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> TEST Genagelte Probe: Die Tester Christian und Dimitri auf dem neuen „You go first“–Trail im Bikepark Bischofsmais. Das ideale Testumfeld für die drei Spezialisten YT „Noton 2.0“, Specialized „Status 1“ und Kona „Entourage 170“. FREERIDE 3/12 68 parken Parkbikes haben ein Problem, oder besser gesagt zwei: Sie sind eingezwängt zwischen den 180er-Enduros und den Downhillbikes. Beide Klassen sind bikeparktauglich und beliebt. Der klassische, robuste Freerider ist zum Nischenprodukt verkommen. Dennoch haben einige Hersteller genau für diese Nische etwas entwickelt. Macht das noch Sinn? Wir haben drei Bikes im Preissegment bis 2500 Euro ins Rennen geschickt. TEXT Christian Schleker FOTOS Lars Scharl (3), Wolfgang Watzke (1) YT Industries‘ „Noton 2.0“ tritt an gegen das Kona „Entourage“ und das Specialized „Status 1“. Dabei ist die klassische Aufteilung (Versender = billig, Großserienhersteller = teuer) dieses Mal auf den Kopf gestellt. Specialized bietet sein Parkbike zum Kampfpreis von unter 2000 Euro an und ist damit satte 500 Euro günstiger als die beiden Konkurrenten. Dafür wurden zwangsläufig einfache Komponenten und Federelemente verbaut. Doch der Branchenriese ist davon überzeugt, dass der neue Eingelenker sehr gut zur angepeilten Zielgruppe passt. Der deutsche Hersteller YT Industries bringt mit dem „Noton 2.0“ ebenfalls ein brandneues Chassis für den reinen Parkeinsatz. Die Kosten, die YT beim Vertriebsnetz spart, stecken sie in hochwertige Rahmendetails (Radstandverstellung, extremes Hydroforming) und eine High-End-Ausstattung. Konas „Entourage“ konnten wir schon im vergangenen Herbst in der Deluxe-Ausstattung testen und waren vom agilen Handling begeistert. Doch funktioniert das Konzept auch für deutlich weniger Geld? Um im Preiskampf bestehen zu können, musste auch Kona bei den Federelementen und der Ausstattung sparen. Nischenprodukte Man sieht es sofort: Der Trend geht im Park immer mehr zum Big Bike. Warum auch nicht? Anfänger profitieren von der enormen Fahrsicherheit und dem Komfort. Doch auf modernen Strecken mit flowiger Linienführung und vielen Sprüngen sind waschechte Downhiller oft zu träge und unhandlich unterwegs. Kona und YT treffen in Sachen Handling genau diese Nische. Springen, tricksen, eine Landung ungestraft versemmeln – dafür sind beide Bikes ideal. Das „Noton 2.0“ zeigt wenig Schwächen, das „Entourage“ leidet hingegen etwas unter der weichen Gabelabstimmung. Specialized zielt im Vergleich dazu mehr auf die Freunde des Downhill-Feelings. Spurstabil und sicher kommt man damit auch üble Trails runter, dafür bleibt die Dynamik auf der Strecke. Fazit Für 2000 bis 2500 Euro bekommt man bei allen drei Herstellern sehr viel Fahrspaß. Aber nur YT und Kona sind in unseren Augen Parkbikes, die wirklich eine Lücke zwischen Enduro und Downhiller schließen. Das Specialized ist eher als günstiger Einstieg ins Downhill-Segment zu sehen. FREERIDE 3/12 69 > TEST Springteufel Das „Entourage“ wurde Extrem-Freerider Graham Agassiz quasi unter den Po gebaut. Der Kanadier verbindet wie kaum ein anderer Dirtjumptricks mit riesigen Sprüngen in natürlichem Gelände und brauchte dafür ein entsprechendes Bike. Optisch wirkt der Freerider wie eine geschrumpfte Variante des Downhill-Bikes „Operator“: Die gleichen geschwungenen Rohre, der gleiche superflache Sitzwinkel, die gleiche Hinterbaukinematik. Doch bei Geometrie und Hinterbaukennlinie enden die Gemeinsamkeiten. Das „Entourage“ besitzt ein extrem tiefes Tretlager (333 Millimeter), einen superkurzen Hinterbau (416 Millimeter) und einen relativ steilen Lenkwinkel (fast 65 Grad). Verbaut wurden erwartungsgemäß einfache Federelemente und Anbauteile wie die Formula-Naben und die FSA „Gravity“-Kurbeln. Die Avid „Code R“ ist allerdings sehr gut gewählt. Die Bremse steht ihrem teuren Bruder „Code“ in der Leistung nicht nach und der einfachere Hebel liegt auch sehr gut in der Hand. Das Cockpit passt perfekt und die Maxxis-Reifen (vorne „Minion“, hinten „Highroller“) wären in dieser Kombi ideal, hätte Kona nicht die pannenanfälligen Single-Ply-Versionen aufgezogen. Platten im Park nerven! Auf dem Trail wirkt das Bike schön agil und handlich. Auf modernen Bikeparkstrecken mit ebenem Untergrund, vielen Anliegern und Sprüngen ist das kohlrabenschwarze Bike damit in seinem Element. Der Hinterbau ist straff und besitzt eine starke Endprogression. Das bringt enormen Popp. Das Bike lässt sich über kleinste Kicker weit nach oben schießen und wirkt in der Luft leicht. Die Gabel ist im Vergleich mit der Serienfeder aber zu weich abgestimmt. Leider kann man an der RockShox „Domain R“ nur die Zugstufe einstellen. So ist das Fahrwerk etwas unausgewogen: Der Hinterbau schluckt auch massive Drops klaglos weg, während die Gabel durch den Hub rauscht und durchschlägt. Beim Kauf sollte man gleich im Shop eine straffere Feder einbauen lassen – dank Verkauf über den Händler ist das (genau wie der Tausch der zu dünnwandigen Reifen gegen Puschen mit Downhill-Karkasse) ja drin. Hat man diese beiden Schwachpunkte ausgemerzt, ist das „Entourage“ eine echte Bikeparkrakete, denn die Geometrie ist einfach super gelungen und die restlichen Anbauteile – speziell die Bremsen – funktionieren einwandfrei. Auch Lenkerbreite, Vorbaulänge und Laufradqualität passen. Typisch Kona: Das „Entourage“ übernimmt die Formensprache vom Downhill-Bike „Operator“. Der superflache Sitzwinkel zeigt deutlich, dass auch dieses Bike ausschließlich bergab gefahren werden will. Extrem tiefes Tretlager! Christian Schleker, FREERIDE-Testleiter: „Das ‚Entourage‘ wäre ein Spitzen-Parkbike, hätte der Hersteller bei Gabel-Setup und Reifenwahl einen besseren Job gemacht. In Sachen Handling mein Favorit für sprunglastige Strecken.“ Fazit: So wie das Kona „Entourage“ muss sich ein Parkbike anfühlen: handlich, sprungfreudig und stabil. Die Geometrie und die Funktion des Hinterbaus sind ideal und animieren zu aktiver Fahrweise – jede Wurzel wird zur Abschussrampe. Die zu weiche Gabel schränkt die Nutzbarkeit ein und kostet das Bike einen Wertungspunkt. Kona>entourage 170 herstellerangaben vertrieb Kona Europe Tel. 0041/229608300 www.konaworld.com material/grössen Alu/S,M (getestet),L preis/Gewicht ohne Pedale 2 499 Euro/17,1 kg messdaten Reach / Stack lenk-/sitzrohrwinkel oberrohr-/Hinterbaulänge radstand/tretlagerhöhe federweg vo./hi. hinterbausystem 427 mm/600 mm 64,6°/74,5° 589 mm/416 mm 1 171 mm/333 mm 170 mm/170 mm Mehrgelenker ausstattung gabel/dämpfer RockShox Domain R/Fox Van R kurbeln/Schaltung FSA Gravity GAP/SRAM X7 bremsanlage Avid Code R laufräder Formula Disc Naben, Sun Ringle MTX33 Felgen, Maxxis Minion DH F/Highroller 2,5-Reifen Freeride-Performance Allround DH Highspeed Dh technisch Park/Trix Tour/Trail Bergauf Handling, Geo Gabel zu weich, Reifen zu dünnwandig FREERIDE 3/12 70 9 Freeride Schwarz 1: Den Preis sieht man dem Kona nicht an. Komplett schwarz eloxiert und mit so schönen Parts wie dem filigranen Vorbau wirkt es hochwertig und sogar ein bisschen edel. Schwarz 2: Die gefräste Aluwippe entlockt dem RockShox „Van R“ straffe 170 Millimeter Hub und eine knackige Endprogression. Das Ergebnis: Gutes Feedback, sehr gute Sprungeigenschaften, aber nur mittelmäßiger Komfort auf Downhill-Strecken. 10 Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Trampolin: Das „Entourage“ hat enormen Popp und ist in der Luft schön agil. Kleine Ausstattungsfehler schmälern das Spaßpotenzial des Rahmens aber. Andreas Hofmann, Kona: „Wir wollten mit dem ‚Entourage‘ ein echtes All-in-one-Bike konstruieren. Bikepark, Dirt, Freeride, Downhill – es kann alles. Wenn die Leute sich draufsetzen, vermuten sie mehr Federweg, als es tatsächlich hat. Unsere Fachhändler bieten viel Service – darin sehe ich einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu Versender-Bikes.“ FREERIDE 3/12 71 > TEST Sparfuchs: Das „Status 1“ räubert in einem Preisbereich, der bisher eher Versendern vorbehalten war. Die gelungene Geo und das solide Fahrwerk bilden für knapp 2000 € ein sehr gutes Einstiegspaket für Downhill-Novizen. FREERIDE 3/12 72 Sebastian Maag, Specialized: „Das ‚Status 1‘ schicke ich gerne in den Vergleichstest. Wir sind da total selbstbewusst, obwohl es 500 € günstiger ist als die Konkurrenz, denn das ‚Status 1‘ ist ein sehr stimmiges Parkbike und der ideale Einstieg ins GravityBiken. Es funktioniert unserer Meinung nach hervorragend, trotz der günstigen Federelemente.“ Preisbrecher Dass ein Specialized mal das günstigste Bike eines Vergleichstests sein würde, hätten wir nicht unbedingt erwartet. Aber die großen Hersteller spüren den Druck, den Versender wie Canyon und Young Talent ausüben. Speziell die junge Kundschaft, die im Bikepark fahren will, hat selten das Geld für die edleren Modelle und Eltern wollen auch nicht immer gleich das Auto verkaufen müssen, wenn der Filius ein neues Hobby entdeckt. Das „Status 1“ bleibt knapp unter 2000 Euro und ist damit satte 500 Euro günstiger als die beiden anderen Bikes im Test. Beim Rahmen sparen die Amerikaner aber kaum: Der Viergelenker ist massiv gelagert, alle Rohre sind hydroformiert. Nur die Standardausfallenden ohne Steckachsoption sind Zeugen des Sparzwangs. Die Ausstattung ist am unteren Ende der Preisskala angesiedelt: X-Fusion-Federelemte, die bleischwere Truvativ „Ruktion“-Kurbel und Avid „Elixir 1“-Bremsen haben wenig Bling-Bling-Faktor. Die hauseigenen Anbauteile und Laufräder sind hingegen schick und die Lenkzentrale passt wie angegossen. Gemessen an den Parts gehen die knapp 17 Kilo Gewicht in Ordnung. Auf dem Trail wird sofort klar, dass das „Status 1“ wie eine Art Gegenentwurf zum Kona „Entourage“ unterwegs ist. Satte Laufruhe, gute Bodenhaftung und hohe Kontrolle in verblocktem Gelände sind die Stärken des Bikes. Verspielt und sprungfreudig ist anders. Das Specialized besitzt Downhill-Gene und die Federelemente tun ihr Bestes, um das zu unterstützen. Gabel und Hinterbau arbeiten feinfühlig und satt. Zwar kann die „Vengeance“ keine Doppelbrücke ersetzen, aber bei mittlerem Tempo funktionierte sie auch auf der felsigen Downhillstrecke im Bikepark Bischofsmais gut. Geht es richtig zur Sache, stößt sie aber an ihre Grenzen. Dann braucht es einen erfahrenen Piloten, um die Linie zu halten und die Defizite in Sachen Federweg auszugleichen. Klar ist, dass das „Status“ mit einer 200-Millimeter-Gabel stimmiger ausgerüstet wäre. Der „Vector R“ passt von der Abstimmung gut zur Front. Bei harten Landungen könnte er aber etwas mehr Druckstufendämpfung oder eine etwas härtere Feder gebrauchen, denn dann schlägt das Heck durch. Die Bremsen sind ausreichend bissig und für Bikeparkeinsätze standfest genug. Ärgerlich: Die eigentlich absolut pannensresistenten „Butcher“-Reifen fuhren wir in der SX-Version zweimal platt. Die Seitenwand ist bei dieser Version zu dünn und macht an so einem Bike wenig Sinn. Fazit: Specialized kann auch günstig. Das „Status 1“ ist ein kleines Downhill-Bike mit hoher Laufruhe, aber etwas trägem Handling. Wer gerne verspielt über moderne Jumptrails hopst, ist hier nicht richtig. Nachwuchs-Downhiller, die ein solides und fahrstabiles Chassis suchen, hingegen schon. Ein Gabel-Upgrade auf Doppelbrücke macht mittelfristig Sinn. Dickere Reifen auch. Billigheimer: Um den Preis unter 2000 € zu halten, verbaut Specialized X-Fusion-Federelemente. Die machen ihren Job überraschend gut. Laurin Lehner, FREERIDE-Redakteur: „Das ‚Status 1‘ ist ganz klar ein Mini-Downhiller. In heftigem Gelände ist es eine Spur stabiler unterwegs als die Konkurrenz. Dafür fehlt es etwas an Agilität und die Reifen sind viel zu pannenanfällig. Specialized >status 1 herstellerangaben vertrieb Specialized Europe B.V., Tel. 0031/314/676600 www.specialized.com material/grössen Alu/S, M (getestet), L preis/gewicht 1 990 Euro/16,9 kg messdaten Reach/Stack lenk-/sitzrohrwinkel oberrohr-/Hinterbaulänge radstand/tretlagerhöhe federweg vo./hi. hinterbausystem o 415 mm/595 mm 64°/75,4° 570 mm/424 mm 1 184 mm/355 mm 170 mm/200 mm Viergelenker ausstattung X-Fusion Vengeance/X-Fusion Vector R Truvativ Ruktion/SRAM X7 Avid Elixir 5 Specialized Naben, Alexrims Felgen, Specialized Butcher SX 2,3-Reifen Freeride-Performance Allround gabel/dämpfer kurbeln/Schaltung bremsanlage laufräder DH Highspeed Dh technisch Park/Trix Geometrie, Fahrstabilität, Preis Reifen zu dünnwandig, Druckstufe des Dämpfers zu schwach Tour/Trail Bergauf 9 Freeride X-Fusion hinten: Der „Vector R“ arbeitet unauffällig und effekX-Fusion: Die „Vengeance“ arbeitet sensibel und schnell, tiv. Der Hinterbau kann so auch schnelle Schläge gut schlucken. schlägt kaum durch und gibt gutes Feedback vom Untergrund. Nur bei massiven Einschlägen fehlt etwas Druckstufendämpfung. Kein Ersatz für eine Doppelbrücke zwar, aber für den Einstieg ins Downhill-Geschäft gut geeignet. FREERIDE FREERIDE 4/09 4/08 Korr.: Bremsanlage Avid Elixir 1 10 Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. FREERIDE 3/12 73 > TEST Luftpost Edelbike aus der Post: Systemlaufräder von DT, Top-Federelemente von RockShox. Das Ganze montiert an einem aufwändig hydroformierten Rahmen. Mehr kann man für 2500 € nicht verlangen. Die Macher von YT Industries sind überzeugte Bikeparkfans. Und auch wenn sie mittlerweile viele tourentaugliche Enduros und sogar All Mountain Bikes im Angebot haben, der Schwerpunkt der Firma liegt nach wie vor bei den Gravity-Bikes. Das „Noton 2.0“ ist in diesem Jahr denn auch konsequent als Nischenbike für den reinen Bikeparkeinsatz konzipiert. Der Namensvorgänger war noch ein Enduro und wird durch das „Wicked 170“ ersetzt. Optisch ist das „Noton“ ein geschrumpftes „Tues“. Gleicher Rohrsatz mit massivem Hauptrahmen, gleiches Hinterbaukonzept. Nur eben alles eine Nummer kleiner. 178 Millimeter Federweg generiert der hochwertige RockShox „Vivid R2C“-Luftdämpfer am Heck. Vorne bringt es die leichte RockShox „Lyrik Air DH“ auf 170 Millimeter Hub. Die weitere Ausstattung: DT Swiss-E2000-Systemlaufräder, Truvativ „Descendant“-Kurbel, X9-Schaltwerk, „Elixir 5“-Bremsen. Dazu edle Anbauteile wie die Thompson-Sattelstütze und der Renthal-Lenker. Auch das YT kann man mit sehr kurzen Kettenstreben fahren (420 Millimeter). Wer mehr Laufruhe möchte, steckt einfach die Chips in den Ausfallenden um und gewinnt 10 Millimeter Radstand. Dank der Luftelemente gelingt die Fahrwerksabstimmung schnell und einfach. Auf dem Trail passt das „Noton 2.0“ sofort wie angegossen. Das Handling geht in Richtung Kona; agil und dynamisch saust man damit durch gebaute Trails. Die schlanken 15,3 Kilo merkt man sofort, das Bike lässt sich gut vom Boden abdrücken. Zwar erreicht es nicht ganz das bmx-artige Fahrfeeling des Kona, ist aber dicht dran. Dafür stimmt die Harmonie zwischen Front und Heck. Die sehr guten Federelemente vertragen auch heftige Einschläge, schlagen nicht spürbar durch und liefern gute Bodenhaftung bei hohem Tempo. Hier spielt das YT in einer anderen Liga als die Konkurrenz. Doch ein kleines Downhill-Bike im Stil des „Status 1“ ist das „Noton 2.0“ trotzdem nicht. Bei Vollgas braucht es eine sichere Hand, denn das geringe Gewicht und die Geo bringen dann etwas Nervosität ins Spiel. Versierte Fahrer sind mit dem ausgewogenen Handling aber bestens bedient. Manko: die „Highroller II“-Bereifung liefert zwar tollen Grip und gutes Terrainfeedback, ist aber für den Parkeinsatz zu pannenanfällig. Christian Schleker, FREERIDE-Testleiter: „Das Handling des ‚Noton 2.0‘ liegt auf dem Niveau des Kona. Das Fahrwerk ist super, die Ausstattung perfekt gewählt. Ausnahme auch hier: die Reifen. Dünne Reifenflanken im Bikepark? Fazit: Das neue „Noton 2.0“ ist ein waschechtes Parkbike mit sehr gutem, ausgewogenem Handling und tollen Federelementen. Kein reiner Trickser, kein Minidownhiller, sondern eine gelungene Mischung aus beiden Welten. Das Specialized „SX Trail“ fällt uns da als Vergleich ein und das ist ja immer ein gutes Zeichen. Ausstattung, Rahmendetails und Optik sind auf höchstem Niveau. Einzig die Reifenwahl sollte überdacht werden. YT >Noton 2.0 herstellerangaben vertrieb YT Industries, Tel. 09191/7363050 www.yt-industries.com material/grössen Alu/S, M (getestet), L preis/Gewicht ohne Pedale 2 499 Euro/15,3 kg messdaten Reach / Stack lenk-/sitzrohrwinkel oberrohr-/Hinterbaulänge radstand/tretlagerhöhe federweg vo./hi. hinterbausystem 409 mm/585 mm 64,4°/75,5° 563 mm/420-430 mm 1 165-1 175 mm/352 mm 170 mm/178 mm Viergelenker ausstattung gabel/dämpfer RockShox Lyrik Dh/RockShox Vivid Air RC2C kurbeln/Schaltung Truvativ Descendant/SRAM X9 bremsanlage Avid Elixir 5 laufräder DT-Swiss E2000 Systemlaufradsatz, Maxxis High Roller 2 2,4-Reifen Freeride-Performance Allround DH Highspeed Dh technisch Park/Trix Tour/Trail Bergauf Handling, Fahrwerk, Gewicht pannenanfällige Reifen FREERIDE 3/12 74 10 Freeride Störgeräusche: Die mehrfach verschraubte Wippe quetscht fast 180 Millimeter Federweg aus dem „Vivid“-Dämpfer. Zweimal mussten wir die Schrauben wegen nerviger Knarzgeräusche nachziehen. Ab dann funktionierte der Hinterbau geräusch- und fehlerlos. Stecksystem: Wie beim Downhillbike „Tues“ kann man auch beim „Noton 2.0“ die Hinterbaulänge verstellen. Kurze 420 Millimeter oder ein Zentimeter länger. Dafür muss man nur den Schnellspanner lösen und die roten Chips umdrehen. 10 Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Markus Floßmann, YT: „Das ‚Noton‘ ist ein verspieltes, leichtes Bike für den Park. Die Philosophie dahinter: Das Bike ist agil genug, um über NorthshoreStunts zu balancieren, durch Wallrides zu pressen und sich richtig aktiv über Sprünge zu feuern, dennoch besitzt es genügend Reserven für Mutproben. Wir wollten einen richtigen Freerider bauen, statt eines Mini-Downhillers.“ Nobelhobel: Beim „Noton 2.0“ verbaut YT sehr hochwertige Federelemente. Das Fahrwerk ist der Konkurrenz überlegen, wenn Flughöhe und Geschwindigkeit zunehmen. FREERIDE 3/12 75