3/2012 - Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

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3/2012 - Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
CellitinnenForum
03/2012 Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
■ Titel / Thema
■ Lehren / Lernen
■ Idee / Einsatz
Geprüfte Qualität S. 4
PJ in Cellitinnen-Krankenhäusern S. 41 St. Anna für Anori S. 47
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
2
3
Titel
Thema
Gut – Besser - Qualität
Ziele setzen und erreichen4-9
Mit System noch besser werden
10-13
Medizin
Betreuung
„Da läuft alles Hand in Hand“
Im Alter bestens versorgt
Sorgen nehmen, Sicherheit geben
Behutsam in den Alltag zurückfinden
Erster Kölner Pankreas-Tag
Mini-Methode zeigt Maxi-Erfolg
Wenn Bewegung schmerzt
MRSA-Screening für Patienten und Mitarbeiter
Profile
Personen
35 Jahre Verantwortung im Ehrenamt
Potenziale erkennen, Stärken fördern
Neue Leitung für Dienstleistungscenter
Sonntags auf die Kanzel
St. Anna-Klinik mit neuem Chefarzt
Leistungsspektrum erweitert
22
23-27
28
28
29
29
Glauben
Leben
Abschied und herzliches Willkommen
Ethik in Medizin und Pflege
Ein Zeichen, das auf Christus hinweist
30-31
32
33-35
Feste
Feiern
Richtfeste in Köln, Kleve und Düren36-37
Mensch – Medizin - Mobilität38
Lehren
Lernen
„Es hat sich viel getan in Ihren Häusern!“
Fortbildung für Ärzte, Pfleger, Therapeuten
Cellitinnen-Krankenhäuser bilden gut aus
Idee
Einsatz
Aus Spaß und für den guten Zweck
44-45
Kunst und Geburt
46
St. Anna für Anori47
So schmeckt der Sommer48-49
Vom Rand des Kneippbeckens zu den Küsten Amerikas50
Kultur
Freizeit
Rund um Rhein und Mosel
Unsere Mitarbeiter – ihre Hobbys
GHANA SE’W AKWAABA - Willkommen in Ghana
14
15
16
17
18
19
20
21
39
40
41-43
51
52-53
54-58
KurzOrdensjubiläen
59
Kompakt
Qualität und christlicher Auftrag
60
Die hohe Kunst des Älterwerdens
60
Zwei Abschiede und ein runder Geburtstag
61
Kardinal François Xavier Nguyên Van Thuân
61
Rheumawoche im Wuppertaler Krankenhaus St. Josef
62
Chillen, Grillen und das Tanzbein schwingen62
Herzlich willkommen! 63
Impressum63
Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern
64-65
Kontakte/ Angebote
66-67
2 CellitinnenForum 3/2012
Vorwort
Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
als Dienstleister im Gesundheitswesen bewegen wir uns auf einem schmalen Grat: Auf der einen Seite sind beste Qualität und optimale Versorgung
der uns anvertrauten Menschen gefordert und erwünscht, auf der anderen Seite unterliegen wir hohem Kostendruck und müssen besonnen und
wirtschaftlich handeln. Unsere Kranken- und Seniorenhäuser stehen auf
dem Prüfstand. Sie werden angemeldet und unangemeldet geprüft, vom
Medizinischen Dienst der Krankenkassen, von kommunalen Behörden wie
Gesundheitsamt und Heimaufsicht. Da stehen die Hygienekontrolleure vor
der Tür und die Fachleute von der Berufsgenossenschaft, die sich für die
Einhaltung der Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz interessieren. Das
einwandfreie Funktionieren der medizinischen Geräte oder der Aufzüge in
den Häusern muss kontrolliert werden und da gibt es auch noch die Feuerwehr, die den Brandschutz und die
freie Zufahrt zum Gebäude überprüft. Jemand hat bereits vor Jahren mehr als vierzig externe Prüfungsinstanzen
allein für ein Seniorenhaus gezählt. Auch wenn die Mitarbeiter vor Ort und wir in der Geschäftsführung manchmal unter der zusätzlichen Arbeitsbelastung, die solche Kontrollen mit sich bringen, stöhnen, sie sind prinzipiell
richtig, wichtig und gut – für unsere ‚Kunden‘ und für uns selbst, denn wir sehen, wo alles stimmt, aber auch,
wo nachgebessert werden muss.
‚Zu allem Überfluss‘ kommen zu diesen vielen externen Prüfungen auch noch interne hinzu. Gerade im Seniorenhausbereich haben wir bereits vor mehr als zehn Jahren mit dem eigenen Qualitätshandbuch und dem
eigens gegründeten Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung (CIS) Maßstäbe gesetzt,
für die wir schon mehrfach ausgezeichnet worden sind. Wir nehmen das Thema Qualität sehr ernst, das zeigt
sich allein schon an der steigenden Zahl der Institutsmitarbeiter.
Als wir in der Redaktionskonferenz über das Titelthema diskutierten, stand ziemlich schnell die Frage nach dem
Wert der vielen Qualitätsprüfungen im Raum. Was sagen eigentlich die erreichten Zertifikate und Plaketten aus?
Haben die eigentlich einen Wert? Ist das nicht nur alles schmückendes Beiwerk, das lediglich die Mitarbeiter
vor Ort mit zusätzlicher Arbeit belastet? Diese Belastung ist sicherlich da, aber ich weiß mich mit den Betroffenen einig: Jede Prüfung, egal ob mit oder ohne Prüfsiegel, schärft das Bewusstsein für die Arbeit und den
Arbeitsplatz und damit auch für die Patienten und Senioren, die für eine kurze oder auch längere Zeit in unseren
Häusern behandelt werden oder leben.
Hans Mauel
Vorsitzender des Vorstandes
der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
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Titel
Thema
Ziele setzen und erreichen
Qualitätsmanagement in den Krankenhäusern des Cellitinnen-Verbundes
Schon vor der gesetzlichen Verpflichtung aller Krankenhäuser
und Arztpraxen zur Einführung
von Qualitätsmanagement-Systemen im Jahre 2004 wurde in den
Krankenhäusern der Stiftung der
Cellitinnen zur hl. Maria eine Kultur der Qualitätssicherung gefördert. Im Rahmen der Reform der
gesetzlichen Krankenkassen vor
acht Jahren wurden dann ausgebildete Qualitätsmanager eingesetzt. Das Qualitätsmanagement
(QM) ist heute ein fester Bestandteil der Organisationsstrukturen in
den Häusern geworden. Das Ziel
ist, Leistungsprozesse in den Kliniken zu optimieren.
Dabei dient eine Vielzahl geregelter
Verfahren dazu, Verbesserungen
in allen Bereichen der Patientenversorgung und der Mitarbeiterqualifizierung sicherzustellen. Das
klingt erst einmal einfach. Dahinter
verbirgt sich aber in jeder Einrichtung ein hochkomplexes System
von Startinitiativen, Checks und
Gegenchecks, interdisziplinärer
Zusammenarbeit, Controlling,
Steuerungsgremien, Fortbildungsmaßnahmen und umfangreicher
Dokumentation.
Planen - Tun - Umsetzen Prüfen
Das Qualitätsmanagement geht
dabei nach einem klar definierten Ablauf vor, der als ‚Plan, Do,
Act, Check’ bezeichnet wird, kurz
PDCA. Ein anschauliches Bei-
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spiel, wie das in der Praxis aussehen kann, liefert ein Projekt
der Sturzprophylaxe. Dabei wurde
über einen längeren Zeitraum Art
und Häufigkeit der Stürze von Patienten untersucht und statistisch
festgehalten. Treppen, unebene,
auch glatte Böden oder Gangunsicherheiten an Gehhilfen erschienen bis zu diesem Zeitpunkt als
die häufigsten Ursachen für Stürze. In der Dokumentation zeigte
sich aber, dass die Sturzhäufigkeit beim Ein- oder Ausstieg ins
oder aus dem Bett am höchsten
war. Die Konsequenz daraus: Es
wurden deutlich niedrigere Betten
angeschafft. Nach einer erneuten statistischen Erfassung zeigte
sich, dass durch diese Maßnahmen die Sturzhäufigkeit deutlich
gesenkt werden konnte.
Patientenbefragungen
Nicht immer ist der Verbesserungsbedarf so offensichtlich
zu erkennen. Daher werden in
allen Krankenhäusern der Stiftung regelmäßig anonymisierte
Patientenbefragungen durchgeführt. Neben detaillierten Fragen
Titel
Thema
zur medizinischen, pflegerischen
und therapeutischen Versorgung
haben die Patienten auch die
Möglichkeit, Anregungen oder
Beschwerden in einem Freitextfeld zu hinterlassen. Die Bögen
werden ausgewertet und die Anmerkungen der Patienten geprüft.
So zeigten sich zum Beispiel bei
der Auswertung der Befragungen
häufiger Beschwerden, dass das
Essen nicht mehr warm genug bei
den Patienten ankam. Entsprechend wurden neue Transportwagen angeschafft, die das Essen
auf dem Weg von der Küche bis
zu den Zimmern auf einer angemessenen Temperatur halten.
Natürlich sind nicht alle Unan-
nehmlichkeiten in Akutkrankenhäusern immer direkt abzustellen.
Die Versorgung schwerverletzter
Unfallopfer hat Vorrang vor geplanten Standardeingriffen. Und
manchmal spielen Faktoren eine
Rolle, auf die auch ein gut aufgestelltes Qualitätsmanagement keinen Einfluss hat, wie zum Beispiel
erhöhte Unfallraten bei plötzlichen
Wintereinbrüchen und Blitzeis.
Zertifizierungen
Auch die Qualität des Qualitätsmanagements muss kontrolliert werden. Neben der kontinuierlichen,
kritischen Selbstüberprüfung in internen Audits und Qualitätszirkeln
sowie durch externe Gutachter ist
ein wichtiger Maßstab für die Arbeit des Qualitätsmanagements
die Zertifizierung durch unabhängige Prüfgesellschaften. Die
Krankenhäuser des Verbundes
arbeiten seit vielen Jahren nach
den Richtlinien der KTQ, der proCum Cert oder nach DIN ISO und
sind bereits mehrfach erfolgreich
rezertifiziert worden. In den mehrtägigen Prüfungen werden unter
anderem Patienten- und Mitarbeiterorientierung, Sicherheitsstandards, Kommunikation, Information und Arbeitsabläufe, Führung
und Qualitätsmanagement bis ins
letzte Detail kontrolliert und auf
ihre Stichhaltigkeit überprüft. Da-
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Titel
Thema
bei bedeuten die Zertifizierungen
einen erheblichen, zusätzlichen
Arbeitsaufwand, nicht nur für das
Qualitätsmanagement, sondern
auch für alle anderen Mitarbeiter
der Krankenhäuser. Längst nicht
alle Anbieter im Gesundheitswesen entschließen sich daher dazu.
Fachliche Zertifizierungen
Die Zertifizierung der Häuser betrifft in erster Linie die Prozesssteuerung und das Qualitätsmanagement; sie macht dabei also
nur indirekt Aussagen über die
rein medizinische Qualität der Versorgung. Aber auch diese kann
zertifiziert werden.
In den letzten Jahren war ein
sprunghafter Anstieg von ‚Zentren’ in der Krankenhauslandschaft
zu beobachten, ein Begriff, der an
sich ungeschützt ist und der erst
einmal keine Garantie für die Qualität der angebotenen Leistungen
bietet. Anders verhält es sich da
mit den zertifizierten Zentren, die
in der Regel von den zu den Fachrichtungen gehörigen Fachgesellschaften geprüft werden. Ausschlaggebend für den Erfolg sind
dabei unter anderem die Anzahl
der behandelten Patienten, der
Therapieverlauf und -erfolg, die
Vor- und Nachsorge oder auch
das Spektrum der therapiebegleitenden Angebote. In den Einrichtungen des Verbundes gibt es bereits einige zertifizierte Zentren, die
auf diesem Weg auch formal die
hohe Qualität ihrer Arbeit dokumentieren (siehe Übersicht, S. 9).
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Jährliche Qualitätsberichte
Bei der Menge an Maßnahmen,
Urkunden und Zertifikaten ist es
für Patienten und Angehörige
nicht immer leicht, den Überblick
zu behalten. Eine Orientierung
können die Qualitätsberichte bieten, die Krankenhäuser, die für die
gesetzliche Krankenversicherung
zugelassen sind, veröffentlichen
müssen. Die Krankenhäuser der
Stiftung haben sich bereits 2009
darauf verständigt, zusätzlich zum
zweijährlichen Pflichtbericht, freiwillig in jedem Jahr einen Qualitätsbericht zu veröffentlichen.
Darin werden Zahlen und Fakten
offengelegt, wie die Anzahl der
Betten oder der Operationen. Die
Berichte geben Auskunft über die
Qualifikation der Ärzte und den
Erfolg ihrer Behandlungen. Die
apparative Ausstattung wird genauso aufgelistet wie die Anzahl
der Mitarbeiter in jeder Abteilung.
Unabhängige Informationsportale
im Internet nutzen diese Daten,
um das Leistungsspektrum der
Krankenhäuser darzustellen. Eine
seriöse Quelle mit guten Suchund Filterfunktionen ist beispielsweise die ‚Weisse
Liste’ der Ber-
telsmann-Stiftung (www.weisseliste.de).
Sicherheit - CIRS
Neben der Optimierung und
Dokumentation der Arbeitsprozesse ist der vielleicht wichtigste Schwerpunkt des Qualitätsmanagements die Kontrolle und
Weiterentwicklung von Sicherheitsstandards. Dabei haben die
Qualitätsbeauftragten ein ganz
spezielles Verfahren zur Sicherheitsoptimierung aus der Fliegerei übernommen: Das sogenannte ‚Critical Incident Reporting
System‘ (CIRS), das inzwischen
auch ein fester Bestandteil des
Risikomanagements im Krankenhaus ist. Die QM-Experten sprechen auch von ‚Beinahefehlern’,
die, rechtzeitig erkannt, helfen,
tatsächliche Fehler zu vermeiden.
CIRS sieht vor, solche ‚Beinahefehler’ aufzuspüren, sie zu analysieren und die Gefahrenquelle zu
beseitigen. Die Verfahren sind in
allen Krankenhäusern des Verbundes standardisiert.
Patientenarmbänder und
Checklisten
Viele Patienten sind in Sorge,
dass sie bei einer Operation
verwechselt werden und
Titel
Thema
Im Krankenhaus St. Josef, Wuppertal, freuen sich die
Verantwortlichen über das PatientenSiegel Schmerztherapie
versehentlich ein falscher Eingriff
vorgenommen wird. In den Verbundkrankenhäusern wird diesem
Risiko doppelt vorgebeugt: In einigen Häusern erhalten die Patienten bereits bei der Aufnahme ein
ID-Armband, auf dem der Name
und die Fallnummer mit einem
Strichcode notiert sind. Zusätzlich
überprüft das OP-Team vor jeder
Operation anhand von Checklisten jeden einzelnen Patienten
noch einmal. Auf den Listen sind
relevante Besonderheiten vermerkt, wie zum Beispiel Begleiterkrankungen. Direkt vor Beginn
der OP wird dann vor dem ganzen
Team laut der Name des Patienten, der spezifische Fall und die
Art der Operation verlesen. Dieses
Vorgehen schärft in den Routineabläufen die Aufmerksamkeit und
lenkt die Konzentration noch stär-
ker auf genau diesen Patienten.
Mitarbeiterbefragung
Qualitätsmanagement bezieht in den Krankenhäusern der Cellitinnen noch
einen besonderen Aspekt
mit ein. Bewertet und ständig verbessert wird auch die
Vermittlung christlicher Leitbilder. Denn christliches Handeln im Umgang mit kranken
Menschen ist für die QM-Beauftragten ebenso ein Optimierungsziel wie Sicherheit und medizinische Versorgung der Patienten.
Für welche Leistungen werden
Fachzertifikate vergeben? Hier
einige Beispiele aus dem Cellitinnen-Krankenhausverbund:
Schmerzsiegel Krankenhaus St. Josef, Wuppertal
Schmerz ist oft der unliebsame
Begleiter einer Erkrankung, nicht
selten auch der Anlass für eine
ärztliche Behandlung. Wie gut
gehen die Profis dann mit diesem
Problem um? Im Krankenhaus St.
Josef offenkundig gut: Dem Haus
wurde jetzt von der Deutschen
CellitinnenForum 3/2012 7
Titel
Thema
Interdisziplinären Vereinigung
für Schmerztherapie (DIVS) das
‚Patientensiegel Akutschmerztherapie’ verliehen. Das Zertifikat
bescheinigt außergewöhnlich viel
Aufmerksamkeit und Sorgfalt im
Umgang mit dem Schmerz. Das
Besondere an dieser Auszeichnung ist, dass ihr „eine dreifach
geeichte Messlatte zugrunde
liegt“, wie Dr. Thomas Cegla,
Chefarzt der Klinik für Schmerzmedizin an der Bergstraße, erläutert. So bringen hier verschiedene
medizinische Fachgesellschaften
ihr jeweiliges Anforderungsprofil
ein. Die Patientenliga achtet auf
die Orientierung am Schmerzbetroffenen und die Prüfgesellschaft schaut vor Ort nach, ob
die Schmerzbekämpfung durch
nachvollziehbare
Regeln und nachhaltige Umsetzung
gekennzeichnet ist.
Für nachvollziehbare Regeln hat federführend die Klinik
für Schmerztherapie gesorgt. Für die
nachhaltige Umsetzung sorgen alle Kliniken des Hauses.
Zertifizierung für MinimalInvasive Chirurgie am
St. Franziskus-Hospital, Köln
Die Klinik für Allgemein-und Visceralchirurgie am
St. FranziskusHospital wurde
zum 1. Juni von der
Servicegesellschaft
der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie (DGAV) als
Referenzzentrum
für minimal-invasive
Chirurgie (Schlüssellochtechnik) zertifiziert. Damit trägt
die Abteilung von
Chefarzt Dr. Elmar Kleimann und
seinem Team, als
eines von nur 14
Zentren deutschlandweit, diese
Dr. Elmar Kleimann (re.) und Oberarzt
derzeit höchste
Andreas Plamper mit dem Zertifikat für
ZertifizierungsstuMinimal-Invasive Chirurgie
fe für den Bereich
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der minimalinvasiven Chirurgie (MIC). Sie
ist in Köln die erste Klinik, die
durch die DGAV zum Zentrum
für MIC ernannt wurde. Der Titel würdigt nicht nur das breite
Spektrum der minimal-invasiv
durchgeführten Operationen, zu
denen Gallenblasenentfernung,
Blinddarmoperationen, Leistenbruchversorgung, Operationen
bei chronischem Sodbrennen,
Zwerchfellbruch sowie Milz- und
Nebennierenentfernung gehören. Ein weiteres Kriterium ist die
wissenschaftliche Aktivität der
Klinik, die sich an der Teilnahme
an Studien, eigenen Publikationen und Kongressbeiträgen zur
Bauchspiegelung messen lässt.
Außerdem berücksichtigt die
Auszeichnung die organisatorische Federführung an überregional angebotenen Bauchspiegelungs-Trainingskursen.
Minimal-Invasive
Dickdarm-Chirurgie
Eine besondere Expertise besteht im Bereich der minimal-
Titel
Thema
invasiven Dickdarmchirurgie.
Neben zahlreichen Eingriffen bei
gutartigen Erkrankungen werden
insbesondere Operationen bei
Dickdarm- und Mastdarmkrebs
laparoskopisch (mittels Bauchspiegelung) durchgeführt. So
wurden im Jahr 2011 56 Prozent aller kolorektalen Karzinome
(Dickdarmkarzinome) laparoskopisch operiert.
„Im Vergleich hierzu liegt der bundesweite Durchschnitt bei gerade einmal 15 Prozent“, betont
Chefarzt Dr. Elmar Kleimann. Die
Klinik, die ja seit 2009 auch zertifiziertes Darmkrebszentrum der
Deutschen Krebsgesellschaft ist,
kann somit die beiden speziellen
Kompetenzen ideal verbinden
und die operative Darmkrebsbehandlung, wenn immer möglich,
in minimal-invasiver OP-Technik
durchführen.
Adipositas-Chirurgie
Ein anderes Beispiel für einen
minimal-invasiven Schwerpunkt
ist die Adipositas-Chirurgie, die
seit Jahren sehr erfolgreich am
St. Franziskus-Hospital praktiziert wird. 2009 wurde das Department für Adipositas-Chirurgie
und Metabolische Chirurgie unter
Leitung von Dr. Karl-Peter Rheinwalt am Hause gegründet. Es
ist Anfang des Jahres als erstes
Zentrum zwischen Düsseldorf
und Bonn von der bereits oben
genannten Servicegesellschaft
zum ‚Kompetenzzentrum für
Adipositas-Chirurgie’ zertifiziert
worden.
Heilig Geist-Krankenhaus, Köln-Longerich
• KTQ-Zertifizierung
• Zertifiziertes interdisziplinäres Kontinenzzentrum
(Initiative Beckenboden – IBB)
• Zertifiziertes Darmzentrum Köln Nord-West
• Zertifiziertes Traumazentrum
• Zertifizierte Stroke-Unit der Neurologie
• Zertifiziertes Prostatazentrum
• Zertifiziertes Multiple Sklerose–Zentrum
St. Franziskus-Hospital, Köln-Ehrenfeld
• KTQ-Zertifizierung
• Zertifiziertes Darmzentrum Köln Nord-West
• Zertifiziertes Referenzzentrum für Minimal-Invasive Chirurgie der
Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie
• Zertifiziertes Kompetenzzentrum für Chirurgische Koloproktologie der
Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie
• Zertifiziertes Kompetenzzentrum für Adipositas-Chirurgie der
Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie
• Zertifizierte Zentralsterilisation
• Zertifiziertes Traumazentrum
St. Vinzenz-Hospital, Köln-Nippes
• KTQ-Zertifizierung
• Zertifiziertes Darmzentrum Köln Nord-West
• Zertifiziertes Gefäßzentrum der Gefäßchirurgie
• Zertifizierte Diabetologie als stationäre Behandlungseinrichtung für
den diabetischen Fuß, sowie als stationäre Behandlungseinrichtung
für die Behandlung von Patienten mit Typ 1- und Typ-2-Diabetes.
St. Marien-Hospital, Köln
• KTQ-Zertifizierung
Krankenhaus St. Josef, Wuppertal-Elberfeld
• KTQ-Zertifizierung/ Zertifizierung proCum Cert
• Patientensiegel Schmerztherapie und zertifizierte Klinik für Anästhesie
und Intensivmedizin nach DIN ISO für den Klinikverbund St. Antonius
und St. Josef
Petrus-Krankenhaus, Wuppertal-Barmen
• Patientensiegel Schmerztherapie und zertifizierte Klinik für Anästhesie
und Intensivmedizin nach DIN ISO für den Klinikverbund St. Antonius
und St. Josef
• Zertifizierte Klinik für Geriatrische Rehabilitation nach DIN ISO.
St. Elisabeth-Krankenhaus, Neviges
• DIN ISO Zertifizierung
St. Anna-Klinik, Wuppertal-Elberfeld
• Zertifiziertes Brustzentrum
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Titel
Thema
Mit System noch besser werden
Qualitätsmanagement in den Seniorenhäusern
‚Qualität ist das Gegenteil des
Zufalls‘ – ein Leitsatz, der für
deutsche Top-Unternehmen
ebenso gilt wie für die Seniorenhäuser der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria. Schon allein
deshalb ruht man sich in den
Seniorenhäusern nicht auf den
durchweg sehr guten Noten der
Pflegekassen aus. Angefangen
bei rein pflegerischen Aufgaben
über den Empfang, die Speisenversorgung, die sozial-kulturelle
Betreuung, über Hauswirtschaft,
Haustechnik, Verwaltung und
Abrechnung bis hin zur Teilnahme am Qualitätsprojekt in der
Altenpflege des Diözesan-Caritasverbandes Köln (siehe Kasten, S. 13): Durch klar definierte
Strukturen und Prozesse überlassen die Einrichtungen nichts
dem Zufall.
ist es, in allen Seniorenhäusern
einen hohen Qualitätsstandard
zu erreichen und aufrecht zu erhalten
Qualitätskriterien
Doch ist das wirklich ein Garant
für hohe Qualität? Offensichtlich
schon. „Das bestätigen auch die
Menschen, die bei uns wohnen“,
erklärt Susanne Hanrath-Kemper. „Eine interne Befragung und
die Prüfungen des Medizinischen
Dienstes der Krankenkassen
haben eine hohe Zufriedenheit
der Bewohner ergeben“, so die
Qualitätsmanagerin am Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung
in der Seniorenbetreuung (CIS).
Ziel des trägereigenen Institutes
Grundlage dafür ist – neben den
verschiedenen gesetzlichen Vorgaben – das interne Qualitätshandbuch. Durch das Regelwerk
will die Seniorenhaus GmbH allen Bewohnern eine gleichbleibend hohe Qualität in Pflege,
Service und Betreuung garantieren. Es definiert den Umgang
der Mitarbeiter mit den Bewohnern sowie untereinander und
enthält konkrete Handlungsanweisungen zu allen Bereichen
und Prozessen eines Seniorenhauses. Ein Beispiel: Zieht ein
neuer Bewohner ein, gibt das
Qualitätshandbuch genau vor,
wer was wann zu machen hat.
„So ist sichergestellt, dass sich
der Bewohner willkommen fühlt
und von Anfang an die individuell
notwendige Unterstützung und
Betreuung erfährt“, versichert die
Qualitätsmanagerin.
Internes Qualitätshandbuch
Interne Überprüfung der Zentralküche
10 CellitinnenForum 3/2012
Die Messlatte liegt hoch, denn
die Qualitätskriterien reichen wesentlich weiter als die gesetzlichen Vorgaben. Die Inhalte des
Qualitätshandbuchs bestehen zu
rund 75 Prozent aus Prüfsteinen,
die die Seniorenhaus GmbH der
Cellitinnen für ihre Einrichtungen
definiert hat. Denn während der
Titel
Thema
Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) durch die sogenannten Pflegenoten vor allem
organisatorische und strukturelle
Fragestellungen bewertet, untersucht das institutseigene Qualitätsmanagement vor allem die
Ergebnisqualität – beispielsweise durch regelmäßig stattfindende Pflegevisiten, eine gezielte
Auswertung sämtlicher Risikokennzahlen sowie umfassende
Qualifizierungs- und Prüfmaßnahmen. Neben den gesetzlich
vorgeschriebenen Pflegevisiten
setzen die Seniorenhäuser des
Cellitinnen-Verbundes beispielsweise auf das Konzept ‚Dementia Care Mapping‘ (DCM) sowie
auf mäeutische Einzelbegleitungen. Während DCM ermöglicht,
Perspektive und Wohlbefinden
demenziell erkrankter Be-
h
ndbuc
a
h
s
t
ä
Qualit
Arbeit
für die nhäuser
niore
der Se
Wann steht die nächste Wartung an?
wohner im Gemeinschaftsraum
die Bewohner nicht nur gut verbesser einzuschätzen, zielt die
sorgt, sondern auch zu Hause
mäeutische Einzelbegleitung
fühlen. So wird man in den Eindarauf ab, die verbale und nonrichtungen der Cellitinnen weder
verbale Interaktion zwischen
komplett weiß gekleidete Pfleeinzelnen Pflegemitarbeitern
gemitarbeiter noch klassische
und Bewohnern immer wie‚Altenheimgerüche’ vorfinden.
der zu beleuchten. Ziel ist es,
„Vieles, was für Bewohner und
durch positive RückmeldunAngehörige von großer Bedeugen und gemeinsame Platung ist, fließt in die Pflegenoten
nung Verbesserungspotenzinicht ausreichend mit ein“, resüale auszuschöpfen und die
miert Susanne Hanrath-Kemper.
Pflegeprozesse zu professiSo lassen die standardisierten
onalisieren.
Fragebögen des MDK beispielsweise seelsorgerische und kirchDas ist enorm wichtig, geliche Angebote komplett außen
rade weil der Anteil devor. Viele Bewohner legen ermenter und schwerstpflefahrungsgemäß aber besonders
gebedürftiger Bewohner
großen Wert auf das Leben in
zukünftig weiter zuneheiner christlichen Gemeinschaft.
men wird. Darüber hiSusanne Hanrath-Kemper:
naus sorgt das Qua„Deshalb richten wir den Blick
litätsmanagement in
neben der Ergebnisqualität gleiden Seniorenhäusern
chermaßen auf die Lebensqualiauch dafür, dass sich
tät der Bewohner.“
CellitinnenForum 3/2012 11
Titel
Thema
Überprüfung
Die Inhalte des Qualitätshandbuches haben alle Seniorenhäuser
und Hausbereiche gemeinsam
erarbeitet. „Hier wird ein wesentlicher Erfolg des Qualitätsmanagements in den Cellitinnen-Seniorenhäusern deutlich:
Die kontinuierliche Beteiligung
möglichst vieler Mitarbeiter und
die ständige Weiterentwicklung
bereits bestehender Qualitätsstandards“, erklärt die CIS-Mitarbeiterin. Dadurch wirken die
Qualitätsmaßnahmen auch wirklich dort, wo es am wichtigsten
ist - bei den Bewohnern. Und
damit sichergestellt ist, dass die
Seniorenhäuser die angestrebte
Qualität auch tatsächlich bieten,
führt das CIS regelmäßig sogenannte Audits und Nachaudits
durch. „Dabei geht es um einen
Abgleich zwischen den vereinbarten Qualitätsanforderungen,
wie sie im Qualitätshandbuch
festgelegt sind, und dem momentanen Stand der einzelnen
Seniorenhäuser in allen Bereichen. Denn nur so können wir
konkret ermitteln, welche weiteren Schritte im Sinne der ständigen Verbesserung notwendig
sind“, verdeutlicht die Qualitätsmanagerin.
Anselmo Knoblauch, Leiter des
CIS, ist verantwortlich für die
Ausarbeitung und Überprüfung
eigener und gesetzlich vorgeschriebener Qualitätsvorgaben.
Im CellitinnenForum erklärt er,
welche Anstrengungen unternommen werden, um die Häuser
des Verbundes durchgängig gut
versorgt zu wissen:
Herr Knoblauch, spätestens
seit Einführung der Pflegenoten
müssen sich Seniorenhäuser
dem Thema Qualitätsmanagement gezielt stellen. Wie steht
es damit in den Einrichtungen
der Cellitinnen-Stiftung?
Für uns spielt das Thema seit
jeher eine große Rolle. Deshalb
gehen unsere eigenen Maßnahmen zur Qualitätssicherung auch
weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen und
Verfahren hinaus. Unsere Quali-
Bei der Regionalleiterkonferenz ist Qualität in den Seniorenhäusern ein wichtiges Thema
12 CellitinnenForum 3/2012
Titel
Thema
tätsrichtlinien umfassen nicht nur
ein professionelles Beschwerdemanagement, regelmäßige Pflegevisiten, externe Audits durch
den Medizinischen Dienst der
Krankenkassen (MDK) sowie die
Gesundheitsbehörden, sondern
etliche Kriterien, die wir gemeinsam mit den Seniorenhausleitungen für unsere Einrichtungen definiert haben. Diese reichen von
der Kleidung der Mitarbeiter über
den Geruchssinn betreffende
und räumliche Faktoren bis hin
zur regelmäßigen Überprüfung
einer Vielzahl von Risikokennzahlen.
Trotzdem verfügt keines der
Seniorenhäuser über ein offizielles Qualitätszertifikat. Warum
ist das so?
Weil die meisten Zertifizierungen vor allem strukturelle und
organisatorische Themen in den
Vordergrund stellen. Was für
uns zählt, ist aber die Ergebnisqualität. Wir wollen, dass die
Bewohner sich gut aufgehoben
fühlen, und investieren lieber in
die Qualifizierung unserer Mitarbeiter als in eine kostenintensive
Zertifizierung. Gerade erst haben
einige Kollegen ihre Ausbildung
zum ‚Trainer für Mäeutik‘ absolviert und können so zukünftig die
Umsetzung dieses Pflegekonzepts in unseren Häusern gezielt
sicherstellen.
Immer wieder geistern Schreckensmeldungen über fixierte
und wund gelegene Bewohner
durch die Medien. Wie gehen
Sie mit diesen Themen um?
Wir werten zweimal jährlich Risikokennzahlen, wie die Anzahl
von Dekubiti (Wundliegengeschwür), Fixierungen oder immobilen Bewohnern einrichtungsübergreifend aus. Die Ergebnisse
werden anschließend mit den
Mitarbeitern besprochen und
bewertet, da Zahlen auch immer
hinterfragt werden müssen. Beispiel Fixierung: In den seltensten Fällen kommen dabei Bettgurte zum Einsatz. Und dann
auch nur nach ärztlicher und
richterlicher Anordnung. Einige
Bewohner wünschen sich aber
einen Bettseitenschutz, weil sie
Angst haben, nachts aus dem
Bett zu fallen. Das ist zwar eine
Freiheitseinschränkung, gibt
dem Bewohner aber ein Gefühl
der Sicherheit und einen ruhigen
Schlaf. Deshalb schaffen wir zunehmend Pflegebetten mit teilbaren Bettgittern an. Die bieten
am Kopf- und Fußende Schutz
vorm Herausfallen und stellen
am mittleren Teil des Bettes einen Durchgang zur Eigenständigkeit des Bewohners sicher
– und schon ist der Bewohner
nicht mehr fixiert.
Generell möchten wir nicht, dass
Kennzahlen aufgrund von nicht
wissenschaftlich abgesicherten
Grenzwerten dazu führen, dass
keine Risikobewohner mehr aufgenommen werden. Deshalb ist
eine genaue und differenzierte
Betrachtung der Kennzahlen unverzichtbar.
Projekt für mehr Qualität
„Wir können uns nicht auf dem
Erreichten ausruhen“, fasst
Geschäftsführerin Stephanie
Kirsch die Gründe für die Beteiligung am Qualitätsprojekt in
der Altenpflege zusammen, an
der auch vier Cellitinnen-Seniorenhäuser teilnehmen. Gemeinsam mit anderen katholischen
Trägern, die ihr Qualitätsmanagement in den letzten Jahren
konsequent aufgebaut haben,
erfolgt derzeit die Teilnahme an
einem besonderen Projekt des
Diözesan-Caritasverbandes
Köln, das in Kooperation mit
dem Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld, unter Leitung von Dr. Klaus
Wingenfeld, durchgeführt wird.
Die groß angelegte Befragung
verfolgt dabei zwei wesentliche Ziele: die Verbesserung der
Lebensqualität der Bewohner
sowie der Ergebnisqualität aller
hausinternen Abläufe.
Wingenfeld ist einer der wenigen Experten auf diesem Gebiet, der empirische Daten zur
Weiterentwicklung von Pflege
und Betreuung alter Menschen
ermittelt und auswertet. Die
Qualitätsstudie wurde bereits im
Jahr 2011 aufgenommen. „Erste Ergebnisse aus Teilbereichen
liegen vor“, erläutert Geschäftsführerin Kirsch. Eine Gesamtauswertung aller Bereiche und
teilnehmender Einrichtungen
wird aber erst im Sommer 2013
erfolgen. Solange müssen sich
die Beteiligten noch gedulden.
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Medizin
Betreuung
„Da läuft alles Hand in Hand“
Das (etwas andere) Stationsleiterseminar 2012
Vom 26. bis 27. Juni trafen sich die
Stationsleitungen aller CellitinnenKrankenhäuser im Kardinal Schulte-Haus in Bensberg. Spannende
Vorträge und geballte Information
über die Zukunft im Gesundheitswesen standen auf dem Tagungsprogramm. Erstmalig waren auch
die Kollegen aus Wuppertal dabei,
so dass über 100 Mitarbeiter das
Plenum füllten.
Die Eröffnung der zweitägigen
Veranstaltung moderierte Stefan
Dombert, Geschäftsführer der
Hospitalvereinigung St. Marien
GmbH. Ihm gebührt ein besonderer Dank für seine sehr wertschätzende Ansprache, in der er den
wichtigen Stellenwert der Berufsgruppe Pflege im Verbund betonte.
Dipl.-Psychologe Dr. Gerhard
Schwarz verdeutlichte als erster Referent dann lebendig und
anschaulich die Notwendigkeit
von Leitlinien und Leitwerk für
ein strukturiertes und prozessorientiertes Arbeiten. In dem dazugehörigen Workshop am Nachmittag zeigte sich dann, dass
auch unter Zeitdruck effektive Ergebnisse zu erzielen sind. Dipl.Chemiker Dr. Christian Bamberg
beleuchtete die wirtschaftlichen
Aspekte des Krankenhausalltags
und lud auf spannende Weise
zur Betrachtung einer 30-Betten-Station als Wirtschaftsunternehmen ein. Im anschließenden
Workshop vertieften die Teilneh-
14 CellitinnenForum 3/2012
mer dann ihr wirtschaftliches
Know-how und diskutierten die
Notwendigkeit, sich auch in diesem Bereich ständig weiterentwickeln zu müssen.
Am zweiten Seminartag ermunterte Psychoanalytikerin Petra
Schütz-Pazzini die Teilnehmer,
das Professionalisierungsbestreben im Pflegeberuf voranzutreiben
und mitzugestalten. Jede Leitung
sei maßgeblich verantwortlich für
den Prozessgestaltungsbereich
auf ihrer Station. Ein Instrument
auf dem Weg zur Professionalisierung ist das Organisationsprinzip
der ‚Primären Pflege‘. Dabei sind
die innere Haltung und die Einstellung zum Patienten und zum
Pflegeberuf selbst von immenser
Bedeutung. Dazu gehört auch die
Akzeptanz neuer Methoden, Organisationen und Strukturen.
Arbeitswissenschaftlerin Barbara
Klee-Reiter nahm dann die Teilnehmer mit in die Welt der an Demenz erkrankten Patienten. Dabei empfahl sie, im Umgang eine
‚suchende’ Haltung einzunehmen. Als hilfreiches Instrument
beschrieb sie sehr anschaulich
die A-B-C Regel: A = Vermeide
Konfrontation, B = Handle zweckmäßig, C = Formuliere das Gefühl
und spende Trost. Dieses Konzept vermittelt sowohl den Patienten als auch den Mitarbeitern
einen sicheren Eindruck. Ein vertiefender Workshop am Nachmittag ergänzte den Vortrag.
Die Teilnehmer zogen am Ende
der zwei Tage ein positives Fazit:
Wissen wurde vertieft und Impulse gegeben, die die Prozessstruktur im Alltag beeinflussen und erleichtern können.
Intensives Arbeiten im Plenum
Medizin
Betreuung
Im Alter bestens versorgt
Verbund der Cellitinnen setzt auf individuelle Pflegelösungen
Der Bedarf an pflegerischen Leistungen ist im Seniorenbereich in
den vergangenen Jahren enorm
gestiegen. Die vielfältigen Angebote ambulanter Pflege, Tages- und
Kurzzeitpflege sowie vollstationärer Leistungen sind entsprechend
gewachsen, aber für den Laien
oft unübersichtlich. Hinzu kommt,
dass jeder Seniorenhausbewohner ganz unterschiedliche Pflegebedürfnisse hat. Die Seniorenhäuser im Verbund der Stiftung der
Cellitinnen haben dieses Problem
erkannt und entsprechend reagiert: Seit dem 1. Juli berät und
unterstützt Pflegeberaterin Arlette
Wetzel, wenn es um einen neuen
Lebensabschnitt im Alter geht.
Dabei ist häufig Eile geboten,
denn viele Senioren werden von
heute auf morgen pflegebedürftig
und benötigen schnell fachkundige Hilfe. Ob häusliche oder ambulante Pflege, eine barrierefreie
Wohnung mit Serviceleistungen
oder auch ein Platz in einem Seniorenhaus – die Pflegeberaterin
vermittelt Angebote, die dem individuellen Bedarf entsprechen.
Ein besonderer Schwerpunkt der
Pflegeberatung ist die Hilfestellung
bei demenziell veränderten Menschen. Darüber hinaus gibt Arlette
Wetzel Tipps zur Eingruppierung
in die Pflegestufen, zu Pflegetagebuch und Betreuungsgeld.
Ist der Einzug in ein CellitinnenSeniorenhaus erfolgt, werden
Betreuung und Pflege immer in-
Bei der Besprechung des Pflegeplans
dividuell auf die Bedürfnisse und
und ob der Mitarbeiter alle AnweiWünsche des Bewohners ausgesungen entsprechend ausführen
richtet. Das vorhandene Qualitätskann. Deshalb beobachtet der
handbuch allein hilft da nicht imCIS-Qualitätsmanager zunächst,
mer weiter; entscheidend ist, dass
wie der Mitarbeiter die Pflege
die Mitarbeiter die Vorgaben auch
durchführt. In einem anschließenin der Praxis richtig umsetzen.
den Gespräch erörtern beide dann
Hier unterstützt das trägereigene
ihre Einschätzungen und gleichen
Cellitinneninstitut für Qualitätssisie mit dem Pflegeplan ab.
cherung in der Seniorenbetreuung
Beide Maßnahmen – die Pfle(CIS) beispielsweise durch Einzelgeberatung und die individuelle
pflegetraining. Ein CIS-QualitätsQualitätsüberprüfung in den Semanager und ein ausgewählter
niorenhäusern – zielen darauf ab,
Pflegemitarbeiter nehmen den
Bewohnern und auch deren AnPflegeplan eines Bewohners gegehörigen das Leben zu erleichnau unter die Lupe. Dabei spielen
tern und schnell (wieder) lebensVorlieben und Abneigungen des
wert zu machen.
zu Betreuenden, biografische DaKontakt:
ten, medizinische Diagnosen und
Arlette Wetzel, Pflegeberatung
vieles mehr eine Rolle. Ziel ist es
Wohnstift St. Anna
herauszufinden, ob der aktuelle
Franzstraße 16 · 50931 Köln
Stand des Pflegeplans zu hundert
Tel 0221 940523-0
Prozent auf den Bewohner passt
[email protected]
CellitinnenForum 3/2012 15
Medizin
Betreuung
Sorgen nehmen, Sicherheit geben
Marienhospital Schwelm startet Projekt ‚Familiale Pflege’
Die Situation ist vielen vertraut:
Ein Verwandter wird aus dem
Krankenhaus als geheilt entlassen. Dennoch ist der Alltag nach
der Rückkehr ins häusliche Umfeld oftmals anders als zuvor. Hier
setzt das Projekt ‚Familiale Pflege’
am Marienhospital Schwelm an.
Verantwortlich für dieses Projekt
ist Christiane Nölke. Die erfahrene Krankenschwester hat sich für
diese neue Aufgabe an der Universität Bielefeld qualifiziert.
Christiane Nölke bringt das Angebot auf einen klaren Nenner: „Es
geht darum, den Angehörigen
Sorgen zu nehmen und Sicherheit
zu verleihen.“ Vieles sei bereits in
den letzten Jahren geschehen.
Eine Krankenhausentlassung sei
heute besser vorbereitet als in früheren Zeiten: Die Information des
Hausarztes, die Zusammenstellung von Medikamenten für die
ersten Tage nach der Entlassung
oder auch die Einleitung nachstationärer Maßnahmen ist bereits
veranlasst. Was aber hierbei nicht
regelhaft berücksichtigt werde,
sei die Situation der Angehörigen
selbst, erläutert Christiane Nölke.
Diese hätten oftmals Fragen und
Unsicherheiten. Ein frühzeitiger
Kontakt zu den Angehörigen sei
deshalb wichtig. Im Marienhospital falle das leicht: „Zum einen
habe ich engen Kontakt zu den
einzelnen Stationen, zum anderen sind wir ein besuchsintensives
Haus. Da viele unserer älteren Patientinnen und Patienten in Mehrgenerationen-Haushalten leben,
müssen die Angehörigen nicht
anreisen, sondern nutzen ihren in
der Regel kurzen Weg ins Haus
zu Besuchen“. Nach den ersten
Wochen – das Projekt läuft seit
dem Frühjahr 2012 – ist Christiane Nölke zuversichtlich, dass das
Angebot die Menschen erreicht:
Christiane Nölke (3.v.li.) bietet individuelles Pflegetraining an
16 CellitinnenForum 3/2012
„Es bewährt sich, dass wir mit
diesem Projekt zweigleisig fahren:
Es gibt Angehörige, die schätzen
die persönliche Begleitung. Für
diese bietet sich das individuelle Pflegetraining an. Und andere
profitieren eher davon, ihre Erfahrung mit anderen Betroffenen teilen zu können. Diese nutzen dann
den Initialpflegekurs.“
Die „Familiale Pflege“ besteht
aus zwei Bausteinen:
Individuelles Pflegetraining
–
Noch im Krankenhaus oder
bis zu sechs Wochen nach der
Entlassung
– Besprechen und Einüben der
individuellen pflegerischen
Versorgung
– Praktizieren von Mobilisation
und Lagerung
– Fragen der Ernährung (Zubereitung, vor allem Gabe der
Speisen)
– Bisherige Erfahrung und gezielter Umgang mit Hilfsmitteln
Pflegekurs/Initialpflegekurs
Dreitägiger Gruppenkurs mit folgenden Inhalten:
– Umgang mit der neuen Pflegesituation
– Bewegung und Mobilisation
– Umgang mit Hilfsmitteln
– Umgang mit Inkontinenz
– Ernährung im Alter
– Information zum Sozialrecht
– Erfahrungsaustausch
– Bildung von Netzwerken
Die Angebote sind kostenfrei!
Medizin
Betreuung
Behutsam in den Alltag zurückfinden
Krankenhausaufenthalte belasten alte Menschen sehr
Knochenbrüche sind im Alter keine Seltenheit: Man wird gangunsicher, übersieht eine Stufe und
schon ist es passiert. In diesem
Moment ist es äußerst wichtig,
dass Akutbehandlung und anschließende Reha auf die altersspezifischen Bedürfnisse des
Patienten ausgerichtet sind. Im
Krankenhaus, herausgerissen aus
der gewohnten Umgebung, fühlen
sich viele ältere Menschen verunsichert. Die meisten haben aber
auch Angst vor der Entlassung,
denn die Bedenken, den Alltag
wieder alleine meistern zu können,
beeinflussen die Genesung. Diese
Probleme sind in den Wuppertaler und Kölner Kliniken des Cellitinnen-Verbundes bekannt und so
werden spezielle Maßnahmen ergriffen, um auf die Bedürfnisse älterer Patienten gezielt einzugehen.
Mit Einstellung des neuen Chefarztes für Unfallchirurgie, Dr. Matthias
Nossek, zu Beginn des Jahres,
hat das Wuppertaler Petrus-Krankenhaus die interdisziplinäre Behandlung alterstraumatologischer
Patienten weiter ausgebaut.
Durch die enge Zusammenarbeit
von Chirurgie, Geriatrie und Geriatrischer Reha werden die unterschiedlichen Kompetenzen miteinander verzahnt. Mediziner beider
Fachrichtungen untersuchen die
Patienten bereits in der Notaufnahme und veranlassen nach der
primären unfallchirurgischen Versorgung eine geriatrische Weiter-
Intensive Patientenberatung im Petrus-Krankenhaus
behandlung im gleichen Krankenhaus. Ziel der Unfallchirurgie ist
es, das operative Trauma für den
Patienten so gering wie möglich
zu halten und Belastungsstabilität
zu erreichen. Damit wird der ältere Patient von der Einlieferung ins
Krankenhaus bis zur Entlassung
umfassend und kompetent betreut.
Im Kölner St. Marien-Hospital
können ältere Patienten, die nach
wochenlangem stationärem Aufenthalt die Versorgung in den eigenen vier Wänden erst wieder
lernen und trainieren müssen, das
jetzt in der neu gebauten geriatrischen Tagesklinik tun. Die Chance, das Akut-Krankenhaus früher
verlassen zu können und gleichzeitig die Möglichkeit zu haben,
täglich Physio- und Ergotherapien
sowie eine ärztliche Visite zu erhalten, macht den Patienten Mut,
den Alltag in ihrem gewohnten
Zuhause wieder zu genießen. Das
Ambiente in der neuen Tagesklinik
erleichtert diesen Übergang, denn
hier sind medizinische Kompetenz
und Wohnlichkeit kombiniert. In
den neuen Räumlichkeiten gibt es
auf der einen Seite Platz für Einzel- und Gruppentherapien, auf
der anderen Seite laden RuheEcken mit Massagestühlen dazu
ein, die verdiente Mittagsruhe zu
genießen. Auch kann zwischen
den regelmäßig terminierten Therapieeinheiten gemalt, gekocht
oder gelesen werden. Die Sorge, dass den Patienten das gewohnte Krankenhausbett fehlen
würde, war unbegründet, so der
Chefarzt der Klinik für Geriatrie,
Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz:
„Es zeigte sich: Wenn erst einmal
das Krankenhaus-Ambiente fehlt,
schwindet der Wunsch nach einem Krankenbett ebenfalls.“ Alles
zusammen ist dies ein guter Ansatz, um behutsam in den Alltag
zurückzufinden.
CellitinnenForum 3/2012 17
Medizin
Betreuung
Erster Kölner Pankreas-Tag
St. Vinzenz-Hospital informiert über Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Das St. Vinzenz-Hospital veranstaltete am 12. Mai den ersten
Kölner Pankreas-Tag. Auf Initiative der Selbsthilfeorganisation
‚Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V.‘ (AdP) wurde erstmalig in Deutschland dieser Tag
ausgerufen, um Betroffene und
deren Angehörige sowie die interessierte Öffentlichkeit allgemein
über die Bauchspeicheldrüse zu
informieren. Insgesamt fanden
deutschlandweit 19 Veranstaltungen statt, eine davon in KölnNippes: In verschiedenen Vorträgen wurde über Erkrankungen
und deren Diagnose, über Therapiemöglichkeiten und Folgeerkrankungen nach Operationen
sowie über Prävention und Ernährung referiert.
Dr. Thomas Wilhelm, Chefarzt
der Allgemein- und Visceralchirurgie, eröffnete die von etwa 50
Interessierten gut besuchte Veranstaltung mit einer kurzen Einführung über das Pankreaszentrum am St. Vinzenz-Hospital und
mit der Vorstellung der Selbsthilfeorganisation AdP. Nach kurzen
Dankesworten des Vorsitzenden
der Regionalgruppe des AdP,
Ulrich Schmitz, folgten Vorträge
zur gastroenterologischen und
radiologischen Diagnostik durch
die beiden Oberärzte Thomas
Frost (Innere Medizin I) sowie
Dr. Tino Digón Söntgerath (Radiologie). Anschließend sprach
PD Dr. Marcel Reiser, niederge-
18 CellitinnenForum 3/2012
Dr. Thomas Wilhelm stellt sich den Fragen aus dem Plenum
lassener Facharzt für Hämatologie und Onkologie, Köln, über
die Möglichkeiten einer Chemotherapie bei bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse.
Die anschließende Diskussionsund Fragerunde stieß bei den
Besuchern auf reges Interesse.
Schließlich stellte Dr. Alexander
Digón Söntgerath (Allgemeinund Visceralchirurgie) die verschiedenen Operationsverfahren
zur Behandlung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse vor.
Nach einer kurzen Pause ging
es mit dem Referat von Dr. Philip
Thoma (Diabetologie und Endokrinologie) über Diabetes nach
Pankreas-Operationen weiter. Er
gestaltete seinen Vortrag inter-
aktiv und stellte immer wieder
Quizfragen, die auch altgediente
Diabetiker ins Schwitzen brachten. Mareike Inkemann vom Ernährungsteam des Kölner St.
Marien-Hospitals rundete den
Info-Vormittag mit ihren Ernährungstipps bei Pankreaserkrankungen ab. Danach ergaben sich
noch viele Einzelgespräche zwischen den Ärzten und den Zuhörern.
Rundum war es ein gelungener
Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe, die in den kommenden
Jahren fortgeführt werden wird
und die die schon seit Jahren bestehende enge Zusammenarbeit
mit der Selbsthilfegruppe unterstreicht.
Medizin
Betreuung
Mini-Methode zeigt Maxi-Erfolg
Magen-Bypassoperation für Adipositaspatienten
Zwei Drittel der Deutschen haben Übergewicht oder Adipositas.
Wenn konservative Behandlungsmethoden wie Ernährungsumstellung, Bewegungs- und Verhaltenstherapie nicht mehr helfen
können, ist in der Regel ein chirurgischer Eingriff nötig, wie zum
Beispiel der Magenbypass. Das
Übergewicht wird dauerhaft erheblich gesenkt, gefährliche Folgeerkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes
mellitus, Herzschäden, Fettstoffwechselstörungen, Rücken- und
Gelenkprobleme werden beseitigt
oder gemildert.
Die Magenbypassoperation kennt
zwei unterschiedliche Verfahren:
Bei der bisher üblichen Methode
werden zwei Nahtverbindungen
am oberen Verdauungskanal angelegt. Dagegen kommt der Mini-Bypass mit nur einer solchen
Nahtverbindung aus. ‚Vater’ der
Mini-Bypassoperation ist Dr. Robert Rutledge vom Bariatric Center in Las Vegas. In den Vereinigten Staaten operierte er seit 1997
6.300 Patienten nach der ‚MiniMethode’; pro Operationstag sind
das fünf bis zehn Eingriffe. Zu fast
allen nur denkbaren Fragen seiner
Patienten hat Dr. Rutledge insgesamt ca. 1.200 Videoclips ins Internet gestellt, welche bisher bereits 1,8 Millionen Mal angeklickt
wurden.
Obwohl der ‚Mini-Bypass’ aktuellen Studien zufolge risikoärmer ist, der stationäre Aufenthalt
deutlich kürzer und notwendige
Umbauoperationen einfacher vorzunehmen sind als bei der herkömmlichen Methode, hat sich
diese OP-Praxis weltweit noch
nicht durchsetzen können. Zwar
beweisen mittlerweile vorliegende
Langzeitergebnisse des ‚Mini-Bypasses’ einen ‚Maxi-Erfolg’, sogar bessere Ergebnisse als beim
‚klassischen Bypass’, trotzdem
vertrauen viele Kollegen weiterhin
nur der bisher üblichen Magenbypassoperation.
Um seiner Methode zum Durchbruch zu verhelfen, begab sich Dr.
Rutledge Ende des vergangenen
Jahres auf Weltreise. In Deutschland standen nur zwei Besuche
auf dem Programm: Die Uni-Klinik
in Freiburg und das St. Franziskus-Hospital in Köln. Dr. Karl-Peter Rheinwalt, leitender Arzt des
Departements Adipositaschirurgie
und Metabolische Chirurgie am
Kölner Krankenhaus, kannte die
Methode schon aus seiner Zeit
in Paris und wendete sie bei bestimmten Indikationen bereits in
den letzten Jahren an. Um mehr
über den ‚Mini-Bypass’, seine
Technik, Möglichkeiten und Grenzen zu erfahren, lud Dr. Rheinwalt
den amerikanischen Kollegen ein,
einige Operationen an AdipositasPatienten mit ihm gemeinsam im
St. Franziskus-Hospital durchzuführen. So konnte er die Methode
eingehend studieren und ihre Praxistauglichkeit an verschiedenen
Krankheitsstadien testen. Auch
in Deutschland wünschen Adipositaspatienten den ‚Mini-Bypass’
immer häufiger, insofern ist man in
Köln-Ehrenfeld ab sofort bestens
gerüstet.
Dr. Rutledge (li.) und Dr. Rheinwalt (re.) bei der Operation
CellitinnenForum 3/2012 19
Medizin
Betreuung
Wenn Bewegung schmerzt
Chefärzte der Orthopädie am St. Franziskus-Hospital informieren
Hüfte, Rücken, Knie – drei zentrale Elemente unseres Bewegungsapparates: Was kann man
tun, wenn Schmerzen in diesen
Bereichen die Aktivitäten und den
Alltag einschränken? Immer mehr
Menschen haben ‚Schmerzen in
den Knochen’. Zum einen
ist unsere Haltung daran
schuld: Mangelnde Bewegung und zu langes Arbeiten am Schreibtisch fordern
bestimmte Krankheitsbilder
geradezu heraus. Die Folge
der Schmerzen: Noch weniger Bewegung und das
Einnehmen einer Schonhaltung, die wiederum die Ursache verschlimmert. Hinzu
kommen altersbedingte Verschleißerscheinungen, die
ebenfalls Schmerzen verursachen können. Da unsere Gesellschaft immer älter
wird, nimmt die Behandlung
dieser Krankheitsbilder in
orthopädischen Kliniken und
Praxen einen immer größeren Raum ein.
Prof. Dr. Viola Bullmann, Dr.
Klaus Schlüter-Brust und Dr.
Fabian Ritz – die drei Chefärzte der Orthopädischen Kliniken am St. Franziskus-Hospital
– sind Experten, wenn es um den
Bewegungsapparat geht. Ob es
sich um Schmerzen in der Hüfte,
um Probleme mit der Wirbelsäule
oder um den Verschleiß im Kniegelenk handelt, die drei Mediziner
greifen auf einen großen Erfah-
20
20 CellitinnenForum
CellitinnenForum 3/2012
3/2012
rungsschatz in ihren Bereichen
zurück. Dieses Wissen in Diagnostik und Therapie sowie in moderner Forschung geben sie nun
in der Veranstaltungsreihe ‚Wenn
Bewegung schmerzt – Fragen Sie
die Experten!’ am St. Franziskus-
Hospital an Interessierte, Patienten und Angehörige weiter.
Mitte Juni startete die Veranstaltungsreihe mit dem Thema
‚Schmerzen in der Hüfte‘, Mitte
August standen Informationen zu
‚Osteoporotischen Frakturen der
Wirbelsäule‘ auf dem Programm.
Am 23. Oktober geht es um das
Thema ‚Verschleiß im Kniegelenk’. Dr. Fabian Ritz und Dr. Klaus
Schlüter-Brust berichten an diesem Abend über alle konservativen und operativen Maßnahmen
sowie über die Unterschiede zwischen minimal-invasiv implantierten Schlittenprothesen im
Vergleich zu einem kompletten Oberflächenersatz.
Mit dem Rücken geht es
dann im nächsten Jahr, am
29. Januar, weiter. ‚Spinalkanalstenose’ lautet das
Thema des Abends. Mit
zunehmendem Alter bilden
sich im Bereich der Wirbelsäule häufig Verdickungen,
die zu einer Enge des Spinalkanals führen können.
Typisches Symptom ist die
eingeschränkte Gehstrecke
des Betroffenen. Prof. Dr.
Viola Bullmann informiert an
diesem Abend über die Erkrankung und die Therapiemöglichkeiten.
Beide Veranstaltungen finden im Hörsaal ‚Altes Refektorium’ im St. FranziskusHospital statt und beginnen
jeweils um 18:00 Uhr. Der
Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich.
Infos gibt es unter orthopaedie
@st-franziskus-koeln.de oder
unter wirbelsaeulenchirurgie@
st-franziskus-koeln.de sowie
auf der Homepage
www.st-franziskus-koeln.de.
MRSA-Screening für Patienten
und Mitarbeiter
Medizin
Betreuung
Infektionsschutz wird immer dringlicher
Wer fragt sich nicht beim Betreten eines Krankenhauses, ob
ihn dort Keime erwarten? Haben
Besucher und Patienten ein gut
funktionierendes Immunsystem,
können selbst MRSA-Keime (Multi-Resistentes Staphylococcus
Aureus-Keime) ihnen nichts anhaben. Für Immungeschwächte und
Patienten mit offenen Wunden
bergen sie jedoch ein hohes Risiko: Die Wunden können sich entzünden und reagieren dann nicht
auf Antibiotika. Die Behandlung ist
langwierig, pflegeintensiv und für
die Betroffenen eine Tortur.
St. Franziskus-Hospital, Köln
Das St. Franziskus-Hospital in
Köln-Ehrenfeld hat bereits im vergangenen Jahr vorbildlich reagiert
und neu aufgenommene Patienten auf MRSA-Keime untersucht,
nicht nur die Risikogruppen. (Das
CellitinnenForum berichtete ausführlich in der Ausgabe 2/11 darüber). Seit dem 1. Juni geht das St.
Franziskus-Hospital sogar noch
einen Schritt weiter: Alle Mitarbeiter der Operationssäle, der Anästhesie, der Intensivstation und der
Ambulanz haben die Möglichkeit,
sich auf ein eventuelles Trägertum
mit MRSA-Keimen testen zu lassen. Das sogenannte Screening
läuft ausschließlich über den Betriebsarzt der Klinik, Dr. Michael
Buhr, der sich mit großem Engagement der Aufgabe widmet. Das
Verfahren ist komplett anonymisiert. Sollte ein Mitarbeiter MRSA
positiv sein, erfolgt die Sanierung
ebenfalls ausschließlich über Dr.
Buhr.
St. Vinzenz-Hospital, Köln, und
Krankenhaus St. Josef, Wuppertal
Seit Anfang April nimmt auch
das St. Vinzenz-Hospital in Köln
bei allen zur stationären Aufnahme anstehenden Patienten ein
MRSA-Screening vor. Bis dahin wurde das nur auf Patienten
mit bestimmten Risikofaktoren
beschränkt, beispielsweise Patienten aus anderen Kliniken,
Seniorenhausbewohner, Dialysepatienten oder Patienten mit Kathetern oder Drainagen.
In Wuppertal setzt auch das Krankenhaus St. Josef neben den
strengen Hygienevorschriften auf
das MRSA-Screening aller neuaufzunehmenden Patienten. Die
Statistik belegt den Erfolg des
umfassenden Screenings: Kein
anderes Krankenhaus in Wuppertal weist geringere Zahlen an
MRSA-Fällen auf, die während der
stationären Behandlung auffielen
und damit das Risiko der Infektion von Mitpatienten und Mitarbeitern erhöhten. „Jeder nicht
infektiöse MRSA-Träger steckt
im Behandlungsumfeld ein bis
zwei Menschen an, davon erleidet jeder sechste eine Infektion.
Das ist für uns ein schlagender
Beweis, dass sich das umfassende Screening lohnt“, erläutert
Dr. Thomas Cegla, Ärztlicher Direktor des Hauses.
Schnell, einfach und effektiv, der MRSA-Test
CellitinnenForum 3/2012 21
Profile
Personen
35 Jahre Verantwortung
im Ehrenamt
Dr. Hermann Josef Burghaus verabschiedet sich aus dem Aufsichtsrat
der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH
Obwohl außerordentlich aktiv in der großen
Politik sowie in Führungspositionen der
Energiewirtschaft eingespannt, übernahm
Dr. Burghaus im Mai
1977 treuhänderisch einen Gesellschaftsanteil
an der damaligen Krankenhaus Longerich Gartenstadt Nord GmbH,
später Heilig GeistKrankenhaus GmbH.
Nach 35-jähriger ehrenamtlicher
Tätigkeit hat sich Dr. Hermann
Josef Burghaus als Mitglied des
Aufsichtsrates und treuhänderisch
tätiger Gesellschafter der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH
verabschiedet. Die enge Verbundenheit zum Unternehmen und
besonders zur Ordensgemeinschaft pflegt der vielseitig interessierte Pensionär aber weiter, denn
seinen Sitz im Vorstand der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
wird er auch in Zukunft wahrnehmen.
22 CellitinnenForum 3/2012
Die ersten Jahre waren
geprägt durch die Sorge um den Fortbestand
und die Entwicklung
des Longericher Krankenhauses. Zahlreiche
Maßnahmen in den 80er
und 90er Jahren hin
zum modernen Dienstleister im Gesundheitswesen hat Dr. Hermann Josef
Burghaus mitgetragen und dabei
den Menschen einerseits und die
Wirtschaftlichkeit andererseits
nicht aus dem Blick verloren. Seit
1993 als ordentliches Mitglied
des Aufsichtsrates, ab 1995 als
stellvertretender Vorsitzender des
Gremiums, war er an vielen richtungsweisenden Unternehmensentscheidungen beteiligt: Nicht
zuletzt die Erweiterung der Hospitalvereinigung St. Marien, zunächst um drei Krankenhäuser im
Kölner Norden, und letztendlich
der Anschluss der Wuppertaler
Häuser gehören dazu.
Bei der offiziellen Verabschiedung
im Mutterhaus der Cellitinnen erinnerte der Vorsitzende des Vorstands der Stiftung der Cellitinnen,
Hans Mauel, an die vielen Jahre
der vertrauensvollen Zusammenarbeit. Stets gründlich vorbereitet
und kritisch hinterfragend habe
Dr. Hermann Josef Burghaus die
Sitzungskultur immer positiv beeinflusst. Mancher Antrag, mancher Vorschlag habe bei wichtigen
Entscheidungen den Ausschlag
gegeben, „so als ginge es um Ihr
eigenes Unternehmen. Gleichwohl waren Sie immer respektvoll,
wohlwollend, motivierend, nie verletzend.“
In seinen Dankesworten zog Dr.
Burghaus eine positive Bilanz
und plädierte für eine optimistische Sicht der Dinge, auch wenn
nicht immer alles reibungslos laufe: „In der Vergangenheit hat uns
das gemeinsame Wirken und die
vertrauensvolle Zusammenarbeit
den Erfolg beschert. Dieses sollte
auch in Zukunft unser Bemühen
sein.“ Und so ganz habe er sich
ja auch noch nicht von der Ordensgemeinschaft und dem Unternehmen verabschiedet: „Da ich
im Vorstand der Stiftung bleibe,
werde ich weiter in der Gesamtverantwortung bleiben und mich
auch um die künftige positive Entwicklung bemühen.“
Profile
Personen
Potenziale erkennen,
Stärken fördern
Personalentwicklung in der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Mit Blick auf den hart umkämpften Arbeitsmarkt im Gesundheits- und Pflegewesen ist es
wichtiger denn je, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Denn nur so können Mitarbeiter gewonnen und langfristig
gebunden werden. Das CellitinnenForum hat mit Thomas Gäde,
Geschäftsführer der Stiftung der
Cellitinnen zur hl. Maria, über dieses Thema gesprochen.
Der Ärzte- und Pflegekräftemangel ist in aller Munde. Das
betrifft sowohl die Kranken- als
auch die Seniorenhäuser. Was
tut die Stiftung, um dem entgegenzuwirken?
Natürlich ist es wichtig, sich als
Arbeitgeber zu präsentieren, der
für potenzielle neue Mitarbeiter
attraktiv ist. Mindestens genauso wichtig ist es aber zunächst,
die bereits bei uns beschäftigten
Mitarbeiter in der Wahrnehmung
ihrer Aufgaben zu unterstützen
und zu fördern und sie damit an
unsere Organisation zu binden.
Wir möchten, dass sie sich gut
bei uns aufgehoben fühlen und
ihre Fähigkeiten adäquat einsetzen können. Denn nur wenn wir
innerbetrieblich gut aufgestellt
sind, können wir auch nach außen überzeugen. Das Engagement unserer Mitarbeiter ist die
wichtigste Voraussetzung für
eine optimale Patienten- und
Bewohnerbetreuung. Nur wer
zufrieden ist, der ist motiviert
und hat Freude an seiner Arbeit.
Und nur zufriedene Mitarbeiter
sind eine gute Referenz für interessierte Bewerber. Kampagnen
zur Personalgewinnung bringen
wenig, wenn wir uns intern nicht
ausreichend um unsere Mitarbeiter kümmern. Daher ist die Personalentwicklung für uns bereits
seit Jahren ein ganz wichtiges
Thema.
Was heißt das konkret im Arbeitsalltag? Können Sie Beispiele nennen?
Im Alltag findet Personalentwicklung in erster Linie durch die
Führungskräfte in den Einrichtungen statt. Sie sind die ersten
Ansprechpartner, egal ob es um
fachliche Themen oder organisatorische Abläufe, das Team oder
individuelle Fragen geht, oder der
Mitarbeiter Probleme hat, weil er
sich über- oder unterfordert fühlt.
Die Führungskräfte sind es, die
in der täglichen Zusammenarbeit
die Stärken und Schwächen der
Mitarbeiter erleben. Sie müssen
die Potenziale ihrer Mitarbeiter
erkennen und durch geeignete
Maßnahmen fördern.
Schulungs- und Weiterbildungsangebote sind in den Einrichtungen der Stiftung allen Mitarbeitern zugänglich. Jeder kann
in Absprache mit seinem Vorgesetzten ein umfangreiches internes Fortbildungsprogramm
nutzen. Mögliche Themen sind
beispielsweise soziale Kompetenz, Medizin, Pflege und Betreuung, Selbstfürsorge, Führen und
Leiten, Betriebswirtschaft, Qualitätsmanagement oder EDV. Die
angebotenen Seminare werden
von qualifizierten internen und
externen Referenten speziell für
CellitinnenForum 3/2012 23
Profile
Personen
uns konzipiert und an den Bedürfnissen der Teilnehmer ausgerichtet. Seit drei Jahren nehmen
auch Mitarbeiter der Seniorenhäuser an Krankenhausseminaren teil und umgekehrt.
Dieser Ansatz setzt natürlich
voraus, dass sich die Führungskräfte der Verantwortung für
ihre Mitarbeiter bewusst sind
und sich neben der Vielzahl ihrer Aufgaben auch noch ausreichend Zeit für ihr Team nehmen.
Ist das denn realistisch?
Uns ist klar, dass das neben all
den anderen Anforderungen ein
hoher Anspruch an unsere Führungskräfte ist. Aber sie müssen
auch in schwierigen Situationen
ihrer Vorbildfunktion gerecht werden können und für ihre Mitarbeiter ansprechbar sein. Denn
wie bereits eingangs gesagt: Die
erfolgreichste Personalakquise
nützt nichts, wenn es uns nicht
gelingt, die Mitarbeiter langfristig
zu binden. Studien zeigen, dass
die Unzufriedenheit mit dem unmittelbaren Vorgesetzten einer
der drei häufigsten Gründe ist,
warum Mitarbeiter kündigen.
Und genau deshalb liegt ein
Schwerpunkt unserer Personalentwicklung in der Unterstützung und Entwicklung unserer
Führungskräfte. Dazu gehört
beispielsweise der regelmäßige
Austausch der Leitungsfunktionen in den Kranken- und Seniorenhäusern. Beim ‚Leadersday’,
im Führungskräfteforum oder
beim Leitungstreffen stehen re-
24 CellitinnenForum 3/2012
gelmäßig Themen wie Kommunikation, Teamarbeit oder der
Umgang mit Veränderungsprozessen im Fokus, die meist durch
einen Impulsvortrag eingeführt
und dann intensiv bearbeitet und
diskutiert werden.
Darüber hinaus gibt es gezielte
modulare Programme etwa für
Chef- und Oberärzte sowie Seniorenhausleitungen. Ziel ist die
Förderung der außerfachlichen
Kompetenzen als Führungskraft.
Die fachlichen Inhalte orientieren
sich natürlich an der jeweiligen
Teilnehmergruppe, und variieren
in Kranken- und Seniorenhäusern. Die gemeinsame Klammer
ist aber das Thema Führung und
die dafür notwendigen Instrumente, immer auf der Basis unserer Grundwerte.
Und wenn es mal im Alltag
hakt? Wenn ein schwieriges
Gespräch geführt werden muss,
weil der Mitarbeiter unzufrieden
mit seinem Vorgesetzten ist? Es
Probleme im Team gibt? Oder
jemand noch gar nicht weiß, in
welche Richtung er sich entwickeln möchte?
Zum einen sind diese Maßnahmen so ausgerichtet, dass sie
einen ganz konkreten Bezug zum
Alltag haben und den Führungskräften Instrumente an die Hand
geben, wie sie genau mit solchen
Situationen umgehen können.
Zum anderen gibt es aber zusätzliche Möglichkeiten, wie die
Ansprechpartner in der Abteilung Personalentwicklung unter-
stützen können, etwa mit einem
Beratungsgespräch oder durch
Leitfäden für die Gesprächsführung. Für bestimmte Berufsgruppen und auf Anfrage stehen auch
Potenzialanalysen zur Verfügung,
bei der die Stärken und Schwächen der Mitarbeiter herausgearbeitet und mögliche Entwicklungsfelder thematisiert werden.
Bei dieser Vielfalt an Angeboten
und Themen - wie stellen Sie da
sicher, dass die übergreifenden
Ziele der Stiftung der Cellitinnen
zu hl. Maria und der gemeinsame Wertekanon nicht zu kurz
kommen?
Die Personalentwicklung war
für uns schon immer ein zentrales Thema. In der Hospitalvereinigung war sie von Anfang an
übergreifend aufgestellt und im
Dienstleistungscenter Personal
und Recht angesiedelt. In den
Seniorenhäusern gehört sie zum
Aufgabenbereich der Geschäftsführung sowie der Regional- und
Seniorenhausleitungen. Aktuell
richten wir nun einen gemeinsamen Bereich Personalentwicklung für die Kranken- und Seniorenhäuser ein, der direkt bei
der Stiftung angesiedelt ist. So
werden wir auch strukturell der
Bedeutung des Themas gerecht.
Und wie erfahren potenzielle
Bewerber von all diesen Möglichkeiten, die sich ihnen in den
Einrichtungen der Stiftung bieten? ‚Tue Gutes und rede darüber’ heißt es doch so schön.
Profile
Personen
Auch da gibt es bereits Maßnahmen, die in den Seniorenund Krankenhäusern entwickelt
wurden. Dazu gehören natürlich
ganz klassisch Personalanzeigen
und Flyer, aber auch Messebesuche und Beiträge im Internet.
Beispielsweise ist der FacebookAuftritt der Stiftung mit unserem
Bewerbungsportal verbunden.
wollen einen Podcast entwickeln,
in dem Mitarbeiter aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen zu
Wort kommen. Mit einer gemeinsamen Personalentwicklung auf
Stiftungsebene können wir diese
und auch weitere Maßnahmen
dann noch besser bündeln und
Synergien zwischen Krankenund Seniorenhäusern schaffen.
Es gibt eine Homepage für Ärzte
in Weiterbildung: www.weiterbildungsstelle.de. Für die Seniorenhäuser ist ein Imagefilm für das
‚Recruiting‘ produziert worden,
der auf der Homepage eingestellt
ist. Und auch die Krankenhäuser
Im Sommer haben wir eine Befragung von 40 Mitarbeitern zu
ihren Wünschen an den Bereich Personalentwicklung und
zum Personalmarketing in den
Kranken- und Seniorenhäusern
durchgeführt. Die Ergebnisse sol-
Ein Beitrag zur aktiven Personalentwicklung ist das ‚Leitwerk‘,
ein Internet-Magazin für werteorientierte Führung der Stiftung der
Cellitinnen zur hl. Maria. Grundwerte, die auf der gelebten Tradition der Ordensgemeinschaft
basieren, sind Richtschnur für
die Zusammen-
arbeit in und zwischen den Einrichtungen der Stiftung. Gemeinschaft, Persönliche Zuwendung,
Bescheidenheit, Wahrhaftigkeit,
Dankbarkeit, Gelassenheit, Herzlichkeit und Verantwortungsbewusstsein, die ‚glorreichen Acht‘,
sollen den Berufsalltag prägen.
len helfen, dass wir noch gezielter
die Unterstützung der Abteilung
Personalentwicklung auf die Bedürfnisse sowohl der Führungskräfte als auch der Mitarbeiter
zuschneiden können. Zukünftige
Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung
werden sich einerseits an dem
Rat externer Experten orientieren, andererseits aber insbesondere an den Ergebnissen dieser
Befragung.
Denn letztendlich sind unsere
Mitarbeiter doch die eigentlichen
Fachleute, wenn es um das Thema Arbeitgeberattraktivität geht.
Als Fortsetzung der in Heft
1/2012 begonnenen und in Heft
2/2012 weitergeführten Serie
zum ‚Leitwerk‘ stellen wir in dieser Ausgabe die beiden Grundwerte ‚Dankbarkeit‘ und ‚Herzlichkeit‘ - quasi als Memo für den
(Berufs)-Alltag - vor.
In sehr unterschiedlicher
Form, angefangen vom
Internet, über Veranstaltungen, wie
beispielsweise
das letztjährige Mitarbeit e r- F o r u m
der Krankenhäuser, bis hin zu unterschiedlichen Publikationen, werden
die Inhalte vermittelt, so
auch im CellitinnenForum.
CellitinnenForum 3/2012 25
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26 CellitinnenForum 3/2012
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CellitinnenForum 3/2012 27
Profile
Personen
Neue Leitung für
Dienstleistungscenter
Thomas von Kessel übernimmt als Bereichsleiter die Verantwortung
Seit dem 15. April ist Thomas von
Kessel Bereichsleiter aller Dienstleistungscentren, seit Juli übernimmt er außerdem die Leitung
des Dienstleistungscenters Personal und Recht. Ziel dieser Leitungsfunktion ist die Reduzierung
von Schnittstellen und die weitere
Optimierung der Arbeitsabläufe.
Als staatl. gepr. Wirtschaftsinformatiker und Betriebswirt (IHK)
wechselte Thomas von Kessel
vor 17 Jahren von der EDV- in die
Gesundheitsbranche und übernahm 1995 die Abteilungsleitung
Controlling und EDV im Johanniter-Krankenhaus Bonn. Seitdem
war er in verschiedenen Leitungsund Geschäftsführungsfunktionen in den Einrichtungen des
Johanniterordens tätig, zuletzt als
Geschäftsführer des JohanniterKrankenhauses Duisburg-Rheinhausen, der Senioreneinrichtung
‚Zentrum für Pflege und Wohnen’
und des Johanniter Zentrums für
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Neuwied.
Thomas von Kessel, geboren
1963 in Mexiko-City, lebt in Bonn,
ist verheiratet und hat vier Kinder.
Sonntags auf die Kanzel!
Krankenschwester Margit Seimel predigt in der evangelischen Gemeinde
Seit 35 Jahren kennen die Kollegen im St. Franziskus-Hospital
Margit Seimel als kompetente
Krankenschwester. Privat engagiert sie sich in der evangelischen
Kirchengemeinde in Köln-Bickendorf, wo sie seit dem Jahr 2000
dem Presbyterium angehört. Seit
April dieses Jahres ist sie Prädikantin in ihrer Gemeinde. Damit
hat sie die gleichen Aufgaben wie
der Pfarrer, arbeitet aber ehrenamtlich. Während ihrer Ausbildung
lernte Margit Seimel das Verfassen von Predigten, Bibel-Exegese, theologische Geschichte und
Grundlagen. Praktische Übungen
zum Abendmahl, zu Bestattun-
28 CellitinnenForum 3/2012
gen, Trauung und Taufe gehörten genauso zum Unterricht wie
Sprachübungen und liturgischer
Präsenz. Dankbar erinnert sie sich
an die Selbstverständlichkeit, mit
der die Arbeitskollegen ihre Aufgaben während ihrer Ausfallzeiten übernahmen. Auch wenn es
manchmal hart war, möchte sie
die Ausbildungszeit nicht missen,
„denn sie hat mir einen ganz neuen Zugang zum Glauben gegeben. Ich habe viel über mich und
die Menschen gelernt. Heute sage
ich stolz, dass ich Christin bin“, so
Margit Seimel. Wir wünschen ihr
viel Glück und Gottes Segen bei
der Bewältigung ihrer Aufgaben.
Profile
Personen
St. Anna-Klinik mit neuem Chefarzt
Prof. Dr. med. Wolfgang Wagner leitet die HNO-Abteilung
Zum 1. Mai hat es einen Wechsel
in der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten (HNO) an der St.
Anna-Klinik gegeben. Fortan ist
Prof. Dr. med. Wolfgang Wagner
Chefarzt der Klinik. Der Facharzt
für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
führt die Zusatzbezeichnungen
Plastische Operationen, Spezielle
HNO-Chirurgie und Allergologie.
Neben der HNO-Basis gehören
zu seinen klinischen Schwerpunkten die sanierende und hörverbessernde Mikrochirurgie des
Ohres, die funktionelle und plastische Chirurgie der Nase sowie
die Tumorchirurgie im Kopf-HalsBereich, einschließlich moderner
operativer Verfahren zur Wiederherstellung von Form und Funktion.
Studiert hat Prof. Wagner an der
Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz, wo er 1996 über ein onkologisches Thema promovierte. Im
Jahre 2008 schloss der Mediziner
die Habilitation ab. Im Rahmen
seiner Laufbahn hat Prof. Wagner
zahlreiche klinische und wissenschaftliche Auslandsaufenthalte
absolviert, unter anderem in London und in den USA.
Leistungsspektrum erweitert
Neuer Chefarzt für Gastroenterologie am Petrus-Krankenhaus
Zum August hat Prof. Dr. med.
Andreas Erhardt die Klinik für Innere Medizin II – Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie
am Petrus-Krankenhaus in Wuppertal-Barmen übernommen. Der
Mediziner studierte an der JustusLiebig-Universität Gießen.
Nach seiner Promotion zum Thema Virushepatitis führte er seine
wissenschaftliche und klinische
Ausbildung an der Uniklinik Düsseldorf fort. Hier war er zuletzt als
Leitender Oberarzt der Klinik für
Gastroenterologie, Hepatologie
und Infektiologie sowie als Leiter
des zertifizierten Darmzentrums
tätig. Der 45-jährige Mediziner besitzt neben der Facharztanerkennung für Innere Medizin und der
Schwerpunktbezeichnung Gastroenterologie noch die Zusatzbezeichnungen Medikamentöse Tumortherapie und Fachgebundene
Labordiagnostik.
Zu Prof. Erhardts klinischen
Schwerpunkten gehören die diagnostische und interventionelle
Endoskopie und die Behandlung hepatologischer Erkrankungen. Neben der klinischen Praxis
möchte sich der Mediziner auch
eigenen Forschungsvorhaben zu
Pankreasfibrose und -karzinom
widmen.
Glauben
Leben__
Abschied und
herzliches Willkommen
Auch weiterhin Ordensfrauen im Seniorenhaus Burg Ranzow
„Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier….“
Eine gehörige Portion Wehmut,
aber auch eine beträchtliche Portion Hoffnung liegen im Lied der
verstorbenen Kölner Schauspielerin und Sängerin Trude Herr.
Wehmütig, sogar traurig war die
Stimmung im Seniorenhaus Burg
Ranzow am 10. Juli, als sich Bewohner und deren Angehörige,
haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter sowie geladene Gäste von
‚ihren Schwestern‘ verabschiedeten. Nach 98-jähriger Tätigkeit vor
Ort hat die Ordensgemeinschaft
der Cellitinnen zur hl. Maria die
Niederlassung in Kleve-Materborn
verlassen; mit Schwester M. Agilolfa und Schwester M. Martha
geht die Ära der ‚Schwestern aus
der Kölner Kupfergasse‘ zu Ende.
„Wir hatten keine Schwester mehr
zur Verfügung, die wir nach Kleve hätten schicken können“, erklärt Generaloberin Schwester M.
Bernharda, „und da ein Konvent
mindestens aus drei Schwestern
bestehen sollte, bleibt als Konsequenz nur der Abzug der beiden
Mitschwestern.“ Die Überalterung
der Ordensgemeinschaft macht
auch vor der drittletzten ordenseigenen Niederlassung nicht Halt.
„Ich kann den Kummer über den
Weggang von Schwester Agilolfa
und Schwester Martha sehr gut
nachvollziehen“, so Stephanie
Kirsch, Geschäftsführerin der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen,
„aber wir haben unser Möglichs-
tes getan, um die entstandene
Lücke, die die beiden hinterlassen, mit der ‚Congregation of Teresian Carmelites‘ übergangslos
zu schließen. In den Hausgemeinschaften St. Augustinus und auch
im Kölner Mutterhaus sind die indischen Karmelitinnen in der Pflege und in der Seelsorge tätig und
wir haben nur die besten Erfahrungen mit ihnen gemacht“. Die
Geschäftsführerin versichert weiter, dass sich im Haus in Betreuung, Pflege und Verwaltung nichts
ändere, denn die Trägerschaft
durch die Stiftung der Cellitinnen
bleibe ja bestehen: „Auch wenn
die Cellitinnen als Personen nicht
mehr direkt vor Ort sind, wir sind
ihren Werten und Intentionen verpflichtet und führen sie auch fort.“
Zeichen des Abschieds und des Willkommens – weiße und rote Luftballons steigen in den Himmel
30 CellitinnenForum 3/2012
Glauben
Leben__
der Betreuung der Bewohner, die
Schwestern sind überall im Haus
präsent. Auch wenn sich alle zunächst an die neue Situation gewöhnen müssen – das aufrichtige
Willkommen auf Burg Ranzow
und die herzliche, offene Art der
Schwestern sind die beste Basis
für ein gutes und vertrauensvolles
Miteinander, ganz im Sinne der
Kölner Cellitinnen.
Sr. Agilolfa und Sr. Martha (sitzend v.li.) kehren ins Mutterhaus zurück –
Sr. Rency, Sr. Cressianzia und Sr. Theresia (v.li.) treten ihre Nachfolge an
Die Verbindungen der Cellitinnen
zu den indischen Karmelitinnen
sind eng, wie auch Schwester
Maria, die Beauftragte der Generaloberin Schwester Liza aus dem
indischen Kerala, betonte. Von
1974 an, als die ersten Schwestern aus Indien nach Deutschland
kamen, haben sie immer einige
Zeit mit der Kölner Ordensgemeinschaft gelebt, um die deutsche Sprache zu erlernen oder
eine Krankenpflegeausbildung zu
machen. Dieses herzliche Einvernehmen habe sich bis heute fortgesetzt und so sei es nicht außergewöhnlich, dass nun ein Konvent
in Kleve lebe und arbeite.
Und so gehörte zur Verabschiedung von Schwester M. Agilolfa
und Schwester M. Martha auch
ein herzliches Willkommen für
Schwester Theresia, Schwester
Rency und Schwester Cressianzia. Die drei Schwestern, die
aus der indischen Provinz Kerala stammen,
leben schon
lange Zeit in
Deutschland.
Mittlerweile haben sie sich
auch am Niederrhein schon
sehr gut eingewöhnt; ob am
Empfang und
in der Sakristei, im ‚Burgcafé‘ oder bei
Weiße Rosen zum Willkommen
Congregation of Teresian
Carmelites (CTC) e.V.
Im Jahre 1866 gründete Mutter
Eliswa Vakayll die Ordensgemeinschaft der Teresianischen
Karmelitinnen im Bundesstaat
Kerala in Indien. Die Schwestern leben nach der Ordensregel der heiligen Terese von
Ávila.
Der Karmel als kontemplativer Orden sieht seine zentrale
Lebensaufgabe im Gebet; darüber hinaus sind die Karmelitinnen offen für die Nöte der
Kirche und der Zeit.
Eine spezielle Aufgabe besteht
vor allem in der Bildung und
Erziehung von Mädchen, von
armen Kindern und Waisenkindern sowie in der Kranken- und
Altenpflege und im Pastoralen
Dienst.
(Quelle: http://www.vkoneuwied/ordensgemeinschaft/)
Heute besteht die Kongregation
aus 1.450 Schwestern in 168
Niederlassungen in Indien, Afrika und Europa, unter anderem
auch in Deutschland.
CellitinnenForum 3/2012 31
Glauben
Leben__
Ethik in Medizin und Pflege
Dr. Sylvia Klauser leitet das Klinische Ethikkomitee
im Cellitinnen-Krankenhausverbund
und kranke Mitmenschen beruflich einzusetzen, geht Hand in
Hand mit der Beratung von Patienten und deren Angehörigen,
wenn diese schwierige und lebensverändernde Entscheidungen treffen müssen. So wird Ethik
in Medizin und Pflege schon seit
Jahrhunderten praktiziert.
Am 1. Mai hat Dr. Sylvia Klauser ihre Arbeit als Referentin für
Ethik in Medizin und Pflege für
die Cellitinnen-Krankenhäuser
aufgenommen. Die promovierte
Theologin und Bioethikerin übernimmt dabei auch die Leitung
des Klinischen Ethikkomitees in
der Hospitalvereinigung St. Marien und möchte die Ethikteams
der Häuser in ihrer Arbeit unterstützen.
Das Thema Ethik in Medizin und
Pflege ist nicht neu oder eine
Erfindung von Qualitätskontrolle und Strukturentwicklung. Die
Entscheidung, sich für leidende
32 CellitinnenForum 3/2012
Das Arbeitsgebiet der Stabsstelle
Ethik umfasst die Patienten ganzheitlich. Der Aufbau und die ethische Schulung und Begleitung
der Ethikteams in den zehn Kliniken des Cellitinnen-Verbundes ist
die erste und wichtigste Aufgabe
von Dr. Klauser. Gespräche und
Beratungen sind das tägliche
Brot der Ethikteams. In diesem
Gremium werden schwerwiegende, unklare Fragen der Patientenfürsorge in einer moderierten
Diskussion erarbeitet und dann
als ethische Empfehlung an das
behandelnde Ärzteteam weitergeleitet.
Zur Patientenfürsorge gehört zum
Beispiel Hilfestellung und Erklärung bei Patientenverfügungen.
Worauf muss der Patient achten,
was will er eigentlich? Hier berät
Dr. Klauser den Ratsuchenden
nicht nur beim Ausfüllen der Formulare, sondern führt ihn auch
dahin, sich mit Entscheidungen
in Gesundheitsfragen auseinanderzusetzen. Die wirklich schwierigen Fragen stellen sich am Anfang und am Ende des Lebens
sowie in kritischen Situationen,
beispielsweise nach Unfällen. Die
Ethikteams müssen entscheiden,
wie im Krankenhausalltag ethisch
verantwortlich, auf der Grundlage
christlicher Werte und Normen,
mit Patientenverfügungen zu
verfahren ist. Dazu gehört auch,
dass sie lernen, mit den Angehörigen in Krisensituationen zu
sprechen und sie auf der Grundlage der Ethikleitlinien zu beraten.
Generell kann man sagen: Ethik
im Krankenhaus setzt sich mit
der Frage auseinander, wie wir
mit schwerstkranken Menschen
und Sterbenden umgehen. Verlängern wir Ihr Leben oder Ihr
Leiden? Möchten wir, dass man
so mit uns umgeht?
Ziel der Arbeit von Dr. Klauser
ist es, dass alle Mitarbeiter der
Cellitinnen-Krankenhäuser das
Thema Ethik verinnerlichen und
bei ihrer Arbeit berücksichtigen.
Ethik in der Medizin muss jedem
Mitarbeiter wichtig sein, egal ob
Geschäftsführer, Personalleiter,
Arzt, Krankenschwester, Pfleger,
Therapeut, Seelsorger oder Sozialarbeiter.
Entsprechend sieht Dr. Klausers
Arbeitsalltag aus: Er beinhaltet
die Leitung, Organisation und
Durchführung der Sitzungen des
klinischen Ethikkomitees, die
Entwicklung von ethischen Leitlinien und die Schulung und Kompetenzbildung von interessierten
Mitarbeitern.
Ein Zeichen,
das auf Christus hinweist
Glauben
Leben__
Heilig-Rock-Wallfahrt nach Trier
Die Verantwortlichen der Diözese Trier, an deren Spitze Bischof
Stephan Ackermann steht, lagen
richtig: Die zur Heilig-Rock-Wallfahrt vom 13. April bis zum 13.
Mai erwarteten 500.000 Pilger aus
nah und fern, aus dem In- und
Ausland, kamen tatsächlich in die
älteste deutsche Bischofsstadt an
der Mosel. Anlass der in unregelmäßigen Abständen - zuletzt im
Jahr 1996 - stattfindenden Wallfahrt war die nachweislich erste
öffentliche Zeigung und Verehrung
des Heiligen Rocks vor genau 500
Jahren. Nach der Legende und
mittelalterlicher Überlieferung soll
die heilige Helena, Mutter Kaiser
Konstantins, das Gewand Christi von ihrer noch im hohen Alter
unternommenen Pilgerreise ins
Heilige Land nach Trier gebracht
haben.
Als Heiliger Rock wird eben jenes
Kleidungsstück Jesu Christi verstanden, von dem der Evangelist
Johannes berichtet: „Nachdem
die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile
daraus, für jeden Soldaten einen.
Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz
durchgewebt und ohne Naht war.
Sie sagten zueinander: Wir wollen
es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll.
So sollte sich das Schriftwort (Ps
22,19) erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen
das Los um mein Gewand. Dies
führten die Soldaten aus“ (Joh
19,23f).
1512 erstmals gezeigt
Ein erster zeitlich einzuordnender Hinweis auf die Präsenz dieser bedeutenden Reliquie in Trier
stammt aus dem Jahr 1196. Der
staufische Ost-Chor des Doms
war damals vollendet. In den neu
geweihten Altar wurde die bis
dahin im Altar des West-Chores
deponierte Tunika des Herrn übertragen. Das Wissen über diesen
Aufbewahrungsort im Inneren des
Dom-Hauptaltars blieb über die
Zeit erhalten. Aber die Reliquie
war darin eingemauert - weder
sichtbar noch zugänglich. 1512
hielt sich Kaiser Maximilian I. zu
einem Reichstag in Trier auf. Auf
seine Veranlassung hin wurde der
Altar geöffnet, zwei Reliquienbehälter kamen zum Vorschein. In
dem einen fand man Stofffragmente, bei denen es sich um
Überreste aus dem Untergewand
des Herrn handeln musste. Dies
geschah am 14. April im Beisein
des Kaisers sowie einiger Bischöfe, Fürsten und Prälaten, aber sozusagen exklusiv. Die Kunde über
das Ereignis erweckte großes Aufsehen in der Stadt, verbunden mit
dem Wunsch breiter Kreise der
Bevölkerung, den Heiligen Rock
sehen zu können.
Anfang Juli 1512 kam es dann
zur ersten öffentlichen Zeigung,
die am Anfang einer sich mehr
und mehr entwickelnden Wallfahrt
stand. Prinzip war damals wie heute, den Heiligen Rock zwar in ei-
Lange Schlangen im Mittelgang des Trierer Domes
CellitinnenForum 3/2012 33
Glauben
Leben__
nem bestimmten Zeitraum zu zeigen, ihn aber normalerweise unter
Verschluss zu halten. Bis 1517
jährlich, dann bis 1545 koordiniert
mit dem Sieben-Jahres-Rhythmus der Fahrt zu den Aachener
Heiltümern, gab es regelmäßige
Ausstellungen. Danach veränderten der Einfluss der Reformation
und die Kriegsereignisse der folgenden Jahrhunderte die Art und
Weise der Heilig-Rock-Verehrung.
Die Regelmäßigkeit musste aufgegeben werden. Um das Gewand
dauerhaft und würdig aufzubewahren, entstand als großartiger
Anbau an den Ost-Chor des Domes die Heilig-Rock-Kapelle und
zu Beginn des 18. Jahrhunderts
ein Silberreliquiar zur Ummantelung der Textilreliquie.
Das äußere Erscheinungsbild des
Heiligen Rocks, wie er auch heute zu sehen ist, lässt sich auf die
erste Zeigung 1512 zurückführen,
handelt es sich doch dem Zu-
schnitt nach um eine liturgische
Tunika im Stil dieser Zeit. Sie ist
bei einer Breite von 109 cm an
der Vorderseite 147 cm und an
der Rückseite 157 cm lang. Untersuchungen der Struktur haben
ergeben, dass mehrere Schichten
verschiedener Stoffe, Taft und Seidengewebe, übereinanderliegen,
die zudem aus unterschiedlichen
Zeiten stammen. Ob die eingearbeiteten Wollstoffreste antiker
Herkunft, das sogenannte ‚Kerngewebe’ tatsächlich aus dem
Gewand Jesu stammt, lässt sich
wissenschaftlich nicht beweisen.
Es spricht aber vieles dafür, darin die ‚eigentliche’ Reliquie zu sehen, die über die Jahrhunderte im
Bewusstsein blieb. Die Tunika, so
wie man sie heute sieht, ist dann
„gleichsam ein Trägerkleid für die
Herrenreliquie“, wie es Ursula
Bartmann treffend ausdrückt.
Die ‚Echtheit’ des Heiligen Rocks
ist aus kirchlicher Sicht auch gar
nicht entscheidend. Es geht vielmehr um die Begegnung mit
Christus selbst in einem Sinnbild,
das auf Christus hindeutet. „Wer
anlässlich der Heilig-Rock-Wallfahrt nach Trier kommt, pilgert zu
Jesus Christus“, so Bischof Stephan Ackermann. Der Rock ist ein
hinweisendes Zeichen, das den
Glauben an Jesus Christus beleben und fördern kann.
Mitarbeiter dabei
Wer sich zur Wallfahrt nach Trier
aufgemacht hatte, konnte sich
auf vielfache Weise beeindrucken
lassen: Von der perfekten Organisation, von der Freundlichkeit der
vielen ehrenamtlichen Helfer, von
ansprechend gestalteten Gottesdiensten, vom Gemeinschaftsgefühl in einer Pilgergruppe. Man
konnte sich beeindrucken lassen
von den vielen Pilgern selbst, die
sich in die lange Warteschlange
einreihten. Sie reichte vom Dom-
Die Mitarbeiter aus Wuppertal zu Gast im Mutterhaus der Borromäerinnen
34 CellitinnenForum 3/2012
Glauben
Leben__
hl. Messe im St. Josefs-Kloster
führte Oberin Schwester Daniela
die Gruppe über das Gelände des
Mutterhauses. Und hier gab es viel
zu sehen: neu renovierte Gebäude, einen großzügig angelegten
Park, das hauseigene Blockheizkraftwerk und der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des
Krankenhauses. Am frühen Mittag
begann die eigentliche Wallfahrt
und die Pilgergruppe zog mit der
‚Verbund-Fahne‘ voran durch
die Trierer Innenstadt zum Pilgerzelt. Nach einer gemeinsamen
Stärkung konnten die Wallfahrer
schließlich am frühen Nachmittag
den Heiligen Rock im Dom sehen.
Die ‚Verbund-Fahne‘ voraus auf dem Weg zum Dom
vorplatz bis in den Mittelgang des
Domes. Die Gläubigen näherten
sich Schritt für Schritt der Vitrine
an, in der das eher unscheinbare Gewand ausgelegt war. Eine
kleine Pilgergruppe aus dem Bad
Münstereifeler Seniorenhaus Marienheim und insgesamt 70 Mitarbeiter des Klinikverbundes St.
Antonius und St. Josef, Ehrenamtliche und Familienangehörige
gehörten dazu.
Doch für die Wuppertaler war
diese Pilgerfahrt noch mehr. Sie
kehrten sozusagen zu den eigenen Wurzeln ihrer Krankenhäuser zurück, denn die Wallfahrer
besuchten auch das Mutterhaus
der Borromäerinnen. Der Gemeinschaft ist es zu verdanken, dass
die Krankenversorgung durch Ordensschwestern vor weit mehr als
einem Jahrhundert in Wuppertal
etabliert wurde.
Am Vormittag konnten die Pilger also erst einmal das Trierer
Krankenhaus besuchen, wo die
Ordensschwestern sie herzlich
willkommen hießen. Nach einer
Bevor es für die Pilger gen Heimat
ging, nutzten viele die Möglichkeit, auch andere Trierer Kirchen
zu besuchen oder sie ließen den
schönen Sommer-Tag mit einem
Eis ausklingen.
Die kleine Pilgergruppe aus dem Seniorenhaus Marienheim
CellitinnenForum 3/2012 35
Feste
Feiern
Richtfeste in Köln, Kleve und Düren
Die Stiftung der Cellitinnen investiert insgesamt 13,2 Millionen Euro
Insgesamt drei Richtfeste konnte die Stiftung der Cellitinnen zur
hl. Maria in diesem Frühsommer
feiern: In Düren und Kleve investiert der Verbund insgesamt 10,4
Millionen Euro in die Erweiterung
des Cellitinnen-Seniorenhauses
St. Gertrud und in den Neubau
der Hausgemeinschaften St. Monika, in Köln entsteht bis September dieses Jahres ein Parkhaus für
das St. Vinzenz-Hospital.
ist nicht zuletzt wegen der angespannten Parkplatzsituation
in dem Stadtviertel dringend erforderlich. Es war eine besondere Herausforderung, es auf dem
bestehenden Grund zu errichten,
aber das ist uns gelungen“, erklärt
Geschäftsführer Stefan Dombert.
Das Investitionsvolumen beträgt
2,8 Millionen Euro.
Bevor die Bauarbeiten losgingen,
wurden Bodenproben entnommen, um eine mögliche Schadstoffbelastung ausschließen zu
können. Die Baumaßnahmen
verzögerten sich dann erneut,
als beim Abriss der alten Häuser
Kellerräume in drei Meter Tiefe gefunden wurden. Die alten Gemäuer mussten zunächst abgetragen
und entsorgt, der Leerraum aufgefüllt werden. Allen Unwägbar-
keiten zum Trotz, im September
2012 sollen die ersten Autos abgestellt werden können. Die lästige Parkplatzsuche für Patienten
und Besucher gehört dann der
Vergangenheit an. Die Parkgebühren sind moderat, die ersten
30 Minuten sogar kostenfrei.
Richtfest in Materborn
„Mitten im Leben, mitten in KleveMaterborn“, so kündigte Seniorenhausleiter Dieter Bergmann die
Platzierung des neuen Hauses an,
das unmittelbar neben dem Seniorenhaus Burg Ranzow entsteht.
Zur Jahreswende soll das Gebäude mit den vier Hausgemeinschaften, in denen jeweils zehn demenziell erkrankte Senioren leben
können, fertig sein. Für Anfang
Parkhaus in Köln-Nippes
196 Stellplätze auf zwei Ebenen
werden den Patienten und Besuchern des Krankenhauses in
Nippes in naher Zukunft zur Verfügung stehen. „Ein Parkhaus für
unsere Patienten und Besucher
36 CellitinnenForum 3/2012
Beim Parkhaus-Richtfest: Architekt Arnhard Orend,
Kaufmännische Direktorin Ilona Fleischer-Klisch, Bürgermeister
Bernd Schößler, Architekt Bernd Erkens, Polier Michael Piel (v.li.)
Feste
Feiern
Seniorenhausleiter Dieter Bergmann (2.v.re.) hofft mit Bürgermeister
Theodor Brauer (5.v.li.) auf baldige Fertigstellung des Hauses
2013 ist der Einzug der ersten
Bewohner geplant. Bürgermeister
Theodor Brauer, Seniorenhausbewohner und Mitarbeiter sowie die
anderen Gäste wurden Zeuge, wie
Zimmermann Norbert Esser den
Richtspruch sprach. Regionalleiter Matthias Wolter dankte ganz
besonders den Handwerkern, die
zügig die von Architekt Bernd Erkens vom Kölner Architekturbüro
Orend erstellten Pläne in die Tat
umgesetzt haben. „Mit den Hausgemeinschaften St. Monika werden 40 neue Arbeitsplätze hier vor
Ort entstehen“, kündigte Wolter
an.
Nähere Informationen zum Leben und Arbeiten in den Hausgemeinschaften St. Monika erhalten
Sie von Seniorenhausleiter Dieter
Bergmann, Tel 02821 898-0. Den
Baufortschritt können Sie auch im
Internet via Webcam verfolgen:
http://www.sh-burgranzow.de/
interessenten/pflege-undwohnen/wir-erweitern-fuer-sie/
nicht irgendwo, sondern im Herzen von Düren, unweit des alten
Stadttores und auf der früheren
Magistrale der Stadt.“ In seinem
historischen Exkurs machte Larue
deutlich, wie wichtig ihm die städtebauliche Wiederbelebung der
Kölnstraße ist, die mit dem Neubau einen wichtigen Impuls erhalte. Darüber hinaus betonte der
Bürgermeister die gesellschaftliche Dimension des Projektes:
„Der Bedarf an altersgerechten
Wohnungen in der Innenstadt
nimmt stetig zu.“
Ähnliche Töne schlug auch Architekt Olaf Dresen an, der aus
Düren stammt und dem das Erscheinungsbild des neuen Gebäudes ein besonderes Anliegen ist.
„Architekten wollen Künstler sein,
die dem Leben nützen“, so Dresen. Daher begrüße er neben den
Wohn- und Pflegeangeboten das
Konzept des offenen Hausrestaurants, weil damit für alle Bürger
ein öffentlicher Raum geschaffen
würde.
Mit dem fünfgeschossigen Erweiterungsbau entstehen am
bereits etablierten CellitinnenSeniorenhaus St. Gertrud weitere
21 moderne Wohnungen und 20
Pflegeplätze. Seniorenhausleiter
Helmut Klein rechnet damit, dass
die ersten Wohnungen im März
2013 bezugsfertig sind. Nähere
Auskünfte gibt er dazu unter Tel
02421 3064-0.
Richtfest Düren
Den zentralen Standort in der Dürener Kölnstraße hob auch Bürgermeister Paul Larue beim Richtfest am Cellitinnen-Seniorenhaus
St. Gertrud hervor: „Wir sind hier
Seniorenhausleiter Helmut Klein (3.v.li.) begrüßt
Bürgermeister Paul Larue (2.v.re.) beim Richtfest an der Kölnstraße
CellitinnenForum 3/2012 37
Feste
Feiern
Mensch – Medizin – Mobilität
Spiel, Spaß und viele Informationen im Krankenhaus St. Josef
Tag der offenen Tür im Krankenhaus St. Josef: Die Wuppertaler
waren eingeladen, dem ‚Kapellchen’ am 16. Juni im Rahmen des
Tages der offenen Tür einen Besuch abzustatten. Zahlreiche Bürger folgten der Einladung, viele aus
dem Umfeld der Elberfelder Institution sowie aus dem weiteren Stadtgebiet, manche aber auch aus den
umliegenden Städten und Gemeinden. Sie alle hatte das wohlbekannte Profil und das aktuelle Motto ‚Mensch – Medizin – Mobilität’
an die Bergstraße gelockt.
Die ‚offene Tür‘ bot eine gute
Gelegenheit, Personen und Programm des Hauses kennenzuler-
nen. Letzteres wurde in zahlreichen Vorträgen deutlich: Wie man
Rückenschmerz bekämpft, wann
ein Gelenkersatz angezeigt ist,
wodurch sich eine lädierte Schulter wiederherstellen lässt, war dabei ebenso Thema wie die Möglichkeiten der Schmerzmedizin
sowie die Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen.
Die gut besuchten Vorträge bildeten die Achse der Veranstaltung.
Die Zuhörer erwiesen sich insgesamt als umfassend interessierte
Vertreter der viel zitierten ‚Silver
Generation’: Menschen, für die
Mobilität immer schon ein Kennzeichen ihres Lebensalltags ge-
Geschäftsführerin Adelheid May sicherte sich Unterstützung bei der
Verlosung der drei Fahrräder
38 CellitinnenForum 3/2012
wesen ist und bleiben soll. Sei es
in beruflicher, touristischer, geistiger oder in körperlicher Hinsicht.
Auf der OP-Ebene des Krankenhauses wurden die anschaulichen Ergänzungen zu dem, was
im Vortrag zu hören war, geboten:
Demo-Eingriffe an der Wirbelsäule, eine Präsentation zu den Fortentwicklungen beim künstlichen
Kniegelenk oder auch Video-Darstellungen einer Gelenkspiegelung. Dazu gab es ein Rahmenprogramm, das Genüsse ganz
verschiedener Art ermöglichte,
aber auch dem Motto des Tages
Tribut zollte: Die Rheumaliga bot
das traditionelle Kuchenbüffet
- am Ende des Tages übrigens
komplett verzehrt -, die Kollegen
aus der Haustechnik Leckeres
vom Grill, die des Einkaufs Frisches vom Zapfhahn. Dazu spielten die ‚Friends of Dixieland’ auf.
Dass zeitgemäße Mobilität nicht
allein durch ein Fachkrankenhaus für den Bewegungsapparat
sicherzustellen ist, war den Machern des Tages der offenen Tür
bewusst. Für die Mobilität einer
älter werdenden, aber der Bewegung und Beweglichkeit immer
verbunden bleibenden Gesellschaft darf das E-Bike oder auch
Pedelec als aussagekräftiges
Symbol gelten. Ein solches war
das Glanzstück einer Verlosung,
mit der der Tag der offenen Tür
endete.
Lehren
Lernen
„Es hat sich viel getan
in Ihren Häusern!“
Erfolgreiche Weiterqualifizierung zum ‚Trainer für Mäeutik‘
Im Januar 2003 fiel in den beiden Kölner Cellitinnen-Seniorenhäusern St. Anna und St. Maria
nach einer intensiven Vorbereitungs- und Planungsphase der
Startschuss für das Modellprojekt
‚Wohlbefinden und Sicherheit im
Alter – trotz Demenz‘. Vor über
zehn Jahren war den Initiatoren,
der Seniorenhaus GmbH der
Cellitinnen zur hl. Maria und dem
angeschlossenen Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der
Seniorenbetreuung (CIS), bereits
klar: Die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen, die in den
Cellitinnen-Einrichtungen zukünftig leben werden, nimmt stetig
zu und wir stehen in der Pflicht,
diese Senioren wertgeschätzt
und würdevoll zu betreuen, ihnen
Nähe, Wärme und Geborgenheit
zu bieten.
Mit ins Boot holte man sich damals Dr. Cora van der Kooij, die in
den 1990er Jahren in den Niederlanden das mäeutische Pflegemodell für Menschen mit Demenz
entwickelte. Dabei sollen die
Mitarbeiter aller Seniorenhausbereiche einerseits die Gefühle
der alten Menschen und deren
Wechselwirkungen verstehen
lernen, andererseits soll den Mitarbeitern durch entsprechende
Schulungen Fähigkeiten vermittelt
werden, die den Umgang mit den
demenzbetroffenen Menschen
und somit auch den Berufsalltag
erleichtern.
Dr. Cora van der Kooij (vorne 3.v.li.) und Thomas Nauroth
(hinten 1.v.li.) überreichten die Zertifikate
Was vor über zehn Jahren auf den
Weg gebracht wurde, ist mittlerweile in allen Cellitinnen-Seniorenhäusern fest etabliert. Und
es ist durchaus ein Kompliment,
wenn die ‚Koryphäe der Mäeutik‘, Cora van der Kooij, zum Abschluss der Weiterqualifizierungsmaßnahme ‚Trainer für Mäeutik‘
resümiert: „Vor über zehn Jahren
bin ich in Ihren Seniorenhäusern
gewesen und wenn ich heute
wieder durchgehe, stelle ich fest,
es hat sich in der Betreuung der
Demenzerkrankten sehr viel getan.“ Und damit sich das auch
weiterhin so positiv entwickelt,
haben sich nun elf Seniorenhausmitarbeiter zum Trainer für Mäeu-
tik weiterqualifizieren lassen. Sie
sollen vor Ort die Umsetzung des
Pflegemodells begleiten, Verbesserungsmöglichkeiten erkennen
und erste Ansprechpartner für
die Kollegen sein. Der Initiator der
Weiterbildung, Thomas Nauroth,
fasst zusammen: „Nur wenn wir
immer wieder neue Impulse geben und unsere Mitarbeiter weiterbilden, können wir sicher sein,
dass die alten Menschen in unseren Einrichtungen optimal betreut
werden.“
Ein Reflexionstreffen mit Dr. Cora
van Kooij und den Trainern für
Mäeutik ist im Oktober schon fest
eingeplant.
CellitinnenForum 3/2012 39
er Platz“
r Linde“.
hschule.
Mit dem
herapie-
Lehren
Lernen
Fortbildung für Ärzte, Pfleger,
Therapeuten
Neurologisches Therapiecentrum (NTC) bündelt neueste Erkenntnisse
Demenzpatienten in der Praxis
Dienstag, 26. Juni 2012
Fortbildung für Ärzte,
Pflege und Therapeuten
tungen statt, die Themen sind
vielfältig und reichen von der Behandlung demenziell erkrankter
Patienten über Sprachtherapie
und neue Erkenntnisse zu Multipler Sklerose bis hin zur Rehabilitation von Parkinsonpatienten.
Die Veranstaltungsreihe bietet
aber nicht nur neueste Erkennt-
Im zweiten Halbjahr werden folgende Themen angeboten:
Dienstag, 28. August:
Dienstag, 23. Oktober:
Trachealkanülenmanagement –
„Stiefkind der modernen Intensivmedizin und
Frührehabilitation?“*
Von der neurowissenschaftlichen
Grundlage zur praktischen Therapie*
Referent: Dr. Peter Caspar Schulte,
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin –
Pneumologie und Allg. Innere Medizin,
St. Marien-Hospital, Köln
Seit Anfang des Jahres finden
regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen im NTC, Köln, statt.
Das alleine wäre noch nicht weiter erwähnenswert, aber das
Besondere ist, dass sich die
Vorträge an alle Disziplinen im
Krankenhaus und in einer RehaEinrichtung richten. Ins Leben
gerufen wurde das Fortbildungscurriculum ‚Neurologische und
geriatrische Rehabilitation – Evidenz und Teilhabe‘ vom Leitenden Arzt des NTC, Dr. Matthias
Kraemer, und der Oberärztin, Dr.
Pantea Pape.
Jeweils 14-tägig finden die eineinhalbstündigen Veranstal-
40 CellitinnenForum 3/2012
nisse, sondern auch die Möglichkeit, sich mit Kollegen intensiv
auszutauschen. Als Referenten
wurden Experten gewonnen. Die
Seminare sind zum größten Teil
bei der Ärztekammer Nordrhein
zertifiziert. Für weitere Infos steht
Dr. Pantea Pape zur Verfügung:
[email protected]
Dienstag, 11. September:
Besondere Aspekte der Frührehabilitation*
Referent: Prof. Dr. Thomas Rommel,
Direktor der neurologischen/neurochirurgischen Rehabilitationsklinik,
RehaNova Köln GmbH
Dienstag, 25. September: Logopädische Therapie mit Stimulation und
Hemmung der kortikalen Neurone*
Referent: Prof. Dr. Alexander Hartmann, Ltd. Oberarzt der neurologischen/neurochirurgischen Rehabilitationsklinik, RehaNova Köln GmbH
Dienstag, 9. Oktober: ICF in der
Sprachtherapie
Referent: Monika Ilski, Akademische
Sprachtherapeutin, Aphasie Regional
Zentrum Köln-Bonn e.V.
Referent: Dr. Klaus Martin Stephan,
Ltd. Oberarzt der St. Mauritiustherapieklinik Meerbusch
Dienstag, 6. November:
Altersdepression*
Referent: Dr. Rolf Horn, Praxis für Neurologie und Psychiatrie, Bad Honnef
Dienstag, 20. November: Fahreignung nach Schlaganfall
Referent: Thomas Hütte, Abteilung für
Neuropsychologie, NTC, Köln
Dienstag, 4. Dezember: Rehabilitation von Parkinsonpatienten mit
Tiefer Hirnstimulation*
Referent: Dr. Niels Allert, Oberarzt des
neurologischen Rehazentrums Godeshöhe e.V.
Mittwoch, 19. Dezember: Interdisziplinäre Herausforderungen und
Therapieoptionen in der Spätphase
des Morbus Parkinson*
Referent: Univ.-Prof. Dr. Lars Timmermann, Oberarzt der Klinik und Poliklinik
für Neurologie, Uniklinik Köln
*Veranstaltungen, die von der Ärztekammer Nordrhein bereits zertifiziert sind oder dort zur Anerkennung vorliegen.
Cellitinnen-Krankenhäuser
bilden gut aus
Lehren
Lernen
Umfragen unter angehenden Ärzten bestätigen hohe Ausbildungsqualität
Seit Jahren prophezeien Experten
den drohenden Ärztemangel. Die
Warnung umfasst nicht nur ländliche Gebiete, längst stehen auch
Krankenhäuser in den Städten in
einem regen Wettbewerb um den
begehrten Ärztenachwuchs. Viele Mediziner suchen nach dem
Studium ihre beruflichen Perspektiven nicht mehr in den klassischen Feldern Krankenhaus und
niedergelassene Praxis. Zu lange
Arbeitszeiten, ein nicht immer angemessenes Gehalt und ein Zuviel an Bürokratie schrecken die
Jungmediziner ab. Versicherungen, Medizinische Dienste und
Krankenkassen bieten ihnen mittlerweile attraktive berufliche Alternativen.
Nachwuchs begeistern
Aufhalten kann man diese Entwicklung nach heutigem Kenntnisstand nicht, man kann sich
aber auf sie einstellen und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. „An dieser Stelle
ist ein hohes Maß an Flexibilität
und Engagement gefragt“, so Dr.
Matthias Sandmann, Chefarzt der
Medizinischen Klinik 3 am Wuppertaler Petrus-Krankenhaus,
verantwortlich für die Mediziner
im Praktischen Jahr (PJ) und Mitglied der Unterrichtskommission
der Universität Düsseldorf. „Wir
setzen dabei schon im PJ an, das
alle Medizinstudenten in ihrem
letzten Studienjahr in den Kran-
Die beiden PJlerinnen Oxana Fishchenko und Anja Kirschbaum mit ihren Ausbildern Dr. Justus de Zeuuw und Dr. Matthias Sandmann (v.li.)
kenhäusern absolvieren und in
dem sie lernen, ihr theoretisches
Wissen praktisch am Patienten
unter Anleitung und Aufsicht von
Stations- und Oberärzten zu vervollständigen. Bereits in dieser
Zeit versuchen wir, die Nachwuchsmediziner für die Arbeit im
Krankenhaus zu begeistern und
an unsere Kliniken zu binden. Das
gilt übrigens für alle ausbildenden
Krankenhäuser im Cellitinnen-Verbund.“
Aufgaben und Angebote
Das hohe Engagement zahlt sich
aus: In den PJ-Rankings und Internetforen schneiden die Akademischen Lehrkrankenhäuser
der Cellitinnen durchweg sehr gut
ab. Gefragt nach der Qualität der
Ausbildung und der allgemeinen
Arbeitsatmosphäre, wählten die
PJler in NRW das Petrus-Krankenhaus in der letzten Umfrage
sogar auf den zweiten Platz in den
Kategorien Chirurgie und Innere
Medizin. Auf diese positive Resonanz können die Häuser zu Recht
stolz sein. Was macht das PJ in
den Lehrkrankenhäusern des Verbundes so empfehlenswert? Wodurch heben sie sich von anderen
ab? Zunächst einmal nehmen sich
Chef- und Oberärzte viel Zeit für
die angehenden Mediziner. „Wir
sehen in unserer Aufgabe eine
Chance, den eigenen wertvollen
Erfahrungsschatz an die nächste Generation weiterzugeben.
Der die Ausbildung begleitende
CellitinnenForum 3/2012 41
Lehren
Lernen
Dr. Justus de Zeuuw bei einer Fallbesprechung
Unterricht ist in unserem Haus
Chef- und Oberarztsache, wobei
alle Fachabteilungen eingebunden sind. Damit unterscheiden wir
uns von anderen, häufig größeren
Häusern, die diese Leistung gar
nicht bieten können“, erklärt Dr.
Justus de Zeeuw, Chefarzt der
Medizinischen Klinik 1 im PetrusKrankenhaus. In den Unterrichtsstunden vermitteln die Ärzte nicht
nur Wissen, sondern simulieren
auch Prüfungssituationen, was
die Studierenden dankbar annehmen. Die Lehrkrankenhäuser des
Verbundes haben aber noch mehr
Vorteile zu bieten: Sie setzen auf
einen engen Kontakt zwischen
PJlern und Chefärzten, die jederzeit ansprechbar sind und sich
Zeit nehmen. In den Häusern geht
es sehr familiär und kollegial zu,
so sind beispielsweise alle PJler
den Ärzten, Krankenschwestern
und Pflegern namentlich bekannt.
Zu lernen, wie man Blut abnimmt,
ist wichtig, doch lange nicht die
einzige Aufgabe, die man den an-
42 CellitinnenForum 3/2012
gehenden Ärzten anvertraut. „In
Abstimmung und unter Aufsicht
des Stationsarztes betreuen die
PJler Patienten, in der Regel ein
bis zwei Zimmer. Dabei lernen
sie, Symptome einzuordnen und
entsprechende Therapien zu entwickeln. Sie schreiben außerdem
Arztbriefe, bereiten Visiten vor,
führen Ultraschalluntersuchungen
und Punktionen durch, assistieren
bei Operationen und bekommen
Gelegenheit, neben ihrer normalen Ausbildung die Arbeit auf der
geriatrischen- und Intensivstation
kennenzulernen – also reichlich
Stoff für 16 Wochen Ausbildung.
Hinzu kommt noch ein Seminar
in Ethik, in dem sie sich mit ethischer Verantwortung, der Würde
des Menschen sowie Leben und
Sterben auseinandersetzen.
wichtig, den jungen Menschen
beizubringen, wie man mit den
Patienten spricht. „Gesprächsführung am Krankenbett ist ein
Punkt, auf den wir am PetrusKrankenhaus ganz großen Wert
legen. Das ist eine Sache, die die
angehenden Ärzte an den Universitäten nicht vermittelt bekommen.
Hier können wir eine echte Wissenslücke schließen“, erklärt Dr.
Sandmann seinen Anspruch. Und
Dr. de Zeuuw ergänzt: „Das Überbringen schwieriger Nachrichten,
die Motivation zur Änderung des
Lebensstils und auch der Umgang
mit Menschen, die im Kontakt eingeschränkt sind, kann nur über
Übung am Modell wirklich tief
greifend vermittelt werden. Diese
Aufgabe nehmen wir hier und im
Cellitinnen-Verbund sehr ernst.“
Hannah Arends absolvierte ihr PJ
am Kölner St. Vinzenz-Hospital,
ein Lehrkrankenhaus der Universität Köln. Sie blieb ihrem Ausbil-
Patientengespräche führen
Doch damit nicht genug. Den verantwortlichen Ärzten im Cellitinnen-Verbund ist es außerdem sehr
Chefarztsekretärin Bettina
Hagen koordiniert die Einsätze
Lehren
Lernen
selbstständig betreuen. Und
wenn ich nicht im OP eingeteilt
war, nahm ich regelmäßig an den
Visiten teil. Dabei wurde uns genau erklärt, warum und worüber
diskutiert wurde. Insbesondere in
den Röntgenbesprechungen wurden pathologische Befunde für
uns detailliert erläutert.
Wie abwechslungsreich empfanden Sie ihre Arbeit?
Die PJler am St. Vinzenz-Hospital, Köln-Nippes
dungskrankenhaus treu und ist
heute Assistenzärztin in der Klinik
für Allgemein- und Visceral- und
an den Kliniken für Gefäß- und
Thoraxchirurgie. Das CellitinnenForum sprach mit ihr:
Fühlten Sie sich in Ihrem PJ am
St. Vinzenz-Hospital gut betreut?
In allen chirurgischen Abteilungen,
die man während des PJ durchläuft, konnte ich jederzeit Fragen
stellen, ohne das Gefühl zu haben,
zu stören oder lästig zu sein. Ich
hatte sogar den Eindruck, dass
man sich bei offensichtlichem Interesse gerne mehr Zeit genommen hat, um Dinge zu erklären
oder zu zeigen. In jeder Abteilung
war klar, wer von den Oberärzten
für PJ-Angelegenheiten zuständig
war. Trotzdem waren alle anderen
Kollegen ansprechbar und konnten bei Fragen weiterhelfen.
Was gehörte zu Ihren regelmäßigen Aufgaben?
Dazu gehörten Blutentnahmen
und das Legen von venösen Zugängen, Assistenzen im OP, ambulante Verbandswechsel, Mithilfe
bei den stationären Aufnahmen,
also Anamnesegespräche, Untersuchungen, Rücksprache und
Besprechung mit den Stationsärzten. Außerdem half ich regelmäßig
in der Ambulanz.
Durften Sie außerdem Aufgaben
übernehmen?
Unter der Aufsicht von Stationsoder Oberärzten durften wir einzelne Zimmer auf den Stationen
Einige Aufgaben waren Routinearbeiten, wie Blutentnahmen
und Verbandswechsel. Das gehört aber zum Krankenhausalltag
dazu. Die Aufnahmen, Assistenz
im OP und Arbeit in der Ambulanz
waren dafür sehr abwechslungsreich, da wir auch in seltene Fälle
miteinbezogen wurden.
Was hat Ihnen im St. VinzenzHospital besonders gefallen?
Durch die sehr kollegiale, offene
und freundliche Umgangsweise
der Ärzte und des Pflegepersonals untereinander habe ich mich
sehr gut aufgehoben gefühlt und
war motiviert, mich bestmöglich
einzubringen. Meine Arbeit wurde
geschätzt und ich nahm aktiv am
Klinikalltag teil. Letztendlich fühlte
ich mich so wohl, dass ich mich
als Assistenzärztin beworben
habe.
Weitere Informationen rund um
das PJ in den Krankenhäusern
der Stiftung der Cellitinnen zur
hl. Maria erhalten Sie unter
www.weiterbildungsstelle.de.
CellitinnenForum 3/2012 43
Idee
Einsatz
Aus Spaß und
für den guten Zweck
Seniorenhäuser und Hospiz spielen Fußball
Augustinus Colonia
gegen Energie Vinzenz
Zum ersten Mal organisierten
die Cellitinnen-Seniorenhäuser
ein gemeinsames Fußballturnier
aller Einrichtungen. Mit dabei
waren vier Seniorenhausteams
(Augustinus Colonia, St. Maria,
St. Ritastift, FC St. Gertrud) drei
Mannschaften der Krankenhäuser (Juventus Marien, Energie Vinzenz, Heilig Geist-Krankenhaus)
sowie die Kicker der ProServ. Den
Cellitinnen-Pokal überreichte am
Ende Regionalleiter Matthias Wolter an das Team des Heilig GeistKrankenhauses. Bis dahin wurde knapp fünf Stunden auf zwei
Plätzen in Nörvenich-Binsfeld gespielt. Dabei konnten insgesamt
103 Tore von den Unparteiischen
gezählt werden. Den Anstoß übernahm die Generaloberin der Dürener Cellitinnen zur hl. Gertrud,
Schwester Dorothea, persönlich.
Pünktlich um 13:00 Uhr eröffnete
sie das Spiel der beiden Kölner
Mannschaften: Augustinus Colonia gegen St. Maria (2:0). In der
Vorrunde trafen alle acht teilnehmenden Mannschaften ein Mal
aufeinander.
Das Kleinfeldturnier bot auf dem
Gelände des Franz-Fischer-Stadions von Germania Binsfeld ideale Bedingungen. Und auch das
Wetter zeigte sich am 9. Juni
sportlich angenehm mit Sonne,
Wolken und viel Wind. Mit Letzterem hatten die Spieler mitunter
zu kämpfen, vor allem, wenn die
Bälle hoch gespielt wurden.
„Alle Mannschaften haben sehr
fair gespielt“, betonte Regionalleiter Wolter bei der Pokalübergabe.
Die Sanitäter hatten bis auf ein
paar Pflaster zur Versorgung von
Schürfwunden nicht viel zu tun. Er
bedankte sich überdies bei den
Initiatoren des Cellitinnen-Seniorenhaus-Turniers, Georg Avdamalinos (Hausgemeinschaften St.
Schwester Dorothea beim Anstoß
Augustinus) und Peter Pflug (St.
Ritastift).
Kicken für die gute Sache
Der Förderverein des Hospiz St.
Vinzenz hatte am 7. Juli zum Benefiz-Fußballturnier eingeladen.
16 Hobby- und Vereinsmannschaften, Altherren-Teams und die
Bambinis spielten um den ‚Vinzenz-Cup‘. Neben ‚König-Fußball‘
sorgten Live-Musik, Kaffee und
Kuchen, Gegrilltes, kühles Kölsch
und viele Aktionen für jede Menge
Spaß bei Groß und Klein.
Der Vormittag gehörte den
‚Profis‘. Acht Vereinsmannschaften waren angetreten, die in einem
klassischen Rundenturnier den
Die Mannschaften beim Seniorenhausturnier
44 CellitinnenForum 3/2012
Idee
Einsatz
Mit Feuereifer dabei: Die Bambinis
Sieg ausspielten. Die drei Erstplatzierten erhielten Pokale mit der
Aufschrift ‚Vinzenz-Cup 2012‘,
gesponsert von der ProServ
Management GmbH in Pulheim.
Nach dem Einlagespiel der Bambinis im Alter von fünf bis acht
Jahren schlug dann am Nachmit-
tag die Stunde der Hobbyspieler,
die nicht minder leidenschaftlich
um den Sieg kämpften. Die drei
erstplatzierten Mannschaften wurden mit Trikotsätzen, T-Shirts und
Fußbällen belohnt. Diese wurden
von der Kölner Firma Accon gestiftet.
Heinz Theo Lercher (li.), Vorsitzender des Fördervereins,
überreicht den Pokal
Wenn auch das Wetter ein wenig
launisch war, Zuschauer und Aktive genossen den Tag in vollen
Zügen. Dafür sorgten natürlich
auch die Live-Bands ‚Rubbedidub‘, ‚Kölschfraktion‘ und ‚De Familisch‘ sowie die türkische Tanzgruppe ‚Viba‘. Die kleinen Gäste
hatten viel Spaß beim Bullenreiten
und Torwandschießen. Und so
manch einer mag darauf hoffen,
dass sein Luftballon am weitesten
fliegt und er den Wettbewerb um
Eintrittskarten fürs Phantasialand
gewinnt. Essen und Trinken, die
Unterhaltungsgruppen, das Kinderprogramm, die Gewinne und
nicht zu vergessen die tolle Bezirkssportanlage Nippes wurden
von Sponsoren bereitgestellt. Sie
und die ehrenamtlichen Helfer haben diesen Tag erst möglich gemacht. Ihnen gilt ein ganz besonders großes Dankeschön!
Kinderspaß beim Bullenreiten
CellitinnenForum 3/2012 45
Idee
Einsatz
Kunst und Geburt
Wuppertaler Schüler stellen Projektarbeiten in der St. Anna-Klinik aus
„Leiden, Lieben, Leben“ so hieß
die Ausstellung der St. AnnaSchüler, die während der Sommerferien in der Wuppertaler
St. Anna-Klinik zu sehen war.
Im Juni wurde die Ausstellung
im Rahmen einer Vernissage
feierlich eröffnet. Viele Schüler,
Eltern, Lehrer und Mitarbeiter
kamen zur Eröffnung. Die Darstellung der Projektarbeiten ist
das Patengeschenk des Erzbischöflichen Gymnasiums zur
‚Geburt’ der St. Anna-Klinik, die
zum Jahreswechsel 2012 den
neuen Namen erhalten hat.
Das Licht der Welt erblicken die
meisten Babies in Deutschland
im Krankenhaus, genauer gesagt
im Kreißsaal. Für viele Wuppertaler ist der Kreißsaal der St. AnnaKlinik die erste Adresse, wenn es
um die Geburt geht. „Deshalb
passt diese Ausstellung so gut
zu uns“, sagt Geschäftsführer Dr.
Martin Grunewald. „Hier werden
Kinder auf die Welt gebracht und
für die Familien beginnt dann ein
ganz neues Leben. Und welche
Liebe könnte größer sein als
die Liebe zwischen Mutter und
Kind?“ Doch Freude und Leid liegen manchmal dicht beieinander,
das wissen die Hebammen, Ärzte und Kinderkrankenschwestern
nur zu gut. Auch diese Seite der
Medaille haben die Schüler in ihren Projektarbeiten dargestellt.
Es entstanden Bilder, Skulpturen,
Kompositionen und Gedichte.
46 CellitinnenForum 3/2012
v.li. Die beiden betreuenden Lehrer Michael Bold und Martina Loitsch,
Sarah Heilemann, Dr. Martin Grunewald, Geschäftsführer
St. Anna-Klinik, und Schulleiter Dr. Rudolf Hösen
Eine besonders gelungene Arbeit hat Sarah Heilemann erstellt.
Sie malte drei sehr verschiedene
Bilder, eines zu jedem Unterthema. Umrahmt werden die Werke
von einem alten, dreigeteilten
Fenster, so dass die Eigenständigkeit der Themen, aber auch
ihre Zusammengehörigkeit ausgedrückt wird. Das Leben hat
sie durch einen großen, grünen
Baum symbolisiert. „Der Baum
lebt und wächst; er ist im Frühling frisch ausgeschlagen und
stellt so das neue Leben im Jahreszeitenzyklus dar. Die Äste des
Baumes reichen bis auf die zwei
anderen Bilder, denn sowohl das
Leid als auch die Liebe sind Teile
unseres Lebens“, sagt die Schülerin.
Vor Erstellung ihrer Arbeiten hatten die Schüler und Schülerinnen
der Differenzierungskurse Musik/
Literatur der Jahrgangstufe neun
die Möglichkeit, mit den Mitarbeitern der St. Anna-Klinik ins
Gespräch zu kommen und einen
Blick in den Kreißsaal und die
Kinder-Intensivstation zu werfen.
Für viele war der Besuch sehr
beeindruckend und sie nahmen
einige Empfindungen mit, die
sich in ihren Bildern widerspiegeln.
Idee
Einsatz
St. Anna für Anori
Eisbärbaby im Wuppertaler Zoo lässt die Herzen schmelzen
Seit Monaten begeistert das Eisbärenjungtier Anori kleine und
große Besucher des Wuppertaler
Zoos. Nun haben sich drei Paten
gefunden, die Anori im ersten Lebensjahr unterstützen möchten.
Ein Pate ist die St. Anna-Klinik in
Elberfeld, die vielen Wuppertalern
noch als Landesfrauenklinik oder
Klinik Vogelsangstraße bekannt
ist. Als größte Geburtsklinik im
Bergischen Land ist sie somit prädestiniert für die Übernahme der
Patenschaft des Eisbärbabys.
Die Patenschaft für das Eisbärmädchen Anori zu übernehmen,
ist für die St. Anna-Klinik eine
Selbstverständlichkeit. Schließlich hat das Krankenhaus auch
drei Paten, die ihm in der Umbenennungsphase zur Seite stehen.
„Anori und Anna passen einfach
gut zusammen: beides sind Mädchen und ihre Vornamen haben
auch noch den gleichen Anfangsbuchstaben. Wir freuen uns auf
gemeinsame Aktionen mit dem
Zoo und den weiteren Paten“,
sagt Dr. Martin Grunewald, Geschäftsführer der St. Anna-Klinik.
Die weiteren Paten sind die Stadtsparkasse Wuppertal, die für diesen Anlass ein Anori-Sparen aufgelegt hat und die Bandweberei
Bleckmann GmbH, ein traditionsreiches Wuppertaler Unternehmen. Die Bandweberei
Bleckmann hat spezielle
Anori-Koffergurte und
Umhängebänder
hergestellt.
v.li. Dr. Ulrich Schürer (Zoodirektor), Uwe Bleckmann (Geschäftsführer
Bandweberei), Dr. Martin Grunewald (Geschäftsführer St. AnnaKlinik), Jürgen Harmke (Pressesprecher der Sparkasse)
CellitinnenForum 3/2012 47
Idee
Einsatz
So schmeckt der Sommer
Regen und kühle Temperaturen können die Freude nicht verderben
48 CellitinnenForum 3/2012
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CellitinnenForum 3/2012 49
Idee
Einsatz
Vom Rand des Kneippbeckens
zu den Küsten Amerikas
Ein Feriencamp für den Mitarbeiternachwuchs in Wuppertal
Man darf von einer Erfolgsgeschichte sprechen: Zum dritten
Mal bietet der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef in den Sommerferien eine Betreuung für Mitarbeiterkinder an. Dabei steht nicht
allein die Tatsache, dass sich das
Angebot mittlerweile etabliert hat,
für den Erfolg: Während im ersten Jahr, 2010, gut die Hälfte der
Sommerferien abgedeckt werden
konnte, erstreckt sich nun das Angebot wie im Vorjahr über die vollen sechs Wochen. Maike Pallme
König, für das Projekt ‚Beruf und
Familie’ beim Klinikverbund verantwortlich: „Ich bin sehr froh, dass wir
diese komplette Abdeckung hinbekommen haben. Schließlich sind
in unserer Branche ‚Werksferien‘
per se unmöglich. Umso wichtiger
ist es, dass wir über die gesamte
Ferienzeit dieses Angebot leisten
können.“
Dabei haben sich die Macher der
‚do it’-Projektmanagement GmbH
auch beim Programm auf die vollen
sechs Wochen eingestellt. So gibt
jeder der fünf Kontinente jeweils
ein Wochenthema ab. Auf diesem
Wege legen die jungen Gäste, die
dieses Jahr auf dem Gelände des
Krankenhauses St. Josef in Wuppertal-Elberfeld betreut werden,
vom dort befindlichen Kneippbecken auf dem Außengelände des
Hauses mal an die Küsten Amerikas, mal in die Weiten Asiens oder
auch in die Wüsten Australiens
ab. Maike Pallme König: „Es gibt
50 CellitinnenForum 3/2012
Sie erobern Kontinente!
Kinder, die während der Sommerferien zwei Mal für eine Woche zu
uns kommen oder zwei Wochen
bleiben – damit sie neue Impulse
und Eindrücke bekommen, gibt es
wechselnde Themenwochen.“ In
der ersten Woche waren die eigenen Wurzeln das Thema: Es ging
um Europa. Und während die Eltern mit dem Thema womöglich
ein nicht ganz so erfolgreiches Fußballturnier oder die Debatte um die
gemeinsame Währung verknüpfen,
ging es beim Nachwuchs ganz elementar zu: Da wurde festgestellt,
wie klein unser gemeinsamer Kontinent doch auf dem Globus ist, wie
ähnlich sich die deutsche und die
belgische Flagge sind und dass
eine Rasenfläche neben dem Ver-
waltungsgebäude in den kommenden Tagen Skandinavien zu sein
habe. Wohltuend zu sehen, wie
einfach und klar doch Einsichten
und Beschlüsse zu Europa ausfallen können, wenn Kinder auf unseren Kontinent schauen …
Das do it-Projektmanagement
mit Sitz in Castrop-Rauxel ist seit
Januar 2010 Partner des Klinikverbundes St. Antonius und St.
Josef. Es begleitet das Haus bei
seinem unternehmensinternen
Projekt ‚Beruf und Familie’, ist
dabei für die Konzeptentwicklung verantwortlich und unterstützt die Umsetzung des Projekts. Weiteres unter
www.famberu.de.
Kultur
Freizeit
Rund um Rhein und Mosel
Nass, aber glücklich: Die Jubiläums-Motorradtour 2012
Am dritten Juni-Wochenende trafen sich 17 wetterunerschrockene
Motorradfahrer aus dem Cellitinnenverbund sowie einige niedergelassene Ärzte und Freunde, um
zum nunmehr zehnten Mal gemeinsam mit dem Motorrad auszufahren. Treffpunkt, verbunden
mit einem wunderbaren Frühstück,
das das Team um Küchenchef
Achim Becker vorbereitet hatte,
war in diesem Jahr das St. MarienHospital in Köln.
Nach dem obligatorischen Briefing
ging es bei (zunächst) nur leichtem Nieselregen los – über Bonn,
Sinzig, Königsfeld und Ramersbach nach Schuld, wo sich beide
Gruppen, ‚Ambitionierte Fahrer’
und ‚Gemütliche Truppe’, zum gemeinsamen Mittagessen trafen.
Auf dem Weg hatten wir gehofft,
wenigstens zehn bis zwölf Minuten
regenfrei fahren zu können, doch
die Wetterfrösche sollten recht behalten: Der deutsche Sommer versteckte sich hinter dicken Regenwolken. Nach der Pause ging es
weiter Richtung Mosel, wo wir am
frühen Abend in unserem Hotel in
dem beschaulichen Örtchen Brodenbach einkehrten.
Am Sonntag – endlich – bewies
Petrus, dass er ein Herz für Motorradfahrer hat. Bei perfektem
‚Moped-Wetter’ ging es nach einem ausgiebigen Frühstück durch
wunderschöne Moseldörfer auf die
Loreley. Kultur gehört schließlich
dazu. Von dort aus fuhren wir weiter – fernab von Bundesstraßen –
langsam in Richtung Heimat. Dabei
passierten wir weitere schöne Orte,
die auf der Landkarte nicht mehr
als ein kleiner Fleck sind.
Trocken und wohlbehalten sind
alle am frühen Sonntagabend –
rechtzeitig vor dem letzten EMVorrundenspiel der deutschen
Nationalmannschaft – zu Hause
angekommen.
Und – nach der Tour ist vor der
Tour. Die nächste Cellitinnen-Motorradtour findet vom 15. bis 16.
Juni 2013 statt. Tourroute und Ziel
werden rechtzeitig bekannt gegeben. Wir freuen uns auch über
neue Gesichter in unserer Runde
… und hoffentlich schönes Wetter!
Nadja Hohn, Chefarztsekretärin
und Dr. Christoph Möckel,
Chefarzt HNO-Klinik,
St. Franziskus-Hospital
CellitinnenForum 3/2012 51
Kultur
Freizeit
Unsere Mitarbeiter – ihre Hobbys
Barbara Rader: (Be-)Reiterin aus Leidenschaft
„Pferde gehören einfach zu mir.
Ein Leben ohne sie kann ich mir
nicht vorstellen“, sagt Barbara Rader. Das wundert nicht, wurde ihr
die Liebe zu diesen Tieren doch
buchstäblich in die Wiege gelegt.
Denn sie lebte in einer Familie, in
der sich – fast – alles um Pferde drehte. Ihre Eltern züchteten
Pferde der Rasse Westfalen - so
wuchs sie von Kindesbeinen an in
engem Kontakt zu den Tieren auf.
„Zum Glück musste ich nicht –
wie vielleicht viele andere – ständig meine Eltern nerven, dass ich
gerne reiten möchte“, erinnert
sich die Qualitätsmanagerin, die
am Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung (CIS) beschäftigt ist. „Das lag
ja quasi auf der Hand.“ So machte
Barbara Rader ihre ersten Reiter-
fahrungen bereits im Grundschulalter – zunächst auf einem Pony.
Schnell stellte sich heraus: Sie will
diesen Sport ernsthaft betreiben.
verkauft, aber eine Stute durfte ich
behalten“, erzählt Barbara Rader.
Pony-Jahre
Mit ihrem Pferd Ultra ritt sie viele
Turniere – hauptsächlich Dressur
bis zur Klasse M – und konnte
auch den einen oder anderen Sieg
feiern. „Ich bin damals sehr viel
in der Region herumgekommen,
habe viele Reitställe und Menschen kennengelernt – das hat mit
sehr gut gefallen“, so die gebürtige Ruhrgebietlerin. Eine Zeit lang
überlegte sie sogar, sich beruflich
mit dem Reiten zu befassen. Doch
nach einem Praktikum in einem
Gestüt stand schnell fest: Das
wird nichts. Zu damaligen Zeiten,
ohne Selbsttränken und Boxen,
die per Trecker gemistet werden
können, war dies aufgrund der
körperlichen Anstrengung noch
eher ein Männerberuf.
Die ersten Turniererfahrungen in
der Dressur und im Springen sammelte Barbara Rader ebenfalls auf
einem Pony. „Eine schöne Zeit mit
vielen tollen Erinnerungen“, wie sie
heute feststellt. Irgendwann war
sie dann aus dem Pony ‚rausgewachsen‘, es kam das erste Großpferd. Das Turnierreiten aber blieb.
Hinzu kam, dass die begeisterte
Reiterin bei der Ausbildung der
eigenen Jungpferde half und mit
ihnen auch an Material-, Springpferde- und Dressurpferdeprüfungen teilnahm. „Eigentlich wurden
unsere Pferde irgendwann immer
Barbara Rader in ihrer aktiven Zeit
52 CellitinnenForum 3/2012
Turnierzeiten
Doch sie blieb dem Reitsport treu,
bis berufliche und familiäre Verpflichtungen sie zwangen, kürzerzutreten. Den Turniersport hat die
Cellitinnen-Qualitätsmanagerin
deshalb an den Nagel gehängt,
Pferde gehören aber immer noch
zu ihrem Leben. Sie sind ihre
liebste Freizeitbeschäftigung. „Ich
reite so zwei- bis dreimal die Woche, entweder in der Halle oder im
Gelände“, sagt die Pferdeliebhaberin. „Früher waren es zwei bis
drei Stunden am Tag.“ Ein eigenes
Pferd besitzt Barbara Rader zwar
Kultur
Freizeit
Dem Turniersport gehörte ihre ganze Leidenschaft
nicht mehr, dafür unterstützt sie
andere Besitzer mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten bei der
Ausbildung von Jungtieren.
Kraft schöpfen
Beim Reiten kann die 44-jährige
nach eigener Aussage besonders
gut vom Alltag abschalten und
entspannen. „Wenn ich auf dem
Rücken eines Pferdes sitze, kann
ich mich nur darauf konzentrieren
und an nichts anderes denken“,
sagt sie. Dabei lässt sie den Alltagsstress im wahrsten Sinne des
Wortes hinter sich. Besonders
gefällt es Barbara Rader, durch
die Natur zu reiten, gerne würde
sie auch einmal an dem gemeinsamen Ritt der Cellitinnen-Mitarbeiter teilnehmen. „Ich hoffe, im
nächsten Jahr bin ich dabei“, so
die CIS-Mitarbeiterin.
Cellitinnen-Mitarbeiter hoch
zu Ross
Einmal jährlich veranstalten
pferdebegeisterte CellitinnenMitarbeiter – von denen es
etliche gibt – einen gemeinsamen Ritt zu einem Seniorenhaus der Stiftung. Neben dem
gemeinsamen Spaß hat das
Ganze auch bewusst einen
geistlichen Hintergrund, denn
am Ende des Ritts steht jeweils eine gemeinsame heilige
Messe, die Reiter, Pferde, Seniorenhausbewohner und Mitarbeiter unter freiem Himmel
vereint.
In diesem Jahr ging es nach
Meckenheim. Insgesamt zehn
Reiter legten die Strecke von
Fritzdorf nach Meckenheim
zurück, darunter auch der Vorsitzende des Vorstandes der
Stiftung der Cellitinnen zur hl.
Maria, Hans Mauel mit seiner
Frau Therese. „Das ist für uns
so etwas, wie der ‚Gymnicher
Ritt‘, nur in klein und etwas
weniger feierlich“, erklärt Seniorenhausleiterin Ingrid Gierich.
„Auch beten wir unterwegs
nicht gemeinsam, wie es bei
einer ‚richtigen‘ Prozession
eigentlich sein müsste.“ „Obwohl“, so ergänzt sie „der
eine oder andere sicherlich
ein Stoßgebet zum Himmel
schickt, um unversehrt am Ziel
anzukommen.“
Im Seniorenhaus St. Josef – Hl. Messe unter freiem Himmel
CellitinnenForum 3/2012 53
Kultur
Freizeit
GHANA SE’W AKWAABA Willkommen in Ghana
Zwischen Savanne, Regenwald und weißen Stränden
Im CellitinnenForum 2/12 berichteten wir von den Erfahrungen
einer jungen Hebammenschülerin in Ghana. In dieser und in der
folgenden Ausgabe entführen wir
Sie erneut in die Welt Afrikas. Lesen Sie hier den ersten Teil des
Reiseberichts von Doris Strehlow:
Je älter ich werde, desto größer
wird meine Sehnsucht nach neuen Erlebnissen und meine Neugier
auf fremde Kulturen steigt. Dabei
hat mich Afrika mit seinen Menschen, großartigen Landschaften
und seiner fantastischen Tierwelt
in den Bann gezogen. Dieses Mal
führte mich mein Weg nach Ghana.
Die Fakten
Der Staat Ghana gehört zu den
westafrikanischen Küstenländern.
Er ist etwas kleiner als die alte
Bundesrepublik. Im Westen wird
er begrenzt durch die Elfenbeinküste, im Osten von Togo und im
Norden von Burkina Faso. Seine
flache Küste am Golf von Guinea
ist 536 km lang und durch zahlreiche Lagunen und die starke Brandung des Atlantiks nur schwer zugängig. Das Land steigt nach dem
etwa 60 km breiten Küstenstreifen
hügelig an und geht über in eine
regengrüne Feuchtwaldzone, die
im Südwesten in ein Regenwaldgebiet mündet. Durch Holzwirtschaft, Kakaoanbau, tropische
Landwirtschaft und den damit
54 CellitinnenForum 3/2012
Dorfkinder
verbundenen Rodungen sind die
Holzvorkommen der Waldgebiete
leider bald erschöpft. Im Norden
wird das Land im Volta-Bereich
wieder flacher. Hier entstand der
Volta-Staudamm, der einst den
größten Stausee der Welt bildete. Die nördlichen Gebiete sind
ausschließlich Savannen, die zum
Getreideanbau und zur Viehwirtschaft genutzt werden.
1471 landete eine portugiesische
Expedition an der ghanaischen
Küste in der Nähe des heutigen
Cape Coast. Dort fand sie riesige Mengen Gold und Elfenbein,
weshalb diese Gegend den Namen „El Mina del Ouora“ (Goldmine) erhielt. Bald entstand hier
ein Ort namens Elmina, der rasch
zum Zentrum des Gold-, Pfeffer,
Elfenbein- und auch des Sklavenhandels wurde. Kurze Zeit später tauchten Briten, Niederländer
und Dänen an dieser Küste auf,
die alle am schier unermesslichen
Goldreichtum interessiert waren.
Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen mit dem mächtigen
Ashanti-Königreich.1874 wurde
das Gebiet britische Kronkolonie und nannte sich ‚Goldküste’.
1957 erhielt Ghana als erstes
schwarzafrikanisches Land die
Unabhängigkeit.
Seit 1992 ist Ghana eine präsidiale Republik mit einem Mehrparteiensystem. Das Land gehört noch
heute zum britischen Common-
wealth, seine Hauptstadt ist Accra. Die offizielle Landessprache
ist Englisch, gleichzeitig werden
aber etwa 70 verschiedene afrikanische Sprachen und Dialekte
gesprochen.
Ghana ist ein tropisches Land,
kennt also keine Jahreszeiten,
sondern nur einen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit.
Es ist ein Agrarstaat, reich an Bodenschätzen; ausgeführt werden
Rohstoffe wie Gold und Mangan.
Es besteht eine allgemeine Schulpflicht. Alle Schulen sind jedoch
kostenpflichtig, so dass viele Familien Entbehrungen auf sich nehmen, um ihren Kindern eine gute
Schulbildung zu ermöglichen.
Häufig müssen die Kinder auch
weite Schulwege zurücklegen, da
nicht jedes kleine Dorf über eine
eigene Schule verfügt.
Gottesdienst auf ghanaisch
Anfang Februar ging es bei minus elf Grad zum Flughafen nach
Küste am Golf von Guinea, nahe Cape Coast
Frankfurt. Nach sechseinhalb
Stunden Flugzeit landete unsere
Reisegruppe, insgesamt sechs
Personen, in Accra. Hier herrschte noch um 19:30 Uhr eine Temperatur von plus 28 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80
Prozent. Da war es gut, dass vor
unserer Rundreise zunächst ein
Tag zur Akklimatisierung in der
Ferienanlage im Fischerörtchen
Nyanyano, rund 35 km von Accra
entfernt, vorgesehen war.
Den Tag nutzte ich, um in Begleitung eines Ghanaers an einem
Sonntagsgottesdienst teilzuneh-
Band in der Kirche
men. In Ghana gehören 69 Prozent der Bevölkerung verschiedenen christlichen Kirchen an. Im
Verlauf der Reise sollte ich noch
feststellen, dass die Ghanaer sehr
religiös sind. Begriffe wie ‚God
is great’ oder ‚Lord be with you’
sind im täglichen Leben überall
gegenwärtig, ob auf Autos, Plakaten oder auch an Hauswänden.
Bei Kirchengebäuden darf man
sich nicht an unseren orientieren.
Oft sind die dörflichen Kirchen
nur kleine Unterstellmöglichkeiten, bestehend aus vier Pfeilern,
die ein Wellblechdach tragen, und
die zum Sichtschutz eine niedrige Steinmauer haben. Auch Stille
und Besinnung wie wir es kennen,
gibt es nicht. In dem von mir besuchten Gottesdienst spielte eine
Band laute, rhythmische Gospelund Trommelmusik, die Stimmen
von Sängerinnen wurden durch
Mikrofone verstärkt, auf einem
Podest stand der Prediger, las mit
lauter Stimme viele einzelne Verse aus der Bibel vor und erklärte
diese der festlich gekleideten Gemeinde mit dröhnender Stimme.
Zwischendurch kamen die Ge-
CellitinnenForum 3/2012 55
Kultur
Freizeit
meindemitglieder fröhlich tanzend
nach vorn, um ihre Geldspende
in einen großen Topf zu stecken.
Anschließend nahmen sie wieder
Platz und lauschten weiter der
Predigt. Unterbrochen wurden die
Ansprachen immer wieder durch
laute ‚Amen’-Rufe der Gemeinde.
Insgesamt dauerte der Gottesdienst mehr als drei Stunden. Ich
würde mir wünschen, unsere Gottesdienste hätten etwas von der
Fröhlichkeit und Lebendigkeit bei
der Vermittlung der ‚Frohen Botschaft’.
Den Nachmittag verbrachte ich an
einem weißen Sandstrand unter
Boot an Boot: Der Hafen von Elmina
Palmen und genoss ein kühlendes Bad im Atlantik. Vor der Küste Ghanas finden sich einige der
fischreichsten Gebiete. Hier gibt
es Barrakudas, Heringe, Makrelen, Haie, Thun- und Tintenfische,
Barsche, aber auch Hummer,
Langusten, Krabben, Muscheln
und Schnecken.
Am nächsten Morgen wurde ein
VW-Bus mit unserem Gepäck bepackt. Sämtliches Personal der
Ferienanlage bildete mit uns einen
Kreis, wir nahmen uns an die Hände, eine der Köchinnen sprach
ein Gebet mit der Bitte um Gottes Segen und um eine glückliche
‚Heimkehr’ in die Ferienanlage.
Danach ging es los.
Elmina
Direkt am Atlantik gelegen – St. George Castle
56 CellitinnenForum 3/2012
Unser erstes Ziel war Elmina, ein
ca. 120 km westlich gelegenes
Fischerstädtchen in der malerischen Edina-Bucht. Der kleine Fischerhafen liegt an der Mündung
des Benya-Flusses. Elmina war
1471 der erste von den Portugiesen erbaute Handelsstützpunkt
an der schwarzafrikanischen
Küste, 1637 ging er nach langen
Kämpfen in den Besitz der holländischen Westindienkompanie
über, 1872 kauften ihn die Engländer. Überragt wird der Hafen vom
mächtigen St. George Castle, wo
in Kerkern und Verliesen Sklaven
dicht gedrängt und angekettet
‚aufbewahrt’ wurden bis zu ihrem
Abtransport und der Verschiffung
in die Südstaaten der USA und in
die Karibik. Die Besichtigung der
Kerker hinterließ ein bedrückendes Gefühl, ebenso das ‚Tor ohne
Wiederkehr’, eine quadratische
Öffnung im Kellergewölbe, das
den Kerker direkt mit der Rampe für die Ankerplätze verband.
Zehntausende wurden hier durchgestoßen und sollten ihre Heimat
nie wiedersehen.
Schräg gegenüber der Festung
befindet sich das Fort St. Jago,
das zu Verteidigungszwecken errichtet wurde. Von hier aus hatten
wir einen wunderschönen Blick
über die gesamte Bucht. Danach
genossen wir das Eintauchen
in das geschäftige Treiben des
Städtchens. Überall wurden Wa-
Straßenhandel fest in Frauenhand
Booten. Uns bot sich ein buntes
Bild, vor allem wegen der Frauen, die meist kunstvoll gewickelte
Kopfbedeckungen und Kleider in
leuchtenden Farben trugen.
Cape Coast und
Kakum-Nationalpark
Den Abend und die Nacht verbrachten wir in einem Beach-Re-
Red Snapper
ren an kleinen Ständen oder Buden, in Bauchläden oder auf dem
Kopf angeboten. Wir sahen Frauen beim Steineklopfen und Stampfen eines Breis aus Kochbananen
und Maniok, Fischer beim Flicken
ihrer Netze und Handwerker beim
Bearbeiten von Holzstämmen zu
sort in der Nähe von Cape Coast,
das wir am nächsten Tag besichtigten. Auch hier gibt es Zeugen
der Kolonialzeit, eine mächtige
Burg und zwei Forts. Die Portugiesen haben die Burg im 15. Jahrhundert erbaut. Sie kamen wegen
des sagenhaften Goldreichtums
in den Golf von Guinea. Für die
Briten, die um 1700 nach Cape
Coast kamen, war das ‚schwarze
Gold’, die Sklaven, die Haupteinnahmequelle. Noch heute sind
die Kanonen der Festung auf das
Meer gerichtet. Nach einer Mittagspause brachte uns der Bus
zum ca. 30 km nordwärts gelegenen Urwald-Reservat des 350 km2
großen Kakum-Nationalparks.
Dieses Regenwald-Schutzgebiet
beherbergt viele verschiedene Vogel-, Affen-, Reptilien- und Amphibienarten, die man allerdings nur
sehr selten zu Gesicht bekommt,
die wir aber hören sollten. Hier
im Nationalpark wurden für uns
auf überdachten Holzplattformen
Moskitozelte aufgeschlagen, in
denen wir nächtigten. Uns umschloss ein stockfinsterer Urwald,
nur hier und da lugten durch die
Baumwipfel einzelne strahlende
Sterne. Um uns herum jedoch
raschelte, knisterte und knackte
es und die Waldbewohner veranstalteten ein Konzert mit Piepsen,
Fiepen, Grunzen, Klopfen und
Trommeln. An Schlaf war kaum zu
denken bei all den fremden, geheimnisvollen Geräuschen.
Gegen 6:00 Uhr war die Nacht
dann vorbei. Anders als in unseren
CellitinnenForum 3/2012 57
Kultur
Freizeit
Breitengraden gibt es weder eine
morgendliche noch eine abendliche Dämmerungsphase. Innerhalb einer Minute ist es Tag oder
Nacht. Ein Ranger des Nationalparks machte sich mit uns auf den
Weg durch den Park, erklärte uns
die verschiedensten Baum- und
Pflanzenarten, um uns schließlich
bei einem Rundgang über Hängebrücken, die in ca. 40 Meter
Höhe zwischen den Kronen riesiger Bäume gespannt sind, den
Regenwald von oben zu zeigen.
Die hin und her schwankenden
Brücken brachten uns den Baumgipfeln näher und ermöglichten
uns einen weiten Blick über den
sattgrünen Regenwald. Tiere haben wir leider nicht gesehen, aber
es war trotzdem ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Unser Bus brachte uns danach
wieder Richtung Küste, und
Webervögel
zwar ging es westwärts bis zum
180 km entfernten Axim, wo wir
in einem wunderschönen Resort
oberhalb einer Steilküste übernachteten. Vorbei kamen wir an
ausgedehnten Ananas-, Kautschuk- und Ölpalmplantagen. Wir
lernten, dass von den Ölpalmen
fast alle Teile benutzt werden.
Aus den großen Palmwedeln werden Besen und Dachabdeckungen gemacht, aus den rötlichen
Frauen beim Sortieren der Palmnüsse
58 CellitinnenForum 3/2012
Früchten, deren äußere Schicht
stark ölhaltig ist, wird Öl gewonnen und aus dem harten Steinkern, der einen haselnussgroßen
fettreichen Samen enthält, wird
das Palmkernöl herausgefiltert.
Letztendlich wird aus den zuckerhaltigen abgeschnittenen Blütenständen auch noch Palmwein
vergoren. Und das alles in wahrer
Handarbeit, häufig direkt neben
der Straße und in unzähligen kleinen, aufs ganze Land verteilten
Dörfern. Schließlich ist es eine
sehr willkommene Einkommensquelle. Palmöl hat für die Ghanaer einen hohen Stellenwert in der
landestypischen Küche.
Nach der längeren Autofahrt
konnten wir uns am breiten, weißen Sandstrand entweder ausruhen oder kilometerweit wandern,
die Füße von den Wellen des Atlantiks umspült und dabei Geier
beobachtend, die in einem Tümpel direkt am Strand badeten. Die
Pause tat gut, denn am nächsten
Tag sollte es wieder abenteuerlicher werden.
Doris Strehlow
Kurz
Kompakt
Ordensjubiläum
Den Jubilarinnen herzliche Glückwünsche und Gottes Segen!
Hausgemeinschaften St. Augustinus, Köln-Nippes
Am 21. Mai 1987 legte Schwester Jency (vorne 4.v.li.) im indischen Edappally ihre erste Profess ab. Nun kann sie
auf ihre 25-jährige Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft der Congregation of Teresian Carmelites CTC zurückblicken. Seit der Eröffnung der Hausgemeinschaften St. Augustinus im Jahr 2006 gehört Schwester Jency dem
dortigen Konvent an. In der Kapelle des St. Vinzenz-Hospitals fand die Hl. Messe mit zahlreichen Gästen statt.
Seniorenhaus Serafine, Würselen-Broichweiden
Gleich drei Schwestern feierten ihr goldenes Ordensjubiläum mit einem festlichen Gottesdienst in der Kapelle
des Broichweidener Seniorenhauses. Schwester Ancilla
Loew, Schwester Ludgera Brinckmann und Schwester
Martina Gottwald (v. li.) blicken auf die 50-jährige Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Schwestern der Liebe
vom kostbaren Blut zurück.
St. Franziskus-Hospital, Köln
In Anwesenheit von Generaloberin Schwester Katharina Maria erneuerte Schwester Gilberta Maria
nach 60-jähriger Ordenszugehörigkeit im Rahmen eines Dankgottesdienstes in der Kapelle des
St. Franziskus-Hospitals ihre Gelübde. Seit nunmehr 40 Jahren lebt und arbeitet die Ordensfrau
in Köln-Ehrenfeld.
CellitinnenForum 3/2012 59
Kurz
Kompakt
Qualität und christlicher Auftrag
QKK stellt einheitliche Richtlinien für christliche Krankenhäuser auf
Am 13. Juni fand in Berlin die
Gründungsversammlung des
Vereins ‚Qualitätsindikatoren für
Kirchliche Krankenhäuser – QKK’
statt. Das seit sieben Jahren bestehende erfolgreiche gleichnamige Projekt QKK tritt mit der Vereinsgründung in eine neue Phase
ein.
Behandlungsqualität und Patientensicherheit in christlichen Krankenhäusern sollen kontinuierlich
weiter verbessert werden. Seit
2005 werden deshalb regelmäßig
Qualitätsindikatoren ausgewertet,
also Kennzahlen, die Rückschlüsse auf die Qualität der Behandlung
ermöglichen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Bereichen,
die für christliche Krankenhäuser
aus ihrem Selbstverständnis und
ihrer Werteorientierung heraus
prägend sind und bisher nicht gemessen werden konnten. Dazu
Dr. Guido Lerzynski (hintere Reihe 1. v. li.), Geschäftsführer des
Heilig Geist-Krankenhauses, vertritt im Gremium die
Hospitalvereinigung St. Marien
wurden spezifische Qualitätsindikatoren für kirchliche Krankenhäuser entwickelt. Gründungsmitglieder des QKK e.V. sind neben
der Kölner Hospitalvereinigung St.
Marien zwei Verbände und neun
Krankenhausträger mit insgesamt
rund 13.000 Krankenhausbetten.
Die hohe Kunst des Älterwerdens
Ehrenamtliche Helfer werden zum Seniorencoach ausgebildet
Am 29. August startet ein Weiterbildungsangebot für ehrenamtliche Mitarbeiter der Cellitinnen-Seniorenhäuser - der
‚Qualifikationskurs zum Seniorencoach‘. Der Kurs soll dazu befähigen, alternde Menschen in den
individuellen Lebensthemen zu
begleiten. Die Fortbildung umfasst 88 Seminarstunden, verteilt
60 CellitinnenForum 3/2012
über ein Jahr. Die Finanzierung
des Kurses übernehmen die JCAStiftung aus Meckenheim, der
Kölner Diözesan-Caritasverband
sowie die Seniorenhaus GmbH
der Cellitinnen. Die Teilnahme ist
kostenfrei. Es sind noch wenige
Plätze frei. Interessenten können
sich an Thomas Nauroth, Tel 0228
91027-134, wenden.
Zwei Abschiede und
ein runder Geburtstag
Kurz
Kompakt
Langjährige Tätigkeit für den Klinikverbund endet
Im Sommer gab es im
Petrus-Krankenhaus
zwei besondere Feierlichkeiten: Anfang Juli
hatte die Geschäftsführung zur Verabschiedung von Schwester
Elisabeth (2.v.re.) und
Pfarrer Franz Ondraczek (1.v.re.) eingeladen. Lange Jahre gehörten die beiden zum
Klinikverbund St. Antonius und St. Josef. Sie
haben sich immer für
die Belange der Häuser
und für die Mitarbeiter eingesetzt
und waren eine sichere Anlaufstelle für die Sorgen und Nöte der Patienten und Angehörigen.
Leider führt sie ihr Lebensweg nun
an andere Orte. Pfarrer Ondraczek wird in den wohl verdienten
Ruhestand gehen und Schwester Elisabeth verlässt nach zehn
Jahren das Petrus-Krankenhaus,
um zukünftig im Krankenhaus in
Boppard einen neuen Wirkungskreis zu finden. Den beiden Seelsorgern wünschen wir alles Gute
und Gottes Segen.
Und dann gab es noch einen
runden Geburtstag zu feiern:
Schwester Orlanda (2.v.li.), Oberin
der Borromäerinnen in Wuppertal,
konnte ihr 80. Lebensjahr vollenden. Auch ihr wünschen wir von
ganzem Herzen alles Gute und
vor allem Gesundheit.
Kardinal François Xavier Nguyên
Van Thuân
Fortgang im Seligsprechungsprozess
Im Rahmen des im Oktober 2010 in Rom feierlich eröffneten Seligsprechungsprozesses wurden im Juni 2012
die sterblichen Überreste des vietnamesischen Kardinals Van Thuan in die Kirche Santa Maria della Scala in
Rom überführt. Hier findet Kardinal Thuan, der bis zu
seinem Tod engen Kontakt mit den Kölner Cellitinnen
zur hl. Maria pflegte, seine letzte Ruhestätte.
CellitinnenForum 3/2012 61
Kurz
Kompakt
Rheumawoche im Wuppertaler
Krankenhaus St. Josef
Modellhafte Lösungen bei Versorgungsengpässen
Rheumatische Erkrankungen
dürfen als versteckte Volkskrankheit gelten. Und das gleich in
mehrfacher Hinsicht: Viele Betroffene sind sich ihrer Erkrankung nicht bewusst, sie bleibt
lange unentdeckt. Und die diagnostizierten Rheumatiker sehen
sich manchem Missverständnis
ausgesetzt, da Bedeutung und
Auswirkung dieser chronischen
Erkrankung für Außenstehende
oftmals nur schwer nachvollziehbar sind. Beide Aspekte griff die
erstmals durchgeführte Rheumawoche auf. Während der zweiten
Juniwoche wurde eine Vielzahl
von Veranstaltungen geboten –
von der Podiumsdiskussion über
Die Besucher der Podiumsdiskussion suchten nach der
Gesprächsrunde den Austausch mit den Fachleuten
eine Telefon-Hotline bis hin zu
Fachvorträgen, die in den Tag der
offenen Tür des Krankenhaus St.
Josef eingebettet waren.
Chillen, Grillen und
das Tanzbein schwingen
Die Hospitalvereinigung begrüßt den Sommer
Es sollte einfach nur ein schönes Sommerfest werden: mit leckerem Grillgut, kühlen Getränken, entspannten
Gesprächen und guter Musik für alle Tanzlustigen. Die Hospitalvereinigung St. Marien hatte ihre Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter am 15. Juni in die Rheinterrassen eingeladen und die rund 750 Gäste aus Köln und Wuppertal
wurden nicht enttäuscht.
Stefan Dombert, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien, hieß
alle Anwesenden herzlich willkommen und lud noch einmal ausdrücklich
dazu ein, den Abend fröhlich zu genießen. Für gute Stimmung zum Auftakt
sorgte ‚Sounds from the Hospital’, die Ärzteband aus dem St. FranziskusHospital, mittlerweile eine feste Größe auf Veranstaltungen des Verbundes. Nach der frenetisch eingeforderten Zugabe wurde dann das Buffet
eröffnet. Und je nach Stimmung genossen die Gäste den weiteren Abend
auf der Terrasse mit dem wunderschönen Blick auf Dom und Rheinufer
oder tanzten mit viel Spaß im großen Saal zu den aktuellen Charthits.
62 CellitinnenForum 3/2012
Kurz
Kompakt
Herzlich willkommen!
Zu Gast im Kloster
Ein herzliches Willkommen den
neuen Mitarbeitern aus den Cellitinnen-Krankenhäusern. Sie hatten Gelegenheit, das Kloster der
Cellitinnen zur hl. Maria näher
kennenzulernen und Informationen rund um die gleichnamige
Stiftung zu erhalten.
Impressum
18. Jahrgang/Heft 3/2012
Auflage: 14.750 Stück / 4 x jährlich
Herausgeber:
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Vorsitzender des Vorstandes
der Stiftung: Hans Mauel
Anschrift der Redaktion:
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Graseggerstraße 105 · 50737 Köln
Telefon: 02 21 / 97 45 14-72
Mail: [email protected]
Redaktionsteam:
Stephanie Habeth-Allhorn (verantwortlich),
Wolfgang Allhorn, Susanne Bieber,
Ulrich Boll, Sylvia Illing, Stephanie Kirsch,
Helmut Klein, Dr. Petra Kombächer,
Christoph Leiden, Martin Mackenberg-
Hübner, Hans Mauel, Ann-Christin Müller,
Wolfgang Peetz , Nicola Scherzer, Kirsten
Schmidt, Katrin Schwirblat, Daniel Siepmann, Sabine Stier, Marc Stutenbäumer,
Dr. Thomas Wilhelm
Layout:
Claudia Niehrenheim, P&W Druck, Essen
Bildnachweis: fotolia, S. 4, 23; Klinikverbund
St. Antonius u. St. Josef, S. 7, 16, 17, 29,
33-35 o., 38, 46, 47 o., 50, 61 o., 62 o.;
SFH, S. 8, 19, 20, 28 u., 51, 59 u.re., 62 u.;
HGK, S. 14, 28 o.; SVH, S. 18, 21; Hospiz
S.45; Zoo Wuppertal S. 47 u.; Rader, S. 52,
53 o.; Strehlow, S. 54-58; SH Serafine,
59 u.li.; QKK, S. 60 o.; alle anderen Fotos
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria.
Satz und Druck:
P & W Druck und Verlag GmbH, Essen
Preis: Unentgeltlich an Bewohner, Patienten, Mitarbeiter, Freunde und Gönner der
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Köln.
Die Redaktion behält sich sinngemäße
Änderungen und Kürzungen der geschickten
Manuskripte vor. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung
des Herausgebers
Wegen der besseren Lesbarkeit, wird in den
meisten Fällen auf eine Unterscheidung der
weiblichen und männlichen Schreibweise
verzichtet.
Titelbild:
Geprüfte Qualität
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CellitinnenForum 3/2012 63
Unsere Behandlungsschwerpunkte
in Köln
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Allgemein-, Visceral- und Unfallchirurgie
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Innere Medizin / Gastroenterologie
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Unfallchirurgie
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Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie
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Gynäkologie und Geburtshilfe
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Unfallchirurgie
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64 CellitinnenForum 3/2012
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Unsere Behandlungsschwerpunkte
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CellitinnenForum 3/2012 65
Kontakte / Angebote
Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-0,
Fax 0221 974514-24, Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-51,
Fax 0221 974514-52, Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Unsere Seniorenhäuser
Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria
Graseggerstr. 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-35, Fax 0221 974514-985,
Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Region Köln
Seniorenhaus St. Maria
Schwalbengasse 3–5, 50667 Köln, Tel 0221 272517-0,
Mail [email protected], www.sh-st-maria.de l
Seniorenhaus St. Anna
Franzstraße 16, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-0,
Mail [email protected], www.sh-st-anna.de l l l
Hausgemeinschaften St. Augustinus
Kempener Straße 86a, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 297898-0,
Mail [email protected], www.sh-st-augustinus.de l l
Seniorenhaus Heilige Drei Könige
Schönsteinstraße 33, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 20650-0
Mail [email protected], www.cellitinnen.de l l l l
Region Bonn
Seniorenhaus Hermann-Josef-Lascheid-Haus
Asselbachstraße 14, 53842 Troisdorf-Spich, Tel 02241 9507-0,
Mail [email protected], www.sh-spich.de l
Region Düren/Kleve
Seniorenhaus Marienkloster
Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel 02421 5925-0,
Mail [email protected], www.sh-marienkloster.de l l
Seniorenhaus St. Ritastift
Rütger-von-Scheven-Straße 81, 52349 Düren, Tel 02421 555-0,
Mail [email protected], www.sh-st-ritastift.de l l l
Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud
Kölnstraße 62, 52351 Düren, Tel 02421 3064-0,
Mail [email protected], www.sh-st-gertrud.de l l
Seniorenhaus Christinenstift
Seniorenhaus Marienheim
Bahnhofstraße 24, 52385 Nideggen, Tel 02427 807-0,
Mail [email protected], www.sh-christinenstift.de l l
Langenhecke 24, 53902 Bad Münstereifel, Tel 02253 5426-0,
Mail [email protected], www.sh-marienheim.de l l
Seniorenhaus Serafine
Seniorenhaus St. Josef
Helleter Feldchen 51, 52146 Würselen-Broichweiden, Tel 02405 472-0,
Mail [email protected], www.sh-serafine.de l l l
Kirchfeldstraße 4, 53340 Meckenheim, Tel 02225 9913-0,
Mail [email protected], www.sh-st-josef.de l l l
Seniorenhaus Burg Ranzow
Seniorenhaus St. Angela
Bierbaumstraße 3, 53332 Bornheim-Hersel, Tel 02222 92725-0,
Mail [email protected], www.sh-st-angela.de l l l l
Seniorenhaus Maria Einsiedeln
Haager Weg 32, 53127 Bonn-Venusberg, Tel 0228 91027-0,
Mail [email protected], www.haus-maria-einsiedeln.de l l
Kirchweg 1, 47533 Kleve-Materborn, Tel 02821 898-0,
Mail [email protected], www.sh-burgranzow.de l l l
Weitere Einrichtungen
CIS Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung
in der Seniorenbetreuung, Köln
Seniorenhaus St. Adelheidis-Stift
c/o Marienkloster, Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau,
Tel und Fax 02421 5925-566, Mail [email protected], www.cellitinneninstitut.de
Adelheidisstraße 10, 53225 Bonn-Vilich, Tel 0228 4038-3,
Mail [email protected], www.sh-st-adelheidisstift.de l l l
Auxilia Ambulante Pflege GmbH
Herderstraße 32-50, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-940,
Mail [email protected], www.auxilia-pflege.de
Unsere Dienstleister im Gesundheitswesen
ProServ Management GmbH
ProPhysio GmbH
Sachsstraße 10-12, 50259 Pulheim-Brauweiler, Tel 02234 9675-0,
Mail [email protected], www.proserv.de
Graseggerstraße 105c, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-8237,
Mail [email protected], www.prophysio-koeln.de
l Vollzeitpflege l Kurzzeitpflege l Hausgemeinschaften l Senioren-Wohnen l Tagespflege
66 CellitinnenForum 3/2012
Unsere Krankenhäuser
Hospitalvereinigung St. Marien GmbH
Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-33, Fax 0221 974514-34, Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Region Köln
St. Franziskus-Hospital GmbH
Region Wuppertal
Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH ***
Schönsteinstraße 63, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 5591-0,
Mail [email protected], www.stfranziskus.de
Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-2901,
Mail [email protected], www.cellitinnen.de
Heilig Geist-Krankenhaus GmbH
Petrus-Krankenhaus
Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-0,
Mail [email protected], www.hgk-koeln.de
St. Marien-Hospital GmbH *
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0,
Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de
St. Vinzenz-Hospital GmbH
Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-0,
Mail [email protected], www.vinzenz-hospital.de
Kunibertsklinik
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-6500
Mail [email protected], www.kunibertsklinik.de
Carnaper Straße 48, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-0,
Mail [email protected], www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de
Krankenhaus St. Josef
Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0,
Mail [email protected], www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de
St. Anna-Klinik
Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-3810,
Mail [email protected], www.st-anna-klinik-wuppertal.de
St. Elisabeth-Krankenhaus
Tönisheider Straße 24, 42553 Velbert-Neviges, Tel 02053 494-0,
Mail [email protected], www.st-elisabeth-krankenhaus-velbert.de
Marienhospital Schwelm GmbH
Weitere Einrichtungen
August Bendler-Straße 10, 58332 Schwelm, Tel 02336 497-0,
Mail [email protected], www.marienhospital-schwelm.de
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0,
Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de
Weitere Einrichtungen
Neurologisches Therapiecentrum NTC GmbH
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-7000,
Mail [email protected], www.ntc-koeln.de
Louise von Marillac-Schule GmbH **
Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 02 21 7712-327,
Mail [email protected], www.krankenpflegeschule-koeln.de
Hospiz St. Vinzenz
Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-205,
Mail [email protected], www.st-vinzenz-hospiz.de
MVZ St. Marien GmbH
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-6000,
Mail [email protected], www.mvz-marien-koeln.de
Ambulantes OP-Zentrum am St. Marien-Hospital
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0,
Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de
ProKlin Service GmbH
Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 02159 679612,
Mail [email protected], www.proklin-koeln.de
Carnaper Straße 60, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-4666,
Mail [email protected], www.geriatrische-rehabilitationsklinik-wuppertal.de
Johanniter Tagesklinik gGmbH, Standort Barmen
Märkische Straße 8, 42281 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 25264-0,
Mail [email protected], www.johanniter-tageskliniken-wuppertal.de
Johanniter Tageskliniken gGmbH, Standort Elberfeld
Hofkamp 31-35, 42103 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 98069-0,
Mail [email protected], www.johanniter-tageskliniken-wuppertal.de
Regionales Therapie-Zentrum GmbH (RTZ)
Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-4930,
Mail [email protected], www.rtz-online.de
Akademie für Gesundheitsberufe GmbH (A.f.G.)**
Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal, Tel 0202 299-3701,
Mail [email protected], www.afg-nrw.de
Kurzzeitpflege am St. Josef
Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-2751,
Mail [email protected], www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de
* Trägerschaft zusammen mit der Stiftung St. Marien-Hospital zu Köln **Gesellschafter sind mehrere Träger *** Trägerschaft zusammen mit der Kirchengemeinde St. Antonius und Stiftung Krankenhaus St. Josef
CellitinnenForum 3/2012 67
Z
Zu Hause und in guten Händen
Zu Hause fühlt man sich doch am wohlsten. Das gilt vor allem,
wenn sich das gewohnte Leben durch gesundheitliche Einschränkungen verändert. Die Auxilia Ambulante Pflege GmbH
hilft Ihnen dabei, weiter in den eigenen vier Wänden leben zu
können.
Wir unterstützen Ihre Selbstständigkeit, helfen, pflegen und beraten. Dabei können Sie auf ein umfangreiches Netzwerk
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hl. Maria zurückgreifen. Eine starke Gemeinschaft, von der Sie
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Auxilia
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