Seite 64.1032, Skorpionsfliege

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Giftdrüsen, deren Ausführungsgänge an den Seiten der Stachelspitze nach außen münden. Auf der Oberseite des
Kopfbruststücks steben 3-6 Paar einfache Augen. Die kurzen, aber kräftigen Kieferfühler sind scherenförmig, die Kiefertaster
beinartig verlängert und am Ende ebenfalls mit Scheren ausgerüstet. Sie gleichen also den Krebsscheren, nur liegt der bewegliche
Finger an der Außenseite. Am Grunde des Hinterleibs stehen an der Bauchseite ein Paar große, kämmförmige Anhänge,
wahrscheinlich Tastorgane.
An den auf die Kämme folgenden Ringen münden durch schmale spalten vier Paar sog. Lungen nach außen. Die S. sind
nächtliche Tiere, am Tage unter Steinen, in zerfallenem Holze oder in Erd- und Mauerlöchern verborgen. Sie lieben die Feuchtigkeit,
vor allem die Wärme und dringen deswegen in menschliche Wohnungen ein. Nachts stellen sie rasch und gewandt Insekten und
Spinnen nach. Die Beute wird mit den Scheren der Kiefertaster ergriffen, durch einen schnellen Stich mit dem über den Körper
hinweg gebogenen Schwanzstachel getötet, ausgekaut unv die flüssigen Teile aufgesogen.
Außer zur Überwältigung der Beute gebrauchen die S. ihren Giftstachel auch zur Verteidigung. Ihr Stich ist sehr schmerzhaft und
bei den großen, in den Tropen einheimischen Arten, von denen einige eine Länge von 15 cni erreichen, selbst für den Menschen
tödlich. Die S. gebären lebendige Junge, die noch einige Zeit nach der Geburt bei der Mutter bleiben. Die dis jetzt bekannten etwa
200 Arten bewohnen die heiße und die wärmere geniäßigte Zone aller Erdteile. Auch ^üdeuropa beherbergt einige Arten, oon denen
der europäische Skorpion (Nuscor-piii8 ca. 1 P3.t1iicu8 _^., s. Tafel: (Spinnentiere und Tausendfüßer II, Fig. 1) nach Norden hin bis
zu den Karpaten und Tirol vorkommt. Er wird 3-4 cm lang und ist rotbraun, unten, an den Beinen und am Giftstachel gelb gefärbt.
Sein Stich ist etwa dem einer Wespe zu vergleichen. Der Skorpion gilt als Symbol des Typhon, des bösen Genius der agypt.
Mythologie, und auf alten geschnittenen Steinen steht ihm vielfach Anubis in beschwörender Stellung gegenüber.
Skorpionsfliege (I^norpiäas), eine zu den Plattflüglern (s. d.) gehörige Netzflüglerfamilie. Der Kopf ist in einen nach unten
gerichteten Schnabel ausgezogen, der an seinem Ende die scharfen Oberkiefer trägt. Die Flügel sind schmal, können auch
verkümmert sein, Fühler und Beine sind lang und dünn. Die S. ernähren sich als Räuber von andern Insekten, ihre im Boden
lebenden Larven sind raupenähnlich. Die gemeine S. (?3.nm^3, ooininuni" ^., s. Tafel: Insekten III, Fig. 13) ist braunschwarz mit
gelben Beinen und dunkel gefleckten Flügeln. Beim Männchen sind die letzten Hinterleibsringe dem Schwänze eines Skorpions
ähnlich in die Höhe gebogen und endigen mit einem bei der Begattung gebrauchten Klammerorgan.
Skorpionspinnen, s. Geißelskorpione.
Skorpionswicke, s. Coronilla.
Skotom (grch.), Bezeichnung dunkler (blinder) Stellen im Gesichtsfelde des Auges, die eine bestimmte Stelle in demselben
unbeweglich einnehmen und auf herdförmigen Erkrankungen der innern Augenhäute oder des Sehnerven beruhen, infolge oeren die
betroffenen Partien gar nicht oder doch schlechter sehen als die angrenzenden Netzhautstellen. Am meisten leidet das
Sehvermögen, wenn bei Erkrankung des gelben Flecks oder der an diesem endigenden Sehnervenfasern die Stelle des
Fixierpunktes von dem S. gedeckt wird (centrales S.).
Skotschau, poln. 8koc2 Stadt in der österr.
Vezirkshauptmannschaft Bielitz in Schlesien, an der Weichsel, über die eine 308 m lange Brücke führt, an der Linie
Kojetein-Vielitz der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, Sitz eines Bezirksgerichts (408,4? ^kiu, 30944 poln. E.), hat (1890) 3223 meist
deutsche E., kath. Kirche mit wertvollem Altarbild, evang. Kirche, schönes Rathaus, Schloß;
Streichgarnspinnerei, Tuchfabrikation, Sesselsabriken und Holzindustrie.
Skovgaard, Peter Christian, dän. Landschaftsmaler, geb. 4. April 1817 bei Ringsted, besuchte die Kunstschule in Kopenhagen
und konnte schon 1843 sein GemäldeNordskov bei Iägerspris an die königl. Gemäldesammlung verkaufen. Von dieser Zeit an
schwang er sich bald zu einem der ersten Künstler Dänemarks auf; besonders war seine Wiedergabe des vegetativen Lebens
ausgezeichnet, während seine Farbe oft etwas hart und trocken aussiel. Eine Reise nach Italien 1854-55 gab seiner Aussassrmg der
heimatlichen Gegenstände eine Großartigkeit, die er früher nicht erreicht hatte, und eine Einfachheit der malerischen Mittel, die
ebenso wirkungsvoll als überraschend ist. Er starb 13. April 1875. - Seine Söhne Joachim S., geb. 1856, und Nils Christian S., geb.
1858, sind beide hervorragende Künstler.
Skramasax, Waffe, s. Scramasax.
Skrei, norweg. Bezeichnung des Kabeljaus.
Skriba (das lat. sci-ida, d. i. Schreiber), in Rheinland und Westfalen Bezeichnung für die Protokollführer der evang. Synoden.
Skribönt (lat.), Schreiber, Schriftsteller.
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Skriptum (lat.), Geschriebenes, Schrift, Schreiben;
schriftliche Schulübung.
Skriptür (lat.), Schreiberei, Schrift, Schriftstück.
Skrofulose, Skrofelkrankheit, auch Drüsenkrankheit, ein krankhafter Zustand, bei dem die Anlage für eine Reihe von
entzündlichen Ernährungsstörungen, namentlich der Lymphdrüsen, dann aber auch der äußern Haut, der Schleimhäute, der Gelenke,
Knochen und Sinnesorgane vorhanden ist. Diese Ernährungsstörungen, die auch sonst häusig vorkommen, bezeichnet man dann als
skrofulös, wenn sie mit Entzündung und Schwellung der Lymphdrüsen auftreten, einen sehr chronischen, hartnäckigen Verlauf haben
und wiederholt auf sehr geringfügige, leicht zu übersehende Veranlassung auftreten.
Nach neuern Untersuchungen ist die S. als eine chronische lokale Tuberkulose der Lymphdrüsen zu betrachten, infolge deren
der ganze Organismus in hohem Grade zu schleichenden Entzündungen prädisponiert wird; diese lokale Drüsentuberkulose kann in
vollständige Heilung übergehen, was bei sorgfältiger Behandlung gewöhnlich der Fall ist, kann aber auch bei unzweckmäßigem
Verhalten schließlich allgemeine Tuberkulose zur Folge haben. Den Verdacht der S. erwecken Individuen, die neben einem blassen
Aussehen (Vlutarmut) dennoch nicht arm an Fett sind, namentlich an gewissen Körperstellen (Oberlippe, Nase) Fettanhäufungen
darbieten (wulstige Lippen, kolliige Nase). Man unterscheidet zwei wesentlich verschiedene Formen des skrofulösen Habitus, die sog.
torpide S., die sich durch grobe Gesichtszüge, breite Kinnbacken, gedunsenes Aussehen, einen aufgetriebenen Leib und das
schlaffe, schwammige Fleisch charakterisiert, und die sog. er ethische S., die einen spärlichen dünnen Knochenbau, zarten
Quelle: Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910; Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14.
Auflage, 1894-1896;14. Band, Seite 1030 [Suche = 64.1032] im Internet seit 2005; Text geprüft am 20.7.2008; publiziert von Peter
Hug; Abruf am 13.1.2017 mit URL:
Weiter: http://peter-hug.ch/64_1033?Typ=PDF
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