Die Erfolgsfaktoren für Onlineshops

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Die Erfolgsfaktoren für Onlineshops
Die Erfolgsfaktoren für Onlineshops
Juni 2016
September 2014 P.b.b., Verlagspostamt Perchtholdsdorf 2380, 02Z031823
Die neue AXE
Premiumpflegeserie.
elegant • anspruchsvoll • raffiniert
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Duftvarianten als:
Anti-Transpirant
Roll-On
Daily Fragrance
Duschgel
Styling
Kommentar
b W i l l y Z w e r g e r
Jede Menge Luft nach oben
Nun hat also auch Merkur seinen eige-
wo schnell stehen bleiben und ausladen,
den und so etwas lässt sich die Nummer
nen Onlineshop on air gestellt. Vorerst
ist maximal in den Außenbezirken mög-
zwei hinter der Rewe International auf
zwar nur in Wien und Umgebung, aber
lich. Da ist es doch sehr angenehm, wenn
die Dauer sicher nicht entgehen. Es kann
es ist bekanntermaßen dann nur noch
man sich die Ware heim liefern lassen
jedoch gut sein, dass man in der Salz-
eine Frage der Zeit, bis ganz Österreich
kann, vor allem dann, wenn dies um-
burger Zentrale so lange damit wartet,
beliefert werden kann. Was ja Billa und
weltfreundlich mit Lastenfahrrädern
bis klar ersichtlich ist, dass das von den
Unimarkt bereits seit geraumer Zeit vor-
oder kleinen E-Cars passiert.
anderen bezahlte Lehr- und Entwick-
zeigen. Der Bedarf an Liefermöglichkeiten bis zur Wohnungstür ist zweifelsohne gegeben und wird
aufgrund der prognostizierten Alterungsstrukturen sogar
noch weiter zunehmen. Und es ist vor
allem der urbane
Raum, der mit derlei Lieferungen qua-
lungsgeld – wie zum Beispiel bei der
Lieferung von Tiefkühlprodukten –
tig mobiler sein als in der Stadt,
schlicht und ergreifend nicht mehr auf
aber auch am Land leben die
den digitalen Tisch geblättert werden
Menschen länger, was
muss. Womit einige noch zu kämpfen
noch lange nicht heißt,
haben, sind die Lieferfenster und die
dass sie deswegen im
damit verbundene Kommunikationsfle-
gleichen Maße agil blei-
xibilität. Zehn Stunden und kein Handy
ben. Da wird es dann
zu einem exakteren Aviso, das hat näm-
ebenfalls sehr angenehm
lich nicht wirklich viel mit Kundendienst
Ich bin mir sicher,
dass auch die Spar
in Bälde mit einem
Onlineshop kommen
wird.
si bis in den Kühlschrank
Am Land sieht die Sache etwas anders aus, dort wird man auch hinkünf-
gesegnet
werden wird, ja werden
sein, wenn der tägliche
Frischebedarf oder der wö-
meint Ihr
chentliche Einkauf geliefert
wird. Und meiner Meinung nach
muss. Setzt sich nämlich – so wie in Wien
wird in diesem Geschäftsfeld in abseh-
– die autofeindliche Grünpolitik weiter
barer Zeit auch die Spar mitspielen.
durch, wird es alsbald kaum mehr je-
Zwar sind – wie die derzeitigen Player
manden geben, der im klassischen Sin-
bestätigen – weder Umsätze und schon
ne einkaufen fährt – es sei denn, man
gar nicht die Margen berauschend, aber
hat eine hauseigene Garage. Aber irgend-
das Potenzial ist zweifelsohne vorhan-
6|2016∙CASH
zu tun,
3
Inhalt
coverstory
Seite 50
Eine Studie von ECC Köln, Handelsverband, Post und
Google Austria analysierte zum vierten Mal die Erfolgsfaktoren für österreichische Onlineshops. Auch EHI
setzte sich in Deutschland mit dem Thema auseinander.
Juni
2016
I n t e r n at io n a l
C. Tinkler, Rewe International 24
Corinna Tinkler/Rewe International
Die Direktorin Unternehmenskommunikation des Konzerns schildert,
„25 stores to visit before you die“
wie die Rewe International Content
6
Marketing gezielt umsetzt.
24
Hotspots des Lebensmittelhandels
Österreichischer Franchise-Verband
CASH präsentiert exklusiv in Öster-
Die 30. Convention des ÖFV fand
reich die 25 interessantesten Lebens-
unter dem Motto „Innovation und
6
mittelgeschäfte der Welt.
27
stabile Werte“ in Wien statt. SIAL Paris
MMM-Fachtagung
Die größte Lebensmittelmesse des
Bei der Fachtagung brillierte Hervis-
heurigen Jahres findet von 16. bis 20.
CEO Alfred Eichblatt mit einer ebenso
9
Oktober in Paris statt.
unterhaltsamen wie lehrreichen
Merkur Onlineshop vorgestellt
Handel
22
Hitliste der eigenen Misserfolge.
28
Edeltraud Hanappi-Egger/WU Wien
Die erste Rektorin der Wirtschaftsuni-
Robotics
versität Wien gibt CASH einen Einblick
Die Angst der Menschen, von Maschi-
in die künftigen Strategien am
nen ersetzt zu werden, steigt. Wie sehr
Campus im Wiener Prater.
30
müssen wir uns wirklich fürchten? 21
Food Waste
Merkur
Das Street Food Festival Vienna zeigte
Mehr als 15 Monate dauerte die
auf, wie viele Nahrungsmittel entlang
Vorbereitung. Jetzt hat Merkur seinen
Onlineshop gelauncht.
4
22
Verputzen statt wegwerfen
32
der gesamten Wertschöpfungskette
ungenützt im Müll landen.
32
6|2016∙CASH
Karriere
Fairtrade-Produkte immer beliebter
36
Wird Österreich familienfreundlicher?43
Jobnotizen
44
News
46
trendence Studie
48
Ladendiebstahl
Die Beute von Ladendieben im Handel
entspricht jährlich rund einem
Prozent des Gesamtumsatzes. Erich Nepita, GF Conaxess Trade Austria 84
34
Industrie
Fairtrade Österreich
185 Mio. Euro gaben die Menschen in
Erich Nepita/Conaxess Trade Austria
Österreich im vergangenen Jahr für
Fairtrade-Produkte aus. 36
Mit neuem Eigentümer und neuem
Namen sieht sich Distributeur
AMA Milchsymposium
Jungakademiker haben Interesse am LEH. 48
Die AMA-Marketing lud zu einem
Conaxess Trade Austria gut für die
60
Zukunft gerüstet.
Symposium, um negative gesundheitliche Mythen zum Thema Milch zu
entkräften. 38
Die Marktreports
Logistik
Europas modernstes Logistikzentrum
Pasta, Pesto, Sugo
62
40
Spar Österreich
In Kooperation mit dem Logistikspezialisten Knapp wurde das modernste
Logistikzentrum Europas in Ebergassing südöstlich von Wien eröffnet. 40
Essige, Öle, Dressings
Laktosefreie Milchprodukte
Betriebsverpflegung
Mundpflege
66
72
74
77
Expressfinder
Kommentar
International
International | News
Handel | News
Gastkommentar Wolfgang Hötschl
Leserservice Sabine Prohaska
Handel
Logistik
Leserservice Harold Pearson
Industrie | News
Impressum
Industrie
CASH-Hit des Monats
Trends
Zu guter Letzt
3
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71
80
82
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International
b Hotspots des Lebensmittelhandels
Mad Cooperativet,
Kopenhagen
Die 25 spannendsten
Shops der Welt
Unter dem Titel „25 stores to visit before you die“ veröffentlichte das Fachmagazin „Canadian Grocer“ Anfang des heurigen Jahres quasi einen Reiseführer zu
den interessantesten Lebensmittelgeschäften dieser Welt. Hier eine leicht gekürzte Fassung davon, die CASH exklusiv in Österreich zur Verfügung steht.
M
edien lieben es, Rankings zu erstellen. Egal, ob
Aus Österreich hat es der Interspar im Innsbrucker Sillpark
die besten Sushi-Restaurants Tokios, die pres-
in die Top 25 geschafft.
tigeträchtigsten Privat-Universitäten Englands
Bei der Auswahl ihrer „Must-see stores around the world“
oder die attraktivsten männlichen Hollywood-Schauspieler
ging es den beiden Journalisten in erster Linie um besonders
jünger als 30 – die Liste der Prämierungen ist schier unendlich.
individuelle Läden, die sich durch ein einzigartiges Design,
Warum also nicht auch eine Aufstellung der spannendsten
Service oder Angebot auszeichnen. Neben einigen bekannten
Lebensmittelgeschäfte dieser Welt machen, dachten sich die
Größen finden sich also auch viele unentdeckte Namen auf
beiden kanadischen Journalisten Pete Russell und Ron Mar-
der Liste. Viel Spaß bei der Entdeckungsreise auf den folgen-
gulis von der Fachzeitschrift „Canadian Grocer“ (Rogers Pu-
den beiden Seiten!
blishing). Für ihr Projekt kontaktierten sie weltweit Handelsexperten, professionelle Marktbeobachter von Firmen wie
Europa
IGD und Kantar sowie Lebensmitteljournalisten. In Österreich
Mad Cooperativet (Central Station), Kopenhagen, Dänemark:
wendeten sie sich im Zuge ihrer Recherche an das Handels-
Rund 800 Quadratmeter großes Lebenmittelgeschäft am
magazin CASH. Dieses hatte jedoch keinen Einfluss darauf,
Hauptbahnhof der dänischen Hauptstadt. Wochentags täglich
ob ein österreichisches Geschäft bzw. welches schlussendlich
um 14.00 Uhr strahlt der Fernsehsender TV2 eine Kochshow
in die Liste aufgenommen wird. So viel sei vorweg verraten:
direkt aus dem Geschäft aus. Weitere Besonderheiten des
6
6|2016∙CASH
Fotos: Mad Cooperativet, Ahold, Spar, Longo’s, Minuto Pao de Acucar, Jason’s, Woolworths
Autor: Stefan Pirker
Ladens sind das stylishe Design (siehe Foto links) und ein ei-
Waitrose (King’s Cross), London, England: Das Geschäft im
gener „vegetarischer Fleischhauer“.
Zentrum der englischen Hauptstadt wartet mit einer reich-
Jumbo Foodmarkt, Breda & Amsterdam, Niederlande: Die
haltigen Auswahl an „Food-to-go“-Angeboten auf. Ebenso gibt
beiden Jumbos schafften es u.a. aufgrund ihrer neuartigen
es eine Weinbar und eine Kochschule.
Warenpräsentation ins Ranking. So befindet sich beispiels-
Tesco Erith, London, England: Einkaufende Kunden sucht
weise in der Mitte einer Präsentationsfläche für Tomaten ein
man hier vergebens, schließlich handelt es sich bei Tesco
Platz für gekühlten Mozzarella.
Erith um Warenzentren, in denen Roboter die Onlinebestel-
Markthal, Rotterdam, Niederlande: Kombination aus Wohn-
lungen vollautomatisch kommissionieren. Einzig bei Tief-
bau mit einer modernen Markthalle, die sich durch eine
kühlprodukten greifen noch menschliche Hände helfend ein.
äußerst markante Deckengestaltung auszeichnet (siehe auch
CASH 3/2016, S. 6–7). Das Projekt im Zentrum von Rotterdam
USA/Kanada
wurde nach fünfjähriger Bauzeit am 1. Oktober 2014 eröffnet.
Loblaws (Maple Leaf Gardens), Toronto, Kanada: Der 2011
eröffnete Flagship-Store von Loblaw, Kanadas Marktführer
im Lebensmittelhandel, befindet sich im ehemaligen Eishockey-Stadion des NHL-Klubs Toronto Maple Leafs. Aus diesem
Grund findet man auch heute noch etliche Eishockey-Utensilien im Geschäftsbereich. Gleichzeitig überzeugt Loblaws
mit zahlreichen Verkaufsstationen für warme Speisen, Patisserie und Heißgetränke.
IGA des Sources, Cap Rouge/Quebec, Kanada: Museum oder
Supermarkt? Das ist hier die Frage. An der Decke und an den
Wänden hängt abstrakte Kunst und auch die Lichtgestaltung
ist individuell auf jeden Teil des Shops abgestimmt. Zur StoreEröffnung im Jahr 2009 engagierte man den weltberühmten
Cirque du Soleil.
Albert Heijn XL, Eindhoven, Niederlande: Der Store bietet
eine perfekte Kombination aus Tradition und Moderne. Erreicht
wird dies durch einen Ladenbau, bei dem viel Holz und Neonlicht zum Einsatz kommen. Im Geschäft ist auch eine Tapas
Bar angesiedelt.
Cru, Overijse, Belgien: Der belgische Soft-Discounter Colruyt
präsentierte im letzten Jahr sein Konzept namens Cru (französisches Wort für „roh“). Der Fokus liegt auf frischen, zum
Teil handwerklich hergestellten Lebensmitteln, Kaffeedrinks
und Wein.
Longo’s (Leaside), Toronto, Kanada: Wer in diese ehemalige
Lokomotiven-Werkstätte zum Shoppen kommt, den erwartet
ein altehrwürdiger Backsteinbau mit imposanten zwölf Metern Raumhöhe. Im Mezzanin befindet sich ein Restaurant
mit einer reichhaltigen Bier- und Weinauswahl.
Stew Leonard’s, Norwalk, Connecticut/USA: Dieser Laden
versteht es, die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu gewinnen – sei es durch seine Bauernmarkt-ähnliche Dekoration,
eine singende „Roboter-Kuh“ oder den herrlichen Duft von
frischem Gebäck. Die „Reise“ durch das Geschäft erfolgt anInterspar (Sillpark), Innsbruck, Österreich: Die beiden ka-
hand eines klar vorgegebenen Pfades.
nadischen Journalisten loben an dem im Jahr 2015 rundum
Dorothy Lane Market (Oakwood), Dayton, Ohio/USA: Wer
erneuerten Hypermarkt seine vielen Extras wie z.B. die rund
ausgefallene Spezialitäten sucht – von Wein, über Käse bis
1.000 Artikel umfassende Gewürzwelt und den Klosterladen
Meeresfrüchte – der ist hier genau richtig. Zudem genießt
in Kooperation mit Gut Aich. Weiters positiv hervorgehoben
Service im Dorothy Lane Market oberste Priorität und so
wird der Hofladen mit (bäuerlichen) Produkten aus der
werden beispielsweise die Einkäufe auf Wunsch zum Auto
Region.
getragen.
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7
International
b Hotspots des Lebensmittelhandels
Wegmans (Pittsford), Rochester, New York/USA: Wegmans
Asien
vereint tolle Produktauswahl – von der selbst gemachten
Erdnussbutter bis zu fertigen Speisen – mit erstklassigem
Service. Wer das Geschäft in Pittsford besucht, der sollte
auch unbedingt einen Abstecher ins von Wagmans betriebenen Restaurant auf der gegenüberliegenden Straßenseite
machen.
Whole Foods (Lamar), Austin, Texas/USA: Mit 7.500 Quadratmetern ist der Whole Foods Flagship Store doppelt so groß
wie ein normales Outlet der Bio-Supermarktkette. Dementsprechend breit und tief ist das Sortiment. Eine weitere Besonderheit vor Ort ist ein Concierge, der etwa hilft, ein passendes Geburtstagsgeschenk zu finden.
HEB Central Market (Preston Royal), Dallas, Texas/USA: Der
Schwerpunkt des Geschäfts sind Frischeprodukte wie Fleisch
Jason’s (Orchard), Singapur: Ein Premium-Lebensmittelge-
und Seafood, aber auch frisch zubereitete Speisen. Erstklassig
schäft mit echt exklusiven Produkten wie z.B. Wein um 4.000
bestückt sind die Blumen- und Weinabteilung, die vielfach
Dollar pro Flasche. An den Wochenenden finden zahlreiche
für Cross-Selling-Aktivitäten mit anderen Warengruppen
Events für die Shopper statt wie z.B. Verkostungen.
genutzt werden.
Ole, Shanghai, China: Ein Supermarkt für die wachsende
Jungle Jim’s International Market, Fairfield, Ohio/USA: In
chinesische Mittelschicht. Bei der Warenauswahl orientierte
diesem Paradies für Foodies findet man mehr als 60.000 Le-
man sich an Markenartikeln aus der ganzen Welt. Als spezi-
bensmittel aus aller Welt. Entsprechend ihrer Herkunft (Ita-
elle Extras gibt es eine Bäckerei, einen Weinkeller sowie eine
lien, Frankreich, Mexiko etc.) ist auch der Ladenbau gestaltet.
Show-Küche für Produktpräsentationen.
Pro Woche zählt man rund 80.000 Shopper.
Central Food Hall (Chidlom), Bangkok, Thailand: Hier im
Zentrum der thailändischen Hauptstadt findet man einen
Mittel-/Südamerika
genussvollen Mix aus internationalen Geschmäcken und
Fresko (Jesus del Monte), Mexiko City, Mexiko: Kräftige
Marken. Um Kompetenz in Sachen Lebensmittel zu demons-
Farben und markante Formen verleihen diesem Geschäft
trieren, verfügt man z.B. über einen eigenen Käseraum und
besonderes Flair. Ein Highlight ist auch die Geschenkabtei-
hinter der Fleischtheke werkt ein australischer Fleischhauer.
lung, in der man sich z.B. Gastgeschenk-Sets zusammenstellen lassen kann.
Afrika/Mittlerer Osten
Minuto Pao de Acucar, São Paulo, Brasilien: Rund 300 Quad-
Woolworths Waterstone, Somerset West, Südafrika: Eine
ratmeter großer Convenience Store für die wohlhabendere
Besonderheit des Flagship-Stores sind die zahlreichen Shop-
Bevölkerung Brasiliens, die auch beim schnellen Einkauf Wert
in-Shop-Konzepte. Eines davon ist ein Kaffee-Stand, an dem
auf Qualität legt. Ähnlich wie das Modeunternehmen Aber-
Baristas aufgrund der individuellen Vorlieben der Kunden
crombie & Fitch setzt man auf dunkle Ladengestaltung und
eigene Kaffeebohnenmischungen zusammenstellen.
punktuelle Lichtspots.
Spinneys (Achrafieh Street), Beirut, Libanon: Rund 5.000 Qua-
Vivanda (Miraflores), Lima, Peru: Der Laden wurde mit viel
dratmeter großer Store auf drei Etagen mit Lebensmitteln,
Liebe zum Detail – z.B. Warenpräsentation in großen Körben
Haushaltsartikeln, Wein und Tabakwaren. Für die Top-Kun-
– gestaltet, wobei ebenso auf eine einfache Wegeführung
denkarten-Besitzer gibt es eine extra Lounge, in der man bei
geachtet wurde. Besonders ist aber auch die Gegend, befindet
einem Kaffee oder beim Fernsehen darauf warten kann, bis
sich doch gleich vor der Eingangstür ein Surf-Paradies.
der Einkauf zur Abholung zusammengestellt ist.
8
•
6|2016∙CASH
International
b SIAL Paris
LebensmittelAussichtsturm
2016 blickt nicht nur die
Fußball-, sondern auch die
Lebensmittelwelt gespannt
nach Frankreich. Findet doch
mit der SIAL die größte Lebensmittelmesse des heurigen Jahres von 16. bis 20.
Oktober in Paris statt.
Autor: Stefan Pirker
D
ie Übersicht, die die SIAL über
die globale Lebensmittelwirtschaft bietet, ist wohl ver-
gleichbar mit dem Blick vom Eiffelturm
über Paris. Einerseits gewinnt man auf
der SIAL einen guten Gesamteindruck
von der internationalen Lebensmittelbranche, andererseits lassen sich unzählige Details und Spezialitäten entdecken. Verantwortlich für dieses
facettenreiche Puzzle werden heuer
rund 7.000 Aussteller aus rund 105 Ländern aus den verschiedensten Bereichen
Prozent verzeichnen. Aus diesem Grund
pflichtige) Besichtigungstouren zusam-
sein – von Arganöl bis Ziegenfleisch.
erweitert man die Ausstellungsflächen,
mengestellt. So geht es etwa auf den
Laut Nicolas Trentesaux, SIAL Network
sodass nun insgesamt 270.000 Quadrat-
weltgrößten Lebensmittelgroßmarkt
Director, wird die diesjährige Messeauf-
meter im Messezentrum Paris Nord
Rungis, zu Gourmet-Geschäften in Paris
lage ein Wachstum von fünf bis sieben
Villepinte genutzt werden. Expandie-
und auf eigene Wein- & Spirituosen Tou-
rende Bereiche sind vor allem Fleisch,
ren. Details unter www.sialparis.com/
Milchprodukte, Getränke, glutenfreie
Visiting/Store-Tour
Produkte, Bio-Produkte, Lebensmittel
„Made in France“ sowie Maschinen/Ausrüstung.
160.000 Fachbesucher
Die Messen des
SIAL Networks
Noch internationaler als die Aussteller
präsentiert sich das Besucherfeld auf
der SIAL Paris. Geschätzte 160.000 Fachbesucher, 70 Prozent davon von außerhalb Frankreichs, werden aus rund 200
Fotos: SIAL
Ländern dieser Welt anreisen. Als spezielles Extra hat man für sie in Kooperation mit dem Retail-Reiseveranstalter
Nicolas Trentesaux, Director SIAL Network
6|2016∙CASH
••16.–20. Oktober 2016: Paris
••9.–12. November 2016:
Jakarta
••5.–7. Dezember 2016:
Abu Dhabi
••2.–4. Mai 2017: Toronto
••18.–20. Mai 2017: Shanghai
MMM auch abseits der Messe (kosten-
9
International
b News
Newsticker
Kaiser’s Tengelmann
Rewe
Rewe hat die Agenda 2020 ausgerufen: Mit einem neuen Vertriebskonzept will das Topmanagement für mehr Emotionen
und Frische-Erlebnisse in den
2.200 deutschen Supermärkten
sorgen, um damit auch einen
massiven Schritt gegen die Diskonter zu setzen. Begonnen wird
im Spätsommer in vorerst sechs
Testmärkten.
Aldi
Mit den jüngsten Markteröffnungen in den Städten Perth und
Adelaide hat Aldi die Eroberung
von West- und Südaustralien eingeleitet. Damit unterstreicht die
Aldi-Süd-Tochter ihren Willen, ein
nationaler Player auf dem Riesenkontinent zu werden.
Edeka Nord
Nun ist auch für die Einzelhändler
der Edeka Nord das Onlinezeitalter angebrochen. Die Großhandlung in Neumünster hat eine
Plattform für einen Onlinelieferdienst geschaffen, der nun im
Markt umgesetzt werden soll. So
hat man eine Plattform aufgebaut, auf der jeder der 503 NordKaufleute seine Sortimente unter
seinem Namen anbieten kann.
b Amazon
AmazonFresh in London gestartet
Am 9. Juni 2016 verkündete Amazon.co.uk den Start von AmazonFresh in 69 Zustellgebieten in Zentral- und Ost-London. Der Amazon Prime-Mitgliedern vorbehaltene
Service umfasst über 130.000 Produkte von internationalen Markenartikeln bis hin
zur Spezialität von lokalen Produzenten etwa vom Borough Market oder aus Notting
Hill. Die Preise sind eigenen Angaben zufolge wettbewerbsfähig gestaltet.
Bestellungen bis 13.00 Uhr werden noch am selben Tag ab 17.00 Uhr zugestellt.
Generell kann man sich ein einstündiges Zustellfenster zwischen 7.00 und 23.00
Uhr an sieben Tagen pro Woche aussuchen. Zum Kennenlernen ist AmazonFresh in
London in den ersten 30 Tagen kostenlos. Anschließend sind zusätzlich zur PrimeMitgliedschaft 6,99 Pfund pro Monat zu bezahlen. Darin inkludiert ist die GratisZustellung von unbegrenzt vielen Bestellungen mit einem Wert über 40 Pfund.
b Rewe Group
Rewe verbannt Plastiktüten
Rewe verzichtet in Deutschland künftig auf den Verkauf
von Plastiktüten. Damit würden 140 Mio. Tüten weniger
im Müll landen. Rewe setzt
stattdessen auf die Mehrfachverwendung von alternativen Tragetaschen, auf
Jutebeutel sowie auf Papiertaschen- und Kartons. Nicht
betroffen vom Bann sind die
Obst- und Gemüsesackerl.
Mit diesem „deutlichen Bekenntnis zu nachhaltigem
Handeln“ geht Rewe im deutschen Handel voran. Es sei der
nächste logische und konsequente Schritt in der Debatte
um Plastikmüll, so ReweVorstand Lionel Souque. Die
Anstelle von Plastiktüten setzt Rewe zukünftig etwa auf
Baumwollbeutel.
Abschaffung der Plastiktüte
sei aber dennoch nur ein erster Schritt, insgesamt müssten sämtliche Plastikverpackungen reduziert werden, so Souque weiter.
In einer dreimonatigen Testphase hatte das Unternehmen in 130 Märkten den Verzicht auf die Plastiktüten ausprobiert. Ein Großteil der Verbraucher befürworte und
akzeptiere den Schritt, fasste der Handelsriese seine Erfahrungen zusammen.
Erst kürzlich hatte der deutsche Handelsverband HDE eine freiwillige Selbstverpflichtung initiiert, in der sich 260 Händler verpflichtet haben, Plastiktüten zu reduzieren und mit einer Gebühr zu belegen.
Rewe wird bei seinem Nachhaltigkeitsengagement vom Naturschutzbund Nabu beraten. Mit einer Vielzahl von Projekten und Engagements setzt sich Rewe seit Jahren
für bewussteres Einkaufen sowie ökologisches und soziales Verhalten ein.
10 6|2016∙CASH
Fotos: Amazon.co.uk, Rewe Group
Wie CASH berichtet hat, haben
die Rewe-Zentralfinanz e.G. und
die Rewe Markt GmbH gegen die
heuer im März durch den deutschen Wirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD),
erteilte Erlaubnis zur Übernahme
von Kaiser’s Tengelmann durch
Edeka Einspruch beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingebracht. Der für Ende Juni angesetzte Verhandlungstermin wurde
nun auf den 7. September 2016
verschoben. Eine Hängepartie ...
Weil unternehmerischer
Blindflug gefährlich
sein kann.
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aller Insolvenzen auf finanzwirtschaftlichen Blindflug zurückzuführen sind. Der BusinessPlanner,
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Newsticker
Penny
Das Filialnetz des Rewe-Diskonters, ab Oktober von Ralf
­Teschmit geführt, hat sich vergrößert. Und zwar wurden zwei ehemalige Zielpunkt-Filialen im 2.
(Vorgartenstraße) und im 10.
(Tesarekplatz) Wiener Gemeindebezirk als Penny-Märkte wiedereröffnet – energieeffizient, umweltfreundlich, preisattraktiv und
mit einem gesunden Mix aus qualitativ hochwertigen Markenartikeln sowie einer Fülle von regionalen Produkten.
Billa
Himberg hat in der Wiener Straße
16 die momentan neueste BillaFiliale in Österreich erhalten. Der
Standort bietet ein breites Angebot an Spezialitäten direkt aus
der Region, topmodernes Shopdesign und setzt darüber hinaus
Maßstäbe in Sachen Klima- und
Umweltschutz: Denn die neue Filiale entspricht den Green-Building-Anforderungen der Europäischen Union und spart damit
etwa 40 Prozent an Strom, vorwiegend im Bereich der Kälteanlagen, und die gesamte fossile
Heizenergie ein. Außerdem wird
die Stromversorgung ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren
Energiequellen, sogenanntem
Grünstrom, abgedeckt.
Lagerhaus
Seit Anfang Juni gibt es in Wien
zwei neue Lagerhaus-Filialen.
Und zwar eine im neunten (Nußdorfer Straße 46–48) und eine
im elften Gemeindebezirk (Geringergasse 20). Das Sortiment sowie das Vertriebsmodell sind dabei speziell auf den urbanen
Raum ausgerichtet, womit sich
das Lagerhaus vom rein ländlichen auch zum städtischen Nahversorger entwickelt hat.
b Rewe International
Manfred Denner verlässt Merkur
40 Jahre lang war Manfred Denner für Merkur tätig, 25 Jahre davon als Vorstand. Nun
verlässt er auf eigenen Wunsch das Unternehmen und will sich neuen beruflichen
Herausforderungen widmen. Denner verantwortete im Merkur-Vorstand die Ressorts
Vertrieb, Bautechnik sowie Expansion und Handelsfirmen Organisation. Diese Agenden übernimmt nun Denners Vorstandskollegin Kerstin Neumayer, die zudem zur
Vorstandsvorsitzenden von Merkur ernannt wird. Laut Rewe International wird über
eine personelle Ergänzung
des Merkur Vorstands „zu
gegebener Zeit entschieden.“
Denners Karriere bei Merkur startete im Jahr 1976
im Alter von 15 Jahren als
Lehrling zum Einzelhandelskaufmann im Markur
Markt in der Bergmillergasse in 1140 Wien. Danach wurde er in rascher
Folge Marktmanager, Rayonsleiter, Verkaufsleiter
und Prokurist. Seit 1990
war Denner Vorstand von
Merkur und damit maßgeblich an der erfolgreichen Entwicklung von
Merkur beteiligt.
Kerstin Neumayer übernimmt
Denners Vorstandsagenden
und wird zudem zur Vorstandsvorsitzenden ernannt.
b Hofer
HoT: 540.000 Kunden und LTE für alle
Hofer ist mit seinem Mobilfunkangebot HoT weiterhin auf der Überholspur: Man hat
in 15 Monaten 540.000 Kunden gewinnen können. Nun wartet der Lebensmittelhändler mit einer Neuerung auf: Für alle HoT-Pakettarife gilt ab sofort superschnelles LTE
mit bis zu 50 Mbit/s. Schnelleres mobiles Surfen zum selben Preis ist neben den
bestehenden LTE-Tarifen ab sofort auch mit dem Paket „Hot fix“ möglich. Seit 13. Juni
ist das ideale Angebot für Smartphones mit LTE bis zu 50 Mbit pro Sekunde verfügbar.
Die Rahmenbedingungen bleiben dabei dieselben: 1.000 Minuten oder SMS plus 3.000
MB Daten zum Preis von 9,90 Euro für 30 Tage. HoT will, dass alle Vorteile immer für
alle Kunden gleichermaßen gelten. In den Genuss von High-Speed LTE kommt man
also nicht nur bei Neuanmeldung,
sondern auch alle bestehenden
HoT-Fixkunden profitieren davon
– und zwar ohne dass sie sich darum kümmern müssen. Die Umstellung erfolgt ganz von selbst.
Ebenfalls sehr hoch ist übrigens
auch die Zahl der Nummernportierungen. Seit Marktstart verbuchte der Hofer Mobilfunkanbieter rund 80.000 Kunden, die
ihre Handynummer von einem
anderen Betreiber zu HoT mitgenommen haben.
12
Nach 40 Jahren bei Merkur
widmet sich Manfred Denner
nun neuen beruflichen Herausforderungen.
Günther Helm (l.), Generaldirektor der Hofer KG und
Sprecher der Geschäftsleitung, und Michael Krammer,
geschäftsführender Gesellschafter der ventocom GmbH
Fotos: Johannes Brunnbauer, Hofer
Handel
b News
b Chili-Werkstatt
Paradies für die Scharfen
Bottelini war gestern, Klaus Postmann und Simone Taschée
haben die Filiale in der Wiener Josefstadt geschlossen und dem
Hauptgeschäft in der Pilgramgasse neue Inhalte gegeben.
Dieses firmiert seit rund zwei Monaten als Chili-Werkstatt und
bietet – außerhalb der üblichen Industrie-Massenware – so
ziemlich alles, was das scharfe Herz begehrt. Postmann, der
derzeit eine Ausbildung zum Heilkräutercoach absolviert, war
schon immer Chili-Fan, weiß aber, „dass es abseits der uns
bekannten US-Schärfe noch viele andere Varianten, vor allem
aber auch heimische gibt“. Deshalb arbeitet Postmann auch
Alles, was das Chiliherz begeht, findet man in der Chili-Werkstatt.
Foto: Katharina Schiffl
mit heimischen Produzenten zusammen wie zum Beispiel dem
Wiener Chilihof von Georg Kölbl, von dem er nicht nur fertige
reiner Gag, alles über 1,5 Millionen ist nicht mehr genießbar.“
Chiliprodukte bezieht, sondern auch Chilipflanzen und vor
Das Thema Chili wird bei Postmann jedoch nicht nur als breit
allem die reifen Früchte. Oder mit der Schulgärtnerei Langen-
gefächertes Warensortiment behandelt, sondern auch über
lois, die auch für die Arche Noah arbeitet.
regelmäßige Chiliverkostungen, Chiliseminare und Chilikoch-
Selbstverständlich gibt es bei der Chili-Werkstatt, die auch
kurse gemeinsam mit Haubenköchen. Und: „Wir arbeiten
einen eigenen Onlineshop betreibt, Chiliprodukte aus aller
derzeit an einem umfassenden Chilibuch“, erzählt Postmann,
Welt, vor allem jedoch auch aus jenen Ländern, in denen
„das im Herbst im Styria Verlag erscheint und quasi als ulti-
Chilis traditionell zuhause sind – Mexiko zum Beispiel. Ge-
mative Chili-Fibel alles abdeckt, was man über Chilis wissen
mischt wird selber in Chili-Werkstatt-eigenen Gebinden, die
muss.“ Die nächsten Chilipläne sind im Übrigen auch schon
neben dem bunten Sammelsurium an kleinen, aber feinen
ausgeheckt: in den Großhandel einsteigen, ein größeres Outlet
Labels das Portfolio ergänzen. Interessant dabei: ein Chili-
finden und generell das Sortiment in Richtung Gewürze aus-
Konzentrat mit 7,1 Millionen Scoville. Postmann dazu: „Ein
weiten.
b Interspar
Interspar baut in Wels um
In Wels baut Interspar ein Einkaufszentrum mit Hypermarkt, Restaurant, zahlreichen Shoppartnern und dem IntersparGastro-College. Den Startschuss zum
Neubau
gaben
Landtagspräsident
KommR Viktor Sigl, Vizebürgermeister
Gerhard Kroiß und Interspar-Geschäfts-
So soll das Interspar-Einkaufszentrum in Wels ab Sommer 2017 aussehen.
führer Mag. Markus Kaser. Interspar investiert am bekannten Interspar-Standort
Der Lebensmittelmarkt ist wie gewohnt
dungsstätte für alle Mitarbeiter der In-
20 Mio. Euro in den Neubau. Innerhalb
geöffnet. Bereits im November 2016 wird
terspar-Gastronomie. Die Gesamteröff-
eines Jahres wird ein Vollversorger mit
der neu gebaute Lebensmittelmarkt öff-
nung des Einkaufszentrums ist schließlich
einer Verkaufsfläche von rund 3.500 m2
nen und in einer zweiten Bauetappe wer-
für Sommer 2017 geplant. Das Design-
entstehen. Die Nahversorgung in Wels
den das Interspar-Restaurant und weite-
konzept des neuen Einkaufzentrums
wird auch in den kommenden Monaten
re Shops neu errichtet. Ebenfalls im
sieht ein geschwungenes Holzdach vor,
sichergestellt. Für den ersten Bauab-
neuen Gebäude untergebracht ist das
das über der 200 Meter langen Glasfas-
schnitt sind alle Shoppartner ausgezogen.
Interspar-Gastro-College – die Ausbil-
sade der Eingangsfront „schwebt“.
b Rewe International
b Media Markt
Ab sofort können Billa-Vorteilsclub-Mitglieder mit
Rechtzeitig zum Start der Fußball-EM erhalten alle Technik-Fans die
dem Billa-Lieferpass für nur 9,99 Euro für je einen
Möglichkeit, sich ihre Einkäufe gegen einen günstigen Aufpreis noch
Monat unbegrenzt und ohne zusätzliche Lieferge-
am gleichen Tag direkt nach Hause liefern zu lassen. Die Lieferung
bühren einkaufen. Erhältlich ist er exklusiv im
erfolgt im Idealfall innerhalb von drei Stunden oder im Rahmen in-
Billa-Online-Shop. Wer den Lieferpass gemeinsam
dividuell wählbarer und schmaler Lieferzeitfenster. Kunden können
mit dem Onlineeinkauf in seinen Warenkorb packt,
sich unmittelbar beim Einkauf für die Sofortlieferung entscheiden.
Mit dem Lieferpass online einkaufen
Media Markt bietet Sofortlieferung
erspart sich für die Dauer eines Monats die reguläre Liefergebühr von 4,99 Euro pro Bestellung. Die
Vorteile des Lieferpasses greifen ab dem Einkauf,
bei dem er mitbestellt wird. Mit dem Billa-Lieferpass
kann dann beliebig oft bestellt werden. Nach Ablauf
eines Monats fallen dann wieder reguläre Liefergebühren an, bis der Lieferpass erneut bestellt wird.
Wer sich bis zum 17. Juli entscheidet, kann ihn als
Einführungsangebot sogar zwei Monate lang nutzen.
Er bietet den Kunden eine kostengünstige und komfortable Alternative zum traditionellen Einkauf in
der Filiale und soll den Komfort des Online-Lebensmitteleinkaufs noch einmal erhöhen. Billa-Vorstand
Josef Siess bestätigt die Bedeutung der Nähe zum
Kunden, auch im Bil-
Seit 10. Juni 2016 gibt es die Media Markt-Sofortlieferung
la-Online-Shop:
„Im 21. Jahrhun-
Die Ware wird nach der Bezahlung je nach Region und Standort nach
dert muss Ser-
Hause geliefert. Aufgrund größerer Distanzen in ländlichen Regionen
vice
nicht
sowie bei reinen Onlinebestellungen sind längere Bearbeitungs- und
nur in der
Zustellzeiten möglich. Alle Details werden unmittelbar beim Einkauf
Filiale, son-
im Markt und auch im Onlineshop bekannt gegeben. Dieser Liefer-
dern auch
service gilt österreichweit und ist in allen 34 Media Märkten und auch
online ge-
bei Einkäufen im Media Markt-Onlineshop möglich. Mit der exklusiven
lebt werden.“
„Österreich Edition“ bietet Media Markt übrigens bis zum Europameisterschafts-Finale am 10. Juli die neuesten Haushaltsprodukte nam-
Der Lieferpass des
Billa-Onlineshops
14 hafter Hersteller zu Bestpreisen an – mit 0 % Sonderfinanzierung und
mit einer 4-Jahres-Garantie bis zur nächsten EM.
6|2016∙CASH
Fotos: Interspar/renderwerk.at, Billa AG, Media Markt
Handel
b News
Miteinander wirken und
füreinander da sein, sagt
dm {miteinander}
b Lidl Österreich
Imageoffensive als Arbeitgeber
Lidl Österreich präsentiert sich mit einer neuen Kampagne
als attraktiver Arbeitgeber. Unter dem Motto „Weil wir nur
gemeinsam wachsen!“ stellt das Unternehmen dabei die
Mitarbeiter in den Mittelpunkt. Damit verfolgt Lidl ein
ehrgeiziges Ziel: Man will der beste Arbeitgeber der Branche
b dm drogerie markt
dm gründet die Initiative {miteinander}
sein. Die Richtung scheint zu stimmen, denn 2016 wurde
Lidl Österreich zum dritten Mal hintereinander als einer
Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens unterstützt dm Projek-
der besten Arbeitgeber Österreichs ausgezeichnet. In den
te für mehr Nachbarschaftlichkeit und rief im Jänner österreich-
letzten Jahren hat sich die Zahl der Lidl-Mitarbeiter auf
weit alle Mitarbeiter, Kunden und Partner dazu auf, soziale,
über 4.500 erhöht, Tendenz steigend. Dieses Jahr sollen
kulturelle oder ökologische Projekte vorzuschlagen. „Für alles,
rund 200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
was wir sind“ – mit diesem Kampagnen-Motto wurden Projekte
für eine bessere Welt miteinander gesucht, die das nachbarschaftliche Zusammenleben verbessern und bereichern. Insgesamt 407 nachhaltig soziale, kulturelle und ökologische Projek-
Lidl Österreich bietet einen
sicheren Arbeitsplatz mit
Karrierechancen.
te mit lokalem beziehungsweise regionalem Bezug wurden
eingereicht. Zwei Juryrunden, bestehend aus allen dm-Mitarbeitern sowie einer Fachjury inklusive langjähriger dm-Kooperationspartner, kürten anschließend die 40 Siegerprojekte, unter
ihnen etwa die „neunerhaus Zahnarztpraxis“, die Wildtierhilfe
Wien, die Initiative „Damit jedes Baby gesund is(s)t!“ des Samariterbunds oder auch die von der Caritas betriebene „Gruft“.
b Fressnapf Österreich
Fotos: dm drogerie markt, Lidl, Fressnapf Österreich
Fressnapf mit Umsatzsteigerung
Im Geschäftsjahr 2015 steigerte das Un-
napf- und fünf Megazoo-Filialen und be-
ternehmen den Gesamtumsatz gegenüber
schäftigte 2015 in Österreich etwa 1.000
dem Vorjahr um 3,9 % auf 146,5 Millionen
Mitarbeiter. Man hat 2015 3,5 Millionen
Euro. Zum Erfolg trägt die vielfältige Sor-
Euro in den Standort Österreich investiert.
timentszusammenstellung aus hochwer-
Insgesamt wurden 4 neue Fressnapf-Fili-
tigen Eigenmarken und Industriemarken
alen eröffnet, und 90 Prozent der beste-
bei. „Die Zahlen machen uns sehr stolz.
henden Märkte wurden in den letzten
Sie sind das Verdienst unserer Mitarbei-
beiden Jahren nach dem „Future Store“-
tenden in den Filialen und der Zentrale“,
Konzept modernisiert. Dieses Filialkon-
sagt Norbert Marschallinger, Geschäftsführer Fressnapf Österreich. In Österreich
betreibt die Fressnapf-Gruppe 122 Fress-
zept ist das Leitbild für den österreichFressnapf-Österreich-Geschäftsführer Norbert
Marschallinger
weiten Aufbau der Fressnapf-Märkte. 2016
soll weiter expandiert werden.
TiPOS FILIALE:
KEIN CHAOS MEHR!
Zentrale Konfigurationsverwaltung
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Beste Kontrolle - auch unterwegs!
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In allen Bundesländern vertreten.
b Spar
Neuer Spar in Illmitz
Seit 16. Juni 2016 hat das burgenländische Illmitz einen neuen
Spar. Der ehemalige Zielpunkt-Laden wurde umfassend modernisiert und bietet jetzt auf 580 m² 10.000 Artikel, insbesondere Spezialitäten aus der Region. Die selbstständige SparKauffrau Bettina Zsabetich, die bereits Spar-Märkte in Purbach,
Breitenbrunn und Mönchhof führt, sagt über ihren neuen
Markt: „Wir verstehen uns als Neuinterpretation eines Dorfladens – gut erreichbar, persönlich, regional. Ergänzend zum
preiswerten Spar-Sortiment sind mir Produkte aus unserer
Region ein ganz besonderes Anliegen.“ Das Angebot ist umfangreich, die Feinkostabteilung großzügig dimensioniert. Für
frisches Brot und Gebäck sorgt eine eigene Backstation im
LH Niessl, Bettina Zsabetich und Spar-Geschäftsführer Alois Huber
­inmitten der Belegschaft des neuen Illmitzer Spar-Marktes
Geschäft. Die von Bettina Zsabetich kurz erwähnten regionalen Produkte sind beispielsweise der Apfelsaft der Familie Leeb,
seine Verbundenheit mit der Region auch mit der neuen Dienst-
Produkte von Erich Stekovics, Martin Karlo, dem Biohof Leyrer
kleidung: original burgenländische Blaudruck-Fiata und Schurz,
und Golser Bier. Das 17-köpfige Team des neuen Spar zeigt
hergestellt von der Familie Koó aus Steinberg.
b MPreis
b Intersport Bründl
Alle MPreis-Standorte in Österreich und Südtirol wer-
1956 eröffnete Hans Bründl sein erstes Sportgeschäft mit Skiverleih.
den mit 100 % zertifiziertem grünen Strom aus hei-
Mit Hilfe eines 40.000-Schilling-Kredits und vier Bürgen startete der
mischer Wasserkraft beliefert. Bereits seit mehreren
erste Shop 1967 in Kaprun (Salzburg), heute noch der Flagship-Store.
Jahren gelingt es MPreis, regionalen Ökostrom aus
1972 folgte die erste Filiale am Kitzsteinhorn. 1989 stieg Sohn Christoph
Wasserkraft einzusetzen. Die Vorteile sind die unmit-
in das Unternehmen ein. Gemeinsam mit Firmengründer Hans Bründl
telbare, regionale Nutzung heimischer Wasserkraft,
führt er das Unternehmen. 1996 eröffnete Bründl den ersten Subway-
einer erneuerbaren lokalen Ressource, und die um-
Snowboardshop, 1998 und 1999 kommen zwei große Shops in Zell am
weltfreundliche und sau-
See dazu. In den nächsten Jahren folgen weitere Filialen – die Expan-
bere, atomstromfreie
sion betrieb Sohn Christoph. Ebenfalls mit an Bord ist mittlerweile
und CO2-freie Strom-
Bernhard Bründl. Der 53-Jährige ist seit zwölf Jahren in der Firma
erzeugung; beson-
tätig und für Weiterbildung und Coaching zuständig. Heute überblickt
ders effiziente Ener-
Christoph Bründl ein Filialnetz von 22 Sportgeschäften mit 365 Mit-
giegewinnung hat
arbeitern und einem Nettoumsatz von 52 Millionen Euro im abgelau-
einen hohen Wir-
fenen Geschäftsjahr. Im Herbst ist die Eröffnung eines weiteren Shops
kungsgrad und ist
in Schladming geplant. Die vergangenen acht Jahre konnte die Firma
dadurch beson-
eine dynamische Entwicklung erreichen und für die Zukunft wird eine
ders effizient; ins-
weitere Expansion angestrebt. Dabei lautet der Wachstumsgrundsatz:
gesamt ist so eine
Wachstum auf Basis von Stärke und nicht von Größe.
MPreis setzt auf regionalen Ökostrom
60 Jahre Sport Bründl
Initiative ein wertMPreis bezieht zu 100 %
Ökostrom aus Tirol
voller Beitrag zur
regionalen Wertschöpfung. Nach-
haltiges Handeln und die Verbundenheit zu den
Regionen Tirol und Südtirol sind prägende Elemente
beim familiengeführten Tiroler Unternehmen. Die
lokalen Partner Ökoenergie Tirol und Alperia in Südtirol werden MPreis auch in Zukunft mit sauberer,
erneuerbarer Energie aus der Region versorgen. So
bezog MPreis etwa in Südtirol 4,5 Gigawattstunden
(GWh) grünen Strom. Damit konnten rund 2.400
Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Und
mengenmäßig gesehen, ist MPreis einer der größten
Ökostrom-Kunden der Ökoenergie Tirol.
16 Das Bründl-Stammhaus in Kaprun
6|2016∙CASH
Fotos: Spar, MPreis, Intersport Bründl
Handel
b News
Wer schützt die Konsumenten vor
den Konsumentenschützern?
T
ests sind wichtig und notwen-
gewiesen, wie sensibel man mit der Be-
dig. Markenartikler, die im
wertung von Einzelwerten umgehen
Wettbewerb bestehen wollen,
muss. Wenn dann diese Transparenz
testen ihre Produkte, ihre Leistungen
komplett negiert wird, liegt der Schluss
und Aktionen in der permanenten Suche
nahe, dass Tests von Anfang an mit einer
nach Einzigartigkeit. Sie wissen daher
klaren Absicht durchgeführt werden. In
ganz genau, wo sie stehen, wo ihre Stär-
unserem Fall also mit der Konsumen-
ken, aber auch wo ihre Schwächen lie-
tenempfehlung „Leute, esst keine Chips!“
gen. Tests zeigen also Vor- und Nachtei-
Gott sei dank sind Konsumenten heu-
le von Produkten. Und wer langfristig
te mündiger als so mancher Besserwisser
mehr Nachteile als Vorteile hat, scheidet
oder Weltverbesserer annimmt. Und sie
aus. So funktioniert eben der Markt.
lassen sich auch deutlich weniger verun-
Wir im Lebensmittelbereich reden
sichern. Ja, sie revoltieren sogar gegen
zunächst einmal über den Geschmack
solche Testergebnisse. Im Standard online
unserer Produkte. Und über den lässt sich
finden sich Reaktionen wie „um zu er-
ja bekanntlich nicht streiten – ist Ge-
fahren, dass Chips fettig und salzig sind,
Foto: Kelly
schmack doch etwas höchst Individuel-
hätten wir keinen VKI-Test gebraucht“.
les. Daher testen wir repräsentativ im
Und wenn ein Produkt mit 750 myg/
Dennoch genügt es nicht, der Emp-
Querschnitt der Österreicher. Und das ist
kg Acylamidgehalt im VKI-Bericht als
fehlung vieler PR-Agenturen zu folgen,
anerkannte Praxis in der Industrie wie
hoch bezeichnet wird, wo der EU-Richt-
die immer wieder lautet „nach ein paar
auch im Handel. Nicht aber so bei NGOs,
wert – wohlgemerkt kein Grenzwert! – bei
Tagen ist das eh wieder vergessen und
wo selbst ernannte Experten meist online
1.000 myg liegt und dann noch in einer
so viele lesen ja auch nicht die Zeitschrift
über unsere Produkte herziehen und auf-
TV-Sendung bei Acrylamid von Gift ge-
Konsument“. Ich bin überzeugt, dass wir
grund der anonymen Mailadressen nicht
sprochen wird, dann ist das eindeutig
in unserer Verantwortung JEDE Form der
einmal kontaktiert werden können. Aber
Diffamierung. Und das kann man so wohl
transparenten Konsumenteninformati-
noch schlimmer wird es beim Verein für
nicht unwidersprochen stehen lassen.
on nutzen müssen, auch wenn es in Form
Konsumenteninformation (VKI), der auf-
Daher haben wir die Tester getestet.
von Entgegnungen oder Richtigstellun-
grund seines Namens seinen Auftrag
Wir haben aus der laufenden Produktion
gen ist. Sonst überlassen wir das Gesetz
wirklich ernst nehmen sollte. Der macht
10 kg Chips in vier unterschiedliche Fo-
des Handelns selbst ernannten Ernäh-
dasselbe: Mitarbeiter testen den Ge-
lien videodokumentiert abgepackt, mit
rungsexperten, Weltverbesserern oder
schmack und dann wird beim Salzge-
unterschiedlichen Haltbarkeitsdaten
solchen, die aus ganz individuellen Mo-
bäcktest kritisiert, dass zu viel Salz und
versehen und an vier verschiedene staat-
tiven Unsicherheit und Verwirrung zur
Fett in den Produkten vorhanden ist. Das
lich anerkannte Testlabors zur Ermitt-
eigenen Profilierung verbreiten wollen
ist ärgerlich, aber noch nicht bedrohlich.
lung des Acrylamidwertes geschickt. Und
– wissend, dass nach alter österreichi-
Wenn aber, wie im eben genannten Knab-
siehe da – wir bekamen Werte zwischen
scher Tradition „eh niemand was macht
bergebäcktest des VKI die Kennzeich-
250 und 850 myg/kg und dabei wurden
und damit eh nix passiert“.
nung von 20 aus 21(!!) getesteten Pro-
noch Bandbreiten von +/-15 % einge-
Übrigens: Nachdem der VKI Knab-
dukten als falsch bezeichnet wird, ohne
räumt. Ich überlasse bewusst dem Leser
bergebäck generell als zu salzig und fet-
dass man konkret sagt, was falsch ist,
die Interpretation der Ergebnisse, denn
tig bezeichnet hat und zu vorsichtigem
dann wird es eng. Denn dann geht es um
wir wissen um die Problematik der Ac-
Konsum geraten hat, hat man uns ange-
Schaden. Denn falsche Kennzeichnung
rylamidtests. Wir machen über 10.000
boten, die Kelly’s Snips gegen die gerin-
ist strafbar und verboten. Und obendrein
Tests jährlich, um unsere Produktquali-
ge Gebühr von 7000 € mit dem VKI -Test-
muss jeder Artikel vor Inverkehrbringung
tät abzusichern. Und das, seitdem die
urteil „GUT“ auszeichnen zu können.
mit einer Verkehrsfähigkeitsbescheini-
Acrylamiddiskussion vor mehr als fünf
Vielen Dank – wir verzichten.
gung von einem anerkannten zertifizier-
Jahren begonnen hat. Und wir haben den
ten Analyseinstitut ausgestattet sein. Wie
VKI im Vorgespräch zur Testanlage diese
Dr. Wolfgang Hötschl ist Geschäftsführer der
wurde die dann erlangt?
Problematik dargelegt und darauf hin-
Kelly GmbH
6|2016∙CASH
17
G a s tK
kommentar
b Wolfgang Hötschl/Kelly
AMA-Serie Teil 4
Gut Gereiftes vom Schwein
Gerade beim Grillen kann man sehr einfach feststellen: Der Mythos, dass
Schweinefleisch unbedingt frisch verarbeitet werden sollte, hat keine Gültigkeit mehr. Ganz im Gegenteil: Dry Aged Schweinefleisch sorgt für unerwartete
Geschmackserlebnisse.
Der Trend weg vom billigen Massenprodukt hin zu hoch-
schlechthin ist das Karree, wobei man aus dem langen Kar-
wertigen Gustostückerln ist zwar noch nicht allerorts sicht-
ree (mit Knochen) das hinlänglich bekannte Kotelett schnei-
bar, doch ist er zweifelsohne vorhanden - in der Top-Gas-
det und aus dem kurzen Karree die so genannten Karree-
tronomie, bei ambitionierten Hobbyköchen und - vor allem
Steaks. Auch hier gilt: Die jeweiligen Scheiben eher dicker
- beim Grillen. Es sind nach wie vor das klassische Kotelett
schneiden, den Knochen als Hitzeleiter ausnützen und durch-
sowie das Schopfbraten-Steak, die österreichische Grillfans
aus auch einige Minuten hochkant grillen sowie innen rosa
am liebsten auf dem Rost sehen, doch dürfen diese Teil-
lassen.
anderen sind Kotelett und Schopf immer öfter nur ein Teil
Schopfsteaks, Fricandeau und Schlußbraten
der köstlichen Vielfalt, die das Schwein zu bieten hat.
Weitaus marmorierter, daher saftiger und überaus aromatischer ist der Schweinenacken (Schopf), der - im Ganzen und
Ein Schweinesteak kann innen gerne auch rosig sein.
indirekt gegrillt - einen hervorragenden Braten ergibt und
Denn abgesehen von den Altersvarianten bietet das Schwein
- in Scheiben geschnitten - die beliebten Schopfsteaks.
dem ambitionierten Grillmeister Teilstücke für den Rost, die
Wer es gerne mager und dennoch saftig hat, der lässt sich
sich gegenüber den Pendants vom Rind beileibe nicht verste-
Steaks von der Nuss schneiden. Lieber ein bißchen dicker
cken müssen. Bereits der Lungenbraten, also das Filetstück,
und beim Grillen nicht zu Tode braten. Am besten bei großer
welches unmittelbar unter dem kurzen Karree liegt, ist eine
Hitze auf beiden Seiten scharf anbraten und dann bei etwas
Delikatesse für sich und zweifelsohne eines der edelsten
niedrigerer Temperatur indirekt weitergrillen.
Teilstücke des Schweins überhaupt. Zum Grillen eignet sich
Aus dem Fricandeau-Stück kann man idealerweise
dieser Teil sowohl als Ganzes (am besten mit Speck umwickelt,
um die Saftigkeit zu bewahren) oder in Scheiben geschnitten
als Medaillons.
An dieser Stelle gleich noch ein Mythos, der längst überholt ist: Schweinefleisch muss keineswegs immer nur well
done durchgebraten werden, es kann durchaus - so wie zum
Auf den Punkt gebracht
b Schweinefleisch muss nicht durchgebraten werden
b Auch Schweinefleisch wird im Alter besser
b Das Schwein bietet weitaus mehr als Koteletts
Beispiel der überaus zarte und magere Lungenbraten - innen
rosa sein, also medium gebraten werden. Der Grillklassiker
18 6|2016∙CASH
Fotos: foxysgraphic/Fotolia.com, gustavofrazao/Fotolia.com, Darius Dzinnik/Fotolia.com
stücke zum einen durchaus gut abgelegen sein. Und zum
Die häufigsten Kundenfragen
zum Thema Grillen und Fleischeinkauf
Muss Schweinefleisch stets durchgegart sein?
Nein, vor allem die mageren, feinfasrigen Teilstücke
dürfen innen etwas rosa sein - also medium.
Soll man Schweinesteaks respektive Koteletts vor
dem Grillen marinieren?
Das ist letztendlich Geschmackssache. Selbstverständlich kann man Schweinefleisch über Nacht in
eine Marinade einlegen oder mit einer trockenen Gewürzmischung (Rub) einreiben. Es reicht aber auch
eine Prise Salz und eine Würzung nach dem Grillen.
Muss Schweinefleisch ähnlich wie Rindfleisch reifen?
Schweinefleisch muss nicht unbedingt, kann aber bis
zu fünfzehn Wochen lang in speziellen Reifekammern
trockengereift werden. Hierbei werden rund zwei Drittel des Wassers entzogen und im gleichen Maße das Gewicht reduziert, aber der Geschmack intensiviert.
Wie muss Fleisch zum Grillen geschnitten sein - quer
oder längs zur Faser?
Nur wenn es quer zur Faser geschnitten ist, ergeben
sich zarte, kurze Fleischfasern. Wichtig dabei ist,
dass die Dicke der Steaks mindestens zwei Zentimeter beträgt - auch beim Schwein. Ist diese geringer,
ist die Gefahr des Austrocknens am Griller sehr groß.
Wieviel Fleisch pro Person muss ich einkaufen?
Normalerweise rechnet man pro Erwachsenen mit 20
bis 25 dag Fleisch pro Grillsession. Kaufen Sie
Fleisch am Knochen, sollten Sie rund ein Drittel des
Gewichtes dazu rechnen.
Schöne, saftige Ribs nach US-amerikanischem Zuschnitt sind eine echte
Bereicherung für jeden Grill-Event
Beim Pulled Pork wird die Schweineschulter stundenlang bei niedriger
Temperatur indirekt gegrillt und dann auseinandergezupft.
als auch als Steaks bietet das Bauchfleisch, welches aufgrund
seiner massiven Fetteinlagerungen extrem saftig und wohlschmeckend ist.
Last but not least: die Spare Ribs. Von den Amerikanern
einen saftigen, sehr aromatischen Braten machen (Niedrig-
Baby Back Ribs genannt, sind es die aus den Karreerippen
temperatur, indirekt grillen), aus dem Weißen Scherzl kurz
geschnittenen, eher flachen und bei uns üblichen Ribs. Fragt
angebratene Medaillons und aus dem Schlußbraten - mit
man einen US-Fleischhauer nach Spare Ribs, so erhält man
Fettschwarte, in Scheiben geschnitten und auf den Drehspieß
entweder Schälrippen aus dem oberen Drittel des Bauches
gesteckt - eine ebenfalls hervorragende Delikatesse.
oder Dicke Rippen aus der Brustspitze, sind somit größer,
fleischiger und grobfasriger. Sie gelingen am besten bei nicht
Pulled Pork und Spare Ribs im original US-Zuschnitt
allzu hohen Temperaturen, man sollte sich jedoch dafür ei-
Eine weitere Delikatesse vom Schwein ist die Hintere Stelze,
nige Stündchen Zeit nehmen.
die sich ausgezeichnet zum Grillen eignet. Hier empfiehlt
sich, das ganze Teil 24 Stunden vorher zu marinieren und
Bis zu fünfzehn Wochen im Klimaschrank
ebenfalls den Drehspieß zu verwenden. Auch von der Schwei-
Apropos Zeit. Assoziiert man Dry Aged beinahe ausschließlich
neschulter erhält man - wenn diese im Ganzen bleibt - ein
mit Beef, also Rindfleisch, so macht sich derzeit ein Trend
schönes Bratenstück, aufgeschnitten ergeben sich sehr saf-
bemerkbar, bei dem man auch Schweinefleisch eine Trocken-
tige, aromatische Steaks. Eine ganz besondere Spezialität ist
reifung angedeihen lässt und dieses somit veredelt. Bis zu
davon das Pulled Pork. Dafür wird die Schweineschulter min-
fünfzehn Wochen lang wird dem Fleisch
destens acht Stunden bei niedriger Temperatur indirekt ge-
dabei in speziellen Reifekammern Flüssig-
grillt. Dann wird das mürbe Fleisch mit Gabeln entlang der
keit entzogen, wobei verblüffenderweise
Faser auseinandergezupft.
danach extrem saftige und überaus aroma-
Eine etwas deftigere Variante sowohl als ganzer Braten
tische Steaks die Feinschmecker verwöhnen.
Finanziert mit Fördermitteln der
­Europäischen Union und Mitteln der
Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH
14 Urlaubstipps fürs
richtige Relaxen und Erholen
F
ür viele berufstätige Frauen und
schmökern oder sich ein Video von
Männern gilt: Vor dem Urlaub
Ihrem Urlaubsziel anschauen.
herrscht Hektik, weil noch so
9. Feiern Sie Ihren Urlaubsbeginn. Zum
viele Dinge zu erledigen sind. Und da-
Beispiel, indem Sie im Flugzeug ein
nach stapeln sich zuhause erneut die
Gläschen Sekt trinken.
unerledigten Aufgaben. Deshalb ist die
10. Vergessen Sie im Urlaub alles, was
Erholung schnell verflogen. Einige Tipps,
Sie über das Thema Zeit- und Selbst-
wie Sie relaxt in Urlaub fahren, Ihre Aus-
management gehört haben. Im Ur-
zeit entspannt genießen und von den
laub gibt es nur eine „wichtige“ und
„schönsten Wochen des Jahres“ lange
„dringliche“ Aufgabe: sich erholen.
11. Übertragen Sie das Leistungsden-
zehren.
1. Verreisen Sie offiziell einen Tag früher.
ken, dem Sie im Alltag huldigen,
Sagen Sie allen Freunden und Bekann-
nicht auf Ihren Urlaub. Sie müssen
ten sowie Kunden und Kollegen, mit
nicht jeden Berg erklimmen und je-
denen Sie nicht direkt zusammenar-
des Museum besuchen.
beiten, dass Ihr Urlaub einen Tag frü-
12. Bei der Arbeit können Sie dem „Null-
her beginnt. Sonst stapeln sich am
Fehler-Prinzip“ huldigen. Doch im
letzten Arbeitstag die dringlichen
Urlaub? Da sollten Sie ein „easy li-
Aufgaben auf Ihrem Schreibtisch und
ving“ praktizieren. Sonst ärgern Sie
Ihr Telefon klingelt ohne Unterlass.
sich über jeden lahmen Kellner und
2. Vereinbaren Sie für den letzten Ar-
jeden zu warmen Cocktail.
beitstag keine Reisetermine und Mee-
13. „Verlängern“ Sie Ihren Urlaub. Sagen
tings sowie Arzt- und Friseurbesuche.
Sie allen Personen, mit denen Sie
Denn diese dauern oft länger als ge-
nicht direkt zusammenarbeiten,
plant. Die Folge: Sie starten völlig au-
dass Sie erst zwei Tage später zu-
ßer Atem in den Urlaub.
rückkehren. Sonst klingelt Ihr Tele-
3. Erledigen Sie vor dem Urlaub alle
fon nach der Rückkehr unablässig.
wichtigen und dringlichen Aufgaben,
phone zuhause. Denn wenn Sie sich
die Sie nicht delegieren können. Sonst
permanent darüber informieren, was
plagt Sie im Urlaub permanent das
zuhause passiert, gewinnen Sie nicht
14. Behalten Sie den Urlaub in Erinne-
schlechte Gewissen, und es fällt ihnen
den nötigen Abstand vom Alltag, um
rung. Stellen Sie ein Urlaubsfoto
schwer, abzuschalten.
Dann ist die Erholung im Handumdrehen verflogen.
wirklich weg zu sein. Sollte das nicht
auf Ihren Schreibtisch. Oder laden
4. Lassen Sie alle Unterlagen, die Sie an
möglich sein, schalten Sie Ihr Handy/
Sie es als Startbild auf Ihren PC.
Ihre Arbeit erinnern, zu Hause. Packen
Smartphone im Urlaub ab, und lassen
Dann können Sie noch ab und zu
Sie auch keine Fachliteratur ein, die
Sie zum Beispiel die Telefonate in der
von der Südsee oder von den Bergen
im Zusammenhang mit Ihrer Arbeit
Mailbox auflaufen. Dann entscheiden
träumen.
steht. Und: Lesen Sie keine Tageszei-
Sie, ob und wann Sie zurückrufen.
tungen oder Wirtschaftsmagazine,
7. Beginnen Sie spätestens vier Tage vor
schon gar nicht deren Börsenteil.
Reiseantritt mit dem Packen. Dann
5. Nach dem Urlaub dürfen maximal so
können Sie noch rechtzeitig einen
viele Projekte auf dem Schreibtisch
neuen Bikini oder eine neue Badeho-
liegen, wie ich Urlaubstage habe. Sa-
se kaufen, wenn Sie feststellen, dass
gen Sie dies Ihrem Assistenten oder
Sie in Ihrem alten Outfit keine gute
Stellvertreter. Sonst verleidet Ihnen
der Gedanke an die Arbeit, die Sie
Figur mehr machen.
8. Stimmen Sie sich bereits zuhause auf
erwartet, die letzten Urlaubstage.
den Urlaub ein. Zum Beispiel, indem
6. Vergessen Sie Ihr Handy oder Smart-
Sie abends im Bett Reiseführer
20 Ad personam
Sabine Prohaska ist Inhaberin
des Trainings- und Beratungsunternehmen seminar consult
prohaska in Wien (www.seminarconsult.at).
6|2016∙CASH
Fotos: seminar consult prohaska, magdal3na/Fotolia.com
Leserservice
b S a b i n e P ro h a s k a /s e m i n a r co n s u lt p ro h a s k a
Mensch und Maschine
Maschinen, die wie Menschen aussehen und uns zunehmend ersetzen. Diese
Dystopie versetzt immer mehr Werktätige in Angst und Schrecken. Aber:
­Können die Roboter wirklich das, was menschliche Arbeitskräfte schaffen?
Autorin: Claudia Stückler
N
eo-Bundeskanzler
Kern
port von Lasten zukunftsweisend,“ so
schon. Ein naheliegendes Einsatzgebiet
macht derzeit Schlagzeilen
Bernhard Rych. Menschen können im
für die Maschinen wäre natürlich der
mit seinem Vorstoß, eine Ma-
Schnitt nur 10 Prozent von dem tragen,
Handel, beispielsweise zum Einschlich-
schinensteuer einführen zu wollen. Das
was ein Roboter schafft. Auch werden
ten von Regalen. „Es stellt sich aber die
Argument: Durch die zunehmende Au-
Arbeitsabläufe so effizienter gestaltet.
Frage, ob das wirklich notwendig ist.“
tomatisierung gehen Arbeitsplätze und
Dennoch: „Menschen arbeiten schnel-
In der Praxis würde dadurch nämlich
damit Einnahmen aus der Lohnsteuer
ler.“ Hingegen können Roboter 24 Stun-
alles nur komplizierter: „Man müsste
verloren. Hollywood tut noch das Seine,
den am Tag im Einsatz sein. Bei Pro-
die Angst vor Roboter-Armeen, die lang-
zessen, die nur Regelmäßigkeit
sam aber sicher die Weltherrschaft an
erfordern, aber nicht zeitkri-
sich reißen, zu schüren.
tisch sind, wären Roboter
folglich eine probate Alter-
Robotics Day
tigkeit in die Zeit nach Ladenschluss verlegen.“
Denn ein unausgereifter
Technologie ist die Zu-
Komplizierte Koexistenz
Jahrhunderts wurden immer
Im Lebensmittelbereich
mehr Arbeitsprozesse von
müssen Roboter ganz
Maschinen übernommen.
speziellen Anfor-
Trotzdem, die menschliche
derungen ent-
Arbeitskraft ist weiterhin un-
sprechen:
verzichtbar. Dennoch entwi-
war zum Bei-
„Es
ckelt sich die Roboter-
sammenarbeit
von
Mensch und Maschine:
„Die funktioniert leider
noch nicht reibungslos.“ So kann ein
wildgewordener Roboterarm
einen
menschlichen Kolle-
Technologie rasant: An
gen schwer verletzen.
der FH Technikum in
Alternativ ist es hinge-
Wien stellten nun Mecha-
Foto: Julien Tromeur/Fotolia.com
plett absperren oder diese Tä-
Aspekt der Roboter-
native.
Seit dem Beginn der industriellen Revolution Mitte des 18.
den Markt während dieser Zeit kom-
gen möglich, Roboter
tronik-Studenten am Robotics
spiel bisher nicht
Day ihre Arbeiten vor. Einer von ihnen,
erlaubt, mit dem Ro-
ten Vending-Systemen,
Bernhard Rych, hat sich in seiner Ba-
boterarm von oben
also im „produktlosen Super-
chelor-Arbeit dem Einsatz von Robo-
nach Lebensmitteln zu
markt“, einzusetzen: Der
tern im Lebensmittelbereich gewidmet.
greifen,“ erklärt Rych. Der
Kunde bestellt über Screens
So machten die Studenten etwa Versu-
Grund sind Hygienevor-
oder Handy, die Waren wer-
che, Pick&Place-Technologien in Bä-
schriften. Mittlerweile
den im Hintergrund – vom
ckereien einzusetzen. Die Maschinen
wurden aber schon
Roboter – zusammenge-
mussten dabei Palatschinken, die un-
spezielle Hüllen ent-
stellt und durch eine
geordnet auf einem Förderband lagen,
wickelt, die etwa
Klappe geschoben.
stapeln. Dies passiert mit Hilfe von
dafür sorgen sollen,
Ferne Zukunftsmu-
Sensoren und Kameras, was diese Ro-
dass kein Öl von
boter von „normalen“ Maschinen un-
Maschinentei-
heimischen, ser-
terscheidet. Solche Einsätze stecken
len herunter-
viceorientierten
jedoch noch in den Kinderschuhen:
tropft. Auch
Kunden vermut-
Roboter kommen zurzeit in erster Linie
abwasch-
lich noch länger
für sehr schwere Arbeiten in Frage:
bare Robo-
nicht gewöhnen
„Roboter sind besonders beim Trans-
ter
6|2016∙CASH
gibt
es
bei vollautomatisier-
sik, an die sich die
werden.
•
21
Handel
b Robotics
Handel
b Merkur
Philipp Heim und
Kerstin Neumayer
Vorzeige-Onlineshop
on air
Mehr als 15 Monate dauerte die akribische Vorbereitung. Jetzt hat Merkur
­seinen Onlineshop gelauncht. Rund 13.000 Artikel sind zum Start verfügbar.
Auch andere Rewe-Marken in Österreich werden die Technologie nützen.
M
erkur-Vorstand Kerstin Neumayer wirkte bei der
Liefergebiete sei in Planung, voraussichtlich 2017 dürfte es in
Präsentation des Onlineshops vor Journalisten in
den Ballungsgebieten Graz und Linz so weit sein. Längerfris-
Wien sichtlich zufrieden: „Wir werden den um-
tig soll eine flächendeckende Versorgung in Österreich ange-
fassendsten Onlineshop im österreichischen LEH haben“,
boten werden. Neumayer verweist darauf, dass „E-Commer-
kündigte sie im Hinblick auf die weiteren Pläne von „www.
ce im LEH nicht einfach ist.“ Herausfordernd seien etwa die
merkurmarkt.at/shop“ – so die URL – an. Mit dem nunmehr
Kostensituation ebenso wie die Logistik. Auch sei es schwer
erfolgten Launch sei man erst am Beginn der Umsetzung und
zu vermitteln, dass Kunden für Zusatzleistungen wie die
man werde nach und nach das Angebot sowohl vom Sortiment
Zustellung etwas bezahlen sollten.
her als auch vonseiten des Contents noch weiter ausbauen.
Merkur setzt jedenfalls auch online auf große Sortimentsvielfalt. Zur Auswahl stehen frisches Obst und Gemüse, Brot
Sortiment soll weiter wachsen
und Gebäck aus dem Merkur Backshop sowie Torten, Kuchen,
Das Sortiment besteht aktuell aus rund 13.000 Artikeln, doch
Cupcakes und vieles mehr aus der Merkur Marktkonditorei.
mittelfristig wolle man auf rund 20.000 kommen, so Neu-
Ebenso online erhältlich sind gekühlte Waren wie Milch- und
mayer. Geliefert wird derzeit in alle Bezirke Wiens und Ge-
Käseprodukte, Wurst- und Schinkenspezialitäten direkt aus
meinden rund um die Bundeshauptstadt. Die Ausweitung der
der Feinkost, frischer Fisch und Frischfleisch aus der Merkur
22 6|2016∙CASH
Fotos: Merkur Warenhandels AG
Autor: Frank Placke
Fleischerei sowie individuell zusammengestellte Feinkostplatten und Brötchen. Kunden bestimmen Gewicht und Menge der von ihnen bestellten Fleisch- und Feinkostprodukte
selbst. Weiters im Sortiment: Süßwaren, Salzgebäck, antialkoholische und alkoholische Getränke, Baby-, Haushaltsund Drogerieartikel sowie Tiernahrung und Tierbedarf.
27. – 30. 8. 2016
fresh.new.ideas.
Sorgfältige Auswahl bestellter Produkte durch MerkurMitarbeiter
Die Bestellungen treffen elektronisch im Merkur Markt Schönbrunner Allee 18 in Vösendorf (NÖ) ein. Hier werden die georderten Artikel von Mitarbeitern auf Frische und Mindesthaltbarkeit geprüft, verpackt und zum Transport vorbereitet.
Sieben neue Arbeitsplätze habe man dafür geschaffen, berichten Neumayer und Merkur E-Commerce-Leiter Philipp
Heim. Bis die bestellten Waren verladen werden, lagern sie
in eigenen Kühlräumen. Angeboten werden sowohl kurze (2
bis 3 Stunden) als auch lange Lieferzeitfenster (6 bis 7 Stunden), wochentags ist auch eine Zustellung bis 21 Uhr möglich.
Bei Bestellung bis 14 Uhr wird auf Wunsch auch am gleichen
Tag zugestellt. Je nach Lieferzeitfenster und Liefertag werden
Liefergebühren von 3,90 Euro bis 5,90 Euro verrechnet. Der
Mindestbestellwert liegt bei 25 Euro. Zugestellt wird durch
den Logistikpartner Veloce Botendienst GmbH. Frische und
die entsprechende Kühlung werden durch den protokollierten
Einsatz von speziellen Kühlbehältern und -mitteln garantiert.
Verschiedene Bezahlmöglichkeiten
Kunden haben die Möglichkeit, gleich bei Einkaufsabschluss
online per Kreditkarte zu bezahlen oder direkt bei der Lieferung in bar, mittels Bankomat- oder Kreditkarte. Besonders
wichtig für die Zukunft sei nun das Kundenfeedback, so
Neumayer: „Es steckt für den Lebensmitteleinzelhandel und
somit für Merkur enormes Potenzial im Onlinebereich – wir
„new
bedeutet für mich, neue
und inspirierende Ideen
mitzunehmen, um das
Einkaufen für meine
Kunden attraktiver zu
machen.
“
sind uns bewusst, dass wir hiermit einen Grundstein für
zukünftige Entwicklungen gelegt haben und sind schon gespannt, wohin uns diese aufregende Reise noch führen wird.“
Der neue Onlineshop von Merkur wird auch als technische
Grundlage für weitere bestehende oder künftige Rewe-Onlineeinkaufsangebote dienen.
•
Dirk Bieler,
Filialleiter Einzelhandel
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Die Startpage des neuen Merkur Onlineshops auf dem PC-Monitor
6|2016∙CASH
Handel
I N T E R V I E W b C o r i n n a T i n k l e r/ R e w e I n t e r n a t i o n a l
24 6|2016∙CASH
Gut gemixt
ist halb gewonnen
Content Marketing und auch Corporate Publishing müssen dem Leser oder
dem User einen Mehrwert bringen. Wie man das bei der Rewe International
schafft, schildert Corinna Tinkler, Direktorin Unternehmenskommunikation
des Konzerns.
Interview: Silvia Meißl
CASH: Frau Tinkler, alle reden von Content Marketing und manch
kritischer Geist fragt sich, ob das nicht nur ein neuer Begriff ist
für etwas, was gute Kommunikation schon immer ausgemacht
hat, nämlich Storytelling?
ternehmen steht, erlebbar zu machen. Dass wir uns dann
natürlich auch sehr bald und intensiv mit den neuen Medien
beschäftigt haben, ist logisch.
Geschichte zu verpacken. Genau das passiert schon lange,
Die Rewe Group agiert mit starken Marken wie Billa und Merkur
am Markt, andererseits gibt es gerade im Nachhaltigkeitsbereich
Initiativen, die sich auf die gesamte Konzerngruppe beziehen.
Wie filtern Sie die jeweiligen Themen heraus, sodass alle Handelsfirmen davon etwas haben?
wenn man sich beispielsweise Corporate Publishing ansieht.
Das ist insofern eine große Herausforderung, weil uns kon-
Es geht also immer um gutes Storytelling, egal ob auf Online-
zernweit gerade im Nachhaltigkeitsbereich sehr viele Themen
kanälen oder in klassischen Medien.
sehr wichtig sind und uns am Herzen liegen. Wir müssen uns
Corinna Tinkler: Ja, das kann man durchaus schon so sagen.
Denn Content Marketing bedeutet im Grunde, bestimmte
Inhalte einer Marke oder eines Unternehmens in eine gute
Was ist denn aus Ihrer Sicht der Kern von perfektem Content
Marketing?
aber auf einzelne Themen fokussieren, sonst führt das zu
Die Storys müssen glaubwürdig sein und dem User einen
jene Themen heraus, die aktuell einerseits große gesellschafts-
echten Mehrwert, einen echten Nutzen bieten – somit inter-
politische Relevanz haben, aber vor allem auch Relevanz für
essant sein und auch unterhalten. Wenn das nicht der Fall
dieses Land, für Österreich. Weil wir als größter heimischer
ist, sind die Leser – online und offline – sofort weg. Und das
Händler Verantwortung übernehmen müssen. Ein Beispiel
einem Informationsüberangebot. Wir filtern also am Ende
hat einen einfachen Grund: Wenn man Content Marketing
wirklich ernst nimmt und keine plumpen Werbebotschaften
kommuniziert, steht man automatisch mitten im Wettbewerb
Ad personam
einer schillernden Medienlandschaft und nicht mehr nur mit
seinen direkten Mitbewerbern.
Wie professionell ist die Rewe in Österreich da aufgestellt?
Unter anderem fällt ja auch Corporate Publishing in Ihren Verantwortungsbereich?
Wir sind sehr gut aufgestellt, weil wir nämlich schon vor
Jahren erkannt haben: Wir warten nicht ab und lassen die
Chance an uns vorbeiziehen, sondern wir ergreifen sie und
Fotos: Markus Wache
sind als Unternehmen selbst Publisher. Das ist natürlich –
auch kostenmäßig betrachtet – ein aufwendiger Weg, vor
allem, wenn ich an den Printbereich denke. Aber der große
Nutzen ist, das Unternehmen, Marken aus einer anderen
Perspektive einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Und
Corinna Tinkler ist Direktorin Unternehmenskommunikation der Rewe International AG. Sie ist seit elf
Jahren bei Rewe International AG, baute die komplette Öffentlichkeitsarbeit des Konzerns auf und
entwickelte die einzelnen Kommunikations- wie auch
konzernübergreifenden Medienbereiche sukzessive
weiter. In ihren Verantwortungsbereich fallen Public
Relations, Internationale Kommunikation, Corporate
Marketing, Interne Kommunikation und Public Affairs
wie auch die In-house Agentur Werbestudio Marian
und der RG Verlag. Sie ist weiters Beiratsmitglied
der Radio Max GmbH.
man hat damit die große Chance, die Werte, für die ein Un-
6|2016∙CASH
25
Handel
I N T E R V I E W b C o r i n n a T i n k l e r/ R e w e I n t e r n a t i o n a l
dafür ist die Initiative Blühendes Österreich. Bei dieser Initiative geht es um den Erhalt österreichischen Naturraums
und der Artenvielfalt – denn diese trägt wiederum zum Erhalt
der Lebensmittelversorgung bei. Seit Mitte Mai läuft eine
360-Grad-Kampagne, weil das Ganze oft mehr ist als die
Summe seiner Teile.
Wer entscheidet aber schlussendlich, ob eine Handelsfirma eine
Initiative auch mitträgt?
Blühendes Österreich ist eine Initiative und Marke im Nachhaltigkeitsbereich für den gesamten Konzern und wird von
allen Handelsfirmen mitgetragen, weil es auch bei den Kunden stark um die Themen Regionalität und Herkunft geht.
Prinzipiell entscheiden die Handelsfirmen jedoch selbst,
inwieweit sie die jeweiligen Themen in ihre Strategie integrieren.
Ist Content Marketing bzw. Corporate Publishing, wenn man
ehrlich ist, eigentlich nicht auch Werbung, nur anders verpackt?
Ist es vielleicht sogar Schleichwerbung?
Es ist Kommunikation, als Schleichwerbung würde ich das
wirklich nicht bezeichnen. Es ist natürlich wichtig, dass wir
als Absender, als Unternehmen klar erkennbar sind, denn
wir wollen der Öffentlichkeit ein Gefühl dafür vermitteln,
was wir als Unternehmen tun und wofür wir stehen. Ich
komme jetzt auf das zurück, was ich eingangs geschildert
habe: Content Marketing, auch Corporate Publishing, müssen
dem Leser oder dem User einen Mehrwert bringen. Wenn
man das nicht leistet, dann interessiert es einfach keinen,
und man kann sich am Markt letztlich auch
Corinna Tinkler: „Es geht auch darum, durch eine übergreifende
Kommunikation das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen.“
nicht durchsetzen.
Wenn man jetzt nur die einzelnen Handelsfirmen betrachtet: Worin liegt der
eigentliche Nutzen von Content Marketing und Corporate Publishing? Geht
es nicht immer zuallererst darum, dass
die Menschen dort einkaufen?
Natürlich geht es darum, dass die Menschen bei uns einkaufen. Content Marke-
Wir sind mitten
in einem
medialen Paradigmenwechsel.
ting ergänzt klassische Maßnahmen in optimaler Weise. Es geht aber auch darum, durch
Wenn wir den gesamten Kommunikationsbereich in
Richtung Endverbraucher sehen – welche Trends werden aus Ihrer Sicht die Zukunft prägen?
Ich bin davon überzeugt, dass wir mitten in einem
medialen Paradigmenwechsel sind: Da ist zum
Beispiel die Entwicklung hin zu Bewegtbild. Videoproduktionen werden auch für Unternehmen in
Zukunft zum Kommunikationsalltag gehören. Wir müs-
sen für neue Medienwelten offen sein. Die Zeit der One-
eine übergreifende Kommunikation das Vertrauen der Bevöl-
Way-Kommunikation ist endgültig vorbei. Dieser Wandel
kerung zu gewinnen.
fordert uns, aber gleichzeitig eröffnet er uns eine Welt voller
Was sind die größten Herausforderungen, um die klassische
Werbung mit Content Marketing und Corporate Publishing zu
verbinden?
Möglichkeiten, die Menschen für unser Unternehmen, unsere Produkte und unsere Aktivitäten zu begeistern.
•
Frau Tinkler, vielen Dank für das Gespräch! Die größte Herausforderung ist, die beste Antwort auf die an
sich einfach klingende Frage zu finden: Wann soll welcher
Kanal womit bespielt werden? Es geht also darum, den besten Mix zu finden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, und
dafür können wir auf sehr viele Möglichkeiten zugreifen. Sie
reichen von PR-Maßnahmen über klassische Werbung über
OnlineMarketing bis zu Corporate Publishing. Grundsätzlich
bin ich davon überzeugt, dass man eine neue Marke oder ein
großes Thema wirklich nur dann nachhaltig kommunizieren
Auf den Punkt gebracht
bC
ontent Marketing/Corporate Publishing ist im
Grunde gutes Storytelling.
bC
ontent Marketing ergänzt klassische Maßnahmen
perfekt.
bW
er plumpe Werbebotschaften verschickt, wird
nicht erfolgreich sein.
kann, wenn man dabei auf eine integrierte, eine 360-GradStrategie setzt, so wie wir es für Blühendes Österreich tun.
26 6|2016∙CASH
Handel
b Ö s t e r r e i c h i s c h e r F r a n c h i s e Ve r b a n d
Die Verleihung des frisch ins Leben gerufenen Social Awards: Andreas Haider/
ÖFV, Benedikt Spiegelfeld/CHSH, Barbara Rolinek/ÖFV, Gewinnerin Waltraud
Martius/Syncon, Hans Harrer/Senat der
Wirtschaft
„Franchising ist sexy“
Mit diesen Worten sorgte Raiffeisenbank Wien und Niederösterreich-Chef
Michael Graf nicht nur gleich zu Beginn für schmunzelnde Gesichter, sondern
fasste die (Aufbruchs-)Stimmung bei der 30-jährigen Jubiläums-Convention
des ÖFV gleich vorneweg zusammen.
Foto: ÖFV
Autoren: Martin Ross, Willy Zwerger
räsident Andreas Haider holte die
P
jedoch im Novomatic Forum, die große
Zusammenarbeit des Senats der Wirt-
rund einhundert Teilnehmer im
Gala mit dem Höhepunkt der Franchise-
schaft, vertreten durch den geschäfts-
Raiffeisen Forum Wien von Beginn
Award ‚Verleihung in drei Kategorien. Als
führenden Vorstand Hans Harrer, und
an mit dem Tagungsmotto „Innovation
„Bestes Franchise-System 2016“ wurde
dem ÖFV, vertreten durch Präsident Hai-
und stabile Werte“ ins Boot und ließ die-
Lucky Car, Spezialist für Lack und Karos-
der und Generalsekretärin Barbara
se gemeinsam mit all den anderen Refe-
serie, gekürt. In der Kategorie „Bestes
Rolinek.
renten und Podiumsdiskutanten nicht
Franchise-System Newcomer 2016“ wur-
Die vier Franchise-Awards wurden
mehr aussteigen. Hochkaräter wie Post-
de AIS 24 Stunden Betreuung ausgezeich-
durch die Jury erstmals mittels Punkte-
Vorstand Walter Hitziger, der von der
net. „Bester Franchise-Partner 2016“
system ermittelt. Hauptkriterien für die
permanenten Gratwanderung zwischen
wurde Bernd Baurnberger von Viterma
Beurteilung waren unternehmerische
Tradition und Innovation seines Hauses
24h Badrenovierung in Wels. Als „Bester
Leistung, Geschäftsentwicklung, Inno-
berichtet, Franchise-Beraterin Erika
Franchise-Partner Newcomer 2016“ des
vationskraft, das Beziehungsmanage-
Bernardi-Glatz und Marktforscher Tho-
Lebensmitteleinzelhändlers Unimarkt
ment und die Nachhaltigkeit der Unter-
mas Angerer, die aus dem tagtäglichen
erhielt der Linzer sozial-ökonomische
nehmen. Die unabhängige Jury bestand
Franchise-Nähkästchen plauderten, oder
Betrieb Smartwork die Trophäe.
aus Dr. Stefan Buchinger/BMWFW, Cari-
Franchise-Doyenne Waltraud Martius, die
Als große Überraschung wurde fei-
na Felzmann/Cox Orange, Mag. Michael
vom großen Spaß am Unternehmens-
erlich ein „Social Award“ aus der Taufe
Graf, MBA/Raiffeisenlandesbank NÖ-
gründen sprach, sorgten da genauso für
gehoben: Für ihren wertvollen Beitrag
Wien, Dkfm. (FH) Andreas Haider/ÖFV,
Hochgefühle wie die illustre Podiums-
innerhalb der Franchise-Wirtschaft so-
Dr. Achim Hecker/Universität Seeberg,
runde, die von den Highlights ihrer über-
wie ihr soziales Engagement wurde Wal-
Norbert Steinwidder/„Das Futterhaus“
aus erfolgreichen Franchise-Partner-
traud Martius, Geschäftsführerin von
(Franchise-Geber des Jahres 2015),
schaften berichteten.
Syncon International Franchise Consul-
Thomas Wilhelm/Gewinn und Mag. Eli-
tants, unter Standing Ovations der ver-
sabeth Zehetner-Piewald/Junge Wirt-
Neu: der Social Award
sammelten Franchise-Elite geehrt. Ver-
schaft/Gründer Service der Wirtschafts-
Am Abend des gleichen Tages, diesmal
geben wurde dieser neue Award in
kammer Österreich.
6|2016∙CASH
•
27
Handel
b MMM-Fachtagung
Wie Misserfolge lehren,
Erfolge zu landen
Bei der MMM-Fachtagung des Wirtschaftsmagazins Gewinn brillierte HervisCEO Alfred Eichblatt mit einer ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Hitliste
der eigenen Misserfolge. Dazu gab es Einblicke in die Onlinestrategie der
­Leder & Schuh AG sowie viele weitere spannende Fachinputs.
W
enn Geschäftsführer über ihr eigenes Unter-
Hightech ohne Akzeptanz
nehmen referieren, dann kann das mitunter in
Sehr viele Misserfolge hatten mit den hochgelobten neuen
eine Werbeveranstaltung ausarten, die den ei-
Technologien zu tun. Etwa Beacons. Diese kleinen Bluetooth-
nen oder anderen Zuhörer langweilt. Diese Gefahr bannte
Sender testete Hervis im Salzburger Europark. Die Besucher
Hervis-Geschäftsführer Alfred Eichblatt bei der Fachtagung
der Filiale bekamen einen Begrüßungstext, Informationen
„Die neuesten Trends im Handel“, die das Wirtschaftsmaga-
über Produktaktionen oder Gutscheine sowie multimediale
zin Gewinn und der MMM-Club Österreich am 2. Juni im
Inhalte auf ihre Smartphones geschickt. Sobald der Kunde
Wiener Hotel Modul veranstalteten. Schon die Wahl seines
sich der Kassa näherte, öffnete sich automatisch eine App
Vortragsthemas ließ aufhorchen: Er sprach über Misserfolge.
mit der darin abgespeicherten Hervis-Kundenkarte. „Das hat
Die eigenen. So etwas ist selten.
nichts gebracht, außer hohen Beratungsaufwand“, erinnert
28 6|2016∙CASH
Fotos: fotomek/Fotolia.com, Gewinn
Autor: Rainer Seebacher
sich der Hervis-Geschäftsführer. Die Leihta-
es auch Online gewisse „Must-Ha-
blets, mit denen Hervis-Kunden selbst Ware
ves“. Dazu zählen ein ordentlicher
ordern konnten, die nicht in der Filiale la-
Webshop, der auch mobil eine gute
gernd war, haben der Sportartikelkette auch
Figur macht, die Präsenz auf Markt-
wenig Erfolg gebracht. „Die waren alle ent-
plätzen und die Möglichkeit, im Web
weder kaputt oder wurden einer nicht sach-
bestellte Ware in den Filialen abzu-
gemäßen Verwendung zugeführt“, so Eich-
holen. „Mit den Wölfen zu heulen
blatt. Seine Lehre daraus: „Kunden wollen
reicht aber nicht, um sich online zu
sich im Laden nicht selbst bedienen, son-
differenzieren“, so Weber. Leder &
Schuh will dies mit der Fußvermes-
dern bedient werden.“ In den Händen des
Verkaufspersonals funktionieren die TabletComputer gut, aber als Mittel, um dem Kun-
Alfred Eichblatt, Geschäftsführer Hervis: „Es
dauert immer alles länger, als man denkt.“
sung, genannt Humanic Avatar, erreichen. Schon in einigen Filialen
den nicht in der Filiale lagernde Ware zu
können Kunden ihre Füße scannen
verkaufen. Auch NFC und QR-Codes, mit
lassen. Das System vergleicht dann
denen sich der Kunde vor der Hervis-Lauf-
den Scan mit den Schuhen und
schuhwand weitere Informationen über ein
checkt, welche Nummer des jewei-
Produkt aufs Smartphone holen konnte,
ligen Modells passt. Denn bekannt-
erzielten nicht die erwartete Akzeptanz.
lich differieren die Schuhgrößen von
„Die eine Hälfte, die das genutzt hat, waren
Marke zu Marke und von Modell zu
die eigenen Mitarbeiter und die andere wa-
Modell stark. Der Vorteil für den On-
ren Angestellte der Konkurrenz, die das
linekunden: Er muss sich nicht meh-
getestet haben. Kein Kunde hat deswegen
rere Größen eines Modells nach
auch nur ein paar Socken gekauft“, zieht
Hause senden lassen, und dann alle
Eichblatt Bilanz.
unpassenden wieder retournieren.
Im Geschäft selbst entfällt das Pro-
Neues braucht Zeit
bieren verschiedener Größen eben-
Viele der Misserfolge, die der Hervis-Chef
falls. „Im Herbst wird das System
präsentierte, waren jedoch nur auf den ers-
dann in allen Filialen im Einsatz
ten Blick solche. Etwa die Expansion ins
Ausland: „Wir haben in jedem Land anfangs
Verluste gemacht, und das war so nie vorgesehen.“ Als Hervis 1999 mit dem Verleih
sein“, verspricht Weber, der einen
Werner Weber, Geschäftsführer Leder &
Schuh: „Mit den Wölfen zu heulen, reicht aber
nicht, um sich online zu differenzieren.“
von Skiern begann, erfüllte das die Erwartungen des Managements keineswegs. „Der Verleih ist erst seit
Großteil seines Vortrags auch der
Überwindung der insgesamt vierten
großen Krise des steirischen Traditionsunternehmens schilderte. „Wir
schreiben operativ wieder positive Zahlen“, schloss er.
2009 so etwas Ähnliches wie ein Erfolg.“ Heute ist Hervis einer
der Big Player in diesem Geschäft. Eichblatts eigene Lehre
Der Trend zum Superstandort
daraus: „Es dauert immer alles länger, als man denkt. Darum
Von der Überwindung einer existenziellen Krise handelte
scheint auch alles anfangs ein Misserfolg zu sein.“ Seinen
auch der Vortrag von Gerhard Schaller, Geschäftsführer von
überaus unterhaltsamen Vortrag schloss Eichblatt mit einem
Heidi Chocolat AG (Niemetz Schwedenbomben). Corinna
ernsten Appell: „Wir (der stationäre Handel, Anmerkung der Re-
Tinkler, Direktorin Unternehmenskommunikation der Rewe
daktion) beruhigen uns seit Jahren, dass Zalando noch keinen
International AG, referierte über die massiven Veränderungen
Gewinn macht.“ Dennoch leide der stationäre Handel unter
in der Handelskommunikation. Herbert Logar, Geschäftsfüh-
dieser Konkurrenz, weil dem Konsumenten ja egal sei, ob der
rer der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH, sprach über die
Anbieter Gewinn macht oder nicht. „Dem Kunden wird ein
Herausforderungen, die der Wiener Westbahnhof und der
Leistungsspektrum geboten, das eigentlich nicht finanzierbar
neue Hauptbahnhof als Einkaufszentren stellen. Geschäfts-
ist, an das er sich aber gewöhnt.“ Auch wenn die verlustbrin-
führerin und Eigentümerin Janet Kath gab einen sehr per-
genden Onlinehändler dann wieder vom Markt verschwinden,
sönlichen Einblick in das neue Lifestyle-Concept von Interio.
die Erwartungshaltung des Kunden würde bleiben. „Wir müs-
Jörg Bitzer, Head of Retail bei EHL Immobilien, referierte über
sen uns also auch diesen Wettbewerbern stellen“, so Eichblatt.
Preis und Lagen, und wies auf einen wichtigen Trend im
Einzelhandel hin: „Lieber ein Superstandort als fünf gute.“
Online und stationär verbinden
Peter Schnedlitz von der WU Wien wies bereits im Eröffnungs-
Wie dies Schuhhändlern gelingen kann, schilderte im An-
vortrag darauf hin, dass die Aufgeregtheit über viele neue
schluss Werner Weber, Geschäftsführer der Leder & Schuh AG
Trends und Konkurrenten überzogen sei. Als Beispiel dafür
(Humanic, Shoe4You). So wie jede stationäre Filiale gewisse
diente dem Wissenschafter ein oftmals hochgelobtes Rabatt-
Standards wie Ordnung und Sauberkeit erfüllen müsse, gebe
portal: „Groupon macht heuer in Österreich dicht.“
6|2016∙CASH
•
29
Handel
I N T E R V I E W b E d e l t r a u d H a n a p p i - E g g e r/ W U W i e n
Wirtschaftswissen
ist Mangelware
Seit Oktober 2015 ist sie die erste Rektorin der Wirtschaftsuniversität Wien,
der akademischen Kaderschmiede künftiger Unternehmer- und Managergenerationen. In einem Land, in dem ökonomisches Basiswissen deutlich unterentwickelt ist. Prof. Edeltraud Hanappi-Egger gibt Einblick in die künftigen Strategien und Aufgabenstellungen am Campus im Wiener Prater.
Interview: Milan Frühbauer
CASH: Die österreichischen Universitäten schneiden in internationalen Rankings meist recht bescheiden ab. Wo sehen Sie die
Wiener WU im internationalen Vergleich?
en uns über gute Platzierungen, wie Platz 13 von 80 gereihten
Edeltraud Hanappi-Egger: Die WU ist eine exzellente Bildungs-
– und zählt damit zum exklusiven Kreis von nur 73 Wirtschafts-
Wie wird die Universität mit dem Spannungsfeld zwischen steigenden Hörerzahlen und parallel dazu wachsenden Herausforderungen an sozial – und wirtschaftswissenschaftlich ausgebildete Akademiker umgehen?
universitäten weltweit mit diesen Auszeichnungen. Wir freu-
Ich glaube, dass es in der Lehre einen Paradigmenwechsel
drei renommierte Akkreditierungen – EQUIS, AACSB und AMBA
30 „Master in International Management“-Ranking
6|2016∙CASH
Fotos: Klaus Vyhnalek
und Forschungsinstitution von internationalem Ruf. Sie trägt
europäischen Wirtschaftshochschulen im Financial-Times-
braucht. Das beginnt bei der Frage, wie wir zu einer besseren
ge Menschen dabei unterstützt, unternehmerisch tätig zu
sozialen Durchmischung der Studierenden kommen. Weiters
werden. Gerade weil in diesem Bereich unglaublich viel Po-
geht es um die Frage welche Lernkultur und welche Interakti-
tenzial steckt. Hier stehen den Gründungsinteressierten er-
onsformen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung ermögli-
fahrene Unternehmer hilfreich zur Seite.
chen. Wirtschaftswissenschaftlich ausgebildete Absolventen
Darüber hinaus haben wir an der WU ein Institut für Entre-
der Zukunft brauchen eine breite und interdisziplinär angeleg-
preneurship und Innovation und zahlreiche Lehrveranstal-
te, aber vor allem wissenschaftlich fundierte Berufsvorbildung.
tungen, die sich mit „Gründen“ beschäftigen. Zahlreiche er-
Viele Universitätslehrer beklagen das schwache Wissensniveau
– vor allem im Ökonomischen – der Neuinskribierten. Teilen Sie
diese Klagen über das sekundäre Bildungswesen in Österreich?
folgreiche Start-ups sind von WU-Absolventinnen und
-Absolventen oder WU-Studierenden gegründet worden.
viele über einfache wirtschaftliche Grund-
Österreichs Wirtschaft ist extrem von Erfolgen bei den Exporten
von Waren und Dienstleistungen abhängig. Gleichzeitig gibt es jedoch eine
breite Ablehnung der Verhandlungen
über TTIP. Ist das nicht ein Widerspruch?
begriffe und Zusammenhänge nicht Be-
Aus meiner Sicht ist dabei das The-
scheid wissen. Das ist schade, weil ja jede
ma, wie sehr die Menschen ausrei-
einzelne Person in ihrem Alltagsleben wirt-
chend und seriös genug informiert
schaftlich handelt.
werden bzw. ob es nicht Möglichkei-
In der Tat zeigen Forschungsarbeiten, die an
der WU durchgeführt werden, dass es um
das allgemeine Wirtschaftswissen in Österreich nicht gut bestellt ist. Das bedeutet, dass
Was kann aus Ihrer Sicht zu einem besseren
Verständnis des Ökonomischen hierzulande
getan werden?
ten der Mitsprache bzw. der Mitge-
Je besser die Grundlage ist, desto besser ist
Sie sind die erste Frau in der Rektoratsfunktion der Wirtschaftsuniversität. Hat
das zu Problemen geführt?
staltung derartig weitreichender
Vereinbarungen geben müsste.
natürlich später das Verständnis und Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge.
An der WU bemühen wir uns etwa schon
im Rahmen der Kinderuni, dass das Interesse der Kinder an Wirtschaftsfragen ge-
Zahlreiche erfolgreiche Start-ups sind von
WU-Absolventinnen und -Absolventen oder
WU-Studierenden gegründet worden.
weckt wird. Als Rektorin einer Wirtschafts-
Das hat speziell an der WU vermutlich weniger damit zu tun, dass ich
die erste Frau in dieser Funktion bin,
sondern dass mein Vorgänger 13
universität würde ich mir natürlich ein eigenes Unterrichtfach
Jahre im Amt war. Das ist natürlich eine große Umstellung,
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in der sekundären
aber zu Problemen hat es nicht geführt. Im Gegenteil: Ich
Schulstufe wünschen.
freue mich sehr über die positive Stimmung und die Lust auf
Zahlreiche Manager im Einzelhandel und in der Markenartikelindustrie sind WU-Absolventen. Wie sehen Sie deren Rolle unter
den Rahmenbedingungen eines extrem hohen Konzentrationsgrades im heimischen Einzelhandel sowie der Globalisierung
der Beschaffungsmärkte?
Neues im Haus.
Frau Hanappi-Egger, vielen Dank für das Gespräch.
•
Zur Person
Dieses Spannungsfeld zwischen lokaler Standortkonkurrenz
und gleichzeitig globalen Wertschöpfungsketten ist ein Faktum des modernen Wirtschaftslebens. Die WU ist bemüht,
auf diese Aufgaben gerade im Lichte der Nachhaltigkeit umfassend vorzubereiten. Studierende werden mit komplexen
Problemkonstellationen vertraut gemacht, um einen Blick für
das Gesamte entwickeln zu können.
Funktioniert Ihrer Meinung nach der Preiswettbewerb in Österreich so, wie man sich das in einer ausgereiften Wettbewerbswirtschaft vorstellt?
Ihre Frage unterstellt, dass es einen perfekten Konkurrenzmarkt
gibt. Aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht ist das ein theoretisches Konstrukt, das empirisch so nie anzutreffen ist.
Es gibt ein weitverbreitetes Vorurteil: Start-ups seien in Österreich technisch wohl sehr innovativ, es fehle aber nicht selten
dann das Marketing-Geschick.
Das mag in vielen Bereichen schon so sein. Deshalb haben
Edeltraud Hanappi-Egger absolvierte ihr Doktoratsstudium der Informatik an der TU Wien sowie der
Universität Stockholm. Es folgten Forschungsaufenthalte u.a. in Toronto und Oslo und sie war 1993–
1996 Stipendiatin der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften. Ihre Habilitation in Angewandte
Informatik erfolgte 1996 an der TU Wien. Ab Oktober
2002 war sie Professorin für „Gender & Diversity in
Organizations“ an der WU und leitete auch das
gleichnamige Institut. Edeltraud Hanappi-Egger
weist umfassende Führungs- und Leitungserfahrung
vor; 2006–2009 war sie Vorsitzende des Senats der
WU, für die Funktionsperiode ab 2008 Universitätsrätin der TU Graz und 2012–2014 Vorstand des Departments für Management. Seit Oktober 2015 ist sie
die erste Rektorin der WU.
wir an der WU ein Gründungszentrum eingerichtet, das jun-
6|2016∙CASH
31
Handel
b Fo o d Wa s t e
„Von der Hand in den Mund“ – so lautete das
Motte des Vienna Food Festivals, das zwischen
3. und 5. Juni 2016 zahlreiche Besucher in den
Arkadenhof des Wiener Rathauses lockte.
Verputzen
statt wegwerfen
Das Street Food Festival Vienna beleuchtete diesmal, wie viele Nahrungsmittel
entlang der gesamten Wertschöpfungskette ungenützt im Müll landen. Lösungen, wie sich der jährlich weltweit 1,3 Milliarden Tonnen schwere Müllberg
verwendbarer Nahrungsmittel reduzieren lässt, waren ebenfalls Thema.
W
eltweit wird etwa ein Drit-
um. Dabei beleuchteten Experten aus
ausgedrückt: Jeder Haushalt entsorgt
tel der gesamten Lebens-
Wissenschaft, Handel, Industrie und
jährlich 43 Kilogramm Lebensmittel, die
mittelproduktion wegge-
Behörden das Phänomen Lebensmittel-
er zuvor um 300 bis 400 Euro eingekauft
worfen“, betonte die internationale
verschwendung aus unterschiedlichen
und nach Hause transportiert hat. Der
Abfallexpertin Felicitas Schneider beim
Perspektiven. Diese Entwicklung hat
Handel wiederum sorgt laut einer 2014
diesjährigen Vienna Food Festival vor
auch in Österreich beängstigende Di-
von der BOKU Wien erstellten und von
Journalisten. Der Event, der vom 3. bis 5.
mensionen angenommen: Etwa 800.000
ECR Austria beauftragten Studie für
Juni 2016 im Wiener Rathaus stattfand,
Tonnen Food Waste fallen laut Schneider
74.000 Tonnen Lebensmittelmüll. Ab-
thematisierte Lebensmittel-Genuss
jährlich entlang der gesamten Wert-
fallexpertin Schneider, die selbst an
ebenso wie soziale Gerechtigkeit und
schöpfungskette an. Eine halbe Million
dieser Untersuchung mitgewirkt hat,
ökologische Nachhaltigkeit. Ein wesent-
Tonnen wäre dabei vermeidbar.
ergänzte: „Über die Situation in der
licher Programmpunkt des von Klaus
Landwirtschaft gibt es kaum verlässli-
Buttenhauser gemeinsam mit der Wiener
400 Euro für den Müll
che Zahlen.“ Diese wären aus vielen
Tafel und der Stadt Wien organisierten
Allein die heimischen Haushalte werfen
Gründen auch schwer zu erheben: Bis-
Festivals war das Food Waste Symposi-
157.000 Tonnen pro Jahr weg. Anders
weilen werden ganze Felder gar nicht
32 6|2016∙CASH
Fotos: Wiener Tafel
Autor: Rainer Seebacher
abgeerntet – etwa weil es sich ob eines
zu niedrigen Marktpreises betriebswirtschaftlich gar nicht lohnt. Oder aber die
Erntemaschinen erfassen nicht die gesamte Ernte. So würden etwa 10 Prozent
der Kartoffeln am Feld bleiben, weil die
Knollen zu klein sind. Die Mühe des
händischen Nacherntens macht sich
heute kaum jemand.
7.000 Müllwägen voller Leckereien
In Wien füllt die Menge der nicht verzehrten Lebensmittel pro Jahr etwa 7.000
Müllwägen, so Wiens Umweltstadträtin
Ulli Sima. Sie betonte, dass essbare Lebensmittel in großen Mengen weggeschmissen werden. „Das ist sowohl ein
ethisches als auch ein Umweltproblem.“
Die Politikerin beschrieb einige Initiativen der Stadt Wien, die den „genießba-
Beim Food Waste Symposium diskutierten Experten, wie sich der Lebensmittelmüllberg entlang
der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren lässt. Hier: Alexandra Gruber (Wiener Tafel),
Christian Pladerer (Ökologieinstitut), Tanja Dietrich-Hübner (Rewe International), Business
Angel Werner Wutscher, Ulrike Stocker (MA 22) und Abfallexpertin Felicitas Schneider (v.l.n.r.).
ren Müllberg“ reduzieren sollen. Ein
Beispiel ist das mit der Wiener Tafel
gestartete Projekt „Lebensmittel retten
Lokale Kooperationen
Lebensmittelspenden zahlen sich aus
vom Großgrünmarkt“. Denn dort werde
Der riesige Abfallberg aus Lebensmitteln
Insgesamt würden in ganz Österreich
oft das gesamte Gebinde weggeworfen,
belastet zudem die Umwelt, wie Expertin
bereits 6.600 Tonnen jährlich zur Wei-
obwohl sich darin nur eine einzige ver-
Schneider betonte: „Da der Lebensmit-
terverwendung an soziale Einrichtungen
dorbene Frucht befindet. Das händische
telmüll teilweise nicht richtig entsorgt
gegeben, informierte Schneider. Diese
Aussortieren ist für die Großhändler zu
wird, erzeugt er Treibgase, die wiederum
Spenden kommen gut an, wie Ökologe
kostenintensiv. Genau dies übernehmen
den Klimawandel beschleunigen.“ Wie
Pladerer betonte. Denn: „95 Prozent der
bei diesem Projekt ehrenamtliche Mit-
der Handel die Müllmenge verringern
weitergegebenen Lebensmittel werden
arbeiter. Sie geben die Lebensmittel an
kann, war Thema einer Podiumsdiskus-
auch tatsächlich verzehrt.“ Eine noch
Sozialeinrichtungen und an ein neues
sion, an der neben Schneider auch Ulri-
bessere Vernetzung zwischen Gebern
Start-up, der Marmeladenmanufaktur
ke Stocker, von der MA 22 (Umwelt-
und den unterschiedlichen sozialen
„Unverschwendet“ weiter.
schutzabteilung der Stadt Wien),
Einrichtungen wäre wünschenswert,
Christian Pladerer vom Österreichischen
denn zumindest in der Steiermark wäre
Infobroschüre mit Hausverstand
Ökologie Institut, Business Angel Werner
es bereits zu Konkurrenzsituationen
Die von der MA 38 (Lebensmittelunter-
Wutscher (New Venture Scouting) und
zwischen den Abnehmern gekommen.
suchung Wien), der Wiener Tafel und
die Leiterin des Bereichs Nachhaltigkeit
Dies allerdings nur deshalb, weil gleich
dem Beratungsunternehmen pulswerk
von Rewe International, Tanja Dietrich-
mehrere Sozialinitiativen am gleichen
zusammengestellte Broschüre „Ist das
Hübner, teilnehmen. Letzgenannte ver-
Tag von einem Supermarkt Lebensmit-
noch gut?“ soll Konsumenten wieder
wies auf die Eigenmarke „Wunderlinge“,
tel abholen wollten.
dazu animieren, bereits abgelaufene
unter der Rewe seit 2013 Obst und Ge-
Lebensmittel zu kosten und noch zu
müse anbietet, das lediglich wegen sei-
Gesetz gegen Vermeidung bringt wenig
verzehren, ohne dabei Risiken einzu-
nes eigenwilligen Aussehens davor nicht
Ein Gesetz, das Lebensmittelhändlern
gehen. „Ein beträchtlicher Anteil der
Eingang in die Regale der Supermärkte
verbietet, noch brauchbare Lebensmittel
Lebensmittelabfälle entsteht, weil das
fand. „Wir verkaufen etwa 100 Tonnen
wegzuwerfen, lehnten indes alle Podi-
Mindesthaltbarkeitsdatum von vielen
an Wunderlingen pro Woche“, rechnete
umsdiskutanten ab. Denn teilweise hät-
Menschen missintepretiert wird“, er-
Hübner vor. Darüber hinaus habe jede
ten die Regelungen, so wie sie in Frank-
läuterte Alexandra Gruber, Geschäfts-
Billa-Filiale eine Kooperation mit einer
reich oder auch Belgien bereits im Kraft
führerin der Wiener Tafel. Die Publika-
sozialen Einrichtung, wie beispielsweise
sind, dazu geführt, dass die Supermärk-
tion hält den Leser auch dazu an,
mit diversen Tafelorganisationen, dem
te die Entsorgung gewollt oder auch un-
sowohl die eigenen Sinne als auch den
Roten Kreuz, der Caritas, Soma- oder
gewollt auf die sozialen Einrichtungen
Hausverstand zu gebrauchen, um die
Vinzimärkten, an die sie noch verwend-
abwälzen. Die gesetzlich verordnete Ver-
Qualität von Lebensmittel selbst zu
aber nicht mehr verkaufbare Lebensmit-
meidung von Lebensmittelabfall kann
beurteilen.
tel weitergibt.
also auch Schattenseiten haben.
6|2016∙CASH
•
33
Handel
b Ladendiebstahl
Keine Gelegenheit
für Diebe
Die Beute von Ladendieben im heimischen Handel entspricht jährlich rund
einem Prozent des Gesamtumsatzes. Was vorerst wenig klingt, bewegt sich
aber tatsächlich in einem Bereich, der bereits dem Gewinn entspricht.
D
amit hat Österreich in Europa zwar die wenigsten
Geschäftsinhaber oder Detektive um sie. „Ruft man die Polizei,
Fälle von Ladendiebstahl, angesichts der Dimensi-
muss ein Protokoll aufgesetzt werden. Das dauert und in die-
on „nützt es aber wenig, Europameister zu sein“,
ser Zeit fehlt der Geschäftsführer im Laden“, zeigt August
so Dr. Roman Seeliger, stellvertretender Geschäftsführer der
Braumühlner durchaus Verständnis für die Händler. Dennoch
Sparte Handel in der WKO. Gemeinsam mit August Braumühl-
appelliert er, Ladendiebstähle anzuzeigen: „Selbst, wenn es
ner von Landeskriminalamt Wien hat er das Buch „Dauerthe-
sich um sogenannte Entwendungen von Waren unter 100 Euro
ma Ladendiebstahl“ geschrieben, das die Methoden der Täter
– also Bagatellefälle – handelt, sollte uns das gemeldet werden“,
auflistet, aber auch Ratschläge gibt, wie dem Diebstahl ent-
so der Experte für Kriminalprävention. Täter, die häufig auf-
gegenzuwirken ist (siehe Kasten).
fallen, könnten dann als gewerbliche Diebe vor Gericht gebracht
Insgesamt werden nur 5 Prozent der Täter erwischt. Auch
und längerfristig aus dem Verkehr gezogen werden.
wird in der Regel keine Anzeige erstattet, sei es, dass die Diebstähle erst zeitverzögert bemerkt werden oder dass man sich
Amateursport
die Scherereien bei der Polizei ersparen möchte. Werden die
20 Prozent der Langfinger sind Jugendliche, häufig, weil sie
Diebe tatsächlich auf frischer Tat ertappt, kümmern sich meist
sich vor Gleichaltrigen beweisen wollen. Händler drücken
34 6|2016∙CASH
Foto: Fotosenmeer.nl/Fotolia.com, WKO
Autorin: Claudia Stückler
hier oft ein Auge zu, weil sie den jungen Menschen wegen
und warten, dass jemand bezahlte Ware bei der Kassa liegen
eines „Ausrutschers“ nicht die Zukunft verbauen wollen.
lässt,“ so Seeliger. Hier ist dann aber nicht der Händler, son-
Dennoch rät August Braumühlner, zumindest die Erziehungs-
dern der Kunde der Geschädigte – ungesetzlich ist es aber
berechtigten zu kontaktieren: „Man hat hier auch eine Art
allemal.
Aufsichtspflicht. Der Jugendliche könnte ja aufgeregt und
Das Erkennen von Tricks, Verdachtsmomenten und die
verstört auf die Straße laufen und es passiert ihm etwas oder
richtige Reaktion kann man jedoch lernen – etwa in Schu-
er tut sich etwas an.“
lungen, die regelmäßig von den Landespolizeidirektionen in
Der überwiegende Anteil der Diebe sind jedoch „ganz
Kooperation mit den Gremien veranstaltet werden.
•
normale“ Leute. „Die klinken einfach plötzlich aus“, so der
Experte. Oft würden diese Menschen etwas im Geschäft sehen,
dass sie gerne hätten, wofür ihnen aber gerade das Geld fehlt.
Wenn dann das erste Mal die Hemmschwelle überschritten
Trickreich
ist, würde es zunehmend einfacher. Gleichzeitig würden sich
diese Gelegenheitsdiebe auch rechtfertigen: „Ich komme so
oft hierher einkaufen, das kann ja nicht so schlimm sein“,
beschreibt der Polizist den „Stammkundenrabatt“, den sich
einige Kunden einräumen würden. Daneben gibt es natürlich
Amateurdiebe, die den Nervenkitzel suchen, denen langweilig ist oder die aus einer Notlage heraus stehlen.
Unter den Dieben finden sich laut Braumühlner jedoch gerade einmal 10 Prozent Profis, die aber einen weit höheren
Schaden verursachen als die Gelegenheitsverbrecher. Diesen
beizukommen ist schwierig, aber nicht unmöglich. Entscheidend ist dabei das Verhalten der Angestellten. Zum einen
dürfen Ladendiebe nie anonym bleiben: „Kunden sollte man
immer ansprechen – das ist schon ein Akt der Serviceorientiertheit.“ Beobachten, Blickkontakt halten, nachfragen, ob
etwas benötigt wird. Gelegenheitsdiebe werden so leicht
entmutigt. Profis sind allerdings nicht ganz so leicht ins Bockshorn zu jagen: „Die sind ziemlich gut drauf“, so der Befund
von Braumühlner.
Unglaublich unverschämt
Einer der simpelsten Tricks ist laut Roman Seeliger, etwas bei
der Kasse durchzumogeln. Hier spielt die Gesetzeslage den
Tätern in die Hände: „Es gibt kein Recht auf Taschenkontrolle“, erklärt Jurist Seeliger. Nur bei begründetem Verdacht
dürfte man vom privaten Anhalterecht Gebrauch machen,
müsse aber sofort die Polizei rufen. Auch beliebt: Umpacken
von teureren Artikel in Verpackungen von billigerer Ware,
In der Hitliste der Diebe sind Waren wie Elektronik,
Kleidung oder Parfüm ganz oben. Wer die Tricks der
Langfinger kennt, kann sich eher wehren. Hier ein
kleiner Auszug der gängigsten Methoden:
••Ablenken und verwirren: Die Diebe treten in Paaren oder Gruppen auf. Während eine Person das
Personal ablenkt, begehen die anderen den Diebstahl. Oft wird auch nach Stücken gefragt, die sich
in anderen Räumen oder dem Lager befinden.
••Der Taschentrick: Eine mitgebrachte Tasche ist mit
besonders starker Alufolie ausgekleidet, damit das
Alarmsystem nicht reagiert, wenn man Stücke mit
Diebstahlsicherung darin verstaut. Oder eine offene, präparierte Handtasche wird auf einen Warenstapel gestellt, durch eine Klappe im Boden wird
die Ware darunter hineingezogen.
••Der Kinderwagentrick: Gestohlene Ware wird im
Kinderwagen versteckt. Sollte der Dieb oder die
Diebin ertappt werden, wird behauptet, das Kind
hätte die Ware eingesteckt.
••Der Helmtrick: Gestohlene Artikel verschwinden
blitzschnell in einem Motorrad- oder Fahrradhelm,
den der Täter in der Hand oder auf dem Arm hält.
••Der Schwangerschaftstrick: Ein Klassiker. Die Ladendiebin täuscht eine Schwangerschaft vor, und
versteckt die Beute unter ihrer weiten Umstandskleidung.
Umetikettieren, Abwiegetricks bei Obst und Gemüse oder
Verstecken von teurer Ware bei billigen Artikeln. Auch werden
liegengelassene Kassabons benutzt: Die Täter gehen damit
in den Laden, legen die gleichen Artikel in den Wagen und
Dauerthema Ladendiebstahl
behaupten, sie wären nur noch einmal ins Geschäft gekommen, weil sie etwas vergessen hätten. Ganz ähnlich funktioniert der so genannte „Doppelkauf“: Im Team werden zwei
Wagen mit identen Waren beladen. Ein Einkauf wird bezahlt
und nach der Kassa einem Komplizen übergeben. Der andere Täter geht erneut in den Laden, nimmt den zweiten Wagen,
den er irgendwo unauffällig „geparkt“ hat plus einem weiteren Artikel um dann an der Kassa – vorzugsweise bei der
selben Kassiererin – zu behaupten, er hätte noch schnell
etwas geholt, der Rest sei aber „eh bezahlt“. Unglaublich, aber
Der Ratgeber von August
Baumühlner und Roman Seeliger gibt umfassend Auskunft zum Thema. Erhältlich
ist es in der Service-GmbH
der WKO unter http://web­
shop.wko.at, für Mitglieder
um 19 Euro, Nicht-Mitglieder
zahlen 24 Euro.
wahr: „Es gibt auch Kunden, die bei den Kassen herumlungern
6|2016∙CASH
35
Faires Handeln im Aufwind
Insgesamt 185 Mio. Euro gaben die Menschen in Österreich im vergangenen
Jahr für Fairtrade-Produkte aus. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von ­
24 Prozent.
Autor: Stefan Pirker
W
ir brauchen einen grundsätzlichen Wandel im
32,6 Mio. US-Dollar fließen in Produzentenländer
Handel. Globale Lieferketten müssen nachhal-
Gleichzeitig erhöhten sich die Direkteinnahmen der Produ-
tiger gestaltet werden, damit auch diejenigen,
zentenorganisationen durch den Verkauf von Fairtrade-Pro-
die am Anfang der Kette stehen, ein Leben in Würde führen
dukten in Österreich um 12,4 Prozent auf 32,6 Mio. US-Dollar.
können. Fairtrade treibt diesen Wandel voran“, meinte Hart-
Die Direkteinnahmen setzen sich aus dem Mindestpreis
wig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, anläss-
(außer für Zucker und Rosen), dem Bio-Aufschlag sowie der
lich der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das Jahr 2015.
Fairtrade-Prämie zusammen und bezeichnen den Geldfluss
Demnach erhöhte sich der Umsatz mit Fairtrade-Produkten
in die Produzentenländer.
in Österreich im Vorjahr um 24 Prozent auf 185 Mio. Euro. Pro
Da einige österreichische Schokoladenhersteller im Vor-
Kopf waren dies 21,50 Euro pro Jahr. Österreich befindet sich
jahr auf Fairtrade-Kakao umstellten, fiel hier das Absatzplus
damit unter den Top-5-Ländern weltweit.
mit 38,3 Prozent auf 1.260 Tonnen besonders groß aus.
36 6|2016∙CASH
Fotos: Eric St-Pierre, Nathalie Bertrams, TransFair e.V./Boethling, Didier Gentilhomme, Johannes Brunnbauer
Handel
b Fairtrade Österreich
Erfreuliche Entwicklungen verzeichneten 2015 ebenso Rohkaffee (+13,3 % auf 3.136 Tonnen) und Bananen (+11,8 % auf
17.190 Tonnen). Ebenfalls klar zulegen konnten Fruchtsaftkonzentrat (+9,8 % auf 993 Tonnen) und Rosen (+4,4 % auf
43 Mio. Stiele).
Fairtrade in Österreich
im Überblick
••1.300 Produkte mit Fairtrade-Siegel
••5.000 Verkaufsstellen österreichweit
••1.800 Cafés, Bäckereien, Hotels und Restaurants
••120 lizenzierte Partnerunternehmen
••92 Prozent der Österreicher kennen das FairtradeSiegel.
••80 Prozent der Österreicher kaufen gelegentlich
Fairtrade-Produkte, 41 Prozent regelmäßig.
••Hoher Bioanteil der Waren (Bananen: 100 %, Rohkaffee: 76 %, Rohbaumwolle: 73 %, Kakaobohnen:
31 %, Rohrzucker: 24 %)
••Kontinuierliches Umsatzwachstum (2012: 107 Mio.
Euro; 2013: 130 Mio. Euro; 2014: 149 Mio. Euro;
2015: 185 Mio. Euro)
Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich: „Globale
­Lieferketten müssen nachhaltiger gestaltet werden.“
LEH generiert 74 Prozent des Gesamtumsatzes
Wichtigste Absatzschiene für Fairtrade-Produkte war auch
im Vorjahr wieder der Lebensmitteleinzelhandel (inkl. Drogeriemärkte). Auf ihn entfielen 74 Prozent des Gesamtumsatzes. Dahinter folgten der Fachhandel (inkl. Weltläden) mit 16
Prozent und der Außer-Haus-Markt (Gastronomie, Büros etc.)
mit zehn Prozent. Mehr als 1.800 Cafés, Bäckereien, Hotels,
Restaurants und Kantinen in Österreich bieten mittlerweile
Fairtrade-Produkte an. reich an
Vitalstoffen
ausgewoge
Zusammensetzung
vegan
ankerbrot.at
NEU E
SORTE!
•
Gesunde
ernährunG
ist eine FraGe
der Balance.
Handel
b AMA-Milchsymposium
Mehr Wertschöpfung
durch neue Wertigkeit
Im Vorfeld des Weltmilchtags am 1. Juni lud die AMA-Marketing zu einem Symposium, um negative gesundheitliche Mythen zum Thema Milch zu entkräften
und den Stellenwert dieses Lebensmittels ins rechte Licht zu rücken.
A
ufgrund der angespannten
immer weniger nachgefragt werden. Lag
zember 2013 präsentierte beispielswei-
Preissituation wollte am heu-
laut RollAMA der jährliche Pro-Kopf-
se Mag. Johannes Mayr, Geschäftsführer
rigen Weltmilchtag in der hei-
Einkauf von Trinkmilch im Jahr 2003 noch
des Marktforschungsunternehmens
mischen Milchbranche keine rechte
bei 44,8 kg, sank er bis 2010 kontinuierlich
KeyQUEST, die Ergebnisse einer geson-
Feierstimmung aufkommen. Muss man
auf 37,5 kg und erreichte 2015 die Marke
derten Befragung von an der RollAMA
doch bei konventioneller Rohmilch ei-
von 34,3 kg. Dies entspricht einem Minus
teilnehmenden Haushalten. Demnach
nen Preisverfall von rund einem Drittel
von durchschnittlich 1,9 Prozent pro Jahr
wird die Bunte Palette vor allem von
innerhalb eines Jahres verkraften. Preis-
bzw. rund minus 25 Prozent innerhalb
ernährungsbewussten Konsumenten
schwankungen sind eigentlich nichts
von zwölf Jahren. Noch stärker büßten
kritisch gesehen. Als Hauptkritikpunk-
Ungewöhnliches, wenngleich die jetzige
im Zeitraum 2003 bis 2015 Joghurtpro-
te und folglich Gründe für den Konsum-
Abwärtsbewegung aufgrund des Zusam-
dukte mit Frucht ein. Hier gab es einen
rückgang werden zu viel Zucker, ein
menkommens mehrerer Faktoren – eu-
mengenmäßigen Rückgang um durch-
Mangel an natürlichen Früchten und
ropaweite Produktionserhöhung nach
schnittlich 2,1 Prozent pro Jahr. Mengen-
der Einsatz von künstlichen Zusätzen
dem Ende der EU-Milchquote, russisches
mäßige Zuwächse verzeichneten nur
genannt. Die Rückgänge bei Trinkmilch
Importverbot sowie eine geringer als
Schnitt- und Frischkäse (jeweils +0,3
wiederum sind zu zwei Drittel im un-
erwartete Nachfrage aus China – beson-
Prozent pro Jahr), Hartkäse (+0,7 Prozent)
bewussten Verzicht (z.B. die Haushalts-
ders heftig ausfällt.
und Naturjoghurt (+1,2 Prozent).
größe hat sich verringert) und zu einem
Die Milchbranche muss sich aber
Drittel im bewussten Verzicht (z.B. wir
auch einer Herausforderung stellen, die
Konsumrückgang nur teilweise erklärbar
brauchen nicht mehr so viel Milch für
nicht gleich von einem auf den anderen
Konkrete Gründe für die sinkende Lust
den Kaffee oder das Müsli; Milch ist gar
Tag sichtbar ist. Langfristig hat es aber
auf zahlreiche Milchprodukte sind je-
nicht so gesund) zu suchen.
große Auswirkungen, wenn etliche Milch-
doch nur zum Teil erkennbar. Beim 5.
Die Entkräftung dieser (ungerecht-
produkte von Österreichs Konsumenten
Österreichischen Milchforum im De-
fertigten) gesundheitlichen Vorbehalte
38 6|2016∙CASH
Fotos: AMA-Marketing, AMA/APA/Hinterramskogler
Autor: Stefan Pirker
gegenüber Milchprodukten standen nun
im Zentrum des AMA-Milchforums, das
am 31. Mai 2016 im Raiffeisen Forum in
Wien in Zusammenarbeit mit dem Department für Lebensmittelwissenschaften und -technologie der Wiener Universität für Bodenkultur stattfand. Dabei
betonte Univ.-Prof. Dr. Stephan C. Bischoff, Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim bei Stuttgart, dass es derzeit
keine wissenschaftliche Basis für gene-
V.l.n.r.: Michael Blass (GF AMA-Marketing) und die Wissenschaftler Ulrich Kulozik (TU München),
Stefan Bischoff (Uni Hohenheim) und Wolfgang Kneifel (Boku Wien), die im Rahmen des AMAMilchsymposiums den wirtschaftlichen und ernährungsphysiologischen Wert der Milch erläuterten.
relle Bedenken gegen Milch als Grundnahrungsmittel gibt. „Milchkonsum
Milch als „Functional Food“
tig auf eine ausreichende Zufuhr an
erhöht nicht das Diabetesrisiko, fermen-
Die Auswirkungen des Milchkonsums
eisenreichen Lebensmitteln geachtet
tierte Milchprodukte senken es sogar.
speziell bei Kindern und Jugendlichen
wird“, erklärte Zwiauer. Vielmehr lobte
Milchkonsum erhöht nicht das Adipo-
beleuchtete Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl
aber auch er Milch als eine wichtige
sitasrisiko, es reduziert es eher“, so Bi-
Zwiauer, Leiter der Abteilung für Kinder-
Quelle von hochqualitativem Eiweiß
schoff, der vielmehr die positiven Eigen-
und Jugendheilkunde am Universitäts-
und Kalzium. „Die Eiweiß- und Fettzu-
schaften der Milch herausstrich. „Milch
klinikum St. Pölten. Seinen Ausführun-
sammensetzung, der Gehalt an Vitami-
liefert fettlösliche Vitamine wie D, E und
gen zufolge ist der Konsum von
nen und Spurenelementen machen
K, vor allem aber Vitamin A und B-Vit-
Kuhmilch im ersten Lebensjahr zwar
Milch eigentlich zu einem ‚Functional
amine, Mineralstoffe wie Zink, Phosphor
nur eingeschränkt empfehlenswert, da
Food‘. Der regelmäßige Verzehr von
und Jod sowie gut verdauliche Proteine.
er nachteilige Effekte auf den Eisensta-
Milch stellt daher die Basis einer aus-
Zudem ist Milch eine sehr gute Kalzi-
tus von Kindern bis zum Alter von ca.
gewogenen und abwechslungsreichen
umquelle für den Aufbau und Erhalt
neun bis zwölf Monaten hat. „Keinerlei
Ernährung dar“, so Zwiauer.
stabiler Knochen in jedem Alter“, beton-
negative Effekte – ab dem zweiten Le-
Im Rahmen des AMA-Milchsymposiums
te Bischoff. Für die optimale Kalzium-
bensjahr – sind zu erwarten, wenn die
wurden auch die Milchinnovationspreise in
zufuhr rät er daher zum täglichen Ver-
Menge an getrunkener Milch im Klein-
fünf Kategorien vergeben. Alle Sieger und
zehr von 200 bis 250 Gramm fettarmer
kindesalter nicht über einen halben
Nominierten finden Sie auf dem dieser Aus-
Milch oder Milchprodukte.
Liter pro Tag hinausgeht und gleichzei-
gabe beigelegten Beiblatt.
•
Konsum von Milchprodukten
Durchschnittliche mengenmäßige Veränderung pro Jahr im Zeitraum 2003 bis 2015 in Prozent
Joghurt natur
1,2
Hartkäse
0,7
Schnittkäse
0,3
Frischkäse
0,3
Butter
-0,1
Weichkäse
-0,3
Topfen
-0,6
Obers
-1,4
Saure Milch
-1,6
-1,9
Trinkmilch
-2,1
Joghurtprodukte mit Frucht
-3,6
Schmelzkäse
-4,0
-3,5
-3,0
-2,5
-2,0
-1,5
-1,0
-0,5
0
0,5
1,0
1,5
%
Quelle: RollAMA/AMA-Marketing
6|2016∙CASH
39
Logistikzentrum in
Ebergassing eröffnet
Für die Versorgung der wachsenden Anzahl von Spar-Standorten in Wien wurde das bestehende Spar-Lager in St. Pölten zu klein. In Kooperation mit dem
österreichischen Logistikspezialisten Knapp entstand das modernste Logistikzentrum Europas im Ebergassing südöstlich von Wien.
Autor: Frank Placke
Z
wei Jahre wurde gebaut, 85 Millionen Euro wurden
Lagerdimensionen und innovativen Technologien aus der
investiert und 150 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Nähe ansehen. Mit einer großen Show wurde das Gebäude
Am 11. Juni fand, moderiert von Kati Bellowitsch, die
offiziell seiner Bestimmung übergeben. Bundesfinanzminis-
offizielle Eröffnung des neuen Lagers statt: 500 Gäste konnten
ter Dr. Hans Jörg Schelling und Bundesinnenminister Mag.
sich im Rahmen eines großen Festes die beeindruckenden
Wolfgang Sobotka, der Ebergassinger Bürgermeister Roman
40 6|2016∙CASH
Fotos: Spar
Logistik
b Spar Österreich
Für den Eröffnungsakt standen die verantwortlichen SparMitarbeiter rund um Alois Huber, die Spar-Vorstände und
BM Sobotka gemeinsam auf der Bühne.
zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Bis dahin soll der
Standort endgültig seinen Vollbetrieb aufgenommen haben.
Innovationsführerschaft als Ziel
Poppmeier als für die Logistik zuständiger Vorstand der Spar
kommentiert die Ziele hinter dem neuen Lebensmittellager:
„Damit Nahversorgung auf höchstem Niveau funktionieren
kann, braucht es perfekte Abläufe im Hintergrund. Spar ist in
diesem Bereich Innovationsführer und hat immer schon viel
in neue Technologien im Lagerbereich investiert. Innovationen,
die die Versorgungssicherheit unterstützen und die vor allem
unseren Spar-Kaufleuten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Arbeitsalltag erleichtern. Das Spar-Logistikzentrum Ebergassing ist ein Vorzeigebetrieb geworden.“
Der für die Regionen Wien und Niederösterreich verantwortliche Spar-Geschäftsführer Mag. Alois Huber freut sich
über die Fertigstellung: „Die Sicherstellung der Versorgung
der Bundeshauptstadt war uns ein dringendes Anliegen.
Lange haben wir nach dem richtigen Standort gesucht und
uns mit Experten für Ebergassing entschieden. In enger Abstimmung mit dem Bürgermeister haben wir gute Vereinbarungen für Ebergassing getroffen: Wir fahren zum Beispiel
von Ebergassing nach Wien durch kein einziges Ortsgebiet
und können bei Staus oder Sperren auf den Hauptverkehrsverbindungen über drei Alternativ-Routen nach Wien fahren.
Das bringt Versorgungssicherheit für die Bundeshauptstadt
und entlastet die Wohngebiete der Umgebung. Eine rundum
gute Sache.“ Er erinnert sich auf der Festbühne auch an die
umfangreichen Behördenverhandlungen. 19 Aktenordner
hätten allein die Bewilligungsdokumente für die Bezirkshauptmannschaft umfasst.
Weltweit einzigartige Innovationen
Das neue Spar-Logistikzentrum Ebergassing sei derzeit eines
der innovativsten und nachhaltigsten Logistikzentren der
Welt, so das Unternehmen. Und diese Aussage wird bei der
Besichtigung absolut glaubhaft. Einige der hier verwendeten
Technologien kommen weltweit das erste Mal zum Einsatz.
Sie wurden gemeinsam mit dem österreichischen LogistikStachlberger, Knapp-Vorstand DI Gerald Hofer, MBA, der ge-
spezialisten Knapp entwickelt. Gerald Hofer, CEO der Knapp
samte Spar-Vorstand mit Vorstandsvorsitzenden Dr. Gerhard
AG, erzählt spürbar begeistert: „Auf Basis des Branchenwissens
Drexel, Mag. Friedrich Poppmeier, Hans K. Reisch und Mag.
von Spar und dem Technologie-Know-how von Knapp wurde
Rudolf Staudinger feierten mit hochrangigen Vertretern der
gemeinsam eine völlig neuartige Kommissioniermethode
Lebensmittelindustrie, Geschäftsführern der regionalen Spar-
entwickelt, die Spitzen besser abdeckt, die notwendige Inves-
Zentralen aus ganz Österreich und vielen niederösterreichi-
tition reduziert und für Mitarbeiter ein ergonomisches Ar-
schen Spar-Kaufleuten. Am Veranstaltungstag wählten die
beitsumfeld bereitstellt. Besonders stolz sind wir auf die eigens
Spar-Kaufleute zuvor die Mitglieder des VÖSK-Landesausschus-
entwickelten Arbeitsplätze und den Ersteinsatz von „Schwarm-
ses (Vereinigung österreichischer Spar-Kaufleute) im Gebiet
intelligenz“ in Form von völlig frei navigierenden Shuttles.
der Spar-Zentrale St. Pölten. Innenminister Sobotka präsen-
Diese Innovation wird weltweit neue Standards setzen und
tierte gemeinsam mit Drexel die Wahlergebnisse. Die Bevöl-
Arbeitsplätze in Österreich schaffen.“
kerung von Ebergassing und Umgebung wird im Frühjahr 2017
6|2016∙CASH
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
41
Logistik
b Spar Österreich
V.l.: Friedrich Poppmeier, Gerhard Drexel, BM Wolfgang Sobotka, BM
Hans Jörg Schelling, Alois Huber, Hans K. Reisch und Rudolf Staudinger
Neue Lagertechnik kommt in Ebergassing weltweit das erste Mal zum
Einsatz.
Für die Eröffnung wurde die Event-Fläche in die zukünftigen
­Lagerhallen gebaut.
Das neue Spar-Logistik-Zentrum in Ebergassing
hat die eigenbetriebliche Forschung zur Verfahrens- und
(ÖGNI) wurde das Projekt bereits mit dem ÖGNI-Zertifikat in
Automatisierungstechnik auch mit einem Gutachten bestätigt.
Platin vorzertifiziert. Die offizielle Verleihung findet im Herbst
Der Staat Österreich unterstützt das innovative Projekt auf
2016 statt. Fakt ist beispielsweise, dass durch die Nähe zu
Basis dieses Gutachtens. Der Finanzminister dazu: „Es sind
Wien, im Vergleich zum Spar-Logistikzentrum in St. Pölten,
genau solche Projekte, die eine wirtschaftliche Entwicklung
im Jahr 900.000 Lkw-Kilometer eingespart werden können.
bringen. Neue technische Möglichkeiten finden hier ihren
Das entspricht 654 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Innenmi-
ersten Einsatz und vielleicht schon bald eine breite Umset-
nister Sobotka, zuvor in der niederösterreichischen Landes-
zung. Spar hat im neuen Logistikzentrum, gemeinsam mit
politik, sagte zur Eröffnung des neuen Spar-Logistikzentrums
dem österreichischen Logistikspezialisten Knapp, neue Maß-
in Ebergassing: „Der österreichische Lebensmitteleinzelhandel
stäbe gesetzt. Dieser Pioniergeist ist für innovative Unterneh-
bietet im internationalen Vergleich ein Spitzen-Niveau. Nicht
men natürlich ein erheblicher Aufwand. Mit der Forschungs-
nur punkto Qualität und Innovation, sondern auch bei der
prämie unterstützt der Staat Österreich diese wichtigen
Versorgungssicherheit. Kaum ein Land hat ein so dichtes Netz
Innovationen und damit den Wirtschaftsstandort Österreich.“
an hochwertigen Lebensmittelgeschäften. Um diese Spitzenposition zu behalten, braucht es Unternehmen mit Entschei-
Nachhaltigkeit & gesellschaftliche Verantwortung
dungsträgern, die sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung
Schon bei Baubeginn im Mai 2015 war klar, dass dieses Logis-
orientieren und verantwortungsvoll handeln – beides spüre
tikzentrum ein Statement für Nachhaltigkeit beim Bau und
ich bei Spar. Verantwortung für die Nahversorgung und, als
Betrieb eines Logistikzentrums darstellen soll. Von der Öster-
größter privater Arbeitgeber, auch jene gegenüber den Mitar-
reichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft
beiterinnen und Mitarbeitern.“
42 •
6|2016∙CASH
Karriere
Bundesministerin Sophie Karmasin
präsentiert die größte Netzwerkanalyse
zu Familienfreundlichkeit in Österreich.
zitat des Monats
Wird Österreich
familienfreundlicher?
FAS Research hat eine Studie erarbeitet: „Familienfreundlichkeit in Österreich“.
Sie identifiziert 20 entscheidende Schlüsselinstitutionen und die vorbildhaftesten Unternehmen in Sachen Familienfreundlichkeit in Österreich. Sie zeigt
„Jeder Aufstieg
in große Höhen
geschieht auf
einer Wendeltreppe.“
Sir Francis Bacon,
(1561–1626), englischer Philosoph
Expressfinder
Jobnotizen Karriere-News
44
46
trendence Studie
48
zudem auf, welche Themen für die meisten Unternehmen und Institutionen
Priorität haben: Der Ausbau und die Förderung von flexiblen Arbeitszeitmodellen führt die Liste an, dicht gefolgt von leistbarer und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung. Die Akteure werden in ihrem Engagement für Familienfreundlichkeit von drei großen Motiven geleitet: Förderung von Gleichheit
und Solidarität, Stärkung von Performance und wirtschaftlichem Erfolg und
Schaffen von besseren Regelungen und Rahmenbedingungen.
„Mein Ziel ist es, Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas
zu machen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung, daher ist es umso wichtiger zu wissen, wer
die Keyplayer und wichtigsten Stakeholder für Familienfreundlichkeit in
Österreich sind“, erklärt Familienministerin Sophie Karmasin im Zuge der
Studienpräsentation, und sie leitet aus ihr zwei politische Forderungen ab:
mehr Freiräume und mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit – nicht mehr arbeiten, sondern anders arbeiten. Eng verknüpft damit ist die zweite Forderung:
„Wir brauchen in Zukunft mehr Möglichkeiten für Telearbeit, Homeoffice,
Foto: Regina Aigner/BKA
Mobile Working, Teilzeit für Führungskräfte, Jobsharing“, so die Familienministerin. Studienautor Harald Katzmair ergänzt: „In einer Welt, in der alles
agiler und mobiler wird, ist der Aufbau von Netzwerken zunehmend wichtiger. Die Lernfähigkeit von Individuen und Institutionen hängt voneinander
ab, daher ist eine effektive Vernetzung essenziell, um die Familienfreundlichkeit in Österreich weiter voranzutreiben.“
6|2016∙CASH
Diageo
presso und Nestlé Super Pre-
Metro Österreich
S Immo
Bei Diageo Aus-
mium oder Vertu tätig war.
Metro Cash & Carry Österreich
Friedrich Wachernig bleibt
bekommt eine neue Führung:
für weitere drei Jahre Vor-
tria wird ab dem
1.
September
Lindt & Sprüngli
Mit Wirkung vom 18. Juli wird
stand
eine neue Führungsposition
Ernst Tanner,
Arno Wohlfahrter zum neuen
Immo AG. Wa-
besetzt. Thomas Bergthaler
Präsident und
Generaldirektor
chernig ist seit
wird Commercial Head Austria
CEO des Premi-
ernannt.
2007 im Vor-
– eine neu geschaffene Stelle,
umschokolade-
51-jährige ge-
stand und ver-
um das österreichische Ge-
herstellers Lindt
bürtige Kärntner
antwortet unter anderem die
schäft des Spirituosenkon-
& Sprüngli, legt seine operati-
war zuletzt bei
Bereiche Projektentwicklung,
zerns marktgerechter auszu-
ven Aufgaben mit Ende des
Bawag P.S.K. Österreich tätig,
AssetManagement in CEE/
richten und in Zukunft weiter
Jahres zurück. Seine Nachfolge
wo er zum Schluss die Position
SEE und Österreich sowie
zu wachsen. Der 44-Jährige
tritt der bisherige CFO Dr.
Head of Retail Sales Private
Recht, IT und Personal.
war die letzten siebzehn Jahre
Dieter Weisskopf an. Tanner
and SME Customers innehatte.
bei Kellogg Österreich tätig. Im
bleibt dem Unternehmen je-
Human-Resour-
doch als Verwal-
Rewe Group
ces-Team
bei
tungsratspräsi-
Die
Diageo Germany
dent erhalten
Rewe Group ver-
schäftsführer
übernimmt Pe-
und will das
stärkt ihre Prä-
von Soda Stream
senz
Deutschland/
ter Henning ab
dem 1. Juli die Position des HR
Wachstum der
Gruppe weiter vorantreiben.
Director für die Länder
Der
der
S
SodaStream
Ferdinand Barckhahn wird
deutsche
bei
neuer
der
Ge-
Handelsgruppe Für Sie eG.
Österreich.
Alain Caparros geht künftig
Barckhahn übernimmt die
Deutschland, Österreich und
Mars Austria
in den Aufsichtsrat, während
Position von Torsten Claßen,
Schweiz.
Andreas Dialer übernimmt
Rewe-Manager Martin Küss-
der aufgrund des Umsatzer-
die Geschäftsführung von
ner Vorstandssprecher der
folgs der SodaStream Wasser-
Mars Austria. Dialer, der seit
Genossenschaft wird. Unter
sprudler zum Vertriebschef
Wolf-
25 Jahren für
dem Dach der Für Sie haben
für die Region
gang, National
Mars Inc. arbei-
sich über 200 Mitgliedsunter-
Europa beför-
OBPPC Manager
tet, löst den Nor-
nehmen aus verschiedenen
dert wurde, so
bei Coca-Cola
weger Christer
Sparten des deutschen Han-
das Unterneh-
HBC Austria, engagiert sich seit
Gavelstad ab,
dels zusammengeschlossen.
men.
April 2016 als neuer Arbeits-
dessen Vertrag planmäßig
kreisleiter für den Demand-
nach fünf Jahren ausgelaufen
Side-Bereich der ECR Austria
ist. Dialer hat nach dem Wirt-
Initiative und folgt damit
schaftsstudium 1991 bei Mars
Monika Fiala nach. Wolfgang
Austria als Trainee begonnen
verfügt über langjährige Erfah-
und ist nach Auslandsstatio-
rung in der Lebensmittel- und
nen seit 2012 wieder für den
Getränkeindustrie im Custo-
Konzern in Österreich tätig.
ECR Austria
Albert
mer Marketing sowie Key Account Management.
MasterCard
Mit Christian
Illy
Schicker (46) hat
Erstmals in der
MasterCard in
Geschichte des
Österreich erst-
italienischen
mals einen „Head of Commer-
Kaffeeherstel-
ce Development“. Eine wesent-
lers Illy geht die Funktion des
liche Aufgabe für Schicker wird
Generaldirektors (CEO) an ei-
das Vorantreiben der Akzep-
nen externen Manager. Mas-
tanz von Zahlungen mit Mas-
similiano Pogliani ist Experte
terCard und der Maestro Ban-
in Sachen Marketing und Han-
komatkarte sein, speziell bei
del, der bereits bei anderen
Händlern, die bisher nur Bar-
Premium-Marken des Seg-
geldzahlung angeboten haben,
ments wie Saeco/Gaggia, Nes-
so das Unternehmen.
44 Rewe International
Ralf Teschmit wechselt zu Penny Österreich
Wie CASH aus vertraulicher Quelle erfuhr, wechselt Ralf Teschmit von Ankerbrot im Herbst in die Geschäftsführung
zu Penny Österreich. Teschmit zeichnet
derzeit als Filialvertriebsleiter für den
Aufbau und die Expansion des Filialnetzes bei Ankerbrot verantwortlich und
soll – so ein Brancheninsider – ab
Herbst die Geschäfte von Penny Österreich gemeinsam mit der derzeitigen
Geschäftsführerin Brigitte Brunner führen. Zuvor war
der gebürtige Deutsche im internationalen Management, als Geschäftsführer bei Nordsee und bei
Lekkerland sowie als geschäftsführender Gesellschafter bei der Schokothek Handels GmbH tätig. Der Rewe-Konzern will auf Nachfrage den Wechsel derzeit
nicht bestätigen. Wir werden weitere Details sobald
bekannt veröffentlichen.
6|2016∙CASH
Fotos: Diageo, ECR Austria, Illy, Lindt & Sprüngli, Mars, MasterCard, Metro, Rewe Group, S Immo, SodaStream, Johannes Brunnbauer
Karriere
b Jobnotizen
NEU! Der Familienspaß
im Müsli-Regal.
NEU! Die Mega-Kids- & TeensMarken im Müsli-Segment
• Gebacken zu kleinen, leckeren Knusper-Müsli-Stückchen
• Mit Haferflocken & Vollkorn
• Ohne künstliche Aromen
Traditionelle Cerealien
Nestlé Cerealien bietet tolle Markenvielfalt im Kids- &
Teens-Segment und ist mit den Topmarken CINI MINIS und
LION Cereals die Nr. 1 & 2 im gesamten Cerealien-Markt.1
1
Quelle: ACN, Umsatz, LEH exkl. H/L, MAT 2016/KW19
b Jugend am Werk
Jugend am Werk forciert Lehrlingsausbildung
Die aktuelle Lehrlingsstatistik der WKO zeigt, dass die Zahl
der Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, zwischen 2005 und 2015
in Österreich um 21 Prozent zurückging, in Wien sogar um 23
Prozent. Die Lehrstellenlücke wird dadurch immer größer,
allein in Wien waren im ersten Quartal 2016 rund 7.000 JuImmer weniger Betriebe wollen Lehrlinge ausbilden.
gendliche ohne Lehrstelle. Die „Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH“ bildet aktuell rund 1.400 Jugendliche, die keine Lehrstelle am freien Arbeitsmarkt finden
offensive zum neuen, von der Wirtschaftskammer geförderten
konnten, sowie junge Erwachsene, die einen Abschluss nach-
Angebot. Jugend am Werk bietet Betrieben zahlreicher Berufs-
holen möchten, aus und möchte nun vermehrt Betriebe dazu
sparten bereits seit vielen Jahren die Möglichkeit, komplexe
animieren, wieder Lehrlinge aufzunehmen. Man bietet verstärkt
Inhalte der Lehrlingsausbildung modular zu übernehmen.
die Möglichkeit, bestimmte Lehrausbildungsinhalte, die die
Diese erfolgreiche Form der Kooperation wird ab Juni 2016
Betriebe nicht selbst abdecken können, modular auszulagern.
weiter ausgebaut, wenn die Förderung weiterer Module be-
Im Juni startet Jugend am Werk dazu mit einer Informations-
schlossen wurde.
b Makam Research
Mädchen & IT – Mädchen & Unternehmerinnentum
MIT-MUT ist ein Forschungsprojekt, das 13- und 14-jährige Schülerinnen vor der Berufswahlentscheidung spielerisch ermuntert,
sich mit attraktiven beruflichen Optionen in den Bereichen IT und
Unternehmerinnentum auseinanderzusetzen. Aufbauend auf einer
Literaturanalyse, einer ersten Bedürfniserhebung bei Schülerinnen
und Pädagogen sowie auf einem didaktischen Konzept, hat man
ein Spiel entwickelt: eine mehrwöchige Live-Challenge, bei der die
Mädchen verschiedenste Aufgaben – von der Firmennamensfindung,
über die Logoerstellung bis zur App-Papier-Prototyp-Entwicklung
Klaus Furtmüller und Günter Strenn, die Gründer und Betreiber
der Recruiting-Plattform JobRocker
und Präsentation – zu erfüllen hatten. Weiters wurde ein OnlineLernraum (Se3N – Social enterprise education entertainment Network) eingerichtet und im Anschluss im Rahmen einer Testphase
b JobRocker
Neue Recruiting-Plattform JobRocker
evaluiert. Makam Research GmbH (Leitung) setzt das Projekt um,
gemeinsam mit der Berater Unternehmensberatungs GmbH, mit
„Wir rocken den Personalberatungsmarkt“ – mit dieser
Webducation Software Planungs- und EntwicklungsgmbH, mit der
klaren Leitidee ausgestattet, starteten Günter Strenn
Pädagogischen Hochschule Niederösterreich und der Donau-Uni
und Klaus Furtmüller mit JobRocker im Frühjahr 2016.
Krems, es wird vom BMVIT im Rahmen der Programmlinie TALEN-
JobRocker ist die erste Recruiting-Plattform für den ver-
TE – FEMtech Forschungsprojekte der FFG finanziell gefördert.
deckten Jobmarkt. „Mit bis zu 300 täglichen Registrie-
Nähere Projektinformationen auf www.mitmut.at.
Fotos: industrieblick/Fotolia.com, JobRocker, Spar, Haufe, Rawpixel Ltd./Fotolia.com
Karriere
b News
rungen von Kandidaten zeigt unser Portal, dass es eine
Lücke im Recruiting-Markt schließt“, betont Gründer
und CEO Günther Strenn. Nun wurde ein Beirat eingerichtet, der das Management von JobRocker bei der weiteren Expansion beraten soll; Beiratsmitglieder sind u.a.
Daniel Cronin, Prof. Martin W. Drexler, Gerald Strasshofer. Herzstück des neuen Recruiting-Systems ist hohe
Passgenauigkeit im Matching. Potenzielle Kandidaten
definieren ihre Stärken und Präferenzen, die sich auch
in einem Elevator Pitch per Video präsentieren können.
Bei passenden Angeboten werden dem Unternehmen
die Bewerberdaten übermittelt, nachdem ein Berater in
seinem Fachbereich den Kandidaten gescreent und gebrieft hat. Gleichzeitig informiert das System den Bewerber über den jeweils aktuellen Status und versorgt
ihn auch mit Feedback zu seinen Bewerbungsdaten.
46 6|2016∙CASH
b Spar
Käse und Fleisch
Die dreimonatige Ausbildung zum Käse-Experten an der Spar
Akademie Wien ist modular aufgebaut. Das Schulungsprogramm umfasst das Erlernen von Schnitttechniken, Präsentationen, Verkostungen sowie umfangreiche begleitende Lernunterlagen. In mehreren Zwischenprüfungen und einer
Abschlussprüfung müssen die Lehrlinge ihr neu erworbenes
Käsewissen unter Beweis stellen.
Spar-Geschäftsführer Alois Huber (Mitte) mit einigen der Käse-Experten
Außerdem: In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) wurde dieses Jahr die Spar-Fleischakademie gegründet, in der man Wissenswertes rund ums Fleisch
lernt. Aufbauend auf einer fundierten Basisausbildung, wird
an fünf Seminartagen alles Wesentliche über die Qualitätsfaktoren von Frischfleisch, Haltung, Fütterung, Schlachtung,
Lagerung, Hygiene bis hin zur Zubereitung unterrichtet. Dadurch wird die fachliche Kompetenz für das erfolgreiche
Verkaufsgespräch verbessert. Ob es sich um Tipps fürs herkömmliche Grillen dreht oder auf dem Barbecue-Smoker ein
saftig zartes Flank-Steak zubereitet werden soll oder der
Frage nachgegangen wird, was das Besondere an einem Mageren Meisel ist: Mit einem praxisorientierten Verkaufstraining
sollen die verschiedenen Kundenwünsche noch besser erkannt
und erfüllt werden. Die ersten Lehrlinge haben die Spar Fleischakademie erst kürzlich erfolgreich absolviert, die nächste startet im Frühjahr des nächsten Jahres.
b Haufe-Gruppe
Verkaufen mit aktivierten Spiegelneuronen
Hans-Georg Häusel, der bekannte Diplom-Psychologe und Neu-
Die erfolgreichen Teilnehmer an der Spar-Fleischakademie mit Trainern
und Prüfern
7 Regeln für
effiziente Meetings
romarketing-Spezialist, hat ein neues Buch veröffentlicht: „Top
Seller“. Es bietet mehr als die altbekannten Tipps und Kniffe für Verkäufer, weil es von Hirnforschungsergebnissen ausgeht. Anhand des Verlaufs
eines Verkaufsvorgangs bietet es über
100 Tricks und erklärt, wie sie im Kundengehirn wirken. Das Buch bietet
raffinierte Lösungen – auch für die
schwierigsten Verkäuferprobleme. Da
geht es nicht nur um das Schaffen
einer angenehmen, weil dann verHans-Georg Häusels neues Buch „Top Seller“
kaufsfördernden Atmosphäre, sondern auch ums geschickte Verhan-
Wozu in die Ferne schweifen, liegt das Selbstverständliche doch so nah. Die Abwandlung eines bekannten Spruchs – und wohl auch leidvolle Meetingerfahrungen – mögen den Ausschlag gegeben haben
für die Formulierung der folgenden sieben Regeln,
die vom Blog der „HPS Trainings“ stammt:
1. Nur Beteiligte werden eingeladen.
2. Meetings starten pünktlich.
3. Telefone aus.
4. Eine Person führt das Meeting.
5. Neben-Themen werden verschoben.
6. Meetings werden nicht überzogen.
7. Protokoll geht an alle.
deln, um den Aufbau von Beziehungen
zum Kunden, um das empathische Erkennen von möglichen
Kaufmotiven und um das Know-how der Spiegelneuronenaktivierung – sprich: Körpersprache verbessern. Zielgruppe sind
alle, die etwas verkaufen wollen, vom Würstelstandler bis zum
B2B-Marketingstrategen eines transnationalen Konzerns. Häusel erklärt, wie Kaufentscheidungen tatsächlich fallen, und er
scheut sich nicht zu sagen, dass es letztlich um Verführung geht.
„Top Seller“ ist 2015 im Verlag der Haufe-Gruppe erschienen.
6|2016∙CASH
47
Karriere
b trendence Studie
Jung, ausgebildet,
Auch heuer befragte das unabhängige Beratungs- und Forschungsunternehmen
trendence Schüler, Studenten und Young Professionals zu ihren Karriereplänen
und Wunscharbeitgebern. Eines der Ergebnisse: Der Lebensmittelhandel wird
für Jungakademiker immer attraktiver.
Autorin: Claudia Stückler
D
ie heimischen Absolventen zeigen sich dabei durch-
Unternehmen angeführt: Red Bull (bei den Wirtschaftswis-
aus patriotisch: Laut trendence Graduate Barome-
senschaftlern) und Voestalpine (bei den Technikern). Als Bran-
ter Austria 2016 zieht es die jungen Menschen be-
chen wenig gefragt sind neuerdings die Banken. Waren sie
sonders zu österreichischen Firmen. So wird das Ranking
2015 noch auf Platz 2, so sind sie heuer auf den 6. Rang ab-
zum ersten Mal in fünf Jahren von zwei österreichischen
gestürzt.
48 6|2016∙CASH
Fotos: Minerva Studio/Fotolia.com, Jakob Hoff
sucht ...
Gut gehandelt
„Die Absolventen schätzen vor allem den Einstellungsbedarf
und die Jobsicherheit bei den Banken schlechter ein als im
Jahr zuvor“, so die Analyse von Bernhard Vierhaus, Country
Manager Österreich bei trendence. „Jobsicherheit steht zwar
nicht ganz oben auf der Wunschliste der jungen Wirtschaftstalente, aber dennoch ist 84 Prozent die Aussicht auf einen
sicheren Job bei der Wahl ihres Arbeitgebers wichtig.“
Diese Jobsicherheit erwarten besonders die Ökonomen
im Handel – und besonders im Lebensmittelhandel – zu finden. So landete Hofer erstmals in den Top 10 der beliebtesten
Arbeitgeber. „Hofer expandiert und schafft neue Stellen, entsprechend aktiv ist das Unternehmen auch in der Anwerbung
der Studierenden“, so Vierhaus. Das zeigt sich auch in den
Studienergebnissen des trendence Graduate Barometers: Von
keinem anderen Arbeitgeber nehmen die Wirtschaftsabsolventen die Auftritte auf Karrieremessen und die Karriereanzeigen so bewusst und positiv wahr wie von Hofer. Die Branche Nummer eins der Wirtschaftswissenschaftler bleibt jedoch
die Konsumgüterindustrie mit Red Bull als attraktivstem
Arbeitgeber. Insgesamt hat trendence 7.700 Absolventen an
32 österreichischen Hochschulen befragt. 481 gaben dabei an,
eine besondere Affinität zu den Branchen Konsumgüter/FMCG
und Handel zu haben. Neben Red Bull sind folglich noch
Bernhard Vierhaus, Country Manager Österreich bei trendence
weitere wichtige Unternehmen wie L’Oréal, Coca-Cola, Unilever, Procter & Gamble, Nestlé, Henkel und Mondelez in den
gutes Unternehmensimage wollen die Absolventen auch für
Top 20 des Beliebtheitsrankings. Die heimischen Lebensmit-
mehr Gehalt aber nicht verzichten. Eine logische Konsequenz
telhändler wie Rewe, Lidl und Spar zählen ebenfalls zu den
davon scheint zu sein, dass die Berufseinsteiger auch bereit
beliebten Arbeitgebern österreichischer Absolventen.
sind, für weniger Gehalt die gleiche Arbeit zu leisten, und
zwar 43,1 Stunden pro Woche.
Bescheidenheit und Perspektiven
Im Gegenzug erwarten die Nachwuchsmanager aber auch
Diese Studenten mit einer besonderen Vorliebe für Handel
einiges von ihren Arbeitgebern, unter anderem Möglichkeiten
und Konsumgüterbranche zeigen sich relativ bescheiden, was
zur persönlichen Entwicklung, gute Karriereperspektiven,
die Gehaltswünsche angeht: So verlangen sie durchschnittlich
attraktive Arbeitsaufgaben, einen guten Führungsstil und
34.400 Euro brutto pro Jahr, was um 200 Euro weniger ist als
Wertschätzung der Mitarbeiter.
bei den Wirtschaftswissenschaftlern insgesamt. Große Un-
Allerdings scheinen jene Studenten, die eine Karriere im
terschiede gibt es dabei beim Wunschgehalt der Männer und
Handel oder der Konsumgüterbranche anstreben, etwas pes-
dem der Frauen. Während die Männer 38.900 Euro verlangen,
simistischer zu sein als ihre Kommilitonen: Sie fühlen sich
geben sich die Frauen mit bescheidenen 31.500 Euro zufrieden.
nicht ganz so gut auf ihre berufliche Laufbahn vorbereitet,
Damit verlangen Frauen fast 20 Prozent weniger als Männer.
machen sich mehr Sorgen um ihre berufliche Zukunft, glau-
Im Vergleich zu vor fünf Jahren hat sich an diesem Verhältnis
ben eher, dass es schwer sein wird, in diesem Jahr einen
wenig geändert. Dennoch – oder gerade deshalb – sind mehr
guten Job zu bekommen, und glauben tendenziell, dass es
als 44 Prozent der Meinung, Frauen sollten besonders geför-
sich negativ auf die Karriere auswirkt, wenn man sich Zeit
dert werden.
für die Familie nimmt.
Fast drei Viertel der Befragten gaben an, zu Abstrichen
Bei aller Liebe zu den großen, sicheren und respektablen
beim Gehalt bereit zu sein, wenn der Arbeitgeber gut zu ihnen
Unternehmen, immer mehr Absolventen sehen sich gar nicht
passe. Offenbar sehen sich die meisten der Jung-Ökonomen
als zukünftige Angestellte. 21,2 Prozent der befragten Studie-
im Handels- und Markenartikelbereich sehr gut aufgehoben.
renden spielen mit dem Gedanken, während oder kurz nach
Auch das Image spielt eine Rolle. Der Aussage „Wenn das
dem Studium ein Start-up zu gründen. Dabei liegen sie ganz
Gehalt stimmt, dann würde ich auch in einem Unternehmen
leicht über dem Durchschnitt aller Wirtschaftswissenschaft-
mit schlechtem Image arbeiten“ wollten folglich nur knapp
ler (20,1 Prozent). Jeder fünfte Absolvent geht damit den
24 Prozent der Studenten zustimmen. Im Großen und Ganzen
Unternehmen der Branche als potenzieller und gut ausgebil-
ergibt sich aus der trendence-Studie der Eindruck, dass die
deter Mitarbeiter verloren.
Wirtschaftsabsolventen nicht käuflich sind: Auf Selbstver-
Die kompletten Rankings und weitere Informationen unter: http://
wirklichung, eine passende Unternehmenskultur und ein
www.trendence.com/unternehmen/rankings/austria.html
6|2016∙CASH
•
49
Coverstory
b Onlineshopping-Studien
Die Kunden wollen
Multichannel
Eine Studie von ECC Köln, Handelsverband, Post und Google Austria analysierte zum vierten Mal die Erfolgsfaktoren für österreichische Onlineshops. Auch
EHI setzte sich in Deutschland mit dem Thema auseinander.
W
elche Onlineshops schnei-
Pure Players haben das Nachsehen
Anhieb den vierten Platz und verfehlt
den aus Sicht der öster-
In der neusten Erhebung schaffen es
die Top drei damit nur knapp. Esprit,
reichischen Onlineshop-
erstmals ausschließlich Multi-Channel-
punktet bei den Kunden vor allem in
per am besten ab? Was sind die
Händler in die Top 10 der besten Online-
den Bereichen Service, Website & Usa-
wichtigsten Erfolgsfaktoren für den E-
shops Österreichs – Online-Pure-Player
bility und Bezahlung & Check-out. Es-
Commerce-Markt in Österreich? Und
wurden auf die Plätze verwiesen. Mo-
prit erreicht überdies als einziger On-
wie schneiden die Onlineshops in Sa-
dehändler Esprit konnte sich nach den
lineshop einen Wert von über 80
chen mobiler Optimierung ab? Diese
zweiten Plätzen in den Jahren 2013 und
Punkten im Onlineshop-Index (siehe
und weitere Fragen will die Studie „Er-
2014 nun nach 2015 abermals den ersten
Tabelle Seite 51).
folgsfaktoren im E-Commerce – Top-
Platz sichern. Der diesjährige Zweitplat-
Online-Shops in Österreich 2016“ des
zierte, dm-drogerie markt, schafft es
Service macht den Unterschied
ECC Köln in Zusammenarbeit mit dem
erstmals in die Top drei. Der Dritte, Welt-
„Die Studienergebnisse zeigen erneut,
Handelsverband Österreich, der Öster-
bild, hat sich heuer zurück in die Top
dass Konsumenten in Europa nicht über
reichischen Post und Google Austria
Ten gekämpft. Der erstmals untersuch-
einen Kamm geschoren werden können.
beantworten.
te Onlineshop von Douglas erreicht auf
Händler, die sich bei österreichischen
50 6|2016∙CASH
Fotos: Igor Mojzes/Fotolia.com
Autor: Frank Placke
Kunden etablieren möchten, müssen
deren spezielle Anforderungen verste-
Über die ECC-Studie
hen und erfüllen. Service macht dabei
den Unterschied“, so Dr. Kai Hudetz,
Geschäftsführer des IFH Köln, zu dem
das ECC Köln gehört. „Schön zu sehen“,
so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, „dass viele Onlineshops
durch laufende Optimierung ihre Qualität und damit auch ihr Ranking in den
Top 10 halten konnten. Es freut mich
auch, dass der Mut zum kanalübergrei-
Die Studie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce –Top-Online-Shops in Österreich 2016“ des ECC Köln in Zusammenarbeit mit dem Handelsverband Österreich, der Österreichischen Post und Google Austria untersucht für den
Markt relevante Onlineshops in Österreich hinsichtlich Kundenzufriedenheit und -bindung und nimmt dabei zentrale Erfolgsfaktoren im E-Commerce unter die Lupe. Basis für die Studie sind 3.526 Zufriedenheitsbewertungen von insgesamt 1.778 Onlineshoppern bzw. Kunden zu 43
Onlineshops aus sieben Branchen hinsichtlich relevanter Erfolgsfaktoren
und 53 Einzelkriterien sowie Kundenbindung.
fenden Businessmodell belohnt wird,
da heuer erstmals ausschließlich MultiChannel-Händler im Spitzenfeld zu fin-
te, zeichnete sich mit dem Abrutschen
Niveaus nochmals steigerte, zeige, dass
den sind, die damit selbst größte Online-
auf Platz neun bereits vergangenes Jahr
Kundenbindung immer mehr zum er-
Pure-Player verdrängt haben. Die
ein Negativtrend ab, der nun fortgesetzt
folgsentscheidenden Faktor werde.
Studienergebnisse zeigen deutlich, wie
wurde.
Nicht zuletzt aus diesem Grund sei der
man beim Kunden punkten kann und
Besser sieht es für Amazon freilich
kundenbindungsstarke Onlinegigant
sollten von jedem Händler aufmerksam
aus, wenn es um die Kundenbindung
Amazon eine solch große Herausforde-
gelesen werden. Sie zeigen aber auch,
geht. Den höchsten Wert beim Kunden-
rung für den restlichen Handel.
dass im boomenden M-Commerce auch
bindungsindex der ECC-Studie schaffte
die Besten noch besser werden müssen,
heuer dm – ganz knapp vor Amazon
Mobile Angebote müssen besser werden
um den hohen Erwartungen der Online-
(siehe Tabelle S. 52). Die beiden Unter-
Vergleiche man die Bewertungen der
Shopper gerecht zu werden.“
nehmen, die im Vorjahr die Plätze vier
österreichischen Onlineshopper nach
(Amazon) und fünf (dm-drogerie markt)
Endgerät, über das gekauft wurde, zeige
Amazon rutscht weiter ab, aber ...
des Kundenbindungsrankings belegten,
sich: Die Zufriedenheit bei Käufen über
Der bestplatzierte Online-Pure-Player
konnten ihre Kundenbindung im Ver-
das Smartphone sei häufig immer noch
Amazon belegt in diesem Jahr lediglich
gleich zum Vorjahr steigern – dm sogar
schlechter als bei Käufen über den PC
Platz 23. Nachdem der Onlinegigant 2013
um knapp vier Prozent. Dass sich der
oder Laptop. Produktbeschreibungen
und 2014 jeweils den ersten Platz des
Indexwert des heurigen Siegers im Ver-
und Artikelangaben sowie Informatio-
Rankings für sich beanspruchen konn-
gleich zum Vorjahresersten trotz hohen
nen zu Versandbedingungen/-kosten
Die Top-Online-Shops branchenübergreifend – Ränge 1 bis 10
Unternehmen
Branche
Website,
PreisUsability Sortiment Leistung
Service
Bezah- Versand Kunden- Onlinelung & & Liefe- bindungs- ShopCheck-out rung
index
Index
Fashion &
Accessoires
*****
****
****
****
*****
*****
b
81,9
FMCG
*****
*****
****
****
*****
*****
b
79,4
Weltbild
Bücher &
digitale Medien
****
****
****
***
*****
*****
b
79,1
Douglas
FMCG
****
*****
***
***
*****
****
b
78,9
Bücher &
digitale Medien
****
*****
***
**
*****
****
b
78,5
Tchibo/Eduscho
Generalisten
****
***
***
***
*****
*****
b
77,7
Deichmann
Fashion &
Accessoires
****
***
****
***
****
*****
b
77,4
FMCG
Wohnen, Einrichten
Computer, Elektro
***
****
****
****
***
****
****
***
***
**
***
***
****
****
****
****
***
****
b
b
b
77,0
76,1
75,4
Esprit
dm-drogerie
markt
Thalia
Bipa
Möbelix
Hartlauer
Quelle: ECC Köln 2016
6|2016∙CASH
51
Coverstory
b Onlineshopping-Studien
Relevanz bei Omnichannel-Service-Sets
Vier Services schon heute Pflicht, Instore-Order erst in Zukunft
80
70
72,1
69,8
72,1
60
62,8
50
40
39,5 39,5
30
25,6
20
10
0
%
16,3
14,0
7,0
7,0 7,0
Instore-Order
Instore-Return
Ist heute schon wichtig
16,3
14,0
2,3 9,3
7,0 7,0
Click & Collect
(Zahlung online)
Wird in Zukunft wichtig
Click & Collect
(Zahlung stationär)
Spielt keine Rolle
n=43
2,3 9,3
Online-Anzeige
Filialbestände
Kann ich nicht beurteilen
Quelle: EHI-Studie Omnichannel-Commerce 2016
und Bezahlmöglichkeiten würden bei
Kunden suchen Bequemlichkeit
Käufen über ein Tablet oder den PC/Lap-
Dem Thema Multichannel respektive in
Thema Service auseinander (siehe Grafik
top deutlich besser bewertet als beim
ebenfalls geläufiger Diktion Omnichan-
oben). Den Instore-Return halten knapp
Kauf über das Mobiltelefon, so die Stu-
nel widmete sich aktuell auch das deut-
70 Prozent der befragten Omnichannel-
dienautoren in ihrem Fazit. Auf dem
sche EHI Retail Institut. Die 1.000 um-
Händler schon heute für wichtig, wei-
Smartphone schneiden außerdem Pro-
satzstärksten
in
tere rund 16 Prozent gehen davon aus,
duktbilder, die Übersichtlichkeit des
Deutschland wurden für die Studie
dass dieser Service zukünftig wichtig
Warenkorbs sowie der Registrierungs-
„Omnichannel-Commerce 2016“ analy-
wird. Ein ähnliches Bild ergibt sich für
prozess schlechter ab. Auch die Wahr-
siert. Für die Experteneinschätzungen
Click & Collect mit Onlinezahlung: Für
nehmung der Sortimentsvielfalt leide,
wurde zusätzlich eine Onlinebefragung
rund 72 Prozent der Befragten ist dies
wenn mit dem Smartphone gekauft
bei 43 Omnichannel-Händlern durch-
bereits heute ein essenzieller Dienst und
wird.
geführt.
für 14 Prozent in Zukunft.
Onlineshops
Besonders setzte man sich mit dem
Etwas weniger Händler, rund 63 Prozent, finden Click & Collect mit Zahlung
Top 10 Onlineshops mit der besten
Kundenbindung – Detailbetrachtung*
im stationären Geschäft heute wichtig.
Hier erwartet allerdings ein gutes Viertel zukünftige Relevanz.
Gesamt
dm-drogerie markt
Amazon
Deichmann
Esprit
Bipa
Happy Foto
Tchibo/Eduscho
Weltbild
Thalia
Hornbach
Gesamtzufriedenheit
Wiederkaufabsicht
Weiterempfehlungsbereitschaft
81,80 %
90,10 %
88,20 %
88,90 %
87,70 %
87,70 %
90,20 %
91,50 %
90,20 %
87,70 %
80,50 %
77,10 %
82,70 %
94,10 %
86,40 %
84,00 %
77,80 %
91,50 %
87,80 %
81,70 %
85,20 %
80,50 %
71,30 %
81,50 %
83,50 %
82,70 %
80,20 %
74,10 %
82,90 %
82,90 %
74,40 %
76,50 %
74,40 %
*Fragetext: „Wie zufrieden sind Sie mit dem Onlineshop von (Unternehmen) insgesamt?“, „Können Sie sich vorstellen, bei entsprechendem Bedarf in Zukunft wieder Produkte des Onlineshops von (Unternehmen) zu erwerben?“, „Würden Sie den Onlineshop von (Unternehmen) auch Ihren Kollegen, Freunden und Bekannten empfehlen?“
Quelle: ECC Köln 2016
52 Online-Verfügbarkeitsanzeigen finden rund 72 Prozent der Verantwortlichen heute schon wichtig, rund 16 Prozent in Zukunft.
Erst rund 40 Prozent halten InstoreOrder schon heute für wichtig, ebenso
viele erwarten zukünftige Relevanz. Für
14 Prozent der Befragten spielt der Service allerdings gar keine Rolle. „Insgesamt ist zu erwarten, dass es durch
Instore-Order neuartige Konzepte wie
Mischformen von Showrooming, Services und klassischen Store-Komponenten geben wird“, lautet die Prognose von EHI-Omnichannel-Experte Lars
Hofacker. •
6|2016∙CASH
THIS
SUMMER,
LAMPS
WILL
ADVANCE
Geben Sie Ihrem Geschäft neue Impulse und entdecken
Sie LEDVANCE! Lernen Sie unser neues OSRAM
Lampen-Portfolio kennen, erhältlich ab 1. Juli:
∙ Umfangreiches Vollglas-LED-Lampen-Sortiment
∙ Edition 1906 – Vintage-Lampen und -Leuchten
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Weitere Informationen finden Sie unter ledvance.DE
Präsentiert von
Die „Copy & Paste“-Falle
S
tändig ist neuer Content erfor-
von Werbematerialen und der Website,
derlich, um auf Facebook, Ins-
verbunden sein.
tagram oder Pinterest präsent
Die anwaltliche Praxis zeigt, dass
zu sein und die eigene Website aktuell
weiterhin ein großer Bedarf besteht, in
zu halten. Die Versuchung ist groß, den
Unternehmen das Bewusstsein dafür
eigenen Beitrag mit einem passenden
zu schärfen, dass Bilder und andere In-
Bild aufzupeppen. Google liefert rasch
halte aus dem Internet nicht kopiert
eine breite Auswahl zum eingegebenen
und für eigene Zwecke verwendet wer-
Suchbegriff. Schnell ist das gewünschte
den dürfen. Vor der Verwendung von
Bild kopiert und in das eigene Dokument
urheberrechtlich geschützten Werken
eingefügt. Der Beitrag ist fertig und wird
ist unbedingt abzuklären, ob die erfor-
veröffentlicht. Die „Copy & Paste“-Falle
derlichen Rechte für die geplante Ver-
schnappt zu!
wendung bestehen. Der finanzielle Auf-
In Unternehmen wird immer noch
wand, um die Rechte für passende Bilder
gerne übersehen, dass Bilder urheber-
zu erwerben, hält sich meist in Grenzen.
rechtlich geschützte Werke sind, deren
Ein unzulässiger Eingriff in fremde Rech-
Nutzung Dritten – ohne entsprechende
das Werk unzulässigerweise verwendet,
te kostet ein Vielfaches und ist regelmä-
Lizenz – nicht gestattet ist. Ob Bilder
Unterlassung und Beseitigung verlan-
ßig mit hohem Aufwand und großen
leicht zu finden sind und einfach gespei-
gen. Der verletzte Rechteinhaber hat
Unannehmlichkeiten verbunden. Ent-
chert werden können, ist für die Beant-
einen Anspruch, zu erfahren, wann und
sprechende Schulungen der Mitarbeiter
wortung der Frage, ob sie verwendet
wo das Werk unzulässigerweise einge-
schaffen die notwendige Sensibilisie-
werden dürfen, unerheblich. Wer urhe-
setzt wurde. Für die Benutzung des Wer-
rung für dieses Thema und können Kos-
berrechtlich geschützte Werke verwen-
kes steht dem Urheber ein Anspruch
ten vermeiden. Sollte im Einzelfall nicht
det, ohne über die hiefür erforderlichen
auf Bezahlung eines angemessenen
klar sein, ob ein Bild für den geplanten
Rechte zur verfügen, greift unzulässiger-
Entgeltes zu. Das ist der Betrag, der für
Zweck verwendet werden darf, emp-
weise in die Persönlichkeitsrechte und
die erforderlich Lizenz zur Verwendung
fiehlt es sich, dies vorab mit einem auf
die Verwertungsrechte des Urhebers ein.
des Bildes bezahlt hätte werden müssen.
das Urheberrecht spezialisierten Rechtsanwalt abzuklären.
Urheber taten sich zu Beginn des In-
Dieses Entgelt steht dem Urheber un-
ternets schwer, Eingriffe in ihre Rechte
abhängig davon zu, ob der Verletzer
zu entdecken. Dies hat sich in den letzten
wusste, dass er in fremde Rechte ein-
Jahren entscheidend geändert. Immer
greift. Dieser Anspruch richtet sich auch
mehr Bilder werden über digitale Bild-
gegen den Inhaber eines Unternehmens,
agenturen vertrieben. Diese Bildagentu-
wenn ein Mitarbeiter im Betrieb des
ren haben durch die Weiterentwicklung
Unternehmens die Rechtsverletzung
der Suchtechnik die Möglichkeit, gezielt
begangen hat. Sollte die unzulässige
nach Fotos zu suchen. Sie können rasch
Nutzung schuldhaft erfolgt sein, hat der
abklären, ob eine gültige Lizenz besteht
Urheber zusätzlich Anspruch auf Scha-
oder ob eine unzulässige Verwendung
denersatz. Als Schadenersatz kann er,
des urheberrechtlich geschützten Werkes
ohne einen konkreten Schaden nach-
vorliegt. Die Folge ist eine stetig steigen-
weisen zu müssen, ein weiteres Mal das
de Zahl von Abmahnschreiben und ur-
angemessene Entgelt verlangen. Die
heberrechtlichen Klagen.
unzulässige Verwendung von urheber-
Wird ein Werk unzulässigerweise
rechtlich geschütztem Material kann
verwendet, hat der Inhaber der Rechte
neben den Kosten für die Befriedigung
ein breites Spektrum von rechtlichen
der Ansprüche des Urhebers auch mit
Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen.
beträchtlichen weiteren Kosten, etwa
Er kann zunächst von demjenigen, der
für die Vernichtung und Neugestaltung
54 Ad personam
Mag. Harold Pearson ist Gesellschafter der Wiener Anwaltskanzlei Sunder-Plaßmann Loibner & Partner (SPLP, www.splp.
at) und Lehrender an der Fachhochschule der Wirtschaftskammer Wien. Pearsons Spezialgebiete sind Marken- und Urheberrecht, IT-Recht, Immobilienrecht, Miet- und Wohnrecht,
Gesellschaftsrecht, Mergers &
Acquisitions, Prozessführung
sowie Schadenersatz- und Gewährleistungsrecht.
6|2016∙CASH
Foto: SPLP/Philipp Simonis
Leserservice
b Harold Pearson/Sunder-Plaßmann Loibner & Partner
Industrie
zitat des Monats
Opst übernimmt
Steirerfrucht
Die Obst Partner Steiermark GmbH (Opst) kauft
die Steirerfrucht BetriebsgmbH & Co KG sowie
„Die Moral von
heute ist das
Recht von
morgen.“
Reinhard Friesenbichler,
Unternehmensberater aus Wien
E x p r ess f i n d e r
Interview:
Erich Nepita/Conaxess Trade Austria 60
Pasta, Pesto, Sugo
62
die Apfel-Land Fruchtlogistik GmbH aus der
Insolvenz und plant nun eine Neuausrichtung
der steirischen Obstwirtschaft (siehe auch CASH
3/2016, S. 80). Der Zuschlag seitens der Masseverwaltung erfolgte Ende Mai. Geschäftsführer
der beiden neuen Töchter werden David Eibel,
Chef der Opst GmbH, und Martin Pfeifer, Chef
Opst-Chef David Eibel
der Von Herzen Biobauern.
Wichtiger als das unternehmerische Inte-
resse sei die Absicherung der gesamtsteirischen Apfelproduktion und die
Existenzsicherung für die Apfelbauern in der Region gewesen, erklärt David
Eibel den Zukauf. Die Opst GmbH soll nun zu einer einstufigen Erzeugerorganisation weiterentwickelt werden. Der Wertschöpfungsprozess von Ern-
Fotos: ZoomTeam/Fotolia.com, Opst
te, Verarbeitung und zentraler Vermarktung werde künftig in „Bauernhand“
sein. Das bringe Kostenvorteile und am Ende mehr Geld für die Erzeuger,
verspricht Eibel.
Es werde nun an der Struktur und Neuorganisation der Unternehmens
gearbeitet, um den nationalen wie internationalen Marktzugang auszubauen. Die Erzeugerorganisation Opst, die unter der Marke „frisch-saftig-steirisch“ vermarktet, besteht aus rund 600 Apfelproduzenten der Steiermark
mit einer Gesamtmenge von rund 130.000 Tonnen. Etwa 60 Prozent werden
außerhalb Österreichs vermarktet.
6|2016∙CASh
Essige, Öle, Dressings66
CASH-Hit des Monats71
Laktosefreie Milchprodukte 72
Betriebsverpflegung74
Mundpflege 77
Trends80
Zu guter Letzt 82
Product Line
b Pinzgau Milch
Pinzgau Milch will mit Almsenner punkten
Almsenner heißt die neue Marke der Pinzgau Milch, unter der Käsespezialitäten
Mirabell (Mondelez
International) feiert den 260. Geburtstag von Wolfgang Amadeus
Mozart mit einer
edlen Nostalgiedose. In Dunkelrot mit goldenen
Akzenten gehalten, tummeln sich
darin 30 Stück der echten Salzburger Mozartkugeln. Erhältlich
ist das Jubiläumsprodukt im touristischen Fachhandel sowie im
ausgewählten Einzelhandel.
angeboten werden. Das Sortiment reicht vom würzig-kräftigen Kaiserwinkl Alpkäse,
über den g’schmackig-pikanten Pinzgauer Almhüttenkäse bis hin zum Original
Pinzgauer Bierkäse und vielen weiteren Gustostückerln. Die Spezialisten der Käserei
sorgen zusätzlich für Abwechslung, indem sie den Käse mit ausgewählten Zutaten
wie Bergkräutern, bunten Pfeffer­körnern oder Chili verfeinern. Als Rohstoff werde
ausschließlich frische Bergbauern-Bio- und Heumilch verwendet. „Auch wenn das
Bemühen natürlich auf einen besseren Absatz abzielt, soll Klasse vor Masse stehen.
Die Qualität steht im Mittelpunkt und wird sich von den industriellen Massenfertigungen immer abheben“, erklärte Pinzgau-Milch-Geschäftsführer Hans Steiner
anlässlich der Präsentation der neuen Produktrange.
Storck erweitert im
September sein
Werther’s Original-Bonbon-Portfolio um die
Sorte „Caramel &
Crème“. Die neue Geschmacksrichtung mit
Karamellcremefüllung wird vor
allem die Herzen von Karamellliebhabern höher schlagen lassen
und bietet den Verbrauchern ein
ganz besonderes Genusserlebnis.
V.l.n.r.: Käsebotschafter Hans Nindl, Marketingleiterin Christina Hirschbichler sowie die
­Geschäftsführer Hans Steiner und Hannes Wilhelmstätter präsentieren die neue Marke.
Henkel ergänzt sein DuschgelSortiment unter der Marke Fa um
die erfrischend kühlenden und
limitiert erhältlichen Produkte
„Frozen Joghurt Weißer Pfirsich“ und „Frozen Joghurt Macadamia“. Neben ihrem CoolingEffekt punkten beide Varianten
auch mit ihrer impactstarken
Verpackung mit klarem Design.
b Bahlsen
Moderner Auftritt für Leibniz
Süßwarenhersteller Bahlsen verpasst seiner Markenikone Leibniz zu deren 125.
Geburtstag einen moderneren Look, um die entsprechende Zielgruppe noch besser
erreichen zu können. Das Verpackungsdesign überrascht mit neuer Schrift, neuem
Farbschema für eine bessere Orientierung am Regal, neuen Produktabbildungen
sowie aktualisiertem Logo und rückt die Kekse samt ihrer Merkmale „knackig“ und
„frisch“ stärker in den Vordergrund. Mit Hilfe des umfassenden Design-Relaunchs,
der in Österreich bereits seit Mai/Juni umgesetzt wird und in allen anderen Ländern
erst im September erfolgt, will Bahlsen neue Kaufanreize bieten und die Marke
Nespresso bringt mit Envivo
deutlich verjüngen. „Der Leibniz Butterkeks, der in diesem Jahr seinen 125. Geburts-
Lungo einen neuen vollmundig
und intensiv schmeckenden
Grand-Cru-Kaffee auf den Markt.
Mit der Intensität 9 (auf der Skala von 1 bis 12) ist er der intensivste Lungo des gesamten Nespresso-Sortiments. Verwendet
werden indische Arabica- und
mexikanische RobustaBohnen.
tag feiert, hat es über all die Jahrzehnte geschafft, immer jung, attraktiv und knack-
56 frisch zu bleiben. Deshalb ist es wichtig, auch das Packungsdesign immer wieder
aufzufrischen“, erklärt Eva Aichmaier, Head of Marketing bei Bahlsen Österreich.
6|2016∙CASH
Fotos: Mondelez International, Nespresso, Storck, Henkel, Pinzgau Milch, Bahlsen
Industrie
b News
b Unilever
Product Line
Unilever wird noch nachhaltiger
Unilever erreicht einen Großteil seiner selbst gesteckten Ziele zur verbesserten Nachhaltigkeit. So
lautet das Ergebnis des vom Konzern jüngst vorgelegten 5. Fortschrittsberichts des Nachhaltigkeitsplans „Sustainable Living Plans“. Der Plan
wurde vor fünf Jahren initiiert, mit dem Ziel, profitabel zu wachsen und dabei den ökologischen
Fußabdruck zu reduzieren. Es müsse keinen Zielkonflikt zwischen Nachhaltigkeit und profitablem
Wachstum geben, so Unilever. Dem Bericht zufolge wachsen die „nachhaltigen Marken“ des Konzerns schneller als der Rest, das sind etwa Knorr,
Die pure Sommerfrische in
der Flasche kommt mit der
neuen Römerquelle Emotion
Zitrone Basilikum in den
Handel. Die spritzig-zitronige und süß-pfeffrige Kombination ist als Limited Edition
seit Ende Mai erhältlich und
sorgt für ein Sommerhoch in
den Regalen. Vorerst ausschließlich in der 1-Liter-PET-Flasche.
Dove, Omo, Lipton und Hellmann’s. Diese Marken
zeigten 2015 ein um 30 % schnelleres Wachstum
Nachhaltige Marken wachsen besonders gut, findet Unilever.
als die übrigen Brands. 2015 bezog Unilever 60 %
seiner landwirtschaftlichen Rohstoffe aus nachhaltigem Anbau, für Knorr kommen 92 % des Ge-
müses und der Kräuter aus nachhaltigem Anbau. Über 600.000 Kleinbauern werden
zudem weltweit mit Schulungen für eine Verbesserung der Agrarpraxis unterstützt.
Auch bei der Umweltbelastung verweist Unilever auf Erfolge: Bis 2015 wurden 39 %
CO2 und 37 % Wasser pro produzierter Tonne eingespart. Auch der Abfall bei Produktion und Vertrieb wurde deutlich reduziert.
b Bayer/Biovital
Aichelburg übernimmt Biovital
Der Schweizer Pharmariese Bayer trennt sich von der erfolgreichen Traditionsmarke Biovital und konzentriert sich ausschließlich auf sein Kerngeschäft Pharma und
Agrar. Übernommen wird Biovital vom Marketingprofi Thomas Aichelburg. Biovital
Minerva Sardinen
„in scharf gewürztem Olivenöl“ und „in scharfer Tomatensauce
in Olivenöl“ sind
die zwei neuesten Artikel, die
sich seit Anfang Mai im Sortiment von Glatz befinden und das
Sortiment an Fisch und Meeresfrüchten bereichern. Minerva ist
eine Marke des portugiesischen
Fisch-Spezialisten A Poveira, der
sich auf die Herstellung hochqualitativer Fischdelikatessen spezialisiert hat.
wurde 1955 von der Firma Nattermann entwickelt und 1990 in Österreich von Fa.
Dr. Schieffer eingeführt. Als erfolgreiches Produkt übernahm Roche Consumer Health
die Marke Biovital 1996 international und 1998 auch für den österreichischen Markt.
2005 wurde Roche Consumer Health inklusive der Marke Biovital von Bayer übernommen. Biovital entwickelte sich zum Marktführer im Bereich der Gesundheitselixiere und -tonika mit sehr hoher Weiterempfehlungsrate, so eine „Regal“-Untersuchung aus 2016. Mit
Thomas Aichelburg steht
nun ein erfahrener Mar-
Schlumberger bringt mit
Schlumberger On Ice erstmals
einen halbtrockenen Sekt in
einer klassischen und einer
Rosé-Variante, der perfekt
zum aktuellen Trend zu
fruchtigen, eiskalten Getränken passen soll.
ketingprofi hinter der
Fotos: Römerquelle, Glatz, Schlumberger, SCA, Unilever, Bayer
Marke
Biovital.
Der
56-jährige Jurist war bei
Unilever und ColgatePalmolive im Marketing
tätig, wo er zahlreiche
Marketingpreise gewinnen
konnte. Danach
wechselte er als Verkaufsbzw. Anzeigenleiter zur
Kronen Zeitung bzw. zum
Standard und ist seit 14
Thomas Aichelburg (l.) mit Blake Leitch, Country Division Head
Consumer Health, Bayer, bei der symbolischen Produktübergabe am 30. Mai 2016
6|2016∙CASH
Jahren mit seiner eigenen
Werbeagentur selbststän-
Mit Tempo fresh to go baut SCA
sein Sortiment in der FeuchttuchKategorie aus. Zum Start kommt
im Juli das Feuchttuch
Tempo fresh to go Classic in den Handel. Geplant sind außerdem
noch die pH-neutrale,
hypoallergene Variante
Tempo fresh to go Pure
und Tempo fresh to go
Protect mit antibakteriellem Wirkstoff.
dig.
57
Product Line
b L’Oréal
Kosmetika-Recycling bei Vichy-Produkten
Alle Produkte der Marke Vichy können ab sofort nachhaltig entsorgt und erstmals
Ölz startet mit zwei
Neuprodukten genussvoll in den Sommer. Die Mini-Muffins
Schoko-Nuss sind eine saftige
Rührkuchenmasse mit feiner Kakao-Haselnuss-Cremefüllung und
Milchschokolade-Topping, das mit
knackigen Haselnussstückchen
verziert ist. Weiters gibt es jetzt
Mini Croissants aus Hefeteig mit
einer Marillen-Füllung.
zu 100 Prozent recycelt werden, anstatt in Müllverbrennungsanlagen zu enden.
Möglich ist die Umweltinitiative durch eine Kooperation mit dem Recyclingunternehmen TerraCycle, das L’Oréal Österreich bei seinem Nachhaltigkeitsengagement
„Sharing Beauty With All“ unterstützt. An dem Recycling-Programm kann sich jeder
beteiligen, indem er seine leeren Vichy -Produkte zu einer der teilnehmenden Apotheken bringt, die unter www.terracycle.at/vichy
aufrufbar sind. Nach der Rückgabe von sechs
Die Vichy-Jacke von
meshit – aus alten
Vichy-Verpackungen
leeren Vichy-Produkten schenkt Vichy den
Konsumenten als Dankeschön ein OriginalVichy-Spa-Duschgel, 200 ml. Interessierte
Apotheken können sich an den Vichy-Kundendienst wenden. Mit der Abgabe in den
Apotheken können Konsumenten den leeren
Passend zur Fußballzeit brachte
Jomo eine FanSchnitte mit Himbeer-Zitronen-Geschmack heraus. Gefüllt ist diese mit einer erfrischenden Zitronencreme sowie
einer fruchtigen Himbeerfruchtzubereitung.
Verpackungen ein zweites Leben schenken
und dadurch dreifachen Nutzen für
die Umwelt erzielen: Die Produktion
von neuem Plastik verringern, natürliche Ressourcen schonen und
den Abfall minimieren. Ziel
jedes Recyclingverfahrens ist
eben die Wiederverwendung
der Ausgangsmaterialien.
Diese können im Prozess
Kinder lieben Pudding. Kinder lieben das Trinken mit Strohhalm.
Berglandmilch hat beides zusammengeführt und offeriert ab Juli
den Schärdinger Trinkpudding in
den Sorten Schoko und Vanille. Im Deckel des Produkts
sind der Strohhalm und Sticker zum Kinofilm „Ice Age
5“ verpackt. Insgesamt gibt es
50 verschiedene Sticker zum
Sammeln.
auch ein Upgrading erfahren, ein sog. „Upcycling“ zu hochwertigen
neuen Produkten. Ein interessantes Beispiel eines
künstlerischen Upcyclings
liefert das vom Designerduo Lena
Krampf und Ida Steixner gegründete
Wiener Mode-Label „meshit“, das
von leeren Vichy-Produktpackungen zu einer höchst originellen
Jacke inspiriert wurde.
Impressum
Medieninhaber und Verleger: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. | Verlagsort/Anschrift Medieninhaber/Redaktion/Herausgeberin: Brunner Feldstraße 45, A-2380
Perchtoldsdorf | Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: DW -400 | Internet: www.manstein.at | Gründer: Prof. Hans-Jörgen Manstein | Geschäftsführung: Mag. Dagmar Lang, MBA,
Mag. Oliver Stribl | Aufsichtsrat: Prof. Hans-Jörgen Manstein (Vorsitz), Klaus Kottmeier, Peter Ruß und Peter Kley | An der Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. ist
beteiligt: Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt/Main, 100 % | Herausgeberin: Mag. Dagmar Lang, MBA | Chefredakteurin: Silvia Meißl | Stv. Chefredakteur:
Willy Zwerger | Chef vom Dienst: Mag. Stefan Pirker | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dkfm. Milan Frühbauer ([email protected]), Susan
Hasse ([email protected]), Silvia Meißl ([email protected]), Mag. Stefan Pirker ([email protected]), Frank Placke ([email protected]), Dr. Martin Ross ([email protected]),
Mag. Michaela Schellner ([email protected]), Rainer Seebacher ([email protected]), MMag. Claudia Stückler ([email protected]), Willy Zwerger
([email protected]) | Anzeigen: Martina Rosenauer / Anzeigenleitung ([email protected]), Susi Wernbacher-Pretsch ([email protected]) | Sekretariat: Michaela
Andrä ([email protected]) | Lektorat: Martina Bauer | Vertrieb: Katharina Artner ([email protected]) | Art Director: Christian Huttar | Grafisches Konzept: Ralf Strobl,
Miriam Höhne | Coverfoto: ellagrin/123levit/Fotolia.com | Elektronische Produktion: DTP-Abteilung Manstein Verlag, Georg Vorstandlechner | Hersteller: Ferdinand
Berger & Söhne Ges.m.b.H. | Herstellungsort: Wienerstraße 80, A-3580 Horn | Erscheinungsweise: elfmal im Jahr mit einer Doppelnummer Juli/August | Jahresabonnement: € 46,– exkl. MwSt. | Einzelpreis: € 4,80 exkl. MwSt. | Auslandsabonnement: € 82,50 exkl. MwSt. | Auflage: 27.000 | Aboservice: +43/1/866 48-930 | E-Mail:
[email protected] | Homepage: www.cash.at | Das Impressum gemäß § 25 MedienG ist unter www.cash.at/impressum abrufbar. | Firmenbuchgericht: Landesgericht
Wr. Neustadt, FN 62661 z | Sprachliche Gleichbehandlung: Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter.
58 6|2016∙CASH
Fotos: Ölz, Jomo, Berglandmilch, Vichy
Industrie
b News
Technik-News
b Hagleitner
Sieger beim Österreichischen Logistik-Preis 2016
Bei der Abendgala zum Österreichischen Logistik-Tag in Linz wurde der Österreichische Logistik-Preis 2016 verliehen. Der Verein Netzwerk Logistik hat den Hersteller
und Händler von Reinigungsprodukten und -geräten für seine Lieferkette ausgezeichnet, die zu exzellentem Kundenservice führt. Die Kunden könnten nun individuellere Produkte in kleineren Einheiten schneller bekommen. Knapp 500 Gäste
applaudierten, als der Gastgeber der Gala, Raiffeisenlandesbank-Generaldirektor
Heinrich Schaller den Sieger verkündete. Vermeintlich einfache Lösungen wurden
bei Hagleitner zu einem umfassenden und professionellen Konzept kombiniert, das
Fotos: ARA, Hagleitner, VW, Dematic
die ganze Lieferkette umfasst und Einkauf, Produktentwicklung, Produktion und
Versand involviert. Das Unternehmen konnte seinen Servicegrad und die Produktivität erhöhen und die Lieferzeit verkürzen. Die Kunden können nun innerhalb von
fünf Tagen mit immer individuelleren Produkten in kleinen Einheiten versorgt
werden. Das Beispiel zeige in herausragender Weise, was ein exzellentes Logistikteam
für ein Unternehmen, die Mitarbeiter und eine ganze Region leisten kann. Im Finale standen zudem Komptech GmbH & Bossard Austria GmbH und Schelling Anlagenbau GmbH & Servus Intralogistics GmbH.
b Altstoff Recycling Austria
ARA behauptet sich im Wettbewerb
Seit Anfang 2015 haben Österreich Betriebe die Wahlmöglichkeit zwischen ARA und
Austria Glas Recycling sowie vier weiteren Sammelsystemen. ARA-Vorstand Werner
Knausz zieht ein positives Resümee über die ersten eineinhalb Jahre in der neuen
Marktsituation: „Naturgemäß führt Wettbewerb zu einer Verschiebung der Marktanteile. Es gibt Bewegung im Markt, Unternehmen suchen sich gezielt ihr bevorzugtes
Sammelsystem aus. Gleichzeitig bestätigt uns der Wettbewerb, dass wir der betroffenen Wirtschaft ein überzeugendes Angebot bieten. Der überwiegende Teil unserer
Kunden hat uns weiterhin das Vertrauen ausgesprochen.“ Vor dem Hintergrund des
neuen Rechtsrahmens ist die ARA-Unternehmensgruppe noch stärker zusammengerückt. Damit werden Synergien zwischen der ARA AG und den Tochterunternehmen
ARAplus, ARES, Austria Glas Recycling, ERA
und NetMan bestmöglich genutzt. Die Spitzenposition Österreichs im EU-Verpackungs-
Der neue VW Caddy Edition TGI
bietet eine in seiner Fahrzeugklasse einzigartige Kombination:
einen Erdgas-Antrieb mit komfortablem Sechsgang-DSG, einer
Reichweite von 860 km bei einen
kombinierten Verbrauch von 4,1
Kilogramm pro 100 Kilometer,
mit vier im Unterboden verbauten Gastanks mit einem Fassungsvermögen von 26 kg Erdgas
(mögliche Kraftstoffe sind Erdgas,
Erdgas mit Biomethan und Erdgas
mit Methan aus Ökostrom) sowie
einem Laderaum bis zu 4.130 Litern und eingebautem Navi.
Ob Lebensmitteleinzelhandel,
Textilwirtschaft oder E-Commerce: Jedes Unternehmen hat
andere Anforderungen an seine
Intralogistik. Der Logistikautomatisierer Dematic hat sich deshalb darauf spezialisiert, Kommissionierlösungen passgenau
für seine Kunden zu entwerfen
und umzusetzen. Beginnend mit
Pick-by-Light- und Pick-by-VoiceSystemen reichen die Angebote
über Ware-zur-Person-Konzepte
für höchstmögliche Kommissionierleistung bis hin zu vollautomatisierten Anlagen.
recycling ist ohne eine positive und vorbildliche Einstellung der österreichischen
Bevölkerung nur schwer zu erreichen. Die
getrennte Sammlung von Verpackungen genießt dabei hohe Anerkennung: Nach einer
aktuellen IMAS-Umfrage unter 500 Konsumenten im Auftrag der ARA finden 95 Prozent
Mülltrennung sehr gut oder gut. Immer weniger Personen, nämlich nur 28 Prozent, empDie ARA-Vorstände Werner Knausz (l.) und
Christoph Scharff
6|2016∙CASH
finden die getrennte Sammlung als zusätzlichen Zeitaufwand.
59
Industrie
I n t e r vi e w b E r i c h N e p i t a / C o n a x e s s T r a d e A u s t r i a
Voller Tatendrang
Mit neuem Eigentümer und neuem Namen sieht sich Distributeur Conaxess
Trade Austria gut für die Zukunft gerüstet. Geschäftsführer Erich Nepita steht
seit September des Vorjahrs an der Spitze des Unternehmens und schildert im
CASH-Interview erste strategische Weichenstellungen.
Interview: Michaela Schellner
Conaxess Trade Austria
„Connect“, „Access“ und „Success“ ent-
••Geschäftsführung: Erich Nepita
••Nettoumsatz 2015: 22 Mio. Euro
••Mitarbeiter: ca. 50, davon 25 im Verkauf/Marketing
••Markenportfolio: 24 Marken in den Bereichen Süßwaren, Getränke, Convenience und Non Food, darunter Ricola, Durgol, AriZona, Trolli, Dixi, Bifi,
Tutti Frutti, Goody Good Stuff, Little Miracles, Jack Link’s, Denim (Auszug)
••Firmensitz: Lagergasse 5, 2620 Neunkirchen
••Web: www.conaxesstrade.com/at
standen und unterstreicht klar unsere
Quelle: Unternehmensangaben
Erich Nepita: Ja, weil ich ja jeden Tag
damit zu tun habe. Der neue Firmenname ist durch die Verbindung der Worte
Philosophie „Connect with Success“. In
60 6|2016∙CASH
Fotos: Markus Wache
CASH: Herr Nepita, aufgrund eines Eigentümerwechsels tritt Valora Trade
Austria seit Ende Februar unter dem
Firmennamen Conaxess Trade Austria
auf. Haben Sie sich schon an den neuen,
meines Erachtens doch etwas sperrigen
Wortlaut gewöhnt?
Warum hat es denn überhaupt eine neue
Identität gebraucht?
verschiedenen Kategorien und Vertriebs-
Anfang Jänner hat sich die in Basel in
Um für jede Marke die optimale Betreu-
der Schweiz ansässige Valora Holding
ung zu gewährleisten, haben wir in ei-
AG in allen Ländern von der Divison
nem ersten Entwicklungsschritt unser
Conaxess Trade Austria ist eine Niederlassung des Unternehmens Conaxess
Trade, das ja in Summe in sechs europäischen Ländern mit acht Gesellschaften
vertreten ist. Group CEO ist der dänische
Länderchef Thomas Pavstrup, an den Sie
direkt berichten. Wie viel Handlungsspielraum haben Sie eigentlich bei der
Auswahl von Marken und bei der Gestaltung der Unternehmensperformance in
Österreich?
Trade und damit auch von Valora Trade
Portfolio von über 50 auf derzeit 24 Mar-
Wir können in diesem Verbund innerhalb
Austria getrennt. Als neuer Eigentümer
ken reduziert. Unsere Unterstützung
einer abgestimmten Strategie sehr ei-
kam die Aurelius Gruppe ins Spiel, die
hört nicht bei der Distribution auf, denn
genständig agieren und genießen volls-
sich auf die Übernahme von Unterneh-
wir konzentrieren uns darüber hinaus
tes Vertrauen im Zusammenhang mit
men mit Entwicklungspotenzial durch
auch auf Markenführung und Marketing,
der erfolgreichen Ausrichtung von
operative Begleitung spezialisiert hat. Im
die Absprache mit den Handelspartnern
Conaxess Trade Austria. Eine Vertriebs-
Zuge dessen hat man das Unternehmen
sowie die Umsetzung in der Tiefe inklu-
gesellschaft hat naturgemäß in den ver-
Valora Trade, das europaweit rund 660
sive Bewerbung und Unterstützung am
schiedenen Ländern, angepasst an die
Mitarbeiter beschäftigt und 2015 einen
POS. Wir wollen der beste Partner für
vorherrschende Marktsituation, unter-
Bruttoumsatz von ca. 400 Millionen Euro
jede einzelne Marke sein und mit höchst
schiedliche Aufgaben und Herausforde-
erwirtschaftet hat, neu organisiert.
professionellen Dienstleistungen über-
rungen zu bewältigen. Letztendlich geht
zeugen.
es für uns darum, jenen Marken, für die
Kombination mit dem Namensbestand-
an deren Geschäftsziele und Strategien,
teil Trade, der seit jeher das Vertriebsge-
an. Jede Marke ist einzigartig und wir
schäft charakterisiert, ergibt sich so ein
setzen alles daran, für diese den geeig-
vielleicht etwas ungewöhnlicher Firmen-
netsten Weg in den Markt und zu den
wortlaut, der unsere neue Identität al-
Konsumenten zu finden. Der Vertrieb
lerdings ideal beschreibt.
und die Führung von Markenartikeln in
In den vergangenen Monaten gab es
also einige Veränderungen – darunter
auch Ihre Bestellung zum Geschäftsführer im September 2015. Welche Auswirkungen hat die
Neuaufstellung rund um
Eigentümer, Namen und
Geschäftsführung auf das
Unternehmen, so wie man
es bisher kannte?
Unser Unternehmen ist von
kanälen ist unser großes Steckenpferd.
Ihr Portfolio umfasst Marken wie Ricola,
Durgol, AriZona, Trolli, Bifi,
Tutti Frutti oder Dixi.
Was muss eine Brand
eigentlich mitbringen, um für Conaxess Trade Austria
interessant
zu
sein?
„Wir wollen der
beste Partner für
jede einzelne
Marke sein.“
einer langen Tradition geprägt,
die im Jahr 1968 startete. Damals
Unser
eine eigenständige Vertriebsorganisation
rund um Trade Marketing, Key Account
Management und Außendienst zu teuer
ist, ein gutes Zuhause zu geben. Und da
verlässt man sich auf unser Know-how
und unsere Kompetenzen.
Das Distributionsgeschäft ist hierzulande
hart umkämpft. Was machen Sie besser
als die Konkurrenz?
Marken-
Wir verfügen über ein einzigartiges eu-
portfolio reicht von
ropäisches Netzwerk sowie über fundier-
Süßwaren über Ge-
te Kenntnisse der regionalen und lokalen
tränke bis hin zu Conveni-
Marktbedingungen. Außerdem pflegen
Importe durch Karl Schweigl in Wien
ence und Non Food. Die von Ihnen ge-
wir enge Beziehungen mit allen wichti-
gegründet. 1995 erfolgte dann die Über-
nannten Marken haben sich bereits am
gen Vertriebskanälen und sind in der
nahme durch die Valora Trade Austria,
Markt etabliert, überschreiten eine Um-
Lage, flexibel und mit aller Komplexität
in die 1998 die Firma Plagemann integ-
satzschwelle von jeweils deutlich über
auf die Bedürfnisse unserer Kunden zu
riert wurde und seit 2016 gibt es mit der
einer Million Euro. Daneben gibt es noch
reagieren. Dabei decken wir als verläss-
Aurelius Gruppe einen neuen Eigentü-
unsere sogenannten A-Brands, wie etwa
licher Partner je nach Wunsch Teile oder
mer. Wir waren schon bisher sehr gut
Jack Link’s, Goody Good Stuff, Denim
alle Aspekte der Wertschöpfungskette
aufgestellt und wollen diesen erfolgrei-
oder Ethical Coffee Company, die eine
ab und unterstützen neben dem klassi-
chen Weg auch in Zukunft weitergehen.
klare Positionierung aufweisen, aber
schen Vertrieb unter anderem auch bei
Wir haben die Branche sehr genau im
noch Wachstumspotenzial haben. Und
der richtigen Rechnungslegung, bei Lo-
Blick und es zeigt sich, dass der Markt,
dann konzentrieren wir uns auch auf
gistikprozessen oder bei der Außen-
die Handelslandschaft und die Konsu-
kleinere Marken, die zum Beispiel inter-
dienststeuerung. Ein ganz großer Bene-
menten einem kontinuierlichen Wandel
national von Bedeutung sind und sich
fit ist aber, dass wir durch unsere
unterworfen sind. Darauf muss man im
an den Erfolg bereits vorhandener Mar-
internationale Einbettung sowohl globa-
Vertriebsgeschäft flexibel und rasch re-
ken in unserem Portfolio anhängen kön-
le als auch lokale Brands gut verstehen
agieren können.
nen. Dabei achten wir immer darauf,
und diese entsprechend vorantreiben
welche Rolle die jeweilige Marke im
können.
wurde die Firma Schweigl Süßwaren
Was bedeutet das jetzt konkret?
Wir bieten unseren Partnern maßge-
Markt spielt und wie wir sie erfolgreich
schneiderte Dienstleistungen, angepasst
weiterentwickeln können.
6|2016∙CASH
Herr Nepita, herzlichen Dank für das
Gespräch.
61
b Pasta, Pesto, Sugo
Vielfalt auf dem Teller
Der Markt für Trocken-Teigwaren, Sugo und Pesto präsentiert sich in den
­heimischen Handelsregalen ausgesprochen vielfältig. Konstant hohe
­Produktqualität und ausgezeichneter Geschmack sind absolut unverzichtbar.
Autorin: Michaela Schellner
D
er Teigwarenmarkt trocken
Bekenntnis zu Qualität
wertigem Hartweizen für
wächst sowohl beim Um-
Ebenfalls zufrieden mit der
besten Geschmack und Al-
satz mit plus 3,1 Prozent
eigenen Performance ist Mit-
dente-Garantie. Im Foodser-
als auch beim Absatz mit plus 1,3
bewerber Wolf Nudeln, der
vice-Bereich hat das Unter-
Pozent. Zu diesem Ergebnis kommt
laut Verkaufsleiter Erich
nehmen
Recheis-Geschäftsführer Martin Ter-
Hahofer „bis dato eine Um-
Bio-Pasta lanciert. Auch Bui-
zer, der das Unternehmen gemein-
satzsteigerung von zwei
toni (im Vertrieb von Win-
sam mit Stefan Recheis leitet. Er
Prozent“ erreichen konnte.
kelbauer) setzt bei der Her-
bezieht sich auf Nielsen und den Ge-
Bei den Verbrauchern punktet
stellung
vor
auf
Kurzem
original
samtmarkt LEH inkl. Hofer und Lidl
man u.a. mit hoher Rohstoffqualität,
italienische Rezepturen und
sowie das rollierende Jahr von KW
frisch aufgeschlagenen Eiern während
verzeichnet laut Junior Brand
17/2015 bis KW 15/2016, in dem die Ka-
der Produktion und einer CO2-neutra-
Manager Nenad Francic, BBA,
tegorie rund 93,3 Millionen Euro umge-
len Herstellung. Seit Juni neu im Port-
ein YTD-Wachstum von etwa
setzt hat. Recheis selbst konnte seine
folio sind „Vollkorn Teigwaren“, „Voll-
zehn Prozent. Im Juli kom-
Leader-Position auch unter erschwerten
korn Lasagne“ und „Dinkel Lasagne“.
men mit „Pappardelle“ und
Bedingungen erneut bestätigen. „Nach
Ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgt die
„Trofie“ zwei neue Produkte
dem starken Wachstum in den Jahren
neue „Carpe Pastam“-Range ohne Eier,
2014/2015 und aufgrund ungünstiger
deren Spezialitäten aus dünn ausge-
Aktionsverschiebungen stagniert unser
walztem Teig geschnitten werden.
auf den Markt.
Dinkel, Vollkorn und Bio im Trend
Marktanteil auf einem sehr hohen Ni-
Neben den österreichischen Klassi-
Unabhängig von ihrer Länderzugehö-
veau. Mit neuen Produkten und maß-
kern tummeln sich aber auch zahlreiche
rigkeit reagieren fast alle Marktplayer
geschneiderten Promotionkonzepten
italienische Hersteller in den heimi-
mit Sortimentserweiterungen auf die
setzen wir im zweiten Halbjahr 2016
schen Handelsregalen. Barilla etwa
Bedürfnisse der Konsumenten, die nach
neue Impulse“, so Terzer.
überzeugt bei Pasta seit jeher mit hoch-
wie vor Varianten mit Vollkorn, Dinkel
62 6|2016∙CASH
Fotos: Giuseppe Porzani/Fotolia.com, Wolf Nudeln, Barilla, Winkelbauer/Buitoni, Recheis, Ed.Haas/Conte de Cesare, Conserve Italia/Cirio, Mutti, Unilever, Felix Austria, Winkelbauer/Kraft
Industrie
Marktreport
oder Kamut, einer antiken und ausschließlich biologisch angebauten Weizenunterart,
nachfragen. Auch vegane Spezialitäten
sowie Bio und Convenience kommen an.
Martin Terzer von Recheis macht es spannend: „Wir investieren laufend in die Entwicklung neuer Rezepturen und
Rohstoffe und haben im Frühjahr ein zwei Jahre dauerndes
Forschungsprojekt abgeschlossen. Details folgen in Kürze.“
Mehrumsatz ist eine
Frage der Ähre
Innovativ zeigt sich Recheis derzeit mit „Hörnle gerippt“,
„Fleckerl gerippt“, „Fadennudeln“ und „Bandnudeln gewellt“
aus der Recheis Naturgenuss-Dinkel-Linie.
Neben den vorherrschenden Trends haben aber auch die
Rohstoffpreise Auswirkungen auf das Marktgeschehen, wie
Erich Hahofer von Wolf Nudeln unterstreicht: „Im Moment
sind die Preise stabil. Nach der Ernte 2016 wird man die Kosten neu bewerten müssen.“
100 %
Regionale und italienische Spezialitäten
Veränderungen bei den Rohstoffkosten spielen na-
DI
turgemäß auch bei Pastasaucen eine Rolle, wo eben-
N KEL
falls hochwertige, frische, natürliche und vegane Sorten auf dem Speiseplan der Österreicher stehen. Laut
aktuellen Nielsen-Daten (LEH exkl. Hofer/Lidl) erreicht
der Markt im aktuellen MAT bis zur KW 19/2016 eine
Umsatzgröße von etwa 28,2 Millionen Euro, wovon 19,9
Millionen Euro auf Sugo und 8,3 Millionen Euro auf Pesto
entfallen. Wie auch bei Teigwaren drängen sowohl regionale
als auch italienische Anbieter, allen voran Barilla, in den
Markt und sorgen gemeinsam für Abwechslung am POS.
Ed. Haas wiederum vertreibt die Marken „Pomito“ und „Conte
de Cesare“ und liegt mit Letzterer im Segment Pesto laut
eigenen Angaben im Marktanteilsranking auf Platz fünf.
Maresi hingegen hat sich mit den „Bonelli“-Pesti aus dem
österreichischen Markt zurückgezogen. Weitere Player sind
u.a. Saclà oder Leverno (Rila Feinkost-Importe).
Tradition und Kreativität
Noch nicht so lange, aber besonders erfolgreich
in Österreich unterwegs ist die Marke „Cirio“
der italienischen Genossenschaft Conserve
Italia. Über 15.000 Landwirte verarbeiten inner-
1.600.000
halb von 24 Stunden nach der Ernte ausschließlich und zu
1.400.000
100 Prozent italienische Tomaten, die unter mediterraner
Sonne und nicht im Gewächshaus gedeihen. Das Saatgut
+ 51,9 %
1.200.000
wird nicht zugekauft, sondern im eigenen Unternehmen Tera
Seed gezüchtet. Dass dieses Engagement ankommt, zeigt sich
1.000.000
wir in Österreich in unserem am 30. Juni endenden Geschäftsjahr erstmals die Millionen-Grenze deutlich überschreiten.
Umsatz in Euro
auch in der Unternehmensperformance. „Mit Cirio werden
800.000
600.000
Neben seit längerer Zeit bestehenden Listungen bei Rewe
und Metro konnten wir im Winter auch die Spar als Vertriebspartner gewinnen“, so National Account Manager Stephan Hülcker. Neu im Cirio-Portfolio sind Pasta SaucenPortionspackungen in den Sorten „Tomate pur“, „mit
Basilikum“ oder „scharf mit Chili“.
400.000
200.000
0,0
2013
2014
2015
Basis: Umsatz RECHEIS Naturgenuss Dinkel im LEH Österreich (exkl.H/L). Quelle: Nielsen
6|2016∙CASH
www.recheis.at
facebook.com/recheis
b Pasta, Pesto, Sugo
Teigwaren, Sugo & Pesto
erhältlich, die alle
Käuferreichweite in Prozent
auf künstliche Zusatzstoffe und Ge-
Teigwaren Trocken (inkl. Gnocchi)
Gefüllt
Ungefüllt
Pasta Saucen
Sugo
Pesto
MAT April
2015
MAT April
2016
Veränderung
in %
94,3
23,6
93,9
56,0
47,5
24,7
93,6
23,8
93,3
58,4
50,2
25,9
-0,7%
0,6%
-0,6%
4,4%
5,6%
4,8%
Quelle: GfK Haushaltspanel MAT April 2016 vs. Vorjahr, Einkaufsverhalten von 4.000 österreichischen Privathaushalten; kontinuierliche Messung via EAN-Code, alle Kanäle inkl. Harddiskont, Fachhandel etc.
schmacksverstärker
verzichten.
Aktuell halten wir
laut Nielsen im LH exklusive Hofer und
Lidl in der Kategorie Sugo exklusive Pesto im Zeitraum MAT 2016 bis zur KW 19
bei einem wertmäßigen Marktanteil von
34,6 Prozent.“ Dem Bedürfnis nach
fleischloser und veganer Ernährung wird
das Unternehmen mit Felix Soja Bolog-
In Italien liefert sich Ci-
liert Unilever mit der 2015 lancierten
nese gerecht und die Range mit regio-
rio laut Hülcker ein Kopf-
Innovation „Knorr Tomato Inspirazione“.
naler Spezialität trifft eben-
an-Kopf-Rennen um die
Als Basisvariante zwischen reiner Toma-
falls den Zeitgeist. Weil auch
Marktführerschaft mit An-
tensauce und fertigem Sugo positioniert,
Convenience immer bedeu-
bieter Mutti, dessen drei
konnten im ersten halben Jahr seit dem
tender wird, hat Felix im
stärksten Produkte in Öster-
Launch bereits 220.000 Stück verkauft
Herbst 2015 und im Frühjahr
reich „Polpa fine“, „Passata“
werden.
2016 alle seine 360- und
und
„Tomaten-
580-g-Gläser mit dem „Leich-
mark“ sind. Mutti setzte
Vielfalt aus Österreich
ter zu öffnen-Deckel“ ausge-
2015 233,9 Mio. Euro um und
Dass aber nicht nur die Italiener Viel-
stattet. Ebenfalls innovativ zeigt sich
konnte den Exportanteil um
falt bieten können, unterstreicht Felix
Distributeur Winkelbauer, der aktuell
16 Prozent steigern.
Austria eindrucksvoll. Mag. Elisabeth
Sughi der Marke Kraft (Sugo Bolognese,
Ebenfalls an die Kreati-
Gruber, Product Group Manager, er-
Sugo Arrabbiata und Sugo Classico, je-
vität der Österreicher appel-
klärt: „In Summe sind 17 Sughi-Sorten
weils 450 g) in den Handel bringt.
•
GfK-Marktanalyse
von Marketing Consultant Mag. Aldo M. Palkovich
Teigwaren Trocken
••Knapp 94 Prozent aller österreichischen Privathaushalte haben in
der betrachteten Periode zumindest einmal trockene Teigwaren
gekauft. Sowohl Käuferreichweite
als auch Einkaufsfrequenz haben
sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um jeweils knapp ein Prozent verringert. Demgegenüber
stehen jedoch gestiegene Ausgaben je Einkaufsakt (rd. 2,3 Euro).
••Knapp 76 % der österreichischen
Privathaushalte kaufen Herstellermarken, Private Labels erreichen
eine Käuferreichweite von 83 Prozent. Allerdings können die Herstellermarken bei den Ausgaben
pro Einkaufsakt ein Plus von mehr
als zwei Prozent verbuchen.
••Mit einer Käuferreichweite von
mehr als 93 Prozent sind vor allem
64 die ungefüllten Teigwaren sehr beliebt
(gefüllte Teigwaren
halten bei 24 %
Reichweite). Hier erreichen die traditionell österreichischen
Varianten fast 82 Prozent der Privathaushalte. Ungefüllte italienische Nudeln erzielen 51 Prozent
Käuferreichweite.
••Bei den ungefüllten Teigwaren aus
Österreich greifen mehr als 71 Prozent der Haushalte zu Varianten
mit Ei, wohingegen sich knapp 57
Prozent für die Varianten ohne Ei
entschließen. Bei ungefüllten Teigwaren aus Italien liegen die eilosen Varianten mit einer Reichweite
von 49 Prozent deutlich vor den
Varianten mit Ei.
PastaSaucen
•• Mehr als 58 Prozent aller österreichischen Privathaushalte haben im
betrachteten Zeitraum mindestens
einmal zu Sugo und/
oder Pesto gegriffen
(Vgl. Vorjahresperiode: +4 %). Die
Käuferreichweite von Sugo ist mit
mehr als 50 Prozent fast doppelt
so hoch wie jene von Pesto mit
knapp 26 Prozent.
••Beim Reichweitenvergleich liefern
sich Hersteller- (39 %) und Handelsmarken (41 %) ein Kopf-anKopf-Rennen. Die Herstellermarken erreichen jedoch im Vergleich
zur Vorjahresperiode ein sattes
Reichweitenplus von knapp fünf
Prozent.
6|2016∙CASH
Foto: GfK Austria, Lidl, Rewe, Spar, Unimarkt
Industrie
Marktreport
Eigenmarken-Box
Lidl führt bei Teigwaren die Premium-Eigenmarke „Ein gutes Stück Heimat“ und die Qualitätsmarke „Combino“ in 17 verschiedenen
Sorten. „Bei Pastasaucen ist der Verkaufsanteil an Eigenmarken deutlich höher als bei
der Marke, hier punktet vor allem die Artikel
im Rahmen unserer ‚Italiamo‘-Aktion mit Topqualität und original italienischen Rezepturen“, so Hansjörg Peterleitner, Leiter PR/Presse.
Die Rewe führt im Segment „Pasta, Pesto
und Sugo“ die Eigenmarken „Ja! Natürlich“, „clever“, „Billa“ sowie „Merkur“
und deckt damit von Preiseinstieg über
Mittelpreis bis hin zu Premium alle Bereiche ab. Bei „Ja! Natürlich“ setzt das Unternehmen auf langfristige Partnerschaften mit österreichischen und italienischen
Bio-Bauern. Vor allem Tomatenprodukte und Sughi haben sich laut Unternehmenssprecherin Ines Schurin hier
sehr erfreulich entwickelt.
„Mit der Entwicklung bei Pasta und Pastasaucen sind wir im bisherigen Jahr sehr zufrieden. Vor allem Pesti liegen derzeit im
Trend. Bei den Trockenteigwaren sind aktuell Dinkelprodukte sehr gefragt“, betont
Spar-Konzernsprecherin Nicole Berkmann.
Bei den Pastasaucen entwickeln sich laut eigenen Angaben vor allem die Eigenmarken „Spar Natur*pur“
und „Spar Veggie“ (Veganes Bio-Sugo Bolognese) besonders gut.
Unimarkt zeigt in den Segmenten „Teigwaren Trocken“ und „Pasta-Saucen“ mit den Eigenmarken
„Jeden Tag“ und „natürlich für uns“ Präsenz, die
sich laut eigenen Angaben sehr gut entwickeln.
Bei Teigwaren überzeugen derzeit Neulistungen
mit Dinkel, bei Pasta-Saucen punkten Varianten
mit Ricotta. Darüber hinaus erfreuen sich Eierteigwaren nach wie vor großer Beliebtheit. Keine klaren Präferenzen gibt es beim Thema
Herkunftsland.
b Essige, Öle, Dressings
Kaum eine Produktgruppenfamilie
wird von den Österreichern so gerne und
oft gekauft wie Essige, Öle und Dressings
– nämlich von 90 Prozent der Konsumenten.
Der Hauptgrund dafür
liegt auf der Hand:
Die Österreicher lieben Salat. Und zwar
in allen nur erdenklichen Variationen.
Autor: Willy Zwerger
66 6|2016∙CASH
Fotos: karandaev/Fotolia.com, GfK, Rewe, Spar, Unimarkt, Lidl
Industrie
Marktreport
Well-dressed
M
ag. Astrid Rivola, Senior Mar-
Ölen unterscheidet GfK nicht zwischen
halten gekauft (Käuferreichweite 42 %),
keting Consultant Consu-
Salatölen und Frittierölen, weil zum
auf Platz 2 liegt Apfelessig (31 %), auf
mer Tracking beim Markt-
einen viele Öle sowohl kalt als auch
Platz 3 Tafelessig (28 %) und dahinter
forschungsunternehmen GfK, sieht die
warm respektive heiß verwendbar sind,
Hesperidenessig (16 %).“
heimischen Speiseölbenutzer primär
und zum anderen, weil die reinen Frit-
Rivola zu den Dressings: „Die Wa-
als Olivenölfans (48 % Reichweite),
tieröle definitiv nur eine kleine Minder-
rengruppe Dressings enthält sowohl
„knapp gefolgt von Rapsölfreunden mit
heit im riesigen Ölangebot darstellen.
Trockendressings als auch flüssige, ge-
einer Reichweite von 47 Prozent sowie
Die Warengruppe Essig weist eben-
brauchsfertige Dressings. Dressings
Liebhabern von Sonnenblumen- und
so eine hohe Käuferreichweite von 78
werden von ungefähr einem Viertel der
Maiskeimöl mit einer Reichweite von
Prozent auf. Rivola mit Details: „Balsa-
Österreicher gekauft: Die Käuferreich-
30 bzw. 28 Prozent“. Übrigens: Bei den
mico-Essig wird von den meisten Haus-
weite 2015 beträgt 26 Prozent und ist
Fotos: Gegenbauer, Gölles, VFI, Ed. Haas, Mautner Markhof, Speyer & Grund
Essig-Parade
Die Wiener Essigbrauerei Gegenbauer bezeichnet zwar ihren Hausessig, der nach uraltem und
vielerorts bereits ausgestorbenem Verfahren
hergestellt wird, als ihr Hauptprodukt, verweist aber ganz bewusst auf ihr jüngstes Produkt, den Hausessig edelsüß als Alternative zum italienischen Balsamico.
Ähnlich agiert die steirische Essig- und
Edelbrand-Manufaktur Gölles. Dort legt
man ebenfalls großen Wert auf traditionelle Herstellungsverfahren, heimische Rohstoffe
und höchste Qualitäten. Hauptprodukte sind der
acht Jahre gereifte Apfel Balsamessig, gefolgt von
Tomaten- und Himbeeressig. Detail am Rande: Den
Apfel-Balsamessig gibt es auch in einer zwanzig
Jahre alten Version – selbstverständlich in Holzfässern gereift.
Klarer Marktführer im LEH ist nach wie vor
Mautner Markhof mit 34 Prozent Marktanteil
(AC Nielsen, Wert YTD 11/2016). Die Marke ist
mit 95 Prozent gestützter Bekanntheit und 30
Prozent exklusiver Bekanntheit eine der bekanntesten im Bereich Essig und die Konsumenten vertrauen ihr. Rund 88 Prozent der
heimischen Haushalte verwenden Essige
des Wiener Traditionsbetriebs. (Brand Tracking Market Mind 2011/2012). Neben den
„Feinen Klassikern“, zu den unter anderem der bekannte
Hesperiden-Essig zahlt, bietet der Wiener Feinkostexperte aktuell neun Spezialessige der „Feinen Auswahl“
an. Das Sortiment reicht dabei vom feinen „Kräuteressig
6|2016∙CASH
mit Thymian“ bis hin zum fruchtigen „Himbeeressig“ und dem frischen „Zitronenessig mit Limette“. Auch stehen in dieser Range fünf verschiedene Apfelessige zur Auswahl, denn
Apfelessig wird in Österreich immer gefragter und stellt bereits das zweitstärkste Segment am Essigmarkt dar.
Auch die VFI hat Essige im Programm –und
zwar drei fruchtige Sorten Balsamico der
Marke De Nigris „I Fruttati“: Birne, Apfel und Feige.
Ed. Haas hat die italienische Edelmarke
Conte deCesare im Programm und bietet
somit bei den Essigen sowohl einen dunklen als auch einen hellen Balsamico, wobei
es den dunklen neuerdings auch in sogenannter 4-Blatt-Qualität gibt, dieser also
mindestens drei Jahre im Holzfass gelagert
wurde. Und: Markenimporteur Winkelbauer
hat Balsamicos der Marke Fattoria Estense im Programm,
der Klosterneuburger Spezialöl-Produzent
Hartl exotische Varianten wie Zirbenessig
oder eine aus der Zitrusfrucht Calamansi.
Last but not least – das Universalgenie
Surig, eine vom Mainzer Unternehmen
Speyer & Grund produzierte und in Österreich von der Kärnter Saba Gmbh vertriebene Essigessenz, die sowohl für Salate und Dressings verwendbar ist, als
auch zum Reinigen von Wäsche und zum
Entkalken.
67
b Essige, Öle, Dressings
seit einigen Jahren rückläufig.“ Detail
Prozent. „Der Aktionsanteil von Essig
am Rande: Im Jahr 2011 kauften noch
liegt etwas darunter (26 %), bei Dressings
35 Prozent der Österreicher Dressings
beträgt er sogar nur 8 %“, so Rivola.
im LEH. Flüssige, gebrauchsfertige Dres-
Eine Umfrage bei den Herstellern
sings sind beliebter und werden von 19
ergab übrigens, dass die Trends bei Es-
Prozent der Haushalte gekauft, während
sigen vermehrt zu Spezialessigen ge-
Trockendressings lediglich von 13 Pro-
hen, bei Ölen einerseits zu hochwerti-
zent gekauft werden.
gen Produkten und andererseits zu
solchen heimischer Provenienz bezie-
Mehr als 50 Prozent der Speiseöle sind
Handelsmarken
hungsweise bei Olivenöl derzeit eher
Speiseöle werden im Schnitt 6–7-mal
hohen Preise) hin zu griechischem. Und
pro Jahr gekauft, also ca. alle zwei Mo-
bei Dressings geht der Trend zu saisonal
weg vom italienischen (aufgrund der
unterschiedlicher Vielfalt und eher zu
nate. „Pro Einkauf“, so Rivola, „gibt ein
österreichischer Haushalt im Schnitt
4,60 Euro für Speiseöle aus, insgesamt
Astrid Rivola, GfK: „Die Österreicher kaufen
ca. alle zwei Monate Speisöl.“
cremigen Dressings auf Joghurtbasis.
Allen gemein ist die Tatsache, dass die
Konsumenten immer öfter zu jenen
belaufen sich die Ausgaben im Jahr auf
Handelsmarken entfällt, ist der Han-
Produkten greifen, die mit dem AMA-
Essig wird etwas seltener gekauft,
delsmarkenanteil bei Essig und Speise-
Gütesiegel ausgezeichnet sind.
pro Jahr im Schnitt 4–5-mal. Auch die
ölen im Vergleich hoch. Rivola dazu:
Ausgaben sind deutlich niedriger: Ein
„Über 50 Prozent des Umsatzes mit
Rewe
Haushalt gibt pro Einkauf ca. 2 Euro aus
Speiseöl entfallen auf Handelsmarken,
Sieht man sich in den Essig- und Öl-
und im Jahr ca. 9 Euro für Essig.
bei Essig beträgt der Anteil knapp unter
Regalen der einzelnen Rewe-Vertriebs-
30 Euro pro Haushalt.“
Rivola zu den Dressings: „Die Ein-
50 Prozent. Dressings hingegen sind fest
linien um, stößt man auf insgesamt neun
kaufshäufigkeit und Ausgaben für Dres-
in den Händen der Herstellermarken,
clever-Produkte. So reicht zum Beispiel
sings verhalten sich ähnlich wie für
die fast 80 Prozent des Warengruppen-
das Essig-Sortiment von rotem und wei-
Essig: Österreichische Haushalte kaufen
Umsatzes erwirtschaften.“
ßem Balsamico aus Italien bis hin zu
Dressings im Schnitt 4-mal pro Jahr,
Interessant auch, dass 36 Prozent
eher traditionellen Essigen wie Apfeles-
geben pro Einkauf knapp 2 Euro und im
des Umsatzes mit Speiseölen mit Pro-
sig und Tafelessig. Das clever Öl-Sorti-
Gesamtjahr knapp 8 Euro dafür aus.“
dukten in Promotion erzielt wurden: Im
ment hingegen umfasst derzeit fünf
Während im FMCG-Markt (exkl. Fri-
Vergleich dazu liegt der Promotionanteil
unterschiedliche Produkte – Tafelöl, Son-
sche) ca. ein Drittel des Umsatzes auf
von FMCG ohne Frische bei lediglich 32
nenblumenöl, Maiskeimöl und Rapsöl
Öl-Parade
Edle Olivenöle der Marke Gaea, die vor Kurzem erst optisch einen Relaunch
erfuhr, kommen
über Winkelbauer
herein, über Ed.
Haas jene von Conte
deCesare und Sotiris bietet seine griechischen Olivenöle
über die Wiener
Steinbach Trade OG nun
auch erstmals in Bio-Qualität an.
Klassisch Österreichisches
kommt von der VOG (Rapso
ist laut Nielsen mit 10 Pro-
68 zent Marktanteil Österreichs stärkste Öleinzelmarke) und der VFI:
Bona für qualitätsbewusste Familien, Kronenöl für Konsumenten, die bewusst
Lebensmittel
aus Österreich kaufen
wollen (AMA-Gütesiegel!)
und Osolio für aktive und
gesundheitsorientierte
Österreicher. Dann gibt es
noch eine ganze Range an
griechischen Olivenölen
in der Dose namens „Olive Drops“ und ein steiri-
sches Kürbiskernöl von Pelzmann.
Franz Hartl vom gleichnamigen Klosterneuburger Spezialöl-Produzenten ist ja nicht nur bekannt durch die hohe Qualität
seiner Produkte, sondern
auch durch seine unermüdliche Kreativität immer
wieder ganz spezielle Öle
zu pressen, wie zum Beispiel ganz frisch das
fruchtig-säuerliche Erdbeerkernöl, welches sich
nahtlos in die Serie der
speziellen Kernöle – wie z.B.
Tomatenkernöl, Marillenkernöl und
Chilikernöl – einreiht. Ebenfalls sehr
beliebt: das Arganöl aus Marokko.
6|2016∙CASH
Fotos: Winkelbauer, Sotiris, VFI, Pelzmann, VOG, Hartl
Industrie
Marktreport
aus österreichischer Erzeugung, das Ex-
mieren unter ChefMenü: von einem
blumenöl, einem Kürbiskernöl sowie
tra Native Olivenöl stammt aus Spanien.
leichten Joghurt Dressing über Kräuter-
einem italienischen und einem griechi-
Unter der Marke Billa gibt es Klas-
bzw. Knoblauch-Kräuter Dressings bis
schen Olivenöl.
siker wie Maiskeim-, Raps-, Sonnenblu-
hin zu einer Honig-Senf-Mischung –
men- und steirisches Kürbiskernöl, aber
insgesamt acht verschiedene Sorten
Spar
auch Spezialöle wie Distel-, Walnuss-
inklusive diverser Saison-Dressings wie
Das ebenfalls sehr erfolg-
und Erdnussöl sowie ein hochwertiges
– gerade aktuell – das Limette-Basili-
reiches Eigenmarken-
kum-Dressing.
konzept der Spar besteht
italienisches Olivenöl extra vergine. Im Bereich Essig findet man
Die Bio-Schiene deckt wie immer Ja!
unter der Marke Billa einen ös-
Natürlich ab, und zwar mit einem klas-
aus einer Mischung von
preisaggressiven S-Budget-
terreichischen Apfelessig, wel-
sichen Aceto Balsamico Di Modena, ei-
Produkten über Bio-Pro-
cher geschmacklich mit Blü-
nem Condimento Bianco, einem Apfel-
dukte bis hin zu hochwer-
tenhonig abgerundet wurde
essig mit Blütenhonig, einem Sonnen-
tigen Raritäten aus kleinen
und einen Aceto Balsamico di
Modena IGP, welcher im Eichenfass reift und keine zugesetzten Sulfite beinhaltet.
Weiters im Sortiment: der
Condimento Bianco, der
ebenfalls in Modena produziert und abgefüllt wird und
einen sehr hohen Traubenmostanteil
von 44 Prozent besitzt.
Die Marke Billa Corso bietet vier
hochwertige Öle und zwei exquisite Essige. Zum Beispiel das Native Olivenöl
extra Toscano IGP, das zu 100 Prozent aus
der Toskana stammt und zur höchsten
Güteklasse bei Olivenölen zählt. Die kaltgepressten Mohn-, Haselnuss- und Macadamianussöle werden im Stempelpressverfahren aus frischen Samen produziert und der feine Aceto Balsamico di
Modena IGP wird aus gekochtem Traubenmost hergestellt und ist mindestens
drei Jahre in Holzbarrique-Fässern aus
Eiche, Kastanie oder Kirschenholz gereift.
Das Merkur „Immer gut“-Ölsorti-
DAS ORIGINAL
• ernährungsphysiologisch
besonders wertvoll
• 100% reines Rapsölschonend gepresst
• für Salate, zum Backen,
Braten und Frittieren
• Vertragsanbau aus Österreich
ment umfasst neben einem gemischten
Pflanzenöl auch noch eines aus Raps,
aus Sonnenblumenkernen, aus Disteln,
aus Erdnüssen aus Walnüssen, aus italienischen Oliven und selbstverständlich auch eines aus steirischen Kürbiskernen. Im Essigbereich bietet Merkur
Immer gut folgende Sorten an: den im
Eichenfass gereiften Aceto Balsamico
di Modena I.G.P., den österreichischen
ch
i
re re
Apfelessig mit Blütenhonig und den
original italienischen Condimento Bi-
t
anco. Und: Vier Dressings in Portions-
u
a
ich
packungen gibt es auch noch unter
Merkur Immer gut: Kürbiskernöl, Balasmico-Olivenöl, Bärlauch und Kräuter.
Die restlichen Dressings der Rewe fir-
s
sÖ
rl
tü
Na
Weitere Informationen können angefordert werden bei:
VOG AG, Bäckermühlweg 44, A-4030 Linz oder unter www.rapso.at
b Essige, Öle, Dressings
Manufakturen. In diesem Jahr wurden
die Preiseinstiegs-
reichischer Qualität, sind doch zum
bei Essig und Öl vor allem Spar Natur*pur
marke „Jeden Tag“
Beispiel bei den Essigen vier von fünf
Bio-Produkte und S-Budget-Produkte
als auch die hoch-
Produkten von heimischen Produzen-
vermehrt nachgefragt. Die wichtigsten
wertigere Alternati-
ten, wie etwa der steirische Apfelessig
Eigenmarken-Produkte bei den Dressings
ve „natürlich für
der Lidl-Premiummarke „Ein gutes
sind die Spar Premium Dressings aus der
uns“ unter der unter
Stück Heimat“. Der ein-
Edition Johanna Maier, wie etwa das Ita-
anderem das neue
zige „Ausländer“: Unter
lian Dressing.
Bio Kokosöl ziem-
der Eigenmarke „De-
lich
luxe“ hat sich ein hoch-
Sehr erfreulich hat sich seit Jahres-
vielverspre-
wertiger
Balsa-
anfang das neue S-Budget Rapsöl ent-
chend angelaufen
wickelt – es ist dies ein vielseitiges Öl
ist. Bei Unimarkt sieht
mico-Essig durch-
für die kalte und warme Küche und hat
man dieses Produkt nicht nur als Inno-
gesetzt. Bei den
aufgrund des hohen Gehalts an Omega-
vation, sondern auch als tolle Ergänzung
Speiseölen gibt
3-Fettsäuren zudem einen gesundheit-
zum bisherigen Sortiment. Denn obwohl
es ebenfalls hei-
lichen Mehrwert. Ganz neu im Regal ist
das Öl reich an gesättigten Fettsäuren
mische Produkte
außerdem der S-Budget Balsamico di
ist, hat es eine Vielzahl an hilfreichen
im Sortiment (z.B.
Modena IGP – eine typisch italienische
Eigenschaften: feuchtigkeitsspendend,
steirisches Kürbis-
Spezialität aus der Gegend um Modena
wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilzen,
kernöl unter „Ein gu-
in der Region Emilia Romagna, wo der
entzündungshemmend (von innen und
tes Stück Heimat“), ergänzt durch in-
Essig nach traditionellen Rezepturen
außen), leicht verdaulich.
ternationale Artikel, wie z.B. unter der
hergestellt wird.
Lidl-Qualitätseigenmarke „Primadon-
Lidl
na“ oder „Vita D’Or“, darunter auch
Unimarkt
Auch bei Lidl liegt der Fokus in diesen
Bio-Produkte. Dressings gibt es sowohl
In den Unimärkten findet man sowohl
Produktsegmenten ganz klar auf öster-
im Becher als auch in der Flasche.
•
Dressing-Parade
Viele Dressings, etwa jene von Mautner Markhof,
sind sowohl als Salatmarinade als auch als
Grundlage für Dips und Saucen bestens geeignet. In der 300-ml-Flasche gibt es das feine
„Joghurt Dressing mild“, das mediterrane „Joghurt Dressing mit italienischen Kräutern“,
das kräftige „Joghurt Dressing mit Knoblauch“, das „Dressing mit Gartenkräutern“
und die „Balsamico Marinade Classico“. Im
75-ml-Portionsbeutel für unterwegs gibt es die
Sorten „Balsamico Marinade Classico“, „Joghurt Dressing mild“, „Kräuter Dressing“ und „Essig & Öl-Marinade“ mit Rotweinessig.
Die weltweit beliebten Dressings von Ketchup-Spezialist
Heinz sowie von Weight Watchers (Nudelsalatdressing
in den Sorten Asia und Italia) sowie Blue
Elephant(Zitronengras- und Tamarinden-Dressing) wer-
70 den von Winkelbauer importiert, Spak produziert
American Dressing in drei Größen (26-g- und 75-gPortionsbecher sowie 250-ml-Glasflasche), die
Unilever unter Knorr fünf Sorten Vinaigrette
(Schalotte, Balsamico, Zitrus, Himbeer und Sesam Soja), ein Kräuter-Dressing, ein ButtermilchDressing, ein Thousand-Islands-Dressing, ein
American Dressing, ein Joghurt-Kräuter-Dressing
und ein French Dressing
sowie unter Kuner ein
Kräuter-Dressing Provençale, ein JoghurtDressing, ein Knoblauch-Joghurt
Dressing und ein Italien Dressing.
6|2016∙CASH
Fotos: Mautner Markhof, Heinz, Unilever
Industrie
Marktreport
CASH-Hit des Monats
Mehr als nur kalter Kaffee
Autor: Willy Zwerger
Wir vom CASH-Hit des Monats-Test-
Wunder, denn diese Art des Kaltbrühens
Koffeingehalt pro Flasche von rund zwei
team baten unlängst zum Kaffeekränz-
sorgt unter anderem dafür, dass der
doppelten Espressi erhalten bleibt, die
chen. Allerdings nicht zu einem
brühtem Filterkaffee samt Gu-
Fact Finding Mission
gelhupf und Blechkuchen, sondern zum Kaffeekränzchen 2.0.
Mitgebracht haben wir diese Idee
von unserem erst kürzlich erfolgten Storecheck-Trip nach Japan,
bei dem uns auffiel, dass es dermaßen hip ist, Kaffee nicht heiß
zu trinken, sondern urcool aus
schwarzen Flaschen direkt oder
aus eiswürfelgefüllten Gläsern.
Cold Brew nennt man das, weil
frisch gemahlener Kaffee nicht
mit heißem Wasser übergossen,
sondern in kaltem stundenlang
gerührt wird. Der Grazer Kaffeerösterei J. Hornig ist es zu verdanken, dass wir dieses neue
Feeling nun auch in unseren
Gefilden genießen können, denn
das neue, erst kürzlich vorgestellte Produkt sorgt definitiv für
verschwinden und die Bekömmlichkeit steigt. Wenn man dann
– so wie Hornig – keinen Zucker
Produktname: Cold Brew
Produktkategorie: Kaltgebrühter Kaffee
Inhalt: 0,35 Liter pro Flasche
Inhaltsstoffe: Kaffee, Wasser
Brühverfahren: Direkt gehandelte und frisch
gemahlene Arabica-Bohnen 18 Stunden in kaltem Wasser (Zimmerpemperatur) gezogen
Trinkvarianten: Entweder direkt aus der
Flasche (kühlschrankkalt) oder on the
rocks (Glas mit Eiswürfeln)
Produktion & Vertrieb:
J. Hornig
Waagner-Biro-Straße 38–41
8020 Graz
Tel.: 0800 500 109
[email protected]
www.jhornig.at
Weitere Informationen:
Karin Hahn / Vertriebsleitung Handel
[email protected]
oder andere Süßungsmittel zusetzt und sich ausschließlich auf
Kaffee und Wasser konzentriert,
ist das Kaffeekränzchen 2.0 perfekt und steht dem Kaffeegenuss
der etwas anderen Art nichts
mehr im Wege.
allgemeine Begeisterung. Kein
6|2016∙CASH
71
Fotos: Johannes Brunnbauer, Hornig
herkömmlichen mit frisch ge-
Bitterstoffe jedoch größtenteils
b Laktosefreie Milchprodukte
Industrie
Marktreport
„laktosefreien Europa“
Beim Launch von laktosefrei gekennzeichneten Milchprodukten waren
Deutschland und Österreich in den Jahren 2014/2015 in Europa führend.
Autor: Stefan Pirker
I
m Durchschnitt trugen rund 10 % der Milchprodukte,
Eigenmarken und Markenartikel als Markttreiber
die in den letzten beiden Jahren in Europa neu eingeführt
Getrieben wird der Laktosefrei-Trend in Deutschland und
wurden, den Hinweis, dass sie laktosefrei bzw. laktose-
Österreich sowohl von den Eigenmarken der Handelsunter-
reduziert sind. In Deutschland lag dieser Wert mit 18 % fast
nehmen als auch von den Markenartikeln der Molkereien. In
doppelt so hoch. Gleich dahinter kommt Österreich mit 15 %,
Deutschland beispielsweise brachte laut Mintel in den Jahren
wie eine Untersuchung von Mintel, laut eigenen Angaben die
2014/2015 Netto Marken-Discount die meisten als laktosefrei
weltweit führende Agentur für „Market Intelligence“, zeigt.
gekennzeichneten Milchprodukte neu auf den Markt, gefolgt
Am unteren Ende des Rankings finden sich Dänemark (6 %),
von Lidl, Schwarzwaldmilch, Bel, Molkerei Biedermann, Omi-
Polen (5 %) und das Vereinigte Königreich (4 %).
ra, Penny Markt und Bergader.
In diesen Zahlen sind einerseits Milchprodukte enthalten,
Ein direkter Zusammenhang zwischen (tatsächlicher)
die durch spezielle Verarbeitungstechniken „extra“ laktosefrei
Laktoseunverträglichkeit in der Bevölkerung und diesbezüg-
gemacht wurden, z.B. Trinkmilch. Andererseits wurden aber
lichen Produktlaunches/Produktkennzeichnungen lässt sich
auch von Natur aus laktosefreie Milchprodukte, z.B. Hartkä-
aus den Mintel-Zahlen jedenfalls nicht ableiten. Demnach
se, erfasst, die nun dezidiert als solche gekennzeichnet wer-
müssten nämlich die südlichen Länder Europas führend sein,
den. Dies beweist, dass Laktosefreiheit in Deutschland und
in denen eine deutlich höhere Laktoseunverträglichkeit vor-
Österreich ein bedeutenderes Thema ist als in anderen Län-
herrscht als in den Staaten Nordeuropas. Schätzungen zu-
dern Europas und deren dezidierte Auslobung mitunter als
folge beträgt diese etwa in Schweden nur fünf Prozent, wäh-
Werbebotschaft eingesetzt wird.
rend man in Spanien auf rund 50 Prozent kommt.
72 6|2016∙CASH
Fotos: fotomek/Fotolia.com, dehweh/Fotolia.com, Privatmolkerei Bauer, Berglandmilch, FrieslandCampina, Kärntnermilch, NÖM, Omira
Große Unterschiede im
Gerade in Deutschland und Österreich rücken daher bei
laktosefreien Milchprodukten neben der Funktionalität immer
Produkt-Übersicht
häufiger andere Aspekte in den Vordergrund. „Der Geschmack
hat sich mittlerweile bei neu gelaunchten Produkten zum
wichtigsten Verkaufsargument entwickelt. Die Konsumenten
sind schließlich nicht mehr bereit, Kompromisse zu schließen
und erwarten von laktosefreien Milchprodukten die gleichen
geschmacklichen Standards wie von herkömmlichen Artikeln“, so Julia Buech, Lebensmittel & Getränke-Analystin bei
Mintel in London.
•
Deutschland versus Europa
Anteil der als laktosefrei/laktosereduziert gekennzeichneten Produkte an den neu gelaunchten Milchprodukten
20%
15%
18,3%
9,7%
17,3%
9,4%
13,2%
8,1%
10%
14,3%
8,4%
10,0%
7,4%
5%
7,4%
6,1%
10%
Deutschland
2015
2014
2013
2012
2011
%
2010
0%
Europa
Quelle: Mintel
Länderübersicht laktosefrei
Anteil der als laktosefrei/laktosereduziert gekennzeichneten Produkte an den neu gelaunchten Milchprodukten
Im Zuge der Weiterentwicklung von Schärdinger
Schlanke Linie zu Schärdinger Meine Linie hat
Berglandmilch u.a. das Sortiment komplett auf laktosefrei umgestellt. Dieses erstreckt sich von Trinkmilch über Naturjoghurt mit Chia-Samen bis hin zu
Frischkäse und Joghurt Camembert.
Im Vorjahr launchte FrieslandCampina unter der
Marke Landliebe eine breite Palette an laktosefreien Milchprodukten, bei deren Entwicklung
besonders der Genussaspekt im Vordergrund
stand. Die in Österreich eingeführten Produkte
entstammen den Bereichen Fruchtjoghurt, Dessert und Drinks.
Kärntnermilch hat bereits im Jahr 2002 eine laktosefreie Produktpalette eingeführt. Durch
laufende Weiterentwicklung der Produktionstechnik beträgt die Restlaktose mittlerweile nur mehr 0,01 Prozent. Dies ist laut eigenen Angaben der niedrigste Grenzwert in
Europa. Abseits der speziellen „laktofrei“-Range sind
übrigens auch die „normalen“ Kärntnermilch-Trinkjoghurts laktosefrei.
Die NÖM hat ihre laktosefreien Milchprodukte unter der
Range l.free zusammengefasst. Hier finden sich
sowohl zwei verschiedene Trinkmilch-Varianten (ESL 1,8 % Fett, UHT 1,5 % Fett) als
auch Naturjoghurt, Fruchtjoghurt, Schlagobers, Sauerrahm, Teebutter und fein bröseliger Topfen.
20%
15%
10%
4%
Vereinigtes
Königreich
8%
Ungarn
5%
10%
Spanien
Polen
11%
Tschechien
7%
11%
Italien
6%
14%
Schweden
Dänemark
15%
Österreich
Niederlande
18%
Deutschland
5%
0%
%
Egal, ob zum Löffeln oder zum Trinken – von
der Privatmolkerei Bauer gibt es eine reichhaltige Auswahl an laktosefreien Joghurts. Im
100-g-Becher sind die Sorten Erdbeere, Heidelbeere-Cassis, Pfirsich-Maracuja sowie Stracciatella erhältlich. Wer lieber Trinkjoghurts bevorzugt, der kann zwischen Kirsch-Banane und
Papaya-Maracuja wählen.
Omira feiert heuer das 15-Jahre-Jubiläum von
MinusL. Unter der Marke werden derzeit rund 80
verschiedene laktosefreie Produkte angeboten,
zum Teil auch Nicht-Milchprodukte. Zuletzt
neu eingeführt wurde das MinusL Joghurt
nach griechischer Art im 400-Gramm-Becher.
Ebenfalls neu ist die MinusL Sahne zum Kochen
mit 15 % Fett. Erhältlich ist diese in der wiederverschließbaren 200-g-Verpackung.
Quelle: Mintel; Launchdatum Jänner 2014 - Dezember 2015
6|2016∙CASH
73
b Betriebsverpfelgung
Industrie
Marktreport
Gut essen im Dienst
Gemeinsame Mahlzeiten im Betrieb sind nicht nur für das Arbeitsklima ein
wichtiger Faktor, sondern entpuppen sich zusehends als regelrechter Erfolgsfaktor. Oft reicht schon ein kurzes Plauscherl in der Kaffee-Ecke.
Autor: Willy Zwerger
te einen Vorsprung verschaffen kann.
Mittagstisch anzubieten und wir trotz-
direkt im Betrieb zu verpfle-
Marktführer Gourmet zum Beispiel,
dem die vielen individuellen kulinari-
gen, sind vielfältig und nicht
immerhin seit über 40 Jahren höchst
schen Bedürfnisse unter einen Hut
zuletzt aufgrund der vielen unter-
erfolgreich in der Mitarbeiterverpfle-
bringen.“
schiedlichen Anbieter in Österreich
gung daheim, passt seine Dienste den
zumeist individuell maßgeschneidert.
Bedürfnissen der einzelnen Betriebe an,
Hier reicht die Palette vom Komplett-
bietet sozusagen Verpflegung nach Maß.
Betriebliche Gesundheitsförderung ist
ein aktuelles Thema
anbieter mit Kantine auf Haubenniveau
Geschäftsführer Herbert Fuchs: „Egal ob
Betriebsverpflegung muss aber auch
bis zum Aufsteller kleiner, aber leis-
für 10, 50 oder Hunderte Mitarbeiter,
Erlebnis und Genuss bieten. In moder-
tungsstarker Kaffeeautomaten.
unsere Dienstleistungen sind
nen Betriebsrestaurants sind beispiels-
Und so ganz nebenbei kann man
genau zugeschnitten auf den
weise Frontcooking-Stationen, Salatbar
als verantwortungsbewusster
jeweiligen Betrieb und die Be-
und frisches Obst und Säfte nicht mehr
Dienstgeber über die angebotene
dürfnissen der Gäste.“ Nicht we-
wegzudenken. Die Anforderungen an
Ernährung nicht nur auf angesag-
niger als ein Drittel des Ge-
eine moderne Betriebsverpflegung sind
te Ernährungstrends reagieren,
samtumsatzes
(dieser
sehr unterschiedlich – je nach Branche,
sondern auch einen massiven
betrug 2015 133 Mio. €) wird
Gäste und Betriebsgröße. Auch hier ist
Beitrag zur Gesundheit der Mit-
bereits mit Betriebsverpfle-
Gourmet an vorderster Front mit dabei.
arbeiter leisten. Vor allem die Jüngeren
gung getätigt. Fuchs betont:
Fuchs: „Durch unser breites Angebot –
schätzen es und sehen darin einen
„Wir sind dann erfolgreich, wenn es uns
vom À-la-carte-Menü-Lieferservice bis
Mehrwert, der Unternehmen im Wett-
gelingt, es den Unternehmen einfach
zum modernsten Betriebsrestaurant –
streit um gut ausgebildete Arbeitskräf-
zu machen, einen guten und gesunden
schaffen wir einen perfekt zugeschnit-
74 6|2016∙CASH
Fotos: Eléonore H/Fotolia.com, Gourmet, Selecta, Tchibo, Gofair, Heos
D
ie Möglichkeiten, Mitarbeiter
tenen und wirtschaftlichen gastronomischen Weg für alle
Anforderungen. Spezifische Personallösungen, Bestell- und
Zahlungssysteme, Automatenmanagement oder Buffet- und
Shopsysteme sind weitere Leistungen von Gourmet für Betriebe. Und wir unterstützen auch bei der Planung eines
neuen Betriebsrestaurants.“
Was Fuchs gerade in letzter Zeit besonders auffällt, ist die
Tatsache, „dass viele Unternehmen betriebliche Gesundheitsförderung ernst nehmen und ambitioniert umsetzen. Ein
ausgewogenes Mittagessen spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle. „Als erfahrener Caterer mit großem ErnährungsKnow-how sind wir Partner der Betriebe. Wir bieten einen
perfekt zugeschnittenen, gesunden Mittagstisch, der auch
wirtschaftlich leistbar und an den individuellen Bedarf der
einzelnen Unternehmen und der Arbeitssituation der Mitarbeiter angepasst ist. Denn natürlich brauchen Menschen bei
WWF und Gourmet schwingen gemeinsam den Kochlöffel: Herbert
Fuchs, Geschäftsführer Gourmet (li,), Markus Stacherl, Gourmet-Entwicklungskoch, Andrea Johanides, Geschäftsführerin des WWF
Schwerarbeit ein anderes Speisenangebot als Mitarbeiter von
Büros. Wir unterstützen aber auch bei Gesundheits-Informa-
Geschäftsführererin Manuela Zimmermann sieht die Weiter-
tionstagen im Betrieb, halten Vorträge zu gesunder Ernährung
entwicklungen vor allem im technischen Bereich. „Neue
und bieten auf unserem Blog blog.gourmet.at Interessantes
Automatengenerationen mit elektronischem Display und
rund ums Thema Ernährung.“
Touchscreen werden den Weg in die Zukunft begleiten, wozu
auch bargeldloses Bezahlen und kontaktlose Systeme dazu-
Gefragt sind Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und Regionalität
gehören.“ Selectas Anspruch, den perfekten Kaffee am Ar-
Ein nach wie vor ungebrochener Trend sind Regionalität und
beitsplatz anzubieten, wird unter anderem auch dadurch
Saisonalität. „Wir fragen unsere Gäste regelmäßig, wie wir
dokumentiert, dass man dafür die Hardware für Starbucks
für sie kochen sollen“, meint Fuchs dazu,. „regionalen Zutaten vertrauen sie am meisten. Wir setzen deshalb schon seit
vielen Jahren auf heimische Lebensmittel, lange bevor es zum
Trend wurde.“ Keine Frage – erntefrisches Obst und Gemüse
wie Bärlauch, Spargel, Kürbis oder Erdbeeren machen die
Betriebsverpflegung bunter, gesünder und auch nachhaltiger.
Fuchs: „Viele unserer Gäste und wir wollen die natürlichen
Ressourcen unserer Erde schonen. Deshalb setzen wir uns in
Kooperation mit der renommierten Naturschutzorganisation
WWF intensiv für eine klimafreundliche Ernährung ein. Wir
haben heuer erstmals gemeinsam mit den Klima-Experten
des WWF Speisen für die Betriebsverpflegung – mit dem
Prädikat „klimafreundlich“ – entwickelt.“ Durch die Rezeptur,
die Auswahl der Lebensmittel und die Portionsgrößen verursachen diese Gerichte besonders wenige Treibhausgase. Fuchs
mit einem Blick in die unmittelbare Zukunft: „Bei unseren
Aktionswochen ‚Klimafreundlich genießen‘ im Herbst werden
wir auf kulinarische Weise die Werbetrommel für dieses
wichtige Thema rühren.“
Rund 90.000 Verpflegungsautomaten stehen in
den österreichischen Betrieben
höchster genuss.
maximal nachhaltig.
Immer stärker im Kommen ist der sogenannte Vending-Markt,
also Betriebsverpflegung via Automaten. Ob diese jetzt nur
Kaffee ausspucken oder kalte und warme Snacks inklusive
passendem Getränk dazu, ist eine Frage der Bedürfnisse –
möglich ist jedenfalls alles. Zu den bedeutendsten Automatenanbietern gehört zweifelsohne das in der Schweiz ansässige Unternehmen Selecta mit einem Umsatz jenseits der
715 Millionen Euro und 4.300 Mitarbeitern. Selecta Österreich
6|2016∙CASH
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• Bech ubar
abba
www.maxPLANET.at
b Betriebsverpfelgung
Industrie
Marktreport
Manuela Zimmermann, Selecta: „Unser Anspruch ist es, den jeweiligen Mitarbeitern den
allerbesten Kaffee zur Verfügung zu stellen.“
Oswald Helm, Heos: „Unsere Kunden liegen
allesamt innerhalb eines Umkreises von 100
Kilometern.“
Alexander Weihs, Tchibo: „Wir setzen neben
bestem Kaffee auch auf innovative Einrichtungskonzepte.“
Rainer Dunst, Gofair: „Die Konsumenten sind
sehr wohl bereit, für fair gehandelten Kaffee
auch mehr zu bezahlen.“
in Krankenhäusern, Universitäten,
bisherigen Entwicklung „sehr zufrieden,
Bahnhöfen und Flughäfen. Und: Ge-
konnten doch fair gehandelte Produkte
meinsam mit Meinl Kaffee bietet man
ein sattes Umsatzplus von 20 Prozent
Unternehmen und Büros ebenfalls bes-
erwirtschaften“. Die Organisation als
ten Kaffee für die Mitarbeiter
Franchisesystem er-
an.
laubt den Gofair-FranEines der Assets von Se-
chisepartnern über-
lecta ist zweifelsohne der
dies eine regionale
bestens funktionierende
Alleinstellung
und
Serviceapparat. Zimmer-
Vorreiterschaft
am
mann dazu. „Das beginnt bei
Markt. Dunst: „Zudem
einer raschen Installation,
gibt es aufgrund des
geht über den reibungslo-
erkennbaren Mehr-
sen technischen Service bis
wertes der Gofair-
hin zur perfekten Reinigung und War-
Heißgetränke von Konsumentenseite
tung der Automaten. Frische und qua-
akzeptierte Mehrerlöse und somit ge-
litativ hochwertige Produkte werden
sunde Margen.“
vom Kunden ohnehin vorausgesetzt.“
entwickelt hat und zwar nicht nur für
Regionalität ist auch für Oswald
Helm, Gründer und Chef von Heos in
die Restaurants, sondern auch für die
Es geht primär um den allerbesten Kaffee
St. Pölten, ein Thema, findet man doch
weltweit stark expandierenden Star-
Der Bereich Betriebsverpflegung und
das Gros seiner Kunden in einem Um-
bucks-Corner in Supermärkten, Trafiken,
Büro stellt auch für Tchibo eine Säule
kreis von hundert Kilometern. „Höchs-
der Vertriebskanäle dar. Alexander
te Qualität der Ware, schnelle Reaktion
Weihs von Tchibo Coffee Service: „Wir
im Störungsfall, die Bedürfnisse des
bieten alles, was zum perfekten Kaffee
Kunden erfragen und dann abdecken“,
gehört: höchste Qualität und Frische,
das sei für Helm das Um und Auf für
perfekt auf den Kaffee abgestimmte
ein erfolgreiches Automatengeschäft,
Kaffeemaschinen, ganzheitliche maß-
„als Mindestmaß gilt hier die Versor-
geschneiderte Heißgetränkelösungen,
gung mittels Heißgetränke-, Kaltge-
innovative Einrichtungskonzepte und
tränke- und Speisen-Jausenautoma-
eine umfassende Betreuung durch den
ten.“ Laut einer Studie, so Helm weiter,
Außendienst.“
seien für die Konsumenten die folgen-
76 Der weltweit erste und bislang ein-
den Kriterien maßgeblich, um am Au-
zige Anbieter von 100 % klimaneutralen
tomaten zu konsumieren: Geschmack,
Heißgetränken aus Automaten, Gofair
Sauberkeit des Geräts, schöne Crema
mit Sitz in Rohr bei Hartberg bietet seit
am Kaffee, die Frische der Produkte
2013 ein nachhaltiges Konzept, Ge-
sowie die Einfachheit der Bedienung
schäftsführer Rainer Dunst ist mit der
der Geräte.
•
6|2016∙CASH
Marktreport
Industrie
b Mundpflege
Mundpflege ist
Markensache
Whitening-Produkte sind nach wie vor absolut en vogue, doch auch medizinisch
getriebene Spezial-Segmente erfreuen sich im Bereich Mundpflege wachsender
Beliebtheit.
Autor: Stefan Pirker
G
enerell zeigen die österreichischen Privathaushalte
‚schmerzempfindliche Zähne‘, allen voran Sensodyne“, berich-
im Bereich der Mundpflege große Markenaffinität,
tet Marion Menken, Head of Communications DACH bei GSK
wobei sich die Beliebtheit der Herstellermarken auch
Consumer Healthcare.
Fotos: WavebreakMediaMicro/Fotolia.com, GfK
in den einzelnen Segmenten zeigt. Knapp 86 Prozent der Pri-
vathaushalte haben in der Periode Mai 2015 bis April 2016
Strahlendes Lächeln als attraktives Sommer-Accessoire
Mundpflegeprodukte von Herstellern gekauft. Im Vergleich
Ähnliches weiß Gerold Idinger, Strategischer Leiter für den
dazu verbuchen die Private Labels eine Käuferreichweite von
HPC-Bereich bei Unilever Austria, zu berichten: „In der Kate-
nur 45 Prozent“, erklärt Mag. Aldo M. Palkovich, Marketing
gorie Zahnpflege sehen wir weiterhin Potenzial in den medi-
Consultant bei GfK Austria. Das Marktforschungsunternehmen
zinisch getriebenen Spezial-Segmenten ‚Sensitiv‘ und ‚Zahn-
fasst unter dem Begriff Mundpflege Zahn-
fleisch‘ sowie bei ‚Kids & Junior‘ und ‚Instant
creme, Zahnbürsten (Handzahnbürsten,
Whitening‘. Insbesondere Konzepte in den
Elektrozahnbürsten), Zahnersatzreinigungs-
unteren und oberen Preissegmenten treiben
mittel, Haftmittel, Mundwasser, Mundspü-
hier das Kategoriewachstum.“ Bei Henkel
lung und Zahnaufheller zusammen. Letzt-
sieht man vor allem zwei Wachstumsfelder:
genannte Produktgruppe konnte laut GfK
Zum einen Kinderzahncremes und zum an-
im Zeitraum MAT April 2016 die Käuferreich-
deren Whitening-Zahncremes. „Also Zahn-
weite übrigens am meisten ausbauen, kon-
cremes, die die Zähne mittels unterschied-
kret um 3,2 Prozent auf 13,4 Prozent. Zahn-
licher Technologien aufhellen und so für ein
creme blieb relativ stabil und kommt nun
strahlendes Lächeln sorgen – ein besonders
auf eine Käuferreichweite von 83,4 Prozent.
„Innerhalb des Bereichs Zahncreme wächst
weiterhin das therapeutische Segment
6|2016∙CASH
attraktives Accessoire im Sommer“, betont
Aldo M. Palkovich, Marketing Consultant bei GfK Austria
Mag. Ulrike Glatt, Marketing Managerin Henkel Beauty Care Cosmetics Austria. •
77
Industrie
Marktreport
b Mundpflege
b Procter & Gamble
b Colgate
Ab August sind die neuen
Seit Ende Mai 2016 ist sie im Handel erhältlich,
elektrischen Zahnbürsten
die neue Zahnpasta elmex Sensitive Professio-
Oral-B Genius 8000 in der
nal Repair & Prevent mit Proargin-Technologie
Farbvariante Weiß-Silver so-
und Zink. Diese bietet anhaltende Schmerzlin-
wie Oral-B Genius 9000 in
derung bei sensiblen Zähnen, da durch den
Weiß bzw. Schwarz erhältlich.
Wirkstoff Arginin frei liegende Dentinkanäl-
Procter & Gamble bezeichnet
chen verschlossen werden. Zum stärkt das
die beiden Neuprodukte als
neue elmex-Produkt das Zahnfleisch zur Vor-
„Meilensteine in der Zahnge-
beugung von Schmerzempfindlichkeit. Ste-
sundheit, inspiriert vom Zahnarzt“. Dank der Positionserken-
chende Schmerzen bei Berührungen mit Sü-
nungs-Technologie werden Kopfbewegungen sowie Position
ßem, Kaltem oder Heißem sollen damit der
der Zahnbürste während des Putzens in Echtzeit erkannt und
Vergangenheit angehören.
Putzanalyse in
­Echtzeit
Neue Formel gegen
­­schmerzempfindliche Zähne
analysiert. So kann der Nutzer gleich erkennen, ob die Bereiche
im Mund gleichmäßig und gründlich geputzt wurden.
b Henkel
Theramed Junior jetzt
auch mit Minzgeschmack
b GSK Consumer Healthcare
Doppelte Reinigungsleistung
Theramed Junior versteht sich als idealer
Odol-med3 Extreme Clean ist eine neue Premium-Zahnpasta
Putz-Partner für Kinder ab sechs Jahren,
für eine intensive Tiefenreinigung. Erreicht
deren Milchzähne durch die bleibenden
wird dies laut Hersteller GSK durch eine ein-
Zähne ersetzt werden. Die in dem Produkt
zigartige Kombination von Alumina und STP
zum Einsatz kommende Zuckersäure-
(Sodium Tripolyphosphat), die von keiner an-
Schutz-Technologie schützt die Zähne bis
deren Zahnpasta verwendet wird. Dabei kommt
zu zwölf Stunden. Fluorid, Kalzium und
eine Mikroschaum-Technologie zum Einsatz,
Phosphat stärken den Zahnschmelz und
die fünfmal kleinere Micro-Crystals enthält als
helfen beim Abwehren von Säureangrif-
eine normale Zahnpasta. GSK verspricht daher
fen. Neben der Theramed-Junior-Varian-
eine doppelt so hohe Reinigungsleistung an
te mit Erdbeergeschmack gibt es seit
schwer erreichbaren Stellen im Vergleich zu
Anfang des heurigen Jahres auch eine
einer herkömmlichen Zahnpasta. Odol-med3
mit Minzgeschmack.
Extreme Clean gibt es seit Mai in der 75-mlTube in den beiden Varianten Tiefenreinigung
und Langzeit-Frische. Letztere soll für ein bis zu
acht Mal länger anhaltendes Frischegefühl sorgen
b Merz Consumer Care
40 Jahre Perlweiss
als eine Standard-Zahnpasta. Ergänzt werden die beiden Pas-
Der Startschuss für die Marke fiel im Jahr 1976 mit dem
ten durch eine alkoholfreie Mundspülung.
Launch von Perlweiss Zahnkosmetikum. Das Produkt wurde im Laufe der Jahre weiter entwickelt, es trägt heute den
Namen Schönheits-Zahnweiss und ist immer noch ein
b Meda Pharma
Topseller. In den 1980er-Jahren kam speziell für die Bedürf-
Kaugummi mit Whitening-Effekt
nisse von Rauchern ein Perlweiss-Produkt zum Entfernen
CB12 steht für „Controlled Breath for 12 hours“ und wurde an
von hartnäckigen Nikotin-Belägen und Verfärbungen auf
der Fakultät für Zahnheilkunde der Universität Oslo entwickelt.
den Markt. 2006 führte Perlweiss den ersten Home-
Ergänzend zu den CB12 Mündspülungen in den Sorten Mint/
Bleaching-Artikel ein und es
Menthol bzw. Mild gibt es jetzt den CB12 Boost Kaugummi
sollten noch weitere Special-
Eucalyptus White. Dieser verfügt über eine Zweifachwirkung,
Interest-Produkte folgen. Die
die lang anhaltende Frische mit ei-
letzte Neueinführung heißt
nem
78 Whitening-Effekt
Perlweiss Pro-Age Zahnweiß.
kombiniert. CB12 ist übri-
Diese wurde entwickelt, um
gens offizieller Partner des
altersbedingte Verfärbungen
Österreichischen Fußball-
zu entfernen und beanspruch-
Nationalteams (ÖFB) in der
ten Zähnen neuen Glanz zu
EM-Saison 2016.
verleihen.
6|2016∙CASH
b Johnson & Johnson
b Unilever
Unter den Top-5-Mundspülungen national
Zendium wurde im Jahr 1979 zunächst in
befinden sich gleich vier Listerine-Produkte.
den Niederlanden eingeführt und ist heut-
„Die stärkste Variante national innerhalb
zutage eine bewährte Zahnpflegemarke
der Kategorie ist unangefochten Listeri-
in Skandinavien. Seit April 2016 sind die
ne Zahn- und Zahnfleischschutz 500 ml“,
Produkte nun auch in Österreich erhältlich.
erklärt Nicole Hintringer, Head Customer
Das Besondere an Zendium ist, dass es
& Shopping Marketing bei Johnson & John-
körpereigene Enzyme und Proteine ent-
son. Sehr gut entwickelt hat sich auch die
hält, die im Mund zur Abwehr von Bak-
im Vorjahr neu eingeführte Listerine Ad-
terien verwendet werden. Bei jedem Zäh-
vanced White 500 ml, die im nationalen
neputzen macht Zendium den Mund durch körpereigene
Ranking bereits auf Platz 5 kommt (Unit
Enzyme und Proteine widerstandsfähiger gegen die Ursa-
Fotos: Procter & Gamble, Colgate-Palmolive, GSK, Henkel ,Meda Pharma, Merz, Johnson & Johnson, Unilever
Listerine als Treiber der Kategorie
Zendium neu in Österreich
Sales, AC Nielsen, LH + DFH exkl. Hofer/
chen von Karies, Zahnfleisch-
Lidl, YTD inkl. KW 19/2016). „Allgemein
problemen und Schmerzemp-
wächst die Kategorie Mundspülung im
findlichkeit. Zendium enthält
YTD inkl. KW 19/2016 leicht, getrieben
besonders sanfte Inhaltsstoffe
durch Listerine mit rund acht Prozent Um-
bzw. milde Schaumbildner und
satzwachstum“, freut sich Hintringer, die als Erfolgsfaktoren
irritiert das Zahnfleisch nicht.
u.a. nennt: „Mit 33 Wochen TV-Support im Jahr sowie starken
Zum Start in Österreich gibt es
POS-Promotions pusht Listerine weiter Marken- und Katego-
drei Varianten Zahnpasten für
riewachstum. Vor allem im Bereich Käuferreichweite und
Erwachsene (Complete Protection,
Frequenz ist aus der Kategorie aber noch sehr viel Wachstum
Sensitive, Sanftes Weiß), eine
in den nächsten Jahren zu holen und hier setzen wir mit un-
Zahnpasta für Kinder und eine
seren 360°-Marketing-Maßnahmen gezielt an.“
Mundspülung.
SCHMERZEMPFINDLICHKEIT
ZAHNSCHMELZ
REINIGUNG
ZAHNFLEISCH
FRISCHE
PLAQUE
WHITENING
neu
7
RUNDUMSCHUTZ
1
VORTEILE
SPEZIELL ENTWICKELT
FÜR EMPFINDLICHE ZÄHNE
Die SENSODYNE® Complete Protection Zahnpasta schützt mit ihrer bewährten Zinnfluorid-Technologie nicht nur sensible Zahnhälse,
sondern bekämpft auch verstärkt die Bildung von Plaque, stärkt Zahnfleisch und Zahnschmelz, bewahrt das natürliche Weiß der Zähne
und sorgt für erfrischten Atem und ein sauberes Mundgefühl. Ihr täglicher Begleiter mit 7 Vorteilen für rundum geschützte Zähne!
Abgerundet wird das Portfolio durch die SENSODYNE® Complete Protection Zahnbürste – die sanfte Putzhilfe für schmerzempfindliche Zähne.
1
Nr.
* Quelle: AC Nielsen Scan Track, Gesamtmarkt Deutschland + Österreich, Sensitiv Zahnpasta, Wertanteil %, Periode: Januar 2015 – Dezember 2015.
MARKE BEI SCHMERZEMPFINDLICHKEIT*
Tre n ds
Österreich liebt es spritzig
Scharfe Tropfen
Spritzige Getränke sind ein fixer
Schenkel launcht „Pimentitos“ -
Bestandteil der österreichischen
kleine tropfenförmige Paprika mit
Trinkkultur, weiß Simone Edler,
einzigartigem süß-pikanten Ge-
Geschäftsführerin von Campari
schmack. Diese außergewöhn-
Austria. Gemeinsam mit der
liche Spezialität wird aus-
Gruppo Campari entschloss
schließlich im Hochland Perus
sich das Unternehmen deshalb
angebaut und setzt sowohl
dazu, für das österreichische
geschmackliche als auch opti-
Aperitif-Segment einen wei-
sche Akzente. Erhältlich sind
teren Spritz – erstmals ohne
die kleinen runden Dinger im
Alkohol – zu entwickeln. Un-
Glas zu 122 g sowie für Gastrono-
ter dem Motto „Nur zum
mie und Großhandel als 793-g-Dose.
Spaß“ präsentiert sich der
Ideal zum Aperitif sowie zu Tapas & Antipasti oder zum Gar-
alkoholfreie Crodino Spritz
nieren von Salaten, Pasta, Pizza u.v.m.
im Dreierpack jetzt und vor-
b Schenkel, www.schenkel.at
erst exklusiv nur im österreichischen Handel.
b Campari Austria,
www.campari-austria.at
Blitzküche für zu Hause
Unter der Marke Knorr bietet Unilever den Verbrauchern seit Kurzem einen schnellen Nudelsnack für zwischendurch an. Die 175 Jahre alte Marke belebt die Savoury-Kategorie mit Knorr Noodle Express in den Sorten „Asia Nudeln mit Huhngeschmack“, „Asia Nudeln mit Currygeschmack“ und „Asia Nudeln mit Rindgeschmack“.
Neben dem Trend der asiatischen Küche bedient das Unternehmen dabei auch
das Bedürfnis nach Convenience und setzt auf eine einfache Zubereitung. Die
Nudelnester müssen nämlich einfach nur mit heißem Wasser aufgegossen
werden und sind nach vier Minuten Wartezeit verzehrfertig.
Kraftvoll reinigen, sanft zur Umwelt
Samtige Streicheleinheiten
Der neue Frosch Bio-Alkohol WC-Reiniger soll
im WC-Becken besonders kraftvoll gegen Kalk-
Wer Lust auf ein sinnliches Dusch-
und Urinsteinablagerungen wirken und das
erlebnis hat und sich seidenglatte
auf ganz natürliche Weise. Die Rezeptur mit
Haut wünscht, greift derzeit am
Bio-Alkohol ist biologisch abbaubar, wo-
besten zu den neuen Nivea Seiden-
durch die Umwelt in Balance bleibt und
Mousses aus dem Hause Beiers-
nicht mit übertriebener Desinfektions-
dorf. Die Pflegeduschen sind in
chemie belastet wird, so der Hersteller.
den Varianten „Creme Care“,
Die 750-ml-Flasche besteht zu 100 Pro-
Creme Soft“ sowie „Creme
zent aus recyceltem Altplastik.
Smooth“ erhältlich und verwöh-
b Erdal, www.frosch.de
nen die Haut mit wertvollen
Ölen und Seiden-Extrakten.
Der samtige Schaum lässt sich
einfach verteilen und pflegt
die Haut bereits während des
Auftragens.
b Beiersdorf, www.nivea.at
80 6|2016∙CASH
Fotos: Campari, Schenkel, Unilever, Beiersdorf, Werner & Mertz, Savencia, Kendlbacher, SodaStream, L’Oréal
b Unilever, www.knorr.co.at
Geschmack von Sommer und Meer
Inserenten in
Bresso gibt es jetzt auch mit Fleur de Sel aus der Camargue
verfeinert. Damit platziert sich Bresso im Markt der Natur-Frischkäse-Produkte, jedoch typisch
Bresso mit einer hochwertigen Zutat aus Frankreich.
Der Geschmack des Fleur de
Sel ist sehr intensiv und aromatisch, weist aber ein feineres
salziges Aroma auf als normales
Salz. Das Design der Sorte Meersalz ist bewusst in hellen frischen
Farben gehalten. Sie sollen die Reinheit
AMA-Marketing
18 + 19
Ankerbrot37
Bank Austria
11
BeiersdorfU3
café + co
75
GlaxoSmithKline79
Laimer Transporte
3
und den puren Genuss widerspiegeln und den modernen
Messe Frankfurt
23
Zeitgeist treffen.
Nestlé C.P.A.
45
b Savencia, www.kaesefreunde.at
Osram53
Privatmolkerei Bauer
5
Recheis63
Omas Eisstrudel
Das wird aber nicht nur den
Enkerln schmecken. Denn den
StorckU4
Tipos15
Apfelstrudelge-
UnileverU2
schmack von Oma aus dem
VOG69
Hause Kendlbacher gibt es
Waldquelle13
beliebten
mittlerweile nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Auf-derZunge-zergehen-Lassen. Lacto-
Wolf Nudeln
65
AMA-MarketingBeilage
sefrei, vegan, im coolen Becher
und mit Omis lustigen Sprüchen
versehen, ist das neue Sommereis in allen Spar-Filialen
Österreichs um € 4,99 zu finden. Wobei wir uns schon alle
auch auf das Marillenknödel-Eis freuen.
b Kendlbacher, www.omis-apfelstrudel.at
Puderpigmente für die Lippen
Mit dem „Indefectible Matt Lippen-Puder Stift“
Das Bier zum Selbersprudeln
sorgt L’Oréal Paris für eine Revolution in Sachen
Lippendesign und greift einmal mehr die Be-
Nach dem Wassermarkt möchte SodaStream nun auch
dürfnisse der Konsumenten auf. Die Innovation
den Biermarkt aufmischen. Denn mit „Blondie“ bringt der
garantiert noch mehr Abwechslung bei der
Wassersprudler-Hersteller nun
Farbintensität bei Lippenstiften und verspricht
auch ein „Pils zum Selberma-
eine besonders lange Haltbarkeit, die bei her-
6|2016∙CASH
chen“ auf den Markt. Zentraler
kömmlichen Matt-Lippenstiften bisher noch
Bestandteil dabei ist ein Bierkon-
nicht gegeben war. Indefectible Matt setzt
zentrat, bei dem der Verbraucher
nämlich in seiner Rezeptur nicht auf Öl, Pasten
aus einem Liter je nach Ge-
und Wachs, sondern verwendet Puderpigmen-
schmacks- und Alkoholstärke
te, Polymere und samtige Mikrokugeln. Da-
etwa drei Liter frisches Pils spru-
durch lässt sich ein besonders schöner 3D-
deln kann. Deklariertes Ziel: in-
Effekt erreichen, der absolut wischfest ist.
nerhalb der nächsten vier bis fünf
Ebenfalls top ist, dass die Lippen nicht aus-
Jahre etwa fünf Prozent Marktan-
trocknen und sich die Farbe dank der prakti-
teil am Bier-In-Home-Segment in
schen Stiftform ganz einfach auftragen lässt.
Österreich.
Limitiert erhältlich ab Juli in vier Nuancen.
b SodaStream, www.sodastream.at
b L’Oréal, www.loreal-paris.de
81
b Buch des Monats
Willenskraft
Gerade in der heutigen
Zeit, in der eine immer
größere Selbstverant-
zu
wortung und Selbstorganisation der
Letzt
ISBN: 978-3-86980-341-8
sH
u
BusinessVillage 2016
sa
Michael Langheinrich: Willenskraft,
r ile
folgreiches Leben.
pen Innenstadt-Outlet or-
es
stein für ein glückliches und er-
Sku r
früh aufzugeben. Sie ist der Bau-
Jugendlicher in einem hip-
an
de l ,
b Fundstück des Monats
Indus t r i e
e
&d
m
R
dert an der Feinkosttheke
elt
zu verhalten, über sich selbst
Eine Horde bestens gelaunter
er W
higkeit, um sich zielkonsequent
„Ich zahl heute!“
td
lenskraft die entscheidende Fä-
hinauszuwachsen und nicht zu
b Live aus den Outlets
guter
Menschen verlangt wird, ist Wil-
mehrere unterschiedlich
gefüllte Semmeln mit und
ohne Gurkerl und Pfefferoni.
Sie packen allesamt die zuerst
in Papier und dann einzeln in ei-
nem Sackerl verstauten Jausensemmeln wieder aus, öffnen dazu Cola-,
Red-Bull- und andere Dosen und genießen
laut tratschend den Snack-Nachmittag. Eine auf-
Eis aus den Grantigen
merksame Angestellte beobachtet alles mit Argus-
Kann gut sein, dass ein klassi-
augen, wollte bereits einschreiten und die Sofort-
scher steirischer Apfel nach all
verzehrer zurechtweisen, dass das eben nicht
den wirren Wetterkapriolen
möglich sei hier im Geschäft. Doch dann sah sie,
ordentlich einen Grant auf-
dass einer alle Jausensackerl samt Scannerpickerl
zieht und zum normalen Ver-
und alle leeren Dosen einsammelte und damit zur
zehr nicht mehr zur Verfügung
Kassa ging. Sein „Ich zahle heute, das sind alles
stehen will. Was jedoch findige
meine Gäste!“ klang irgendwie sehr sympathisch.
Eismacher nicht daran hindern
Und war für die besagte Angestellte so nebenbei
sollte, ein überaus schmack-
auch noch ungemein entspannend.
haftes Gelati daraus zu produzieren.
Sugar-Scanner
Drogenspürhunde
Niemals getrennte Rechnungen
gibt es ja schon län-
Inno
vato
Eine
r
Ide
Der Urlaubs-Knigge von Reader’s Digest möchte vor
ger, auch solche, die
allem uns Österreicher und auch die Deutschen, die wir
Falschgeld erschnüf-
doch im Ausland so gerne ins Fettnäpfchen treten, genau
feln können und vie-
davor bewahren. Hier ein kleiner Auszug: In Italien nie-
les andere mehr. Um
mals getrennte Rechnungen verlangen (gilt im Übrigen
nun nicht immer ein
generell für alle Länder am Mittelmeer), in Brasilien stets
Hündchen mit haben zu müssen, vor allem
einen Bikini tragen (als Frau), in Mexiko niemals pünkt-
beim Einkaufen, haben britische Wissen-
lich zu einem vereinbarten Termin kommen und in den
schaftler nun einen Stift erfunden, der ver-
USA in Fahrstühlen niemals sprechen.
steckten Zucker in all jenen Produkten findet,
Willy
ev
Zwer on
ger
in denen man partout keinen Zucker vermuten würde und wo dieser auch auf der Ingredienzenliste nicht aufscheint. Ein kleines, de-
Das nächste
zent blinkendes rotes Lamperl warnt vor der
süßen Gefahr und es obliegt dem Konsumten
selbst, ob dieser nun zu diesem Produkt greift
82 oder nicht. In jedem Fall ist es für viele eine
erscheint
am
22.7.2016
profunde Entscheidungshilfe. Bravo Sugar
Scan Stick Corp. Ltd. aus Sussex!
6|2016∙CASH
Fotos: Dagmar Richardt/Fotolia.com, privat, Anna Berkut/Fotolia.com
b Nebenbei bemerkt
25 JAHRE
NIVEA
FAMILIENFEST!
MITFEIERN & PROFITIEREN
POS-PROMOTION & GEWINNSPIEL
• ATTRAKTIVES GEWINNSPIEL
mit Gewinn-Codes auf ausgewählten
Top-Sellern
• JEDE WOCHE € 1.000 URLAUBSGUTSCHEIN GEWINNEN
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Nähere Informationen zur Promotion auf NIVEA.at/familienfest
S
Am PO
vo
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*
Quelle: GfK Consumer Tracking,
Shopping Trips/Kaufakte Toffifee, 2015