Verkehrschaos nach Mini-Schneefall
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Verkehrschaos nach Mini-Schneefall
V O R M I T TA G MITTWOCH, 20. JANUAR 2016 -4° N A C H M I T TA G -1° MORGEN -1° FLT SEITE 7 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Aus der Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6 Flensburg . . . . . . . . . Seiten 7, 8, 9, 10, 27 Glücksburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10 Angeln, Geest . . . . . . . . . . . . . Seiten 11, 12 Schleswig-Flensburg . . . . . . . . . Seite 14 Regionalsport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19 Kindernachrichten . . . . . . . . . . . . . . Seite 23 Leserforum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9 Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Flensburg Überfall auf Spielhalle in Weiche Am Dienstag ist eine Spielhalle in Flensburg-Weiche überfallen worden. Zwei Männer betraten gegen 0.15 Uhr die Halle in der Sylter Straße und forderten den Mitarbeiter auf, Bargeld herauszugeben. Um Druck auszuüben, zeigte einer der Täter eine Pistole, die er im Hosenbund trug. Eine weitere Person stand Schmiere. Die maskierten Täter entkamen schließlich mitBargeld,einemHandyundeinemTablet. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, denen um Mitternacht herum in Weiche drei Personen aufgefallen sind oder denen in der Umgebung ein Fahrzeug verdächtig erschienen ist. Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon 0461-4840 zu melden. Info-Abend zur Oberstufe an der Goethe-Schule Die Goethe-Schule veranstaltet am morgigen Donnerstag einen Informationsabend zu Organisation und Wahlmöglichkeiten in der Profiloberstufe. Beginn ist um 19 Uhr in der Aula der Goethe-Schule, Bismarckstraße 41. Zusätzliche Informationen gibt es auf der Homepage unter www.goethe.flensburg.de. Militärdekan spricht über Lampedusa Bevor die Flüchtlingswelle Europa erreichte, begegnete Michael Gmelch als Helfer auf einem Rettungsschiff und auf Lampedusa der Hoffnung und VerzweiflungderFlüchtenden.GmelchzeigtinseinemVortrag„Refugeeswelcome“morgen um 20 Uhr bei Bücher Rüffer (Holm 1921), wie Christen und Kirchen als Akteure gegen Fremdenfeindlichkeit wirken und der Flüchtlingsfrage ein menschliches Gesicht geben können. Und er macht deutlich: Dies ist Chance und Auftrag zugleich. Der zweifach promovierte Pastoraltheologe und Pastoralpsychologe, Priester der Diözese Eichstätt, leitet als Militärdekan das Katholische MilitärpfarramtFlensburg.Ernahmalsersterkatholischer Militärseelsorger am Einsatz der Deutschen Marine „Humanitäre Hilfe zur Rettung von in Seenot geratenen Flüchtlingen im Mittelmeer“ teil. Der Eintritt zur Veranstaltung kostet 6 Euro. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Ta n t e M a a ß Bengel mit Spikes Ich finde ja, dass man bei so einem Schneewetter wie gestern gar nicht Fahrrad fahren darf. Mein Neffe hingegen freute sich und holte sein Rad aus der Garage: Er hatte sich zu Weihnachten extra Reifen mit Spikes gekauft. Und so fuhr er breit grinsend durch den frischen Schnee, dieser Bengel. Es sei ihm gegönnt. ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. In h a l t PLÖTZLICHER WINTEREINBRUCH Nach dem Schnee beginnt wieder die Diskussion um die Räumung Am Munketoft ging gestern Morgen zeitweise weder stadteinwärts bergab noch in Richtung Campus bergauf etwas. SVEN GEISSLER Verkehrschaos nach Mini-Schneefall Zwei kleinere Schneeschauer – maximale Wirkung: Morgens und am Nachmittag ging in Flensburg auf Schnee und Eis nicht mehr viel FLENSBURG Der zweite Schnee des neuen Jahres stürzte Flensburg kurzzeitig in ein mittleres Verkehrschaos. ÖPNV und Individualverkehr kamen an den neuralgischen Punkten zum Erliegen – überwiegend hinter LKW und Omnibussen, die sich an den Steigungen festgefahren hatten. Ursache war ein längerer Schauer gewesen, der kurz vor 9 Uhr begann und sich gut eine Stunde später, als die Stadt unter einer drei Zentimeter starken Schneedecke lag, auch schon wieder verzogen hatte. Später am Nachmittag, nach einem zweiten heftigen Schauer, erwischte das tückische Wetter die Fahrzeuge noch einmal. Ab 15 Uhr im Berufsverkehr. An den Süderhofenden sorgte eine in kürzester Zeit festgefahrene Schneematschdecke für spiegelglatte Fahrbahnen. Flensburgs berufsmäßige Vielfahrer fanden im Straßennetz mithin die erwarteten Resultate nach Schneefall vor. Quer geschlagene Busse an den Hängen, dahinter gestrandete PKW, Kleinlaster, Taxen. „Es war haarig“, sagt Peter Schulz, „Funker“ bei Altstadt-Taxi. „Dabei sollte man doch mittlerweile wissen, wo es in Flensburg kritisch wird. Hier scheinen sich die Leute zu fragen: Huch! Wo kommt denn plötzlich der viele Schnee her?“ Kollegin Romy Lenz, Inhaberin von Taxi Edenhofer: „Wir hatten am Morgen 14 Autos draußen, als es anfing. Ziemlich schnell brach Chaos aus. Wir hatten zwar plötzlich Touren ohne Ende, aber wir kamen nicht zum Kunden. Die ersten Streufahrzeuge“, so Lenz, „habe ich erst gesehen, als der Schneefall wieder vorbei war.“ Erhebliche Probleme hatte der städtische Omnibusbetrieb Aktiv-Bus, der die Personenbeförderung zeitweise einstellen musste. „Wir sind an den Steigungen nicht weiter gekommen“, musste Fahrdienstleiter Manfred Schlotfeldt bekennen. Auf der zwar dünnen, aber schnell festgefahrenen Schneedecke hatten die Busse trotz Winterreifen keine Chance. „Wenn sie erst einmal stehen, schmilzt zuerst der Schnee unter den warmen Reifen, und dann gefriert der Film durch den Bodenfrost zu einer Eisschicht.“ Man habe dann den firmeneigenen Unimog losgeschickt, um die liegen gebliebenen Fahrzeuge die Steigungen Auf der Toosbüystraße kamen Fußgänger zeitweise am besten voran. BRODERSEN hochzuziehen – zum Beispiel am Munketoft Richtung Campus. Dort hätten zeitweise drei Busse hintereinander gestanden. „Wenn dann noch Lkw quer stehen . . .“, sinnierte Schlotfeldt. Erhebliche Probleme habe es an der Heinrichstraße, an der Bismarckstraße und an der Friesischen Straße gegeben. Wenn die Busse absehbar nicht weiter kommen, dürfen die Passagiere aussteigen, um ihren Weg zu Fuß fortzusetzen. In einer Wetterlage wie gestern Vormittag schicke man alle verfügbaren Leute – auch aus der Werkstatt – zum Streuen los, um die Busse wieder flott zu bekommen. „Die Busse müssen fahren, das ist unser Hauptinteresse.“ Notfalls gehe er selbst mit hinaus, um zu streuen. Mit Wehmut denkt er an den Elektrobus zurück, den Aktiv-Bus vor kurzem getestet hatte (wir berichteten): „Mit dem Antrieb an zwei Achsen wäre der überall hochgekommen“, ist Schlotfeldt sicher. TBZ-Sprecher Ralf Leese zufolge hatte der städtische Dienstleister mit der ersten Schneeflocke 59 Mann, sieben Groß- und 15 Kleinräumfahrzeuge an der Front – 54 Männer der Frühschicht waren zum Fegen ausgerückt, davon 24 an den wichtigsten Kreuzungen. Stellenweise waren auch Mitarbeiter unterwegs, die Hinweiszettel an Hauseigentümer verteilten, die ihren Räumpflichten nicht nachgekommen waren. Joachim Pohl/Holger Ohlsen Ist die Stadt unfähig, Schnee zu räumen? Wer aus Leidenschaft und anderen irrationalen Gründen mit einem alten Diesel mit Heckantrieb unterwegs ist und niederschlagsarme Gegenden bevorzugt, findet an einem Wintertag wie gestern natürlich nichts schön. Außer vielleicht den Anblick. Wenn man zudem gezwungen ist, einmal vom Norden die gesamte Stadt zu durchqueren und sich Hauptstraßen wie die um den Hafen mit Leidensgenossen selbst frei zu fahren, sucht man einen Sündenbock und findet ihn im TBZ. Denn von den orangefarbenen Helfern war weit und breit nichts zu PRO Mürwik, hier die Fördestraße, mitten im zweiten Schneeschauer am Nachmittag. JOLLY Nochmal Toosbüystraße am Nachmittag: Der zweite Schneeschauer überfriert gerade. HEIDI SAND sehen. Doch von Fachleuten darf man erwarten, dass sie mittels Wetterbericht wissen, wann und wo ihre Expertise und ihr Gerät gebraucht werden. Außerhalb der Schneeoase Flensburgs scheint das schließlich auch zu funktionieren. Da wird es wohl Zeit, am Fahrrad Spikes aufzuziehen und darauf zu setzen, dass wenigstens Grundstückseigentümer ihre Räumpflicht auf den Wegen erfüllen . . . Antje Walther wohnt außerhalb von Flensburg – zahlt also keine TBZ-Gebühren... CONTRA In vielen Gegenden der Welt ist Winterschnee ein stinknormaler Alltagsbegleiter. Warum Flensburg immer von einer Art Massenhysterie erfasst wird, sobald sich die Gegend weiß färbt, ist einfach nur rätselhaft. Es ist doch so: Auf festgefahrenen Schneedecken gelingen viele Sachen nun mal nicht so gut wie gewohnt. Also solltensichallehübschvorsichtig bewegen und längere Reisewege kalkulieren. Mehr als streuen, räumen und fegen kann man vom Technischen Betriebszentrum nicht verlangen. Und solange das Räumfahrzeug nicht erfunden ist, das den Schnee wegputzt, ehe er gefallen ist, müssen wir wohl oder übel noch mit gewissen Einschränkungen leben. Natürlich könnte man stadtweit eine Bodenheizung einbauen oder den ÖPNV auf Allradtechnik umrüsten. Ich bin nur nicht sicher, ob die Flensburger das bezahlen wollen. Und bis dahin gilt: Geht weiter, Leute. Es ist Winter, und hier gibt’s nichts zu sehen! Holger Ohlsen ist treuer TBZ-Gebührenbescheidempfänger und räumt selbst.