Abschied

Transcrição

Abschied
kabine
Zeitschrift der Vereinigung des Kabinenpersonals • Cabin Crew Union
Abschied
Ausgabe • Issue 2/2014
Impressum
Wirtschaftlich und politisch unabhängige
Zeitschrift der kapers, Vereinigung des
Kabinenpersonals, Kloten
Adresse für Verlag, Redaktion,
Anzeigenverkauf und Abonnemente:
Sekretariat kapers
Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten
Tel: 043 2 555 777
Fax: 043 2 555 778
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Redaktion, Satz und Layout:
Mario Kesselring
Übersetzungen:
Myriam Koller, Doris Affolter
Insertionstarife, Probenummern und
Abonnementsbestellungen können beim
Verlag angefordert werden.
Jahresabonnement: Fr. 30.Layoutkonzept:
diezi.com
Druck:
Offset Haller AG, Kaiserstuhlstrasse 36
8154 Oberglatt
Auflage:
3‘000 Exemplare
Erscheinungsdaten:
4 x pro Jahr
Verteiler:
Aktiv- und Passivmitglieder der kapers,
Direktion und Fachstellen der
Swiss International Air Lines Ltd.,
Edelweiss und AbonnentInnen
Nachdruck:
Erlaubt nur mit Quellenangabe, drei
Exemplare an das Sekretariat der kapers
Manuskripte/Unterlagen:
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine
Haftung übernommen werden.
Der Verlag verpflichtet sich
nicht zur Rücksendung
In dieser kabine
Abschied
1-4
The Voice of the President
5-6
Weiterkämpfen ist angesagt
7- 8
Aus Georg‘s Archiv
9 - 10
Elias Toledo - neuer Geschäftsführer
11 - 12
Leserbriefe13
Für dumm verkauft
14 - 15
Auszeit im Regenwald
16 - 17
Leserbriefe18
Abschied vom Traumberuf
19 - 21
Quo Vadis Swiss
22 - 25
Legal Matters
26 - 29
Rogowskis Welt
30 - 31
Stiftung Kinderhilfe des Swissair Personals
32
Beitrittserklärung33
Tschüss Georg
34
Redaktions- und Insertionsschluss der
nächsten Ausgabe: 28. August 2014
kabine 4/2013
> Abschied
(gz) „Etwas anders habe ich mir das Ganze schon
vorgestellt. Da meldet man sich in einer „schwachen
Minute“ für einen vakanten Sitz im Vorstand der
kapers und wenige Tage später stapeln sich die Berge
von unerledigten Arbeiten dermassen, dass das Wort
„Privatleben“ fast schon zum Fremdwort wird.“
Mit diesen Worten hat sich Georg Zimmermann in
der kabine 2/91 seinen Lesern vorgestellt. 23 Jahre
hat er es ausgehalten und aus dem Privatleben ist
doch noch etwas geworden. Georg hat im kapers
Sekretariat die Liebe seines Lebens kennen gelernt
und mit ihr zwei wundervolle Kinder auf die Welt
gebracht. Er hat nicht sein halbes Leben für die
kapers geopfert, er war aber während mehr als der
Hälfte der kapers Geschichte prägendes Mitglied
unseres Verbandes. Mit seinem loyalen Engagement
und den hochgehaltenen Prinzipien einer echten
Sozialpartnerschaft hat er „Freund“ und „Feind“ das
„fürchten“ gelehrt.
Unvergessliche Momente bleiben in Erinnerung jener, die das Vergnügen hatten, mit ihm zu arbeiten.
Zum Beispiel derjenige, als eine ganz clevere Führungspersönlichkeit der Swiss, als speziell überlegen
auftreten wollte und ihn in einer Verhandlung mit
den Worten zurechtwies: „Herr Zimmermann, Ihre
Zahlen sind falsch!“ Der gestresste Blick dieses Managers in Richtung seiner Entourage, um eine Bestätigung seiner Aussage zu erhalten, sprach Bände.
Nach einigen Minuten hektischer Betriebsamkeit
auf Seiten der Swiss Delegation kam die etwas verklemmte, fast schon reumütige Antwort: „Die Zahlen von Herrn Zimmermann sind richtig.“
Als Oberstleutnant im Militär war er strategisch
mit allen Wassern gewaschen. So pflegte er zu sagen: „Wenn man in den Krieg zieht ist es absolut
entscheidend, die Stärken und Schwächen seines
Gegners zu kennen. Es ist aber mindestens so entscheidend die Stärken und Schwächen der eigenen
Truppe, seiner eigenen Armee zu kennen“. Genau
so unerbittlich wie er mit den Swissair/Swiss Verantwortlichen umgehen konnte, genau so geradlinig und konsequent konnte er gegenüber kapers
Mitgliedern auftreten. Nur weil ein Mitglied seinen
Mitgliederbeitrag bezahlte, war es nicht automatisch auch immer im Recht mit seinen Ansichten.
Legendär war jeweils die Frage von Mitgliedern bei
Vorstandswahlen: „Kann man eigentlich den Georg
Zimmermann nicht abwählen?“ Seine Gradlinigkeit
machte ihn nicht immer bei allen beliebt. Dies war
aber genau eine jener entscheidenden Eigenschaften, warum ich ihn über all die Jahre schätzen lernte.
Mario Kesselring
kapers Vorstandsmitglied
Mehrmals täglich
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kabine 2/2014
19.12.13 15:25
1
Mit Georg Zimmermann verlässt uns nicht einfach
nur der Geschäftsführer unserer kleinen, feinen
Gewerkschaft. Mit Georg verlässt uns auch ein Teil
der Geschichte der kapers. Wenn immer niemand
mehr weiter wusste… es tönt ja so banal, aber tatsächlich galt dann: nicht verzagen, Georg fragen.
Er war derjenige, der (fast) immer wusste, welche
Sätze in welcher Reihenfolge im GAV, in den FDR,
dem Ferienreglement etc. standen. Er wusste auch
warum das Komma gerade dort am richtigen Ort
war, wo es war, und warum irgendein Satz aus dem
GAV des Jahres achtzehnhundertirgendetwas übernommen wurde. Wenn das Computernetzwerk mal
wieder einen Aussetzer hatte, die Mails nicht raus
wollten, die Excel Tabelle die falschen Resultate
lieferte... Georg hatte immer irgendwie die richtige
Antwort darauf.
Mit Georg verlässt uns ein Kämpfer für die gerechte
Sache, ein Kollege der schwierigen, aber auch der
schönen Stunden. Er verlässt uns, um seine Zeit seiner zweiten grossen Leidenschaft zu widmen, dem
Militär. Es war manchmal schwierig sich vorzustellen, wie ein Oberstleutnant der Schweizer Armee,
welcher sonst grosse Reden vor seinem Bataillon
schwingt, sich im Vorstand des SGB, im Vorstand
der kapers und in Verhandlungen mit den Arbeitgebern mit einer solchen Vehemenz für die Arbeitnehmerrechte einsetzt. Ab jetzt wird er in der
Sanitätsabteilung dafür sorgen, dass im Ernstfall,
den sich niemand wünscht, Soldaten sowie Zivilbevölkerung die richtige Hilfe bekommen und richtig
versorgt werden.
Tschüss Georg, guter Freund und Kamerad
Das zweite Thema, das ich hier kommentieren
möchte, ist eines, welches bei mir noch mit grossen
Fragezeichen behaftet ist: den drohenden Abschied
von der Sozialpartnerschaft mit unserem Arbeitgeber. Die Worte höre ich wohl, welche davon sprechen, dass man sich demnächst wieder zusammensetzen will, um dieses und jenes zu besprechen, um
einen Weg aus der Sackgasse zu finden. Tatsache ist
aber, dass uns die Swiss in Genf mehr oder weniger
vor vollendete Tatsachen stellte und nun in Zürich
neue CCM unter Einzelarbeitsverträge einstellen
möchte. Dies beabsichtigt sie nota bene unter Konditionen zu tun, welche sich an die von den kapers
2
Mitgliedern hochkant verworfenen GAV14 anlehnen sollen. Ich stelle mir das mit der Sozialpartnerschaft anders vor. Jetzt, wo wir uns einstweilen
von der Idee eines gesetzlich geregelten, gerechten
Mindestlohns für Arbeitnehmer verabschieden
müssen, wäre es mehr als wünschenswert, wenn die
Swiss nochmals über die Bücher geht. Viele andere
Arbeitgeber im Tieflohnsegment haben ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Lohnstrukturen dementsprechend nach OBEN angepasst. Der Druck,
welcher von der Mindestlohninitiative ausging hat
hier wohl gewirkt, auch ohne die Bundesverfassung
ändern zu müssen. Bleibt zu wünschen, dass unser
Arbeitgeber diese Signale auch hört. Der Tiefstlohn
ist ja eine Sache. Die Perspektiven, welche die Swiss
unseren jungen Kollegen bieten will, welche sich
längerfristig verpflichten bei uns zu bleiben sind gelinde gesagt - alles andere als rosig.
Mein drittes Thema hängt eng mit dem zweiten
zusammen. Sollte die Swiss tatsächlich den steinigen Weg einschlagen wollen, bei welchem die
Sozialpartnerschaft mit Füssen getreten wird, so
müssen wir uns wohl oder übel, früher oder später
von unserem Mitgliederbeitrag von 150 Franken
verabschieden. Wir vom Vorstand der kapers sind
zum Schluss gekommen, dass dies eher früher als
später stattfinden sollte. Nun, vielleicht ist das Ende
der Sozialpartnerschaft ja nur eine Fata Morgana.
Könnte ja sein, dass man mit dem Arbeitgeber einen Modus Vivendi findet. Im besten Fall würde
dieser sogar ermöglichen, dass ein neuer GAV ausgearbeitet wird, welcher beiden Partnern erlaubt,
erhobenen Hauptes aus dieser delikaten Situation
herauszufinden. Trotzdem müssen wir uns darauf
vorbereiten, dass es möglicherweise keinen Weg aus
dieser Sackgasse gibt. Dies geht nur, wenn wir vom
Souverän – euch Mitgliedern – volle Unterstützung
und die nötigen Mittel erhalten.
Drei Abschiede und ein Willkommen (und nicht
„three Wedings and a funeral). Wir haben für die
frei gewordene Stelle des Geschäftsführers einen
geeigneten Ersatz gefunden. Ich möchte herzlichst
Elias Toledo begrüssen, welcher ab Sommer/Herbst
die Geschäfte der kapers führen wird. Eine kurze
Vorstellung könnt ihr ab Seite 11 lesen.
kabine 2/2014
> Farewell
(gz) „I imagined the whole affair to be somewhat
different. Here I go, volunteering for a vacant seat
in the board of kapers during a weak moment, and
just a few days later, stacks of pending tasks are piling up on my desk in such a way that the word “private life” almost becomes an alien concept.”
These were Georg Zimmermann’s words when
he presented himself to his readers in the “kabine
2/91”. He hung on for 23 years and eventually,
something became of his private life after all. Georg
found the love of his live at the kapers office and
they had two lovely kids together. He has not sacrificed half of his life for kapers, but for more than
half of kapers’ history he was an influential member
of our union. With his loyal dedication and highly
esteemed principles of a true social partnership, he
could give friend and foe the shivers.
Unforgettable moments remain in the memory of
those who had the privilege to work together with
him. There was for example the incident, when a
very clever member of the Swiss management was
trying to appear overly superior and during a negotiation session snubbed him with the words: “Mr.
Zimmerman, your figures are wrong!” The stressful
look into the direction of his entourage, hoping for
a reconfirmation of his claim, spoke volumes. After
a few minutes of hustle and bustle on the side of the
Swiss delegation, came the slightly uptight and almost repentant answer: “Mr. Zimmermann’s figures
are correct”.
As a Lieutenant Coronel of the Swiss military, he
was up to all the dodges. He used to say: “If you go
to war, it is absolutely crucial to know the strengths
and weaknesses of the enemy. But it is at least as
important to know the strengths and weaknesses of
your own troops, of your own army.” Just as adamant as he would treat the representatives of Swissair/Swiss, he had a direct and consequent way of
dealing with kapers members. Just because a member had paid the membership fee didn’t mean that
he or she was automatically always right. One legendary question was repeatedly asked during elections of the board: “Is it possible at all to vote Georg
Zimmermann out?” His direct attitude didn’t always make him popular with everybody. This however was one of those decisive characteristics which I
learned to appreciate about him over all these years.
kabine 2/2014
Georg Zimmermann is not simply a Managing
Director leaving our small, but fine union. When
Georg leaves, we also say farewell to a part of the
history of kapers. Whenever everybody would be at
the end of their wits - it might sound rather banal
– the good old rule would come into effect: “don’t
despair, ask Georg”. He was the one who would
(almost) always know which sentences were stated
in which order in the CLA, the FDR, the vacation
regulations etc. He would also know why a coma
was precisely at the right place where it was and why
some sentence in the CLA of the year eighteen-hundred-whatever was adopted. Whenever the computer network would decide to quit the service or
the emails would be stuck in the system, whenever
the Excel table would show the wrong results ……
somehow Georg always had the right solution for it.
Mario Kesselring
Board Member of kapers
With Georg leaving, we lose a fighter for a just
cause, a colleague of difficult, but also of wonderful
moments. He is leaving us in order to dedicate his
time to his second big passion: the military. Sometimes it was difficult to imagine, how a Lieutenant
Colonel of the Swiss army, who is used to holding
big speeches in front of his battalion, should be able
to defend employees’ rights within the board of the
SGB (Swiss Federation of Trade Unions), the board
of kapers or during negotiations with the employers, with such vehemence.
From now on, he will be in charge of making sure
– in the medical department of the army - that in
the case of a military emergency (something we all
hope will never happen), soldiers as well as the civilian population, will receive the appropriate help and
will be properly taken care of.
Bye-bye Georg, good friend and companion
3
The second topic I would like to comment on is
one which leaves many question marks in my reflections: the impending farewell to social partnership with our employer. Even if I hear the message
that they are willing to sit together at some point
in the near future, in order to discuss this and that,
in order to find a way out of the dead end. In fact
however, Swiss has more or less confronted us with
a fait accompli in Geneva and now intends to hire
new CCMs with individual employment contracts.
And these are planned to be set up, mind you, under
condition based on the CLA14, which was highly
rejected by the kapers members. I must say that I
have a slightly different notion of what social partnership is all about. Now that we had to say goodbye to the idea of a statutorily regulated minimum
salary for employees, it would be more than desirable that Swiss reconsider their policy.
Many other employers operating in the low salary
segment have made their homework and adjusted
their salary structure correspondingly UPWARDS.
The pressure which resulted from the minimum
salary initiative has had its effect, even without a
change of the federal constitution. All we can do
is hope that also our employer will get the message.
The lowest salaries are one thing. But the perspectives which Swiss is willing to offer to our young colleagues, who intend to commit themselves to stay
with Swiss for a longer period of time, are anything
but bright looking – to say the very least.
My third topic is closely related to the second one.
Should Swiss really decide to follow the rocky path,
where social partnership is trampled on, we will
have no other choice than to sooner or later say
farewell to our membership fee of 150.- Francs –
if we like it or not. We, the board of kapers, have
come to the conclusion that this should happen
rather sooner than later. Well, maybe the end of social partnership is just a Fata Morgana after all. It
could well be that we will find a compromise. In the
best case, it would even facilitate a new CLA to be
worked out in such a way that both parties can find
a way out of the present delicate situation without
losing face. Nevertheless we must prepare ourselves
for the option that there is no way out of this dead
end. This is only possible if our sovereign, i.e. you
– the members – give us your full support and the
necessary means.
Here are three farewells and one welcome (as opposed to “three weddings and a funeral”): We have
been able to find a worthy replacement for the holder of the presently vacant position of the Managing
Director. I would like to express a hearty welcome
to Elias Toledo, who will lead the kapers affairs as
of summer / autumn 2014. You will find a short
presentation as from page 11.
Dorfstrasse 11, Postfach H432
8302 Kloten
Tel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45
4
kabine 2/2014
Es gibt unzählige Anlässe, an denen wir Abschied nehmen müssen. Manche
davon sind eher froher Natur oder einfach nötig, meist aber sind sie traurig
und schmerzhaft.
> The Voice of the President
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Im Falle von Georg Zimmermann ist es für mich ein
Bedauern. In der Zeit, in der ich als Präsident der
kapers mit Georg zusammenarbeitete, lernte ich
ihn näher kennen und auch schätzen. Georg, das
„heimliche“ Vorstandsmitglied, das fast niemand
von uns Cabin Crew Members wirklich gut kennt.
Georg, über den so viele Gerüchte kursieren, dass
Märchen als wahre Geschichten erscheinen.
Viele Jahre hat er die Erfolgsgeschichte der kapers
mitgeprägt. Unzählige Male hat er mit seinem
grossen Wissen und seiner unschätzbar wertvollen
Erfahrung vielen Vorständen unter die Arme gegriffen. In aussergewöhnlichen Situationen wie dem
Grounding der Swissair erwies er sich dank seiner
militärischen Fähigkeiten geradezu als Fels in der
Brandung. Führungspersonen auf jeglicher Stufe erklärte er unbeeindruckt seine moralischen und ethischen Werte – dass er als kapers-Angestellter von
der Swiss vertraglich unabhängig war, konnten wir
immer wieder strategisch nutzen.
Mit Georg verlässt uns unglaublich viel Know-how,
eine gute Portion militärischer Drill und ein feiner Mensch mit den besten Absichten und einem
einzigen Ziel vor Augen – immer das Beste für die
kapers und damit für uns Cabin Crew Members zu
erreichen. Ich schätzte seinen unermüdlichen Einsatz und die Exkurse in die Geschichte der kapers
sehr, und bin froh um das Erklären vieler Zusammenhänge, die für das weitere Fortbestehen unserer
Gewerkschaft wichtig sind.
Danke für Deine Geduld, Deine Ausdauer und
Deine Unterstützung. Alles Gute, Georg!
Den eingeleiteten Abschied der Swiss von ihrem Sozialpartner erachte ich als völlig unnötig. Viel Zeit
und Energie haben beide Seiten in die letzten Verhandlungen investiert. Gegenseitiges Verständnis für
Veränderungen wurde geschaffen. Die Sozialpartnerschaft und der gemeinsame Wille, eine Lösung zu
finden, wurden zumindest anfänglich noch gelebt.
Die Bereitschaft, eine faire Abstimmungsentscheidung zu akzeptieren und eine Selbstreflektion zuzulassen scheint im Swiss Management jedoch zu
fehlen. Stattdessen wird Druck aufgebaut und einseitige Massnahmen eingeleitet, was dieses Gefühl
weiter unterstreicht. Wie sonst erklärt sich die Tatsa-
kabine 2/2014
che, dass trotz klarem Votum der kapers Mitglieder
Neuanstellungen genau unter diesen abgelehnten
Arbeitsbedingungen und in Einzelarbeitsverträgen
geplant sind? Wie sonst sollen die Anstellungen
in Genf ausserhalb eines GAVs und zu deutlich
schlechteren Konditionen verstanden werden?
Hier müssen wir alle als kapers wohl umdenken
und Abschied nehmen von einer Arbeitswelt mit
einer intakten Sozialpartnerschaft, die es anscheinend so nicht mehr gibt. Die Spielregeln ändern
und verschärfen sich laufend. Wir müssen für diese
Herausforderungen gewappnet sein.
Einerseits werden wir uns finanziell besser absichern
und unabhängiger aufstellen müssen. Ob es nun
vermehrt rechtliche Auseinandersetzungen sind, die
vor Gericht ausgetragen werden oder mehr Präsenzzeiten der kapers Funktionäre im OPC erforderlich
sind, oder ob Aktionen und Massnahmen professionell vorbereitet und finanzielle Schäden bei Kampfmassnahmen minimiert werden müssen: All das bedingt eine Mitgliederbeitragserhöhung. In einigen
Tagen erhaltet ihr die Abstimmungsunterlagen und
Erklärungen dazu in eure Postfächer.
Andererseits erhalten wir personelle Unterstützung
von einem neuen Geschäftsführer. Ich freue mich
sehr, euch Elias Toledo in dieser Ausgabe der kabine
vorstellen zu dürfen. Er ist zurzeit noch bei der
Gewerkschaft Unia Sektion Bern in der Rechtsabteilung tätig und wird ab kommendem August die
Position des kapers Geschäftsführers übernehmen.
Seine langjährigen, gewerkschaftlichen Erfahrungen sind genau die erforderlichen Qualifikationen
für unseren zukünftigen Weg. Durch ihn als neuen
Geschäftsführer mit guten Kontakten ergeben sich
auch neue Perspektiven der Zusammenarbeit und
Möglichkeiten für Synergien.
Denny Manimanakis
kapers Präsident
Danke für Deine Geduld,
Deine Ausdauer und Deine Unterstützung. Alles
Gute, Georg!
Herzlich Willkommen, Elias!
Wir nehmen Abschied, wir begrüssen, und wir
verändern uns. Ihr seht, wir bleiben in Bewegung
und wollen diesen Weg gemeinsam mit euch gehen.
Unterstützt uns, denn nur gemeinsam erreichen wir
das Ziel.
Herzlichst,
Denny Manimanakis
5
There are many events where we have to say farewell. Some of them are of a
rather pleasant nature or just simply necessary, but most of the times they are
sad and painful.
> The Voice of the President
Dear colleagues
Denny Manimanakis
kapers President
Thank you for your patience, your stamina and
your support. All the best,
Georg!
In the case of Georg Zimmermann I have a feeling
of regret. During the time, where I – as the president of kapers - had the pleasure of working together with Georg, I got to know him much better
and learnt to appreciate him. George, the “stealthy”
board member, who hardly any of us CCMs know
really well; Georg, about whom so many rumours
are doing the rounds that fairy tales appear to be
true stories.
For many years he has played an important part
in shaping the success story of kapers. On countless occasions he has lent many at kapers board a
helping hand with his huge knowledge and his invaluable experience. In exceptional situations, such
as the Swissair Grounding, he turned out to be a
real tower of strength, thanks to his military skills.
He would explain to any managers of any level his
moral and ethical values in a completely unbiased
and candid way. We could often make strategic use
of the fact that being employed by kapers, he was
contractually completely independent of Swiss.
When Georg leaves, we lose a huge amount of
know-how, a big deal of military drill and a fine
person who always had the best intentions and one
big objective: Always to achieve the best for kapers
and thus for the cabin crew members. I very much
appreciated his tireless efforts and the digressions
to the history of kapers and I am really glad about
all the explanations of many correlations, which are
crucial for the further existence of our union.
Thank you for your patience, your stamina and your
support. All the best, Georg!
I consider the initiated farewell of Swiss from their
social partner as completely unnecessary. Both sides
invested lot of time and energy into the last negotiations. We created mutual understanding for change.
Social partnership and the common will to find a
solution were still existent – at least at the beginning.
However, Swiss seems to lack any willingness to
accept a fair ballot result and to allow a certain
self-reflection. Instead, they build up pressure and
measures are introduced unilaterally; actions, which
intensify these feelings even more. How else can you
6
explain the fact that, despite the clear vote by the
kapers members – new employees are hired under
exactly those rejected working conditions and with
individual working contracts? How else should we
interpret that CCMs in Geneva are hired without a
CLA and under considerably worse conditions?
Apparently, we – as kapers - have to rethink and
say farewell to a working world with an intact social partnership, which evidently does not exist any
longer. The rules of the game are changing and constantly getting tighter. We have to prepare ourselves
for the challenge.
On the one hand we will have to provide better
financial means and work towards an organisation
with more independence. If we go court with legal
conflicts more often or increase of the presence of
kapers officials in the OPC; if actions and measures
have to be prepared with professional support and
financial damage through industrial action must be
minimised: All such options require the increase of
the membership fee. In a few days you will receive
the voting documentation with the respective explanations in your comail box.
On the other hand our kapers team will get support
from a new Managing Director. I am very happy
to introduce to you Elias Toledo in this edition of
the “kabine”. At the moment he is still working
at the legal division of the trade union Unia, Bern
section and will join us to take over the position
of the Managing Director of kapers as of August.
His long-time experiences working in a union are
precisely the qualification we need for our future
journey. With him as the new Managing Director
with good contacts, we also gain new perspectives
in terms of cooperation and options for synergies.
Welcome Elias!
We say farewell, we say hello and we change. As you
can see, we keep moving and we want to go along
this path together with you. We ask you to support
us, because we can only reach the goal together.
Kindest regards
Denny Manimanakis
kabine 2/2014
Nach über 23 Jahren bei der kapers ist es an der Zeit für mich, zu neuen beruflichen Horizonten aufzubrechen. Die Gründe dafür habe ich Euch schon
mittels e-mail am 25. März 2014 mitgeteilt.
> Weiterkämpfen ist angesagt
Liebe Mitglieder
Anfangs 1991 wurde ich in den Vorstand der kapers
gewählt. Es war keine Kampfwahl. Vielmehr wurde
damals verzweifelt nach einem Nachfolger für die
damalige Redaktorin der kabine, Susanne MeierSchmutz, gesucht. Es war auch die Zeit, als die Swissair den vertraglich zugesicherten automatischen
Teuerungsausgleich nicht gewähren wollte und mit
der Kündigung des damaligen GAV drohte, sollte
das Kabinenpersonal darauf bestehen. Die entsprechende Abstimmung unter den Mitgliedern der
kapers fiel deutlich, sehr deutlich aus: Eine überwältigende Mehrheit bestand auf dem Teuerungsausgleich, was zur Folge hatte, dass die Swissair den
GAV kündete und neue Verträge ausgehandelt werden mussten.
Den automatischen Teuerungsausgleich konnten
wir leider nie mehr vertraglich verankern. Vielmehr folgte eine Sparrunde der anderen. Konnten
die Arbeitsbedingungen gehalten oder sogar leicht
verbessert werden, durfte schon von einem Erfolg
gesprochen werden.
Eine Ausnahme gab es: Die Verhandlungen über
den GAV mit der Swissair in den Jahren 2000 bis
2001. Darin waren so Dinge wie ein 13. Monatssalär, eine goldige Pensionierungsregelung und
viele weitere Verbesserungen vorgesehen. Ich werde - auch heute noch - den Verdacht nicht los, dass
gewisse Personen der Gegenseite sich der Schieflage
der Swissair bewusst waren und wir nicht zuletzt
daher unsere Forderungen derart gut durchsetzen
konnten. Pferdefuss an der ganzen Sache war, dass
dieser GAV genau drei Monate galt: vom 1. Januar bis 31. Mai 2002. Danach gab es eine neue-alte
Airline und das Hamsterrad der Verhandlungen
begann in gewohnter Manier und gewohnter Richtung – nach unten - weiter zu drehen.
Wer nun nur die obigen Zeilen liest, könnte leicht
zum Schluss kommen: die kapers braucht es ja
gar nicht. Das wäre allerdings ein gewaltiger Trugschluss. Denn die kapers hat sehr zentral dazu
beigetragen, dass so manches Unheilvolle verhindert werden konnte. Ich bin überzeugt: gäbe es die
kapers nicht, hätten wir bei der Swiss schon längst
ein Lohnsystem vergleichbar mit demjenigen der
Belair: ein minimal tiefes Grundgehalt (so zwischen
kabine 2/2014
Fr. 2‘000.- und Fr. 3‘000.- pro Monat), gekoppelt
mit einem variablen Anteil, basierend auf zum Beispiel der Anzahl Block- oder Flugdienststunden.
Der maximale Ferienanspruch würde sich wahrscheinlich irgendwo in der Nähe von 35 Kalendertagen bewegen und Neueinsteiger müssten wohl zuerst mal die Ausbildung zum CCM vorfinanzieren.
Schlimmeres zu verhindern war, ist und bleibt wohl
eine der Stärken der kapers. Problematisch daran ist
nur, dass dies nur selten als Stärke wahrgenommen
wird. Insofern scheint mir die kapers genau dem
Bild der von ihr vertretenen Mitglieder zu entsprechen: unterschätzt und unterbezahlt.
Kommt hinzu, dass sich das Umfeld - und die Airline-Branche im Besonderen - in den letzten zwei
Jahrzehnten nicht wirklich nur zum Guten gewendet hat. Umso wichtiger scheint mir, dass ihr über
eine Vertretung verfügt, die von Euch getragen wird,
der ihr eben aber auch Sorge tragen müsst. Denn
ohne eine ebensolche Vertretung seid ihr praktisch
schutzlos allen möglichen Perversitäten des sogenannten „modernen“ Arbeitsmarktes ausgesetzt.
In diesen nun gut 23 Jahren bei der kapers konnte ich so manches miterleben, dass sich damit wohl
ein ganzes Buch füllen liesse. Darauf verzichte ich
bewusst, möchte ich doch nicht, dass diese Ausgabe
der kabine in Buchform publiziert werden muss.
Bleiben wird mir sicherlich, dass sich aus Arbeitsbeziehungen tiefe Freundschaften entwickelt haben
und ich mit verschiedensten Personen ungeahnte
Höhen und Tiefen durchleben durfte.
Es war meistens nicht einfach, dafür aber umso
spannender. Und genau dies hat mir bei meiner
Arbeit für die und bei der kapers eben sehr gut
gefallen. Dass sich unser Beruf leider nicht nur
zum Guten entwickelt hat, dagegen habe ich immer wieder versucht anzukämpfen, manchmal mit
mehr, manchmal mit weniger Erfolg. Häufig war
ich schon froh darüber, dazu beigetragen zu haben,
dass Schlimmeres verhindert werden konnte. So
hoffe ich denn, dass es irgendwann mal wieder besser wird, insbesondere für Euch. Verdient habt ihr
es allemal. Also: Weiterkämpfen ist angesagt, und
dabei wünsche ich Euch viel Erfolg.
Georg Zimmermann
Geschäftsführer kapers
Schlimmeres zu verhindern war, ist und bleibt
wohl eine der Stärken
der kapers. Problematisch daran ist nur,
dass dies nur selten als
Stärke
wahrgenommen wird.
7
After more than 23 years working for kapers, the time has come for me to set
off to new professional horizons. In my e-mail of March 25, I have informed
you about the reasons for my decision.
> Keep on Fighting!
Dear members
Georg Zimmermann
Managing Director kapers
It has always been one of
kapers’ strength to prevent worse things from
happening and this will
most probably remain so.
The only problem here is
that this is not very often perceived as being
strength.
At the beginning of 1991, I was elected to the board
of kapers. It was not a contested election. On the
contrary: at that time, kapers was desperately looking
for a successor for Susanne Meier-Schmutz, who
was the editor of “kabine”. It was also the time,
when Swissair was no longer willing to pay the contractually guaranteed automatic cost-of-living salary
adjustment and threatened to terminate the CLA
which was then in effect, should the cabin personnel insist on keeping the aforesaid regulation. The
corresponding ballot among the kapers members
yielded a clear result: an overwhelming majority insisted on keeping the automatic cost-of-living salary
adjustment. Consequently, Swissair served notice
to terminate the CLA and new contracts had to be
negotiated.
Unfortunately, we have never again been able to stipulate the automatic cost-of-living salary adjustment
in a contract ever since. In fact, one cost savings plan
followed the next. If the working conditions could
be kept at the same level or even be slightly improved, we could already call this a success.
There was one exception: the negotiations on the
CLA with Swissair in the years 2000 to 2001. Several
new concessions, such as a 13th monthly salary, a golden pension scheme and many more improvements
were planned. Even today I can’t shake the suspicion
that certain people of the opposite party were well
aware of Swissair’s corporate distress and that this was
one of the reasons why it was so easy for us to enforce
our demands. The snag of the whole thing was that
this CLA was valid only for exactly three months:
from January 1 to March 31, 2002. After this period,
there was a new-old airline and the rat race of negotiations restarted in the well-known manner and in
the well-known direction: downwards.
Reading the lines above, you might easily come to
the conclusion that there is no need to have kapers.
This however would be a terrible fallacy. kapers has
always played a crucial role when it was necessary
to avert so many pending disasters. I am convinced
that if kapers didn’t exist, Swiss would have long
ago implemented a salary scheme which is comparable to Belair’s system: a minimum basic salary (between 2000.- and 3000.- CHF per month),
8
combined with a variable fraction, based for example on the number of block or flight duty hours. The
maximum vacation allowance would most probably
be somewhere around 35 calendar days and new applicants would probably have to pre-finance their
professional training to become a CCM.
It has always been one of kapers’ strength to prevent
worse things from happening and this will most
probably remain so. The only problem here is that
this is not very often perceived as being strength. In
this respect I have the impression that kapers is an
exact image of the members they represent: underestimated and underpaid.
Another aspect is that the environment – and in
particular the airline industry – have not really just
changed for the better during the last two decades.
It seems to me all the more important that you
will go on being represented by a body, which you
support, but of which you should also take care.
Without such a representative body you would be
exposed to all conceivable perversities of the socalled “modern” job market, practically without any
protection at all.
In the 23 years with kapers, I have experienced so
many things that I could probably fill a whole book
with them. But I deliberately abstain from doing so,
as I wouldn’t want to force the editor to publish this
edition of “kabine” in the form of a book. There is
one important thing though I will always remember: some mere working relationships developed
into deep friendships and I had the privilege to
live through some unimagined highs and lows with
the widest range of persons. Most of the times it
was not easy, but I found it all the more exciting.
This was precisely what I liked so much about my
work for and with kapers. I have always tried to
fight against the fact that unfortunately our profession has not developed for the better; sometimes I
was more successful, sometimes less. In numerous
instances however, I was just glad that I had been
able to contribute something at all to prevent worse
things from happening.
So I hope that at some time in the future, things will
improve again, in particular for you. You have well
deserved it. So: keep on fighting! I wish you a lot of
success in this.
kabine 2/2014
> Aus Georg‘s Archiv
kabine 2/2014
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kabine 2/2014
> Elias Toledo
Liebe Kolleginnen
Liebe Kollegen
Gerne stelle ich mich euch hier kurz vor. Mein
Name ist Elias Toledo und ich bin schweizerischspanischer Doppelbürger. Aufgewachsen bin ich in
einer Arbeiterfamilie im Kanton Zürich. Nachdem
ich die Sekundarschule in Uster beendete, entschied
ich mich für eine Lehre zum Lebensmitteltechnologen. Nach meinem Abschluss arbeitete ich im
Lehrbetrieb weiter und konnte bereits sehr früh ein
kleines Team führen. Diese Zeit unterbrach ich für
einen längeren Aufenthalt in Australien. Eine unvergessliche Zeit auf die ich mit viel Freude und
schönen Erinnerungen zurückblicke.
Der Liebe wegen entschloss ich mich danach, nach
Bern zu ziehen und eine Stelle bei der Wander AG
anzunehmen. Als Fachmitarbeiter im Bereich Kraftund Nährmittelproduktion und stellvertretender
Schichtführer war ich im Vier-Schicht-Betrieb tätig.
Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, sofort
Mitglied der Gewerkschaft zu werden, da mir
Solidarität und Gerechtigkeit wichtige Anliegen
sind. So kam ich das erste Mal in Kontakt mit der
Gewerkschaftsbewegung.
Ich engagierte mich in der Betriebsgruppe für
Mitglieder der Gewerkschaft Unia bei der Wander AG und wurde so Vertrauensmann. Später als
Präsident der Betriebsgruppe durfte ich mehrmals
bei den GAV- und Lohnverhandlungen die Mitglieder der Gewerkschaft Unia vertreten. Ebenfalls vertrat ich die Mitglieder der Wander AG
in diversen Branchengremien der Gewerkschaft
Unia. Diese Positionen forderten unter anderem Integrität und Empathie für Menschen mit
verschiedenen Bedürfnissen. Aber auch Geduld,
Durchhaltewillen und Standhaftigkeit waren unerlässliche Eigenschaften. Als Betriebsgruppenpräsident der Wander AG erlebte ich auch einige schwierige Zeiten wie Restrukturierungen und Stellenabbau.
kommissionen vieler verschiedener Unternehmungen. Nach vier Jahren übernahm ich die Verantwortung für den gesamten Sektor Industrie in der
Unia Sektion Bern. Dabei wurde ich mitten in der
Wirtschaftskrise mit Massenentlassungen und Betriebsschliessungen konfrontiert. Rückblickend bin
ich überzeugt, dass wir als Team das bestmögliche
für die betroffenen Mitarbeitenden erreicht haben.
Dabei mussten wir auch von Kampfmassnahmen
Gebrauch machen.
Als im Rechtsdienst der Unia Sektion Bern ein
Mitarbeiter gesucht wurde, ergriff ich die Chance.
Dadurch konnte ich mich auch mit rechtlichen Angelegenheiten auseinandersetzen wie zum Beispiel
Beratungen von Mitgliedern bei Problemen mit ihren
Arbeitgebern oder Verhandlungen vor Gericht. In
dieser ganzen Zeit absolvierte ich auch den Managementlehrgang zum Gewerkschaftssekretär.
Als neugieriger und wissensdurstiger Mensch suche
ich neue Herausforderungen und freue mich sehr
auf die neue Stelle als Geschäftsführer bei der
kapers. Ich bin überzeugt, dass ich nach sieben
Jahren bei der Gewerkschaft Unia das gewerkschaftliche Handwerk mitbringe. Ich bin gespannt auf
neue Begegnungen und hoffe, dass ich den Erwartungen an meine Person gerecht werde.
Als ich erfuhr, dass die Gewerkschaft Unia einen
Industriesekretär suchte, habe ich mich beworben
und begann die Stelle im April 2008. Die ersten
Jahre war ich ausschliesslich für die Lebens- und
Genussmittelbranche zuständig. Hier verhandelte
ich die jährlich stattfindenden Lohnrunden dieser
Branchen.
Auch Verhandlungen über neue oder revisionsbedürftige GAVs durfte ich führen. Natürlich gehörte das Anwerben von neuen Mitgliedern auch zu
meinen täglichen Aufgaben. Des Weiteren betreute
und schulte ich jetzt Betriebsgruppen und Personal-
kabine 2/2014
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> Elias Toledo
Dear colleagues
I am happy to have the opportunity to introduce
myself here: My name is Elias Toledo and I have
Swiss-Spanish dual nationality. I grew up in a workers family in the canton of Zurich. After having
finished secondary school in Uster, I decided to
serve an apprenticeship to become a food technologist. After my graduation, I went on working in the
same firm where I had done my apprenticeship and
had the opportunity to lead a small team, already at
a very early stage.
I interrupted this period for an extended stay in
Australia. This is an unforgettable time on which I
look back with a lot of joy and beautiful memories.
For the sake of love I decided then to move to Bern
to take up a job at Wander AG. In this four-shift
operation, I held the position of a skilled trade
Die Umwelt liegt uns am Herzen.
Dank modernster Technologie kommen 90% weniger Chemikalien bei uns zum
Einsatz. Somit können wir umweltverträglicher produzieren – ein gutes Gefühl.
worker in the section energy food and nutriment
production and was the deputy shift supervisor.
It was a matter of course for me to immediately
become a member of the union, because solidarity and justice have always been great concerns of
mine. This is how I came in contact with a trade
union for the first time. Within Wander AG, I got
involved with the company group for Unia members and became their delegate. I also represented
the members of Wander AG in various industry
committees of the Unia trade union. Among other
things, this position required integrity and empathy
for people with different needs. Patience, stamina
and perseverance were other indispensible traits. As
the president of the company group of Wander AG,
I also went through some difficult times, such as restructurings and job cuts.
When I heard that Unia was looking for an industry
secretary, I applied for the job and started working in
the new position in April 2008. During the first years,
I was exclusively responsible for the food and stimulants industry. In this context, I negotiated the yearly
collective bargaining rounds of these industries.
I also had the opportunity to lead the negotiations
on new CLAs or contracts, which required revising. The acquisition of new members was of course
another one of my daily tasks. Furthermore, I now
instructed and coached whole company groups and
staff committees of many different enterprises. After four years, I adopted the responsibility for the
whole industry sector of the Bern section of Unia.
Since this happened in the middle of the economic
crises, I was confronted with mass dismissals and
business shutdowns. Looking back, I can say that
as a team we achieved the best possible solutions for
the affected employees. In order to make this possible, we also had to take industrial action.
diezi.com
When there was an open position at the Legal Division of the Bern section of Unia, I seized the opportunity. This made it possible for me to deal with legal
aspects, such as counselling of members when they
had problems with their employers or in law suits.
During this whole time I also attended a management training to become a trade union secretary.
12
wir drucken grüner.
Offset Haller AG
Kaiserstuhlstr. 36
8154 Oberglatt
Tel. 044 886 31 00
[email protected]
www.offsethaller.ch
Being a curious person and hungry for knowledge,
I have always been looking for new challenges and
I am very much looking forward to my new job as
the Managing Director of kapers. I am convinced
that after seven years of working at Unia, I will bring
along the specific trade union skills. I am eager to
meet many new colleagues and hope that I will be
able to live up to your expectations of me.
kabine 2/2014
> Leserbriefe
Widersprüche? Und ob!
Liebe Karin, lieber Mario, lieber kapers-Vorstand
Am 17.3. habe ich, soeben gelandet aus San Francisco, auf dem Nachhauseweg in der S-Bahn die neuste Ausgabe der „kabine“ gelesen.
Erst dachte ich, es liege am Jetlag bzw. der Müdigkeit nach dem Nachtflug; dann habe ich doch tatsächlich auf die Titelseite zurückgeblättert und mich
vergewissert, dass ich nicht aus Versehen nach der
„Weltwoche“ gegriffen hatte; aber nein, Titelseite
und Layout bestätigten mir, dass es sich tatsächlich um die „kabine“ handelte; Ihr werdet mühelos
erraten haben, dass ich bei meiner Lektüre beim
Artikel „Bürgerliche Politik“ von Karin Stadler angekommen war. Erst als ich ans Ende und zu der
(unvollständigen; ein Referat? welches?) Quellenangabe gelangte, war ich zumindest insofern wieder
beruhigt, dass mich mein politisches Koordinatensystem nicht vollständig im Stich gelassen hatte:
nach Köppel klingt es, und von Köppel ist es (anscheinend? weitgehend?) auch.
Nun ja, beruhigt ist doch nicht der richtige Ausdruck; eigentlich war ich ziemlich aufgebracht und
befremdet, und bin es noch. Darüber, dass ich in
meiner Gewerkschaftszeitung die Ausführungen
eines der – unter vielem anderen – vehementesten
schweizerischen Verfechter des Neoliberalismus und
der ungebremsten Macht der Märkte lesen muss.
Unkommentiert.
Liebe Karin, es ist und bleibt mir ein Rätsel, wie Du
auf die Idee kommst, ein Referat von Roger Köppel
für die „kabine“ zu paraphrasieren. In Deiner Antwort an mich stellst Du meinen Respekt vor der
Meinungsfreiheit in Frage und schreibst: „Roger
Köppel betrachte ich als mutigen und kritischen
Mitbürger welcher fernab vom normalen journalistischen Mainstream auch die unangenehmsten
Themen recherchiert. Meiner Meinung nach
bräuchten wir mehr solche Persönlichkeiten, unabhängig jeglicher politischen Herkunft.“
Nun gibt es legitimerweise verschiedene Arten,
Herrn Köppel wahrzunehmen – ich persönlich halte
ihn für einen brandgefährlichen, teilweise fremdgesteuerten Demagogen, und die von ihm selbst und
seiner Wochenzeitung perpetuierte Mär von „fernab
vom [...] journalistischen Mainstream“ verfängt bei
mir nicht.
kabine 2/2014
Auch ich halte die Meinungsfreiheit als wichtiges
demokratisches Gut hoch; aber Karin, was Du in
der „kabine“ äusserst, ist nicht Deine Meinung als
Privatperson, sondern als Mitglied des Vorstandes
einer – meiner! – Gewerkschaft, und als solche
befremdet sie mich aufs äusserste; ich hätte es begrüsst, Deine politischen Vorbilder vor der letzten
Vorstandswahl zu kennen. Denn Köppel und Gewerkschaft, oder auch nur Berufsverband, das widerspricht sich. Herr Köppel verdammt jeglichen
Ansatz von Arbeitnehmerschutz ebenso wie die Bestrebungen nach Einführung eines Mindestlohnes.
Ginge es nach Herrn Köppel, gäbe es keine Arbeitnehmervertretungen.
Der kapers Vorstand respektiert alle
Meinungen und konstruktiven Kritiken. Die Verantwortung der in der
kabine erscheinenden Texte liegt voll
und ganz beim jeweiligen Verfasser.
Nichts destotrotz wird sich der kapers Vorstand in Zukunft zu Herzen
nehmen, Texte mit allfälligen Anmerkungen oder genaueren Quellenverweisen zu ergänzen.
Weiter schreibst Du in Deiner Antwort: „Gewerkschaften stehen für die Rechte aller Bürger ein.“
Da erliegst Du einem Irrtum, und darüber bin
ich nun wieder genauso erstaunt wie über Deinen
Artikel, denn immerhin sitzst Du im Vorstand einer
Gewerkschaft. Eine Gewerkschaft ist definitionsgemäss eine Interessenvertretung von lohnabhängigen
Angestellten.
Lieber Mario, Du hast mir in der Zwischenzeit erklärt, dass die redaktionelle Verantwortung für die
einzelnen Beiträge in der „kabine“ voll und ganz
bei dem Vorstandsmitglied liegt, das als Verfasser
zeichnet. Das habe ich zur Kenntnis genommen
und akzeptiert; dennoch wäre ich bei diesem Artikel dankbar gewesen über eine kleine Anmerkung,
dass er nicht die Sicht des gesamten Vorstandes
widergibt, zumal Du in Deiner Antwort an mich
hast durchblicken lassen, dass Du „selber echt erstaunt“ warst über den Inhalt dieses Artikels. Ich
bin überzeugt, dass Du als SP-Mitglied und -Politiker dem Vorstand in ruhigeren Zeiten, falls diese
jemals kommen sollten, gerne einen kleinen Abriss
über die Geschichte der Arbeiterbewegung, der
Gewerkschaften und deren enge Verknüpfung mit
der Sozialdemokratie geben magst. Vielleicht wird
dann einigen – wenn auch wohl nicht allen – klar
werden, dass die Tatsache, dass sie überhaupt im
Vorstand einer kapers Einsitz nehmen konnten,
nicht den Mechanismen der Märkte, auch nicht
der Nichteinmischung des Staates geschuldet ist,
sondern einem langen historischen Prozess, für den
niemals „bürgerliche Politik“ die treibende Kraft
war.
Mit freundlichen Grüssen
Martin Plüss
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> FÜR DUMM VERKAUFT
Sunil Mann
CCM und Schriftsteller
Seit ich Zugriff auf gefühlte achthundert Fernsehsender habe, verkommt die einst entspannende
Abendgestaltung zunehmend zur Qual. Es dauert
nicht nur endlos lang, bis ich mich durch die erdrückende Auswahl an Möglichkeiten gezappt habe,
oft bin ich auch entsetzt über den Schwachsinn, der
sich mir darbietet. Dabei sind Heidi Klum und ihre
Quäkstimme noch längst nicht das Grauslichste
auf der Palette. Bei so vielen Sendern müsste doch
stets etwas Passendes laufen, sollte man meinen,
doch wer sich darauf verlässt, wird meist bitter enttäuscht. Finde ich endlich eine Sendung, die mich
interessiert, dann geht sie garantiert gleich zu Ende.
Natürlich verfügen mein Fernsehgerät und die dazugehörige Box über mannigfaltige Funktionen wie
Aufnahme oder Replay, aber manchmal möchte ich
mich ganz einfach hinsetzen, einschalten, gucken.
So wie früher (was einiges über mein Alter aussagt).
Leider verpasse ich immer die Anfänge oder Enden,
weil ich umständlich zwischen Filmen hin- und
herpendle, da an einer Stelle das grosse Finale läuft,
während der nächste Streifen bereits begonnen hat.
Für Entspannung sorgen einzig die Werbeblöcke.
Da sinke ich jeweils erleichtert ins Sofa zurück und
lasse mich berieseln. Dabei bin ich immer wieder
aufs Neue verblüfft, für wie blöd die Zuschauer von den Werbefritzen verkauft werden. Dieser
Trisa-Spot zum Beispiel: Da tänzelt ein halbnacktes
Pärchen, das gemeinsames Zähneschrubben offenbar antörnender findet als möglichen Beischlaf,
ausgelassen vom Schlafzimmer ins Bad und putzt
sich dort dämlich grinsend die Beißerchen - ohne
aber zuvor Zahnpaste auf die Bürste zu schmieren.
Was deutlich erkennbar ist und die beiden ziemlich bescheuert aussehen lässt. Natürlich will keiner
Models sehen, denen dicker, flockiger Schaum aus
dem Mund quillt, die womöglich an Zahnfleischbluten leiden oder denen beim Ausspucken zähe
Speichelfäden an der Unterlippe kleben bleiben.
Aber Zähneputzen ohne Zahncreme - das flutscht
einfach nicht.
Genauso verhält es sich mit Tampon- und Bindenspots: Jeder weiß, dass die Flüssigkeit, um die es
sich handelt, blutrot ist. Doch mit einer geradezu
bewundernswerten Hartnäckigkeit wird die Saugfähigkeit des Gewebes seit jeher mit einer blaugefärbten Tinktur demonstriert. Irgendjemand ist
offenbar felsenfest überzeugt davon, dass keiner den
Irrtum bemerkt. Auch die lobenswerte Eigenschaft
dieser Feuchttücher, die nach dem Toilettengang
empfohlen werden, wird keineswegs mittels bräunlicher Schmierspuren verdeutlicht, stattdessen tapst
ohne erkennbaren Zusammenhang ein knuffiges
Hundebaby durchs Bild.
Über Carlos Léal und seine unsägliche CablecomWerbung will ich mich gar nicht erst auslassen,
aber der Typ hat es innert kürzester Zeit geschafft,
vom hoffnungsvollen Nebendarsteller in internationalen Produktionen zur Nervensäge der Nation
zu verkommen. Besonders dreist treiben es aber
die Schweizerischen Bundesbahnen mit der Verblendung des Konsumenten. In ihrem aktuellen
Spot zeigen sie zu lahmem Geträller menschenleere
Zugabteile, wo sich lächelnde Passagiere gemütlich
hinfläzen, während vor den Fenstern spektakuläre
Aussichten vorbeiziehen. Keine einzige Einstellung
berücksichtigt die vollgestopften, stickigen Wagen
auf der Fahrt zwischen Bern und Zürich, in denen
zeitweise sogar in der ersten Klasse keine freien Plätze mehr zu finden sind, die herumliegenden Müllberge, die viel zu schmalen Gepäckablagen. Auch
vor nervtötenden Mitfahrenden, die am Handy
unsichtbaren Gesprächspartnern und gleichzeitig
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kabine 2/2014
dem ihnen ausgelieferten Umfeld lautstark ihre
Beziehungsprobleme, Tipps zur Behandlung von
Fußpilz oder das Rezept für Omas Hackbraten mitteilen, wird nicht gewarnt, ebenso wenig vor dem
im wahrsten Sinne atemberaubenden Parfüm der
Sitznachbarin.
A propos Fusspilz: Mir ist schleierhaft, weshalb für
Behandlungen gegen Pilzbefall jeglicher Art überhaupt Werbung gemacht werden muss. Wer sich
so etwas einfängt, wird schon allein auf die Idee
kommen, die nächste Apotheke aufzusuchen - sollte
man zumindest annehmen. In der Regel verspüre
ich nämlich wenig Lust, gleich nach dem Abendessen mit Heilmitteln gegen Scheidenpilz (symbolisiert durch das gut gelaunte Spiegelbild der armen Betroffenen, das nach geglückter Behandlung
jauchzend und lachend davonhüpft, während die
Pilzträgerin aus rätselhaften Gründen zurückbleibt
– ein Fall für den Schizophrenieexperten?) oder
Nagelpilz konfrontiert zu werden (ein Mann, der
im Badezimmer seine Fussnägel inspiziert und sich
freut, dass alles in Ordnung ist. Es gibt Firmen, die
geben für so was tatsächlich Geld aus).
Und wenn ich schon Transportfirmen erwähne:
Auch die Swiss hat sich einen neuen, zugegebenermassen enorm ästhetischen Werbespot geleistet.
Bild und Ton erinnern dabei an diese Wohlfühlspots
wie man sie von Telekommunikationsunternehmen
kennt, weiches Licht, sanfter Ton, Harmonie und
zufriedene Gesichter überall, Menschen, die sich
in die Arme fallen, lachende Menschen, zärtliche
Menschen, wunderschön gefilmt. Auch hier: Keine
grantigen Gesichter in der Schlange vor den Sicherheitskontrollen, Vielflieger, die Schaum vor dem
Mund haben, weil in der C-Klasse kein Rindsfilet
mehr zur Auswahl steht, Economy-Reisende, die
eng eingepfercht ihre Beine nicht strecken können.
Nichts Derartiges, die Welt ist ein kuscheliger Ort
voller Glück. Das soll wohl nach all den negativen
Schlagzeilen Vertrauen schaffen - und tut es auch.
Zumindest den Passagieren gegenüber ...
Wisch wegputzt sind, und Nachbarinnen nichts anderes zu tun haben, als sich unablässig über Waschmittel oder Geschirrspülmittel auszutauschen. Es
ist eine einfache, eine eindimensionale Welt (und
auch eine etwas unheimliche, die an den Film „The
Stepford Wives“ erinnert), in die zumindest ich hin
und wieder gern abtauche. Allerdings nur für die
Dauer eines Werbeblocks.
»Du bist zwar auch nicht gerade ein Eingeborener, aber ein Inder ist immer
noch besser als ein Deutscher!«
Dass sich ein ausländerfeindlicher Klient ausgerechnet an Vijay Kumar wendet,
hätte sich der Privatdetektiv nicht träumen lassen. Mit seiner vereinnahmenden
indischen Mutter und seit Neuestem auch noch seiner Schwiegermutter in spe,
die ihn permanent auf das Thema Hochzeit ansprechen, fühlt sich Vijay nicht
gerade als Vorzeigeschweizer.
Doch für Adrian Bühler ist ein Inder noch das kleinere Übel im Vergleich zu
einem Deutschen. Ihn quält die Frage, ob seine Frau ihn mit einem Deutschen
betrügt. Bei seiner Observation knipst Vijay ein paar Fotos von Bühlers Ehefrau
Jasmin in eindeutiger Situation mit einem orientalisch aussehenden Mann. Seinem Auftraggeber gegenüber verschweigt er diese Entdeckung, um seine Wut
nicht weiter zu schüren. Als Jasmins syrischer Liebhaber erschossen aufgefunden
wird, verschwindet Adrian Bühler.
Vijay fühlt sich verantwortlich und macht die Suche nach Bühler zu seiner persönlichen Angelegenheit. Er bekommt es mit rechtspopulistischen Politikern,
für die der Tod des Syrers ein gefundenes Fressen ist, und einer wiedererweckten
Geheimorganisation zu tun …
Faustrecht
Erscheint am 18. August 2014
Buchvernissage am 27. August 2014, 19 Uhr
Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich
Moderation: Eva Wannenmacher
Werbung entwirft das Bild einer Welt, in der man
sich mit Kreditkarten alles kaufen kann, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, in der hartnäckige
Kalkablagerungen in der Badewanne und verkrustete Speisereste auf dem Kochherd mit einem einzigen
kabine 2/2014
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Beruflich fliegt FCG Silvia Bodmer seit 28 Jahren als Flight Attendant für die
Swissair/Swiss. Privat und als Hobby engagiert sie sich als freiwillige Helferin
im Zoo Zürich. Sie findet dort die Entspannung, die sie als Ausgleich zum immer hektischer werdenden Fliegeralltag braucht.
> Auszeit im Regenwald
Besuch im Masoala Kely (das kleine Masoala)
Silvia Bodmer empfängt mich herzlich beim Eingang der Masoala-Halle im Zoo Zürich. „Ich ziehe
mir das grüne T-Shirt über, das uns als das Freiwilligenteam kennzeichnet“, sagt Silvia, verschwindet
in der Garderobe und steht kurz darauf kurzärmelig
vor mir. In der Masoala Halle herrschen heute 27
Grad Celsius. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich,
angesichts der noch kalten Temperaturen draussen,
für die Durchführung des Interviews viel zu warm
angezogen bin...
Silvia Bodmer auf einem der zwei Aussichtstürme
Wertvolle Ausbildung über Fauna und Flora
Wir schlendern durch den künstlichen Regenwald
und Silvia erzählt mir von ihrer freiwilligen Tätigkeit. Ihre Liebe zu Tier und Natur wollte sie schon
immer sinnvoll nutzen. Nach einem kurzen Abstecher in Tierheime, meldete sie sich im Jahre 2003
auf ein Inserat des Zoo Zürich. Dieser suchte freiwillige Helfer.
Die Aufgabe eines Helfers ist, den Besuchern breitgefächert Auskunft zu geben. „Die Ausbildung
besteht aus zweimal je einem 10-tägigen BiologieCrashkurs über Fauna und Flora“ erzählt Silvia lachend und freut sich auch heute über regelmässig
stattfindende Weiterbildungskurse.
Oase der Entspannung
Wir spazieren am Ravenala oder auch „Baum der
Reisenden“ (an seinen riesigen Fächern zu erkennen)
vorbei, während ich leise vor mich hinschwitze. Silvia weist mich immer wieder auf herumkraxelndeoder fliegende Tiere hin. Ein Madagaskar-Taggecko
schaut uns regungslos beim Fotografieren zu, ein
paar Meter weiter lässt sich ein Pantherchamäleon
von Besuchern bestaunen. Das Grün des Regenwaldes ist für die Augen sehr entspannend und der
Alltag rückt plötzlich in weite Ferne...
Silvia Bodmer besitzt ein grosses Wissen über Fauna und Flora, ihre Leidenschaft dafür wirkt ansteckend. Der Masoala Regenwald ist ein tropisches
Erlebnis. Die Temperaturen variieren dort zwischen
17 und 35 Grad Celsius, während die Luftfeuchtigkeitswerte stets über 65 Prozent liegen.
Der Baumkronenweg
Nun klettern Silvia und ich auf einen der zwei Aussichtstürme. Ein Holzsteg verbindet den Baumkronen-Weg mit dem anderen Turm. Je höher wir steigen, desto wärmer wird es. Ich wische mir heimlich
meine über die Backen rinnenden Schweisstropfen
weg und nehme mir vor, nächstes Mal in sommerlicher Bekleidung in der Masoala-Halle zu erscheinen...
Die Aussicht über die Baumkronen des künstlichen
Regenwaldes bietet eine ganz neue Perspektive.
„Schau, da drüben siehst du Rote Varis“, ruft mir
Silvia zu. Die Roten Varis gehören mit einem Gewicht von über vier Kilogramm zu den grössten
16
kabine 2/2014
Lemuren (Gruppe der Feuchtnasenaffen). Sie sind
ausschliesslich in Madagaskar anzutreffen und sind
vor allem tagaktiv - auch wenn sie jetzt gerade ein
bisschen faul an den Ästen hängen...
Der letzte ursprüngliche Regenwald in Madagaskar
Die Nachbildung des Regenwaldes war die Idee von
Zoodirektor Alex Rübel („Wer Tiere kennt, wird
Tiere schützen“). Die Masoala-Halle wurde 2003
nach einer zweijährigen Bauzeit eröffnet. Die Planungs- und Vorbereitungsphase dauerte, inklusive
Einsprachen, zehn Jahre. Der „Masoala Kely“ (das
kleine Masoala) ist eine exakte Nachbildung des bedrohten Masoala-Regenwaldes in Madagaskar (auch
Masoala Be – das grosse Masoala genannt) und ist
ein Partnerschaftsprojekt mit dem dortigen Parc
National Masoala. Ein Teil der Einnahmen des Zoo
Zürich fliesst in den Masoala Nationalpark, zwecks
dessen Erhaltung, zurück.
Ihre Leidenschaft für Tiere, Natur (Wandern) und
Reisen teilt sie mit ihrem Partner. Als Flight Attendant bevorzugt sie Destinationen in Südostasien.
Ihr berühmter Wunschgast hatte sie bereits an Bord:
Phil Collins. „Und ich hätte ihn gerne noch einmal
als Fluggast!“, schmunzelt Silvia.
Silvia Bodmer hat ihr Arbeitspensum bei der Swiss
inzwischen auf 80 Prozent (Tagesmodell) reduziert.
Text und Fotos: Claudia von Känel (FCG)
Einst Hundebesitzerin
„Welches ist dein Lieblingstier?“, frage ich Silvia
spontan. „Alle Tiere sind in ihrer Art faszinierend“,
antwortet die ursprünglich gelernte Kauffrau und
überlegt. „Ich mag ganz besonders Hunde und als
Kind begeisterten mich Ponys und Pferde“, so Silvia weiter und ergänzt: „Ich war zudem jahrelang
Hundebesitzerin und besass insgesamt drei Berner
Sennenhunde - „Naiko“, „Kayo“ und „Denim“.
Inzwischen führen Silvia und ich das Interview im
Restaurant „Masoala“ fort. Von dort gibt es durch
das Panoramafenster einen phantastischen Ausblick
in die tropische Idylle.
Spontane Einsätze
Das Freiwilligenteam im Zoo Zürich besteht aus
zirka 250 Helfern. 60 Stunden pro Jahr leistet Silvia Bodmer dort Frondienst – 50 Stunden gelten
als Minimum. Silvia meldet ihre Einsätze kurzfristig
und mittels Doodle-System an. Als Dankeschön
gibt es Gratis-Zooeintritte. „Die Aus- und Weiterbildung über Fauna und Flora ist zudem eine wertvolle Auffrischung und Weiterbildung“, sagt Silvia.
„Welches ist dein Lieblingsgebiet im Zoo Zürich?“,
frage ich meine Arbeitskollegin. „Ich bevorzuge die
Masoala-Halle. Gelegentlich halte ich mich bei der
Waldvoliere auf. Dort faszinieren mich speziell die
Eulen“, antwortet die 54-jährige gebürtige Solothurnerin.
kabine 2/2014
„Schau, ein Madagaskar-Taggecko“, erklärt Silvia Bodmer
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> Leserbriefe
Lange Zeit war das Ziel der CCM für eine starke,
möglichst selbstständig agierende Swiss einzutreten.
Mit unermüdlichen Einsatz und großer Freude an
der Arbeit sind wir das Aushängeschild im Kundenkontakt. Dies zeigt sich bei den wiederkehrenden
Befragungen unserer VielfliegerInnen.
Abschied vom gemeinsamen Ziel
walder, werber
Nachdem der neue Gesamtarbeitsvertrag, ein Kompromiss zwischen kapers und Management nicht
vom Corps angenommen wurde, beobachte ich die
Situation in der Kabine gespannt. Sowohl Boden als
auch Kabine und Cockpit lehnten die neuen Verträge mit hoher Stimmbeteiligung ab.
Seit einiger Zeit hat unser Management das Ziel
die Kosten weiter zu reduzieren, um mit hohen Gewinnen beim Konzernmanagement gut dazustehen.
Eine gute Kostenstruktur und sichere Arbeitsplätze
sind natürlich auch in unserem Interesse - aber zu
welchem Preis? Viele von uns CCM haben bereits
Probleme mit dem Salär über die Runden zu kommen. Vor allem für dienstjunge CCM rückt das Ziel
eine Familie zu gründen in weite Ferne.
Jahrelange konnte sich das Swiss Management
sicher sein, dass ihm die Unterstützung der Kabine
sicher ist. Wir flogen Dienste, welche KollegInnen
im Konzern längst abgelehnt hätten, offerierten
auch mit reduzierten Mitteln einen exzellenten Service und hielten den Swiss Standard auf gewohnt
hohem Niveau. Seit einiger Zeit stelle ich mir die
Frage, warum unser Management genau diesen
Mehrwert gefährdet.
Mit wenig Überraschung fiel die letzte MitarbeiterInnen-Befragung unter den CCM nicht zufriedenstellend aus. Das Management musste einiges
an Kritik einstecken. Das Resultat: Workshops, um
heraus zu finden, wo das Problem liegt. Vor der Abstimmung über unseren Vertrag standen zahlreiche
TeamleaderInnen im Operationscenter, um mit uns
die neuen Bedingungen zu diskutieren. Wenn unsere Führung wirklich nicht weiss, warum die FlugbegleiterInnen so unzufrieden sind und Workshops
(Zeit & Kostenfaktor) benötigt um herauszufinden,
wo Verbesserungsmöglichkeiten sind, hat sie sich
definitiv zu weit von uns entfernt.
BEZUG WINTER 2014
ATTRAKTIVE EIGENTUMSWOHNUNGEN IM ZENTRUM KLOTEN.
WWW.BLICKPUNKT-WILDERMANN.CH
Es wäre wünschenswert, wieder ein gemeinsames
Ziel zu finden, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und auf Augenhöhe miteinander zu verhandeln: Denn eine gut situierte Swiss und zufriedene
MitarbeiterInnen führen zu einem gemeinsamen
Erfolg.
Lukas Krupitza
T 043 444 26 46
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kabine 2/2014
Die Swiss riskiert ihr wichtigstes Kapital zu verlieren – ihre Qualitätsträger
direkt beim Kunden. In den kommenden Jahren ist mit einem grossen Knowhow-Verlust im Flight Attendant-Korps zu rechnen. Viele Cabin Crew Members gehen in Rente, F/A 2 verlassen die Unternehmung bereits nach ein bis
zwei Jahren, weil sie keine Perspektive haben.
> Abschied vom Traumberuf
Die Mindestlohn-Initiative ist an der Urne wuchtig
abgelehnt worden: 76,3 Prozent der Stimmenden
sagten Nein zu einem nationalen Mindestlohn. Sogar Teile des linken Lagers stimmten Nein. Es sei ein
Nein gegen staatliche Eingriffe in die Wirtschaft,
erklären die Gegner ihren Sieg. Daniel Lampart,
Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes zog trotz allem eine positive Bilanz: „Viele
Firmen und Branchen haben im Vorfeld der Abstimmung ihre Löhne angehoben“ argumentiert er,
„mehrere 10’000 Arbeitnehmer verdienen dank der
Initiative mehr.“
Qualität hat ihren Preis – nur, wer will diesen noch
bezahlen?
Eine grosse Kundengruppe bucht ihre Flüge hauptsächlich bei Billiganbietern. Doch die Hauptkunden der Premium Airline Swiss sind bereit, für Qualität etwas mehr zu bezahlten, Qualität die sich zum
Beispiel darin manifestiert, dass ein CCM Schweizerdeutsch und/oder Französisch spricht. Hier wage
Karin Stadler
kapers Vorstandsmitglied
Und wie sieht es bei Swiss International und Swiss
European aus? Wir sind weit weg von einem Mindestlohn, der für sparsame Lebenshaltungskosten
ausreicht.
In der „Neuen Welt“ des abgelehnten GAV14
kommt ein F/A erst nach 14 Dienstjahren auf
CHF 4000.-. Ein Calvin CCM verdient ab dem 4.
Dienstjahr einen maximalen Lohn von CHF 3500..„Mit einem derart tiefen Lohn kann man in der
Schweiz mehr schlecht als recht leben, leisten kann
man sich kaum etwas. Höchstens mit Wohnsitz im
Ausland reicht der Lohn etwas weiter“, antwortet
eine junge Kollegin auf meine Frage, wie sie mit ihrem Lohn unterhalb des geforderten Mindestlohnes
zurecht kommt. Es ist legitim, hier von einem
klassischen Beispiel von Job-Export zu sprechen.
Wohlverstanden, dieser knappe Lohn rechnet sich
mal 12; nichts von 13. Monatslohn. Das fliegende
Personal ist somit die einzige Mitarbeitergruppe im
Swiss Konzern welche keinen 13. Monatslohn erhält. Trübe Aussichten für unseren Berufsstand.
Nicht nur der Lohn ist unter Druck. Auch die FDR
sollen mit der Zeit den EASA-OPS Platz machen.
Somit werden Calvin CCM nicht nur tiefe Löhne,
sondern mit den EASA-OPS bald auch noch härtere Einsatzbedingungen zu beklagen haben. Dass
sich unter diesen Voraussetzungen die Motivation
in Grenzen halten wird, ist voraussehbar.
Ich frage mich ernsthaft, wo das hinführt. kapers
versucht mit allen Mitteln, den Beruf des Flight Attendants ausübenswert zu erhalten. Mit rechtlichen
Bestrebungen und im Gespräch mit der Geschäftsleitung wird unablässig auf die prekäre Situation
dieses Berufsstands aufmerksam gemacht.
kabine 2/2014
19
ich zu behaupten, dass die Qualität nicht bei den
alten A340 und auch nicht bei unserem tollen Unterhaltungssystem liegt. Auch unser Catering ist
nicht dermassen überragend. Swissness ist gefragt.
Die Belegschaft, das Fliegende Personal ist gefragt.
In den kommenden Jahren ist mit einem grossen
Know-how-Verlust im Flight Attendant-Korps zu
rechnen. Viele Cabin Crew Members gehen in Rente, F/A2 verlassen die Unternehmung bereits nach
ein bis zwei Jahren, weil sie keine Perspektive haben.
Die Geschäftsleitung setzt auf M/C’s und FCG‘s –
doch diese können ohne qualitativ gute Mitarbeiterbasis kein Topprodukt erschwindeln. Das wird
nicht möglich sein. Die Swiss riskiert ihr wichtigstes
Kapital zu verlieren – ihre Qualitätsträger direkt
beim Kunden.
Jetzt erst recht sind Arbeitgeber und Gewerkschaft
gefordert. War es durch einen gesetzlichen Mindestlohn nicht möglich, ein annehmbares, stabiles Einkommensniveau zu verankern, müssen Löhne und
annehmbare Arbeitsbedingungen nun verhandelt,
im schlimmsten Fall erkämpft werden. Zum Wohl
des Unternehmens und der Mitarbeitenden muss es
unser allerhöchstes Ziel sein, den Beruf des Cabin
Crew Members zu schützen.
Kein Abschied, sondern ein Wiedersehen mit Perspektiven? Hoffen wir es.
Jetzt erst recht sind Arbeitgeber und Gewerkschaft gefordert. War es durch einen gesetzlichen Mindestlohn nicht
möglich, ein annehmbares,
stabiles Einkommensniveau
zu verankern, müssen Löhne
und annehmbare Arbeitsbedingungen nun verhandelt,
im schlimmsten Fall erkämpft
werden.
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kabine 2/2014
Swiss risks losing their most important asset – their bearers of quality at the
front, where the customers can feel it.
In the upcoming years, we have to expect a huge loss of know-how within the
flight attendant corps. Many cabin crew members are going into retirement,
F/A2 leave the company already after one to two years, because they have no
perspective.
> Farewell to a Dream Job
The minimum salary initiative has been rejected
massively: 76.3 percent of the voters said No to a
nationally mandated minimum salary. Even part of
the political left wing voted against the initiative.
The opponents explained their victory: “It is a No
against governmental intrusion into the economy”.
Nonetheless Daniel Lampart, chief economist of the
Swiss Federation of Trade Unions, drew a positive
balance: “Many companies and industries have
raised the salaries in the run-up to the vote” he
reasons, “More than 10’000 employees now earn
more, thanks to the initiative.”
And what about Swiss International and Swiss European? We are miles away from a minimum salary,
which allows for even very frugal costs of living.
In the “New World” of the rejected CLA14, an
F/A only reaches the salary level of 4000.- CHF
after 14 years of service. A “Calvin CCM” receives
a maximum salary of 3500.- Fr. at the fourth year
of service. „Such a low salary is just barely enough
to make ends meet in Switzerland; you can hardly
afford anything with this kind of salary“. When I
asked one young colleague how she manages to cope
with her salary below the requested minimum, she
replied: “Only if you live in a foreign country, your
salary will allow for a bit more“. It is legitimate to
call this a classical example of job exportation. And
just to make things clear: this meagre salary may
be multiplied only by 12, there is no such thing
as a 13th monthly salary. So the flight personnel is
the only category of employees in the Swiss Group
which does not get a 13th monthly salary. These are
dire expectation for our profession.
It is not only the salaries which have come under
pressure. The same is happening with the FDR,
which are planned to be replaced by the EASA OPS.
So the Calvin CCM will soon have to suffer – in
addition to the low salaries - under tougher working
conditions, due to the new EASA-OPS. It is predictable that under these conditions, the motivation
will probably keep within tight limits.
kabine 2/2014
I honestly wonder where this will all lead to. kapers
is trying with all means to keep the profession of a
flight attendant attractive. We are relentlessly drawing everybody’s attention to the precarious situation of this profession, by judicial approaches, as
well as discussion with the Swiss management.
Quality has its price - only: who is willing to pay for
it nowadays? A considerable customer segment will
book their flights mainly with low-cost carriers. But
the main customers of the premium airline Swiss
are prepared to pay a bit more for quality; quality
which manifests itself for example in CCMs, who
speak Swiss German and/or French. In this context
I dare to claim that quality can neither be found in
the old A340, nor in our so-fantastic entertainment
system. And our catering is not exactly overwhelming either. Swissness is in demand. The staff, the
crew members are in demand.
In the coming years, we have to expect a huge loss of
know-how within the flight attendant corps. Many
cabin crew members are going into retirement,
F/A2 leave the company already after one to two
years, because they have no perspective. The Executive Management focuses on M/Cs and FCGs. But
without a highly qualified team of colleagues, these
can hardly fool the customers into believing that
they get a top product. This will not be possible.
Swiss risks losing their most important asset – their
bearers of quality at the front, where the customers
can feel it.
Employers and unions are facing great challenges,
now more than ever. It wasn’t possible to anchor an
acceptable, stable level of income by way of a statutory minimum salary. Consequently, salaries and
acceptable working conditions must now be negotiated and in the worst case fought for. For the wellbeing of the company and the employees it must
be our highest goal to protect the profession of the
cabin crew members.
Not a farewell, but a reunion with perspectives?
Let’s hope the best.
Karin Stadler
Board Member of kapers
Employers and unions
are facing great challenges, now more than ever.
It wasn’t possible to anchor an acceptable, stable
level of income by way
of a statutory minimum
salary.
Consequently,
salaries and acceptable
working conditions must
now be negotiated and
in the worst case fought
for.
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Dass diese Firma die finanzielle Situation bestens im Griff hat, hat sie allen bewiesen. Anscheinend aber nicht was das Vertrauen und die Wertschätzung der
Mitarbeitenden betrifft, wie die Mitarbeiterumfrage nun ergeben hat.
> QUO VADIS SWISS?
Nina Endrich
kapers Vorstandsmitglied
Flight Attendants, wie auch Piloten weisen eine
hohe Flexibilität, Offenheit, Loyalität und Kommunikationsfähigkeit auf. Es ist immer wieder verblüffend, wie sich innert Minuten aus frisch zusammengewürfelten Persönlichkeiten ein meist reibungslos
funktionierendes Team bildet. In der Operation
weiss und kennt jeder seinen Handgriff, unterstützt
seine Kollegen im Team und vermittelt dem Passagier Sicherheit und das Gefühl, dass die Crew ein
langjährig gut eingespieltes Team ist.
Dies ist sicher nicht nur auf die Persönlichkeit und
Fähigkeit eines jeden Crewmembers zurückzuführen, sondern auch auf die vielen intensiven Crew
Resource Management Trainings (CRM). Hier
werden alle Crewmembers regelmässig in Themen
wie Kommunikation, Stressmanagement, Verhalten
und Konfliktlösung gefördert und gefordert. Stress-,
resp. Notfallsituationen werden simuliert, um genau hier mit den verfügbaren Ressourcen kritisch,
zielführend und konstruktiv umgehen und Situationen sachlich und effizient analysieren zu können.
Diese Firma besteht aus
unendlich wertvollen Mitarbeitern, welche hoffentlich nie ihren Willen,
ihre Motivation und ihre
Freude verlieren.
Gut zwei Monate sind seit dem Nein zum GAV14
der CCM vergangen. Die Swiss hat darauf mit
der Kündigung des GAV09CCM und GAV09
FCCM und der Ankündigung einer Kündigung des
GAV10mbV reagiert. Ebenso sollen Neueintretende per sofort mit Einzelarbeitsverträge zu Bedingungen des abgelehnten GAV14 angestellt werden.
Wieviel Wert hat das Resultat einer demokratischen
Abstimmung? Wieviel Respekt wird dem Resultat einer demokratischen Wahl entgegengebracht,
wenn dennoch die abgelehnten Bestimmungen zur
Anwendung kommen? Wozu wird dann überhaupt
eine Abstimmung durchgeführt?
Bei den Piloten haben sich die Mitglieder der
Aeropers gegen den vorgelegten GAV, die Piloten
der IPG jedoch dafür entschieden. Die Swiss hat
daraufhin begonnen, mit IPG aufgrund eines drohenden vertragslosen Zustands einen eigenen GAV
auszuhandeln.
Mit dem Aufbau der Swiss 2002 mussten zwei
Korps zusammengeführt werden. Auf dem Papier
und damit theoretisch war dies einfach und schnell
vollbracht, auf der menschlichen und praktischen
Ebene jedoch nicht. Dieser Prozess wurde damals
22
in erster Linie von den zurückgestuften Longhaul
M/C’s und den Besatzungsmitgliedern des Avro
und später auch des Embraers durchlebt und umgesetzt. Die Unsicherheit vor dem ‚Fremden‘ war gross
und das gegenseitige Beschnuppern und sich Finden war nicht immer einfach und unproblematisch.
Umso bedeutender und wertvoller ist der heutige
Zustand des Fliegenden Personals. Flight Attendants fliegen mit Airbus- wie auch mit Avro Piloten
gemischt, ehemalige Avro Piloten fliegen heute auch
Airbus. Dieser Zustand ist nicht dem Management
zu verdanken, sondern den Fähigkeiten, der Offenheit und der Flexibilität der Flight Attendants und
Piloten.
Welche Auswirkungen werden die Aussagen und
das Handeln des Managements in Bezug auf die
beiden Pilotenkorps und auf die bisher reibungslose
Zusammenarbeit haben? Könnte es mit der Unsicherheit über die weitere Entwicklung dieser Pilotenkorps zu einem Rückschlag in der bereits erreichten Zusammenlegung des Korps führen? Könnte es
auch zu Neid und Missgunst oder andererseits zu
Schadenfreude führen oder alte Wunden wieder
aufreissen lassen? Ist sich das Management dessen
bewusst? Fördert das die Sicherheit der Flugoperation? Was will das Management damit bezwecken? Ist
der wirtschaftliche Nutzen so viel wichtiger als der
zwischenmenschliche Aspekt? Fördert diese Handlung das Vertrauen oder eher das Misstrauen und
die Angst?
Welche Aussagen lieferten die Resultate der Abstimmungen, wurden diese analysiert und respektiert?
Besteht wirklich kein Spielraum mehr für Verbesserungen? Besteht nur noch Spielraum für Straf- oder
Drohaktionen, als Reaktion auf das Resultat demokratischer Abstimmungen?
Fast gleichzeitig zu den GAV Abstimmungen führte
die Swiss bei der gesamten Belegschaft eine Mitarbeiterumfrage durch über Verhalten, Kommunikation, Vertrauen und Wertschätzung. Das Resultat
war wohl eher ernüchternd, wenn nicht gar alarmierend, will doch die Swiss nun in Workshops mit den
Mitarbeitern die Gründe des Resultats ermitteln.
Workshops, Testflüge, Foren oder andere TeamMeetings sind zwar eine gute und wertvolle Gelegenheit des gegenseitigen Austausches, für das
kabine 2/2014
Fördern von Verständnis und die Klärung diverser
Situationen. Dies genügt aber nicht. Die erhaltenen Informationen müssen auch wahr- und ernstgenommen und zum Besseren umgesetzt werden.
Diese Anlässe einfach nur durchzuführen um eine
Pflicht zu erfüllen oder den Anschein zu geben, dass
es von grosser Wichtigkeit und grossem Nutzen ist,
ist nicht nur ein unnötiger Zeit- und Kostenaufwand, sondern kann im Gegenteil sogar noch mehr
Misstrauen, Frustration und Gefühl von fehlender
Wertschätzung erzeugen.
Umso fragwürdiger erscheint mir daher zum Beispiel, wieso zum wiederholten Male Testflüge für einen separaten Käseservice Durchgang auf Langstreckenflügen gemacht werden sollen, obwohl Crew
Feedbacks der ersten Testflugserien keinen Nutzen
oder Bedarf aufzeigten. Sollte der erneute Testflug
Verbesserungen zu den letzten beiden Testflugserien
beinhalten, wäre dies zumindest positiv. Was aber
nützen ansonsten die Feedbacks, wenn am Schluss
doch über das Resultat hinweg anders entschieden
wird? Wie ernst genommen fühlen sich die betroffenen Crewmembers, welche sich die Zeit nahmen,
kritisch Rückmeldung zu geben?
Ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dass CCM Duvets für den LDMCR auf der A340 und für alle
HCJS auf der A333 bekommen? Obwohl die Temperaturen in den Galleys Werte erreichen, die viel
zu tief für einen Arbeitsplatz sind und die Gesundheitsanforderungen verletzen? Wo bleibt hier die
Fürsorgepflicht der Firma? Seit Monaten kämpfen
wir dafür und werden Monat für Monat wegen zu
hoher Kosten hingehalten. Das Produkt aber scheut
keine Kosten und Mühen, um für die Passagiere
einen Mehrwert zu erreichen. Wären die Kosten
für ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den
CCM nicht sehr viel geringer und wertvoller? Es
wäre auf alle Fälle ein Anfang.
Wie vertrauenswürdig ist es, wenn Systemfehler,
welche zu falschen Rotationsdetails oder falschen
Spesenauszahlungen führen, über Jahre hinweg
nicht behoben werden?
Es wäre ein Zeichen von Respekt und Vertrauen,
Neueintretende CCM unter dem noch gültigen
GAV10mbV anzustellen.
Es wäre sicher auch ein Zeichen von Wertschätzung
und Fürsorgepflicht, wenn dringend notwendige
FDR Entschärfungen stattfinden würden.
Dass diese Firma die finanzielle Situation bestens im
Griff hat, hat sie allen bewiesen. Anscheinend aber
nicht was das Vertrauen und die Wertschätzung der
Mitarbeitenden betrifft, wie die Mitarbeiterumfrage
nun ergeben hat.
Diese Firma besteht aus unendlich wertvollen Mitarbeitern, welche hoffentlich nie ihren Willen, ihre
Motivation und ihre Freude verlieren.
Vielleicht wäre es an der Zeit, dass sich diese
Firma von ihrem eingeschlagenen Weg in Bezug
auf Umgang mit und Verhalten gegenüber ihren
Mitarbeitern verabschiedet und einen neuen Weg
einschlägt. Einer, der die Mitarbeiter zu Loyalität
und Topleistung antreibt, weil sie mit Vertrauen,
Respekt und Wertschätzung motiviert und verdankt werden.
Fördert es das Vertrauen, wenn mündliche oder
schriftliche Abmachungen plötzlich nichts mehr
wert sind und gebrochen werden? Wieso sonst sollen zum Beispiel die von der Linie bestimmten Business Class Service Supporter nun doch schriftliche
Feedbacks ausfüllen, obwohl dies anders abgemacht
wurde?
kabine 2/2014
23
The company has proved to everybody that they have their financial affairs under control. However, this does apparently not apply to trust and appreciation
of the employees – as the staff survey has now shown.
> QUO VADIS SWISS
Nina Endrich
Boardmember of kapers
This company consists of
infinitely valuable employees, who hopefully
will never lose their will,
motivation and joy.
Flight attendants, as well as pilots, show a high
amount of flexibility, open-mindedness, loyalty
and ability to communicate. Time and again it is
amazing how a motley group of personalities, not
knowing each other, merge into a usually smoothly
functioning team. During flight operation, all crew
members know their duties; support their colleagues
in the team and convey a feeling of safety to the passengers and the impression that the crew is a welloiled team, which has worked together for years.
This cannot only be attributed to the personality
and abilities of the crew members, but also to the
numerous intensive crew resource management
trainings (CRM). During these trainings, all crew
members are regularly instructed and challenged on
the topics communication, stress management, behaviour and conflict solving. Stress and emergency
situations, respectively, are simulated, in order to
deploy the available resources in precisely these situations in a discerning, goal-oriented and constructive way and to be able to analyse them rationally
and constructively.
Just over two months have passed since the CLA has
been rejected. Swiss’s reaction was to serve notice to
terminate the CLA09CCM and the CLA09FCCM,
and the announcement that they will also serve notice to terminate the CLA10mbV. In addition, all
new entries are planned to be hired with individual
working contracts, under the conditions of the rejected CLA14.
What is a result of a democratic ballot worth? How
much respect is shown to the result of a democratic
vote, if the rejected regulations are implemented
anyhow? Why then should a vote be carried out in
the first place?
In the case of the pilots, the members of Aeropers
have rejected the proposed CLA, the IPG pilots
however have voted in favour of it. As a consequence, Swiss has started to negotiate on a separate
CLA with IPG, due to the impending state of being
out of contract.
In the year 2002, when Swiss was set up, two corps
had to be incorporated. On paper, i.e. theoretically,
this was very simple and quickly accomplished – on
a human and practical level however, it was another
24
story. This process was experienced and implemented mainly by the downgraded long-haul M/Cs and
the crew members flying on the Avro and later on
the Embraer. There was a big uncertainty about
“the unknown” and the “sniffing” at each other and
finding a way of working together was not always
easy and trouble-free. All the more valuable is
today’s state of the flying personnel. Flight attendants fly together with Airbus, as well as Avro pilots,
former Avro pilots also fly on Airbus aircraft. We
don’t owe this state to the management, but to the
abilities, the open-mindedness and flexibility of the
flight attendants and the pilots.
What impact will the statements and proceedings
of the management have on the two pilots’ corps
and on their hitherto smooth cooperation? Could it
lead to a setback in the amalgamation of the corps
achieved up to now, due to the uncertainty about
the further development of the two corps? Could it
even lead to envy and distrust or on the other side to
gloating, or will it foster the reopening of old sores?
Is the management aware of all of this? Does this
improve the safety of our flight operation? What
does the management aim to achieve with this? Is
the economic benefit so much more important than
any human aspects? Does this way of acting promote trust or rather mistrust and anxiety?
What did the results of the ballots express, was this
analysed and respected? Is there really no space for
improvements? Is there only room left for punishment and threats, as a reaction to the result of democratic votes?
Almost at the same time as kapers members voted
on the CLA, Swiss carried out an employee survey
among the whole staff on the subjects behaviour,
communication, trust and appreciation. The result
was apparently rather sobering or even alarming,
considering that Swiss now wants to investigate the
reasons for the results in workshops together with
employees.
Workshops, test flights, forums or other team meetings may be a good and valuable opportunity for an
exchange of opinions, for the promotion of understanding and clarification of various situations. This
however is not enough. The information received
must also be acknowledged, taken seriously and ap-
kabine 2/2014
I find it all the more disputable why for example
long-haul test flights are arranged, where the cheese
service is carried out as a separate course, even
though crew feedback from the first series of test
flights proved no need or demand for this. If the
next test flight would include any improvements to
the two former series of test flights, this would at
least be something positive. But what is feedback
good for, if in the end the responsible persons make
decisions which defy the test results? How seriously
do the CCMs, who took the time to send in critical
feedback, think they are being taken?
Is it really an impossibility that on the A340
LDMCR and for all HCJS on the A330, duvets
are loaded for the CCMs? Even though the temperatures in the galleys are reaching values which are
much too low for a work place and actually violate
health requirements? Where is the company’s duty
of care? For months we have been fighting for this
issue and month after month we are being put off,
because the costs are supposedly too high. The product department however is sparing neither trouble
nor expense in order to produce added value for the
passengers. Would the expense for a sign of appreciation towards the CCM not be much lower and
more valuable? It would at least be a beginning.
Does it create trust, when all of a sudden oral or
written agreements have no value any longer and
are broken? Why for example should the C-class
supporters, which were assigned by the line management, send in written feedback after all, even
though our agreement was different?
How trustworthy is it, if bugs in the computer
system leading to faulty rotation details and expenses
reports are not resolved for years?
It would certainly also be a sign of appreciation and
duty of care, if the urgently needed FDR mitigation
would be implemented.
The company has proved to everybody that they
have their financial affairs under control. However,
this does apparently not apply to trust and appreciation of the employees – as the staff survey has now
shown.
This company consists of infinitely valuable employees, who hopefully will never lose their will,
motivation and joy.
Maybe the time has come for the company to
bid farewell to the journey on which they have
embarked with regards to interaction with and
behaviour towards their employees and strike a
new path; one which promotes loyalty and top
efforts, because employees are motivated and will
receive trust, respect and appreciation in return.
SPINAS CIVIL VOICES
plied to achieve an improvement. If such events are
only carried out as a compulsory exercise or to pretend that they are of great benefit and importance,
this is not only an unnecessary expenditure of time
and money; on the contrary, it may lead to even
more mistrust, frustration and a feeling of lack of
appreciation.
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It would be a sign of respect and trust, if new
CCMs would be employed under the still valid
CLA10mbV.
kabine 2/2014
25
Die Rubrik „legal matters“ fristet in der „kabine“ ein Schattendasein. Einige
Kolleginnen/Kollegen haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass im Korps
das Bedürfnis besteht, gewisse Punkte der GAV‘s genauer unter die Lupe zu
nehmen. Deshalb werde ich rechtliche Aspekte in den kommenden Ausgaben
intensiver behandeln.
> Legal Matters
Karin Stadler
Zudem möchte ich unseren Mitgliedern Einblicke
in die Arbeit der juristischen Kommission gewähren. Ich hoffe, dass ich euch damit unsere Bestrebungen näherbringen und wissenswerte Hintergrundinformationen geben kann.
liche Vertragsverletzungen. Es ist ausserordentlich
wichtig, dass wir von euch informiert werden. Wir
gehen jeder Meldung nach. Falls es sinnvoll und gerechtfertigt ist, dass wir uns der Problematik annehmen, werden wir dies tun.
Bei dieser Gelegenheit danke ich unseren BeiratsMitgliedern und unseren „Sensoren“ im Korps
herzlich für die zahlreichen Meldungen über mög-
Übrigens sind Kritik und Lob sehr willkommen.
Kritik bringt uns weiter – Lob stärkt uns und ist
Antrieb für unsere Arbeit.
kapers Vorstandsmitglied
Beistandschaft bei Führungsgesprächen
GAV09CCM Artikel 14, GAV09FCCM Artikel 13, GAV10mbV Artikel 15 im Punkt 4
FDR 7.4.6 (Intranet Swiss Englisch)
Das CCM ist berechtigt, zu Führungsgesprächen mit dem/der Vorgesetzten, die eine Massnahme gemäss Ziffer 2 Abs. 1 und 4 nach sich ziehen könnten, eine Mitarbeiterin/einen
Mitarbeiter seiner Wahl zuzuziehen.
Ein Führungsgespräch muss FDR konform geplant werden. Entweder:
Drei-Stufen Verfahren: Grundsatz /Ausnahmen
Ziffer 2 Absatz 1
Nach Ablauf der Probezeit darf die SWISS den Arbeitsvertrag mit einem CCM grundsätzlich nur unter Einhaltung des folgenden Drei-Stufen-Verfahrens kündigen bzw. ändern:
I. schriftliche Ermahnung
II. schriftliche Kündigungsandrohung
III. ordentliche Kündigung
Ziffer 2 Absatz 4
Von diesem Drei-Stufen-Verfahren ausgenommen sind:
- die fristlose Kündigung (gemäss Artikel 337 OR)
- die Kündigung infolge schwerwiegender Pflichtverletzung bzw. schwerwiegenden Fehl
verhaltens
- Kündigungen wegen betriebsbedingten Personalabbaus (namentlich bei Überbestand)
- Kündigungen infolge Nichtvorliegens flugsicherheitsrelevanter Qualifikationen
- Kündigungen infolge Fluguntauglichkeit aus gesundheitlichen Gründen
26
- an einem Freitag mit MEET
- nach einer Kurzstrecke
Ein Führungsgespräch darf nicht vor oder nach
einer Langstrecke stattfinden.
Die kapers erwartet von den Team Leadern, dass
sie das CCM vor Führungsgesprächen auf die Möglichkeit der Beistandschaft aufmerksam machen.
Wünscht das CCM eine Begleitung zum Führungsgespräch, muss mit der/dem Wahl-Mitarbeiterin/Mitarbeiter ein Termin gefunden werden. In den
meisten Fällen wird euch euer Team Büro für die
Planung behilflich sein.
Falls ihr zu einem Health Care Gespräch, einem
Standort-Gespräch oder einfach zu einem Gespräch
eingeladen werdet, ist keine Beistandschaft vorgesehen. Nichtsdestotrotz ist es allgemein üblich, dass
der Mitarbeiterin/dem Mitarbeiter eine Begleitung
nicht verwehrt wird, wenn sie/er dies wünscht. Falls
ihr zu einem solchen Gespräch eingeladen werdet
und eine Gesprächsbegleitung wünscht, fragt euren
Team Leader, ob dies möglich ist.
kabine 2/2014
Differenzen bei den Spesen infolge Winter-/Sommerzeit v.v.
Zeitliche Dauer des Entschädigungsanspruches gemäss Reglement über den Ersatz von Dienstauslagen der
Cabin Crew Member der Swiss
1 Beginn des entschädigungsberechtigten Einsatzes:
Der Entschädigungsanspruch beginnt mit dem Zeitpunkt der geplanten Abflugszeit (Scheduled-Departure-Time)
des ersten Fluges nach einer Rest Time am Dienstort (angebrochene Stunden werden als volle Stunden angerechnet, wobei eine Stunde von Minute 01 bis zur nächsten Minute 00 dauert).). Beginnt der Streckeneinsatz auf
persönlichen Wunsch des CCMs nicht am Dienstort, ist die effektive Abflugzeit am Ort der Arbeitsaufnahme
massgebend.
2 Ende des entschädigungsberechtigten Einsatzes:
Der Entschädigungsanspruch endet zum Zeitpunkt der effektiven Ankunft (Actual Time of Arrival) des letzten
Fluges vor einer Rest Time am Dienstort (angebrochene Stunden werden als volle Stunden angerechnet, wobei
eine Stunde von Minute 01 bis zur nächsten Minute 00 dauert).). Endet der Streckeneinsatz auf persönlichen
Wunsch des CCMCCMs ausserhalb des Dienstortes, so beschliesst die effektive Ankunftszeit an diesem Ankunftsort den entschädigungsberechtigten Einsatz.
3 Berechnung der Anspruchseinheiten:
Die Berechnung der Anspruchseinheiten ergibt sich aus den Zeiten gemäss 1 und 2. Für jeden ganzen Tag ausserhalb des Dienstortes entsteht ein Anspruch auf 24 Einheiten
Aufmerksame kapers Mitglieder haben uns gemeldet, dass aus Gründen des Übergangs von der Winter- zur Sommerzeit zum Teil die Spesen nicht korrekt abgerechnet wurden. Die kapers hat bei Swiss
nach dem Grund gefragt: Es handle sich um ein
IT-Problem, welches nicht von heute auf morgen
behoben werden könne. Nun gut, IT-Problem hin
oder her – die kapers verlangt, dass die Spesen jederzeit korrekt ausbezahlt werden. Wenn die IT die
Problematik der Sommer-Winterzeit nicht erfassen
kann, müssen aus Sicht des Verbandes die Spesen
der betroffenen Besatzungsmitglieder für diese Periode manuell errechnet werden. Der kapers genügt
es nicht, wie von Swiss vorgeschlagen, dass sich der
Fehler bei den CCM jeweils über ein oder zwei Jahre „neutralisiert“.
kabine 2/2014
Als Zwischenlösung, bis das IT-Problem gelöst ist,
können die zu wenig ausbezahlten Spesen (max.
CHF 4.-) per Spesenformular abgerechnet werden.
Das CCM muss den berechtigten Anspruch nachweisen und dem Team Leader melden.
Übrigens
Die GAV‘s findet ihr auf der kapers Homepage –
Member Section – Documents – Contracts. In den
Documents sind Auszüge der FDRs zu finden.
Falls ihr Probleme mit dem login habt, werden euch
unsere charmanten Assistentinnen Esther Kunz
oder Belen Lamas gerne behilflich sein.
Vergesst nicht: Wissen macht stark!
27
The subject „Legal Matters“ is not exactly a very prominent topic in the “kabine“. Some colleagues have drawn my attention to the fact that the corps would
appreciate it, if we would explain certain paragraphs from our CLAs a bit more
in detail. Therefore, I will cover legal aspects in future editions of the “kabine”
more thoroughly.
> Legal Matters
In addition, I would like to grant our members a
better insight into the work of our division “Contractsa & Regulations”. I hope that this will help to
shed more light on our endeavours and will provide
you with more background information worth
knowing.
Karin Stadler
At this point I want to express a big thank you to
our members of the advisory board and our “sen-
sors” in the corps for the numerous messages about
possible contract violations. It is extremely important that you inform us. We will examine every message and will always take care of any problem, if it
makes sense and is justified.
By the way: criticism and praise are always welcome:
criticism will help us to improve and praise will
strengthen and motivate us for our work.
Board Member of kapers
Assistance for disciplinary interviews
CLA09CCM, Art. 14, CLA09FCCM, Art.13, CLA10mbV Art.15, para.4
FDR 7.4.6 (Intranet Swiss, English)
Any CCM asked to attend a meeting with their superior which may result in action being
taken against them as defined in Section 2, para. 1 and 4 above, may choose to attend such a
meeting accompanied by a further employee of their choice.
The three-step procedure: principle and exceptions
A disciplinary interview must be planned
in accordance with the FDRs. Either
Section 2, para.1
After completion of the probationary period, SWISS may essentially only terminate or modify
its contractual relationship with a JCCM via the following three-step procedure:
I. written warning
II. written threat of notice
III. formal notice.
Section 2, para.4
Excepted from the above three-step procedure are:
- immediate dismissal (as permitted under Art. 337 of the Swiss Code of Obligations)
- notice served as a result of serious dereliction of duty and/or serious misbehaviour
- notice served as a result of workforce reductions for operational reasons (especially in the case of excess personnel numbers)
- notice served owing to the absence of the relevant flight safety qualifications
- notice served as a result of an inability to fly for health reasons.
28
- as a MEET on a free day
- after a short-haul assignment
A disciplinary interview must not be
planned after a long-haul assignment.
kapers expects Team Leaders to inform the CCMs
about the option of an assistance before they plan
a disciplinary interview. If the CCM requests assistance for the disciplinary interview, a common appointment date must be found with the escort of
the CCM’s choice. In most cases, your team office
will help you with the planning.
If you are invited to a health care interview, a selfassessment interview or simply a meeting, no assistance is planned. Nevertheless it is common practice that the employee may not be refused assistance,
if they wish to have one. Should you be invited to
such a meeting and you desire to have assistance, ask
your Team Leader if this is possible.
kabine 2/2014
Discrepancy in the calculation of duty-related expenses, due to change to/from daylight
savings time
Duration of the entitlement, according to the regulations on the reimbursement of duty-related expenses of Swiss cabin
crew members
1 Start of an assignment with an entitlement for reimbursement:
The entitlement for reimbursement starts at the time of the scheduled departure time of the first flight after a rest time at the
home base (fractions of an hour are calculated as an entire hour, with an hour being defined as lasting from minute 01 to the
next minute 00). If on request of a CCM an assignment does not start at the home base, the actual departure time at the place
where the assignment starts, is decisive.
2 End of an assignment with an entitlement for reimbursement:
The entitlement for reimbursement ends at the actual time of arrival of the last flight before a rest time at the home base (fractions of an hour are calculated as an entire hour, with an hour being defined as lasting from minute 01 to the next minute 00).
If on request of a CCM an assignment ends at another destination than the home base, the actual time of arrival at this place
of arrival will be considered as the end of the assignment with an entitlement for reimbursement.
3 Calculation of the entitlement units:
The calculation of the entitlement units results from the times according to 1 and 2. For each full day spent outside the home
base, an entitlement of 24 units is calculated.
Attentive kapers members have informed us that
due to the change to daylight savings time, the
duty-related expenses were not calculated correctly.
kapers has addressed this issue to Swiss and asked
for the reasons. Supposedly, it is an IT problem,
which cannot be solved immediately. Fair enough,
never mind the IT problem, kapers requests Swiss
to reimburse the duty-related expenses correctly at
all times.
If the IT issue with the change to/from daylight
savings time cannot be resolved, the respective expenses of the crew members concerned must be
calculated manually, from the point of view of the
union. kapers is not satisfied with Swiss’s suggestion
that the mistake will be “neutralised” for the CCMs
after one to two years.
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As a temporary solution until the IT problem is resolved, the missing expenses (up to a maximum of
4.- CHF) can be claimed by means of an expense
report. The CCMs concerned must prove the entitlement for the expenses and report it to their Team
Leader.
By the way
You can find the CLAs on www.kapers.ch – Member Section – Documents – Contracts. In the section Documents, you can also find excerpts and
explanations of the FDRs.
Should you have any problems with the log-in, our
charming assistants Esther Kunz and Belen Lamas
will be glad to help you.
Don’t forget: knowledge is power!
29
> Rogowskis Welt
texte | interviews | freude – ich schreibe, weil mir niemand zuhört
Passagierluftverkehr – Beschwerdemanagement
- Der Beschwerdebrief - (nachfolgend die Antwort
der Airline)
Sehr geehrte Luftline,
bekanntlich gehen Sie jeden Tag mehrfach in die
Luft! So bitte ich um Ihr Verständnis, dass es mir
hier in diesem Brief nun auch einmal passiert.
Folgendes hat sich auf dem im Anhang dieses
Schreibens genannten Flug ereignet und ist somit
Motivation und Grundlage dieses Schreibens:
Ich möchte besonders diejenigen unter euch erreichen, die bisher der Meinung waren, sie könnten
sowieso nichts bewegen.
Boris Rogowski (www.rogowskis-welt.de)
und auf Facebook unter rogowskis-welt.de
30
Nur weil ich wegen Ihrer dämlichen Richtlinien
für ein sicheres Miteinander, beim Start mein
Lieblings-Handyspiel heimlich auf der Toilette
spielen musste, um mein Level beenden zu können, ist mein Smartphone in Ihre Toilette gefallen
und wurde mir sofort durch einen unbeschreiblichen Sog entrissen. Jetzt werden Sie sicher denken, ich hätte es besser festhalten können, was
aber nicht ging, weil ich bereits mit einer Hand
die Tür zuhalten musste. Hätte ich diese nämlich
verriegelt, und das muss ich Ihnen glaube ich nicht
erklären, wäre man mir aufgrund Ihrer vielen Kontrolllämpchen sofort auf die Schliche gekommen!
Angehängt an diesen Brief finden Sie die Rechnung meines Verlustes, den Sie bitte umgehend
und ohne schuldhaftes Verzögern erstatten.
Des weiteren verlange ich, dass Sie auf meinem
nächsten Langstreckenflug in zwei Wochen (Flugnummer ebenfalls in der Tabelle anbei) einen
Mitarbeiter abstellen, der mich bei meinem Spiel
wieder in das Level zurückbringt, in dem ich mich
befand, bevor Ihre gierige Toilette mein Samsung
fraß und es vermeintlich in die Galaxy spuckte!
Die Spielanleitung finden Sie zu Schulungszwecken in Anhang 3 diese Schreibens.
Weiterer Groll richtet sich gegen Ihre Mitarbeiterin S. Schmyroski – Sie wissen schon, diese
Rothaarige – die bei der Schilderung meines Verlustes lediglich mit den Schultern zuckend grinste. Vom Getuschel unter den Kollegen im weiteren Verlauf des Fluges mal ganz zu schweigen!
Sehr offensichtlich nahm man mein Problem
in Ihrem Flugzeug nicht ernst, ja schien mir sogar die Schuld zu geben. Auch meinem Wunsch,
mit dem Piloten zu sprechen, um ihn bitten zu
können, über Funk mein Handy sperren zu lassen (man ist ja doch unsicher, wo das alles hin
kommt, wenn es erst einmal in solch einer Spacetoilette verschwunden ist), kam man nicht nach.
Statt mit mir zu reden, schüttete der Herr Offizier
mir später lieber durch eine sehr unprofessionell
holprige Kurventechnik meinen Kaffee über die
Hose. Mein Bitten um eine persönliche Entschuldigung wurde ebenfalls schlichtweg überhört.
An dieser Stelle, wo es darum geht, dass man nie
den richtigen Ansprechpartner zu greifen bekommt,
habe ich sogar noch einen Verbesserungsvorschlag
für Ihre Luftline. Installieren Sie doch bitte in all
Ihren Maschine zusätzlich zum Licht- und Kabinenpersonalrufknopf einen Pilotenrufknopf (da
könnte so ein Typ mit Kopfhörern oder so drauf
sein!?), um einen direkten „Draht“ sicherzustellen! Ich vermute nämlich sehr stark, dass der Pilot
gar nicht erfährt, wenn ihn jemand sprechen will,
weil ihm das gastgebende Personal so etwas gar
nicht ausrichtet. Mit solch einem simplen Knopf
machen Sie nicht nur den Passagieren das Leben
leichter, sondern geben gleichzeitig Ihren Piloten
die Chance auf selbst bestimmtes Handeln! Auch
mein Sitznachbar bestätigte mir die Notwendigkeit
zu handeln mit den bestärkenden Worten: „Ja klar!
Guter Hinweis! Und am besten jeder kriegt noch
nen Steuerknüppel, damit man sich nicht so hilflos
ausgesetzt fühlt!“ Soweit würde ich persönlich nun
nicht gehen, aber Sie sehen, ich stehe mit meiner
Unzufriedenheit nicht allein auf weitem Terminal!
An dieser Stelle werden Sie sich vielleicht fragen, warum ich Ihnen, nach all dem was Ihre Angestellten mir
angetan haben, auch noch hilfreiche Tips übermittele…!?! Ich bin leider so! Einfach ein zu guter Mensch.
Das steht mir im Leben auch sehr oft im Wege.
Dieses Mal aber muss ich mit Nachdruck auf die
volle Erstattung meiner Unannehmlichkeiten bestehen.
Ich bedanke mich im Vorfeld für Ihr Verständnis
und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Albert Albatros
- Die Antwort der Luftlinie Sehr geehrter Herr Albatros,
wir bedauern sehr, dass Ihnen auf einem unserer
Flüge so viele Unzumutbarkeiten zugestoßen sind.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass dies
nicht unsere Absicht war. Ebenso bedauern wir zutiefst, dass unser Flug planmäßig ging, und Sie so-
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mit nicht genügend Zeit finden konnten, Ihr Spiel
noch vor dem Start zu einem befriedigenden Ende
zu führen, nicht zu letzt, weil wir in der Luftfahrt
beschäftigten Arbeitnehmer großes Verständnis dafür haben, wenn jemand die unbändige Lust verspürt, mit irgendetwas auf Schweine zu werfen. Wir
verstehen uns also durchaus als handyspielaffin.
Das Malheur mit Ihrem Mobilfunkgerät ist sicherlich wortwörtlich eine „beschissene“ Situation!?!
Leider schließt unsere Versicherung unglücklicherweise eben genau solche Unfälle kategorisch
aus, die beim Topfschlagen oder Versteckspielen
passieren. Aus diesem Grunde werden wir Ihnen
das Telefon leider nicht erstatten können, so gern
wir aus masochistischen Beweggründen auch technische Geräte an unsere Passagiere verschenken.
Natürlich möchte ich dieses Schreiben nicht schließen, ohne mich bei Ihnen für den Vorschlag zur Kommunikationsverbesserung an Bord zu bedanken.
Aus zwei Gründen können wir auch dieses Anliegen allerdings nicht weiter verfolgen. Der
erste Grund ist der, aus dem auch an jedem Busfahrerplatz ein Schild klebt „Bitte während der
Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen!“. Die Installation des von Ihnen gewünschten Knopfes
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wäre für uns ein Rückschritt, nachdem wir extra
in all unsere Flugzeuge Cockpittüren einbauen
ließen, weil die Erfahrung mit den Bus-Aufklebern zeigte, dass diese niemals beachtet werden.
Der andere Grund ist schlichtweg unser schlechtes
Gewissen. Da wir Ihnen bei keinem Ihrer Anliegen
weiterhelfen konnten, können wir Ihren Vorschlag
unmöglich annehmen. Es würde unsere Gegenleistung fehlen, und damit könnten wir nicht leben.
Von einem Punkt Ihres Schreibens waren wir allerdings geschockt – die Unfreundlichkeit unserer Mitarbeiter. Wir haben sofort alle rothaarigen Kolleginnen zur Stationsleitung bestellt!
So sei Ihnen zumindest in diesem Punkt versichert,
Herr Albatros, dass wir beim Gespräch mit unseren
Mitarbeiterinnen sehr viel Spass hatten, nachdem
Ihnen eine, für Ihren Humor bekannte Kollegin,
den Spitznamen „Angry Bird“ zugewiesen hatte,
Herr Albatros.
Auch wir bedanken uns bereits im Rollfeld für
Ihr Verständnis und verbleiben mit freundlichen
Grüßen
Ihr Luftlinienteam
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Stiftung Kinderhilfe des Swissair Personals
Fondation du Personnel Swissair pour l'aide aux enfants
Swissair Staff Foundation for children in need
Jahresbericht 2013
Liebe Spenderinnen und Spender
Es freut uns, dass wir Ihnen einmal mehr über ein erfreuliches Jahr berichten können.
Für Ihre sprichwörtliche Loyalität und Ihr Vertrauen danken wir Ihnen allen recht herzlich. Wir
haben die uns anvertrauten Gelder sorgfältig zum Wohle von bedürftigen Kindern eingesetzt.
Jahresbericht 2013 in Zahlen
Einnahmen
Wir konnten Einnahmen von insgesamt CHF 788'591 verbuchen und liegen damit 2.3 %
unter dem Vorjahr. Der Trend bei den Einzelspenden ist weiterhin rückläufig, hingegen
nahmen die Einnahmen aus Erbschaften und Legaten nochmals leicht zu.
Ausgaben
Unsere "Swissair-Familien" in SOS Kinderdörfern erhielten Zuwendungen von total
CHF 380'100. Weitere Organisationen und Projekte haben wir im Umfang von total CHF
521'522 unterstützt, wovon CHF 513'522 zulasten der laufenden Rechnung und CHF 8'000
zulasten des Fonds gingen. (Siehe detaillierte Liste auf Seite 2).
Der Sachaufwand erhöhte sich gegenüber Vorjahr um CHF 4'239. Gründe dafür sind: die
Neugestaltung unserer Webseite und der Wechsel von der Zürcherischen zur
Eidgenössischen Stiftungsaufsicht. Dadurch resultiert ein für uns unüblich "hoher"
Verwaltungsaufwand von 1.2% der Einnahmen.
Aufgrund der leicht tieferen Einnahmen sowie des höheren Verwaltungsaufwandes und den
gegenüber dem Vorjahr um CHF 83'000 höheren Zuwendungen hat sich unser Vermögen
um CHF 123'129 auf CHF 746'451 reduziert. Die detaillierte Jahresrechnung 2013 ist auf
unserer Webseite www.swissair-kinderhilfe.ch publiziert.
SOS Kinderdorf International in Innsbruck hat im 2013 eine wichtige Restrukturierung ihrer
weltweit über 500 Kinderdörfer eingeleitet. Es ginge zu weit, Ihnen mit diesem Bericht die
Details zu erläutern. Für uns wichtig: die SOS Länder/Dörfer erhielten konkrete, höhere Ziele
für ihre lokale Mittelbeschaffung. Diese positive Entwicklung führte dazu, dass gewisse
Dörfer mittlerweile selbsttragend sind und von uns keine finanzielle Unterstützung mehr
benötigen. Dazu gehören seit 2013 auch 5 unserer "Swissair-Familien". Wenn Sie mehr zu
diesem komplexen Thema erfahren möchten, senden wir Ihnen gerne detaillierte
Informationen.
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> Mitglieder werben Mitglieder
Bitte macht Werbung für unsere gemeinsame Sache und gewinnt neue Mitglieder
Bei-
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trittserklärung:
trittserklär
Ich.beantrage,.als.ordentliches.Mitglied.in.die.Vereinigung.des.
Kabinenpersonals.(kapers).aufgenommen.zu.werden.
Ich.bean
Kabinenp
Angestelltennummer:...........................................................................
Angestell
Name:.....................................................................................................
Name:.....
Vorname:...................................................Geschlecht:.......................
Vorname
Arbeitspensum.(100%,.Free-Lance,.TEMP,.usw.)................................
Arbeitspe
Funktion.(M/C,.SC,.CCM.usw.):.............. Fachnummer:.....................
Funktion.(
Strasse:....................................................................................................
Strasse:....
Land,.PLZ,.Ort:........................................................................................
Land,.PLZ
Tel.-Nr.:.......................................e-mail:.................................................
Tel.-Nr.:....
Geburtsdatum:.........................Eintrittsdatum.Airline:.........................
Geburtsd
Sprache:.................................................... Airline.:.................................
Sprache:.
3/4-Letter-Code:...................................... Base:....................................
3/4-Letter
Ich.erkläre.mich.damit.einverstanden,.den.Mitgliederbeitrag.per.
Salärabzug.zu.bezahlen.
Ich.erklär
Salärabzu
Datum:....................................................................................................
Datum:....
Unterschrift:............................................................................................
Unterschr
Einsenden.an:.kapers,..Dorfstr..29a,.8302.Kloten,...
oder.mit.interner.Post.an.Fach:.ZRHLX / kapers
Einsenden
oder.mit.i
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