Sportbodensysteme (Grundlage ist DIN 18032 )
Transcrição
Sportbodensysteme (Grundlage ist DIN 18032 )
Sportbodensysteme (Grundlage ist DIN 18032 ) Sinn/Aufgaben: - Gelenke schonen - Verletzungen/Prellungen mindern bzw. abdämpfen - richtiges und gleichmäßiges Federungsverhalten è sportartenbezogen - reflexfreier Fußboden - richtige Gleitreibung (niedrigreibend à Rutschgefahr; hochreibend à Verletzungsgefahr (Glieder, Muskeln) Funktion: - Schutzfunktion ( Aufprall dämpfenà Entlastung des Bewegungsapparates, Verletzungsgefahr reduzieren ) - Sportfunktion ( Energie des Sportlers nicht verzehren/abmindern ) - technische Funktion ( Lastenaufnahme von Geräten/Tribünenà hohe Form- und Dimensionsstabilität ) Konstruktionen: 1. Flächenelastischer Boden ( ca. 70 % aller Sporthallenböden ) Aufbauprinzip: - Oberbelag (Parkett besser Sportparkett à Massivholzdeckschicht, Sperrholzmittellage, Gegenzug aus Nadelholzstäben elastische Bodenbeläge (spezielle Sportbeläge aus Linoleum, Kautschuk, PVC) bzw. textile Bodenbeläge - biegesteife Lastverteilungsplatte (Bretter, FPY –, FU –, OSB – Platte)àteilweise zweischichtig (obere, untere) - elastische Schicht (Spezialschaumplatten) oder elastische Konstruktionàteilweise zweischichtig (oberer und unterer Schwingbodenrahmen bzw. Moduleinheit) Beschreibung: - nachgiebiger, biegesteifer Boden mit großflächiger Verformungsmulde 2. Punktelastischer Boden Aufbauprinzip: - Oberbelag ( PU – Beschichtung und/oder elastischer Bodenbelag ) à teilweise PU – Spachtel darunter - Druckverteilungsgewebe ( z. B. Polyester- oder Glasfaservlies ) - elastische Schicht ( Spezialschaumplatten ) Beschreibung: - nachgiebiger, biegeweicher Boden mit einer eng an die Belastungsfläche angepassten Verformungsmulde mind. 4 mm Gesamtdicke 3. Kombiniertelastischer Boden Aufbauprinzip: - Oberbelag ( heterogener elastischer Bodenbelag ) - obere elastische Schicht ( untere Schicht des elastischen BodenbelagesàSchaum - biegesteife Lastverteilungsplatte (Bretter, FPY –, FU –, OSB – Platte)àteilweise zweischichtig (obere, untere) - elastische Schicht (Spezialschaumplatten) oder elastische Konstruktionàteilweise zweischichtig (oberer und unterer Schwingbodenrahmen bzw. Moduleinheit) Beschreibung: - flächenelastischer Boden mit punktelastischer Oberschicht - Verformungsmulde im Bereich der Lastverteilungsschicht großflächig, im Bereich der Oberschicht eng an die Belastungsfläche angepasst 4. Mischelastischer Boden Aufbauprinzip: - Oberbelag ( PU – Beschichtung oder elastischer Bodenbelag ) - Lastverteilungsplatte a) erst hart à aus Hart – Polyurethanplatte b) dann weich à aus Glasfibelvlies - elastische Schicht ( Spezialschaumplatten ) Beschreibung: - nachgiebiger, biegeweicher Boden mit flächenversteifender Komponente - Verformungsmulde ist kleinflächig, jedoch deutlich über die Belastungsfläche hinausgehend 2 Einsatzbereiche: Sportliche Nutzung Mehrzwecknutzung Nutzungsbereiche flächenelastischer Sportboden punktelastischer Sportboden kombiniertelastischer Sportboden mischelastischer Sportboden XXX O O X XXX XXX XXX XXX XXX XXX XXX XX XX XX XX X XXX XXX X O O O O O X O X X O X XX O O XXX O O O XX XX XX O XXX XX XX XX XXX O O XXX X X X XX XX XX X XX XX XX XX XX X X XXX Messen, Konzerte, Ausstellungen, Events Zuschauer mit Bestuhlung mobile Tribünenanlagen Rollstuhlfahrer Handball Basketball Badminton Squash Volleyball Fußball Hockey Tischtennis Gymnastik, Aerobic Radball Kunstradfahren Grundschule/vorschulische Nutzung Bewertungsmaßstab: (Nutzung unter Wettkampfbedingungen) XXX XX X O sehr gute Eignung gute Eignung befriedigende Eignung unbefriedigend/ungeeignet Konstruktionsabhängige Einzelanforderungen an Sportböden (im speziellen hier è flächenelastischer Boden) Kraftabbau Unter Kraftabbau versteht man die Verringerung der Rückprallkraft einer Sportbodenkonstruktion im Vergleich zu einem unnachgiebigen Boden. Kraftabbau mindestens 53%. Ballreflexion Gibt die Rücksprunghöhe eines Basketballs auf einem Sportboden gegenüber der Rücksprunghöhe auf einem unnachgiebigen Boden in % an. Die Ballreflexion soll bei allen Sportböden mindestens 90 % sein. Standartverformung Definiert die senkrechte Verformung des Sportbodens unter Belastung. Standartverformung mindestens 2,3 mm. Gleitverhalten Charakterisiert die Eigenschaft einer Sportbodenoberfläche, Drehbewegungen eines Sportlers zuzulassen und gleichzeitig unkontrolliertes Rutschen zu vermeiden. Geforderte Gleitstrecke für alle Sportböden: 0,65...0,95 m (Gleitreibungsbeiwert:0,4...0,6) Verformungsmulde Die Ausdehnung der Verformungsmulde wird nach einer bestimmten Entfernung zur senkrechten Krafteinwirkung (Fallgewicht 20 kg) gemessen. Siehe vorherige Abbildungen. Die W500 – Werte für flächenelastische Böden: max. Verformungsdifferenz 15 % W100 – Werte ohne Bezug Verhalten bei rollender Last Die Widerstandsfähigkeit eines Sportbodens gegenüber Belastungen, die von Rollen oder Rädern ausgeübt werden. Mindestanforderungen an alle: Achslast 1500 N ohne Schäden. Ausnahme punktelastischer Boden: nur 1000 Newton (N) 3 Konstruktionsabhängige Einzelanforderungen an Sportböden ( für die anderen 3 Sportbodensysteme ) Kraftabbau Standartverformung Punktelastischer Sportboden Kategorie 1 Kategorie 2 mind. 51 % mind. 45 % Kategorie 1 max. 3,5 mm Verformungsmulde W100 Verformungsmulde W500 Kategorie 2 max. 3,0 mm 0% - Kombiniertelastischer Sportboden Mischelastischer Sportboden mindestens 58 % mindestens 53 % mind. 3,0 mm ... max. 5,0 mm (Gesamtverformung) mind. 0,8 mm (obere elast. Schicht) bei deren Dicke von mindestens 5,0 mm maximal 5 % mindestens 2,3 mm >0% 0% Hinweise, die beachte werden sollten: - Sportbodenkonstruktionen der Hersteller sind nicht genormt, maximal zertifiziert bzw. mit Prüfzeugnis (immer mit aushändigen lassen - alternativ RAL-Gütezeichen (RAL-GZ 942) für Sportbodenkonstruktion möglich - fertige verlegte Sportböden unterliegen aber der Norm DIN 18032 - Schwingbodenunterkonstruktionen haben eine große Aufbauhöhe (N), neigen zur Konterschwingung (N)à bei Sportlern unbeliebt, aber besitzen eine lange Tradition (V) - elastische Schichten bzw. eingebaute Elastikstreifen aus Kunststoff haben geringe Einbauhöhe (V) , dadurch geringere Konterschwingung (V), aber Langzeiterfahrung fehlt (N) - elastische Ober- bzw. Verbundbeläge und textile Beläge sollten zulässige Eignung nach DIN 18032 haben - massive Parkettarten nur Öle bzw. Lacke verwenden , deren Gleitreibungsbeiwert nach DIN 18032 erfüllt ist (Prüfzeugnis zeigen lassen) - Untergrundvorbereitung beachtenà erdberührende Bereiche absperren, Holzunterkonstruktion zwingend hinterlüften - Pflegeanleitung oberbelagsbezogen aushändigen Spielfeldmarkierungen: Sportart Badminton (Federball) Basketball Handball Faustball Squash Tennis Hockey, Radball, Prellball, Fußball, Korbball, Kunstrad Volleyball Linienbreiten der Spielfeldmarkierung in Zentimeter 4 5 5 5 5 5 grün, gelb oder weiß schwarz oder weiß orange orange oder rot rot weiß 5 frei wählbar 5 blau Farbe verfasst von Lutz Söllner, BSZ e.o.plauen, Außenstelle Seminarstraße 13/15, 08523 Plauen