Viertelfinale im DHB-Pokal ausgelost

Transcrição

Viertelfinale im DHB-Pokal ausgelost
Dienstag · 18.12.2012 · 19:49 Uhr · cie
Viertelfinale im DHB-Pokal ausgelost
Daniel Stephan bei der heutigen Auslosung
Foto: Ingrid Anderson-Jensen
Am heutigen Dienstag wurde von Daniel Stephan das Viertelfinale im DHB-Pokal der Herren
ausgelost. Der THW Kiel reist nach Minden, der HSV hat Heimrecht gegen Hannover-Burgdorf
und die SG Flensburg-Handewitt trifft auf die Rhein-Neckar Löwen. Der einzig verbliebene
Zweitligist ThSV Eisenach hofft in einem mit Spannung erwarteten Duell gegen die MT
Melsungen mit Heimvorteil auf die Überraschung. Die Viertelfinals werden am 5./6. Februar
ausgetragen. Die Endrunde der letzten vier Teams findet am 13./14. April statt.
"Viel schlimmer hätte es eigentlich nicht kommen können. Beim Champions-League-Teilnehmer in
Flensburg steht uns natürlich eine ganz hohe Hürde bevor", meinte Löwen-Trainer Gudmundur
Gudmundsson. Manager Thorsten Storm erklärte nach der Auslosung: "Das ist sicherlich das
schwerste Los. Erst Gummersbach in der dritten Runde, dann Magdeburg im Achtelfinale und jetzt
Flensburg – Losglück ist wirklich etwas anderes." Flensburgs Dierk Schmäschke befand: "Das ist
sicherlich das interessanteste Spiel des Viertelfinals", sagte der SG-Geschäftsführer. "Immerhin haben
wir Heimrecht und sind daher zuversichtlich. Allerdings ist das Spiel erst im Februar – und das ist
noch ferne Zukunft."
"Im Viertelfinale, so kurz vor dem Final Four, gibt es definitiv keine einfachen Gegner. Die TSV
spielt bislang eine gute Saison und will daran im Februar sicherlich anknüpfen. Unser Spiel in
Hannover war schon eine spannende Sache. Wenn es jetzt um den Einzug ins Halbfinale gehen wird,
ist es gut, in eigener Halle zu spielen und auch mal wieder alle eigenen Fans im Rücken zu haben.
Dieses Gefühl hatten wir in diesem Wettbewerb seit vier Jahren nicht mehr. Daher ist es ein gutes Los
für den HSV Handball", so Martin Schwalb direkt nach der Viertelfinal-Auslosung.
Vorfreude herrscht unterdessen in Eisenach und Melsungen. ThSV-Manager Karsten Wöhler: "Wir
freuen uns über dieses Pokallos. Zum einen, weil wir ein Heimspiel haben und zum anderen, weil wir
mit Melsungen eine alten Bekannten wiedertreffen." MT-Coach Michael Roth befand: "Wir sind mit
diesem Los zufrieden. Klar, wir sind als Erstligist der Favorit in dieser Paarung. Diese Rolle nehmen
wir auch an. Aber ich warne jeden, der davon ausgeht, dass wir bereits im Hamburg sind. Ich habe
einige Male mit Großwallstadt in Eisenach gespielt und weiß sehr gut, wie schwer man es dort als
Gegner hat."
Viertelfinale DHB-Pokal:
GWD Minden - THW Kiel
HSV Hamburg - TSV Hannover-Burgdorf
ThSV Eisenach - MT Melsungen
SG Flensburg-Handewitt - Rhein-Neckar Löwen
19.12.12, 07:35
Handball
Hannover träumt vom großen Wurf gegen die Füchse
Berlin
Der Tabellenvierte aus Berlin empfängt den Siebten aus Hannover. Dabei erleben die Gäste
gerade ihre beste Saison in der Handball-Bundesliga.
Von Dietmar Wenck
Foto: dpa
Wurfstark: Mait Patrail zählt zu Hannovers besten Schützen
Manches von dem, was Benjamin Chatton sagt, klingt irgendwie vertraut. Der
Geschäftsführer des TSV Hannover-Burgdorf spricht von gesunder Entwicklung und "kleinen
Schritten", die sein Verein in die richtige Richtung mache. Von hohen Erwartungen, "die aber
vor allem von außen an uns herangetragen werden"; davon, dass man "nicht mehr Geld
ausgeben sollte, als man hat".
Das klingt nach Bescheidenheit, mindestens Bodenständigkeit – trotz guter Resultate. Das
klingt auch nach Bob Hanning, seinem Kollegen von den Füchsen Berlin, der stets davor
warnt, schnellen Erfolg zu erzwingen und dabei den Blick für das Machbare zu verlieren.
Beide Mannschaften treffen an diesem Mittwoch (19 Uhr, Schmeling-Halle) im Punktspiel
der Handball-Bundesliga aufeinander.
Der Tabellenvierte empfängt den -siebten, beide trennen nach 16 Spieltagen nur drei Punkte.
"Das ist fast schon die Bilanz eines Spitzenteams", freut sich Chatton, selbst leicht
verwundert, und versucht zu erklären, woran das wohl liegt. "Wir sind bisher vom
Verletzungspech verschont geblieben, hatten ein glückliches Händchen bei den Zugängen,
haben den Kader in Spitze und Breite erweitert und jetzt die Qualität, auch knappe Spiele zu
gewinnen."
Gerade gegen solche Kontrahenten, die früher immer unerreichbar schienen, die
Europapokalplätze unter sich ausmachten, während die 2009 in die Bundesliga aufgestiegenen
Niedersachsen mit stark negativem Punktekonto auf den Rängen 13 oder 14 einkamen.
17 Treffer von Morten Olsen
Und jetzt: 21:11 Zähler, Göppingen, Gummersbach, Großwallstadt, Lemgo besiegt, auch die
Flensburger, ein Champions-League-Team. Zehn Treffer beim 29:28 erzielte Morten Olsen,
der dänische Nationalspieler, der gegen Lemgo sogar 17 Mal traf, Bundesliga-Saisonrekord.
Er ist eine der Stützen der Mannschaft, ebenso der Este Mait Patrail, dem durchschnittlich
fünf Tore pro Spiel gelingen, oder der Ungar Tamas Bocsai, der an der Leine seine beste
Saison seit Langem absolviert. Und Nationaltorwart Martin Ziemer nicht zu vergessen. "Das
passt alles zusammen", lobt Hanning, "sie sind auf gutem Wege."
Die Liga scheint gerade einen kleinen Wandel zu durchlaufen. HSG Wetzlar, MT Melsungen
und Hannover auf den Rängen fünf bis sieben, vor dem HSV Hamburg, vor Magdeburg, und
dies Mitte der Saison. "Wenn wir in der Rückserie unsere Heimspiele gewinnen, können wir
eine richtig gute Runde spielen", frohlockt Chatton.
Zehn Siege hat der TSV schon gefeiert, das sind exakt so viele wie am Ende der vergangenen
Saison, der bisher besten im Oberhaus. "Unsere Vision ist, einmal europäisch zu spielen", sagt
Chatton, fügt aber schnell hinzu: "Wie das Wort Vision schon sagt: Das ist langfristig
gedacht."
Die ersten fünf Plätze als erklärtes Ziel
Auf keinen Fall will der Verein hektisch werden. TuSEM Essen, SG Wallau-Massenheim,
HSG Nordhorn – schlechte Vorbilder, die zu viel auf einmal wollten und in der Insolvenz
landeten. Großwallstadt, Gummersbach, Lemgo stehen kaum besser da. "Wir", sagt
Hannovers Geschäftsführer, "wollen ungern in solch einen Sog geraten." Also: lieber
vorsichtig wirtschaften, das Risiko klein halten.
Aber auf dem Spielfeld angreifen mit allem, was man hat. Gegen einen ähnlich ambitionierten
Kontrahenten, die TSG Wetzlar, machten die Füchse erst vor Kurzem die unliebsame
Erfahrung, dass man verlieren kann, wenn man nicht 100 Prozent gibt. Das möchte Hanning
nicht noch einmal erleben.
Es geht darum, einen der ersten fünf Plätze zu belegen, denn sie sichern das internationale
Geschäft. Für die Füchse ist dies keine Vision, sondern erklärtes Ziel. Deshalb fordert der
Manager: "Wir müssen unsere nächsten drei Spiele gegen Hannover, in Minden und gegen
Neuhausen gewinnen. Die Punkte wärmen uns den ganzen Winter über."