Erfahrungsberichte aus den Kindergärten

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Erfahrungsberichte aus den Kindergärten
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
• Vorinformationen anstellen und mit Institutionen in Kontakt treten
(Caritas, Familienhilfe, Dolmetscher)
•
Sprachliche Unterstützung durch gezielte Sprachförderung
Sprachförderungsprogramm der Sprachförderin - KIKUS
(= Kinder in Kultur und Sprache)
•
Ständiger Kontakt mit der betroffenen Familie und Institutionen
(Familie zu Festen und Ausflügen einladen, Begrüßung am Morgen,
der Familie das Gefühl geben, dass das Kind und sie willkommen sind)
•
Den Kindergarten als „Auffangbecken“ anbieten, Vertrauen schenken
•
Eine vertrauenswürdige Umgebung schaffen „Kindergarten als Wohlfühlzone“
•
Bräuche und Verhalten akzeptieren und integrieren (andere Jause, andere Kleidung)
•
Pädagoginnen und Kinder haben eine Vorbildwirkung – Kinder nehmen Rücksicht,
schlüpfen in die Rolle des „Lehrers“, geben Gelerntes weiter, es zeigt sich eine
starke Hilfsbereitschaft, Kinder lernen sich mit Gestik und Sprache auszudrücken
•
Die betroffenen Eltern sind sehr dankbar und zeigen viel Freude, sie schätzen die
Arbeit und freuen sich, wenn sie willkommen sind
Wichtig ist für uns, dass wir die Arbeit an dem Entwicklungsstand der Kinder anpassen und wir
Lernfortschritte mit Lob und Anerkennung belohnen. Wir versuchen, die Kinder auf herzliche und
liebevolle Art zu begleiten und wollen sie in der eigenen Individualität unterstützen. Das Erlernen der
deutschen Sprache hat für uns große Priorität, jedoch bauen wir vorrangig auf den eigenen Stärken auf.
Wir freuen uns, dass das Mädchen ein Teil unserer Gruppe ist und wir sie in ihrer Kindergartenzeit
unterstützen dürfen.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
1.
In der Eingangsphase gab es ein Gespräch mit der Familie, das von einem Dolmetscher begleitet wurde. War sehr hilfreich für uns, wie auch der Umstand, dass der Familie eine Patin zur Seite gestellt wurde. Dies hilft der Familie, dem Kind und uns sehr.
2.
Eine Ansprechperson – in unserem Fall vom Roten Kreuz – ist wichtig. Ebenso
Hintergrundinformationen zur bisherigen Lebenssituation. Unsere Füchtlingskinder haben Schwierigkeiten mit Regeln und dazu eine niedrige Frustrationstoleranz. Sie müssen auch noch lernen, was ist meins und was ist deins! Sie nehmen gerne den anderen Kindern die Sachen weg oder zerstören Bauwerke von anderen.
3.
Unsere Aufnahme in die Gruppe begann mit einem eigenen Trinkbecher, eigenem Turnsack und eigenem Fach … Das Miterleben der täglichen Rituale wie Morgenkreis, gemeinsame Jause und
gemeinsames Kochen und Verspeisen selbst zubereiteter Suppe war sehr hilfreich. Durch soziales
Miterleben fanden die Flüchtlingskinder Anschluss und Aufnahme in die Gruppe.
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Pädagogische Maßnahmen:
langsames, deutliches sprechen…
UK (Unterstützende Kommunikation) meine Handlungen oder ein Bild mit Zeichen verknüpfen.
Sensibilität seitens der KGP in Bezug auf Ängste (Krieg, Dunkelheit, Geräusche…) Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Wir haben in den verschiedenen Spielbereichen Karten zum Umhängen. Die Kinder
können sich so schneller und besser orientieren.
Öfters Einzelbetreuung um die Sprachentwicklung und die gesamte Entwicklung besser kennen zu
lernen. Einfache Bücher mit den Grundbegriffen ( Auto, Stuhl,.. ) einsetzen.
Besonders wohl fühlen sich die Kinder im Wald oder auf dem Spielplatz. Hier können sie weniger oder
fast nichts „falsch“ machen und das entspannt die Stresssituation für das Kind. Flüchtlingskinder beobachten viel und man sollte sie das auch lange machen lassen. Über das Beobachten erfahren Kinder eine
Menge, was den Tagesablauf betrifft. Viel reden verwirrt die Kinder nur. Ältere Kinder kümmern sich im
Besonderen um das neue Kind. Unter Kindern klappt das sehr gut
Kaufladenspiel regt zum Sprechen mit anderen an.
Einfache Singspiele, bei denen sich die Kinder die einfachen Regeln abschauen können.
Wichtig sind alle Aktionen wie malen mit Pinselfarben, Knetmasse
Beschäftigungsmaterialien, die auch ohne Worte vom Kind ausgeführt werden können.
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- die Kinder zu einem Spiel führen, sie begleiten
- sich nach den Interessen der Kinder richten
- nicht mit „Sprache“ überschütten
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Am ersten Tag haben wir uns sehr viel Zeit für das Kind und seine ganze Familie genommen und es war
gut, weil sie sehr viele Fragen, Ängste und Befürchtungen hatten. Die Familie durfte den ganzen Tag über
dabei bleiben – was aber nicht nötig war, da das Kind sich gleich wohl fühlte und die Eltern
verabschiedete. So war es auch nicht nötig die Kernzeiten zu verkürzen, wie zuerst von uns geplant
gewesen wäre.
Unsere Elternarbeit mit den Flüchtlingsfamilien benötigt sehr viel Zeit. Zum einen aufgrund der
Sprachbarrieren zum anderen auch wegen der vielen Fragen und Unklarheiten.
Wichtig für Flüchtlingskinder bzw. die Gruppe sind Rituale, die uns jeden Tag begleiten. Sie geben ihnen
Vertrauen, Geborgenheit und Sicherheit.
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-
Wir hatten den Vorteil, dass der Vater des Kindes schon etwas länger in Österreich ist und schon einen Deutschkurs besucht. Mit der Mutter kann man sich etwas auf Englisch verständigen.
-
Schriftliche Unterlagen aushändigen und mit den Eltern die einzelnen Punkte durchgehen.
-
als Tipp: Dolmetscherin von Okay zusammen leben anfordern, wenn das Sprachverständis
zu gering ist.
-
Wir versuchen das Spiel von Rollenspielen bzw. das Bauen von Waffen in der Bauecke zu
unterbinden und den Kinder andere Inputs zum Spiel zu bieten.
Erfahrungsberichte
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• Wichtig: die anderen Kinder vorbereiten, dass ein neues Kind in die Gruppe kommt
•
Am ersten Tag haben wir die Eltern eingeladen, das Kind einen
Kindergartenvormittag lang zu begleiten. So haben auch sie mitbekommen was
wichtig ist: z.B. gesunde Jause, Tasche, Hausschuhe, Turnsack, …
•
Den Kindern den Gruppenraum zeigen, die verschiedenen Spielbereiche, das Klo, …
•
Das neue Kind beobachten lassen, herausfinden was es gerne macht (ob es gerne
malt, in der Bauecke spielt, sich für Tischspiele interessiert, …)
•
Die anderen Kinder miteinbeziehen (z.B. zeigst du ihm, wo die Stifte zum Malen
sind, wie das Tischspiel geht, …)
•
Das Kind willkommen heißen … durch ein Begrüßungslied oder Spiel
•
Der Spielplatz oder das Fahren mit unseren Fahrzeugen (Dreirad, Roller, Laufrad)
war für die Kinder immer etwas Besonderes
•
Wichtig ist es, eine Ansprechperson zu haben (für uns und die Familie), die den
Eltern die Informationen (z.B. Kindergarteneinschreibung, Einverständniszettel, …)
erklärt /übersetzt
•
Beim Bringen oder Abholen der Kinder nachfragen, ob alles passt, ob sie Fragen
haben, wie es ihnen geht,…
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Für unser Flüchtlingskind war Körperkontakt und direkter Bezug zur Pädagogin ganz wichtig. Wir haben
ihr viel Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt, aber auch Wert auf Kontakt mit den Kindern gelegt. Uns
war und ist ein guter Kontakt zu den Eltern wichtig. Wir besuchten die Familie zu Hause. Wir haben eine
Vertrauensbasis geschaffen, die eine gute Zusammenarbeit möglich macht. Die Eltern haben uns erzählt,
dass es ihnen gut geht, wenn es den Kindern gut geht.
Erfahrungsberichte
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Unsere Elternarbeit mit den Flüchtlingsfamilien: funktioniert auch über die Betreuer der Caritas – da sich
viele wegen der fehlenden Sprachkenntnisse scheuen auf uns zu zugehen – Eltern, die Englisch
Kenntnisse haben kommen auf uns zu und es sind meistens nur kurze Fragen.
Hilfreich wäre es, wenn die Caritas die Flüchtlinge ebenfalls über unser Kindergarten- und Schulsystem
informieren würde.
Wir haben beobachtet, dass unsere Flüchtlingskinder ganz besonders auf einen strukturierten
Tagesablauf ansprechen, weil sie sich dann leichter eingewöhnen. Z.B.: Begrüßung mit Handruck,
Aufräumzeichen, Händewaschen vor dem Essen, Taschen und Teller holen. Wichtig für unsere Flüchtlingskinder: Sie lernen viel durch beobachten und nachahmen, es geht für
einige viel leichter, wenn sie von uns an der Hand geführt werden – gibt ihnen Sicherheit und
Geborgenheit.
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Unsere Flüchtlingskinder waren ruhig, benötigten recht viel Zeit, um mit uns eine Vertrauensbasis
aufzubauen!
Ein Kind davon hat ein gesundheitliches Handicap und wir versuchten alles, um es gut in die Gruppe zu
integrieren, dass ein Alltag mit all seinen Routinen und einem geborgenen Rahmen entstehen konnte.
Kaum kamen die ersten Erfolge und schönen Begegnungen, zog die Familie weiter. Schade.
Die Gespräche mit den Eltern waren nicht leicht, vermehrt verwendeten Sie das Handy zum Übersetzen.
Erfahrungsberichte
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Besonders wichtig war die Eingangsphase, in der das Kind in der Garderobe von uns abgeholt wurde und
zusammen mit uns in die Gruppe hereinkam.
Lange Freispielphasen bewährten sich sehr gut, da so die Kontaktaufnahme zu anderen Kindern besser
funktionierte bzw. die Kinder mehr Zeit benötigten, um in Kontakt mit anderen zu treten.
Die Elternarbeit erwies sich als sehr schwierig, da von Seiten der Eltern wenig Interesse entgegen kam
und große Sprachbarrieren bestanden.
Hier ist die Unterstützung von Dolmetschern (Okay zusammen leben) sehr hilfreich.
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Eingangsphase:
sehr ruhig, zurückgezogen, in sich gekehrt -> Beziehung aufbauen
Elternarbeit: war sehr schwierig aufgrund der Sprache, „mit Händen und Füßen“,
auch öfter mit Übersetzer im Internet gearbeitet
Nachdem eine Vertrauensbasis aufgebaut war, machte das Kind überall mit und war sehr engagiert. Er
war in der Gruppe integriert und beliebt.
Leider musste die Familie genau zu diesem Zeitpunkt weiterziehen.
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Erfahrungen, die wir machen konnten, waren die Offenheit, die Wertschätzung, Dankbarkeit der Eltern,
der Verwandten, die sie uns gegenüber ausgestrahlt haben.
Anfangs war es uns sehr wichtig, dass ein Familienmitglied in der Gruppe anwesend ist, da dies dem Kind
Sicherheit gegeben hat. Sie sind sehr bereit, Neues zu lernen und gewillt, sich zu integrieren!
Rituale, die immer wiederkehren sind auch sehr hilfreich, da sich die Kinder orientieren können, einen
Ablauf haben und sich so sicher fühlen.
Neues wird rechtzeitig angekündigt, damit die Information auch die Eltern früh genug erreicht, um zu
reagieren. Terminpläne sind sehr wichtig!
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Eingangsphasen sind vom Kind abhängig. Wichtig finden wir, dass man dem Kind genug Zeit lässt um
sich einzuleben. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Zeit ganz wichtig ist. Und nach einiger Zeit das
Kind voll und ganz dabei ist, als ob es nie was anderes gegeben hätte.
Bezüglich dem Thema Elternarbeit haben wir mit Händen und Füssen gearbeitet, aber auch mit Okay
Zusammen Leben (Dolmetscher, Fragen..usw..)
-manchmal gibt es Verwandte oder Bekannte, welche übersetzen können.
Wichtig für die Flüchtlingskinder ist, dass man gut auf sie eingeht und ihnen wirklich Zeit lässt zum
ankommen (wenn sie das brauchen)
• Dass Kinder untereinander wenige Berührungsängste haben und die Kinder sehr schnell Deutsch
lernen, weil es ganz natürlich bei uns im Kindergarten abläuft.
• für die Gruppe ist wichtig , dass man den Kindern vielleicht sagt von wo das Kind kommt, erzählt wie
es ist wenn man irgendwo anders ist und die Sprache nicht kann, dann sind die Kinder meistens sehr
verständnisvoll untereinander.
• Als das Kind „Fuß“ gefasst hat, haben wir auch gezielte Sprachförderung gemacht.
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-
Wichtig ist das selbständige – selbsttätige Tun, dies schafft Sicherheit
-
Weiteres sind klare strukturierte Abläufe wichtig
-
Wenig aber klare Sprache
-
Möglichkeit zum Rückzug (allein sein) zulassen
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
*Ich habe mir ein Sprachprogramm am I-Phone installiert, womit ich jederzeit kurzfristig den Eltern und
Kindern etwas übersetzen- mitteilen konnte;
*da aber auch Nachbarschaftshilfe funktioniert (türkische Eltern), die sich auf Arabisch/Englisch
verständigen können, und deren Kinder ebenfalls unseren Kindergarten besuchen, ist ein Austausch gut
möglich;
*die syrischen Kinder haben sich von Anfang an gut in das Gruppengeschehen eingefügt,
besuchen den Kindergarten gerne und fühlen sich in der sicheren Umgebung sichtlich wohl;
*wir haben beobachtet, dass die Kinder empfindlich auf Geräusche wie Rettung, Hubschrauber,
Feuerwehr reagieren;
*im Kindergarten liegt Spielmaterial dazu bereit- Bauecke, Puzzles…die Hemmschwelle konnte schon gut
abgebaut werden;
*unsere Flüchtlingskinder sprechen besonders gut auf Handpuppen- Kasperletheater an, da lachen sie
und gehen ganz aus sich heraus
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Vor dem Kindergartenstart haben wir einen Dolmetscher organisiert und den Eltern die wichtigsten
Informationen mitgeteilt.
Weiters haben wir mit dem Kind den Kindergarten besichtigt und es hatte die Möglichkeit, seinen
Gruppenraum näher kennen zu lernen.
Unser Flüchtlingskind hatte zur gleichen Zeit die Eingewöhnungsphase wie die Anderen (ab September)
Bei der Elternarbeit ist die App „Google Übersetzer“ hilfreich, weil man das Übersetzte laut abspielen
kann.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Wir versuchen für unsere Kinder ein geschütztes Umfeld aufzubauen. Sie werden morgens gebracht und
können den Vormittag gemeinsam mit den anderen Kindern verbringen. Wir beobachten die Kinder,
sprechen, spielen und singen mit ihnen, damit sie sich bei uns geborgen fühlen können.
Erst am Mittag zur Abholzeit sind Kontakte zu anderen Eltern möglich, aber nur in unserer Gegenwart.
Durch regelmäßige Gespräche wissen unsere österreichischen Kinder, dass die ausländischen Kinder
unsere Hilfe, Freunde und unser Verständnis brauchen.
Mit den Eltern sprechen wir anfangs täglich, um sie über die verbrachte Zeit im Kindergarten, besondere
Aktionen und andere Dinge zu informieren, zumindest soweit das möglich ist. Bei großen, sprachlichen
Schwierigkeiten haben wir uns für spezielle Elterngespräche Unterstützung vom Verein „okay. Zusammen
leben“ geholt.
Außerdem werden alle Kinder, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, in der Sprachförderung direkt
betreut. Dabei sind wir unter den Kollegen in regelmäßigem Austausch. Wir führen für jedes
Sprachförderkind eine Mappe, in der alle schriftlichen Arbeiten gesammelt werden.
Besonders wichtig empfinden wir das Lernen der Übermittlung von Grundbedürfnissen wie Essen, Trinken
und den Toilettengang. Das trägt dazu bei, dass es den Kindern im Kindergarten gut geht.
So wird relativ schnell Vertrauen aufgebaut und die Kinder können den Alltag genau wie die anderen
auch mitgestalten und erleben. Schön ist es, wenn man sich entwickelnde Freundschaften unterstützen
kann. Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass die ausländischen Kinder das nur im Kindergarten
pflegen können.
Wir haben beobachtet, dass ausländische Kinder ganz besonders auf Bewegung und Musik ansprechen
und versuchen das häufig in den Tagesablauf zu integrieren.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Eingangsphase: Einzelgespräch mit den Eltern und Dolmetscher, um alle wichtigen Informationen zu
übermitteln;
Ferienkalender schriftlich mitgeben, damit keine Missverständnisse entstehen;
Wichtig für unser Flüchtlingskind sind Rückzugsmöglichkeiten (Kuschelecke, Polsterecke,…) und das
intensive Arbeiten in der Einzelsituation oder in der Kleingruppe. Große Gruppen oder Veränderungen
in der Tagesstruktur verunsichern das Kind. Wir achten darauf, dass eine konstante Bezugsperson unser
Flüchtlingskind morgens begrüßt, sich um ihre Bedürfnisse kümmert (benötigt viel Körperkontakt) und
ihr Sicherheit gibt.
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Unsere Elternarbeit mit der Flüchtlingsfamilie startete mit dem Erstkontaktgespräch im Juni:
Die Familie brachte den Cousin mit, der fließend Deutsch spricht, somit konnten die wichtigsten
Informationen über den Kindergarten, was die Kinder brauchen,…gleich geklärt werden. Der erste
Kontakt wurde in Ruhe geknüpft und das gegenseitige Kennenlernen wurde somit erleichtert.
Zum ersten Elternabend im September kam wieder der Cousin und der Vater mit, somit konnten sich
beide einbringen, vorstellen und unseren Inhalten folgen. Somit entstand eine wichtige Grundlage für die weitere Elternarbeit.
Wir in unserer Gruppe sehen keine großen Unterschiede zu anderen nicht deutschsprachigen Kindern.
Unsere zwei Flüchtlingskinder sind nicht traumatisiert und sind auch gleich ohne Probleme bei uns im
Kindergarten geblieben.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Seit über 10 Jahren besuchen Flüchtlingskinder aus verschiedenen Ländern unseren Kindergarten.
Die Flüchtlingskinder und ihre Eltern werden von uns wohlwollend aufgenommen und integriert.
Wir denken, es kommt nicht so sehr auf die Auswahl der Spiele und des Materials an, vielmehr ist es die
Haltung, mit der wir dem Kind begegnen. Unsere Haltung ist getragen von Wohlwollen, Respekt und
Achtsamkeit.
Wir beziehen die Kinder in die Spiele und Alltagstätigkeiten ganz selbstverständlich mit ein und
versuchen ihnen Struktur und Sicherheit zu bieten.
Daraus ergibt sich auch die Auswahl der Spiele und Arbeitsmaterialien.
Wir stehen in guter Kommunikation mit den Kindern und Eltern. Sprachförderung passiert ständig,
besonders in Musik, Werken, Bewegung, in Alltagstätigkeiten, im Tun.
Wir schaffen Möglichkeiten zum freien Spiel und Rollenspielen und begleiten diese im Hintergrund.
Durch das Tätigsein verhelfen wir dem Kind zu Erfolgserlebnissen und stärken es im Selbstwertgefühl.
Es erlangt dadurch Kompetenzen.
Wir versuchen ein paar Worte in der Muttersprache des jeweiligen Kindes zu sagen z. B. – Grüß Gott, Auf
Wiedersehen, Bitte, Danke.
Da wir im Sinne der Inklusion arbeiten, lassen wir alle Kinder an allen Bildungsangeboten teilhaben.
Dabei holen wir die Kinder dort ab, wo sie stehen – egal ob es sich um ein Kind aus Vorarlberg oder aus
Syrien, ein hochbegabtes oder ein entwicklungsverzögertes handelt.
Die Konzentration auf die Haltung fordert eine ständige Auseinandersetzung - nicht nur mit der
Pädagogik - sondern vor allen mit den Themen der eigenen Persönlichkeit, des Lebens und der
Gesellschaft. Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Wenn die Eltern kein Deutsch sprechen ist für das Erstkontaktgespräch ein Dolmetscher wirklich wichtig.
Es ist gut sich Zeit für dieses Gespräch zu nehmen und zwar am besten schon bevor das Kind dann
wirklich in den Kindergarten kommt.
Die Informationen der Eltern über das Kind sind wirklich wichtig (z.B.: was interessiert das Kind, hat das
Kind vor etwas Angst, was isst das Kind gerne, Gewohnheiten, was ist den Eltern wichtig…..)
Bevor das Kind kommt sollten auch die Kinder der Gruppe darauf vorbereitet werden. Sie sollten wissen,
dass ein neues Kind in den Kindergarten kommt, wie es heißt, dass es schön wäre wenn sie dem neuen
Kind alles zeigen und vielleicht auch mal etwas mit ihm spielen. Viele Kinder sind da sehr sensibel.
Wir versuchen die Eltern zu ermutigen an Festen und Elternveranstaltungen teilzunehmen und begleiten
sie dann auch dabei um auch andere Eltern kennenzulernen.
Immer wieder versuchen wir das Gespräch zu finden, fragen nach wie es ihnen geht. Wir versuchen ihr
Vertrauen zu gewinnen, dann erzählen sie auch mehr und wir bekommen wichtige Infos, welche uns und
ihrem Kind weiterhelfen. Sie erzählen erst, wenn sie Vertrauen gefasst haben.
So pauschal kann man nicht sagen auf was die Kinder besonders ansprechen usw. Alle Kinder und
Geschichten, Kulturen und Eltern sind meiner Meinung nach einfach sehr unterschiedlich.
Meine Erfahrung ist, dass man manchmal einfach sehr auf sein Herz und sein Gefühl hören muss um die
Kinder und Familien so gut wie möglich zu unterstützen und zu fördern. Alle Antennen ausfahren. Die
Familien sollen sich wohl und wertgeschätzt fühlen. Es gibt einfach kein Rezept.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Wir wussten schon in den Sommerferien, dass wir ein Flüchtlingskind bekommen und hatten deshalb
schon einen Termin in den Ferien mit der Flüchtlingsfamilie. Die Familie hatte die Möglichkeit, den
Kindergarten anzuschauen und erste Informationsgespräche mit Hilfe eines Übersetzers und der Gemeindesekretärin (welche sehr gut Englisch spricht) fanden bereits statt.
Beim ersten Elternbrief wurden die Eltern informiert, dass wir eine Flüchtlingsfamilie mit vier Kindern
bekommen und wir sehr dankbar wären, wenn Eltern Kleidungsstücke und Spielsachen im Kindergarten
für diese Kinder abgeben könnten. Dadurch war diese Familie sehr schnell mit den wichtigsten Utensilien
versorgt.
Am ersten Tag vor Kindergartenbeginn fand nochmals ein Termin für offene Fragen statt.
Wichtig für eine Flüchtlingsfamilie ist der Kontakt nach außen und deshalb war es bei uns sehr hilfreich,
dass sich junge Studentinnen meldeten und die Flüchtlingsfamilie in verschiedenen Situationen unterstützten. (Besuch der Familie mit Lebensmitteln, Kinder abholen vom Kindergarten, Eltern entlasten,
indem sie mit den Kindern spielen, übersetzen beim Elternabend im Kindergarten,…)
Auch bei unserem Elternabend haben wir den Kontakt mit der Flüchtlingsfamilie forciert, indem wir die
Eltern motiviert haben, die Familie zu besuchen und näher kennen zu lernen. Dies hat sehr gut
funktioniert und somit war die Familie sehr schnell integriert.
Der ständige Kontakt und Austausch zur Flüchtlingsfamilie ist nach unserer Erfahrung sehr wichtig.
Als hilfreich empfinden wir auch, dass die Mutter ins Geschehen miteinbezogen wird, was bei uns auch
schon stattfand.
Wichtiger Tipp: Eine hilfreiche App.. RefuChat beim Handy hilft, um spontan zu übersetzen.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Der Kindergartenstart unseres syrischen Kindes war sehr kurzfristig, wir hatten keine Zeit uns eine
strukturierte Eingangsphase zu überlegen! Daher haben wir uns im Umgang mit dem Kind auf unser
Bauchgefühl verlassen und dies hat sich für uns schon bestätigt!
Er ist toll in die Gruppe integriert, hat Freundschaften geschlossen, macht überall mit, ahmt sehr gut
nach, ist motiviert und lächelt viel!
Die Elternarbeit ist sehr positiv, wir können uns gut in Englisch unterhalten und das ist eine große
Erleichterung!
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Die Eingangsphase: Das Kind hat sich sehr schnell an die Gruppe gewöhnt und die Kinder haben sie total
gut aufgenommen und integriert.
Uns war wichtig, dass sich das Kind schnell verständigen kann, deshalb haben wir ihr viele Begriffe aus
dem Alltag beigebracht.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Die ersten Tage der Eingewöhnung mit unserem Flüchtlingskind verliefen unproblematisch. Sicherlich
hat dazu beigetragen, dass der Vater schon erste gute Deutschkenntnisse hatte um dem Kind damit die
„ersten Tage“ erleichtern konnte.
Unser Kind hat keine Probleme Kontakte zu knüpfen und sich von ihren Eltern zu lösen.
Durch die Sprachbarriere war anfangs das Spielangebot eingeschränkt. Es hat daher viel Zeit mit
Bügelperlen, Puzzeln und Ketten fädeln verbracht. Auffallend war, dass es sehr gerne geschaukelt hat
(Nestschaukel, Einzelschaukel). Dies war sichtlich entspannend.
Wir haben in dieser Zeit viele Ausflüge unternommen. Dort hatte es die Möglichkeit auch nonverbal
mit anderen Kindern in Kontakt zu treten. Wir waren unter anderem beim Reiten und bei einem Kleintierzuchtverein. Den Kontakt zu Tieren genoss es sehr. Auch hauswirtschaftliche Tätigkeiten ging es mit
großem Eifer an (Lebensmittel schneiden, fegen, aufräumen).
Wir haben die Lage der Flüchtlingskinder und deren Eltern auch immer wieder als Thema in unsere
pädagogische Arbeit miteinfließen lassen, um unsere Kinder für dieses Thema zu sensibilisieren. Dies
hatte den positiven Effekt, dass „unsere Kinder“ dem Flüchtlingskind immer wieder Hilfe anboten oder
zum Mitspielen ermutigten.
Natürlich legten wir auch ein besonderes Augenmerk auf die Sprachförderung.
Inzwischen haben sich die Deutschkenntnisse deutlich verbessert und das Kind hat sich gut in unsere
Gruppe integriert.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Bei uns ist es so, dass die Flüchtlingsfamilie eine Betreuerin hat. Diese Betreuerin besucht die
Familie immer wieder und achtet darauf, dass Briefe (auch vom Kindergarten) und wichtige
Informationen übersetzt und von den Eltern verstanden werden. Ich kann mich bei dieser Betreuerin
melden, wenn ich das Gefühl habe, dass etwas nicht klar ist.
Die große Schwester meines Flüchtlingskindes, hat die deutsche Sprache schon so gut erlernt, dass ich
mich mit ihr fast normal unterhalten kann. Sie kommt immer wieder mit in den Kindergarten und
versucht, Probleme zu lösen.
Das Flüchtlingskind hat am Morgen große Schwierigkeiten, sich von der Mutter zu lösen. Ich lege alles
weg wenn das Kind kommt, damit ich mich voll und ganz auf dieses Kind konzentrieren kann. Ich suche
dann gemeinsam mit dem Kind eine Spielbeschäftigung und dann funktioniert der restliche Vormittag
ohne Probleme – im Freispiel ist sehr beliebt die Knopfkiste (Wühlwanne mit Knöpfen), die Puppenecke
oder einzelne Tischspiele.
Meine Kindergartengruppe ist sehr verständnisvoll. Ich kann ihnen erklären, warum ich mit dem
Flüchtlingskind öfters intensiven Kontakt habe und warum sie z.B. bei Bilderbüchern bei mir sitzen und
die Bilder immer sehen darf. Die Kinder verstehen die Situation sehr gut und kommen mir und dem
Flüchtlingskind sehr entgegen und sind sehr hilfsbereit.
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aus den Kindergärten
Eingangsphase:
Vorab habe ich das Kind und seine Familie mit dem Bürgermeister (mit Sozialarbeiterin und Dolmetscher)
zusammen in ihrer Unterkunft besucht. Dabei wurde ihnen das Angebot des Kindergartenbesuchs
unterbreitet.
Bevor das Kind in den Kindergarten gekommen ist, haben wir das Kind mit seiner Familie, der
Sozialarbeiterin der Caritas und einem Dolmetscher in den Kindergarten eingeladen. Das Kind konnte
sich zuerst, ohne dass andere Kinder anwesend waren, ein Bild vom Kindergarten machen (kannte
Kindergarten nicht, hatte zu Hause kaum Spielsachen bzw. Zeichenmaterialien, Bücher, ...)
Während das Kind die versch. Bereiche im zukünftigen Gruppenraum erkunden konnte, führten alle
Beteiligten ein gemeinsames Gespräch.
Dabei wurde Information zum Kindergarten (Öffnungszeiten, Kindergartenbesuchsregeln, Jause, Rituale,
...) ausgetauscht, auch religiöse Themen wie Umgang mit religiösen Aktivitäten wurden besprochen.
Zu Beginn der Kindergartenzeit des Flüchtlingskind:
Elternarbeit: Flüchtlingskind wurde die erste Zeit immer zur 1. Abholzeit abgeholt, da das Kind durch die
Eindrücke sehr erschöpft war - Aufenthalt im Kindergarten zeitlich langsam gesteigert!
Enger Kontakt zu Dolmetscher, der sehr wichtig war, um auftretende Probleme mit der
Flüchtlingsfamilie (Analphabeten) zu klären. Ferientage/ Organisatorisches immer mündlich mit Dolmetscher, der es an die Flüchtlingsfamilie weitergetragen hat, geklärt.
Mittlerweile haben wir Kontaktadressen von Flüchtlingen, die die deutsche Sprache können bzw.
Menschen aus der Gemeinde, die sich um die Anliegen der Flüchtlinge kümmern bzw. Sprache mit ihnen
üben. Bei wichtigen Angelegenheiten (Festen) können wir uns an sie wenden. Sie begleiten dann die
Familie des Kindes. Manches können wir auch schon mit den Eltern selbst klären, da sie schon
Deutschkurse besuchen.
Anfänglich hat das Flüchtlingskind nicht an den Bildungsangeboten teilgenommen, da es bis zu diesem
Zeitpunkt schon sehr erschöpft gewesen ist und mit Gruppenaktivitäten im Kreis wenig anfangen
konnte.
Erfahrungsberichte
aus den Kindergärten
Für das Kind war am Anfang einfach das Spielen dürfen mit den verschiedenen Materialien sehr wichtig,
da es das Spiel in der Form nicht kannte.
Für unser Flüchtlingskind, das sich mittlerweile sehr gut an die Kindergartenstruktur gewöhnt hat, ist
es sehr wichtig, dass wir eine klare Konstanz und wiederkehrende Struktur an den Tag legen - gibt dem
Kind Sicherheit, versucht immer wieder Regeln zu übertreten.
Unser Flüchtlingskind spricht besonders auf Kreisspiele, Bewegungsspiele und interaktive Tätigkeiten an.
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Wir haben, als wir erfahren haben, dass ein Flüchtlingskind unseren Kindergarten besuchen wird, mit
der zuständigen Kontaktperson bei der Caritas Kontakt aufgenommen und uns über die Vorgehensweise
beraten.
Die Familie hat, wie alle anderen, die Einladung zum Elternabend im Herbst erhalten. Alle
Informationsschreiben wurden, nach Rücksprache mit der Caritas, direkt an die Flüchtlingsfamilie
geschickt. Hier stand die persönliche Kontaktaufnahme unseres Kindergartens mit der Familie im
Vordergrund. Es war wichtig, dass sie von uns selbst die Zusendung bekamen und nicht über die Caritas.
Das zeigte auch der Familie, dass wir sie in unserer Gemeinde unserem Kindergarten willkommen heißen
und uns freuen, dass ihr Kind unseren Kindergaren besuchen wird.
Welche praktischen und/oder pädagogischen
Maßnahmen, Unterlagen, Handlungen waren und
sind im Umgang mit Flüchtlingskindern
besonders wichtig?
Wir hatten sehr schnell einen Dolmetscher. Ein Bekannter der Familie, der schon gut Deutsch sprach,
stellte sich zur Verfügung. Dies war besonders am Anfang sehr hilfreich, da es für den Vater des
Flüchtlingskindes ein großes Anliegen war/ist, dass sein Kind gleiche Chancen bekommt, wie jedes
andere Kindergartenkind. Der Dolmetscher wurde von der Familie selbst organisiert, was die Offenheit
und Kooperationsbereitschaft der Familie nochmals untermauert.
Ein großer Vorteil in allen Bereichen ist, dass die Familie sehr offen ist und Kontaktbemühungen und
Angebote von Seiten des Kindergartens gerne angenommen werden.
Da das Flüchtlingskind vom ersten Kindergartentag bei uns war/ist, konnten wir die Eingewöhnung wie
bei allen anderen Kindern gestalten, deren Erstsprache nicht Deutsch ist: viel Zeit zum Ankommen, sich
in den Räumlichkeiten umschauen, das Spielmaterial erkunden und uns Pädagoginnen kennenlernen
ist unumgänglich. Das Gefühl willkommen zu sein und die Freude, dass gemeinsam Zeit verbracht wird,
stehen im Vordergrund.
Zeit geben um anzukommen, sich zurecht zu finden sollte allen eingeräumt werden: sowohl den Kindern,
als auch den Eltern.
Da von unseren Kinder das Thema „Flucht / Flüchtling“ nicht angesprochen wird, haben wir diesbezüglich
keine speziellen Angebote (beispielsweise Bilderbücher, Gespräche…) gemacht. Es kam bis Dato auch nie
die Frage auf, woher unser Flüchtlingskind stammt. Da wir auch andere Kinder mit einer anderen
Erstsprache als Deutsch haben und diese ihren deutschen Wortschatz erst erarbeiten, ist unser
Flüchtlingskind eines davon und hat keine Sonderstellung.
Ich denke, dass der Alltag auch deshalb so gut verläuft, weil die Eltern des Flüchtlingskindes, aber auch
alle anderen Eltern positiv eingestellt sind. In unserer Gemeinde werden Flüchtlinge immer wieder in
alltägliche Arbeitsabläufe eingebunden und sind somit ein Teil des Gemeindelebens.
Erfahrungsberichte
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Respektieren, dass die Eltern anfangs im Raum sind, oder beim Abholen länger bleiben.
Den ersten Tag mit einem Elternteil in Begleitung erleben lassen: der Elternteil versteht schneller was
verlangt wird und kann es dem Kind übersetzen.
Anfangs kürzere Zeiten für das Kind ausmachen (ca. 2 Stunden zu Beginn)
Elternbriefe mündlich erklären: gesprochenes Deutsch mit Gesten und Mimik ist leichter zu verstehe, als
geschriebenes Deutsch.
Bei Anweisungen die anderen Kinder in der Gruppe dazu anleiten, dass sie auch ein Flüchtlingskind mit
nehmen („Alle Kinder mit einem roten Pullover dürfen sich anstellen und die Nina nimmt den Christian
mit“) Dies verselbständigt sich mit der Zeit und die Kinder nehmen automatisch die Flüchtlingskinder an
die Hand wenn diese sich anstellen dürfen und es nicht verstehen.
Keine Exkursionen am Anfang: Das Kind muss Vertrauen fassen, der Alltag soll gefestigt sein.
Den Eltern mehr Zeit lassen bis alles da ist: (Turnkleidung, Matschhose, passende Hausschuhe…..) öfters
erklären und auffordern: Geduld aufbringen! Falls im Kindergarten Ersatz vorhanden ist anbieten. Sie
sind dankbar für die Unterstützung.
Bei der Jause Süßes zumindest am Anfang auch täglich zulassen (Schokogipfel, Nutella Brot,…)
Geschwister in derselben Gruppe unterbringen.
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Am ersten Tag war er ganz neugierig und wollte gleich das ganze Gebäude erkunden. Wir zeigten ihm
alles und im Morgenkreis wurde er von allen Kindern begrüßt und empfangen.
Wir haben mit ihm in den ersten Tagen vermehrt Tischspiele gespielt oder bei Puzzles geholfen. Er ist
sehr arrangiert und sehr lernfähig. Die deutsche Sprache lernt er sehr schnell. Wir merken, dass seine
Mama einen Deutschkurs besucht und mit ihm auch zu Hause übt. Er kann schon ganze grammatikalisch
richtige Sätze sprechen. Wir haben beobachtet, dass man ihn mit neuen Herausforderungen sehr
begeistern kann (z.B. neue, anspruchsvolle Puzzles). Er ist stolz, wenn er ein schweres Puzzle alleine
schafft.
Wenn wir einen Zettel an die Eltern verteilen und seine Mama ihn nicht richtig versteht, kommt sie auf
uns zu und bittet um Hilfe. Seine Mama ist zuverlässig und bringt z.B. beim Frische- Luft – Tag eine
Trinkflasche, Matschhose usw. mit. Die Eltern sind sehr dankbar.
Das Kind hat schon viele Freundschaften in der Gruppe geschlossen. Er findet gut mit anderen
Kontakt und spielt mit ihnen. Auch unterhält er sich mit der Sprache (nicht nur mit der Mimik und
Gestik).
Wir achten vermehrt darauf, dass die Kinder, besonders aber die Kinder mit nicht deutscher
Muttersprache, viel Bewegung haben und so einen Ausgleich zum Kindergartenalltag schaffen
(Spielplatz, Spaziergang, Bewegungsraum).
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Aufnahme Kind: genau gleich wie alle anderen Kinder. Zu Beginn des Jahres geht es um Wohlfühlen,
seinen Platz finden, Regeln und Rituale kennen lernen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass
Flüchtlinge, die ein traumatisches Erlebnis erlebten, nicht darüber sprechen > dies erfuhren wir von
anderen Leuten, nicht von den Betroffenen selbst! So etwas erzählt man ja auch nicht jeder fremden
Person.