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......... Kunst & Ausstellung w w w. s u m m a c u l t u r a . d e »Ägyptens versunkene Schätze« 20. Woche | 2006 Titel, Ägyptens versunkene Schätze Kuratoren, Franck Goddio und die Hilti Foundation Läuft noch bis, 4. September 2006 Öffnungszeiten, So, Mo und Mi 10-20 Uhr, Do, Fr und Sa 10-21 Uhr, Di geschlossen Preise, 10 Euro / 6 Euro ermäÿigt Katalog, Katalog Ägyptens versunkene ......................... Die Funde des Meeresarchäologen Franck Goddio in Berlin Martin-Gropius-Bau Niederkirchnerstraÿe 7 10963 Berlin Info Schätze erscheint mit 464 Seiten und 500 farbige Abbildungen im Prestel Verlag. SUMMA-METER Preis Katalog, 29 Euro FFFFF MEDIEN-ECHO © F. Goddio (Foto: Chr. Gerigk) Inhalt Statuen und Taucher. Vor der Küste Alexandrias stieÿ Franck God- dio auf die versunkenen Städte Heraklion und Kanopus sowie den antiken Hafen von Alexandria. In seinen Unterwasserausgrabungen während der letzten zehn Jahre brachte er tausende von Fundstücken an die Oberfläche, von denen nun im MartinGropius Bau in Berlin über 500 zu sehen sind. Eine Spanne von 1500 Jahren - von 700 vor bis 800 nach Christus - decken diese Artefakte ab, unter Ihnen monumentale Statuen, Schmuck und Kultgeräte, die in dunkelgrüner Tiefseeatmosphäre präsentiert werden. Kritikenspiegel Spektakulär. Die archäologischen Funde aus alter Zeit sorgen in den Feuilletons einstimmig für Begeisterung. Über deren Inszenierung jedoch teilen sich die Meinungen. Barbara Kerneck (taz) lobt, was sie gesehen hat: Ägyptens versunkene Schätze wurde[n] im Voraus angekündigt wie die Riesendame auf dem Rummel: vor allem als faszinierend und kolossal Die Ausstellung ist aber besser als die Reklame. Diese Begeisterung teilt Berthold Seewald (Die Welt) mit ihr: Überwältigend ist die Wirkung der Funde Auf unzähligen Monitoren umschwärmen Taucher archäologische Kostbarkeiten, kolossale Statuen machen sprachlos. Die Schau zeigt alles was an der Archäologie fasziniert. Abenteuer, Schätze, spektakuläre Bilder. Ein einziges groÿes Staunen. Nicht ganz so überzeugt ist Andreas Schäfer (WamS): Die Ausstellung verhehlt den Stolz Goddios nicht und gibt auch dem komplizierten Prozess der Bergung seinen Platz. Das ist hilfreich, wo anhand von Schöpfkellen die verschiedenen Stufen der Restaurierung gezeigt werden. Das ist albern, wenn der Besucher in dunklen Räumen vom dramatischen Atemgeräusch eines Tauchers verfolgt wird. Und auch Sonja Zekri (SZ) hat eine spektakuläre Schau gesehen, die es aber nicht nötig gehabt hätte, jeden Saal von der Wand bis zu Decke mit Postern einer grün schillernden Unterwasserwelt zu tapezieren . Über Franck Goddio meint Carsten Probst (DLF): Die Ausstellungen und Publikationen Goddios bedienen eher die Kaffeekränzchen und die Popkultur eines sensationsgeilen Ausstellungsbetriebes, anstatt solide und dafür eher unauffällig Wissenschaft zu treiben Aber er weiÿ natürlich, dass die mystische und operettenhafte Unterwasser-Inszenierung des Ganzen die meisten Leute viel mehr interessiert als der historische Wert der Funde. Besonderheit Inszeniert. In dieser Ausstellung bekommt man nicht nur die Kunstwerke aus vergangenen Kulturen zu sehen, wie immer legt Franck Goddio besonderen Wert auf eine medienwirksame Inszenierung. So begleiten den Besucher Tauchgeräusche durch die Räume und verschiedene Filme dokumentieren die Unterwasserausgrabungen. Und anhand von einzelnen Beispielen werden die restauratorischen Prozesse der Unterwasserarchäologie anschaulich dargestellt. Vom alten Alexandria wurde zudem ein groÿes Modell nachgebaut, auf dem die einstigen Standorte der ausgestellten Objekte markiert sind. Biografisches Franck Goddio, *1947 in Casablanca, Marokko, ist ein herausragender Unterwasserarchäologe. Obwohl kein gelernter Archäologe, hat er in den vergangenen zwanzig Jahren verschiedene Expeditionen mit groÿem Erfolg durchgeführt. So barg er unter anderem Segelschiffe, darunter eine chinesische Dschunke mit Keramik der Ming-Dynastie, oder auch die verlorene Flotte Napoleons aus dem Jahre 1798. Goddio, eigentlich ein studierter und sehr erfolgreicher Finanzberater, gab mit Ende Dreiÿig seinen Job auf und machte sein Hobby zum Beruf. Um unabhängig zu sein, gründete er 1985 sein eigenes Forschungsinstitut. Mit neuestem und oft speziell für ihn entwickeltem Gerät geht er auf die Suche und wird meist fündig. In Forscherkreisen ist die Meinung über ihn geteilt: seine Funde sind zwar historisch wichtig, sein Erfolg, sein Werdegang und sein finanzieller Hintergrund sind jedoch Anlass zu Skepsis. Weitere Informationen Alexander der Groÿe gründete 331 v. Chr. an der schon besiedelten Küste Nordafrikas Alexandria. Die nach ihm benannte Stadt entwickelte sich zu einer der mächtigsten Metropolen des Mittelmeerraumes: zeitweise lebten etwa 600.000 Menschen dort. Nach dem Tod Alexanders übernahmen die Ptolemäer die Macht in Alexandria - Ptolemaios I. war General in Alexanders Armee. Unter die berühmtesten Hinterlassenschaften der Stadt fällt die Bibliothek, die in der Antike zu den wichtigsten Forschungsstätten überhaupt zählte, oder auch der Hafenleuchtturm, eines der sieben Weltwunder des Altertums. 31 v.Chr. wurde Alexandria von Oktavian dem römischen Reich einverleibt, 642 geriet die Stadt schlieÿlich unter arabischen Einfluss. cd