Austauschbericht HAW - New Orleans 2009/2010

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Austauschbericht HAW - New Orleans 2009/2010
Ich am See
Sonnenaufgang in Hawaii
Austauschbericht HAW Christian Horn
New Orleans 2009/2010
Mit diesem Bericht beschreibe ich meine Erfahrungen mit der Partnerhochschule University of New
Orleans und dem Austauschprogramm der HAW im Studiengang Medientechnik / Film Arts.
Walmart ...
Privateer Place bei Nacht
25. Februar 2010
Inhaltsverzeichnis
1.
Beschreibung der Hochschule ........................................................................................................................................................ 1
Über die Hochschule ............................................................................................................................................................................ 1
Die Departments der Hochschule ...................................................................................................................................................... 2
2.
Beschreibung des Departments und Campus ............................................................................................................................. 2
Einrichtung ............................................................................................................................................................................................. 3
Ausrüstung.............................................................................................................................................................................................. 3
Software ................................................................................................................................................................................................. 4
Erfahrung ................................................................................................................................................................................................ 4
Campus .................................................................................................................................................................................................. 4
3.
Beschreibung der Kurse .................................................................................................................................................................... 5
4.
Betreuung ........................................................................................................................................................................................... 9
5.
Unterkunft, Leben in der Stadt und Miteinander ........................................................................................................................ 10
Unterkunft ............................................................................................................................................................................................. 10
Leben in der Stadt .............................................................................................................................................................................. 11
Das Leben Miteinander ..................................................................................................................................................................... 12
6.
Danke................................................................................................................................................................................................ 13
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1. Beschreibung der Hochschule
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Insgesamt arbeiten 526 vollzeitliche- und 172
halbzeitliche Mitarbeiter, davon sind etwa 80%
Über die Hochschule
Doktoranten.
Die University of New Orleans in Louisiana im Süden
Auf einen Mitarbeiter kommen somit 18 Studenten,
Amerikas ist mit 9000 undergraduate und 3000 graduate
durchschnittlich befinden sich 22 Studenten in einem
Studenten eine der kleineren Universitäten in den USA. Sie
Kurs.
ist unterteilt in 5 Colleges, dem College of Business
Administration (Wirtschaft), College of Education &
Human Development (soziologische Fächer), College of
Engineering (Ingenieurswissenschaften), College of
Liberal Arts (Geisteswissenschaften) und College of
Science (Naturwissenschaften).
Die Kosten ohne Stipendium für ein Jahr an der
Hochschule, betragen für nicht aus Louisiana kommende
$19,844, darunter sind $12,474 für die Studiengebühren,
der Rest ist für Wohnen und Essen. Für Studenten aus
Louisiana reduzieren sich die Kosten auf $11,706 pro Jahr,
davon sind $4,336 Studiengebühren.
Gegründet wurde die Hochschule im Jahr 1958 und
feierte 2008 ihr 50 jähriges Bestehen. Etwa 10 Prozent der
Studierenden kommen aus 49 anderen US-Staaten und
von 97 Ländern weltweit. UNO liegt an der südlichen
Küste des Lake Pontchartrain, des größten Sees in New
Orleans, und ist nur 15 Minuten vom Stadtkern, dem
French Quarter, entfernt. Die gesamte Größe des
Campus beträgt 800 Hektar.
Christian Horn
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Die Departments der Hochschule
Die Departments für Biologie, Chemie, Informatik,
Zu der Wirtschaftsfakultät gehören Departments wie
Umweltwissenschaft, Mathematik, Physik und Psychologie
Rechnungswesen, Wirtschaft und Finanzen,
gehören zu den Naturwissenschaften.
Management, Marketing, Tourismus, internationaler
Handel um einige Beispiele zu nennen.
Insgesamt ist es an allen Departments möglich einen
Bachelor-, Master-, oder PhD Abschluss zu erlangen.
Die Ingenieurswissenschaften bestehen aus
Umweltingenieurswesen, dem Departement für ElektroIngenieurswesen, Ingenieursmanagement,
Maschinenbau, Schiffsbau und Marine.
2. Beschreibung des Departments und
Campus
Der von mir belegte Studiengang heißt Film Arts und
Medientechnik ist in den Geisteswissenschaften zu finden
befindet sich im Department FTCA. Die Kurse finden alle
und zwar in dem Department of Film, Theatre and
in dem „Performance Art Center“, kurz PAC, statt. Diese
Communication Arts – im folgenden FTCA genannt.
Räume werden auch von den Musikstudenten genutzt.
Zudem gehören auch Geschichte, Musik, Geographie,
Das empfand ich als angenehm, da ich immer Musik
Philosophie, Politikwissenschaften, Soziologie, Kunst,
hörte, als ich durch das Gebäude ging. Auch bekam ich
Feminismus, Geschlechtsstudien, Fremdsprachen,
dadurch leicht Kontakt zu den Musikern, um z.B.
bildende Kunst, Englisch, Anthropologie und
gemeinsame Projekte zu starten.
Stadtplanung als Departments dazu.
Der Film-Studiengang in New Orleans ist darauf ausgelegt
Erfahrungen in Film Produktion zu geben. Darunter
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versteht FTCA das Studium in Film Ästhetik, digitale
Einrichtung
Technologien, Film Geschichte und Script Analyse,
FTCA proklamiert das technologisch am besten
ebenso wie auch praktische Fähigkeiten sowie
ausgebaute Film Programm in den USA zu haben.1 Dazu
Dokumentarfilmproduktion, Kinematografie, das
gehören die HD Kameras, komplette Lichtsets, einen LKW
Bearbeiten von Filmen und Sound Design.
(Grip Truck), und high-end Postproduktion im Bereich
Das Ziel ist es, einen vollständig unabhängigen
Filmemacher auszubilden, der durch technische und
kreative Fähigkeiten Erfolg in dem stark konkurrierenden
Bereich des Filmemachens bestehen kann.
Studierenden ist die Möglichkeit gegeben, viele
Gesichtspunkte des visuellen Geschichtenerzählens zu
entdecken. Beginnend mit State-of-the-Art
Postproduktion in Avid, bis hin zu Dokumentarfilm- und
Dramaproduktionen, sowie auch Live Aufführungen.
editieren (Avid) und Audio (Nuendo). Ebenso befindet
sich im Gebäude ein Studio, indem kleinere Produktionen
möglich sind. Hinzu kommt das Tonstudio, das dem
Musikdepartment gehört. Wie schon erwähnt, lohnt es
sich gute Kontakte mit den Musikstudenten zu pflegen.
Ausrüstung
Ein Vielfalt an Kameras, inklusive Panasonic DVX 100,
DVC 60 und HVX200 Mini Kameras, dazu eine Arri SR16
(16mm) und CP 16s, sorgt dafür, dass jeder Student seine
Projekte verwirklichen kann.
Das Lichtequipment reicht von mole Richardson, Desisti
und Keno-Flos und als Ton kommen 12 Fostex FR2 und
1
http://ftca.uno.edu/Programs/programsDetail.php?Film-Arts-
7
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FR2LE mobile Rekorder hinzu, die mit entweder
an Film Sets wie Ray, Runaway Jury, und Benjamin Button
Sennheiser MK66 oder Audio Technica Angelmikrofonen
mitgearbeitet.
unterstützt werden.
Campus
Software
Der Campus ist mit 800 Hektar gut zu Fuß in 10 Minuten zu
Avid Media Composer--Nitris DX--Avid Unity ISIS--
durchqueren.2 Die für Medientechnik interessanten
Steinberg Nuendo--Adobe Creative Suite CS3, Discreet
Gebäude befinden sich in der Nähe von Pontchartrain
Combustion, Avid DVD, Final Draft, Gorilla production
Hall, dem Studentenwohnheim. Zum einen ist es das PAC
planning und mehr.
und daneben direkt die Bücherei und das UC „University
Erfahrung
Ich hatte viele Möglichkeiten praktische Erfahrungen zu
sammeln sind viele. Es gab im Laufe des Semesters einige
studentische Projekte, Graduate Student Films, oder
auch Projekte aus den Kursen, an denen ich mich
beteiligen konnte. Da es an Sound Personal mangelte
kam ich auf diesem Gebiet sehr schnell zu Projekten.
Viele Studenten arbeiten an lokalen Filmprojekten. Es
lohnt sich die Webseite http://www.filmneworleans.org zu
Center“. Im UC befinden sich die Mensa und ein
Buchladen. Dort kann man sich Material für die Kurse
besorgen, allerdings zu überhöhten Preisen. Um einiges
günstiger an Bücher kommt man bei Amazon. Für meine
Post musste ich mir ein Postfach im Post-Office einrichten.
Diese befindet sich auf dem Campus am anderen Ende
wie das PAC. Der Campus hat eine eigene PolizeiStation, die sich in der Nähe der Post befindet. Oft habe
ich auf dem Gelände Polizeiautos fahren sehen, da die
Polizei die UNO Tag und Nacht bewacht.
besuchen, denn es ist durchaus möglich an größeren
Projekten mitzuarbeiten. So haben Studenten der UNO
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2
http://www.uno.edu/maps/lakefront/
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In der Nähe der Post befinden sich die Apartments
habe zu Anfang des Semesters 7 Kurse belegt, davon
„Privateer Place“. Dort hatte ich meine Unterkunft. Sie
habe ich einen wieder abgegeben.
sind komplett umzäunt und man hat nur mit einer „Gate
Unter den 7 Kursen befinden sich 3, die ich in
Card“ zutritt.
Deutschland vorab ausgesucht hatte.
Ein weiteres wichtiges Gebäude ist das Education
Building. Dort befindet sich das Büro von Mary Hicks. Sie
kümmert sich um alle Angelegenheiten und Fragen der
Austauschstudenten und hilft sehr gerne bei Problemen,
die durch das Leben in einem fremden und
unbekannten Land entstehen können.
Die Kursnummer hat theoretisch auch etwas mit der
Schwierigkeit zu tun. So sind alle Kurse, die mit 1xxx
beginnen für das 1. Studienjahr, alle mit 2xxx für das 2.
und so weiter. Wobei man das erste Studienjahr mit dem
letzten Jahr der Oberstufe in Deutschland vergleichen
kann, da die Amerikaner auf dem College zuerst die
allgemeinbildenden Fächer wählen müssen. Fächer wie
Mathe, Bio, Sport, etc…
3. Beschreibung der Kurse
Die Kurse, die ich mir bei der Bewerbung für USA
aussuchte, konnten so nicht verwirklicht werden. Das hat
mehrere Gründe. Zum einen ist es der lange Zeitraum
zwischen der Bewerbungsphase im Dezember und dem
anfangenden Semester im August. Zum anderen werden
einige Kurse nicht immer angeboten und so wählt man
evtl. Kurse, die nur im Sommer angeboten werden. Ich
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Auf der UNO Website ist ersichtlich, dass einige Kurse
Voraussetzungen (Prerequisites) haben. Das bedeutet,
dass man erst andere Kurse belegen muss um diesen Kurs
zu besuchen. Als Austauschstudent ist man da aber eine
Ausnahme und wenn man höflich die Professoren
anfragt, kommt man meistens auch in den Kurs hinein.
Manchmal muss man ein paar Fragen beantworten oder
berichten, was für Erfahrungen man hat, die einen für
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diesen Kurs spezialisieren, das ist aber im allgemeinen für
Die Note setzt sich dann aus den Projekten und den 2
einen HAW Studenten kein Problem.
Klausuren zusammen.
Nachfolgend werde ich die belegten Kurse beschreiben:
In jedem Fach sind 2 Klausuren üblich. Ein Mid-term
Intro to Cinema Techniques (FTCA 2510)
Der Kurs ähnelt stark der Dramaturgie. Es ist im Grunde
eine Einführung in das bewegte Bild. Man lernt
exam und ein final. Die Klausuren sind im allgemeinen
Multiple Choice tests, und mit wenig Lernaufwand sehr
gut zu bewältigen.
Grundlagen über Ton, Licht und Kamera, aber
AFI Workshop (American Film Institute) (FTCA 4091)
hauptsächlich über Bildgestaltung und Bildanalyse. Der
Es gibt jedes Semester 4 AFI Workshops, jeweils mit einem
Unterricht ist sehr praktisch ausgelegt, so werden viele
Creditpunkt bewertet. Den Workshop, den ich belegte
Filme angeschaut und man bespricht das Gesehene in
war betitelt mit „Produktion“ und es war ein Gastredner
der Klasse. Hausaufgabenaufwand ist vom Unterricht her
aus LA3 dort um über seine Erfahrungen als Produzent zu
keiner, allerdings sind 3 Projekte im Laufe des Semesters
berichten. Insgesamt findet der Workshop an einem
zu erledigen. Darunter ist ein Fein- und Grobschnitt eines
Wochenende statt. Benotung ist über Anwesenheit. Man
bereits existierenden Films (Hold Up) und als
kann also sich über Workshops mehr Freiraum in dem
Abschlussprojekt bekommt man die Aufgaben einen
wöchentlichen Studienplan schaffen und dafür 3
stummen Kurzfilm (3-5 min) zu drehen. Dazu wird man mit
Wochenenden opfern. (3cr = 1 voller Kurs).
einer der vielen Home-Camcorder auf die Reise
Auch dieser Kurs ist eher praktisch und man hört sich
geschickt.
Erfahrungsberichte der Gastredner an.
3
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American Film Institute http://www.afi.com
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Special Topics on Film Production (FTCA 4096)
abgegeben. Auch ihn hatte ich vorher in Deutschland
Dieser Kurs variiert pro Semester. Meistens werden im
ausgesucht. Im Nachhinein war es der beste Kurs, den
Wintersemester hier allerdings die Spring Filme der UNO
ich belegt hatte. Es wird Filmgeschichte behandelt, und
nachbearbeitet. So gibt es verschiedene Teams, die sich
zwar je nach Semester entweder von Anfang bis 1939
um die Bild- und Tonpostproduktion kümmern. Meine
oder von 1939 bis heute. Dabei wird auf technische
Aufgabe war die Postproduktion im Bereich Ton. Es gab 3
Möglichkeiten sowie auch auf Gestaltungsgeschichte
Studenten und 3 Filme, so hatte jeder einen eigenen 12-
eingegangen. Das ganze verläuft sehr detailliert und ist
20 Minuten langen Kurzfilm.
mit enormem Leseaufwand verbunden. So habe ich
Unterricht gab es keinen, es war größtenteils
mich dann entschieden diesen siebten Kurs abzuwählen,
selbstständiges Arbeiten. Man konnte den begleitenden
denn als Neuling für Land und Sprache brauchte ich
Professor Fragen stellen.
etwas Zeit um mich einzugewöhnen und dann gleich mit
Besonders in meinem Semester war es schwierig, da wir
heftiger Englischliteratur anzufangen war enorm
nur 3 Wochen Zeit hatten für das Projekt. Die Deadline
zeitaufwändig und im Endeffekt nicht machbar.
der Bildpost wurde immer weiter nach hinten verschoben
und so war kaum noch Zeit für den Ton. Zudem fiel es in
die Abschluss- und Klausuren Phase. Spec Tops war einer
der Kurse, die ich mir in Deutschland vorher ausgesucht
hatte.
Production Sound for Film (FTCA 4566)
Dieser Kurs lehrte, trotz 4000er Level nicht das erwartete.
Insgesamt hat UNO ihre Stärken in der Bildgestaltung,
Kinematografie, Regieführung, aber nicht im Bereich
Sound. Man lernte Grundlagen, und Gerätebedienung
Development of Cinema (FTCA 4540)
für die Tonaufnahme am Set. Als Prüfung musste ein Final
Diesen Kurs habe ich bis November belegt und dann
abgelegt werden und ein Kinderbuch selbstständig
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aufgenommen werden. Dabei galt zu beachten, dass
Woche aus, da ich pro Tag 2 Stunden am Klavier
man verschiedene Distanzen und Winkel benutzte. Ich
verbrachte um das gelernte zu üben.
würde das Fach nicht mehr wählen, weil man eine
bessere Ausbildung von den Audiodozenten an der HAW
bekommt.
Jazz Harmony and Theory (MUS 2109)
Passend zu den Übungsstunden dann der Theorie Kurs.
Mit 13 anderen Musikern ebenfalls von Viktor Atkins
Applied Keyboard (MUS 1431)
unterrichtet lernte ich Gehörbildung im Sinne von Singen,
Zu den Kursen aus dem Filmbereich habe ich 2 Kurse aus
Skalen und Akkorde hören. Zudem lernte ich
dem Department Musik gewählt. Eine Anmerkung hierzu,
Skalentheorie und Jazz Harmonielehre. Als Prüfung gab
man ist in Amerika viel freier was die Kurswahl angeht
es zwei Tests im Semester plus Hausaufgaben. Die
und man kann sich viele Credits flexibel gestalten. Im
Prüfung bestand aus Noten lesen, hören und schreiben.
Gegensatz dazu ist man in Deutschland an einen
ziemlich strikten Kursplan gebunden und kann nur unter
einigen wenigen Fächern eine Auswahl treffen. Was sich
allerdings hinter diesem Kurstitel befindet ist 1 zu 1
Klavierunterricht. Ich durfte bei Viktor Atkins, einer Jazz –
Größe für ein Semester Piano Unterricht genießen. Er
tourte mit einigen Musikern, unter anderem auch mit den
Das Ausstellen eines Transkripts zum Übertragen der Kurse
von USA nach Deutschland geht ganz automatisch, da
alle Noten in ein System eingetragen werden.
Ob die Kurse angerechnet werden, kann ich noch nicht
sagen. Dieses muss in Hamburg noch herausfinden.
Headhunters, nachdem Herbie Hancock dort aufgehört
hatte. Dieser Kurs füllte viel Zeit meines Studiums in der
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4. Betreuung
Mit der Betreuung war ich sehr zufrieden. Von Anfang an
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an einem Projekt arbeitet helfen sie gerne und stehen für
Fragen zur Seite.
wurde ich über mein UNO Email Account freundlich in
Das Klima unter den Studenten war sehr gut. Ich genoss
die UNO Umgebung durch Mary Hicks eingeführt. Sie ist
die Gemeinschaft mit ihnen. Hier möchte ich die UNO
angestellt für alle Austauschstudenten und die
Filmmakers erwähnen. Eine studentische Organisation,
Ansprechpartnerin im Vorfeld und während des
die neben den Kursen jedes Semester einige Filme
Aufenthalts. Auch kann Sie helfen, wenn man durch
selbstständig auf die Reihe bringt. Dafür steht von Seiten
bestimmte Prerequisites in einen Kurs nicht hineinkommt
der Hochschule ein bestimmtes Budget zur Verfügung,
oder Kurse wählen möchte, die außerhalb des
allerdings wird auch viel Geld durch Fundraising in
Studienbereiches liegen.
Eigeninitiative erworben. Es lohnte sich für mich zu den
Darüber hinaus bietet sie manchmal Ausflüge an, so
Meetings zu gehen und bei den Filmen mitzuwirken. Zum
besuchten wir zum Beispiel das Insektarium. Mary
einen bekam ich so superschnell Kontakt zu anderen
kümmert sich über ihre berufliche Tätigkeit hinaus auch
Studierenden und wusste schnell, wen ich ansprechen
um einen guten Einstieg in Land und Kultur.
musste wenn ich jemanden für meine Projekte benötigte.
Die Betreuung durch die Professoren war für mich im
Allgemeinen zufriedenstellend. Das Studieren in Amerika
setzt vollkommen selbstständiges Arbeiten voraus. Somit
Die Devise ist man hilft sich gegenseitig aus. Auch ist die
Lernerfahrung hier teilweise höher als in den Kursen, was
sich auch durch die besseren Kurzfilme zeigt.
sind die Professoren zuerst passiv. Wenn man allerdings
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5. Unterkunft, Leben in der Stadt und
Miteinander
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Privateer Place pool
Amerikaner sind im Allgemeinen sehr hilfreich und von
daher war es für mich kein so großes Problem, kein Auto
Unterkunft
zu besitzen. Ich fand sehr schnell Mitfahrgelegenheiten
Es gibt mehrere Möglichkeiten zu wohnen. Ich entschied
um einkaufen zu können. Das war mit dem Bus nicht
mich für Privateer Place, so konnte ich direkt auf dem
möglich. Der nächste Einkaufsladen ist zu Fuß gut 20
Campus wohnen. Das war für mich wichtig, da ich kein
Minuten entfernt, was für kleinere Sachen kein Problem
Auto hatte und alles auf dem Campus zu Fuß erreichen
war. Allerdings empfiehlt es sich seltener und viel
konnte.
einzukaufen.
Ein großes Plus ist der Pool auf dem Wohngelände,
besonders bei den im August bis November tropischen
Temperaturen.
Durch Mary Hicks wird man auch schnell mit anderen
Austauschstudenten in Verbindung gebracht und es
formt sich schnell ein Freundeskreis. Dieser ändert sich
meistens im Laufe des Semesters, da man neue Leute
kennenlernt. Für mich war es bereichernd amerikanische
Freunde zu finden. Somit konnte ich viel über die Kultur
erfahren.
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Das Wohnen auf dem Campus ist recht teuer. Unter 550
wie die Möglichkeit auf der Straße ungestraft ein Glas Bier
Dollar im Monat nur für Miete findet man auf dem
trinken zu können.
Campus nichts. Günstiger wäre es in die nähere
Umgebung auszuweichen, z.B. im Waldo Drive. Dort
können Apartments für ca. 350 Dollar im Monat gemietet
werden.
Für das Essen benötigte ich nochmals 300 Dollar im
Monat, da Lebensmittel in den Staaten recht teuer sind.
Das Leben in der Stadt ist einzigartig. Ich nutzte die
Gelegenheit andere amerikanische Gebiete zu
besuchen, wie Florida, innerhalb Louisianas, Denver und
mit Hawaii wohl die weiteste Reise.
Es ist zu sagen, dass New Orleans ihren eigenen Charme
hat und wohl neben der Westküste (wo ich nicht
der Lebensstil im „Big Easy“, so wie NO auch genannt
wird. Die Stadt hat diesen Namen nicht umsonst. Die
Sklaverei, der Jazz alles hat einen Einfluss auf die Kultur
heute. Musik zu hören gibt es im French Quarter an jeder
Ausblick auf New Orleans Skyline
Leben in der Stadt
Das wohl markanteste und sehenswürdigste ist allerdings
hingekommen bin) mit einer der europäischsten Städte
ist. Unter anderem haben die Bars und Kneipen jeden
Tag rund um die Uhr geöffnet haben, was für
amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich ist, genauso
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Ecke, dabei rede ich nicht von schlechter Straßenmusik,
Frenchman Street mit ihren zahlreichen Jazz Clubs ein
sondern sehr guten Musikern, die auf der Straße spielen.
gutes Ausgehziel. Auch rund um St. Claude oder einfach
durch Mid City und den City park bei Tag zu laufen sind
wunderbar.
Das kulturelle Programm ist sehr vielseitig, und man ist
auch gerne bereit dafür ein paar Dollar hinzulegen. So
spielen im Spotless Cat auf Frenchman jeden Abend bis
zu 4 Bands gegen „Tip“ (Trinkgeld).
Trinkgeld ist ein eigenes Thema. Egal wo man hingeht
wird getippt. Im Restaurant ist es nicht in dem Entgelt für
die Bedienung integriert, die Bands spielen meistens für
Lau, nur gegen „Tip“, aber auch der Taxifahrer möchte
Trinkgeld sehen.
Das Leben Miteinander
Preservation Hall Jazz
Wie bereits erwähnt konnte ich mich an die offenherzige
und freundliche Art der Amerikaner schnell gewöhnen.
Die Bourbon Street ist wohl am ehesten mit der
Ich fühlte mich wohl und willkommen. Allerdings musste
Reeperbahn zu vergleichen, nicht mein Geschmack, es
ich auch gut zuhören, wie der andere es meint. Ein „Ja
gibt weitaus schönere Ecken der Stadt. So ist die
klar, ich helfe dir“ oder ein „komm einfach vorbei“ ist sehr
Christian Horn
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schnell aus jedem Mund zu hören, jedoch nicht
die Unterstützung finanziell und mental in der gesamten
unbedingt ernst zu nehmen. Auch darauf musste ich
Zeit. Mein besonderer Dank gilt auch Mary Hicks für ihre
mich einstellen.
Unterstützung.
Die Kultur ist unterschiedlich zu der Deutschen. Das
Vorurteil, Amerikaner sind oberflächlich, freundlich, offen,
verrückt, ist auch begründet. Der Freundeskreis eines
Amerikaners ist groß, der wirklich enge Freundeskreis
Insgesamt bin ich sehr froh über die Erfahrung, Wer mehr
wissen möchte ich bin gerne bereit ein paar Geschichten
zu erzählen.
winzig klein. Die freundliche Art der Amerikaner schafft
eine angenehme Atmosphäre und es war für mich leicht,
nach einiger Zeit auch gute Freunde zu finden.
Verallgemeinerungen sind allerdings nicht möglich, die
Unterschiedlichkeit der Personen ist um einiges größer als
der Deutschen.
6. Danke
Ich danke der HAW Hamburg als erstes für die
Möglichkeit dieses Austauschs. Vielen Dank im speziellen
an Frau Ingrid Weatherall, Frau Prof. Dorothea Wenzel,
Herrn Prof. Wolfgang Willaschek und Frau Karin Holzapfel.
Zudem danke ich meinen Eltern Werner und Roswitha für
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Ausblick auf Jackson Square im French Quarter
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