haben getagt, S. 3
– DGUV-Regel 103-002: rbv sorgt für Klarstellung, S. 7
– rbv und DVGW CERT bekräftigen Kooperation, S. 7
Die Anreizregulierung – eine Bestandsaufnahme
Hemmung durch Anreiz
Ist die Anreizregulierung als behördliches Instrument der Zentralschlüssel zur
Beschleu­ni­gung der Liberalisierung im Energiemarkt, und wird so der Wettbewerb
angeheizt? Oder werden durch diese planwirtschaftlichen Vorgaben Investitionen
in die Energie­versorgungsnetze gehemmt? Und welche Folgen hat ein stark verringertes
Investitionsverhalten der Betreiber in die Energieversorgungsnetze für die Leitungs­bau­
branche?
(Foto: © pixel-kraft | fotolia)
Öffentliche Versorgungs­unter­
nehmen gelten mit ihrer Infra­
struktur in der Volkswirtschaft
als natürliche Monopole. Ein
natürliches Monopol definiert
sich über eine Markt­situation,
in der ein einzelnes Unter­
nehmen die Markt­
nachfrage
besser bedienen kann als eine
Gruppe aus mehreren Unter­
nehmen. Kenn­zeichnend hierfür ist eine Sub­additivität der
Kosten: hohe Fixkosten durch
Infra­struk­tur­netze, sinkende
Durch­schnitts­kosten, steigende Skalen­­erträge (economies
of scale, economies of scope)
und zuletzt die hohen Markt­
ein­trittskosten (sunk costs).
Staatliche Regulierung
für natürliches Monopol
Daher sollte das natürliche
Mono­­pol der Versorgungs­un­
ter­­­nehmen laut Gesetz­geber
einer staatlichen Re­
gulierung
unterliegen. Bis zum 1. Juli 2006
hatte die Bun­des­netzagentur
gemäß § 112a Abs. 1 EnWG
(Energie­wirt­schafts­­gesetz) der
Bundes­re­gierung einen Bericht
zur Einführung der Anreiz­regu­
lierung vorzulegen. Nach § 118
Abs. 5 EnWG legte die Bundes­
regierung ihrerseits nach Vor­lage
des Anreizregu­lie­rungs­konzepts
ver­
den Entwurf einer Rechts­
ordnung vor. Damit wurde das
System der Kosten­
prüfung
durch das System der An­-reiz­
regulierung abgelöst. Die gesetzlichen Grundlagen sind nun die
Anreiz­regu­lie­rungs­verord­nung
(ARegV) sowie die Strom- und
Gas­n etz­e ntgelt­v erordnung
(StromNEV/Gas­NEV). Das öko­
nomische Grund­prin­zip der
An­reiz­regu­lierung basiert darauf, Wett­bewerb zu simulieren
und einen Netz­
betreiber zu
motivieren, besser und kostengünstiger zu wirtschaften als
vergleichbare Netz­betreiber in
anderen Regio­nen.
Fortsetzung S. 2
Editorial
Gudrun Lohr-Kapfer . Präsidentin des rbv e. V.
Liebe Leserinnen und Leser,
Branchen-Legende
Spartenübergreifend
Gas
Fernwärme
wie wird uns 2015 wohl im Gedächtnis bleiben? Als ein Jahr,
mit dem wir vor allem ungeahnte Herausforderungen und
so manche Meldung verbinden, die Anlass für neue Sorge
bietet? Oder wird sich 2015 im
Rückblick auch als ein Jahr erweisen, in dem neue Chancen
erkannt und rechtzeitig die
richtigen Weichenstellungen
getroffen worden sind?
Abwasser
Strom
Telekommunikation
BWL
Industrie-Rohrleitungsbau
Wasser
Ich glaube, eine wirklich aussagekräftige Antwort wird so
schnell kein Jahresrückblick
liefern können – nicht in diesem Jahr und auch nicht 2016.
Zu groß sind die gesellschaftlichen Veränderungen, die wir
in diesen Tagen erleben. „Wir“:
Das meint sowohl das „Unternehmen Deutschland“ im Großen als auch unsere Branche
im Speziellen.
Die Energiewende wie auch
die zunehmende Europäisierung von Normen und Prozessen sind Faktoren, deren Einfluss auf unsere tägliche Arbeit
bereits heute deutlich spürbar
wird. Ausbildungsplätze im
Leitungsbau mit geeigneten
Kandidaten zu besetzen, stellt
unsere Branche schon jetzt
vor Probleme – und es dürfte
eine Frage der Zeit sein, bis
auch der Rückgang ausbildender Betriebe feststellbar sein
wird. Die Schwierigkeiten, mit
denen wir heute zu kämpfen
haben, haben sich nicht über
Nacht ergeben. Sie werden
sich auch nicht von heute auf
morgen aus der Welt schaffen
lassen. Gerade weil das so ist,
sind von der Politik jetzt die
selben Tugenden gefragt, die
uns als Unternehmer wie auch
den rbv auszeichnen: Weitblick
und Wagemut.
richtigen Entscheidungen treff­en, werden wir in fünf bis
sechs Jahren vielleicht sagen
können: 2015 war für uns kein
leichtes Jahr, aber wir haben
nicht nur Herausforderungen
gesehen, sondern auch die
Lösungen, die wir dafür durch
angemessenes Handeln entwickeln können.
Werden wir es zum Beispiel
schaffen, das Potenzial zu nutzen, das sich aus der Zuwanderung junger, ausbildungsfähiger und oft sehr ehrgeiziger
Menschen mit Blick auf unseren zukünftigen Bedarf an
Fachkräften ergibt? Wenn wir
jetzt pragmatisch handeln,
Hürden beseitigen und die
Welchen Stellenwert das Denken und Planen in langen
Zeit­räumen haben, wird nicht
zuletzt im Bericht der rbvLandesgruppen deutlich, der
traditionsgemäß in der letzten
Ausgabe des Jahres der rbvNachrichten erscheint. Auch
die Bekanntgabe neuer Kooperationen mit neuen und
bewährten Partnern richtet
den Blick aller Beteiligten in die
Zukunft.
In diesem Sinne wünsche ich
uns allen für die kommenden
Jahre Kraft, Zuversicht und ein
gutes Auge für Chancen und
Potenziale – und für die ganz
unmittelbare Zukunft wünsche ich Ihnen und Ihren Familien friedvolle, heitere Feiertage sowie eine erholsame Zeit
„zwischen den Jahren“.
Ihre Gudrun Lohr-Kapfer
02 |
Nov | Dez 2015
Die Anreizregulierung – eine Bestandsaufnahme (Fortsetzung)
Auswirkungen der Anreizregulierung
Investitionen Mill. EUR
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
1975
1976
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2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
0
Quelle: Statistisches Bundesamt: Investitionen der Unternehmen in der Energie- und Wasserversorgung: Deutschland, Jahre, Wirtschaftszweige 2014
Den rund 1.600 Netz­betreibern
in Deutsch­land werden dazu
Obergrenzen für Erlöse (Reve­
nue Caps) vorgegeben. Ein bundesweit gefahrener Effi­
zienz­
vergleich ermittelt zu­
nächst
unter­n ehmensindividuelle
Schätzungen für die Kosten­
effizienz. Alle Netz­be­treiber
müssen sich dann am effizientesten Betreiber messen.
neh­
Weniger effiziente Unter­
men haben wenige Jahre Zeit,
um die von der Bundes­netz­
agentur ermittelte individuelle
Ineffizienz abzubauen. Zusätz­
lich wird die Erlös­ober­grenze
jedes Netz­
betreibers jährlich
um einen von der Regulierungs­
(Foto: © fefufoto | fotolia)
behörde festgelegten Pro­
zentsatz abgesenkt. Das ist die
Theorie.
Doch die Aufgaben von Netz­
betreibern sind nicht eingleisig:
Sie betreffen eine möglichst
sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und
umweltverträgliche leitungsgebundene Versor­gung der Be­völkerung mit Gas und Strom.
Werden durch die Regulierung
neben den hohen Kosten­
senkungs­an­reizen auch ausreichende Investitions­anreize
geschaffen?
Mehrheit erwartet
schlechtere Versorgung
Eine durch die Universität
Stuttgart initiierte Umfrage hat
ergeben, dass viele Netz­
be­
treiber die Anreizregulierungs­­
verordnung sehr kritisch sehen.
Sie sorgen sich hauptsächlich
um die Renta­bilität ihres Netz­
betriebs. Fast drei Viertel der
befragten Ver­sor­gungsunter­
nehmen befür­chten vornehmlich, die ihnen zugestandenen
Nomi­nal­renditen nicht erreichen zu können. 63 Prozent
der Netz­betreiber gaben an,
daher zukünftig weniger investieren zu wollen. Die überwiegende Mehrheit von 83 Pro­
zent der Antwortenden geht
erschreckend deutlich von
einer lang­fristigen Ver­schlech­
terung der allgemeinen Ver­
sorgungs­qualität aus.
Die Anreizregulierung hat zu
teilweise großen Verände­
rungen in den Netzbetrieben
geführt, besonders in den
Bereichen Controlling und IT.
Hier mussten neue Rahmen­
bedingungen im Regu­
lie­
rungs­management geschaffen werden, um zum Beispiel
dem erhöhten bürokratischen
Aufwand durch An­träge auf
Investitions­budgets gerecht
zu werden. Die Netz­betreiber
müssen die Investi­tions­bud­
gets frühzeitig beantragen
und alle dafür geforderten
Daten liefern. Die Dauer der
Genehmigung und der resultierende Zeitverzug sind entscheidend bei der Bewertung
des Investitions­
anreizes. Die
behördlich festgelegte ausschließliche Re­
gulierung der
Erlösober­gren­ze hat zur Folge,
dass die zeitliche Verzögerung
zwischen Investitionen und
dem Zuge­ständnis der einhergehenden Mehrerlöse einen
massiven Einfluss auf ihre
Vorteil­haf­tigkeit hat.
Wie zweckmäßig ist die
Planwirtschaft?
In der Praxis zeigt sich in den
vergangenen fünf Jahren sehr
deutlich, dass Versorgungs­
unternehmen notwendige
Investitionen verzögern oder
sie am Ende überhaupt nicht
tätigen. Das führt zu erheblichen Qualitäts- und Stabili­täts­
verlusten in den Versor­gungs­
netzen. Zwar sind zur Sicher­
stellung von nötigen Netz­
investitionen zusätzlich be­
stim­­mte Regelungen wie
Investitionspauschalen und
Ausnahmegenehmigungen
vorgesehen. Diese reichen
jedoch bei weitem nicht aus.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht
ist es dringend angeraten, die
Zweckmäßigkeit dieser planwirtschaftlich
geregelten
Regu­lierungsziele abzuwägen:
höhere Investi­tions­anreize und
geringere Kostensenkungs­
anreize oder, wie momentan
durchgeführt, höhere Kosten­
senkungs­an­reize und geringere Investi­tions­anreize? Zweites
beeinflusst äußerst negativ
nicht nur die Güte der Versor­
gungs­
netze und somit die
Versor­gungssicherheit der
Allge­meinheit, sondern auch
be­reits merklich den gesamten
Markt der Leitungs­
bau­
branche.
Für Fachkräfte
ist kein Geld mehr da
Der mit einem ruinösen Preis­
kampf der Baubranche einhergehende abrupte Investi­
tionsrückgang der letzten
Jahre führt nun kurz- bis mittelfristig zu einem massiven
Stellenabbau in den Mon­tage­
firmen. Die für die Lei­tungs­­
baumontage dringend notwendigen Fach­kräfte werden
zunehmend nicht mehr ausgebildet und gefördert. Not­
wendige Investi­­­tionen in die
Bau- und Montagegeräte der
Firmen werden aus existenziellen Nöten nicht ausreichend
getätigt – ein fataler Sog in den
Abgrund. Für den Fort­schritt
wichtige Inno­
vationen der
Branche werden ge­­hemmt.
Langjährige Ser ­vice­­­rahmen­
verträge zwischen Versorgern
und Tief­rohr­leitungsbau­firmen
sind ohne großvolumige
Investi­tionen in das Instand­
hal­tungs­­geschäft für die ausführende Seite völlig unrentabel und somit uninteressant
worden. Firmen verenden
ge­
regelrecht an der Klein­teilig­keit
von Reparatur­auf­trägen. Die
magere Aufrecht­er­hal­tung
einer Rufbereit­schaft für den
Fall einer Havarie in einem
Versor­gungsnetz rechnet sich
für beide Seiten nicht. Das
Ergebnis wird sich in Zukunft
noch deutlicher ab­zeichnen:
Insgesamt werden die Verfüg­
barkeit von Firmen mit erfahrenem, leistungsstarkem Personal
und flexibel einsatzfähigem
Gerät sowie die Aus­führungs­
qualität und Arbeits­sicherheit
stark abfallen, mit möglicherweise katastrophalen Folgen.
Material bietet
kein Sparpo­tenzial mehr
Die negativen Konsequenzen
für das produzierende Gewer­
be können ebenfalls nicht
mehr verleugnet werden. Das
Sparpotenzial am Material ist
ausgeschöpft. Rohstoffpreise
explodieren,
Lieferanten
haben keine Lagerware, entsprechend lang sind die
Lieferzeiten. Die aktuellen
Liefer­
engpässe im Kunst­
stoffrohr- und Kupfer­
k abel­
bereich treiben Materialpreise
besonders bei einem in den
Fotojahren für fünf Jahre einmalig ansteigenden Bedarf
schlagartig in die Höhe. Die
Folgen sind Zeitverzug und
Verteuerung der Bauprojekte.
lie­
Das jetzige Anreizregu­
rungskonzept der Bundes­
netzagentur muss überdacht
werden. Die Regulierungsziele
sollten dem allgemeinen
Bedarf und den allgemeinen
Rahmenbedingungen gerecht
werden. Die langfristige Qua­
litätsregulierung für die Ver­
sorgungsnetze darf nicht
durch ein sich kurzfristig auswirkendes Kosten­sen­kungs­
anreizprogramm gehemmt
und verhindert werden. Die
stetige Reha­
bilitation der
Versorgungs­netze in Deutsch­
land und die damit verbundever­
ne zuverlässige Anlagen­
fügbarkeit sollten bei den
Über­
legungen definitiv im
Vordergrund stehen. Schon
heute schieben wir die notwendigen, aber bisher nicht
getätigten In­vesti­tionen in die
bestehenden Energie­ver­sor­
gungs­netze wie eine riesige
Bug­
welle vor uns her. Die
nach­haltige und sichere Ver­
sor­gung der Allgemeinheit mit
Energie ist eine Ver­pflichtung
der Gesell­schaft, und zwar eine
Generationen­v er­p flich­t ung.
(Klöcker)
Dipl.-Ing. Alexander Klöcker ist
Geschäftsführer der Bilfinger
Scheven GmbH, Erkrath, und
stell­vertretender Vorsitzender
der rbv-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen. (Foto: Bil­­f inger
Scheven GmbH)
Nov | Dez 2015
| 03
bereits jahrzehntelang bestehenden Kooperation mit dem
rbv profitieren die rbv-Mit­
glieds­unternehmen zudem
künftig von vergünstigten Teil­
nehmergebühren bei AGFWSeminaren, die für Rohr­
leitungs­b auunternehmen
relevant sind.
Arbeitsblatt wurde im Juni dieses Jahres vom DVGW veröffentlicht. Überarbeitet wurde
außerdem die DIN 18307
„Druck­­r ohrleitungsarbeiten
außerhalb von Gebäuden“, für
die der Technische Ausschuss
Gas/Wasser des rbv Vorschläge
in das bearbeitende DINGremium eingebracht hat. Die
überarbeitete Fassung der DIN
18307 ist im September 2015 in
der neuen Vergabe- und Ver­
tragsordnung für Bau­leis­tun­
Die rbv-Landesgruppen haben getagt
Auf Dauer hilft nur Weitsicht
Im September und Oktober haben die traditionellen Herbstsitzungen der
Landesgruppen des Rohrleitungsbauverbandes e. V. (rbv) stattgefunden. Wie in
den Vorjahren informierten sich die Mitglieder auf ihren Sitzungen in Sachsen
und Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/
Saarland, Niedersachsen und Nord, Hessen/Thüringen, Berlin/Brandenburg sowie Bayern
über die Arbeit ihres Verbandes und die aktuellen Neuerungen im Leitungsbau. „Bewährtes
fortsetzen, Neues auf die Schiene setzen“: Dieser kurze Merksatz bringt die Vielfalt der
Aktivitäten auf den Punkt, die der Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) im Jahr 2015 entwickelt hat und über die rbv-Geschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hesselmann anlässlich
der Landesgruppen-Tagungen berichtete. Die Energiewende und ihre Folgen haben auf die
Arbeit des Rohrleitungsbauverbandes und seiner Mitglieder ebenso Einfluss wie die zunehmende Europäisierung von Normen und Prozessen. Auch der demographische Wandel und
der resultierende Fachkräftemangel stellen für die Branche Herausforderungen dar, die
den Beteiligten ein hohes Maß an Weitsicht abverlangen.
teiliger Info­
point aus dem
Bereich „Berufs­bildung/Per­so­
nal­entwicklung“ erarbeitet,
dessen vierter und letzter Teil
mit dieser Ausgabe der rbvNachrichten erschienen ist. Die
thematisch gegliederte Infor­
mationsbroschüre, deren Teile
online als PDF abgerufen werden können, bietet nicht nur
eine Vielzahl von themenrelevanten Links und Adressen,
sondern gibt praktische Tipps,
die von der richtigen Gestal­
Interessierte Zuhörer bei der Landesgruppe Bayern. Gut besucht: Landesgruppe Berlin-Brandenburg. Frühzeitig Weichen stellen
Wie stellen sich die Ziele des
rbv im Zeitalter der Energie­
wende und der zunehmenden
Europäisierung dar? Welche
Weichen müssen gestellt und
welche Vorkehrungen getroffen werden, damit der Verband
seiner Aufgabe dauerhaft
gerecht werden kann, die Bot­
schaften des Leitungsbaus in
die Öffentlichkeit zu tragen
und seine Mitglieder in technis ch - w iss ens chaf tli ch er
Hinsicht zu unterstützen? Bei­
spiel­haft zu nennen ist etwa
die Zusammenarbeit des rbv
mit dem Deutschen Verein des
Gas- und Wasserfaches e. V.
(DVGW) sowie der Bundes­
vereinigung der Firmen im
Gas- und Wasserfach e. V. (figawa). Eine mit der figawa getroffene Kooperations­verein­ba­
rung wurde im Sommer neu
aufgelegt, um unter anderem
der zunehmenden Bedeutung
europäischer Entwicklungen
und Entscheidungen für die
zukunftsorientierte Arbeit beider Verbände Rechnung zu
tragen. Hesselmann: „Diese
Vereinbarung bildet auch die
Grundlage für eine wirksame
Unterstützung des DVGW bei
der Umsetzung der Strategie
DVGW 2025.“ An deren Ent­
wicklung hatten sich rbv und
figawa in den Monaten zuvor
intensiv beteiligt.
Tradition hat die Zusammen­
arbeit des Hauptverbandes der
Deutschen Bauindustrie e. V.
(HDB) und des rbv. Das zwischen dem HDB, den bauindustriellen Landesverbänden
und dem rbv 2008 getroffene
„Berliner Abkommen“ hat dafür
gesorgt, dass die deutschen
Leitungsbau­u nter­n eh­m en
über eine flächendeckend
koordinierte Interessen­ver­
tretung verfügen und der Verund Entsorgungswirtschaft
gegenüber mit einer Stimme
sprechen können. Der Stellen­
wert dieser Partnerschaft ist
2015 unter anderem im Zusam­
menhang mit Instru­
menten
wie zum Beispiel dem ThügaStandardleistungs­verzeichnis
deutlich geworden, welche
Versorger im Bemühen um
Kostenein­sparungen entwickeln. Der rbv nahm auch dieses Thema im Sinne der Mit­
glieds­unter­nehmen auf und
hat 2015 gemeinsam mit der
B u n d e s­f a c h a b t e i l u n g
bau (BFA LTB) im
Leitungs­
Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie e. V., deren Ge­schäftsführung der rbv innehat, und weiteren Verbänden
das Gespräch mit Vertretern
der Thüga AG gesucht.
Engagement braucht
Engagierte
Starkes Engagement an vielen
Fronten brauche natürlich viele unterstützende Hände, be­tonte rbv-Geschäftsführer
Hesselmann. Dement­spr­e­-
(Fotos: rbv)
ch­
end sieht der vom rbvArbeitskreis Strategie entwickelte 10-Jahresplan vor, kontinuierlich aktive Perso­
nal­
entwicklung für ehrenamtlich
tätige Mit­glieder zu betreiben,
damit sämtliche Ämter und
tionen auch langfristig
Funk­
mit geeigneten Persön­
lich­
keiten besetzt werden können.
Für eine neue Gruppe von Füh­
rungskräften hat der Ver­band
potenzielle Teil­nehmer identifiziert. Die konstituierende
Si­
t zung des Arbeitskreises
„Junge Führungskräfte“, an
dem bislang knapp 30 Mit­
arbeiter aus rbv-Mitgliedsunternehmen Interesse bekundet
haben, fand Ende No­vember
statt. Und was für den Verband
wichtig ist, ist für die Mit­
gliedsunternehmen unumgänglich.
Breiter Fächer an
Maßnahmen
Den Bericht über die vielfältigen vom Ausschuss für
Personal­entwicklung (AfP) initiierten Aktivitäten gab in verschiedenen Landesgruppen
Dipl.-Ing. Mario Jahn, Ge­
schäfts­führer rbv GmbH und
Prokurist der Berufs­för­de­
rungswerk des Rohr­leitungs­
bauverbandes GmbH (brbv),
ab. Um die Mit­
glieds­
unter­
nehmen des rbv bei der Ge­winnung von geeignetem
Nach­
wuchs zu unterstützen,
wurde unter anderem ein vier-
tung der Stellen­anzeige über
die Vorbereitung des Vor­
stellungs­gesprächs bis hin zu
Möglichkeiten der Image­wer­
bung in eigener Sache reichen.
Im September 2015 erschien
die überarbeitete Neuauflage
der „Hinweise und Ordnungs­
mittel für die Aus­bildung zum
Rohrleitungs­
bauer“ als neue
Infobroschüre mit dem Titel
„Information und Hinweise für
die Ausbildung Rohrleitungs­
bauer/-in“. Ergänzt wurde auch
die gemeinsam mit der Güte­
gemeinschaft Ein- und Mehr­
spartenQualifikation
e. V.
(GMQ), DVGW, VDE und AGFW
durchgeführte Per­sonal­ent­
wicklungsstudie: Unter der
Internetadresse www.rohrleitungsbauverband.de steht ein
weiterer Aufsatz bereit, der
über Anfor­
derungen informiert, welche im Hinblick auf
die Energie­
wende an die
Hand­lungs­kompe­tenzen technischer Fach- und Füh­rungs­
kräfte in der Versorgung
ge­stellt werden.
Unternehmen bei Aus- und
Weiterbildung nach Kräften zu
unterstützen – in diesem
Zeichen steht auch das vom
brbv Berufsförderungswerk
des Rohrleitungs­bauver­ban­
des und der rbv GmbH neu
aufgelegte Jahresprogramm
2016. Dank einer 2015 mit dem
Energieeffizienzverband für
Wärme, Kälte und KWK (AGFW)
vereinbarten Vertiefung der
Anlässlich der Wasser Berlin
International rief der rbv
gemein­sam mit dem DVGW
zur Teilnahme an der ersten
(Fotos: rbv)
Leitungsbau Challenge Berlin
auf. Der ambitionierte Wett­
streit, der den Beruf des Lei­
tung­
sbauers als eine an­
spruchs­­volle Tätigkeit mit zahlreichen Facetten und Karriere­
chancen sicht- und erlebbar
macht, wurde auch in Form
eines Imagevideos aufbereitet.
gen (VOB) veröffentlicht worden. Darüber hinaus bringt sich
der Technische Ausschuss Gas/
Wasser unter anderem in die
derzeit stattfindenden Bera­
tungen über die DIN 1998
„Unter­bringung von Leitungen
und Anlagen in öffentlichen
Flächen“ ein.
Um die Diskussion zu den
de­
Erwartungen und Anfor­
rungen der Unternehmen an
die Ausbildung zum Rohr­
leitungsbauer in den Regionen
und damit an die Aus­bil­dungs­
zentren anzuregen und hier
einen Austausch möglich zu
machen, nahmen dieses Mal
auch Ausbildungs­spe­zialisten
der Ausbildungs­zen­tren an
den Landes­gruppen­sitzungen
teil. Dieses Angebot wurde
von den Firmen ausgiebig
genutzt.
Die im verbändeübergreifenden Projektkreis „Regelwerk
Tiefbau“ erarbeiteten Mindest­
anforderungen für Bauunter­
nehmen im Tiefbau ist in wortgleicher Ausgabe als DVGWArbeitsblatt GW 381, AGFWArbeitsblatt FW 600 und VDEAR-N 420 erschienen. Zurzeit
wird die Umsetzung einer
Zertifizierung für Leitungs­bau­
unternehmen diskutiert. Auch
eine Personalie ist im Bereich
Zertifizierung zu vermelden: Im
Juli 2015 absolvierte Dipl.Wirtsch.-Ing. (FH) Lukas Roma­
nowski mit Erfolg die Prüfung
zum FW 601-Auditor und steht
nun den Ver­bands­mitgliedern
auch in allen Fragen rund um
die Zerti­fi­zierung nach AGFWArbeits­blatt FW 601 als kompetenter Ansprechpartner zur
Ver­fü­gung.
Technische Gremien
feiern Erfolge
„Die technischen Gremien des
rbv haben 2015 hervorragende
Arbeit geleistet“, resümierte
Hesselmann in seinem Vortrag.
So konnte der rbv zum Beispiel
in der Einspruchsverhandlung
zu dem bereits 2014 erarbeiteten Entwurf des DVGW-Ar­
beits­blattes GW 350 „Schweiß­­
verbindungen an Rohr­
lei­
tungen aus Stahl in der Gasund Wasserversorgung“ die
Interessen seiner Mitglieder
erfolgreich vertreten. Das
Der Technische Ausschuss
Fern­wärme bringt zurzeit die
Erfahrungen der Leitungsbauer
in die Überarbeitung des
AGFW-Arbeitsblattes FW 446
„Schweißnähte an Fern­wärme­
rohrleitungen aus Stahl –
Fortsetzung S. 2
04 |
Nov | Dez 2015
Die rbv-Landesgruppen haben getagt (Fortsetzung)
Mario Jahn berichtete in den Landesgruppen über die vom AfP 2015 initiierten Aktivitäten. (Fotos: rbv)
Schweißen“ und FW 602 „Prü­
fungen an Fernwärme­
lei­
tungen – Druckprüfungen an
Mediumrohren“ sowie die DIN
EN 13941 „Auslegung und
Installa­
tion von werkmäßig
gedäm­mten Verbund­mantel­
rohren für die Fernwärme“ bei
den zuständigen Gremien des
AGFW bzw. des DIN ein. Die
Mitglieder des Technischen
Aus­schusses Kanal konzentrieren sich derweil auf die Mit­
arbeit bei der Aktualisierung
des DWA-Arbeitsblattes 139
„Einbau und Prüfung von Ab­wasserleitungen und -kanälen“
und der Erarbeitung der DWAMerkblätter 135-1 „Zu­sätz­liche
technische Vertrags­bedin­gun­
gen (ZTV) für Ent­wässe­rungs­
systeme – Teil 1: Kanal­bau in
offener Bauweise“ und 137-1
„Ein­bauten Dritter im Kanal“ in
den bearbeitenden DWA-Gre­
mien. Bei Letzterem geht es um
die Frage der Ver­legung von
Glasfaserkabeln in Abwasser­
leitungen und -kanälen.
Im Zusammenhang mit dem
Ausbau des deutschen Breit­
bandnetzes hat der rbv zum
Entwurf eines Gesetzes zur
Erleichterung des Ausbaus
digitaler Hochge­schwindig­
keitsnetze (DigiNetzG) Stellung
bezogen und auf die zahlreichen Risiken hingewiesen, die
in seinen Augen bei der Nut­
zung von vorhandenen physikalischen Infrastrukturen und
beim Einsatz von untiefen Ver­
lege­verfahren bestehen.
Des Weiter­en hat der Verband
an der Konzeption eines unter
der Ägide des Breitbandbüros
des Bundes erstellten Förder­
leit­
fadens mitgewirkt; der
Tech­
nische Ausschuss Kabel
hat sich hier an der Erarbeitung
des Kapitels „Technik“ beteiligt.
Infopoint, Handbuch & Co.
Drucksachen bilden einen
wichtigen Teil der Öffent­lich­
keitsarbeit des Verbandes. Im
Laufe eines Jahres gibt der rbv
eine Vielzahl von Schriften heraus, um die Themen öffentlich
zu machen, die für den Ver­
band und seine Mitglieder von
Belang sind. Im Jahr 2015 setzte
der Verband unter anderem
die Infopoint-Reihe mit
punkt „Technik“ fort
Schwer­
und veröffentlichte einen
Infopoint mit dem Titel „All­
gemein anerkannte Regeln der
Technik kontra Stand der
Technik“; Infopoints zu den
Themen „Druckprüfung Gas“
und „Druckprüfung Wasser“
sind derzeit in Vor­bereitung.
Ebenfalls eine Publikation aus
dem Bereich Technik ist das
vom rbv unter Mitwirkung des
AGFW herausgegebene, rund
900 Seiten starke „Netz­meister­
handbuch“, das als zuverlässiges Nach­schlage­werk für die
berufliche All­tagspraxis konzipiert worden ist.
Kontaktpflege mit den Medien
Im Gespräch geblieben ist der
rbv mit den Vertretern der
deutschen Baufachpresse. Sie
sind für den Verband wichtige
Partner, wenn es darum geht,
die Botschaften des Leitungs­
baus in die Öffentlichkeit zu
tragen und die Bekanntheit
des Verbandes im Sinne seiner
Mitglieder zu steigern. Im
Presse­gespräch, zu dem der
rbv im August 2015 in die
Räume der Kölner Geschäfts­
stelle eingeladen hatte, hatte
der Themenkomplex Europä­
isierung und Qualitäts­
siche­
Die Vorsitzenden der Landesgruppe Sachsen, Jörg Werner (links) und sein Stellvertreter Frank Rottmann.
rung ebenso Raum wie die
Frage nach der Verstetigung
von Investitionen und die für
die Branche erforderliche
Perso­nalentwicklung.
Landesgruppen
Sachsen und SachsenAnhalt (04.09.2015)
Unter der Leitung der Vor­
sitzenden Dipl.-Ing. Jörg
Werner und Dipl.-Ing. Rüdiger
Oelze tagten in Leipzig die
Mitglieder der Landesgruppen
Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Als Gäste begrüßt wurden
Dipl.-Ing. Gerald Bock, Leiter
der Ausbildungsstätte BBZM
Bildungs- und BeratungsZentrum Magdeburg, gGmbH,
Magdeburg, Grit Höfer, Ge­
schäfts­führerin Geschäfts­stelle
Leipzig des Bauindustrie­
ver­
bandes Sachsen/SachsenAnhalt, die in Vertretung von
Hauptgeschäftsführer
Dr.
Ro­bert Momberg an der Sit­
zung teilnahm, sowie Dipl.-Ing.
Jörg Scheibe, Vorsitzender
Vorstand Gas von der DVGWLandesgruppe Mittel­deutsch­
land, Dresden, und Dipl.-Ing.
Jens-Uwe Strehle, Geschäfts­
führer des Überbetrieblichen
Ausbildungszentrums Leipzig,
BFW Bau Sachsen e. V., Leipzig.
Darüber hinaus waren die
Ehrenmitglieder Dipl.-Ing.
Arnd Böhme und Dipl.-Ing.
Gunter Hüttner anwesend.
Rüdiger Oelze, der Vorsitzende der Landesgruppe Sachsen-Anhalt, und seine Stellvertreterin Grit Lichtenberg.
In ihrem Grußwort stellte Höfer
in­
aktuelle Zahlen der Bau­
dustrie Sachsen/Sachsen-An­
halt vor. Bauingenieure, so
Höfer, seien am Arbeitsmarkt
gefragt, die Zahl der neuen
Auszubildenden, die sich in
Leipzig für das Lehrjahr
2015/2016 angemeldet haben,
sei zufriedenstellend, für Mag­
deburg seien die Zahlen allerdings weniger gut. Grund­
sätzlich erfreue sich das Duale
Studium guten Zu­­spruchs.
Scheibe stellte in seiner Begrü­
ßung die Wichtigkeit der Zu­sam­­­menarbeit der Ver­bände
insbesondere bei den Themen
Netzagentur und Energie­wen­
de heraus; besonders hob er
die Koope­
ration von DVGW
und BDEW sowie von DVGW
und rbv hervor. Im Anschluss
entspann sich unter den Teil­
nehmern eine angeregte Dis­
kus­sion mit den Vertretern der
Aus­bil­dungs­zentren Bock und
Strehle über die Inte­
gration
ausländischer Nach­wuchs­
kräfte im Allge­meinen und von
Flüchtlingen im Beson­deren.
Die nächste Herbstsitzung der
beiden Landesgruppen wird
vom 20. bis 22. Oktober 2016
stattfinden.
Landesgruppe
Nordrhein-Westfalen
(11.09.2015)
In Dortmund hieß der Vor­sitz­
ende der Landesgruppe Nord­
rhein-Westfalen, Dipl.-Kfm.
Dr. rer. pol. Ralph Donath, als
Gäste Dr. Bernd Garstka, Ge­schäfts­führer des Berufs­för­
derungs­werks der Bau­in­dus­
trie NRW gGmbH, Düsseldorf,
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing.
Hans­jörg San­der, Vorsitzender
DVGW-Landes­­gruppe NRW,
Bonn, sowie Prof. Beate Wie­
mann vom Bau­industrie­ver­
band NRW, Düsseldorf, willkommen. Als Ehrenmitglied
nahm außerdem rbv-Ehrenpräsident Dipl.-Ing. Klaus Küsel
teil.
Im Anschluss an die Begrüßung
wurde in der Landesgruppe
Nordrhein-Westfalen gewählt.
rbv-Ehrenpräsident
Küsel
sprach den Vorsitzenden Dank
für die von ihnen geleistete
Arbeit aus, insbesondere auch
für Donaths Engagement im
figawa-Präsidium. Der schei-
dende stellvertretende Vor­
sitzende Dipl.-Ing. Siegfried
Kemper stand für das Amt
nicht mehr zur Verfügung. Ein­
stimmig als Nachfolger ge­­
wählt wurde Dipl.-Ing. Alex­
ander Klöcker.
Wiemann unterstrich in ihrem
Grußwort den Stellenwert, der
dem Erhalt der Zukunfts­
fä­
h­igkeit des Landes Nord­rheinWestfalen zukomme. Kritik
übte Wiemann am Umgang
der Landesregierung mit dem
Thema Breitband – Chancen
seien nicht wahrgenommen
worden, den diesbezüglichen
Bemühungen fehle es nach
wie vor an Tempo, lediglich
Bayern setze das Thema besser
um.
Dipl.-Ing. Alexander Klöcker
bedankte sich für die Wahl und
das ihm entgegengebrachte
Vertrauen. Im Anschluss referierte Klöcker über Opti­mie­
rungspotenziale in der Zusam­
menarbeit zwischen Auftrag­
geber und Auftrag­
nehmer
und betonte den Stellenwert
vertraglicher As­
p ekte. Als
wichtigen ersten Schritt be­­
zeichnete Klöcker die 2015 von
rbv und Bauindustrie gemeinsam geführten Ge­­spräche mit
der Thüga – die Leitungsbauer,
so Klöcker, fänden bei der
Thüga Gehör. Im Anschluss
machte Sander die auch für
Netzbetreiber prekäre Situ­
ation deutlich: Kosten­
sen­
kungen seien für Versor­gungs­
unternehmen die einzige Stell­
schraube, mit der auf Regu­
lierung reagiert werden könne.
Das bedeute, entweder an nur
wenigen Stellen und damit
nicht nachhaltig zu investieren
oder die Kosten für Fremd­
leistungen zu senken. In den
Versorgungsunternehmen sollen die Bereiche Gas, Wasser,
Strom stärker zusammen­
wachsen, auch die Prozesse
Nov | Dez 2015
Der Vorsitzende der LG NRW, Dr. Ralph Donath, (rechts), und der
neue stellvertretende Vorsitzende Alexander Klöcker. (Foto: rbv)
der Versorgungs­unternehmen
sollen verstärkt untersucht
werden.
Die nächste Sitzung der
Landesgruppe ist vom 8. bis
10. September geplant.
Landesgruppen BadenWürttemberg und Rhein­
land-Pfalz/Saarland
(18.09.2015)
Unter Vorsitz von Dipl.-Volksw.
Gudrun Lohr-Kapfer und Dipl.Ing. (FH) Fritz Eckard Lang fanden in Ulm die Sitzungen der
Landesgruppen Baden-Würt­
tem­­berg und Rheinland-Pfalz/
Saarland statt.
Als Gäste eingeladen waren
neben Dipl.-Ing. (FH) Thomas
Anders,
Geschäftsführer
DVGW-Landesgruppe BadenWürttemberg, Stuttgart, und
Dipl.-Ing. Heinz Flick, Ge­­
schäfts­führer DVGW-Landes­
Rheinland-Pfalz,
gruppe
Mainz, Prof. Dr.-Ing. Frieder
Haakh, Technischer Ge­schäfts­
führer des Zweck­
verbandes
Landeswasser ­v ersorgung,
Stutt­gart, sowie Dr.-Ing. Peter
Missal, Vor­
sitzender DVGWLandes­gruppe RheinlandPfalz, Mainz, und Bruno
Schwegler, Aus­bildungs­zen­
trum der Bau­wirtschaft Nord­
baden e. V., Mannheim.
In seinem Vortrag, den Haakh
unter den Titel „Analyse der
Infrastruktur zur Bestimmung
des notwendigen Erneue­
rungs­­­bedarfs in der Wasser­
versorgung“ gestellt hatte,
machte der Referent die He­r­
aus­
forderung deutlich, die
eine alternde Infrastruktur für
das Asset-Management von
Versorgungsunternehmen
dar­­stellt. Ziel nachhaltigen
Asset-Managements in der
Wasser­versorgung müsse sein,
nachfolgenden Generationen
eine funktionierende Ver­sor­
gungsinfrastruktur ohne In­­
stand­
haltungs- und Erneue­
rungs­rückstände zu übergeben – mit Unter­haltungslasten,
die wir heute zu tragen bereit
seien. Die Reichweite eines solchen Asset-Managements er­strecke sich über mindestens
eine Generation und erfordere
passende, robuste Werkzeuge
sowie eine belastbare Daten­
Unter Vorsitz von Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer und Dipl.-Ing.
(FH) Fritz Eckard Lang fanden Sitzungen der Landesgruppen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/Saarland statt. (Foto: rbv)
grundlage. Mindestens so
wichtig wie die Herleitung der
Ergebnisse sei deren Kommu­
nikation an kommunale Ent­
scheidungsträger und in die
Bürgerschaft, stellte der
Redner fest.
Im Anschluss berichtete Missal
über den Modellstandort
Kirch­­­heimbolanden als Bei­
spiel für die Regionalisierung
der Energieversorgung auf
Verteilnetzebene. Ziel des
rund 2,5 Mio. € teuren Pro­
jektes, das bis zum Jahr 2018
abgeschlossen sein soll, ist es,
den Austausch von elektrischer Energie zwischen Über­
tragungs- und Verteilnetz
mög­­­­lichst gering zu halten
und den erforderlichen Netz­
ausbau zu reduzieren. Wichtig
sei eine Gesamt­be­trachtung
der Energienetze und deren
optimales Zusam­menwirken.
Im Rahmen der von Fritz Eckard
Lang geleiteten Wahlen wurden Gudrun Lohr-Kapfer und
Dipl.-Ing. (FH) Kurt Schäfer in
ihren Ämtern als Vorsitzende
bzw. stellvertretender Vor­
sitzender der Landes­
gruppe
Dr. Ralph Donath (links) bedankte sich bei Siegfried Kemper für sein Engagement als stellvertretender
Vorsitzender in der Landes­gruppe NRW. (Foto: rbv)
Baden-Württemberg bestätigt.
Die nächste Herbstsitzung der
beiden Landesgruppen wird
vom 22. bis 24. September
2016 durchgeführt.
Landesgruppen
Nieder­sachsen und Nord
(25.09.2015)
In Wilhelmshaven tagten unter
dem Vorsitz von Dipl.-Ing.
Hartmut Wegener bzw. Dipl.Ing. Hüseyin Özkan die Landes­
gruppen Niedersachsen und
Nord. Als Gäste nahmen Dipl.Ing. Regina Kössel, Leiterin
Kursstätte Leitungsbau, abc
Ausbildungscentrum der Bau­
wirtschaft Mecklenburg-Vor­
pommern, Rostock, sowie
Rechts­
anwältin Ina Witten
vom Bauindustrieverband
Nieder­­­­­­sachsen-Bremen e. V.,
Bremen, teil.
In dem Vortrag mit dem Titel
„HDD: Entsorgung von Bohr­
klein und Bohrspülungen aus
Horizontalbohrungen“ referierte Witten über den Erlass
des Niedersächsischen Minis­
teri­ums für Umwelt, Energie
und Klimaschutz und seine
| 05
Dr.-Ing. Peter Missal hielt in der LG Baden-Württemberg einen Vortrag über die Regionalisierung der Energieversorgung auf Verteilnetzebene. (Foto: rbv)
Folgen. Witten ging außerdem
auf das Thema Ausnahmen bei
der Maut­pflicht für Werk­statt­
wagen ein und riet dazu, neue
Fahrzeuge, die der Definition
entsprechen, direkt als solche
zuzulassen.
V., Frankfurt/
Thüringen e. Main, Dipl.-Ing. (FH) Heinz Flick,
Geschäftsführer der DVGWLandes­gruppe Hessen, Mainz,
sowie Dipl.-Ing. (FH) Jörg
Höhler, Vorsitzender DVGWLandesgruppe Hessen, Mainz.
In der Landesgruppe Nord
standen ebenfalls Wahlen an.
Hierbei wurden Özkan und der
stellvertretende Vorsitzende
Dipl.-Ing. Thomas Wenzel einstimmig in ihren Ämtern
bestätigt.
Zu Beginn der Sitzung stellte
sich Höhler, seit Mai 2015 im
Amt, vor. Im Anschluss berichtete Buhro über die Arbeit des
Bildungs­
werks BAU HessenThüringen e. V. und informierte
dabei unter anderem über die
in Hessen-Thü­ringen initiierte
Kampagne „Bau … Stelle mit
Zukunft“ sowie „Berufsstart
Bau Aktiv“, eine vom Hes­
sischen Sozial­ministerium ge­­
förderte Maß­nahme zur Vor­
bereitung auf das Projekt
„Berufsstart Bau“. (s. a. Kurz­
nach­richten Berufs­bildung
S. 10)
Im nächsten Jahr werden die
beiden Landesgruppen in der
Zeit vom 15. bis 17. September
zusammentreten.
Landesgruppe Hessen/
Thüringen (09.10.2015)
Anstelle des Vorsitzenden
Dipl.-Ing. Uwe Thomas übernahm der stellvertretende Vor­
sitzende Dipl.-Ing. Christian
Balke die Leitung der Sitzung
in Wiesbaden. Balke hieß folgende Gäste willkommen:
Joachim Buhro, Leiter EBL Bil­
dungszentrum Frankfurt, BiW
Bildungswerk BAU Hessen-
Unter der Leitung von Dipl.Wirtsch.-Ing. Dieter Hessel­
mann fanden Wahlen statt, in
deren Rahmen Balke als Vor­
sitzender gewählt und Dipl.Ing. Armin Jordan als Stell­ver­
treter bestätigt wurde.
Fortsetzung S. 6
Bei den Wahlen in der Landesgruppe Nord wurden Hüseyin Özkan (Vors./rechts) und Thomas Wenzel
(Stv.) in ihren Ämtern bestätigt. (Foto: rbv)
06 |
Nov | Dez 2015
Die rbv-Landesgruppen haben getagt (Fortsetzung)
Der Vorsitzende der LG Niedersachsen, Hartmut Wegener (links), und sein Stellvertreter, Ernst Schaffarzyk. Rechts im Bild RA Ina Witten vom Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen e. V., Bremen, die
einen Vortrag über „HDD: Entsorgung von Bohrklein und Bohrspülungen aus Horizontalbohrungen“
(Foto: rbv)
hielt. Der bisherige Vorsitzende Uwe
Thomas hatte sich für eine
erneute Wahl nicht mehr zur
Verfügung gestellt.
Die nächste Herbstsitzung der
Landesgruppe findet vom
1. bis 2. September 2016 statt.
Landesgruppe Berlin/
Brandenburg (16.10.2015)
In Schwerin führte der Vor­
sitzende Dipl.-Ing. (FH) Man­
fred Vogelbacher durch die
Sitzung der Landesgruppe
Berlin/Brandenburg.
Zu den eingeladenen Gästen
zählten Dipl.-Ing. Henning
Bau­mann, Geschäftsführer der
Hauptabteilung Technik im
Bauindustrieverband BerlinBrandenburg in Potsdam,
so­wie Martin Brack, Leiter des
Überbetrieblichen Ausbil­
dungs­­­­­zentrums der Bau­wirt­
schaft Brandenburg an der
Havel, Berufsförderungswerk
e. V. des Bauindustrieverbandes
Berlin-Brandenburg e. V., Bran­
denburg. Ferner begrüßt wurden Dipl.-Ing. Rainer Eder,
Ehren­präsident des Bau­in­
dustrie­­­­verbandes Berlin-Bran­
denburg e. V., Berlin, Prof. Dipl.Berging. Jens Hölterhoff, Vor­
standsvorsitzender der Ger­
man Society for Trenchless
Technology e. V., Berlin, sowie
Kay Kornatzki, Geschäftsführer
des Berufsförderungswerks
der Fachgemeinschaft Bau
Berlin und Brandenburg, Berlin.
In seinem Grußwort informierte Baumann darüber, dass die
Fachgemeinschaft Bau und
der Bauindustrieverband derzeit Möglichkeiten einer ge­meinsamen Zukunft prüften.
„Wie können gemeinsam Ziele
erreicht werden, die den Rohr­
leitungsbauunternehmen guttun?“, laute die Frage, auf die
Antworten gefunden werden
müssten. Das sei auch der
Wunsch der Mitglieder, die im
gemeinsamen Handeln Chan­
cen sähen. Ziel müsse es sein,
Interessen und Kräfte zu bündeln. Hölterhoff sprach sich
ebenfalls dafür aus, die Zusam­
menarbeit der Ver­
bände im
Leitungsbau zu verstärken, um
größere Durch­schlagskraft zu
erreichen.
In der anschließenden Diskus­
sion lag der Fokus insbeson­
Prof. Jens Hölterhoff (Foto: rbv)
Christian Balke (links) wurde als Nachfolger von Uwe Thomas zum neuen Vorsitzenden der Landesgruppe Hessen/Thüringen gewählt. Als Stellvertreter bestätigt wurde Armin Jordan. (Foto: rbv)
Der Vorsitzende der LG Berlin/Brandenburg, Manfred Vogelbacher und seine Stellvertreter Thomas
(Foto: rbv)
Frisch und Wolfgang Frey (von rechts). dere auf der Einbindung von
Asyl­­­bewerbern in die Nach­
wuchsgewinnung und der
Ver­­stärkung der Imagebildung
im Leitungsbau.
Die nächste Herbstsitzung der
Landesgruppe steht vom 13.
bis 15. Oktober 2016 an.
Landesgruppe Bayern
(23.10.2015)
Unter dem Vorsitz von Dipl.Ing. Ewald Weber trafen sich in
Bad Kissingen nicht nur die
Mitglieder der Landesgruppe,
sondern außerdem eine Reihe
geladener Gäste, darunter Her­
bert Dech­ant, Leiter des Bau­
indus­trie­Zentrums Nürn­bergWetzen­dorf, Bayerischer Bau­
industrie­verband e. V. Bau­in­
dustrie­Zentrum Wetzen­dorf,
Dr. rer. pol. Detlef Lupp, Ge­schäftsführerdes Baye­ri­schen
Bauindustrie­verbandes e. V.,
und Jörn-Helge Möller, Ge-­
schäftsführer DVGW-Lan­des­
gruppe Bayern, München.
des EU-Schwellenwertes sowie
der Großen Vergabe­rechts­no­
velle und der Novellierung des
Bau­vertragsrechts auseinander.
Möller informierte die An­­we­
senden über den Stand des
Projektes DVGW 2025; außerdem ging der Redner auf die
Liefer­engpässe im Bereich PE
sowie auf das Thema Biogas
ein.
Auch in Bayern standen
Wahlen auf dem Programm,
die unter der Leitung von Dipl.Wirtsch.-Ing. Dieter Hessel­
mann durchgeführt wurden.
Weber sowie die stellvertretenden Vorsitzenden Heinz
Grabau und Dipl.-Ing. (FH)
Alexander Heidel wurden in
ihren Ämtern einstimmig
be­
stätigt; Weber tritt seine
letzte Amtszeit an und wird
2017 nicht erneut kandidieren.
Als Termin für die nächste
Zusammenkunft der Landes­
gruppe einigte man sich auf
den 13. bis 15. Oktober 2016.
(rbv)
Dr. rer. pol. Detlef Lupp, Geschäftsführer des Bayerischen
Bauindustrieverbandes
e. V.,
sprach unter anderem über die
Zu­lässigkeit von Nebenangeboten unterhalb des EU-Schwellenwertes. (Foto: rbv)
In seinem Vortrag setzte sich
Lupp mit der Zulässigkeit von
Nebenangeboten unterhalb
Leiten die LG Bayern (v. li.): Alexander Heidel (Stv.), Ewald Weber (Vors.) und Heinz Grabau (Stv.). (Foto: rbv)
Nov | Dez 2015
DGUV-Regel 103-002: rbv sorgt für Klarstellung
| 07
Neue Bau-Mindestlöhne ab 1. Januar 2016
Keine weiteren Testate nötig Neues Jahr, neuer Tarif
In seiner im Juli 2015 veröffentlichten Ausgabe von „AGFW Blickpunkt aktuell“
hatte der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW) eine
zusätzliche Verfahrenszulassung für das Anbohren von Fernwärmeleitungen
angeboten und sich dabei auf die DGUV-Regel 103-002 (vormals BGR/GUV-R 119),
Abschnitt 5.6.5 der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse
berufen. Für Unsicherheit gesorgt hatte die Formulierung, dass seitens des ausführenden
Unternehmens eine gutachterliche Stellungnahme z. B. für das Anbohrverfahren oder
das Rohrfrostver­fahren nachzuweisen sei, wie sie u. a. von durch den AGFW benannten
Fachleuten erstellt werden könne. Der rbv reagierte umgehend und versandte ein
Rundschreiben an seine Mit­glieds­unternehmen, das für Klarheit sorgte.
Im Detail müssen Leitungs­
bauunternehmen folgende
Unterlagen vorhalten:
Fach­per­sonals (min. DGUV
103-002 und DGUV 100500 Kap. 2.26)
für das Schweißen des Stut­
zens oder der Absperr­ein­
richtung:
1. Nachweis der Schweiß­ver­
fahrensprüfung nach DIN
EN ISO 15614-1
2. gültige Schweißer-Prü­
fungs­­bescheinigung nach
DIN EN ISO 9606-1
3. Benennungsschreiben
des eingesetzten Schweiß­
fach­personals (Schweiß­
aufsicht, Schweißer und
NDT-Per­sonal)
4. projektbezogene, qualifizierte Schweißanweisung
5.Gefährdungsbeurteilung
für das eingesetzte Ver­
fahren
6.Arbeitsanweisung auf
lage der Gefähr­
Grund­
dungs­­beurteilung
7. Zulassung /Q uali­f i­z ie ­
rungs­n achweis
und
Be­nen­nung der Schweiß­
aufsicht
8. Nachweis einer jährlichen,
spezifischen Unter­wei­
sung des eingesetzten
Für das Anbohren:
1. Beschreibung des eingesetzten Equipments (An­bohr­gerät, zugehörige
Stutzen oder Absperr­ein­
richtungen)
2.CE-Kennzeichnung und
Anwendungsbereich des
An­b ohr­­g eräts
(inkl.
Stutzen oder Absperr­ein­
richtungen und im Be­
darfs­fall inkl. Adapter)
3. Bedienungsanleitungen
des Herstellers für alle im
Verfahren eingesetzten
Arbeitsmittel
4. Nachweis der mindestens
jährlichen Funktions­prü­
fung des eingesetzten An­bohr­
geräts durch eine
befähigte Person
5. Gefährdungsbeurteilung
für das eingesetzte Ver­
fahren
6.Arbeitsanweisung auf
lage der Gefähr­
Grund­
dungs­b eurteilung zum
Anbohren
7. Nachweis über durchgeführte und geplante Schu­
lungen des Fachpersonals.
8. Nachweis über regelmäßige (mindestens jährliche)
spezifische Unterweisung
der benan­nten Personen
9. Namensliste der benannten Personen (Ausführ­en­
de und Arbeitsverant­
wort­
liche), die mit dem
Anbohrverfahren be­traut
sind.
Gemäß dem am 3. Mai 2013 vereinbarten Tarifvertrag zur Regelung der
Mindest­löhne gelten ab dem 1. Januar 2016 neue Bau-Mindestlöhne. Diese
betragen vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2016 …
… im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, ausgenommen
die Gebiete der Länder Berlin, Brandenburg, Meck­lenburgVorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thü­ringen:
Mindeslohn (West)
TL €
BZ €
GTL €*
Lohngruppe 1
10,62
0,63
11,25
Lohngruppe 2
13,65
0,80
14,45
… im Gebiet der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vor­
pommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen:
Mindeslohn (Ost)
TL €
BZ €
GTL €*
Lohngruppe 1
10,43
0,62
11,05
Das Verfahren ist regelmäßig
praktisch zu unterweisen.
Auf Basis der oben genannten
Punkte kann, z. B. durch die
Verantwortliche Fach­aufsicht
FW 601 des Unter­nehmens,
die gutachterliche Stellung­
nahme angefertigt werden.
Damit können die Leitungs­
bau­unter­nehmen die ge­nann­ten Be­dingungen und
Anfor­derungen erfüllen; weitere Testate müssen nicht beigebracht werden. (rbv)
Nürnberg
… im Gebiet des Landes Berlin:
Mindeslohn (Berlin)
TL €
BZ €
GTL €*
Lohngruppe 1
10,62
0,63
11,25
Lohngruppe 2
13,50
0,80
14,30
* Legende: TL = Tarifstundenlohn, BZ = Bauzuschlag,
GTL = Gesamttarifstundenlohn (Quelle: TV Mindestlohn)
rbv und DVGW CERT bekräftigen Kooperation
Zusammenarbeit wird weiter großgeschrieben
Am Rande der Gas- und Wasserfachlichen Aussprachetagung (gat/wat) 2015 in
Essen haben die rbv GmbH und die DVGW CERT GmbH ihre schon seit vielen
Jahren bewährte Zusammenarbeit formal bekräftigt.
Schulterschluss bekräftigt: Dipl.-Ing. Mario Jahn, Geschäftsführer der rbv GmbH, Alexandra Ernst,
Kaufmännischer Vorstand des DVGW, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hesselmann, Geschäftsführer des rbv,
Dipl.-Ing. Gabriele Schmidt, Geschäftsführerin DVGW CERT GmbH, Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW. (Foto: rbv)
Mit Blick auf die Festlegung der
Anforderungen an Leitungs­
bau­
unternehmen ist der
Deutsche Verein des Gas- und
Wasserfaches e. V. (DVGW) traditionell ein wichtiger Partner
bauver­
für den Rohrleitungs­
band e. V. (rbv). Das von der
DVGW-Tochter DVGW CERT für
Unternehmen aus dem Rohr­
leitungsbau angebotene Zerti­
fizierungsverfahren ist eines
der ältesten Qualitäts­
siche­
rungsverfahren für Dienst­
leister im Gas- und Wasserfach.
Es hat sich insofern als wichtiges Instrument im Rahmen der
Auswahl von Dienstleistern in
der Energie- und Versorgungs­
wirtschaft bewährt, als es
Unter­­nehmen die Möglichkeit
bietet, ihre Fachkompetenz im
Leitungsbau von unabhängigen Fachexperten prüfen zu
lassen und im Markt durch das
Zertifikat sichtbar zu machen.
Auf der diesjährigen gat/wat
haben die Töchter der Fach­
verbände ihre Zusam­men­ar­
beit gefestigt. Diese kommt in
verschiedenen Feldern zum
Tragen – etwa bei der Infor­
mation interessierter Unter­
nehmen rund um das technische Regelwerk, der fachlichen
Unterstützung der DVGW
CERT bei der Weiterentwick­
lung von Werkzeugen, die für
die verschiedenen Prüfungs­
teile von den eingesetzten
Ex­per ­­ten anzuwenden sind,
oder bei der Durchführung
von Kunden­foren und Veran­
staltungen.
Zum Pool der Experten der
DVGW CERT GmbH gehören
auch Vertreter des Leitungs­
baus. Als bestens qualifizierte
Fachleute, die das Verfahren
zur Anerkennung als z. B. GW
301-Experte der DVGW CERT
erfolgreich durchlaufen haben,
halten sie das Zertifizie­rungs­
verfahren sowie die zugrunde
gelegten Anforderungen aus
den Regelwerken konsequent
ein. Das Resultat: eine fachlich
fundierte, praxisbezogene Prü­
fung auf Augenhöhe, die bei
den Auftraggebern für Ver­
trauen in die Zertifizierung der
DVGW CERT GmbH und damit
in die entsprechenden Zerti­
fikate der Dienstleister sorgt.
Der Schulterschluss, den die
rbv GmbH und die DVGW CERT
GmbH vertraglich besiegelt
haben, stellt sicher, dass sich an
diesem Erfolgsrezept auch
zukünftig nichts ändert. (rbv/
DVGW CERT)
08 |
Nov | Dez 2015
Anspruchsvolles Projekt für Verpackungshersteller realisiert
Nicht verzagen, Beermann fragen
Im Stammwerk des Verpackungs- und Folienherstellers Bischof + Klein SE & Co. KG (B+K) in Lengerich wurden
im Rahmen der Umsetzung eines anspruchsvollen, neuen Energiekonzeptes Kaltwasser-, Kühlwasser- und
Werkheizleitungen neu verlegt. Die Arbeiten im Hause des auf flexible Verpackungen aus Kunststoff und
Kunststoffverbunden sowie technische Folien für fast jede Anwendung spezialisierten Komplettanbieters sind eines der
anspruchsvollsten Projekte, welche die Josef Beermann GmbH & CO. KG aus Hörstel in der jüngeren Vergangenheit bewältigt hat. Von den Leitungsbau-Profis, die seit 2002 Mitglied im Rohrleitungsbauverband e. V. sind und u. a. die Zerti­
fizierungen G3 ge, st, pe / W3 ge, pvc, pe / BMS besitzen, war gleich in mehrfacher Hinsicht Maßarbeit gefragt: Zum einen
erschwerten die teils sehr beengten Platzverhältnisse, komplizierte isometrische Leitungsführungen und der Verkehr auf
dem Werksgelände die Arbeiten. Zum anderen mussten die Kabel- und Rohrleitungsbauspezialisten von Beermann den
außergewöhnlich hohen Ansprüchen gerecht werden, die der Auftraggeber mit Blick auf den Umgang mit Energie und
Rohstoffen formuliert hatte – alles in allem ein komplexes Bündel von Herausforderungen, denen sich kein anderes
Unternehmen stellen wollte, zumal die zur Verfügung stehende Zeit äußerst knapp bemessen war.
wiesenen Platz miteinander verschweißt, sodass Rohr­längen von
32 m in den Graben eingebaut werden konnten. Der Platz für
diese Arbeiten war ebenfalls beengt, sodass auch dieser Arbeits­
schritt eine beträchtliche Herausforderung darstellte.
Eine weitere Besonderheit ergab sich, weil aufgrund von Platz­
problemen zwei Leitungen (KMR Rohr DN 150/ DA 250) zur
Einbindung eines neuen Kesselraums ins System nicht durch die
Frostschürze des alten Kesselraumes gelegt werden konnten.
Deshalb wurden die beiden Leitungen außen am alten Kesselraum
verlegt und in Höhe der ersten Etage ins Gebäude eingeführt.
Abschließend wurden die Leitungen vom alten Kesselraum über
eine neu zu errichtende Rohr­brücke geführt und an die bestehende Ver­teilung angebunden. Dazu wurde die alte Rohrbrücke
demontiert und die neue Brücke von Beermann mit den Rohren
bestückt. Im Anschluss errichtete ein eigens beauftragtes Stahl­
bauunternehmen die vorab bestückte neue Brücke. Auch hier
bildete der straffe Zeitplan eine besondere Herausforderung,
zumal das Ausfädeln der Rohrleitung aus der alten Brücke ebenfalls technisch anspruchsvoll war. Um bei der Verlegung der neuen Rohre Zeit zu sparen, wurde auch hier mit Rohrlängen von
16 m gearbeitet.
Bei den Arbeiten auf dem Werksgelände des Verpackungs- und Folienherstellers Bischof + Klein mussten die Experten von Beermann
Leitungen in einem Graben verlegen, der vor mehrfach am Tag mit
Granulat befüllten Silos verlief. (Foto: Beermann)
Beermann nahm die Herausforderung an
Als einer der führenden Komplettanbieter in Europa produziert
die Bischof + Klein SE & Co. KG an ihrem Firmensitz im westfälischen Lengerich flexible Verpackungen aus Kunststoff und
Kunststoffverbunden sowie technische Folien für fast jede An­­
wendung. 2015 mussten auf dem Werksgelände neue Lei­tungen
für Kalt- und Kühlwasser sowie Heizungsleitungen verlegt werden. Was sich einfach liest, verlangte dem Auftraggeber ebenso
ein Höchstmaß an Flexi­bilität ab wie der Abteilung Kabel- und
Rohr­leitungsbau der Josef Beermann GmbH & Co. KG aus Hörstel,
die mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt wurde. „Viele
andere Unternehmen hatten angesichts des engen Zeit­plans von
nur vier Wochen gar nicht erst ein Angebot abgegeben“, stellt
Bauleiter Bartho­lomäus Figlarz vom Bereich Kabel- und Rohr­
leitungsbau bei Beermann klar.
Flexibilität war der Schlüssel
In luftiger Höhe mussten auch die Arbeiten vonstatten gehen, die
Beermann im Rahmen zweier Folgeaufträge vornahm: Zwei
Kühlwasser- und Fernwärmeleitungen DN 150 / DA 250 wurden
auf einer Strecke von 40 m durch das Gebäude und auf weiteren
40 m in 14 m Höhe über das Dach verlegt. Dafür wurden die
Rohrlängen zum Teil am Boden vorgerichtet und danach aufs
Dach gehoben – eine Aufgabe, die zusätzlich erschwert war
durch die komplizierte isometrische Leitungsführung. Die Anfor­
derungen sowohl an das Planungsbüro als auch an den im
Um Zeit zu sparen, wurden auf einem dafür zugewiesenen Platz jeweils zwei Rohre miteinander verschweißt, sodass mit Rohrlängen
von 32 m gearbeitet werden konnte. (Foto: Beermann)
Über der Straße „Hullmanns Damm“, die zwischen zwei Werksteilen
verläuft, wurde eine neue Rohrbrücke errichtet. (Foto: Beermann)
Rahmen der Baumaßnahme beauftragten Straßen- und Tiefbauer
sowie an Beermann waren hoch, aber dank der guten Koordination
aller Gewerke konnte die veranschlagte Gesamtbauzeit von vier
Wochen eingehalten werden. Beermann-Bauleiter Figlarz lobt
das Engagement aller Beteiligten, ohne das die Aufgabe in der
kurzen zur Verfügung stehenden Zeit nicht erfolgreich zu lösen
gewesen wäre: „Auch der Auftraggeber hat ein Höchstmaß an
Flexibilität gezeigt – so konnten wir in kurzer Zeit und mit nur
wenig Personal sehr viel bewegen.“ (Beermann)
Die größte Herausforderung, welche die Exper­ten von Beermann
auf dem Werksgelände erwartete, ist vor Ort bereits aus der Ferne
zu erkennen: „Die Silotürme von B+K werden durchgehend mit
Kunststoff­granulat beliefert, das im Werk weiterverarbeitet wird“,
erläutert Figlarz. Die neuen Kalt- und Kühl­wasserrohre mussten in
einem breiten Graben verlegt werden, der quer über die Haupt­
werkszufahrt sowie direkt vor den Silos verläuft und Platz für insgesamt 12 Rohre bietet. Um den Lieferbetrieb nicht zu stören,
habe man mit den Arbeiten „früh begonnen und spät aufgehört“.
Mit großen Rohrlängen Zeit gespart
Für die Erstellung der benötigten Kaltwasserrohre verlegten die
Experten von Beermann 170 m Kunststoffmantelrohre DN 200/ DA
315 und 300 m Kunststoffmantelrohre DN 150/ DA 250. Um Zeit zu
sparen, wurde mit Rohrlängen von 16 m ab Werk gearbeitet.
Zum Teil wurden die Rohre dann auf einem eigens dafür ausge-
Der Graben vor den Silos war mit zwölf Rohren sowie einer Druckluft- und einer Wasserleitung belegt. (Foto: Beermann)
Nov | Dez 2015
| 09
An­fang der 1980er Jahre hat
die SWR 1983 die ersten Fernwärmeversorgungsleitungen
gebaut. Zu Beginn der 1990er
Jahre wurde dann das
Leistungs­­spektrum um den
Bereich Kabelleitungstiefbau
erweitert und Betriebsstätten
in Berlin und Thüringen
gegründet.
Über die Region hinaus
2000 strukturierte sich das
Unternehmen neu. Mit der
Einführung des Qualitäts­
managements DIN EN ISO
9001 wurden die Voraus­
setzungen dafür geschaffen,
auch komplexere Baumaß­
nahmen zu bearbeiten und
abzuwickeln. In der Folgezeit
entwickelte sich die SWR zu
einem
mittelständischen
Unter­­nehmen mit zunehmend
überregionaler Ausrichtung,
2008 wurde ein Sicherheits-,
Gesundheits- und Umwelt­
schutzmanage­m ent­s ystem
eingeführt und das Unter­
nehmen nach SCC** zertifiziert. Im darauf folgenden Jahr
kam es zur Gründung weiterer
Betriebsstätten in Nürnberg
und München. Heute beschäftigt die Südwestdeutsche
Rohrleitungsbau GmbH, für
die Walter Herlitschke und Dirk
Heesen als Geschäftsführer
tätig sind, rund 160 Mitarbeiter.
Hinzu kommen 14 Auszu­bil­
dende. Das jährliche Auf­trags­
volumen beläuft sich auf rund
22 bis 23 Millionen Euro einschließlich der drei Nieder­
lassungen in München, Die­
burg und Ulm. (SWR)
rbv-Mitglied feiert Jubiläum
SWR seit 50 Jahren erfolgreich im Markt
Am 21. April 1965 wurde die Südwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH (SWR) in
Frankfurt am Main gegründet. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich ein
erfolgreiches und über die Region hinaus bekanntes Unternehmen, das Bau­
leistungen im Bereich Tief-, Rohr-, Kanal- und Kabelleitungsbau anbietet und medienübergreifend in den Sparten Fernwärme, Gas, Wasser, Strom und Telekommunikation sowie im Kanal-,
Anlagen- und Straßenbau tätig ist. In diesem Jahr konnte das Unternehmen, das seit 1968
Mitglied im Rohrleitungsbauverband ist, sein 50-jähriges Firmenjubiläum feiern. Unter dem
Motto„Gestern – heute – morgen“ fand am 17. September am Standort Intzestraße in Frankfurt
am Main eine große Feier mit anspruchsvollem Rahmenprogramm statt. Als Festredner ließ
Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) die Firmengeschichte Revue passieren.
Die Hochtief AG, die Maingas
AG, heutige Mainova AG und
die HSE AG gehörten 1965 zu
den Gründungsmitgliedern
der Südwestdeutschen Rohr­
leitungsbau GmbH, die zu­
nächst im Bau von Gas- und
Wasserleitungen tätig war.
Nach dem Neubau von Büro­
gebäude und Werkstatt
Am 17. September feierte rbv-Mitglied SWR sein 50-jähriges Bestehen. Walter Herlitschke (Mitte) und Dirk Heesen (rechts) beim Sektempfang.
(Fotos: SWR)
rbv und DVGW intensivieren Zusammenarbeit
Kooperation beschlossene Sache
Im Rahmen der gat/wat, die zwischen dem
26. und 28. Oktober 2015 in Essen stattfand, trafen sich Vertreter des rbv und der DVGW-Landes­
gruppen, um ihre zukünftige Kooperation abzustimmen.
Eines der ersten gemeinsamen Projekte ist die Zusam­
menarbeit bei den Aufbaulehrgängen 2016, die bereits im
Januar beginnen.
Mario Jahn, Geschäftsführer
der rbv GmbH, und Dieter
Hesselmann, Geschäftsführer
von rbv GmbH und Rohr­
leitungsbauverband
e. V.,
haben mit den DVGW-Landes­
gruppen die Zusam­menarbeit
für die kommenden Jahre
abgestimmt.
Jörn-Helge
Möller, Geschäftsführer der
DVGW-Landesgruppe Bayern
und Sprecher der DVGWLandesgruppen, betont den
Stellenwert der Vereinbarung:
„Die Kooperation zwischen rbv
und DVGW ist nicht nur ein
weiterer wichtiger Schritt im
Zukunftsprojekt DVGW 2025,
sondern sie kommt insbesondere den Mitgliedern beider
Verbände, den Landesver­bän­
den und deren Regional­grup­
pen zugute.“
Jahn und Möller sind sich
sicher, dass die gemeinsam
konzipierte Veranstaltungs­
serie Aufbaulehrgänge Leucht­
turmfunktion für weitere Ko­­
ope­ra­tionen im Weiter­bil­
dungs­
bereich hat. Die Lehr­
gänge bieten neben aktuellen
Themen und Infos zu relevanten Neuerungen aus den
Regel- und Normenwerken
geballtes Wissen mit hohem
Praxisbezug über Innovationen
aus den Bereichen Werkstoffe,
Gerätetechnik und Arbeits­
verfahren sowie aus dem
Be­reich Unfallverhütung. Die
erste von bundesweit 26 Ver­
anstaltungen findet bereits am
5. Januar 2016 statt. Ziel­gruppe
der Veran­staltungs­reihe ist das
Fachpersonal im Rohr­leitungs­
bau sowie im Rohrnetzbetrieb
der Gas- und Wasserwirtschaft;
die An­mel­dung zur Teilnahme
ist online unter der Adresse
www.brbv.de möglich.
Dieser ersten gemeinsamen
Aktion sollen weitere folgen,
welche die Exzellenz und die
Schwerpunkte der beiden Ver­
bände sinnvoll miteinander
verknüpfen. Welche Themen
und Bedürfnisse beider Mit­
gliederkreise in Projekten um­­
gesetzt werden sollen, will
man zukünftig gemeinsam
eruieren und festlegen. (rbv)
Kooperation per Handschlag besiegelt: v. l. n. r. Lars Thiele (DVGW
Berlin), Björn Nolte (DVGW Nord), Bernd Traue (DVGW Bayern), Mario
Jahn (rbv GmbH), Dr. Thorsten Birkholz (DVGW Nord), Thomas Anders (DVGW BW), Jörn-Helge Möller (DVGW Bayern), Dieter Hesselmann (rbv e. V.), Stefan Neuschwander (DVGW Saarland). (Foto: rbv)
10 |
Nov | Dez 2015
+++ Kurznachrichten aus der Berufsbildung +++
Aus dem AfP
Veranstaltungshinweise
AfP begrüßt neue Mitglieder
rbv-Scheckkarte GW 331 ergänzt Ausweis
Auf der Herbstsitzung des AfP am 13. Oktober 2015 hat der Vorsitzende des Ausschusses Armin Jordan
mit Cornelia Weber-Hunke von der Firma Bergmann Bau GmbH aus Dortmund und Alfons Börgel von
der Firma Josef Beermann GmbH aus Hörstel zwei neue Firmenvertreter im Ausschuss für
Personalentwicklung begrüßt. Anlässlich der Herbstsitzung im Hause der Bau ABC in Rostrup unterstrich
Jordan die Bedeutung der Berufsbildung für die Unternehmen.
Zum Download: Infopoints, Flyer und Broschüren
Auf seiner Homepage bietet der rbv unter dem Punkt
Leistungen/Publikationen/Personal­entwicklung die aktuellen Veröffent­lichungen und Infomaterial des Ausschusses für
Personal­ent­wicklung (AfP) zum kostenlosen Download an.
Unter anderem finden Sie hier auch die neue Broschüre „Ausbildung Rohr­
leitungsbauer/-in“.
Nachwuchs im Fokus
Anerkennung für die duale Ausbildung
Dem Handwerk in Deutschland fehlt der Nachwuchs – bis 2020 werden einer Studie zufolge 1,8 Millionen
Fachkräfte fehlen, schon heute bleibt in Kleinstbetrieben jeder zweite Ausbildungsplatz frei. Einen der
Gründe für den sich abzeichnenden Mangel sieht Prof. Elisabeth Krekel vom Bonner Bundesinstitut für
Berufsbildung in der fehlenden Anerkennung der dualen Ausbildung, die zu einer Lücke vor allem auf
der mittleren Qualifikationsebene führe. Ihre Kritik: Nach dem Pisa-Schock habe man sich einseitig auf
die Zahl der Studienanfänger konzentriert. Ausdrück­liches Lob für die duale Berufsausbildung in
Deutschland gibt es von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD):
In keinem anderen Land gelinge der Übergang zwischen Schule, Ausbildung und Beruf so reibungslos.
Flüchtlinge: Ausbildung als Integrationschance
In der Sitzung des HDB-Berufsbildungsausschusses am 3. November 2015 zeigte Dr. Carmen Bârsan von
der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände BDA in einer Präsentation Möglich­keiten
zur Integration von Flüchtlingen in die Berufsausbildung auf und wies auf rechtliche Rahmenbedingungen
hin. In Zusam­menarbeit mit den Verbänden sollen dazu in Kürze auch Informationen über den Arbeits­
marktzugang von Asylsuchenden und geduldeten Personen für Unternehmen dargestellt werden.
Pilotprojekt Berufsstart Bau auf Erfolgskurs
Laut einer Online-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handels­kammer­tages (DIHK) vom August 2014
müssen sich Unternehmen aufgrund sinkender Bewerber­zahlen künftig verstärkt auf leistungsschwächere Azubis einstellen. Das von den Sozial­partnern der Baubranche, dem Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie, dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Industriegewerkschaft BauenAgrar-Umwelt ins Leben gerufene Pilotprojekt „Berufsstart Bau“ bietet finanzielle Förderung für
Maßnahmen, die der gezielten Vorbereitung auf eine Ausbildung in der Bauwirtschaft dienen. Anfang
des Jahres ist das Projekt in die zweite Förder­periode 2014/2015 gestartet, und zwar unter noch stärkerer
Beteiligung der Maß­nahmenträger. Der Erfolg: Gegenüber der ersten Förderphase zeigen die vorläufigen
Zahlen einen Zuwachs an Maßnahmenteilnehmern und ein Absinken der Teil­nehmerabbrüche.
Film beantwortet Fragen zum Mindestbeitrag Berufsausbildung
Seit dem 1. April 2015 gilt für alle
Baubetriebe ein betriebsbezogener Mindestbeitrag, der einmal
jährlich abgerechnet wird. Die
Sozialkassen Bau (SOKA-BAU) haben auf ihrer
Website unter der Adresse www.soka-bau.de/
soka-bau_2011/desktop/de/Arbeitgeber/
Beitraege/Solo-Selbststaendige/
nützliche
Informationen zum Thema zusammengestellt. Ein
kurzer erklärender Film vermittelt Hintergrundwissen und gibt Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Ein Stempel im GW 331-Ausweis
dokumentiert die pflichtgemäße und
regelmäßige Nach­
schulung der
Schweißaufsicht im Rahmen der Ver­
längerungsschulungen GW 331. Als
praktische Ergänzung erhalten die
Teilnehmer zusätzlich einen GW
331-Ausweis im Scheck­karten­format;
die Ausgabe der Karten erfolgt ab
sofort in den GW 331-Verlängerungs­ver­anstaltungen des Rohr­leitungs­
bauverbandes. „Die Karte dient einer modernen Darstellung und einer
schnel­len Zuordnung“, erläutert rbv-Referent Dipl.-Ing. Helge Fuchs. Die
vorhandenen Aus­weise mit den eingetragenen Verlänge­rungsnachweisen
bleiben ohne Ein­schrän­kungen gültig. Das bewährte und unkomplizierte
Stempelsystem wird der rbv auch weiterhin anwenden.
Asbestsachkunde nach Nr. 2.7 TRGS 519,
Anlage 4A
Der zweitägige Kurs, der mit einer staatlichen Prüfung
abschließt, stößt in den Leitungs­bauunternehmen auf
reges Interesse. Auch 2016 werden in diesem Bereich wieder bundesweit Kurse angeboten.
Asbestsachkunde für ASI-Arbeiten
nach TRGS 519, Anlage 5
Mit diesem Fortbildungslehrgang verlängern Sie die Gültig­
keit Ihrer Sach­kunde um weitere sechs Jahre. Vor dem
30. Juni 2010 erworbene Sach­kundenachweise verlieren
zum 30. Juni 2016 ihre Gültigkeit. Die Schulungs­dauer
beträgt 1 Tag. Auch hier werden bundesweit Termine angeboten.
Aufbaulehrgang Fernwärme im Nu ausgebucht
Das vom rbv und vom Energie­effi­zienz­ver­band für Wärme, Kälte und KWK
e. V. (AGFW) seit Jahren gemeinsam ausgerichtete Seminar „Auf­
bau­
lehrgang Fern­wärme“ hat erstmals in den Räum­lich­keiten der MVV Energie
AG stattgefunden. Ein moderner Seminar­raum bot den angemessenen
Rahmen für die Seminar­reihe, die die Teilnehmer in kurzer Zeit und für niedrige Kosten über Neue­rungen aus dem Bereich Fernwärme informiert. Die
50 zur Verfügung stehenden Plätze waren innerhalb kürzester Zeit vergeben; unter den Teil­nehmern waren sowohl Mitarbeiter von Leitungs­bauern
als auch aus Versorgungs­unternehmen. Aufgrund des großen Erfolges wird
im Novem­ber 2016 erneut ein Termin in den Räumen der MVV angeboten.
(Foto: MVV Energie AG)
Nov | Dez 2015
| 11
einiger Zeit nicht mehr üblich.
Angebotsverknappung mit
Rationierungen und nie ge­kannten Ausschlägen der
Notie­rungen nach oben. Erst
Mitte 2015 normalisierte sich
die Lage mit einem Rollover
der PE-Kontraktpreise und ersten Rückgängen bei den Spot­
preisen.
Zeitenwende bei Polyethylen: Europa im Abstiegskampf
Neue Regeln bei der Versorgung
europäischer Verarbeiter mit PE
Die europäischen Kunststoffverarbeiter haben ein schwieriges erstes Halbjahr
2015 hinter sich – sofern sie Standardkunststoffe verarbeiten. Extreme Unter­
versorgung bestand vor allem bei Polyethylen (PE). Nicht ohne Grund: Anhal­
tendes Raffineriesterben in Europa, laufende Konsolidierungen, angehobene Import­zölle
der EU, signifikanter Kursverfall des Euros, massenhafte „Force Majeure“ in der installierten
Basis: Die Versorgung des heimischen Marktes mit dem mengenmäßig wichtigsten aller
Kunststoffe steht mitten in einer Zeitenwende. Ein detaillierter Blick auf die Wege zum
Produkt PE, auf Kapazitäten, auf Erlöse, auf globale Mengenströme – und ein Ausblick auf
das, was den Kunststoffverarbeitern bei PE noch bevorstehen könnte, wenn die Shale-GasProjekte in Nordamerika breiter anlaufen.
Das PE-Vorprodukt Ethylen
(„C2“) ist kein Zielprodukt der
Petrochemie, sondern vielmehr ein Abfallprodukt der
Treibstoffgewinnung. Zielpro­
dukte der Raffinerien sind seit
Jahrzehnten vor allem Kraft­
stoffe wie Ottokraftstoffe,
Diesel, Kerosin und Heizöl.
Viele Wege führen zum
Ethylen (C2)
Grundlegend lässt sich Ethylen
auf verschiedenen Wegen gewinnen – aus Rohöl, aus klassischem Erdgas, aus leichten
Gasen („Ethan“), aus Kohle oder
auch aus Biomasse. Die C2Gewinnung in Europa stützt
sich im Wesentlichen auf Erdöl,
in Nordamerika traditionell
über­wiegend auf Erdgas. Der
Mittlere Osten nutzt das leichte Ethan-Gas, das an seinen
Ölfeldern anfällt und früher
mangels Nutzungsmöglichkeit
abgefackelt wurde. Brasilien
nutzt als einzige Nation in nennenswertem Umfang Bio­
masse. Ausgehend von Kohle
gewinnen die Chinesen Teile
ihres Ethylens via Vergasung
und die Südafrikaner via Ver­
flüssigung.
Kapazitäten für Ethylen (C2)
Die Kapazitäten zur C2-Ge­win­
nung sind seit der Jahr­tausend­
wende global um durchschnitt­
lich rund 3 % pro Jahr gewachsen und haben Mitte 2015
etwa 162 Mio. t/a erreicht.
Zwischen 2000 und 2014 wurden vor allem im Asien und im
175
Nahen Osten zusätzliche Kapa­
zitäten errichtet, während auch
Nordamerika und der Rest der
Welt seine Produk­tionen weiter leicht ausbauten. Einzig
Europa ist auf dem Rückzug:
Die C2-Kapa­
zitäten waren
nicht nur relativ zu den anderen Regionen rück­läufig, sondern auch in ab­soluten Zahlen.
Weniger Öl, weniger Naph­
tha, weniger C2, weniger PE
Denn Europa versucht seit vielen Jahren, Energie zu sparen,
seine CO2-Emissionen zu verringern und vor allem den Einsatz
für die beiden wichtigsten
Ölverbraucher Mobilität und
Heizung zu senken. Die Maß­
nahmen zeigen Wirkung: Der
Ölverbrauch Europas sinkt –
von 2006 auf 2014 von 20,37 auf
18,25 Mio. Barrel/Tag, entsprechend von 3,24 Mio. auf 2,9 Mio.
Tonnen/Tag. Dieser Rück­gang
um 10 % binnen acht Jahren ist
auch bei den Raffi­nerie­kapa­
zitäten nicht ohne Folgen ge­blieben: Sie gingen von 2008
bis 2013 um gut 10 % auf rund
1,7 Mio. Barrel/Tag zurück. Das
entspricht rund 87 Mio. Tonnen
Öl pro Jahr. Ent­sprechend fallen
heute 7,5 bis 8 Mio. t/a weniger
Naphtha – sogenanntes Leicht­
benzin, ein Abfallprodukt der
Destillation von Ottokraft­
stoffen – an, auch hier 10 %
weniger als Jahre zuvor. Und im
Gleichschritt folgt logischerweise auch die Ethylen-Produk­
tion: Sie sank von 2008 bis 2014
von 21,2 auf 19,3 Mio. t/a. Damit
scheint das Ende der Fahnen­
stange aber lange nicht
erreicht: Der Petro­konzern BP
schätzte 2014 die Über­kapa­
zitäten im europäischen Raffi­
neriegeschäft kurz- bis mittelfristig auf 20 bis 25 %. Weitere
Schließungen von Anlagen
erscheinen unausweichlich.
Arabische Kapazitäten für
PE entfalten ihre Wirkung
Analog zum C2 zeigt sich auch
die Lage beim PE: Die weltweiten Kapazitäten zur Herstellung
von Polyethylen sind laut der
KI-Kapazitätendatenbank Poly­
globe zur Jahresmitte 2015
auf rund 102 Mio. t/a angewachsen. Davon befinden sich
18,5 Mio. t/a in Europa, 21 Mio.
t/a in Nordamerika, 37 Mio. t/a
in Asien (ohne den Nahen
Osten), 19,5 Mio. t/a im Nahen
Osten, 4,5 Mio. t/a in Süd­
amerika, 1,4 Mio. t/a in Afrika
und 0,4 Mio. t/a in Australien.
In Kenntnis dessen fiel den
Er­zeu­gern in Europa die rohstoffseitig bereits vorgezeichnete Konsolidierung der PEAnlagen nicht schwer. Von
2010 bis 2015 wurden Linien
mit fast 1,5 Mio. t/a Kapazität
vom Netz genommen – na­­
ment­­­lich von Lyondell Basell,
Dow, Borealis, Versalis, Total
und Repsol. In den nächsten
Jahren sind weitere, meist mit
kurzem Vorlauf angekündigte
Schließungen zu erwarten.
Neue, zusätzliche Kapa­zitäten
sind ausschließlich im europäischen Teil Russlands angekündigt – mit fraglicher Realisa­
175
Mio. t/a
tions­aussicht.
Rückläufig sind die Kapazitäten
in Europa und in Japan, recht
konstant zeigen sie sich bis
dato in Nordamerika. Zugelegt
haben Erzeuger vor allem im
arabischen Raum, in China und
in Südostasien. Während Asien,
Nordamerika, Europa und der
Rest der Welt PE-Kapazitäten
vor allem zur Selbstversorgung
betreiben, sind die im Nahen
Osten errichteten Produk­
tio­
nen weit überwiegend für den
Export bestimmt – meist nach
Asien, nach Europa und nach
Nordamerika.
Verfall des Euro nimmt
Europa125
die Attraktivität
Die Preise beispielsweise für
PE-HD 100
in Nordamerika und
Europa sind unter Berück­
75der Wechselkurse
sichtigung
über Jahre hinweg weitge50
hend im Gleichschritt verlaufen. Produzenten
in Nord­
25
amerika haben aber schon vor
Jahren vermocht,
ihren Ver­
0
kaufspreis für PE-HD von den
2000
realen Kosten für C2 abzukoppeln: Dort sind Preiskontrakte,
die sich auf die Preisent­wick­
lung des C2 stützen, schon seit
150
25
Mio. t/a
125
Sonstige
Europa
Nordamerika
Naher Osten
Asien
100
75
50
25
2000
2014
Die europäischen Kapazitäten zur Herstellung des PE-Vorprodukts Ethylen (C2) sinken, während sie
in allen anderen Weltregionen wachsen. (Quellen: METI, www.polyglobe.net; Grafik: K-PROFI)
Ab 2017 neues Angebot
durch Shale Gas
Nach dem jetzt erstmals
schmerzhaft erfahrenen Ein­
druck der bereits realen Ab­­
hängigkeit von arabischen
Lieferungen kommt im Aus­
blick auf den PE-Markt ab 2017
eine weitere Einflussgröße hinzu: Shale Gas. Bekanntlich lassen sich in Schiefergestein
ge­bundene Öl- und Gasvor­
kommen („Shale gas“), durch
„Fracking“ explorieren, cracken
und weiterverarbeiten. Die
beim Fracking gewonnenen
leichten Gase sind wenig durch
Nebenprodukte belastet und
erfordern geringeren verfahrenstechnischen Aufwand in
der Weiter­verar­beitung. Nord­
amerika setzt ganz klar auf die
Nutzung dieser besonders
kostengünstigen Roh­s toff­
basis, die bereits die amerikanischen Gaspreise auf ein Drittel
des Ausgangsniveaus hat fallen lassen.
Force Majeure: Fast täglich
neue Störungen
Um genügend Material nach
Europa zu bekommen – oder
es hier zu belassen, denn die
Arbitrage war auch für die Aus­
fuhr aus Europa verlockend –,
mussten die Preise auf das
Weltniveau angehoben werden. Schwierig, wenn die
Orien­
tierung an vielen auf
C2-Kosten basierten Kontrak­
ten für PE weiterhin etabliert
ist. Die Erklärung von Force
Majeure (FM) hilft dem Erzeu­
ger auf jeden Fall, solcherart
fixierte Lieferver­pflichtungen Europa steht im
auszusetzen. Schwer zu glau- Abstiegskampf
Im Vergleich zu den Lightben, dass die installierte BasisSonstige
der europäischen PE-Erzeuger Feed-Gasen aus den ShaleEuropakommen wird die Roh­
tatsächlich so marode ist, wie Vor­
stoffbasis in Europa für eine
die Summe der FM-ErklärungenNordamerika
im ersten Halbjahr 2015 es Produktion von Polyolefinen
mit Öl
und Naphtha aus Raffi­
Osten
nahelegt. Dennoch ist dieNaher
nicht verfügbare Kapazität nerien auf Sicht endgültig
nicht mehr wettbewerbsfähig
europäischer PE-Anlagen inAsien
kurzer Zeit von knapp 2 Mio. sein.
t/a auf nahe 3 Mio. t/a ange2014
wachsen. Überlagert mit den
ohnehin rückläufigen Kapa­
zitäten und fehlenden Impor­
ten ergab sich eine deutliche
Fortsetzung S. 12
Mio. t/a
15
10
5
0
2008
Sonstige
Mio. t/a
2010
Polypropylen
2012
2015
Polyethylen
Die arabischen Erzeuger am Persischen Golf haben ihre Kapazitäten für Thermoplaste gewaltig ausgebaut – vor allem für PE und PP. (Quellen: GPCA, KI; Grafik: K-PROFI)
2.000
25
Mit dem einsetzenden Verfall
des Eurokurses hat Europa für
USD-basierte Lieferanten im
Jahresverlauf 2014 von Monat
zu Monat an Attraktivität eingebüßt. Gegen Jahresende
hatten sich die in USD umgerechneten Erlöse in Europa so
weit verringert, dass die Diffe­
renz zu Amerika mehrere 100
EUR/Tonne, in der Spitze
An­fang 2015 mehr als 400 EUR/
Tonne betrug. Die höheren
Erlöse etwa jenseits des
Atlantiks waren der große An­­
reiz für exportierende Er­zeuger,
den europäischen Markt zu
meiden und ihre Mengen in
ertragreichere
Regi­o nen
um­zulenken.
20
150
0
Die Kapazitäten der arabischen
Golfstaaten für Kunststoffe sind
allein seit 2008 von 12 Mio. t/a
auf heute gut 25 Mio. t/a angeschwollen. Darunter machen
PE etwa 62 %, Poly­propylen
(PP) etwa 26 % und alle weiteren Kunststoffe zusam­­men
rund 12 % Anteil aus. Dabei
haben die Golf-Staaten ihre
Export­m en­g en
Richtung
Europa weit über das ursprünglich geplante Maß hinaus
erhöht. Eigentlich hatten sie 10
bis 15 % ihrer Kapa­zitäten am
Golf den europäischen Kunden
zugedacht, in Realität waren es
schon 2012 etwa 28 %.
1.900
EUR/t
PE-HD Nordamerika
PE-HD Europa
25
Mio. t/a
20
12 |
Nov | Dez 2015
15
10
5
0
175
Mio.
t/a
2008
150
125
Sonstige
2010
2012
Polypropylen
100
75
502.000
251.900
0
1.800
Polyethylen
Sonstige
Europa
Nordamerika
PE-HD
Nordamerika
Naher
Osten
EUR/t
2000
2015
PE-HD
Europa
Asien
USD/EUR
2014
Angaben in %
2,0
USD/EUR
China ..................... 14,8
1,9
Saudi-Arabien ..........
1,8
Kanada ................... 3,9
1.700
1,7
1.600
1,6
251.500Mio. t/a
Iran ........................ 3,8
Japan .....................
USA .......................
Deutschland ............
China .....................
Brasilien .................
Saudi-Arabien ..........
Thailand ..................
Südkorea .................
Indien .....................
Kanada ...................
V.A.E. .....................
Iran ........................
Singapur .................
Japan .....................
Übrige (44) ...........
Deutschland ............
Angaben in %
1,4
1,3
51.200
0
1.100 2008
1.000
Sonstige
Jan. 2013
1,2
2010
2012
Polypropylen
Juli 2013
1,1
2015
Juli 2014
Singapur .................
Sinopec .................
Übrige (44) ...........
Lyondell Basell .......
1.800
2016 auch über alle Sorten
JLNG
(Japan)
gesehen
zum
Netto­importeur
von Polyethylen.
Damit einherNBP (Europa)
gehen werden zwangsläufig
Henry Hub (USA)
weitere Verän­derungen in den
Strukturen des Handels, in Ver­
hältnissen zu Lieferanten
sowie im Preis­gefüge für Stan­
dard­kunst­stoffe.
schen Kontinents überholen
wird.
Die weltweit ausreichenden
Nennkapazitäten für PE und
die in Ausbau befindlichen
Anlagen im Nahen Osten, in
China und in den USA vermitteln auf den ersten Blick das
Bild eines anhaltenden Käufer­
Im Vergleich der Regionen fällt markts. Diesen Eindruck versuEuropa bereits 2015 hinter chen die Erzeuger mit allen
Nordamerika, den Nahen Mitteln zu zerstreuen und die
1.100
2
Und so werden in den nächs- Osten und Asien ohne China lange übliche Kopplung der
ten1.000
Jahren in allen Regionen zurück. China strebt nach der Verkaufspreise an die Kosten
SelbstversorgungJan.
nicht
der Welt
und eben auch wieJan.
Juli 2013
2014 nur des Vorprodukts
Juli 2014 C2 nach den
1 –2013
der sehr umfangreich in Nord­ mit PE und baut weiter aus: So USA auch in Europa aufzulöamerika – neue Kapa­zitäten für wird es nur noch wenige Jahre sen. Ziel der Erzeuger scheint
Polyethylen
errichtet. Einzige dauern, bis auch die PE-­ die Bildung eines globalen
0
zu sein. 2012
Reich der Mitte
Ausnahme:
2004 Europa.
2005Dement­
2006 Produktion
2007 im 2008
2009 Marktpreises
2010
2011
sprechend wird Euro­pa bereits die des gesamten europäi-
€-Cent/kWh
USD/EUR
Angaben in %
China NPC
.....................
14,8 3,54
......................
Saudi-Arabien
..........
9,9 3,34
Braskem ................
Südkorea
.................
Chevron
Phillips 5,0..... 3,33
KanadaIneos
...................
3,9 3,23
....................
1,8
Europa wird so von den Roh­
stoffen abgekoppelt1,7
– zumindest von den kostengünstigen.
Damit wachsen die Abhängig­
1,6
keiten. Der alte Kontinent ist
1,5 zweitvom Abstieg zu einem
klassigen Markt für PE bedroht.
1,4
Die europäischen Verarbeiter­
verbände fordern zu Recht die
1,3
kurzfristige Abschaffung der
Importzölle, die zuletzt
1,2Anfang
2014 auf Druck südeuropäischer Erzeugernationen
1,1 von
3 % auf 6,5 % erhöht worden
1,0 würde
waren. Die Zollfreiheit
Versorgungssituation kurzJan.die2015
fristig etwas entspannen. Den
längerfristigen Trend zur Ab-­
kehr der Erzeuger von Europa
aber
sie kaum brechen
2013 dürfte2014
2015
können.
JLNG (Japan)
NBP (Europa)
Henry Hub (USA)
5
Borealis/Borouge ... 4,46
ExxonMobil ............ 8,96
NPC ...................... 3,54
Dow ...................... 8,04
Braskem ................ 3,34
Sabic ..................... 7,34
Chevron Phillips ..... 3,33
Sinopec ................. 5,90
Ineos .................... 3,23
Lyondell Basell ....... 5,35
Lotte ..................... 2,12
Petro China ............ 4,66
Übrige (90) .......... 41,70
USA .......................
15,8... 4,46
Borealis/Borouge
Angaben in Mio. t/a
Der Kursverfall
2,0 zu
EUR/t des Euro gegenüber dem US-Dollar und die Einfuhrzölle der EU haben den Absatz von PE in Europa im Vergleich
2.000
Nordamerika unattraktiv gemacht: Das
knappe
Importangebot wurde im 1. Halbjahr 2015 durch massenhaftes „Force Majeure“ der
PE-HD
Nordamerika
europäischen Erzeuger verschärft: Die Preise explodierten. (Quelle: KI; Grafik: K-PROFI)
1,9
1.900
PE-HD Europa
Die seit
Jahren konstan6 vielen
€-Cent/kWh
ten1.700
Bestände von Öl in den
USA sind im ersten Hal­bjahr
2015
1.600
5erstmals weit über die
langjährige Schwan­kungs­
1.500hinaus nach oben ge­breite
schossen.
Ab dem Jahr 2017
4
1.400 in den USA Öl und Gas
werden
aus dem Fracking das Über­
1.300
angebot
3 weiter vergrößern
und
die
1.200 Situation noch einmal
drastisch verschärfen.
2,5
5,90
26,0
5,35
Petro China ............ 4,66
Jan. 2015
USD/EUR
3,5
15,8
3,3
14,8
3,3
9,9
3,0
5,0
2,7
3,9
2,5
3,8
2,5
3,5
26,0
3,3
Brasilien .................
Saudi-Arabien, der Iran und die Emirate stellen
bereits 3,3
ein
Thailand
..................
3,0
Sechstel der weltweiten PE-Kapazitäten. Deutschland
als
größExxonMobil ............ 8,96
Angaben in Mio. t/a
ter europäischer Erzeuger liegt auf Platz 8, dieIndien
Niederlande,
..................... Bel2,7
Dow ...................... 8,04
gien, Frankreich, Russland und Spanien folgen
Rängen zwiV.A.E.auf.....................
2,5
Sabic
.....................
7,34
schen 14 und 20. (Quelle: www.polyglobe.net;
Grafik:
K-PROFI)
1,0
Polyethylen
Jan. 2014
9,9
Südkorea ................. 5,0
1,5
20
1.400
15
101.300
6
USA ....................... 15,8
Iran ........................
3,8 2,12
Lotte .....................
Japan ..................... 3,5
Übrige (90) .......... 41,70
Deutschland ............ 3,3
Brasilien ................. 3,3
Die 12 größten (mit mehr als 2 Mio. t/a Kapazität) der insgesamt
.................. in3,0
102 Erzeuger von Polyethylen bauen ihreThailand
Kapazitäten
Summe
Indien
.....................
2,7 und
China
weiter aus. Schwerpunkte liegen in Asien, im arabischen Raum
in Nordamerika.
(Quelle: www.polyglobe.net;
K-PROFI)
V.A.E. Grafik:
.....................
2,5
Naher Osten
Nordamerika
Singapur ................. 2,5
Europa
Übrige (44) ........... 26,0
Sonst. Asien
Welche Sonstige
Auswege bleiben? ren Werkstoffklassen wie Stahl,
8,96den neuund Glas............
unter
Auch Europa verzeichnet
Angaben in Mio. t/a PapierExxonMobil
Mio.
t/a 0
5
10
15
20
25
30
China
Dow ......................
8,04
sinnvoller
als
Shale-Gas-Vorkommen
– vor en Bedingungen
Naher Osten
Sabic ..................... 7,34
je2019
zuvor. Hier könnte die massiallem auf den britischen
Inseln,
2013
2015
Nordamerika
Sinopec ................. 5,90
in Frankreich
und in Polen. Ihre ve Ausweitung in China als
Europa
Lyondell Basell ....... 5,35
Vor­bildPetrodienen.
Für welchen
Exploration
Sonst. Asienist aber politisch
China ............ 4,66
Weg
oder
für
welche
und gesellschaftlich
heftig
Borealis/Borouge ... 4,46 Wege
Sonstige
NPC ......................
aber
Europa
sich 3,54
auch
ent-30
umstritten.
Eine
weitere
alterMio. t/a 0
5
10
15
20
25
Braskem
................
3,34
native Rohstoffbasis wäre scheidet: Übersichtlicher wird
Chevron Phillips ..... 3,33
Biomasse – im Wettbewerb
zu die
2013
2015
2019 Lage im Markt für Poly­
Ineos .................... 3,23
PE-HD
Anbauflächen für Nahrungs­ ethylen nicht. (Text: Daniel
Lotte ..................... 2,12
Chef­
dakteur
mittelPE-HD/LLD
und Bio-Treibstoffe. Eine Stricker,
Übrige
(90)re­..........
41,70 KI, und
PE-LLD
intensivere Nutzung des Re­- Markus Lüling, Chefredakteur
Ende 2016
von Kunststoffen K-PROFI; Quelle: www.k-profi.
cyc­
lings PE-LD
Mitte 2015
PE-LD/EVA
scheint
im Blick auf die deut- de)
lich höheren
0
5bei ande10
15
20
25
30
35
40
Mio. t/a Quoten
PE-HD
PE-HD/LLD
4
PE-LLD
Ende 2016
Mitte 2015
PE-LD
PE-LD/EVA
China
3
Naher Osten
Mio. t/a
Nordamerika
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Europa
Sonst. Asien
2
Sonstige
Mio. t/a 0
1
0
2004
5
2013
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Die Gaspreise in Nordamerika sind infolge des Shale-Gas-Angebotes massiv verfallen und liegen weit unter denen in anderen Kontinenten. (Quelle: ExxonMobil, erdgassuche-in-deutschland.de; Grafik: K-PROFI)
10
2015
15
20
25
30
2019
Obwohl die arabischen Länder kaum Polyethylen verbrauchen,
haben sie ihre Kapazitäten am deutlichsten ausgebaut: Ihr PE
findet überall auf der Welt Abnehmer. Nordamerika wird einen
Teil seiner Rohstoffbasis von Erdgas auf Shale Gas umstellen.
Wie viele auf Shale Gas gründende PE-Anlagen tatsächlich als
PE-HD
Kapazitäten
angebotswirksam werden, ist noch nicht abzusePE-HD/LLD
hen.
(Quelle: www.polyglobe.net; Grafik: K-PROFI)
PE-LLD
Ende 2016
Mitte 2015
PE-LD
PE-LD/EVA
Mio. t/a
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Nov | Dez 2015
Regelwerk DVGW und DWA
Entwürfe DVGW
GW 309 Entwurf „Elektrische Überbrückung
bei Rohrtrennungen“, Ausgabe 9/15
Das DVGW-Arbeitsblatt GW 309 „Elektrische Überbrückung
bei Rohrtrennungen“ wurde vom Technischen Komitee
„Außen­korrosion“ überarbeitet. Die Überarbeitung wurde
notwendig, da der bisherige Anwendungsbereich des
Arbeits­blattes die Wirk­samkeit der beschriebenen Über­
brückung zur Vermeidung von Funkenbildung bei elektrisch
leitenden durchgehenden Lei­tungen einschließt. Nach neuen Erkenntnissen und Berech­nungs­ergebnissen kann je­doch eine Funkenbildung mit ausreichend Zündenergie
bei Trennung von hochspannungs- und streu­strom­beein­
flussten Rohrleitungen unter Baustellen­beding­ungen nicht
sicher ausgeschlossen werden. Für den Personen­schutz ist
eine Überbrückung aber weiterhin notwendig.
Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt GW 309 mit Stand von
September 2013 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
•Aktualisierung des Anwendungsbereiches: Streichung der
Funkenbildung
•Erläuterungen zur Funkenbildung bei Trennung von hoch­
spannungs- und streustrombeeinflussten Rohrleitungen
in Abschnitt 6
Einspruchsfrist: 31.12.2015
Neuerscheinungen DVGW
G 100 „Qualifikationsanforderungen an Sach­
ver­ständige für Energieanlagen der Gas­ver­
sor­gung“, Ausgabe 10/15
Mit Inkrafttreten der novellierten Verordnung über Gashoch­
druckleitungen (GasHDrLtgV) im Mai 2011 wurden die Anfor­
derungen an die Qualifikation und Unabhängigkeit von
Sach­verständigen als Voraussetzung für eine behördliche
Anerkennung an die Vorgaben der europäischen Rechts­
setzung angepasst. Konformitätsbewertungsstellen, die
Personen für die Überprüfung der technischen Sicherheit
von Gashochdruckleitungen nach der GasHDrLtgV zertifizieren (Zertifizierungsstellen) oder Inspektions­stellen für die
Überprüfung der technischen Sicherheit von Gashoch­
druckleitungen nach GasHDrLtgV unterliegen nunmehr der
Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle
(DAkkS).
Mit dem Vorliegen der neuen rechtlichen und formalen
Rand­bedingungen wurde das DVGW-Arbeitsblatt G 100
„Qualifikations­anforderungen an DVGW-Sachverständige
der Gasversorgung“ aus dem März 2005 überarbeitet, um
den hieraus resultierenden Anforderungen und den
zwischen­zeitlich im DVGW-Regelwerk vorgenommenen
Änderungen Rechnung zu tragen.
Das nun vorliegende DVGW-Arbeitsblatt G 100 „Quali­fika­
tions­anforderungen an Sachverständige für Energieanlagen
der Gas­
versorgung“ beschreibt die Qualifikations­
anfor­
derungen an Sachverständige, die auf Grundlage des Ener­
gie­wirtschaftsgesetzes (EnWG) die technische Sicherheit
von Energieanlagen der Gas­versorgung entsprechend den
Anforderungen der Gashoch­druck­leitungsverordnung
(GasHDrLtgV) und des DVGW-Regel­werks prüfen und beurteilen. Die Qualifikationsanforderungen an DVGW-TRGISachverständige sind im DVGW-Arbeitsblatt G 648 festgelegt und sind nicht Gegenstand des vorliegenden DVGWArbeitsblattes.
Das Verfahren zum Nachweis der Erfüllung der Qualifi­
kations­anforderungen ist nicht Gegenstand des DVGWArbeitsblattes G 100. Für Rohrleitungen und Anlagen, die in
den Geltungsbereich der GasHDrLtgV fallen, sind die
Aufgaben von Sachverständigen zur Überprüfung der tech-
nischen Sicherheit dort festgelegt und werden im DVGWRegelwerk weiter detailliert. Die Sachver­ständigen für die
Überprüfung der technischen Sicherheit von Gashoch­
druckleitungen müssen von der zuständigen Behörde nach
GasHDrLtgV anerkannt sein.
Für Energieanlagen der Gasversorgung, die nicht in den
Geltungs­bereich der GasHDrLtgV fallen, gelten die Anfor­
derungen des DVGW-Regelwerks auf Grundlage des EnWG
unmittelbar. Eine behördliche Anerkennung des Sach­
verständigen ist nicht erforderlich. Gleichwohl sind die im
DVGW-Arbeitsblatt G 100 beschriebenen Qualifikations­an­
forderungen zu erfüllen und nachzuweisen. Mit diesem
Nach­­weis wird bestätigt, dass der Sachverständige für die in
den einzelnen DVGW-Regelwerksdokumenten beschriebenen Prüfauf­gaben und Beurteilungen qualifiziert ist.
Mit dem vorliegenden DVGW-Arbeitsblatt wird gewährleistet, dass
•die gesetzlichen und technischen Rahmenbedingungen
beherrscht werden,
•nur gut ausgebildete Ingenieure als Sachverständige anerkannt werden,
•die Sachverständigen einen praktischen Bezug zu ihrem
Fach­gebiet haben,
•sichere Kenntnisse und Erfahrungen im jeweiligen
Fachgebiet vorhanden sind,
•das Fachwissen auf konkrete Sachverhalte des Fachgebietes
angewendet werden kann,
•die Aufgaben, Möglichkeiten und der Ermessensspielraum
des Sach­verständigen erkannt, genutzt und ausgefüllt werden können.
| 13
23. Tagung Leitungsbau in Berlin
Erfolgreich
handeln in veränderten Märkten
Faktoren wie etwa die Anreizregu­lierungs­ver­ordnung
wirken sich oft negativ auf die Investitions­bereitschaft
von Versorgern und Stadtwerken aus: Um stagnierende
oder sogar sinkende Erlöse zu kompensieren, wird an anderer Stelle
gespart. Was muss der Leitungsbau tun, um auch in veränderten
Märkten erfolgreich handeln zu können?
Diese Frage steht leitmotivisch
über dem facettenreichen Spek­
trum von Fachbeiträgen der
23. Tagung Leitungsbau am
26. und 27. Januar 2016 in Berlin, für
die wir erneut hochkarätige Red­
ner aus ganz unterschiedlichen
Bereichen gewinnen konnten. Wie
machen sich die Ein­
f lüsse der
EU-Kommission auf die Ener­gie­
versorgung in Deutsch­
land be­
merk­bar – und ist die deutsche
Energiewende überhaupt realisierbar? Mit welchen Haf­tungsrisiken
müssen Netz­dienstleister sich auseinandersetzen? Wie sehen die
Erwar­tungen aus, die ein modernes Versorgungs­unternehmen
zukünftig an den Leitungsbau heranträgt – werden
einzelne Dienst­
leistungen gefragt
sein oder eher ein
Komplettpaket? Diesen und anderen Fragen wollen wir im Laufe der
zweitägigen Veran­staltung nachgehen, zu der wir Sie schon heute
herzlich einladen.
(rbv)
Der rbv beim Oldenburger Rohrleitungsforum
Entwurf DIN
DIN EN 752 Entwurf „Entwässerungssysteme
außerhalb von Gebäuden – Kanal­manage­
ment“, Ausgabe 10/15
Es ist nicht nur ein Gebot der Vorsorge, sondern eine Not­
wendig­keit, dass Abwasserleitungen, -kanäle und Schächte
nach dem Stand der Technik „dicht“ sind. Die optische
Inspek­
tion (DIN EN 13508-2 in Verbindung mit dem
Merkblatt DWA-M 149-2) kann Aussagen zur Dichtheit nur
in begrenztem Umfang liefern. So bedingen sichtbare
Schäden nicht immer eine mangelnde Dichtheit.
Andererseits sind undichte Stellen, insbesondere im Bereich
von Rohrverbindungen, kaum visuell erkennbar. Daher ist
zur Festlegung von Sanie­rungsprioritäten gegebenenfalls
eine ergänzende Prüfung mit einem Druckmedium sinnvoll. Dieses Merkblatt ersetzt das Merkblatt ATV-M 143-6
„Inspektion, Instandsetzung, Sanierung und Erneuerung
von Abwasserkanälen und -leitungen – Teil 6: Dicht­
heitsprüfungen bestehender, erd­überschütteter Abwasser­
leitungen und -kanäle und Schächte mit Wasser, Luftüberund -unterdruck“ vom Juni 1998. Es ist Teil der Arbeits- und
Merkblattreihe DWA-A/M 149 zur Zustands­erfassung und
-beurteilung von Ent­wässe­rungs­systemen außerhalb von
Gebäuden. Das Merkblatt gilt für die Prüfung von in Betrieb
befindlichen, erdüberschütteten, als Frei­spie­gel­leitungen
betriebenen Abwasserleitungen und -kanälen einschließlich der Schächte mit den Prüfmedien Wasser und Luft. Das
Merkblatt richtet sich sowohl an alle im Bereich der
Zustands­erfassung und -beurteilung von Entwässe­rungs­
systemen planenden, betreibenden sowie Aufsicht führen­
den Insti­tutionen als auch an Firmen, die mit der Zustands­
beurteilung betraut werden.
Einladung zum
Branchentreff
Am 11. und 12. Februar 2016 steht die Jade Hoch­schule
in Oldenburg wieder ganz im Zeichen des traditions­
reichen Oldenburger Rohr­leitungs­forums.
Von Rohrleitungsnetzen werden
zunehmend intelligente Eigen­
schaften verlangt. Diese For­derung
spiegelt sich auch im Leitgedanken
wider, den die Veranstalter für die
inzwischen 30. Auflage des Bran­
chen­treffs gewählt haben: Unter
dem Motto „‚Dumme’ Rohre –
‚Intelli­
gente’ Netze“ sollen zwei
Tage lang Modelle, Simulation und
Steuerung von Infra­strukturen diskutiert werden. Natürlich haben
auch die Verbände wieder ihren
festen Platz im Veran­staltungs­ge­
schehen. Der rbv wird mit einem
eigenen Stand vertreten sein und
steuert außerdem zwei eigene
Blöcke zum Vor­
tragsprogramm
bei: Am 11. Februar ab 13.30 Uhr
findet unter der Moderation von
Dipl.-Ing. (FH) Christoph Kreutz ein
Block zum Thema „Schweiß­tech­
nische Praxis – Umsetzung der
neuen Normen und Re­geln“ statt,
ab 15.30 Uhr moderiert rbvGeschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-Ing.
Dieter Hesselmann eine Reihe von
Beiträgen, die sich mit dem Thema
„Kabel in Medien­rohren und die
Bedeutung für die Leitungs­
baubranche“ beschäf­tigen. (rbv)
14 |
Nov | Dez 2015
rbv und Mitgliedsunternehmen auf der gat/wat
Neue Deutsche Meister gekürt
Vom 26. bis zum 28. Oktober fanden in Essen die Gasfachlichen und Wasserfachlichen
Aussprachetagungen (gat/wat) statt. Auch in diesem Jahr waren der rbv und verschiedene Mitgliedsunternehmen mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Die diesjährige
gat/wat bildete auch den Rahmen für die Neuauflage der unter Beteiligung des rbv ausgerichteten
Deutschen Meisterschaften der Wasserversorgungstechnik und der Deutschen Meisterschaften
der Gasversorgungstechnik, die 2014 zum ersten Mal ausgetragen worden waren.
Wir danken allen unseren Mitgliedern
für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit
und wünschen Ihnen und Ihren Familien Gesundheit,
Glück und Erfolg für das neue Jahr.
Das Team von BEGA.tec, Berlin, war Sieger im Bereich Gas­versorgungstechnik und nahm von Siegfried Kemper
(2. v. r.) den Meister­pokal entgegen. (Foto: Rolf Otzipka)
Termine . Veranstaltungen
2./3. Dezember 2015, Nürnberg
FNN Kongress Netztechnik
8. März 2016, Köln
Sitzung des rbv-Vorstandes
26./27. Januar 2016, Berlin
23. Tagung Leitungsbau
10. März 2016, Stuttgart
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Baden-Württemberg
10. Februar 2016, Bad Zwischenahn
Sitzung des Technischen Lenkungskreises des rbv
10. Februar 2016, Bad Zwischenahn
Sitzung des Technischen Ausschusses
Gas/Wasser des rbv
11./12. Februar 2016, Oldenburg
30. Oldenburger Rohrleitungsforum
Bei den Deutschen Meisterschaften der Wasserversorgungstechnik 2015 errang das Team von Wasser­versorger
Nordthüringen den Sieg. (Foto: Andreas Lander)
Am 26. und 27. Ok­­tober traten insgesamt 11 Teams aus dem Bereich
Wasser gegeneinander an; in diesem Teil­neh­merfeld gab es erstmals auch eine reine Frauen­
mann­schaft. Am 27. und 28. wetteiferten dann 9 Teams aus dem
Be­reich Gas um den Meisterpokal.
Wie schon im Vorjahr erwiesen
sich die Wett­kämpfe als echter
Publi­kums­magnet. Im Bereich
Wasser hatte das Team von
Wasser­versorger Nordthüringen
die Nase vorn, den zweiten und
dritten Platz belegten das Team
des EBL Bil­dungszentrums, Frank­
furt/Main, und „Die Gusseisernen“
von Duktus, Wetzlar. Im Bereich
Gas landete das Team von BEGA.
tec, Berlin, auf dem Sieger­
treppchen, ge­­
folgt von den
Teams des Bau­industriezentrums
Wetzen­
dorf und des EBL Bil­
dungs­zen­trums in Frankfurt. Die
Ehrung der Sieger im Gas­bereich
nahm Siegfried Kem­per, Vor­sitz­en­
der des Tech­nischen Aus­schusses
Gas/Wasser und Mit­
glied des
erweiterten Vor­­standes des rbv,
vor. (rbv)
Wir gratulieren
Peter Surkau feierte seinen 50. Geburtstag
Am 21. November ist Dipl.-Ing. (TU) SFI Peter Surkau, Abtei­lungs­leiter
Tiefbau der HTR-Bau GmbH, Leipzig, und Mit­glied des Tech­nischen
Ausschusses Kanal des rbv, 50 Jahre alt geworden.
Wir gratulieren Peter Surkau herzlich zu seinem Ehrentag und wünschen ihm für die
Zukunft alles Gute, Gesundheit und Erfolg.
18. Februar 2016, Eisenach
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Hessen/Thüringen
25. Februar 2016, Essen
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Nordrhein-Westfalen
1. März 2016, Hamburg
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Nord
2. März 2016, Hannover
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Niedersachsen
11. März 2016, Bexbach
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Rheinland-Pfalz/Saarland
15. März 2016, Regensburg
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Bayern
16. März 2016, Dresden
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Sachsen
17. März 2016, Magdeburg
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Sachsen-Anhalt
22. März 2016, Berlin
Arbeitssitzung der Landesgruppe
Berlin/Brandenburg
2015/2016
Herausgeber:
Rohrleitungsbauverband e. V. . Marienburger Str. 15 . 50968 Köln
Telefon: 0221 37668-20 . Fax: 0221 37668-60
www. rohrleitungsbauverband.de
Erscheinungsweise: 6 × im Jahr . Auflage: 3.200 Stück
Redaktion: Martina Buschmann . [email protected]
Satz/Gestaltung: Feldes & Vogt GmbH & Co. KG, Bonn
Druck: Rautenberg Media Print & Print Verlag KG, Troisdorf
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