Messprotokoll Icom IC-R5

Transcrição

Messprotokoll Icom IC-R5
 Praxistest
an. Für die Verbindung des IC-R5 mit einem
Empfänger gleichen Typs oder mit einem
Computer sind verschiedene Schnittstellenkabel (auch für USB) erhältlich, außerdem die
Cloning-Software CS-R5.
Der kleine Superstar
Icom IC-R5
Bedienung
Bereits der IC-R2 war als portabler Funkscanner beliebt. Für den neuen IC-R5 hat Icom
das erfolgreiche Konzept des Vorgängers konsequent weiterentwickelt. Das Ergebnis
kann sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen.
Vom kleinen Format des IC-R5 sollte man sich
nicht täuschen lassen: Dies ist ein vollwertiger
Funkscanner für beinahe alle (Empfangs-)Fälle.
Aufbau und Ausstattung
Das kontrastreiche Display des IC-R5 ist mit
einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet
und gibt über alle Betriebszustände hinreichend Auskunft.
Das kompakte schwarze Kunststoffgehäuse
des IC-R5 (Format: ca. 5,8×8,5×3,3 cm Breite × Höhe × Tiefe) beherbergt einen Dreifachsuper (1. ZF: 266,7 MHz; 2. ZF: 19,65 MHz;
3. ZF: 450 kHz) für den Empfangsbereich
150 kHz bis 1.310 MHz in den Betriebsarten
FM-schmal, AM und FM-breit. Die gebotenen Abstimmraster sind den Empfangsmöglichkeiten des kleinen Funkscanners angemessen: 5 / 6,25 / 8,33 / 9 / 10 / 12,5 / 15 / 20
/ 25 / 30 / 50 / 100 kHz. Damit erfasst das
Gerät sämtliche Signale im überstrichenen
Empfangsbereich im jeweils korrekten Frequenzraster.
Die Frontseite ist dreifach gegliedert:
Ganz oben liegt das kontrastreiche und mit
grüner Hintergrundbeleuchtung ausgestattete
LC-Display (36×14 mm), das neben der
Empfangsfrequenz weitere Informationen
über den aktuellen Betriebszustand, wie Betriebsart, Speicherplatz, Signalstärke, Batteriezustand, Sonderfunktionen etc., bietet.
Darunter gibt es sieben Bedien-Drucktasten,
ergänzt durch zwei weitere Drucktasten auf
Von oben zugänglich sind die SMA-Antennenbuchse
und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss eines externen Lautsprechers oder eines Kopfhörers. Die
seitlich liegende Funktionstaste FUNC erlaubt den Zugang zu weiteren Funktionen.
Die Stromversorgung des IC-R5 erfolgt über
zwei Mignon-Zellen. Alternativ lässt sich seitlich
eine externe Stromquelle (6 V) anschließen.
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Wenige Tasten reichen dem IC-R5, um eine
komfortable Bedienung der zahlreichen Funktionen zu ermöglichen.
der linken Gehäuseseite und einen rastenden
Regler DIAL auf der Oberseite. Die untere
Hälfte der Gerätefront wird vom Lautsprecher
beansprucht.
Die Anschlussmöglichkeiten umfassen auf
der Oberseite des Empfängers eine SMA-Antennenbuchse und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse (Mono) für den Anschluss eines externen Lautsprechers bzw. eines Kopfhörers. Ist
letzterer für Stereo ausgelegt, wird ein zusätzlicher Audioadapter Mono auf Stereo benötigt. Eine Buchse für eine externe Stromversorgung (6 V) auf der rechten Gehäuseseite
ergänzt die Anschlussmöglichkeiten. Sie ist
wie die Lautsprecherbuchse mit einer Gummikappe abgedeckt.
Die Stromversorgung erfolgt über zwei
Mignon-Zellen, die ihren Platz im Batteriefach
auf der Rückseite finden. Es liegt unter einer
abnehmbaren Klappe, die mittels Schnappverschluss an ihrem Platz gehalten wird.
Zum Lieferumfang gehören eine Gummiwendelantenne (ca. 18 cm lang), zwei 1-AhNiCd-Akkus, ein Steckernetzteil/Ladegerät
(auch für NiMH-Akkus), ein Gürtelclip, eine
Trageschlaufe und eine ausführliche Bedienungsanleitung (u. a. in Deutsch).
Als Zubehör bietet Icom einen 12-V-KfzStromadapter mit integriertem Spannungswandler auf 6 V (Typ: CP-18A/E) für den
mobilen Empfangseinsatz, einen Antennensteckeradapter SMA auf BNC (Typ: AD92SMA), einen Mono-Ohrhörer (Typ: SP13), und eine Schutztasche(Typ: LC-146A)
4/2003
Die neun Drucktasten reichen für die Bedienung der zahlreichen Funktionen des IC-R5
und werden ergänzt durch den griffigen
DIAL-Regler. Doch nicht nur das
schlechthin: Icom ist es bravourös gelungen,
damit ein übersichtliches und praxisnahes
Bedienkonzept zu entwickeln!
Die nachfolgenden Beschreibungen gelten
für den VFO-Modus, der über die Taste V/M
aufgerufen wird (MR erscheint nicht rechts
im Display).
Am Anfang steht meist die Frequenzwahl.
Der gesamte Frequenzbereich des IC-R5 wird
in elf so genannte Bandbereiche eingeteilt, die
durch einen Druck auf die Taste BAND
nacheinander aufgerufen werden. Alternativ
hält man die BAND-Taste gedrückt und
springt per DIAL-Regler zwischen den Bereichen. Der Empfänger merkt sich die im jeweiligen Bandbereich zuletzt eingestellte Frequenz. Im gewünschten Bandbereich angekommen, wird die Empfangsfrequenz anschließend über den Abstimmregler DIAL
eingestellt. Im Set-Modus lässt sich eine
Funktion aktivieren, die für eine Erhöhung
der Abstimm-Schrittfolge sorgt, je schneller
der DIAL-Regler gedreht wird. Bezüglich
Betriebsart und Abstimmraster sind ab Werk
die für die jeweiligen Frequenzbereiche typischen Werte voreingestellt. Sie lassen sich auf
einfache Weise ändern: Ein kurzer Druck auf
die Taste TS führt ins Auswahlmenü für das
Abstimmraster. Der gewünschte Wert wird
mittels DIAL-Regler gewählt und durch einen
weiteren Druck auf die TS-Taste übernommen. Der Empfänger kehrt anschließend automatisch zur Frequenzanzeige zurück.
Eine Umschaltung zwischen den drei gebotenen Betriebsarten (FM-schmal, AM, FMbreit) erfolgt nacheinander durch einen Druck
auf die Taste MODE. Eine Schnellabstimmung in Schritten zu 1 MHz (umprogrammierbar auf 100 kHz oder 10 MHz) ist möglich, sobald die seitliche Funktionstaste
FUNC gedrückt gehalten und gleichzeitig der
DIAL-Regler in die gewünschte Richtung
gedreht wird.
Zur Einstellung der Rauschsperre wird die
seitliche Taste SQL gedrückt gehalten, während die Auswahl des benötigten Wertes (Level 1-9) erneut über den Abstimmregler DIAL
erfolgt. Zusätzlich lässt sich die Rauschsperre
komplett deaktivieren (üblich beim Empfang
in AM und FM-breit) oder eine Automatik
wählen. Diese entscheidet über den benötigten
Schwellenwert abhängig von den vorgefundenen Empfangsverhältnissen. Die SQL-Taste
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Der Transceiver IC-E90 sieht dem Funkscanner IC-R5 nicht nur äußerlich ähnlich, auch die erbrachten Empfangsleistungen liegen in der gleichen Klasse. Nur in Details liegt der IC-R5 vorn.
diente auch zur kurzfristigen Öffnung der
Rauschsperre (Monitortaste).
Damit liegen alle Einstellmöglichkeiten
für die primären Empfangsparameter im direkten Zugriff durch den Nutzer und erlauben
eine zügige Wahl der gewünschten Werte einschließlich der Empfangsfrequenz.
Zur Einstellung der Lautstärke dienen
zwei Pfeiltaten auf der Frontseite. Schneller
geht es, wenn man eine davon gedrückt hält
und den DIAL-Regler betätigt. Wer einen eigenen Lautstärkeregler wünscht, kann die
Funktionen des DIAL-Reglers und der Pfeiltasten durch Umprogrammierung im Set-Modus miteinander vertauschen.
Soviel zu den wichtigsten Bedienmöglichkeiten im VFO-Modus. Weitere Bedienvorgänge beschreiben die folgenden Abschnitte.
Frequenzspeicher
Der IC-R5 ist mit 1.000 Speicherplätzen ausgestattet, die sich zur besseren Übersicht auf
bis zu 18 Speichergruppen (Speicherbänke)
aufteilen lassen. So ist es beispielsweise möglich, Frequenzen bestimmter Funkdienstarten
in einer Speicherbank zu erfassen oder aktive
Frequenzen verschiedener Regionen in
jeweils einer Speichergruppe zu sammeln.
Eine Speicherbank fasst maximal 100 Datensätze. Jeder Datensatz merkt sich neben der
Frequenz Betriebsart, Frequenzversatz bei
Duplex-Betrieb (+/-Frequenzablage), Einstellungen für den CTCSS- oder DTCS-Squelch
(eigentlich DCS), CTCSS-Frequenzen und
DTCS-Codes. Darüber hinaus lässt sich jeder
Speicherplatz einzeln markieren, wenn dieser
vom Suchlauf nicht erfasst werden soll.
Für die Programmierung von Speicherinhalten wird die oberste Bedienebene verlassen, man benötigt hierfür die Zweitfunktion
der Taste V/M. Zweitfunktionen von Tasten
sind mit einer roten Beschriftung versehen.
Man aktiviert diese, indem die jeweilige Taste ca. eine Sekunde lang gedrückt gehalten
wird.
Zunächst wird im VFO-Modus die zu speichernde Frequenz mitsamt Betriebsart und
Abstimmraster eingestellt. Wird nun die
Taste S.MW eine Sekunde gedrückt, ist nach
einem kurzen Piep- ein etwas längerer Quittungston zu hören. Im Display blinkt nun rechts
eine dreistellige Ziffer und darüber die Kennung MR. Über den DIAL-Regler wird die
Nummer des gewünschten Speicherplatzes
gewählt, in dem die Frequenz abgelegt werden
soll. Hält man dabei gleichzeitig die seitliche
Funktionstaste FUNC gedrückt, erfolgt die
Weiterschaltung der Speicherziffern in schnellen Zehnerschritten. Die Speicherung erfolgt
nach einem weiteren Druck auf die
Taste S.MW. Zur Bestätigung ertönt ein dreifacher Quittungston. Sofern gewünscht, lässt
sich der Speicherplatz nun zusätzlich einer der
18 verfügbaren Speicherbänke zuordnen.
Um einen Speicherinhalt wieder aufzurufen, muss zunächst vom VFO- in den Speichermodus gewechselt werden (Taste V/M).
Im Display erscheint am rechten Rand unter
dem Kürzel MR die jeweilige Speicherplatznummer. Mit Hilfe des DIAL-Abstimmreglers werden nun die belegten Speicherplätze
nacheinander angewählt, und deren jeweiliger
Inhalt wird automatisch aufgerufen. Auf Zehnerschritte erhöht sich die Weiterschaltung,
sobald gleichzeitig die seitliche Funktionstaste gedrückt gehalten wird.
Sollen nur die zusätzlich einer bestimmten
Speicherbank zugeordneten Frequenzspeicher angezeigt werden, wird im Speichermodus die entsprechende Speichergruppe über
den DIAL-Regler angewählt, während man
die Taste BAND gedrückt hält. Alternativ
kann man auch mehrfach auf die BAND-Taste drücken, um die Speicherbank zu wechseln.
Bei der gewünschten Gruppe angekommen,
erfolgt die Einzelauswahl wie beschrieben
über den DIAL-Regler. Anstelle einer dreistelligen Ziffer zur Benennung eines Speicherplatzes erscheint hier eine zweistellige
Nummer, der einer von 18 verfügbaren Kennbuchstaben vorangestellt ist.
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Messprotokoll Icom IC-R5
Praxistest
Technische Daten IC-R5
(laut Hersteller)
Frequenzbereich:
Betriebsarten:
Abstimmschritte:
150 kHz bis 1.309,995 MHz
FM-schmal, AM, FM-breit
5 / 6,25 / 8,33 / 9 / 10 / 12,5 / 15 / 20 / 25 / 30
/ 50 / 100 kHz; 1 / 10 MHz
Speicherplätze:
1.000 (alphanumerisch benennbar), 1 Prioritätskanal, 50 Eckfrequenzpeicher, 200 für Speicherautomatik
Suchlaufgeschwindigkeit:
ca. 40 Frequenzschritte pro Sekunde
Schaltungsprinzip:
Dreifachsuper (1. ZF: 266,7 MHz; 2. ZF:
19,65 MHz; 3. ZF: 450 kHz)
Empfindlichkeit FM-schmal: 12 dB SINAD: 5-118 MHz 0,2 µV, 118-247 MHz
0,18 µV, 247-330 MHz 0,2 µV, 330-470 MHz
0,18 µV, 470-833 MHz 0,28 µV, 833-1.000 MHz
0,28 µV, 1.000-1.310 MHz 0,35 µV
Empfindlichkeit AM:
12 dB SINAD: 500-5.000 kHz 1,3 µV, 5-30 MHz
0,71 µV, 118-136 MHz 0,56 µV, 222-247 MHz
0,56 µV, 247-330 MHz 0,71 µV
Empfindlichkeit FM-breit:
12 dB SINAD: 76-108 MHz 0,89 µV, 175-222 MHz
0,71 µV, 470-770 MHz 1 µV
Trennschärfe FM-schmal/AM: min. 15 kHz bei -9 dB, min. 30 kHz bei -60 dB
Trennschärfe FM-breit:
min. 150 kHz bei -6 dB
Ausgangsleistung:
100 mW
Stromversorgung:
intern 2 Mignon-Elemente oder extern 6 V
Abmessungen:
ca. 6×10×3,5 cm (B × H × T)
Gewicht:
ca. 185 g
Lieferumfang:
Gummiwendelantenne, NiCd-Akkus, Steckernetzteil/Ladegerät, Gürtelclip, Trageschlaufe,
Bedienungsanleitung
Zubehör:
12-V-Kfz-Stromadapter, Antennensteckeradapter
SMA auf BNC, Mono-Ohrhörer, Schutztasche,
verschiedene Schnittstellenkabel, CloningSoftware
Besonderheiten:
Speicherautomatik, CTCSS- und DTCS-Auswertung, eingebaute Ferritantenne, Stromsparschaltung
Preis:
ca. 260 E
Vertrieb:
Icom (Europe) GmbH und Fachhandel
Internet:
www.icomeurope.com
Mit Hilfe der Gruppenzuordnung lässt sich
bereits eine gute Ordnung in die bis zu 1.000
gespeicherten Datensätze bringen. Noch
mehr Durchblick schafft die Möglichkeit, jedem Speicherplatz und jeder Speicherbank
eine bis zu sechs Zeichen umfassende alphanumerische Kennung zuzuteilen. Auf
Wunsch erscheint diese automatisch anstelle
der gespeicherten Empfangsfrequenz im Display, sobald man sich im Speichermodus befindet.
Speicherinhalte lassen sich in andere Speicherplätze oder -Bänke kopieren und verschieben oder in den VFO-Modus übernehmen. Auch die Löschung einzelner Speicherplätze bzw. von deren Inhalt ist möglich.
Hierbei wird unterschieden zwischen der Löschung innerhalb einer Speicherbank – dann
ist der betreffende Datensatz nach wie vor
unter seiner dreistelligen Speicherziffern zugänglich – und der kompletten Löschung innerhalb des normalen Speichermodus.
Suchlaufbetrieb
250 weitere Frequenzspeicherplätze stehen in
Zusammenhang mit den Suchlauffunktionen.
Insgesamt 25 Frequenzpaare sind vom Nutzer
als Eckfrequenzen programmierbar, zwischen
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Seriennummer: 02874
denen sich ein Frequenzsuchlauf durchführen
lässt. Die Startfrequenz (untere Eckfrequenz)
und das Suchraster lassen sich beliebig
miteinander kombinieren. Programmiert man
also beispielsweise als Startfrequenz
26,565 MHz und 10 kHz als Suchraster, werden exakt die CB-Funkkanäle abgesucht. Dies
muss an dieser Stelle betont werden, weil viele
Funkscanner diese Flexibilität leider nicht bieten und man gegebenenfalls auf ein 5-kHzSuchraster ausweichen muss, wodurch sich die
Suchlaufgeschwindigkeit im beschriebenen
Fall um die Hälfte reduziert.
Weitere Varianten des Frequenzsuchlaufs
lassen sich innerhalb der verschiedenen
Bandbereiche und über den gesamten Frequenzbereich des IC-R5 (VFO-Suchlauf)
durchführen.
Am häufigsten genutzt wird wohl der
Suchlauf zwischen zwei programmierten
Eckfrequenzen, die Platz in speziellen Speicherplätzen finden (00A-24A und 00B-24B).
Für sämtliche Formen des Frequenzsuchlaufs
ist zusätzlich eine Speicherautomatik verfügbar, die als aktiv gefundene Frequenzen in bis
zu 200 speziellen Speicherplätzen (R000R199) ablegt. Die so belegten Speicher lassen
sich manuell aufrufen und hinsichtlich ihres
Inhaltes prüfen. Sind alle Speicherplätze mit
Daten gefüllt, stoppt der Suchlauf. Da eine
Einzellöschung nicht möglich ist, müssen
besonders interessante Frequenzen entweder
notiert oder in einen der 1.000 regulären Speicherplätze kopiert werden.
Für den Suchlauf innerhalb der bereits in
den regulären 1.000 Speicherplätzen abgelegten Frequenzen stehen ebenfalls verschiedene
Optionen zur Verfügung: Wahlweise werden
sämtliche belegten Speicherplätze oder nur
die mit Zuweisung zu einer bestimmten Speicherbank erfasst.
Um bestimmte Speicherplätze oder Frequenzen vom Suchlaufbetrieb auszuschließen, lassen sich diese entsprechend markieren. Sie werden anschließend vom Suchlauf
übersprungen. Dabei lässt sich festlegen, für
welche Suchlaufvariante(n) die Übersprungfunktion (SKIP) gelten soll. Genauso variabel
lässt sich dem Empfänger mitteilen, wie er
sich nach Auffinden einer aktiven Frequenz
verhalten soll:
1. Der Suchlauf pausiert für eine programmierbare Zeit (2-20 Sekunden) und läuft
dann weiter bis zum nächsten aktiven Kanal.
2. Der Suchlauf verbleibt auf der gefundenen
Frequenz und läuft erst bei wieder geschlossener Rauschsperre weiter. Eine Verzögerung ist zusätzlich programmierbar
(1-5 Sekunden), damit die Suche bei
Sprechpausen nicht verfrüht wieder aufgenommen wird.
3. Der Suchlauf bleibt dauerhaft auf einer aktiven Frequenz und wird manuell erneut
gestartet (Regler DIAL).
Zusätzlich lässt sich ein Signalton aktivieren, der bei jedem Suchlaufstopp akustisch
darauf aufmerksam macht. Dies ist sinnvoll,
wenn der Suchlauf von einem Leerträger aufgehalten wird, der sonst kein Audiosignal von
sich gibt.
Prioritätskanal
Die eben genannten Varianten für die Wiederaufnahme des Suchlaufbetriebs stehen
auch für die Überwachung eines programmierbaren Prioritätskanals zur Verfügung.
Dieser wird alle fünf Sekunden auf Aktivitäten überprüft. Auf Wunsch wird eine gefundene Aktivität auf einem Prioritätskanal zusätzlich durch einen Signalton akustisch angezeigt.
Reicht ein Prioritätskanal nicht aus, können alternativ die bis zu 100 Speicherkanäle
einer Speicherbank überprüft werden. Um
diesen Vorgang zu beschleunigen, wird man
in der Praxis nur einige dieser Kanäle überprüfen lassen und die anderen mit einem
Sperrvermerk (Übersprungfunktion) versehen. Oder man reserviert eine der 18 verfügbaren Speicherbänke von vornherein für die
Aufnahme von Prioritätskanälen.
Sonderfunktionen
Soll die Rauschsperre des Empfängers nur auf
Stationen reagieren, die eine bestimmte
CTCSS- oder DTCS-Tonfolge übertragen, so
müssen die entsprechenden Tonfrequenzen
bzw. der Code programmiert werden. Listen
der verfügbaren Optionen bietet die Bedienungsanleitung. Bei den DTCS-Codes ist
zudem die Polarität umkehrbar. Sind die Tonfrequenzen bzw. der Code noch nicht bekannt, lässt sich ein spezieller Suchlauf des
IC-R5 starten, der die entsprechenden Werte
durch eine Analyse automatisch ermittelt und
vorübergehend speichert.
Zu den weiteren Sonderfunktionen des ICR5 zählen ein schaltbarer Abschwächer (ATT)
und eine Sperrfunktion, die eine versehentliche
Bedienung verhindern soll. Hiervon ausgenommen sind die Regelung für die Lautstärke
und die Monitortaste SQL zur Überbrückung
der Rauschsperre. Im so genannten Set-Modus
lassen sich zahlreiche weitere Einstellungen
vornehmen. So ist der Quittungston abschaltbar oder lässt sich in der Lautstärke variieren.
Für die Displaybeleuchtung stehen die Optionen „ständig aktiv“, „ständig aus“ und „Automatik“ zur Verfügung. Letztere aktviert die
Beleuchtung bei jedem Bedienvorgang für fünf
Sekunden. Der Kontrast des Displays ist vierstufig einstellbar.
Für den verbesserten Empfang der Mittelwelle bzw. des UKW-Hörfunkbandes lassen
sich als Alternative zur Gummiwendelantenne eine interne Ferritstabantenne bzw. das
Leitungskabel eines eventuell angeschlosse4/2003
Empfindlichkeit bei 25 kHz
Kanalabstand und 12 dB (S+N)/N:
0,13 µV (6 m, entspricht -125 dBm)
0,14 µV (2 m, entspricht -124 dBm)
0,18 µV (70 cm, entspricht -122 dBm)
0,33 µV (23 cm, entspricht -117 dBm)
Auf 70 cm und darüber ist die Empfindlichkeit ein herausstechendes Qualitätsmerkmal, da ihre Erhöhung praktisch
zur Möglichkeit der Aufnahme von schwächeren Stationen
führt.
(Der Wert kann in etwa mit dem sich für den Standard von
12 dB SINAD ergebenden Wert gleichgesetzt werden.)
geräte dürfen schlechtere Werte als Mobil- und Stationsgeräte aufweisen, da ihre Gummiwendelantenne weniger Wirkung
zeigt als Mobil- und Außenantennen.
S-Meter-Anzeigegenauigkeit
Die Konstruktion eines S-Meters mit wünschenswert hoher
Genauigkeit ist aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus
kaum möglich. Daher sind mehr oder minder große Anzeigefehler zu erwarten.
s. Diagramm S-Meter-Anzeigeverlauf
25-kHz-Nachbarkanal-Selektivität:
62 dB (6 m), 57 dB (2 m), 57 dB (70 cm),
45 dB (23 cm)
Sie beschreibt prinzipiell, wie ausgeprägt die Fähigkeit
eines Empfängers ist, das Frequenzspektrum eines Signals im unteren bzw. oberen Nachbarkanal zu unterdrücken. Diese Fähigkeit ist für möglichst ungestörten Betrieb wichtig.
Intercept-Punkt dritter Ordnung
bei 50 kHz Abstand der Töne:
-54 dBm (6 m), -54 dBm (2 m), -53 dBm
(70 cm), -38 dBm (23 cm)
Der IP3 gilt als wichtiges Kennzeichen des Großsignalverhaltens. Auf UKW ist dieses jedoch weniger wichtig als auf
KW, da die Vorselektion so ausgelegt ist, dass Intermodulationsprodukte zweiter Ordnung kaum Relevanz erlangen und Intermodulationsprodukte dritter Ordnung wegen der geringeren Stationsdichte seltener auftreten.
Handfunkgeräte dürfen schlechtere Werte als Mobil- und
Stationsgeräte aufweisen, da ihre Gummiwendelantenne
weniger Wirkung zeigt als Mobil- und Außenantennen.
Blocking-Abstand:
51 dB (6 m), 47 dB (2 m), 50 dB (70 cm),
44 dB (23 cm)
Blocking, auch Zustopfen genannt, ist Desensibilisierung
durch ein starkes Signal neben der Empfangsfrequenz.
Dieser Effekt ist umso stärker, je näher das starke Signal
der Empfangsfrequenz liegt. Infolge des geringen möglichen Kanalabstands von 12,5 kHz und der möglichen hohen Pegel(unterschiede) im UKW-Amateurfunk ist die Bestimmung der Neigung zu Blocking hier wichtig. Dies erfolgt durch Ermitteln des Blocking-Abstands. Handfunknen Ohr- oder Kopfhörers aktivieren. Der
Abschwächer ist dann nicht nutzbar.
Die Tastensperre lässt sich stufenweise
bis auf alle Tasten erweitern. Eine aktivierbare Batteriesparfunktion reduziert den
Stromverbrauch, sobald die Rauschsperre
einige Sekunden geschlossen ist. Darüber
hinaus gibt es eine Automatik, die den Empfänger nach einer bestimmten Zeitspanne
(30/60/90/120 min) abschaltet, wenn kein
Bedienvorgang stattgefunden hat. Und sollte einmal nichts mehr gehen, weil sich
vielleicht die Steuersoftware „aufgehängt“
hat, dann lässt sich der Empfänger teilweise
oder komplett in den Werkszustand zurückversetzen (Reset).
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AM-Unterdrückung auf 2 m (vertikal 10 dB/
Div, horizontal 500 Hz/Div): Mit zunehmender Frequenz sinkt die AM-Unterdrückung.
AM-Unterdrückung auf 70 cm (vertikal
10 dB/Div, horizontal 500 Hz/Div).
Verlauf der S-Meteranzeige.
AM-Unterdrückung:
24 dB (6 m), 20 dB (2 m), 15 dB (70 cm),
15 dB (23 cm)
Viele Störungen beruhen auf Eingangspegel-Schwankungen
(z. B. Schwund), dies kommt im Grunde genommen einer Amplitudenmodulation gleich. Eine hohe AM-Unterdrückung bedeutet praktisch eine Verbesserung der Empfangsqualität.
AM-Unterdrückung auf 6 m (vertikal 10 dB/
Div, horizontal 500 Hz/Div).
Externe Programmierung
Bei einem Empfänger mit derart umfangreichen Speicherfunktionen werden viele Interessenten nach der Möglichkeit einer externen Programmierung fragen. Zunächst
einmal ist die Übertragung von Daten zwischen zwei IC-R5 mit Hilfe eines als Zubehör erhältlichen Cloning-Kabels möglich.
Darüber hinaus bietet Icom die Software CSR5 an, die in der Tat die externe Programmierung auf einem (Windows)-PC (ab Version 98) ermöglicht.
Zudem gibt es bereits Ankündigungen
von externen Anbietern für Software zur
Programmierung des IC-R5. Weitere Infor-
AM-Unterdrückung auf 23 cm (vertikal
10 dB/Div, horizontal 500 Hz/Div). Im oberen Teil wurde jeweils die demodulierte NF
im Zeitbereich dargestellt.
Ausfertigung:
Ralf Rudersdorfer, OE3RAA
Labor: J. K. Universität Linz – Institut für
Nachrichten-/Informationstechnik
mationen hierzu finden Interessenten im Internet (www.butel.nl) unter der Rubrik Icom
IC-R5.
Empfangspraxis
Beim Empfangsbetrieb in den klassischen
Bereichen der Funkscanner (ab 26 MHz) erweist sich der IC-R5 schnell als ein zuverlässig arbeitender Empfänger, der sich mit Hilfe
eines trotz der vielen Funktionen erfreulich
übersichtlichen Bedienkonzeptes problemlos
für die jeweiligen Anwendungsfelder programmieren lässt. Dabei überzeugt auch der
gute Klang des eingebauten Lautsprechers,
der eine kräftige Audiowiedergabe ermög19
Praxistest
licht. Damit kann der IC-R5 durchaus als
UKW-Hörfunkradio für unterwegs dienen.
Die Speicherverwaltung und Suchlaufoptionen können nur als vorbildlich bezeichnet
werden. Bei einer Suchlaufgeschwindigkeit
von bis zu ca. 40 Frequenzschritten pro Sekunde kommt man bei der Analyse von Frequenzbelegungen flott voran. Und die Speicherautomatik erlaubt ein noch effizienteres
Vorgehen. Abgerundet wird das erfreuliche
Empfangsverhalten durch eine gute Empfindlichkeit an der mitgelieferten Antenne.
Kurz-, Mittel-, Langwelle
Um einen Maßstab für die Kurzwellen-Tauglichkeit des IC-R5 zu erhalten, wurde als Vergleichsgerät ein nur unwesentlich größerer
Sony ICF-SW100 herangezogen. Das Ergebnis: Auf Langwelle hatten wir kein Signal
empfangen, auf Mittel- und Kurzwelle nur die
wirklich kräftigen AM-Signale. Das Signalangebot lässt sich natürlich mit Hilfe einer
externen Antenne deutlich erhöhen, nur tritt
dann auch die viel zu große AM-Bandbreite
des IC-R5 zutage. Dazu sollte man den eingebauten Abschwächer aktivieren. Für den gelegentlichen Empfang von Nachrichten der
Deutschen Welle oder der BBC, stellen die
Empfangsmöglichkeiten auf Kurzwelle je-
Die Gretchenfrage
Viele Ausstattungsdetails des IC-R5 finden sich auch beim neuen Icom-Dreibander ICE90. Die Frage liegt daher nahe, ob man als Funkamateur nicht lieber etwas mehr ausgeben und gleich zum Funkgerät mit integriertem Breitbandempfänger greifen sollte.
Die Antwort darauf hängt vom Interessensschwerpunkt des Nutzers ab.
Der IC-R5 (Dreifachsuper) verfügt über eine leicht höhere Empfindlichkeit als der ICE90 (Doppelsuper) insbesondere oberhalb des 70-cm-Bands. Der Suchlauf des Funkscanners ist deutlich schneller (ca. 40 gegenüber ca. 24 Frequenzschritte pro Sekunde). Und der
IC-R5 ist mit einer größeren Zahl von Frequenzspeichern und mit mehr Funktionen für die
Suche nach aktiven Frequenzen ausgestattet.
In der Praxis erweist sich aber auch der Breitbandempfängers des IC-E90 als recht
leistungsfähig. Wer nicht ständig auf der Suche nach neuen Frequenzen ist, wird die vom
IC-E90 gebotenen Empfangsmöglichkeiten für fast alle Fälle als ausreichend empfinden.
Hinzu kommt die komfortable Möglichkeit, über die Tastatur Empfangsfrequenzen direkt einzugeben, ergänzt durch zwei VFOs. Zudem scheint das Metallgehäuse des ICE90 als Gegengewicht zu wirken und in einigen Fällen für ein stabileres Empfangssignal zu sorgen.
Fazit: Unter dem Strich ist es für einen Funkamateur keineswegs abwegig, auch einen
IC-E90 in die Überlegungen einzubeziehen, wenn ein portabler Funkscanner angeschafft
werden soll.
doch eine willkommene Zugabe dar. Die fehlende Möglichkeit des SSB-Empfangs lässt
sich mühelos verschmerzen.
Fazit
Die vom IC-R5 gebotene Ausstattung und
Funktionsvielfalt liest sich wie der Wunschzettel erfahrener Nutzer von Funkscannern.
Ansatzpunkte für eine begründete Kritik finden sich nicht. Wenn ich drei Wünsche für
einen Nachfolger des IC-R5 äußern dürfte,
dann wären es diese: zum Empfang schneller
Datendienste ein Diskriminator-Ausgang,
dann eine Schaltuhrfunktion und schließlich
bessere AM-Bandbreiten für den Kurzwellenempfang.
Es steht außer Frage, dass der IC-R5 am
Markt gut ankommen wird. In seiner Preisklasse gehört der neue Breitbandempfängern
zur Spitzengruppe: Mehr Funkscanners fürs
Geld bietet derzeit kaum ein anderes Gerät.
Der Preis liegt bei 260 E, der Vertrieb erfolgt über Icom (www.icomeurope.com) und
den Fachhandel.
Harald Kuhl, DL1ABJ
Anzeigen
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