update konzepte - Hotel Lürzer Obertauern
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update konzepte - Hotel Lürzer Obertauern
UPDATE KONZEPTE 26 27 Die Gipfelstation der Wildspitzbahn im Pitztal beherbergt das „Café 3.440“ – das höchste Café Österreichs # 02 14 Gipfelstürmer Die Berggastronomie boomt. Wir sind auf den Gipfel gestiegen und präsentieren die besten Hüttenkonzepte mit Anspruch. Text: Nathalie Kopsa G PITZTALER GLETSCHERBAHN erhard Lürzer ist ein alter Hase im Berggastronomie-Geschäft. Seine legendäre „Lürzer Alm“ war es, die dem Wintersportort Obertauern im Salzburger Land den Siegel als Geburtsort des „Aprés-Ski“ aufgedrückt hat. Doch auch Hütten-Profis müssen manchmal die eingetretenen Pfade verlassen – und etwas Neues wagen. Das „Neue“ befindet sich nur wenige Laufmeter von seinem Büro in der „Lürzer Alm“ entfernt: Es heißt „Mundwerk“ und bildet das Kontrastprogramm zur Stadel-Romantik – die wie im Fall der „Lürzer Alm“ immer noch ein Selbstläufer ist. Architektonisch fügt sich das neue Objekt nahtlos in den modernen Neubau für das „Freudenhaus“ ein, das Sportartikel-Warenhaus der Lürzer-Familie im Zentrum Obertauerns. Ein Fresh-Quick-Konzept im modernen Look mit hellem Lärchenholz, Glas und Sichtbeton. Motive des Airbrush- und Graffiti-Künstlers Knud Tiroch zieren die Wände. Das Lokal würde so auch in jede Fußgängerzone einer Großstadt passen. Im Mittelpunkt des gastronomischen Angebots stehen die großen Mainstream-Küchen dieser Welt – Asien, USA, Italien. Es gibt Burger, Currys, Pizza, Kaffeespezialitäten und frische Limos. N # 02 14 ALEXANDER MARIA LOHMANN UPDATE KONZEPTE Panoramablick auf das „Mundwerk“, Skihütten-Konzept 2.0 von Gerhard Lürzer Genug mit Knödel Etwas riskiert haben auch die Betreiber der Bergbahnen Sölden mit der Fertigstellung des im Dezember eröffneten „Ice Q“ im Söldener Skigebiet. Die Familie Falkner, die im Tal u.a. das Fünf-Sterne-Hotel „Central“ besitzt und zugleich Miteigentümerin der Söldener Bergbahnen ist, wartet in dem neuen Hot Spot auf dem Skiberg Gaislachkogl mit gehobener Alpen-Kulinarik in einem spektakulären Bau-Ensemble direkt an der 2010 fertiggestellten Bergbahn auf, die von der Mittelstation auf den Gipfel und zu den Skipisten führt. Die Vier-MillionenEuro-Investition bietet einen 360-Grad-PanoramaAusblick auf die Ötztaler Bergwelt bis hin zu den Gipfeln der Zugspitze und der Dolomiten und steht beispielhaft für den GourmetTrend am Berg, kombiniert mit einer spektakulären Aussichtsarchitektur. Vom neuen Typ des „Genuss-Skifahrers“ spricht der Südtiroler Zwei-Sterne-Koch Norbert Niederkofler. Er ist Mit-Initiator der „Slope Food“-Ski-Safari in Alta Badia in den Dolomiten, die in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindet. In 14 Hütten des Skigebiets können sich Skifahrer von Dezember bis März das eigens für dieses Happening kreierte Fingerfood internationaler Sterneköche zusammen mit einem Glas Wein einverleiben – für 12 Euro pro Häppchen. Es gebe einen klaren Trend unter den Hütten, das gastronomische Niveau höher zu schrauben und sich vom Einerlei des Mainstreams abzusetzen, betont Niederkofler: „Speziell für Alta Badia stelle ich fest, dass immer öfter neue Gerichte auf die Karte gesetzt werden und der Gourmettourismus in unserer Region weiter zunimmt.“ Der Berg boomt Investitionen wie diese zeigen, dass das Berggastronomie-Geschäft boomt. Laut Medienberichten sollen die österreichischen Seilbah- ALEXANDER MARIA LOHMANN 28 29 „Der Bedarf an typischen BerggastronomieLocations mit offenem Kamin, Schweinebraten und Knödel ist weitgehend gedeckt. In jeder Skihütte gibt es im Prinzip doch das Gleiche, außerdem passt ein Après-SkiStadel nicht in diese Lage, wenn man Moncler- und Bogner-Klamotten shoppen geht“, bemerkt Gerhard Lürzer auf die Frage nach dem Kern des Konzepts. Das „Mundwerk“ rundet die Lürzer-Gastronomie nun um eine weitere Facette ab – und läuft laut Lürzer vom ersten Tag der Eröff nung wie geschnitten Brot. Dabei sei der Neuzugang durchaus mit einem unternehmerischen Risiko verbunden gewesen. „Ein Ski-Tag hat ja seine festen Abläufe, heißt, der Gast hat ganz bestimmte Rituale: Ankunft, Skifahren, einen Schnaps trinken, zu Abend essen. Und schwuppdiwupp ist die Woche vorbei. Für Neues bleibt da nicht mehr viel Zeit. Aber wenn man eine Nische erwischen will, dann muss man auch etwas riskieren.“ nen für den Winter 2012/13 rund 415 Mio. Euro in ihr Netz investiert haben, von denen 14,5 Mio. in den Gastronomiebereich geflossen sind, mit Blick auf qualitativ hochwertige Gastronomieangebote. Die Investoren und Betreiber haben damit längst nicht mehr nur den klassischen Wintersportler im Visier, bei dem das Ski-Fahren im Mittelpunkt des Interesses steht. Angesichts der abnehmenden Zahl bei den Wintersportlern nimmt die Gruppe der sportlich weniger aktiven Tagesgäste zu. Lifestyle- und Genuss-Themen gewinnen bei dieser Klientel an Bedeutung, und damit wächst auch der Diversifizierungsdruck unter den Hütten. Die Abkehr von der Masse der „Alpen-Ballermanns“ und dem Partybetrieb ist die Folge. Lürzer Alm in Obertauern: Aprés-Ski-Pionier Zielgruppe Genuss-Skifahrer Auch Stefan Eder, Betreiber der „Kristallhütte“ im Hochzillertal, bestätigt, dass heute immer mehr Hütten auf die Qualitätsschiene setzen: „Genuss-Skifahren ist ein Trend, das Qualitätsbewusstsein steigt, und das hat sich auch auf die Piste übertragen“, erklärt er. Die „Kristallhütte“, auf 2.147 Metern unterhalb des Öfelerjochs im Hochzillertal Kaltenbach gelegen, will sich mit Vernissagen und Events von der Masse absetzen. Eigentümerin ist die Tiroler Unternehmerfamilie Schultz, die größte private Skiliftgruppe Österreichs. Was genau mit „Lifestyle“ am Berg gemeint ist, wird deutlich, wenn man sich die Entwürfe für die gerade im Bau befi ndlichen „Alpine Lodge Suiten“ der „Kristallhütte“ ansieht – zweistöckige Panoramasuiten mit Feuerstelle, Badewanne, Infrarotsaunakabine, Erlebnisdusche, die den Begriff „Hüttenkomfort“ völlig neu defi nieren. Die Speisekarte wartet mit Gourmetmenüs, aber auch Traditionellem wie Spinatknödel oder dem hausgemachten Kaiserschmarrn auf, laut Eder immer noch der Top-Seller auf der Speisekarte. Auf dem Event-Kalender stehen regelmäßig Wein- und ChampagnerVerkostungen, Klassikkonzerte, Jazzbrunches und DJ-Acts. „Mountainwatching de Luxe“ sei das AprèsSki auf der Kristallhütte, auf dem DJs aus Ibiza oder Berlin die Gäste in den Sonnenuntergang begleiteten, schwärmt Eder. Getoppt wird das wohl nur noch von Specials wie dem „Full Moon Skiing“, bei dem eine kleine Gruppe von Ski-Gästen an Vollmondnächten nach einem fünfgängigen Menü mit Musikbegleitung auf die frisch präparierten Pisten losgelassen wird. Kostenpunkt: 125 Euro, Skiguides und Stirnlampen sind inklusive. W www.fizzz.de: >> Interview mit Gerhard Lürzer # 02 14 ALEXANDER MARIA LOHMANN „Lürzer Alm“ und „Mundwerk“: altes und neues Lürzer-Konzept vis à vis TOP-HÜTTEN IM PORTRÄT RUDI WYHLIDAL IceQ Im stylishen „IceQ“ auf dem Skiberg Gaislachkogl kann man Austern auf dem Sonnendeck schlürfen und hat gleich mehrere österreichische Dreitausender im Blick. Im Dezember haben die Bergbahnen Sölden das spektakuläre Bedienungsrestaurant eröffnet. Die Speisekarte wartet mit „Alpine Cuisine“, einer modernen Interpretation der Küchen aus dem Alpenraum auf, begleitet von Spitzenweinen österreichischer und internationaler Winzer. Ein Highlight ist der „Pino 3.000“ – eine Cuvée aus drei verschiedenen Rebsorten – der am Gipfel in Fässern reift. Der österreichische Gourmetkoch Harald Rindler steht am Herd und arbeitet bereits am ersten Stern. www.soelden.com # 02 14 Chedi Die nächste It-Destination der Reichen und Schönen ist das Schweizer Bergdorf Andermatt, ein Lifestyle-Resort mit sechs Vier- und Fünf-SterneHotels, Apartments und mehreren Luxusvillen, eigenem Golfplatz und Skiarena. Flaggschiff ist der Fünfsterne-Hotelkomplex The Chedi Andermatt, welcher im Dezember offiziell eröffnet wurde. Das Herzstück der Gastronomie ist das „The Restaurant“ mit vier offenen Atelier-Küchen mit Schwerpunkt auf westlicher und asiatischer Cuisine und einem fünf Meter hohen begehbaren Käse-Humidor. Im „The Bar and Living Room“ treffen sich die Gäste, Golden Moments Wer in den schicken Arlberger Skigebieten in Österreich First-Class-mäßig auf der Piste unterwegs sein will, für den gibt es seit neuestem einen Club: Unter dem Namen „Golden Moments“ haben Tagesgäste und Inhaber der gleichnamigen Clubcard Zugang zu den Liften ohne Ticketkauf. Einmal pro Monat wird ein Lunch für vier Personen in der „Golden-Moments“-Kugel verlost, einer überdimensionalen Christbaumkugel, die an den schönsten Aussichtspunkten mitten im Arlberger Skigebiet postiert wird. Ein Butler serviert dann ein mehrgängiges PR YVES GARNEAU angesagtesten Hotspots in den Schweizer Alpen. Lifestyle-orientiert gibt sich die Gastronomie unter der Leitung des spanischen Sternekochs Sergi Arola. Gerichte werden auf einer großen Platte angerichtet, so dass alle bei Tisch gemeinsam zugreifen können. „Eat-Hola“, das zweite Outlet, bietet eine täglich wechselnde Tapas-Karte und Cocktails an einer 25 Meter langen Bar mit Blick auf die marmorverkleidete Show-Küche. Eine Außenterrasse mit spektakulärer Aussicht vollendet den kulinarischen Höhenrausch. www.whotels.com/verbier umgeben von Fell, Leder, Holz und großen Holzkaminen zum gepflegten Après-Ski. www.thechedi-andermatt.com Menü von Bernhard Neuhold, einem der „höchsten Haubenköche Europas“. Der hat unter anderem schon den russischen Präsidenten Wladimir Putin bekocht. www.skiarlberg.com Iglu Lodge Das Wohnerlebnis bei Temperaturen um den Gefrierpunkt: Die Iglu Lodge befindet sich unterhalb des 2.224 Meter hohen Nebelhorngipfels und bietet Übernachtungsmöglichkeiten in zehn Schlafiglus. Im Restaurantiglu wird PR Hinteren Brunnenkogel, um Naturschneepisten oder einfach nur die Aussicht zu genießen. Die Gipfelstation beherbergt das „Café 3.440“ – das höchste Café Österreichs mit freischwebender Terrasse und Blick auf die vergletscherten Gipfel der Ostalpen. Serviert werden Kuchen, Kaffeespezialitäten und kleine Snacks, W-Lan ist gratis. Die neue Bahn und das Café stellen für die Pitztaler Gletscherbahn mit etwa 20 Millionen Euro die größte Investition der letzten Jahre dar. www.pitztaler-gletscher.at W Verbier Im Dezember wurde mit dem W Verbier das erste alpine Ski-Retreat der Marke W Hotel in der Schweiz eröffnet. Das Hotel ist Teil eines Luxus-Bauprojekts direkt an den Skipisten Verbiers, einem der weltweit PR PITZTALER GLETSCHERBAHN Café 3.440 Im Winter 2012 wurde im Pitztal die neue Wildspitzbahn und die dazugehörige Gipfelstation auf 3.440 Metern Höhe eröffnet. In knapp sechs Minuten kommen Wintersportler und Ausflugsgäste von 2.840 Meter auf den Käse-Fondue mit echtem Allgäuer Käse serviert, den Absacker gibt es anschließend an der Iglu-Bar, sogar ein beheizter Whirlpool gehört zur Anlage. Nachts sind die Gäste unter sich – da darf auch mal bis morgens um www.iglu-lodge.de sechs gefeiert werden.