Handicap-Network - Stand Up Initiative

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Handicap-Network - Stand Up Initiative
HANDICAP-NETWORK / Querschnittlähmung - Die Nachrichten
Sexualität
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Die Nachrichten
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Die Inhaltsübersicht
- Stammzellencocktail gegen Wirbelsäulenverletzungen
Zeitpunkt der Transplantation für Erfolg entscheidend
- Neue Therapie bei Verletzungen des Rückenmarks
- Chirurgischer Eingriff zur Blasenkontrolle bei
Querschnittgelähmten - Klinik Tübingen bietet
Innovation erstmals auch in Europa an
- Beinbewegung trotz Querschnittlähmung
- Tunnel für Nervenfasern
- Hoffnung auf neuen Behandlungsansatz
- In Sachen Therapie tut sich was
- Rückenmark kann gehen lernen
- Neue Behandlungsmethode: Hoffnung für Querschnittsgel
Stammzellencocktail gegen Wirbelsäulenverletzungen
Zeitpunkt der Transplantation für Erfolg entscheidend
Toronto - 29.03.2006 - Stammzellen können helfen, einen Teil der
Funktion bei Ratten mit Schädigungen der Wirbelsäule wieder
herzustellen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Toronto Western
Research Institute http://www.uhnresearch.ca/institutes/twri
http://www.handicap-network.de/handicap/Handicaps/querschnitt/queri.htm
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HANDICAP-NETWORK / Querschnittlähmung - Die Nachrichten
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Research Institute http://www.uhnresearch.ca/institutes/twri
gekommen. Das Team um Michael Fehlings setzte dafür Stammzellen
ein, die aus Mäusegehirnen entnommen worden waren. Sie injizierten
den fein abgestimmten Cocktail bestehend aus Wachstumshormonen,
entzündungshemmenden Medikamenten und den Zellen Ratten mit
zerstörtem Rückgrat. Obwohl Tiere, die den Cocktail nicht erhielten, zwe
Wochen nach der Verletzung einen Teil der Funktion ihrer hinteren
Gliedmaßen wiedererlangten, waren sie extrem unkoordiniert. Die
Behandlung mit den Stammzellen verbesserte die Funktion der
Gliedmaßen, konnte sie aber nicht vollständig wieder herstellen. Die
Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Journal of
Neuroscience http://www.jneurosci.org veröffentlicht.
Es zeigte sich, dass die spezielle Mischung aus Wachstumshormonen und
entzündungshemmenden Bestandteilen die transplantierten Zellen nach
der Injektion in die Wirbelsäulen beim Überleben unterstützte. Die
Wissenschafter kennzeichneten die Zellen mit fluoreszierenden Markern,
damit sie wieder erkennbar waren. Insgesamt überlebte rund ein Drittel
der transplantierten neuralen Stammzellen. 80 Prozent dieser Zellen
entwickelten sich zu Oligodendrozyten, eine Zellenart, die die
Nervenfunktion unterstützt. Laut Fehlings ist diese hohe
Umwandlungsrate entscheidend, da die Oligodendrozyten Myelin
herstellen können, jene isolierende Schicht rund um die Nervenfasern,
die hilft Signale an das Gehirn zu übertragen. Die Myelinproduktion wird
durch eine Verletzung der Wirbelsäule unterbrochen.
Die Ratten, die mit Stammzellen behandelt wurden, wiesen eine bessere
Koordination ihrer Gliedmaßen auf als jene, die nur Wachstumshormone
und entzündungshemmende Medikamente oder keine Behandlung
erhielten. 30 Prozent der transplantierten Zellen überlebten, wenn der
Eingriff zwei bis drei Wochen nach der Verletzung der Wirbels
stattfand. Dieser Wert sank auf 5 Prozent, wenn die Transplantation
zwischen sechs und acht Wochen nach der Verletzung stattfand. Fehling
nimmt an, dass die im Laufe der Zeit stattfindende Vernarbung der
Wunde den Erfolg der Behandlung beeinträchtigen kann. Den f
Studie verwendeten Ratten wurde eine Schädigung des Rückenmarks
zugefügt, die ungefähr jener entspricht, die ein Mensch bei einem
Autounfall erleiden kann.
Phillip Popovich von der Ohio State University erklärte gegenü
Scienstist, dass dieser spezielle Cocktail eine entscheidende Rolle bei
Behandlungsansätzen mit Stammzellen spielen könnte. Er ist jedoch nur
vorsichtig optimistisch, da diese Ansatz beim Menschen aufgrund seiner
Komplexität schwierig einzusetzen sein könnte. "Den Patienten wird nich
einfach eine Tablette oder eine Injektion verabreicht werden k
Allein in Amerika erleiden jährlich rund 8.000 Menschen vor allem bei
Verkehrsunfällen Verletzungen der Wirbelsäule.
Quelle: pte
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Neue Therapie bei Verletzungen des Rückenmarks
Worcester, Massachusetts, November 2 (ots/PRNewswire) - Die Total
ReCord, Inc. mit Sitz in Massachusetts, ein Early-Stage-Unternehmen,
welches speziell zum Zweck der Entwicklung und Vermarktung neuer
Therapien für neurodegenerative Krankheiten gegründet wurde, plant
Anfang des Jahres 2006 den Beginn klinischer Versuche mit einer neuen
Behandlung von Patienten mit Rückenmarksverletzungen.
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Bild: Photocase
RMx(TM), das führende Produkt der Total ReCord, ist eine neue nicht
zelluläre, nicht Medikamenten-basierte Klasse der Biotherapeutika, die
sich auf die natürlichen regenerativen Prozesse des Körpers zur
Stimulierung des Wachstums von neuem Gewebe des zentralen
Nervensystems stützt. "RMx ist eine vielversprechende Alternative zu
Embryonalstammzellen, die ein erhebliches Potential bei der Behandlung
von Rückenmarksverletzungen haben können," sagt Dr. John McDonald,
der Executive VP und Direktor des International Center for Spinal Cord
Injury beim Kennedy Krieger Institute.
Die regenerative Matrix von RMx stellt eine neue Behandlungsmethode
bei Rückenmarksverletzungen dar, sie in vorklinischen Studien an
Tiermodellen bereits vielversprechende Ergebnisse gezeigt hat. Total
ReCord hat RMx auf der Grundlage des Prinzips der Unterdrückung
gewisser Wundheilungsprozesse entwickelt, wodurch die Regeneration
des Gewebes des Zentralnervensystems (CNS) beeinträchtigt und
gleichzeitig die wünschenswerten Eigenschaften dieser Prozesse
verbessert wird.
RMx wirkt zunächst so, dass es die Stelle des geschädigten Gewebes
säubert und für neues Zellwachstum sorgt. Danach verlangsamt RMx die
Bildung von Narbengewebe, das die Regeneration der überlebenden
Axone hemmen kann, während es gleichzeitig die Bildung neuer
Blutgefässe fördert. Beide Prozesse sind für die Bildung von neuem,
gesundem CNS-Gewebe entscheidend. Weiterhin besitzt RMx bestimmte
stimulierende Wirkungen auf die Bildung und Elongation neuer Neuriten.
Nachdem sich dieses neue Gewebe gebildet hat, kann es darauf trainiert
werden, so im Körper zu wirken, dass die Bewegung wiederhergestellt
wird, dass bei Patienten mit Rückenmarksverletzungen sogar Schritte
unter Belastung durch das Körpergewicht möglich werden.
In vorklinischen Studien konnten sich Tiere, die eine traumatische
Schädigung des Rückenmarks erlitten hatten und anfänglich vollst
gelähmt waren, bald nach der Behandlung mit RMx wieder bewegen. In
den meisten Fällen konnten sie Schritte unter Belastung durch das
Körpergewicht machen. Total ReCord ist zuversichtlich, dass die in den
Tierversuchen erfolgreich angewandten Humanimplantate bei der
Behandlung von Patienten mit Rückenmarksverletzungen wirksam sein
werden. Das Ausmass der mit Hilfe von RMx möglicherweise erreichten
Genesung bei Patienten wird jedoch erst nach den klinischen Studien am
Menschen deutlich. RMx hat ausserdem erwiesenermassen keine
toxischen Nebenwirkungen bei Tieren gezeigt.
Der Gründer und CEO Jan-Eric Ahlfors ist zuversichtlich, dass RMx nach
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Der Gründer und CEO Jan-Eric Ahlfors ist zuversichtlich, dass RMx nach
den ersten Phasen der klinischen Versuche am Menschen mit hoher
Priorität zur Genehmigung durch die FDA vorbereitet wird und sogar bal
bei Zuständen angewendet werden kann, die Patienten für Jahrzehnte
permanent an den Rollstuhl gefesselt haben. Die Innovationen der Total
ReCord können möglicherweise die Bewegungsfähigkeit von Opfern von
Lähmungen, Schlaganfällen und Multipler Sklerose wiederherstellen.
Quelle: Total ReCord, Inc.
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Chirurgischer Eingriff zur Blasenkontrolle bei
Querschnittgelähmten - Klinik Tübingen bietet Innovation erstmals
auch in Europa an
Tübingen (pte) - 08.09.2005 - Bisher waren Patienten mit einer
Querschnittlähmung auf Hilfsmittel wie Katheter oder Windeln
angewiesen, da sie zumeist ihre Blasenfunktion nicht kontrollieren
konnten. Am Universitätsklinikum Tübingen http://www.medizin.uni
tuebingen.de wird jetzt europaweit zum ersten Mal eine Operation
angeboten, die eine Kontrolle der Blasenfunktion wieder möglich macht.
Möglich wird die neuerliche Kontrolle der Blasenfunktion durch die
operative Umleitung von Nervenbahnen. Dabei werden Nerven eines
Rückenmark-Reflexbogens aus dem Oberschenkel auf den Reflexbogen
der Harnblase umgeleitet. Durch die Auslösung eines Reizes am
Oberschenkel kann dann über diese Umleitung die Blase wieder
gesteuert werden. Nach bisherigen Erfahrungen dauert dies zwischen
sechs und 12 Monaten. Der erste Patient, ein 25-jähriger Mann, der vor
zwei Jahren bei einem Unfall gelähmt wurde, konnte gestern, Mittwoch,
erfolgreich operiert werden. Dabei waren Experten der urologischen
Uniklinik, der neurochirurgischen Uniklinik und ein Fachmann f
Querschnittgelähmte der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik
Tübingen tätig.
Neu ist diese Methode allerdings nicht, denn der chinesische Mediziner
Chuango Xiao entwickelte in den vergangenen Jahren eine neue
Operationstechnik im Tiermodell und hatte diese bereits erfolgreich
angewendet. Dabei kehrte die Blasenfunktion im Durchschnitt nach 12
bis 18 Monaten bei 67 Prozent der Patienten zurück. An mehr als 100
Patienten, bei manchen lag der Zeitpunkt der Lähmung bis zu 15 Jahre
zurück, konnte die Methode erfolgreich angewendet werden. Die
Erfolgschancen lagen zuletzt bei 80 Prozent.
"Wir hoffen natürlich auch auf solche hohen Erfolgschancen", erkl
Sievert, Oberarzt der urologischen Klinik am Universitätsklinikum
Tübingen zu pressetext. Sievert hat mehr als zehn Jahre Erfahrung in de
sakralen Neurostimulation und wurde in der Technik von Xiao pers
unterrichtet. "Wir wollen die Methode noch weiter verfeinern", erkl
Mediziner. Eine der wesentlichen Grundvoraussetzungen sei eine gute
Kooperation der verschiedenen Spezialisten miteinander. Etwa 30 bis 40
Patienten pro Jahr erwarten die Tübinger Experten. Im Gespr
pressetext schließt der Experte auch Operationen an Patienten aus
anderen EU-Staaten nicht aus. "Hier geht es letztlich um die finanzielle
Abklärung mit den Krankenkassen", meint Sievert. Auch ein Weitergebe
des Wissens an andere Kliniken sei vorstellbar.
Da der operative Eingriff sehr komplex und anspruchsvoll ist und
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Da der operative Eingriff sehr komplex und anspruchsvoll ist und
verschiedene Spezialisten und auch technisches Equipment erforderlich
ist, kann er nur in einer Universitätsklinik durchgeführt werden, gibt der
Experte zu bedenken. An der Uniklinik Tübingen soll dieser Eingriff
möglichst bald ins "normale Operationsrepertoire" aufgenommen
werden. Lediglich bei frisch Rückenmarksverletzten müsse ein Zeit
abgewartet werden, da es eventuell zu einer Normaliserung kommen
könne. Die fehlfunktionierende Blase verursacht bei Querschnittpatiente
ein beträchtliches medizinisches und soziales Problem. Bisher gab es
keine befriedigende therapeutische Möglichkeit. Darüber hinaus ist im
Vergleich zu den bisherigen Therapieansätzen keine ausgedehnte
Nervendurchtrennung oder sehr teures Implantatmaterial notwendig.
Quelle: pte
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Beinbewegung trotz Querschnittslaehmung
20.12.04 - Einem jungen Wissenschafter der Technischen Universit
Wien ist es gelungen, durch den Nachweis neuronaler
Mustergenerationen aufzuzeigen, wie bei Querschnittslähmung
Beinbewegungen durch Rückenmarkstimulation ausgelöst werden
können.
Wien (TU) Bisher ist es medizinisch nicht möglich, eine komplette
Querschnittslähmung so zu überwinden, dass die Beine wie beim
natürlichen Gehen wieder vom Rückenmark gesteuert werden k
Kooperation mit Wissenschaftern aus Houston und Wien hat Karen
Minassian im Zuge seiner Dissertation an der Technischen Universit
(TU) Wien die neuronalen Muster zur Steuerung der Beinbewegung
analysiert und herausgefunden, wieso diese Bewegungen durch relativ
simple Neuroprothesen angesprochen werden können. Damit wurde
nachgewiesen, dass in unserem Rückenmark neuronale
Mustergeneratoren zur Steuerung der Beinbewegung existieren. F
Menschen mit einer Querschnittslähmung besteht ein
Hoffnungsschimmer, wieder gehen zu können.
Eine Querschnittslähmung entsteht durch eine Schädigung des
Rückenmarkquerschnitts, wodurch Nervenbahnen nicht mehr leiten und
motorische, sensible und vegetative Bahnen ausfallen. Die Folge ist, das
die Nerven ab dem geschädigten Rückenmarkbereich über das Gehirn
nicht mehr aktiviert werden können, was zum Beispiel die willentliche
Steuerung der Beine verhindert.
Eine relativ simple Neuroprothese, die jetzt schon zur Unterdr
Spasmen bei Querschnittpatienten verwendet wird, erlaubt es, bei
geeigneter Positionierung die neuronalen Mustergeneratoren im
Rückenmark anzusprechen. Die Elektrode ist ein Dipol, die im
Wirbelkörper, aber außerhalb der Rückenmarksflüssigkeit, implantiert
wird. Modellrechnungen und Datenanalysen erklären, dass in den
sensorischen Fasern der unteren Extremitäten künstliche neuronale
Signale erzeugt werden können. Der gepulste Elektrodenstrom generiert
in den Nervenfasern eine gleichmäßige Folge von Nervenimpulsen, die
sich ins Rückenmark fortpflanzen. Dort werden nach mono- oder
polysynaptischer Verschaltung Mustergeneratoren für die Beinbewegung
aktiviert, die im gesunden Menschen über Bahnen vom Gehirn
kontrolliert werden. Die Hauptcodierungsmechanismen sind also hier
offensichtlich einfacher als man ursprünglich vermutet hat. Alleine durch
Ändern des Stimulationsfrequenzbereichs kommt man von einer
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Ändern des Stimulationsfrequenzbereichs kommt man von einer
einfachen Beindurchstreckung zu rhythmischen schrittähnlichen
Bewegungsmustern.
Für seine Forschungsergebnisse, die in seiner Dissertation "Modeling of a
human spinal pattern generator for locomotion and its activation by
electrical epidural stimulation" beschrieben sind, wurde Karen Minassian
von der TU Wien mit dem TU-BioMed Preis 2004 ausgezeichnet. Der
Preis wird zum dritten Mal verliehen und ist mit einer Dotation von 500,
Euro als Anerkennungspreis für die beste Diplomarbeit oder Dissertation
auf dem Gebiet der biomedizinischen Technik zu verstehen. Die
Preisverleihung erfolgt am 21. Jänner 2005.
Karen Minassian wurde in Teheran geboren, studierte an der TU Wien
Technische Physik und ist derzeit am Ludwig Boltzmann Institut f
Elektrostimulation und Physikalische Rehabilitation beschäftigt.
Minassians Dissertation ist eine von vier Dissertationen, die fü
heurigen BioMed-Preis nominiert wurde. Frank Rattay, Leiter der
Forschungsgruppe TU-BioMed an der TU Wien: "Für den Preis wurden
beachtenswerte Arbeiten eingereicht; jede einzelne erschließt ein
interessantes Thema und besticht durch die fachliche Qualifikation der
jungen Wissenschafterinnen und Wissenschafter. Wegen der
hervorragenden bereits international präsentierten Resultate haben wir
uns für die Dissertation von Karen Minassian entschieden."
Quelle : Technische Universität Wien
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Tunnel für Nervenfasern
17.8.2004 - Patienten mit Verletzungen des Rückenmarks könnten
vielleicht von einer Technik profitieren, die zwei kanadische
Chemikerinnen ersonnen haben. Im Fachblatt "Biomaterials"
präsentieren die Forscherinnen ein von regelrechten Tunneln
durchzogenes Gel, das das Wachstum von Nervenfasern in geordnete
Bahnen lenken und beschleunigen kann.
"Wir müssen die Zellen dazu bringen, in eine bestimmte Richtung zu
wachsen", erläutert Molly Shoichet von der University of Toronto. Auf
diese Weise werde die von den sprossenden Nervenfasern zu
überbrückende Entfernung minimiert und damit der Heilungsprozess
beschleunigt.
Shoichet und ihre Mitarbeiterin Tina Yu stellten ihr Gel durch
Polymerisation von 2-Aminoethyl- und 2-Hydroethyl-Methacrylat her.
Eingebettet in das Material waren einige Hundertstel Millimeter feine und
mehrere Millimeter lange Fäden aus einem weiteren, leicht abbaubaren
Polymer. Nach Auflösen dieser Fäden verblieben lang gestreckte
Hohlräume in dem Gel. In diese Tunnel injizierten die Forscherinnen
schließlich Bruchstücke von Laminin-Proteinen, die die Anlagerung und
das Einwachsen von Nervenfasern fördern.
Wie die Chemikerinnen berichten, war ihre Lock-Strategie erfolgreich.
"Wenn die Nervenzellen vor den Kanalöffnungen platziert werden,
reagieren sie auf die Peptide wie auf Brotkrumen und folgen ihnen",
erläutert Shoichet. In diesen Kanälen sei das Wachstum der
Nervenfasern deutlich rascher erfolgt als in Kanälen ohne "Lockstoff". Di
http://www.handicap-network.de/handicap/Handicaps/querschnitt/queri.htm
03.01.2007
HANDICAP-NETWORK / Querschnittlähmung - Die Nachrichten
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Nervenfasern deutlich rascher erfolgt als in Kanälen ohne "Lockstoff". Di
Forscherin warnt allerdings vor Hoffnungen auf einen baldigen Einsatz
des Tunnel-Gels. Nach den Versuchen an Zellkulturen ständen zun
Tierversuche und erst später eventuell klinische Studien an.
Forschung: T. Tina Yu und Molly S. Shoichet, Department of Chemistry
und Department of Chemical Engineering and Applied Chemistry,
University of Toronto, Ontario
Online-Veröffentlichung Biomaterials, DOI
10.1016/j.biomaterials.2004.05.012
Quelle: Scienceticker
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Hoffnung auf neuen Behandlungsansatz bei
Querschnittslähmungen
09.03.2004 - Im Deutschen Krebsforschungszentrum konnten
Wissenschaftler kürzlich an Mäusen zeigen, dass eine Querschnitts
lähmung durch Blockade des programmierten Zelltods rückgä
gemacht werden kann. Querschnittslähmungen sind meist die Folge von
Verletzungen des Rückenmarks bei Unfällen, können aber auch durch
Tumorerkrankungen hervorgerufen werden. Ist das Rückenmark
durchtrennt, werden Informationen vom Gehirn nicht mehr an die
Gliedmaßen weitergeleitet. Nach der eigentlichen Verletzung der
Nervenbahnen laufen biologische Prozesse ab - wie z. B. der
programmierte Zelltod (Apoptose) – die das verletzte Gewebe noch
weiter zerstören und dadurch zur dauerhaften Lähmung führen. Dr. Ana
Martin-Villalba und Mitarbeiter aus der Abteilung Immungenetik unter
der Leitung von Professor Dr. Peter Krammer beschreiben in der
neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature Medicine*, dass
die Blockade eines Schlüsselmoleküls der Apoptose die Fähigkeit zur
koordinierten Bewegung der gelähmten Extremitäten wieder herstellt.
Mit spezifischen Antikörpern blockierten die Wissenschaftler das Protein
CD95 L, das in Zellen, die das spezifische Rezeptorprotein CD95 tragen,
die Selbstmordkaskade auslöst. Nach gezielter Verletzung des
Rückenmarks schnitten die antikörperbehandelten Mäuse bei speziellen
Geschicklichkeitstests deutlich besser ab als die Kontrolltiere. Im
Gewebeschnitt ließen sich bei den behandelten Tieren außerdem wieder
auswachsende Nervenfasern jenseits der Stelle der Verletzung
nachweisen. Die Antikörperbehandlung verhinderte auch das Absterben
der Oligodendrozyten, die die kabelartigen Nervenfasern elektrisch
isolieren und so die Signalübertragung erst ermöglichen. Bei unter
40jährigen sind Hirn- und Rückenmarksverletzungen die Hauptursache
für Tod und Schwerbehinderung. Die gezielte Blockade der Apoptose
könnte in Zukunft eine Möglichkeit darstellen, verletzte Nerven vor
weiterer Zerstörung zu schützen und so einer lebenslangen Lä
vorzubeugen.
*Deana Demjen, Stefan Klussmann et al.: Neutralization of CD95 ligand promotes regeneration
and functional recovery after spinal cord injury. Nature Medicine, April 2004
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum
http://www.handicap-network.de/handicap/Handicaps/querschnitt/queri.htm
03.01.2007
HANDICAP-NETWORK / Querschnittlähmung - Die Nachrichten
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Querschnittslähmung: In Sachen Therapie tut sich was
28.07.03
Bundesweit gibt es etwa 100 000 querschnittsgelähmte Menschen. Jede
Jahr kommen etwa 1000 unfallbedingte Fälle hinzu, mit einer deutliche
Steigerung in den vergangenen zehn Jahren, teilt die Deutsche Stiftun
Querschnittlähmung
mit.
Zugleich
haben
sich
auch
di
Therapiemöglichkeiten
wesentlich
verbessert.
Dabei
bleibe
di
Rehabilitation nach einem Unfall das A und O der Behandlung, berichte
der Neurologe Andreas Schmitt vom Aachener Forschungszentrum f
Querschnittlähmung.
So hat man herausgefunden, dass es möglich ist, buchstäblich ohne Kop
zu laufen, weil sich das Rückenmark auch ohne Verbindung zum Gehir
Bewegungsmuster
merken
kann.
Daher
versucht
man
m
systematischem Gehtraining auf einem Laufband, frisch operiert
Patienten so schnell wie möglich zum Laufen zu bringen. Um di
Laufbandtherapie flächendeckend umzusetzen, fehlen in Deutschlan
allerdings noch genügend erfahrene Therapeuten.
Auch die „Funktionelle Elektrosimulation“ ist eine Entwicklung de
vergangenen Jahre. Die Neuroprothese wird überwiegend eingesetzt, um
Patienten das Greifen zu ermöglichen: Dafür werden Elektroden auf Han
oder Arm geklebt oder direkt unter die Haut gepflanzt. Wenn de
Gelähmte einen Becher greifen will, legt er seine Hand darum, dr
der anderen auf eine Art Fernsteuerung und löst einen Impuls aus. Sein
Muskeln ziehen sich zusammen, die Finger krümmen sich.
Die
Elektrosimulation
wird
heute
auch
eingesetzt,
um
Querschnittsgelähmten das Stehen oder sogar Gehen an Kr
ermöglichen. Der Erfolg des Gehens unter Strom ist jedoch bescheiden
Jeder Schritt ist äußerst anstrengend, weil nur bestimmte Muskelgruppe
angeregt werden, sich zu strecken oder zusammenzuziehen. Sicherlic
sei dies nicht die Therapie der Zukunft, sagt Schmitt.
Quelle: www.gesundheitspilot.de
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Querschnittslähmung: Rückenmark kann gehen lernen
Verletzungen des Rückenmarks haben schwere Behinderungen
bis hin zur Querschnittslähmung zur Folge.
Bisher sind diese Verletzungen nicht zu beheben. Ergebnisse aus
Tierexperimenten machen aber Hoffnung, unterbrochene Nervenbahnen
teilweise wieder herstellen zu können.
Betroffene können schon heute dank neuartiger
Rehabilitationsmethoden ein gewisses Maß an Selbstständigkeit
zurückgewinnen.
Gerade arbeiten die Paraplegikerzentren fast ausgiebig mit Therapien
zur Unterstützung der Restfunktion des Rückenmarks. So wird das
menschliche Rückenmark zur Remobilisierung seiner motorischen
Programme trainiert. 90 % der Patienten sind nach einem
http://www.handicap-network.de/handicap/Handicaps/querschnitt/queri.htm
03.01.2007
HANDICAP-NETWORK / Querschnittlähmung - Die Nachrichten
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Programme trainiert. 90 % der Patienten sind nach einem
systematischen Gehtraining auf dem Laufband in der Lage, Kurzstrecken
an Stöcken zu bewältigen.
Auch sog. Neuroprothesen setzen bei den Restfunktionen an: Muskel
werden mittels elektrischer Impulse zur Kontraktion veranlasst. Manch
Patienten können nach einer Trainingsphase vorher nicht m
motorische Leistungen wieder ausführen. Die Lebensqualit
Betroffenen wird durch die Möglichkeit, Schraubverschlüsse zu
oder dasTelefon abzunehmen, massiv erhöht. Das gesch
Nervensystem stellt sich auch hier als anpassungsfähig heraus.
Ob die Querschnittslähmung jemals vollständig geheilt werden kann
Der Zürcher Hirnforscher Martin Schwab meint: "Der Schritt dahin is
noch
sehr
gross."
Einmal
durchtrennte
Nervenfasern
de
Zentralnervensystems wachsen nicht mehr zusammen, weil die H
der Nervenfasern Substanzen ausscheiden, die das Wachstum hemmen.
Weltweit sind viele Forschungsteams dabei, dieses Phä
Therapieentwicklung für die Querschnittslähmung zustudieren. In de
letzten 15 Jahren hat die Forschung tatsächlich große Fortschritte erzielt
Die Hemmung des Nervenwachstums konnte beispielsweise bei Ratte
mittels Antikörpern ausgeschaltet werden; die verletzten Nervenfaser
begannen wieder zu wachsen,gleichzeitig wurden auch die motorische
Fähigkeiten markant verbessert.
In anderen Projekten setzen die Forscher Brücken zwischen di
getrennten Nervenstümpfe ein. Sie helfen den Nervenfasern bei de
Überwindung des Narbengewebes, welches sich nach der Verletzun
bildet. Diese Technik funktioniert am besten mit Materialien, di
Wachstumsfaktoren oder sog. neuronale Stamm-zellen enthalten
Obwohl diese Ergebnisse ermutigend sind, darf man sie nich
überbewerten. Noch ist die Forschung nicht so weit.
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Neue Behandlungsmethode: Hoffnung für Querschnittsgel
London – Querschnittsgelähmte können auf Heilung hoffen. Britischen
Forschern ist es nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt"
gelungen, gelähmte Ratten wieder zum Laufen zu bringen. Die Chancen
stehen nach Angaben der Mediziner nicht schlecht, dass die
Behandlungs-methode auch auf Menschen übertragbar ist.
Normalerweise wachsen durchtrennte Nerven nicht wieder zusammen.
Narbengewebe und verschiedene Hemmstoffe verhindern, dass die
Nervenfasern neu sprießen. Vor allem Proteine mit langen Ketten von
Zuckermolekülen stören das Zusammenwachsen. Die Idee der
Wissenschaftler war daher, diese Proteine zu zerstören. Mit Hilfe des
Enzyms Chondriotinase ABC gelang es den Forschern, den Ratten einen
Teil ihrer Bewegungsfähigkeit zurückzugeben. Bisher ist es noch keinem
Arzt gelungen, einen Querschnittsgelähmten vollständig zu heilen. Auf
dem Welt-Wirbelsäulen-Kongress in Berlin vor zwei Jahren zum Beispiel
sorgte ein italienischer Chirurg mit dem angeblichen Erfolg seiner
unkonventionellen Operationen für großes Aufsehen. Doch seine
Experimente sind nach wie vor stark umstritten. Der Chirurg hatte von
der Schulter aus einen Armnerv zum wichtigsten Hüftmuskel umgeleitet
Einige Ärzte bezeichneten die Operation als "einmalig und sensationell".
Andere Experten, darunter der Neurobiologe Martin Schwab von der
http://www.handicap-network.de/handicap/Handicaps/querschnitt/queri.htm
03.01.2007
HANDICAP-NETWORK / Querschnittlähmung - Die Nachrichten
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Universität Zürich, wollten in Berlin jedoch nicht in die Lobeshymnen
einstimmen. Sie fürchten vielmehr, dass euphorische Berichte
Operationen bei Patienten falsche Hoffnungen weckten. Denn
chirurgische Verfahren würden bereits seit Jahren angewandt. Vor allem
so der Hauptkritikpunkt, blieb der italienische Mediziner den Beweis
schuldig, dass die Fortschritte seines Patienten tatsächlich ein
Operationserfolg sind. Von Heilung kann ohnehin nicht die Rede sein:
Außer den Beinmuskeln sind alle anderen Muskeln im unteren Teil seines
Körpers gelähmt und taub.
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