Chemische Industrie
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Chemische Industrie
Nr. 51 I June 2014 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte www.kgcci.com I www.ahk.de Chemische Industrie Kompakt Chemische Industrie in Korea investiert in neue Anlagen Recht Gewerblicher Rechtsschutz Konjunktur Wirtschaftstrends Korea Kommentar Chemische Industrie Die chemische Industrie hat durch die zentrale Rolle, die sie innerhalb der industriellen Entwicklung Koreas gespielt hat, einen erheblichen Beitrag zum „Wunder am HanFluss“ geleistet. Dies ist besonders deshalb bemerkenswert, da Korea selbst über wenige der Rohstoffe verfügt, die es seit den siebziger Jahren mit stets wachsendem Volumen in zahlreiche chemische Produkte veredelt. Das wohl bedeutsamste Beispiel ist hier die starke koreanische Petrochemie. Nach kräftigem Wachstum des koreanischen Chemiemarkts in den vergangenen Jahrzehnten hat das Marktvolumen von 2011 bis 2012 um 4,3% auf 180,8 Bill. Won (etwa 125 Mrd. Euro) zugenommen. Und auch langfristig stehen die Zeichen auf Wachstum. Dies hängt beispielsweise mit dem voranschreitenden Ausbau koreanischer Kompetenzen in neuen Technologiefeldern zusammen, die oft die Verwendung spezieller High-TechMaterialien nötig machen. Folglich gehört Korea nicht nur zu den wichtigen Produzenten, sondern verfügt selbst auch über einen hohen Bedarf an chemischen Erzeugnissen. Dieser wird auch durch Importe - vor allem aus Japan, China, USA und auch Deutschland - gedeckt. So hat Korea 2013 knapp 47 Mrd. USD an chemischen Erzeugnissen aller Klassen importiert. Hierbei sind deutsche Unternehmen aufgrund ihrer hohen technologischen Leistungsfähigkeit oft erfolgreich. Deutsche Firmen haben Korea in den letzten Jahren zusätzlich als Produktions- sowie Forschungsstandort entdeckt. Vor allem die Nähe deutscher Chemie-Zulieferer zu koreanischen Großunternehmen kann zu einer gezielten Kooperation in Forschung und späterer Vermarktung führen. Auch auf Seiten der Regierung tut sich einiges. So wird zum ersten Januar 2015 eine neue Chemikalienverordnung eingeführt, nach dem europäischen Vorbild K-REACH genannt. Diese KORUM-Ausgabe bietet einen aktuellen Überblick über die chemische Industrie in Korea. The chemical industry, due to its central role within Korean industrial development, has strongly contributed to the “Miracle of the Han River”. Barbara Zollmann Secretary General Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer [email protected] This fact is especially remarkable since South Korea possesses little of the resources which it has been processing into various chemical products since the seventies. The arguably most important example at this is the petrochemical industry which accounts for a major share in Korean chemical production. After the Korean chemical market’s volume has been recording strong growth over the past decades, it has reached a new height in 2012, growing by 4.3% to a total of 180.8 trillion Won (approximately 125 billion Euro). And for the future as well, the signs point towards sustained growth. One reason for this positive outlook can for example be seen in the strong Korean position within new technology fields, which fuels the demand for high tech materials. Hence, Korea is not only a major producer but also an important consumer - and importer - of chemical products. Main sources for Korean chemical imports are Japan, China, the United States, and Germany. In 2013, Korea imported around 47 billion USD worth of chemical products of all classes. Here, German companies often succeed due to their strong technological capabilities. German firms have furthermore discovered Korea as a production- as well as R&Dlocation. Especially close vicinity of German suppliers to large Korean conglomerates can facilitate cooperation in R&D which then can also lead to strong sales for the German firm. On part of the Korean government there is also some movement within the chemical industry. Starting from January 1, 2015, K-REACH, a new chemicals regulation named after its European model, will be introduced. This issue of KORUM provides an up to date overview of the chemical industry in Korea. KORUM Nr. 51 | June 2014 3 KGCCI Exhibition and Business Delegation Support Local expertise and support is the key to success for international exhibitors at trade fairs and business delegations. KGCCI provides that expertise to its clients: Exhibition Support for German and Korean Companies • Organization of booth set-up and promotion activities • Local support for a professional presentation at trade fairs in Korea and Germany Business Delegations • Arrangement of complete business trips to Germany and Korea • Organization of events, seminars, business matchmaking and other networking opportunities With over 30 years of experience, KGCCI is your first partner in international trade fair and business delegation consulting. 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Für das Gesamtjahr liegen die Erwartungen zwischen 3,7 und 4,0%, und auch für 2015 sind die Prognosen positiv. Kontakte News and People 26 Contacts 27 New Members 28 Upcoming 28 24 Kontrakte Korea Life The Misery of Hagwon 29 Das Thema gewerblicher Rechtsschutz gewinnt in Korea vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen weiter an Bedeutung. Möglicherweise kostspieligen Zivil- und Kriminalfällen sollten Unternehmen unbedingt durch geeignete Schutzmechanismen vorbeugen. KORUM Nr. Nr. 51 51 || June June 2014 2014 55 KORUM Kompakt Branche kompakt - Chemische Industrie Frank Robaschik Despite the lack of local resources, the chemical and petrochemical industries make up a large sector within the South Korean economy. Also for German and other foreign firms the country is attractive as an import market as well as a production location. Together with Japan, China, and the United States, Germany is one of the most important suppliers of chemical products to Korea. Due to the strong position of South Korea in electronics, the country is also an important buyer of electronic chemicals. Marktentwicklung/-bedarf Der koreanische Chemiemarkt hatte 2012 nach Angaben des staatlichen "Mining and Manufacturing Survey" ein Volumen (Inlandsproduktion + Importe - Exporte) von 180,8 Bill. Won (rund 125 Mrd. Euro; durchschnittlicher Devisenkurs 2012: 1 Euro = 1.448 Won). Dies umfasst die Segmente Basischemikalien, Farben und Lacke, Agrarchemikalien, Arzneimittel, Kosmetika, Chemiefasern, Kunststoffe in Vorformen und Kunststoffprodukte. Hinzu kamen Mineralölerzeugnisse in Höhe von etwa 125 Bill. Won. Aufgrund nicht eindeutiger Definitionen sollten die Angaben jedoch nur als Annäherungswerte verstanden werden. Die petrochemische Industrie ist einer der Schlüsselsektoren der südkoreanischen Wirtschaft. Das Land gehört weltweit zu den wichtigsten Rohölverarbeitern und will zu einer Drehscheibe der Erdölindustrie in Nord- 6 KORUM Nr. 51 | June 2014 ostasien werden. Ende 2012 stellte die Korea National Oil Corporation (KNOC) eine Speicheranlage für 8,2 Mio. Barrel Erdöl in Yeosu (Provinz South Jeolla) fertig. Der Grundstein für weitere Speicher in Ulsan wurde im November 2013 gelegt. Mit Investitionen von rund 1,5 Bill. Won bis 2020 sollen Lagermöglichkeiten für 28,4 Mio. Barrel Erdöl und acht Kais für Öltanker entstehen. Der Inlandsbedarf an Ethylen wuchs 2013 nach Angaben der Korea Petrochemical Industry Association (KPIA) um 3,8% auf 7,34 Mio. t. Für 2014 erwartet der Verband ein Plus von 3,0%. Bei Paraxylol sind mehrere Fertigungsanlagen mit einer Kapazität von jeweils mindestens 1 Mio. t pro Jahr im Bau. Die südkoreanische Nachfrage nach Harzen stieg laut KPIA 2013 um 5,4% auf 5,61 Mio. t. Für 2014 rechnet der Verband mit einem Wachstum von 3,5%. Südkorea zeigt großes Interesse an Kohlenstoffmaterialien. Toray Advanced Materials Korea, Hyosung und Taekwang Industrial produzieren bereits Karbonfasern in Korea, und GS Caltex plant eine Fertigung. Im Juni Absatz chemischer Erzeugnisse in Südkorea Sparte Pharmazeutika Farbstoffe, Pigmente, Farben und Lacke Kosmetika, Seifen, Toilettenartikel Pestizide, Düngemittel Chemiefasern Halb- und Fertigwaren aus Kunststoff Kunststoffe in Primärformen Basischemikalien in Mrd. Won, Veränderung in % 2011 14.904 9.329 8.831 3.308 4.631 41.296 22.699 68.311 2012 14.794 9.072 9.531 3.933 5.075 43.844 26.620 67.930 Veränderung 2012/11 -0,7 -2,8 7,9 18,9 9,6 6,2 17,3 -0,6 Quellen: Statistics Korea; koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis; Berechnungen von Germany Trade & Invest Kompakt 2013 vereinbarten SGL Carbon und Samsung Petrochemical eine Kooperation bei der Entwicklung neuer industrieller und elektronischer Anwendungen für KarbonfaserVerbundwerkstoffe. Da südkoreanische Firmen in einigen Bereichen der Elektronik an der Spitze der weltweiten Entwicklung stehen, ist das Land ein interessanter Markt für elektronische Chemikalien. So will BASF 2014 mit der Sungkyungkwan Universität in Suwon (Provinz Gyeonggi) ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Elektronikmaterialien gründen. Henkel eröffnete im Januar 2014 ein technisches Zentrum in Seoul zur Entwicklung von Laminier- und Strukturklebstoffen für Displays. Auch zahlreiche andere internationale und koreanische Firmen bie- ten Chemikalien für Südkoreas Halbleiter-, Flachbildschirm-, LED-/OLED-, Handy-, Photovoltaik- und Batterieproduktion an. Bei Batterien für Hybrid- und Elektroautos sind LG Chem, Samsung SDI und SK Innovation wichtige Anbieter. Firmen wie Kokam, LSIS, LG Chem, Samsung SDI, SK Innovation und Hyosung sind bei Energiespeichersystemen (ESS) aktiv. POSCO will bis 2015 einen Natrium-Schwefel-Akku für große Energiemengen kommerzialisieren. Auch die Inlandsproduktion von Batteriechemikalien steigt. Bei polykristallinem Silizium für fotovoltaische Anwendungen will Marktführer OCI seine Kapazitäten bis zum dritten Quartal 2015 um weitere 10.000 t auf dann 52.000 Produktion in der Chemieindustrie in Südkorea Bereich Pharmazeutika Farbstoffe, Pigmente, Farben und Lacke Kosmetika und Körperpflegemittel, davon Kosmetika Pestizide, Düngemittel Chemiefasern Halb- und Fertigwaren aus Kunststoff Kunststoffe in Primärformen Basischemikalien in Mrd. Won, Veränderung in %*) 2011 11.553 8.609 8.024 5.422 3.312 5.884 42.075 40.643 73.843 2012 11.270 8.630 8.851 6.132 3.800 6.326 45.349 44.829 74.372 Veränderung 2012/11 -2,5 0,2 10,3 13,1 14,7 7,5 7,8 10,3 0,7 *) Angaben für Unternehmen mit zehn oder mehr Mitarbeitern Quelle: Statistics Korea Einfuhr ausgewählter Chemieerzeugnisse nach Südkorea SITC 51 52 53 54 55 56 57 58 59 Summe t pro Jahr erhöhen. Hanwha Chemical will im ersten Halbjahr 2014 die Produktion in einem Werk in Yeosu mit einer Kapazität von 10.000 t pro Jahr aufnehmen. Die Nachfrage nach Farben und Lacken sank 2013 leicht. Während der Bedarf im Maschinenbau, in der Kfz-Industrie und in der Bauindustrie zunahm, verringerte er sich im Schiffbau deutlich. Die Aussichten für 2014 sind positiv. So stieg der Auftragseingang im Schiffbau zuletzt deutlich, und auch der Maschinenbau und die Kfz-Industrie sind optimistisch für 2014. Der Einzelhandelsumsatz mit Kosmetika stieg 2013 um 5,7% auf 14,9 Bill. Won. Gefragt sind unter anderem Hautpflegeprodukte und Sonnenschutzpräparate. Auch Pflegeprodukte für Männer erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Neben Marktführer Amorepacific ist LG Household & Healthcare ein weiterer großer Anbieter. Die längerfristigen Aussichten auf dem koreanischen Chemiemarkt sind in vielen Bereichen gut. Dabei profitiert die Branche unter anderem davon, dass sich Südkorea zukünftig verstärkt neuen Technologiefeldern zuwendet. Hierzu gehören zum Beispiel neuartige Displays, Batterien, Brennstoffzellen, hochfunktionale Textilien, innovative Werkstoffe und allgemein die Bio- und Nanotechnologie. in Mio. USD Produktgruppe 2012 Organische chemische Erzeugnisse Anorganische chemische Erzeugnisse Farbmittel, Gerbstoffe, Farben (und Lacke) Medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse Ätherische Öle, Körperpflege-, Putz- und Reinigungsmittel Düngemittel(ausgenommen solche der Gruppe 272) Kunststoffe in Primärformen Kunststoffe in anderen Formen als Primärformen Andere chemische Erzeugnisse und Waren 14.508 5.919 2.441 davon aus 2013 Deutschland (2013) 14.524 924 5.831 385 2.472 184 4.645 4.675 622 2.110 2.132 91 706 628 3 4.397 4.556 305 4.848 4.326 103 7.791 47.365 7.769 46.913 568 3.185 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis Deutsche Unternehmen werden aufgrund ihrer hohen technologischen Leistungsfähigkeit an diesen Entwicklungen partizipieren können. Denn koreanische Unternehmen hinken in vielen Bereichen technologisch hinterher. Dies gilt insbesondere für die zahlreichen kleinen und mittleren Betriebe. Diese sind oft nicht in der Lage, die finanziellen Mittel für größere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben aufzubringen. Produktion/Branchenstruktur Nach offiziellen Angaben gab es in Südkorea 2012 knapp 7.000 Branchenunternehmen (zehn oder mehr Mitarbeiter) mit insgesamt etwa 275.000 Beschäftigten. Sie produzierten chemische Erzeugnisse im Wert von KORUM Nr. 51 | June 2014 7 Kompakt 203,4 Bill. Won, 4,9% mehr als im Vorjahr. Die meisten Firmen sind klein oder mittelgroß. Etwa 83% haben weniger als 50 Mitarbeiter. Am anderen Ende des Spektrums gibt es einige sehr große Unternehmen. Marktführer ist LG Chem (http://www. lgchem.com) mit einem Umsatz 2013 von 23,1 Bill. Won. Zum Produktportfolio gehören Chemikalien und Polymere (PVC, ABS, Polystyrol etc.), industrielle Materialien (zum Beispiel Kunststoffe für die Autoindustrie) sowie Materialien für Informationstechnik und Elektronik. Samsung SDI (Umsatz 2013: 5,0 Bill. Won) übernimmt zum 1.7.2014 den Hersteller elektronischer Chemikalien Cheil Industries (http://www.cii.samsung.co.kr, 6,1 Bill. Won). In ihrem Bereich führend sind in der Petrochemie Lotte Chemical (http://www.lottechem.com; Umsatz 2013: 16,4 Bill. Won), SK Global Chemical (http://www.skglobalchemical.com; 15,9 Bill. Won), Samsung Total Geschäftspraxis Ausgewählte gesetzliche Regelungen und Zuständigkeiten für Chemikalien in Südkorea Produkt Bezeichnung des Gesetzes Zuständige Behörde Ministry of Trade, Industry & Hochdruckgase High-Pressure Gas Safety Control Act Energy Ministry of Agriculture, Food and Pestizide Agrochemicals Control Act Rural Affairs (http://www.mafra. go.kr) Act on the Registration and Evaluation Ministry of Environment (http:// Industriechemikalien of Chemicals (K-REACH), ab 1.1.15 www.me.go.kr) Toxic Chemicals Control Act Ministry of Environment POPs (Persistent Organic Pollutant) Ministry of Environment Control Act Ministry of Employment and Occupational Safety and Health Act Labor (http://www.moel.go.kr) Ministry of Health and Welfare (http://www.mw.go.kr) / Ministry Arzneimittel Pharmaceutical Affairs Law of Food and Drug Safety (http:// www.mfds.go.kr) Kosmetika Cosmetic Law Ministry of Health and Welfare Nahrungsmittelzusätze Food Sanitation Law Ministry of Health and Welfare Ministry of Science, ICT and Radioaktive Atomic Energy Law Future Planning (http://www. Substanzen msip.go.kr) (http://www.samsungtotal.com; 7,8 Bill. Won) und Yeochun NCC (http://www.yncc. co.kr; 7,7 Bill. Won), bei Farben KCC (http:// www.kccworld.co.kr; 3,2 Bill. Won), bei Kosmetika Amorepacific (http://www.amorepacific.com; 3,1 Bill. Won), bei Polyesterfolien und Spezialbeschichtungen SKC (http:// www.skc.co.kr; 2,6 Bill. Won), bei Agrarchemikalien Dongbu Hannong (http://www.agriculture.co.kr; 673 Mrd. Won) und bei Arzneimitteln Yuhan (http://www.yuhan.co.kr ; 932 Mrd. Won) und Green Cross (http://www. greencross.com ; 794 Mrd. Won). Auch ausländische Firmen engagieren sich in Südkorea. BASF ist einer der größten internationalen Investoren im Land und führend unter anderem bei Polyurethan. Bayer und Syngenta gehören zu den wichtigsten Anbietern von Agrarchemikalien. Bei Arzneimitteln sind von deutscher Seite unter anderem Bayer Healthcare, Boehringer Ingelheim und Merck in Südkorea vertreten. Merck ist daneben ein zentraler Zulieferer für die koreanische Flachbildschirmbranche. Linde produziert vor Ort Industriegase. Evonik stellt in einem Joint Venture mit SKC Wasserstoffperoxid her. Die größten Betreiber von Erdölraffinerien sind SK Energy (http://www.skenergy.com; Umsatz 2013: 68,4 Bill. Won), GS Caltex (http://www.gscaltex.co.kr; 78,1 Bill. Won), S-Oil (http://www.s-oil.com; 41,0 Bill. Won) und Hyundai Oilbank (http://www.oilbank. co.kr; 20,3 Bill. Won). Außenhandel Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest Kontaktadressen Bezeichnung AHK Südkorea Ministry of Trade, Industry & Energy Korea Petrochemical Industry Association Korea Chemicals Management Association Korea Specialty Chemicals Industry Association Korea Paint and Printing Ink Cooperative Korea Fertilizer Industry Association Korean Agricultural Chemicals Industrial Association Korea Federation of Plastic Ind. Cooperatives Radioaktive Substanzen 8 KORUM Nr. 51 | June 2014 Internetadresse http://korea.ahk.de http://www.motie.go.kr http://www.kpia.or.kr http://www.kcma.or.kr http://www.kscia.or.kr http://www.kpic.or.kr http://www.fert-kfia.or.kr http://www.koreacpa.org http://www.koreaplastic.or.kr Ministry of Science, ICT and Future Planning (http://www.msip.go.kr) Südkorea führt in erheblichem Umfang chemische Erzeugnisse ein. Die Bezüge sanken 2013 um 1,0% auf 46,9 Mrd. USD. Die Einfuhren aus Deutschland stiegen um 0,1% auf 3,2 Mrd. USD. Japan ist mit 14,0 Mrd. USD das mit Abstand wichtigste Lieferland. Die VR China rangierte mit 7,4 Mrd. USD an zweiter Stelle der Einfuhrrangliste, gefolgt von den USA mit 6,9 Mrd. USD und Deutschland. Frank Robaschik ist Korrespondent von Germany Trade & Invest in Korea. Kompakt Chemische Industrie in Korea investiert in neue Anlagen Paraxylol-Kapazitäten werden ausgebaut / Deutsche Unternehmen wollen Entwicklungszentren in Korea eröffnen Frank Robaschik Large-scale projects in the petrochemical industry in Korea include the construction of new production facilities for paraxylene and the launch of a new oil storage project. In the segment of industrial chemicals, there are new plans related to resins, electronic chemicals, carbon materials, and industrial gases. Some polysilicon projects are also seeing some progress. Besides this, Korean firms are also involved in the construction of largescale production facilities for the chemical industry abroad. Strengere Vorschriften für den VOCGehalt in Farben Die Farbenproduktion sank 2013 nach Angaben der Korea Paint & Printing Ink Cooperative (KPIC) um 0,8% gegenüber dem Vorjahr auf 1.020.236 Kiloliter (kl). Zuwächse gab es bei Farben für den Maschinenbau und die Metallverarbeitung (175.329 kl, +4,2%), die Kfz-Industrie (144.746 kl, +3,7%) und die Bauindustrie (184.380 kl, +3,0%), Rückgänge dagegen bei Schiffsfarben (227.798 kl, -6,9%) und Straßenmarkierungsfarben (60.550 kl, -2,4%). Nach Schätzungen von Chokwang Paint hatte KCC im 1. Halbjahr 2013 einen Anteil von 33,4% am Farbenmarkt gefolgt von Sam- Neue Projekte bei Industriechemikalien Der Ausstoß von Harzen stieg laut der Korea Petrochemical Industry Association (KPIA) 2013 um 6,0% auf 12,69 Mio. t. Die wichtigsten Warengruppen waren Polypropylen (4,04 Mio. t, +4,2%), HD-Polyethylen wha Paint (13,7%), Noroo Paint (12,4%), (2,24 Mio. t, +5,3%) und LD-Polyethylen Kunsul Chemical (10,1%) und Chokwang (2,26 Mio. t, +9,0%). Danach folgten ABS Paint (5,4%). Die Aussichten für 2014 sind (1,64 Mio. t, +13,4%) und PVC (1,47 Mio. t, vor allem bei Schiffsfarben relativ gut. BASF +4,7%). Bei Polystyrol blieb die Produktion kündigte im Oktober 2013 an, seine Pig- konstant bei 1,05 Mio. t. Dabei nahm der ment-Anlage in Ulsan (Ulsan Metropolitan Anteil aufgeschäumten Polystyrols (EPS) zu City) erweitern zu wollen. (+8,7% auf 0,44 Mio. t). Anfang Februar 2014 gab das Ministry of Environment strengere Vorschriften für den Gehalt flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) in Farben bekannt. Diese gelten ab 2015. Betroffen sind Bau- und Kfz-Farben und Farben für Straßenschilder. Darüber hinaus gelten ab 2015 für den Schiffbau und für Brücken über das Meer erstmals Begrenzungen des VOC-Gehalts entsprechender Farben. Der Inlandsbedarf an Harzen wuchs um 5,4% auf 5,61 Mio. t, darunter bei ABS (0,42 Mio. t, +20,1%), PVC (0,89 Mio. t, +12,1%), Polystyrol (0,49 Mio. t, +5,9%) und LDPE (1,18 Mio. t, +5,7%) und Polypropylen (1,56 Mio. t, +2,2%). Dagegen schrumpfte die Inlandsnachfrage nach HDPE (0,88 Mio. t, -4,2%). Die Exporte von Harzen nahmen um 6,2% auf 7,89 Mio. t zu, die ohnehin geringen Importe sanken um 1,9% auf 0,29 Mio. t. Für 2014 prognostiziert die KPIA insgesamt Zunahmen bei Produktion (13,17 Mio. t, +3,8%), Exporten (7,89 Mio. t, +4,3%), Inlandsbedarf (5,61 Mio. t, +3,5%) und Importen (0,33 Mio. t, +12,5%). Dabei soll die Fertigung bei allen Warengruppen zulegen, besonders stark bei EPS (+5,0%) und Polypropylen (+3,8%). Neue Vorhaben gibt es beim hochtemperaturbeständigen technischen Kunststoff Polyphenylensulfidharz (PPS). Initz, ein Joint Venture von SK Chemicals (Anteil von 66%) und dem japanischen Unternehmen Teijin (Anteil von 34%), legte im Oktober 2013 den Grundstein für ein Werk in Ulsan. Dieses soll 2015 fertiggestellt werden und eine Kapazität von 12.000 t pro Jahr haben. Laut SK KORUM Nr. 51 | June 2014 9 Kompakt soll es später auf jährlich 20.000 t erweitert werden. Toray Advanced Materials Korea gab im Oktober 2013 bekannt, ein PPS-Werk in Gunsan (Provinz North Jeolla) bauen zu wollen. Das Werk mit einer Kapazität von 8.600 t pro Jahr soll im April 2016 die Produktion aufnehmen. Darüber hinaus übernahm Toray Advanced Materials Korea im Februar 2014 den Mehrheitsanteil an Woongjin Chemical, das unter anderem Hochleistungsfasern und Filter für die Wasserbehandlung herstellt. Hyosung gab im November 2013 bekannt, bis 2015 insgesamt 200 Mrd. Won (circa 138 Mio. Euro; 1 Euro = 1.454 Won - Jahresdurchschnitt 2013) in ein Werk zur Produktion des Kunststoffs Polyketon investieren zu wollen. Die Kapazität soll bei 50.000 t pro Jahr liegen. Bis 2020 will Hyosung 1,5 Bill. Won in diesem Bereich investieren. LG Chem will von Dezember 2013 bis 2015 insgesamt 320 Mrd. Won in die Erhöhung der Fertigungskapazität von Acrylsäure in Yeosu (Provinz South Jeolla) investieren. Dadurch soll die Kapazität von LG auf 510.000 t pro Jahr steigen. BASF kündigte im Dezember 2013 den Bau einer Compoundieranlage für technische Kunststoffe in Yesan (Provinz South Chungcheong) an. Die Anlage mit einer anfänglichen Kapazität von 36.000 t entsteht zusätzlich zum bestehenden Werk in Ansan (Provinz Gyeonggi) und soll Ende 2015 die Produktion aufnehmen. Darüber hinaus will BASF 2014 in Zusammenarbeit mit der Sungkyungkwan Universität in Suwon (Provinz Gyeonggi) ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum Asien-Pazifik für Elektronikmaterialien gründen. Schwerpunkte sind die Erforschung von Chemikalien, Materialien und chemischen Formulierungen für Anwendungen bei Halbleitern, Bildschirmen, organischer Elektronik, LEDs und in der Fotovoltaik. In Suwon befindet sich das Hauptquartier und ein R&D Center von Samsung Electronics. Henkel eröffnete im Januar 2014 ein technisches Zentrum in Seoul mit dem Fokus auf 10 KORUM Nr. 51 | June 2014 die Entwicklung von Laminier- und Strukturklebstoffen für die Display- und Mobilgeräteindustrie. Lanxess unterzeichnete im Februar 2014 eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit mit dem Reifenhersteller Hankook Tire zur gemeinsamen Entwicklung von Synthesekautschuktechnologien für Hochleistungsreifen. Die Samsung-Gruppe stärkt ihre Stellung bei elektronischen Chemikalien. Nach der Vereinbarung der Übernahme der Mehrheit am Dresdner Spezialisten für Dopanten für OLED Novaled im August 2013 verkündete die zur Samsung-Gruppe gehörende Firma Cheil Industries im November 2013, in den kommenden Jahren insgesamt 1,8 Bill. Won in die Entwicklung von Materialien wie OLED, Separatoren für Batterien und Polaroid-Filmen etc. investieren zu wollen. Der Konkurrent LG Chem teilte im Januar 2014 mit, im laufenden Jahr 410 Mrd. Won in die Bereiche LCD-Glassubstrate, Polarisatoren und Indiumzinnoxidfilme (ITO-Filme) investieren zu wollen. Bei Batterien für Elektro- und Hybridautos plant das koreanisch-deutsche Joint Venture SK Continental E-motion den Bau eines Batteriewerks in Seosan (Provinz South Chungcheong). Die Investitionssumme liegt bei 190 Mrd. Won und die Produktion soll 2015 beginnen. Das Werk von LG Chem in den USA lieferte im November 2013 die ersten Batteriezellen an GM. SK Innovation baut gemeinsam mit Beijing Automotive Industry und Beijing Electronics ein Packaging-Werk für seine Batteriezellen in China. Samsung SDI plant im Joint Venture mit Partnern vor Ort ebenfalls ein Batteriewerk in China und will dafür in fünf Jahren insgesamt 600 Mio. USD (etwa 452 Mio. Euro; Jahresdurchschnitt 2013: 1 Euro = 1,3281 USD) ausgeben. Bei polykristallinem Silizium für fotovoltaische Anwendungen will Marktführer OCI im 1. Quartal 2014 die Erweiterung um 10.000 t pro Jahr wieder aufnehmen. Dadurch soll die Kapazität im 3. Quartal 2015 auf 52.000 t pro Jahr steigen. Hanwha Chemical will im 1. Halbjahr 2014 die Massenproduktion in einem Werk in Yeosu für jährlich 10.000 t starten. Samsung Fine Chemicals bereitet die Polysiliziumfertigung in Ulsan im Joint Venture mit der US-amerikanischen Firma Sun Edison vor. Die im Januar 2014 verhängten Antidumpingzölle Chinas auf koreanisches Polysilizium sehen hohe Strafzölle vor allem für Erzeugnisse der Firmen KCC, KAM und Innovation Silicon vor. Bei Karbonmaterialien nahm Korea Kumho Petrochemical im Dezember 2013 die Produktion von Kohlenstoffnanoröhren (CNT) in einem Werk in Ansan auf. Die Kapazität des Werks soll von zunächst 50 t pro Jahr schrittweise auf 300 t pro Jahr erweitert werden. Ausgewählte Projekte Petrochemie Firmenname JX Nippon Oil and Energy und SK Global Chemical Samsung Total SK Incheon Petrochemical GS Caltex in Koop. mit Showa Shell Sekiyu, Taiyo Oil Hyosung SK Gas Importeure Gesamt Produkt Paraxylol Kapazitäten in 1.000 t/Jahr IstKapazität NeuKapazität Standort voraussichtliche Fertigstellung 0 etwa 1.000 Ulsan 2. Quartal 2014 2. Halbjahr 2014 ursprünglich 2. Halbjahr 2014 geplant Paraxylol 600 1.000 Daesan Paraxylol 0 1.300 Incheon Paraxylol 1.350 1.000 Yeosu offen Propylen Propylen 4.521 180 0 100,0 320 600 191 1.574 Ulsan Ulsan 12,1 100,0 Mai 2015 2016 3.086 Quellen: Unternehmensangaben; Recherchen von Germany Trade & Invest Kompakt Bei Industriegasen gab das US-amerikanische Unternehmen Praxair im Januar 2014 bekannt, in Busan einen Luftzerleger mit einer Kapazität von 180 t pro Tag für Taewoong Steel bauen und 2016 in Betrieb nehmen zu wollen. Die japanische Firma Showa Denko verkündete im Februar 2014, die Produktion von Distickstoffmonoxid in Anseong (Provinz Gyeonggi) in Zusammenarbeit mit Dooam Industrial erweitern zu wollen. Die neue Anlage für 600 t pro Jahr soll Ende 2014 fertiggestellt und 2015 in Betrieb genommen werden. Das Gas wird in der Halbleiterproduktion eingesetzt. Petrochemie: Neue Anlagen für Paraxylol Laut Statistics Korea stieg die Ethylenproduktion 2013 um 2,7% auf 8,29 Mio. t. Die Herstellung von Propylen nahm um 5,3% auf 6,45 Mio. t zu. Deutlich erhöht hat sich die Fertigung von Paraxylol (6,38 Mio. t, +13,0%). Bei Benzol wuchs sie um 2,3% auf 4,85 Mio. t. Die Exporte erreichten 3,17 Mio. t bei Paraxylol (+37,5%), 1,43 Mio. t bei Benzol (-5,5%), 1,11 Mio. t bei Propylen (-10,0%) und 965.000 t bei Ethylen (+1,4%). Bei Paraxylol entstehen neue Anlagen von JX Nippon Oil & Energy und SK Global Chemical in Ulsan, Samsung Total in Daesan, GS Caltex, Showa Shell und Taiyo Oil in Yeosu und SK Incheon Petrochem in Incheon. Die beiden Projekte mit japanischen Partnern waren durch neue Regulierungen ins Stocken geraten, können nun aber dank einer Änderung des Gesetzes über Auslandsinvestitionen zum Jahresende 2013 dennoch durchgeführt werden. GS Caltex, Showa Shell und Taiyo Oil haben sich aber noch nicht endgültig für den Bau entschieden. Bei SK gibt es Verzögerungen, weil SK laut der Stadt Incheon die Baugenehmigungsprozesse nicht korrekt eingehalten habe. Im November 2013 fand die Grundsteinlegung für den Bau von Ölspeicheranlagen in Ulsan statt. Mit Investitionen von rund 1,5 Bill. Won bis 2020 sollen Lagermöglichkeiten für 28,4 Mio. t Erdöl und acht Kais für Öltanker von 10.000 t bis zu 300.000 t gebaut werden. Durchführer ist die Projektgesellschaft Korea Oil Terminal. Neben der staatlichen Korea National Oil Corporation (Anteil von 51%) sind das niederländisch Unternehmen Vopak (38%) und S-Oil (11%) an dieser beteiligt. Laut dem Ministry of Trade, Industry and Energy (MOTIE) kaufte S-Oil im Februar 2014 für 519 Mrd. Won Öllager in Ulsan von der staatlichen Korea National Oil Corporation. Demnach plant S-Oil bis 2017 circa 5 Bill. Won in den Bau eines Residue Fluid Catalytic Crackers (RFCC) und weiterer petrochemischer Anlagen zu investieren. Ab 2017 seien weitere Investitionen von mehr als 3 Bill. Won geplant. Wichtigster Anteilseigner von S-Oil ist Saudi Aramco mit 35% gefolgt von Hanjin Energy mit 28,4%. Mit Stand Mitte März 2014 plant Saudi Aramco den Anteil von S-Oil an Hanjin Energy zu über- nehmen und führt dazu Preisverhandlungen mit Hanjin. Lotte Chemical und die US-amerikanische Axiall vereinbarten im Februar 2014, den Bau und den Betrieb einer Anlage zum Cracken von Ethan mit einer Kapazität von jährlich 1 Mio. t Ethylen in Louisiana in den USA in einem 50:50 Joint Venture anzustreben. Südkoreanische Firmen erhielten auch 2014 weitere Großaufträge im Chemieanlagenbau im Ausland. Im Februar 2014 gewannen Hyundai E&C, GS E&C und Hyundai Engineering einen Auftrag zum Bau einer Raffinerie in Karbala im Irak im Wert von 6,0 Mrd. USD von der State Company for Oil Project (SCOP). Ebenfalls im Februar 2014 erhielten südkoreanische Firmen im Rahmen des cleanfuel-Projekts der Kuwait National Petroleum Company zur Modernisierung und Erweiterung zweier Raffinerien in Mina Abdulla und Mina Ahmadi im Konsortium mit Firmen aus Drittländern weitere Milliardenaufträge. Den Gesamtwert der auf koreanische Firmen entfallenden Aufträge gibt die südkoreanische Presse mit 7,1 Mrd. USD an. Nach Angaben der Firmen entfallen unter anderem auf Samsung Engineering 1,62 Mrd. USD, auf GS E&C umgerechnet etwa 1,61 Mrd. USD und auf Daewoo E&C circa 1,13 Mrd. USD. Darüber hinaus sind nach Meldungen der Presse auch Hyundai Heavy Industries und SK E&C beteiligt. Changing Paradigms within the Chemical Industry Young Eun Kim Introducing Bayer: Science For A Better Life Bayer is a global enterprise with core competencies in the fields of health care, agriculture and high-tech polymer materials. As an innovation company, it sets trends in research-intensive areas. Bayer’s products and services are designed to benefit people and improve their quality of life for over 150 years. Bayer is committed to the principles of sustainable development and to its social and ethical responsibilities as a corporate citizen. In fiscal 2013, the Group employed 113,200 people and had sales of 40.2 billion Euro. Capital expenditures amounted to 2.2 billion Euro, R&D expenses to 3.2 billion Euro. Among three subgroups, Bayer MaterialScience represents chemical business, which produces polycarbonate, polyurethane and coatings/adhesives/specialty materials for IT, construction, automobile & transportation and sports & leisure industry. Our MaterialScience unit is based in Seoul but Bayer also has a technical center in Yongin city that houses engineers who work closely with KORUM Nr. 51 | June 2014 11 Kompakt our key Korean clients to tailor our polycarbonate products to their specific needs. At Gimhae, we operate a sheet manufacturing company that converts our raw polycarbonate materials into practical polycarbonate sheet. As the inventor of polyurethane and polycarbonate, the company continues to be a leader in polymer materials innovation. Korea chemical market continues to grow From 2002 to 2011, the value of the Korean chemical market increased exponentially, i.a. due to the rise of oil price & Chinese demand, leading the Korean Chemical industry’s output to grow at an annual average of 12.8%. Also helping the growth of the industry was the policy of the Korean government and municipalities, which have provided political support and invested 150 billion won into a cluster of chemical materials construction firms in Jeollanamdo, Southwest of Korean peninsula. Multinational chemical corporations have obviously not been sparing in their investments to the burgeoning Korean market. Leading chemical corporations including Bayer have established their branches all over Korea as a base to serve the major Korean clients and thus to reach out to the Asia-Pacific market. Meanwhile, chemical corporations have been moving to reorganize their business structures to a more forward model capa- ble of further differentiation. In Korea as well, efforts for M&As centered on acquiring high value special materials are increasing. Recently LG Chemical has taken over shares in the American reverse osmosis membrane water treatment manufacturer "Nano H2O", concentrating their efforts on high value markets. In order for long-lasting growth for the future of the domestic chemical industry, a focus on development and the growth of specialties will be important. Changed paradigm in global chemical industry Globally, energy and resource saving actions are in the center of interests of the chemical industry. From manufacturing, R&D to endproduct itself, the chemical industry is facing higher expectations in sustainable development than before. For years, the world of business and politics has been concerned about rising energy prices, limited resources and the increasing risk of serious influence on climate change. 20% of total greenhouse gas is known to be generated by the chemical industry. Therefore, the chemical industry continuously is working on lowering energy consumption and emissions of greenhouse gases in production operations. Bayer MaterialScience has set the ambitious target of cutting its specific CO2 emissions by 40% between 2005 and 2020. A key aspect of this is the energy management system STRUCTESE™(Structured Efficiency Structure for Energy, certified to ISO 50001), which has been introduced in the most energy-intensive production facilities since 2008. ODC technology (oxygen depolarized cathode) is another innovation to save electricity during chlorine production. Using this technology, we can save electricity by 30%, which reduces CO2 emission by 10,000 tons per year. Another global innovation driven by Bayer is to recycle CO2, by using it for polymer production, which is called ‘Dream Production’. A pilot plan in Leverkusen is being manufactured using CO2 from a power plant. Following a successful test phase and promising market analysis, Bayer MaterialScience plans to invest EUR 15 million in the construction of a production line at its Dormagen site, which will use CO2 to produce a precursor for premium polyurethane foam. The line will have an annual production capacity of 5,000 metric tons. The objective of the “Dream Production” project is to launch the first CO2-based polyols on the market starting in 2016. Bayer’s innovations are always responses to global challenges. For the past decade, there have been big changes in the chemical industry and for major players in the market. Until the year 2000, so-called traditional chemical players from Europe and North America dominated the market, occupying the majority of the global market. In 2012, chemical companies in emerging markets grew significantly and occupied more than a quarter of the total market and their growth is expected to continue. Consequently, due to growth of new players in emerging markets including Korea we also observe increased demands in services and solution provision, which require a strong global network and capacity. Korea’s leading chaebol companies have grown and become first or second in IT or in the automobile industry, with manufacturing sites outside Korea like China, Czech Republic, Brazil or even USA. While the products are produced in many different locations, important business decisions are still made in Korea, including research and new technology development. For these reasons, it is necessary to engage in a close relationship with the 12 KORUM Nr. 51 | June 2014 Kompakt client from the very onset of the development process while providing global solutions and competency. It is for this reason that maintaining a strong presence in Korea is so important for chemical companies. Therefore, Bayer has opened the Polymer Development & Technology Center in Yongin in 2013. With our new Tech Center, we can be closer to our world leading customers, better engage in long-term R&D partnerships, and fulfill their needs with greater efficiency and speed. Yong Eun Kim is Head of Communications at Bayer Korea. Hightech-Land Korea Wo Innovationen den Alltag bestimmen Reinhard Staudacher Formally known as a producer of cheap mass products, Korea over the recent years has become a highly attractive hub for high tech products like semiconductors, smartphones and all types of electronic gadgets. One reason behind that development might be the fact that the culture of the country nurtures innovations and talents in a unique way. In Deutschland gibt es Vorurteile, die sich hartnäckig halten, selbst wenn sie längst überholt sind: Etwa, dass Korea ein Land der billigen Massenprodukte niederer Qualität sei. Dabei hat sich das „Land der Morgenstille“ längst zum hochattraktiven HightechStandort entwickelt. Der Grund ist nicht zuletzt eine wohl weltweit einzigartige Innovationskultur. Innerhalb kurzer Zeit hat sich Korea in Bereichen an die Weltspitze geboxt, in denen man es noch vor wenigen Jahren kaum für möglich gehalten hätte. Bekanntestes Beispiel sind wohl Mobiltelefone: Wo noch vor nicht allzu langer Zeit europäische und amerikanische Hersteller dominierten, kommt heute mehr als jedes dritte Smartphone weltweit aus Korea. Weniger bekannt ist die führende Rolle koreanischer Firmen in anderen Bereichen der Elektronik: Mit Firmen wie Samsung oder SK Hynix ist Korea heutzutage nach den USA die weltweite Nummer zwei in der Halbleiterfertigung. Bei der Herstellung moderner Displays mit Firmen wie etwa LG sogar die weltweite Nummer eins. Eine Entwicklung, die wohl im enormen Stellenwert begründet ist, den Bildung und Innovationen hierzulande geniessen. Und das vermutlich aus historischen Gründen. Nach Ende der japanischen Besatzung 1945 betrug die Analphabetenquote in Korea etwa 80 Prozent, nach Ende des Koreakriegs 1953 lag das Land in Trümmern. Natürliche Ressourcen gibt es – zumindest im Süden des Landes – kaum. So konnte sich das Wirtschaftswunder vom Han-River auf wenig mehr gründen als auf den Fleiß, die Bildung und den Erfindungsreichtum seiner Bewohner. Eine Tatsache, die bis heute in allen Bereichen der koreanischen Gesellschaft nachwirkt: Die Familien investieren enorm viel Zeit und Geld in die Bildung ihrer Kinder. Oft besuchen koreanische Schüler – nach einer anstrengenden Schulwoche mit Unterricht bis in den späten Abend – sogar am Wochenende Förderklassen an privaten Instituten. Ein Universitätsstudium – möglichst mit Auslandsaufenthalt – ist der Normalfall in Korea: Etwa zwei Drittel aller Koreaner im Alter von 24 bis 35 Jahren haben heute einen Abschluss an einer der zumeist hervorragenden Universitäten – der Durchschnitt der OECD-Länder liegt nur bei etwa 37 Prozent. Gut 97 % aller koreanischen Haushalte haben Internetzugang. Und mit durchschnittlich mehr als 2600 Patentanmeldungen pro Million Einwohner liegt Korea bei Patenten an der Weltspitze. Die nackten Zahlen sind das eine, viel beeindruckender sind Innovationskultur und Technikfreundlichkeit im Alltag: Computerspielmeisterschaften werden in „E-Sport-Stadien“ abgehalten und im Fernsehen übertragen. Busse und Bahnen sind über GPS vernetzt und informieren online über Ankunft- und Abfahrtszeitpunkt. Kostenloses High-SpeedInternet per Wifi ist allgegenwärtig und in der U-Bahn fahren auch alte Leute gerne KORUM Nr. 51 | June 2014 13 Kompakt die Antenne an ihrem Smartphone aus, um auf dem Weg nach Hause ihre Lieblings-TVSoap anzusehen. So etwa BASF: 2013 verlegte der ChemieWeltmarktführer sein Hauptquartier für das Geschäft mit Elektronikchemikalien in der Region Asien-Pazifik nach Seoul. tät (SKKU) in Suwon ein neues Forschungsund Entwicklungszentrum der BASF für Elektronikmaterialien. Auf dem Universitätsgelände der SKKU, etwa 30 Kilometer von Seoul entfernt, wird ein integriertes Zentrum für die Forschung an Elektronikmaterialien in der Region eingerichtet. Durch das neue F&E-Zentrum will das Unternehmen die internationale Expertise der BASF bei Elektronikmaterialien mit den jüngsten Erkenntnissen von Spitzenforschern kombinieren. Das wiederum wird zu schnellen und marktgerechten Innovationen für die Kunden führen. Als Teil des globalen Forschungsnetzwerks der BASF wird sich das neue F&E-Zentrum auf die Erforschung von Spezial- und Prozesschemikalien, anorganischen Materialien sowie Formulierungen für Hochleistungsanwendungen bei Halbleitern, Bildschirmen, Organischer Elektronik, LEDs und Fotovoltaik konzentrieren und dabei eine Vielzahl von Innovationen für die Elektronik-Wertschöpfungsketten anbieten. Ab der Eröffnung im Laufe des Jahres 2014 werden mehr als 40 Wissenschaftler und technisches Personal in dem neuen F&EZentrum arbeiten. Die Labore werden sich in einem Gebäude auf dem Campus für Naturwissenschaften der SKKU befinden. Darüber hinaus entsteht zurzeit in Zusammenarbeit mit der Sungkyunkwan Universi- Auch hat die BASF jüngst ihre globale Verkaufsorganisation für das Geschäft Kurz: Korea ist ein Land, das sowohl bezüglich harter Fakten als auch hinsichtlich der Softfaktoren Innovationen begrüßt und fördert. Beispiel Elektronik: Der koreanische Elektronikmarkt ist hochattraktiv, ausserdem liegen Märkte wie China und Japan hier quasi vor der Haustür. Immer mehr Firmen erkennen diesen Vorteil und investieren verstärkt in Korea, um näher an die dortigen Kunden zu rücken, Markttrends schneller zu erkennen und besser auf Kundenwünsche reagieren zu können. Unter anderem für Chemieunternehmen bieten sich hier Chancen, zumal elektronische Bauteile und Computerchips überwiegend aus chemischen Produkten – zum Beispiel Kunststoffen – bestehen oder diese im Herstellungsprozess unabdingbar sind. 14 KORUM Nr. 51 | June 2014 mit Organischer Elektronik nach Seoul verlegt. Dabei geht es um hochinteressante Zukunftstechnologien: Auf die führende Rolle koreanischer Hersteller wie LG bei der Produktion von Displays wurde bereits weiter oben hingewiesen. Auf dem Gebiet der Displays beginnt eine weitere Technologie, sich im Moment zu etablieren: organische Leuchtdioden, so genannte OLEDs. OLEDs sind flache, dünne Leuchtmaterialien, die aus organischen Halbleitern gefertigt sind. Sie bieten gegenüber bisherigen Lichtquellen eine verblüffende neue Eigenschaft: flächiges Licht, was unter anderem extrem dünne Displays ermöglicht. Ausserdem sind sie wesentlich effizienter und damit umweltfreundlicher als herkömmliche Materialien. 2013 hatte das weltweite Geschäft mit OLEDs ein Volumen von etwa 700 Millionen Euro, bis 2025 rechnen Experten mit einem Anstieg auf 5 Milliarden Euro. Hier bieten sich deutschen Firmen interessante Chancen. Wie überhaupt in einem Land, das in der obersten Liga der innovativsten Länder der Welt mittlerweile ganz vorne mitspielt. Reinhard Staudacher ist Leiter der Unternehmenskommunikation bei BASF Korea. Konjunktur Wirtschaftstrends Jahresmitte 2014 - Südkorea Frank Robaschik South Korean economic growth has gained momentum. In the first quarter of 2014, real GDP increased by 3.9%. For the whole year, expectations lie between 3.7 - 4.0% and forecasts for 2015 are also positive. Nonetheless, South Korean firms’ profitability suffers due to stronger competition from Japanese firms. Furthermore, private household debt remains high. German suppliers continue to benefit from the Free Trade Agreement which has been applied since July 2011. Gesamtwirtschaftlicher Ausblick Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts Südkoreas Wirtschaftswachstum gewann 2013 von Quartal zu Quartal an Fahrt. Der reale Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag im 1. Halbjahr 2013 bei 2,4% und im 2. Halbjahr bei 3,5%. Zusammen ergab dies für das Gesamtjahr einen Zuwachs um 3,0% (2012: 2,3%). Im 1. Quartal 2014 stieg das Wachstum auf 3,9%. Für das Gesamtjahr 2014 erwarten alle Institute ein höheres Wachstum als im Vorjahr. Die Bank of Korea (BOK) rechnet mit 4,0%, der IWF mit 3,7%. Die Deutsche Bank, die Citibank und das LG Economic Research Institute prognostizieren jeweils ein Plus von 3,9%. Für 2015 gehen die Meinungen dagegen wieder etwas auseinander. Die BOK rechnet mit 4,2%, die Citibank mit 4,0% und die Deutsche Bank mit 3,6%. leren Wachstum der Weltwirtschaft. Dies geschieht trotz der stärkeren preislichen Wettbewerbsfähigkeit japanischer Anbieter aufgrund des schwächeren Yen. Die Profitabilität vieler koreanischer Firmen ist jedoch gesunken. Ein Problem bleibt die hohe Verschuldung vieler privater Haushalte, auch eine Reihe von Unternehmen hat finanzielle Probleme. Das politische Klima gegenüber den Firmen wirkt dagegen wieder etwas freundlicher als noch vor kurzem. Im März 2014 stellte die Zentralbank die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Südkoreas auf das von EU, IWF, OECD, den Vereinten Nationen und der Weltbank empfohlene System of National Accounts 2008 (SNA 2008) um. Damit werden vor allem Ausgaben für Forschung und Entwicklung stärker mit in die BIP-Berechnung einbezogen, aber auch eine Reihe anderer Änderungen vorgenommen. Der Effekt der Änderungen ist beachtlich. Südkorea weist danach eine um Wirtschaftliche Entwicklung 2013 bis 2015 reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 10,0 9,1 8,0 2013 6,9 2015 6,3 6,0 4,0 2014 5,7 4,0 4,2 3,7 3,0 2,0 2,0 3,1 0,0 -0,8 -2,0 -1,5 -4,0 Die sehr stark exportorientierte Wirtschaft Südkoreas profitiert dabei vom schnel- BIP Einfuhr (Waren cif; nominal) Bruttoausrüstungsinvestitionen Privater Verbrauch Quelle: Bank of Korea KORUM Nr. 51 | June 2014 15 Konjunktur etwa 8% höhere Wirtschaftsleistung aus als zuvor, zieht bei diesem Indikator für das Jahr 2012 an Mexiko vorbei und rückt näher an Spanien heran. Die Beziehungen zu Nordkorea haben sich verbessert. Im September 2013 konnten süd- koreanische Firmen die Fertigung im Industriepark im nordkoreanischen Kaesong wiederaufnehmen, und im Februar 2014 fand ein Zusammentreffen von getrennten Familien statt. Die Zukunft bleibt allerdings offen. Einerseits wirbt Südkorea für ausländische Investitionen in Kaesong, und die Touren in Wirtschaftliche Eckdaten Indikator BIP (nominal, Mrd. Euro) BIP pro Kopf (Euro) Bevölkerung (Mio.) Wechselkurs (Jahresdurchschnitt, 1 Euro/Won) 2012 951,5 19.028 50,0 2013 982,4 19.562 50,2 1.448 1.454 Vergleichsdaten Deutschland 2013 2.738 33.346 80,5 Quellen: Bank of Korea, Statistisches Bundesamt, Bundesbank Ausgewählte Großprojekte Projektbezeichnung Bau von Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken Investitionssumme Projektstand Anmerkung 33,6 Mrd. Euro Investitionsplanung Durchführung (48,8 Bill. Won) von 2013 bis 2017 26,3 Mrd. Euro (35 Projekt läuft seit Durchführung New Songdo City Mrd. USD) 2005 Projektlaufzeit 15,5 Mrd. Euro 2007-2030, Umzug (22,5 Bill. Won, Sejong City, Bau einer Verwaltungsstadt von 36 Behörden Durchführung Hälfte davon für Regierung und Ministerien bereits investiert) 2012-2014 15,3 Mrd. Euro Projektlaufzeit Saemangeum, Stadtneubau am Meer Durchführung (22,2 Bill. Won) 2011-2020 Hafenausbau in Busan (Busan New Port, 13,7 Mrd. Euro Durchführung Bauzeit 1995-2020 Busan Port Redevelopment) (19,9 Bill. Won) Plan, Start Projektlaufzeit 5 GW-Windpark in Prov. S. Jeolla (4 GW 12,7 Mrd. Euro immer wieder 2010-2023 Offshore) verschoben Projektlaufzeit 12,4 Mrd. Euro (ca. Songdo Landmark City Durchführung 18 Bill. Won) 2006-2018 Machbarkeitsstudie im Februar 2014 Great Train eXpress (GTX), Bau dreier 8,1 Mrd. Euro (11,8 abgeschlossen, Plan unterirdischer Hochgeschwindigkeits-UBill. Won) Baubeginn Bahn-Linien frühestens 2015 Plan, Gründung von Korea Projektlaufzeit 2,5 GW Offshore-Windpark in Buan 8,3 Mrd. Euro (12,1 Offshore 2013-2020 Yeounggwang (Prov. N. u. S. Jeolla) Bill. Won) Windpower im Dezember 2012 KTX-Linie Osong-Gwangju8,3 Mrd. Euro (12,1 Projektlaufzeit Durchführung Mokpo (Bau einer Bill. Won) 2009-2017 Hochgeschwindigkeitseisenbahnstrecke) *) Summen umgerechnet zum durchschnittlichen Wechselkurs im Jahr 2013 von 1 Euro = 1.454 Won beziehungsweise 1 Euro = 1,33 USD Quellen: Recherchen von Germany Trade & Invest 16 KORUM Nr. 51 | June 2014 das nordkoreanische Kumgangsan-Gebirge könnten wiederaufgenommen werden. Andererseits könnten neue Kernwaffentests des Nordens solche Bestrebungen zunichtemachen. Investitionen Südkorea hat im internationalen Vergleich eine für eine entwickelte Volkswirtschaft sehr hohe Investitionsquote. Dies gilt sowohl für Ausrüstungsinvestitionen (8,6% des BIP im Jahr 2013, zum Vergleich Deutschland: 6,2%) als auch für Bauinvestitionen (15,1%, Deutschland: 9,9%). 2014 könnten die Ausrüstungsinvestitionen das erste Mal seit vier Jahren wieder steigen. Im 1. Quartal 2014 legten sie um real 8,0% zu. Für das Gesamtjahr 2014 rechnet die BOK mit einem Plus von 5,7%. Das Korea LG Economic Research Institute geht von +5,8% aus. Nach drei Jahren des Rückgangs stiegen die Bauinvestitionen 2013 real um 6,7%. Dennoch bleibt die Situation schwierig. Für 2014 prognostiziert die BOK ein Plus von real 1,9%. Das LG Economic Research Institute sagt +1,7% voraus. Die hohe Verschuldung der privaten Haushalte und Unsicherheiten über die künftige Entwicklung der Immobilienpreise in einem Land, wo die Bürger lange Jahre steigende Immobilienpreise gewohnt waren, bremsen die Nachfrage im Wohnungsbau. Andererseits sind die Zinsen relativ niedrig, und die Regierung bemüht sich, über verschiedene Regulierungen die Nachfrage zu beleben. Potenzielle Investoren und Unternehmen, die nach Südkorea exportieren wollen, sollten bei ihrer Entscheidung über den Markteintritt das Stärken-Schwächen-Profil des Standorts und die damit verbundenen Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) berücksichtigen: Konsum Der private Konsum zieht ebenfalls an. Der Zuwachs blieb mit einem realen Plus von etwa 2,0% im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr weiterhin hinter dem des BIP zurück, stieg aber von Quartal zu Quartal. Im 1. Konjunktur Quartal 2014 betrug das Plus 2,6%. Im April 2014 lag der von der BOK erhobene Composite Consumer Sentiment Index mit 108 Punkten auf dem gleichen Niveau wie in den beiden Vormonaten. Dies bedeutet weiterhin eine höhere Anzahl von Optimisten als Pessimisten. Die Verbraucher rechnen demnach mit mehr Ausgaben (110 Punkte, Vormonat 111 Punkte) bei einem in etwa gleich bleibendem Einkommen (101 Punkte). Für den privaten Konsum im Jahr 2014 prognostiziert die BOK ein reales Plus in Höhe von 3,2%. Die Deutsche Bank erwartet eine Zunahme um 2,6%. Positiv ist, dass die Beschäftigung weiter gestiegen ist, per März 2014 um 2,6% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat. Die saisonbereinigte offizielle Arbeitslosenquote lag im März 2014 bei 3,5% (März 2013: 3,1%). Problematisch ist die steigende Jugendarbeitslosigkeit mit offiziell 10,0% für Personen im Alter von 20 bis 29 Jahren (März 2013: 8,6%). Betroffen sind dabei vor allem junge Hochschulabsolventen. Bremsend wirken auf den Konsum auch die hohen Schulden der privaten Haushalte. SWOT - Analyse Südkorea Strengths (Stärken) Internationale Marktführerschaft bei Bildschirmen, Speicherchips, Batterien und im Schiffbau. Geringe Arbeitsproduktivität im tertiären Sektor. Große Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien (vor allem Kommunikationstechnik). Hohe Devisenreserven. Administratives Regelwerk widersprüchlich und zu wenig transparent. Zum Teil sehr harte Arbeitskämpfe. Threats (Risiken) Starke Exportabhängigkeit von wenigen Märkten und Produktgruppen. Opportunities (Chancen) Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung. Bilaterale Freihandelsabkommen (FHA) mit EU und USA (seit Juli 2011 beziehungsweise seit 15.3.12). Potenziell FHA auch mit China. Nähe zum chinesischen Markt. Wegen angestrebter Drehscheibenfunktion in Nordostasien hohe Infrastrukturinvestitionen. Außenhandel Die Importe aus Deutschland stiegen 2013 um 9,6% auf 19,3 Mrd. USD. Dabei nahmen vor allem die Einfuhren von Metallen und Metallerzeugnissen (+55,3% auf 1,3 Mrd. USD), Elektronik (+18,0% auf 1,2 Mrd. USD), Pkw (+15,8% auf 3,2 Mrd. USD), Maschinen (+10,9% auf 5,2 Mrd. USD) und Elektrotechnik (+7,8% auf 1,3 Mrd. USD) kräftig zu. Bei chemischen Erzeugnissen blieb der Importwert konstant (+0,1%; 3,2 Mrd. USD). Dage- Hohe Abhängigkeit von ausländischen Technologien und Komponenten. Sehr gut ausgebaute IT-Infrastruktur. Außenhandel von Südkorea 2013 stiegen die Ausfuhren von Südkorea im Vergleich zum Vorjahr um 2,1% auf 559,6 Mrd. USD. Das Land verteidigte damit seine Position als weltweit siebtgrößter Exporteuer von Waren vor Ländern wie dem Vereinigten Königreich, Russland, Italien oder Belgien. Die Einfuhren schrumpften um 0,8% auf 515,6 Mrd. USD. Daraus ergab sich ein Handelsüberschuss von 44,1 Mrd. USD. Im 1. Quartal 2014 wuchsen die Ausfuhren um 2,2% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres und die Einfuhren um 2,1%. Weaknesses (Schwächen) Internationale Wettbewerbsfähigkeit auf wenige Unternehmen und Branchen beschränkt. Importe Exporte Handelsbilanzsaldo Keine eigene Energie- und Rohstoffbasis. Politische Instabilität in Korea (Dem. VR). Hohe Verschuldung der privaten Haushalte, zum Teil hohe Schulden der Unternehmen. Schwacher japanischer Yen gegeben. Ähnlichkeit vieler Exportprodukte Südkoreas und Japans. in Mrd. USD; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in % 2012 519,6 547,9 28,3 2013 515,6 559,6 44,1 Veränderung 2013/2012 -0,8 2,1 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis Einfuhr nach Warengruppen SITC Warengruppe 0 Nahrungsmittel/lebende Tiere 5 Chemische Erzeugnisse 51 Organische Chemikalien 54 Arzneimittel 57 Kunststoffe in Primärformen 6 Vorerzeugnisse 67 Eisen/Stahl 7 Maschinen und Fahrzeuge 71 Kraftmaschinen 72 Arbeitsmaschinen 74 Maschinen für verschiedene Zwecke 77 Elektrische Maschinen 78 Kraftfahrzeuge 8 Fertigerzeugnisse 87 Mess-, Prüf- und Kontroll-instrumente, -apparate und -geräte in Mrd. USD; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in % 2012 21,4 47,4 14,5 4,6 4,4 56,8 21,3 127,8 7,6 15,3 15,4 54,1 9,2 38,0 2013 21,9 46,9 14,5 4,7 4,6 55,2 19,2 134,6 9,0 13,9 16,7 59,1 10,2 38,5 Veränderung 2013/2012 2,4 -1,0 0,1 0,6 3,6 -2,9 -10,0 5,3 18,7 -9,5 8,6 9,1 11,5 1,5 13,2 12,0 -8,9 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis KORUM Nr. 51 | June 2014 17 Konjunktur Branchen-Kurzüberblick Die Maschinenimporte dürften dank höherer Ausrüstungsinvestitionen Maschinenbau steigen. Kfz Deutsche Automobilbauer dürften 2014 weitere Marktanteile gewinnen Chemie Großprojekte bei Paraxylol und dem Bau von Speicheranlagen für Erdöl. Lage schwierig. Auslandsbau immer wichtiger. Mehr Interesse an Bau Energieeffizienz. Gute Konjunktur bei Halbleitern weiter intakt. Weniger Umsätze bei Elektronik Bildschirmen. IKT Steigende Handyausfuhren. Ausbau der Mobilfunknetze. Umwelttechnik Emissionshandel ab 2015. Ab dann sollen Treibhausgasemissionen sinken. Trotz Kostensenkungsbemühungen dürfte der Markt in den kommenden Medizintechnik Jahren wachsen. Schiffbau Deutlich mehr neue Orders. Sinkende Profitabilität der Werften. Energie Bau zahlreicher Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke. Einzelhandel Stimmung positiv. Korea bleibt guter Absatzmarkt für Marken-/Luxusgüter. + ++ + ++ + + + + + + gen sanken die Einfuhren von Kfz-Teilen (-3,4%; 534 Mio. USD). Im 1. Quartal 2014 stiegen die Einfuhren aus Deutschland um 6,8% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Seit Juli 2011 findet das Freihandelsabkommen (FHA) zwischen der EU und Südkorea Anwendung. Seit 15.3.12 ist darüber hinaus ein FHA mit den USA in Kraft. Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine gekürzte Fassung. Der vollständige Artikel kann auf www.gtai.de/korea-rep heruntergeladen werden. Declining Seoul office vacancy narrows window for attractive tenant deals Ralf Zabel, Richard Orbell, and Darren Krakowiak Achieving the right balance for a workplace is a delicate process. It is a combination of being in the right building in the right location, with an appropriate and flexible design that contributes towards providing employees with a positive working environment. In the post-GFC economic environment, downward pressure on capital expenditure and occupancy costs can compromise the effectiveness of workplaces. Fortunately, in recent years Seoul has provided facilitating market conditions for offices to relocate and regenerate their workspaces. The latest Seoul office market data shows that opportunities for tenants to secure real and lasting value may be declining. According to JLL Korea, vacancies in the Seoul Grade A office market declined by 2.6% q-o-q to 11.0% in Q1 2014 due to a slowdown in new building completions coupled with a record level of office demand. Demand was spurred by a “flight to quality” with take-up concentrated on recent completions, including Federation of Korea Industries (FKI) Building in Yeouido and Gran Seoul, State Tower Namsan and Center 1 in the Central Business District (CBD). Both local and international tenants were on the move, including GS E&C, Nu Skin, Hana Bank, BNP Paribas, AON and EUKOR Car Carriers making good use of the favourable conditions of the market. The decline in vacancy will certainly be good news for Seoul landlords who have experienced record vacancy and stagnant rent growth since the current wave of new supply commenced in 2010. The supply boom has expanded the amount of Grade A space in the three core business districts of the CBD, Gangnam and Yeouido by around 1.5 million sqm during this period as 22 new buildings have entered the market. Most of the development has been concentrated in the CBD and at AIG’s landmark International Finance Center (IFC) in Yeouido. For tenants, however, the shift toward a more balanced market may mean less attractive tenancy Source: JLL Korea 18 KORUM Nr. 51 | June 2014 Konjunktur options and ultimately, higher rents. The market is still attractive for tenants, but the market has started to shift over the past few months. The CBD and Yeouido are the two major markets which are experiencing the biggest swing in market conditions, with vacancy falling dramatically since the end of last year, closing the window of opportunity for tenants to relocate. Some landlords in these districts have already become less generous in terms of the incentives that they are willing to offer to tenants, although most continue to offer generous incentives like long rent free periods and sometimes tenant improvement allowances, often enabling tenants to achieve rental discounts, even though they are upgrading to superior quality accommodation. The question is how long these inducements will continue to be readily available. In Gangnam, a lack of new supply has kept vacancy at a comparably low level. Nevertheless, landlords in the district also face challenges to mitigate the attractiveness of more modern buildings in the CBD and Yeouido and the on-going relocation of ITrelated tenants in the district to Pangyo. As a result, major buildings in the district, such as GIC’s Gangnam Finance Center and Mirae’s Capital Tower, are maintaining flexible rental offerings to attract and retain tenants. Tenants that are able to relocate or renew their leases, or are in need of additional space, should start negotiations as soon as possible, before the market conditions shift further in favour of landlords. Many tenants currently negotiate long – rather than short – lease terms, to lock-in the value that is currently available for as long as possible. A five year lease (as a minimum) is appropriate right now. The amount of value that is available for tenants today is unlikely to be replicated for some time, reinforcing the incentive to bring forward negotiations. Even if a tenant’s lease expiry is not imminent, many landlords are willing Official design by ZABEL&PARTNER architects and planners to have discussions with tenants about early renewal or lease restructures, which can result in an immediate reduction in rental costs and a better deal than may be available in 2015 and beyond. Nevertheless, some tenants may find that their current landlord is not responsive to the tenant-friendly market conditions. Almost always, the most value will be uncovered by conducting a competitive process, involving the pursuit of alternative buildings – even for buildings outside of the tenant’s current district. With the occupier market increasingly prioritising cost and building quality over historical locational preferences, tenants are in a strong position to leverage off the city-wide competitive pressures to their own benefit. The success of Yeouido’s IFC in attracting multiple tenants from the CBD and Gangnam as well as the recent relocation of Microsoft from Gangnam, a traditional stronghold for IT tenants, to the CBD have added weight to this argument. With market vacancy forecast to continue its downward trend and revert to the historical average of around 5% by 2016, it is evident Overview of Seoul “Grade A” Office Market Description Key Occupiers Current Market Size (Grade A) Vacancy Monthly Effective Rent (Based on GFA) CBD Yeouido Gangnam The traditional Newest major Island (development downtown, a wellmarket. Gangnam constrained), established market. is development government-driven plan. Currently experiencing constrained due to Strong support from strong growth in new Teheran-ro (the main Metro Government for supply, expanding road with major Yeouido to emerge as the boundaries of the buildings) having few a international finance district and increasing vacant sites to build on. hub. choice for occupiers. Commercial and IT, private banking, National Assembly, investment banks, chemicals, health media, Korea Stock embassies, chaebol HQs, and pharmaceuticals, Exchange, domestic property and business defence industry securities services 3.0 million sqm 1.4 million sqm 2.0 million sqm 9.5% 21.6% 5..9% KRW96,000/py KRW75,100/sqm KRW91,400/sqm Source: JLL Research as of 1Q14. py = pyeong (3.3m2) KORUM Nr. 51 | June 2014 19 Konjunktur that tenants will enjoy long-term benefits by addressing the future occupancy needs of their business rather sooner than later in the current favourable market. Beside the obvious financial incentives and advantages of an upgrade, a move should also be used as a welcome opportunity to give the work environment a much needed facelift as office structure and setup in Korea are increasingly reflecting international trends of higher efficiency and more collaborative workspaces. It is important to match the layout and design to the needs of each individual company as this can affect work output and staff satisfaction - and hence influence profitability and employee retention. How to encourage teamwork in appropriately sized work groups is also a key challenge. These and other considerations influence the selection of the ideal office space and therefore should be part of the planning process. The incentives that landlords in Seoul are offering may already cover a large part of the moving and fit-out costs, but the intrinsic benefits of a modern office can potentially exceed the financial aspects, if executed correctly. With careful design and considered selection of an office space, the efficiency of the office, as well as employee satisfaction, can be enhanced. Ralf Zabel is CEO of “Zabel & Partner architects and planners” in Korea. Richard Orbell is Head of Advisory at “JLL Korea” and Darren Krakowiak is Head of Markets at “JLL Korea”. Südkorea wirbt für ausländische Investitionen im nordkoreanischen Industriepark Kaesong Produktion läuft wieder / Ansiedlung ausländischer Firmen angestrebt Frank Robaschik South Korea promotes foreign investment in the Kaesong Industrial Complex in North Korea. Through attracting foreign investors, Seoul hopes to reduce the risk of a renewed shutdown. The complex has returned to normality in the sense that, according to the operator, once again more than 50,000 North Korean workers are working there. First foreign companies may move into the complex soon. Seit knapp zehn Jahren produzieren südkoreanische Firmen im nordkoreanischen Kaesong. Der Industriepark überdauerte alle Hochs und Tiefs der innerkoreanischen Beziehungen bis er von April bis September 2013 doch geschlossen wurde. Nun wirbt die südkoreanische Seite aktiv für ausländische Investitionen im Park. Sie erhofft sich durch den Einzug von Ausländern ein geringeres Risiko einer erneuten Schließung. Am 29.4.14 besuchte eine von der DeutschKoreanischen Industrie- und Handelskammer organisierte Delegation unter Beteiligung mehrerer Vertreter deutscher Firmen den Industriepark in Kaesong. Laut den Betreibern des Parks plante zu diesem Zeitpunkt ein chinesisches Unternehmen, ab August 2014 mit dem Bau einer Fabrik in Kaesong zu beginnen. Daneben zeigten Firmen aus Australien, Deutschland, Taiwan und Hong- 20 KORUM Nr. 51 | June 2014 kong (SVR) Interesse an einer Ansiedlung in Kaesong. Von deutscher Seite hätten demnach zwei Firmen konkretes Interesse an einem Engagement. Allerdings ging es in diesen Fällen nicht um den Bau einer Fabrik, sondern um die Anmietung von Büros in Kaesong. Die erste Firma sei bereits über längere Zeit ein Käufer von Produkten aus Kaesong. Die andere will Teile an in Kaesong tätige Firmen KGCCI delegation visits Kaesong Industrial Complex On April 29, more than 40 members of the Korean-German Chamber of Commerce and Industry (KGCCI) departed from Seoul for a rare trip to the Kaesong Industrial Complex (KIC). The group visit had been pre-authorized by North Korean authorities, including visa procedures. After passing border controls, the KGCCI delegation was warmly welcomed by the KIC management. The program started with a presentation on the Kaesong Complex and investment opportunities, including a Q & A session where participants investigated how to protect potential investments (answer: insurance) and how the cooperation with North Korean workers may work (answer: no individual recruiting, no direct communication). The delegation was then invited to visit two companies, Samduk Starfield, a sports shoes manufacturer, and Jahwa Electronics. The tour was completed by a visit to the local water treatment facility and power distribution station, all facilities run by South Korean companies. The Kaesong Complex presents itself state-of-the art, with modern infrastructure. The communication infrastructure, however, is restricted; cell phones, tablets etc. had to be left with officials at the border. The KIC visit comes at a time where the South Korean government strongly promotes third country-investments into the KIC, while existing sanctions, political and legal risks as well as humanitarian aspects still remain obstacles for foreign investment. Kontrakte For the first 3 years or 100,000 km, nothing to worry when driving with Mercedes-Benz. ISP (Integrated Service Package) - Warranty, free repair and maintenance service - Free pick-up and delivery service - Free 24h Roadassist *A/B/CLA-Class are excluded for free repair and maintenance service Mercedes-Benz Authorized Service Center ✽Seoul : Gangnam-daero(02)570-1111 Gangbuk(02)6678-7575 Gangseo Mokdong(02)6355-0100 Nonhyeon(02)550-2100 Dogok (02)5757-340 Dongdaemun(02)2216-6500 Bangbae(02)520-1000 Bangbae Naebang (02)580-0810 Seocho(02)3488-2400 Seongsan (02)309-3421 Seongsu (02)460-3421 Songpa(02)3434-4001 Yongdap (02)2244-5578 ✽Gyeonggi/Incheon : Bundang Baekhyeon (031)779-7000 Bundang Jeongja(031)786-6100 Suwon(031)285-3421 Anyang Pyeongchon(031)689-8989 Ilsan(031)905-5588 Incheon(032)770-7700 ✽Busan : Gamjeon(051)323-3421 Namcheon(051)750-2800 Haeundae1688-2369 ✽Gwangju : Hwajeong (062)376-2556 Sochon (062) 942-7200 21 KORUM Nr. 51 | June 2014 Wonju(033)741-8899 Cheongju(043) 299-9090 Daejeon(042)606-3000 Jeonju(063)226-8955 Daegu(053)551-3333 Pohang(054)256-9004 Masan(055)296-1002 Jinju(055)743-1006 Ulsan1688-2369 ✽24h Roadassist 080-001-1886 Konjunktur liefern. Letztlich dürfte es den Firmen um den besseren Kontakt zu ihren Lieferanten beziehungsweise Kunden in einem Industriepark gehen, wo man nicht einfach mal schnell hinfahren kann. Generell ist im Industriepark wieder Normalität eingekehrt. So waren seit November 2013 bereits wieder mehr als 52.000 nordkoreanische Mitarbeiter im Park beschäftigt. Von den 123 Firmen in Kaesong entfallen 72 auf die Textilindustrie, 23 auf den Maschinenbau und die Metallindustrie, 13 auf die Elektrotechnik/Elektronik und neun auf die chemische Industrie. Im Jahr 2012, dem letzten Jahr der durchgehenden Produktion in Kaesong, lieferte der Industriepark laut dem südkoreanischen Ministry of Unification (MOU) Waren im Wert von mehr als 1 Mrd. USD nach Südkorea. Etwa die Hälfte davon waren mit 530 Mio. USD Textilien, Bekleidung und Schuhe. Als zweitwichtigster Posten folgte Elektrotechnik und Elektronik für rund 375 Mio. USD, darunter Teile für Handys (108 Mio. USD), Leiterplatten (85 Mio. USD), Kabel, Drähte und Verbindungsteile (76 Mio. USD) und Reiskocher (16 Mio. USD). Die Vorprodukte werden aus Südkorea importiert. Zu den wichtigsten Firmen zählen nach Angaben der Betreiber des Industrieparks die Shinwon Group (Damen- und Herrenbekleidung), Good People (Unterwäsche etc.), Samduck Tongsan (Schuhe), Romanson (Uhren), Kaesong Daehwa (Kfz-Teile, vor allem Pumpen), Samas Electronics (Steckverbindungen für Kfz), Jahwa Electronics (Vibrationsmotoren für Handys), Cuckoo Electronics (Reiskocher), Amos (Klebstoffe, andere chemische Erzeugnisse des täglichen Bedarfs), Taesung Hata (Dosen und andere Behälter für Kosmetika), Han Food (Nahrungsmittel) und die zu Jaeyoung Solutec gehörende Solutec GS (elektrische Verbindungsteile). Geringe Löhne und Nähe zu Seoul wichtigste Vorteile Ein wichtiger Faktor für die Attraktivität Kaesongs für Investoren sind niedrige Löhne. Laut den Betreibern des Industrieparks 22 KORUM Nr. 51 | June 2014 betrug 2013 der an die nordkoreanische Seite zu zahlende Mindestlohn 67 USD pro Monat. Hinzu kommen Kosten für die Sozialversicherung in Höhe von etwa 15%. Tatsächlich entrichtet wurden 2013 demnach einschließlich Sozialabgaben im Durchschnitt knapp 144 USD pro Monat. song hergestellten Waren wie Waren mit Ursprung in Südkorea behandelt werden. Dies gilt laut den Betreibern des Industrieparks für die Abkommen mit Singapur, der EFTA, der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN, Peru und Indien, nicht jedoch für die mit der EU und mit den USA. Die reguläre Arbeitswoche in Kaesong läuft von Montag bis Samstag und umfasst eine Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche. Für Nacht-, Sonn- oder Feiertagsarbeit gelten Zuschläge von 50%. Bei Nachtarbeit an Sonn- und Feiertagen liegt der Zuschlag bei 100%. Im Industriepark gibt es keine Gewerkschaften. Mehr als 70% der in Kaesong beschäftigten nordkoreanischen Mitarbeiter sind Frauen. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten liegt laut den Betreibern bei knapp 38 Jahren. Eine Reihe südkoreanischer Staatsunternehmen engagiert sich im Industriepark. Flächen vermietet die Land & Housing Corporation. Für die Stromversorgung sorgt zu den gleichen Preisen wie in Südkorea die Korea Electric Power Corporation. Die Wasserver- und -entsorgung wird durch die Korea Water Resources Development Corporation gewährleistet. Neben 7.000 t Wasser pro Tag für den Industriepark, liefert das Wasserwerk auch 15.000 t zur Versorgung der Stadt Kaesong. Für die Mülldeponie und die Müllverbrennungsanlage ist die Korea Environment Corporation zuständig. Das Telefonnetz wird von der privaten südkoreanischen Korea Telecom betrieben. Ein weiterer Vorteil Kaesongs ist die Nähe zu Seoul. Vom Industriepark bis zur südkoreanischen Hauptstadt sind es lediglich rund 60 km. In Seoul leben zehn Millionen Menschen mit einer hohen Kaufkraft. Der Großraum Seoul umfasst rund 25 Millionen Konsumenten. Von der Produktion gehen nach Angaben der Betreiber des Industrieparks 90% nach Südkorea und die restlichen rund 10% in den Export. Die Einfuhr der in Kaesong hergestellten Produkte nach Südkorea erfolgt zollfrei. Bei einigen seiner Freihandelsabkommen hat Südkorea mit seinen Partnern ebenfalls ausgehandelt, dass die in Kae- Schwieriger Zugang, eingeschränkte Kommunikation und politische Risiken Es gibt allerdings einige Nachteile. Die Einreise nach Kaesong muss mindestens drei Tage vorher angemeldet werden. Südkoreanische oder andere ausländische Handys müssen vor der Einreise abgegeben werden. Für Notebooks oder Computer wird eine vorherige Genehmigung benötigt. Die Mitnahme von USB-Sticks wird nicht empfohlen. Auch ein Internetzugang ist in Kaesong Kontrakte KORUM Nr. 51 | June 2014 23 Kontrakte bisher nicht möglich. Die Kommunikation mit den nordkoreanischen Mitarbeitern ist beschränkt. Die typische Kommunikation ist, dass südkoreanische Manager auf den verantwortlichen nordkoreanischen Manager zugehen, und dieser mit den anzusprechenden Mitarbeitern spricht. Auch bei der Einstellung von Mitarbeitern nehmen die in Kaesong tätigen Firmen bisher einfach die Mitarbeiter, die Ihnen die nordkoreanische Seite stellt. Gegen eine Reihe von Risiken wie etwa Ent- eignung oder Schließung des Industrieparks durch die süd- oder nordkoreanische Regierung können sich Investoren im Park bei der Export-Import Bank of Korea versichern. Beispielsweise können Investitionen bis zur Höhe von 7 Mrd. südkoreanischer Won (circa 5 Mio. Euro; 1 Euro = 1.454 Won) gegen eine jährliche Gebühr von 0,5% der Versicherungssumme zu 90% versichert werden. Die Versicherungssumme kann in Einzelfällen auf maximal 10 Mrd. Won erhöht werden. Für kleine und mittelgroße Firmen gilt eine jährliche Gebühr in Höhe von 0,375% der versicherten Summe. Am Industriepark interessierte Unternehmen können sich an die Kaesong Industrial District Foundation wenden (www.kidmac. com). Wirtschaftsbeteiligten, die an Geschäften mit Nordkorea interessiert sind, wird jedoch empfohlen, sich zuvor beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Tel.: (06196) 9080, über bestehende Regelungen zu informieren. Eine Kurzdarstellung ist im Internet unter folgender URL verfügbar: http://www.ausfuhrkontrolle.info/ ausfuhrkontrolle/de/embargos/nordkorea/ index.html. Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen Baek-Lim Whang With a growing number of misappropriation cases each year, the protection of trade secrets becomes an increasingly hot topic in Korea. Civil and criminal court proceedings can be very time- and cost-consuming; possible criminal punishments are severe and damage compensations can be high. The most frequent cases are where former employees embezzle trade secrets of the former employer and take them to the new employer. Companies should have in place appropriate measures for the protection of their trade secrets. Ein aktueller, besonders aufsehenerregender Fall im Zusammenhang mit Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen (bzw. Unternehmensgeheimnissen) ist der Rechtsstreit zwischen dem US-amerikanischen ChemieRiesen DuPont und dem koreanischen Konkurrenten Kolon Industries, in dem DuPont von einem US-Gericht 920 Mio. USD Schadensersatz für den Diebstahl von Betriebs- 24 KORUM Nr. 51 | June 2014 geheimnissen zur Herstellung von Kevlar zugesprochen wurde. Dieses Urteil wurde im Berufungsverfahren Anfang April 2014 jedoch komplett verworfen und an das erstinstanzliche Gericht zur Neuverhandlung zurückverwiesen. Auch in Korea sorgt das Thema Schutz und Diebstahl von Betriebs- und Geschäftsge- heimnissen, bei dem die gerichtlich anhängigen Fallzahlen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind, für wachsende Aufmerksamkeit. Dabei weckt nicht nur der Schatz an technologischem Wissen ausländischer Unternehmen Begehrlichkeiten inländischer Konkurrenten. Auch koreanische Unternehmen, die mit wachsendem Knowhow am Wettbewerb auf dem Weltmarkt teilnehmen, sehen sich immer öfter als Opfer von Diebstahl ihres geistigen Eigentums. Definition und Schutz durch das UCPA Der Schutz von (privaten) Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen soll im koreanischen Recht durch den Unfair Competition Prevention and Trade Secret Protection Act (UCPA) gewährleistet werden. In § 2 UCPA sind Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse definiert als „technische und kaufmännische Informationen, die für die Geschäftsausübung zweckdienlich sind, nicht öffentlich sind, einen unabhängigen, wirtschaftlichen Wert haben und für die erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um ihre Geheimhaltung zu wahren“. Diese Voraussetzungen liegen nicht vor – und hier wird entsprechend bei der Verteidigung in Gerichtsprozessen angesetzt, um eine Verletzung zu bestreiten – wenn z.B. die Information Kontrakte aus anderen Quellen öffentlich zugänglich war, bereits Dritten mitgeteilt wurde, ohne dass eine Verschwiegenheitspflicht bestand, oder gar nicht ausreichend geschützt wurde und durch allzu laxen Umgang in die Öffentlichkeit gelangen konnte. „Unabhängiger, wirtschaftlicher Wert“ bedeutet, dass die Information die Verwirklichung eines finanziellen Vorteils ermöglicht (z.B. höherer Gewinn durch Verkauf eines besseren Produkts oder Kostenersparnis im Herstellungsprozess) oder mit erheblichem Aufwand oder Kosten beschafft werden muss (z.B. eigene Entwicklung oder Erwerb einer Lizenz). Eine Rechtsverletzung hinsichtlich eines Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisses kann nach § 18 UCPA durch „Erwerb, Gebrauch oder Offenlegung zum Zwecke der Erlangung eines unrechtmäßigen Vorteils oder zur Schädigung“ des Eigentümers des Betriebsoder Geschäftsgeheimnisses erfolgen. Der Täter, der eine dieser Tatalternativen begeht, kann strafrechtlich mit Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren, in besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahren, und einer Geldstrafe sanktioniert werden. Die häufigste Fallkonstellation ist die Mitnahme von Informationen von ausscheidenden Mitarbeitern, die zu Konkurrenten wechseln. Weitere Beispiele sind der Verrat durch Geschäftspartner (Kooperationspartner, Subunternehmer), missbräuchliche Aneignung von Technologie im Eigentum von Zulieferern durch große Konglomerate oder der unerlaubte Austausch zwischen Konzerngesellschaften. Rechtliche Gegenmaßnahmen Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Verletzungen von Unternehmensgeheimnissen sind – ähnlich wie Patentstreitigkeiten – oft aufwändig und langwierig. Der rechtliche Beistand sollte Erfahrung in diesem Bereich haben, da mehrere Rechtsgebiete – nämlich gewerblicher Rechtsschutz, Wirtschaftskriminalität, Zivil- und Strafprozessrecht – betroffen sind und nicht zuletzt technisches Verständnis notwendig ist. Als Gegenmaßnahme sollte zunächst Beweismaterial gesichert werden, ggf. durch professionelle, forensische Methoden. Im Wege des vorläufigen Rechtsschutzes können bei Gericht einstweilige Verfügungen erwirkt werden, die z.B. die Nutzung der streitgegenständlichen Informationen oder die Beschäftigung beim neuen Arbeitgeber verbieten können. Wird Strafanzeige erstattet, können die Strafverfolgungsbehörden tätig werden. Die betroffenen Vermögenswerte können schnell mehrere Billionen KRW erreichen, die dann durchaus auch mehrjährige Haftstrafen zur Folge haben. Auch das nutznießende Unternehmen (also z.B. der neue Arbeitgeber des Täters) kann mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt werden, die gem. § 18 Abs. 2 UCPA in der Höhe vom Zweifachen bis zum Zehnfachen des erlangten finanziellen Vorteils beträgt. Auf Grundlage einer strafrechtlichen Verurteilung, durch die die Beweisführung wegen der vom Gericht festgestellten Tatsachen erleichtert wird, kann anschließend eine zivilrechtliche Schadensersatzklage angestrengt werden. Der Kläger wird hierbei vor allem den entgangenen Gewinn verlangen. Sachbereichen bzw. anderen Jurisdiktionen mit weiteren Verfahren ausgedehnt, entstehen zudem erhebliche Verfahrenskosten. Vorbeugende Maßnahmen Das Risiko, Opfer von Diebstahl von Betriebsund Geschäftsgeheimnissen zu werden, lässt sich mit verschiedenen vorbeugenden Maßnahmen zumindest verringern. Zum einen sollten angemessene unternehmens-interne Prozesse implementiert sein; außerdem können Geheimhaltungsvereinbarungen mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern sowie Vereinbarungen von Wettbewerbsverboten mit Mitarbeitern den Schutz der Unternehmensgeheimnisse erhöhen (siehe Kasten). Bei Wettbewerbsverboten ist zu beachten, dass die vertraglichen Bedingungen relativ strengen rechtlichen Vorgaben standhalten müssen. In Abwägung der Interessenlagen der Parteien muss unter anderem der sachliche, örtliche und zeitliche Umfang des Wettbewerbsverbots angemessen bestimmt sein und vor allem muss eine finanzielle Entschädigung für den Mitarbeiter enthalten sein. Die Beschuldigten werden sich unter anderem damit verteidigen, dass die Informationen bereits öffentlich zugänglich waren, z.B. in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, oder bereits dem allgemein bekannten Stand der Technik entsprechen. Baek-Lim Whang ist deutscher Rechtsanwalt und arbeitet als Foreign Attorney bei Shin & Kim, einer Rechtsanwaltskanzlei in Seoul. Vor allem die strafrechtlichen Aspekte – Vertrauensbruch, vermögensschädigende Tat durch einen ehemaligen Mitarbeiter, unredliches Wettbewerbsverhalten durch das konkurrierende Unternehmen – tragen dazu bei, dass sich die Parteien in solchen Rechtsstreitigkeiten sehr unversöhnlich gegenüberstehen. - Klassifizierungs- und Archivierungsrichtlinien für vertrauliche Daten - Zugangsbeschränkungen - Interne Schulungen - Vorbeugende Untersuchungen/Audits - IT Sicherheits- und Überwachungssysteme - HR-Management Der zeitliche und finanzielle Aufwand kann enorme Ausmaße erreichen. Auf dem Spiel stehen nicht nur die möglichen Geldstrafen und Schadensersatzleistungen sowie Gefängnisstrafen, die einen womöglich für das neue Unternehmen wichtigen Mitarbeiter am Arbeiten hindern. Wird der Streit in den verschiedenen Verfahren durch alle Instanzen bis zum Supreme Court durchgefochten, möglicherweise sogar in anderen Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Verlust von Unternehmensgeheimnissen Vertragliche Absicherung: - Geheimhaltungsvereinbarungen mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern - Wettbewerbsverbote für wichtige Mitarbeiter (Voraussetzungen beachten, insbesondere finanzielle Entschädigung!) Bei Neueinstellungen von Mitarbeitern: Schriftliche Versicherung des neuen Mitarbeiters, dass ein Wettbewerbsverbot einer Beschäftigung nicht im Wege steht KORUM Nr. 51 | June 2014 25 Kontakte News and People Mr. Sven Schwersensky (50) assumed his position as Resident Representative at Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Korea on April 28, 2014. He is taking over from Mr. Christoph Pohlmann, who is appointed as Resident Representative of the FES in Peking. Mr. Schwersensky has been working for the FES since 1991. In his previous assignment, he spent 5 ½ years in the Peking office. He holds a Master degree in Political Science and International Relations at Université Libre de Bruxelles, Belgium. █ Dr. Nicolai Nahrgang was appointed as Managing Director at Continental Korea where he took over the position of General Counsel and Regional Compliance Officer for the Korean Continental group entities as of May 2014. Previously, from April 2009 to April 2014, Dr. Nahrgang was a senior foreign counsel at the law firm Kim & Chang where he was heading the firm’s German practice group. Dr. Nahrgang started his legal career as M&A lawyer in the corporate department of US law firm Weil Gotshal & Manges LL.P.’s Frankfurt/M. office. He holds a doctoral degree from the University of Heidelberg and a master degree from Cornell Law School (Ithaca/NY). Dr. Nahrgang is licensed as attorney in Germany and New York. He is currently the Vice Chairman of the ECCK’s CFO Forum (European Chamber of Commerce in Korea). █ █ The Ritz-Carlton, Seoul is pleased to announce the appointment of Mr. Radu Cernia as General Manager. In his new capacity, Mr. Cernia brings a wealth of experience and skills to this important leadership position, continuing to lead the hotel’s Ladies & Gentlemen in providing legendary experience to the guests and reinforce the hotel’s positioning as one of the leading luxury hotels in Korea. Mr. Cernia’s hospitality career spans over 15 years, and he has held a variety of managerial positions at The Ritz-Carlton Hotels and Bulgari Hotels & Resorts in several countries including Japan, Indonesia, The United States of America and United Arab Emirates. Originally from Romania, Mr. Cernia graduated from the Business and Commercial Institute of Romania. He was recognized as an outstanding leader in many Ritz-Carlton Hotels he has 26 KORUM Nr. 51 | June 2014 worked for, and he was also the member of The Ritz-Carlton Advisory Board for Food & Beverage in Asia Pacific from 2007 to 2010 and 2012 to 2013. Mr. Jong-Seok Kim (57) assumed his position as General Manager at Reinhausen Korea Limited on April 1, 2014. He took over from Mr Anton Seiler, who has relocated as President East Asia. Mr. Jong-Seok Kim has been working for Reinhausen Korea since 2009 as Deputy General manager. Previously he was a director at ILJIN Electric. He completed the Business Management Course for Executives and holds a Bachelor degree in electrical engineering at Seoul National University. █ █ Mr. Steffen Trabert has been appointed as President of Korea Illies Engineering (KIECO) starting from July 1st, 2014. He is succeeding Mr. Michael Hennig who is relocating to Hong Kong to take on new responsibilities within the Managing Board of the Illies Group. Mr. Trabert has been working for Hamburg based Illies since 2003 in several functions. After closely supporting and coordinating the group’s expansions to new markets in India and Central Asia he moved to Beijing, China in early 2010 to manage Illies’ northern Chinese operations. Mr. Trabert studied business administration in Hamburg and additionally holds the German equivalent to an MBA degree (Dimplomkaufmann). Mr. Klaus Hagenkord (42) assumes his position as General Manager at Lufthansa Cargo on July 1, 2014. He is taking over from Mr. Uwe Glunz, who took up his new assignment as Regional Director , USA West, Mexico & Central America in Los Angeles. Mr. Hagenkord has been working for Lufthansa Cargo AG in several functions and locations for over 16 years. In his previous assignment, he spent six years in the Corporate Headquarters in Frankfurt, Germany. Mr. Hagenkord holds a Bachelor Degree in Engineering (Logistics) at the University of Bremerhaven, Germany. █ Please send news for this column to [email protected] Kontakte Contacts Meeting of KGCCI Board with Minister Sang-jick Yoon Members of the Board of Directors of the Korean-German Chamber of Commerce and Industry (KGCCI) met with Korean Minister of Trade, Industry and Energy Sang-jick Yoon on April 30 for a follow-up to the visit of President Park in Germany. Topics discussed were both the efforts of the Korean Government to improve the investment and business climate for foreign investors in Korea as well as actual challenges which foreign investors in Korea have been facing for the past months. Among the concerns raised by the German business community were the numerous and harsh audits and investigations by Korean authorities (partly being tackled now through a joint working group between NTS and industry experts), an increasing unpredictability of government action, including new legislation introduced on short notice or new legislation applied retroactively, or an increasing number of non-tariff-barriers undermining the achievements through the EU-Korea FTA, such as the price-volume-agreement for pharmaceutical companies or the certification and marking of auto spare parts. All issues could be discussed in a very open and friendly environment. While Minister Yoon answered all questions with much in-depth knowledge and offered his assistance on a number of topics, KGCCI pointed out its help in fostering an SME culture and steps towards a “creative economy” in Korea, corner stones of the Government of President Park Geun-Hye. KGCCI Skills Committee Founded On June 3, the KGCCI Skills Committee was founded. The objective of this committee is to develop programs and activities that help German companies to fill their needs for skilled workers and at the same time support workforce development in Korea. Previous KGCCI surveys and workshops have shown that German companies in Korea look for more practical skills, problem-solving capabilities and a process-oriented way of thinking which is hard to find in university graduates. Additionally, dual education and training which is considered one of the success factors for German SMEs does not (yet) find much recognition in the Korean society, making the recruiting of practically trained people even harder. Special Lecture: “European Elections" How member states participate in the politics of the EU - the German case In the run-up to the European Parliament election, Friedrich-Naumann-Foundation for Freedom (FNF) and KGCCI co-organized a special lecture on the elections together with the Public Diplomacy Center of Ewha Women’s University on April 22. The lectures given by H.E. Mr. Rolf Mafael and Seoul National University Professor Birgit Daiber shed light on various aspects of the European policy process such as the institutional framework and the role of EU member states. KORUM Nr. 51 | June 2014 27 Kontakte Breakfast Seminar with Bae, Kim & Lee LLC On May 21, KGCCI held a breakfast Seminar in cooperation with Bae, Kim & Lee LLC. The topic of the seminar which was attended by 20 KGCCI members was “Dealing with Increasing Antitrust Risks”. The presentation by Mr. Sang-Hoon Shin, Foreign Legal Advisor at BKL and former Deputy Director of the Korea Fair Trade Commission (“KFTC”) was followed by a Q&A-session on the topic. The presentation file can be accessed over the KGCCI website. Asparagus Dinner On May 23, KGCCI hosted its annual Asparagus Dinner. After the reception, the 130 guests enjoyed a four course meal with German white asparagus and potatoes and selected German wines. The dinner was accompanied by live jazz music from the Manuel Weyand Quartet. During the dinner, KGCCI also bid farewell to its former board member Mr. Uwe Glunz of Lufthansa Cargo and former Vice President Mr. Michael Hennig of Korea Illies Engineering. Special thanks go to KGCCI Gold Sponsors BMW Group Korea and Robert Bosch Korea as well as to the German Embassy and Lufthansa Cargo for facilitating the asparagus import. New Members H.I.M Co. Ltd. Mr. Myung Yul Lee, Chief Executive Officer [email protected] Steel, Metal Products, Processing Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg Dr. Torsten Slink General Manager Government, Nonprofit Organization, Foundations Porsche Korea Ltd. Mr. GeunTak Kim Managing Director [email protected] Automotive Supply Boge Kompressoren Otto Boge GmbH & Co. KG Mr. Thorsten Meier Managing Director [email protected] Construction, Plant Engineering; Mechanical Engineering GS Global Mr. Tae-Hyung Kim Executive Vice President [email protected] Trading Vaillant GmbH Mr. Peter Yoogiul Son Manager Business Development Korea [email protected] Building Materials and Supply; Energy, Renewable Energy; Mechanical Engineering Upcoming June 19 Kammerfrühstück mit Vertretern des Ausschusses für Wirtschaft und Energie des deutschen Bundestags Millennium Seoul Hilton Hotel, Coral Room KAS / KGCCI / KCCI Joint International Conference: Regulatory Framework for successful SMEs Conrad Hotel, Studio 1-3 Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected] 28 KORUM Nr. 51 | June 2014 August 28 June 26 Half Year Economic Outlook in cooperation with Chungbuk Free Economic Zone Authority Tbd Korea Life The Misery of Hagwon Ein riesiger Markt für private Bildung und eine politische Entscheidung für das Wohlbefinden der Menschen – ein Widerspruch? Sebastian Keck der öffentlichen Schulen zu erhöhen und das Misstrauen diesen gegenüber zu reduzieren, Bildungschancen für alle zu schaffen und das Wohlbefinden der Koreaner zu steigern. Die Regierung hat erkannt, dass ein Bilschlossen. Jeden Monat gaben die Eltern im dungssystem, welches nur auf die HochDurchschnitt 236.000 Won (165 Euro) pro schulzugangsberechtigung ausgerichtet ist Schüler aus, das entspricht ca. 3 Mio. Won und auf testbezogenem Auswendiglernen (2.000 Euro) im Jahr; beachtliche Summen, beruht, auf Dauer nicht effektiv und nachdie das Marktpotenzial dieses global wach- haltig ist. senden Bildungsmarktes alleine für Korea verdeutlichen. Der Hagwon-Markt befindet sich somit im Wandel und die notwendigen Reformen Korea ist die zweitbeste Nation im Pisa-Test könnten Korea zu einem Vorbild für viele der OECD Länder, weist jedoch auch die Nationen machen. Finnland, das einzige höchste Selbstmordrate der unter 30-Jäh- europäische Land, welches ähnlich gute rigen auf. Schon lange gibt es Spekulationen, Testergebnisse aufweist, schafft dies mit dass dieser „Bildungsexzess“ einen hohen weitaus geringeren Ausgaben und nur 13% Preis von jungen Koreanern fordert. Die Kin- der Schüler nehmen Nachhilfe in Anspruch. der sind meist 12 bis 14 Std. am Tag mit Ler- Man kann nur hoffen, dass die Kinder am nen beschäftigt, mit hohem Einfluss auf ihr Ende die Nutznießer sein werden, denn geraGlücks- und Zufriedenheitsgefühl. Und auch de in dieser persönlichkeitsprägenden Phase die Eltern sind zwar laut Untersuchungen geht es nicht nur um Konkurrenzdenken bereit, bis zu 25% ihres Einkommens für die sondern auch darum, diese Zeit zu genießen. Bildung ihrer Kinder auszugeben, allerdings Um 15 Uhr Schulschluss, den Rucksack in entsteht dadurch eine immense finanzielle die Ecke werfen und auf zum Fußballplatz, Belastung. wo alle Freunde schon warten? Auf dem Weg zur „Creative Economy“ sind Freiraum Hier setzt die Politik der Regierung an. Maß- und Zeit für Spiel und Spaß der erste Schritt. nahmen sind, die Kosten für zusätzliche Bildungsdienstleistung zu reduzieren, das Sebastian Keck ist Junior Economist bei Vertrauen in diese zu verringern, die Qualität der AHK Korea. A rock star teacher with the salary of an average NBA player, his name a brand and a taskforce to stop students from studying after 10pm. What sounds like a movie is a 17 Bill.-USD-reality in Korea. This is the money Korean parents spent at the Korean afterschool learning market in 2012. Südkorea mangelt es an natürlichen Ressourcen und doch weist es ein rasantes wirtschaftliches Wachstum auf, welches maßgeblich durch das Humankapital seiner Einwohner erreicht wurde. Nach dem Korea-Krieg ist der Sprung von Massenanalphabetismus zu einer „World Education Superpower“ gelungen, befördert durch eine kulturelle Tradition, welche Bildung außerordentlich honoriert. Für viele koreanische Eltern ist Bildung gleichbedeutend mit beruflichem Erfolg. Die Universität ist in den meisten Fällen tatsächlich entscheidend für den Berufseinstieg und die Karrierechancen. Da Bildung Zugang zu einem höheren sozialen Status bietet und die öffentlichen Schulen im Kontext des Konkurrenzdenkens nicht ausreichend waren, wurde diese Lücke mit überaus populären privaten Bildungsinstituten – Hagwons – geschlossen. Dieser freie Markt für Bildung weist nirgendwo auf der Welt eine solch hohe Marktpenetration auf wie in Korea. Fast drei Viertel aller Schulkinder besuchen in Ihrer Freizeit Hagwons. Es gibt annähernd 100.000 verschiedene Hagwons, viele expandieren als Franchise und werden flankiert von Verlagsund Publikationsunternehmen, die häufig im Besitz der Hagwon-Eigentümer sind. Das Unternehmen „Mega-Study“ ist z.B. an der koreanischen Börse gelistet und der gesamte Bildungsmarkt ist so attraktiv, dass Investmentfirmen wie Goldman Sachs einsteigen. In 2012 lagen die Ausgaben für Privatunterricht nur für Schüler bei 19 Bill. Won (ca. 13 Mrd. Euro), dabei sind die Ausgaben von Studenten und Erwachsenen nicht einge- KORUM Nr. 51 | June 2014 29 KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. Nr. 51 l June 2014 KORUM target group consists of KGCCI members in Korea and abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions. Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,200 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) ADVERTISEMENT RATES Herausgeber: Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer 8th Fl., Hannam Plaza, 85, Dokseodang-ro, Yongsan-gu, Seoul 140-884, Republic of Korea www.kgcci.com Rates per issue, all pages full colour. 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NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 52: July 25th, 2014 Main topic: “Energy Industry” DISCOUNT RATES Member discount: 10% per ad Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10% 30 KORUM Nr. 51 | June 2014 © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten Mit Namen gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die Meinung der AHK Korea wieder.