Chemische Industrie

Transcrição

Chemische Industrie
Nr. 51 I June 2014
KORUM
Korea I Unternehmen I Märkte
www.kgcci.com I www.ahk.de
Chemische Industrie
Kompakt
Chemische Industrie in
Korea investiert
in neue Anlagen
Recht
Gewerblicher
Rechtsschutz
Konjunktur
Wirtschaftstrends
Korea
Kommentar
Chemische Industrie
Die chemische Industrie hat durch die zentrale Rolle, die sie innerhalb der industriellen Entwicklung Koreas gespielt hat, einen
erheblichen Beitrag zum „Wunder am HanFluss“ geleistet. Dies ist besonders deshalb
bemerkenswert, da Korea selbst über wenige
der Rohstoffe verfügt, die es seit den siebziger Jahren mit stets wachsendem Volumen
in zahlreiche chemische Produkte veredelt.
Das wohl bedeutsamste Beispiel ist hier die
starke koreanische Petrochemie.
Nach kräftigem Wachstum des koreanischen
Chemiemarkts in den vergangenen Jahrzehnten hat das Marktvolumen von 2011 bis
2012 um 4,3% auf 180,8 Bill. Won (etwa 125
Mrd. Euro) zugenommen. Und auch langfristig stehen die Zeichen auf Wachstum. Dies
hängt beispielsweise mit dem voranschreitenden Ausbau koreanischer Kompetenzen
in neuen Technologiefeldern zusammen, die
oft die Verwendung spezieller High-TechMaterialien nötig machen.
Folglich gehört Korea nicht nur zu den wichtigen Produzenten, sondern verfügt selbst
auch über einen hohen Bedarf an chemischen
Erzeugnissen. Dieser wird auch durch Importe - vor allem aus Japan, China, USA und
auch Deutschland - gedeckt. So hat Korea
2013 knapp 47 Mrd. USD an chemischen
Erzeugnissen aller Klassen importiert. Hierbei
sind deutsche Unternehmen aufgrund ihrer
hohen technologischen Leistungsfähigkeit
oft erfolgreich.
Deutsche Firmen haben Korea in den letzten Jahren zusätzlich als Produktions- sowie
Forschungsstandort entdeckt. Vor allem die
Nähe deutscher Chemie-Zulieferer zu koreanischen Großunternehmen kann zu einer
gezielten Kooperation in Forschung und späterer Vermarktung führen.
Auch auf Seiten der Regierung tut sich
einiges. So wird zum ersten Januar 2015 eine
neue Chemikalienverordnung eingeführt,
nach dem europäischen Vorbild K-REACH
genannt.
Diese KORUM-Ausgabe bietet einen aktuellen Überblick über die chemische Industrie
in Korea.
The chemical industry, due to its central role
within Korean industrial development, has
strongly contributed to the “Miracle of the
Han River”.
Barbara Zollmann
Secretary General
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
[email protected]
This fact is especially remarkable since South
Korea possesses little of the resources which
it has been processing into various chemical
products since the seventies. The arguably
most important example at this is the
petrochemical industry which accounts for a
major share in Korean chemical production.
After the Korean chemical market’s volume
has been recording strong growth over the
past decades, it has reached a new height in
2012, growing by 4.3% to a total of 180.8
trillion Won (approximately 125 billion Euro).
And for the future as well, the signs point
towards sustained growth. One reason for
this positive outlook can for example be seen
in the strong Korean position within new
technology fields, which fuels the demand
for high tech materials.
Hence, Korea is not only a major producer but
also an important consumer - and importer
- of chemical products. Main sources for
Korean chemical imports are Japan, China,
the United States, and Germany. In 2013,
Korea imported around 47 billion USD worth
of chemical products of all classes. Here,
German companies often succeed due to
their strong technological capabilities.
German firms have furthermore discovered
Korea as a production- as well as R&Dlocation. Especially close vicinity of German
suppliers to large Korean conglomerates can
facilitate cooperation in R&D which then can
also lead to strong sales for the German firm.
On part of the Korean government there is
also some movement within the chemical
industry. Starting from January 1, 2015,
K-REACH, a new chemicals regulation named
after its European model, will be introduced.
This issue of KORUM provides an up to date
overview of the chemical industry in Korea.
KORUM Nr. 51 | June 2014 3
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KORUM
Chemische Industrie
Korea I Unternehmen I Märkte
9 Kompakt
Kommentar
Chemische Industrie
3
Kompakt Branche kompakt - Chemische Industrie
6
Chemische Industrie in Korea investiert in neue Anlagen
9
Changing Paradigms within the Chemical Industry
11
Hightech-Land Korea
13
Konjunktur Wirtschaftstrends Jahresmitte 2014
In den vergangenen Monaten wurden in verschiedenen Bereichen der
chemischen Industrie - darunter etwa Petrochemie und Industriechemikalien - neue Großprojekte bekannt gegeben. Dieser Artikel bietet einen
Überblick.
15 Konjunktur
15
Declining Seoul office vacancy narrows window for 18
attractive tenant deals
KGCCI visit to Kaesong Industrial Complex
20
Kontrakte Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen
24
Das Wirtschaftswachstum in Südkorea hat an Fahrt gewonnen. Im
1. Quartal 2014 stieg es auf real 3,9%. Für das Gesamtjahr liegen die
Erwartungen zwischen 3,7 und 4,0%, und auch für 2015 sind die Prognosen positiv.
Kontakte News and People
26
Contacts
27
New Members 28
Upcoming
28
24 Kontrakte
Korea Life
The Misery of Hagwon
29
Das Thema gewerblicher Rechtsschutz gewinnt in Korea vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen weiter an Bedeutung. Möglicherweise
kostspieligen Zivil- und Kriminalfällen sollten Unternehmen unbedingt
durch geeignete Schutzmechanismen vorbeugen.
KORUM Nr.
Nr. 51
51 || June
June 2014
2014 55
KORUM
Kompakt
Branche kompakt - Chemische Industrie
Frank Robaschik
Despite the lack of local resources, the chemical and petrochemical industries make up a
large sector within the South Korean economy. Also for German and other foreign firms
the country is attractive as an import market as well as a production location. Together
with Japan, China, and the United States, Germany is one of the most important
suppliers of chemical products to Korea. Due to the strong position of South Korea in
electronics, the country is also an important buyer of electronic chemicals.
Marktentwicklung/-bedarf
Der koreanische Chemiemarkt hatte 2012
nach Angaben des staatlichen "Mining
and Manufacturing Survey" ein Volumen
(Inlandsproduktion + Importe - Exporte) von
180,8 Bill. Won (rund 125 Mrd. Euro; durchschnittlicher Devisenkurs 2012: 1 Euro =
1.448 Won). Dies umfasst die Segmente
Basischemikalien, Farben und Lacke, Agrarchemikalien, Arzneimittel, Kosmetika, Chemiefasern, Kunststoffe in Vorformen und
Kunststoffprodukte. Hinzu kamen Mineralölerzeugnisse in Höhe von etwa 125 Bill. Won.
Aufgrund nicht eindeutiger Definitionen
sollten die Angaben jedoch nur als Annäherungswerte verstanden werden.
Die petrochemische Industrie ist einer der
Schlüsselsektoren der südkoreanischen Wirtschaft. Das Land gehört weltweit zu den
wichtigsten Rohölverarbeitern und will zu
einer Drehscheibe der Erdölindustrie in Nord-
6
KORUM Nr. 51 | June 2014
ostasien werden. Ende 2012 stellte die Korea
National Oil Corporation (KNOC) eine Speicheranlage für 8,2 Mio. Barrel Erdöl in Yeosu
(Provinz South Jeolla) fertig. Der Grundstein für weitere Speicher in Ulsan wurde
im November 2013 gelegt. Mit Investitionen
von rund 1,5 Bill. Won bis 2020 sollen Lagermöglichkeiten für 28,4 Mio. Barrel Erdöl und
acht Kais für Öltanker entstehen.
Der Inlandsbedarf an Ethylen wuchs 2013
nach Angaben der Korea Petrochemical
Industry Association (KPIA) um 3,8% auf
7,34 Mio. t. Für 2014 erwartet der Verband
ein Plus von 3,0%. Bei Paraxylol sind mehrere Fertigungsanlagen mit einer Kapazität von
jeweils mindestens 1 Mio. t pro Jahr im Bau.
Die südkoreanische Nachfrage nach Harzen
stieg laut KPIA 2013 um 5,4% auf 5,61 Mio.
t. Für 2014 rechnet der Verband mit einem
Wachstum von 3,5%.
Südkorea zeigt großes Interesse an Kohlenstoffmaterialien. Toray Advanced Materials
Korea, Hyosung und Taekwang Industrial
produzieren bereits Karbonfasern in Korea,
und GS Caltex plant eine Fertigung. Im Juni
Absatz chemischer Erzeugnisse in Südkorea
Sparte
Pharmazeutika
Farbstoffe, Pigmente, Farben und Lacke
Kosmetika, Seifen, Toilettenartikel
Pestizide, Düngemittel
Chemiefasern
Halb- und Fertigwaren aus Kunststoff
Kunststoffe in Primärformen
Basischemikalien
in Mrd. Won, Veränderung in %
2011
14.904
9.329
8.831
3.308
4.631
41.296
22.699
68.311
2012
14.794
9.072
9.531
3.933
5.075
43.844
26.620
67.930
Veränderung 2012/11
-0,7
-2,8
7,9
18,9
9,6
6,2
17,3
-0,6
Quellen: Statistics Korea; koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis; Berechnungen von Germany Trade & Invest
Kompakt
2013 vereinbarten SGL Carbon und Samsung Petrochemical eine Kooperation bei der
Entwicklung neuer industrieller und elektronischer Anwendungen für KarbonfaserVerbundwerkstoffe.
Da südkoreanische Firmen in einigen
Bereichen der Elektronik an der Spitze der
weltweiten Entwicklung stehen, ist das Land
ein interessanter Markt für elektronische
Chemikalien. So will BASF 2014 mit der
Sungkyungkwan Universität in Suwon (Provinz Gyeonggi) ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Elektronikmaterialien
gründen. Henkel eröffnete im Januar 2014
ein technisches Zentrum in Seoul zur Entwicklung von Laminier- und Strukturklebstoffen für Displays. Auch zahlreiche andere
internationale und koreanische Firmen bie-
ten Chemikalien für Südkoreas Halbleiter-,
Flachbildschirm-, LED-/OLED-, Handy-, Photovoltaik- und Batterieproduktion an.
Bei Batterien für Hybrid- und Elektroautos
sind LG Chem, Samsung SDI und SK Innovation wichtige Anbieter. Firmen wie Kokam,
LSIS, LG Chem, Samsung SDI, SK Innovation
und Hyosung sind bei Energiespeichersystemen (ESS) aktiv. POSCO will bis 2015
einen Natrium-Schwefel-Akku für große
Energiemengen kommerzialisieren. Auch die
Inlandsproduktion von Batteriechemikalien
steigt.
Bei polykristallinem Silizium für fotovoltaische Anwendungen will Marktführer OCI
seine Kapazitäten bis zum dritten Quartal
2015 um weitere 10.000 t auf dann 52.000
Produktion in der Chemieindustrie in Südkorea
Bereich
Pharmazeutika
Farbstoffe, Pigmente, Farben und Lacke
Kosmetika und Körperpflegemittel, davon
Kosmetika
Pestizide, Düngemittel
Chemiefasern
Halb- und Fertigwaren aus Kunststoff
Kunststoffe in Primärformen
Basischemikalien
in Mrd. Won, Veränderung in %*)
2011
11.553
8.609
8.024
5.422
3.312
5.884
42.075
40.643
73.843
2012
11.270
8.630
8.851
6.132
3.800
6.326
45.349
44.829
74.372
Veränderung 2012/11
-2,5
0,2
10,3
13,1
14,7
7,5
7,8
10,3
0,7
*) Angaben für Unternehmen mit zehn oder mehr Mitarbeitern
Quelle: Statistics Korea
Einfuhr ausgewählter Chemieerzeugnisse nach Südkorea
SITC
51
52
53
54
55
56
57
58
59
Summe
t pro Jahr erhöhen. Hanwha Chemical will
im ersten Halbjahr 2014 die Produktion in
einem Werk in Yeosu mit einer Kapazität
von 10.000 t pro Jahr aufnehmen.
Die Nachfrage nach Farben und Lacken sank
2013 leicht. Während der Bedarf im Maschinenbau, in der Kfz-Industrie und in der Bauindustrie zunahm, verringerte er sich im
Schiffbau deutlich. Die Aussichten für 2014
sind positiv. So stieg der Auftragseingang
im Schiffbau zuletzt deutlich, und auch der
Maschinenbau und die Kfz-Industrie sind
optimistisch für 2014.
Der Einzelhandelsumsatz mit Kosmetika
stieg 2013 um 5,7% auf 14,9 Bill. Won.
Gefragt sind unter anderem Hautpflegeprodukte und Sonnenschutzpräparate. Auch
Pflegeprodukte für Männer erfreuen sich
zunehmender Beliebtheit. Neben Marktführer Amorepacific ist LG Household & Healthcare ein weiterer großer Anbieter.
Die längerfristigen Aussichten auf dem
koreanischen Chemiemarkt sind in vielen
Bereichen gut. Dabei profitiert die Branche
unter anderem davon, dass sich Südkorea
zukünftig verstärkt neuen Technologiefeldern
zuwendet. Hierzu gehören zum Beispiel neuartige Displays, Batterien, Brennstoffzellen,
hochfunktionale Textilien, innovative Werkstoffe und allgemein die Bio- und Nanotechnologie.
in Mio. USD
Produktgruppe
2012
Organische chemische Erzeugnisse
Anorganische chemische Erzeugnisse
Farbmittel, Gerbstoffe, Farben (und Lacke)
Medizinische und pharmazeutische
Erzeugnisse
Ätherische Öle, Körperpflege-, Putz- und
Reinigungsmittel
Düngemittel(ausgenommen solche der
Gruppe 272)
Kunststoffe in Primärformen
Kunststoffe in anderen Formen als
Primärformen
Andere chemische Erzeugnisse und Waren
14.508
5.919
2.441
davon aus
2013 Deutschland
(2013)
14.524
924
5.831
385
2.472
184
4.645
4.675
622
2.110
2.132
91
706
628
3
4.397
4.556
305
4.848
4.326
103
7.791
47.365
7.769
46.913
568
3.185
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis
Deutsche Unternehmen werden aufgrund
ihrer hohen technologischen Leistungsfähigkeit an diesen Entwicklungen partizipieren
können. Denn koreanische Unternehmen
hinken in vielen Bereichen technologisch
hinterher. Dies gilt insbesondere für die zahlreichen kleinen und mittleren Betriebe. Diese
sind oft nicht in der Lage, die finanziellen
Mittel für größere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben aufzubringen.
Produktion/Branchenstruktur
Nach offiziellen Angaben gab es in Südkorea
2012 knapp 7.000 Branchenunternehmen
(zehn oder mehr Mitarbeiter) mit insgesamt
etwa 275.000 Beschäftigten. Sie produzierten chemische Erzeugnisse im Wert von
KORUM Nr. 51 | June 2014 7
Kompakt
203,4 Bill. Won, 4,9% mehr als im Vorjahr.
Die meisten Firmen sind klein oder mittelgroß. Etwa 83% haben weniger als 50
Mitarbeiter. Am anderen Ende des Spektrums gibt es einige sehr große Unternehmen. Marktführer ist LG Chem (http://www.
lgchem.com) mit einem Umsatz 2013 von
23,1 Bill. Won. Zum Produktportfolio gehören Chemikalien und Polymere (PVC, ABS,
Polystyrol etc.), industrielle Materialien (zum
Beispiel Kunststoffe für die Autoindustrie)
sowie Materialien für Informationstechnik
und Elektronik. Samsung SDI (Umsatz 2013:
5,0 Bill. Won) übernimmt zum 1.7.2014 den
Hersteller elektronischer Chemikalien Cheil
Industries (http://www.cii.samsung.co.kr, 6,1
Bill. Won).
In ihrem Bereich führend sind in der Petrochemie Lotte Chemical (http://www.lottechem.com; Umsatz 2013: 16,4 Bill. Won), SK
Global Chemical (http://www.skglobalchemical.com; 15,9 Bill. Won), Samsung Total
Geschäftspraxis
Ausgewählte gesetzliche Regelungen und Zuständigkeiten für Chemikalien in Südkorea
Produkt
Bezeichnung des Gesetzes
Zuständige Behörde
Ministry of Trade, Industry &
Hochdruckgase
High-Pressure Gas Safety Control Act
Energy
Ministry of Agriculture, Food and
Pestizide
Agrochemicals Control Act
Rural Affairs (http://www.mafra.
go.kr)
Act on the Registration and Evaluation Ministry of Environment (http://
Industriechemikalien
of Chemicals (K-REACH), ab 1.1.15
www.me.go.kr)
Toxic Chemicals Control Act
Ministry of Environment
POPs (Persistent Organic Pollutant)
Ministry of Environment
Control Act
Ministry of Employment and
Occupational Safety and Health Act
Labor (http://www.moel.go.kr)
Ministry of Health and Welfare
(http://www.mw.go.kr) / Ministry
Arzneimittel
Pharmaceutical Affairs Law
of Food and Drug Safety (http://
www.mfds.go.kr)
Kosmetika
Cosmetic Law
Ministry of Health and Welfare
Nahrungsmittelzusätze Food Sanitation Law
Ministry of Health and Welfare
Ministry of Science, ICT and
Radioaktive
Atomic Energy Law
Future Planning (http://www.
Substanzen
msip.go.kr)
(http://www.samsungtotal.com; 7,8 Bill.
Won) und Yeochun NCC (http://www.yncc.
co.kr; 7,7 Bill. Won), bei Farben KCC (http://
www.kccworld.co.kr; 3,2 Bill. Won), bei Kosmetika Amorepacific (http://www.amorepacific.com; 3,1 Bill. Won), bei Polyesterfolien und Spezialbeschichtungen SKC (http://
www.skc.co.kr; 2,6 Bill. Won), bei Agrarchemikalien Dongbu Hannong (http://www.agriculture.co.kr; 673 Mrd. Won) und bei Arzneimitteln Yuhan (http://www.yuhan.co.kr ; 932
Mrd. Won) und Green Cross (http://www.
greencross.com ; 794 Mrd. Won).
Auch ausländische Firmen engagieren sich in
Südkorea. BASF ist einer der größten internationalen Investoren im Land und führend unter anderem bei Polyurethan. Bayer
und Syngenta gehören zu den wichtigsten
Anbietern von Agrarchemikalien. Bei Arzneimitteln sind von deutscher Seite unter anderem Bayer Healthcare, Boehringer Ingelheim
und Merck in Südkorea vertreten. Merck
ist daneben ein zentraler Zulieferer für die
koreanische Flachbildschirmbranche. Linde produziert vor Ort Industriegase. Evonik
stellt in einem Joint Venture mit SKC Wasserstoffperoxid her.
Die größten Betreiber von Erdölraffinerien
sind SK Energy (http://www.skenergy.com;
Umsatz 2013: 68,4 Bill. Won), GS Caltex
(http://www.gscaltex.co.kr; 78,1 Bill. Won),
S-Oil (http://www.s-oil.com; 41,0 Bill. Won)
und Hyundai Oilbank (http://www.oilbank.
co.kr; 20,3 Bill. Won).
Außenhandel
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest
Kontaktadressen
Bezeichnung
AHK Südkorea
Ministry of Trade, Industry & Energy
Korea Petrochemical Industry Association
Korea Chemicals Management Association
Korea Specialty Chemicals Industry Association
Korea Paint and Printing Ink Cooperative
Korea Fertilizer Industry Association
Korean Agricultural Chemicals Industrial
Association
Korea Federation of Plastic Ind. Cooperatives
Radioaktive Substanzen
8
KORUM Nr. 51 | June 2014
Internetadresse
http://korea.ahk.de
http://www.motie.go.kr
http://www.kpia.or.kr
http://www.kcma.or.kr
http://www.kscia.or.kr
http://www.kpic.or.kr
http://www.fert-kfia.or.kr
http://www.koreacpa.org
http://www.koreaplastic.or.kr
Ministry of Science, ICT and Future Planning
(http://www.msip.go.kr)
Südkorea führt in erheblichem Umfang chemische Erzeugnisse ein. Die Bezüge sanken
2013 um 1,0% auf 46,9 Mrd. USD. Die Einfuhren aus Deutschland stiegen um 0,1%
auf 3,2 Mrd. USD. Japan ist mit 14,0 Mrd.
USD das mit Abstand wichtigste Lieferland.
Die VR China rangierte mit 7,4 Mrd. USD an
zweiter Stelle der Einfuhrrangliste, gefolgt
von den USA mit 6,9 Mrd. USD und Deutschland.
Frank Robaschik ist Korrespondent von
Germany Trade & Invest in Korea.
Kompakt
Chemische Industrie in Korea investiert in neue Anlagen
Paraxylol-Kapazitäten werden ausgebaut / Deutsche Unternehmen wollen
Entwicklungszentren in Korea eröffnen
Frank Robaschik
Large-scale projects in the petrochemical industry in Korea include the construction of
new production facilities for paraxylene and the launch of a new oil storage project. In
the segment of industrial chemicals, there are new plans related to resins, electronic chemicals, carbon materials, and industrial gases. Some polysilicon projects are also seeing
some progress. Besides this, Korean firms are also involved in the construction of largescale production facilities for the chemical industry abroad.
Strengere Vorschriften für den VOCGehalt in Farben
Die Farbenproduktion sank 2013 nach Angaben der Korea Paint & Printing Ink Cooperative (KPIC) um 0,8% gegenüber dem Vorjahr
auf 1.020.236 Kiloliter (kl). Zuwächse gab
es bei Farben für den Maschinenbau und
die Metallverarbeitung (175.329 kl, +4,2%),
die Kfz-Industrie (144.746 kl, +3,7%) und
die Bauindustrie (184.380 kl, +3,0%), Rückgänge dagegen bei Schiffsfarben (227.798
kl, -6,9%) und Straßenmarkierungsfarben
(60.550 kl, -2,4%).
Nach Schätzungen von Chokwang Paint hatte KCC im 1. Halbjahr 2013 einen Anteil von
33,4% am Farbenmarkt gefolgt von Sam-
Neue Projekte bei Industriechemikalien
Der Ausstoß von Harzen stieg laut der Korea
Petrochemical Industry Association (KPIA)
2013 um 6,0% auf 12,69 Mio. t. Die wichtigsten Warengruppen waren Polypropylen (4,04 Mio. t, +4,2%), HD-Polyethylen
wha Paint (13,7%), Noroo Paint (12,4%), (2,24 Mio. t, +5,3%) und LD-Polyethylen
Kunsul Chemical (10,1%) und Chokwang (2,26 Mio. t, +9,0%). Danach folgten ABS
Paint (5,4%). Die Aussichten für 2014 sind (1,64 Mio. t, +13,4%) und PVC (1,47 Mio. t,
vor allem bei Schiffsfarben relativ gut. BASF +4,7%). Bei Polystyrol blieb die Produktion
kündigte im Oktober 2013 an, seine Pig- konstant bei 1,05 Mio. t. Dabei nahm der
ment-Anlage in Ulsan (Ulsan Metropolitan Anteil aufgeschäumten Polystyrols (EPS) zu
City) erweitern zu wollen.
(+8,7% auf 0,44 Mio. t).
Anfang Februar 2014 gab das Ministry of
Environment strengere Vorschriften für den
Gehalt flüchtiger organischer Verbindungen
(VOC) in Farben bekannt. Diese gelten ab
2015. Betroffen sind Bau- und Kfz-Farben
und Farben für Straßenschilder. Darüber
hinaus gelten ab 2015 für den Schiffbau und
für Brücken über das Meer erstmals Begrenzungen des VOC-Gehalts entsprechender
Farben.
Der Inlandsbedarf an Harzen wuchs um
5,4% auf 5,61 Mio. t, darunter bei ABS (0,42
Mio. t, +20,1%), PVC (0,89 Mio. t, +12,1%),
Polystyrol (0,49 Mio. t, +5,9%) und LDPE
(1,18 Mio. t, +5,7%) und Polypropylen (1,56
Mio. t, +2,2%). Dagegen schrumpfte die
Inlandsnachfrage nach HDPE (0,88 Mio. t,
-4,2%). Die Exporte von Harzen nahmen
um 6,2% auf 7,89 Mio. t zu, die ohnehin
geringen Importe sanken um 1,9% auf 0,29
Mio. t.
Für 2014 prognostiziert die KPIA insgesamt Zunahmen bei Produktion (13,17 Mio.
t, +3,8%), Exporten (7,89 Mio. t, +4,3%),
Inlandsbedarf (5,61 Mio. t, +3,5%) und
Importen (0,33 Mio. t, +12,5%). Dabei soll
die Fertigung bei allen Warengruppen zulegen, besonders stark bei EPS (+5,0%) und
Polypropylen (+3,8%).
Neue Vorhaben gibt es beim hochtemperaturbeständigen technischen Kunststoff
Polyphenylensulfidharz (PPS). Initz, ein Joint
Venture von SK Chemicals (Anteil von 66%)
und dem japanischen Unternehmen Teijin
(Anteil von 34%), legte im Oktober 2013 den
Grundstein für ein Werk in Ulsan. Dieses soll
2015 fertiggestellt werden und eine Kapazität von 12.000 t pro Jahr haben. Laut SK
KORUM Nr. 51 | June 2014 9
Kompakt
soll es später auf jährlich 20.000 t erweitert
werden. Toray Advanced Materials Korea gab
im Oktober 2013 bekannt, ein PPS-Werk in
Gunsan (Provinz North Jeolla) bauen zu wollen. Das Werk mit einer Kapazität von 8.600
t pro Jahr soll im April 2016 die Produktion
aufnehmen.
Darüber hinaus übernahm Toray Advanced
Materials Korea im Februar 2014 den Mehrheitsanteil an Woongjin Chemical, das unter
anderem Hochleistungsfasern und Filter für
die Wasserbehandlung herstellt. Hyosung
gab im November 2013 bekannt, bis 2015
insgesamt 200 Mrd. Won (circa 138 Mio.
Euro; 1 Euro = 1.454 Won - Jahresdurchschnitt 2013) in ein Werk zur Produktion des
Kunststoffs Polyketon investieren zu wollen.
Die Kapazität soll bei 50.000 t pro Jahr liegen. Bis 2020 will Hyosung 1,5 Bill. Won in
diesem Bereich investieren.
LG Chem will von Dezember 2013 bis 2015
insgesamt 320 Mrd. Won in die Erhöhung
der Fertigungskapazität von Acrylsäure
in Yeosu (Provinz South Jeolla) investieren. Dadurch soll die Kapazität von LG auf
510.000 t pro Jahr steigen.
BASF kündigte im Dezember 2013 den Bau
einer Compoundieranlage für technische
Kunststoffe in Yesan (Provinz South Chungcheong) an. Die Anlage mit einer anfänglichen Kapazität von 36.000 t entsteht
zusätzlich zum bestehenden Werk in Ansan
(Provinz Gyeonggi) und soll Ende 2015 die
Produktion aufnehmen.
Darüber hinaus will BASF 2014 in Zusammenarbeit mit der Sungkyungkwan Universität in Suwon (Provinz Gyeonggi) ein neues
Forschungs- und Entwicklungszentrum
Asien-Pazifik für Elektronikmaterialien gründen. Schwerpunkte sind die Erforschung von
Chemikalien, Materialien und chemischen
Formulierungen für Anwendungen bei Halbleitern, Bildschirmen, organischer Elektronik,
LEDs und in der Fotovoltaik. In Suwon befindet sich das Hauptquartier und ein R&D
Center von Samsung Electronics.
Henkel eröffnete im Januar 2014 ein technisches Zentrum in Seoul mit dem Fokus auf
10
KORUM Nr. 51 | June 2014
die Entwicklung von Laminier- und Strukturklebstoffen für die Display- und Mobilgeräteindustrie. Lanxess unterzeichnete im
Februar 2014 eine Absichtserklärung zur
Zusammenarbeit mit dem Reifenhersteller
Hankook Tire zur gemeinsamen Entwicklung von Synthesekautschuktechnologien
für Hochleistungsreifen.
Die Samsung-Gruppe stärkt ihre Stellung
bei elektronischen Chemikalien. Nach der
Vereinbarung der Übernahme der Mehrheit
am Dresdner Spezialisten für Dopanten für
OLED Novaled im August 2013 verkündete
die zur Samsung-Gruppe gehörende Firma Cheil Industries im November 2013, in
den kommenden Jahren insgesamt 1,8 Bill.
Won in die Entwicklung von Materialien
wie OLED, Separatoren für Batterien und
Polaroid-Filmen etc. investieren zu wollen.
Der Konkurrent LG Chem teilte im Januar
2014 mit, im laufenden Jahr 410 Mrd. Won
in die Bereiche LCD-Glassubstrate, Polarisatoren und Indiumzinnoxidfilme (ITO-Filme)
investieren zu wollen.
Bei Batterien für Elektro- und Hybridautos
plant das koreanisch-deutsche Joint Venture
SK Continental E-motion den Bau eines Batteriewerks in Seosan (Provinz South Chungcheong). Die Investitionssumme liegt bei
190 Mrd. Won und die Produktion soll 2015
beginnen. Das Werk von LG Chem in den
USA lieferte im November 2013 die ersten
Batteriezellen an GM. SK Innovation baut
gemeinsam mit Beijing Automotive Industry
und Beijing Electronics ein Packaging-Werk
für seine Batteriezellen in China. Samsung
SDI plant im Joint Venture mit Partnern vor
Ort ebenfalls ein Batteriewerk in China und
will dafür in fünf Jahren insgesamt 600
Mio. USD (etwa 452 Mio. Euro; Jahresdurchschnitt 2013: 1 Euro = 1,3281 USD) ausgeben.
Bei polykristallinem Silizium für fotovoltaische Anwendungen will Marktführer
OCI im 1. Quartal 2014 die Erweiterung
um 10.000 t pro Jahr wieder aufnehmen.
Dadurch soll die Kapazität im 3. Quartal
2015 auf 52.000 t pro Jahr steigen. Hanwha Chemical will im 1. Halbjahr 2014 die
Massenproduktion in einem Werk in Yeosu
für jährlich 10.000 t starten. Samsung Fine
Chemicals bereitet die Polysiliziumfertigung
in Ulsan im Joint Venture mit der US-amerikanischen Firma Sun Edison vor. Die im
Januar 2014 verhängten Antidumpingzölle
Chinas auf koreanisches Polysilizium sehen
hohe Strafzölle vor allem für Erzeugnisse der
Firmen KCC, KAM und Innovation Silicon vor.
Bei Karbonmaterialien nahm Korea Kumho
Petrochemical im Dezember 2013 die Produktion von Kohlenstoffnanoröhren (CNT) in
einem Werk in Ansan auf. Die Kapazität des
Werks soll von zunächst 50 t pro Jahr schrittweise auf 300 t pro Jahr erweitert werden.
Ausgewählte Projekte Petrochemie
Firmenname
JX Nippon Oil and
Energy und SK
Global Chemical
Samsung Total
SK Incheon
Petrochemical
GS Caltex in Koop.
mit Showa Shell
Sekiyu, Taiyo Oil
Hyosung
SK Gas
Importeure
Gesamt
Produkt
Paraxylol
Kapazitäten in 1.000 t/Jahr
IstKapazität
NeuKapazität
Standort
voraussichtliche
Fertigstellung
0 etwa 1.000
Ulsan
2. Quartal 2014
2. Halbjahr 2014
ursprünglich 2. Halbjahr
2014 geplant
Paraxylol
600
1.000
Daesan
Paraxylol
0
1.300
Incheon
Paraxylol
1.350
1.000
Yeosu
offen
Propylen
Propylen
4.521
180
0
100,0
320
600
191
1.574
Ulsan
Ulsan
12,1
100,0
Mai 2015
2016
3.086
Quellen: Unternehmensangaben; Recherchen von Germany Trade & Invest
Kompakt
Bei Industriegasen gab das US-amerikanische Unternehmen Praxair im Januar 2014
bekannt, in Busan einen Luftzerleger mit
einer Kapazität von 180 t pro Tag für Taewoong Steel bauen und 2016 in Betrieb
nehmen zu wollen. Die japanische Firma
Showa Denko verkündete im Februar 2014,
die Produktion von Distickstoffmonoxid in
Anseong (Provinz Gyeonggi) in Zusammenarbeit mit Dooam Industrial erweitern zu
wollen. Die neue Anlage für 600 t pro Jahr
soll Ende 2014 fertiggestellt und 2015 in
Betrieb genommen werden. Das Gas wird in
der Halbleiterproduktion eingesetzt.
Petrochemie: Neue Anlagen für
Paraxylol
Laut Statistics Korea stieg die Ethylenproduktion 2013 um 2,7% auf 8,29 Mio. t. Die
Herstellung von Propylen nahm um 5,3%
auf 6,45 Mio. t zu. Deutlich erhöht hat sich
die Fertigung von Paraxylol (6,38 Mio. t,
+13,0%). Bei Benzol wuchs sie um 2,3%
auf 4,85 Mio. t. Die Exporte erreichten 3,17
Mio. t bei Paraxylol (+37,5%), 1,43 Mio. t
bei Benzol (-5,5%), 1,11 Mio. t bei Propylen
(-10,0%) und 965.000 t bei Ethylen (+1,4%).
Bei Paraxylol entstehen neue Anlagen von JX
Nippon Oil & Energy und SK Global Chemical
in Ulsan, Samsung Total in Daesan, GS Caltex, Showa Shell und Taiyo Oil in Yeosu und
SK Incheon Petrochem in Incheon. Die beiden Projekte mit japanischen Partnern waren
durch neue Regulierungen ins Stocken geraten, können nun aber dank einer Änderung
des Gesetzes über Auslandsinvestitionen
zum Jahresende 2013 dennoch durchgeführt
werden. GS Caltex, Showa Shell und Taiyo
Oil haben sich aber noch nicht endgültig für
den Bau entschieden. Bei SK gibt es Verzögerungen, weil SK laut der Stadt Incheon
die Baugenehmigungsprozesse nicht korrekt
eingehalten habe.
Im November 2013 fand die Grundsteinlegung für den Bau von Ölspeicheranlagen
in Ulsan statt. Mit Investitionen von rund
1,5 Bill. Won bis 2020 sollen Lagermöglichkeiten für 28,4 Mio. t Erdöl und acht Kais
für Öltanker von 10.000 t bis zu 300.000 t
gebaut werden. Durchführer ist die Projektgesellschaft Korea Oil Terminal. Neben der
staatlichen Korea National Oil Corporation
(Anteil von 51%) sind das niederländisch
Unternehmen Vopak (38%) und S-Oil (11%)
an dieser beteiligt.
Laut dem Ministry of Trade, Industry and
Energy (MOTIE) kaufte S-Oil im Februar 2014
für 519 Mrd. Won Öllager in Ulsan von der
staatlichen Korea National Oil Corporation.
Demnach plant S-Oil bis 2017 circa 5 Bill.
Won in den Bau eines Residue Fluid Catalytic Crackers (RFCC) und weiterer petrochemischer Anlagen zu investieren. Ab 2017
seien weitere Investitionen von mehr als 3
Bill. Won geplant. Wichtigster Anteilseigner
von S-Oil ist Saudi Aramco mit 35% gefolgt
von Hanjin Energy mit 28,4%. Mit Stand
Mitte März 2014 plant Saudi Aramco den
Anteil von S-Oil an Hanjin Energy zu über-
nehmen und führt dazu Preisverhandlungen
mit Hanjin.
Lotte Chemical und die US-amerikanische
Axiall vereinbarten im Februar 2014, den
Bau und den Betrieb einer Anlage zum Cracken von Ethan mit einer Kapazität von jährlich 1 Mio. t Ethylen in Louisiana in den USA
in einem 50:50 Joint Venture anzustreben.
Südkoreanische Firmen erhielten auch 2014
weitere Großaufträge im Chemieanlagenbau im Ausland. Im Februar 2014 gewannen Hyundai E&C, GS E&C und Hyundai
Engineering einen Auftrag zum Bau einer
Raffinerie in Karbala im Irak im Wert von
6,0 Mrd. USD von der State Company for Oil
Project (SCOP).
Ebenfalls im Februar 2014 erhielten südkoreanische Firmen im Rahmen des cleanfuel-Projekts der Kuwait National Petroleum
Company zur Modernisierung und Erweiterung zweier Raffinerien in Mina Abdulla und
Mina Ahmadi im Konsortium mit Firmen aus
Drittländern weitere Milliardenaufträge. Den
Gesamtwert der auf koreanische Firmen entfallenden Aufträge gibt die südkoreanische
Presse mit 7,1 Mrd. USD an. Nach Angaben der Firmen entfallen unter anderem auf
Samsung Engineering 1,62 Mrd. USD, auf GS
E&C umgerechnet etwa 1,61 Mrd. USD und
auf Daewoo E&C circa 1,13 Mrd. USD. Darüber hinaus sind nach Meldungen der Presse
auch Hyundai Heavy Industries und SK E&C
beteiligt.
Changing Paradigms within the Chemical Industry
Young Eun Kim
Introducing Bayer: Science For A Better
Life
Bayer is a global enterprise with core competencies in the fields of health care, agriculture and high-tech polymer materials.
As an innovation company, it sets trends in
research-intensive areas. Bayer’s products
and services are designed to benefit people
and improve their quality of life for over 150
years. Bayer is committed to the principles
of sustainable development and to its social
and ethical responsibilities as a corporate
citizen. In fiscal 2013, the Group employed
113,200 people and had sales of 40.2 billion
Euro. Capital expenditures amounted to 2.2
billion Euro, R&D expenses to 3.2 billion
Euro.
Among three subgroups, Bayer MaterialScience represents chemical business, which
produces polycarbonate, polyurethane and
coatings/adhesives/specialty materials for IT,
construction, automobile & transportation
and sports & leisure industry. Our MaterialScience unit is based in Seoul but Bayer also
has a technical center in Yongin city that
houses engineers who work closely with
KORUM Nr. 51 | June 2014 11
Kompakt
our key Korean clients to tailor our polycarbonate products to their specific needs. At
Gimhae, we operate a sheet manufacturing
company that converts our raw polycarbonate materials into practical polycarbonate
sheet. As the inventor of polyurethane and
polycarbonate, the company continues to be
a leader in polymer materials innovation.
Korea chemical market continues to
grow
From 2002 to 2011, the value of the Korean
chemical market increased exponentially,
i.a. due to the rise of oil price & Chinese demand, leading the Korean Chemical
industry’s output to grow at an annual average of 12.8%. Also helping the growth of
the industry was the policy of the Korean government and municipalities, which
have provided political support and invested
150 billion won into a cluster of chemical
materials construction firms in Jeollanamdo,
Southwest of Korean peninsula.
Multinational chemical corporations have
obviously not been sparing in their investments to the burgeoning Korean market.
Leading chemical corporations including
Bayer have established their branches all
over Korea as a base to serve the major
Korean clients and thus to reach out to the
Asia-Pacific market.
Meanwhile, chemical corporations have
been moving to reorganize their business
structures to a more forward model capa-
ble of further differentiation. In Korea as
well, efforts for M&As centered on acquiring
high value special materials are increasing.
Recently LG Chemical has taken over shares
in the American reverse osmosis membrane
water treatment manufacturer "Nano H2O",
concentrating their efforts on high value
markets. In order for long-lasting growth for
the future of the domestic chemical industry, a focus on development and the growth
of specialties will be important.
Changed paradigm in global chemical
industry
Globally, energy and resource saving actions
are in the center of interests of the chemical
industry. From manufacturing, R&D to endproduct itself, the chemical industry is facing
higher expectations in sustainable development than before. For years, the world of
business and politics has been concerned
about rising energy prices, limited resources
and the increasing risk of serious influence
on climate change. 20% of total greenhouse
gas is known to be generated by the chemical industry. Therefore, the chemical industry
continuously is working on lowering energy
consumption and emissions of greenhouse
gases in production operations.
Bayer MaterialScience has set the ambitious
target of cutting its specific CO2 emissions
by 40% between 2005 and 2020. A key
aspect of this is the energy management
system STRUCTESE™(Structured Efficiency
Structure for Energy, certified to ISO 50001),
which has been introduced in the most
energy-intensive production facilities since
2008. ODC technology (oxygen depolarized
cathode) is another innovation to save electricity during chlorine production. Using this
technology, we can save electricity by 30%,
which reduces CO2 emission by 10,000 tons
per year. Another global innovation driven by
Bayer is to recycle CO2, by using it for polymer production, which is called ‘Dream Production’. A pilot plan in Leverkusen is being
manufactured using CO2 from a power
plant. Following a successful test phase and
promising market analysis, Bayer MaterialScience plans to invest EUR 15 million in the
construction of a production line at its Dormagen site, which will use CO2 to produce a
precursor for premium polyurethane foam.
The line will have an annual production
capacity of 5,000 metric tons. The objective of the “Dream Production” project is to
launch the first CO2-based polyols on the
market starting in 2016. Bayer’s innovations
are always responses to global challenges.
For the past decade, there have been big
changes in the chemical industry and for
major players in the market. Until the year
2000, so-called traditional chemical players
from Europe and North America dominated
the market, occupying the majority of the
global market. In 2012, chemical companies
in emerging markets grew significantly and
occupied more than a quarter of the total
market and their growth is expected to continue.
Consequently, due to growth of new players
in emerging markets including Korea we also
observe increased demands in services and
solution provision, which require a strong
global network and capacity. Korea’s leading
chaebol companies have grown and become
first or second in IT or in the automobile
industry, with manufacturing sites outside
Korea like China, Czech Republic, Brazil or
even USA. While the products are produced
in many different locations, important business decisions are still made in Korea, including research and new technology development. For these reasons, it is necessary
to engage in a close relationship with the
12
KORUM Nr. 51 | June 2014
Kompakt
client from the very onset of the development process while providing global solutions and competency. It is for this reason
that maintaining a strong presence in Korea
is so important for chemical companies.
Therefore, Bayer has opened the Polymer
Development & Technology Center in Yongin
in 2013. With our new Tech Center, we can
be closer to our world leading customers,
better engage in long-term R&D partnerships, and fulfill their needs with greater
efficiency and speed.
Yong Eun Kim is Head of Communications
at Bayer Korea.
Hightech-Land Korea
Wo Innovationen den Alltag bestimmen
Reinhard Staudacher
Formally known as a producer of cheap mass products, Korea over the recent years has
become a highly attractive hub for high tech products like semiconductors, smartphones
and all types of electronic gadgets. One reason behind that development might be the
fact that the culture of the country nurtures innovations and talents in a unique way.
In Deutschland gibt es Vorurteile, die sich
hartnäckig halten, selbst wenn sie längst
überholt sind: Etwa, dass Korea ein Land der
billigen Massenprodukte niederer Qualität
sei. Dabei hat sich das „Land der Morgenstille“ längst zum hochattraktiven HightechStandort entwickelt. Der Grund ist nicht
zuletzt eine wohl weltweit einzigartige
Innovationskultur.
Innerhalb kurzer Zeit hat sich Korea in
Bereichen an die Weltspitze geboxt, in denen
man es noch vor wenigen Jahren kaum für
möglich gehalten hätte. Bekanntestes Beispiel sind wohl Mobiltelefone: Wo noch vor
nicht allzu langer Zeit europäische und amerikanische Hersteller dominierten, kommt
heute mehr als jedes dritte Smartphone
weltweit aus Korea. Weniger bekannt ist die
führende Rolle koreanischer Firmen in anderen Bereichen der Elektronik: Mit Firmen wie
Samsung oder SK Hynix ist Korea heutzutage
nach den USA die weltweite Nummer zwei
in der Halbleiterfertigung. Bei der Herstellung moderner Displays mit Firmen wie etwa
LG sogar die weltweite Nummer eins.
Eine Entwicklung, die wohl im enormen
Stellenwert begründet ist, den Bildung und
Innovationen hierzulande geniessen. Und
das vermutlich aus historischen Gründen.
Nach Ende der japanischen Besatzung 1945
betrug die Analphabetenquote in Korea etwa
80 Prozent, nach Ende des Koreakriegs 1953
lag das Land in Trümmern. Natürliche Ressourcen gibt es – zumindest im Süden des
Landes – kaum. So konnte sich das Wirtschaftswunder vom Han-River auf wenig
mehr gründen als auf den Fleiß, die Bildung und den Erfindungsreichtum seiner
Bewohner. Eine Tatsache, die bis heute in
allen Bereichen der koreanischen Gesellschaft nachwirkt: Die Familien investieren
enorm viel Zeit und Geld in die Bildung ihrer
Kinder. Oft besuchen koreanische Schüler
– nach einer anstrengenden Schulwoche
mit Unterricht bis in den späten Abend –
sogar am Wochenende Förderklassen an
privaten Instituten. Ein Universitätsstudium
– möglichst mit Auslandsaufenthalt – ist
der Normalfall in Korea: Etwa zwei Drittel
aller Koreaner im Alter von 24 bis 35 Jahren
haben heute einen Abschluss an einer der
zumeist hervorragenden Universitäten – der
Durchschnitt der OECD-Länder liegt nur bei
etwa 37 Prozent. Gut 97 % aller koreanischen Haushalte haben Internetzugang.
Und mit durchschnittlich mehr als 2600
Patentanmeldungen pro Million Einwohner
liegt Korea bei Patenten an der Weltspitze.
Die nackten Zahlen sind das eine, viel beeindruckender sind Innovationskultur und Technikfreundlichkeit im Alltag: Computerspielmeisterschaften werden in „E-Sport-Stadien“
abgehalten und im Fernsehen übertragen.
Busse und Bahnen sind über GPS vernetzt
und informieren online über Ankunft- und
Abfahrtszeitpunkt. Kostenloses High-SpeedInternet per Wifi ist allgegenwärtig und in
der U-Bahn fahren auch alte Leute gerne
KORUM Nr. 51 | June 2014 13
Kompakt
die Antenne an ihrem Smartphone aus, um
auf dem Weg nach Hause ihre Lieblings-TVSoap anzusehen.
So etwa BASF: 2013 verlegte der ChemieWeltmarktführer sein Hauptquartier für das
Geschäft mit Elektronikchemikalien in der
Region Asien-Pazifik nach Seoul.
tät (SKKU) in Suwon ein neues Forschungsund Entwicklungszentrum der BASF für
Elektronikmaterialien. Auf dem Universitätsgelände der SKKU, etwa 30 Kilometer
von Seoul entfernt, wird ein integriertes
Zentrum für die Forschung an Elektronikmaterialien in der Region eingerichtet. Durch
das neue F&E-Zentrum will das Unternehmen die internationale Expertise der BASF
bei Elektronikmaterialien mit den jüngsten
Erkenntnissen von Spitzenforschern kombinieren. Das wiederum wird zu schnellen
und marktgerechten Innovationen für die
Kunden führen. Als Teil des globalen Forschungsnetzwerks der BASF wird sich das
neue F&E-Zentrum auf die Erforschung von
Spezial- und Prozesschemikalien, anorganischen Materialien sowie Formulierungen
für Hochleistungsanwendungen bei Halbleitern, Bildschirmen, Organischer Elektronik, LEDs und Fotovoltaik konzentrieren und
dabei eine Vielzahl von Innovationen für die
Elektronik-Wertschöpfungsketten anbieten.
Ab der Eröffnung im Laufe des Jahres 2014
werden mehr als 40 Wissenschaftler und
technisches Personal in dem neuen F&EZentrum arbeiten. Die Labore werden sich in
einem Gebäude auf dem Campus für Naturwissenschaften der SKKU befinden.
Darüber hinaus entsteht zurzeit in Zusammenarbeit mit der Sungkyunkwan Universi-
Auch hat die BASF jüngst ihre globale Verkaufsorganisation für das Geschäft
Kurz: Korea ist ein Land, das sowohl bezüglich harter Fakten als auch hinsichtlich der
Softfaktoren Innovationen begrüßt und fördert.
Beispiel Elektronik: Der koreanische Elektronikmarkt ist hochattraktiv, ausserdem liegen
Märkte wie China und Japan hier quasi vor
der Haustür. Immer mehr Firmen erkennen
diesen Vorteil und investieren verstärkt in
Korea, um näher an die dortigen Kunden zu
rücken, Markttrends schneller zu erkennen
und besser auf Kundenwünsche reagieren
zu können. Unter anderem für Chemieunternehmen bieten sich hier Chancen, zumal
elektronische Bauteile und Computerchips
überwiegend aus chemischen Produkten –
zum Beispiel Kunststoffen – bestehen oder
diese im Herstellungsprozess unabdingbar
sind.
14
KORUM Nr. 51 | June 2014
mit Organischer Elektronik nach Seoul verlegt. Dabei geht es um hochinteressante
Zukunftstechnologien: Auf die führende Rolle koreanischer Hersteller wie LG bei der
Produktion von Displays wurde bereits weiter oben hingewiesen. Auf dem Gebiet der
Displays beginnt eine weitere Technologie,
sich im Moment zu etablieren: organische
Leuchtdioden, so genannte OLEDs. OLEDs
sind flache, dünne Leuchtmaterialien, die
aus organischen Halbleitern gefertigt sind.
Sie bieten gegenüber bisherigen Lichtquellen
eine verblüffende neue Eigenschaft: flächiges Licht, was unter anderem extrem
dünne Displays ermöglicht. Ausserdem
sind sie wesentlich effizienter und damit
umweltfreundlicher als herkömmliche Materialien. 2013 hatte das weltweite Geschäft
mit OLEDs ein Volumen von etwa 700 Millionen Euro, bis 2025 rechnen Experten mit
einem Anstieg auf 5 Milliarden Euro.
Hier bieten sich deutschen Firmen interessante Chancen. Wie überhaupt in einem
Land, das in der obersten Liga der innovativsten Länder der Welt mittlerweile ganz
vorne mitspielt.
Reinhard Staudacher ist Leiter der
Unternehmenskommunikation bei BASF
Korea.
Konjunktur
Wirtschaftstrends Jahresmitte 2014 - Südkorea
Frank Robaschik
South Korean economic growth has gained momentum. In the first quarter of 2014,
real GDP increased by 3.9%. For the whole year, expectations lie between 3.7 - 4.0%
and forecasts for 2015 are also positive. Nonetheless, South Korean firms’ profitability
suffers due to stronger competition from Japanese firms. Furthermore, private household
debt remains high. German suppliers continue to benefit from the Free Trade Agreement
which has been applied since July 2011.
Gesamtwirtschaftlicher Ausblick
Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts
Südkoreas Wirtschaftswachstum gewann
2013 von Quartal zu Quartal an Fahrt. Der
reale Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts
(BIP) lag im 1. Halbjahr 2013 bei 2,4% und
im 2. Halbjahr bei 3,5%. Zusammen ergab
dies für das Gesamtjahr einen Zuwachs um
3,0% (2012: 2,3%). Im 1. Quartal 2014 stieg
das Wachstum auf 3,9%.
Für das Gesamtjahr 2014 erwarten alle Institute ein höheres Wachstum als im Vorjahr.
Die Bank of Korea (BOK) rechnet mit 4,0%,
der IWF mit 3,7%. Die Deutsche Bank, die
Citibank und das LG Economic Research
Institute prognostizieren jeweils ein Plus
von 3,9%. Für 2015 gehen die Meinungen
dagegen wieder etwas auseinander. Die BOK
rechnet mit 4,2%, die Citibank mit 4,0% und
die Deutsche Bank mit 3,6%.
leren Wachstum der Weltwirtschaft. Dies
geschieht trotz der stärkeren preislichen
Wettbewerbsfähigkeit japanischer Anbieter
aufgrund des schwächeren Yen. Die Profitabilität vieler koreanischer Firmen ist jedoch
gesunken. Ein Problem bleibt die hohe Verschuldung vieler privater Haushalte, auch
eine Reihe von Unternehmen hat finanzielle
Probleme. Das politische Klima gegenüber
den Firmen wirkt dagegen wieder etwas
freundlicher als noch vor kurzem.
Im März 2014 stellte die Zentralbank die
volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Südkoreas auf das von EU, IWF, OECD, den Vereinten Nationen und der Weltbank empfohlene System of National Accounts 2008 (SNA
2008) um. Damit werden vor allem Ausgaben für Forschung und Entwicklung stärker
mit in die BIP-Berechnung einbezogen, aber
auch eine Reihe anderer Änderungen vorgenommen. Der Effekt der Änderungen ist
beachtlich. Südkorea weist danach eine um
Wirtschaftliche Entwicklung 2013 bis 2015
reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
10,0
9,1
8,0
2013
6,9
2015
6,3
6,0
4,0
2014
5,7
4,0 4,2
3,7
3,0
2,0
2,0
3,1
0,0
-0,8
-2,0
-1,5
-4,0
Die sehr stark exportorientierte Wirtschaft
Südkoreas profitiert dabei vom schnel-
BIP
Einfuhr (Waren cif;
nominal)
Bruttoausrüstungsinvestitionen
Privater
Verbrauch
Quelle: Bank of Korea
KORUM Nr. 51 | June 2014 15
Konjunktur
etwa 8% höhere Wirtschaftsleistung aus als
zuvor, zieht bei diesem Indikator für das Jahr
2012 an Mexiko vorbei und rückt näher an
Spanien heran.
Die Beziehungen zu Nordkorea haben sich
verbessert. Im September 2013 konnten süd-
koreanische Firmen die Fertigung im Industriepark im nordkoreanischen Kaesong wiederaufnehmen, und im Februar 2014 fand
ein Zusammentreffen von getrennten Familien statt. Die Zukunft bleibt allerdings offen.
Einerseits wirbt Südkorea für ausländische
Investitionen in Kaesong, und die Touren in
Wirtschaftliche Eckdaten
Indikator
BIP (nominal, Mrd. Euro)
BIP pro Kopf (Euro)
Bevölkerung (Mio.)
Wechselkurs (Jahresdurchschnitt,
1 Euro/Won)
2012
951,5
19.028
50,0
2013
982,4
19.562
50,2
1.448
1.454
Vergleichsdaten Deutschland 2013
2.738
33.346
80,5
Quellen: Bank of Korea, Statistisches Bundesamt, Bundesbank
Ausgewählte Großprojekte
Projektbezeichnung
Bau von Kohle-, Gas- und
Kernkraftwerken
Investitionssumme Projektstand
Anmerkung
33,6 Mrd. Euro
Investitionsplanung
Durchführung
(48,8 Bill. Won)
von 2013 bis 2017
26,3 Mrd. Euro (35
Projekt läuft seit
Durchführung
New Songdo City
Mrd. USD)
2005
Projektlaufzeit
15,5 Mrd. Euro
2007-2030, Umzug
(22,5 Bill. Won,
Sejong City, Bau einer Verwaltungsstadt
von 36 Behörden
Durchführung
Hälfte davon
für Regierung
und Ministerien
bereits investiert)
2012-2014
15,3 Mrd. Euro
Projektlaufzeit
Saemangeum, Stadtneubau am Meer
Durchführung
(22,2 Bill. Won)
2011-2020
Hafenausbau in Busan (Busan New Port,
13,7 Mrd. Euro
Durchführung Bauzeit 1995-2020
Busan Port Redevelopment)
(19,9 Bill. Won)
Plan, Start
Projektlaufzeit
5 GW-Windpark in Prov. S. Jeolla (4 GW
12,7 Mrd. Euro immer wieder
2010-2023
Offshore)
verschoben
Projektlaufzeit
12,4 Mrd. Euro (ca.
Songdo Landmark City
Durchführung
18 Bill. Won)
2006-2018
Machbarkeitsstudie
im Februar 2014
Great Train eXpress (GTX), Bau dreier
8,1 Mrd. Euro (11,8
abgeschlossen,
Plan
unterirdischer Hochgeschwindigkeits-UBill. Won)
Baubeginn
Bahn-Linien
frühestens 2015
Plan,
Gründung
von Korea
Projektlaufzeit
2,5 GW Offshore-Windpark in Buan 8,3 Mrd. Euro (12,1
Offshore
2013-2020
Yeounggwang (Prov. N. u. S. Jeolla)
Bill. Won)
Windpower
im Dezember
2012
KTX-Linie Osong-Gwangju8,3 Mrd. Euro (12,1
Projektlaufzeit
Durchführung
Mokpo (Bau einer
Bill. Won)
2009-2017
Hochgeschwindigkeitseisenbahnstrecke)
*) Summen umgerechnet zum durchschnittlichen Wechselkurs im Jahr 2013 von 1 Euro = 1.454 Won beziehungsweise 1 Euro =
1,33 USD
Quellen: Recherchen von Germany Trade & Invest
16
KORUM Nr. 51 | June 2014
das nordkoreanische Kumgangsan-Gebirge könnten wiederaufgenommen werden.
Andererseits könnten neue Kernwaffentests
des Nordens solche Bestrebungen zunichtemachen.
Investitionen
Südkorea hat im internationalen Vergleich
eine für eine entwickelte Volkswirtschaft
sehr hohe Investitionsquote. Dies gilt sowohl
für Ausrüstungsinvestitionen (8,6% des BIP
im Jahr 2013, zum Vergleich Deutschland:
6,2%) als auch für Bauinvestitionen (15,1%,
Deutschland: 9,9%). 2014 könnten die Ausrüstungsinvestitionen das erste Mal seit vier
Jahren wieder steigen. Im 1. Quartal 2014
legten sie um real 8,0% zu. Für das Gesamtjahr 2014 rechnet die BOK mit einem Plus
von 5,7%. Das Korea LG Economic Research
Institute geht von +5,8% aus.
Nach drei Jahren des Rückgangs stiegen die
Bauinvestitionen 2013 real um 6,7%. Dennoch bleibt die Situation schwierig. Für 2014
prognostiziert die BOK ein Plus von real
1,9%. Das LG Economic Research Institute
sagt +1,7% voraus. Die hohe Verschuldung
der privaten Haushalte und Unsicherheiten
über die künftige Entwicklung der Immobilienpreise in einem Land, wo die Bürger lange
Jahre steigende Immobilienpreise gewohnt
waren, bremsen die Nachfrage im Wohnungsbau. Andererseits sind die Zinsen relativ niedrig, und die Regierung bemüht sich,
über verschiedene Regulierungen die Nachfrage zu beleben.
Potenzielle Investoren und Unternehmen, die
nach Südkorea exportieren wollen, sollten
bei ihrer Entscheidung über den Markteintritt das Stärken-Schwächen-Profil des
Standorts und die damit verbundenen Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) berücksichtigen:
Konsum
Der private Konsum zieht ebenfalls an. Der
Zuwachs blieb mit einem realen Plus von
etwa 2,0% im Jahr 2013 im Vergleich zum
Vorjahr weiterhin hinter dem des BIP zurück,
stieg aber von Quartal zu Quartal. Im 1.
Konjunktur
Quartal 2014 betrug das Plus 2,6%. Im April
2014 lag der von der BOK erhobene Composite Consumer Sentiment Index mit 108
Punkten auf dem gleichen Niveau wie in den
beiden Vormonaten. Dies bedeutet weiterhin
eine höhere Anzahl von Optimisten als Pessimisten. Die Verbraucher rechnen demnach
mit mehr Ausgaben (110 Punkte, Vormonat
111 Punkte) bei einem in etwa gleich bleibendem Einkommen (101 Punkte).
Für den privaten Konsum im Jahr 2014 prognostiziert die BOK ein reales Plus in Höhe
von 3,2%. Die Deutsche Bank erwartet eine
Zunahme um 2,6%. Positiv ist, dass die
Beschäftigung weiter gestiegen ist, per März
2014 um 2,6% gegenüber dem gleichen
Vorjahresmonat. Die saisonbereinigte offizielle Arbeitslosenquote lag im März 2014
bei 3,5% (März 2013: 3,1%). Problematisch
ist die steigende Jugendarbeitslosigkeit mit
offiziell 10,0% für Personen im Alter von 20
bis 29 Jahren (März 2013: 8,6%). Betroffen
sind dabei vor allem junge Hochschulabsolventen. Bremsend wirken auf den Konsum
auch die hohen Schulden der privaten Haushalte.
SWOT - Analyse Südkorea
Strengths (Stärken)
Internationale Marktführerschaft bei
Bildschirmen, Speicherchips, Batterien und im
Schiffbau.
Geringe Arbeitsproduktivität im tertiären Sektor.
Große Aufgeschlossenheit gegenüber
neuen Technologien (vor allem
Kommunikationstechnik).
Hohe Devisenreserven.
Administratives Regelwerk widersprüchlich und zu
wenig transparent.
Zum Teil sehr harte Arbeitskämpfe.
Threats (Risiken)
Starke Exportabhängigkeit von wenigen Märkten
und Produktgruppen.
Opportunities (Chancen)
Hohe Investitionen in Forschung und
Entwicklung.
Bilaterale Freihandelsabkommen (FHA) mit EU
und USA (seit Juli 2011 beziehungsweise seit
15.3.12). Potenziell FHA auch mit China.
Nähe zum chinesischen Markt.
Wegen angestrebter Drehscheibenfunktion in
Nordostasien hohe Infrastrukturinvestitionen.
Außenhandel
Die Importe aus Deutschland stiegen 2013
um 9,6% auf 19,3 Mrd. USD. Dabei nahmen
vor allem die Einfuhren von Metallen und
Metallerzeugnissen (+55,3% auf 1,3 Mrd.
USD), Elektronik (+18,0% auf 1,2 Mrd. USD),
Pkw (+15,8% auf 3,2 Mrd. USD), Maschinen
(+10,9% auf 5,2 Mrd. USD) und Elektrotechnik (+7,8% auf 1,3 Mrd. USD) kräftig zu. Bei
chemischen Erzeugnissen blieb der Importwert konstant (+0,1%; 3,2 Mrd. USD). Dage-
Hohe Abhängigkeit von ausländischen
Technologien und Komponenten.
Sehr gut ausgebaute IT-Infrastruktur.
Außenhandel von Südkorea
2013 stiegen die Ausfuhren von Südkorea im
Vergleich zum Vorjahr um 2,1% auf 559,6
Mrd. USD. Das Land verteidigte damit seine
Position als weltweit siebtgrößter Exporteuer
von Waren vor Ländern wie dem Vereinigten
Königreich, Russland, Italien oder Belgien.
Die Einfuhren schrumpften um 0,8% auf
515,6 Mrd. USD. Daraus ergab sich ein Handelsüberschuss von 44,1 Mrd. USD. Im 1.
Quartal 2014 wuchsen die Ausfuhren um
2,2% gegenüber dem gleichen Zeitraum des
Vorjahres und die Einfuhren um 2,1%.
Weaknesses (Schwächen)
Internationale Wettbewerbsfähigkeit auf wenige
Unternehmen und Branchen beschränkt.
Importe
Exporte
Handelsbilanzsaldo
Keine eigene Energie- und Rohstoffbasis.
Politische Instabilität in Korea (Dem. VR).
Hohe Verschuldung der privaten Haushalte, zum
Teil hohe Schulden der Unternehmen.
Schwacher japanischer Yen gegeben. Ähnlichkeit
vieler Exportprodukte Südkoreas und Japans.
in Mrd. USD; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %
2012
519,6
547,9
28,3
2013
515,6
559,6
44,1
Veränderung 2013/2012
-0,8
2,1
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis
Einfuhr nach Warengruppen
SITC Warengruppe
0 Nahrungsmittel/lebende Tiere
5 Chemische Erzeugnisse
51 Organische Chemikalien
54 Arzneimittel
57 Kunststoffe in Primärformen
6 Vorerzeugnisse
67 Eisen/Stahl
7 Maschinen und Fahrzeuge
71 Kraftmaschinen
72 Arbeitsmaschinen
74 Maschinen für verschiedene Zwecke
77 Elektrische Maschinen
78 Kraftfahrzeuge
8 Fertigerzeugnisse
87 Mess-, Prüf- und Kontroll-instrumente,
-apparate und -geräte
in Mrd. USD; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %
2012
21,4
47,4
14,5
4,6
4,4
56,8
21,3
127,8
7,6
15,3
15,4
54,1
9,2
38,0
2013
21,9
46,9
14,5
4,7
4,6
55,2
19,2
134,6
9,0
13,9
16,7
59,1
10,2
38,5
Veränderung 2013/2012
2,4
-1,0
0,1
0,6
3,6
-2,9
-10,0
5,3
18,7
-9,5
8,6
9,1
11,5
1,5
13,2
12,0
-8,9
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis
KORUM Nr. 51 | June 2014 17
Konjunktur
Branchen-Kurzüberblick
Die Maschinenimporte dürften dank höherer Ausrüstungsinvestitionen
Maschinenbau
steigen.
Kfz
Deutsche Automobilbauer dürften 2014 weitere Marktanteile gewinnen
Chemie
Großprojekte bei Paraxylol und dem Bau von Speicheranlagen für Erdöl.
Lage schwierig. Auslandsbau immer wichtiger. Mehr Interesse an
Bau
Energieeffizienz.
Gute Konjunktur bei Halbleitern weiter intakt. Weniger Umsätze bei
Elektronik
Bildschirmen.
IKT
Steigende Handyausfuhren. Ausbau der Mobilfunknetze.
Umwelttechnik Emissionshandel ab 2015. Ab dann sollen Treibhausgasemissionen sinken.
Trotz Kostensenkungsbemühungen dürfte der Markt in den kommenden
Medizintechnik
Jahren wachsen.
Schiffbau
Deutlich mehr neue Orders. Sinkende Profitabilität der Werften.
Energie
Bau zahlreicher Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke.
Einzelhandel
Stimmung positiv. Korea bleibt guter Absatzmarkt für Marken-/Luxusgüter.
+
++
+
++
+
+
+
+
+
+
gen sanken die Einfuhren von Kfz-Teilen
(-3,4%; 534 Mio. USD).
Im 1. Quartal 2014 stiegen die Einfuhren
aus Deutschland um 6,8% gegenüber dem
gleichen Vorjahreszeitraum. Seit Juli 2011
findet das Freihandelsabkommen (FHA) zwischen der EU und Südkorea Anwendung.
Seit 15.3.12 ist darüber hinaus ein FHA mit
den USA in Kraft.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine
gekürzte Fassung. Der vollständige Artikel
kann auf www.gtai.de/korea-rep heruntergeladen werden.
Declining Seoul office vacancy narrows window for
attractive tenant deals
Ralf Zabel, Richard Orbell, and Darren Krakowiak
Achieving the right balance for a workplace
is a delicate process. It is a combination of
being in the right building in the right location, with an appropriate and flexible design
that contributes towards providing employees with a positive working environment.
In the post-GFC economic environment,
downward pressure on capital expenditure
and occupancy costs can compromise the
effectiveness of workplaces. Fortunately, in
recent years Seoul has provided facilitating
market conditions for offices to relocate and
regenerate their workspaces.
The latest Seoul office market data shows
that opportunities for tenants to secure real
and lasting value may be declining. According to JLL Korea, vacancies in the Seoul
Grade A office market declined by 2.6%
q-o-q to 11.0% in Q1 2014 due to a slowdown in new building completions coupled
with a record level of office demand.
Demand was spurred by a “flight to quality” with take-up concentrated on recent
completions, including Federation of Korea
Industries (FKI) Building in Yeouido and Gran
Seoul, State Tower Namsan and Center 1
in the Central Business District (CBD). Both
local and international tenants were on the
move, including GS E&C, Nu Skin, Hana
Bank, BNP Paribas, AON and EUKOR Car
Carriers making good use of the favourable
conditions of the market.
The decline in vacancy will certainly be good
news for Seoul landlords who have experienced record vacancy and stagnant rent
growth since the current wave of new supply commenced in 2010. The supply boom
has expanded the amount of Grade A space
in the three core business districts of the
CBD, Gangnam and Yeouido by around 1.5
million sqm during this period as 22 new
buildings have entered the market. Most of
the development has been concentrated in
the CBD and at AIG’s landmark International
Finance Center (IFC) in Yeouido. For tenants,
however, the shift toward a more balanced
market may mean less attractive tenancy
Source: JLL Korea
18
KORUM Nr. 51 | June 2014
Konjunktur
options and ultimately, higher rents. The
market is still attractive for tenants, but the
market has started to shift over the past few
months.
The CBD and Yeouido are the two major
markets which are experiencing the biggest
swing in market conditions, with vacancy
falling dramatically since the end of last
year, closing the window of opportunity for
tenants to relocate.
Some landlords in these districts have already become less generous in terms of the
incentives that they are willing to offer to
tenants, although most continue to offer
generous incentives like long rent free periods and sometimes tenant improvement
allowances, often enabling tenants to achieve rental discounts, even though they are
upgrading to superior quality accommodation. The question is how long these inducements will continue to be readily available.
In Gangnam, a lack of new supply has kept
vacancy at a comparably low level. Nevertheless, landlords in the district also face
challenges to mitigate the attractiveness
of more modern buildings in the CBD and
Yeouido and the on-going relocation of ITrelated tenants in the district to Pangyo.
As a result, major buildings in the district,
such as GIC’s Gangnam Finance Center and
Mirae’s Capital Tower, are maintaining flexible rental offerings to attract and retain
tenants.
Tenants that are able to relocate or renew
their leases, or are in need of additional
space, should start negotiations as soon as
possible, before the market conditions shift
further in favour of landlords.
Many tenants currently negotiate long –
rather than short – lease terms, to lock-in
the value that is currently available for as
long as possible. A five year lease (as a minimum) is appropriate right now. The amount
of value that is available for tenants today
is unlikely to be replicated for some time,
reinforcing the incentive to bring forward
negotiations. Even if a tenant’s lease expiry
is not imminent, many landlords are willing
Official design by ZABEL&PARTNER architects and planners
to have discussions with tenants about early
renewal or lease restructures, which can
result in an immediate reduction in rental
costs and a better deal than may be available in 2015 and beyond.
Nevertheless, some tenants may find that
their current landlord is not responsive
to the tenant-friendly market conditions.
Almost always, the most value will be uncovered by conducting a competitive process,
involving the pursuit of alternative buildings
– even for buildings outside of the tenant’s
current district. With the occupier market
increasingly prioritising cost and building
quality over historical locational preferences,
tenants are in a strong position to leverage
off the city-wide competitive pressures to
their own benefit. The success of Yeouido’s
IFC in attracting multiple tenants from the
CBD and Gangnam as well as the recent
relocation of Microsoft from Gangnam, a
traditional stronghold for IT tenants, to the
CBD have added weight to this argument.
With market vacancy forecast to continue its
downward trend and revert to the historical
average of around 5% by 2016, it is evident
Overview of Seoul “Grade A” Office Market
Description
Key Occupiers
Current Market Size
(Grade A)
Vacancy
Monthly Effective
Rent (Based on GFA)
CBD
Yeouido
Gangnam
The traditional
Newest major
Island (development
downtown, a wellmarket. Gangnam
constrained),
established market.
is development
government-driven plan.
Currently experiencing
constrained due to
Strong support from
strong growth in new
Teheran-ro (the main
Metro Government for
supply, expanding
road with major
Yeouido to emerge as
the boundaries of the
buildings) having few
a international finance
district and increasing
vacant sites to build on.
hub.
choice for occupiers.
Commercial and
IT, private banking,
National Assembly,
investment banks,
chemicals, health
media, Korea Stock
embassies, chaebol HQs,
and pharmaceuticals,
Exchange, domestic
property and business
defence industry
securities
services
3.0 million sqm
1.4 million sqm
2.0 million sqm
9.5%
21.6%
5..9%
KRW96,000/py
KRW75,100/sqm
KRW91,400/sqm
Source: JLL Research as of 1Q14. py = pyeong (3.3m2)
KORUM Nr. 51 | June 2014 19
Konjunktur
that tenants will enjoy long-term benefits
by addressing the future occupancy needs of
their business rather sooner than later in the
current favourable market.
Beside the obvious financial incentives and
advantages of an upgrade, a move should
also be used as a welcome opportunity to
give the work environment a much needed facelift as office structure and setup in
Korea are increasingly reflecting international trends of higher efficiency and more
collaborative workspaces. It is important to
match the layout and design to the needs of
each individual company as this can affect
work output and staff satisfaction - and
hence influence profitability and employee
retention. How to encourage teamwork in
appropriately sized work groups is also a key
challenge. These and other considerations
influence the selection of the ideal office
space and therefore should be part of the
planning process.
The incentives that landlords in Seoul are
offering may already cover a large part of
the moving and fit-out costs, but the intrinsic benefits of a modern office can potentially exceed the financial aspects, if executed
correctly. With careful design and considered
selection of an office space, the efficiency of
the office, as well as employee satisfaction,
can be enhanced.
Ralf Zabel is CEO of “Zabel & Partner
architects and planners” in Korea. Richard
Orbell is Head of Advisory at “JLL Korea”
and Darren Krakowiak is Head of Markets
at “JLL Korea”.
Südkorea wirbt für ausländische Investitionen im
nordkoreanischen Industriepark Kaesong
Produktion läuft wieder / Ansiedlung ausländischer Firmen angestrebt
Frank Robaschik
South Korea promotes foreign investment in the Kaesong Industrial Complex in North
Korea. Through attracting foreign investors, Seoul hopes to reduce the risk of a renewed
shutdown. The complex has returned to normality in the sense that, according to the
operator, once again more than 50,000 North Korean workers are working there. First
foreign companies may move into the complex soon.
Seit knapp zehn Jahren produzieren südkoreanische Firmen im nordkoreanischen
Kaesong. Der Industriepark überdauerte
alle Hochs und Tiefs der innerkoreanischen
Beziehungen bis er von April bis September
2013 doch geschlossen wurde. Nun wirbt die
südkoreanische Seite aktiv für ausländische
Investitionen im Park. Sie erhofft sich durch
den Einzug von Ausländern ein geringeres
Risiko einer erneuten Schließung.
Am 29.4.14 besuchte eine von der DeutschKoreanischen Industrie- und Handelskammer
organisierte Delegation unter Beteiligung
mehrerer Vertreter deutscher Firmen den
Industriepark in Kaesong. Laut den Betreibern des Parks plante zu diesem Zeitpunkt
ein chinesisches Unternehmen, ab August
2014 mit dem Bau einer Fabrik in Kaesong
zu beginnen. Daneben zeigten Firmen aus
Australien, Deutschland, Taiwan und Hong-
20
KORUM Nr. 51 | June 2014
kong (SVR) Interesse an einer Ansiedlung in
Kaesong.
Von deutscher Seite hätten demnach zwei
Firmen konkretes Interesse an einem Engagement. Allerdings ging es in diesen Fällen
nicht um den Bau einer Fabrik, sondern um
die Anmietung von Büros in Kaesong. Die
erste Firma sei bereits über längere Zeit
ein Käufer von Produkten aus Kaesong. Die
andere will Teile an in Kaesong tätige Firmen
KGCCI delegation visits Kaesong Industrial Complex
On April 29, more than 40 members of the Korean-German Chamber of Commerce and Industry
(KGCCI) departed from Seoul for a rare trip to the Kaesong Industrial Complex (KIC). The group visit
had been pre-authorized by North Korean authorities, including visa procedures.
After passing border controls, the KGCCI delegation was warmly welcomed by the KIC management.
The program started with a presentation on the Kaesong Complex and investment opportunities,
including a Q & A session where participants investigated how to protect potential investments
(answer: insurance) and how the cooperation with North Korean workers may work (answer: no
individual recruiting, no direct communication). The delegation was then invited to visit two companies, Samduk Starfield, a sports shoes manufacturer, and Jahwa Electronics. The tour was completed
by a visit to the local water treatment facility and power distribution station, all facilities run by
South Korean companies. The Kaesong Complex presents itself state-of-the art, with modern infrastructure. The communication infrastructure, however, is restricted; cell phones, tablets etc. had to
be left with officials at the border. The KIC visit comes at a time where the South Korean government strongly promotes third country-investments into the KIC, while existing sanctions, political
and legal risks as well as humanitarian aspects still remain obstacles for foreign investment.
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Seocho(02)3488-2400 Seongsan (02)309-3421 Seongsu (02)460-3421 Songpa(02)3434-4001 Yongdap (02)2244-5578 ✽Gyeonggi/Incheon : Bundang Baekhyeon (031)779-7000 Bundang Jeongja(031)786-6100 Suwon(031)285-3421
Anyang Pyeongchon(031)689-8989 Ilsan(031)905-5588 Incheon(032)770-7700 ✽Busan : Gamjeon(051)323-3421 Namcheon(051)750-2800 Haeundae1688-2369 ✽Gwangju : Hwajeong (062)376-2556 Sochon (062) 942-7200
21
KORUM
Nr. 51 | June 2014
Wonju(033)741-8899 Cheongju(043) 299-9090 Daejeon(042)606-3000 Jeonju(063)226-8955 Daegu(053)551-3333 Pohang(054)256-9004 Masan(055)296-1002
Jinju(055)743-1006
Ulsan1688-2369
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Konjunktur
liefern. Letztlich dürfte es den Firmen um
den besseren Kontakt zu ihren Lieferanten
beziehungsweise Kunden in einem Industriepark gehen, wo man nicht einfach mal
schnell hinfahren kann.
Generell ist im Industriepark wieder Normalität eingekehrt. So waren seit November
2013 bereits wieder mehr als 52.000 nordkoreanische Mitarbeiter im Park beschäftigt.
Von den 123 Firmen in Kaesong entfallen 72
auf die Textilindustrie, 23 auf den Maschinenbau und die Metallindustrie, 13 auf die
Elektrotechnik/Elektronik und neun auf die
chemische Industrie.
Im Jahr 2012, dem letzten Jahr der durchgehenden Produktion in Kaesong, lieferte
der Industriepark laut dem südkoreanischen
Ministry of Unification (MOU) Waren im
Wert von mehr als 1 Mrd. USD nach Südkorea. Etwa die Hälfte davon waren mit 530
Mio. USD Textilien, Bekleidung und Schuhe.
Als zweitwichtigster Posten folgte Elektrotechnik und Elektronik für rund 375 Mio.
USD, darunter Teile für Handys (108 Mio.
USD), Leiterplatten (85 Mio. USD), Kabel,
Drähte und Verbindungsteile (76 Mio. USD)
und Reiskocher (16 Mio. USD). Die Vorprodukte werden aus Südkorea importiert.
Zu den wichtigsten Firmen zählen nach
Angaben der Betreiber des Industrieparks die
Shinwon Group (Damen- und Herrenbekleidung), Good People (Unterwäsche etc.), Samduck Tongsan (Schuhe), Romanson (Uhren),
Kaesong Daehwa (Kfz-Teile, vor allem Pumpen), Samas Electronics (Steckverbindungen
für Kfz), Jahwa Electronics (Vibrationsmotoren für Handys), Cuckoo Electronics (Reiskocher), Amos (Klebstoffe, andere chemische
Erzeugnisse des täglichen Bedarfs), Taesung
Hata (Dosen und andere Behälter für Kosmetika), Han Food (Nahrungsmittel) und die
zu Jaeyoung Solutec gehörende Solutec GS
(elektrische Verbindungsteile).
Geringe Löhne und Nähe zu Seoul wichtigste Vorteile
Ein wichtiger Faktor für die Attraktivität
Kaesongs für Investoren sind niedrige Löhne. Laut den Betreibern des Industrieparks
22
KORUM Nr. 51 | June 2014
betrug 2013 der an die nordkoreanische
Seite zu zahlende Mindestlohn 67 USD pro
Monat. Hinzu kommen Kosten für die Sozialversicherung in Höhe von etwa 15%. Tatsächlich entrichtet wurden 2013 demnach
einschließlich Sozialabgaben im Durchschnitt knapp 144 USD pro Monat.
song hergestellten Waren wie Waren mit
Ursprung in Südkorea behandelt werden.
Dies gilt laut den Betreibern des Industrieparks für die Abkommen mit Singapur, der
EFTA, der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN, Peru und Indien, nicht jedoch
für die mit der EU und mit den USA.
Die reguläre Arbeitswoche in Kaesong läuft
von Montag bis Samstag und umfasst eine
Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche. Für
Nacht-, Sonn- oder Feiertagsarbeit gelten
Zuschläge von 50%. Bei Nachtarbeit an
Sonn- und Feiertagen liegt der Zuschlag
bei 100%. Im Industriepark gibt es keine
Gewerkschaften. Mehr als 70% der in Kaesong beschäftigten nordkoreanischen Mitarbeiter sind Frauen. Das Durchschnittsalter
der Beschäftigten liegt laut den Betreibern
bei knapp 38 Jahren.
Eine Reihe südkoreanischer Staatsunternehmen engagiert sich im Industriepark. Flächen vermietet die Land & Housing Corporation. Für die Stromversorgung sorgt zu den
gleichen Preisen wie in Südkorea die Korea
Electric Power Corporation. Die Wasserver- und -entsorgung wird durch die Korea
Water Resources Development Corporation
gewährleistet. Neben 7.000 t Wasser pro Tag
für den Industriepark, liefert das Wasserwerk
auch 15.000 t zur Versorgung der Stadt Kaesong. Für die Mülldeponie und die Müllverbrennungsanlage ist die Korea Environment
Corporation zuständig. Das Telefonnetz wird
von der privaten südkoreanischen Korea
Telecom betrieben.
Ein weiterer Vorteil Kaesongs ist die Nähe
zu Seoul. Vom Industriepark bis zur südkoreanischen Hauptstadt sind es lediglich
rund 60 km. In Seoul leben zehn Millionen
Menschen mit einer hohen Kaufkraft. Der
Großraum Seoul umfasst rund 25 Millionen
Konsumenten.
Von der Produktion gehen nach Angaben
der Betreiber des Industrieparks 90% nach
Südkorea und die restlichen rund 10% in
den Export. Die Einfuhr der in Kaesong hergestellten Produkte nach Südkorea erfolgt
zollfrei. Bei einigen seiner Freihandelsabkommen hat Südkorea mit seinen Partnern
ebenfalls ausgehandelt, dass die in Kae-
Schwieriger Zugang, eingeschränkte
Kommunikation und politische Risiken
Es gibt allerdings einige Nachteile. Die Einreise nach Kaesong muss mindestens drei
Tage vorher angemeldet werden. Südkoreanische oder andere ausländische Handys
müssen vor der Einreise abgegeben werden.
Für Notebooks oder Computer wird eine
vorherige Genehmigung benötigt. Die Mitnahme von USB-Sticks wird nicht empfohlen. Auch ein Internetzugang ist in Kaesong
Kontrakte
KORUM Nr. 51 | June 2014 23
Kontrakte
bisher nicht möglich.
Die Kommunikation mit den nordkoreanischen Mitarbeitern ist beschränkt. Die
typische Kommunikation ist, dass südkoreanische Manager auf den verantwortlichen
nordkoreanischen Manager zugehen, und
dieser mit den anzusprechenden Mitarbeitern spricht. Auch bei der Einstellung von
Mitarbeitern nehmen die in Kaesong tätigen
Firmen bisher einfach die Mitarbeiter, die
Ihnen die nordkoreanische Seite stellt.
Gegen eine Reihe von Risiken wie etwa Ent-
eignung oder Schließung des Industrieparks
durch die süd- oder nordkoreanische Regierung können sich Investoren im Park bei der
Export-Import Bank of Korea versichern.
Beispielsweise können Investitionen bis zur
Höhe von 7 Mrd. südkoreanischer Won (circa 5 Mio. Euro; 1 Euro = 1.454 Won) gegen
eine jährliche Gebühr von 0,5% der Versicherungssumme zu 90% versichert werden.
Die Versicherungssumme kann in Einzelfällen auf maximal 10 Mrd. Won erhöht werden. Für kleine und mittelgroße Firmen gilt
eine jährliche Gebühr in Höhe von 0,375%
der versicherten Summe.
Am Industriepark interessierte Unternehmen können sich an die Kaesong Industrial
District Foundation wenden (www.kidmac.
com). Wirtschaftsbeteiligten, die an Geschäften mit Nordkorea interessiert sind, wird
jedoch empfohlen, sich zuvor beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(BAFA), Tel.: (06196) 9080, über bestehende
Regelungen zu informieren. Eine Kurzdarstellung ist im Internet unter folgender URL
verfügbar: http://www.ausfuhrkontrolle.info/
ausfuhrkontrolle/de/embargos/nordkorea/
index.html.
Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen
Baek-Lim Whang
With a growing number of misappropriation cases each year, the protection of trade
secrets becomes an increasingly hot topic in Korea. Civil and criminal court proceedings
can be very time- and cost-consuming; possible criminal punishments are severe
and damage compensations can be high. The most frequent cases are where former
employees embezzle trade secrets of the former employer and take them to the new
employer. Companies should have in place appropriate measures for the protection of
their trade secrets.
Ein aktueller, besonders aufsehenerregender
Fall im Zusammenhang mit Betriebs- und
Geschäftsgeheimnissen (bzw. Unternehmensgeheimnissen) ist der Rechtsstreit
zwischen dem US-amerikanischen ChemieRiesen DuPont und dem koreanischen Konkurrenten Kolon Industries, in dem DuPont
von einem US-Gericht 920 Mio. USD Schadensersatz für den Diebstahl von Betriebs-
24
KORUM Nr. 51 | June 2014
geheimnissen zur Herstellung von Kevlar
zugesprochen wurde. Dieses Urteil wurde
im Berufungsverfahren Anfang April 2014
jedoch komplett verworfen und an das
erstinstanzliche Gericht zur Neuverhandlung
zurückverwiesen.
Auch in Korea sorgt das Thema Schutz und
Diebstahl von Betriebs- und Geschäftsge-
heimnissen, bei dem die gerichtlich anhängigen Fallzahlen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind, für wachsende
Aufmerksamkeit. Dabei weckt nicht nur der
Schatz an technologischem Wissen ausländischer Unternehmen Begehrlichkeiten
inländischer Konkurrenten. Auch koreanische
Unternehmen, die mit wachsendem Knowhow am Wettbewerb auf dem Weltmarkt
teilnehmen, sehen sich immer öfter als Opfer
von Diebstahl ihres geistigen Eigentums.
Definition und Schutz durch das UCPA
Der Schutz von (privaten) Betriebs- und
Geschäftsgeheimnissen soll im koreanischen
Recht durch den Unfair Competition Prevention and Trade Secret Protection Act
(UCPA) gewährleistet werden. In § 2 UCPA
sind Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse
definiert als „technische und kaufmännische
Informationen, die für die Geschäftsausübung zweckdienlich sind, nicht öffentlich
sind, einen unabhängigen, wirtschaftlichen
Wert haben und für die erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um ihre
Geheimhaltung zu wahren“. Diese Voraussetzungen liegen nicht vor – und hier wird entsprechend bei der Verteidigung in Gerichtsprozessen angesetzt, um eine Verletzung
zu bestreiten – wenn z.B. die Information
Kontrakte
aus anderen Quellen öffentlich zugänglich
war, bereits Dritten mitgeteilt wurde, ohne
dass eine Verschwiegenheitspflicht bestand,
oder gar nicht ausreichend geschützt wurde und durch allzu laxen Umgang in die
Öffentlichkeit gelangen konnte. „Unabhängiger, wirtschaftlicher Wert“ bedeutet, dass
die Information die Verwirklichung eines
finanziellen Vorteils ermöglicht (z.B. höherer
Gewinn durch Verkauf eines besseren Produkts oder Kostenersparnis im Herstellungsprozess) oder mit erheblichem Aufwand oder
Kosten beschafft werden muss (z.B. eigene
Entwicklung oder Erwerb einer Lizenz).
Eine Rechtsverletzung hinsichtlich eines
Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisses kann
nach § 18 UCPA durch „Erwerb, Gebrauch
oder Offenlegung zum Zwecke der Erlangung eines unrechtmäßigen Vorteils oder zur
Schädigung“ des Eigentümers des Betriebsoder Geschäftsgeheimnisses erfolgen. Der
Täter, der eine dieser Tatalternativen begeht,
kann strafrechtlich mit Freiheitsstrafe von
bis zu fünf Jahren, in besonders schweren
Fällen bis zu zehn Jahren, und einer Geldstrafe sanktioniert werden. Die häufigste
Fallkonstellation ist die Mitnahme von Informationen von ausscheidenden Mitarbeitern,
die zu Konkurrenten wechseln. Weitere Beispiele sind der Verrat durch Geschäftspartner (Kooperationspartner, Subunternehmer),
missbräuchliche Aneignung von Technologie
im Eigentum von Zulieferern durch große
Konglomerate oder der unerlaubte Austausch zwischen Konzerngesellschaften.
Rechtliche Gegenmaßnahmen
Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit
Verletzungen von Unternehmensgeheimnissen sind – ähnlich wie Patentstreitigkeiten –
oft aufwändig und langwierig. Der rechtliche
Beistand sollte Erfahrung in diesem Bereich
haben, da mehrere Rechtsgebiete – nämlich gewerblicher Rechtsschutz, Wirtschaftskriminalität, Zivil- und Strafprozessrecht –
betroffen sind und nicht zuletzt technisches
Verständnis notwendig ist.
Als Gegenmaßnahme sollte zunächst
Beweismaterial gesichert werden, ggf. durch
professionelle, forensische Methoden. Im
Wege des vorläufigen Rechtsschutzes können bei Gericht einstweilige Verfügungen
erwirkt werden, die z.B. die Nutzung der
streitgegenständlichen Informationen oder
die Beschäftigung beim neuen Arbeitgeber
verbieten können.
Wird Strafanzeige erstattet, können die
Strafverfolgungsbehörden tätig werden. Die
betroffenen Vermögenswerte können schnell
mehrere Billionen KRW erreichen, die dann
durchaus auch mehrjährige Haftstrafen
zur Folge haben. Auch das nutznießende
Unternehmen (also z.B. der neue Arbeitgeber
des Täters) kann mit einer empfindlichen
Geldstrafe belegt werden, die gem. § 18
Abs. 2 UCPA in der Höhe vom Zweifachen
bis zum Zehnfachen des erlangten finanziellen Vorteils beträgt. Auf Grundlage einer
strafrechtlichen Verurteilung, durch die die
Beweisführung wegen der vom Gericht festgestellten Tatsachen erleichtert wird, kann
anschließend eine zivilrechtliche Schadensersatzklage angestrengt werden. Der Kläger
wird hierbei vor allem den entgangenen
Gewinn verlangen.
Sachbereichen bzw. anderen Jurisdiktionen
mit weiteren Verfahren ausgedehnt, entstehen zudem erhebliche Verfahrenskosten.
Vorbeugende Maßnahmen
Das Risiko, Opfer von Diebstahl von Betriebsund Geschäftsgeheimnissen zu werden, lässt
sich mit verschiedenen vorbeugenden Maßnahmen zumindest verringern. Zum einen
sollten angemessene unternehmens-interne Prozesse implementiert sein; außerdem
können Geheimhaltungsvereinbarungen mit
Geschäftspartnern und Mitarbeitern sowie
Vereinbarungen von Wettbewerbsverboten
mit Mitarbeitern den Schutz der Unternehmensgeheimnisse erhöhen (siehe Kasten). Bei
Wettbewerbsverboten ist zu beachten, dass
die vertraglichen Bedingungen relativ strengen rechtlichen Vorgaben standhalten müssen. In Abwägung der Interessenlagen der
Parteien muss unter anderem der sachliche,
örtliche und zeitliche Umfang des Wettbewerbsverbots angemessen bestimmt sein und
vor allem muss eine finanzielle Entschädigung für den Mitarbeiter enthalten sein.
Die Beschuldigten werden sich unter anderem damit verteidigen, dass die Informationen bereits öffentlich zugänglich waren,
z.B. in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, oder bereits dem allgemein bekannten
Stand der Technik entsprechen.
Baek-Lim Whang ist deutscher
Rechtsanwalt und arbeitet als Foreign
Attorney bei Shin & Kim, einer
Rechtsanwaltskanzlei in Seoul.
Vor allem die strafrechtlichen Aspekte – Vertrauensbruch, vermögensschädigende Tat
durch einen ehemaligen Mitarbeiter, unredliches Wettbewerbsverhalten durch das konkurrierende Unternehmen – tragen dazu bei,
dass sich die Parteien in solchen Rechtsstreitigkeiten sehr unversöhnlich gegenüberstehen.
- Klassifizierungs- und Archivierungsrichtlinien
für vertrauliche Daten
- Zugangsbeschränkungen
- Interne Schulungen
- Vorbeugende Untersuchungen/Audits
- IT Sicherheits- und Überwachungssysteme
- HR-Management
Der zeitliche und finanzielle Aufwand kann
enorme Ausmaße erreichen. Auf dem Spiel
stehen nicht nur die möglichen Geldstrafen und Schadensersatzleistungen sowie
Gefängnisstrafen, die einen womöglich für
das neue Unternehmen wichtigen Mitarbeiter am Arbeiten hindern. Wird der Streit
in den verschiedenen Verfahren durch alle
Instanzen bis zum Supreme Court durchgefochten, möglicherweise sogar in anderen
Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor
Verlust von Unternehmensgeheimnissen
Vertragliche Absicherung:
- Geheimhaltungsvereinbarungen mit
Mitarbeitern, Geschäftspartnern
- Wettbewerbsverbote für wichtige Mitarbeiter
(Voraussetzungen beachten, insbesondere
finanzielle Entschädigung!)
Bei Neueinstellungen von Mitarbeitern:
Schriftliche Versicherung des neuen
Mitarbeiters, dass ein Wettbewerbsverbot einer
Beschäftigung nicht im Wege steht
KORUM Nr. 51 | June 2014 25
Kontakte
News and People
Mr. Sven Schwersensky (50) assumed
his position as Resident Representative at
Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Korea
on April 28, 2014. He is taking over from
Mr. Christoph Pohlmann, who is appointed as Resident Representative of the FES
in Peking. Mr. Schwersensky has been
working for the FES since 1991. In his
previous assignment, he spent 5 ½ years
in the Peking office. He holds a Master
degree in Political Science and International Relations at Université Libre de Bruxelles, Belgium.
█
Dr. Nicolai Nahrgang was appointed
as Managing Director at Continental
Korea where he took over the position
of General Counsel and Regional Compliance Officer for the Korean Continental
group entities as of May 2014. Previously, from April 2009 to April 2014, Dr.
Nahrgang was a senior foreign counsel
at the law firm Kim & Chang where he
was heading the firm’s German practice group. Dr. Nahrgang started his legal
career as M&A lawyer in the corporate department of US law firm
Weil Gotshal & Manges LL.P.’s Frankfurt/M. office. He holds a doctoral degree from the University of Heidelberg and a master degree
from Cornell Law School (Ithaca/NY). Dr. Nahrgang is licensed as
attorney in Germany and New York. He is currently the Vice Chairman of the ECCK’s CFO Forum (European Chamber of Commerce in
Korea).
█
█ The Ritz-Carlton, Seoul is pleased to
announce the appointment of Mr. Radu
Cernia as General Manager. In his new
capacity, Mr. Cernia brings a wealth of
experience and skills to this important
leadership position, continuing to lead
the hotel’s Ladies & Gentlemen in providing legendary experience to the guests
and reinforce the hotel’s positioning as
one of the leading luxury hotels in Korea.
Mr. Cernia’s hospitality career spans over
15 years, and he has held a variety of managerial positions at The
Ritz-Carlton Hotels and Bulgari Hotels & Resorts in several countries
including Japan, Indonesia, The United States of America and United
Arab Emirates. Originally from Romania, Mr. Cernia graduated from
the Business and Commercial Institute of Romania. He was recognized as an outstanding leader in many Ritz-Carlton Hotels he has
26
KORUM Nr. 51 | June 2014
worked for, and he was also the member of The Ritz-Carlton Advisory Board for Food & Beverage in Asia Pacific from 2007 to 2010 and
2012 to 2013.
Mr. Jong-Seok Kim (57) assumed
his position as General Manager at
Reinhausen Korea Limited on April 1,
2014. He took over from Mr Anton Seiler,
who has relocated as President East Asia.
Mr. Jong-Seok Kim has been working for
Reinhausen Korea since 2009 as Deputy
General manager. Previously he was a
director at ILJIN Electric. He completed
the Business Management Course for
Executives and holds a Bachelor degree
in electrical engineering at Seoul National University.
█
█ Mr. Steffen Trabert has been appointed
as President of Korea Illies Engineering
(KIECO) starting from July 1st, 2014. He
is succeeding Mr. Michael Hennig who
is relocating to Hong Kong to take on
new responsibilities within the Managing
Board of the Illies Group. Mr. Trabert has
been working for Hamburg based Illies
since 2003 in several functions. After
closely supporting and coordinating the
group’s expansions to new markets in
India and Central Asia he moved to Beijing, China in early 2010 to
manage Illies’ northern Chinese operations. Mr. Trabert studied business administration in Hamburg and additionally holds the German
equivalent to an MBA degree (Dimplomkaufmann).
Mr. Klaus Hagenkord (42) assumes
his position as General Manager at
Lufthansa Cargo on July 1, 2014. He is
taking over from Mr. Uwe Glunz, who
took up his new assignment as Regional
Director , USA West, Mexico & Central
America in Los Angeles. Mr. Hagenkord
has been working for Lufthansa Cargo
AG in several functions and locations
for over 16 years. In his previous assignment, he spent six years in the Corporate
Headquarters in Frankfurt, Germany. Mr. Hagenkord holds a Bachelor
Degree in Engineering (Logistics) at the University of Bremerhaven,
Germany.
█
Please send news for this column to [email protected]
Kontakte
Contacts
Meeting of KGCCI Board with Minister Sang-jick Yoon
Members of the Board of Directors of the Korean-German
Chamber of Commerce and Industry (KGCCI) met with
Korean Minister of Trade, Industry and Energy Sang-jick
Yoon on April 30 for a follow-up to the visit of President
Park in Germany. Topics discussed were both the efforts
of the Korean Government to improve the investment and
business climate for foreign investors in Korea as well as
actual challenges which foreign investors in Korea have
been facing for the past months. Among the concerns raised by the German business community were the numerous
and harsh audits and investigations by Korean authorities
(partly being tackled now through a joint working group
between NTS and industry experts), an increasing unpredictability of government action, including new legislation
introduced on short notice or new legislation applied retroactively, or an increasing number of non-tariff-barriers undermining the achievements through
the EU-Korea FTA, such as the price-volume-agreement for pharmaceutical companies or the certification and marking of auto spare parts. All issues could
be discussed in a very open and friendly environment. While Minister Yoon answered all questions with much in-depth knowledge and offered his assistance on a number of topics, KGCCI pointed out its help in fostering an SME culture and steps towards a “creative economy” in Korea, corner stones of the
Government of President Park Geun-Hye.
KGCCI Skills Committee Founded
On June 3, the KGCCI Skills Committee was founded. The
objective of this committee is to develop programs and
activities that help German companies to fill their needs
for skilled workers and at the same time support workforce development in Korea. Previous KGCCI surveys and
workshops have shown that German companies in Korea
look for more practical skills, problem-solving capabilities
and a process-oriented way of thinking which is hard to
find in university graduates. Additionally, dual education
and training which is considered one of the success
factors for German SMEs does not (yet) find much recognition in the Korean society, making the recruiting of
practically trained people even harder.
Special Lecture: “European Elections" How member states participate in the
politics of the EU - the German case
In the run-up to the European Parliament
election, Friedrich-Naumann-Foundation for
Freedom (FNF) and KGCCI co-organized a special lecture on the elections together with the
Public Diplomacy Center of Ewha Women’s
University on April 22. The lectures given by
H.E. Mr. Rolf Mafael and Seoul National University Professor Birgit Daiber shed light on
various aspects of the European policy process such as the institutional framework and
the role of EU member states.
KORUM Nr. 51 | June 2014 27
Kontakte
Breakfast Seminar with Bae, Kim &
Lee LLC
On May 21, KGCCI held a breakfast Seminar in cooperation with Bae, Kim
& Lee LLC. The topic of the seminar which was attended by 20 KGCCI
members was “Dealing with Increasing Antitrust Risks”. The presentation
by Mr. Sang-Hoon Shin, Foreign Legal Advisor at BKL and former Deputy
Director of the Korea Fair Trade Commission (“KFTC”) was followed by a
Q&A-session on the topic. The presentation file can be accessed over the
KGCCI website.
Asparagus Dinner
On May 23, KGCCI hosted its annual Asparagus Dinner. After the reception,
the 130 guests enjoyed a four course meal with German white asparagus
and potatoes and selected German wines. The dinner was accompanied by
live jazz music from the Manuel Weyand Quartet. During the dinner, KGCCI
also bid farewell to its former board member Mr. Uwe Glunz of Lufthansa
Cargo and former Vice President Mr. Michael Hennig of Korea Illies Engineering. Special thanks go to KGCCI Gold Sponsors BMW Group Korea and
Robert Bosch Korea as well as to the German Embassy and Lufthansa Cargo
for facilitating the asparagus import.
New Members
H.I.M Co. Ltd.
Mr. Myung Yul Lee,
Chief Executive Officer
[email protected]
Steel, Metal Products, Processing
Industrie- und Handelskammer
für Ostfriesland und Papenburg
Dr. Torsten Slink
General Manager
Government, Nonprofit Organization, Foundations
Porsche Korea Ltd.
Mr. GeunTak Kim
Managing Director
[email protected]
Automotive Supply
Boge Kompressoren Otto Boge GmbH & Co. KG
Mr. Thorsten Meier
Managing Director
[email protected]
Construction, Plant Engineering; Mechanical
Engineering
GS Global
Mr. Tae-Hyung Kim
Executive Vice President
[email protected]
Trading
Vaillant GmbH
Mr. Peter Yoogiul Son
Manager Business Development Korea
[email protected]
Building Materials and Supply; Energy, Renewable
Energy; Mechanical Engineering
Upcoming
June 19
Kammerfrühstück mit Vertretern des
Ausschusses für Wirtschaft und Energie
des deutschen Bundestags
Millennium Seoul Hilton Hotel, Coral Room
KAS / KGCCI / KCCI Joint International
Conference:
Regulatory Framework for successful
SMEs
Conrad Hotel, Studio 1-3
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected]
28
KORUM Nr. 51 | June 2014
August 28
June 26
Half Year Economic Outlook in
cooperation with Chungbuk Free
Economic Zone Authority
Tbd
Korea Life
The Misery of Hagwon
Ein riesiger Markt für private Bildung und eine politische Entscheidung für das
Wohlbefinden der Menschen – ein Widerspruch?
Sebastian Keck
der öffentlichen Schulen zu erhöhen und das
Misstrauen diesen gegenüber zu reduzieren,
Bildungschancen für alle zu schaffen und
das Wohlbefinden der Koreaner zu steigern.
Die Regierung hat erkannt, dass ein Bilschlossen. Jeden Monat gaben die Eltern im dungssystem, welches nur auf die HochDurchschnitt 236.000 Won (165 Euro) pro schulzugangsberechtigung ausgerichtet ist
Schüler aus, das entspricht ca. 3 Mio. Won und auf testbezogenem Auswendiglernen
(2.000 Euro) im Jahr; beachtliche Summen, beruht, auf Dauer nicht effektiv und nachdie das Marktpotenzial dieses global wach- haltig ist.
senden Bildungsmarktes alleine für Korea
verdeutlichen.
Der Hagwon-Markt befindet sich somit im
Wandel und die notwendigen Reformen
Korea ist die zweitbeste Nation im Pisa-Test könnten Korea zu einem Vorbild für viele
der OECD Länder, weist jedoch auch die Nationen machen. Finnland, das einzige
höchste Selbstmordrate der unter 30-Jäh- europäische Land, welches ähnlich gute
rigen auf. Schon lange gibt es Spekulationen, Testergebnisse aufweist, schafft dies mit
dass dieser „Bildungsexzess“ einen hohen weitaus geringeren Ausgaben und nur 13%
Preis von jungen Koreanern fordert. Die Kin- der Schüler nehmen Nachhilfe in Anspruch.
der sind meist 12 bis 14 Std. am Tag mit Ler- Man kann nur hoffen, dass die Kinder am
nen beschäftigt, mit hohem Einfluss auf ihr Ende die Nutznießer sein werden, denn geraGlücks- und Zufriedenheitsgefühl. Und auch de in dieser persönlichkeitsprägenden Phase
die Eltern sind zwar laut Untersuchungen geht es nicht nur um Konkurrenzdenken
bereit, bis zu 25% ihres Einkommens für die sondern auch darum, diese Zeit zu genießen.
Bildung ihrer Kinder auszugeben, allerdings Um 15 Uhr Schulschluss, den Rucksack in
entsteht dadurch eine immense finanzielle die Ecke werfen und auf zum Fußballplatz,
Belastung.
wo alle Freunde schon warten? Auf dem
Weg zur „Creative Economy“ sind Freiraum
Hier setzt die Politik der Regierung an. Maß- und Zeit für Spiel und Spaß der erste Schritt.
nahmen sind, die Kosten für zusätzliche
Bildungsdienstleistung zu reduzieren, das Sebastian Keck ist Junior Economist bei
Vertrauen in diese zu verringern, die Qualität der AHK Korea.
A rock star teacher with the salary of an average NBA player, his name a brand and a
taskforce to stop students from studying after 10pm. What sounds like a movie is a 17
Bill.-USD-reality in Korea. This is the money Korean parents spent at the Korean afterschool learning market in 2012.
Südkorea mangelt es an natürlichen Ressourcen und doch weist es ein rasantes
wirtschaftliches Wachstum auf, welches
maßgeblich durch das Humankapital seiner Einwohner erreicht wurde. Nach dem
Korea-Krieg ist der Sprung von Massenanalphabetismus zu einer „World Education
Superpower“ gelungen, befördert durch eine
kulturelle Tradition, welche Bildung außerordentlich honoriert.
Für viele koreanische Eltern ist Bildung
gleichbedeutend mit beruflichem Erfolg. Die
Universität ist in den meisten Fällen tatsächlich entscheidend für den Berufseinstieg
und die Karrierechancen. Da Bildung Zugang
zu einem höheren sozialen Status bietet
und die öffentlichen Schulen im Kontext
des Konkurrenzdenkens nicht ausreichend
waren, wurde diese Lücke mit überaus populären privaten Bildungsinstituten – Hagwons
– geschlossen.
Dieser freie Markt für Bildung weist nirgendwo auf der Welt eine solch hohe Marktpenetration auf wie in Korea. Fast drei Viertel
aller Schulkinder besuchen in Ihrer Freizeit
Hagwons. Es gibt annähernd 100.000 verschiedene Hagwons, viele expandieren als
Franchise und werden flankiert von Verlagsund Publikationsunternehmen, die häufig
im Besitz der Hagwon-Eigentümer sind. Das
Unternehmen „Mega-Study“ ist z.B. an der
koreanischen Börse gelistet und der gesamte
Bildungsmarkt ist so attraktiv, dass Investmentfirmen wie Goldman Sachs einsteigen.
In 2012 lagen die Ausgaben für Privatunterricht nur für Schüler bei 19 Bill. Won (ca.
13 Mrd. Euro), dabei sind die Ausgaben von
Studenten und Erwachsenen nicht einge-
KORUM Nr. 51 | June 2014 29
KORUM
Media Data
Korea I Unternehmen I Märkte
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy,
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.
Nr. 51 l June 2014
KORUM target group consists of KGCCI members in Korea and abroad, decision
makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant
public sector institutions.
Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,200 copies
German
minimum 32 (full colour)
bimonthly (February, April, June, August, October, December)
ADVERTISEMENT RATES
Herausgeber:
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
8th Fl., Hannam Plaza, 85, Dokseodang-ro,
Yongsan-gu, Seoul 140-884, Republic of Korea
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Rates per issue, all pages full colour. All prices are VAT excluded.
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Inside front cover page + page 3
Outside back cover page
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Inside double page spread
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Inside back cover page
Inside page
Inside 1/2 page
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2.2
2.1
2.0
1.7
1.6
1.4
0.8
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(WxH mm)
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210 x 297
420 x 297
420 x 297
210 x 297
210 x 297
210 x 297
210 x 149
Non bleed size
(WxH mm)
426 x 303
216 x 303
426 x 303
426 x 303
216 x 303
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des Autors, nicht unbedingt die Meinung der AHK Korea
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