Der 100-Meter-Bau wird quasi verlängert
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Der 100-Meter-Bau wird quasi verlängert
PartyExperiment Nach oben geklettert Die erste „Colorful Lights“ Party im Kornwestheimer Jugendzentrum hat sich an ältere Jugendliche ab 16 Jahren gerichtet. Die SVK2Handballer haben die SG Weinstadt mit 29:23 besiegt. Sie klettern damit vor dem Gastspiel beim Ligapri mus in Leonberg auf Platz 4. Seite III Seite VI Dienstag, 3. März 2015 Anschauen und anmelden Die weiterführenden Schulen der Stadt stellen sich künftigen Schülern vor. Kornwestheim E nde März ist Schulanmeldung für die NochViertklässler. Damit sie und ihre Eltern einen Eindruck von den weiterführenden Schulen in der Stadt bekommen, stellen sich diese in den nächs ten Tagen vor. Den Anfang macht am kommenden Mittwoch, 4. März, das ErnstSigleGym nasium, Hohenstaufenallee 8. In der Zeit zwischen 15 und 17.30 Uhr stehen Lehrer und Schüler zum Gespräch bereit, sie erklä ren das Schulangebot und zeigen die Räum lichkeiten, zu denen auch der Neubau mit Turnhalle und Lernräumen für den Ganz tagsunterricht zählt. Am Freitag, 6. März, ist die Philipp MatthäusHahnGemeinschaftsschule, Hohenstaufenallee 6, an der Reihe. Zwi schen 15 und 18 Uhr gibt es zahlreiche Mög lichkeiten, Eindrücke von der in Kornwest heim noch relativ neuen Schulform zu er halten. Neben Informationen über Raum gestaltung und Ausstattungsmobiliar gibt es für die Kinder einen SportParcours und Experimente, außerdem ist die schuleigene Backstube in Betrieb. Den Abschluss macht die Theodor HeussRealschule am Mittwoch, 11. März. Ab 14 Uhr gibt’s in der TheodorHeuss Straße 34 unter anderem Impressionen aus dem bilingualen Unterricht, Aktionen in den Fachräumen und InfoAngebote zum Ganztag und zur Mensa. Nicht nur die Tage der offenen Tür ste hen fest, sondern auch die Anmeldetermi ne an den weiterführenden Schulen. Die Kinder können entweder am Mittwoch, 25. März, oder am Donnerstag, 26. März ange meldet werden: an der Gemeinschaftsschu le jeweils von 9 bis 16 Uhr, an der Realschu le an beiden Tagen von 9 bis 12 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr. Am Gymnasium ist die Anmel dung am Mittwoch von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie am Donnerstag von 9 bis 12 Uhr möglich. red Kornwestheim/Pattonville Diebe bedienen sich in Garagen Am Freitag oder Samstag machten sich bis lang unbekannte Täter in insgesamt drei Tiefgaragen im Washingtonring und in der Denverstraße zu schaffen. Aus zwei der Ga ragen entwendeten die Diebe jeweils einen Satz Sommerreifen auf Felgen. Im dritten Fall ließen sie einen Fahrradanhänger mit gehen. Den Gesamtwert des Diebesguts be ziffert die Polizei auf etwa 1500 Euro. Sie bittet Zeugen, sich beim Polizeiposten Remseck unter Telefon 0 71 46 / 28 08 20 zu melden. Die Technik eines Garagentores in der Pflugfelder Straße manipulierte ein bislang unbekannter Täter in der Nacht von Sams tag auf Sonntag. Nachdem er das Tor geöff net hatte, entwendete der Dieb ein Moun tainbike, dessen Wert die Polizei noch nicht beziffern konnte. Der Schaden beläuft sich auf etwa 200 Euro. Zeugen bittet die Polizei um Hinweise an das Revier Kornwestheim unter der Rufnummer 1 31 30. red Kornwestheim Sterbebegleitung: Kursus startet Über einen Kursus „Sterbebegleitung für Ehrenamtliche“ informiert die Ökumeni sche Hospizgruppe Kornwestheim am Donnerstag, 19. März. Die Veranstaltung findet ab 19 Uhr im Johannesgemeinde haus, Weimarstraße 33, statt. Vorgestellt werden an diesem Abend die Inhalte des Kurses und die Arbeitsweise in dem Seminar. Es wird auch thematisiert, warum es die Sterbebegleitung gibt und welche Fähigkeiten man mitbringen soll, wenn man sich in diesem Bereich engagie ren will. Ein Mitglied der Hospizgruppe wird zudem von seiner Arbeit berichten. Der Kursus selbst startet am 17. April. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teil nehmer ist begrenzt. Vorab informiert Monika Sailer (Tele fon 0 71 41 / 9 91 47 15, EMail: monika.sai ler@evkirchekwh.de) über den Kursus zur Sterbebegleitung. red So könnte es einmal ausschauen: Rechts ist der neue Backsteinbau längs der Stammheimer Straße zu sehen. Das helle Haus steht in zweiter Reihe. Animation: Immovation Der 100MeterBau wird quasi verlängert Die Immovation AG will in diesem Jahr mit dem Bau eines Supermarkts und von 70 Wohnungen auf dem SalamanderAreal beginnen. Von Werner Waldner Kornwestheim E inst stand dort ein Wohnhaus, er richtet fürs SalamanderVorstands mitglied Albert Hauschwitz. Später diente es Lehrlingen als Unterkunft, dann dem Kantinenchef. Das Haus ist schon vor Jahren abgerissen worden, um Platz zu ma chen für einen Supermarkt und weitere Wohnungen. Und die werden, so kündigte die Immovation AG, Eigentümerin des Sa lamanderAreals gestern an, nun gebaut. Der Spatenstich auf dem Areal an der Stammheimer Straße, südlich angrenzend an die Parkplatzeinfahrt, soll im Frühjahr erfolgen, und es wird wohl nicht der einzige in 2015 bleiben. Fürs Jahresende plant der Projektentwickler aus Kassel den Baube ginn für ein Gebäude mit 50 bis 60 Senio renwohnungen. Es entsteht auf dem Fest saalGelände an der Ecke Stammheimer Straße/MaxLeviStraße. Summa summarum wächst Kornwest heim damit um 120 bis 130 Wohnungen und einen weiteren ReweSupermarkt mit einer Verkaufsfläche von rund 1500 Quad ratmetern. „Der Mietvertrag mit Rewe hat eine Laufzeit von mindestens 17 Jahren“, sagt Stephanie Wackerbarth, zuständig für die Vermietung und den Verkauf von Wohn und Gewerbeflächen auf dem Sala manderAreal. Um im ersten Bauabschnitt ein Geschäft und 70 Wohnungen – zum überwiegenden Teil, so ImmovationSpre cher Michael Sobeck, werden sie veräußert – unterzubringen, wird in zwei Reihen ge baut. Längs der Stammheimer Straße ent steht ein sechsgeschossiger Bau mit Back steinfassade, quasi als Verlängerung für den 100MeterBau, auf dem die grünen Sa lamanderBuchstaben stehen. Der Neubau wird im Erdgeschoss den Supermarkt auf nehmen. Und er stellt auch die Verbindung zum Gebäude in zweiter Reihe her, das dort entsteht, wo sich derzeit noch Parkplätze befinden. Unter den Neubauten befindet sich eine Tiefgarage mit rund 100 Stellplät zen, kündigt Immovation an. Die Einfahrt erfolgt von der MaxLeviStraße. Die Platanen an der Stammheimer Stra ße werden erhalten, so Bürgermeister Da niel Güthler auf Nachfrage unserer Zei tung. Das neue Backsteingebäude und die für später geplante Seniorenwohnanlage werden nicht direkt benachbart sein. Eine Freifläche zwischen den beiden Gebäuden ist vorgesehen: Sie ist für den Kopf einer Brücke zwischen Stammheimer Straße über die Gleise hin zur Eastleighstraße ge dacht. Ob diese Brücke allerdings je gebaut wird, das steht in den Sternen. Der Wunsch ist schon vor vielen Jahren formuliert wor den, um die West mit der Innenstadt bes ser zu verbinden. Stephanie Wackerbarth erwartet keine Schwierigkeiten, die Wohnungen an den Käufer zu bringen. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass aufgrund der steigenden Preise in Stuttgart Interessenten verstärkt im Umland nach einer Wohnung suchen würden. Die Pläne der Nordhessen sind mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Im Juli 2013 hat der Ausschuss für Umwelt und Technik einen Entwurf für einen Bebauungsplan verabschiedet, der dieser Tage von beteilig ten Behörden und Verbänden begutachtet wird. Der Baubürgermeister hofft, dass die Satzung für den Bebauungsplan in den kommenden Wochen den Gemeinderat passiert und einem Baubeginn in Kürze nichts mehr im Wege steht. Weiße Winterlandschaft sucht neue Wand Drucke, Aquarelle, Fotografien und Handgemaltes hat das JakobSigleHeim zum Kauf angeboten. Von Susanne Mathes Kornwestheim O h, das Reh in der Winterlandschaft! Das hat mir damals immer so gut gefallen.“ Anna Kiss beugt sich vornüber, um das großformatige Bild ge nauer anzuschauen. Es steht auf dem Bo den, an einen Stuhl gelehnt. Anna Kiss hat bis vor anderthalb Jahren im Betreuten Wohnen des JakobSigleHeims gelebt. Jetzt wohnt die Seniorin bei der Awo im Schafhof; das Betreute Wohnen des Wohl fahrtswerks in der Rosensteinstraße ist in zwischen leer geräumt und abbruchreif. Und genau das ist auch der Grund dafür, dass das Reh in der Winterlandschaft nun eine neue Heimstatt sucht. nern. Oder aber an Fotos wie demjenigen einer alten Frau, die mittlerweile verstor ben ist. „Über hundert Jahre ist sie alt ge worden“, denkt Beate Dornbusch zurück. Sind die Menschen nicht mehr da, gehen auch die Erinnerungen verloren. Auf der Rückseite einer gerahmten, handkolorier ten Stadtansicht ist in geschwungener Handschrift vermerkt: „Nach einer herrli chen Winterfahrt.“ Wo die Fahrt einst hin gegangen ist und wer sie unternommen hat – auf dem Flur zum Speisesaal, an dem ent lang die Bilder zum Verkauf ausgestellt sind, ist das alles nicht mehr nachvollzieh bar. Und so umweht die aufgereihten Ge mälde, losgelöst aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang, auch ein Hauch von Me lancholie. Ein Ehepaar streicht um einen rund an derthalb Meter hohen, gerahmten Druck eines Sonnenblumenbildes von Vincent van Gogh herum. Ob es wohl das richtige Format für zuhause hat? Eine andere Frau bleibt an einem Blumenstillleben hängen. Sie würde es gerne mitnehmen, mag aber nicht viel Geld dafür ausgeben. Es interes siert sie nicht für den Eigengebrauch, sie möchte es auf dem Flohmarkt verkaufen. „Aber da wollen die Leute ja auch nicht so viel zahlen“, sagt sie. „Das Bild ist hand werklich aber gut gemacht. Und es hat Viele Geschichten und Erinnerungen Sechs Stockwerke mit ihren Fluren und Treppenhäusern hatte das Betreute Woh nen. Überall hingen Bilder – Leihgaben vom Wohlfahrtswerk, Werke aus Privatbe sitz oder Bilder, die im Heim selbst entstan den sind oder von der Einrichtung ange schafft wurden. „Da ist schon was zusam mengekommen“, stellt Heimleiterin Beate Dornbusch fest. „Aber wir können die Bil der einfach nicht alle behalten. Wir haben die Lagerkapazitäten nicht“, bedauert sie. Ein paar Kostbarkeiten hat sie allerdings aufbewahrt. „Zum Beispiel haben wir ein Bild entdeckt, das unsere Einrichtung zeigt, auch wenn wir nicht wissen, wann und von wem es gemalt wurde“, erzählt sie. „50 Jahre SigleHeim, das birgt eben viele Geschichten und Erinnerungen.“ Auch ihr eigener Blick bleibt an dem einen oder anderen Bild hängen – etwa an den selbstgemalten Werken von Bewoh Weil wegen des Umbaus der Platz eng wird, verkauft das Heim Bilder. Foto: Susanne Mathes einen tollen Rahmen“, entgegnet Michael Bischof und zeigt auf die geschnitzten Ver zierungen. „Der ist aber kaputt“, meint die Frau mit Blick auf eine gebrochene Ecke. Bischof sagt, das sei leicht auszubessern. Michael Bischof hat ein Auge drauf Den Kornwestheimer Künstler hat das Heim zu dem Termin dazu geholt. Er könne den Wert der Bilder einschätzen und da rauf schauen, dass sie zu einem fairen Preis verkauft würden, sagt Beate Dornbusch. Bischof malt jede Woche mit Bewohnern im Heim – für die alten Menschen eine Aus drucksmöglichkeit, bei der mitunter noch erstaunliche Entfaltungskräfte zu Tage tre ten. Auch solche Kunst ist beim Verkauf da bei. „Für manche Leute sind vielleicht auch einfach die Rahmen interessant“, meint Bi schof und deutet auf einen Schwung roter, grüner und blauer Exemplare. Ausverkauf hin oder her – für einen Ap pel und ein Ei will er die Sachen dann auch nicht abgeben. Ein Bild, bei dem er 80 Euro für angemessen hält, soll das Heim nicht für acht Euro verschachern. „Schauen Sie doch, das Licht, die Farbgebung, der aparte Pinselstrich“ , meint er – und ist jetzt wie der beim Reh in der Winterlandschaft. „Da war jemand am Werk, der das konnte.“ „Früher , als das bei uns im Flur hing, bin ich jeden Tag daran vorbeigegangen“, erin nert sich Anna Kiss ein wenig wehmütig. Auch zwei Blumenbilder und ein Bauern hofbild erkennt sie wieder – und spielt in Gedanken durch, ob sich in ihrer jetzigen Wohnung noch ein Plätzchen finden ließe. Eher nicht, stellt ihre Freundin Monika Naumann aus Ludwigsburg fest, auch wenn sie anerkennend zu den Werken nickt. „Jetzt hast du dir alles so eingerichtet, dass es schön passt“, meint sie. „Da kriegst du die Bilder nicht mehr unter.“