Martinshorn Ausgabe 1/2014

Transcrição

Martinshorn Ausgabe 1/2014
Martinshorn
Caritas-Senioren- und Pflegeheim Stift St. Martin Ausgabe 1 / 2014
Die Bewohnervertretung
informiert
Inhalt
2
Bewohnervertretung informiert
Impressum
am 23. Juli 2014 endete die Amtszeit
3
Editorial Pfarrer Rieger
der bisherigen Bewohnervertretung.
4/5 St. Josef Schwestern:
Liebe Bewohnerinnen und
Bewohner, liebe Angehörige,
An dieser Stelle bedanken sich alle
Mitglieder dieses Gremiums für das
Herr Presuhn
(Angehöriger)
Vertrauen, das Sie uns entgegen gebracht
Gegenwart und Geschichte
6/7 Eine Kutsche auf drei Rädern
8
Ganz jung, ganz alt, ganz ohr
Aufgaben wahrgenommen und hoffen,
9
„Die Welt im Spiel, 40 Jahre Playmobil“
dass wir in Ihrem Sinn gehandelt haben.
10/11 Sommerfest im Speisesaal
Am 02. Juli 2014 wählten Sie die neue
12/13 Bier - ein altes Kulturgut
haben. Wir haben gern die umfangreichen
Bewohnervertretung für die nächsten
zwei Jahre. Wir danken Ihnen, dass
Sie uns Ihre Stimmen gegeben haben.
Das
Wahlergebnis
öffentlich
nochmals
der
bekannt
die
neuen
Frau Neuhoff
(Bewohnerin)
wurde
gemacht;
14
Konzert an einem Sommerabend
Herzlichen Glückwunsch
15
Sommerinterview in St. Martin
16/17 Stramme Waden und herrliches Wetter
hier
Zusammensetzung
Bewohnervertretung:
Wolf-Dieter Presuhn (Vorsitzender)
Emilie Neuhoff (Stellvertreterin)
18
„Nürnberger Kuriositäten“
Wir gratulieren
19
Verstorbene
Religiöse Angebote
Elfriede Betz
Frau Betz
(Bewohnerin)
Brigitte Lehner
Georg Schuh
Hildegard Schmid (Ersatzmitglied)
Wir werden uns auch in Zukunft
stets
für
Ihre
Belange
einsetzen.
Bitte schenken Sie uns Ihr Vertrauen
und sprechen Sie uns an, wenn Sie
etwas „auf dem Herzen“ haben. Die
monatlichen Sprechstunden finden auch
weiterhin statt, die genauen Termine
finden Sie in den Monatsprogrammen.
Herr Schuh
(Bewohner)
Ansonsten werden wir uns bemühen,
Ihre Interessen jederzeit zu vertreten.
Wir freuen uns auf die vor uns liegende
Amtszeit und auf die Begegnungen mit
Ihnen!
Impressum
Jahrgang 8/Heft 19/August 2014
Herausgeber: Caritas- Senioren- und Pflegeheim Stift St. Martin
Grolandstraße 67, 90408 Nürnberg
Tel: 0911/93 57 4-0 Fax: 0911/93 57 4-44
mail: [email protected]
www.caritas-nuernberg.de
Redaktion: Walter Grzesiek, Carmen Krella, Peter Meusch, A. Senft ,
Wolf-Dieter Presuhn, Frau Wörner
Fotos: Thomas Blösl, Alfred Edenharter, Thomas Fiedler,
Peter Meusch, Wolf-Dieter Presuhn, Stefan Unterburger
Martinsgans: Toni Burghart + Gestaltung: Thomas Fiedler,
Stefan Unterburger
Druck: Frey Druck, Nürnberg Auflage: 200 Stück
Anzeigenannahme: Thomas Fiedler: 0911 / 93 57 40
Wir danken allen die uns durch ihre Werbung unterstützen
Das Martinshorn ist kostenlos, Spenden sind willkommen
Spendenkonto: LIGA Bank eG IBAN: DE20 7509 0300 0005 1399 88
Verwendungszweck: Stift St. Martin
Mit den besten Grüßen und Wünschen,
Ihre neue Bewohnervertretung
(Wolf-Dieter Presuhn, Vorsitzender)
Frau Lehner
(Ehrenamtliche)
Titelbild: Thomas Blösl
2
Liebe Leserinnen und Leser
s
eit meinem Schlaganfall
im Oktober 2013 konnte
ich keinen Gottesdienst
mehr
halten.
Mein
letzter
Gottesdienst war am 8. Oktober
im
Caritas-Stift
St.
Martin.
Gesund und munter habe ich
mich in der Kapelle von einigen
Be­woh­nerinnen
verabschiedet.
Am Aschermittwoch hat mich Weihbischof
Werner
Ich hatte noch mein Mittagessen verspeist. Und gegen 14
Radspieler ermuntert, mit ihm zusammen einen Gottesdienst
Uhr hat der Zahnarzt mir noch eine Brücke angepasst. Nach
in der Kapelle im Stift St. Martin zu feiern.
dem wöchentlichen Kieser-Training in der Zerzabelshof-
Doch ich wusste sehr wohl, dass ich noch nicht flüssig sprechen
Straße wollte ich noch ein Medikament besorgen. Aber dazu
konnte. Doch die Hausbewohner waren sehr geduldig. Wenn
kam es nicht mehr. Plötzlich wurde mir schwindlig. Danach
ich dazwischen etwas stottere, nimmt das niemand
habe ich nichts mehr gespürt. Zum Glück war ein Arzt in
Inzwischen weiß ich, dass die Aphasie - der Verlust der
Wörter - ein langwieriger Prozess ist. Wie weit alles wieder
geheilt wird, weiß kein Arzt. Daher wird mir ständig beteuert,
dass ich Geduld brauche, obwohl ich das Wort Geduld nicht
mehr hören kann. Die alltäglichen Dinge machen mir doch zu
schaffen; zum Beispiel ist mir nicht immer klar, ob ich 1,75 €
und 4,85 € korrekt zu-sammenzählen kann. Im Supermarkt
schaue ich auf die Kasse, ob ich wirklich die Zahlen richtig
lesen kann. Dann zögere ich manchmal, ob das Wechselgeld
wirklich stimmt.
Ein kleines Büchlein aus dem Verlag Fischer-Taschenbuch
ist mir sehr hilfreich, auch wenn ich nur mit Mühe Seite um
Seite lesen kann. Die Autorin Ingrid Tropp Erbland, Jahrgang
1932, in Stockholm hat ihre Krankheit be-schrieben. Sie war
Journalistin bzw. Werbetexterin. Unermüdlich hat sie das
Lesen, Schreiben und Rechnen wieder gelernt. Ich frage
mich, ob ich einmal wieder korrekt schreiben kann? Bisher
mogle ich mich mit allen möglichen Hilfsmitteln durch und
mache Fehler wie ein Viertklässler. Im Stift St. Martin haben
freundliche Mit-menschen meine gröbsten Fehler schon
verbessert. Ich gestehe, dass der Artikel für das „Martinshorn“
mir mehr Mühe gemacht hat, als ich dachte.
Vor einigen Wochen zog Georg Dümler, ehemaliger
Pfarrer und Religionslehrer, im Stift St. Martin ein. Er
wohnt im fünften Stock. Ich freue mich, dass mein Kollege im Gottesdienst mithilft. Er hat, anders als ich, keine
Probleme mit dem Sprechen. So können wir uns ergänzen
und gemeinsam den Gottesdienst immer am Dienstag in der
Kapelle feiern.
der Praxis neben den Kieser-Räumen. Ich sah dann nur noch
sche-menhaft das Sanitätsauto, das mich ins Südklinikum
brachte. Viel später erst dämmerte mir, dass ich großes Glück
hatte; denn eine Viertelstunde später wäre ich wahrscheinlich
im Auto gesessen. Ich mag nicht ausmalen, welcher Unfall
hätte passieren können. Gott sei Dank, ist kein Mensch zu
Schaden gekommen. Auch die raschen Maßnahmen im
Südklinikum haben Schlimmeres verhindern können. Nach
sechs Tagen wurde ich bereits in die Reha-Klinik in Bad
Rodach eingeliefert. Allerdings konnte ich kein einziges
Wort mehr sprechen oder lesen. Mein Tischnachbar in Bad
Rodach bemühte sich redlich, meine Worte zu erahnen. An
ein Gespräch war nicht zu denken. Zum Glück hat mein
Kollege gerne geredet. Dieser war durch sein Bein behindert,
ich hatte keine Probleme mit Laufen oder Treppensteigen,
wohl aber mit den Worten.
Nach einem Monat wurde ich aus der Reha-Klinik entlassen.
Zum Schluss meinte der Chefarzt, dass ich im nächsten
Jahr wahrscheinlich wieder sprechen, lesen, schreiben
und rechnen könnte. Der Arzt sagte dann
trocken: Sie
müssen wie ein Kind üben, üben und nochmals üben. Zum
Glück haben mich meine Schwester und mein Schwager
vorübergehend
aufgenommen.
Vom
Südklinikum
hilft eine Logopädin zweimal die Woche. Im
übel.
Januar
dieses Jahres habe ich wieder meine Wohnung bezogen.
Ihr Pfr. i.R. Ferdinand Rieger
3
St. Josef Schwestern
Gegenwart und Geschichte
Gesc
v.l.n.r. Die Schwestern Jasmine, Jomy, Tomitha, Mariana in ihrer Kapelle
S
arbeiten in verschiedenen Einrichtungen: in Krankenhäusern,
eit März dieses Jahres bereichern
vier
indische
Schwestern
das
Pflegepersonal
in
in
Behinderten-
und Altenheimen,
in
Waisenhäusern
unserem Heim. Die anfänglichen skeptischen Fragen unserer
und verrichten ihren Dienst in Nord- und Südindien,
Bewohnerinnen und Bewohnern, „Woher kommen die
in
neuen Schwestern?“, „Können sie deutsch sprechen und
Ihr Verdienst, den sie in den fernen Ländern erhalten,
verstehen?“, „Sind sie auch richtig ausgebildet?“ wurden bald
dient
zur Zufriedenheit beantwortet. Jetzt sind die neuen Schwestern
der zahlreichen Einrichtungen des Ordens in Indien.
hervorragend
eingeführt
und
werden
voll
akzeptiert.
Italien,
der
in
der
Schweiz
Unterstützung
und
sowie
dem
in
Deutschland.
weiteren Ausbau
Nun aber zu unseren tüchtigen Schwestern, die wir Ihnen
Obwohl die indischen Schwestern offiziell von der Heimleitung
vorstellen wollen: An erster Stelle steht natürlich die
am 12. März vorgestellt und eine Reihe von Einzelgesprächen
Oberin, Schwester Jasmine im Wohnbereich 2. Sie arbeitet
geführt wurden, wollen wir – von der Redaktion des
bereits seit 19 Jahren in Deutschland und wurde in Regensburg
„Martinhorns“ - unsere neuen Mitarbeiterinnen ausführlich
bei den Barmherzigen Brüdern zur Krankenschwester
vorstellen und befragen. Elisabeth Wörner und Wolf-Dieter
ausgebildet. 16 Jahre lang war sie dann, bevor sie zu uns nach
Presuhn führten deshalb ein interessantes Gespräch mit ihnen.
Nürnberg kam, in Deggendorf im Caritas-Haus St. Vinzenz tätig.
Die vier indischen Schwestern gehören dem Orden des Heiligen
Joseph an, der 1928 von Pater Thomas Poothathil in Kaipuzha/
Süd-Indien gegründet wurde. Das Motto dieses Frauenordens
lautet „Love and Serve – Lieben und Dienen“. Zunächst betreute
man geistig und körperlich behinderte Frauen, doch im
Laufe der Jahre baute man die Betreuung aus und
unterhält heute 25 Kindergärten, 2 klostereigene Hauptschulen,
10 Berufsschulen sowie acht Wohnheime. Die Schwestern
Schwester
Tomitha
im
Wohnbereich
2.
Sie
ist
in
Indien zur Altenpflegerin ausge-bildet worden und ist in
Deggendorf, im Haus St. Vinzenz 6 Jahre tätig gewesen.
Schwester Jomy im Wohnbereich 1. Sie kennt Deutschland
schon 15 Jahre! Zunächst war sie 8 Jahre als Krankenschwester
in der Dermatologischen Klinik in München tätig. Danach
kehrte sie für 4 Jahre nach Indien zurück,
Weiterbildung
Anschließend
als
Intensiv-Pflegekraft
arbeitete
sie
7
Jahre
um dort die
abzuschließen.
in
Deggendorf.
4
Schwester Mariana im Wohnbereich 1. Sie hat in Indien
die Ausbildung zur Altenpflegerin abgeschlossen und
arbeitete 7 Jahre in Deggendorf im Haus St. Vinzenz.
Über
die
guten
Deutschkenntnisse
unserer
indischen
Ordensschwestern brauchen wir uns nicht zu wundern,
denn in den vielen Jahren, die sie in Deutschland verbracht
haben, konnten sie die Sprache immer weiter verfeinern.
Jetzt müssen sie sich nur noch den Oberpfälzer Dialekt
abgewöhnen und sich den Fränkischen Dialekt aneignen!
Ihre neue Heimstatt haben die Ordensschwestern ganz in der
Nähe unseres Heims: in der Wilderstraße 28. Dort entstand ein
neuer religiöser Ort, der Konvent der St. Joseph-Schwestern.
Laut
sie
in
ihren
Aussagen
verfügen
der
sie
fühlen
über
auch
eine
sie
sich
eigene
heimische
sehr
kleine
Speisen
wohl,
zubereiten.
Und die Arbeit im Stift St. Martin bereitet ihnen
viel Freude. Sie haben einen guten Kontakt zu allen
Bewohnerinnen und Bewohnern aufgebaut und dank ihrer
herzlichen, liebevollen Art werden sie sehr geschätzt.
In
unserem
Gespräch
mit
den
Schwester Jasmine begleitet Frau Fritz aus der Kapelle.
Küche,
Ordensschwestern
wollten wir auch etwas über ihre Heimat Indien wissen.
Indien, die größte Demokratie der Welt, hat über eine Milliarde
Einwohner und ist etwa neunmal so groß wie Deutschland. Es
setzt sich aus 25 Bundesländern zusammen. Ein Bundesland
Viele Gewürze, die auch bei uns eingesetzt werden, kommen aus
der Gegend von Kerala. Die bekanntesten sind: Pfeffer, Kurkuma,
Ingwer, Curry und Knoblauch.
Vielleicht
ein
werden
Original
Bestimmt
wir
zu
Indisches
ergeben
einem
Gericht
sich
in
Möglichkeiten, noch mehr
Land
besonderen Anlass
serviert
der
über
bekommen?
nächsten
das
Zeit
faszinierende
Indien zu erfahren. Das Interesse seitens unserer
Bewohner
und
auch
ihrer
Angehörigen
ist
groß.
davon heißt Kerala in Südindien. Von dort stammen alle unsere
Wir
danken
vier Ordensschwestern. In diesem Bundesstaat leben besonders
für
das
viele Christen, ihr Anteil beträgt 30% . Ganz im Gegensatz zu
ihnen ein erfolgreiches Wirken im Stift St. Martin
den übrigen Landesteilen, da sind es nur ca. 2% der Bevölkerung.
und
Die katholische Kirche in Indien verfügt über eine fast
2000 Jahre alte Geschichte, ausgehend vom Apostel
unseren
indischen
ausführliche
einen
angenehmen
Schwestern
Gespräch
Aufenthalt
und
in
herzlich
wünschen
Nürnberg.
Text: Elisabeth Wörner und Wolf-Dieter Presuhn
Bilder: Wolf-Dieter Presuhn
Thomas, der etwa um das Jahr 52 nach Indien kam. So
nennen sich die katholischen Christen auch „Thomas Christen“.
Im Heimatland unserer Ordensschwestern überwiegt die
Landwirtschaft. Es werden die verschiedensten Obst- und
Gemüsesorten, Kartoffeln sowie Reis angebaut. Einen wichtigen
Erwerbszweig stellen außerdem die Teeplantagen dar. Das Klima
ist gemäßigt: im Sommer ca. 35°, im November/Dezember 20°
die Regenzeit beträgt 3-4 Monate (Monsun).
Die Schwestern singen beim Sommerfest
5
Eine Kutsche auf drei Rädern
Heimbewohnerin Rita Rau ist ein Fan des Fahrradtaxis
Rita Rau und Einrichtungsleiter Peter Meusch fertig zur Probefahrt.
H
eimbewohnerin Rita Rau hat vor Jahren ihre
Liebe zu Erick entdeckt, das heißt zu des-
sen „Rikscha“, einem Fahrradtaxi. Mit diesem überdachten Dreirad kommt man in Nürnberg gemütlich
und ruhig auch in die kleinsten Gassen. Eine Testfahrt.
geborgen fühlen. Bei schönem Wetter hat man vom Rücksitz aus einen weiten Blick wie beim Radeln.Rita Rau, 90,
seit eineinhalb Jahren Mitbewohnerin in St. Martin, hat das
neue Transportmittel vor Jahren entdeckt, als sie noch in der
Nürnberger Innenstadt wohnte. Eine Nachbarin erzählte ihr
von dem Angebot. Und Rita Rau, frühere Keramikkünstle-
Was kommt denn da direkt vor die Tür des St.Martin-Heims gefah-
rin und Kunstlehrerin, war im Viertel bekannt dafür, dass
ren? Weiße schnittige Karosserie, mit bunter Werbung beklebt,
sie solche neumodischen Dinge sofort ausprobieren wollte.
aber ohne lauten Motor, vorne wie ein Fahrrad mit Windschutzscheibe, hinten wie ein Kleinwagen: ein Dreirad mit Elektromotor.
Für kleinere Strecken in der Stadt ist das Fahrradtaxi eher preiswerter als sein konventioneller dieselgetriebener Konkurrent.
Acht Gänge kann Erick Bohunsky ausfahren. Wenn er kräf-
Es ist leise, umweltfreundlich, und man sieht mehr von der
tiger in die Pedale tritt, schaltet sich der Motor zu und hilft
Stadt. Das Kutschenfahrrad kann beim Arzt oder Friseur direkt
ihm beispielsweise, auch mit zwei Erwachsenen hinten in
seiner Kutsche ohne Schweißausbruch den Burgberg hinaufzuradeln. Bei Wind und Regen zieht er die Seitenwände zu, so dass sich die Fahrgäste wie in einem Kleinwagen
an der Tür halten, es darf durch den Marienbergpark ebenso gondeln wie durch die Kühnertsgasse mit ihren Handwerkerhäuschen der Altstadtfreunde - ein Lieblingsort
von Kunstliebhaberin Rita Rau. Vor allem aber haben
6
wohl der Charme und die Fürsorge von Fahrradkutscher
Erick Bohunsky die wagemutige Rentnerin überzeugt, für
kurze Strecken immer wieder das Fahrradtaxi zu ordern.
Der gebürtige Tscheche, der schon lange in Nürnberg lebt und
arbeitet, trifft bei den alten Damen den richtigen Ton, stellt strahlend den Fußschemel auf, um den Einstieg auf die Rückbank zu
erleichtern, lässt sich Zeit, fährt defensiv und absolut verkehrssicher. Kein Wunder, dass er viele ältere Stammkunden unterhalb
des Burgviertels hat. Mit seinem Dreirad schafft er es auch in den
schmalsten Gassen vor die Haustür. Mit dem Rad geht es zwar langsamer voran als mit dem Taxi, aber man sieht und erlebt auch mehr.
Ericks zweites Standbein sind die Touristen, denen er drei ver-
In der Gruppe macht´s am meisten Spaß.
schiedene Informationstouren anbietet: die Altstadtour quer durch
die Gassen und Plätze, eine Tour in die Natur entlang der Pegnitz
nach Mögeldorf oder in den Tiergarten sowie eine Tour übers
Reichsparteitagsgelände, die die weiten Fußmärsche spart. Aber
natürlich kann man das Radl-Taxi für zwei Personen auch zu jedem anderen Ausflug buchen. Anfangs, erzählt der junge Mann,
wollten manche Touristen nicht einsteigen, weil sie sich genierten,
wenn sie ein Mensch wie in einer Rikscha mit eigener Muskelkraft
herumkutschieren muss. Aber wenn ihnen Erick erklärte, dass die
Endlich mal Velotaxi fahren!
eigentliche Arbeit der Elektromotor macht, waren sie beruhigt.
25 bis 35 Euro kostet eine einstündige Fahrt. Am Hauptmarkt neben der Frauenkirche hat Erick seinen Standplatz. Per Handy ist
er unter 0178 / 88 88 636 zu erreichen. Auf seiner Website www.
kutschenfahrrad.de gibt es Fotos von den schönsten Ausflügen.
Rita Raus Heimnachbarin Frau Usemann zeigte sich nach
der Testfahrt in der Nürnberger Nordstadt ebenso begeistert vom Ausflug wie Heimleiter Peter Meusch. Das
wäre doch auch mal ein schönes Geburtstagsgeschenk
für Heimbewohner und ihre Verwandten, meinten sie.
Ein Blickfang: Das Velotaxi
7
Ganz jung, ganz alt, ganz Ohr
Generationen-Memory - ein Spiel, das die Generationen zusammenbringt
Wer wird wohl siegen?
H
Spannung während des Spiels ist dauerhaft vorhanden.
err Michael Schmidpeter, Referent für Seniorenpas-
Die zweite Hälfte der Karten, aus der Zeit ihrer Groß- und
toral im Bistum Eichstätt, stellte bei einer Tagung
Urgroßeltern, rief bei Ihnen Staunen und Neugierde her-
das Generationen-Memo vor. Es ist entstanden als Akti-
vor. „Da muss ich aber meine Oma, meinen Opa fragen!“
onsmaterial im Rahmen der Kampagne „ganz jung, ganz
So bietet die Gegenüberstellung von Dingen aus verschiede
alt, ganz Ohr“. Das vergnügliche Gedächtnisspiel für Jung
nen Jahrzehnten viel Raum für Geschichten und Geschichte,
und Alt wurde herausgegeben vom Bayerischen Staatsmi-
Anekdoten und Assoziationen. Es ist ein Spiel, das Jung und
nisterium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frau-
Alt verbinden kann, das vielleicht auch hilft, einander besser
en.
zu verstehen und das Interesse fördert, voneinander zu lernen.
(E-Mail: [email protected].)
„Wie radelte, wusch oder spielte man früher? Und wie zahlen,
bügeln oder schreiben wir heute?“ Es sind 32 Bildpaare aus dem
Alltagsleben zusammengestellt – jeweils von früher und heute.
Im Seniorenheim begannen wir mit den Bildern von früher.
Die Teilnehmer kannten dabei ihren alten Küchenherd, ihren
Reisekoffer, den Kinderwagen und den Plattenspieler. Dazu
konnten sie aus eigenen Erlebnissen erzählen. Als wir die dazugehörigen neuen, heutigen Bilder zeigten, sind sie natürlich in der heutigen Zeit angekommen. Immer wieder wurde
aber auch über die Vorteile, die die neuen Geräte mit sich
bringen, gesprochen und oft sehr gegensätzlich diskutiert.
Ganz anders war es im Kindergarten. Hier begannen wir mit den verschiedenen Dingen der „Jetzt-Zeit“,
die sie alle kannten und zu jedem wollten sie erzählen.
Nachdenklich, aber trotzdem gut gelaunt.
Text und Bild: Anni Senft,
Bild:Thomas Fiedler
8
„Die Welt im Spiel,
40 Jahre Playmobil“
Ein Besuch im Spielzeugmuseum
D
as KPZ war wieder im Haus und hat mit Bewohnern
Volksfest 2014
E
intauchen in die Welt der Geister und eine
Fahrt mit dem Autoscooter. Für Jung und alt
immer wieder ein köstliches Vergnügen. Das Stift
ist immer mitten im Geschehen...
ein zweitägiges Projekt zum Thema 40 Jahre
Playmobil durchgeführt. Die Projektleiterin, Frau Dr. Scherer,
besuchte uns am ersten Projekttag im Stift und erzählte viel
über die 40ig jährige Geschichte der Playmobilfiguren.
Bei einem zweiten Termin im Spielzeugmuseum konnten
dann die vielfältigen Playmobile in Augenschein genommen
werden. Unsere Bewohner unterhielten sich dabei sehr
angeregt.
und
Kindheitserinnerung
kamen
zurück.
Es wurde dabei viel gelacht. Angeregt und lebendig
kehrten alle wieder ins Stift zurück. Bitte mehr davon !
Text und Bilder: Carmen Krella, Pflegedienstleitung
Gleich geht´s ins Spielzeugmuseum!
Frau Dr. Scherer zeigt eine alte Küchenwaage.
9
Impressionen vom Sommerfest im Speisesaal
Bilder Alfred Edenharter
11
Bier
Ein altes Kulturgut
I
n den lauen Sommernächten sitzen wir gern in den
zahlreichen Biergärten oder Bierkellern und genießen dort
ein kühles, süffiges fränkisches Bier. Bei der Sortenvielfalt,
die in Franken angeboten wird, fällt es uns oft schwer, für
welche der wunderbaren Biere wir uns entscheiden sollen.
Gerade
Franken,
besonders
heimlichen
Bierhauptstadt
eine
Reihe
von
die
über
100
kleinen
Oberfranken
Bamberg,
und
verschiedene
mit
seiner
verfügt
über
mittleren
Braustätten,
Biersorten
herstellen.
Beim Genießen dieses köstlichen Nasses denken wir meist
nicht daran, dass es sich um ein uraltes Kulturgut handelt. Denn
am Anfang war das Bier, am Anfang der Kultur wohlgemerkt.
Nachgewiesen ist, dass die Sumerer im Zweistromland
Mesopotamien bereits 3000 Jahre vor Christus Bier zu
brauen wussten. Den Arbeitern, welche die ägyptischen
Pyramiden bauten, standen pro Tag 2 Krüge Bier zu!
Und die griechischen wie phönizischen Seefahrer der Antike,
die bis Norwegen und Westafrika gelangten, nahmen auf ihren
langen Reisen kein Wasser mit, sondern Bier. Das hatte nämlich
den Vorteil, dass es im Gegensatz zu Wasser nicht faulte – und
je länger die Seereise dauerte, desto stärker wurde das Bier.
In der rund 6000-jährigen Geschichte des Brauens hat es immer
wieder Streit um die Qualität und den Preis des Bieres gegeben.
Die älteste bekannte Gesetzessammlung, in der auch
die Herstellung, der Preis und die Zuteilung von Bier
festgelegt wurde, stammt von dem babylonischen König
Hammurapi. Er regierte um 1.750 vor Christus und legte
das Zusammenleben seiner Untertanen in 282 Paragraphen
fest. Sie sind unter anderem auf einer Stele nachzulesen,
die 1901 bei Ausgrabungen im persischen Susa gefunden
wurde und heute im Louvre in Paris aufbewahrt wird.
Schreckliche Strafen drohten denjenigen, die sich nicht
an die Gesetze hielten. Wirtinnen, die minderwertiges
Bier
und
ausschenkten,
Priesterinnen,
aufsuchten,
Was
zeigt,
sich
wurden
die
landeten
bereits
blieb
viele
in
kurzerhand
verbotenerweise
auf
diesem
dem
ein
Bierhaus
Scheiterhaufen!
„Codex
Jahrhunderte
ertränkt,
lang,
Hammurapi“
Tradition:
Bier wurde von Frauen für den Bedarf ihrer Familien
gebraut. Denn es gehörte genauso wie Brot zu den
Grundnahrungsmitteln.
Bier
verkeimte
und
so
Wasser
geringen
war
gesünder
hatte
als
das
früher
einen
dass
man
Alkoholgehalt,
auch Kindern geben konnte. Wenn der Sud misslang,
machten
die
Brauerinnen
verantwortlich.
zur
Was
Herstellung
sie
von
gerne
böse
Geister
allerdings
nicht
wussten:
Bier
benötigt
man
Hefe.
Im günstigsten Fall hing sie noch vom Brotbacken in der
Luft, und dann gelang das Bier durch eine Spontangärung.
Die
Wirkung
erst
seit
scheinen
sie
der
Hefe
Beginn
die
backten
des
17.
Frauen
und
brauten
Tradition
vom
Rumpelstilzchen
back
kennen
ich,
Brauvorgang
Jahrhunderts
dennoch
Diese
„Heute
beim
wir
der
,
die
bekannt
ist,
geahnt
zu
haben:
immer
im
Wechsel.
aus
dem
Märchen
Gebrüder
morgen
brau
Grimm:
ich,
12
wieder verfeinert und mit der Industrialisierung von Hand- auf
Maschinenbetrieb umgestellt wurde. In den Brauereien steuern
heute Computer das Verfahren. Dabei wird aus Malz zusammen
mit Brauwasser eine Maische hergestellt. Sie wird von ihren festen
Bestandteilen befreit und unter Zugabe von Hopfen gekocht.
Der Sud muss abkühlen, bevor er mit Hefe angereichert wird.
Bei dem dann folgenden Gärprozess entstehen Kohlensäure
und Alkohol. Das Bier muss noch eine gewisse Zeit kühl
lagern, wird danach gefiltert und kann dann getrunken werden.
Die Temperatur des Suds bestimmt darüber, ob ein ober- oder
ein untergäriges Bier entsteht. Wird die Hefe bei 15 bis 20 Grad
zugefügt, steigt sie am Ende der Gärung an die Oberfläche. Zu
diesen obergärigen Bieren gehören das Kölsch in Köln, oder
die Gose in Leipzig und natürlich das Weizenbier (Weißbier).
Bei Temperaturen unter 10 Grad setzt sich die Hefe
auf dem Boden des Gärtanks ab. Diese untergärigen
Biere konnten früher nur in den kalten Jahreszeiten –
übermorgen
Im
letzten
Theater
mit
hole
ich
der
Jahr
gastierte
diesem
Märchen
Königin
ihr
das
in
Kind.“
Marionettenunserem
Heim.
Wie die Kunst des Bierbrauens nach Europa kam, ist
nicht überliefert. Unser Hans Sachs, der Schriftsteller
und Meistersinger, machte in einem Schwank aus dem
16. Jahrhundert Gambrinus zum Erfinder des Bieres:
„Derselb lehrt Männer und Frauen, dem ganzen Volk das
Ackerbauen…..Nach dem ließ Malzen er und Wenden,
Dörren und Mahlen an den Enden. Nach dem ließ Bier
er daraus bräuen, damit tat er sein Volk erfreuen …..“
zwischen Michaeli, dem 29. September, und Georgi, dem
23. April – gebraut werden. Viele Brauereien bauten daher wegen
der geeignetenTemperaturen Bierkeller aus, in denen wir uns heute
während der Sommermonate gern aufhalten und Feste feiern.
Allerdings wurden die Bierkeller ab 1873 nicht mehr gebraucht,
denn da entwickelte Carl von Linde die Kältetechnik, die nun
die ganzjährige Herstellung der untergärigen Biere ermöglichte.
Das Reinheitsgebot, das derWittelsbacher HerzogWilhelm IV. am
23. April 1516
auf
erlassen hat, gilt
unser
Bier
zu
dem
noch
den
Landständetag in
Ingolstadt
heute und sorgt dafür, dass
sichersten
Lebensmitteln
gehört.
Bevor im 11. Jahrhundert die ersten kommerziellen
Klosterbrauereien entstanden, stellten die Mönche Bier
ebenfalls für den Eigenbedarf her. Der war durchaus hoch,
denn sie durften es auch während der Fastenzeit zu sich
nehmen – getreu der Regel „Flüssiges bricht das Fasten nicht“.
Welchen Stellenwert der Biergenuss in den Klöstern
hatte,
lässt
sich
an
der
Zahl
der
im
Mittelalter
vorhandenen Klosterbrauereien erkennen, nämlich 500.
Zu den ältesten gehören die Bayerische Staatsbrauerei
Weihenstephan in Freising und die Brauerei des Klosters
Weltenburg an der Donau, die beide um 1050 gegründet wurden.
Der eigentliche Brauvorgang ist im Laufe der Jahrhunderte
Ob Obama oder Merkel: Alle stoßen gern mit Bier an!
nicht wesentlich verändert worden, wenn er auch immer
13
Das Reinheitsgebot legte fest, dass Bier nur aus Wasser, Hopfen
und Malz gebraut werden darf. Vor dem Reinheitsgebot enthielt
der Sud die abenteuerlichsten Substanzen. Aus Gründen des
Konzert an einem
Sommerabend
Geschmacks und der Haltbarkeit wurden sogar Katzenhirn,
Ochsengalle, Mutterkorn oder Tollkirsche beigemischt.
Um die große Bedeutung dieser Vorschrift in Erinnerung
zu rufen, feiern wir am 23. April jedes Jahres den „Tag des
Bieres“.
In Deutschland gibt es rund 1.300 Brauereien, rund die Hälfte
davon in Bayern. Große Traditionsbrauereien aus den letzten
beiden Jahrhunderten haben inzwischen ihre historischen
Standorte verlassen, andere fusionierten oder stellten ihre
Produktion ganz ein. Unmittelbar in unserer Nachbarschaft
hat die Tucher-Brauerei das Brauhaus Nürnberg an der
Schillerstraße aufgegeben und an der Stadtgrenze Nürnberg/
Fürth die Tucher-Traditionsbrauerei entstehen lassen. Das
ehemalige Brauereigelände wird heute zu den Nordtstádtgärten
ausgebaut und wird uns in Zukunft zu kleinen Spaziergängen
Gute Unterhaltung an frischer Luft.
A
m Mittwoch, 30. Juli 2014, fand um 18.00 Uhr das
diesjährige „Konzert an einem Sommerabend“ statt.
Wie immer wurde es gemeinsam vom Seniorennetzwerk
einladen. Die Brautradition in Franken halten die vielen kleinen
Nordstadt und dem Stift St. Martin veranstaltet.
und mittleren Brauereien mit ihren zahlreichen und liebevoll
Wir konnten diesmal einen vielseitigen Künstler aus unserer
gepflegten Spezialbieren aufrecht. In einigen nordbayerischen
Nachbarschaft begrüßen: Jo Jasper erfreute uns mit selbst
Dörfern werden auch wieder Gemeindebrauhäuser betrieben.
komponierten und bekannten Herzensliedern. Mit seiner
Und selbst in privaten Haushalten trifft man Hobby-Brauer an,
einschmeichelnden Stimme und mit seinen anspruchsvollen
die für den eigenen Bedarf sowie aus Freude an der Braukunst
Texten begeisterte er das zahlreich erschienene Publikum.
brauen. Die uralte Kunst des Brauens bleibt erhalten und
Herzlichen Dank an Jo Jasper für den gelungenen,
lebendig. Dank des Reinheitsgebots von 1516 können wir
stimmungsvollen Auftritt an einem gerade noch trockenen
unser Bier ruhigen Gewissens genießen. Denn Bier, wie es
Sommerabend in unserem Garten.
schon vor Jahren hieß, macht den Durst erst schön!
Text und Bilder: Wolf-DieterPresuhn
Text: Wolf-Dieter Presuhn
Herzlichen Glückwunsch
den frischgebackenen
Altenpfleger/innen zum gemeisterten Examen
Dem Praxisanleiter Patrick Seidel kann man seinen
Stolz über die erfolgreich abgelegten Examen am
Gesicht ablesen. Auch ihm gebührt Dank für seine
engagierte Arbeit. Es gratulieren alle Mitarbeiter
und Bewohner des Stifts.
v. l. n. r.:
Nadine Mayer
Patrick Seidel
Christoph Titscherlein
Daniela Braun
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Sommerinterview in St. Martin
Die Bewohnervertretung im Gespräch mit der Einrichtungsleitung
H
err Meusch, Ich möchte auch gleich loslegen mit
meinen Fragen an Sie:
Presuhn: Am Meisten brennt uns die Personalsituation auf
den Nägeln. Wieso gibt es so wenig Mitarbeiter ?
Meusch: Die Stellenbesetzung im ganzen Haus richtet sich
nach
vereinbarten Personalschlüsseln. Das betrifft alle
Bereiche, Verwaltung genauso wie die Pflege. Beispielsweise
ist ein Mitarbeiter für 3,45 Bewohner in der Stufe 1 vorgesehen. Aber nicht pro Schicht 3,45 Mitarbeiter, sondern auf 24
Stunden, gerechnet an sieben Tagen in der Woche. Urlaubszeiten
und Krankheitszeiten sind auch eingerechnet. Eine Erhöhung
des Personalschlüssels müßte auf die Heimkosten umgerechnet
werden und würde pro Mitarbeiter im Monat 40 Euro Erhöhung
bedeuten.
Presuhn: Immer wieder kommt es vor, dass einer Schwester
etwas gesagt wird und es geschieht nichts.
Meusch: In der Pflege arbeiten unterschiedlichste Mitarbeiter
mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten. Wohnberichsleitungen und Schichtführer sind die Personen im Haus deren
Aufgabe es ist übergreifende Funktionen wahrzunehmen. Dies
Mitarbeiter sind anzusprechen wenn irgend etwas nicht richtig
rund läuft.
Presuhn: So viele unterschiedliche Mitarbeiter betreuen einen
Bewohner. Der Überblick geht leicht verloren
Meusch: Das ist ein Problem. Wir haben zwar Bezugspflege
im Haus aber durch den Dreichschichtbetrieb, Frei- und
Urlaubszeiten ist leider eine durchgehende Begleitung eines
Bewohners von 2 oder 3 Mitarbeitern nicht möglich.
Presuhn:Gibt es für demente Bewohner besonderen Hilfen ?
Meusch: Dement Bewohner haben Anspruch auf eine
zusätzliche Betreuung. Am Tag sind das 22 Minuten. Wir
bieten Wohngruppen, Freizeitaktivitäten und individuelle
Beschäftigungen an.
Presuhn: Die Essenseingabe erfolgt manchmal sehr schnell
Meusch: Bei der Berechnung der Pflegekräfte pro Bewohner
spielt Demenz keine Rolle. Die Esseneingabe von einem
Menschen, der nicht mehr weiss wie Essen geht und kein
Hungergefühl hat, dauert oft länger als eine halbe Stunde.
Was soll ich sagen, der Tag geht weiter, andere Bewohner
brauchen Hilfe, Toilettengänge, umkleiden, Dokumentation,
Krankenhausverlegungen, Neueinweisungen, jemand ist
hingefallen, ein Sturzprotokoll muss erstellt werden usw.
usw. Da kommt es zu schneller Arbeitsweise die auch schon
mal manche Dinge nicht zulässt wie ein geduldiges Essen
eingeben.
Presuhn: Immer wieder fehlt Wäsche
Meusch: Zweimal die Woche wird unsere Wäsche abgeholt.
Die Wäschesäcke werden von den Mitarbeitern direkt in die
Container für die Wäschefirma eingeworfen. Normalerweise
ist die Wäsche innerhalb einer Woche bis 10 Tage wieder im
Haus zurück. Da bitte ich auch die Angehörigen darauf zu
achten, das die Wäschesäcke von den Schwestern abgeholt
werden. Jeder Bewohner hat 4 Säcke. Die Säcke müssen
nicht bis zum Rand voll sein. Besser ist es, weniger Wäsche
regelmäßig abzugeben. Es kostet nicht mehr.
Presuhn: Was wünschen sie sich denn für das Haus
Meusch: Ich wünsche mir, dass wir alle zusammen ein Team
bilden, Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter. Es ist schön
wenn ich sehe wie Angehörige kommen und bei den täglichen
Aufgaben einspringen, beim Essen, beim aufräumen usw. Das
entlastet alle und tut gut. Die Bewohner sollen sich bei uns
wohl fühlen.. Wenn das der Fall ist, sind viele Sachen die nicht
so funktionieren wie daheim doch nebensächlich.
Herr Meusch ich danke Ihnen für das Gespräch.
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Stramme Waden und herrliches Wetter
D
ie Sonne lachte nur
so vom Himmel, als
sich 23 Bewohner des Stifts
St. Martin, 25 Mitarbeiter
der
Firma
Siemens
in
Begleitung von Mitarbeitern
des
Stifts
aufmachten,
um einen Wandertag in
Nürnberg zu erleben.
Alberecht Dürer Haus, der
Johannisfriedhof und die
Hesperiedengärten wurden
zu Fuß oder im Rollstuhl
angesteuert.
Alle
hatten
ihren Spaß. Unsere Damen
bewunderten
die
Waden
der jungen Männer und
genossen
die
Fürsorge
sichtlich. Durch die Führung
vonHerrn Presuhn erfuhren
die Siemensianer viel über
das Leben von Albrecht
Dürer und über die Stadt
Nürnberg. Vielen Dank an
alle, die mitgewirkt haben.
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17
Nürnberger Kuriositäten
Mit dem folgenden Gedicht von Franz Bauer möchten wir
eine Serie über Nürnberger Kuriositäten starten. Franz Bau-
Unseren „Geburtstagskindern“ ab dem
90. Lebensjahr
er wurde 1901 geboren und starb 1969. Er war Lehrer und
Es gratuliert das Stift St. Martin nachträglich ganz herzlich:
Direktor der Grundschule Bismarckstr. und liebte die Nürn-
Zum 101. Geburtstag
berger Mundart. Er verfasste 11 Gedichtbände in Mundart.
Anni Senft
Zum 98. Geburtstag
Frau Marianne Presuhn am 20.07.
Frau Martha Utzelmann am 11.03.
Zum 96. Geburtstag
Frau Margarete Meierhofer am 29.08.
Zum 94. Geburtstag
Frau Ursula Janz am 18.02.
Zum 93. Geburtstag
Frau Rosemarie Graeser am 02.03.
Frau Elisabeth Hirschmann am 10.03.
Frau Elisabeth Halupczok am 03.08.
Frau Anna Kalb am 22.08.
Zum 92. Geburtstag
Frau Margarete Kampehl am 18.03.
Frau Frieda Thomas am 01.05.
Frau Margarete Parusel am 08.06.
Frau Franziska Euringer am 25.07.
Zum 91. Geburtstag
Frau Charlotte Linne am 28.05.
Frau Maria Bayer am 11.06.
Zum 90. Geburtstag
Frau Johanna Behringer am 03.01.
Frau Emilie Weiß am 12.04.
Frau Ludmilla Kracmar am 05.06.
Frau Rita Rau am 13.06.
Frau Johanna Eichele am 19.07.
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Unsere Verstorbenen
Herr Philipp Weyh
*03.10.1913 +30.12.2013
Religiöse Angebote im Haus
Katholische Gottesdienste
Dienstag: 10.00 Uhr mit Pfarrer Rieger
Donnerstag: 16:00 Uhr Pfarrei St. Martin
Frau Waltraut Wagner
*26.02.1921 +23.02.2014
Samstag: 15:45 Uhr Pater Majszük Tadeus CSsR
Frau Gertrud Kirchner
*16.06.1931 +16.03.2014
Evangelische Gottesdienste
Frau Irmtraud Ullrich
*26.07.1925 +23.03.2014
Herr Horst Schröter
*25.04.1925 +25.04.2014
Herr Anton Reinhart
*11.04.1914 +04.06.2014
Frau Anna Schlotter
*10.04.1922 +09.06.2014
Bitte beachten Sie die Aushang
Diavorträge Pfarrer Rieger
Bitte beachten Sie den Aushang
Ökumenischer Bibelkreis
Bitte beachten Sie den Aushang
Rosenkranz
Freitag: 15.00 Uhr mit den St. Josef Schwestern
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