Prüfungsvorbereitung Windenergie
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Prüfungsvorbereitung Windenergie
Prüfungsvorbereitung Windenergie Wind: Entstehung, Beschreibung, Messung Was ist Wind? Ausgleichsströmung der Luftmassen Durch Feuchte- und Temperaturänderungen verursacht Bekannte Windsysteme Global: Passat, Monsum Lokal: Berg-Tal-Winde (Föhn -> warmer Fallwind), Land-See-Winde, katabische Winde (kalte Fallwinde; z.B. Bora in Montenegro) Tatsächliche in Bodennähe „ankommender“ Wind wird vor allem durch Kleinstrukturen (Orographie) beeinflusst Windgeschwindigkeitsmessung Wind wird durch Richtung und Geschwindigkeit beschrieben Messung durch: Schalenkreuzanemometer Hitzdrahtanemometer Ultraschall-Anemometer Winddaten (zur Planung) Quellen können sein: deutscher Wetterdienst, Windatlas Europa, deutsches Windenergie Institut Windgeschwindigkeit in 10 und 25m Höhe gemessen und als 10 min. Mittelwert angegeben Ertragsprognosen durch Software (z.B. WASP -> WIND ATLAS ANALYSIS AND APPLICATION PROGRAMM) oder durch Windhistogramme (WEIBULLVerteilung) Physik der Windenergienutzung Annahmen nach Betz Verlustlose Leistungsentnahme durch Verzögerung der strömenden Luftmassen Die Energieumwandlung findet in einer ebenen Fläche statt Weit vor der Ebene herrscht Windgeschwindigkeit v1, dazwischen v2 und weit dahinter v3 Annahme einer Stromröhre, die sich aufgrund von Kontinuitätsgründen aufweiten muss Druckänderungen klein -> Dichte nahezu konstant Betrachtung der Geschwindigkeiten V1=v2 -> keine Abbremsung, keine Leistungsentnahme V3=0 -> vollständige Abbremsung, KEINE Leistungsentnahme (nach Kontinuitätsgleichung) Annahme: V2=(v1+v3)/2 Der maximale Leistungsbeiwert Wird erreicht bei v3/v1=1/3 Beträgt 16/27=0,59 Folgerungen aus Theorie von Betz Unklar auf welche Weise die Verzögerung erfolgt Auf auftriebsnutzende Windenergieanlagen und Widerstandsläufer anwendbar Windgeschwindigkeit (geht mit dritter Potenz ein) wichtiger als Fläche (geht linear ein) Technische Nutzung der Windenergie Gliederung der Windkraftanlagen (WKA) Nach Prinzip der Energieumwandlung: Widerstandsläufer Auftriebsläufer Nach Lage der Hauptelemente Luvläufer/Leeläufer Horizontalachsrotor/Vertikalachsrotor Nach technischen Auslegungsmerkmalen Langsamläufer/Schnellläufer Ein-, Zwei-, Drei- oder Vielblattrotor Widerstandsläufer Cp max = 0,16 für Wiederstandsläufer Bei 0,33 erreicht Vorteile: Einfache Bauweise Sturmsicher Muss nicht nachgeführt werden Geeignet für mechanische Arbeit und mit Getriebe auch für Stromerzeugung Schlechte Ausnutzung der Windenergie Höhe begrenzt Nachteile: Moderne Windkraftanlagen Windnachführung nötig, ideal wenn Rotorfläche senkrecht zum Wind steht (optimale Ausnutzung) Vermeidung von Strukturbelastungen durch Schräganströmen Leistungsbegrenzung notwendig um: o Strukturbelastungen im Starkwindbereich zu vermeiden o Maximaldrehzahl nicht zu überschreiten o Rotorschub nach Abschaltung zu vermindern Üblicher Arbeitsbereich heutiger WKA von 3 bis 25 m/s Leistungsbegrenzung Bei Kleinanlagen: Zweifahnenregelung (aus Wind drehen) Eklipsenregelung (Abklappen) Stall-Regelung (Blätter so geformt das bei Vmax Strömungsabriss auftritt) Pitch-Regelung (Blätter werden so eingestellt, das der axiale Schub auf nahezu null reduziert wird) Modern WKA: Netzparallelbetrieb vs. Inselbetrieb Netzparalletlbetrieb: Generator direkt oder über elektrische Zwischenkreise mit Netz verbunden Beziehen Hilfsenergie für Bremsen, Windnachführung, etc. aus dem Netz Müssen daher eigensicher sein, falls Netz ausfällt Inselbetrieb: Generator betreibt allein oder im Verbund mit Dieselgenerator/PVAnlage ein Verbrauchernetz (Für Eigenversorgung abgelegener Häuser, Betriebe, Inseln) Erreichen schnell Leistungsbegrenzung Müssen ebenfalls eigensicher sein bzw. verfügen über externe Energiequelle für Hilfsenergie Drehzahlstarrer Betrieb vs. Drehzahlvariabler Betrieb Im Netzparallelbetrieb Im Inselbetrieb WKA zur Erzeugung mechanischer Antriebsenergie Oft Windpumpensysteme, aber auch Antrieb für Sägewerke oder Mühlen Kennlinie der WKA und der Pumpe müssen aufeinander abgestimmt sein Emissionen Schallemissionen Aerodynamische Geräusche: o o Mit zunehmender Schnelllaufzahl Verminderung durch hohe Profilgüte, abgerundete Blattspitzen, abgewinkelte Blattenden (wing tips) Körperschall: o o o Lagergeräusche, Getriebegeräusche Sehr weit hörbar da niedrigfrequent Töne Verminderung/Vermeidung durch: Akustische Entkoppelung des Getriebes Getriebelose Bauweise Weitere Emissionen Schattenwurf „Zerstören“ Landschaftsbild Rechtliches Anlagenerrichtung an Land Regelung zu Windenergie in letzten 20 Jahren sehr umfangreich -> „eigenes Rechtsgebiet“ Anlagen über 50 m Höhe: o BImSchG o Regelungen des Bauplanungsrechts (BauGB) o Bauordnungsrecht des jeweiligen Bundeslandes o BNatSchG o Luftverkehrsrecht (LuftVG) o Straßenrecht (FStrG) Anlagen zwischen 10-50 m Höhe: o Baugenehmigungsverfahren/Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes Anlagen unter 10 m Höhe: o Gelten als verfahrensfreie Anlagen -> keine Genehmigung Allgemein Vorrang- und Eignungsgebiete durch die Flächennutzungspläne/Raumordnung ausgewiesen Ab 4 Anlagen und Repowering (Erstatz kleiner/alter Anlagen durch größere/neuere bei gleichem Standort) UVP nötig Allgemeine rechtliche Regelungen die zu berücksichtigen sind: o Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) o Energiewirtschaftsgesetz o Energieleitungsausbaugesetz Anlagenerrichtung auf See Innerhalb der 12 Meilen Zone Geltendes Recht des jeweiligen Landes In der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Seeanlagenverordnung (SeeAnlV) Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Anlagen werden regelmäßig geprüft ob: Luftverkehr beeinflusst wird Schiffverkehr beeinflusst wird Umweltverschmutzung stattfindet Der Vogelzug nicht gefährdet wird Windkraftanlagen heutzutage Andere Formen der Windnutzung