Arche November 09 homepage - Diakonische Behindertenhilfe Bad
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Arche November 09 homepage - Diakonische Behindertenhilfe Bad
Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Cornelia Schmidt ------------------------------------------------------------------------Urlaubsfahrt der Tagesstätte Schmalkalden Seite 6-8 ------------------------------------------------------------------------Aus dem Wohnheim Breitungen Seite 6-8 ------------------------------------------------------------------------Impressum Herausgeber: Wohnheim für Menschen mit psychischer Erkrankung Bad Salzungen der Diakonischen Behindertenhilfe Bad Salzungen-Schmalkalden e.V. Redaktion: Andrea Götz, Jens Raßbach, Maik Koschela, Kerstin Wicklein, Cornelia Schmidt, Cindy Reis Telefon: 03695/871113 E-Mail: [email protected] 1 Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Heute stellen wir vor: Herzlich Willkommen im Wohnheim 2 in der Fritz- Wagner- Straße Heute freue ich mich ganz besonders auf den Termin, da ich viele Bewohner sehr lange kenne und mit ihnen zusammen arbeite. Wir haben viele Hürden gemeistert, doch heute darf ich sie ganz privat erleben. Um mich zu beruhigen gehe ich um unseren romantischen Burgsee, der sein schönstes Herbstkleid trägt. Ich schlendere am Kindergarten und am Penny- Markt vorbei und erreiche den Wohnblock in der Fritz- Wagner- Straße. Vorher begrüßen mich schon viele Bewohner, denn heute ist Freitag, der Tag an dem es Taschengeld gibt und da herrscht emsiges Treiben. Meine Angst verliert sich sofort, denn ich werde in den Arm genommen, man freut sich mich zu sehen und noch ehe ich meinen Termin mit Herrn Glock die Sitzecke vor dem Haus die Tagesgruppe beim Thema“gesundes Frühstück“ 3 Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang wahrnehmen kann, weiß ich, wer Geburtstag hatte, dass schon Plätzchen gebacken wurden, wann unsere Weihnachtsfeier ist, wer im Krankenhaus liegt und ich muss versprechen, dass ich mir das Allerheiligste ansehe, die Wohnungen. Gut gelaunt und neugierig geworden betrete ich das Treppenhaus. Plötzlich öffnet sich eine Wohnungstür und ein älterer Bewohner begrüßt mich stürmisch und bringt mich ganz galant zu den Betreuern. Ich werde lieb in „Empfang“ genommen, als wäre ich hier zu Hause und so wohl fühle ich mich auch. Bei einer Tasse Kaffee und leckerem Geburtstagskuchen beginnt nun unsere Geschichte über das Wohnheim II. Mit der Gründung der Diakonie Bad Salzungen/ Schmalkalden im Jahr 1992 wurde ein Konzept erarbeitet, das psychisch Kranken die Möglichkeit bot, sich ihr eigenes „Kleines Nest“ unter Betreuung zu schaffen und nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Zum damaligen Zeitpunkt nutzte man die Möglichkeit, den Wohnblock in der Fritz- WagnerStraße zu mieten. Da der Bedarf in den nächsten Jahren zunahm, wurde die Trennung zwischen geistig behinderten Menschen und psychisch Erkrankten vorgenommen und so entstanden das Wohnheim I (ein wunderschöner Neubau) und HerrWarzemann Wohnheim II . Frau Horn in ihrem Zimmer liest seine Zeitungen am liebsten in derWohnstube Heute gibt es hier insgesamt 27 Plätze, als 2- und 3 Raumwohnungen und 2 Plätze in der Außenwohnung. Küche, Bad und Wohnzimmer werden gemeinsam genutzt und jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer als Rückzugsmöglichkeit. Die Bewohner haben die Möglichkeit bei den Lebensmitteln Selbstversorger zu sein oder die Zentralversorgung in Anspruch zu nehmen. Es gibt ein durch die Betreuer liebevoll angerichtetes Frühstücks- und Abendbüffet und jeder darf sich nehmen worauf er Hunger hat. 4 E-Mail Adresse: [email protected] Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Die Wohnheimleiterin Yvonne Graß und ihre 11 Betreuer kümmern sich aber nicht nur um das tägliche Leben, sondern mit viel Fingerspitzengefühl und Liebe bieten sie viele kulturelle Entfaltungsmöglichkeiten an. So entsteht hier im Wohnheim II unter vielen Mühen die alle zwei Monate erscheinende Zeitschrift „Arche“, es gibt zirka aller zwei Monate den heiß geliebten Stammtisch im „Ostrock“. Was mich immer fasziniert sind die vielen gut vorbereiteten Urlaubsfahrten, die jeden Bewohner begeistern und für viel schönen Gesprächsstoff an der Arbeit sorgen. Beim erzählen merkt man jedem Einzelnen an, das sie ihre Sorgen und ihre Krankheit wenigstens für einige Tage vergessen können. Seit etwa dem Jahr 2000 besteht eine feste Partnerschaft zu einem Wohnheim in Wuppertal. Erste zarte Bande wurden geknüpft, gemeinsame Besuche folgten und heute steht jedes Jahr ein schöner gemeinsamer Urlaub an, so zum Beispiel in Holland, Dänemark, Deutschland. Für die Bewohner, die sich ihren „Lebensabend“ redlich verdient haben, gibt es vielfältige Beschäftigungsangebote in der Tagesgruppe zum Beisp.: Im Urlaub kann man schön geniessen Spaziergänge, Basteln, kleinere Ausflüge, Sport, Backen, Rätseln, Entspannungsmethoden etc. Meine „Reise“ endet mit dem versprochenen Ansehen von einigen Wohnungen. Sie sind sehr persönlich eingerichtet und keine gleicht der anderen. Ich bedanke mich für das uneingeschränkte Vertrauen, draußen ist es dunkel und ich gehe mit beschwingten Herzen zum Bus. Ich blicke voller Liebe und Hochachtung auf die erhellten Fenster und plötzlich fällt mir ein Lied von Roy Black ein: „Jeder braucht `nen kleinen Flugplatz, ein Herz wo er mal landen und weg fliegen kann …“, und ich weiß, das hier für uns ein sicher Platz ist. Hier bist du mit deiner psychischen Erkrankung nicht allein und kannst trotzdem ohne Angst am Leben teilnehmen. Kerstin Wicklein/ Bad Salzungen 5 Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Aus der Tagesstätte in Schmalkalden Unser Urlaub im Harz Vom 21.09.-24.09.2009 waren die Klienten der Tagesstätte von Schmalkalden im Urlaub im Harz. Auf der Hinfahrt zum Zielort machten wir Station in Possen in der Nähe von Nordhausen. Hier besichtigten wir einen Streichelzoo mit einheimischen Tieren. Dies gefiel uns sehr gut, so dass wir eigentlich gar nicht so richtig weiter wollten. Doch wir hatten ja noch ein großes Programm vor uns. So fuhren wir weiter in Richtung unserer Unterkunft, einem Feriendomizil in Sophienhof . Alle waren guten Mutes, als wir unsere Zimmer in Augenschein nahmen. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was die Verpflegung anbelangte, so muss erwähnt werden, dass wir zwischen fast 30 Gerichten auswählen konnten. Es gab vom Lachs bis hin zum Kängurusteak alles was das Gourmetherz sich wünschte. Das Wetter war uns auch hold. Nachts hörten wir die Hirsche röhren, dies kam den Märchen von 1001 Nacht gleich. Blick zu Brocken Unsere Unterkunft Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, ging es dann in Richtung Torfhaus, einer Raststätte wo wir den Brocken, dem höchsten 6 E-Mail Adresse: [email protected] Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Berg im Harz, vor uns ganz deutlich sahen, als wäre es nur 100 Meter bis dahin. Dort verweilten wir einige Zeit und alle freuten sich über die schöne Aussicht. Hier gab es auch einen herrlichen Souvenierstand. Die meisten von uns deckten sich mit Brockenhexen aller Größen als Mitbringsel von dort ein. Es bliebe noch zu sagen, dass wir am Fahrt mit der Kutsche zum Kyffhäuser-Denkmal Nachmittag auf einer Talsperre eine Dampferfahrt unternahmen. Hier konnte man ganz herrlich relaxen. In unserem Domizil angekommen, wartete schon das Abendbrot auf uns. Da wir sehr hungrig waren, langten wir auch tüchtig zu. Abends saßen wir noch gemütlich bei Kerzenschein und lauer Luft zusammen. Am nächsten Tag fuhren wir nach Wernigerode. Hier besichtigten wir die Altstadt mit den wunderschönen Fachwerkhäusern. Auch das Rathaus mit dem dazu gehörigen Marktplatz war eine Augenweite. Nach unserem Mittagessen Das Kyffhäuser-Denkmal beim Italiener ging es dann zum Hexentanzplatz. Hier fiel uns eine junge und hübsche Hexe auf. Mike, unser Frauenversteher, fragte, ob sie auch eine gute Hexe sei. Diese bejahte die Frage. Unweit von hier besichtigten wir eine Kirche, die komplett aus Holz bestand. Alle waren hellauf begeistert. Das Rathaus in Wernigerode 7 Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang An jedem Nachmittag tranken wir unterwegs Kaffee. Natürlich gab es auch leckeren selbstgebackenen Kuchen. Abends ließen wir unsere Eindrücke Revue passieren. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Kyffhäuser – Denkmal. Dort machten wir uns mit der Barbarossasage vertraut. Anschließend fuhren wir in Richtung Heimat. Alle waren sehr traurig, dass sich der Urlaub dem Ende neigte. Ein dickes Lob gebührt dem Busfahrer Matthias sowie Heike und Andrea,unseren Betreuerinnen, die immer wieder auf unsere Wünsche eingingen. Stadtbummel in Wernigerode 8 E-Mail Adresse: [email protected] Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Neuigkeiten aus dem Wohnheim 4 in Breitungen Der Sommer ist vorbei und wir möchten euch ein paar Höhepunkte präsentieren. Was ist denn so alles passiert im Wohnheim Breitungen? Im Juni wurde eine Tagesfahrt zum Behindertentag in Bad Hersfeld unternommen. Das tollste waren die Fahrten auf einem Quad, das von einem blinden Fahrer gefahren wurde. Auch Corinna May und Badesalz sind aufgetreten und das Wetter stimmte. Es wurde getanzt, gesungen und gelacht. Im Juli haben wir zusammen mit WH1 eine Tagesfahrt zum „Wirtshaus im Spessart“ durchgeführt. Mit prima (naja fast zu warmem) Wetter im Rücken konnte das Wasserschloss Mespelbrunn erkundet werden. Während einer Schifffahrt auf dem Main bestaunten alle die herrliche Landschaft. Mit einem leckeren Essen im Bauch kamen wir dann zufrieden aber erschöpft am Abend wieder in den Wohnheimen an. : 9 Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Wie ihr seht, im Wohnheim Breitungen ist immer wieder was los! Zum Abschluss noch ein paar Schnappschüsse vom Reiten, einer neu entdeckten „Leidenschaft“, der wir jetzt öfter nachgehen wollen. 10 E-Mail Adresse: [email protected] Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Aus dem Wohnheim Fritz Wagner Straße Bad Salzungen Unsere Urlaubsfahrt mit den Wuppertalern in den Spreewald Am 21.09.09 war es endlich soweit: mit sechs Bewohnern und zwei Betreuern machten wir uns auf den Weg in das Spreewaldhotel nach Raddusch im malerischen Spreewald. Hier verbrachten wir eine tolle Urlaubswoche gemeinsam mit Bewohnern und Beteuern aus dem Partnerwohnheim der Elisabeth- Heimstatt in Wuppertal. Dieses war nun schon unser zehntes gemeinsames Treffen, und somit ein rundes Jubiläum. Direkt nach unserer Ankunft war die Wiedersehensfreude erst mal groß; danach konnten wir gleich die Zimmer beziehen. Bei einem kleinen Spaziergang konnten wir den Ort Raddusch erkunden. Danach gab’s ein leckeres Abendbrot im Hotel. Anschließend hatten wir noch genügend Zeit um uns ausgiebig über alles Neue auszutauschen. Dienstag früh nach einem ausgiebigen Frühstück führen wir ins nahegelegene Spreewalddorf Lehde. Das gesamte Dorf steht unter Denkmalschutz und wird als Museumsdorf des Spreewaldes, mit Freilandmuseum, Bauernhaus- und Gurkenmuseum, bezeichnet. Bei einer Kahnfahrt konnten wir die tolle Natur des Spreewaldes genießen und erführen viel Wissenswertes von unserem Fährmann über die Gegend und Lebensbedingungen der Menschen hier. Anschließend führen wir nach Lübbenau und erkundeten die Stadt. Mit einem deftigen Abendbrot klang der Tag im Hotel aus. 12 E-Mail Adresse: [email protected] Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Mittwochs besuchten wir die Slavenburg in Raddusch. In Anlehnung an das Aussehen der slawischen Burganlage, die vor mehr als 1000 Jahren an diesem Ort stand, ist die heutige Slawenburg Raddusch ein modern gestalteter Funktionsbau mit Ausstellungsbereich, Veranstaltungsräumen, Gastronomie und Burgladen. Um die Burg herum führt ein Zeitsteg die Besucher an die zeitlichen Dimensionen der Menschheitsgeschichte heran. Hier konnte man sich ein Bild davon machen, wie die Menschen in dieser Region in grauer Vorzeit lebten. Danach ging’s nach Burg in den Barfußpark. Auf verschiedensten Untergründen,u.a. Steine, Tannenzapfen, Kies, Sand, Holzstämme und Scherben, konnte man mal erleben was unsere „Schuhverwönten“ Füße so alles verpassen! Die letzte Station des Tages war dann ein Besuch im Irrgarten. Auf verschlungenen Pfaden ging es durch übermannshohe Hecken zum Ziel und Ausgang, einer erhöhten Plattform in der Mitte des Irrgartens. Hier zeigte sich dann wer einen guten Orientierungssinn hat. Wer das Ziel erreichte, konnte sich einen Stempel zum Beweis abholen. Mit etwas Unterstützung gelang es allen, aus diesem Labyrinth wieder heraus zu finden. Nach einem guten Frühstück fuhren wir dann am Donnerstag nach Lichterfeld. Hier gibt es an einem ehemaligen Tagebau ein riesiges Technikdenkmal zu bestaunen. Weithin sichtbar ragt die ehemalige Abraumförderbrücke F60 in den Lausitzer Himmel, als hätte jemand den Eiffelturm in die Landschaft gelegt. Das monumentale Besucherbergwerk über Tage empfängt seit Mai 2002 Touristen. Beim Wandern bis auf luftige 80 Meter Höhe sind Einblicke in eine gewandelte Landschaft und die gewaltige Stahlkonstruktion aus der 13 Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Nähe zu erleben. In der ehemaligen Tagebaulandschaft entsteht ein Erholungsgebiet rund um den Bergheider See. Um mal einen noch in Betrieb befindlichen Tagebau zu sehen führen wir zum Aussichtspunkt vom Tagebau Welzow –Süd, der sich auf einer Fläche von 73 km²erstreckt Vattenfall fördert in Welzow-Süd bis zu 20 Millionen Tonnen Braunkohle im Jahr. Damit ist der brandenburgische Tagebau Hauptversorger für das Kraftwerk Schwarze Pumpe und liefert darüber hinaus Kohle an die Brikettfabrik Schwarze Pumpe. Am Freitagmorgen hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Eine Woche kann ja so schnell vorbei sein… Auf dem Nachhauseweg legten wir noch einen kurzen Boxenstop auf dem Eurospeedway Lausitz ein. Hier konnte man Motoradgespanne bei ihren Trainingsrunden beobachten. Bei einer Fläche von 570ha und mit ca. 120000 Tribünenplätzen sowie 41000 Parkplätzen ist der Eurospeedway Lausitz die größte Sport- und Erlebnisarena Europas. Uns allen wird dieser wunderbare Urlaub noch lange im Gedächtnis bleiben aber auch Pläne fürs nächste Jahr wurden schon geschmiedet. Dann soll wahrscheinlich die Sächsische Schweiz unser Ziel sein. 14 E-Mail Adresse: [email protected] Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Lieber Kurt, schau nur gut hin, heut stehst du in der drin !!! Alles Gute zum 70. Geburtstag!!! 21 Ausgabe November 2009 • achter Jahrgang Wir gratulieren zum Geburtstag, wünschen Gesundheit und alles Gute! Im Wohnheim Bad Salzungen, Fritz-Wagner-Straße: Im November: Karl- Heinz Volk Hanna Gruneberg Kurt Warzemann Im Dezember: Thomas Hellmann, Christine Kubitza Im Wohnheim Breitungen: Im November: Elke Hildebrandt Margit Kuhlmann Im Dezember: Roland Richter Uwe Meister Karin Holland Christa Brüggemann _________________________________________________________________ 21.Nov. 2009, 14.00 Uhr: Spielenachmittag Begegnungsstätte „Sonnenblume“ Bad Salzungen 28. Nov. 2009, 17.00 Uhr: Offizielle Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Bad Salzungen 29. Nov. 2009, 15.00 Uhr: Krippenausstellung, St. Wendel, Bad Salzungen 27. Nov. 2009, 15.30-17.30: Kino-Nachmittag, Begegnungsstätte Sonnenblume, Bad Salzungen Es wird ein Film mit Bad Spencer und Terence Hill gezeigt. 20. Dez. 2009, 17.00 Uhr: Weihnachten mit Gunther Emmerlich, Stadtkirche Bad Salzungen 8. Januar 2010, 19.30 Uhr: Das große Ladiner Fest, Pressenwerk Bad Salzungen 22 E-Mail Adresse: [email protected]