Disziplin hilft allen 5/07 - Bildungsdirektion

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Disziplin hilft allen 5/07 - Bildungsdirektion
Disziplin hilft allen
Schulblatt des Kantons Zürich
5/07
15 Elternkurse Interview mit Bildungsdirektorin Regine Aeppli zur Umsetzung
38 Gymivorbereitungskurse Eine Erfolgsversicherung für den Sprössling
42 Lehrabbruch Weshalb so viele Jugendliche ihre Lehre aufgeben
Inhalt
6 Fokus
15 Volksschule
90 Mittelschule
Editorial
Fokus
«Disziplin hilft allen» – Schulhausregeln gemeinsam erarbeiten
Gruppentraining in der Schlaufenschule Hardwald: Der Weg zurück
in die Regelklasse ist ein Weg der kleinen Schritte
Verhaltensauffälligen Jugendlichen wird an der Schlaufenschule
Hardwald ein Umfeld frei von Altlasten geboten
«Elternkurse können einschneidendere Massnahmen vermeiden
helfen» – Interview mit Bildungsdirektorin Regine Aeppli
Disziplin an Mittel- und Berufsschulen: Lehrpersonen erklären, wo es
vor allem hapert und wie sie mit Regelverstössen umgehen
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Volksschule
Sammeln von schwarzen und weissen Perlen: Jürg Frey, Leiter der
externen Schulevaluation, im Interview
Europäisches Sprachenportfolio – what’s that?
Ergebnisse der Bedarfsabklärung betreffend Tagesstrukturen
Sexualisierte Gewalt: Signale erkennen, Grenzen setzen
«Erwachsenwerden» – ein neues Schulfach in Bayern
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Mittelschule
Immersionsunterricht gibt den Schülern Sicherheit im Englischen
Erfolgsversicherung für die Gymiprüfung – top oder Flop?
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Berufsbildung
Beratung schützt vor Lehrabbruch
Schwamendingen und Zürichberg: Unterschiede in der Berufsfindung
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Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer
Fachbegleitung: Erfahrene Lehrpersonen coachen Berufseinsteiger
PHZH – Weiterbildungsstudiengänge und -kurse
ZAL – Weiterbildungskurse
ZHSF – Weiterbildungskurse
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Agenda
schule & kultur: Kulturangebote für Schulen
Termine und Veranstaltungen
Adressen, Impressum
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Podium
So denkt der neue Bildungsrat
Mit dem Schulblatt zufrieden – Auswertung der Leserbefragung
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Porträt
Michael Jäger, Kantonsschullehrer und Konzertsänger
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Amtliches
Inhaltsübersicht und Beschlüsse
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Stellen
Offene Stellen für alle Schulstufen im Kanton Zürich
Titelbild: Patrick Hari
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«Lob der Disziplin», «Disziplin ohne Angst», «Aberglaube Disziplin»: Es vergeht kaum ein Monat, ohne dass ein neues
Buch zum Thema Disziplin die Auslagen der Bücherläden
bereichert – Streitschriften, wissenschaftliche Abhandlungen, Ratgeber. Und wer eine Zeitung aufschlägt oder den
Fernsehapparat einschaltet, wundert sich über die Allgegenwart der Gretchenfrage, welche die Gesellschaft des 21.
Jahrhunderts an die Schule als Schmiede der kommenden
Generationen richtet: «Wie hast dus mit der Disziplin?»
Die aktuelle Ausgabe des Schulblatts ist dem unüberhörbaren Ruf nach mehr Strenge im Klassenzimmer nachgegangen. Führt der Weg etwa zurück zu Zuckerbrot und Peitsche? Ein Blick in die Praxis zeigt: In alte Zeiten zurückfallen
will niemand. Es scheint aber ein neuer Konsens zu herrschen, dass die Beachtung von Regeln für ein harmonisches
Zusammenleben notwendig ist. Dass diese Regeln eher respektiert werden, wenn man sie gemeinsam erarbeitet, veranschaulicht das Beispiel der Schule Lätten in Fällanden
(Seite 6). Wo Regeln nicht eingehalten werden, braucht es
Sanktionen. Wie Lehrpersonen der Sekundarstufe II mit Regelverstössen umgehen, lesen Sie auf Seite 16. Was aber ist
zu tun, wenn alle Strafen nichts fruchten? In den letzten Jahren sind im Kanton Zürich verschiedene private Schulungsangebote entstanden, unter ihnen die Schlaufenschule
Hardwald in Wallisellen. Verhaltensauffällige Jugendliche lernen hier in kleinen Schritten, sich einzuordnen und aufeinander einzugehen (Seite 10). Künftig sollen auch vermehrt
die Eltern in die Pflicht genommen werden, wenn ihre
Sprösslinge aus der Reihe tanzen. Bildungsdirektorin Regine
Aeppli erklärt im Interview auf Seite 15, wie ihre Idee der
Erziehungskurse für Eltern umgesetzt werden soll.
Kein Zweifel: Im Klassenzimmer wird wieder eine härtere
Gangart eingeschaltet. Der Rohrstock jedoch bleibt in der
Versenkung. Disziplin in der heutigen Zeit bedeutet, Selbstdisziplin und Eigenverantwortung sowie das Bewusstsein
um deren positive Wirkung auf die eigene Persönlichkeit und
Leistung zu fördern. Ganz im Sinne Carl Zuckmayers:
«Die Hälfte des Lebens ist Glück, die andere ist Disziplin –
und die ist entscheidend, denn ohne Disziplin könnte man
mit seinem Glück nichts anfangen.»
Jacqueline Olivier
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Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Wurde in der Vergangenheit zu viel Zucker aufs Brot gehäuft? Der Ruf nach mehr Disziplin im Klassenzimmer ist heute jedenfalls unüberhörbar. Fotografisch hat
sich Patrick Hari mit dem Thema auseinandergesetzt.
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Volksschule
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Podium
Porträt
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Fokus
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Porträt
Handeln, bevor es brennt: Nach diesem Motto hat die Schule Lätten in Fällanden ZH eine neue
Hausordnung erarbeitet, die das Zusammenleben unter den Schülern verbessern soll. Damit die
Regeln nicht bloss auf dem Papier gut daherkommen, organisiert die Lehrerschaft Workshops
und bezieht auch die Eltern ein.
Disziplin hilft allen
Text: Beat Grossrieder Fotos: Rita Peter
«Auf die Plätze, fertig, los!», ruft die Drittklässlerin und
nimmt die Aufforderung sogleich wieder zurück: «Nein, halt,
stopp, wir müssen warten, bis auch die Kleinen bereit sind.»
An diesem Mittwochvormittag Mitte September geht es in der
Turnhalle, auf dem Pausenplatz und im Mehrzweckraum der
Schule Lätten in Fällanden hoch zu und her. Bälle fliegen
durch die Luft, Reifen rollen über den Boden, überall ertönt
fröhliches Lachen und Schreien. Die Drittklässlerin bestreitet
mit ihrer Gruppe einen Spielparcours zum Thema «Gewaltprävention» und ist soeben bei jener Übung angelangt, wo
man einen Slalomlauf abschreitet und dabei einen Tischtennisball auf einem Suppenlöffel balancieren muss. Das Ziel
dieses Postens wie auch der anderen Spiele: Die Gruppe soll
sich so organisieren, dass möglichst alle Mitglieder von den
Übungen profitieren können. Was gar nicht so einfach ist, da
die Gruppen altersmässig durchmischt sind und Schüler vom
Kindergarten bis zur dritten Klasse umfassen. Doch nach ein
paar weiteren Anläufen klappt es – die Drittklässlerin und die
zwei Kindergärtner laufen gleichzeitig los und vollführen den
Parcours mit Löffel und Pingpongball fast synchron.
«Der ganze Aktionstag ist so aufgebaut, dass es keine Gewinner oder Verlierer gibt», sagt Schulleiter Andrea Tognoni,
der den Tag zusammen mit seinem Team und dem Elternrat
auf die Beine gestellt hat. Vielmehr wolle man den Schülern
das Gefühl vermitteln, dass sich schwächere und stärkere,
jüngere und ältere Kinder gegenseitig helfen sollten. Petra
Schumacher vom Elternrat, die mit zahlreichen anderen
Müttern die Spiele ausgetüftelt hat, nennt ein Beispiel: Bei
ihrem Posten geht es darum, dass die zehnköpfige Gruppe einen Weg findet, auf möglichst wenigen Beinen zum Stehen zu
kommen. Gruppiert man sich geschickt im Kreis, hält sich jeder auf nur einem Fuss und kann man die kleinsten Schüler
dann noch irgendwie tragen, stehen am Ende nur acht Füsse
oder noch weniger auf dem Boden. «Es geht nicht um die
Leistung, sondern um einen respektvollen Umgang mitei6 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
nander», sagt Schumacher. Die grossen und kleinen Schüler
sollten lernen, wie sie sich selbst ohne Streit organisieren
können. Dabei sei es gut, auch die Eltern einzubeziehen:
Werde Gewaltprävention auch zu Hause thematisiert, könne
dies das Schulklima nachhaltig verbessern. «Und der Elternrat kann zudem zeigen, dass er nicht nur dazu da ist, für ein
Fest Kuchen zu backen», sagt Schumacher schmunzelnd.
Der Aktionstag ist Teil einer grösseren Kampagne, welche die Schule Fällanden vor gut einem Jahr gestartet hat. Im
Anschluss an die vielen Medienberichte über die zunehmende Gewalt an den Schulen habe man «etwas tun wollen, bevor
es brennt», wie Schulleiter Tognoni sich ausdrückt. Denn es
gebe auch im ländlichen Fällanden, das zusammen mit Benglen und Pfaffhausen einen Schulkreis bildet, die üblichen
Anzeichen von Spannungen unter der Schülerschaft: Prügeleien auf dem Pausenhof, verbale Attacken in den Gängen,
Mobbing im Klassenverbund. Und auch die vielen alltäglichen Reibereien können für Stress sorgen, etwa wenn die
Kickboarder den ganzen Pausenhof in Beschlag nehmen
oder wenn Jacken und Schuhe im ganzen Flur auf dem Boden liegen. «Das sind ganz normale kleine Problemchen, die
aber mit der Zeit ein Umfeld schaffen, in dem eines Tages
vielleicht wirklich etwas Schlimmeres passieren kann», sagt
Schulleiter Tognoni. Daher verstehe seine Schule die Aktionen zur Verbesserung der Umgangsformen als präventive
Massnahme gegen Gewalt und Disziplinprobleme.
Wie viel Gewalt und Gehässigkeiten es an den Schweizer
Schulen gibt, lässt sich kaum sagen, weil verlässliche Statistiken fehlen. Eine Untersuchung von LCH, dem Dachverband
der Schweizer Lehrerschaft, hat ergeben, dass zwei Drittel aller Lehrkräfte Disziplinprobleme als belastend wahrnehmen,
bei rund einem Viertel treten aus diesem Grund auch körperliche Beschwerden auf. Die Erhebung datiert jedoch von
1998, neuere Untersuchungen fehlen. Einzig im Bereich
Kindergarten zeigt eine Studie des Nationalen Forschungs-
Fokus
Volksschule
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Bei Gruppenspielen lernen die Schülerinnen und Schüler gegenseitige Rücksichtnahme und respektvollen Umgang miteinander.
Ordnung hilft, Reibereien zu vermeiden: Der spezielle Scooter-Ständer leistet
hierzu einen wichtigen Beitrag.
programms NFP40 aus dem Jahr 2000, dass rund ein Viertel
aller Kinder unter regelmässigen Sticheleien anderer Kinder
zu leiden hat – und dass rund ein Viertel der Kindergärtner
zugibt, die Gschpänli oft zu plagen.
Im Jugendalter ist es nicht besser: Rund jeder vierte Jugendliche wird mindestens einmal Opfer von Gewalt, wie eine Studie aus dem Kanton Zug zeigt. In einer aktuellen Stellungnahme hält der Verband LCH fest: «Die markante Zunahme gewalttätigen Verhaltens bei Jugendlichen macht auch
der Lehrerschaft arg zu schaffen. Die Einflussmacht der
Peergroup und des häuslichen Milieus ist oft stärker als alle
pädagogischen Bemühungen in der Schule.» Die Grenzen
sind also fliessend; Gewalt lässt sich weder aufs Elternhaus
noch auf die Schule begrenzen, vielmehr handelt es sich um
ein gesellschaftliches Phänomen. Welchen Anteil daran die
Schulen hätten, sei bisher kaum bekannt, wie Andrea Zgraggen, Fachreferentin bei der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK, erklärt: «Der Themenbereich ‹Disziplin› umfasst viele Teilbereiche wie Schulschwänzen, Ausschluss, Gewalt etc.» Die Bildungshoheit der Kantone er-
schwere eine Übersicht, zudem würden viele Schulhäuser ihre Präventionsarbeit kaum publik machen. «Auf den Homepages der Kantone werden die Merkblätter der Einzelschulen
nicht publiziert», so Zgraggen, diese müssten vor Ort einverlangt werden.
Beispiel Lätten-Schule Fällanden
Hier haben Leitung, Lehrerteam und Schulsozialarbeiter gemeinsam eine Art Regelkatalog formuliert, der das Zusammenleben auf dem Schulareal verbessern soll. Rund 300
Schülerinnen und Schüler vom Kindergärtner bis zum
Sechstklässler gehen im Lätten ein und aus, betreut werden
sie von etwa 30 Lehrkräften, daneben gibt es einen Hort und
einen Mittagstisch. Für ein möglichst harmonisches Miteinander suchte ein Projektteam im Herbst letzten Jahres nach
geeigneten Formulierungen, nach einer Art Hausordnung.
«Aber wir wollten nicht einfach einen Regelkatalog im alten
Stil erstellen, wo es dann heisst: In der Schule ist es verboten
– erstens, zweitens, drittens ...», betont Tognoni. Vielmehr
wollte man die Schüler vom Nutzen der Übereinkunft über- 3
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Fokus
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Einander die Hand reichen statt zu streiten – spielerisch lernen dies die Kinder am besten.
zeugen und ihnen bewusst machen, dass ein geordnetes Miteinander letztlich allen etwas nützt. Lange hätten die Beteiligten gerungen, bis sie sich über die «Lätten-Regeln» einig
gewesen seien, so Tognoni: «Wir haben in einem spannenden
Prozess die Formulierungen wieder und wieder abgeändert,
bis es für alle stimmte.» Im Dezember 2006 konnte die Hausordnung schliesslich in Kraft treten.
Das Werk besticht durch positive, aktive Botschaften,
nicht durch Verbote. So heisst es im ersten Abschnitt zum
Stichwort «Ordnung»: «Abfälle werfe ich in die Papierkörbe.
Meine Jacke hänge ich an der Garderobe auf. Meine Schuhe
und Finken versorge ich auf dem Gestell.» Ordnung halten
gilt auch für die vielen Spielgeräte, die von den Kindern mitgebracht werden. «Beim Schulhauseingang ziehe ich meine
Skates aus. Ich habe immer meine Schuhe dabei. Während
der grossen Pause darf ich auf dem markierten Bereich mit
Skates, Boards oder Scooters fahren.» Stichwort «Scooter»:
Das modische Trottinett steht in Fällanden hoch im Kurs,
Dutzende Schüler kommen täglich damit zur Schule. Nur
lässt sich das Gerät schlecht in der Garderobe parkieren, und
auch für unters Pult ist es zu sperrig. Was tun? «Wir wollten
die Scooters bewusst nicht verbieten, sondern in unseren Alltag integrieren», sagt Tognoni. Also liess man einen speziellen
«Scooterständer» erstellen, der beim Eingang zum Pausenhof
steht: ein Metallgerüst mit Haltevorrichtungen wie bei einem
Veloständer.
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Strikt ist die Haltung der Schule jedoch in Sachen
Handy, MP3-Player und Konsorten. «Elektronische Geräte
lasse ich zu Hause oder ausgeschaltet in meiner Schultasche», heisst es dazu in den «Lätten-Regeln». Sollte ein
Schüler wiederholt gegen die Regeln verstossen, muss er mit
einem sogenannten «Time-out»-Eintrag rechnen. Dabei
handelt es sich um ein Formular, das die Lehrpersonen ausfüllen, wenn etwas Besonderes vorgefallen ist. «Neulich haben zwei Buben an einem Freitagnachmittag die Handarbeitsstunde geschwänzt – da war klar, dass dies ein ‹Timeout› absetzt», informiert Tognoni. Das Formular enthält drei
Rubriken: «Das habe ich gemacht» – «Das nehme ich mir
vor» – «So mache ich es wieder gut»; es wird vom Schüler,
den Lehrpersonen und den Eltern unterschrieben. «Und wir
setzen das ‹Time-out› sehr zurückhaltend ein, damit es nicht
zur Trophäe wird, die von den Schülern gesammelt und stolz
herumgezeigt wird», sagt der Schulleiter. Sollte das Disziplinproblem aber gravierend sein und sich trotz Reglement
und «Time-out» nicht regeln lassen, dann müsse die Schule
auch ab und zu den Drohfinger heben und konsequent
durchgreifen. Andrea Tognoni: «Diesen Sommer zum Beispiel mussten wir in Absprache mit der Schulpflege eine
Sechstklässlerin an eine andere Schule versetzen. Obwohl
ihr bis zu den Sommerferien nur noch vier Wochen gefehlt
haben, hat sie die Klasse so gestört, dass es einfach nicht
mehr anders ging.»
Fokus
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Umgang mit schwierigen Schulsituationen
Wie sollen Lehrkräfte mit schwierigen Schülern umgehen?
Wann sollen Sie den Schulleiter benachrichtigen, wann die
Schulpflege oder die Eltern? Das folgende Ablaufschema
zeigt, wie Lehrpersonen in schwierigen Situationen verfahren können. Entnommen ist es dem Merkblatt «Schulpflicht,
Disziplinarmassnahmen und Elternpflichten» –
zu finden über die Homepage des Volksschulamtes des Kantons Zürich: www.vsa.zh.ch > Umsetzung neues Volksschulgesetz > Unterstützungsmaterialien > Handreichungen und Merkblätter.
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Porträt
Erste Übung im Gruppentraining: Vor laufender Kamera seinen Kameraden, seine Kameradin vorstellen – Psychologe und Trainingsleiter Matthias Maurer (Mitte)
bittet die Klasse um Aufmerksamkeit. Lehrer Christoph Stucki führt die Kamera.
Erste Regel: Jeder macht mit!
Schülerinnen und Schüler, die sich in der Klasse nicht einordnen, werden vermehrt in privaten Schulungsangeboten
untergebracht. Individuelle sozialpädagogische Betreuung
und klare Strukturen sollen ihnen den Weg zurück in die Regelklasse ebnen. Ein Besuch in der Schlaufenschule Hardwald in Wallisellen zeigt: Es ist ein Weg der kleinen Schritte.
Text: Jacqueline Olivier Fotos: Rita Peter
Die 10-Uhr-Pause ist zu Ende. Matthias Maurer erscheint in
der Tür des Aufenthaltsraums und fordert Nadir, Philipp, Kübra und Liridon freundlich, aber bestimmt auf, ins Schulzimmer zu wechseln. Mit allerlei Ausflüchten versuchen die vier
Jugendlichen, noch etwas Zeit herauszuschinden, doch der
Psychologe lässt sich nicht beirren. Die Stunde beginnt
pünktlich, da hilft kein Murren. An diesem Freitagvormittag
steht für die Schüler und die eine Schülerin der Schlaufenschule Hardwald etwas ganz Neues auf dem Programm: das
Gruppentraining. Matthias Maurer wird dabei von Christoph
Stucki, einem der beiden Klassenlehrer der Schule, unterstützt. «Ihr alle hattet bisher gewisse Schwierigkeiten, euch in
der Gruppe zu verhalten», erklärt der Trainingsleiter in
seiner Einleitung. «Dieses Verhalten kann man nur in der
Gruppe lernen. Da müsst ihr nun etwas offen sein und Dinge
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tun, die für euch ungewohnt sind. Wenn aber jemand bei
etwas nicht mitmachen will und dies begründet, so wird das
akzeptiert.» In diesem Gruppentraining, das sieben- oder
achtmal stattfinde, gälten strikte Regeln. «Für heute heisst die
Regel: Jeder macht mit.» Nach ein paar körperlichen Lockerungsübungen leitet Matthias Maurer über zur ersten Aufgabe: Sich der Grösse nach einstellen, ohne ein Wort zu reden. Die Reihe ist rasch gebildet, doch kommentarlos geht die
Übung nicht vonstatten. Als Nächstes soll die Gruppe im
Gang draussen ein S formen – «ohne ein Wort!». Letzteres
funktioniert diesmal schon besser, und beim Aufstellen eines
Dreiecks wird, wer etwas sagen will, von den andern mit einem zischenden «Pssst» zurechtgewiesen. Schliesslich ist von
draussen nur noch das Geräusch der Schuhe auf dem
Teppich zu vernehmen. Matthias Maurer lobt: «Wenn wir so
weiterarbeiten können, kommts gut.»
Vor der Kamera auftreten braucht Offenheit
Dann geht es an die heutige Hauptaufgabe: Je zwei Schüler
sollen einander vor laufender Kamera in ein bis zwei Minuten kurz vorstellen. Dazu müssen sich die beiden Zweierteams vorab kurz zusammensetzen und beraten, was sie über
den anderen erzählen wollen. Kübra und Nadir bilden das
Vor der Kamera zu sprechen erfordert Konzentration. Kübra hat sich versprochen und bricht in Lachen aus.
Regeln für das Gruppentraining aufstellen – Matthias Maurer notiert die
Vorschläge der Jugendlichen.
eine, Philipp und Liridon das andere Duo. Während der Beratung lacht Kübra viel, bis Nadir sie genervt auffordert, damit
aufzuhören. Liridon schaukelt unbeteiligt auf seinem Stuhl,
Philipp weiss nicht, was er sein Gegenüber fragen soll. Nadir
macht den Anfang vor der Kamera. Er hat nicht viel über
Kübra zu erzählen, trägt das Wenige aber ruhig und recht
flüssig vor. Philipp und Liridon plaudern indes weiter, bis
Matthias Maurer sie in dezidiertem Ton zurechtweist: «Es
stört mich sehr, wenn ihr schwatzt.» «Okay», kommt es zurück, und tatsächlich ist für die nächsten Minuten Ruhe.
Kübra bricht vor laufender Kamera in Lachen aus, weil
sie sich versprochen hat. Sie braucht eine Weile, um sich wieder zu fangen und fortzufahren. Philipp will nicht gefilmt
werden, was er nicht ohne Theatralik zum Ausdruck bringt,
Christoph Stucki legt die Kamera gehorsam beiseite. Liridon
setzt sich für seinen Vortrag lässig auf einen Hocker. Die Aufnahmen würden sie sich später noch ansehen und schauen,
was sich verbessern lasse, erklärt Matthias Maurer, fürs Erste
aber wolle er allen ein grosses Lob aussprechen, denn vor der
Kamera aufzutreten brauche sehr viel Offenheit.
den Trainer beharren darauf, dass die Stunde bis 12 Uhr daure, und sie haben noch etwas Wichtiges vor: Die Jugendlichen
auf die nächsten Gruppentrainings vorbereiten. Es gehe darin um Gefühle und Verhalten, führt Matthias Maurer aus
und schreibt die Themen auf die Flipchart: Einfühlungsvermögen, Selbstsicherheit, Annerkennung aussprechen, Akzeptieren von Aussenseitern, Umgang mit Kritik, Umgang mit
Misserfolg. Weiter soll jeder Teilnehmer – auch die beiden
Trainer – zwei Regeln notieren, an denen er oder sie im
Gruppentraining arbeiten will und die auch in der dazugehörigen Zielvereinbarung festgehalten werden. Eine schwierige
Aufgabe für die Schüler, doch nach einem lebhaften Hin und
Her hat schliesslich jeder seine zwei Regeln gefunden, wobei
die Trainer da und dort beim Formulieren helfen müssen.
Liridon will versuchen, die andern nicht abzulenken, mitzumachen und auf die Lehrer zu hören. Nadir setzt sich zum
Ziel, bei einer Provokation nicht gleich auszurasten und Aufträge ohne Motzen entgegenzunehmen. Kübra wiederum beabsichtigt auch dort mitzumachen, wo sie etwas nicht so gut
kann, und will versuchen, sich anzustrengen und dabei auch
Spass zu haben. Und Philipp wird daran arbeiten, sich nicht
mehr so leicht ablenken zu lassen und nicht zu allem und
jedem einen Kommentar abzugeben.
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Jeder setzt sich zwei Ziele
Am liebsten würden die Schüler hier aufhören, doch die bei-
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Fokus
Gemeinsam den Raum verlassen
Zum Schluss fordert Matthias Maurer die Schüler auf, je zwei
Regeln zu nennen, die sie sich als Gruppe geben könnten.
«Sich gegenseitig zuhören», «alle machen mit», «Konsequenzen akzeptieren», «sich gegenseitig unterstützen», «sich gegenseitig nicht provozieren», «keine negativen Kommentare
abgeben», «Akzeptanz», «Vertrauen nicht missbrauchen» lauten die Vorschläge der vier Jugendlichen. Der Trainingsleiter
zeigt sich erfreut: «Ihr habt ein sehr grosses Wissen darüber,
wie man miteinander umgeht.» In einer Abstimmung werden
schliesslich zwei dieser Regeln ausgewählt, die künftig für das
Gruppentraining bestimmend sein sollen. Bevor sie nun in die
Mittagspause gehen dürfen, gibt jeder der Schüler noch eine
Rückmeldung ab, was er an diesem ersten Training gut, was
nicht so gut gefunden hat – «also ich finde, es ist total langweilig, aber manchmal auch lustig» lautet beispielsweise Philipps
Urteil –, dann heisst es Stühle an den Tisch schieben, Stifte
und Zettel einsammeln und gemeinsam den Raum verlassen.
Was Kübra offensichtlich überhört hat, denn sie will eben zur
Tür hinausschlüpfen, als Christoph Stucki sie zurückruft:
«Kübra, was haben wir gesagt? Wir verlassen den Raum alle
gemeinsam.» Die Schülerin bleibt bei der Türe
stehen und wartet, bis das erlösende Wort fällt – dann ist sie
als Erste draussen, dicht gefolgt von ihren drei Kameraden.
Kübra: «Ich kann mich einfach nicht so lang konzentrieren»
Seit zwei Wochen besucht Kübra die Schlaufenschule Hardwald.
Und sie weiss auch warum: «Vorher habe ich halt immer Scheiss
gemacht, bin aus dem Schulzimmer rausgelaufen und so. Den Lehrer habe ich gar nicht mal ernst genommen.» In der Schlaufenschule möchte sie nun aber etwas leisten, sich Ziele setzen. «Hier habe
ich jetzt schon mehr gelernt als zuvor», meint sie, kann aber nicht so
richtig sagen, welche Zeitspanne «zuvor» umfasst. Fünf Monate
lang hat sie in ihrer Wohngemeinde die Sonderschule besucht, danach sei sie in die Sek C aufgestuft worden. Dort habe es ihr aber
gar nicht gefallen. Nicht wegen der Klasse oder der Lehrerin, die
seien schon in Ordnung gewesen. «Aber ich kann mich einfach
nicht so lang konzentrieren.» Nun arbeitet sie zwei Tage die Woche
im Altersheim, das hat die Leitung der Schlaufenschule für sie arrangiert. Im Altersheim mache sie alles: Putzen, bügeln, nähen ... «Ich
mache das zwar nicht gern, aber es ist mal was anderes», sagt die
15-jährige Türkin. Geht sie denn nun lieber arbeiten oder in die
Schule? Kübra überlegt kurz und meint dann: «Also beim Arbeiten
finde ich die Schule besser, und wenn ich in der Schule bin, möchte
ich lieber arbeiten gehen.» Ausharren tut sie jedoch an beiden Orten, denn sie weiss, was auf dem Spiel steht: «Meine Eltern haben
gesagt, dass ich mir jetzt mal etwas Mühe geben soll und dass dies
meine letzte Chance ist.» Dass sie nach der Schlaufenschule in ihre
vorherige Klasse zurückkehrt, glaubt Kübra nicht. Die Schule abschliessen will sie aber. Denn später möchte sie gerne Kosmetikerin
oder Coiffeuse lernen oder vielleicht mal im Flughafen beim Bodenpersonal arbeiten.
Nadir: «Ohne Schulabschluss – das ist nicht das Wahre»
Nadir ist zurzeit der einzige Schlaufenschüler, der perfekt Schweizerdeutsch spricht, denn der Sohn marokkanischer Eltern ist hier
geboren und aufgewachsen. Heute sind seine Eltern geschieden,
mit seinem Vater hat er seit einem Jahr keinen Kontakt mehr. Damals hat er noch bei ihm geschnuppert, denn Nadir möchte wie
sein Vater Plattenleger werden. «Ich weiss schon einiges über PVCBöden, Teppiche, Parkett und so weiter», erzählt er. Darum möchte
er auch unbedingt den Rest der Schule packen, denn er weiss: «In
der Arbeitswelt ohne Schulabschluss – das ist nicht das Wahre.» Mit
der Schule aber hat sich der Sek-C-Schüler bislang eher schlecht
als recht abgemüht. «Ich habe halt fast keine Aufgaben gemacht»,
gibt er zu und richtet den Blick auf die Tischplatte. Manchmal habe
es ihm einfach gestunken, fährt er fort, manchmal habe er aber
auch nicht mitbekommen, was zu tun gewesen sei, denn als Legastheniker habe er regelmässig ISF-Unterricht gehabt und sei zeitweise nicht in der Klasse gewesen. Geht er denn gar nicht gerne in die
Schule? «Wer geht schon gerne in die Schule», kontert Nadir, dann
hellt sich sein Gesicht plötzlich auf: «Mathe mache ich gerne, darum
darf ich hier nun auch mit dem Sek-B-Buch arbeiten.» Das finde er
das Gute an der Schlaufenschule, meint er, dass man so individuell
gefördert werde. Zum Beispiel habe er Mühe mit Lesen, darum dürfe er sich während der Aufgabenstunden jeweils mit einem Buch in
den Aufenthaltsraum setzen. «Dann lese ich auch wirklich, denn ich
will unbedingt besser lesen lernen», sagt Nadir mit Nachdruck, und
es klingt aufrichtig. «Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg», das sei nun
sein Motto.
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Agenda
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Porträt
Carte blanche für verhaltensauffällige
Jugendliche
Für maximal vier Wochen können schwierige Schülerinnen
und Schüler laut dem neuen Volksschulgesetz vom obligatorischen Unterricht weggewiesen werden. Private Angebote wie
die Schlaufenschule Hardwald setzen jedoch auf eine längerfristige intensive Betreuung – weil in nur vier Wochen ohne
Schule und Betreuung keine Resozialisierung möglich sei.
Jacqueline Olivier
Wer in die Schlaufenschule Hardwald (SSH) eintrete, habe
meist den ganzen Katalog disziplinarischer Massnahmen
hinter sich, sagt Schulleiter Jürg Blust. Eine vorübergehende
sonderschulische Massnahme ist die letzte davon, bevor eine
Fremdplatzierung – eine Heimeinweisung – oder eine vorzeitige Ausschulung erfolgt. «Viele der Jugendlichen, die zu uns
kommen, haben das Bewusstsein, dass es jetzt ernst gilt»,
fährt Jürg Blust fort. Und die Schlaufenschule gibt ihnen die
Chance, die Schule trotz ihrer bisherigen Schwierigkeiten abzuschliessen oder eine Anschlusslösung zu finden.
Eröffnet wurde die SSH zu Beginn des Schuljahrs
2006/07 als gemeinsames Projekt der Hardwald-Gemeinden
Bassersdorf, Brütten, Dietlikon, Kloten, Nürensdorf, OpfikonGlattbrugg, Wallisellen und Wangen-Brüttisellen. Bereits vorgängig hatten diese acht Gemeinden eine lose Zusammenarbeit gepflegt, um Situationen mit schwierigen Oberstufenschülern mithilfe dreier Hauptmassnahmen zu begegnen:
Erstens konnten verhaltensauffällige Jugendliche rasch und
unkompliziert aus ihrer Klasse genommen und in eine andere Gemeinde gegeben werden. Zweitens etablierten die Gemeinden eine gemeinsame «Nachhilfe in Lebenskompetenz»,
die solche Schüler an acht bis zehn Mittwochnachmittagen
besuchten. Und drittens bot jede der Gemeinden ein begleitetes «Time-out» an. Da das Volksschulgesetz (VSG) für ein
solches jedoch eine maximale Dauer von vier Wochen vorschreibt und auch die Reintegration in die Regelklasse wiederholt Fragen aufwarf, entstand als sekundäre Massnahme
die private, von einem Verein getragene Schlaufenschule
Hardwald in Wallisellen. Während zehn bis zwölf Wochen
werden die Jugendlichen hier individuell geschult und sonderpädagogisch betreut mit dem Ziel, sie anschliessend in die
Regelklasse zu reintegrieren. Vom Kanton hat die Schule vorerst eine provisorische Bewilligung für zwei Jahre erhalten,
die noch bis Ende des laufenden Schuljahrs gilt.
In vier Wochen erreicht man nichts
«Wir wollen bei den Schülern sozial etwas verändern», erklärt Jürg Blust, pensionierter Sek-C-Lehrer und zuletzt
Schulleiter der Oberstufenschule Wallisellen. Und eine solche Veränderung braucht Zeit sowie eine konsequente Begleitung der Jugendlichen, das war den Initianten von Anfang
an klar. «Mit einem vierwöchigen Schulausschluss kann keine Resozialisierung erfolgen.» Psychologe Matthias Maurer,
verantwortlich für das sonderpädagogische Konzept, unterstützt den Schulleiter: «Die Schüler brauchen drei bis vier
Wochen, um bei uns anzukommen, und wir brauchen diese
Zeit, um gemeinsam mit den Schülern herauszufinden, wohin
der Weg führen soll.» Das erste Standortgespräch findet denn
auch erst sechs Wochen nach der Aufnahme statt, in der Regel also in der Halbzeit, denn länger als drei Monate soll der
Aufenthalt auch in der SSH nicht dauern. «Danach wird die
Reintegration in die Regelklasse schwierig», gibt Matthias
Maurer zu bedenken. Ausnahmen sind aber auch diesbezüglich möglich, etwa wenn ein Drittsekschüler nach dieser Frist
nur noch wenige Wochen bis zum Schulabschluss zu absolvieren hätte und eine Reintegration nicht mehr sinnvoll erscheint. Für diese Schüler hat die SSH ein weiteres Plus: Sie
arbeitet eng mit Impulsis zusammen, einer in der Öffentlichkeit breit abgestützten Organisation, die Integrationsklassen
für Jugendliche in einem Berufspraktikum der Regionalen
Arbeitsvermittlung (RAV) führt. An einem Tag pro Woche
werden solche Jugendliche von den Lehrern der Schlaufenschule in Deutsch, Mathematik, Allgemeinbildung und Englisch unterrichtet, umgekehrt können Schüler der Schlaufenschule dank dieser Vernetzung beim Finden einer Lehrstelle
unmittelbar unterstützt werden. Zudem werden sie von Berufsberater Roger Herzog vom Berufsinformationszentrum
Kloten, der auch Mitglied des Vorstands von Impulsis ist, betreut, und schulmüden Jugendlichen wird während ihres Aufenthalts in der Schule die Möglichkeit geboten, teilzeitlich in
einem geeigneten Betrieb zu arbeiten und sich dort zu
bewähren.
Schwierige familiäre Verhältnisse
Für die Schüler der SSH gelte mehrheitlich das «klassische
Muster», fährt Jürg Blust fort: «Lern- und Verhaltensprobleme – wobei man oft nicht weiss, was zuerst war.» Zudem seien sie in der Regel weit von dem entfernt, was man schulisch
von ihnen erwarten können sollte. «Einige waren ja kaum
mehr in der Klasse, sondern haben die meiste Zeit vor der
Tür verbracht.» In der SSH könnten die Jugendlichen in ihrem eigenen Tempo lernen, was sie entlaste. «Wir verlangen
zwar etwas von ihnen, gehen aber auch individuell auf sie
ein.» Und vielleicht das Wichtigste überhaupt: «Bei uns haben die Schüler Carte blanche – über das Vergangene reden
wir hier nicht.» Das Lehrerteam sei zwar über die wichtigsten
Punkte informiert, aber eine lückenlose Biografie ihrer Schüler liege ihnen nicht vor, erklärt der Schulleiter. Dass fast alle
Schlaufenschüler in schwierigen, wenn nicht gar zerrütteten
familiären Verhältnissen leben, ist hingegen bekannt, viele
von ihnen haben einen Migrationshintergrund, aber eine 3
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Ausländerschule sei die SSH nicht, betont Jürg Blust. Auch
überbehütete Kinder sind schon in die Schlaufenschule gekommen, doch seien solche Fälle selten.
Aus diesem Grund erachten sowohl Jürg Blust als auch
Matthias Maurer die Regelung gemäss Volksschulverordnung, bei einer vorübergehenden Wegweisung des Schülers
vom Unterricht seien die Eltern für Betreuung und Beschäftigung verantwortlich, als höchst problematisch. «Wenn eine
solche Betreuung durch die Eltern möglich wäre, würde es in
den meisten Fällen wohl gar nicht bis zur Wegweisung kommen.» Soll ein Schüler aufgrund einer akuten Krisensituation
in die Schlaufenschule aufgenommen werden, müssen die
Eltern zwar ihr Einverständnis geben, weiter sei ihr Einbezug
jedoch oft nicht möglich. «Natürlich möchten wir gerne mit
den Eltern zusammenarbeiten», sagt Matthias Maurer, «aber
viele kommen mit der Situation und ihrem Kind selber nicht
zurecht.» Manche seien einfach froh, ergänzt Jürg Blust, dass
ihr Sohn oder ihre Tochter – wobei bisher erst das dritte Mädchen die SSH besucht – vorübergehend aufgehoben sei.
Disziplin im Alltag leben
Da die Schlaufenschüler Schwierigkeiten haben, sich einzuordnen, werden sie an der SSH nicht mit einem umfassenden
Regelwerk empfangen. Es gibt zwar einige klare Grundregeln, zum Beispiel herrscht strenges Rauchverbot, die Schüler müssen am Morgen beim Eintreffen ihr Zigarettenpäckchen abgeben und bekommen es erst abends wieder. Disziplin hingegen wird im Alltag, im Umgang miteinander gelebt.
Zum Beispiel beim Mittagessen, das jeweils zwei Schüler im
Turnus zubereiten, unterstützt von einem Studenten als freiwilligem Helfer: Schnell essen etwa verlängert nicht die Freizeit, denn vom Tisch aufgestanden wird erst, wenn alle fertig
sind. Die Schulstunden beginnen und enden pünktlich. Zu
Beginn der Stunde liegt das Etui mit dem nötigen Schreibzeug
auf dem Tisch parat, nach der Stunde werden Arbeitsblätter
sauber im Ordner abgelegt – wenn nötig mit der Hilfe des
Lehrers. Hausaufgaben hingegen hat die SSH mit Beginn des
zweiten Schuljahrs diesen Sommer abgeschafft, stattdessen
wurde die wöchentliche Unterrichtszeit um zweimal 60 Minuten erweitert, in denen die Schüler Aufgaben in der Schule lösen. «Zwei Stunden, so viel Zeit haben vorher vermutlich die
wenigsten mit Aufgaben zugebracht», sagt Jürg Blust. Grossgeschrieben wird zudem die sozialpädagogische Betreuung
der Jugendlichen. Psychologe Matthias Maurer führt mit den
Schülern regelmässige Einzelgespräche, in denen sie ihm von
ihren Problemen erzählen, von ihren Wünschen und Hoffnungen. Mit seiner Unterstützung legen sie in einem Vertrag
individuelle Ziele fest und überprüfen deren Erreichen.
«Disziplin», so der Schulleiter, «heisst für mich letztlich,
dass wir den Jugendlichen Grenzen setzen und ihnen ein
Umfeld bieten, das frei ist von Altlasten.» Und noch etwas: Bis
heute besteht das fünfköpfige Team der Schlaufenschule nur
aus Männern. «Diesen Vorteil nutzen wir auch, denn vielen
unserer Schüler fehlt zu Hause das männliche Vorbild.»
Nach dem ersten Betriebsjahr konnte die SSH eine positive Bilanz ziehen: Alle 16 Schüler, die die Schlaufenschule
durchlaufen hatten, wurden anschliessend entweder in eine
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Regelklasse reintegriert – wobei es sich dabei auch um eine
andere Klasse in derselben oder eine Klasse in einer anderen
Gemeinde handeln konnte – oder in einer Anschlusslösung
untergebracht. Auch die Rückmeldungen von Lehrpersonen
und Eltern seien fast durchwegs positiv ausgefallen. Gerade
die Eltern hätten dank des neuen Umfelds oft einen neuen
Zugang zu ihrem Kind gefunden. Was die SSH aber nicht leisten könne, sei das Erreichen der Schulziele. «Wir fördern auf
der Basis des individualisierenden Unterrichtens die sozialen
Kompetenzen, um die Jugendlichen wieder zum Lernen zu
befähigen. Der Stoff ist meistens weniger das Problem.»
Nächstes Ziel: Dauerbewilligung
Im laufenden Schuljahr soll nun die sonderpädagogische Betreuung erweitert werden, auch möchte das Team den Schülern mehr Möglichkeiten für Handwerk bieten. So wurde
eben erst in einer Gemeinschaftsaktion der fleckige Teppich
im Aufenthaltsraum ersetzt. Und der Montagnachmittag wird
zum Projektnachmittag für praktische Gruppenarbeiten und
Exkursionen umgestaltet. Vor allem aber wollen das Lehrerteam und der Trägerverein der Schlaufenschule das Fortbestehen der Institution sichern. Wie Ruedi Lais, Präsident des
Trägervereins, zu verstehen gibt, wolle man unbedingt eine
Dauerbewilligung erwirken, denn das Bedürfnis der Gemeinden sei unbestritten. Gerne würde man daher die Schule in
den kommenden Jahren massiv ausbauen, um stets einige
Reserveplätze bereithalten zu können. Damit eine Schulaufnahme weiterhin von heute auf morgen möglich sei, denn in
einer verfahrenen Situation sei schnelles Handeln gefragt.
Volksschulamt prüft Schulversuch
«Das Volksschulamt anerkennt, dass die Gemeinden in letzter
Zeit in Bezug auf verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler,
insbesondere auf Sekundarstufe, unter Druck geraten sind», sagt
Reto Vannini. Und dass vier Wochen Wegweisung vom obligatorischen Unterricht, wie sie das neue Volksschulgesetz für
Krisensituationen vorsieht, keine Resozialisierung bewirken, ist
auch dem Leiter der Stabsstelle klar: «Das vierwöchige Time-out
ist für eine kurzfristige Beruhigung einer angespannten Situation
und nicht für eine sozialpädagogische Betreuung gedacht.» Was
längerfristige Angebote betreffe, bestehe hingegen eine Lücke.
Bis heute kämen dafür nur die Sonderschulen infrage, ein Kind
an eine solche zu überweisen stelle jedoch eine hohe Hürde dar.
Daher kann Reto Vannini nachvollziehen, dass viele Gemeinden
selber handeln und eigene Schulungs-und Betreuungsangebote
schaffen, nur seien die Grundlagen für die verschiedenen
Angebote nicht immer ganz klar. Das Volksschulamt prüft nun die
Lancierung eines Schulversuchs, an dem sich maximal zehn
Gemeinden oder Schulen beteiligen könnten. Damit würde laut
Reto Vannini das «Damoklesschwert» der befristeten provisorischen Bewilligung beseitigt, das über der Schlaufenschule
Hardwald oder etwa auch über dem Projekt «step by step» in
Horgen hängt. Vor allem jedoch könnten gemeinsame Grundlagen und Richtlinien geschaffen werden, um anstelle von kurzen
Time-outs vorübergehende, sozialpädagogisch ausgerichtete
Schulungsangebote zu ermöglichen, die den Gemeinden in
schwierigen Situationen zur Verfügung stünden.
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«Elternkurse können einschneidendere
Massnahmen vermeiden helfen»
Bildungsdirektorin Regine Aeppli: «Den Eltern muss klargemacht werden,
dass die Schule nicht für sie einspringt.»
Regierungsrätin Regine Aeppli will Eltern aggressiver Kinder
stärker in die Pflicht nehmen. Dies sagte sie gegenüber der
«NZZ am Sonntag» im Juli dieses Jahres. Was kommt auf die
Eltern der Schulkinder zu? Das Schulblatt fragte nach.
Interview: Stephan Pfäffli Foto: Daniel Auf der Mauer
Frau Aeppli, in der Schweiz wünschen sich viele eine härtere
Gangart in der Erziehung. Welche härtere Gangart meinen Sie,
wenn Sie Eltern zu einem Elternbildungskurs verpflichten?
Es geht nicht einfach um eine härtere Gangart in der Erziehung. Es geht darum, das Netz für Schülerinnen und Schüler,
die wiederholt durch Respektlosigkeit, Gewalt, Vandalismus
oder Suchtverhalten auffallen, enger zu knüpfen. Dazu
braucht es die Eltern.
Was muss denn ein Kind «verbrochen» haben, damit seine Eltern aufgeboten werden?
Wenn ein Kind zum Beispiel am Unterricht nicht interessiert
ist und diesen ständig stört oder durch Gewaltbereitschaft
auffällt, kann es angezeigt sein, die Eltern einzubeziehen,
und zwar möglichst früh, das heisst, bevor disziplinarische
Massnahmen nötig sind.
Wie muss man sich den Einbezug der Eltern vorstellen?
Wenn es Probleme gibt, sieht das Volksschulrecht vor, dass
zwischen der Lehrperson, den Eltern und der Schulleitung
ein Standortgespräch stattfindet. Das Ziel eines solchen Gesprächs ist es, das Kind und die Eltern zu stärken. Das Gespräch kann zum Beispiel ergeben, dass es sinnvoll wäre,
wenn die Eltern einen Elternbildungskurs besuchen würden.
Wie soll man den Eltern den Nutzen von Elternbildungskursen
erklären?
Die Erziehung von Kindern in einer Welt voller Ansprüche,
Erwartungen und Versuchungen ist eine schwierige und anstrengende Aufgabe. Wir haben festgestellt, dass die Nachfrage nach Elternbildungsangeboten sehr gross ist. Viele Eltern
fühlen sich verunsichert. Eltern, die nicht von selber darauf
kommen, dass sie Schwierigkeiten mit der Erziehung ihrer
Kinder haben, muss klargemacht werden, dass die Schule
nicht für sie einspringt. Mit dem Besuch von Elternbildungskursen kann auch vermieden werden, dass später einschneidendere Massnahmen ergriffen werden müssen, das ist der
Bereitschaft bestimmt förderlich.
Ein schwieriges Problem ist, kaum Deutsch sprechende Eltern
oder Familien in Belastungssituationen für die Elternbildung
zu gewinnen. Wie wollen Sie das bewerkstelligen?
Wir haben in den letzten Jahren mit Elternbildungsprojekten
in der Stadt Zürich viele Erfahrungen im Umgang mit Familien mit Migrationshintergrund oder in Belastungssituationen
gesammelt. Es gibt heute genügend Sprach- und Kulturvermittler, um auch an sie heranzukommen und sie für die Zusammenarbeit zu gewinnen.
Elternbildung soll eine präventive Massnahme sein. Müsste
man dann nicht schon dann anfangen, wenn die Kinder noch
ganz klein sind?
Richtig. Mit der Kantonalisierung des Kindergartens werden
Kinder künftig schon mit vier Jahren zur Volksschule gehören. Es sind also schon früh Elternkontakte möglich.
Wie sieht die rechtliche Basis aus, um Eltern zu einem Kurs zu
verpflichten?
Da es sich um einen Eingriff des Staates in das elterliche Erziehungsrecht handelt, braucht es eine Regelung in einem
formellen Gesetz. Das neue Volksschulgesetz muss ergänzt
werden.
Was passiert, wenn Eltern von renitenten Kindern überhaupt
nicht kooperieren wollen?
Wenn sich jemand beharrlich weigert, kann eine Busse bis zu
5000 Franken verhängt werden.
Ist in jedem Fall klar, wer antraben muss? Die erziehungsberechtigte Mutter zum Beispiel oder der schlagende Vater?
Wenn ein Elternteil in Brasilien, Russland oder in Thailand
lebt, macht es keinen Sinn, sie oder ihn aufzubieten. Die 3
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Frage muss von Fall zu Fall und pragmatisch beantwortet
werden. Eventuell muss mit beiden Elternteilen separat gesprochen werden. Vielleicht ergibt sich dabei, dass eine Familienberatung, eine Familienbegleitung oder vormundschaftliche Kindesschutzmassnahmen die richtige Massnahme ist.
Wie muss man sich so einen Elternkurs vorstellen?
Theorie und Praxis müssen zusammengebracht werden. Nur
wenn das Gelernte auch erprobt werden kann, kann es Wirkung entwickeln. Es gibt heute eine Reihe gut evaluierter
Kurse. Ich denke an «Triple P», «Starke Eltern, starke Kinder»
oder «Step». Wichtig ist, dass sie sich an der konkreten
Familienkonstellation, am Problem und an der Situation des
Kindes orientieren.
Werden die Kinder nicht stigmatisiert, wenn die Eltern einen
solchen Kurs besuchen müssen?
Nein, wieso? Das wird ja nicht öffentlich gemacht. Im Gegenteil: Wir erleben oft, dass Kinder sagen, das Familienklima
habe sich deutlich entspannt, nachdem die Eltern einen solchen Kurs besucht hätten. Wir hören aber auch, dass Kinder
klagen, es gehe strenger zu und her zu Hause, seit die Eltern
im Kurs waren.
Müssen Eltern am Schluss eine Prüfung ablegen, erhalten sie
einen «Führerschein»?
Eltern erhalten kein amtliches Erziehungszertifikat. Wir können ja auch die Wirkung der Kurse nicht messen. Wenn die
Schulkarriere des Kindes unauffällig verläuft, darf angenommen werden, der Kurs habe dazu beigetragen. Wenn
nicht, werden im Verlaufe der Zeit mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit weitere Massnahmen fällig werden.
Wer bezahlt diese Kurse?
Der Besuch eines Elternbildungskurses soll kostenpflichtig,
aber auch erschwinglich sein. Ob das dem Staat Mehrkosten
bescheren wird, kann ich noch nicht sagen.
Wie geht es nun weiter? Und wann werden diese Kurse eingeführt?
Wir sind daran, bis Ende dieses Jahres eine entsprechende
Ergänzung des Volksschulgesetzes vorzubereiten. Gleichzeitig
wird das Kursangebot aufgebaut und zusammengestellt. Wir
werden uns in den nächsten Jahren intensiv mit Fragen der Gewalt im schulischen Umfeld und der Gewaltprävention
befassen und Massnahmen erarbeiten. Eine davon ist die Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Eltern.
«Störungen ahnde ich mit Arrest»
Wie halten es Lehrpersonen an den Mittelschulen und an den Berufsschulen mit der Disziplin im Klassenzimmer? Welche
Disziplinschwierigkeiten erleben sie am häufigsten? Wie ahnden sie diese? Das Schulblatt hat nachgefragt.
Therese Ronner Berufsschule Rüti, Lehrerin im Detailhandel
«Ich bespreche die Situation»
«Als Disziplinschwierigkeit fällt mir vermehrt auf, dass die
Lernenden für ihre eigenen Lernerfolge wenig Verant16 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
wortung übernehmen und sie mit den Lehrmitteln und zusätzlichen Lernhilfen nicht achtsam und sinnvoll umgehen.
Zudem erscheinen die Jugendlichen bei Lektionsbeginn und
nach den Pausen oft unpünktlich. Und bei Absenzmeldungen
wird vielfach die Frist nicht eingehalten, und das Natel wird
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nicht wie verlangt in der Schultasche versorgt. Auffällig ist
auch, dass die Lernenden bei Gruppenarbeiten oft vom geforderten Auftrag abschweifen und einige den Unterricht
permanent stören, Hausaufgaben nicht erledigen und
das Klassenzimmer unordentlich verlassen. PET-Flaschen
werden etwa einfach liegen gelassen.
Im Normalfall bespreche ich die Situation mit den betreffenden Jugendlichen persönlich und mahne sie, ihr Verhalten
zu ändern. In der Regel zeigen sie Einsicht. Es sind meist
kleine bis grössere Schritte der Verbesserung über einen gewissen Zeitraum zu erkennen. Wenn nicht, kann ich ein ‹Antragsformular für Ermahnung und Verweis› zuhanden der
Abteilungsleitung ausfüllen. Natürlich wird dieses Vorgehen
vorgängig mit den Lernenden besprochen.
Die Hausordnung wird den Lernenden am ersten Schultag bekannt gegeben. Entsprechend wird das Reglement über
das Absenzwesen und die Disziplinärordnung an den Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen (Disziplinarreglement)
angewendet.»
Corinne Elsener Kantonsschule Zürich Unterland, Englischlehrerin
«Eine Stunde vor die Tür»
«Wenn ich auf acht Jahre meiner Tätigkeit als Englischlehrerin an der KZU
zurückblicke, dann zeigt sich: Als Lehrerin muss ich eine klare Linie vorgeben und diese auch selber glaubwürdig
leben, dann lassen sich disziplinarische
Schwierigkeiten eher vermeiden. Überhaupt bin ich der Ansicht, dass die
Lehrerpersönlichkeit entscheidend für die Einhaltung
verbindlicher Regeln ist.
Kleinen Verstössen wie nicht erledigten Hausaufgaben
oder vergessenem Schulmaterial begegne ich persönlich mit
einem 3-Striche-System: bei 3 Strichen gibt es eine Strafaufgabe in Form eines Minivortrags zu Beginn der nächsten
Lektion.
Disziplinschwierigkeiten stellen wir an der KZU heute
vor allem im Bereich der Ordnung fest: Das Problem des
Litterings hat zugenommen, trotz aufgestellten Abfalleimern und PET-Flaschen-Containern auf dem ganzen
Schulhausareal. Aber auch Kaugummikauen und Trinken
während des Unterrichts sowie die Verunstaltung von
Schulzimmern sind inzwischen Alltag geworden. Um dieser
Haltung zu begegnen, ist es wichtig, dass alle Lehrpersonen
am selben Strick ziehen. Leider ist dies nicht immer
der Fall.
Neuer sind auch Probleme mit Handys: Erst letzte
Woche ertappte ich einen Schüler beim SMS-Schreiben während meiner Lektion. Hier gilt bei uns: sofortiges Konfiszieren
des Handys, das erst am Ende des Schultags auf dem Sekretariat wieder bezogen werden kann. Mein Schüler musste zudem die Stunde vor der Tür zubringen und danach einen
Englischaufsatz zum Thema mobile phones schreiben …»
Pascal Beer Kantonsschule Wiedikon, Geografielehrer
«Kollektivstrafen vermeide ich»
«Mit der Schul- und der Hausordnung
sowie weiteren schulinternen Verhaltensregeln existieren klare, der Schülerschaft bekannte Disziplinvorschriften.
Disziplinschwierigkeiten kommen trotzdem auf allen Klassenstufen vor. Meistens handelt es sich um Schwatzen, Stören des Sitznachbarn, Essen und Trinken im Schulzimmer, Kaugummikauen, unerlaubtes Tragen
von Mützen oder Bedienen der Mobiltelefontastatur. In seltenen Fällen verhalten sich Schülerinnen und Schüler unanständig und beleidigend gegenüber Klassenkameraden
oder sie verschmutzen und beschädigen Mobiliar und
Schulhauseinrichtungen.
Disziplinarisch auffälligen Personen versuche ich nicht
zu viel Aufmerksamkeit und Zeit zu widmen. Auf Vorfälle reagiere ich ruhig, aber konsequent. Ich mache die Jugendlichen
auf ihr Fehlverhalten aufmerksam und bemühe mich gleichzeitig, den Verlauf der Lektion nicht unnötig zu verzögern.
Kollektivstrafen (zum Beispiel Blitz-Tests) vermeide ich. Wirkungsvolle Massnahmen sind das räumliche Umplatzieren
eines störenden Schülers, das Erteilen und Benoten einer zusätzlichen Hausaufgabe oder das spontane Einbeziehen der
fehlbaren Person in den laufenden Unterricht. Falls mir der
Geduldsfaden zu reissen droht, kann das Wegweisen vom
Unterricht hilfreich sein. Grobe Verstösse gegen die Schulund Hausordnung (z. B. Beschädigung des Mobiliars) werden
der Schulleitung gemeldet.
Bei genügend Ausdauer und Konsequenz kann man in
den meisten Klassen die Disziplinschwierigkeiten glücklicherweise längerfristig vermindern.»
Martin Klee Konventspräsident KV Zürich Business School,
Lehrer für Geschichte
«Gebührenpflichtiger Verweis»
«Disziplinschwierigkeiten an der KV
Zürich Business School gibt es vor allem
im Bereich von Absenzen oder in Form
von Störungen im Unterricht. Das Disziplinarreglement ermöglicht es, Lernende in einem abgestuften Verfahren
zu sanktionieren. Dies beginnt mit einer
mündlichen Ermahnung gefolgt von
einer schriftlichen Ermahnung, über welche auch das Lehrgeschäft in Kenntnis gesetzt wird. Im Wiederholungsfall kann
auch ein Antrag auf einen gebührenpflichtigen Verweis
(Kosten: 230 Franken) an die Schulleitung gestellt werden. In
diesem Fall muss dem Lernenden jedoch das rechtliche
Gehör gewährt werden. Betroffen davon ist knapp 1 Prozent
der Lernenden pro Semester.
Es ist natürlich im Schulalltag das Ziel, ohne diese administrativ aufwendigen Instrumente Disziplinarprobleme zu 3
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lösen. Am KV ist dies in der Regel auch relativ einfach, einerseits weil die Lehrenden Probleme im Gespräch zu lösen versuchen und andererseits weil von der Schule aus aktiv sehr
schnell der Kontakt zum Lehrgeschäft gesucht wird.
Wichtig ist auch das richtige Augenmass. Junge Erwachsene wollen ernst genommen werden, verlangen aber auch
eine gewisse Gerechtigkeit und Einheitlichkeit in der Praxis.
Ziel ist es zwar, eine gewisse Unité de doctrine zu erreichen,
allerdings ein hochgestecktes, wenn über 200 Lehrkräfte für
die Disziplin verantwortlich sind. Am heikelsten ist dabei
sicher die Tendenz, Probleme an die nächsthöhere Ebene
(sprich Schulleitung) zu delegieren.
Die grösste Herausforderung für mich bleibt eine situationsadäquate Reaktion auf Disziplinprobleme. Sehr gut dargestellt sind diese Probleme im Buch ‹Disziplin in der Schule›
von Jürg Rüedi». (Siehe dazu auch Schulblatt 3/07)
Stefan Vollenweider Kantonsschule Enge, Sportlehrer
«Den Jugendlichen die Stirn bieten»
«‹Who is driving the bus?› (Richard
Bandler) Damit die Unterrichtsfahrt
stimmt, muss ich als Lehrperson das
Steuer in der Hand haben. Ich setze
die Rahmenumgebung, gekennzeichnet
durch klar deklarierte Regeln.
Der Sportunterricht bietet den Jugendlichen viele Möglichkeiten, sich mit
der Disziplin anzulegen. Die fünf häufigsten Disziplinfouls im
Sportunterricht:
– Nicht einhalten der Rahmenbedingungen: Lektionszeiten,
Outfit, Absenzenregelung etc.
– Mangelndes Committment – Null-Bock-Haltung –, Fragen
des Weshalb und Wieso hemmen ein positives Anpacken des
Lernstoffes, der Fokus auf das Lernziel ist irritiert.
– Passivität: Wer sich nicht aktiv verhält, gibt Anlass zu Disziplinkonflikten.
– Sport treiben verlangt Spielregeln, die ein gepflegtes, sinngemässes Miteinander, Nebeneinander und Gegeneinander ermöglichen.
– Sympathie und Antipathie: Machtkämpfe, kulturelle Differenzen etc.
Im Umgang mit Disziplinschwierigkeiten ist elementar,
dass ich gewillt bin, den Schülerinnen und Schülern in Konfrontationen und Konflikten die Stirne zu bieten, denn
daran wachsen sie.
Empathie ist ein Schlüssel zum guten Lehr- und Lernverhältnis und dient der Eindämmung von Konflikten. Transparenz mit klarer Bestimmtheit und stetiger Nachhaltigkeit hat
das Ziel, Autonomie und Selbstdisziplin zu fördern. Disziplin
in der ‹Disziplin Schule› stellt uns Lehrpersonen immerwährend vor neue Herausforderungen, denen ich gerne begegne
und die ich als Teil des Unterrichtens nicht missen möchte.»
18 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Susann Dubs Kantonsschule Rychenberg Winterthur, Zeichenlehrerin
«Absonderung und Einzelgespräch»
«Ich unterrichte mehrere Klassen mit
Mädchen und Knaben im Alter von 12
bis 18 Jahren im Fach Bildnerisches Gestalten. Ich habe es sowohl mit interessierten und begabten als auch mit eher
dumpfen, abwartenden oder unbegabten Schülern und Schülerinnen zu tun.
Natürlich ist es mein Bestreben, alle
Kinder in ihrem gestalterischen Tun zu fördern und ihre
Faszination dafür zu bewahren, was ich durch meine vielfältige Gestaltung des Unterrichts mehrheitlich auch erreiche.
Freude am Tun ist die beste Motivation! Trotzdem erlebte
und erlebe ich auch kleinere Disziplinschwierigkeiten wie
Unaufmerksamkeit, Schwatzen, andere unterrichtsfremde
Betätigungen, Zuspätkommen, ganz selten auch destruktives oder gar aggressives und asoziales Verhalten. Diese intolerablen groben Störungen ahnde ich sofort mit Absonderung und Einzelgespräch sowie auch mit Strafarbeiten oder
gar Arrest (das bedeutet eine Stunde Zusatzarbeit für die
Schule, zum Beispiel etwas aufräumen helfen oder im Zeichenraum putzen oder dem Gärtner beim Laubrechen
helfen). Die Schulordnung ermöglichte mir auch noch
strengere Massnahmen wie Gespräche mit dem Jahrgangsbetreuer, mit den Eltern usw., was ich aber noch nie in
Anspruch nehmen musste.
Ich habe die letzten Jahre den Eindruck bekommen,
dass die jungen Leute lebhafter geworden sind und sich
weniger konzentrieren können. Dies und grössere Klassen
bewogen mich dazu, den Unterricht noch straffer und geplanter zu führen. Auf kleine Verstösse gegen unsere Regeln
reagiere ich schnell (mündliche Ermahnungen, Versetzen
etc.), was im Grunde meinem toleranten Wesen nicht so
entspricht ...»
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«Wir sammeln schwarze und weisse Perlen»
Vor einem Jahr hat die externe Schulevaluation ihre Arbeit aufgenommen.
Vielen Schulen habe sie eine gute Qualität bescheinigen können, gravierende
Mängel seien bisher nicht festgestellt
worden, erklärt Leiter Jürg Frey im
Interview. Viele Schulen hätten aber
noch einen Haufen Arbeit vor sich.
Interview: Jacqueline Olivier und Stephan Pfäffli
Fotos: Johannes Heinzer
Die ersten 45 Schulen sind evaluiert –
wie wurden Sie von den Lehrpersonen
empfangen?
Unterschiedlich. Von vielen Lehrpersonen wurden wir offen, freundlich und
neugierig empfangen. Wir haben aber
auch Lehrpersonen angetroffen, die
zurückhaltend oder skeptisch waren.
Stehen die unterschiedlichen Reaktionen für gewisse Lehrpersonengruppen?
Wir haben einen gewissen Unterschied
zwischen geleiteten und ungeleiteten
Schulen festgestellt: In ungeleiteten
Schulen wurden wir tendenziell skeptischer empfangen, da die Lehrpersonen
weniger gewohnt sind, Anstösse von
aussen zu bekommen, während in
Schulen, die schon seit Längerem eine
Schulleitung haben, gewisse Mechanismen der Qualitätssicherung zum Alltag
gehören. Zudem wurden wir in Oberstufenschulen eher skeptischer empfangen als in den Primarschulen.
Welches sind Ihre Ziele respektive welches sind die wichtigsten Bereiche, die
Sie anschauen?
Wir haben zwei Hauptziele: Zum einen
die lokale Schulentwicklung zu stärken, der Schule Anregungen zu geben,
in welchen Punkten sie ihre Qualität
weiterentwickeln kann. Zum andern
wollen wir gegenüber der Öffentlichkeit und insbesondere gegenüber den
Eltern garantieren können, dass die
Schulen im Kanton Zürich eine gute
Qualität aufweisen.
20 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Was sind die ersten Erkenntnisse?
Wir haben zum Beispiel im vom Bildungsrat festgelegten Pflichtthema
Sprachförderung Deutsch einige positive Erkenntnisse gewonnen: Insbesondere hinsichtlich Leseförderung haben
die meisten Schulen grosse Anstrengungen unternommen, wir haben auch
gute Ansätze gesehen, die Sprachförderung zielorientiert und individualisiert
zu betreiben. Wir haben aber auch gewisse Schwächen festgestellt, vor allem
tauschen sich die Lehrpersonen zu wenig aus, es gibt wenig strukturierte, geleitete Zusammenarbeit. Dadurch werden Ressourcen schlecht genutzt.
Sie beurteilen Prozesse und nicht Resultate. Heisst das, Sie gehen davon aus,
dass eine gut geführte Schule automatisch zu besseren Schülerleistungen
führt?
Ja, ich denke, im Prinzip ist das so. Eine
Schule mit guten Prozessqualitäten im
Unterrichtsbereich und im Schulbereich wird auch bessere Resultate bei
den Schülerleistungen erzielen. Aber
dieser Zusammenhang ist natürlich
sehr komplex, und der Anteil, den die
Schule am Lernerfolg verantworten
darf, wird nie mit einer einfachen Ziffer
ausgewiesen werden können.
Aber Sie würden sagen, dass Ihre Arbeit
am Schluss zu den gleichen Resultaten
führt wie beispielsweise PISA oder die
Lernstandserhebungen, dass sich ein
einheitliches Bild ergibt?
Ich denke, zumindest die Umrisse der
Schullandschaft wären weitgehend deckungsgleich. Aber bei uns geht es um
andere Fragestellungen, wir beurteilen
im Gegensatz zu PISA und den Lernstandserhebungen die Schule als Einheit und konzentrieren uns primär auf
Prozessqualitäten.
Wie sieht so ein Schulbesuch denn konkret aus?
Während des Schulbesuchs führen wir
Gespräche, machen Gruppeninterviews
und machen Beobachtungen. Wir besuchen in der Regel ganze Lektionen,
meistens teilen sich zwei bis drei Leute
auf, um möglichst viele Lektionen besuchen zu können. Wir haben sogenannte
Unterrichtsbeobachtungsbogen, die auf
Papier oder direkt im Notebook ausgefüllt werden. Im Bereich Sprachförderung Deutsch schauen wir zum Beispiel, was im Zimmer an Animation
zum Lesen, an Material zur Verfügung
steht, wir schauen, wie geht die Lehrperson, wie gehen die Schüler mit der
Standardsprache um, wir beobachten
die Unterrichtsmethoden, die Reaktion
auf die Schülerinnen und Schüler und
so weiter – wir beurteilen also ganz bestimmte Beobachtungspunkte. Wir versuchen das so zu machen, dass der Unterricht nicht gestört wird.
Sie beurteilen einzelne Lektionen?
Nein, überhaupt nicht, unsere Aufgabe
ist die Beurteilung einer ganzen Schule.
Wir würden uns nie anmassen, aufgrund einer einzigen Lektion eine
Lehrperson zu beurteilen. Uns geht es
darum, dass wir in einer Schule möglichst viele Lektionen beobachten können, um Anhaltspunkte zu erhalten, die
mit der Schulkultur zu tun haben und
die man in allen Klassen beobachten
kann. Es gibt gewisse Elemente im Unterricht, die eine Prägung haben, die für
eine Schule typisch sind. Zudem loten
wir die Bandbreite von Unterrichtsqualitäten aus und nehmen auffallende
Beispiele auf; wir sammeln sozusagen
schwarze und weisse Perlen.
Wenn eine Schule 20 Lehrpersonen hat:
Schauen Sie sich alle Lehrpersonen an
oder eine bestimmte Auswahl und bestimmte Fächer?
Da werden wir schon eine bestimmte
Auswahl treffen müssen, weil unsere
zeitlichen Ressourcen beschränkt sind.
In einer Schule mit 20 Lehrpersonen
werden wir aber sicher alle Klassenlehrpersonen besuchen können. Dazu
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kommen dann auch noch die Gespräche mit Lehrpersonengruppen, wo wir
bestimmte Elemente des Unterrichts
ansprechen können.
Wie beurteilen Sie denn beispielsweise
das Klima unter den Lehrpersonen?
Ein Evaluationsthema können die
Schulen jeweils selber wählen. Ein solches Qualitätsthema, das gerne gewählt
wird, ist «schulinterne Zusammenarbeit». Dabei stehen verschiedene Qualitätsansprüche aus dem Praxisbereich,
aber auch in den Dimensionen Institutionalisierung und Wirksamkeit, im
Zentrum. Bei der Auswertung der
schriftlichen Befragung erhalten wir
bereits wichtige Informationen, wie die
Zusammenarbeit von den Lehrpersonen selbst eingeschätzt wird. Aus dem
Portfolio der Schule und aus Interviews
– auch mit Schülerinnen und Schülern
– bekommen wir weitere Informationen. Anhand von Indikatoren können
Anhand des Portfolios können wir präzisieren, was wir genau beobachten und
was wir noch weiter abklären möchten.
Zudem führen wir im Vorfeld des Schulbesuchs schriftliche Befragungen durch,
wir befragen alle Lehrpersonen einer
Schule, alle Schülerinnen und Schüler
ab der Mittelstufe sowie alle Eltern.
Wie reagieren die Eltern auf die Fragebogen?
Ich schätze die Reaktion als sensationell gut ein. Wir haben Rücklaufquoten
von rund 90 Prozent, auch in Schulen
mit einem hohen Anteil fremdsprachiger Schüler. Dies liegt einerseits sicherlich daran, dass die Fragebogen den
Schülerinnen und Schülern nach Hause mitgegeben und in der Klasse wieder
eingesammelt werden. Andererseits geben wir fremdsprachigen Eltern neben
dem deutschsprachigen Fragebogen
auch einen Bogen in ihrer Erstsprache
mit – wir haben neun oder zehn
wieder Differenzen feststellen, ist in
der Einschätzung von Lehrpersonen
und Eltern. Wenn es zum Beispiel um
die Frage geht, ob die Eltern über das
Lernen ihres Kindes genügend informiert werden, sind die Eltern meist kritischer als die Lehrpersonen. In Schulen, die eine gute Elternarbeit pflegen,
ist die Zufriedenheit der Eltern aber
deutlich höher.
Fördert Ihre Arbeit das Vertrauensklima
zwischen den Anspruchsgruppen einer
Schule?
In der Regel treffen wir auf recht offene
Systeme, in denen wir das Vertrauen
eher fördern, weil wir zusätzliche Sicherheit geben über Ansichten und Beurteilungen der Anspruchsgruppen. Es
gibt aber auch Schulen, die kein sehr
offenes Klima haben, da können auch
Irritationen oder kritische Effekte aus
gelöst werden. Ein offener Umgang
mit den Evaluationsergebnissen kann
Jürg Frey, Leiter der externen Schulevaluation: «Die Lehrpersonen sollen sich normal verhalten; sie sollen ihr Bestes geben, aber uns nichts vorspielen.»
wir schliesslich genau beschreiben, wie
zusammengearbeitet wird und wo die
Stärken und Schwächen liegen.
Sie verbringen zwei bis drei Tage in einer Schule – reicht das, um diese Prozesse zu beurteilen?
Wir bereiten uns auf den Schulbesuch
vor, indem wir das Portfolio, das die
Schule im Vorfeld erarbeitet, studieren.
In diesem Portfolio belegt die Schule
zum Beispiel, was sie im Bereich
Sprachförderung für Projekte hat, sie
reicht Dokumente ein, aus denen wir sehen, wie an der Schule gearbeitet wird.
Übersetzungen –, sodass die Eltern die
Fragen sicher verstehen und die Bogen
ausfüllen können. Und vielleicht führen
sie zusätzlich ein Gespräch mit dem
Kind und es findet aufgrund des Vergleichs zwischen dem deutschen und
dem fremdsprachigen Fragebogen eine
beidseitige Sprachförderung statt.
Entsteht zwischen den verschiedenen
Anspruchsgruppen immer ein harmonisches Bild?
Grundsätzlich liegen die Beurteilungen
der Schüler und der Lehrpersonen oft
relativ nahe beieinander. Wo wir immer
hier die Basis für mehr Vertrauen
schaffen.
Wie verhält sich eine Lehrperson optimal, wenn die externe Schulevaluation
ihren Besuch ankündigt?
Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir
auch stellen würde, wenn ich Lehrperson wäre. Und für mich ist die Antwort
wirklich klar: Sie soll sich normal verhalten, das heisst, sie soll ihr Bestes geben. Keine Lehrperson braucht uns etwas vorzuspielen.
Wie vermitteln Sie die Resultate den
Lehrpersonen?
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In zwei Schritten: Die mündliche Rückmeldung, zu der in der Regel neben der
Schulpflege und der Schulleitung das
ganze Schulteam eingeladen wird, findet zwei Wochen nach der Evaluation
statt. Das ist ein Vortrag von rund einer
Stunde. Anschliessend wird der schriftliche Bericht fertiggestellt, der umfangreicher ist als die mündliche Rückmeldung und von dem je ein Exemplar an
die Schule und die Schulpflege geht. In
den meisten Schulen wird dieser Bericht auch allen Lehrpersonen zugänglich gemacht. Wir stellen den Schulen
auch die Auswertung der Fragebogen
zur Verfügung, denn wir möchten, dass
sie unsere Beurteilung nachvollziehen
können. Unserer Beurteilung liegen ja
immer konkrete Daten zugrunde.
Sie haben die Bezirksschulpflege abgelöst und arbeiten eng mit den lokalen
Schulpflegen zusammen, wie funktioniert das?
Wir stellen fest, dass die Schulbehörden sehr interessiert sind an unserer
Aussensicht, weil sie oft kein intimes
Wissen aus der Schule haben und gewisse Probleme vielleicht anders sehen, als sie in den Schulteams wahrgenommen werden. Wir sind für die
Schulpflegen eine Unterstützung.
Laut Volksschulgesetz kann die externe
Schulevaluation auf Gesuch der Gemeinde tätig werden. Ist dies schon vorgekommen und aus welchem Grund?
Im ersten Jahr gab es keinen solchen
Fall, jetzt ist aber vor Kurzem eine Anfrage bei uns eingegangen. Es geht darum, dass zwei Schulen fusionieren,
und die verantwortliche Schulbehörde
möchte eine Beurteilung von uns, um
strategische Entscheidungsgrundlagen
zu haben, wie diese Schulen zusammengeführt werden können. Dies zeigt,
dass wir von den Schulbehörden als
Instanz wahrgenommen werden, die
ein Gutachten oder eine Expertise für
ihre Schule schreibt und ihnen Informationen zur Verfügung stellt, die sie
vielleicht intern nicht erhalten.
Wie gross ist die Spannweite der inzwischen evaluierten Schulen, gibt es
grosse Qualitätsunterschiede?
Wir haben bisher keine Schule ange22 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
troffen, die schwerwiegende Qualitätsmängel aufgewiesen hätte. Aber wir
stellen schon deutliche Qualitätsunterschiede fest. Es gibt exzellente Schulen,
die man ausstellen und mit einem Preis
ehren sollte, und es gibt Schulen, die
noch einen weiten Weg respektive eine
ganze Menge Arbeit vor sich haben.
Können Sie uns ein Beispiel für solche
Qualitätsunterschiede geben?
Ja, etwa im Bereich Regeln und Sanktionen: Wir treffen eigentlich in allen
Schulen relativ klare Regelungen an.
Einige Schulen haben das Regelwerk in
vorbildlicher Weise mit den Schülerinnen und Schülern zusammen erarbeitet, die Kinder kennen die Regeln, sie
verstehen und akzeptieren sie. Andere
Schulen haben zwar Regeln, aber die
Schüler kennen sie nicht oder verstehen sie nicht. Bei Regelverstössen haben die einen Schulen einheitliche und
sinnvolle Sanktionsmassnahmen, die
andern handhaben dies etwas willkürlich oder auch fantasielos, etwa wenn
die einzige Strafe darin besteht, die Regeln ein paar Mal abzuschreiben.
Was passiert mit einer Schule, die wirklich miserabel abschneidet?
In diesem Fall würden wir die Schulpflege in die Pflicht nehmen. Sie müsste einen Massnahmenplan zur Behebung der Qualitätsmängel erarbeiten
und uns einreichen. Wir würden dann
die Massnahmenplanung der Schulpflege beurteilen, und falls diese uns
nicht geeignet erscheint oder falls keine Massnahmen getroffen würden,
müssten wir der Bildungsdirektion
Meldung machen. Als letzte Massnahme wäre es möglich, dass die Bildungsdirektion anstelle der Schulpflege gewisse Entscheide fällen würde.
Was war bisher das Überraschendste
für Sie?
Positiv überrascht bin ich vom enormen Engagement, das in den meisten
Schulen spürbar ist. Ich habe wirklich
das Gefühl, es arbeiten sehr viele sehr
engagierte Lehrpersonen in unseren
Schulen, denen es gelingt, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Kinder
gerne lernen. Kritisch sehe ich die Organisation vieler Schulen, die Einzel-
kämpfermentalität, die noch weitverbreitet ist. Hinzu kommen zum Teil
völlig veraltete Kommunikationsstrukturen. Und eine Schlüsselerkenntnis
ist sicher, dass viele Schulen mit der
Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes an ihre Grenzen stossen. Schulen, die bisher wenig gemacht haben,
stehen jetzt vor einem Berg von Aufgaben, der schier nicht bewältigt werden
kann.
Können Sie solchen Schulen einen Weg
aufzeigen, wo sie zuerst ansetzen
könnten?
Ja, das versuchen wir. Meist geht es um
Empfehlungen, wie sie inhaltliche und
strukturelle Entwicklungen verknüpfen können. Denn viele Schulen arbeiten alle Anforderungen ab, sind beschäftigt mit organisatorischen und
strukturellen Anpassungen und vergessen dabei den Unterrichtsbereich.
Hier versuchen wir massgeschneiderte
Empfehlungen zu geben.
Welchen Nutzen hat die einzelne
Lehrperson von der externen Schulevaluation?
Ich möchte an die Lehrpersonen appellieren, dass sie in der externen
Schulevaluation die Chance sehen,
sich aufgrund unserer Rückmeldung
über die schulspezifischen kulturellen
Elemente in ihrer Schule besser verorten zu können. Und natürlich sind
alle Lehrpersonen als Mitglieder des
Schulteams angesprochen, sich als Teil
der Schule zu verstehen und Verantwortung für die Programmarbeit und
die Qualitätsentwicklung mitzutragen.
Letzte Frage: Wer evaluiert eigentlich
Ihre Arbeit?
Wir betreiben momentan Selbstevaluation; wir überprüfen unsere Ergebnisse
in einem System, in dem wir selber
Rückmeldungen einholen auf der Ebene der einzelnen Schule, und wir sind
daran, ein umfassendes Qualitätssicherungssystem aufzubauen, mit dem wir
die Qualität unserer Prozesse messen
können. Wir möchten bald auch auf
Systemebene extern evaluiert werden.
Zunächst wollen wir aber ein internes
Qualitätssicherungssystem aufbauen,
das auch Vorbildcharakter haben kann.
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
ESP – what’s that?
Das Europäische Sprachenportfolio
(ESP) ist Lernbegleiter und gleichzeitig
Fähigkeitsausweis für alle, die eine
Fremdsprache lernen. Ab 2008 wird das
Instrument im Fremdsprachenunterricht vom Kindergarten an bis zum
Schulabschluss fest in den Ablauf der
obligatorischen Schulzeit eingebunden.
Den Jugendlichen soll es auch als Teil
der Bewerbung für eine Lehrstelle
dienen.
Text: Stephan Pfäffli
«Bringen Sie uns mehr Übungen fürs
Listening!» Dies forderten die Schülerinnen und Schüler von Andreas Urscheler, Englischlehrer an der Berufsmaturitätsschule in Zürich. Um das
Hörverständnis zu fördern, lässt Andreas Urscheler deshalb die Lernenden
vermehrt auf dem mehrsprachigen
Newsportal www.swissinfo.org englischsprachige Videocasts anschauen,
kurze Nachrichtenfilme zu aktuellen
Ereignissen. Anschliessend lesen die
Jugendlichen still die Meldungen auf
Papier und beantworten drei oder vier
Anschlussfragen.
Andreas Urscheler gehört zu den
Pionieren in Zürich, die im Fremdsprachenunterricht das ESP einsetzen und
damit einen Kulturwandel eingeläutet
haben, der in den kommenden Jahren
alle Schulstufen erfassen wird. Nach
der Erprobungsphase in einzelnen Berufsfach- und an Mittelschulen sowie
an rund vierzig Klassen an der Volksschuloberstufe hat der Bildungsrat beschlossen, das Portfolio an der Volksschule ab Januar 2008 flächendeckend
einzuführen. Damit erhalten die Kinder
im Vorschul- und Kindergartenalter
das Portfolino und die Kinder von der
zweiten bis zur fünften Klasse das ESP
I, das die ESP II und III der höheren
Altersklassen ergänzt (siehe Grafik
Seite 26).
24 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Persönliches europäisch
vergleichbares Dokument
Das Kürzel ESP steht für Europäisches
Sprachenportfolio. Das Portfolio ist zunächst einfach ein Ordner – in der
Funktion vergleichbar mit der Mappe
von Künstlerinnen und Fotomodellen,
mit dem diese vorzeigen, was sie können. Laut www.sprachenportfolio.ch ist
der Ordner ein persönliches Dokument, das einerseits als Lernbegleiter
für die Kinder und Jugendlichen während der Schulzeit in Bezug auf Sprachen und das kulturelle Lernen dienen
soll. Zum andern soll das ESP die Lernenden anleiten, ihre Arbeiten zu dokumentieren und zu präsentieren.
Das ESP umfasst drei Teile: erstens
den Sprachpass – dieser Teil gibt einen
Überblick gibt über Sprachkenntnisse
und über die Lernerfahrungen. Daraus
wird ersichtlich, auf welchem Niveau
ein Kind lesen, verstehen oder schreiben kann.
Zweitens die Sprachbiografie – diese dokumentiert die persönliche Geschichte des Sprachenlernens und enthält unter anderem Checklisten zur
Selbstbeurteilung.
Im Dossier, im dritten Teil, können
die Kinder Dokumente, Entwürfe oder
Abschlussarbeiten, Aufsätze, Briefe,
Bewerbungen, Notizen aufbewahren,
die beim Sprachenlernen entstehen.
Auch Aufzeichnungen zu Reflexionen
des eigenen Lernprozesses können die
Kinder und Jugendlichen hier ablegen.
Im Gegensatz zu den extrem individuellen und kaum vergleichbaren
Künstlermappen sind die Portfolios der
Schülerinnen und Schüler eingebunden
in das Gemeinsame Europäische Referenzsystem (GER) für das Sprachenlernen. Alle Portfolios beziehen sich auf
dieselben Niveaus, um Sprachkompetenz zu beschreiben und einzustufen.
Lingualevel als Ergänzung zum ESP
Das ESP wird an den Zürcher Volksschulen ergänzt durch Lingualevel, ein
«So arbeitsintensiv, dass
anderes zu kurz kommt»
Was sind die wichtigsten Einwände
gegen das Europäische Sprachenportfolio? Das Schulblatt hat bei jenen Lehrpersonen nachgefragt, die es in Pionierprojekten erprobt haben.
Die Mehrheit der Schülerinnen und
Schüler habe das Europäische Sprachenportfolio (ESP II) begeistert aufgenommen, sagt Marlène Baeriswyl, Lehrerin
für Allgemeinbildenden Unterricht an der
Technischen Berufsschule Zürich und
ESP-Pionierin wie Andreas Urscheler
(siehe nebenstehenden Artikel). Eine
Umfrage unter Schulkindern der obligatorischen Schule der Deutschschweiz, die
der Berner Lehrmittelverlag im Auftrag
der EDK durchgeführt hat, kommt
ebenfalls zum Ergebnis, dass die überwiegende Zahl der Schulkinder gerne mit
dem ESP arbeitet. Aufseiten der Volksschulehrpersonen gibt es jedoch einige
Einwände. Gemäss der Umfrage kommt
das Konzept ESP bei den Lehrpersonen
zwar grundsätzlich gut an, aber die
Auswertungen zeigen auch, dass der
Zeitaufwand bei der Einführung gross ist.
So gross, dass sich eine Lehrperson
fragt: «Was wird dafür gestrichen?» Auch
Lehrkräfte an Zürcher Kantonsschulen,
die das ESP erprobt haben, äussern, die
Einführung des ESP sei so arbeitsintensiv, dass «anderer Stoff zu kurz komme»
(siehe www.mba.ch). Zudem wird
befürchtet, es mangle an vielen Schulen
an der geeigneten Infrastruktur, um all die
neuen Lehr- und Lernformen umzusetzen,
die mit dem ESP verbunden seien. Es
fehlten etwa Räume für Paar- und
Gruppenarbeiten oder Abspielanlagen für
das Training des Hörverständnisses.
Allerdings: «Das ESP ist weder ein Lehrmittel noch eine Lehrmethode», sagt Otto
Beck vom Volksschulamt. Die neuen
Lehr- und Lernmethoden hätten nichts
mit dem ESP zu tun, sondern mit der
allgemeinen Schulentwicklung beziehungsweise den Forderungen eines
modernen Fremdsprachenunterrichts.
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Beurteilungsinstrument für die Lehrperson, in dessen Zentrum Handlungen und Aktivitäten stehen in Form
von Kompetenzbeschreibungen. Daraus wird klar, welche sprachlichen
Handlungen jemand auf einem bestimmten Niveau ausführen kann.
Können die Schülerinnen und Schüler
zum Beispiel auf der Strasse nach dem
Weg fragen und verstehen sie die Auskunft, wenn geantwortet wird? Mit solchen Beschreibungen von konkreten
Handlungen liessen sich Kenntnisse
und Fortschritte beim Lernen einer
fremden Sprache recht genau erfassen
und besser vergleichen als mit schulischen Noten, heisst es auf www.lingualevel.ch. Lingualevel orientiert sich, wie
auch das ESP, am System der Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.
Zentrale Rolle im Sprachenlernen
Mit der Einführung des ESP im Sprachenunterricht will man nicht nur das
Sprachenlernen durch neue Lern- und
Lehrformen erneuern. Das Sprachenlernen soll auch gemäss Beschluss der
Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren vom März
2004 gesamtschweizerisch koordiniert
werden. Basis für die Umsetzung bilden eine gemeinsame Strategie und ein
verbindlicher Arbeitsplan. Dabei spielt
das ESP eine zentrale Rolle. Die wichtigsten strategischen Eckpunkte sind
(www.edk.ch):
– In den Fremdsprachen stützen sich
die Kantone bei den Anforderungsprofilen auf den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für
Sprachen des Europarates (GER).
– Die Mindestanforderungen bezüglich der Sprachfähigkeiten werden
im Rahmen des Projektes HarmoS
der EDK festgelegt.
– Das ESP wird eingeführt, sodass die
Kinder und Jugendlichen während
der ganzen obligatorischen Schulzeit
eine dem Alter gemässe Stufenausgabe verwenden.
– Die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung wird koordiniert (siehe dazu
Kasten rechts).
– Die Ergebnisse des Sprachenunterrichts werden gesamtschweizerisch
und regional evaluiert.
Hintergrund dieser Strategie bilden
zwei Hauptziele: Einerseits will man
die Lernenden verstärkt motivieren, indem man ihre Bemühungen anerkennt,
die Sprachkenntnisse in einem lebenslangen Prozess zu erweitern. Zudem
sollen die Schüler schulisch und ausserschulisch erworbene sprachliche
und kulturelle Kompetenzen in national und international vergleichbarer
Form dokumentieren können. Das ESP
soll zum Beispiel an Schnittstellen des
Bildungssystems oder bei der Stellensuche in der Schweiz oder im Ausland
vorgelegt werden können.
Die flächendeckende Einführung
Der Bildungsrat des Kantons Zürich
hat diesen EDK-Strategiebeschluss aufgenommen und in Abstimmung mit anderen Kantonen beschlossen, das ESP
in Kombination mit dem erwähnten
Beurteilungsinstrument
Lingualevel
einzuführen (siehe Schulblatt 3/07).
Weiterbildungen zur
Einführung des ESP
Die Pädagogische Hochschule Zürich
(PHZH) hat im Auftrag des Volksschulamtes (VSA) ein Weiterbildungsprogramm
für die Lehrerschaft konzipiert, das die
folgenden unentgeltlichen Angebote
umfasst:
1. Informationsveranstaltungen für
Lehrerschaft und Schulbehörden
Diese Abendveranstaltungen (jeweils
von 18 bis 21 Uhr) werden an der
PHZH durchgeführt. Die Daten für die
ersten drei Veranstaltungen sind
bereits bekannt: 30. Oktober 2007,
29. November 2007 und 21. Mai 2008.
Weitere Veranstaltungen sind vorgesehen. Wir laden Sie hiermit ein, 1 bis
2 Personen an eine dieser Veranstaltungen zu schicken.
2. Grundkurse für Lehrpersonen, die
ESP/Lingualevel einsetzen (Umfang:
3 Halbtage)
Diese Kurse richten sich an Lehrpersonen der Mittelstufe und der Sekundar-
In der ersten Phase, die mit dem laufenden Schuljahr 2007/08 begonnen
hat und zwei Jahre dauert, werden
Lehrerschaft und Schulbehörden umfassend informiert, geeignete Lehrpersonen als sogenannte Multiplikatoren rekrutiert und ausgebildet sowie erste Einführungskurse für die
breite Lehrerschaft angeboten. Gemäss Volksschulamt ist die Verwendung von ESP und Lingualevel in dieser ersten Phase noch freiwillig. Am
Ende der Phase eins erfolgt eine Zwischenbeurteilung durch den Bildungsrat. Fällt diese positiv aus, dann
beginnt Phase zwei gemäss Einführungskonzept mit dem Schuljahr
2009/10. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt
die obligatorische Abgabe und Verwendung des ESP auf der Primarstufe mit dem 2. resp. 5. Schuljahr, auf
der Sekundarstufe I mit dem 7. Schuljahr. Dies hat zur Folge, das spätestens nach dem Schuljahr 2011/12 alle
Jugendlichen, die die Schulpflicht erfüllt haben, ein persönliches ESP besitzen.
3
stufe I sowie HSK, die das ESP im
Unterricht einsetzen. Auch hier wäre
es von Vorteil, wenn die Schulen
möglichst bald eine Lehrperson an
diese Kurse delegierten. Diese könnte
in dieser frühen Phase die Ansprechperson ESP sein. Die Daten der ersten
beiden Kurse sind bereits bekannt:
Kurs A (jeweils Dienstag von 17.30 bis
21.30 Uhr): 8. Januar, 4. März und
13. Mai 2008
Kurs B (jeweils Mittwoch von 13.30 bis
17.30 Uhr): 9. Januar, 5. März und
14. Mai 2008
3. Kaderkurs für ESP-Multiplikator/innen
(Umfang: 5 Halbtage)
Dieser nur einmal durchgeführte
Kaderkurs beginnt bereits am
7. November 2007 und umfasst fünf
Halbtage. Es ist ein ESP-Kurskader
von maximal 16 Lehrpersonen vorgesehen. Die Rekrutierung erfolgt
durch die ESP-Koordinationsstelle
des VSA.
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
25
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Flächendeckende Einführung auch in
der Berufsschule?
Die Umsetzung des Gesamtkonzepts
hängt allerdings davon ab, ob das ESP
auch in den Mittelschulen und in der
Berufsbildung definitiv und umfassend
eingeführt wird. Der Bildungsrat will
noch im Verlauf dieses Jahres dazu
beraten. Für Andreas Urscheler jedenfalls würde den Berufsfachschullehrpersonen mit der obligatorischen Einführung ein verlässliches Steuerungsinstrument an die Hand gegeben. Seine
Erfahrungen mit dem ESP II zeigen,
dass es sich als «recht gutes Diagnostikinstrument» eignet, das den Lernenden
Stärken und Schwächen aufzeigen
kann und ihre Eigeninitiative aktiviert.
Doch Andreas Urscheler hat auch
Vorbehalte: Zum einen sei mit der Einführung ein grosser Arbeitsaufwand
verbunden. Zum andern macht er ein
grosses Fragezeichen, ob das ESP als
Präsentationsinstrument für Stellenbe-
werbungen tauge. Personalverantwortliche hätten doch «weder Zeit noch
Interesse, sich mit den im ESP-Dossier
gesammelten ‹Ärbetli› zu befassen.»
Zudem glaube er nicht daran, dass das
ESP als Sprachausweis die bestehenden international anerkannten Diplome
wie Proficiency, CAE oder BEC verdrängen könne, wie das bisweilen behauptet
würde (siehe dazu Kasten auf Seite 24
mit weiteren Erfahrungen). Für Otto
Beck vom Volksschulamt des Kantons
Zürich soll das ESP die internationalen
Zertifikate weder verdrängen noch ersetzen, sondern dokumentieren. Zudem: Verschiedene Verbände und Arbeitgeber in der Schweiz haben die «Erklärung zur Lancierung des Sprachenportfolios» unterzeichnet, so etwa der
schweizerische Gewerbeverband oder
die Schweizerische Post.
Die Stufen des ESP (Grafik gemäss Bildungsrat)
Produkt
Portfolino
ESP I
ESP II
Altersstufe
Kinder 4 bis 6 Jahre
Kinder 6 bis 11 Jahre
Kinder und Jugendliche
11 bis 15 Jahre
ESP III
Jugendliche ab 15 Jahre
und Erwachsene
Erscheinungstermin
frühestens ab Januar 2008
frühestens ab Januar 2008
August 2005
Kanton ZH: zugelassenes Lehrmittel
seit Schuljahr 2005/06
März 2001
Kanton ZH: zugelassenes Lehrmittel
seit Schuljahr 2001/02
Eltern wünschen vor allem eine Mittagsbetreuung
Mit dem Volksschulgesetz wurden die
Gemeinden verpflichtet, bis Ende Juli
2007 den Bedarf an schulergänzenden
Tagesstrukturen zu erheben. Die Ergebnisse von rund 150 Gemeinden liegen nun vor.
Text: Team VSG Foto: Iwan Raschle
Schulergänzende Tagesstrukturen werden hauptsächlich auf Kindergartenund Primarschulstufe gewünscht, mit
überwiegender Nachfrage nach Mittagsbetreuung, und dies mehrheitlich
für zwei Tage pro Woche. Das ist das
erste Fazit der Bedarfserhebung zu den
Tagesstrukturen in den Gemeinden des
Kantons Zürich. Die Schlussfolgerung
gilt für alle Gemeinden ausserhalb der
Stadt Zürich; diese hat selber eine Bedarfsabklärung in Auftrag gegeben und
26 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
wird über die Ergebnisse separat berichten.
Umfrageergebnisse im Einzelnen
Die Umfrage erhob unter anderem den
Betreuungsbedarf im Verlaufe der Woche sowie des Tages, das heisst die Betreuung am Morgen vor Schulbeginn,
Betreuung über Mittag und Betreuung
am Nachmittag nach Schulschluss oder
an schulfreien Nachmittagen.
Grosser Betreuungsbedarf besteht
gemäss den Umfrageergebnissen auf
der Kindergarten- und Primarschulstufe, sowohl am Morgen, über Mittag als
auch am Nachmittag. Die Nachfrage ist
jedoch sehr unterschiedlich. In ländlichen und kleineren Gemeinden ist sie
tiefer als in grossen und Agglomerationsgemeinden. Ganztagesbetreuung
während der ganzen Woche wird wenig
gewünscht. Weitaus am grössten ist die
Nachfrage für Betreuung an zwei Tagen
pro Woche, vor allem über Mittag.
Auf der Sekundarstufe zeigt sich
ein anderes Bild: Es besteht praktisch
kein Bedarf an Morgen- und wenig Bedarf an Nachmittagsbetreuung. Der
grösste Bedarf besteht auch hier für eine Betreuung über Mittag.
Eltern wollen sich an Kosten beteiligen
Was die Zahlungsbereitschaft respektive Zahlungsmöglichkeiten betrifft, so
ist die Mehrheit der Eltern bereit und
in der Lage, für eine Ganztagesbetreuung rund 50 Prozent der vom Volksschulamt angenommenen Kosten (75
bis 85 Franken, ohne Infrastrukturkosten) zu bezahlen. Für die Mittagsbetreuung von durchschnittlich 1,5 Stunden würden rund 60 Prozent der Eltern
einen kostendeckenden Beitrag bezahlen. Der vom Volksschulamt geschätzte
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Richtpreis beträgt zwischen 15 und 25
Franken.
Dort, wo Bedarf an Tagesstrukturen ausgewiesen ist, sind die Gemeinden verpflichtet, auf Beginn des Schuljahres 2009/10 entsprechende Betreuungsangebote aufzubauen. Bei Bedarf
von weniger als zehn Schülerinnen und
Schüler pro Schule und pro Tag können
die Gemeinden Einzellösungen anbieten. Dies wird in etwa 20 Gemeinden
der Fall sein. 10 Gemeinden erachten
aufgrund ihres bestehenden Angebots
im Vergleich mit dem erhobenen Bedarf die Nachfrage nach Betreuung als
gedeckt.
Zurzeit sind viele Gemeinden noch
an der detaillierten Auswertung der
Umfrage. Deshalb geben 42 Gemeinden
an, dass sie schulergänzende Betreuung anbieten werden, momentan aber
noch keine konkreten Pläne vorliegen.
Andere Gemeinden sind bereits am
Aufbau der Betreuungsangebote oder
können eine ungefähre Zahl von geplanten Betreuungsplätzen nennen:
Die vorliegenden Zahlen sind aufgrund der immer noch laufenden
Auswertungen und der zum Teil provisorisch genannten oder offenen Plan-
zahlen vorsichtig zu werten. Hochgerechnet kann davon ausgegangen werden, dass diejenigen Gemeinden, bei
welchen noch keine konkreten Pläne
vorliegen, nochmals weitere rund 800
Plätze über Mittag, 200 Plätze am Nachmittag und 80 Plätze am Morgen bereitstellen werden. Daraus ist zu schliessen, dass die Betreuungsangebote, die
auf das Schuljahr 2009/10 bereitzustehen haben, den Grossteil des Betreuungsbedarfs abdecken. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass nicht der vollumfänglich deklarierte Bedarf genutzt
wird.
Betreuungsangebot als Standortvorteil
Im Bewusstsein, dass ein breites und gut
organisiertes Betreuungsangebot an familien- und schulergänzender Betreuung ein nicht zu unterschätzender
Standortvorteil ist, planen viele Gemein-
Betreuungsplätze (gerundet):
Morgens, vor Schulbegin
Mittags
Nachmittags, nach Schulschluss
oder an freien Nachmittagen
den die Tagesstrukturen mitzufinanzieren. Dabei entscheiden sie sich für eine
Unterstützung mit einkommensabhängigen Elternbeiträgen, damit auch Familien mit geringem Einkommen die
Betreuungsangebote ihrem Bedarf entsprechend nutzen können. Damit Gemeinden im Steuerfussausgleich nicht
benachteiligt werden, wird es diesen in
Absprache mit dem Gemeindeamt
möglich sein, ab dem Schuljahr 2009/10
ebenfalls einen Teil der Kosten zu
übernehmen. Zudem können alle Gemeinden für die Neuschaffung oder Erweiterung von Betreuungsplätzen einen Antrag zur Anstossfinanzierung
durch den Bund stellen. Damit wird es
möglich, allfällige Ertragsausfälle, welche erfahrungsgemäss durch Unterbelegung in den ersten circa drei
Jahren des Aufbaus entstehen, zu
decken.
Nachfrage
590
2530
1340
Geplantes Angebot
180
1260
560
In der Schule essen – viele Eltern wünschen für ihre Kinder vor allem eine Betreuung über die Mittagszeit.
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
27
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Sexualisierte Gewalt:
Signale erkennen und Grenzen setzen
Gewalt unter Jugendlichen und namentlich sexualisierte Gewalt ist ein
Thema, das Lehrkräfte, Behörden,
Schulsozialarbeiter und Eltern beunruhigt. Eine Tagung der Fachstelle für
Gleichstellung von Frau und Mann der
Stadt Zürich suchte nach Antworten.
Charlotte Spindler
«Sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen. Was kann die Schule tun?» – ein
Tag mit Referaten, Workshops und einer Gesprächsrunde unter Fachleuten
vermochte einige wichtige Fragen anzuschneiden und vorsichtig Interpretationen zu formulieren. Dass weit mehr
als 200 Personen an einem sonnigen
Mittwoch den Weg an die Pädagogische
Hochschule Zürich fanden, zeigte jedoch deutlich: Das Bedürfnis nach Fakten und Debatte ist spätestens nach
den Vorfällen in Rhäzüns, Steffisburg
und Zürich-Seebach stark. Die vom
Schul- und Sportdepartement der Stadt
Zürich unterstützte Veranstaltung versuchte die Thematik von verschiedenen
Seiten her anzugehen und nicht in die
Skandalisierungsfalle zu treten. Corina
Elmer, Co-Leiterin der Fachstelle Limita, wies auf die Faktoren hin, die Übergriffe von männlichen Jugendlichen auf
Mädchen und junge Frauen begünstigen: schulische und soziale Benachteiligungen, stereotype Männer-Bilder,
Erfahrungen von Gewalt und Missbrauch in der Kindheit, geringes
Selbstwertgefühl und der Einfluss von
Peergroups. Wenn es um Prävention
gehe, müsse auch von familiären Belastungen, Ausgrenzungen in Schule und
Quartier und fehlenden tragfähigen
Beziehungen gesprochen werden.
Der Sozialpädagoge Lu Decurtins,
der langjährige Erfahrungen in Bubenund Männerarbeit hat, skizzierte das
Spannungsfeld, in dem sich heranwachsende Jugendliche befinden. Rollenbilder suggerieren: Coolsein ist al28 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
les, «mann» trägt aggressives Verhalten
zur Schau. Nur: Die Mädchen, bereits
um einiges reifer und entwickelter, interessieren sich oft wenig für ihre Altersgenossen und wollen in Ruhe gelassen werden. Das trägt noch zur Verunsicherung in der ohnehin schwierigen Pubertätsphase bei: «Manche
Jungs haben gar kein Gefühl dafür entwickeln können, was Flirten heisst und
wo die Übergänge von Anmache, Nötigung bis zur Vergewaltigung sind.» Einfache Lösungen gebe es nicht, meinte
Decurtins; nötig wäre mehr Bubenarbeit, und andererseits müssten die
Mädchen gestärkt werden: Wer nicht
lernt, sich zu wehren, bleibt in der Opferrolle stecken.
Strategien im Umgang mit
sexualisierter Gewalt entwickeln
Anita Heiliger, Soziologin aus München, forscht seit Langem zum Thema
sexualisierte Gewalt und beschäftigt
sich intensiv mit Prävention. Die Statistiken, so Heiliger, zeigen, dass die Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs
bei Jugendlichen zwischen 14 und 18
Jahren am häufigsten sind. In einer Befragung unter Münchner Schülerinnen
und Schülern erklärten Jungen, sie
würden ihre Kolleginnen belästigen,
betatschen, mit abwertenden und taxierenden Sprüchen eindecken, «weil
es Spass macht». Und die Mädchen?
Die sprachen von Wut und Hass und
dass niemand helfend eingreife. Weil
den jungen Männern häufig jedes Gefühl dafür fehle, dass sie Grenzen überschritten, müssten Mädchen gestärkt
und unterstützt werden, sagte Anita
Heiliger. Hier seien Schulbehörden und
Lehrpersonen gefragt: Sie müssten
Strategien entwickeln, wie mit sexualisierter Gewalt umzugehen ist; es brauche Beratung und Begleitung bei der
Umsetzung von präventiven Massnahmen. Und: Wirkungsvolle Massnahmen
Amorix von der Website www.amorix.ch: Hier
finden sich Adressen und Tipps zum Umgang mit
Sexualität und Gewalt.
dokumentieren und weiterentwickeln,
das hilft auch anderen.
Am Nachmittag boten zwölf Workshops Gelegenheit, konkrete Fragen zu
diskutieren: Wie gehen Lehrkräfte mit
sexualisierter Sprache im Klassenzimmer um? Wie sprechen sie Eltern an?
Was tun, wenn Verdacht auf sexuelle
Gewalt besteht? Was sind die rechtlichen Aspekte? Wie unterstützen wir
die Mädchen? Eine Fachdiskussion
zum Thema «Was kann die Schule tun?
Möglichkeiten und Grenzen der Prävention» mit Brigitte Althaus (Beratungstelle Castagna), Marcel Bachmann (stv. Leiter Schulamt, Schul- und
Sportdepartement der Stadt Zürich),
Mike Mottl (Schulsozialarbeiter Schulkreis Glattal), Birgit Senn (Schulleiterin
Schulhaus Schauenberg) sowie Roland
Zurkirchen (Fachstelle für Gewaltprävention beim Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich) schloss die Veranstaltung ab. Referate, Berichte zu
Workshops und Fachgespräch finden
sich
unter:
www.stadt-zuerich.ch/
gleichstellung.
Weitere Links:
Hier erhalten Lehrpersonen, Eltern und
Jugendliche Infos rund ums Thema
Sexualität:
– Websites für Jugendliche mit Fragen zur
Sexualität (mit Online-Beratung):
www.durchblick.ch
www.lilli.ch
www.tschau.ch
– Fachstelle für Sexualität: www.amorix.ch
– Broschüren zum Herunterladen auf
www.bildungundgesundheit.ch
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Gefühle nach Stundenplan
Im Unterricht über Liebe reden, über
Sex sogar? Mit Briefchen unter dem
Tisch oder per Flüsterpost, ja klar. Aber
mit der Lehrerin? In der bayerischen
Kleinstadt Neumarkt gibt es ein neues
Fach: «Erwachsenwerden». Die Idee
könnte bei uns Schule machen.
Sebastian Wieschowski *
Lehrerin Heidi Fruth steht vor der Tafel
und fährt sich durch die roten Locken.
Sie säuselt zu ihren Schülerinnen:
«Schliess deine Augen, entspann dich.»
Die Schulwoche endet für sie und ihre
Gruppe pubertierender Mädchen am
Freitagnachmittag mit dem Fach «Erwachsenwerden».
Heidi Fruths Stimme klingt nach
Yoga-Guru, sie haucht die Worte mehr,
als dass sie spricht. «Ich lese dir vier Situationen vor. Ein Stück fehlt jeweils,
das denkst du dir dann.» Pause. «Auf
dem Weg zur Schule beachtet dich ein
guter Freund nicht. Du fühlst dich …»
Noch eine Pause.
Die neun Mädchen schauen nachdenklich drein. Sie sind genau in dem
Alter, in dem sie sich durch die Wirren
der ersten Liebe kämpfen. Und ihre
Hosengrösse so aussuchen, dass der
rote Rüschentanga beim Sitzen hervorschaut. Sie drücken sich ratlos auf den
Fingern herum. Die ersten fangen an zu
schreiben, ihre Filzstifte quietschen.
Eben ging es noch um Kommaregeln
und Prozentrechnung. Jetzt sollen sie
ihre Gefühle zu Papier bringen. Sie besuchen die neunte Klasse an der
Hauptschule Weinbergerstrasse in
Neumarkt in der Oberpfalz.
Auf dem Schulhof patrouilliert der
Schüler-Ordnungsdienst
Neumarkt ist so eine Stadt, von der
man sagt, dass sie ein «Musterbeispiel»
sei. 40 000 Menschen leben hier, im
Stadtsäckel haben sich dank Strukturförderung aus Berlin und hartem Sparkurs in den letzten Jahren Rücklagen in
Millionenhöhe angesammelt. Sie werden ausgegeben, um die Stadt schöner
zu machen, die Lebensqualität zu erhöhen. Es gibt wenige trostlose Ecken –
aber die Weinbergerstrasse, in der die
Schule steht, gehört dazu. Reihenhäuser drängen sich aneinander, dazwischen verstaubte Lädchen, ein paar
Kneipen.
Mittendrin: die Hauptschule, ein
länglicher weisser Kasten mit schräger
Seitenfront. 593 Schüler arbeiten hier
auf den Hauptschulabschluss hin, sie
nennen ihn «Quali». Jeder dritte «Weinberger» wird erfolgreich in den Arbeitsmarkt vermittelt, die Hälfte der Absolventen besucht danach eine weiterführende Schule. Auf dem Schulhof geht
ein «Schülerordnungsdienst» umher
und versucht, für Sicherheit und Sauberkeit in den Pausen zu sorgen.
Wer im Unterricht ausflippt, wird
zur Abkühlung in den «Trainingsraum»
geschickt. Dort sprechen die Pädagogen
mit dem Störer über die Gründe für den
Ausraster, schliessen einen Vertrag und
erstellen einen Rückkehr-Plan. Bei der
Klassenaufteilung am Schuljahresbeginn besprechen die Lehrer, wer mit
welchen Schülern besser klarkommt
und wer welche Klasse unterrichten soll.
«Die Schüler öffnen endlich den Mund»
Das Fach «Erwachsenwerden» gehört
zum regulären Stundenplan. Der private Lions Club gibt der Schule Geld, damit das zusätzliche Fach angeboten
werden kann. Wo die Planstellen trotzdem nicht ausreichen, wird «Erwachsenwerden» in den bestehenden Unterricht eingebaut. Pubertätsprobleme in
Biologie, Ethikfragen in Religion. Der
Lehrplan: Die Schüler besprechen, was
für sie Freundschaft bedeutet, Familie,
was Erfolg ausmacht. Um Sucht geht es
auch, oder um Liebe – und um Sex.
«Manche Schüler, die bisher zurückhaltend waren, öffnen plötzlich
den Mund», sagt Heidi Fruth. Eltern rufen an und bedanken sich, weil ihre
Kinder am Mittagstisch nicht mehr pöbeln. Seit die Schüler durch «Erwachsenwerden» besser auf ihre Zukunft
vorbereitet würden, habe sich das Klima auch auf dem Schulhof entspannt:
«Die Schüler gehen rücksichtsvoller
mit sich und den Lehrern um.»
Am Freitagnachmittag wird einem
Mädchen in der Klasse von Heidi Fruth
das «Erwachsenwerden» dann aber
doch zu persönlich – sie packt ihre Sachen und geht. «Danke für deine Mitarbeit», sagt die Lehrerin. Die anderen
bleiben. Sie sprechen darüber, wie sich
in dem, was man tut, das ausdrückt, was
man fühlt: «Frust-Shoppen» sagt eine,
«Weinen» sagt eine andere.
Gefühle haben sie massenweise
auf Lager: Wie es ist, nervös vor dem
ersten Date zu sein oder aufgeregt auf
die Deutschprüfung zu warten. Wie
man die Wut auf sich selbst aushält,
wenn einem der erste Seitensprung
passiert ist oder der Partner «fremdgeht». Heidi Fruth bringt ihnen neue
Vokabeln bei, um treffender zu sagen,
was in ihnen vorgeht. Sie erprobt mit
ihnen die Gesichtsmuskeln, um Gefühle ohne Worte darzustellen.
Nach 45 Minuten schrillt die Glocke. Für die neun Schülerinnen war es
das letzte Mal «Erwachsenwerden» mit
Heidi Fruth. Nächste Woche bekommen
sie ihren «Quali», dann geht es raus aus
der Schule, hinaus auf die Weinbergerstrasse, hinein ins richtige Leben.
Und das richtige Erwachsenwerden – das geht dann erst los.
* Quelle: Sebastian Wieschowski,
Spiegel online – 15. August 2007
www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,
497335,00.html
Ihre Meinung interessiert uns:
Sex, Frust-Shoppen, Weinen – sollte
man im Kanton Zürich das Schulfach Erwachsenwerden ebenfalls einführen?
Was denken Sie? Schreiben Sie uns Ihre
Meinung an: [email protected].
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
29
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Schulreisen während der Euro 08
Schwarzes Loch
Keine Reservationen an Spieltagen
Im nächsten Sommer wird einiges los
sein. Zusätzlich zu vielen Ausflügen
und Schulreisen findet vom 7. bis zum
29. Juni 2008 die Euro 2008 statt. Viele
Fans und Touristen werden mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sein.
Deshalb sind Reservationen an den folgenden Spieltagen unmöglich: Montag,
9. Juni; Mittwoch, 11. Juni; Freitag, 13.
Juni; Dienstag, 17. Juni; Donnerstag, 19.
Juni; Mittwoch 25. Juni.
Sehbehinderung und Blindheit
Beim Anblick eines sehbehinderten
oder blinden Menschen erfasst uns oft
eine Art Scheu, gemischt mit Neugierde: Wie leben diese Menschen, was
nehmen Sie wahr, wie finden sie sich in
der Welt zurecht?
Die Infobox «For your eyes only»
enthält vielfältiges Experimentierideen
und Informationen zum Thema Sehbehinderung und Blindheit. Sie ist erhältlich beim Schweizerischen Blindenund Sehbehindertenverband. Das Lehrmittel ist konzipiert für eine Klassengrösse von bis zu 28 Schülerinnen und
Schülern der Mittel- und Oberstufe.
Ebenfalls erhältlich ist das Bilderbuch und Begleitdossier «Schwarze Augen» (5 bis 8 Jahre). Zu beziehen bei:
Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband, Gutenbergstrasse
40b, 3011 Bern, Tel. 031 390 88 00.
Während der Spieltage an der Euro 08 können
Schulklassen keine Züge reservieren lassen.
Ideal für Schulreisen dagegen sind
die Maiwochen, die erste Juniwoche
oder die erste Juliwoche.
www.sbb.ch/schulen
Lehrplan Kindergarten: Einiges muss erst erprobt werden
Der Lehrplan Kindergarten stand im Mittelpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbands Kindergärtnerinnen Zürich (VKZ). Vor allem die Unterrichtssprache gab zu reden. Zu einigen Fragen können aber erst durch die Erprobung in der Praxis Antworten gefunden werden.
Präsidentin Gabi Fink begrüsste die anwesenden Mitglieder und Gäste. Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung, der Jahresbericht, die Jahresrechnung und
das Budget für 2007/08 wurden genehmigt. Der Jahresbeitrag konnte wegen der
bevorstehenden Auflösung des Verbands Kindergärtnerinnen Schweiz (KgCH) im
Juni 2008 um 40 Franken gesenkt werden. Die Statutenänderung, welche die
Bildung von Mitgliederorganisationen ermöglicht, die Aufgaben des bisherigen
Kindergartenkapitels übernehmen sollen, wird begrüsst.
Aus dem VKZ-Vorstand verabschiedet wurde nach neun Jahren engagierter
Mitarbeit Barbara Meier-Unger. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Claudia Müller,
Martina Bliggensdorfer, Sabine Ziegler-Spahn sowie die neuen Astrid Müller und
Gisela Kläui-Schaub wurden mit Applaus bestätigt bzw. gewählt. Der Präsidentin
Gabi Fink wurde das Vertrauen zur Weiterführung des Verbandsvorsitzes ausgesprochen.
Die Anwesenden wurden aufgerufen, an den VKZ-Umfragen «Stundentafel»,
«Unterrichtssprache» und «Erfahrungen mit dem Lehrplan Kindergarten» teilzunehmen. Informationen dazu werden demnächst auf www.vkz.ch veröffentlicht.
Lehrplan erst provisorisch
Der Lehrplan Kindergarten wurde von Ueli Landis und Margrit Röllin präsentiert. Der
provisorische Lehrplan wird nur im Internet unter www.volksschulamt.ch publiziert.
Er wurde in einem sehr engen Zeitrahmen erarbeitet. Unter anderem orientiert er sich
an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Kindergartenkind und an internationalen Bildungsplänen. Nach neun Projektteamsitzungen, drei Sitzungen am runden Tisch und zwei Hearings wurde die vorliegende Fassung für das Schuljahr 2007/08
am 10. September 2007 vom Bildungsrat abgesegnet.
Bis April 2008 sollen die Basiskompetenzen eingefügt sein. Danach wird die definitive Fassung vorliegen und sollen Weiterbildungsangebote dazu geplant werden. Im
Anschluss an das Referat konnten Fragen aus dem Plenum gestellt werden. Zentrale
Diskussionspunkte waren die Unterrichtssprache – Standardsprache oder Mundart?
– sowie der Zeitpunkt für die Weiterbildungsangebote. Nicht auf alle Fragen gab es
definitive Antworten – vieles muss erst in der Praxis erprobt werden.
Gisela Kläui-Schaub, Mitglied des VKZ-Vorstands
30 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Umweltbildung: Zukunft im Blick
Internationaler Wettbewerb für
Schulklassen
Was wäre, wenn jedes Kind zu Fuss zur
Schule gehen würde? Hausfrauen oder
Hausmänner Lohn vom Staat bekämen?
Menschen nicht mehr krank würden?
Im Rahmen des Internationalen
Wettbewerbs 2007/08 können Schulklassen solche oder ähnliche Visionen
und Perspektiven für eine nachhaltige
Zukunft entwickeln. Wie stellen sich
Kinder ihre Zukunft vor? Was würden
sie verändern, was unbedingt beibehalten? Die Schülerinnen und Schüler
können ihre Zukunftsvorstellungen als
Texte, Bilder oder Objekte darstellen.
Teilnehmen können Schulklassen
oder Kinder/-gruppen der Unter-, Mittel- und Oberstufe (drei Alterskategorien). Einsendeschluss ist der 31. März
2008; Zürcher Beiträge an: PHZH, BNEWettbewerb, Markus Vetterli, Zeltweg
21, 8090 Zürich.
Die besten Beiträge werden in Ausstellungen und im Internet präsentiert
und mit Preisen belohnt.
www.bne-bodensee.org
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Jedes dritte Schulkind wird
speziell gefördert
Schweizer Integrationspreis
Ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler erhält im
Kanton Zürich sonderpädagogische Massnahmen.
Die häufigste Massnahme betrifft Deutschkurse für
Kinder, die Deutsch nicht als Erstsprache haben.
Mit der Erhebung über «Sonderpädagogische und
unterrichtsergänzende Massnahmen», die im Schuljahr 2005/06 erstmals als Vollerhebung durchgeführt
wurde, schloss die Bildungsdirektion eine Informationslücke im Bereich sonderpädagogische Massnahmen. Im Schuljahr 2005/06 wurde gemäss BildungsJeder dritte Schüler im Kanton
statistik Kanton Zürich Deutsch als Zweitsprache als wird speziell gefördert.
häufigste Massnahme eingesetzt und betraf 13 Prozent aller Lernenden. Ebenfalls verbreitet waren Logopädische Therapie (6%), Nachhilfeunterricht (3%) und Aufgabenhilfe (4%).
Sonderpädagogische und unterrichtsergänzende Massnahmen werden öfter
Knaben als Mädchen zugewiesen. Auffällige Unterschiede treten beispielsweise bei
der Psychomotorischen Therapie auf, die von annähernd 4 Prozent der Knaben
aber nur von 1 Prozent der Mädchen beansprucht wurde. Eine Logopädische Therapie wurde ebenfalls häufiger den Knaben verordnet als den Mädchen (3% ggn.
1%). Dyskalkulie dagegen wurde beim weiblichen Geschlecht häufiger diagnostiziert bzw. therapiert (1,4% ggn. 0,5%). Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft werden häufiger in Kleinklassen unterrichtet als Schweizerinnen und
Schweizer. Zudem sind markante Unterschiede in der Zuweisung zu den einzelnen
sonderpädagogischen Angeboten auszumachen.
www.bista.zh.ch
Kindergärtner in Dietikon erhalten seit Neuestem
gratis eine Mehrweg-Znünibox.
Stadt Dietikon. Es setzt im Kleinen an:
Kindergartenkinder erhalten seit Neuestem bei ihrem Schuleintritt gratis eine Mehrweg-Znünibox, die sie während der ganzen Schulzeit nutzen können. Damit bringen die Kinder ihren
gesunden und zuckerfreien Znüni in
den Kindergarten, ohne zusätzlichen
Abfall zu produzieren. Am Pilotprojekt
arbeiten Kindergärtnerinnen, Zahnpflege und Güsel-Ranger miteinander
verzahnt zusammen. Die Finanzierung
erfolgt im Rahmen der Kampagne
«Sauberes Dietikon – wir packen's an!»
durch die Gesundheitsabteilung der
Stadt Dietikon. Das Projekt läuft bis
zum Ende des Schuljahres 2007/08 und
wird dann evaluiert.
«Znüni – gesund und abfallarm»
Dietiker Pilotprojekt gestartet
Das Projekt «gesunder und abfallarmer
Znüni» ist ein neuer Baustein in der
Gesundheits- und Abfallprävention der
Kontakt und weitere Informationen:
Stadt Dietikon, Margot Fischer, Leiterin der
Gesundheitsabteilung, Tel. 044 744 36 47,
E-Mail: margot.fi[email protected].
Projekt Spielgruppenplus
Mit ihrem Projekt Spielgruppenplus bewirbt sich die Bildungsdirektion Kanton Zürich für den Schweizer Integrationspreis der Eidgenössischen Ausländerkommission (EKA). Bei Spielgruppenplus handelt es sich um ein gemeinsames Pilotprojekt des Volksschulamtes und des Amtes für Jugend
und Berufsberatung, das mit einem innovativen und integrativen Ansatz
Kleinkinder mit Migrations- und/oder
bildungsfernem Hintergrund beim Erwerb der deutschen Sprache fördert.
Es wird seit August 2006 in den vier
Gemeinden Schlieren, Affoltern, Oberglatt und Opfikon während zweier Jahre erprobt. Bei positiven Ergebnissen
soll ein Konzept zur Frühförderung in
Spielgruppen erarbeitet und interessierten Gemeinden zur Verfügung
gestellt werden.
Private Kindergärten
Ohne Bewilligung keine Kinder
Auf Beginn des Schuljahres 2008/09
wird die Kindergartenstufe für Kinder
ab vier Jahren obligatorisch (§ 4 des
Zürcher Volksschulgesetzes vom 7.
Februar 2005).
Im Zusammenhang mit § 68 des
VSG werden private Kindergärten im
Kanton Zürich bewilligungspflichtig.
Private Kindergärten, Horte, Spielgruppen, Krippen und andere Einrichtungen, die vier- und fünfjährige Kinder
betreuen, sind verpflichtet, bis Ende
Februar 2008 ein Gesuch für ihre Bewilligung einzureichen. Für die Bewilligung gelten die gleichen Regelungen
wie für die Privatschulen im Kanton
Zürich.
Informationen zum Bewilligungsverfahren
erhalten Sie im Internet: www.vsa.ch >
Schulen im Kanton Zürich > Privatschulen >
Downloads > Merkblatt Bewilligungsverfahren; Tel. 043 259 53 35,
[email protected].
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
31
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Lehrpersonenkonferenz der Volksschule
Ausserordentliche
Kapitelpräsidentenkonferenz
An der ausserordentlichen Kapitelpräsidentenkonferenz vom 18. September
2007 sind als Hauptgeschäft die notwendigen Änderungsanträge zur Synodalverordnung im Zusammenhang mit
der Integration der Kindergartenstufe
in die Volksschule diskutiert und entsprechend beschlossen worden. Der
Vorstand der Lehrpersonenkonferenz
wird um ein Mitglied erhöht, die Kapitelvorstände bleiben in ihrer zahlenmässigen Zusammensetzung unverändert. Weitere Änderungen erfährt die
Synodalverordnung mit der Abschaffung der Bezirksschulpflege, da keine
Lehrervertreter in die Bezirksschulpflege mehr gewählt werden müssen.
In einem zweiten Teil der ausserordentlichen Kapitelpräsidentenkonferenz stellt der Vorstand der LKV die
ersten Gedanken zu einer Neuorganisation der öffentlich-rechtlichen Lehrermitsprache vor. Die Kapitelpräsidenten unterstützen den eingeleiteten
Prozess.
Das vollständige Protokoll ist auf der Homepage www.lkvzh.ch zu finden.
Jürg Maag, Aktuar LKV
Hundeangst
Hände runter, stehen bleiben
Hunde haben bloss eines im Sinn –
beissen, oder etwa doch nicht?
Erika Maibach muss es wissen;
denn sie ist Hundetrainerin. Und sie
weiss einen einfachen Rat, um nicht Opfer einer Hundeattacke zu werden. Hände runter, nicht schreien, nicht weglaufen, und den Hund nicht anstarren.
Rund 500 000 Hunde leben in der
Schweiz. 18 Prozent der Hundebisse
passieren bei Kindern unter zehn Jahren. Was liegt also näher, als Kinder im
Umgang mit Hunden zu schulen?
Erika Maibach gibt in Schulen,
Kindergärten und Elternvereinen Kurse dazu. Erreichbar ist sie unter [email protected] oder unter Tel.
079 623 68 49.
32 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Wie belastet sind Schulleitende wirklich?
Um herauszufinden, wie beansprucht Schulleiterinnen und -leiter sind, führt das Zentrum für Organisations- und Arbeitswissenschaften eine Befragungsstudie durch.
Wiederholt wurden vonseiten der Schulleitungen Bedenken geäussert, die Schulleitungen würden über zu wenig Ressourcen verfügen. Die Bildungsdirektion nimmt
diese Bedenken ernst und hat deshalb entschieden, im Rahmen einer Studie zu überprüfen, ob die Aufgaben und Ressourcen in den geleiteten Schulen angemessen verteilt sind. Das grundsätzliche Ziel dabei ist nicht die Überprüfung der Kompetenzverteilung, wie sie im Gesetz festgeschrieben ist; es geht vielmehr darum, eine allfällige
Feinjustierung der neuen gesetzlichen Bestimmungen vorzunehmen. Durchgeführt
wird diese Studie vom Zentrum für Organisations- und Arbeitswissenschaften (ZOA)
unter der Leitung von Prof. Wehner, ETH Zürich.
Ziel der Studie ist eine Analyse der Schulleitungstätigkeiten vor dem Hintergrund
des neuen Volksschulgesetzes unter besonderer Berücksichtigung von
Belastungen/Beanspruchungen / Ressourcen sowie Stärken / Konfliktpotenzialen /
(Nicht-)Übereinstimmung von Aufgaben und Pensum / Aufgabenverteilung/Delegation (Schulpflege, Schulverwaltungen, Schulleitung, Lehrpersonen) / Situation in der
Schule (Führung, Organisationsmodell, Verwaltung, Zusammenarbeit). Aufgrund der
Analyse werden Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Untersucht werden Schulen, die bereits nach den Rahmenbedingungen des neuen Volksschulgesetzes geführt werden. Als Erstes wird eine qualitative Vorstudie in elf
Schulen gemacht. Hier werden Interviews mit den Schulleitungen sowie Workshops
mit Vertretungen aus Schulleitung, Schulpflege, Schulverwaltung und von Lehrpersonen durchgeführt. Darauf folgt eine repräsentative, quantitative Befragung. Die Ergebnisse der Studie werden per Mai 2008 erwartet.
(vsa)
Snow for free
Kinder – ab auf die Piste!
«Alle Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, an schulfreien Nachmittagen
die Hänge runterzusausen.» Das ist die
Vision des ehemaligen Skiweltmeisters
und Olympiasiegers sowie TV-Moderators Bernhard Russi.
Mit «snow for free» können Kinder
von 10 bis 13 Jahren an einem Mittwochnachmittag im Januar dieses Er-
lebnis kostenlos geniessen. Da kommt
garantiert keine Langeweile auf.
www.snowforfree.ch
PISA
Skifahren
Neue Website
Im Rahmen der Vereinheitlichung des
Erscheinungsbildes der Internetseiten
des Bundes und aufgrund der stets
wachsenden Datenansammlung des
Programmes PISA erscheint die Homepage jetzt in einer neuen Form. Neu
finden Sie unter «Wichtige Resultate»
eine für das Internet aufbereitete Darstellung der Resultate von PISA 2003.
Adresse:
www.pisa.admin.ch
Schneesporttag
Die Bergbahnen Adelboden offerieren
aus einem speziellen Fonds im Winter
2007/08 für die Schulen (1. bis 9. Schuljahr)
aus
dem
Kanton
Zürich
einen Schneesporttag. Dieses Angebot
gilt, solange der Vorrat reicht.
www.adelboden-baag.ch
oder [email protected],
Tel. 033 673 90 92
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
«Wir haben Sicherheit im Umgang
mit dem Englischen gewonnen»
Im Rahmen eines Pilotprojekts führen
13 Zürcher Kantonsschulen ihre Schülerinnen und Schüler zur zweisprachigen Matura. Ein Besuch an der Kantonsschule Zürich-Enge, wo seit dem
Schuljahr 2001/02 im Profil «Wirtschaft
und Recht» in ausgewählten Fächern
Englisch die Unterrichtssprache ist.
Text: Charlotte Spindler
Fotos: Mirjam Bayerdörfer
Morgens 8 Uhr. Auf dem Stundenplan
der Klasse W4i steht «Wirtschaft &
Recht». Susanne Kenel teilt Arbeitsblätter aus. Auf den Bänken liegen Hefte und dicke Lehrbücher – der Typografie und der Titelgestaltung nach nicht
aus einem Schweizer Lehrmittelverlag.
Die Materie ist anspruchsvoll. Es geht
um Diamanthandel, Kartelle und Monopole, um die Aufteilung der Märkte
zwischen Russland und Südafrika: ein
echtes Million-Dollar-Game. «Wirtschaft & Recht» ist an der Kantonsschule Enge ein Immersionsfach. Das
heisst: Unterrichtssprache ist Englisch,
und das gilt auch für Schulmaterial,
Hausaufgaben und Prüfungen. Die
Schülerinnen und Schüler der Maturaklasse bedienen sich der Fremdsprache
souverän. Die Sätze kommen fliessend
und ohne Stocken daher. Dass die Jugendlichen mit ihren Banknachbarinnen oder –nachbarn nicht in englischer
Sprache tuscheln, erstaunt schon fast
ein bisschen.
Seit drei Wochen Sinus und Cosinus
in Englisch
Auch die um ein Jahr jüngeren Schülerinnen und Schüler der W3i sitzen an
diesem sonnigen Septembermorgen
über ihren Arbeitsblättern. Trigonometrie in englischer Sprache, für unkundige Ohren etwas gewöhnungsbe34 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
dürftig. Mathematiklehrererin Beeke
Rusch erklärt, fragt nach, lässt Winkelfunktionen bestimmen und Kurven
zeichnen. Auch hier ist die Beteiligung
der Schülerinnen und Schüler rege. Die
Klasse hat erst seit drei Wochen Mathematik im Immersionsunterricht; umso
mehr erstaunt die Selbstsicherheit, mit
der Zahlen und Formeln vorgetragen
werden. Beeke Rusch hat vorgängig die
wichtigsten Begriffe in deutscher und
englischer Sprache erläutert. Während
des Unterrichts spricht sie konsequent
englisch – mit einem unverkennbar britischen Akzent. Erst als es zur Pause
läutet und die Jugendlichen ihre Schulsachen zusammenpacken, bedient sie
sich des Schweizerdeutschen. «Es handelt sich um organisatorische Fragen,
die ich als Klassenlehrerin rasch besprechen muss, das geht doch noch
besser in Mundart.»
Steigende Nachfrage nach
bilingualer Maturität
Immersionsunterricht wird an der Kantonssschule Enge, einem Kurzzeitgymnasium mit verschiedenen Profilen, seit
dem Schuljahr 2001/02 geführt: In jedem Jahrgang des Wirtschaftsgymnasiums ist es eine Klasse. Das entspricht
den Vorgaben des Pilotversuchs. Neben
der Kantonsschule Enge waren es neun
weitere Gymnasien im Kanton Zürich,
die den zweisprachigen Unterricht in
einer bestimmten Anzahl von Fächern
in ihr Angebot aufgenommen haben
und auf die bilinguale Maturität
(Deutsch/Englisch) vorbereiten. Letztes
Jahr sind drei Kantonsschulen (Büelrain Winterthur, Hohe Promenade Zürich, Limmattal) neu hinzugekommen.
Der Pilotversuch mit Immersion wird
bis zum Frühlingssemester 2009 dauern, eine erste Evaluation der Bildungsdirektion liegt bereits vor. Die Bilanz ist
äusserst positiv (siehe Kasten). Für
Prorektor Christoph Wittmer ist klar:
«Wir möchten auch nach dem Pilotversuch eine zweisprachige Matura anbieten, und wir könnten uns gut vorstellen,
in Zukunft auch eine zweite Immersionsklasse zu führen.» Die Nachfrage ist
steigend. In den meisten Klassen gibt es
einige Schülerinnen und Schüler, die zu
Hause englisch sprechen oder deren
Immersion an der
Kantonsschule Enge
An der Kantonsschule Enge wird der zweisprachige Maturitätsgang seit dem
Schuljahr 2002/03 im Profil «Wirtschaft und
Recht» angeboten. Immersionsfächer sind Wirtschaft & Recht (4. bis
8. Semester), Geschichte (7. bis 8. Semester), Chemie oder Physik (5. bis 8. Semester), Biologie oder Geografie (5.
bis 8. Semester), Mathematik (5. bis 8. Semester) sowie teilweise Sport (3. bis
8. Semester). Insgesamt sind es 1000 Unterrichtsstunden, die in englischer
Sprache erteilt werden.
Für die Immersionsklassen bestehen
besondere Aufnahmebedingungen. Neben
der Aufnahmeprüfung spielt der Notendurchschnitt in den Sprachfächern im ersten Semesterzeugnis des letzten Schuljahres vor dem Eintritt an die Kantonsschule eine Rolle. Der Übertritt von der
Immersionsklasse in eine deutschsprachige Klasse ist möglich, Umsteigen in
eine Immersionsklasse auf Gesuch hin auch.
Und: Die Immersionsklasse kann nicht
repetiert werden. In diesem Fall ist ein Wechsel in eine Klasse ohne Immersion notwendig.
Die Immersionsklassen an der Kantonsschule Enge werden zur Hälfte von jungen
Frauen besucht, in den anderen Klassen
des gleichen Profils halten die Jungen
die Zweidrittelmehrheit. Die Absolventinnen
und Absolventen der Immersionsklassen
haben die Wahl, ihre Maturitätsarbeiten in
englischer oder deutscher Sprache zu
verfassen.
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Familien aus dem Ausland zugezogen
sind. Beruflich mobile Eltern legen Wert
darauf, dass ihre Kinder zweisprachig
unterrichtet werden. Für eine Mittelschule also ein Pluspunkt. Gleichzeitig,
so Christoph Wittmer, könne die Kantonsschule Enge nicht sehr viel mehr
Jugendliche aufnehmen. Der Platz ist
knapp, die Zimmer sind dicht belegt.
Zudem: Mehr Immersionsunterricht
bedingt auch genügend ausgebildetes
Lehrpersonal.
«Englisch muss man einfach können!»
Nach der Pause treffen sich Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen zu einem kurzen Austausch: Weshalb haben
sie sich für die Immersionsklasse entschieden? Was gefällt ihnen, was müsste verbessert werden? Und was für
Perspektiven eröffnen sich durch die
neue Unterrichtsform? Alle vier Jugendlichen in der Runde finden, mit einer bilingualen Matura werde man sowohl an der Universität wie auch beim
Einstieg ins Berufsleben nur Vorteile
haben. Viele Studienrichtungen, namentlich an der ETH und an der HSG,
erforderten heute gute Englischkenntnisse; wer diese schon aus dem Gymnasium mitbringe, dem falle später vieles
leichter: «Englisch muss man einfach
können!»
Austauschprogramm mit San Francisco
Laurent gibt zu, er habe sich vor allem
am Anfang etwas mehr ins Zeug legen
müssen. Aber es gefällt ihm; die Wahl
der schulisch anspruchsvolleren Klasse
hat er nicht bereut. «Wir werden gefördert und gefordert», sagt er ernsthaft.
Jetzt freut er sich auf den bevorstehenden dreiwöchigen Aufenthalt in einer
Gastfamilie in San Francisco. Das Austauschprogramm gehört als fester Bestandteil zur Immersion an der Kantonsschule Enge – und ist natürlich
für alle Jugendlichen ausnehmend
Trigonometrie in Englisch: Für die Mathematiklehrerin Beeke Rusch und ihre Schüler dank des
Immersionsunterrichts eine Selbstverständlichkeit.
Hohe Akzeptanz bei
Schülern und Lehrpersonen
Die am Pilotprojekt beteiligten 13 Kantonsschulen (das bilinguale Liceo Artistico in
Zürich gehört hier nicht dazu) haben unterschiedliche Ausbildungskonzepte und
eine breite Palette von Immersionsfächern.
In jedem Maturitätsprofil gibt es einen zweisprachigen Ausbildungsgang. Im Schlussbericht Evaluation «Zweisprachiger Ausbildungsgang an Mittelschulen» von Juni
2005 wird festgehalten, die Akzeptanz
des Pilotversuchs sei bei sämtlichen Beteiligten sehr hoch. Schülerinnen und Schüler,
die sich für die Immersionsklasse interessierten, wiesen ein starkes Interesse für
die englische Sprache und eine spezielle
Affinität zu Sprachen auf, dazu kam
eine überdurchschnittlich hohe Lern- und
Leistungsbereitschaft. Zum Teil sei das
auch durch externe Faktoren und durch
die Selektion bedingt.
Auch seitens der Lehrkräfte war das
Interesse am Pilotversuch gross, die
Rekrutierung entsprechend unproblematisch. Der Weiterbildungskurs des Mittelschul- und Berufsschulamtes habe sich als
gut organisiert erwiesen. Erwähnt werden
im Bericht der höhere Aufwand und die
Kosten, die der Pilotversuch mit sich
brachte. Und von einzelnen Schulleitungen
und lokalen Immersionsverantwortlichen
wurde mehr Steuerung der Weiterentwicklung durch den Kanton erwartet.
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
35
3
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
attraktiv. Anna und Daniel, seit August
in der Maturaklasse, nicken; sie waren
im vergangenen Herbst dort und kamen
voller neuer Eindrücke nach Hause: «Es
war toll!» Mit ihren Mitschülerinnen
und Mitschülern aus der Highschool in
San Francisco und mit den Gastfamilien
stehen sie immer noch in Kontakt, vor
allem natürlich per E-Mail und SMS.
Ein paar kritische Einwände gibt es
allerdings auch: Nicht alle Lehrpersonen, findet die Runde, fühlten sich in
der englischen Sprache gleich gut zu
Hause. Sprachliche Schwierigkeiten
könnten auf die Unterrichtsqualität
drücken. Maturand Daniel, der ein naturwissenschaftliches Studium ins Auge
fasst, fände es besser, Englisch als Unterrichtssprache früher einzusetzen.
«Dass Geschichte erst in der letzten
Klasse als Immersionsfach geführt
wird, kommt meiner Meinung nach zu
spät.» Seine Kollegin im gleichen Klassenzug empfand den Sprachwechsel in
den Immersionsfächern nach zwei Jahren als recht abrupt: «Zuerst lernt man
Fachbegriffe auf Deutsch und benützt
nur Unterrichtsmaterial in deutscher
Sprache, und dann wird plötzlich alles
umgestellt.» Thomas Stähli, Fachlehrer
für Englisch und Sport, der die Austauschwochen mit San Francisco koordiniert, erklärt: «Jede Kantonsschule
hat ihr eigenes Immersionskonzept; an
einigen Schulen beginnt der immersive
Unterricht in einzelnen Fächern im
ersten Jahr. Wir setzen dagegen auf einen behutsameren Einstieg, das heisst,
richtig los gehts bei uns erst ab der dritten Klasse.» In den beiden ersten
Schuljahren haben die Immersionsklassen an der Kantonsschule Enge
überdies mehr Englischunterricht als
die übrigen Klassen.
«Eine Horizonterweiterung»
Den Lehrkräften an den Schulen war es
freigestellt, ob sie sich am Pilotprojekt
36 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
beteiligen würden. Zu den Rahmenbedingungen gehören der Besuch des
vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt entwickelten methodisch-didaktischen Weiterbildungskurses sowie die
Bereitschaft, sich auch weiterhin in der
englischen Sprache fortzubilden (Mindestanforderung Proficiency). Mathematiklehrerin Beeke Rusch musste
nicht lange überlegen: «Für mich wars
eine Horizonterweiterung», sagt sie.
«Sicher hatten alle Lehrkräfte, die ihre
Fächer nun in zwei Sprachen unterrichten, recht viel zusätzlichen Aufwand zu leisten. Unterrichtsmaterial,
das den schweizerischen Lehrplänen
entspricht, war kaum vorhanden, das
mussten wir uns zum Teil selber er-
Die Sache mit der Sprache
Auch die Berufsschulen kennen den
Immersionsunterricht. Im Unterschied zu
den Kantonsschulen ist es jedoch
keine Voll-, sondern eine Teilimmersion:
Es werden nicht ganze Unterrichtseinheiten in einer Fremdsprache gegeben,
sondern nur Unterrichtsteile. Die Berufsfachschulen des Kantons Zürich bieten
bereits seit 1999 bilingualen Unterricht (bili)
an. Gemäss Vigeli Venzin, Sektorleiter
beim Mittelschul- und Berufsbildungsamt,
erteilen zurzeit rund 25 Lehrkräfte an
12 Berufsfachschulen zweisprachigen
Sachfachunterricht. Im bili-Unterricht wird
zusätzlich zum Fremdsprachenunterricht,
oder als Alternative dazu, eine in der
Volksschule und auf der Sekundarstufe I
erworbene Fremdsprache in einem
zweisprachig unterrichteten berufsspezifischen Sachfach erweitert und vertieft.
Zurzeit laufen beim Mittelschul- und
Berufsbildungsamt verschiedene Projekte
zur Umsetzung und Evaluation des
bili-Unterrichts und der zweisprachigen
Lehrabschlussprüfung an Berufsfachschulen.
arbeiten; die Arbeitsblätter und Prüfungen habe ich ins Englische übertragen.
Manche Kollegen haben Lehrmittel aus
dem Ausland mitgebracht.» Von den
Leistungen her seien die Immersionsklassen den Parallelklassen ganz generell und nicht bloss in der englischen
Sprache überlegen, stellt Beeke Rusch
fest. Das zeige sich auch bei den Maturaabschlüssen. Englischlehrer Thomas Stähli und Prorektor Christoph
Wittmer bestätigten dies. Das Niveau in
den Immersionsklassen insgesamt ist
überdurchschnittlich hoch, und das soll
auch so bleiben: «Mit der bilingualen
Maturität wollen wir Schüler ansprechen, die besonders engagiert und
leistungsbereit sind.»
Das Buch zum
bili-Unterricht
Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt
hat für die bilingual unterrichtenden Lehrkräfte nun eine bili-Didaktik herausgegeben.
Darin werden Fragen angesprochen wie zum
Beispiel: Was sind die Anforderungen an
Lernende und Lehrpersonen? Was ist
der Unterschied zwischen zweisprachigem
Sachunterricht und Sprachunterricht?
Oder auch: Was ist Best Practice für dieses
oder jenes Problem? Die bili-Grunddidaktik
kann in den verschiedenen Fächern und
Sprachkombinationen der Berufsfachschulen angewendet werden. Sie eignet sich
laut Vigeli Venzin auch für den Immersionsunterricht an Mittelschulen. Mustermaterial,
Erkenntnisse aus der Praxis und exemplarische Unterrichtssequenzen ergänzen und
konkretisieren das theoretische Fundament.
Information: Two for One. Die Sache
mit der Sprache. Didaktik des zweisprachigen Sachunterrichts, Hep-Verlag,
Materialien und Folienvorlagen
unter www.hep.info.hepcode: 276
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
«Bei uns lernen die Schüler, die Hintergründe
zu verstehen»
Gymivorbereitungskurse von Privatanbietern boomen. Jetzt scheint der Markt
gar Blüten zu treiben. So bietet der im
ganzen Kanton Zürich tätige Lern-Treff
zu einem Aufpreis von zehn Prozent eine Erfolgsversicherung für Schüler mit
Note ab 4.75 an. Das Schulblatt wollte
vom Leiter Reto Muggli Näheres dazu erfahren.
Text: Stephan Pfäffli Bild: zvg
Herr Muggli, weshalb braucht es eine
Erfolgsgarantie?
«Erfolgsgarantie» ist das falsche Wort.
Dieses Wort verwenden wir nirgends. Es
geht um eine «Erfolgsversicherung».Wie
eine klassische Versicherung funktioniert sie mit einer Prämie und unserer
finanziellen Leistungsgarantie. Wir garantieren im Falle eines Scheiterns an
der Prüfung eine Rückerstattung der 10
Prozent plus 15 bis 30 Prozent des Kursgeldes – je nachVornote. Mit der Erfolgsversicherung will der Lern-Treff Mitver-
antwortung tragen und sich im Falle eines Misserfolges nicht mit tröstenden
Worten begnügen.
Sie statten im für Sie schlechtesten Fall
– ein sehr guter Schüler besteht die Prüfung nicht – den Aufpreis zurück und 30
Prozent der Kurskosten. Da gehen Sie
aber kaum ein Risiko ein?
Unser Risiko ist hier doch 30 Prozent des
Kursgeldes, ein dreimal höheres Risiko
als dasjenige der Eltern, das ja nur 10
Prozent beträgt. Aber Sie haben recht:
Angesichts unserer in den letzten Jahren stetig gestiegenen Erfolgsquoten –
bei den Sekundarschülern dieses Jahr
lag sie bei 95 Prozent – erwarten wir insgesamt einen Gewinn.
Sie machen ein Geschäft mit den Eltern
– erhöhen Sie mit Ihrem Angebot aber
nicht zusätzlich noch den Druck auf die
Kinder?
Unser Angebot ist nur eine Option. Die
Eltern müssen dieses «Spiel» nicht mitmachen. Selbst wenn sie sich dafür entscheiden, sehe ich keine Erhöhung des
Drucks auf das Kind, eher das Gegenteil:
Bei einem Misserfolg kann sich ein Kind,
welches das Gewissen plagt, ein Stück
weit damit trösten, dass die Eltern wenigstens nicht das ganze Kursgeld zahlen müssen.
Viele Lehrpersonen stehen den Vorbereitungskursen skeptisch gegenüber: Sie
sagen, so Kurse würden die Chancengleichheit untergraben, weil sich eh nur
Kinder reicher Eltern solche Angebote
leisten könnten.
Dieses Argument verstehe ich gut. In begründeten Fällen sind wir immer flexibel, zum Beispiel ist eine Ratenzahlung
ohne Aufpreis bei uns eine Selbstverständlichkeit. Aber zugegeben, ganz billig wird es auch dann nicht.
Was heisst billig, Sie meinen teuer!
Eine Gymiprüfungsvorbereitung ist eine Luxusdienstleistung, die etwas kosten darf. Denn sie ist nur für einen Teil
der Schüler nötig, und sie ist ausserdem
sehr zeitaufwendig, gerade bei uns, wo
Schüler aus verschiedenen Schulen zusammenkommen mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen.
Auch öffentliche Schulen bieten Kurse für
die Gymiprüfung an, was bieten Sie als
«Dieses Angebot halte ich für unredlich»
Was meinen Vertreter der öffentlichen
Schulen zu den Gymivorbereitungskursen? Felix Angst, Präsident der Schulleiterkonferenz Mittelschulen, und Peter
Gerber, Präsident der Schulleiterinnen
und Schulleiter, finden diese Angebote
nicht notwendig.
Wie stellen Sie sich allgemein zu den
Gymivorbereitungskursen? Nützen sie
oder schaden sie eher?
Peter Gerber: Private Vorbereitungskurse sollten eigentlich nicht notwendig
38 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
sein. Der Unterricht in der Volksschule
müsste genügen. Wirklich für das Gymnasium geeignete Jugendliche sollten
ohne «aufgepumpt» zu werden die Prüfung schaffen.
Weshalb gibt es dann einen Markt für Privatanbieter?
Felix Angst: Die Erfahrungen der letzten
Jahre zeigen, dass Intensität und Qualität der Prüfungsvorbereitung in den einzelnen Schulgemeinden und Schulhäusern unterschiedlich sind.Das schafft einen Markt für private Anbieter.
Wo sehen Sie als Vertreter der Mittelschulen Probleme?
Felix Angst: Die teurenVorbereitungskurse können sich nur Familien mit einem
soliden Einkommen leisten. Das beeinträchtigt die Chancengleichheit. Kinder
aus wohlhabenden und/oder gebildeten
Kreisen haben grössere Chancen,dieAnforderungen für den Übertritt zu erfüllen.
Auf dieAufnahmeprüfung kann man sich
mit einem gewissen «Drill» vorbereiten.
In der Probezeit und den nachfolgenden
Semestern muss sich dann aber zeigen,
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
ob die Jugendlichen den Anforderungen
der Mittelschule auf die Dauer gewachsen sind. Es kommt immer wieder vor,
dass Schülerinnen und Schüler dank intensiverVorbereitung die Aufnahmeprüfung bestehen, dann aber im Verlauf der
weiteren Schulzeit die Promotionsbedingungen nicht mehr erfüllen und die Mittelschule wieder verlassen müssen.
Kooperiert Ihre Schule mit privaten Anbietern von Vorbereitungskursen respektive Nachhilfekursen?
Peter Gerber: Nein.
Reif für die Insel! Die beiden Glücklichen
haben die Gymi-Prüfung dank Vorbereitungskurs
bestanden. Aber sind sie auch später
den Anforderungen am Gymi gewachsen?
Gleichung stimmt? Deshalb verstehen
nur sehr wenige Schüler eine einfache
Gleichung wie x(x+7)=0. Mit der erwähnten Grundfrage lässt sie sich im Nu
lösen*.
Ohne Vorbereitungskurse schaffen es
viele Kinder nicht ans Gymi. Päppeln Sie
einfach schwache Schüler auf?
Wir bewegen uns bei der Gymivorbereitung und bei der Nachhilfe in den eigentlich undankbaren Randgebieten der
Schule: Nur ein Teil der Schüler braucht
sie, aber sie sind sehr individuell zu unterrichten und daher sehr zeitaufwendig.Wir sind keine Konkurrenz zur Schule, sondern ergänzen sie.
* Lösung: {0;-7}
privater Anbieter, was die öffentliche
Schule nicht bietet?
Das Angebot der öffentlichen Schulen
bei der Gymivorbereitung ist sehr unterschiedlich in den verschiedenen Schulgemeinden. Einige machen es wie wir
sehr professionell, andere aber hängen
lediglich nach den Sportferien an ein
paar Nachmittagen eine Stunde an,mehr
nur um sagen zu können: «Das machen
wir auch.»
Was ist denn speziell an Ihren Kursen?
Wir lehren keine Zaubertricks. Wir behandeln beziehungsweise repetieren
den ganz normalen Schulstoff. Der Unterschied ist der, dass in der Volksschule meistens einThema allein intensiv geübt wird, sodass die meisten Schüler Rezepte auswendig lernen und die Aufgaben so lösen können, oft ohne die
Hintergründe zu verstehen. Ein gutes
Beispiel ist das wichtige Thema Gleichungen in der Mathematik. Hier wenden zwar viele Schüler die gelernten Mechanismen recht gut an, nicht aber die
einfache Grundfrage jeder Gleichung:
Was muss man für x einsetzen, damit die
Felix Angst: Die Kantonsschule Zürcher
Unterland kooperiert nicht mit privaten
Nachhilfeinstituten. Das wäre in unserer Funktion als Organisator von Aufnahmeprüfungen auch nicht statthaft.
Im Rahmen der geltenden kantonalen
Schulraumverordnung stellen wir aber
unsere Räumlichkeiten in der schulfreien Zeit der Öffentlichkeit zurVerfügung.
So hat auch ein Kursanbieter Räume der
KZU am Samstagvormittag für die
Durchführung vonVorbereitungskursen
gemietet.
So funktionierts
Besucht ein Schüler zum Beispiel zehnmal
am Mittwochnachmittag die Gymi-Vorbereitung von 14 bis 17.15 Uhr, kostet das
1550.00 Franken. Wählen die
Eltern die Option der Erfolgsversicherung,
legen sie zusätzlich 155 Franken drauf.
Besteht ihr Kind mit der Schulnote 5 die
Prüfung ans Gymi aber nicht, erhalten
sie die 10 Prozent der Option (155.00) plus
15 Prozent des Kursgeldes (232.50) zurück, insgesamt 387.50 Franken. Kommt
ein Schüler mit einer glatten 6 in den
Kurs, besteht aber die Gymiprüfung trotzdem nicht, erhält er zur Option 30 Prozent des Kursgeldes zurück, also insgesamt 620 Franken.
Was sagen Sie zum Angebot der «Erfolgsversicherung»?
Peter Gerber: Für mich schiesst der Vorschlag weit über das Ziel hinaus. Erfolgsgarantie in diesem Sinne ist absoluter
Blödsinn.Wo bleibt dasWohl des Kindes?
Das Gymnasium ist überhaupt nicht die
einzige Möglichkeit, das spätere Leben
glücklich und erfolgreich zu meistern.
Felix Angst: Das Angebot liegt weder im
Sinne der Kinder noch unseres Schulsystems. Es suggeriert eine Käuflichkeit
des Erfolgs, die ich für unredlich halte.
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
39
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Sich mit Sketchen der Bildungspolitik nähern
Jedes Jahr führt die Kantonsschule
Freudenberg im Spätsommer eine
Staatsbürgerliche Projektwoche durch;
diesmal zumThema «Bildung/Bildungspolitik». Die Pressegruppe am Gymi war
fürs Schulblatt dabei.
Text und Bild: Daniela Bär und Sarah Henauer,
Klasse 6c
Die Vorbereitungen zur Staatsbürgerlichen Projektwoche (Stabü) begannen
bereits im Frühjahr, als alle betroffenen
Klassen aus einer Vielzahl von Themen
den Begriff «Bildung/Bildungspolitik»
auswählten und jede Klasse zwei Delegierte bestimmte. Diese trafen sich im
Vorfeld mehrmals mit dem Historikerteam, um Inhalte, Arbeitsweise und die
Form des «Endproduktes» zu bestimmen, wobei die Diskussionen manchmal
durchaus auch laut wurden. Schliesslich
war klar: Innerhalb von drei Themenbereichen (1. Gefahren, Probleme und
Schwierigkeiten an Volks- und Mittelschule; 2. Stärken, Chancen und Perspektiven an Volks- und Mittelschule;
3. «Rohstoff Bildung» an Schweizer
Hochschulen und in der Forschung) formulierten die Schülerinnen und Schüler
zunächst Unterthemen und versuchten,
die eigenen Fragestellungen mit Literaturrecherchen und Feldarbeit (Interviewpartner) zu beantworten. Die Bandbreite der gewählten Unterthemen
reichte vom Streitpunkt Fremdsprachenunterricht in der Primarschule über
Schwierigkeiten in Sek-B- und -C-Klassen,Bildungschancen für behinderte Jugendliche oder der Frage des Leistungsund Zeitdrucks an Gymnasien bis hin zu
den positiven und negativen Folgen der
Bologna-Reform.
Einen fulminanten Start legten Professor Jürgen Oelkers und Nationalrätin
Kathy Riklin hin mit packenden Referaten über Bildungspolitik, die mitten ins
Thema katapultierten. Das selbstständi40 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
ge Arbeiten stellte sich dann aber zunächst als Herausforderung heraus: Einige Gruppen bekundeten Mühe mit den
Freiheiten im Umgang mit Fragestellung
und Zeiteinteilung.
Eine willkommeneAbwechslung für
alle war daher die Podiumsdiskussion
mit Regine Aeppli (Bildungsdirektorin,
SP), Oskar Bachmann (ehemaliger
Kantonsrat SVP), Hanspeter Portmann
(Kantonsrat FDP), Miriam Kull (Autorin
Bildungsbericht 2006), Markus Späth
(Kantonsrat SP), Esther Guyer (Kantonsrätin Grüne) und Cla Famos (Geschäftsführer CH-Studienstiftung) am
Dienstagnachmittag.
Diskutiert wurden die Stärken und
Schwächen unseres Bildungssystems,
zum Beispiel die Frage nach Förderung
der Lernmotivation, die schweizerische
Erfolgsgeschichte des dualen Bildungswegs oder die Primarschule als wichtigstes verbindendes Element unserer Gesellschaft. Regine Aeppli warf unter anderem die Idee eines Praktikums für
Gymnasiasten auf, zitierte Ludwig Haslers «Erotik des Grübelns» und betonte
die gute Verfassung unseres Schulsystems. Die Diskussion wurde von den Jugendlichen übereinstimmend als spannend bezeichnet, obwohl sich einige danach mehr Zeit für Fragen gewünscht
hätten, statt «einfach den Politikern bei
ihren Monologen zuzuhören».
In der zweiten Wochenhälfte teilten
sich die Kleingruppen: Während eine
Hälfte inThesengruppen die Schlussdiskussion vorbereitete,setzte die andere ihr
erarbeitetes Wissen in Sketchgruppen in
ein Drehbuch um. Nicht zuletzt dank der
Unterstützung durch einen Theaterpädagogen wurden die Sketch-Aufführungen am letzten Tag ein voller Erfolg: Präsentiert wurden verschiedene Szenen
aus der Bildungspolitik, kommentiert
und kritisiert wurden sie von Marc
Kummer, Chef des Mittelschul- und
Die staatsbürgerliche Projektwoche hat an der
Kantonsschule Freudenberg eine lange Tradition:
Dieses Jahr beschäftigen sich die Maturandinnen
und Maturanden mit dem Thema Bildungspolitik.
Berufsbildungsamtes, und Ralph Müller,
Germanist und Theaterspezialist.
Die Woche ermöglichte uns Schülerinnen und Schülern einen vertieften
Einblick in die komplexe – und für viele
unerwartet spannende – Welt der
Bildung(spolitik).
Die Stabü 2007 war somit sowohl aus
Sicht der Klassen als auch des Leiters,
dem Historiker Philipp Schaufelberger,
ein positives Erlebnis. Als sehr angenehm wurden die klassenübergreifende
Gruppenarbeit und das Vertrauen, das
die Betreuer den Gruppen entgegenbrachten, empfunden. Einzelne Schüler
lernten sich erst jetzt,ein Jahr vor der gemeinsamen Matura, näher kennen und
einige Bekanntschaften gehen seit dieser Woche «über den gemeinsamen
Sportunterricht
hinaus».
Die
Woche diente damit nicht nur dem
eigentlichen, dem politisch-informativen Zweck, sondern durchaus auch dem
Verhältnis zwischen den Schülerinnen
und Schülern und lieferte wichtige
Erfahrungen im Bereich des selbstständigen Arbeitens.
Links: KS Freudenberg/Stabü:
www.kfr.ch/pr/pw1.html
Referat von Prof. Jürgen Oelkers:
www.paed.unizh.ch/ap/downloads/
oelkers/Vortraege/278_Freudenberg.pdf
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
«Jedes Gymnasium hat und vertritt Standards»
Bildungsstandards ja, aber lieber selbst
erarbeitete als aufgezwungene – so lautete der einhellige Tenor am diesjährigen Herbst-Forum der Kantonsschule
Zürcher Oberland (KZO) zum Thema
Bildungsstandards.
(jo) «Es macht die Qualität der Gymnasien aus, dass sie Anforderungen stellen
können», erklärte Bildungsrat Jürgen
Oelkers, der das Podiumsgespräch eröffnete. Die Diskussion um Bildungsstandards müsse die Mittelschullehrpersonen also nicht beunruhigen, denn:
«Jedes Gymnasium hat und vertritt
Standards.» Neu auf die Gymnasien zukommen würden hingegen gewisse Instrumente der Qualitätssicherung, explizite Kriterien der Leistungsbewertung
sowie eine höhere Verbindlichkeit und
Transparenz. Eine entscheidende Frage
werde sein, ob die Schülerleistung
künftig mittels externer Tests evaluiert
werde. In Jürgen Oelkers Augen sind
solche Tests nur sinnvoll, wenn sie zur
Qualitätssteigerung beitragen und nicht
zum Lernziel selbst werden.
Dass es beim derzeitigen Projekt
«Hochschule und Studierfähigkeit –
Treffpunkte an der Schnittstelle» am
Rande auch um Standards geht, zeigten
Christoph Wittmer und Markus Späth,
Mitglieder der Projektleitung, auf. Zumindest gaben sie der Hoffnung Ausdruck, dank des in Gang geratenen Dialogs zwischen Mittel- und Hochschulen
könnte sich die Standarddiskussion an
den Gymnasien erübrigen.
Theo Tschopp, der an der Kantonsschule Olten in einer FranzösischPilotklasse das Europäische Sprachenportfolio (ESP) erprobt, erklärte anhand
der Kompetenzskalen, wie sie das ESP
definiert, wie Standards in der Praxis
aussehen können und welche Vorteile
sie bei umsichtiger Umsetzung mit sich
bringen.
In der von der neuen Bildungsrätin
Priska Brülhart moderierten Diskussion
wurde gegen das drohende Szenario eines öffentlichen Ratings der Schulen
Stellung bezogen sowie die Wichtigkeit
der überfachlichen Kompetenzen betont, für die jede Lehrperson selbst verantwortlich sei. Christoph Wittmer wies
auf die Gefahr hin, dass die Erwartungen an das Schnittstellenprojekt zu
hoch angesetzt werden könnten, nicht
alles Wünschbare sei auch machbar.
Trotzdem attestierte Jürgen Oelkers
dem Projekt gute Chancen, denn eines
steht für ihn fest: «Wenn man die Praktiker nicht einbezieht, gehts nicht.»
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+ +
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( -
#
) + - % , ) + Konstruktive Konfliktkultur:
Einführung von Mediation
an Schulen
Ein Angebot zur Gewaltprävention
043 305 50 60
[email protected]
Pädagogische Hochschule Zürich
Beratung und Schulentwicklung
Birchstrasse 95
CH – 8090 Zürich
www.phzh.ch > Dienstleistungen >Beratung und Schulentwicklung >
neue Angebote
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
41
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Mittelschule
Berufsbildung Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Beratung schützt vor Lehrabbruch
Nicht allen gefällts in der Lehre so gut wie diesen BMS-Absolventen im Labor; eine stattliche Zahl von
Lehrlingen bricht die Berufsausbildung ab.
Letztes Jahr wurden im Kanton Zürich
gut 7,5 Prozent aller Lehrverträge vorzeitig aufgelöst. Dieser Entscheid kann
für Jugendliche eine Befreiung sein –
oder ein Schritt Richtung Hilfsjob und
Arbeitslosigkeit. Beratung und Unterstützung auf allen Stufen ist ein taugliches Mittel, um einen solchen Abstieg
zu verhindern.
Text: Andreas Minder Foto: Andreas Urscheler
Lehrabbruch ist ein heikles Thema. Das
gilt für die betroffenen Betriebe und
Lehrlinge, es gilt aber auch für die Statistik. Schon die Definition des Begriffs
ist schwierig. Wenn ein Jugendlicher
seine Lehre schmeisst und nur noch
jobbt oder stempelt, mag der Fall klar
sein. Was aber, wenn jemand seine
Lehre in einem anderen Betrieb fortsetzt. Ist das ein Abbruch? Und wenn
es erst nach einem Jahr weitergeht?
Was ist, wenn der angehende Polymechaniker in die Lehre zum Sanitärmonteur wechselt? Zu den definitorischen
Problemen
kommen
Datenlücken.
Wenn jemand im Kanton Zürich abbricht, wird das registriert. Dass er mit
42 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
seiner Lehre im Kanton Aargau weiter
macht, aber nicht.
Aus diesen Gründen vermeiden
Bildungsstatistiker den Begriff Lehrabbruch und halten sich an die Lehrvertragsauflösungen. Dazu gibt es Zahlen.
Letztes Jahr wurden im Kanton Zürich
2490 Lehrverträge aufgelöst. Gemessen
an den rund 33 000 bestehenden Verträgen, sind das gut 7,5 Prozent. Ein relativ
bescheidener Wert. Man muss bis 1998
zurückgehen, um eine tiefere Quote zu
finden (7,1). Zwischendurch ist sie bis
auf 9,7 Prozent gestiegen (2001). Gemäss Pius Bischofberger von der Bildungsstatistik des Kantons Zürich hängen die Schwankungen mit dem Lehrstellenmarkt zusammen. Stehen reichlich Stellen zur Auswahl, sinkt die Zahl
der Auflösungen, weil die Jugendlichen
bessere Chancen haben, den Wunschberuf zu ergreifen. Ist das Angebot hingegen klein, entscheidet man sich wohl
oder übel für die zweite oder dritte Wahl
und bricht dann auch häufiger ab. Diese
These wird durch eine andere Tatsache
bestätigt: «Je später ein Lehrvertrag
abgeschlossen wird, desto höher die
Auflösungsquote», sagt Bischofberger.
Die Jugendlichen beissen erst in letzter
Minute in den sauren Apfel eines wenig
geliebten Berufs. Die sauersten Äpfel
sind gemäss Auflösungsquote jene in
der Branche Körperpflege: Coiffeusen
und Kosmetikerinnen haben im Schnitt
der letzten Jahre eine Auflösungsquote
von über 14 Prozent. Hoch ist die Quote
auch in Gastgewerbe und Hauswirtschaft (13,8) und in den Verkaufsberufen (11,6). Am anderen Ende der Skala
liegen die technischen Berufe wie Bauzeichner, Chemielaboranten und Haustechnikplaner mit einer Quote von 4,7
Prozent. Ebenfalls tief liegen die Büround die Gesundheitsberufe mit je rund
5,8 Prozent.
Auflösung wegen schlechter Leistung
Als allgemeine Regel gilt: Je höher die
Anforderungen eines Berufs, desto
niedriger die Auflösungsquote. Das
lässt sich damit erklären, dass die anspruchsvollen auch die begehrten Berufe sind und dass die Lehrstellen von
Jugendlichen mit guten schulischen
und persönlichen Voraussetzungen besetzt werden. In den unbeliebten Betrieben mit den ungeliebten Lehrstellen landen jene, die schon in der Volksschule zu kämpfen hatten. Als Grund
Nummer 1 für die Lehrvertragsauflösung werden denn auch schlechte Leistungen in der Berufsschule genannt. In
diesem Punkt sind sich die Lernenden
und die Ausbildner einig. Das besagt eine gross angelegte Studie, die im Kanton Bern durchgeführt wurde1. Während die Ausbildner als zweitwichtigsten Grund schlechte Leistung im
Betrieb nennen, sind für die Lernenden
Konflikte mit dem Berufsbildner auf
Rang 2. Als Drittes wird – wieder von
beiden Seiten – das verlorene Interesse
am Beruf genannt.
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Letzteres zeigt, dass die Auflösung
des Lehrvertrags nicht immer etwas
Schlechtes ist. «Je nach Grund ist die
Auflösung ein Problem, eine Befreiung
oder eine sachlich notwendige Korrektur. Die Bewertung dürfte davon abhängen, was danach folgt», sagt Luzi
Schucan vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich
(MBA) dazu. Was folgt, weiss man allerdings im Kanton Zürich nicht genau.
Verlässliche Daten fehlen. Die erwähnte Berner Studie hat aber auch zu dieser Frage Erhellendes zutage gefördert
und Luzi Schucan ist der Meinung, dass
die Resultate weitgehend auf den Kanton Zürich übertragbar sind. Es wurde
festgestellt, dass 44 Prozent der Jugendlichen zur Zeit der Lehrvertragsauflösung bereits eine Anschlusslösung
haben. Knapp die Hälfte davon (20 Prozent) setzen ihre Lehre in einem
anderen Betrieb fort. 19 Prozent wechseln lediglich das Anforderungsniveau.
Ein häufiger Fall ist etwa der Wechsel
von der erweiterten kaufmännischen
Grundbildung in die einfachere Basisbildung. Die meisten Auf- oder Absteiger bleiben im selben Lehrbetrieb. Lediglich 5 Prozent der Jugendlichen beginnen eine andere Berufsausbildung
oder eine schulische Ausbildung.
Die Risikogruppe
Mehr Sorgen als diese «Umsteiger» bereiten die Jugendlichen, die nach dem
Abbruch der Lehre noch nicht wissen,
wie es weitergehen soll. «Sowohl aus
systemischer als auch aus individueller
Sicht gehören insbesondere Jugendliche
ohne Anschlusslösung zur Risikogruppe
der Jugendlichen mit Lehrvertragsauflösung», schreiben die Autorinnen der
Berner Studie. Häufig haben die Betroffenen nicht zum ersten Mal Probleme
mit dem Ausbildungssystem. Ein knappes Drittel von ihnen hat vor der Lehre
bereits einmal eine Phase ohne Ausbildung erlebt oder schon einmal eine Ausbildung abgebrochen. Ebenfalls ein
knappes Drittel hat die Lehre weder im
Wunschberuf noch im Wunschbetrieb
begonnen. Entsprechend unglücklich
sind die jungen Leute mit der Ausbil-
dung. Und nicht nur das: Die Berner
Forscherinnen stellten fest, dass sie
auch sonst nicht auf der Sonnenseite
stehen: Sie sind nicht zufrieden mit ihrem Leben, sie sind häufiger krank, verunfallen öfter, rauchen mehr und schlucken Schmerzmittel. Schaffen sie den
Wiedereinstieg nicht, ist die Gefahr
gross, dass sie arbeitslos werden oder
unqualifizierte Arbeit verrichten.
Was tut der Kanton Zürich, damit
das nicht passiert? «Wird ein Lehrvertrag aufgelöst, werden die Jugendlichen
auf Beratungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht», sagt Luzi Schucan. Davon gibt es einige: So beraten und unterstützen die Berufsbildungscontroller
(die früheren Berufsinspektoren) Jugendliche nach der Auflösung. In etwa
der Hälfte der Fälle kommen die Controller zum Einsatz und leisten dabei
über 4500 Beratungsstunden pro Jahr.
Daneben bieten auch einzelne Berufsschulen, Berufs- und Laufbahnberatungsstellen, Jugendberatungsstellen
und kirchliche und gewerkschaftliche
Anlaufstellen Unterstützung. Solche
Angebote bringen etwas. In der Berner
Studie wurde beobachtet, dass Jugendliche, die von Berufsbildnern, Lehraufsicht oder Berufsschullehrern beraten
werden, doppelt so grosse Wiedereinstiegschancen haben wie solche ohne
Unterstützung.
Case Management
In Zürich gibt es Bestrebungen, das Auffangnetz noch dichter zu knüpfen. «Geplant ist, die Begleitung nach Lehrvertragsauflösung lückenlos zu machen»,
weist Luzi Schucan auf ein neues Projekt des MBA hin. Das heisst, es würde
bei jeder Auflösung aktiv nachgefragt,
ob Unterstützung nötig und möglich ist –
aufseiten des Lehrlings und des Lehrbetriebs. Dieses Projekt steht im Zusammenhang mit der Einführung des sogenannten Case Management. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) versteht darunter ein
«strukturiertes Verfahren, um adäquate
Massnahmen für Jugendliche sicherzustellen, deren Einstieg in die Berufswelt
stark gefährdet ist». Der Bund unter-
stützt die Kantone beim Auf- oder Ausbau des Case Management finanziell,
vorausgesetzt sie entwickeln ein Gesamtkonzept. In Zürich ist ein Rohkonzept skizziert. Ein zentrales Element ist,
dass gehandelt wird, bevor etwas passiert. Gefährdete Jugendliche werden
bereits in der Volksschule identifiziert.
Ein Netzwerk von Fachpersonen unterstützt die Jugendlichen dann beim Auswählen, Finden und Vorbereiten einer
Lehrstelle oder einer Übergangslösung
und auch während der Ausbildungszeit.
Das ist nicht völlig neu. Mit dem Case
management werden die heutigen Bemühungen aber systematisiert und ausgebaut.
Etwas weniger weit geht die fachkundige individuelle Beratung (fiB) bei
der zweijährigen Attestausbildung. Dafür ist sie bereits realisiert. Seit letztem
Jahr erhalten alle, die eine Attestausbildung machen, eine Art individuelles
Coaching.
In einem weiteren Projekt will das
MBA zusammen mit den Berufsverbänden in einzelnen neuralgischen Berufen oder Berufsgruppen die Lage
analysieren und Massnahmen definieren, mit welchen Lehrvertragsauflösungen vermieden werden können.
Fazit: Es wird einiges getan, um
dem Problem Lehrabbruch zu begegnen, Weiteres ist in Planung, noch mehr
wäre denkbar. Beschränkender Faktor
ist das Geld: «In welchem Ausmass die
individuelle Begleitung von Risikogruppen ausgebaut wird, hängt davon
ab, was als machbar bewertet wird und
wie neue Massnahmen finanziert werden können», so Luzi Schucan.
1 Barbara E. Stalder / Evi Schmid: Lehrvertragsauflösungen, ihre Ursachen und Konsequenzen.
Ergebnisse aus dem Projekt LEVA. Bildungsplanung und Evaluation der Erziehungsdirektion. Bern
2006.
Weitere Studie: Barbara E. Stalder / Evi Schmid:
Lehrvertragsauflösung: direkter Wechsel und
vorläufiger Ausstieg. Ergebnisse aus dem Projekt
LEVA. Bildungsplanung und Evaluation der
Erziehungsdirektion. Bern 2007.
Die beiden Publikationen und weitere
Resultate auf www.erz.be.ch/
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
43
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Mittelschule
Berufsbildung Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
In Schwamendingen sind Lehrpersonen Elternersatz
Bei der Berufsfindung spielt die Schule
in Schwamendingen eine viel wichtigere Rolle als am Zürichberg. Dies ist das
Fazit einer Abschlussarbeit an der Berufsmaturitätsschule Zürich. Verfasser
sind Christian Neuweiler und Claudio
Rieger, die in beiden Quartieren Lehrpersonen und Schüler der dritten Sekundarklassen befragt haben.
Text: Stephan Pfäffli
Foto: Mosaik Schwamendingen
Schwamendingen hat einen schlechten Ruf. Schüler bekommen das bei
der Lehrstellensuche oft unsanft zu
spüren. «Schwamendingen gilt für
viele als Bronx in der Stadt Zürich»,
sagt ein Schüler der befragten Oberstufenschulhäuser
in
Schwamendingen. Kein Wunder, grassiert bei den
Schwamendinger Jugendlichen die
Angst, die Herkunft könnte bei der
Lehrstellensuche zurückschlagen und
sie müssten leer ausgehen. Ihre
gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen vom Zürichberg haben es jedoch
nur scheinbar einfacher. Zwar wachsen sie am viel reicheren Zipfel Zürichs auf, in einem Quartier mit gutem
Ruf und mit im Schnitt besser ausgebildeten Eltern, trotzdem: Unter ihnen
ist die Angst genau so verbreitet, nach
der Schule keine passende Anschlusslösung zu finden. Doch ihre Angst bezieht sich nicht auf das Finden einer
Lehrstelle, sondern dass sie es nicht
schaffen könnten, aufs Gymnasium zu
kommen. «Ich finde es bescheuert,
nach der Schule sofort arbeiten zu gehen», sagt einer der befragten Schüler,
«man sollte sich doch noch weiterentwickeln
können.»
Schwamendingen und Zürichberg, das ist so
44 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
gleich und unterschiedlich wie Paris
Hilton und Angela Merkel, wie
Schwarz und Weiss, oben und unten.
Der Lehrer hilft bei der Bewerbung
Der Ausländeranteil in den Sekundarschulklassen in der Umfrage beträgt in
Schwamendingen fast 40 Prozent, am
Zürichberg rund 10 Prozent. Dies hat
deutliche Folgen für die Lebensumstände und die Berufsfindung der Jugendlichen. So schätzen die befragten
Schwamendinger Schülerinnen und
Schüler die Bedeutung der Schule für
sich weitaus höher ein als ihre gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen am
Zürichberg. Bei der Frage etwa «Wer
hilft dir beim Schreiben deiner Bewerbung?» gaben 34 Prozent der Schwamendinger Jugendlichen an, es seien
dies in erster Linie die Lehrpersonen;
erst danach wurden die Eltern (32 Prozent) genannt. Ganz anders am
Zürichberg: Dort nannten die Jugendlichen die Eltern am häufigsten (43
Prozent); die Lehrkräfte rangieren
noch nach den Geschwistern und
Freunden auf dem vierten Platz (10
Prozent). Im Bericht wird dies damit
erklärt, dass das Bildungsniveau am
Zürichberg höher sei; somit sei es diesen Eltern auch eher möglich, die Kinder bei der Berufsfindung zu unterstützen. In Schwamendingen holen
sich die Schülerinnen und Schüler den
grössten Teil der Hilfe bei den Lehrpersonen.
Starke Belastung für Lehrpersonen
Entsprechend geben die Lehrpersonen in der nicht repräsentativen Umfrage an, die Vorbereitung der Schüler
auf eine Lehrstelle sei auch für sie ein
belastendes Thema. Die Schwamendinger Lehrer prangern dabei vor allem das Desinteresse der Eltern an.
Warten auf eine Lehrstelle. Viele Jugendliche in
Schwamendingen haben Angst, sie könnten keine
Lehrstelle finden.
Am Zürichberg ist das elterliche Interesse an der Ausbildung der Kinder
hingegen gross; laut den befragten
Lehrpersonen seien die Jugendlichen
jedoch völlig aufs Gymnasium fixiert
und kümmerten sich nicht rechtzeitig
oder überhaupt nicht um die Berufsfindung. Oft ist es dann schwierig,
noch eine Anschlusslösung für sie zu
finden.
Generell wird an den Schwamendinger Schulen mehr Zeit für die Berufsfindung investiert, kommt der Bericht zum Schluss: Die Lehrpersonen
seien sehr engagiert und interessiert,
dass ihre Schülerinnen und Schüler
trotz des schlechten Rufs ihres Quartiers und anderen Schwierigkeiten gute Chancen auf dem Stellenmarkt haben. Auch am Zürichberg engagierten
sich die Lehrpersonen stark. Ihre Aufgabe bestehe manchmal einfach darin,
Akademiker-Eltern davon zu überzeugen, dass eine Alternative zum Gymnasium das Beste für ihr Kind sei.
Christian Neuweiler, Claudio Rieger: Schwamendingen und Zürichberg: Welche Ausbildungsperspektiven bieten die beiden Quartiere den Jugendlichen?
Abschlussarbeit Berufsmaturitätsschule/Gesundheitlich-Soziale Richtung 2007.
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Vollversammlung mit Regierungsrätin Regine Aeppli
Schul- und Berufswahl 2007
Für Zürcher Schulabgängerinnen und
Schulabgänger hat sich die Ausbildungssituation gegenüber dem Vorjahr
erneut etwas verbessert, wie die
Bildungsstatistik des Kantons Zürich
mitteilt (www.bista.zh.ch).
Vor den Sommerferien 2007 hatten
noch 910 Jugendliche keine Anschlusslösung; das sind 7 Prozent aller Schülerinnen und Schüler (Vorjahr: 7,5 Prozent). Dank der guten Konjunkturlage
ist das Angebot an Lehrstellen grösser
geworden. Der Anteil Neueintritte in
die Berufsbildung erreicht – erstmals
seit sechs Jahren – annähernd wieder
die 60-Prozent-Marke (siehe Grafik).
Erfreulich ist auch die leicht rückläufige Tendenz bei den Jugendlichen ohne
Anschlusslösung. Bei den Ausländerinnen und Ausländern verringerte sich
dieser Anteil von 15,7 auf 14,8 Prozent,
bei den Schweizerinnen und Schweizern von 4,5 auf 4,4 Prozent.
Gleichzeitig zeigte sich landesweit,
dass die Arbeitslosigkeit im August gegenüber dem Vormonat wieder etwas
zugenommen hat. Im August stieg die
Zahl der arbeitslosen Lehrlinge um
knapp 1300 oder 43 Prozent auf 4261.
Gegenüber dem Vorjahr waren es aber
32 Prozent weniger arbeitslose Lehrlinge.
Die Vollversammlung 2007 der Lehrpersonen der Berufsfachschulen findet dieses
Jahr in Winterthur statt. Neben Regierungsrätin Regine Aeppli sind als Gastreferenten eingeladen der Rektor der Pädagogischen Hochschule, Walter Bircher, und
Serge Gaillard, Leiter der Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft.
Die Lehrpersonenkonferenz der Berufsfachschulen (LKB) lädt auf den 8. November 2007, 8.00 Uhr, ins Volkhaus Zürich. Bereits zum 40. Mal treffen sich damit alle
Lehrpersonen der Berufsfachschulen zu ihrer Jahrestagung. Weil das Theater am
Stadtgarten in Winterthur zu klein geworden ist, findet die Veranstaltung wieder in
Zürich, im Volkshaus, statt. Die Versammlung hat wie immer einen geschäftlichen
Teil. Hier werden organisatorische Fragen und Resolutionen diskutiert. Zudem findet eine Nachwahl in den Vorstand statt. Daniel Wirth vom ZAG Winterthur soll die
Gesundheitsschulen vertreten. Zentral an der Versammlung ist sicher der Kontakt
zur Bildungsdirektion. Regierungsrätin Regine Aeppli stellt sich 2007 einem Hearing, das auch für das Publikum geöffnet wird. Wir hoffen, damit einen echten Dialog ermöglichen zu können. Als Referenten darf die LKB den neuen Rektor der
PHZH, Walter Bircher, begrüssen. Er geht der Frage nach, ob wir eigentlich die
richtigen Lehrpersonen auswählen. Hauptreferent ist Serge Gaillard, Leiter der Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Er analysiert den
Schweizer Arbeitsmarkt in einer Welt, die starkem und schnellen Wandel unterworfen ist. Ein Wandel, der sicher auch Auswirkungen auf unsere Schulstufe hat. Seine
Ausführungen zum Arbeitsmarkt werden wir in einem Spezialistengespräch noch
vertiefen. Die LKB bietet in der Pause Kaffee und Gipfel und am Schluss der Tagung (circa 12.30 Uhr) einen Apéro. Zum offiziellen Mittagessen sind Lehrpersonen
herzlich eingeladen, das kann die LKB aber nicht finanzieren. Der LKB-Vorstand
schätzt es, dass sich die Lehrpersonen der Berufsfachschulen an einer grossen Veranstaltung treffen dürfen. Die Berufsfachschulen sind die einzige Schulsparte, die
die Vollversammlung kennt. Der Vorstand setzt deshalb auch alles daran, ein attraktives Programm aufzustellen.
Vollversammlung 2007
8. November 2007 im Volkshaus Zürich, Beginn 8.00 Uhr
Unterlagen auf www.lkbzh.ch
Diese Anschlusslösungen haben Zürcher Jugendliche gefunden:
Schulart
Berufsbildung
Mittelschule
Zwischenlösung
Andere Lösung
Keine
Anschlusslösung
Total
Anzahl
7830
880
2920
560
In %
59,7
6,7
22,3
4,3
910
13 100
7,0
100,0
Schulleitungen
Mutationen in den GewerblichIndustriellen Berufsfachschulen
Die Bildungsdirektion hat auf Beginn
des Schuljahres 2007/08 folgende Anstellungen vorgenommen:
– Berufsschule Bülach:
Marco Paul Lobsiger, Berufsschullehrperson mbA für berufskundliche
Bildung und Informatik, als Abteilungsleiter.
– Gewerbliche Berufsschule Wetzikon:
Andreas Küng, Berufsschullehrperson mbA für berufskundliche Bildung, als Abteilungsleiter mit halbem Pensum. Er tritt die Nachfolge
von Gian Michael an, der auf Ende
des Schuljahres 2006/07 von seinem
Amt als Abteilungsleiter zurücktrat.
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
45
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Fachbegleitung am Arbeitsort
Neulinge im Lehrberuf können aufatmen.Ab nächstem Jahr stehen ihnen erfahrene und speziell geschulte Lehrpersonen zur Seite, die ihnen den Einstieg
in die Lehrtätigkeit erleichtern.
Text: Barbara Dangel Foto: zvg
Nach den Sommerferien haben mehr als
300 Lehrerinnen und Lehrer im Kanton
Zürich erstmals die Berufstätigkeit aufgenommen. Der Einstieg in die Lehrtätigkeit konfrontiert die Lehrpersonen
mit vielfältigen Anforderungen, auf die
sie während des Studiums nicht vollständig vorbereitet werden konnten.
Viele Aufgaben müssen zum ersten Mal
in Eigenverantwortung erledigt werden,
es fehlt an Routine und Sicherheit. Im
Auftrag der Bildungsdirektion unterstützt die Berufseinführung der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) die
Berufseinsteigenden mit diversen Weiterbildungs- und Beratungsangeboten.
Die Mehrheit der Lehrpersonen, die seit
August erstmals unterrichtet, wird am
Schulort zudem durch eine Fachbegleitung unterstützt. Ab Schuljahr 2008/09
wird diese Begleitung gemäss kantonaler Verordnung vom Januar 2003 allen
Einsteigenden zur Verfügung stehen.
Fachbegleitungen sind erfahrene
Lehrpersonen, die auf derselben Stufe
und nach Möglichkeit im selben Schulhaus tätig sind. Sie werden von den
Schulleitungen – basierend auf einem
von der PHZH verfasstenAnforderungsprofil – für die Übernahme dieser Aufgabe angefragt und absolvieren begleitend zur Funktion eine spezifische Weiterbildung an der PHZH.Fachbegleitungen stehen den Berufseinsteigenden vor
Ort als erste Ansprechpersonen zurVerfügung, begleiten sie durch den Schulalltag und bieten ihnen bei Bedarf Unterstützung und Hilfe. Sie haben keine
beurteilende Funktion und sollen bei
Fragen und Unsicherheiten mit Impul46 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Berufseinsteigerinnen und -einsteiger schätzen die Unterstützung, die ihnen durch erfahrene
Lehrpersonen geboten wird.
sen und praktischen Tipps zur Seite stehen. Ebenso fördern sie eine regelmässige Reflexion der Berufstätigkeit und
unterstützen die berufseinsteigenden
Lehrpersonen dabei, vorhandene Ressourcen zu erkennen bzw.zu stärken und
Sicherheit zu gewinnen. Für die Einsteigenden ist ein minimaler Kontakt mit
den Fachbegleitungen in Form von
Standortbestimmungen und Hospitationen vorgeschrieben,der weitere Kontakt
erfolgt nach Bedarf.
Wie eine Evaluation und zahlreiche
Rückmeldungen erkennen lassen, wird
das Konzept der Fachbegleitung am Arbeitsort von den Beteiligten als hilfreich
erlebt: «Ich schätze den Austausch mit
der Fachbegleitung sehr; ich weiss, dass
ich bei Fragen nicht alleine bin» oder
«Ich kann offen über Schwierigkeiten
sprechen, Unsicherheiten werden nicht
kritisiert».Viele Berufseinsteigende äussern sich sehr positiv über die unkomplizierte und spontane Unterstützung
durch die Fachbegleitungen. Diese wiederum erleben den Austausch mit den
meist jüngeren Kolleginnen und Kollegen als bereichernd und anregend, «Es
hat sich zu einem Gedankenaustausch
entwickelt – es ist ein Geben und Nehmen geworden», beschreibt eine Fachbegleiterin ihre Erfahrungen.
Bereits sind im Kanton Zürich 240
Lehrpersonen als Fachbegleiterinnen
und Fachbegleiter tätig. Zukünftig werden noch weitere dazukommen, die Kolleginnen und Kollegen in der Phase des
Berufseinstiegs begleiten und sich dabei
gleichzeitig selber weiterbilden.Für beide Seiten wird so eine Entwicklung und
Förderung am Arbeitsplatz möglich, die
schliesslich der ganzen Schule zugute
kommt und zur Qualitätssicherung beiträgt. Das Konzept «Fachbegleitung am
Arbeitsort» trägt als Massnahme zur
Personalentwicklung bei, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des neuen
Volksschulgesetzes und der Einführung
der geleiteten Schulen zunehmend an
Bedeutung gewinnt.
Informationen
Die nächste Weiterbildung «Fachbegleitung am Arbeitsort» beginnt im Juni 2008.
Informationen dazu sind im Internet zu
finden unter: www.phzh.ch > Weiterbildung > Berufseinführung > Fachbegleitung am Arbeitsort.
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Weiterbildungsangebote
www.phzh.ch
Zertifikatslehrgänge 2008
Anmeldefrist: 7. Dezember 2007. Die im Frühjahr 2008 startenden Zertifikatslehrgänge (ZLG) sind online abrufbar. Angeboten werden:
– Bildung, Marketing, Betriebswirtschaft
– Führen einer Bildungsorganisation (Kooperation mit ZHDK)
– Gestalterische Projekte für Kinder und Jugendliche (Kooperation mit ZHDK)
– Heimatliche Sprache und Kultur
– Literalität – Lesen und Schreiben in Schule und Alltag
– Mediation (Kooperation mit HSSAZ)
– Pädagogischer ICT-Support (PICTS; Kooperation mit PH FHNW, PHSH, WBZ)
– Personalentwicklung: Führungsaufgaben und Handlungsfelder
– Prävention und Gesundheitsförderung
– Qualität von Lern-Lehr-Prozessen
– Schulentwicklung International: Finnland/Schweiz
– Schulinnovation – in Theorie und Praxis
– Schulisches Fremdsprachenlernen
– Unterrichtsentwicklung
Die Zertifikatslehrgänge können einzeln besucht oder mit weiteren Zertifikatslehrgängen der PHZH zu den zwei Masterstudiengängen MAS «Bildungsmanagement» und MAS «Bildungsinnovation» ausgebaut werden. Die Broschüre «Weiterbildungsstudiengänge 2008/09» kann bestellt
werden und ist online abrufbar.
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/zlg; [email protected], Tel. 043 305 54 00
Zwei neue Zertifikatslehrgänge
Zwei interessante neue Zertifikatslehrgänge ergänzen das bisherige Angebot, unten stehend in Kurzform beschrieben.
ZLG Personalentwicklung – Führungsaufgaben und Handlungsfelder (Weiterbildung für Schulleitende)
– Verständnisaufbau von Personalentwicklung in der Schule
– Reflexion verschiedener Aspekte der Personalentwicklung
– Einblick in die Personalentwicklung von Firmen durch Praxiseinsätze
ZLG Schulentwicklung International: Finnland/Schweiz (Weiterbildung für Schulteams, Schulleitungen, Lehrpersonen u.a.)
– Einblick in den Schulalltag durch gegenseitige Besuche
– Auseinandersetzung mit Schulentwicklung im Ländervergleich
– Direkte Umsetzung der Erkenntnisse in den eigenen Schulalltag
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/zlg; [email protected], Tel. 043 305 54 00
Wahlmodule – Wahlmodule à la carte
Die Wahlmodule der PHZH sind kurze praxisbezogene Weiterbildungen und stehen allen Interessierten offen. Sie sind fester Bestand der Weiterbildungsstudiengänge der PHZH. Die Pocket-Broschüre «Wahlmodule – Weiterbildung à la carte» bietet Detailinformationen zu den angebotenen Wahlmodulen. Sie kann bestellt werden und ist wie bisher online abrufbar.
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wahlmodule; [email protected], Tel. 043 305 52 00
Weiterbildung zur Umsetzung des Volksschulgesetzes
Alle Angebote sind auch in der in die Schulen verschickten Broschüre «Unterstützungs- und Weiterbildungsangebote» nachzulesen. Speziell
möchten wir auf die Anmeldung für die Schulleitungsausbildung Kanton Zürich (SLA 3) und auf das Modul Mitarbeitergespräche hinweisen. Zudem besteht die Möglichkeit, im Rahmen der pädagogischen Schwerpunktssetzung aus einer Auswahl von 6 Zertifikatslehrgängen auszuwählen. Voraussetzung ist ein Mandat der Schulgemeinde. Dabei handelt es sich um die folgenden Zertifikatslehrgänge:
– Literalität – Lesen und Schreiben in Schule und Alltag
– Schulisches Fremdsprachenlernen
– Schulinnovation – in Theorie und Praxis
– Qualität von Lern-Lehr-Prozessen
Neu dazugekommen sind:
– Schulentwicklung International: Finnland/Schweiz
– Unterrichtsentwicklung
Information und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Umsetzung neues Volksschulgesetz > Weiterbildung
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
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Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Übersicht aller Weiterbildungsangebote
Das Departement Weiterbildung und Nachdiplomstudien gibt neu eine Übersicht aller Weiterbildungsangebote auf 4 Seiten heraus.
Diese Informationsschrift kann bezogen werden unter Tel. 043 305 50 55 oder via [email protected].
Eine Auszeit nehmen – etwas für Sie?
Intensivweiterbildung 2007 und 2008, 13 Wochen
Die Intensivweiterbildung (IWB) ermöglicht eine spezielle Auszeit in Ihrem beruflichen Alltag! Diese Auszeit beinhaltet einerseits einen Bildungsurlaub, will andererseits jedoch keinen zertifizierten Weiterbildungsabschluss anstreben. Die IWB ist vielmehr eine personorientierte Weiterbildung:
Der Schwerpunkt liegt auf der Persönlichkeitsentwicklung und der Persönlichkeitsstärkung. Es stehen Ihnen vier Profile zur Auswahl. Interessiert? Dann melden Sie sich doch für die Informationsveranstaltung an. Diese finden wahlweise am 1. 3. 2008 oder 9. 4. 2008 statt.
Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch/Intensivweiterbildung
Pädagogische Hochschule Zürich, Intensivweiterbildung, Birchstrasse 95, 8090 Zürich
[email protected], Tel. 043 305 57 00
Kantonales Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen Zürich (Volksschule)
Das Kantonale Netzwerk ist seit 2006 Teil des Schweizerischen Netzwerks Gesundheitsfördernder Schulen. Es richtet sich an Schulen der Primarstufe, der Sekundarstufe 1 und an Kindergärten, die ihr Engagement in Gesundheitsförderung und Prävention verstärken wollen. Das Netzwerk bietet den Schulen Support, Beratung, Austausch mit anderen Netzwerkschulen und Unterstützung bei Projekten zu Gesundheitsförderung und Prävention. Verbunden mit dem Beitritt ins Kantonale Netzwerk ist die Verpflichtung zur Weiterbildung Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention an der PHZH für eine Lehrperson der Schuleinheit.
Information und Anmeldung: www.gesunde-schulen-zuerich.ch; [email protected]
Regula Nussbaumer, lic. phil., Koordination Netzwerk, PHZH, Gesundheitsförderung und Prävention
Weiterbildung zur Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention
3 Module von März 2008 bis Juli 2009
Die Weiterbildung zur Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention hat das Ziel, Schulen bei der Verankerung von Gesundheitsförderung und Prävention zu unterstützen. Die Teilnehmenden erhalten eine Einführung in die Grundlagen von Gesundheitsförderung und Prävention und Instrumente zur Umsetzung dieser Themen im Schulhaus. Die erfolgreich besuchten Module können als Wahlmodule an Zertifikatslehrgänge der PHZH oder als ein Baustein des Zertifikatslehrgangs «Prävention und Gesundheitsförderung» angerechnet werden. Voraussetzung für
die Weiterbildung zur Kontaktlehrperson ist der Beitritt des Schulhauses zum Kantonalen Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen Zürich.
Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wahlmodule; [email protected], Tel. 043 305 54 46
«Zukunft im Blick»: Nachfragen – nachforschen – nachhaltige Entwicklung
Internationaler Wettbewerb für Schulklassen
Was wäre, wenn
… jedes Kind zu Fuss zur Schule gehen würde?
… Hausfrauen oder Hausmänner Lohn vom Staat bekämen?
... die Menschen nicht mehr krank wären?
Im Rahmen des 2. Internationalen Wettbewerbs für Schulklassen können zukunftsfähige Visionen entwickelt und Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft aufgezeigt werden. Der Schülerwettbewerb 2007/08 soll Kinder und Jugendliche dazu anregen, Möglichkeiten einer nachhaltigen
Entwicklung zu erkunden. Die besten Beiträge werden in Ausstellungen und im Internet präsentiert und mit tollen Preisen belohnt. Teilnehmen
können Schulklassen oder Kinder/-gruppen der Unter-, Mittel- und Oberstufe (drei Alterskategorien).
Information und Anmeldung
Einsendeschluss: 31. März 2008. Trägerschaft: Internationale Arbeitsgruppe «Bildung für nachhaltige Entwicklung Bodensee»
(www.bne-bodensee.org). Beiträge Kanton Zürich an: PHZH, BNE-Wettbewerb, Markus Vetterli, Zeltweg 21, 8090 Zürich.
Zusatzausbildungen
Zusatzausbildungen Primarstufe (ZAP)
Die Zusatzausbildungen richten sich an Lehrpersonen mit einem Stufendiplom Primarstufe, die berufsbegleitend eine Lehrbefähigung
in einem weiteren Fach erwerben möchten.
Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe > Zusatzdiplom für Personen mit einem Lehrdiplom >
Zusatzausbildungen Primarstufe
Pädagogische Hochschule Zürich, Sekretariat Zusatzausbildungen Primarstufe, Schönberggasse 1,
8090 Zürich, [email protected], Tel. 043 305 60 30
48 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Zusatzausbildung Englisch Primarstufe
Ausbildungsteile: (max. 10 Module)
– Sprachkompetenzausbildung bis Advanced Level, 0–4 Module (je nach Kenntnissen) Start August 2008, Anmeldeschluss: 1. Mai 2008
– Methodik-Didaktikausbildung (3 Module): 1 Fremdsprachendidaktik (7 Mittwochnachmittage) und Stufendidaktik I + II (3 Fr., 3 Sa.)
– Fremdsprachen-Praktikum (Assistant Teachership)
Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe > Zusatzdiplom für Personen mit einem Lehrdiplom >
Zusatzausbildung Englisch Primarstufe
Englisch Weiterbildungskurs für Lehrer/innen aller Stufen / Swiss International Teachers’ Program 2008
Virginia Polytechnic Institute and State University, Blacksburg, Virginia, USA. Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen (multikultureller) Gesellschaft, Ökologie und Wirtschaft. Zusammen mit Lehrkräften aus anderen Ländern und Kantonen.
3 Wochen: Sonntag, 13. Juli, bis Samstag, 2. August 2008
Information unter: www.phzh.ch oder beim Projektleiter Charles-Marc Weber, Tel. 043 305 53 92 oder [email protected]
Anmeldeschluss: 20. März 2008, Platzzahl beschränkt
Religion und Kultur auf Sekundarstufe I
Das obligatorische Schulfach Religion und Kultur wird von Lehrpersonen unterrichtet, welche die Lehrbefähigung Religion und Kultur in der Ausbildung oder Weiterbildung an der PHZH erlangt haben. Die Weiterbildung die zur Lehrbefähigung führt, umfasst 3–6 Module à 45 Arbeitstunden, je nach Vorbildung (KOKORU). Die Weiterbildung erfolgt grundsätzlich berufsbegleitend in der unterrichtsfreien Zeit, rund die Hälfte ist Präsenzunterricht, sie ist in den nächsten 3 Jahren kostenlos. Anmeldeschluss: 1. Mai 2008.
Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Weiterbildung > Zusätzliche Weiterbildungsangebote
Europäisches Sprachenportfolio ESP und LinguaLevel
Das Europäische Sprachenportfolio (ESP) ist ein Selbstevaluationsinstrument und lebenslanger Lernbegleiter. Es ist lehrmittelunabhängig, stufenübergreifend und wird europaweit in Schulen und in der Berufswelt eingesetzt. LinguaLevel bietet in Ergänzung zum ESP lehrmittelunabhängige Testmaterialien zur Fremdbeurteilung von Sprachkompetenzen, die dem aktuellen kommunikativen Ansatz entsprechen. Es ist auf europäische Standards ausgerichtet. Die PHZH bietet Informationsveranstaltungen und Grundkurse an.
Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Weiterbildung > Zusätzliche Weiterbildungsangebote
Beratung und Schulentwicklung
Konstruktive Konfliktkultur: Einführung von Mediation an Schulen
Das neuste Angebot des Departements Beratung und Schulentwicklung befähigt Lehrpersonen, ihre Schülerinnen und Schüler in Mediation
auszubilden. Damit erhalten sie ein Mittel zur konstruktiven Konfliktkultur auf Klassen- bzw. Schulhausebene.
Kontakt und Information: www.phzh.ch > Dienstleistungen > Beratung und Schulentwicklung > neue Angebote
[email protected]; Tel. 043 305 50 60
Unterstützungsleistungen zur Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes
Das Departement Beratung und Schulentwicklung unterstützt Gemeinden, Schulen und Schulleitungen mit spezifischen Angeboten in der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes. Die Unterstützungsleistungen richten sich an die verschiedenen Zielgruppen: Gemeinden mit gemeindeeigenen geleiteten Schulen, Gemeinden ohne geleitete Schulen, Schulen aus dem ehemaligen TaV-Projekt, bisher gemeindeeigene geleitete
Schulen sowie neu geleitete Schulen. Für Schulleiterinnen und Schulleiter wird ein Coaching angeboten.
Kontakt und Information: www.phzh.ch/umsetzung-vsg > Unterstützungsleistungen, [email protected]
Stress und Burn-out in der Schule
Das Departement Beratung und Schulentwicklung stellt in der aktuellen Broschüre «Stress- und Ressourcenmanagement, Burn-out-Prävention
und -Intervention» ein breites Angebot vor, welches Lehrpersonen, Schulleitungen und Schulbehörden bei der allgemeinen Prävention, bei der
Früherkennung oder bei der aktuellen Bewältigung einer Akutsituation unterstützen.
Kontakt und Information: www.phzh.ch > Dienstleistungen > Beratung und Schulentwicklung > neue Angebote, [email protected]
Lebensraumgestaltung und Umweltbildung in der Schule
Das neue Angebot des Departements Beratung und Schulentwicklung beinhaltet verschiedene thematische Bausteine zur Lebensraumgestaltung
und Umweltbildung in der Schule und unterstützt Projekte und Vorhaben, deren Umfang die Schule nach den lokalen Bedürfnissen bestimmt.
Kontakt und Information: www.phzh.ch > Dienstleistungen > Beratung und Schulentwicklung > neue Angebote,
[email protected]; Tel. 043 305 50 60
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
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Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Weiterbildungskurse
kurse.phzh.ch
Neue Kurse 2008
518105.01
Sprachförderung auf Hochdeutsch (DaZ)
Leitung: M. Sigg
9./30.1., 27.2.2008, 14.00–17.30
618102.01
Neue Fachdidaktik im textilen Gestalten!
Leitung: R. Mätzler Binder, P. Aeppli
9./16./23.1., 2./9.4.2008, 17.00–20.00
638103.01
Das neue Liederbuch für die Vorschule
Leitung: F. Rottenschweiler
15./22./29.1.2008, 18.00–20.30
658100.01
Theater spielen – Theater machen
Leitung: Y. Herz
15./22./29.1., 5.2.2008, 18.15–20.00
138100.01
Sex und Gewalt im Internet und auf dem Handy
Leitung: L. Gander, L. Geiser
19.1.2008, 9.00–15.30
508102.01
Sprachen und neues Zeugnis Oberstufe (Sek l)
Leitung: C. Suter, A. Peyer, S. Hutterli
22.1., 1.4.2008, 17.30–21.30
518106.01
Grundwortschatz Deutsch als Zweitsprache
Leitung: C. Nodari, G. Bai
22./29.1., 8.4.2008, 17.00–19.30
118102.01
Rechtsfragen in der Schule
Leitung: M. Budliger
23./30.1.2008, 14.30–17.30
418100.01
Feste und Feiern
Leitung: M. Schumacher-Bauer, C. Schaufelberger
23./30.1.2008, 14.15–17.00
628101.01
Comics zeichnen
Leitung: A. Morawietz
23./30.1., 6.2.2008, 14.00–17.00
408109.01
Achtung Gifte! Chemikalien im Unterricht
Leitung: M. Burkhard, U. Näf
24./31.1., 7.2.2008, 17.30–20.30
408110.01
Dunkle Machenschaften um Himmelskörper
Leitung: M. Leemann, M. Burkhard, S. Metzger
30.1.2008, 9.00–17.00
128100.01
Vorbereitung auf ein Mitarbeitergespräch
Leitung: U. Anliker Schranz
30.1., 27.2.2008, 13.30–17.30
538103.01
Working with Explorers 1
Leitung: Y. Kesseli-Göttling, J. Hunn-Baschung
6.2., 12.3.2008, 14.00–16.00
508100.01
HarmoS – Bildungsstandards
Leitung: B. Eriksson, S. Hutterli
27.2.2008, 17.00–20.00
538105.01
Storytelling in English
Leitung: K. Gallagher
27.2., 12.3.2008, 18.15–20.30
528104.01
La bande dessinée d’expression française
Leitung: P. Bansac-Juvet
27.2., 12.3., 2.4.2008, 18.15–21.00
538100.01
Language and Culture
Leitung: J. Capitain
27.2., 12.3., 2./16.4.2008, 16.15–20.00
908100.01
Herausgefordert von der Mediengesellschaft
Leitung: T. Merz-Abt
28.2., 6.3.2008, 18.30–21.30
408103.01
Helles Mittelalter à la carte
Leitung: D. Stemmle
28.2, 6./13.3.2008, 18.00–21.30
27.3.2008, 17.00–22.00
inkl. mittelalterliches Abendessen
358100.01
Die Ausbildung(en) an der PHZH
Leitung: B. Kohlstock, H.-J. Keller
4.3.2008, 17.15–19.00
708100.01
Kinder begegnen Mathematik im Kindergarten
Leitung: M. Walser Notter
4.3.2008, 17.30–20.30
708103.01
Klassen mit grossen Leistungsunterschieden
Leitung: W. Fessler, P. Geering
5.3.2008, 15.15–18.00
218100.01
Kooperatives Lernen im Schulhaus
Leitung: P. Hild
8.3.2008, 9.00–16.00
9.4., 7.5.2008, 14.00–18.00
50 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Das neue Kursprogramm 2008 auf einen Klick: kurse.phzh.ch
Information und Anmeldung: Das Kursprogramm auf einen Klick: kurse.phzh.ch.
Pädagogische Hochschule Zürich, Weiterbildungsveranstaltungen, Birchstrasse 95, 8090 Zürich,
[email protected], Tel. 043 305 51 00
Weiterbildungskurse
kurse.zal.ch
Kurse mit freien Plätzen
817205.01
J+S Methodik Modul Snowboard
Leitung: M. Wegmüller
26.–31.12.2007, 9.00–16.00, 19.15–20.00
817206.01
J+S Methodik Modul Ski
Leitung: P. Gmür
26.–31.12.2007, 9.00–16.00, 19.15–20.00
817207.01
Schneesport
Leitung: T. Rohrbach
27.–31.12.2007, 9.00–16.00, 19.15–20.00
Snowboard für Fortgeschrittene und Könner
Leitung: T. Aerni
5.1.2008, 9.00–18.00, 6.1.2008, 9.00–15.00
818202.01
Snowboard Freestyle: Jump and Fly
Leitung: M. Schenk
5.1.2008, 9.00–18.00, 6.1.2008, 9.00–15.00
818201.01
Carving/Slopestyle/Freeride
Leitung: T. Rohrbach
5.1.2008, 9.00–18.00, 6.1.2008, 9.00–15.00
228210.01
Qualität im integrativen Unterricht
Leitung: S. Suter, E. Schweiger
9./23.1.2008, 15.00–18.00
218200.01
Störungen in der Klasse (Grundkurs)
Leitung: M. Kenessey-Szuhànyi
9./23./30.1., 6.2., 5.3.2008, 14.00–17.00
618200.01
Schmuck gestalten
Leitung: S. Dütsch
10./17./24./31.1., 7.2., 6./13./27.3.2008, 18.00–21.00
638201.01
Gitarren-ABC I
Leitung: M. Hufschmid
10./17./24./31.1., 7.2., 6./13./27.3., 3./10.4.2008, 18.00–19.00
818207.01
Unihockey in der Schule
Leitung: B. Beutler
15./22.1.2008, 18.15–20.15
718200.01
Kinder brauchen Zahlen
Leitung: M. Schmassmann
16./23.1.2008, 14.00–18.00
328207.01
Interkulturelle Kommunikation
Leitung: C. Sacchetti
16./23.1.2008, 14.15–17.00, 2.2.2008, 9.30–16.30
408200.01
Pinguine
Leitung: I. Steiner
19.1.2008, 9.00–12.00
638204.01
Einfaches Musiktheater
Leitung: E. Schwarz
23.1.2008, 14.00–17.00
718201.01
Mathematik «Dreieck – 1 x 1»
Leitung: U. Langmeier
26.1.2008, 8.30–15.15
228200.01
Kinderzeichnungen betrachten lernen
Leitung: R. Manz
2.2., 8.3.2008, 9.30–16.30
938202.01
PC – Grundlagenkenntnisse auffrischen und festigen 2.2., 8.3., 5.4., 24.5.2008, 10.30–16.30
Leitung: S. Bäriswyl
228203.01
Mut bei schwierigen Kindern
Leitung: S. Hauser
Kurse 2008
818200.01
27.2., 26.3.2008, 14.00–18.00
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
51
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
518205.01
Erzählen mit Kamishibai (Koffertheater)
Leitung: A. Schorno
1.3.2008, 8.30–16.30
328208.01
Ich fühle mich OK nach diesem Gespräch
Leitung: J. Schläpfer
1./8.15.3.2008, 9.00–16.30
328200.01
Teamteaching: Herausforderung zu zweit!
Leitung: K. Fasseing
1./15.3.2008, 9.00–13.00
218207.01
Geschlechtsidentität und Sozialkompetenzen entwickeln
Leitung: S. Schnell-Ochsenbein
1./15.3.2008, 9.00–16.00
338200.01
Energie-Management für Lehrerinnen
Leitung: J. Freudiger, D. Freudiger
1.3.2008, 9.00–17.00, 2.4.2008, 14.00–18.00
718202.01
Mathematik verstehen, als Muster erkennen
Leitung: G. Wieland
1.3., 5.4.2008, 8.30–12.00
Das neue Kursprogramm 2008 auf einen Klick: kurse.zal.ch
Information und Anmeldung
Detailausschreibungen und Kurse mit freien Plätzen sind abrufbar unter kurse.zal.ch
Pädagogische Hochschule Zürich, Weiterbildungsveranstaltungen, Birchstrasse 95, 8090 Zürich, [email protected],
Tel. 043 305 59 00
Weiterbildungskurse Berufsfachschulen
uzh
www.zhsf-edu.ch/baz
D33
Das Zitat in der bildenden Kunst
Do, 17./24./31.1.2008, 17.30–20.30
E15
DaZ Unterricht und soziale Integration
Sa, 26.1.2008, 9.00–16.30
E22
Developing FCE Writing Skills
Fr, 18.1.2008, 9.00–12.30
E24
Diplomas de español DELE, Ideas y estrategias
para preparar a los alumnos
Sa, 19.1.2008, 9.00–16.00
F15
Lawinenkurs 1 & 2
Fr, 25., 18.00 bis So, 27.1.2008, 17.00
L03.4
Modul IV: Adoleszenzkrise oder psychische Störung?
Null Bock, Depression, Psychose oder was?
Schüler/innenpartizipation im Kindergarten- und Schulalltag
Do, 17.1., 28.2. (ganzer Tag), Fr, 7./28.3.
(Nachmittag), Sa, 2.2., 15.3.2008 (ganzer Tag).
Di, 14./28.3.2006, 18.00–21.00
126101.01
Information und Anmeldung
Detailausschreibung und Kurse mit freien Plätzen sind abrufbar unter www.zhsf-edu.ch/baz
Berufsbildung am ZHSF, Weiterbildung, Kurvenstrasse 17, 8090 Zürich, Tel. 043 305 66 72
Weiterbildung Mittelschulen
uzh
www.webpalette.ch > Sekundarstufe II > uzh|eth|ph|zürich ZHSF
IGB-HS07.5
New Ways of Doing Grammar
mit Stefan Daniel Keller
Do., 8. November 2007, 9.30–17.30
IGB-HS07.1
Inger Christensen – Moderner Lyrik begegnen
mit Sandra Löwe
Mi., 14. November 2007, 9.30–17. 30
IGB-HS07.23
Zeit-Management im Lehrberuf
mit Marc Späni
Mi., 21. November 2007, 9.30–16.00
52 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
IGB-HS07.24
Die Betreuung von Unterrichtspraktika
Fr./Sa., 11./12. Januar 2008, 10.00–16.00
IGB-HS07.19
Die europäische Stadt vom Mittelalter bis heute
mit Marc Schalenberg
Mi., 16. Januar 2008, 9.30–17.30
IGB-HS07.21
Der Film als Propagandamittel – Eine Waffe
für Ideologien? mit Peter Neumann
Do., 17. Januar 2008, 9.30–17.30
IGB-HS07.26
Maturaarbeiten: Schreib-, Lese- und
Methodenkompetenzen mit Nadja Badr Goetz
Do., 24. Januar 2008, 13.30–17.30
IGB-HS07.11
Ethnobotanik – Magische Pilze?
mit Caroline Weckerle, Barbara Frei Haller
Fr., 25. Januar 2008, 9.30–17.30
IGB-FS08.20
Entwurfsmethoden für Automaten
mit Juraj Hromkovic
Mi., 9. Januar 2008, 9.30–16.30
IGB-FS08.27
50+ Chancen sinnvoll nutzen mit Mike Martin, Susanne Fr./Sa., 11./12. Januar 2008, 8.30–17.00
Stamm, Rolf Huber, Andreas Habegger, Verena Wyss Meili
IGB-FS08.1
Gutes Deutsch – schlechtes Deutsch
mit Christa Dürscheid
Di., 29. Januar 2008, 9.30–16.30
IGB-FS08.14
Dunkle Machenschaften um Himmelskörper
mit Susanne Metzger, Marianne Leemann, Maja Burkhard
Mi., 30. Januar 2008, 9.30–16.30
IGB-FS08.8
Differentialgleichungen und Dynamische Systeme
mit Urs Kirchgraber
Mi., 20. Februar, bis Mi., 28. Mai 2008, je 16.15–19.00
IGB-FS08.7
Roms sprechende Steine. Lateinische Inschriften
aus zwei Jahrtausenden mit Klaus Bartels
Di., 4. März 2008, 9.30–17.30
IGB-FS08.12
Guter naturwissenschaftlicher Unterricht – was
die Lernforschung darüber weiss mit Elsbeth Stern
Sa., 8. März 2008, 10.00–16.00
IGB-FS08.9
Selbständiges Lernen in Mathematik
Mi., 12. März 2008, 9.30–16.30
mit Maria Cannizzo, Stefan Spühler, Regula Kyburz-Graber
IGB-FS08.2
Gedichte im Fremdsprachenunterricht
mit Anita Pfau, Rita Gloor, Letizia Könz
Do., 13. März und 10. April 2008, je 13.30–17.00
IGB-FS08.28
Coaching-Kompetenzen
mit Nicolas Lienert, Henry Goldmann
Sa., 15. März, 12. April, 31. Mai, 28. Juni 2008 je 9.00–12.30
IGB-FS08.3
The Pleasure of Reading: Texts and their Structures
mit Elisabeth Bronfen
Mo., 17. März 2008, 9.30–17.30
IGB-FS08.4
Using Drama Techniques in Foreign
Language Teaching mit Michael Rutman
Do., 27. März und 3. April 2008, je 14.00–17.30
IGB-FS08.24
Hinter den Kulissen
mit Anna Luif
Mo., 31. März 2008, 9.30–17.00
IGB-FS08.16
Proteomics und Massenspektrometrie
mit Sabine Schrimpf, Peter Hunziker
Di., 1. April 2008, 9.30–17.00
IGB-FS08.6
Animar y activar la comunicación oral en
el aula de español mit Rosa María Silva
Mi., 2. April 2008, 9.30–16.30
IGB-FS08.22
Nachhaltige Entwicklung spielerisch erleben
mit Markus Ulrich, Vicente Carabias-Hütter
Do., 3. April 2008, 9.30–17.00
IGB-FS08.21
Wie Geschichte studieren?
mit Luis Manuel Calvo Salgado
Di., 8. April 2008, 9.15–12.00
Information und Anmeldung: www.webpalette.ch > Sekundarstufe II > uzh|eth|ph|zürich
ZHSF Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik
IGB Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik
Weiterbildung Mittelschulen, Beckenhofstrasse 35, 8006 Zürich,
[email protected]
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
53
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
schule&kultur: Kulturangebot für Schulen / schule&kultur, Elisabethenstrasse 43,
8090 Zürich, Telefon 043 322 24 44, www.schuleundkultur.ch
des Schah-Regimes führen. Mit Errichtung der islamischen Republik beginnt
die Zeit der «Revolutions-Kommissare», die Kleidung und Verhalten kontrollieren. Marjane muss nun zwar einen Schleier tragen – dies tut aber ihren so verspielten wie aufständischen
Gedanken und Aktionen keinen Abbruch. Mit 14 Jahren wird das lebhafte
Mädchen, das für sein Alter schon so
viel gesehen hat, von den Eltern nach
Wien geschickt.
Der zauberhafte und verspielte
Animationsfilm «Persepolis» ist die gelungene Umsetzung von Marjane Satrapis gleichnamigem Comic. Nach der
Vorstellung wird ein Gast über Marjane
Satrapi und über Filmadaptionen von
Comics im Allgemeinen erzählen. Dauer des Gesprächs: ca. 30 Min.
Film
Persepolis (F 2007)
Kino Riffraff
Teheran 1978: Marjane ist acht Jahre
alt. Umsorgt von ihren Eltern und der
geliebten Grossmutter erlebt sie voller
Begeisterung die Ereignisse im Vorfeld
der Revolution, die später zum Sturz
Filmvorstellung ab 8. Schuljahr, Kantonsund Berufsschulen: Di 27.11.07 9h,
Mi 5.12.07 9h (Dauer: 90 Min.) / Regie:
Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud / Franz.
mit dt. Untertiteln / CHF 9.– (inkl. ZVV) / Ort:
Kino Riffraff, Neugasse 57,
8005 Zürich / Anmelden bis 17.11.07 bei
schule&kultur
Theater
Cinderella
Schauspielhaus Zürich
In dem einen Haus leben Cinderella,
ein lebensfrohes Mädchen, ihr Vater,
ein sympathischer Weichling in der
Midlife-Crisis, die schöne, aber hinterhältige Stiefmutter und ihre verwöhnte
Tochter. In dem anderen Haus lebt der
König, der des Regierens müde ist, mit
seinem übermütigen Sohn, der weder
von Amtsgeschäften noch vom Ernst
des Lebens und schon gar nichts von
Frauen wissen will. Als dem König der
Kragen platzt und er die Zukunft seines Sohnes zu planen beginnt, nimmt
das Schicksal seinen Lauf und schickt
den Prinzen und Cinderella in ungeahnte Abenteuer. Werden sie am Ende
zueinander finden?
54 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Aufführung für 1.–6. Schuljahr: Mo 14.1.08
10h, (Dauer: 120 Min.) / Regie: Annette
Raffalt / Deutsch / CHF 12.– (inkl. ZVV) /
Ort: Schauspielhaus Zürich Pfauen, Rämistr.
34, 8032 Zürich / Anmelden bis 17. Dez.
bei schule&kultur
Theater
Faust – erzählt mithilfe der grossen
Rock- und Popsongs
Stern-Theater-Produktion
Die Themen des Klassikers «Faust»
sind so zeitlos, dass sie auch immer
wieder Inhalt von Rock- und Popsongs
sind: Faust «can’t get no satisfaction»,
Mephisto verführt zu «sympathy for the
devil» und Gretchen «is knockin’ on
heaven’s door».
Zwei Schauspieler und eine fünfköpfige Band erzählen, erklären und
entstauben den ersten Teil der Tragödie, indem sie mit einer gehörigen Portion Humor und Anarchie Goethes Versen die Texte von AC/DC bis Zappa gegenüberstellen. Das Stück will besonders auch ein junges Publikum ansprechen, dem es kalt über den Rücken
läuft, wenn das gelbe Reclam-Bändchen aufgeschlagen wird. Auch Theatermuffel werden auf den Geschmack
von Goethes grossem Klassiker kommen!
Aufführung für Kantons- und Berufsschulen:
Do 17.1.08 16h, Do 31.1.08 20h, Mi 6.2.08
20h, Do 7.2.08 16h, Do 7.2.08 20h (Dauer:
60 Min.) / Regie: Sabine Boss / Spiel: Daniel
Rohr, Silvester von Hösslin / CHF 15.– (inkl.
ZVV) / Ort: Theater Rigiblick, Germaniastr.
99, 8044 Zürich / Anmelden bis 17.12.07
bei schule&kultur
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Film
To Be or Not To Be (USA 1942)
Filmpodium Zürich
Ernst Lubitschs antifaschistische Komödie ist eine Hommage an Schauspieler und ans Theater. Einer Warschauer
Theatergruppe wird 1939 die Aufführung ihres Stücks verboten. Die freche
Anti-Nazi-Groteske wird durch «Hamlet» ersetzt. Als die Wehrmacht einmarschiert, entpuppt sich ein angeblicher
polnischer Patriot als Gestapoagent.
Die Theatermitglieder tauchen in den
Untergrund ab – da können sie ihre Gestapo-Kostüme gut gebrauchen …
Ein grandioses Stück über die
Trennungslinie zwischen Bühne und
Leben, zwischen Schein und Realität,
Theater
Theater
Der Kaufmann von Venedig
Schauspielhaus Zürich
Einen Schuldschein auf ein Pfund seines eigenen Fleisches – ohne Bedenken unterschreibt der reiche, gerade
aber nicht liquide Kaufmann Antonio
diesen Vertrag mit dem Juden Shylock.
Das Geld braucht sein Freund Bassanio, der Portia, der Herrin von Belmont,
die Heirat antragen will. Während sich
die Liebeshändel zum Besten wenden,
steht in Venedig Shylock vor Antonio,
dessen Schiffe in unglückliche Winde
geraten sind, und wetzt das Messer.
Vertrag ist Vertrag. Der Jude steht einsam gegen die Gesellschaft. Besessen
und in beredter Bitterkeit scheint Shylock fähig, sein Pfand einzufordern.
He, super! Mann!
Koproduktion GMBH und Rote Fabrik
Superman hängt apathisch in seinem
durchgelegenen Comic-Heft. Es geht
ihm schlecht. Comics lesen ist out. Die
Welt hat ihn vergessen. Just in diesem
krisengezeichneten Moment begegnet
ihm Flyman, der Superschurke. Sie liefern sich ein haarsträubendes Duell.
Doch schon nach kurzer Zeit geht Superman die Puste aus. Er ist nicht mehr
in Form. Flyman ist entsetzt. Ohne einen Guten gibt es keinen Bösen. Superman muss also wieder Superman
werden! Beim Aufbautraining kommt
Superman ins Grübeln: Ist denn böse
immer böse? Und gut einfach gut? Inmitten ihrer Rivalität entdecken Super-
zwischen Spiel und Ernst, zwischen
Sein und Nichtsein. Wie leicht es in diesem Zusammenhang zu Verwirrungen
kommen kann, erfährt der Zuschauer
am eigenen Leibe. Er erlebt selbst die
Kurzfassung dessen, was der Film erzählen wird: die Geschichte einer Täuschung durch einen grossen Mummenschanz.
Filmvorstellung ab 9. Schuljahr, Kantonsund Berufsschulen: Di 11.12.07 18h,
Do 13.12.07 18h (Dauer: 115 Min.) / Regie:
Ernst Lubitsch / Engl. mit dt. Untertiteln /
CHF 9.– (inkl. ZVV) / Ort: Filmpodium Kino,
Nüschelerstr. 11, 8001 Zürich / Anmelden
bis 20.11.07 bei schule&kultur
man und Flyman, dass sie dringend ein
neues Abenteuer brauchen, eine neue
Aufgabe … Freundschaft eben.
Ein Stück über Selbstzweifel, Rivalität,
Sprachlosigkeit und Freundschaft für
Superhelden und Superschurken.
Aufführung für 1.–5. Schuljahr: Mo 17.12.07
14h (Dauer: 60 Min.) / Regie: Martha
Zürcher / Spiel: Matthias Bretscher, Peter
Hottinger / Mundart / CHF 12.– (inkl. ZVV) /
Ort: Kulturzentrum Rote Fabrik, Fabriktheater, Seestr. 395, 8038 Zürich / Anmelden bis
23.11.07 bei schule&kultur
Aufführung für Kantons- und Berufsschulen:
Fr 7.3.08 20h, Di 11.3.08 20h / William
Shakespeare / Regie: Stefan Pucher / CHF
35.–, 26.–, 18.–, 8.–, 5.– / Ort: Schauspielhaus Zürich Pfauen, Rämistr. 34, 8032
Zürich / Anmelden vom 3.12.07 bis zum
5.2.08 bei schule&kultur
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
55
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Ausstellung
Da chunsch uf d’Wält – alles rund
um die Geburt
KULTURAMA
Die Geburt eines Menschen steht für
den Anfang eines neuen Lebens. Was
aber geschieht in den neun Monaten im
Mutterleib? Im Eiltempo entsteht ein
Wesen, das irgendwann fähig sein
könnte, einen Nobelpreis zu gewinnen.
Die Voraussetzungen, die es dazu
braucht, werden in den ersten Entwicklungsstadien angelegt. Durch vorgeburtliche Untersuchungen können diese heute genau verfolgt werden. Der
Geburtsvorgang selbst wird unterstützt
durch verschiedene Geburtsmethoden.
Letztere haben sich im Laufe der Zeit
gewandelt und mit ihnen auch die Gefahren, welche eine Geburt für Mutter
und Kind birgt.
Film
Max Frisch, Citoyen (CH 2007)
Kino Arthouse Alba
Max Frisch war der letzte grosse
Schweizer Intellektuelle, der auch über
das eigene Land hinaus als «Stimme»
breit wahrgenommen und geschätzt
wurde: eine Figur, wie es sie heute
kaum mehr gibt. Matthias von Gunten
zeigt in seinem fesselnden Dokumentarfilm Frischs Entwicklung hin zu
einem wachen Zeitzeugen, der auf
ausgedehnten Reisen das zerstörte
Nachkriegseuropa besuchte und als
Schriftsteller zeitlebens Stellung bezog
– zu brennend aktuellen, aber auch zu
Verschiedene Geburten aus dem
Tierreich geben spannende Einblicke
in die Vielfalt der Möglichkeiten, wie
Leben entstehen und zur Welt gebracht
werden kann. Modelle zum Anfassen,
Originalpräparate, Hörstationen und
Filmmaterial lassen die Eindrücke rund
um die Geburt zum unvergesslichen
Erlebnis werden.
Workshop für 4.–9. Schuljahr: Mi 28.11.07
9h, Do 29.11.07 14h, Fr 30.11.07 9h, Mi
5.12.07 9h, Fr 7.12.07 9h, Di 11.12.07 14h,
Mi 12.12.07 9h, Fr 14.12.07 9h, Mi 9.1.08
9h, Do 10.1.08 9h, Di 15.1.08 14h, Mi
16.1.08 9h, Do 17.1.08 9h (Dauer: 120
Min.) / Leitung: Petra Egger, Annina Keller,
Museumspädagoginnen KULTURAMA /
CHF 120.– (inkl. ZVV) / Ort: KULTURAMA,
Englischviertelstrasse 9, 8032 Zürich /
Anmelden bis 13.11.07 bei schule&kultur
ganz persönlichen Fragen. Matthias
von Gunten verwendet teilweise noch
nie gesehene Dokumente, die Frisch
selbst gedreht hat.
Gast nach der Filmvorführung ist
Regisseur Matthias von Gunten. Dauer
des Gesprächs: ca. 30 Min.
Filmvorstellung ab 9. Schuljahr, Kantonsund Berufsschulen: Di 29.1.08 9h,
Mi 30.1.08 9h (Dauer: 90 Min.) / Regie:
Matthias von Gunten / Deutsch / CHF 9.–
(inkl. ZVV) / Ort: Kino Arthouse Alba,
Zähringerstr. 44, 8001 Zürich / Anmelden
bis 15.1.07 bei schule&kultur
Theater
Macbeth
Schauspielhaus Zürich
Ein
skrupelloses
Ungeheuer
ist
Macbeth nicht, auch wenn er auftritt
wie ein Serienkiller: König Duncan,
sein Kampfgefährte Banquo, Frau und
Kind seines Widersachers Macduff –
Leichen pflastern seinen Weg zum
Thron, und eine Tat zieht die nächste
nach sich. Doch dem Ausmass der angerichteten Untaten kommen die
Schrecken gleich, die ihm sein Gewissen im Gegenzug bereitet. Der wahre
Horror dieses Gruselstückes liegt nicht
in den Metzeleien an Unschuldigen, er
spielt sich vor Macbeths innerem Auge
ab und spiegelt sich in Schreckensvisionen und Halluzinationen.
Aufführung für Kantons- und Berufsschulen:
Di 1.4.08 20h, Di 15.4.08 20h / William
Shakespeare / Regie: Sebastian Nübling /
CHF 35.–, 26.–, 18.–, 8.–, 5.– / Ort:
Schauspielhaus Zürich Pfauen, Rämistr. 34,
8032 Zürich / Anmelden vom 17.12.07 bis
zum 27.2.08 bei schule&kultur
56 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Ausstellung
Film
Zeitreise
Kunsthaus Zürich
In voller Rüstung tritt der heilige Michael auf Luzifer: Was bedeutete eine
solche Altartafel für einen Menschen in
der kleinen mittelalterlichen Stadt Zürich? Die gelbe Postkutsche rast durch
die Kehren der Tremola. Welcher Zeitgeist verbirgt sich hinter dem berühmten Schweizer Werk? Der Maler Edvard
Munch zeigt sich einsam am Rand des
breiten Boulevards von Oslo. Weshalb?
Drei Stationen vor drei bedeutenden
Gemälden, begleitet von ein paar Seitenblicken auf andere Werke der
Sammlung, werfen Fragen über die Absichten und Funktionen von Bildern
auf und ergeben eine spannende Reise
durch die Jahrhunderte.
Mona Lisa (GB 1986)
Filmpodium Zürich
London, 1986: Ein kleiner Gauner (Bob
Hoskins) wird aus dem Gefängnis entlassen. Von seiner Familie entfremdet,
bleibt ihm nur sein alter Gangsterboss
(Michael Caine), der ihm noch einen
Gefallen schuldet. So kommt George zu
einem Job als Chauffeur der Nobelprostituierten Simone (Cathy Tyson).
Die beiden können sich anfangs nicht
ausstehen, bis George Simone bei der
Suche nach einer alten Freundin hilft –
und sich in die rätselhafte Frau hoffnungslos verliebt.
Kunstvoll arrangierte, in verführerisch schöne Bilder getauchte Geschichte von entwertetem Heldentum
und tragischer Liebe in Londons Un-
terwelt. Bob Hoskins ist in seiner wohl
tragischsten, witzigsten und zugleich
berührendsten Rolle zu sehen.
Filmvorstellung für Kantons- und Berufsschulen: Do 17.1.08 18h (Dauer: 120 Min.) /
Regie: Neil Jordan / Engl. mit dt. Untertiteln /
CHF 9.– (inkl. ZVV) / Ort: Filmpodium Kino,
Nüschelerstr. 11, 8001 Zürich / Anmelden
bis 19.12.07 bei schule&kultur
Workshop ab 9. Schuljahr, Kantons- und
Berufsschulen: Daten nach Absprache im
Zeitraum 14.1.08 bis 9.2.08 (Dauer: 120
Min.) / Leitung: Hans Ruedi Weber, Kunsthistoriker/Museumspädagoge / CHF 120.–
(inkl. ZVV) / Ort: Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1, 8001 Zürich / Anmelden bis 29.1.08
bei Marianne Fili, Kunsthaus Zürich, Tel.
044 253 84 12, vormittags 9–12h
Film
Monsieur Hire (F 1989)
Filmpodium Zürich
Ein subtiler psychologischer Thriller
nach Georges Simenon. Der von allen
gemiedene Monsieur Hire (Michel
Blanc) verliebt sich in die junge Alice
(Sandrine Bonnaire), die er allabendlich von seinem Fenster aus in der gegenüberliegenden Wohnung beobachtet. Als eine andere junge Frau tot aufgefunden wird, gerät Monsieur Hire ins
Visier des Ermittlers. Alice aber
entdeckt den Voyeur am Fenster – und
nimmt Kontakt mit dem scheuen
Mann auf.
«Dank der ungewöhnlich intensiven Verkörperung der beiden Figuren
wird diese Geschichte einer hoffnungs-
losen Passion in der psychologischen
Motivation nachvollziehbar und glaubwürdig. Es ist eine Geschichte, bei der
sich die Zuschauer auf beklemmende
Weise ständig auf unsicherem Boden
befinden, weil sie der Ambivalenz von
Gut und Böse, Schein und Sein, Misstrauen und Vertrauen, Wahrheit und
Lüge ausgesetzt sind.» (Zoom)
Filmvorstellung ab 8. Schuljahr, Kantonsund Berufsschulen: Do 7.2.08 18h
(Dauer: 95 Min.) / Regie: Patrice Leconte /
Franz. mit dt. Untertiteln / CHF 9.– (inkl.
ZVV) / Ort: Filmpodium Kino, Nüschelerstr.
11, 8001 Zürich / Anmelden bis 15.1.08 bei
schule&kultur
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
57
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Theater
Lili Plume
Koproduktion Figurentheater Lupine
und Theater Tuchlaube
Schon morgens früh um neun stehen
vor Lili Plumes Fundbüro die Leute
Schlange. Alles Mögliche und Unmögliche haben sie verloren: die Dame im
rosa Kleid ihre Wespentaille, ein Kind
den Hausschlüssel, einer seine Geborgenheit und jemand hat sogar den Kopf
verloren! Viele trauern den verlorenen
Sachen nach und hoffen, ihr Glück im
Fundbüro zu finden. Mit Fantasie und
Feingefühl findet Lili Plume für all ihre
Kundinnen und Kunden etwas, das sie
wieder fröhlich macht, auch wenn es
überhaupt nicht das Gesuchte ist.
Wie Lili Plume Menschen glücklich
macht, aber selber immer trauriger
wird, was der schiffbrüchige Kapitän in
Theater
Macbeth für Anfänger
Thalia Kompagnons (D)
Der Puppenspieler, von Ehrgeiz besessen, plant eine Aufführung von Shakespeares «Macbeth». Als seine alten Kasperpuppen erfahren, dass sie nicht mitspielen dürfen, kommt es zum Aufstand: Hinter dem Rücken des Puppenspielers beginnt das Ensemble auf eigenes Risiko mit der Tragödie. Doch
schon bald geraten die unschuldigen
«Anfänger» in den verhängnisvollen
Sog der shakespeareschen Dramaturgie und unbarmherzig erfüllt sich an
ihnen das Schicksal des Macbeth …
Sie suchen eine Stelle?
Sie bieten eine Stelle an?
ihrem Fundbüro zu suchen hat, was Lili Plume am Ende selbst verliert und
dabei ihr Lachen wiederfindet, das erfährt, wer Lilis Reich der verlorenen
Sachen besucht.
Aufführung für 1.–3. Schuljahr: Mi 12.12.07
10h, Do 13.12.07 10h, Mi 19.12.07 10h
(Dauer: 50 Min.) / Regie: Frauke Jakobi /
Spiel: Kathrin Leuenberger / Mundart /
CHF 12.– (inkl. ZVV) / Ort: Theater PurPur,
Grütlistrasse 36, 8002 Zürich / Anmelden
bis 21.11.07 bei schule&kultur
«Ein Theatervergnügen allerersten
Ranges! Klug gedacht, raffiniert gemacht, temporeich und witzig.» (double
– Magazin für Figurentheater)
Im Anschluss an die Vorstellung
findet ein Inszenierungsgespräch mit
den Künstlern statt.
Aufführung für Kantons- und Berufsschulen:
Sa 2.2.08 20.15h, So 3.2.08 18h (Dauer: 60
Min.) / Gigio Brunello, Gyula Molnar / Regie:
Gyula Molnar / Spiel: Tristan Vogt / CHF
(15.– inkl. ZVV) / Ort: Theater Stadelhofen,
Stadelhoferstr. 12, 8001 Zürich / Anmelden
bis 11.1.08 bei schule&kultur
Gratis-Stellenbörse: www.v-z-p.ch
Verband zürcherischer Privatschulen
58 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Termine und Veranstaltungen
Zürcher Kerzenziehen am Bürkliplatz
Für Schulklassen und Gruppen, Anmeldung erforderlich, Infos und Anmeldung
unter www.zuercherkerzenziehen.ch oder Tel. 044 211 26 00
31.10.–19.12.2007 täglich von 10.00–20.00 Uhr
Zürcher Basketballturnier 2008 in den Turnhallen Rämibühl und Rämistr. 80
Januar–März 2008
Für Klassenmannschaften (Turnabteilungen) oder Schulsportmannschaften 5.–9. Schuljahr.
Anmeldeformulare bei Hansueli Wegmann, Brünneliacker 7, 8047 Zürich, Tel. 044 401 06 45, E-Mail: [email protected]
Anmeldeschluss: 1. Dezember 2007 (Poststempel)
Kantonaler Schulsporttag Schwimmen im Hallenbad Allmend Uitikon
Mittwochnachmittag, 30. Januar 2008
Für Schulsportgruppe, Klasse oder Turnabteilung in der Oberstufe. Anmeldeschluss 21. Dezember 2007. Anmelden bei Katja Hois,
Albisriederstr. 16, 8003 Zürich, Tel. 043 333 91 66 oder E-Mail: [email protected]
Mathematische Förderung im Kindergarten
2.2., 15.3. und 24.5.2008, 09–16.30 Uhr
Kursort: Kultur-Zentrum «Karl der Grosse» in der Altstadt von Zürich, Kurskosten: Fr. 190.–, Infos und Anmeldeformular finden Sie unter
www.lerntherapie-zh.ch
Museen mit permanentem Angebot für Schulklassen
Botanischer Garten Universität Zürich
Tel. 044 634 84 61, www.bguz.unizh.ch
Okt.–Feb. von Mo–Fr 08–18 Uhr / Sa+So 08–17 Uhr
Daros Exhibitions – Gegenwartskunst
Tel. 044 447 70 00, www.daros.ch
Do–So 12–18 Uhr
Fotomuseum Winterthur
Tel. 052 234 10 60, www.fotomuseum.ch
Do–Sa 11–18 Uhr / Mi 11–20 Uhr
Gewerbemuseum Winterthur
Tel. 052 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch
Di–So 10–17 Uhr / Do 10–20 Uhr
Haus Konstruktiv
Tel. 044 217 70 80, www.hauskonstruktiv.ch
Kulturama
Tel. 044 260 60 44, www.kulturama.ch
Kunsthalle Zürich
Tel. 044 272 15 15, www.kunsthallezurich.ch
Kunsthaus Zürich
Tel. 044 253 84 84, www.kunsthaus.ch
Kunstmuseum Winterthur
Tel. 052 267 51 62, www.kmw.ch
Schweizerisches Landesmuseum Zürich
Tel. 044 218 65 11, www.slmnet.ch
Museum Rietberg
Tel. 044 206 31 31, www.stadt-zuerich.ch/internet/zuerichkultur/home.html
Di, Do, Fr 12–18 Uhr / Mi 12–20 Uhr
Di–So 13–17 Uhr
Di, Mi, Fr, 12–18 Uhr / Do 12–20 Uhr / Sa+So 11–17 Uhr
Di–Do 10–21 Uhr / Fr–So 10–17 Uhr
Di 10–20 Uhr / Mi–So 10–17 Uhr
Di–So 10–17 Uhr
Di–So 10–17 Uhr / Mi+Do 10–20 Uhr
Mühlerama
Tel. 044 422 76 60, www.muehlerama.ch
Di–Sa 14–17 Uhr / So 10–17 Uhr
Museum Bellerive
Tel. 043 446 44 69, www.museum-bellerive.ch
Di–So 10–17 Uhr / Do 10–20 Uhr
Museum für Gestaltung
Tel. 043 446 67 67, www.museum-gestaltung.ch
Di–Do 10–20 Uhr / Fr–So 10–17 Uhr
Naturzentrum Sihlwald
Tel. 044 720 38 85, www.sihlwald.ch
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
61
Nordamerika Native Museum (NONAM)
Tel. 043 499 24 40, www.nonam.ch
Di–Fr 13–17 Uhr / Mi 13–20 Uhr
Tram-Museum Zürich
Tel. 044 380 21 62, www.tram-museum.ch
Mi–Fr 14–17 Uhr / Sa 13–18 Uhr / So 13–17 Uhr
Strauhof Zürich
Tel. 044 412 31 39, www.strauhof.ch
Di–Fr 12–18 Uhr / Sa–So 10–18 Uhr
Technorama Winterthur
Tel. 052 244 08 44, www.technorama.ch
Di–So 10–17 Uhr
Zoo Zürich
Tel. 043 499 24 40, www.zoo.ch
täglich geöffnet März–Okt. 9–18 Uhr / Nov.-Feb. 9–17 Uhr
Zoologisches Museum Zürich
Tel. 044 634 38 38, www.zm.uzh.ch
Di–Fr 9–17 Uhr / Sa+So 10–16 Uhr
Adressen
Bildungsdirektion
Generalsekretariat
www.bildungsdirektion.zh.ch
Tel. 043 259 23 09
Bildungsplanung
Walchestrasse 21, 8090 Zürich
Tel. 043 259 53 50
E-Mail:
[email protected]
Volksschulamt
www.volksschulamt.zh.ch
Walchestrasse 21, 8090 Zürich
Tel. 043 259 22 51
Stabsstelle
Tel. 043 259 22 51
Rechtsfragen
Tel. 043 259 53 55
Behördenschulung
Tel. 043 259 22 58
Abteilung Lehrpersonal
Tel. 043 259 22 66
Lehrpersonalbeauftragte
Tel. 043 259 22 74
Anstellung Lehrpersonen Kindergarten Tel. 043 259 22 75
Vikariatsbüro
Tel. 043 259 22 70
Stellenbörse Website
Tel. 043 259 42 89
Stellentonband Stellvertretungen
Tel. 043 259 42 90
Abteilung Pädagogisches
(Unterrichtsfragen)
Tel. 043 259 22 62
Interkulturelle Pädagogik/QUIMS
Tel. 043 259 53 61
schule&kultur
Tel. 043 322 24 48
Abteilung Sonderpädagogisches
Tel. 043 259 22 91
Schulärztlicher Dienst
Tel. 043 259 22 60
Umsetzung Volksschulgesetz
Tel. 043 259 53 42
Projekt Grundstufe
Tel. 043 259 40 84
Neugestaltung 9. Schuljahr
Tel. 043 259 53 11
Aufsicht Privatschulen
Tel. 043 259 53 35
Mittelschul- und Berufsbildungsamt www.mba.zh.ch
Kaspar-Escher-Haus, 8090 Zürich
Tel. 043 259 43 81
Abt. Mittelschulen
Abt. Berufsbildung KEH
Abt. Berufsbildung AUS 80
Personelles Berufsfachschulen
Personelles Mittelschulen
Personelles Schulen im
Gesundheitswesen
Tel. 043 259 43 72
Tel. 043 259 43 93
Tel. 043 259 77 50
Tel. 043 259 26 07
Tel. 043 259 53 01
Tel. 043 259 43 12
Amt für Jugend und Berufsberatung www.ajb.zh.ch
Dörflistrasse 120, 8090 Zürich
Tel. 043 259 96 00
Jugend- und Familienhilfe
Tel. 043 259 96 50
Kindesschutz
Tel. 043 259 96 51
Elternbildung
Tel. 043 259 96 54
Kinder- und Jugendheime
Tel. 043 259 96 57
Stipendien
Tel. 043 259 96 80
bizoerlikon
Tel. 043 259 97 00
Akad. Berufs- und Studienberatung Tel. 043 259 97 10
Laufbahnberatung Gesundheitsberufe Tel. 043 259 97 30
Lehrmittelverlag des Kantons Zürich
Räffelstr. 32, Postfach, 8045 Zürich
Tel. 044 465 85 85
E-Mail:
[email protected]
E-Shop:
www.lehrmittelverlag.com
Logopädisches Beratungstelefon
[email protected]
Sprachheilschule Stäfa
Tel. 044 928 19 15
Audiopädagogische Dienste Zürich
Kinder und Jugendliche
Kalchbühlstrasse 79, 8038 Zürich
Tel. 044 487 10 50
Schule der Stadt Zürich für Sehbehinderte SFS
Eugen Huber-Strasse 6, 8048 Zürich Tel. 043 311 79 00
Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik
und Fachdidaktik (ZHSF)
www.zhsf-edu.ch
Beckenhofstrasse 35, 8006 Zürich:
Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik
Tel. 043 305 66 55
Höheres Lehramt Berufsschulen
Tel. 043 305 66 08
Weiterbildung Mittelschulen
Tel. 043 305 66 16
Tel. 043 305 66 62
Weiterbildung Berufsschulen
Tel. 043 305 66 72
Hochschule für Heilpädagogik
Schaffhauserstrasse 239
8090 Zürich
www.hfh.ch
Tel. 044 317 11 11
Pädagogische Hochschule Zürich
www.phzh.ch
8090 Zürich
[email protected]
Kanzlei
Tel. 043 305 51 11
Prorektorat Ausbildung
Tel. 043 305 52 52
Schönberggasse 1, 8090 Zürich
[email protected]
Prorektorat Weiterbildung und Forschung
Tel. 043 305 53 53
Hirschengraben 28, 8090 Zürich [email protected]
Prorektorat Fachbereiche
Tel. 043 305 54 54
Hirschengraben 28, 8090 Zürich
[email protected]
Beamtenversicherungskasse
Stampfenbachstrasse 63, 8090 Zürich Tel. 043 259 42 00
Erscheinungs- und Annahmeschlussdaten 2007
Nr.
5
1
Erscheinungsdatum
2.11.2007
7.1.2008
Redaktionsschluss
28.9.2007
23.11.2007
Inserateschluss
3.10.2007
28.11.2007
Redaktion: 043 259 23 14, [email protected] Stelleninserate: 043 259 23 11, [email protected] Werbeinserate: 044 928 56 09, [email protected]
Impressum
Nr. 5/2007 2. November 2007
Schulblatt des Kantons Zürich Kantonales Publikationsorgan der Bildungsdirektion für Lehrkräfte und Schulbehörden, 122. Jahrgang Erscheinungsweise 6-mal pro
Jahr Auflage 22 300 Exemplare Redaktion (red) Redaktionsleiter Stephan Pfäffli (pst), E-Mail: [email protected], Redaktorin Jacqueline Olivier (jo), E-Mail:
[email protected] Fotografie Hauptbeiträge in Zusammenarbeit mit dem Studienbereich Fotografie, Hochschule für Kunst und Gestaltung Zürich, Leiter Prof.
Ulrich Görlich Begleitgruppe Christine Keller Sallenbach, E-Mail: [email protected] Adresse Redaktion Schulblatt, Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2,
8090 Zürich, Verena Schwizer Gebert, Tel. 043 259 23 14, Fax 044 262 07 42, E-Mail: [email protected], Stelleninserate Gabriella Regli, 043 259 23 11, E-Mail:
[email protected] Gestaltung www.bueroz.ch Druck Zürichsee Druckereien AG, 8712 Stäfa Abonnemente/Adressänderungen Zürichsee Presse AG, 8712 Stäfa,
Tel. 0848 805 522, Fax 0848 805 520, E-Mail: [email protected] Werbe-Inserate Kretz AG, Zürichsee Zeitschriften Verlag, 8712 Stäfa, Tel. 044 928 56 09, Fax 044 928 56 00,
E-Mail: [email protected] Abo-Preis Fr. 40.– pro Jahr.
62 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Amtliches
Inhalt
Anmeldung neuer Mittelschülerinnen und Mittelschüler für
das Schuljahr 2008/09:
A Beschreibung der verschiedenen Mittelschultypen
B Weitere Angebote an Mittelschulen
C Zulassungsbedingungen
D Ausschreibung der einzelnen Schulen
E Anerkannte nichtstaatliche Mittelschulen
Bildungsratsbeschluss: Lehrplan für die Kindergartenstufe des Kantons Zürich:
Erprobungsfassung ohne Basiskompetenzen
Bildungsratsbeschluss: Neues Volksschulgesetz/Aufhebung
des Stundenplanreglements vom 10. Dezember 1991
Bildungsratsbeschluss: Volksschule.
Assessment Pack zu Explorers. Excercices de
contrôle zu Envol 5 & 6. Neuschaffung
Sprachland: Neues Deutschlehrmittel für
das 4. bis 6. Schuljahr
5/07
Informatikmittelschule (IMS):
Anmeldeschluss für das Schuljahr 2009/10: 30. September 2008
63
65
65
67
71
72
72
72
72
Anmeldung neuer Mittelschülerinnen und Mittelschüler
für das Schuljahr 2008/09
Die Lehrpersonen der Primar- und Sekundarschule und der Unterstufe des Gymnasiums sind verpflichtet, ihre Schülerinnen und Schüler
sowie deren Eltern rechtzeitig und umfassend über die verschiedenen
Wege der Mittelschulbildung aufzuklären und die hier gegebenen Informationen weiterzutragen. Es soll auch auf die Möglichkeiten von
Studienbeiträgen (Stipendien) aufmerksam gemacht werden. Die
Rektorate der Mittelschulen sind zu Auskünften ebenfalls gerne bereit. Zudem finden an den Schulen Orientierungsveranstaltungen für
Eltern und künftige Schülerinnen und Schüler statt, die sich aber auch
zur weiteren Information der Primar- und Sekundarlehrpersonen eignen. Einen systematischen Überblick über das zürcherische Schulwesen vermitteln die von der Bildungsdirektion herausgegebenen
Broschüren «Die Volksschule im Kanton Zürich», «Von der Primarstufe in die Sekundarstufe» und «Berufsbildung und weiterführende
Schulen», die zur Zeit auch in die Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch, Serbisch-Kroatisch-Bosnisch, Albanisch und Türkisch übersetzt werden. Die Broschüre «Mittelschule ja, aber welche?» gibt eine
detailliertere Übersicht über die Angebote der einzelnen Schulen (siehe auch unter www.mba.zh.ch)
Weitere Informationen finden sich auf dem Portal www.zentraleaufnahmepruefung.ch.
Die Anmeldung erfolgt durch die Eltern.
Anmeldeschluss für das Schuljahr 2008/09: 15. März 2008
(Kunst- und Sportgymnasium: 31. Januar 2008)
A Beschreibung der verschiedenen Mittelschultypen
Gymnasien
Der Kanton Zürich hat das Maturitätsanerkennungsreglement (MAR)
wie folgt umgesetzt. Er führt:
– Maturitätsausbildungen von 6 Jahren Dauer (7. – 12. Schuljahr,
Langgymnasium)
– Maturitätsausbildungen von 4 Jahren Dauer (9. – 12. Schuljahr,
Kurzgymnasium)
– das Liceo Artistico von 5 Jahren Dauer (9. – 13. Schuljahr)
– Kunst- und Sportgymnasium am MNG Rämibühl von
5 Jahren Dauer (9. – 13. Schuljahr)
– die Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene
(KME, 2. Bildungsweg) von 3 Jahren bzw. berufsbegleitend 3 3/4
Jahren Dauer. Quereinstieg ins 3. Semester ist möglich.
An dreizehn Kurz- und Langgymnasien wird ab dem neunten Schuljahr ein zusätzlicher Ausbildungsgang zweisprachige Maturität
(Deutsch/ Englisch) angeboten. An der Kantonsschule Küsnacht besteht seit Beginn des Schuljahres 2004/05 die Möglichkeit zum
Besuch eines zweisprachigen Untergymnasiums, im Anschluss an
die Primarschule.
Die Bildungsgänge der Gymnasien führen zu einem schweizerisch anerkannten Maturitätszeugnis, das zum Studium an allen
schweizerischen Universitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen berechtigt. Das Abschlusszeugnis des Liceo
Artistico berechtigt zudem zum Studium an italienischen Kunstakademien und Hochschulen.
Die Maturität wird erstmalig im Abschlussjahr 2012 auf der Basis
von 13 Noten erteilt. Die Noten werden gesetzt für die Leistungen in
einem einzelnen Fach. Massgebend sind 10 Grundlagenfächer sowie
ein Schwerpunktfach und ein Ergänzungsfach. Zusätzlich ist eine
Maturitätsarbeit zu verfassen, die benotet wird.
Im Kanton Zürich gilt der folgende Fächerkatalog:
1
2
Erstsprache
Zweite Landessprache
3
Dritte Sprache
4
5
6
7
Mathematik
Biologie
Chemie
Physik
Deutsch
Französisch
Italienisch
Italienisch/Französisch
Englisch
Griechisch
Latein
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
63
8
9
10
Geschichte
Geografie
Musisches Fach
11
Schwerpunktfach
12
Ergänzungsfach
13
Maturitätsarbeit
Obligatorisches Fach ab
Abschlussjahr 2012 (kein Maturitätsfach)
Bildnerisches Gestalten
und/oder Musik
Latein und Griechisch,
Latein, Griechisch
Italienisch/Französisch,
Englisch, Spanisch, Russisch
Physik und Anwendungen
der Mathematik,
Biologie und Chemie
Wirtschaft und Recht
Bildnerisches Gestalten, Musik
Physik, Chemie, Biologie,
Anwendungen der
Mathematik, Geschichte inkl.
Staatskunde, Geografie,
Philosophie, Religionslehre,
Wirtschaft und Recht,
Pädagogik/Psychologie,
Bildnerisches Gestalten,
Musik, Sport, Informatik
In einem Fach oder mehreren
Fächern nach Wahl
Einführung in Wirtschaft und Recht
Der Bildungsrat legt fest, welche Schwerpunktfächer eine Schule
führt. Das Angebot an Ergänzungsfächern wird von der Schule festgelegt. Es besteht kein Anspruch auf uneingeschränkte Wahl des Ergänzungsfaches. Die einzelnen Kurse können nur bei einer genügenden Zahl von Anmeldungen geführt werden. Die Wahlen erfolgen
mehrstufig.
– 6-jährige oder 4-jährige Maturitätsausbildung: In der Unterstufe des
6-jährigen Bildungsganges sind Latein, Französisch und Englisch
für alle obligatorisch.
– Maturitätsprofil: Auf den Beginn des 9. Schuljahres, d. h. der
3. Klasse der 6-jährigen Ausbildung bzw. mit Eintritt in die 4-jährige
Ausbildung, muss ein Maturitätsprofil gewählt werden. Mit dieser
Wahl ist eine Einschränkung in der Zahl der noch möglichen
Schwerpunktfächer verbunden.
– Wahl des Schwerpunktfaches und des Ergänzungsfaches: Die einzelnen Schulen bestimmen den Zeitpunkt für die Wahlen von
Schwerpunkt- und Ergänzungsfach.
Der Kanton Zürich unterscheidet fünf Maturitätsprofile, die in erster Linie durch das Schwerpunktfach bestimmt sind:
Altsprachliches Profil: (A)
Die Sprachkombination enthält Latein und/oder Griechisch, Schwerpunktfach ist eine Sprache.
Neusprachliches Profil: (N)
Die Sprachkombination enthält nur moderne Fremdsprachen,
Schwerpunktfach ist eine Sprache.
Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil: (MN)
Schwerpunktfach ist «Biologie und Chemie» oder «Physik und Anwendungen der Mathematik».
64 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Wirtschaftlich-rechtliches Profil: (WR)
Schwerpunktfach ist «Wirtschaft und Recht».
Musisches Profil: (M)
Schwerpunktfach ist «Bildnerisches Gestalten» oder «Musik».
Bemerkungen: Wer im altsprachlichen Profil Griechisch belegen
will, muss nach der 6. Klasse der Primarschule ans Gymnasium
übertreten.
In allen Profilen kann Italienisch an Stelle von Französisch als 2. Landessprache belegt werden. (Diese Möglichkeit wird aber nicht an allen Schulen angeboten.)
Die aktuellen Profile sind
Schule
Literargymnasium Rämibühl, Zürich
Realgymnasium Rämibühl, Zürich
Kantonsschule Hohe Promenade, Zürich
Math.-nat. Gymnasium Rämibühl, Zürich
Kunst- und Sportgymnasium am MNG
Kantonsschule Freudenberg, Zürich
Kantonsschule Wiedikon, Zürich
Kantonsschule Enge, Zürich
Kantonsschule Hottingen, Zürich
Kantonsschule Oerlikon, Zürich
Kantonsschule Zürich Birch
Kantonsschule Stadelhofen, Zürich
Liceo Artistico, Zürich
Kantonsschule Büelrain, Winterthur
Kantonsschule Im Lee, Winterthur
Kantonsschule Rychenberg, Winterthur
Kantonsschule Glattal, Dübendorf
Kantonsschule Küsnacht
Kantonsschule Limmattal, Urdorf
Kantonsschule Zch. Oberland, Wetzikon
Kantonsschule Zürcher Unterland, Bülach
Kant. Maturitätsschule für Erwachsene
1
2
3
4
*
Unterstufe Profil
A
N
1
2
2
1
2
2
1
2
2
1
1
2
2
1
2
3
MN WR M
2/3
2/3 2/3
2
3
3
2/3
2/3
2/3 2/3
2/3
3
2/3
2/3
2/3
2/3
2/3
2/3
1
1
1*
1
1
1
3
2
2
3
2
2/3
2/3
2
2/3
2/3 2/3
2/3 2/3
4
4
2/3
2/3
2/3 2/3 2/3
2/3
2/3 2/3 2/3
2/3 2/3 2/3
2/3 2/3 2/3
4
4
4
nach 6 Jahren Primarschule
nach 2 Jahren Unterstufe des Gymnasiums
nach 2 Jahren Sekundarschule
für Studierende mit Berufsausbildung oder Berufspraxis
Unterricht auf der Unterstufe nur zweisprachig (Deutsch/Englisch)
Kunst- und Sportgymnasium am MNG Rämibühl
Der Kanton Zürich führt am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen
Gymnasium Rämibühl (MNG) Klassen für musikalisch, tänzerisch
oder sportlich besonders begabte Jugendliche. Der Schulstoff wird in
diesen Klassen auf fünf anstatt auf vier Jahre verteilt. So erhalten die
Schülerinnen und Schüler genügend Freiraum, um sich neben dem
Gymnasium intensiv ihrer Sonderbegabung zu widmen. Unterrichtet
wird im Rahmen einer 5-Tage-Woche an fünf Vormittagen und an einem Nachmittag. (Spezielle Lösungen für Morgentrainings werden
angeboten.) Musikalisch besonders Begabte erwerben eine Maturität
mit Schwerpunktfach Musik und absolvieren während der Gymnasialzeit den Vorkurs und zwei Jahre des Bachelorstudiums an der
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Tänzerisch und sportlich besonders Begabte können zwischen dem neusprachlichen Profil und
dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil mit Schwerpunktfach Biologie und Chemie wählen.
Liceo Artistico
Das Liceo Artistico wird vom Kanton Zürich in Zusammenarbeit mit
der Republik Italien als bikulturelle Schule geführt. Es vermittelt eine
sprachlich-historische Bildung mit dem Ziel einer zweisprachigen Maturität. Deutsch und Italienisch werden, unabhängig von der Erstsprache der Schülerinnen und Schüler, so weit gefördert, dass sie nicht
nur als Umgangs- und Literatursprache, sondern auch als Wissenschaftssprache beherrscht werden. Nach Erarbeitung der sprachlichen Grundlagen werden daher Mathematik und Biologie und der
grösste Teil der Kunstfächer auf Italienisch unterrichtet. Neben
Deutsch und Italienisch haben die Schülerinnen und Schüler die Wahl
zwischen Englisch und Französisch. Grosses Gewicht liegt mit neun
Wochenstunden auf dem Unterricht in bildender Kunst. Das Abschlusszeugnis gilt als schweizerische Maturität und ist in Italien als
«maturità artistica» anerkannt. Es berechtigt auch zum Studium an
italienischen Hochschulen und Kunstakademien.
B Weitere Angebote an Mittelschulen
1. Handelsmittelschule mit Berufsmaturitätsabschluss (HMS+)
Die Handelsmittelschulen arbeiten nach dem Konzept Handelsmittelschule PLUS. Die HMS+ schliesst an die 2. Klasse der Sekundarschule an. Der schulische Teil schliesst nach 3 Jahren mit dem Diplom ab. Anschliessend absolvieren die angehenden Berufsmaturandinnen und -maturanden ein Praxisjahr. Danach kann in einer
Zusatzprüfung die kaufmännische Berufsmaturität erworben werden.
Die HMS+ legt einerseits die Basis für eine qualifizierte kaufmännische Tätigkeit, bietet andererseits aber auch eine Grundlage für
andere, erst später zugängliche Berufe wie Sozialarbeiter/in oder Dolmetscher/in, bei denen kaufmännische und wirtschaftliche Kenntnisse von Vorteil sind. Die Berufsmaturität ermöglicht den prüfungsfreien
Eintritt in Fachhochschulen.
2. Fachmittelschule (früher Diplommittelschule)
Im Rahmen der gesamtschweizerischen Anerkennung führt der Kanton Zürich seit dem Schuljahr 2007/08 anstelle der früheren Diplommittelschule eine Fachmittelschule (FMS). Die FMS schliesst an die
3. Klasse der Sekundarschule an. Sie dauert 3 Jahre, schliesst mit
dem Fachmittelschul-Ausweis ab und ermöglicht den Zutritt zu einer
Höheren Fachschule. In einem vierten Jahr, das im Wesentlichen aus
einem Praktikum und einer Fachmaturitätsarbeit im gewählten Berufsfeld besteht, kann zusätzlich eine Fachmaturität erworben werden, die den Zugang zu bestimmten Studiengängen an einer Fachhochschule eröffnet. Im Kanton Zürich werden 6 Profile angeboten:
«Gesundheit», «Naturwissenschaften», «Theater», «Musik», «Pädagogik» und «Kommunikation und Information». Im ersten Jahr ist der
Unterricht in allen Profilen der gleiche. Im Verlauf dieses Basisjahres
treffen die Schülerinnen und Schüler eine Profilwahl für die folgenden
Jahre. Im Profil «Gesundheit» erwerben die Absolventinnen und
Absolventen statt der Fachmaturität das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis FaGe (Fachangestellte Gesundheit) und die entsprechende
Berufsmaturität. Anstelle einer Fachmaturität Pädagogik bietet der
Kanton Zürich für AbsolventInnen der FMS einen Vorkurs zur Aufnahmeprüfung der Pädagogischen Hochschule Zürich an.
3. Informatikmittelschule (IMS)
Die Informatikmittelschule mit Berufsmaturitätsabschluss und eidg.
Fähigkeitszeugnis «Informatikerin/Informatiker» basiert auf dem
Konzept der HMS+ und richtet sich an Schülerinnen und Schüler
mit grossem Interesse im Bereich Informatik. Sie schliesst an die
3. Klasse der Sekundarschule an. Die Ausbildung dauert vier Jahre:
drei Schuljahre sowie anschliessend mindestens ein Jahr Praxis in
einem Informatikunternehmen oder der Informatikabteilung eines
Betriebes.
Die IMS bietet zwei Abschlüsse an: die kaufmännische Berufsmaturität und das eidgenössische Fähigkeitszeugnis in Informatik
(Richtung Applikationsentwicklung).
Die Abschlüsse der IMS öffnen den Zugang zu Fachhochschulen. So erhalten Absolventinnen und Absolventen der IMS
prüfungsfreien Zugang sowohl zu Informatik-Studiengängen (z.B.
Kommunikation und Informatik) wie auch zu den Lehrgängen des Departements Wirtschaft und Verwaltung der Zürcher Hochschule Winterthur. Für andere Fachhochschulen gilt dies sinngemäss ebenfalls.
Die Aufnahmeprüfungen an die IMS finden jeweils bereits im Oktober
der 3. Sekundarschule statt.
C Zulassungsvoraussetzungen, allgemeine Hinweise
1. Vorbildung und Altersgrenze
Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung für die erste Klasse des Langgymnasiums (Unterstufe) setzt grundsätzlich den Besuch von 6 Jahren Primarschule oder eine gleichwertige Ausbildung voraus. Es sind
nur Bewerberinnen und Bewerber zur Prüfung zugelassen, die nach
dem 30. April 1993 geboren sind.
Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung für die erste Klasse des
Kurzgymnasiums und der Handelsmittelschule setzt grundsätzlich
den Besuch von 8 Schuljahren (6 Jahre Primarschule und 2 Jahre Sekundarschule oder eine gleichwertige Ausbildung) voraus. Es werden
nur Bewerberinnen und Bewerber zur Prüfung zugelassen, die nach
dem 30. April 1991 geboren sind.
Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung für die erste Klasse der
Fachmittelschule setzt den Besuch von 9 Schuljahren (6 Jahre Primarschule und 3 Jahre Sekundarschule) oder eine gleichwertige Ausbildung voraus. Es werden nur Bewerberinnen und Bewerber zugelassen, die nach dem 30. April 1990 geboren sind.
Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung für die erste Klasse der Informatikmittelschule (Eintritt im Sommer 2009) setzt den Besuch von
9 Schuljahren (6 Jahre Primarschule und 3 Jahre Sekundarschule)
oder eine gleichwertige Ausbildung voraus. Es werden nur Bewerberinnen und Bewerber zugelassen, die nach dem 30. April 1991 geboren sind.
Der Eintritt in die 1. Klasse setzt den Besuch der 2. Klasse
(8. Schuljahr) der zürcherischen Sekundarstufe oder eine gleichwertige Ausbildung voraus.
Es werden Schülerinnen und Schüler zu den Aufnahmeprüfungen zugelassen, welche zum Zeitpunkt der Anmeldung die Abteilung
A der Sekundarstufe besuchen und, sofern bei einem oder mehreren
Fächern Anforderungsstufen vorgesehen sind, in den Anforderungsstufen I oder II unterrichtet werden.
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
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Für die Aufnahme in eine Klasse mit zweisprachiger Maturität ist ein
guter Notendurchschnitt insbesondere in den sprachlichen Fächern
zwingend. Englisch als Muttersprache ist nicht erforderlich.
An der Aufnahmeprüfung werden diejenigen Kenntnisse und
Fähigkeiten verlangt, die gute Schülerinnen und Schüler durch den
Besuch von 6 Klassen der zürcherischen Primarschule resp. 2 bzw.
3 Klassen der zürcherischen Sekundarschule, je nach Mittelschultyp
gemäss Abschnitt A, bis zum Prüfungstermin erwerben können.
Für alle Mittelschulen sind folgende vom Erziehungsrat bzw. Bildungsrat erlassenen Anschlussprogramme verbindlich:
Primarschule – Mittelschulen:
Sekundarschule – Mittelschulen:
Ausgabe November 1994
Ausgabe Juli 2004
Bezugsquelle: Bildungsdirektion, Zentrale Dienste, Telefon 043 259
23 14 oder im Internet unter www.zentraleaufnahmepruefung.ch
Für den Eintritt in höhere Klassen erstreckt sich die Aufnahmeprüfung
grundsätzlich auf den gesamten bis zum Prüfungstermin in der entsprechenden Klasse behandelten, lehrplanmässigen Stoff. Die Altersgrenze verschiebt sich entsprechend.
Beispiele von Aufnahmeprüfungen der letzten Jahre finden sich
im Internetportal www.zentraleaufnahmepruefung.ch
lichkeit, sich sowohl für ein Gymnasium als auch für die HMS+, die
FMS oder die IMS anzumelden. Dabei gilt Folgendes:
4.1
Doppelanmeldung Gymnasium/Handelsmittelschule
Die Kantonsschulen Enge, Hottingen und Büelrain führen eine
Handelsmittelschule. Schülerinnen und Schüler, die sich auch für
die Handelsmittelschule anmelden wollen, müssen dies auf der
Gymnasiums-Anmeldung im entsprechenden Abschnitt vermerken. Nachträgliche Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.
Schülerinnen und Schüler, welche an der schriftlichen Aufnahmeprüfung ans Gymnasium mindestens den Schnitt von 4,12 (für
Schüler aus öffentlichen Schulen) bzw. 3,87 (Schülerinnen und
Schüler aus privaten Schulen) erreicht haben, werden in die Handelsmittelschule aufgenommen.
4.2 Doppelanmeldung Gymnasium/Fachmittelschule
Die Kantonsschulen Zürich Birch und Rychenberg (Winterthur)
führen eine Fachmittelschule. Schülerinnen und Schüler, die sich
auch für die Fachmittelschule anmelden wollen, müssen dies auf
der Gymnasiums-Anmeldung im entsprechenden Abschnitt vermerken. Nachträgliche Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.
Die Schülerinnen und Schüler legen zuerst die ordentliche Prüfung ans Gymnasium ab. Wenn sie an dieser Prüfung mindestens den Durchschnitt von 3,75 (für Schülerinnen und Schüler
aus öffentlichen Schulen) bzw. 3,25 (Schülerinnen und Schüler
aus privaten Schulen) erreicht haben, werden sie an der Fachmittelschule zu einer Nachprüfung zugelassen.
2. Anmeldung
Schülerinnen und Schüler können grundsätzlich an die Schule ihrer
Wahl angemeldet werden (§ 25 Mittelschulgesetz). Bei Überbelegungen bzw. bei Unterbeständen in Schulen können bereits vor der Aufnahmeprüfung oder auch nach bestandener Aufnahmeprüfung Umteilungen vorgenommen werden. Grundlage sind dabei die regionale
Zuordnung und die Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel.
Es ist nicht möglich, sich gleichzeitig an zwei oder mehr Schulen
zur Aufnahmeprüfung anzumelden (Ausnahmen unter 4.).
Anmeldeschluss ist der 15. März 2008. Verspätete Anmeldungen haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung.
Für die Bestimmung der Erfahrungsnoten gilt für alle Schulen das
Februarzeugnis 2008 (für die Informatikmittelschule das Julizeugnis
2008) der öffentlichen Volksschule. Für weitere Angaben verweisen
wir auf die einschlägigen Aufnahmereglemente.
4.4 Doppelanmeldungen HMS/FMS, HMS /IMS oder
FMS /IMS sind nicht möglich.
3. Anmeldeunterlagen
Die Anmeldeunterlagen können an den Orientierungsabenden bezogen, bei den Sekretariaten der einzelnen Schulen abgeholt bzw. telefonisch bestellt werden. Gebühr: Fr. 20.– zuzüglich allfälliger Versandspesen. Die Anmeldung erfolgt per Internet über die Adresse
www.zentraleaufnahmepruefung.ch oder schriftlich per Anmeldeformular. Den notwendigen Zugangscode (PIN) für die Internetanmeldung bzw. das Anmeldeformular erhält man an den Orientierungsabenden oder anschliessend bei den Sekretariaten der Schulen.
5. Aufnahmeprüfungen
Die Aufnahmeprüfungen an die Lang- und Kurzgymnasien werden je
einheitlich durchgeführt. Die Aufgaben richten sich wie bisher nach
dem kantonalen Anschlussprogramm und entsprechen in der Art den
bisherigen Prüfungen. Die Orientierungsveranstaltungen finden im Januar 2008 statt (Kunst- & Sportgymnasium November 2007). Anmeldeschluss ist der 15. März 2008. Ausnahmen: Kunst- & Sportgymnasium: Ende Januar 2008, Informatikmittelschulen: September 2008
(für Schuljahr 2009/10).
Die Anmeldung erfolgt an der gewünschten Schule. Die Orientierungsveranstaltungen finden im Januar 2008 statt.
5.1 Schriftliche Prüfungen
Die schriftlichen Prüfungen werden am Montag, 5. Mai, und
Dienstag, 6. Mai 2008, je am Vormittag an der Schule durchgeführt, an der man sich angemeldet hat. Im Jahre 2008 wird am
Langgymnasium zusätzlich probehalber ein Test der allgemeinen
4. Doppelanmeldungen
Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule besteht die Mög-
66 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
4.3 Doppelanmeldung Gymnasium/Informatikmittelschule
Wer bereits an die IMS aufgenommen ist (Prüfung im Oktober
2007 für Schuljahr 2008/09) kann sich auch noch für ein Kurzgymnasium anmelden, sofern die Altersgrenze nicht überschritten ist. Die bestandene IMS-Prüfung gilt nicht als prüfungsfreier
Zutritt an das Kurzgymnasium.
kognitiven Fähigkeiten (AKF) durchgeführt. Dieser findet am
Dienstag, 6. Mai 2008, als dritter Prüfungsteil statt und dauert 60
Minuten.
Die Teilnahme ist obligatorisch, hingegen hat das Ergebnis des
AKF-Tests keinen Einfluss auf den Aufnahmeentscheid. Erst nach
der Auswertung der Tests der Jahre 2008 (Langgymnasium) und
2009 (Lang- und Kurzgymnasium) kann entschieden werden, ob
und wie dieser Test die Fachprüfungen ergänzen wird. Die Auswertung erfolgt an der Universität Zürich, die Schulen haben keine Kenntnisse der Ergebnisse des AKF-Tests.
Weitere Details dazu siehe im Interview mit PD Dr. Urs Moser auf
www.zentraleaufnahmepruefung.ch
5.2 Mündliche Prüfungen
Die mündlichen Prüfungen – nur für Grenzfälle – finden gemäss
individuellem Aufgebot am Freitag, 23. Mai 2008, statt.
5.3 Nachprüfungen
Für Schülerinnen und Schüler, die wegen Krankheit oder Unfall
verhindert sind, die Prüfung abzulegen, finden Nachprüfungen
statt. In solchen Fällen ist ein ärztliches Zeugnis einzureichen. Eine abgelegte Prüfung ist gültig und kann nicht wegen nachträglich geltend gemachter Krankheit wiederholt werden.
5.3.1 Nachprüfungen an die Langgymnasien
Nachprüfung schriftlich: Freitag, 13. Juni 2008
Nachprüfung mündlich: Freitag, 20. Juni 2008
5.3.2 Nachprüfungen an die Kurzgymnasien
Nachprüfung schriftlich: Donnerstag/Freitag,
12. und 13. Juni 2008
Nachprüfung mündlich: Freitag, 20. Juni 2008
D Ausschreibung der einzelnen Schulen
Kantonsschulen in Zürich
Kantonsschule Hohe Promenade, Literargymnasium Rämibühl
und Realgymnasium Rämibühl
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe.
Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil,
Zweisprachige Maturität, IB (Literar- und Realgymnasium).
a) Schriftliche Anmeldungen (für alle drei Schulen) sind zu richten an
Langgymnasien im Raum Zürichberg, c/o Literargymnasium
Rämibühl, Rämistrasse 56, 8001 Zürich, Tel. 044 265 62 11.
Zuteilungswünsche zu einem bestimmten der drei Langgymnasien
im Raum Zürichberg können auf dem Anmeldeformular vermerkt
werden. Sie werden nach Möglichkeit berücksichtigt.
b) Orientierungsabend
Mittwoch, 16. Januar 2008, 18.00 Uhr, 19.00 Uhr und 20.00 Uhr,
Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1, 8032 Zürich
(Nähe Kunsthaus und Hottingerplatz; Tramlinien 3, 5, 8, und 9;
gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage Rämibühl, Einfahrt
Zürichbergstrasse 10).
c) Adressen
www.hopro.ch oder Kantonsschule Hohe Promenade,
Promenadengasse 11, 8001 Zürich, Telefon 044 268 36 36.
www.lgr.ch oder Literargymnasium Rämibühl, Rämistrasse 56,
8001 Zürich (Erdgeschoss), Telefon 044 265 62 11.
www.rgzh.ch oder Realgymnasium Rämibühl, Rämistrasse 56,
8001 Zürich (1. Stock), Telefon 044 265 63 12.
Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium Rämibühl
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Mathematischnaturwissenschaftliches Profil, Zweisprachige Maturität.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Mathematischnaturwissenschaftliches Profil, Zweisprachige Maturität.
a) Adresse
www.mng.ch oder Rektorat des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasiums Rämibühl (MNG), Rämistrasse 58,
8001 Zürich, Telefon 044 265 64 64.
b) Orientierungsabende
Anschluss an die Sekundarschule: Donnerstag, 17. Januar 2008,
20.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1,
8032 Zürich (Nähe Steinwiesplatz; gebührenpflichtige Parkplätze
in der Tiefgarage Rämibühl, Einfahrt Zürichbergstrasse 10).
Anschluss an die Unterstufe des Langgymnasiums: Donnerstag,
17. Januar 2008, 17.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Rämibühl,
Cäcilienstrasse 1, 8032 Zürich (Nähe Steinwiesplatz; gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage Rämibühl, Einfahrt Zürichbergstrasse 10).
Kunst- und Sportgymnasium am MNG Rämibühl
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule bzw. die Unterstufe
des Gymnasiums:
MusikerInnen:
Musisches Profil mit Schwerpunktfach
Musik.
SportlerInnen/TänzerInnen:Neusprachliches Profil
Mathematisch-naturwissenschaftliches
Profil mit Schwerpunktfach Biologie
und Chemie.
a) Adresse
www.mng.ch oder Rektorat des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasiums Rämibühl, Rämistrasse 58, 8001 Zürich,
Telefon 044 265 64 64.
b) Orientierungsabend
Donnerstag, 22. November 2007, 20.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1, 8032 Zürich (Nähe Steinwiesplatz; gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage Rämibühl,
Einfahrt Zürichbergstrasse 10).
Kantonsschulen Freudenberg und Wiedikon Zürich
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe.
Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Musisches Profil (nur KS Wiedikon), Zweisprachige Maturität (nur KS
Wiedikon).
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
67
a) Schriftliche Anmeldungen sind (je nach Zuteilungswunsch) zu
richten an: Rektorat der Kantonsschule Wiedikon, Goldbrunnenstrasse 80, 8055 Zürich, Tel. 044 457 71 11
oder Rektorat der Kantonsschule Freudenberg, Postfach 1864,
8027 Zürich, Tel. 044 286 77 11.
b) Orientierungsabende
Montag, 21. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Freudenberg, Brandschenkestrasse 125, 8002 Zürich,
Parkplatzzahl sehr beschränkt, Familiennamen A – M.
Dienstag, 22. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Freudenberg, Brandschenkestrasse, 125, 8002 Zürich
Parkplatzzahl sehr beschränkt, Familiennamen N – Z.
c) Adressen
www.kwi.ch oder Rektorat der Kantonsschule Wiedikon, Goldbrunnenstrasse 80, 8055 Zürich, Tel. 044 457 71 11.
www.kfr.ch oder Rektorat der Kantonsschule Freudenberg,
Gutenbergstrasse 15, Postfach 1864, 8027 Zürich,
Tel. 044 286 77 11.
Kantonsschule Wiedikon Zürich
Anschluss an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule:
Musisches Profil.
a) Adresse
www.kwi.ch oder Rektorat der Kantonsschule Wiedikon, Goldbrunnenstrasse 80, 8055 Zürich, Telefon 044 457 71 11
b) Orientierungsabend
Montag, 14. Januar 2008, 20.00 Uhr, im Singsaal der Kantonsschule Wiedikon, Schulhaus Schrennengasse 7, 8003 Zürich,
2. Stock, Zimmer 208 (Eingang Pausenplatz, Goldbrunnenstrasse
80; keine Parkplätze).
Kantonsschule Enge Zürich
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Neusprachliches Profil, Handelsmittelschule,
Zweisprachige Maturität.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Zweisprachige Maturität, Handelsmittelschule.
Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule und des Gymnasiums Informatikmittelschule.
a) Adresse
www.ken.ch oder Rektorat der Kantonsschule Enge, Steinentischstrasse 10, 8002 Zürich, Telefon 044 286 76 11.
b) Orientierungsabend
Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Enge, Brandschenkestrasse 125, 8002 Zürich.
Vororientierung Informatikmittelschule für das Schuljahr 2009/10
1.Orientierungsabend: Dienstag, 9. September 2008, 19.00 Uhr, in
der Aula der Kantonsschule, Enge, Brandschenkestrasse 125,
8002 Zürich.
68 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
2.Anmeldeschluss: 30. September 2008.
3.Aufnahmeprüfung (nur schriftlich): Montag, 27. Oktober 2008
und Dienstag, 28. Oktober 2008.
Kantonsschule Hottingen Zürich
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Handelsmittelschule.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Handelsmittelschule.
Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule und des Gymnasiums Informatikmittelschule.
a) Adresse
www.ksh.ch oder Rektorat der Kantonsschule Hottingen,
Minervastrasse 14, 8032 Zürich, Telefon 044 266 57 57,
E-Mail: [email protected].
b) Orientierungsabend
Dienstag, 22. Januar 2008, 19.30 Uhr, in der Aula Kantonsschule
Hottingen.
Vororientierung Informatikmittelschule für das Schuljahr 2009/10
1.Orientierungsabend: Mittwoch, 10. September 2008, 19.30 Uhr,
in der Aula Kantonsschule Hottingen
2.Anmeldeschluss: Mittwoch, 30. September 2008
3.Aufnahmeprüfung (nur schriftlich): Montag, 27. Oktober 2008
und Dienstag, 28. Oktober 2008
Kantonsschulen in Oerlikon
Die Kantonsschule Zürich Oerlikon und die Kantonsschule Zürich
Birch bilden gemeinsam den Mittelschulstandort Oerlikon mit zwei
selbstständigen Kantonsschulen.
Kantonsschule Oerlikon Zürich
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe.
Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil1),
Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil.
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches
Profil1), Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil.
1)
Die Kantonsschule Oerlikon führt das Neusprachliche Profil ohne
Zweisprachige Maturität. Die Kantonsschule Zürich Birch führt
vorwiegend das Neusprachliche Profil mit Zweisprachiger Maturität. Die definitive Zuteilung im Neusprachlichen Profil wird nach der
Aufnahmeprüfung vorgenommen.
a) Adresse für die Unterstufe, für das Neusprachliche und das
Mathematisch-naturwissenschaftliche Profil:
www.ksoe.ch oder Rektorat der Kantonsschule Oerlikon, Birchstrasse 107, 8050 Zürich, Telefon 044 317 23 00
(für Neusprachliches Profil mit Zweisprachiger Maturität: Rektorat
der Kantonsschule Zürich Birch, Holunderweg 21, 8050 Zürich,
Tel. 044 317 24 00).
b) Orientierungsabende
Anschluss an die Primarschule: Montag, 21. Januar 2008,
19.00 Uhr, und Dienstag, 22. Januar 2008, 19.00 Uhr, Aula der
Kantonsschule Oerlikon, Birchstrasse 97, 8050 Zürich.
Anschluss an die Sekundarschule: Mittwoch, 23. Januar 2008,
19.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Oerlikon, Birchstrasse 97,
8050 Zürich.
Im Rahmen dieses Orientierungsabends wird auch kurz über die
Profile der Kantonsschule Zürich Birch informiert.
Kantonsschule Zürich Birch
Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule: Fachmittelschule.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Musisches Profil,
Neusprachliches Profil mit Zweisprachiger Maturität. 1)
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Musisches Profil,
Neusprachliches Profil mit Zweisprachiger Maturität. 1)
1)
Die Kantonsschule Oerlikon führt das Neusprachliche Profil ohne
Zweisprachige Maturität. Die Kantonsschule Zürich Birch führt
vorwiegend das Neusprachliche Profil mit Zweisprachiger Maturität. Die definitive Zuteilung im Neusprachlichen Profil wird nach der
Aufnahmeprüfung vorgenommen.
A Fachmittelschule
a) Adresse
www.kzb.ch oder Rektorat der Kantonsschule Zürich Birch,
Holunderweg 21, 8050 Zürich, Tel. 044 317 24 00.
b) Orientierungsabend
Donnerstag, 17. Januar 2008, 19.00 Uhr, Aula der Kantonsschulen Oerlikon und Zürich Birch, Birchstrasse 97, 8050 Zürich.
c) Nachprüfung (für Doppelanmeldungen) schriftlich: Montag/
Dienstag, 2./3. Juni 2008. Nachprüfung mündlich: Donnerstag,
12. Juni 2008.
B Gymnasium
a) Adresse
www.kzb.ch oder Rektorat der Kantonsschule Zürich Birch,
Holunderweg 21, 8050 Zürich, Tel. 044 317 24 00 (für Neusprachliches Profil ohne Zweisprachige Maturität: Rektorat der
Kantonsschule Oerlikon, Birchstrasse 107, 8050 Zürich,
Tel. 044 317 23 00).
a) Adresse
www.ksstadelhofen.ch oder Rektorat der Kantonsschule Stadelhofen, Schanzengasse 17, 8001 Zürich, Telefon 044 268 36 60.
b) Orientierungsabend (doppelt geführt!)
Montag, 21. Januar 2008, 18.00 Uhr und 20.00 Uhr, im Saal der
Kantonsschule Stadelhofen, Promenadengasse 5, 8001 Zürich.
Liceo Artistico an der Kantonsschule Freudenberg Zürich
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Musisches Profil.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Musisches Profil.
a) Adresse
www.liceo.ch oder Liceo Artistico, Parkring 30, Postfach, 8027
Zürich,Telefon 044 202 80 40.
b) Orientierungsabend
Freitag, 25. Januar 2008, 19.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Freudenberg, Brandschenkestrasse 125, 8002 Zürich.
c) Zusätzlich wird eine gestalterische Prüfung gemäss besonderem
Aufgebot durchgeführt.
Kantonsschulen in Winterthur
Kantonsschule Büelrain
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Zweisprachige Maturität, Handelsmittelschule.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Zweisprachige Maturität, Handelsmittelschule.
Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule und des Gymnasiums Informatikmittelschule.
a) Adresse
www.kbw.ch oder Rektorat der Kantonsschule Büelrain, Rosenstrasse 1, 8400 Winterthur, Telefon 052 260 03 03.
b) Orientierungsabend
Wirtschaftsgymnasium und Handelsmittelschule, Mittwoch,
16. Januar 2008, 20.00 Uhr, im Saal der Kantonsschule Büelrain,
Rosenstrasse 1, 8400 Winterthur.
b) Orientierungsabend
Neusprachliches Profil mit Zweisprachiger Maturität und Musisches Profil, Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.00 Uhr, Auditorium
der KS Zürich Birch, Holunderweg 21, 8050 Zürich.
Im Rahmen dieses Orientierungsabends wird auch kurz über die
Profile der Kantonsschule Oerlikon informiert.
Vororientierung Informatikmittelschule für das Schuljahr 2009/10
1.Orientierungsabend: Mittwoch, 27. August 2008, 20.00 Uhr, im
Saal der Kantonsschule Büelrain.
2.Anmeldeschluss: 30. September 2008.
3.Aufnahmeprüfungen (nur schriftlich): Montag, 27. Oktober 2008
und Dienstag, 28. Oktober 2008.
Kantonsschule Stadelhofen Zürich
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches
Profil, Neusprachliches Profil, Musisches Profil.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Musisches Profil.
Kantonsschule Im Lee
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches
Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches
Profil, Musisches Profil, Zweisprachige Maturität.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Mathematischnaturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil, Zweisprachige
Maturität.
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
69
a) Adresse
www.ksimlee.ch oder Rektorat der Kantonsschule Im Lee,
Rychenbergstrasse 140, 8400 Winterthur, Telefon 052 244 05 05.
a) Adresse
www.kantonsschulekuesnacht.ch oder Rektorat der Kantonsschule
Küsnacht, Dorfstrasse 30, 8700 Küsnacht, Telefon 044 913 17 17.
b) Orientierungsabend
Montag, 14. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule, Rychenbergstrasse 120, 8400 Winterthur.
b) Orientierungsabende
Musisches und Neusprachliches Profil, Zweisprachige Maturität:
Donnerstag, 10. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der HesliHalle, Untere
Heslibachstrasse 33, Küsnacht.
Zweisprachiges Untergymnasium: Donnerstag, 24. Januar 2008,
20.00 Uhr, in der Semihalle der Kantonsschule Küsnacht.
Kantonsschule Rychenberg
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe.
Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil,
Zweisprachige Maturität.
Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule: Fachmittelschule.
a) Adresse
www.ksrychenberg.ch oder Rektorat der Kantonsschule
Rychenberg, Rychenbergstrasse 110, 8400 Winterthur, Telefon
052 244 04 04.
b) Orientierungsabende
Gymnasium: Dienstag, 15. Januar 2008, 18.00 Uhr und 20.00 Uhr
(Wiederholung).
Fachmittelschule: Donnerstag, 17. Januar 2008, 19.30 Uhr, in der
Aula der Kantonsschule Rychenberg, Rychenbergstrasse 120,
8400 Winterthur.
Weitere Kantonsschulen in Dübendorf, Küsnacht, Urdorf,
Wetzikon und Bülach
Kantonsschule Glattal, Dübendorf
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe.
Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil,
Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlichrechtliches Profil, Musisches Profil.
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches
Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlichrechtliches Profil, Musisches Profil.
a) Adresse
www.ks-glattal.ch oder Sekretariat der Kantonsschule Glattal,
Zwinggartenstrasse 28, 8600 Dübendorf, Telefon 044 823 10 60.
b) Orientierungsabende
Anschluss an die Primarschule: Donnerstag, 7. Januar 2008,
20.00 Uhr, und am Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.30 Uhr.
Anschluss an die Sekundarschule: Dienstag, 15. Januar 2008,
19.30 Uhr, im Singsaal des Schulhauses Stägenbuck, Dübendorf.
Kantonsschule Küsnacht
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches
Profil, Musisches Profil, Zweisprachige Maturität.
Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Neusprachliches
Profil, Musisches Profil, Zweisprachige Maturität.
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Zweisprachiges
Untergymnasium.
70 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Kantonsschule Limmattal Urdorf
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe.
Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil,
Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil,
Wirtschaftlich-rechtliches Profil, Zweisprachige Maturität.
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches
Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil,
Wirtschaftlich-rechtliches Profil, Zweisprachige Maturität.
a) Adresse
www.kslzh.ch oder Rektorat der Kantonsschule Limmattal, In der
Luberzen 34, 8902 Urdorf, Telefon 044 736 14 14.
b) Orientierungsabende
Anschluss an die Primarschule: Dienstag, 15. Januar 2008,
19.30 Uhr.
Anschluss an die Sekundarschule: Mittwoch, 16. Januar 2008,
19.30 Uhr, in der Mensa der Kantonsschule Limmattal,
In der Luberzen 34, 8902 Urdorf.
Kantonsschule Zürcher Oberland, Wetzikon
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe.
Anschluss an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil, Musisches Profil.
a) Adresse
www.kzo.ch oder Rektorat der Kantonsschule Zürcher Oberland,
Bühlstrasse 36, 8620 Wetzikon, Telefon 044 933 08 11.
b) Orientierungsabende
Anschluss an die Primarschule: Dienstag, 22. Januar 2008,
19.30 Uhr.
Anschluss an die Sekundarschule: Montag, 21. Januar 2008,
19.30 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Wetzikon.
Kantonsschule Zürcher Unterland Bülach
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe.
Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil,
Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil,
Wirtschaftlich-rechtliches Profil.
Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches
Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches
Profil, Musisches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil.
a) Adresse
www.kzu.ch oder Rektorat der Kantonsschule Zürcher Unterland,
Kantonsschulstrasse 23, 8180 Bülach, Telefon 044 872 31 31.
b) Orientierungsabende
Anschluss an die Primarschule, für Interessenten aus dem Bezirk
Bülach: Dienstag, 15. Januar 2008, 19.30 Uhr.
Anschluss an die Primarschule, für Interessenten aus dem Bezirk
Dielsdorf: Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.30 Uhr.
Anschluss an die Sekundarschule für alle Interessenten: Montag,
14. Januar 2008, 19.30 Uhr, in Aula der Kantonsschule Zürcher
Unterland, Kantonsschulstrasse 23, 8180 Bülach.
E Anerkannte nichtstaatliche Mittelschulen
Freie Evangelische Schule Zürich – Fachmittelschule
Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule: Profile: Pädagogik,
Kommunikation und Information, Soziales, Naturwissenschaften.
a) Anmeldeadresse
Freie Evangelische Schule Zürich, Fachmittelschule, Sekretariat,
Zollikerstrasse 4, 8008 Zürich, Telefon 043 336 70 00,
Fax 043 336 70 07, E-Mail: [email protected].
b) Orientierungsabende
Informationsabend an der Waldmannstrasse 9, Aula: Dienstag,
15. Januar 2008, 17.30 Uhr.
Schnuppertag für interessierte Lernende an der Zollikerstrasse 4:
Mittwoch, 16. Januar 2008, 8.00 – 15.00 Uhr.
c) Aufnahmeprüfungen
Schriftlich: Donnerstag, 8. Mai 2008, in den Fächern Deutsch,
Französisch, Englisch und Mathematik.
Mündlich: Freitag, 9. Mai 2008, nach individuellem Plan in den
Fächern Deutsch und Mathematik.
Freies Gymnasium Zürich
Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: einsprachige und
zweisprachige gymnasiale (Langgymnasium) und progymnasiale
Unterstufe in Zusammenarbeit mit der Biligual Middleschool Zurich.
Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil,
Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlichrechtliches Profil, Zweisprachige Maturität.
Anschluss an die 2. bzw. 3. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil, Zweisprachige Maturität in allen Profilen.
a) Anmeldeadresse
Freies Gymnasium, Sekretariat, Arbenzstrasse 19, Postfach,
8034 Zürich, Telefon 043 456 77 77, Fax 043 456 77 78,
E-Mail: [email protected].
b) Orientierungsmorgen:
Mittwoch, 14. November 2007, 18.30 Uhr, im Vortragssaal,
6. Stock (zweisprachige Ausbildung).
Donnerstag, 22. November 2007, 18.30 Uhr, im Vortragssaal, 6. Stock
Samstag, 12. Januar 2008, 10.00 Uhr, in der Aula des Freien
Gymnasiums Zürich.
Tage der offenen Tür: Samstag, 19. Januar 2008, von
08.20 – 11.40 Uhr.
Samstag, 1. März 2008, von 08.20 – 11.40 Uhr.
c) Aufnahmeprüfungen
Schriftlich: Kurzgymnasium: Montag und Dienstag, 5. und 6. Mai
2008, und Langgymnasium: Dienstag, 6. Mai 2008.
Mündlich: Kurzgymnasium: Dienstag, 13. Mai 2008, und Langgymnasium: Mittwoch, 14. Mai 2008.
Katholisches Gymnasium Zürich
Anschluss an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil
a) Anmeldeadresse
Katholisches Gymnasium Zürich, Sekretariat Sumatrastrasse 31,
8006 Zürich, Telefon 044 360 82 40, Fax 044 360 82 41, E-Mail:
[email protected], Anmeldeschluss: Freitag, 11. April 2008.
b) Orientierungsabende
Informationsabend: Mittwoch, 14. November 2007, 19.30 Uhr.
Informationsabend: Dienstag, 29. Januar 2008, 19.30 Uhr.
Informationsabend: Donnerstag, 6. März 2008, 19.30 Uhr, im Saal
des Gymnasiums, Sumatrastrasse 31, 8006 Zürich.
Schulbesuchstage für interessierte Eltern und Schüler/innen:
Dienstag und Mittwoch, 11./12. März 2008, 7.55 – 12.15 Uhr.
c) Aufnahmeprüfungen
Schriftlich: Montag und Dienstag, 5. und 6. Mai 2008.
Mündlich: Dienstag, 20. Mai 2008.
Gymnasium Unterstrass
Anschluss an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule: Musisches
Profil, Profil Philosophie/Pädagogik/Psychologie.
a) Anmeldeadresse
Gymnasium Unterstrass, Sekretariat, Seminarstrasse 29, 8057
Zürich, Telefon 043 255 13 33, Fax 043 255 13 00.
b) Orientierungsabende
Schnuppermorgen für interessierte Schüler/innen: Dienstag,
22. Januar 2008, 7.50 – 12.20 Uhr.
1. Informationsabend: Donnerstag, 24. Januar 2008, 19.30 Uhr.
2. Informationsabend: Dienstag, 26. Februar 2008, 19.30 Uhr.
Tag der offenen Tür: Freitag, 29. Februar 2008, 7.50 – 16.30 Uhr,
in der Aula des Gymnasiums Unterstrass, Seminarstrasse 29,
8057 Zürich (beim Schaffhauserplatz).
c) Aufnahmeprüfungen
Schriftlich: Montag, 31. März bis Mittwoch, 2. April 2008.
Mündlich: Donnerstag, 10. April bis Samstag, 12. April 2008.
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
71
Bildungsratsbeschluss vom 10. September 2007
Lehrplan für die Kindergartenstufe des Kantons Zürich:
Erprobungsfassung ohne Basiskompetenzen
Ausgangslage
Kantonalisierung Kindergarten
Das Volksschulgesetz vom 7. Februar 2005 (VSG) legt fest, dass die
Kindergartenstufe Teil der öffentlichen Volksschule ist. In einem Lehrplan sollen die Stufenziele und die grundlegenden Inhalte des Unterrichts verbindlich geregelt werden. Dabei dürfen die Stufenziele und
Inhalte der Folgestufe nicht vorweggenommen werden. Lektionentafeln beschreiben im Lehrplan die Unterrichtszeit sowie den Rahmen
für deren Aufteilung auf die Fächer (vgl. §§ 4, 5 und 21 VSG).
Bisherige Schritte
Am 13. November 2006 beschloss der Bildungsrat, die Stundentafel
für die Kindergartenstufe provisorisch zu erlassen. Zusammen mit
dem Lehrplan soll sie dem Bildungsrat erneut vorgelegt und auf das
Schuljahr 2008/09 definitiv in Kraft gesetzt werden.
An seiner Sitzung vom 30. April 2007 nahm der Bildungsrat zustimmend Kenntnis von den in einem Aussprachepapier dargelegten
Vorgehensabsichten im Projekt Lehrplan Kindergarten. Darin ist eine
Lehrplan-Erprobungsfassung für das Schuljahr 2007/08 vorgesehen.
Die Rückmeldungen aus der freiwilligen Erprobung sollen zu einer
überarbeiteten Fassung führen, die auf das Schuljahr 2008/09 in Kraft
gesetzt werden kann.
Zeitplan
Der Bildungsrat äussert an seiner Sitzung vom 30. April Bedenken,
ob der ehrgeizige Zeitplan umgesetzt werden könne. Der Zeitdruck
wird jedoch anerkannt. Auf das Jahr 2011 soll der Deutschschweizer
Lehrplan erscheinen. Somit bleibt für die Schaffung, Einführung, Umsetzung und Anwendung eines Zürcher Lehrplans nur wenig Zeit.
Um eine sorgfältige fachliche Absicherung auf allen Ebenen des
Lehrplans zu gewährleisten, wird der konkreteste Teil, die Basiskompetenzen, in Zusammenarbeit mit Fachpersonen der Pädagogischen
Hochschule Zürich (PHZH) bis Ende Kalenderjahr 2007 erarbeitet.
Die PHZH übernimmt die Aufgabe, für die fünf Bildungsbereiche
gemäss vorliegendem Lehrplan je 10 bis 15 Basiskompetenzen zu
bezeichnen. Damit werden die Erwartungen bezüglich Mindestkompetenzen am Ende der Kindergartenstufe beschrieben. Dieser Teil
wird Mitte Schuljahr 2007/08 fertiggestellt und hat allenfalls auch
Auswirkungen auf die Beschreibungen der Bildungsbereiche.
Januar 2008 wird die Erprobungsfassung ergänzt um die Beschreibung der erwarteten Basiskompetenzen. Die Erprobungsfassung des
Lehrplans wird auf der Homepage des Volksschulamtes zur Verfügung gestellt.
Gemäss bestehendem Konzept können bis März 2008 Rückmeldungen aus der Erprobung abgegeben werden. Aufgrund dieser
Rückmeldungen wird die Vorlage für den ab Schuljahr 2008/09 obligatorischen Lehrplan erstellt.
Die bisher eingegangenen Rückmeldungen machen klar, dass
die Überarbeitung noch grundlegende Fragen klären muss. Soll ein
Bildungsplan vorliegen, der sich durch Anschaulichkeit und Ganzheitlichkeit auszeichnet, oder eher ein auf sachliche Nennung von
Rahmenbedingungen und Lernzielen beschränkter Lehrplan? Sollen Fachbegriffe erläutert werden – und wenn ja, in welcher Ausführlichkeit?
Die vorliegende Erprobungsfassung ist ein Zwischenprodukt und
bis Sommer 2008 Gegenstand intensiver Diskussionen.
Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:
I. Der vorgelegte Lehrplan für die Kindergartenstufe des Kantons Zürich wird den Lehrpersonen zur freiwilligen Erprobung im Schuljahr
2007/08 zur Verfügung gestellt.
II. Im Verlauf des Schuljahres 2007/08 werden für die fünf im Lehrplan
genannten Bildungsbereiche je 10 bis 15 Basiskompetenzen beschrieben und ebenfalls zur Erprobung freigegeben.
Die Ergebnisse der Erprobung bilden die Grundlage für die Erstellung
derjenigen Lehrplanversion, die auf das Schuljahr 2008/09 obligatorisch eingeführt und dem Bildungsrat zu diesem Zweck rechtzeitig
vorgelegt wird.
Bildungsratsbeschluss vom 10. September 2007
Neues Volksschulgesetz/Aufhebung des Stundenplanreglements vom 10. Dezember 1991
Der Beschluss ist abrufbar unter www.bi.zh.ch/bildungsrat
Bildungsratsbeschluss vom 10. September 2007
Volksschule. Assessment Pack zu Explorers. Excercices
de contrôle zu Envol 5 & 6. Neuschaffung
Der Beschluss ist abrufbar unter www.bi.zh.ch/bildungsrat
Sprachland
Erwägungen
Das Volksschulamt legt vorerst eine Erprobungsversion des Lehrplans ohne Aufzählung der geforderten Basiskompetenzen vor. Dies
geschieht nach intensiver Zusammenarbeit mit dem Projektteam, den
Organisationen der Kindergarten- und Volksschullehrpersonen sowie
Fachkräften aus Ausbildung und Verwaltung und im Einverständnis
mit denselben.
In einer ersten Erprobungsphase von Herbst 2007 bis Anfang
2008 können somit Erfahrungen und Stellungnahmen eingebracht
werden, die sich auf die Grundausrichtung, den Aufbau, das Kindergarten-Bild und die Rahmenbedingungen im Lehrplan beziehen. Ab
72 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Neues Deutschlehrmittel für das 4. bis 6. Schuljahr.
Unter der Regie der Interkantonalen Lehrmittelzentrale ilz und getragen von der schulverlag blmv AG und dem Lehrmittelverlag des Kantons Zürich erarbeitet ein interkantonales Autorinnen- und Autorenteam ein neues Sprachlehrmittel für die Mittelstufe. «Sprachland»
knüpft an der Konzeption von «Sprachfenster», dem Sprachlehrmittel
für die Unterstufe, an und schafft die Verbindung zu «Sprachwelt
Deutsch» auf der Oberstufe.
Stufenübergreifendes Sprachlehrmittel
«Sprachland» ist stufenübergreifend und übernimmt damit ein
Lehrmittelkonzept, wie es bereits auf der Unter- und Oberstufe eingeführt wurde. Es wird als modular aufgebautes Stufenlehrmittel
konzipiert. Neben dem Trainieren der Sprache und der Erarbeitung
von Sprachwissen hat vor allem die Vermittlung von Arbeitstechniken und Strategien für das sprachliche Lernen einen grossen Stellenwert. Alle Unterrichtsangebote sind handlungsorientiert, in der
Praxis erprobt und treffen die Interessen von Schülern und Schülerinnen der Mittelstufe. «Sprachland» orientiert sich an den spezifischen Lernbedürfnissen dieser Stufe bezüglich sprachlichen Themen und inhaltlichen Interessen. Im Zusammenhang mit dem Stufenübertritt wird das Thema Beurteilung und Aufbau der Reflexionsfähigkeit und Selbstbeurteilung von Schülerinnen und Schülern
stärker gewichtet.
Neben dem Einbezug von Angeboten für Schülerinnen und
Schüler mit Deutsch als Zweitsprache wird zusätzlich auf den frühen
Fremdsprachenunterricht (Englisch und/oder Französisch) Bezug genommen, z.B. durch sprachvergleichende Reflexionen zum Aufbau
von Sprachenbewusstsein oder sprachenübergreifende Lern- oder
Arbeitstechniken.
Lehrwerkteile
Material für Schülerinnen und Schüler (Mehrweglehrmittel)
– ein Sprachbuch für die drei Schuljahre 4 bis 6
– ein Trainingsbuch für die drei Schuljahre 4 bis 6
– jeweils drei Magazine mit fächerübergreifenden und
sprachspezifischen Themen pro Schuljahr
Material für die Lehrpersonen
– Handbuch, gegliedert in vier Kapitel
– 5 Planungshefte mit konkreten Unterrichtsvorschlägen in den
Bereichen Sprachkultur, Lernkultur, Rechtschreibung,
Grammatik 1 (Wörter) und Grammatik 2 (Sätze)
– je ein Kommentar zu den Magazinen
Material für die Klasse
– Karteikarten (Material zur Binnendifferenzierung)
Erscheinungstermin
Das Lehrwerk erscheint ab Mai 2009 gestaffelt. Zuerst kann mit Materialien im Arbeitsfeld «Sprachhandeln» gearbeitet werden. Die Materialien zum Arbeitsfeld «Training» werden im Frühjahr 2010 erscheinen.
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Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
73
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
So denkt der neue Bildungsrat
Nach seiner Wahl Ende August hat der neue Bildungsrat seine Arbeit aufgenommen. Nebst Bildungsdirektorin Regine Aeppli,
die von Amtes wegen den Vorsitz einnimmt, sind vier bisherige und vier neue Mitglieder im Bildungsrat engagiert. Wie denken
die neuen Bildungsrätinnen und -räte? Das Schulblatt hat ihnen vier Fragen gestellt.
Umfrage: Jacqueline Olivier Fotos: zvg
1. Was ist Ihre Motivation, im Bildungsrat mitzuwirken?
2. Was sind die Ziele, die Sie im Bildungsrat erreichen wollen?
3. Welches sind die wichtigsten Anliegen der Stufe/des Bereichs, die/den Sie im Bildungsrat vertreten?
4. Braucht das Schulsystem Ihres Erachtens in den nächsten Jahren weitere Reformen oder eher eine Phase
der Konsolidierung?
Hanspeter Amstutz Vertreter der Volksschule
1. Als meine wichtigste Aufgabe erachte
ich, relevante pädagogische Anliegen
aus der Schulpraxis im Bildungsrat zur
Sprache bringen. In einer Zeit des Umbruchs gilt es darauf zu achten, dass in
den Schulen das eigentliche Lernen im
Zentrum aller pädagogischen Bemühungen bleibt. Es wird entscheidend sein,
dass der Bildungsrat die Zusatzbelastungen der Lehrkräfte
durch die laufenden Reformschritte richtig einschätzt. Ich
werde mich dafür einsetzen, dass die Qualitätsfrage «Was
ermöglicht einen guten Unterricht?» wieder stärker ins
Zentrum der Reformbemühungen rückt.
2. Schulqualität entsteht in erster Linie durch guten Unterricht und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb der Schulteams. In all den Reformprozessen ist es deshalb von grosser
Bedeutung, dass die Lehrkräfte mit ihrem pädagogischen
Know-how rechtzeitig ihre Erfahrungen einbringen können.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Stimme der Lehrkräfte bei der Entwicklung und Erprobung neuer didaktischer Konzepte wieder mehr Gewicht erhält. Ein offener Dialog zwischen Theorie und Praxis ist eine Chance für unsere
Volksschule. Es liegt am Bildungsrat, diese Öffnung zu verstärken.
3. Die Volksschule braucht seitens des Bildungsrats eine verlässliche Rückendeckung für alle Lehrkräfte, die im Unterricht breit fördern und angemessen fordern, sowie die Stärkung des Klassenlehrerprinzips, damit die Lehrkräfte pädagogisch tragfähige Beziehungen aufbauen können. Auch
muss der Aufwand der Lehrkräfte für belastende Aufgaben
ausserhalb des Bildungsauftrags reduziert werden. Darüber
hinaus erachte ich es als selbstverständlich, dass der Grund-
82 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
auftrag jeder Lehrperson, den Unterricht lebendig und zielgerichtet zu gestalten, nicht durch ein Zuviel an aufwendigen
Reformschritten infrage gestellt wird.
4. Die laufenden Schulreformen sollen schrittweise und mit
der nötigen Sorgfalt umgesetzt werden, der Wechsel zu den
Geleiteten Schulen ist flächendeckend ohne Verzögerung
vorzunehmen. Eine anspruchsvolle und dringende Arbeit
wartet auf den Bildungsrat bei der Festsetzung von Jahreszielen in den sprachlichen und mathematischen Fächern.
Ein heikler Reformschritt ist die Umstellung auf das integrative Fördermodell. Der konstruktive Leitgedanke, dass
alle Kinder in der Regelklasse unterrichtet werden sollen, bedeutet hoffentlich nicht, dass völlig disziplinlose Schüler um
jeden Preis Anspruch auf eine integrierte Förderung in Regelklassen erhalten sollen. Bei den pädagogischen Reformen
ist mir eine schulinterne Weiterbildung, die sich gezielt mit
Fragen der Unterrichtsvorbereitung und der Unterrichtsgestaltung befasst, ein zentrales Anliegen.
Priska Brülhart Vertreterin der Mittelschulen
1. In den 15 Jahren, seit ich Lehrerin
bin, habe ich viele und teilweise einschneidende Veränderungen der Mittelschule miterlebt, z. B. Einführung MAR,
Kürzung um ein halbes Jahr, Teilautonomie der Schulen und andere. Der im
Januar veröffentlichte Mittelschulbericht der Bildungsdirektion zeigt zahlreiche weitere Entwicklungsoptionen auf. Diese möchte ich
nicht einfach nur über mich ergehen lassen, sondern beim
Prozess mitdenken, mitreden und mitbestimmen.
An den Vorgängen in der Volksschule bin ich persönlich
interessiert, da meine beiden Kinder (fast) die ganze Volks-
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
schule erst noch durchlaufen werden. Ich werde hier also
vor allem die Sicht von Eltern und Schülern einzubringen
versuchen.
2. Die bestehende Kluft zwischen der Verwaltung einerseits
und den Schulen bzw. den Lehrkräften andererseits muss unbedingt verringert werden. Oft sprechen die beiden Seiten
nicht dieselbe Sprache und verkennen die Gegebenheiten
der jeweils anderen Seite. Dies betrifft alle Schulstufen. Es ist
deshalb sehr wichtig, dass die Lehrkräfte frühzeitig in Arbeitsgruppen oder Kommissionen ihre Sichtweise und Anliegen zur Schulentwicklung einbringen können. Die Lehrerinnen und Lehrer werden sich dem nicht verweigern, da es
unbedingt notwendig ist, aber ihr Einsatz muss durch entsprechende Entlastungen ermöglicht werden.
3. Eine sorgfältige und breit abgestützte Begleitung der eingeleiteten und angekündigten Veränderungen auf der Mittelschulstufe. Die beschlossene bildungsrätliche Kommission
Mittelschulen muss möglichst bald die Arbeit aufnehmen, da
bereits auf das Schuljahr 2008/09 die Teilrevision der MAR
umgesetzt werden muss.
Bei den Diskussionen über die Problematik des Anschlusses an die Hochschulen muss unbedingt berücksichtigt
werden, dass in den letzten 12 Jahren die Unterrichtszeit
durch verschiedene Massnahmen um fast ein Fünftel gekürzt
worden ist, die Anforderungen von oben aber die gleichen geblieben oder sogar noch mehr geworden sind. Hier muss man
gemeinsam ausloten, welches die Grenzen des Möglichen
sind.
4. In der Volksschule scheint mir das Reformtempo im Moment (zu) hoch. Die notwendigen Hilfestellungen für die Umsetzung können mit der Kadenz der politischen Entscheide
kaum mehr Schritt halten. Eine Verlangsamung würde niemandem schaden, aber allen Beteiligten mehr Luft geben.
Auf Mittelschulstufe werden gewisse Veränderungen unumgänglich sein, bei denen wir nicht mitentscheiden können
(MAR). Aus den Diskussionen über die Schnittstellen, die
Förderung von überfachlichen Kompetenzen, Formen des
Selbstlernens usw. wird sich ergeben, ob es hier eventuell
auch Veränderungen an den Mittelschulen braucht. Wenn ja,
dann in einem überlegten Tempo.
Kitty Cassée Professorin für Sozialisation und Entwicklung
1. Ich habe mich immer für Bildungsfragen interessiert, habe Pädagogik als Nebenfach studiert, mich dann aber – nach
einer zehnjährigen Mitarbeit am Pädagogischen Institut (Assistentin, wissenschaftliche Mitarbeiterin) – Fragen der
Sozialpädagogik und der Sozialarbeit
zugewendet (seit 1981 als Dozentin). An
der Hochschule war und ist mein Lehr- und Forschungsschwerpunkt die Kinder- und Jugendhilfe. Hier bin ich stark
konfrontiert mit Fragen der Schule – primär natürlich für
jene Kinder und Jugendlichen, für die die Regelschule zu
einem Problem wurde. Ich hoffe, im Bildungsrat mitwirken
zu können für eine Schule der Zukunft, die «schwierige»
Schülerinnen und Schüler tragen und fördern kann.
2. Konkrete Ziele kann ich (noch) nicht benennen, aber
neben meinem Engagement für «schwierige» Schüler ist es
mir wichtig, die Eltern stärker einzubinden bei der schulischen Entwicklung ihrer Kinder und sie – wenn nötig mithilfe von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe – für ihre Aufgabe als Eltern schulpflichtiger Kinder zu befähigen. Darüber
hinaus hoffe ich, bei den Themen «Übergang von der Schule
zum Beruf» und «Prävention» (Früherfassung von möglichen
Entwicklungs- und Lernbelastungen in der Grundstufe)
einen Beitrag leisten zu können.
3. Ich vertrete keine bestimmte Stufe, sondern Anliegen
aus dem Sozialbereich, im Speziellen aus der Kinder- und
Jugendhilfe. Meine Themen leiten sich aus diesem Hintergrund ab.
4. Für mich handelt es sich hier nicht um ein Entweder-oder.
Es gibt durchaus Themen, die reformbedürftig sind, andere
hingegen sollen sich konsolidieren und vorerst mithilfe von
Evaluationsstudien auf ihre Wirkungen und Nebenwirkungen untersucht werden (Grundstufe, Frühenglisch, Elternbeteiligung). Einen Reformbedarf sehe ich in der Lehrerausund -weiterbildung: Das Wissen zukünftiger Lehrpersonen
über «schwierige» Schüler aus belasteten Lebenssituationen
sowie über Konzepte und Angebote der sozialen Arbeit kann
noch ausgebaut werden.
3
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
83
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Ernst Fischer Vertreter des Gewerbes
1. In meinem eigenen Betrieb sehe ich
täglich, wie wichtig eine anwendungsrelevante, gute Grund- und Weiterbildung, welche Theorie und Praxis
optimal verbindet, ist. Dies ist auch eine
wesentliche Grundlage und Voraussetzung für Erhalt und Förderung
eines wettbewerbsfähigen WirtschaftsStandortes und dessen KMU.
2. Ich möchte die Anliegen der Grund- und der höheren Berufsbildung (gewerbliche Anliegen) mehr einbringen. Die berufliche Ausbildung muss gegenüber dem akademischen
Bildungsweg an Attraktivität gewinnen. Die Gleichwertigkeit
der beruflichen Grundausbildung mit der Mittelschule beziehungsweise der beruflichen Weiterbildung mit der akademischen Laufbahn muss in allen Belangen (Finanzen, gesellschaftliche Anerkennung, Image usw.) sichergestellt werden.
Für die «Elite» (Talente) müssen in allen Bildungsstufen
mehr Möglichkeiten geboten werden.
Zudem ist breites Basiswissen in Verbindung mit Ethik
notwendig: Menschen, die später ethisches Verhalten in die
Wirtschaft tragen, die sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft und für unseren Lebensraum bewusst sind und die
diese wahrnehmen. Bei der Jugend sollte der «ethische»
Idealismus geweckt werden, das heisst nicht (nur) die materiellen Werte, sondern vielmehr geistige Prinzipien wie Freiheit, Einsicht und Würde sollten vertreten werden. Schliesslich ist die Koordination zwischen Lehrbetrieb und Schulen
wichtig, um praxisnah auf der Höhe zu bleiben. Nur so können künftige Herausforderungen bewältigt werden.
3. Ich sehe mich als Bindungsglied zwischen Praxis und
Theorie (Lehrbetrieb/Schule). Die Bildungspolitik muss den
heutigen und künftigen betrieblichen Anforderungen Rechnung tragen und mit den wirtschaftlichen Interessen auf
Unternehmensebene in Einklang stehen. Der Übergang
Schule/Berufsbildung (Nahtstelle I) ist zu optimieren. Die
Sekundarstufe I ist auf die Anforderungen der beruflichen
Grundausbildung und einen möglichst direkten Übertritt in
die Berufswelt auszurichten. Bei den gewerblichen Berufen
muss ein besserer Schulstandard erreicht werden. Dem
Thema «Bewegung» sollte der notwendige Platz eingeräumt
werden (Sportunterricht an den Schulen). Wer sich bewegt,
ist auch im Kopf beweglich.
4. Der Wissensstand verändert sich (wird schneller) in fast allen Bereichen immer mehr. Das Schulsystem sollte die wirt-
84 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
schaftlichen und die gesellschaftlichen Veränderungen
aufnehmen und sich in einem permanenten Verbesserungsprozess befinden. Die «Reformmüdigkeit» der Lehrpersonen
ist ernst zu nehmen; trotzdem darf die Schule nicht stehen
bleiben.
Peter Fuchs Vertreter der Wirtschaft
1. In meiner Tätigkeit in der Personalentwicklung erlebe ich immer wieder,
dass für Mitarbeitende die Themen Lernen und Weiterbildung negativ vorbesetzt sind. Die Fähigkeiten zum
selbstgesteuerten Lernen sind wenig
entwickelt, formales Lernen weckt negative Assoziationen. Mit meinem Engagement im Bildungsrat möchte ich mithelfen, hier eine Verbesserung zu erzielen. Neben diesen beruflichen Erfahrungen
bin ich über meine drei Töchter (21, 17, 7 Jahre alt) nahe
am Puls verschiedener Schulstufen und versuche, auch die
Elternoptik zu vertreten.
2. Im Bildungsrat sind alle Schulstufen, die Wirtschaft, Kultur,
Wissenschaft und das Sozialwesen vertreten. Diese breite
Abstützung hilft mit, dass bei Bildungsratsbeschlüssen die
unterschiedlichsten Sichtweisen berücksichtigt werden. Es
ist mein Ziel, die Interessen der Wirtschaft angemessen zu
vertreten und im Konsens mit den Kolleginnen und Kollegen
tragfähige Beschlüsse zu erarbeiten.
3. Als Vertreter der Wirtschaft möchte ich zwei Schwerpunkte
setzen: Erstens die Förderung der überfachlichen Kompetenzen, zweitens ein anerkannter, guter Abschluss der Oberstufe.
Die Förderung der überfachlichen Kompetenzen beginnt
im Kindergarten beziehungsweise in der Grundstufe. Hier
hat sich in den letzten Jahren vieles verändert und es ist eine
Freude zu sehen, wie die Jüngsten sich entwickeln.
Mit der Reform der Oberstufe sollen diese Fähigkeiten
genutzt und weiter ausgebaut werden. Die Schüler und Schülerinnen sollen ihre Stärken und Schwächen beurteilen können und gezielt und in hohem Masse eigenverantwortlich an
den Themen arbeiten, die sie für die Lehre oder Weiterbildung befähigen. Wir brauchen in der Wirtschaft Personen, die
in der Lage sind lebenslang, selbstgesteuert zu lernen.
4. Die Umsetzung der eingeleiteten Reformen wird unser
Schulsystem in den nächsten Jahren fordern. Sicher werden
sich weitere Richtungsänderungen aufdrängen, aber ich
glaube, die grossen Themen sind eingeleitet.
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Jürgen Oelkers Professor für Allgemeine Pädagogik
1. Ich habe mich entschlossen, weiterhin im Bildungsrat mitzuwirken und bin
dankbar für die Wahl, weil ich wichtige
Projekte fortsetzen und abschliessen
will. Dazu zählt die Implementation
des neuen Volksschulfaches «Religion
und Kultur», aber auch die Begleitung
des Projekts HarmoS, insbesondere
im Blick auf Bildungsstandards.
2. Mein Ziel ist es, so gut wie möglich an den Entscheidungen
des Bildungsrates mitzuwirken und die Strategievorgaben für
die neue Legislaturperiode zu erfüllen.
3. Als Vertreter der Wissenschaft ist mir ein Anliegen, die verschiedenen Forschungsprojekte, die im Kanton Zürich laufen, zu begleiten und die Resultate in die Praxis umzusetzen.
4. Das Schulsystem im Kanton Zürich wird die begonnenen
Reformen fortsetzen und somit konsolidieren. Einen grundsätzlichen Richtungswechsel wird es nicht geben und eine
Steigerung des Tempos sicher auch nicht.
Ueli Mägli-Fischer Vertreter der Berufsschulen
1. In den acht Jahren als Bildungsrat erlebte ich ein Gremium, das bildungspolitische Diskussionen auf einer sachlichen, argumentativen Ebene führte. Ich
hoffe, dass der Bildungsrat auch in den
nächsten vier Jahren seine Entschlüsse
in der bisherigen differenzierten Art
fassen wird.
2. Bildung ist eine wertvolle Grundlage unserer Gesellschaft.
Dabei gilt es zu erreichen, dass alle Personen sich durch Bildung gemäss ihren Fähigkeiten und Neigungen entwickeln
können, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, dem Geschlecht und der Nationalität. Chancengerechtigkeit ist ein
wichtiges Ziel bei der Organisation des Bildungswesens. Die
Übergänge zwischen den einzelnen Bildungsstufen müssen
so durchlässig sein, dass verpasste Chancen jederzeit nachgeholt werden können.
bietet. Dabei gilt es insbesondere den Übergang von der
Volksschule in die Berufsbildung zu optimieren. Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe
müssen so gefördert werden, dass sie den Anschluss an eine
Berufslehre möglichst direkt erreichen.
4. Die Schule ist eine Dienstleistungsinstitution an der Gesellschaft. Diese wandelt sich ständig, nicht zuletzt die Wirtschaft. Die Schule muss sich mit den Bedürfnissen, welche
die Gesellschaft an sie heranträgt, auseinandersetzen. Soweit
dies einer Verbesserung der Schulqualität dient, wird sie ihre
Strukturen ständig modernisieren müssen. Dabei gilt es
zu beachten, dass die Lehrpersonen nicht über unendliche
Ressourcen verfügen. Sie sind deshalb in den Dialog über
nötige Reformen einzubeziehen.
Ernst Weibel Vertreter der Schulpflegen
1. Als Praktiker im Alltag bin ich froh,
bei der Steuerung und Planung von
Bildungsfragen, auch als Umsetzer, mitwirken zu können.
2. Die Anliegen der Volksschule zu vertreten. Im Speziellen,
die Erneuerungen im Bereich Oberstufe/Grundstufe zu
gestalten helfen.
3. Alle Anliegen der Volksschule.
4. Es braucht beides. Einerseits laufend Anpassungen an die
Vorgaben der Zeit vornehmen, andererseits Verschnaufpausen, um diese umzusetzen.
3. Als Berufsschullehrer setze ich mich für eine attraktive
Berufsbildung ein, welche mit differenzierten Ausbildungsgängen sowohl leistungsschwächeren wie auch Jugendlichen
mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten eine faire Chance
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
85
Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Leserbriefe
Schulblatt 4/07
Lernen mit Freude
Anregende Lektüre
Die jüngste Ausgabe des Schulblatts «Lernen mit Freude»
war für mich sehr anregend. Namentlich das Interview mit
Lutz Jäncke und Maria Spychiger, aber auch der Beitrag «Lernen kann man nur …» von Jacqueline Olivier veranlassen
mich, über die Ausbildungskultur an unserer Schule nachzudenken. Ich bedanke mich für diese Impulse.
Mein Kompliment bezieht sich auf die Vielfalt der sinnvollen Themen und die sehr leserfreundliche Präsentation
der Inhalte. Aus dem ehemals spröden Schulblatt ist ein sehr
lesenswertes und anregendes Medium geworden.
Josef Brogli, Mentor Hotelfachschule Belvoirpark HF
Kräftiges Lob
Als regelmässiger Leser des neu gestalteten Schulblattes ist
es mir ein Bedürfnis, Ihnen für die professionelle Gestaltung
des Magazins ein kräftiges Lob auszusprechen. Meiner
Meinung nach hat sich die Qualität des Blattes von Ausgabe
zu Ausgabe gesteigert und die Zeitschrift ist heute eine wichtige Lektüre für alle Lehrpersonen aller Stufen. Das war bis
dahin beim alten Schulblatt nicht so. Die Befürchtungen, es
hätte zu wenig Platz für amtliche Mitteilungen oder für
Protokolle von Konferenzen, haben sich nicht bewahrheitet.
Gerade die letzte Ausgabe mit dem Thema Lernen, Freude am
Lernen erachte ich als sehr stark und attraktiv.
Jürg Maag, Erlenbach
Zum Artikel «Lernen kann man nur, wenn man selber aktiv ist»:
Unsinnige Theorie
Dieser Artikel soll ganz offensichtlich zeigen, dass man nur mit
offenen Unterrichtsmethoden Kinder zu Aktivität beim Lernen bringen könne. Recht krampfhaft werden dabei die neuen
Lehrformen als das didaktische Wundermittel für alle Probleme beim Unterrichten angepriesen. Fast verdächtig schön tönt
doch das alles. Dazu werden Behauptungen aufgestellt, die einer Überprüfung in keiner Weise standhalten. Ist man wirklich
nur aktiv, wenn man selber mit seinen Wochenplanaufgaben
beschäftigt ist? Ist denn das Mitdenken in einer Klassengemeinschaft keine Aktivität? Die Aussagen in diesem Artikel
sind dogmatisch und nehmen in Wirklichkeit keine Rücksicht
auf die Individualität der Kinder und die Vielfalt an Schüler-
persönlichkeiten. Beim einen oder anderen mag diese Lernform sicher geeignet sein, aber für die grosse Mehrheit der
Kinder nicht. Die unterschiedlichen Herangehensweisen ans
Lernen haben immer einen Bezug zur Gemeinschaft. Das
kommt beim Alleine-vor-sich-hinarbeiten nur bedingt zum
Tragen. Wertvolle Beiträge gehen verloren. Das Lernen von
den Fehlern, die andere machen – und so lernen übrigens viele Kinder – findet nicht statt. Vom psychologischen und gruppendynamischen Standpunkt aus betrachtet ist diese Lernmethode doch sehr öde und wenig lebendig, vor allem wenn sie
ausschliesslich angewendet wird, was als unabdingbar betrachtet wird. Sie bietet auch kein Modell für das spätere
Leben in einer Gemeinschaft, wo doch in der Arbeitswelt ganz
andere Qualitäten gefragt sind wie Teamfähigkeit und Fähigkeiten zur konstruktiven Auseinandersetzung. Das alles kann
mit einem vom Lehrer geführten Klassenunterricht, der hier
in bekannter Manier mit «Frontalunterricht» und «Gleichschaltung» herabgewürdigt wird, viel besser erreicht werden.
Auch andere Lernformen haben dabei ihren Platz, aber nur in
zweiter Linie. Das Wunschdenken vieler eingeschworener Individualisierer ist das eine, das andere sind wissenschaftliche
Untersuchungen wie z. B. von Henning Günther, der schon vor
längerer Zeit die Mythen des offenen Unterrichts gründlich
widerlegt hat. Bis heute ist keine wissenschaftliche Untersuchung publiziert worden, die hätte belegen können, dass
offener Unterricht zu besseren Resultaten führen würde als
der geführte Klassenunterricht.
Der Schluss des Artikels bringt es auf den Punkt. Man
könne den Menschen nichts lehren, man könne ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken: Das Credo der Antipädagogen also, die nichts anderes sagen, als dass im Menschen alles
angelegt ist, man müsse es nur wachsen lassen. Es erübrigt
sich, zu dieser unsinnigen Theorie, die keinen wissenschaftlichen Kriterien standhält, etwas zu sagen. Sie ist aber eine wesentliche Grundlage des offenen Unterrichts und spukt gerade
deshalb in der Lehrerausbildung herum, weil diese Unterrichtsform in Zukunft gebraucht wird. Man denke nur an die
geplante Vollintegration. Das geht nur mit individualisierenden Lernformen. Mit den von Günther vorausgesagten Konsequenzen. Das Niveau des Mittelbaus wird sinken. Die schwachen Schülerinnen und Schüler bleiben stehen, die schon vom
Elternhaus geförderten Kinder lernen unabhängig von der
Methode gut. Was für gesellschaftspolitische Auswirkungen
wird das haben? Sind die vielleicht sogar gewollt?
Dr. Alfred Burger, Schulleiter, Kilchberg
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
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Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsbildung
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Podium
Porträt
Lehrpersonen sind mit dem Schulblatt zufrieden
Das neue Schulblatt wird im Kanton Zürich gut gelesen;
lediglich fünf Prozent der Lehrpersonen lesen in keiner Ausgabe. Dies geht aus der im Frühling 2007 durchgeführten Leserumfrage hervor. Die befragten Lehrerinnen und Lehrer
nehmen die Zeitschrift vor allem als Informationsmedium
wahr.
(pst) Rund 1500 Lehrerinnen und Lehrer aller Stufen erhielten im Mai dieses Jahres einen Fragebogen zum neuen Schulblatt. Das Institut für Angewandte Medienwissenschaften in
Winterthur fragte im Auftrag der Bildungsdirektion nach der
Distribution, Nutzung, Bewertung und Funktion der Zeitschrift. Über 400 Personen retournierten den Fragebogen
und zeichneten die Bögen teilweise mit Bemerkungen wie:
«Ich lese das Schulblatt seit 26 Jahren regelmässig und fühle
mich so immer absolut up to date! Weiter so!» oder «Ich lese
das Schulblatt gerne!». Nicht alle Bemerkungen fielen jedoch
positiv aus. Jemand schrieb: «Das Heft ist einfach zu dick!»
Direkt ans Schienbein zielte diese Bemerkung: «In unserem
Lehrerzimmer wandern acht von neun Schulblättern direkt
ins Altpapier.» Die Bemerkungen sind Einzelaussagen,
Winke, die das Bild der quantitativ ausgelegten repräsentativen Umfrage in der Art von Farbtupfern komplettieren.
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage lassen sich wie folgt
zusammenfassen:
Distribution
Fast 60 Prozent der befragten Lehrpersonen wird das Schulblatt ins Fach gelegt. Die andern erhalten das Schulblatt über
unterschiedliche Kanäle. Ein kleiner Teil – nämlich 4 Prozent
– erhält das Schulblatt gar nicht.
Nutzung
Das Schulblatt wird von 95 Prozent der Lehrpersonen gelesen, egal ob sie in einer Volksschule, einer Mittelschule oder
einer Berufsschule unterrichten. Vor allem die Volksschullehrpersonen lesen in jeder Ausgabe.
Rubriken
Bei der Nutzung der einzelnen Rubriken zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Schultypen.
So lesen die Lehrpersonen bevorzugt diejenige Rubrik, die
sie direkt betrifft. Gleichzeitig schätzen und nutzen die befragten Lehrpersonen die Möglichkeit, in den Rubriken der
anderen Stufen zu lesen. Über alle Schulstufen hinweg
werden die Weiterbildungsangebote, die Stelleninserate und
die amtlichen Informationen am regelmässigsten gelesen.
Foto: büro z {grafik design}
Das Schulblatt wird von 95 Prozent aller Lehrpersonen gelesen.
Bewertung
Das Schulblatt wird von den Leserinnen und Lesern insgesamt als zufriedenstellend beurteilt. Layout, Umfang des
Schulblattes, Länge und Verständlichkeit der Artikel werden
mehrheitlich als passend empfunden.
Funktionen
Die Resultate zeigen, dass das Schulblatt als Informationsmedium genutzt wird. Die Funktionen «Motivation für die Arbeit» und «Identifikation mit dem Arbeitgeber» erhalten von
30 Prozent eine teilweise Zustimmung.
Verbesserungswünsche der Lehrpersonen
In der Umfrage wurde auch nach den Optimierungsmöglichkeiten gefragt. Aus den Antworten geht hervor, dass die Lehrpersonen in Zukunft verstärkt über Entscheidungen der Bildungsdirektion informiert werden möchten, bevor sie diese
Informationen in den Massenmedien lesen. Sie möchten
auch vermehrt Einblick in die politischen Entscheidungen
der Bildungsdirektion erhalten. Ausserdem könnte das
Schulblatt aus Sicht der Lehrpersonen noch mehr personalrelevante Themen aufgreifen.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Schulblattmacherinnen und -macher werden die Umfrageergebnisse nun genau auswerten, auf das kommende
Jahr hin die Zeitschrift genauer positionieren und die
Verbesserungsvorschläge ins Schulblatt einarbeiten.
Wir danken allen, die an der Umfrage teilgenommen
haben und freuen uns, weiterhin auf Ihr Engagement als
Leserinnen und Leser zählen zu können. Den gesamten
Forschungsbericht
können
Sie
einsehen
unter:
www.bi.zh.ch/schulblatt
Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
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Fokus
Volksschule
Mittelschule
Berufsschule
Weiterbildung
Agenda
Amtliches/Stellen
Service/Podium
Porträt
Michael Jäger, Kantonsschullehrer und Konzertsänger
«Wenn ich auf der Bühne stehe, bin
ich eine Art Transitstation»
Text: Jacqueline Olivier Foto: Lena Thüring und Guadalupe Ruiz
Er habe in einem Alter seine ersten Konzerte gesungen, in
dem andere die Midlife-Crisis durchlitten, pflegt Michael
Jäger zu scherzen. Dabei fiel seine Stimme bereits im Kindergarten auf, und bis zu seinem Stimmbruch tat sich der junge
Michael immer wieder als Knabensopran in verschiedenen
Zürcher Kirchen hervor. Doch in der Pubertät und den frühen
Erwachsenenjahren wollte er vom Singen nichts mehr wissen. «Ich tat mich schwer damit, dass meine Stimme so tief
abgesunken war», erinnert er sich. Erst Mitte 20 packte ihn
plötzlich der Ehrgeiz. Nach Abschluss seines Romanistik- und
Germanistikstudiums widmete er sich intensiv seiner Gesangsausbildung, die er unter anderem bei Rudolf A. Hartmann, Mitglied des Zürcher Opernhaus-Ensembles, dem renommierten Tenor Ion Buzea und der holländischen Gesangspädagogin Margreet Honig absolvierte. Eine wichtige
Lehrerin war ihm ausserdem Milada Subrtová, in den 70erJahren die Primadonna assoluta der Tschechischen Nationaloper in Prag, wo Michael Jäger nach seiner Promotion im
Rahmen eines Austauschprogramms weilte, um Tschechisch
zu lernen. Leuchtendes Vorbild war und ist ihm bis heute die
walisische Sopranistin Gwyneth Jones. «Sie singt ihre Rollen
mit einer solchen Intensität und Bedingungslosigkeit – das
hat mich immer zutiefst betroffen gemacht.» Denn im Laufe
seiner Sängerkarriere ist ihm bewusst geworden: «Wenn ich
singe, bin ich eine Art Transitstation: Hinter mir befindet sich
der Komponist, vor mir das Publikum. Und wenn ich den Gehalt eines Werks hinüberbringen und die Zuhörer berühren
will, hat dies mit einer gewissen Demut zu geschehen.» Die
jugendliche Unbefangenheit verliere man ohnehin «en chantant», fährt er fort: «Heute habe ich viel mehr Respekt vor den
Werken. Wenn eine gewisse Eitelkeit, welche die eigenen Auftritte in den ersten Jahren noch mitbestimmt haben mag, zurücktritt, wird das Singen zu einer ganz anderen Erfüllung.»
Keine Begabung für PR
Seit rund 25 Jahren stellt sich der Bass-Bariton inzwischen in
den Dienst der Musik, vor allem der Sakralmusik, weil ihm
diese sehr entspricht und weil die Tätigkeit als Konzertsänger
für ihn neben der Ausübung des Lehrberufs machbar ist.
Letztes Semester wirkte er in 16 Konzerten mit, dieses Semester sind es bedeutend weniger – dies bei einem 80-ProzentPensum an der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO), wo
er Italienisch und Französisch unterrichtet. Mehr als circa 35
Konzerte pro Jahr habe er aber nie angenommen. Und bei den
selten erforderlichen Stundenverschiebungen seien ihm seine Vorgesetzten stets entgegengekommen. «Ich hatte bisher
immer das Glück, musikbegeisterte Rektoren zu haben.»
90 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007
Dank der Schule hat seine Sängerlaufbahn auch begonnen: Für eine Aufführung der Johannespassion von Georg
Friedrich Händel mit dem Kantonsschulchor sprang Michael
Jäger für den ausgefallenen Interpreten der Jesus-Partie ein.
«Das lief so gut, dass ich gleich einen Vertrag für den ‹Messias›
für das folgende Jahr bekam.» Es folgten weitere Auftritte mit
dem Kantonsschulchor und dem Singkreis Wetzikon, so erarbeitete sich Michael Jäger allmählich ein beachtliches Repertoire von Monteverdi bis zu zeitgenössischen Komponisten.
«Ich habe überhaupt keine Begabung für PR», erklärt er lachend, «aber nach und nach kamen immer mehr Anfragen,
erst aus der näheren Umgebung, dann aus Zürich, Bern, Basel.» Längst hat der singende Mittelschullehrer auch die Landesgrenzen hinter sich gelassen – mit Auftritten in Italien,
Frankreich, Deutschland, Österreich, Dänemark und Tschechien. Am eindrücklichsten sei für ihn aber ein Konzert im
Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) gewesen, wo
er mit dem Canto general von Mikis Theodorakis gastierte.
«In diesem fantastischen, ausverkauften Saal auf der Bühne
zu stehen – das war schon ein Erlebnis.»
Am liebsten Werke der Romantik
Grenzgängerische Werke wie den Canto general oder wiederentdeckte Raritäten singt Michael Jäger immer wieder gerne.
Auch wirkte er 1986 in der Uraufführung der ersten rätoromanischen Oper, «Il cerchel magic» von Gion Antoni Derungs,
mit. Besondes hingezogen fühlt er sich zu Werken der Romantik: Mendelssohn, Schumann, Brahms, Dvorák. Was immer er
aber singt: Die Sprache klar zu transportieren ist ihm ganz
wichtig. «Da dringt bei mir der Philologe durch.»
Wenn er einen Wunsch frei hätte, würde er gerne einmal
in einer Janácek-Oper auf der Bühne stehen, doch der Opernbetrieb, wo die Proben vorwiegend tagsüber stattfinden,
kommt für ihn nicht infrage. Denn im Zentrum steht für ihn
ganz klar das Unterrichten, das ihm auch viel Freude macht.
Allerdings hat er sich noch nie gern auf eines festgelegt: War
er früher Mitglied einer litauischen Volkstanzgruppe, so ist es
heute der Gesang, der ihm einen unverzichtbaren Ausgleich
bietet. «Ich merke, wie mich das Singen befreit, wie ich von einem Konzertabend noch lange getragen werde – das macht
mich viel weniger anfällig für Schwierigkeiten im Schulalltag,
die es natürlich auch gibt.» Sich ganz aufs Singen zu verlegen,
stand für ihn jedoch nie zur Debatte. «Vielleicht, wenn ich früher damit begonnen hätte», sinniert er. Ganz sicher ist er sich
aber nicht, denn eigentlich hätte er ändere Pläne, käme er
noch einmal zur Welt: «Ich würde Opernregisseur.» Und nach
einem kurzen Zögern: «Vielleicht aber auch wieder Lehrer.»