Ausgabe 70 (Herbst) - Kooperationsstelle Wissenschaft
Transcrição
Ausgabe 70 (Herbst) - Kooperationsstelle Wissenschaft
Informationen der Kooperationsstelle Wissenschaft - Arbeitswelt Sozialforschungsstelle Technische Universität Dortmund 18. Jahrgang Ausgabe 70 Herbst 2012 Themen in dieser Ausgabe: • • • • • • • • Dortmunder Hafen: Chancen für eine nachhaltige Entwicklung Atypische Beschäftigungsverhältnisse in der Region Betriebsklima-Projekt: Kooperative Wissenschaft Hans-Böckler-Stiftung fördert Kooperationsstellen Einladung zur Tagung Wissenschaftstheorie für Promovierende Prekarität und Solidarität Vortrag in der Arbeitsagentur Dortmund Impressum: Kooperationsinfo: Informationen der Kooperationsstelle Wissenschaft - Arbeitswelt Sozialforschungsstelle Technische Universität Dortmund HerausgeberInnen: Klaus Boeckmann, Klaus Kock, Redaktion: Iris Kastel-Driller Design: Michael Banos Evinger Platz 15 44339 Dortmund Tel.: (0231) 8596-140 Fax: (0231) 8596-144 Internet: www.kowa-dortmund.de E-Mail: [email protected] Auflage: 900 Dortmunder Hafen: Chancen für eine nachhaltige Entwicklung (KB) Mitte September berichteten die Medien über ein mögliches vorläufiges Aus im Envio-Prozess. Dabei schien ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Erkrankungen von Beschäftigten, die bei Envio auf dem Firmengelände im Dortmunder Hafen PCB-belastete Transformatoren demontierten, und deren hohen PCB-Konzentrationen im Blut zu bestehen. Es gebe aber, so der Gutachter, keine Studien, die einen Zusammenhang zwischen bestimmten Erkrankungen und PCB-Konzentrationen belegen würden. Anfang Oktober teilte die Staatsanwaltschaft des Landgerichts Dortmund mit, dass der Prozess zunächst nicht ausgesetzt wird, weil weitere Gutachter beurteilen sollen, ob eine Durchführung von Reihenuntersuchungen der 51 Kläger überhaupt zur Klärung beitragen können. Nach den jahrelangen PCB-Belastungen, mit ihren Erkrankungen, die die Arbeitsfähigkeit einschränken oder gar ausschließen, droht ihnen nun auch noch ein jahrelanger Rechtsstreit. Es stellt sich die Frage, ob und wie sich solche (gesundheitlichen) Risiken im Zusammenhang mit den Tätigkeiten, die Beschäftigte tagtäglich ausüben, verringern lassen. Denn für die Betroffenen ist es ausgesprochen schwierig nachzuweisen, dass ein Zusammenwirken von Berufsschadstoffen und Krankheitsbildern be- steht, zumal die Belastungen oft über einen längeren Zeitraum einwirken. Die Kooperationsstelle WissenschaftArbeitswelt wird in den nächsten Monaten der Frage nachgehen, wie soziale, ökologische und wirtschaftliche Risiken, die mit dem Betrieb von Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsanlagen verbunden sind, verringert werden können. Es sollen am Beispiel des Gewerbegebietes Dortmunder Hafen Ansatzpunkte für eine beteiligungsorientierte und nachhaltige Entwicklung bestehender Gewerbestandorte herausgearbeitet werden. Ein wesentlicher Bestandteil dabei ist die Ausgestaltung von Kommunikations- und Kooperationsstrukturen, in denen die Sicherung sozialverträglicher Arbeitsbeziehungen als fester Bestandteil verankert ist. Diese Strukturen sollen in die Betriebe hinein und innerhalb des Standortes zwischen den Betrieben wirken, sowie auch eine Außenwirkung in die angrenzenden Wohn- und Freizeitflächen entfalten. Darüber hinaus soll geprüft werden, wie die innovativen Potenziale einer neuen Beteiligungskultur für die Sicherung guter Arbeit und eine nachhaltige Entwicklung genutzt werden können. Das Projekt wird aus Mitteln der HansBöckler-Stiftung über einen Zeitraum von einem Jahr finanziell gefördert. Anprechpartner: Klaus Boeckmann Atypische Beschäftigungsverhältnisse in der Region (KB) Die Kooperationsstelle hat einen neuen Bericht zur Beschäftigungsentwicklung veröffentlicht, der sich insbesondere mit der Entwicklung der „atypischen Beschäftigung“ über den Zeitraum von 2000 bis 2011 befasst. In dem Bericht werden sozialversicherungspflichtige Teilzeitstellen, Leiharbeit und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse als Formen atypischer Beschäftigung berücksichtigt. Es werden Entwicklungstrends in der Region und Unterschiede zwischen den Gebietseinheiten und im Vergleich mit der Landesentwicklung herausgearbeitet. Die Ergebnisse lassen sich im Kontext mit generellen Entwicklungstrends, die landes- und bundesweit zu beobachten sind, bewerten. Von besonderem Interesse sind die Veränderungen der Beschäftigungsstruktur nach dem Ende der Krisenphase (2000 bis 2005/2006). Im Anschluss an diese Phase begann ab 2005/2006 eine längerfristige beschäftigungswirksame Aufschwungphase. Es stellt sich die Frage, wie sich der positive Beschäftigungstrend, der sich seitdem eingestellt hat, auf die Entwick- lung der verschiedenen Beschäftigungsformen ausgewirkt und ob sich der Umverteilungsprozess zu Lasten der Normalarbeitsverhältnisse (= sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen ohne Leiharbeit) fortgesetzt hat. Die Ergebnisse zeigen für die Region im Landesvergleich überdurchschnittlich hohe Beschäftigungs- zuwächse, die hauptsächlich von Dortmund und dem Kreis Unna getragen wurden. Im Kreis Soest lässt sich eine durchschnittliche Entwicklung feststellen. Die Beschäftigungsentwicklung in Hamm dagegen lag unter dem Landestrend. Von 2000 bis 2005/2006 gab es große Beschäftigungszuwächse im Dienstleistungssektor, während im Produzierenden Gewerbe Normalarbeitsverhältnisse verloren gingen. Danach stieg die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse (Ausnahme: Hamm) wieder an. Die Entwicklung der atypischen Beschäftigungsverhältnisse hat sich mit geringeren Wachstumsraten als zuvor fortgesetzt. Der größte Teil des Beschäftigungswachstums ab 2005/2006 fand im Bereich der atypischen Beschäftigungsverhältnisse statt, der Beschäftigungsstand im Bereich der Normalarbeitsverhältnisse aus dem Jahr 2000 konnte trotz Zuwächsen in einer längerfristigen Wachstum- sphase nicht erreicht werden. Die Umverteilung von Beschäftigungsformen, so die Schlussfolgerung, hat auch in der Aufschwungphase eine Fortsetzung gefunden. In vielen Wirtschaftsbereichen wurde der Personalbestand eher durch atypische Beschäftigung als durch Normalar- beit vergrößert. Ein mögliches größeres Wachstum an Normalarbeitsverhältnissen wurde aufgrund der günstigen Rahmenbedingungen für atypische Beschäftigung verhindert. Der Aufschwung seit 2005/2006 konnte nicht genutzt werden, einen weiteren Anstieg der sozialen Risiken, die mit der Ausbreitung atypischer Beschäftigung verbunden sind, zu verhindern. Der Bericht „Entwicklung der atypischen Beschäftigung in der Region Dortmund-Hellweg im Zeitraum von 2000 bis 2011“ wurde als PDF-Dokument auf den Internetseiten der Sozialforschungsstelle Dortmund www.sfs-dortmund.de Anfang Oktober veröffentlicht. Ansprechpartner: Klaus Boeckmann Betriebsklima-Projekt: Kooperative Wissenschaft (KK) „Was können wir tun?“ – so lautet regelmäßig die Frage in den sechs Unternehmen und Verwaltungen, wo Edelgard Kutzner und Klaus Kock ihre Untersuchungen zum Thema „Betriebsklima und gute Arbeit“ durchführen. Eine gute Ausgangsposition für die Forschungsarbeiten: Das Projektteam muss nicht lange erklären, warum Betriebsklima ein interessantes Thema für das Unternehmen sein könnte. Der Wille zur Veränderung ist spürbar bis ins letzte Interview, es gibt eine große Auskunfts- und Beteiligungsbereitschaft auf allen Ebenen. Es besteht Einigkeit darin, dass nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter/innen sondern auch der Unternehmenserfolg beeinflusst werden von der Qualität des Miteinander in der täglichen Arbeit. Auf der anderen Seite wird das Projektteam damit in Mitverantwortung für die Praxis genommen. In der Regel versucht Wissenschaft, sich möglichst neutral und unabhängig vom praktischen Geschehen ein Bild zu machen von sozialen Beziehungen und Strukturen im Forschungsfeld. Der Einzelfall ist nur insofern interessant, als aus seiner Analyse allgemeine und übertragbare Erkenntnisse gewonnen werden können. Die Verantwortung der Forschenden liegt darin, methodisch korrekt zu arbeiten und die Ergebnisse in wissenschaftlichen Debatten zur Diskussion zu stellen. Ob und wie die betriebliche Praxis dann mit diesen Ergebnissen etwas anfangen kann, ist eine Frage des „Transfers“, nicht mehr der Forschung selbst. Das Betriebsklima-Projekt ist anders angelegt. Es soll gleichermaßen wissenschaftliche und praktische Zwecke erfüllen. Es wird nicht nur einen Abschlussbericht und andere Veröffentlichungen geben, die Forschungsarbeiten sollen auch einen Beitrag zur betrieblichen Veränderung leisten. Schon jedes Interview und – mehr noch – jede Gruppendiskussion können die Befragten veranlassen, an- © Stephanie Hofschlaeger pixelio.de ders über eine bestimmte Problematik nachzudenken und vielleicht auch anders zu handeln (Frage: Haben Sie den Vorgesetzten mal darauf angesprochen? Antwort: Nein, stimmt, das sollte ich vielleicht mal tun.) Gespräche und Diskussionen sind keine neutralen Messinstrumente wie etwa ein Thermometer. Das Projektteam greift damit ein in laufende Debatten und Auseinandersetzungen im jeweiligen Betrieb. Es werden Erwartungen geweckt, die, wenn sie enttäuscht würden, nicht nur die Forschenden und ihre Wissenschaft diskreditieren, sondern auch neue Unruhe bei den betrieblichen Akteuren auslösen und im Extremfall das Betriebsklima weiter verschlechtern könnten. Die Frage ist, wie eine solche doppelte Zielsetzung mit den begrenzten Mitteln eines Forschungsprojekts zu erreichen ist. Im Projekt „Betriebsklima und gute Arbeit“ versuchen wir das Problem so zu lösen, dass wir für jeden Betrieb einen gesonderten Bericht anfertigen, den wir mit Unternehmensleitung und Betriebsrat beraten, um ihn dann in einer Betriebsversammlung zur Diskussion stellen. Wir machen keine Vorschläge, was getan werden soll, um das Betriebsklima zu verbessern. Wir benennen die Probleme, die wir erkannt haben, und versuchen, die „Stellschrauben“ aufzuzeigen, an denen Veränderungen ansetzen könnten. Diese Diskussionen sind für die Forschungszwecke wiederum der letzte Erhebungsschritt, hier können Problemverständnis und Interpretationen noch einmal überprüft und wenn nötig korrigiert werden. Wie das Projekt aus den Arbeiten der Kooperationsstelle entstanden ist, so werden die Ergebnisse einfließen in zukünftige Aktivitäten. Dadurch ist gewährleistet, dass die Akteure aus der betrieblichen Praxis – über den Kreis der Untersuchungsbetriebe hinaus – nach Ablauf des Projekts eine Ansprechpartnerin finden zum Thema Betriebsklima und gute Arbeit. Wir verstehen dies als Beitrag zu einer verantwortlichen und kooperativen Wissenschaft. Ansprechpartner: Klaus Kock Hans-Böckler-Stiftung fördert Kooperationsstellen (KK) Die Kooperationsstellen sind ein wichtiger Bestandteil der Wissenschaftslandschaft, sie bilden das Bindeglied zur Arbeitswelt, zu Gewerkschaften und Betriebsräten. Ihre institutionelle Verankerung und finanzielle Ausstattung ist jedoch sehr unterschiedlich, in einigen Fällen auch prekär. Die Hans BöcklerStiftung hat deshalb einen neuen Anlauf genommen, Kooperationsstellen inhaltlich, organisatorisch und finanziell zu fördern. Im August traf sich eine Arbeitsgruppe aus Vertreter/innen der Koopera- tionsstellen mit Kolleg/innen aus der Stiftung, um zu überlegen, wie Institutionalisierung und Profilierung verbessert werden könnten. Die Ergebnisse werden beim bundesweiten Treffen aller Kooperationsstellen im Dezember in Saarbrücken zur Diskussion gestellt. Das neue hochschulpolitische Programm der Gewerkschaften bietet gute Ansätze, auf der politischen Ebene vor allem der Länder für eine Stärkung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Arbeitswelt durch Kooperationsstellen zu werben. Dazu gehört aber – zweitens – eine stärkere Profilierung der Arbeit, um besser als bislang deutlich zu machen, was eine Kooperationsstelle zu leisten in der Lage ist. Daran soll in naher Zukunft verstärkt gearbeitet werden. Drittens schließlich wird die Hans Böckler-Stiftung auch weiterhin neue Kooperationsstellen durch eine Anschub-Finanzierung unterstützen. Ansprechpartner: Klaus Kock Einladung zur Tagung (KK) „Demokratische und Soziale Hochschule“ lautet der Titel einer Fachtagung am 12. November, zu der FH Dortmund, Hans BöcklerStiftung und DGB NRW einladen. Anlässe sind einerseits das von den Gewerkschaften zusammen mit der Hans Böckler-Stiftung erarbeitete Leitbild „Demokratische und Soziale Hochschule“ und das daraus entwikkelte hochschulpolitische Programm der Gewerkschaften. Andererseits bietet auch das Vorhaben einer Novellierung des Hochschulfreiheitsgesetzes in NRW genügend Stoff für Diskussionen. Mit der Tagung wollen die Veranstalter/innen einen Beitrag leisten zur Debatte über die Zukunft der Hochschulen. Vier ausgewählte Aspekte mit dem Schwerpunkt „Hochschulen und Arbeitswelt“ sollen genauer beleuchtet werden: • Studium und Beruf als Bildungsweg der Zukunft in Hochschule und Betrieb • Forschung im Dialog: Kooperationen zwischen Betrieben und Hochschulen Prekarität und Solidarität • Differenzierung des Hochschulsystems und die neue Rolle der Fachhochschulen • Arbeitsplatz Fachhochschulen: Gute Arbeit in Wissenschaft und Lehre Zur Kooperation zwischen Betrieben und Hochschulen werden Manfred Wannöffel von der gemeinsamen Arbeitsstelle Ruhr-Universität Bochum und IG Metall sowie Klaus Kock ihre Erfahrungen aus der Kooperationsarbeit einbringen. Zum Abschluss wird die Wissenschaftsministerin des Landes NRW, Svenja Schulze, mit dem Rektor der FH Dortmund, Wilhelm Schwick, sowie dem Vorsitzenden des DGB NRW, Andreas Meyer-Lauber, und zwei Vertreterinnen des AStA der FH Dortmund, Rusudan Schulenberg und Kirstin Remiasch, diskutieren über Anforderungen für die Hochschulen der Zukunft. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung auf der Internetseite http://hochschulblog-nrw-dgb.de/ node/421 Ansprechpartner: Klaus Kock Wissenschaftstheorie für Promovierende (KK) Im Wintersemester wird die Reihe „Wissenschaftstheorie“ im Rahmen des gemeinsamen Graduiertenprogramms der geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten fortgesetzt. Die Veranstaltungen des Graduiertenprogramms sollen Promovierende und Promotionsinteressierte (ergänzend zur Hilfestellung durch die Betreuer/innen sowie allgemein in den Fakultäten selbst) dabei unterstützen, ihr Promotionsvorhaben strukturiert und damit letztlich schneller und mit besserem Erfolg umzusetzen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Frage zum Stellenwert wissenschaftlicher Erkenntnisse bzw. die berühmte Frage „Was können wir wissen?“ In Philosophie und Wissenschaftstheorie ist man sich keineswegs einig darüber, wie die Antwort zu lauten hätte. Deshalb ist es für jedes wissenschaftliche Vorhaben von Bedeutung, sich mit verschiedenen wissenschaftstheoretischen Ansätzen und Schulen zu beschäftigen, um seine eigene Arbeit zu verorten. Zwei der sechs geplanten Veranstaltungen wird Daniel Müller (Institut für Journalistik, Leiter des Graduiertenprogramms) gestalten, zu den Themen „Systemtheorie“ und „Konstruktivismus“. Die Ansätze zu „Pragmatismus“ und „Strukturalismus“ stellt Johannes Lückenkötter (Fakultät Raumplanung) vor, Klaus Kock befasst sich mit „Kritische Theorie“ und „Wissenschaftssoziologie“. Programm und Informationen zur Anmeldung gibt es auf der Homepage graduiertenprogramm.12-16.tu dortmund.de Ansprechpartner: Klaus Kock (KK) Klaus Kock ist von der Hans Böckler-Stiftung in den Beirat eines Forschungsprojekts berufen worden, das sich mit dem Problem der Solidarität von und mit prekär Beschäftigten befasst. Projektleiterin ist Jan Aleith vom Franz Künstler Verein für Arbeitnehmerbildung in Berlin. Mittels qualitativer Methoden der Sozialforschung geht das Projekt der Frage nach, ob und inwieweit es möglich ist, gemeinsam mit denen, die von der Prekarisierung der Arbeitsgesellschaft direkt betroffen sind, übergreifende Ziele zu formulieren. Welche Schwierigkeiten und Widersprüche ergeben sich bei einem solchen Versuch? Welche Konzepte von Solidarität bestehen bei den Beteiligten und wie werden sie begründet? Besonders interessant an diesem Projekt ist der Versuch, schon während der Forschungsarbeiten in Workshops und Konferenzen Zwischenergebnisse zur Diskussion zu stellen. Ansprechpartner: Klaus Kock Vortrag in der Arbeitsagentur Dortmund (KB) Am 04. Oktober referierte Klaus Boeckmann in der Ausschusssitzung der Agentur für Arbeit über die Beschäftigungsentwicklung in Dortmund. Seit 2006, so Boeckmann, gebe es in Vergleich zum Land NRW ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum. Ebenso wie landesweit in NRW würde der Anteil der Normalarbeitsverhältnisse jedoch sinken. Bis 2020 sei der Anteil der atypischen Beschäftigungsverhältnisse bei einer Fortschreibung der jährlichen Wachstumsraten (ab 2006) größer als der Anteil der Normalarbeitsverhältnisse. Neben einem Anstieg des Armutsrisikos bedeute dies Mindereinnahmen an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bei einem gleichzeitig steigenden Finanzbedarf der Kommunen für Sozialleistungen. Insbesondere die Ausweitung von Leiharbeit und Minijobs müsse in diesem Zusammenhang kritisch betrachtet werden. Ansprechpartner: Klaus Boeckmann