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1 9 .
J A H R G A N G
|
2 .
A U S G A B E
2 0 1 4
Zeitschrift des Betr euungsvereins Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Gesundheits­
fragen in der Stadt
Brandenburg
Neues Versorgungs­­angebot
Seite 4
Wege in Arbeit
und Wege in
Beschäftigung
Inklusionsprojekte in
Wittenberge und Pritzwalk Seite 8
Antrag
Mitgliedschaft im Betreuungsverein Lebenshilfe
­Brandenburg e. V.
Seite 22
Ein Treffen voller
Emotionen
Workshop in Dahms­höhe
Seite 27
Gesundheit
Erlaubnis zum selbst-ständigen Tun
Titelthema ab Seite 4
www.lebenshilfe-betreuungsverein.de
Betreuungsverein
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
E D I T O R I A L
Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir
noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen
nachzugehen. F. Nitzsche
P
hilosophische Worte über ein
Thema, das uns täglich gedanklich wie auch physisch begleitet.
Bin ich gesund, obwohl ich mich
krank fühle? Bin ich krank, weil ich
meine wesentlichen Beschäftigungen ohne fremde Hilfe nicht mehr bewältigen kann? Woran misst sich der
Grad unseres Gesundheitszustandes?
Wir alle wissen, dass es nicht selbstverständlich ist, jeden Tag die Erlaubnis zu erhalten, den wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen. Also kurz
gesagt, gesund zu sein, ist keine
Selbstverständlichkeit. Stoßen wir an
unsere Grenzen des eigenen Tun`s, so
verfolgen wir ganz schnell unseren
persönlichen Notfallplan, mit dem
Ziel, zeitnah in der Lage zu sein,
schnell zu gesunden um das gewohnte Tagwerk zu bewältigen. „Bloß nicht
erkranken – bloß keine Störung“ heißt
die tägliche Devise. Was aber, wenn
der „eigene Werkzeug – der eigene
Sanikasten“ nicht mehr ausreicht und
fremde Hilfe sowie Begleitung erforderlich sind? Was zählt dann, außer
unter anderem das Vertrauen in den
Helfer oder das soziale Netz um uns?
Bemerken wir doch dann erst, die Bedeutsamkeit von Hilfe und Vertrauen
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im Miteinander. Egal ob kurzzeitig
oder dauerhaft, es zählen die Verlässlichkeit und das Vertrauen in den
Menschen, die uns in Zeiten der eingeschränkten Gesundheit begleiten.
Gesundheit bleibt ein individuelles
Phänomen, ein mehrdimensionaler
Zustand, der Beschränkungen zulassen kann, jedoch kein Hindernis für
den Einzelnen darstellt, selbständig
und selbstbestimmt sein Leben zu bewältigen.
Bewältigung auf die eigene persönliche Art ist also gesund und sollte uns
ermutigen, öfter mit Leichtigkeit darüber zu sprechen, wie gesund wir
doch eigentlich sind.
Demnach ist es so was von gesund,
anderen Menschen Unterstützung
und Begleitung zuzusagen, um jedem
ein wesentliches Maß an Selbständigkeit und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Für den Einzelnen und im
Miteinander könnte das ein erfülltes
„Bonbon“ sein, welcher wohlig schmecken kann und in keinster Weise ungesund ist.
Maren Timm
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I M P R E S S U M
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
ED I TOR I AL
Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit,
das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen
Beschäftigungen nachzugehen.
2 Herausgeber
ist die Zeitschrift
des Betreuungsvereins
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Mahlsdorfer Straße 61
15366 Hönow
Telefon 030-99 28 95 20
Fax 030-99 28 95 50
T I TEL
4 Gesundheitsfragen in der Stadt Brandenburg
8 Unser Tag im Namen der Gesundheit
12 Ambulante Psychiatrische Krankenpflege
MENSC HEN
26 [email protected]
27 Redaktion
Maren Timm, Stefan Böhlke,
Birgit Maskos und Anja Putzke
Die Redaktion behält sich vor,
­Lesertexte zu kürzen und übernimmt keine Gewähr für Richtig­keit und Vollständigkeit.
Gruppe Lebensfroh
Der Treubel – Klaus Deutsch
Ein Treffen voller Emotionen
30 Eine Fahrt ins Blaue
16 AK TUELLES
10 Wege in Arbeit und Wege in Beschäftigung
20 Eröffnung einer neuen
Betreuungsstelle in Frankfurt (Oder)
ÜB R IGENS
14 Titelfoto
shutterstock.de
Gestaltung
Neues Frauenwohnprojekt Eberswalde
18 Hemmschwellen überwinden
25 Alle Jahre wieder –
Weihnachtsfeier in Dahmshöhe
32 Fachtagung im Haus Dahmshöhe
FISCHUNDBLUME DESIGN
REC HTL IC HES
Yvonne Berthold & K. Hellmann GbR
Patientenrechte
36 Einwilligungsfähigkeit
Das erste Pflegestärkungsgesetz –
Was ändert sich?
3 4 www.fischundblume.de
38 Druck
Pinguindruck, Berlin
REI NGESC HAUT
6 40 Jeder Tag ist kostbar
Film- und Buchtipps
22 A N T R AG AUF M I TGL IEDSC HAF T
Zum Herausnehmen
Erscheinungsweise
KON TAK T
erscheint zweimal jährlich.
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42 Kontaktadressen der Betreuungsstellen
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G E S U N D H E I T
Gesundheitsfragen in der
Stadt Brandenburg
D
ie Suche eines Hausarztes oder Facharztes wird zunehmend
schwieriger. Bei einer Bevölkerungszahl von ca. 71.534 Menschen gibt es nur 3 niedergelassene Neurologen/Psychiater. Die
Institutsambulanz in Brandenburg ist stark überlastet.
Durch die Eröffnung des Gesundheitszentrums am Hauptbahnhof in der Stadt Brandenburg an der Havel, konnte die ärztliche
Versorgung in der Umgebung verbessert werden. Jedoch sind die
Ärzte mit dem vorhandenen Patientenstamm meist ausgelastet.
Besteht der Wunsch nach
einer Beratung im Bereich
der Pflegeleistungsangebote,
kann der Pflegestützpunkt
Brandenburg weiterhelfen.
Die Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB
– www.laekb.de) und die Kassenärztliche Vereinigung (KVBB – www.kvbb.de) bieten gemeinsam neben der telefonischen Auskunft eine
Online-Arztsuche der im Land tätigen Ärzte an.
Telefonische Auskünfte werden montags bis
freitags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr unter dem Patiententelefon
0331-98229851 erteilt.
Kontakt
Pflegestützpunkt
Brandenburg
Wiener Straße 1,
14772 Brandenburg
an der Havel
Telefon 03381-3064039
Öffnungszeiten
Dienstag 9 bis 12 Uhr
und 13 bis 18 Uhr
Donnerstag
7.30 bis 12 Uhr
und 13 bis 15 Uhr
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Ab dem 2.6.2014 steht am Städtischen Klinikum in Brandenburg
ein neues Versorgungsangebot, die »KV RegioMed Bereitschaftspraxis«, zur Verfügung. Hier erhält man medizinische Hilfe bei
akuten, aber nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen außerhalb
der üblichen Sprechzeiten von Arztpraxen. Dieses Versorgungsangebot ergänzt in den Abendstunden, am Wochenende und an
Feiertagen den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Lange Wartezeiten
in der Rettungsstelle sollen damit vermieden werden.
Besteht der Wunsch nach einer Beratung im Bereich der Pflegeleistungsangebote, kann der Pflegestützpunkt Brandenburg weiterhelfen. Hier erfolgt eine individuelle, trägerneutrale, kostenlo-
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T I T E L
Gesundheitszentrum in
Brandenburg an der Havel
se Beratung zu allen Fragen der Pflege, bei Pflegebedürftigkeit,
Behinderung und Pflegehilfsmitteln in der Wiener Straße 1.
Hilfe und Unterstützung wird ebenfalls in der Beratungsstelle
für Pflege, Demenz im Gesundheitszentrum am Hauptbahnhof
in Brandenburg in der Johann-Carl-Sybel-Straße 1 gewährt.
Betroffene und deren Angehörige können sich auch von allen bestehenden Hauskrankenpflegediensten zu Fragen der Pflege beraten lassen.
Die Rechte von Menschen mit Behinderung werden von der Behindertenbeauftragten der Stadt Brandenburg, Frau Karin Tietz,
vertreten. Sie macht Missstände öffentlich und hat eine vermittelnde Rolle bei internen und externen Problemlösungen.
Andrea Iwaszczuk, rechtliche Betreuerin,
Betreuungsstelle Brandenburg an der Havel
Kontakt
Beratungsstelle für Pflege,
Demenz im Gesundheitszentrum
Johann-Carl-Sybel-Str. 1,
14776 Brandenburg
Telefon 03381- 730481
Öffnungszeiten
Montag 9 bis 16 Uhr
Dienstag 9 bis 16 Uhr
Mittwoch 9 bis 12 Uhr
Donnerstag 9 bis 16 Uhr
Freitag 9 bis 13 Uhr
Behindertenbeauftragte
der Stadt Brandenburg
an der Havel
Frau Karin Tietz
Telefon 03381 58 16 10
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R E I N G E S C H A U T
Jeder Tag ist kostbar
Dr. Daniela Tausch auf der Fachtagung des
Betreuungsvereins Lebenshilfe Brandenburg e.V.
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ndlichkeit erfahren oder intensiver leben. So lautete der Fachvortrag der Buchautorin, Diplom-Psychologin, Psychoonkologin, Initiatorin des Stuttgarter Hospizes, Frau Dr. Daniela Tausch
auf der Fachtagung des Betreuungsvereins Lebenshilfe Brandenburg e.V., am 4. und 5. September 2014 im Haus Dahmshöhe.
Die Fachtagung, die unter der Thematik »Vorsorge –
Vorsorgende Verfügung« stand, gestaltete sich in
drei verschiedene Bereiche, die sich über verschiedene Ansätze dieser Thematik näherten bzw. sich damit auseinandersetzten.
So gelang es, sowohl aus rechtlicher, behördlicher
und ethischer Sicht die thematische Auseinandersetzung fachlich aufzugreifen und zu diskutieren.
Jeder Tag ist kostbar: Endlichkeit
erfahren – intensiver leben
Frau Daniela Tausch, als bekannte Buchautorin und
bekannte Psychologin, konnte mit ihrem Vortrag »Jeder Tag ist kostbar« einfühlend für die Endlichkeit
unserer selbst sensibilisieren und lud mit Auszügen
aus Lebenssituationen von betroffenen Menschen
mit Bildern, Episoden und nicht zuletzt mit tiefsinnigen Texten dazu ein, sich diesen Überlegungen zu widmen bzw.
sich darauf einzulassen.
Sie eröffnete ein sensibles Diskussionsforum und überzeugte
mit Nachhaltigkeit.
Maren Timm,
Büroleiterin der Betreuungsstelle Eberswalde
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R E I N G E S C H A U T
»Ich erlebe die therapeutische Arbeit als
einen schöpferischen Prozess, in dem ich
gerne Menschen begleite.«
Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, im nächsten Leben,
würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr entspannen.
Ich wäre ein bisschen verrückter als ich gewesen bin, ich würde viel
weniger Dinge so ernst nehmen. Ich würde nicht so gesund leben.
Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen, Sonnenuntergänge
betrachten, mehr bergsteigen, mehr in Flüssen schwimmen.
Ich war einer dieser kluger Menschen, die jede Minute seines Lebens
furchtbar verbrachten; freilich hatte ich auch Momente der Freude, aber
wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich versuchen, mehr
gute Augenblicke zu haben.
Falls Du es noch nicht weißt, aus diesen besteht nämlich das Leben:
nur aus Augenblicken, vergiss nicht den jetzigen!
Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen. Und ich würde mehr mit
Kindern spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte.
Meine Person
Dr. Daniela Tausch,
Jahrgang 1961
Diplom-Psychologin
Tiefenpsychologisch fundierte
Psychotherapeutin
Ausbildung in Klientenzentrierter Gesprächspsychotherapie, Psychoonkologin, Initiatorin des Stuttgarder Hospitzes,
seit 25 Jahren psychotherapeutische Tätigkeit in Einzelarbeit
und Gruppen
Veröffentlichungen
(in Auswahl)
Bücher:
»Sterbenden nahe sein«
Kamphausen, 2011
»Jeder Tag ist kostbar«
Kamphausen, 2011
»Wenn Kinder nach dem
Sterben fragen«
Herder 1994
»Die Trauer in
meinem Herzen«
Herder 1989
Broschüren:
Die letzten Wochen und Tage
Aber sehen Sie … ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald sterben
werde.
Quelle: Auszug »Jeder Tag ist kostbar« D. Tausch
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Die Zeit der Trauer
Kontakt
Dr.Daniela Tausch
Theaterstraße 8
97070 Würzburg
Telefon 0931-20703903
[email protected]
www.psychotherapie-d-tausch.de
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G E S U N D H E I T
Unser Tag im Namen
der Gesundheit
Teamtag im Spreewald
U
nser Teamtag stand unter dem Motto »Paddeln im Spreewald«. Ein Tag zur Stärkung der körperlichen Fitness, geistigen Entspannung und des Zusammenhalts im Team.
Den schlechten Wettervorhersagen zum Trotz machten wir uns
auf nach Lübbenau zum Bootsverleih Franke. Unser Mut wurde
belohnt. Das Wetter hielt durch!
Ein Tag zur Stärkung
der körperlichen Fitness,
geistigen Entspannung und
des Zusammenhalts im Team.
Vereinzelte anfängliche Schwierigkeiten die
Paddelboote zu manövrieren, nahmen schnell
ein Ende. Zusammenarbeit war gefragt. Das alles ging mit viel Lachen zu, was allein schon die
Bauchmuskeln in Wallung brachte. Als Leiter
unserer »Expedition« oder auch liebevoll unser Captain genannt,
brachte uns Herr Thieme sicher durch die labyrinthähnlichen
Kanäle rund um Lübbenau.
Aus gesundheitlichen Gründen konnte unsere Büroleiterin Frau
Putzke leider nicht an der Paddeltour teilnehmen. Doch zur Freude aller stieß sie in der Mittagspause zu uns, obwohl diese Zusammenkunft mit Hindernissen verbunden war. Unser Rastpunkt Gasthaus Wotschofska war nämlich nicht, wie zuvor
gedacht, mit dem Auto zu erreichen. Doch kurzer Hand hatte
sich Frau Putzke ein Fahrrad ausgeliehen und war in Rekordzeit
die 3 km zu uns geradelt. Inmitten der schönen Natur des Spreewaldes genossen wir die Ruhe, entspannten und stärkten uns für
die Rücktour. Diese führte uns durch den beschaulichen Ort Lehde, in dem es so schien, als würde sogar die Post mit dem Boot
ausgeliefert.
Zurück am Bootsverleih machten wir uns mehr oder weniger geschafft aber mit gutem Gefühl wieder auf den Heimweg. Kaum
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T I P P
Positives Denken,
gute Laune und
viel Lachen helfen
dauerhaft gesund zu
bleiben!
Der Versuch des Starts
auf der Autobahn angekommen, regnete es wieder in Strömen.
Doch dies störte nicht mehr. Wir erlebten einen schönen Tag zusammen, lachten viel, hatten gleichzeitig was für Körper und
Geist getan und kamen zu dem Entschluss, dass man so etwas
viel öfter unternehmen sollte.
Josephine Sievers,
Betreuungsstelle Königs Wusterhausen
Die ganze Mannschaft
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A K T U E L L E S
Wege in Arbeit und
Wege in Beschäftigung
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EGE in Arbeit – WEGE in Beschäftigung. So heißen die
beiden Inklusionsprojekte, die den Mitarbeitern der Lebenshilfe Werkstätten Wittenberge und Pritzwalk Übergänge
in den allgemeinen Arbeitsmarkt in verschiedensten Formen
ermöglichen sollen. Die BBZ Prignitz GmbH ist Träger dieser
Projekte. Gefördert und inhaltlich begleitet werden die Projekte
vom Integrationsamt des Landes Brandenburg, dem Landkreis
Prignitz, dem Ministerium des Landes Brandenburg, der Bundesagentur für Arbeit und den Lebenshilfe Werkstätten Prignitz.
Jeder Mensch ist einzigartig in
seinem Sein und besonders Menschen
mit Beeinträchtigungen benötigen
entsprechend Zuwendung, Motivation,
Begleitung und Unterstützung.
Kontakt
BBZ
Berufsbildungszentrum
Prignitz GmbH
Industriestraße 1
19322 Wittenberge
www.bbz-prignitz.de
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Zahlreiche Prignitzer Unternehmen
konnten bereits für die Projekte gewonnen werden. Sie öffnen ihre Firmen für behinderte Menschen und
bieten ihnen Arbeitsmöglichkeiten,
die für beide Partnern einen echten
Zugewinn darstellen. Es konnten bislang einige Erfolgsgeschichten geschrieben werden. So sind einige Mitarbeiter inzwischen bereits über ein Jahr in ihren Betrieben fest integriert, geschätzt und anerkannt und die Firmenteams
können sich ein Arbeiten ohne ihren Mitarbeiter gar nicht mehr
vorstellen. Persönlichkeiten haben sich entwickelt und gestärkt.
Dies ist ohne den Power-Einsatz der Jobcoaches Frau Osterwald,
Frau Goldenbaum und Frau Schlaf jedoch kaum möglich. Sie
halten die Fäden in den Händen – verknüpfen, entknäueln, binden wieder neu – halten das Geflecht zusammen, um die Eingliederung für alle Beteiligten gelingen zu lassen. Jeder Mensch ist
einzigartig in seinem Sein und besonders Menschen mit Beeinträchtigungen benötigen entsprechend Zuwendung, Motivation,
Begleitung und Unterstützung. Aber auch die Mitarbeiter der Betriebe benötigen Unterstützung bei der Arbeit mit beeinträchtigten Menschen. Unwissenheit, Vorurteile und Ängste können so
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A K T U E L L E S
Maik Kruggel
Das Team
Mandy Nickel
minimiert werden. Und wie läuft alles ab? Stellenangebote verschiedener Betriebe werden in den Werkstätten den Mitarbeitern
unterbreitet. Dann kann das Interesse für eine ausgeschriebene
Stelle bekundet werden. Nun beginnt das Zusammenfügen von
Mitarbeiter und Betrieb. Persönliche Eignung, Vorstellung im
Betrieb, Kennenlernen des Jobcoaches, Klärung von Formalitäten, Probetag – wenn die Chemie stimmt, dann schließt sich in
verschiedenen Modulen die Eingliederung an. Ziel ist es, dass die
Mitarbeiter bereits innerhalb des Projektzeitraumes für ihre Arbeitsleistung auch einen finanziellen Anreiz/Entlohnung haben.
Derzeit werden knapp 20 Teilnehmer/Teilnehmerinnen in den
Projekten auf IHREM Weg in Arbeit/Beschäftigung begleitet.
Und an dieser Stelle – große Anerkennung und Wertschätzung
für alle diese mutigen Mitarbeiter, die sich auf IHR ganz persönliches Abenteuer – Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eingelassen haben. Dies sollen auch die Bilder unserer Projektteilnehmer zeigen.
Klimt mit Gabelstapler
Manuel Staub
Ein D A N K E S C H Ö N an dieser Stelle an alle Beteiligten der
Projekte, die bislang zu diesem wunderbaren Erfolg beigetragen
haben.
Steffi Brauer,
Projektleiterin BBZ Berufsbildungszentrum Prignitz, Wittenberge
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G E S U N D H E I T
Ambulante Psychiatrische
Krankenpflege
Spezielles Angebot in der Uckermark
S
eit vielen Jahren ist unser Pflegedienst S. Matthes in Schwedt,
Prenzlau und Templin als allgemeiner Pflegedienst tätig und
hilft zahlreichen Menschen, mit Krankheit und im Pflegebedarf
durch ausführliche Beratung, qualifizierte Pflege, Betreuung sowie Entlastung der Angehörigen, den Alltag in der Häuslichkeit
zu meistern.
Seit 2010 ist unser Dienst auch Fachpflegedienst für ambulante
psychiatrische Pflege und bietet diese Leistung in der gesamten
Uckermark sowie in angrenzenden Landkreisen an. Eine unserer Hauptaufgaben ist
Menschen mit psychischen Störungen es, dazu beizutragen, dass psychisch kranleben mitunter in großer Isolation und ke Menschen ein würdiges, eigenständiges
sind zeitweise nicht in der Lage, Leben in ihrem gewohnten Lebenszusamfür sie lebensnotwendige Kontakte menhang führen können. Dazu gehören
zu knüpfen oder zu erhalten. die Begleitung in Krisen und das Erlernen
von Bewältigungsstrategien genauso wie
die Betreuung nach einem Klinikaufenthalt. Oft kann dieser sogar verkürzt oder vermieden werden,
wenn die psychiatrische Pflege in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Facharzt zu Hause erfolgt.
Menschen mit psychischen Störungen leben mitunter in großer
Isolation und sind zeitweise nicht in der Lage, für sie lebensnotwendige Kontakte zu knüpfen oder zu erhalten. Deshalb kommt
bei unserer Arbeit der Gestaltung des Vertrauensverhältnisses
zur Pflegekraft eine besondere Bedeutung zu. Dazu gehört auch
die Arbeit mit den Angehörigen, Behörden, anderen Leistungsträgern und dem sozialen Umfeld, die in die Behandlung einbezogen werden sollen. Ohnehin funktioniert dieses Angebot zur
Hilfe nur, wenn der Klient es zulässt und aktiv mitwirkt. Das
Tempo und die Inhalte der Arbeit im Betreuungsprozess werden
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TT I I PT PE L
zwischen Klient, Arzt und Mitarbeiter ausgehandelt. Gemeinsam
mit dem Klienten und dem Arzt werden die Ziele der nächsten
Zeit formuliert und Wege zur Umsetzung erarbeitet. In den
meisten Fällen ist die Hilfe kurz- oder mittelfristig, denn sie ist
auf (Wieder-)Erlangung der Selbständigkeit und Lebensfreude
unserer Klienten ausgerichtet. Auch das Finden der richtigen
und notwendigen Anschlusshilfe kann ein wichtiger Aspekt der
Arbeit sein. Die psychiatrische Pflege ist eine Leistung, die vom
Facharzt für Psychiatrie verordnet werden kann und von der
Krankenkasse nach Genehmigung übernommen wird. Unsere
Verträge gelten für alle gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch der Hausarzt
berechtigt, dieses spezielle Versorgungsangebot zu verordnen.
Wir beraten Sie gern zum konkreten Einzelfall!
Regelmäßig Sport,
2 bis 3 mal die Woche
30 Minuten Joggen
oder Krafttraining im
Fitnesscenter hält fit.
Das Arbeitsfeld stellt hohe Anforderungen an unsere Pflegefachkräfte. Sie sind speziell qualifiziert und werden durch permanente
Beratung und Schulung in ihrer Arbeit gestärkt und unterstützt.
Dazu verfügen sie über ein hohes Maß an Eigen­­­verantwortung
und Kompetenz. Die Nachfrage nach ambulanter psychiatrischer
Pflege wächst ständig. Wenn Sie als engagierte und motivierte
Pflegefachkraft diesen Artikel lesen und sich für das Fachgebiet
interessieren, bewerben Sie sich bitte jederzeit bei uns. Wir bieten attraktive Rahmenbedingungen und viel Spielraum zum
selbständigen Arbeiten.
Sie finden unsere Standorte in Templin, Schwedt und Prenzlau.
Für ein persönliches Gespräch stehen wir Ihnen jederzeit zur
Verfügung.
Herzlich willkommen, Ihr Pflegedienst Sylvia Matthes
Sylvia Matthes, Pflegedienst Sylvia Matthes GmbH
Durch den psychiatrischen Pflegedienst Matthes wird in der Betreuungsstelle Templin Frau Anja Schmidt, 30 Jahre, versorgt.
Frau Schmidt lebt in der eigenen Häuslichkeit und ein enges, gut
funktionierendes Helfernetzwerk wurde installiert. Die Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst Matthes besteht seit 2010. Der
Pflegedienst sichert die Medikamentengabe ab, gewährt zusätzliche Betreuungsleistungen und bei Bedarf Verhinderungspflege.
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Kontakt
Pflegedienst
Sylvia Matthes GmbH
Rosa-Luxenburg-Str. 21
17291 Prenzlau
Telefon 03984-7180950
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Ü B R I G E N S
Neues Frauenwohnprojekt Eberswalde
D
er therapeutische Wohnverbund Eberswalde – Frauenwohnprojekt – stellt sich vor. Der seid 2009 bestehende therapeutische Wohnverbund mit einem frauenspezifischen Angebot erweitert seine Leistungen mit einer neuen Projektstelle in
Eberswalde.
Für wen ist dieses
Frauenwohnprojekt geeignet?
Das Angebot richtet sich an Frauen:
· ab 18 Jahren
· mit einer psychischen Erkrankung
· mit einer Abhängigkeitserkrankung und
einer psychischen Erkrankung
· sowie mit einer Essstörung
Die Voraussetzung für die Aufnahme ist
die Bereitschaft, sich auf ein abstinentes
Leben in der Gemeinschaft, mit anderen
Frauen einzulassen.
Das bietet konkret dieses Frauenwohnprojekt.
Den Frauen wird ein gewalt- und suchtmittelfreier Raum und ein Betreuungsteam
mit ausschließlich weiblichen Mitarbeiterinnen angeboten.
Frauenwohnprojekt
Eberswalde
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Das Team umfasst Sozialpädagoginnen,
Heilerziehungspflegerinnen und Psychologinnen. Es wird interdisziplinär gearbeitet. Mit individuell abgestimmten Angeboten
werden die Bewohnerinnen in ihrer Abstinenz unterstützt und
in der psychischen Stabilisierung und somit in ihrer Entwicklung zu größtmöglicher Selbständigkeit angeleitet.
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T I P P
Was wird angeboten?
· therapeutische Einzelgespräche
· Betreuungs- und Gruppengespräche
·p
sychoedukative, d. h. krankheitsaufklärende Angebote
( u. a. soziale Kompetenzgruppe, Borderline-Erkrankung/
DBT- Skills, Psychose/Pegasusgruppe, Suchtgruppe)
· vielfältige Bewegungs-, Entspannungs- und Kreativangebote
· tägliche gemeinsame Essen
· Drogenscreenings
· Hilfe bei alltagspraktischen Angelegenheiten
· Unterstützung bei der Suche nach Beschäftigung,
Arbeit und Ausbildung
· Unterstützung bei Behördengängen
· Kriseninterventionen
Nicht rauchen!
Die Gesundheit und
der Geldbeutel freuen
sich auch darüber.
Wie lebt es sich in der Frauengruppe?
Die Einrichtung befindet sich in Eberswalde, ca. 50 km nordöstlich von Berlin, in einer landschaftlich reizvollen Umgebung zwischen Schorfheide und Oderbruch.
Das Haus liegt in einer ruhigen Seitenstraße in Park- und Waldnähe und hat helle und freundliche Zimmer.
In dem Haus leben insgesamt 8 Frauen in zwei Wohngemeinschaften. Zusätzlich gibt es außerhalb vier Plätze für betreutes
Einzelwohnen.
Jeder Bewohnerin steht ein eigenes Zimmer zur Verfügung mit
der Möglichkeit zur individuellen Gestaltung. Außerdem gibt es
im Haus großzügige Gruppen- und Therapieräume.
Wie kann man sich beim Frauenwohnprojekt bewerben?
Bei Interesse an diesem Angebot kann man sich telefonisch oder
per Mail an die Projektleiterin wenden. Ansprechpartnerin für
Klientenaufnahme sind Frau Kristin Becke und Frau Angela
Kunz.
Kontakt
Therapeutische
Wohnverbund Eberswalde,
Frauenwohnprojekt
Kristin Becke
Telefon 03334-3892209
Fax 03334-289155
Mobil 0178-4809712,
[email protected]
Angela Kunz
Telefon 03334-279832
Fax 03334-289155
[email protected]
Mehr Informationen zum
Wohnprojekt erhalten Sie unter
www.lis-prowo.de
Maren Timm,
Büroleiterin der Betreuungsstelle Eberswalde
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M E N S C H E N
Gruppe Lebensfroh
Marion
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M E N S C H E N
Gruppe »Lebensfroh« in Himmelpfort vor dem Weihnachtsmannhaus
Eine kleine Stärkung
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Ü B R I G E N S
Hemmschwellen überwinden
Schwerpunkt: Kreative Förderung der Kinder mit ihren Eltern
H
emmschwellen überwinden lernen, wünscht sich Ulrike
Lüssow, Leiterin des Bereiches Sozialpädagogische Familienhilfe – Begleitete Elternschaft der Lebenshilfe Wohnstätten
Barnim. Mit der neueröffneten Beratungsstelle der Lebenshilfe,
mit Küche und Spielzimmer in der Breiten Straße 52, ist ein Anlaufpunkt für behinderte Eltern geschaffen worden.
Das Team bietet jeden Dienstag und Donnerstag von 9.30 Uhr
bis 12 Uhr eine offene Beratung an.
Hilfsangebote, wie das Ausfüllen von Anträgen und die Vermittlung von Ansprechpartnern, sind wesentliche Schwerpunkte, wie
auch die Vermittlung des Leistungsspektrums der Arbeit der Lebenshilfe im Rahmen der stationären und ambulanten Betreuung.
Und was wird den Eltern seit dem 4.11.2014 speziell geboten?
Kochkurse für Eltern und Kinder, Hausaufgabenbetreuung, wie
auch die gemeinsame Ausgestaltung von Festen und Kindergeburtstagen stehen auf der Tagesordnung.
Die frisch renovierten Räume und das Spielzimmer wollen nunmehr mit Leben erfüllt werden. Die begleitete Elternschaft im
Rahmen der sozialpädagogischen Familienhilfe soll ermutigen,
Hilfsangebote ohne Hemmung anzunehmen und Menschen mit
Behinderung Mut zuzusprechen, sich mit Freude in der heutigen
Zeit für eine Familiengründung zu entscheiden.
Kontakt
Lebenshilfe Wohnstätten
Barnim gGmbH
Breitestraße 52
16225 Eberswalde
Telefon 03334-5263514
03334-385107
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Maren Timm,
Büroleiterin der Betreuungsstelle Eberswalde
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T I P P
Iss mit Genuss, vermeide aber ungesunde
Kalorien, wie z. B.
Softdrinks, Fastfood
und Fertig­gerichte.
Kreative Förderung durch begleitete Elternschaft
Ulrike Lüssow, Leiterin des Bereiches Sozialpädagogische Familienhilfe –
Begleitete Elternschaft
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A K T U E L L E S
Eröffnung einer
neuen Betreuungsstelle
in Frankfurt (Oder)
W
ir freuen uns darüber, jetzt auch
in der Stadt Frankfurt (Oder )
mit einer Betreuungsstelle des Betreuungsvereins vertreten zu sein. Im
November wird unser neues Büro in
der 15. Etage des Oderturms in der Logenstraße 8, 15230 Frankfurt (Oder)
eröffnet. Durch die zentrale Lage im
Zentrum der Stadt und die gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind wir für alle, die zu uns
kommen, gut zu erreichen.
Neues Büro in der 15. Etage im Oderturm
Die Wege zur Betreuungsbehörde
und zum demnächst neu eröffneten
Gebäude des Jobcenters Frankfurt
(Oder) in der direkten Nachbarschaft
und zu den auch im Oderturm ansässigen Abteilungen des Amtes für Jugend und Soziales sind besonders
kurz, so dass die besten Chancen für
eine gute Zusammenarbeit gegeben
sind.
Über die Eröffnungsveranstaltung
werden wir in der nächsten Ausgabe
noch ausführlich berichten.
Silvia Brand,
Rechtliche Betreuerin
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2|14
I N F O R M A T I V E S
Unsere Hilfe für Menschen
mit Behinderung
braucht Unterstützung.
Wir brauchen Ihr Engagement, Ihre Hilfe und Ihre Unterstützung,
um das Leben in unserer Gemeinschaft für die Menschen
mit Behinderung und ihre Angehörigen besser gestalten zu können.
Ob Sie aktives Mitglied werden,
sich für eine Fördermitgliedschaft entscheiden
oder ob Sie spenden wollen:
Ihre Hilfe ist wichtig für unsere Arbeit.
Der Verein in Zahlen
Betreuung heißt:
Mitglieder 260 (Stand 31.12.2013)
Vom Verein im Jahr 2013
begleitete ehrenamtliche
Betreuer 1.877
Menschen, die wegen einer psychischen
­Erkrankung oder einer körperlichen, g
­ eistigen
und seelischen Behinderung ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr selbst
regeln können, erfahren U
­ nterstützung.
Betreuungsstellen 21
Wir geben Unterstützung.
MitarbeiterInnen 107
Grundlage dieser Unterstützung ist das
Betreuungsgesetz von 1992, geregelt
im BGB, § 1896 ff.
Wir sorgen für Ihre Lebensqualität und
regeln Ihre Angelegenheiten zu Ihrem Wohl.
Wir setzen uns für erwachsene Menschen ein.
Siehe nachstehende Satzungsänderung (auf
der Vertreterversammlung am 10.11.2012
beschlossen), §2, Punkt 2
Sie erhalten unsere Hilfe.
Zum Herausnehmen
2|14
Zuverlässig, kompetent und professionell.
21
Adresse
Geburtsdatum
Name | Vorname | Firma
Oder geben Sie dieses Formular bitte ausgefüllt in einer unserer
Beratungsstellen ab.
030-99 28 95 50
Oder per Fax an
Hönow
Mahlsdorfer Straße 61
15366 Hoppegarten
Betreuungsverein
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Hönow
Mahlsdorfer Straße 61
15366 Hoppegarten
Bank
Konto
BLZ
IBAN
BIC
Mail
Sparkasse Märkisch-Oderland
320 703 8548
170 540 40
DE98 1705 4040 3207 0385 48
WELADED1MOL
[email protected]
Telefon 030-99 28 95 20
Fax
030-99 28 95 50
www.lebenshilfe-betreuungsverein.de
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Betreuungsverein
Bitte per Post an
ANTRAGSFORMULAR MITGLIEDSCHAFT & SPENDE
P
P
P
P
P
P
P
Konto
Sonstige Anmerkungen
Ich bitte um Zusendung einer Spendenbescheinigung
an meine Adresse zur Vorlage beim Finanzamt.
Ich unterstütze den Betreuungsverein mit einer Sachspende.
Ich überweise eine einmalige Spende.
BIC
IBAN
Kontoinhaber
Ich erteile eine Einzugsermächtigung, damit der Betrag
von meinem Konto abgebucht werden kann.
Ich überweise auf das angegebene Konto
des Betreuungsvereins Lebenshilfe Brandenburg e. V.
BLZ
P Aktives Mitglied P Fördermitglied
Ich bitte um Zusendung der Satzung.
Ich beantrage die Mitgliedschaft.
Unterschrift
Datum, Ort
einer/s
P Angehöriger
Betreuten
P Betreuer
einer Übernahme einer
P anBetreuung
interessiert
Ich bin:
I N F O R M A T I V E S
Auszüge aus der Satzung
Beschlossen auf der Vertreterversammlung am 9.11.2002
§ 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr, Organisation
1.Der Verein führt den Namen »Betreuungsverein Lebenshilfe Brandenburg e. V.«
Der Verein ist im Vereinsregister eingetragen.
2.Der Sitz des Vereins ist Hönow.
3.Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
4.Der Verein gliedert sich in unselbständige Regionalbezirke, deren jeweiliger Bezugspunkt
die regionale Betreuungsstelle ist. Die örtliche Abgrenzung erfolgt durch den Vorstand.
§ 2 Aufgaben
1.Der Verein übernimmt die gesetzlichen Betreuungen und Pflegschaften von Menschen mit
Behinderung und/oder Krankheiten und gewährleistet die sich aus den gesetzlichen Vorschriften
ergebenden betreuerischen Aufgaben durch bei ihm angestellte oder ehrenamtliche Mitarbeiter.
2.Der Verein übernimmt Pflegschaften, Verfahrensbeistandsschaften für minderjährige Kinder und
Jugendliche und gewährleistet die sich aus den gesetzlichen Vorschriften ergebenden Aufgaben
durch Mitarbeiter des Vereins.
3.Der Verein berät und unterstützt seine Mitglieder bei allen Tätigkeiten auf dem Gebiet der Betreu­
ung. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Gewinnung ehrenamtlicher Betreuungspersonen.
Der Verein führt ehrenamtliche Betreuungspersonen sowie Bevollmächtigte in ihrer Aufgabe ein,
bietet Fortbildung und deren Beratung an.
4.Der Verein beachtet das Selbstbestimmungsrecht und die Würde des zu betreuenden Menschen.
5.Der Verein erstrebt die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, Krankenhäusern, Einrich­
tungen sowie den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege.
6.Der Verein gewährleistet, dass die ihm im § 1908 f. BGB übertragenen Aufgaben erfüllt werden.
§ 3 Gemeinnützigkeit
1.Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnitts
»Steuerbegünstigte Zwecke« der Abgabeordnung. Er ist selbstlos tätig und verfolgt nicht in erster
Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
2.Die Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsgemäßen Zwecke verwendet werden.
Niemand darf durch Zuwendungen, die den Zwecken des Vereins fremd sind, oder durch
unverhältnismäßige hohe Vergütungen begünstigt werden.
3.Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins.
Beitragsordnung
1.Jedes Mitglied nach § 5 Abs. 1a der Satzung (Lebenshilfevereinigungen aus dem Land
Brandenburg) zahlt einen Beitrag in Höhe von 3 EUR/Monat.
2.Jedes Einzelmitglied nach § 5 Abs. 1b der Satzung zahlt einen Beitrag in Höhe von 1 EUR/Monat.
3.Jede juristische Person nach § 5 Abs., 1b der Satzung zahlt einen Beitrag von 10 EUR/Monat.
Die Beiträge sind bis zum 30.6. eines jeden Jahres zu bezahlen.
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2|14
Ü B R I G E N S
Alle Jahre wieder
Weihnachtsfeier in Dahmshöhe
A
lle Jahre wieder weihnachtet es für die Kinder des Betreuungsvereins Lebenshilfe Brandenburg e. V. und des Landesverbandes im Haus Dahmshöhe.
Zum 17. Male werden am 6.12.2014, um 14 Uhr die Lichter zur
traditionellen Kinderweihnachtsfeier angezündet.
Traditionell eröffnet die Kaffeetafel bei Kerzenschein mit leckerem Gebäck, selbstgebackenem Kuchen und vielen bunten Tellern den weihnachtlichen Nachmittag.
Anschließend erwartet die Kinder ein Bastelmarkt, wo sich jedes
Kind kreativ verwirklichen kann.
Neben vielen Überraschungen wollen die Kinder mit einem
Lampionspaziergang im Wald den Weihnachtsmann suchen.
Als besonderen Höhepunkt hoffen die
Kinder unter der geschmückten Weihnachtstanne auf den Weihnachtsmann. Ob
er den Weg auch in diesem Jahr ins Haus
Dahmshöhe finden wird?
Maren Timm,
Leiterin der Betreuungsstelle Eberswalde
Weihnachten in Dahmshöhe
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25
M E N S C H E N
Ü B R I G E N S
Klaus Deutsch im »Haus Dahmshöhe«
Der Treubel
Der Treubel erfreut Menschen, denen
Dank und Anerkennung gilt. Der Treubel wurde vom Künstler Klaus Deutsch
geschaffen. Seine Handarbeit – eine
Kunst-Keramik-Malerei-Grafik kann man
im Atelier + Galerie im Barnim, in der
Ortschaft Britz entdecken.
Über viele Jahre hinaus leitet
Klaus Deutsch den Kreativkurs
»Kunst aus Dahmshöhe«.
-
So erreichen Sie
Klaus Deutsch
Tel. 03334 28 28 98
[email protected]
www.klaus-deutsch.de
Treubel-Skulpturen
26
2|14
R U B R I K
Peter Schwebke, Künstler des Kreativkurses »Kunst aus Dahmshöhe«
Ein Treffen voller Emotionen
E
in Treffen voller Emotionen und Freude auf die Dinge die da
kommen. Eine Gruppe aus Aachen war dabei und natürlich
sehr gespannt, wie sich Dahmshöhe anfühlt.
Friedhelm Hogen, schon 2013 mit einer Gruppe bei uns, hatte
versprochen, ich komme wieder!
Zur Teilnehmerzahl, es war ein Rekord, 38 Teilnehmer und
alle waren glücklich am Ende. Sie haben geschauspielert,
gemalt, gefilzt und natürlich auch wieder Holz zu interessanten Objekten verändert. Ein Ehepaar aus Schwedt/Oder
hat es auf den Punkt gebracht: »Alle dürfen alles und sie tun
es.«
2|14
»Alle dürfen alles
und sie tun es.«.
27
R U B R I K
Peter Schwebke, Künstler des Kreativkurses »Kunst aus Dahmshöhe«
Am Samstag war dann auch Theater angesagt und alle haben
sich köstlich amüsiert. Norbert Knietsch versteht es, die Teilnehmer in so kurzer Zeit zu einer Schauspielergemeinschaft zu formen, da kann man nur staunen.
Kontakt
Bildungs- und
Begegnungsstätte
Haus Dahmshöhe
Dahmshöher Weg 1
16798 Fürstenberg/Havel
Telefon 033093-32030
Fax 033093-32080
haus-dahmshoehe@
lebenshilfe-brandenburg.de
28
Wir haben einen kleinen Film über diese Aufführung gedreht.
Alle freuen sich schon auf den nächsten Workshop in Dahms­
höhe.
Klaus Deutsch,
Künstler und Leiter der Kurse
2|14
T I P P
Genieße einmal
täglich eine gute
Tasse grünen Tee. Die
Grüntee-Extrakte
beeinflussen die
Gedächtnisleistung
signifikant.
Hans Joachim Kaatzke, Künstler des Kreativkurses »Kunst aus Dahmshöhe«
2|14
29
M E N S C H E N
Eine Fahrt ins Blaue
Bis zum Start am 19. September war alles geheim!
A
ls mich das Team der Betreuungsstelle Angermünde anlässlich meines 65. Geburtstages zu einer
Fahrt ins „Blaue“ eingeladen hatte,
hatte ich noch viel Zeit mir den Kopf
darüber zu zermartern, wohin die Reise gehen sollte.
Der Termin stand noch nicht fest, das
Ziel allerdings schon, aber alle hielten
dicht. Bis zum Start am 19.9. war alles
geheim.
Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei den Angermünder Kollegen
bedanken. Ein weiterer herzlicher
Dank gilt auch dem Schwedter Team,
für die Aufmerksamkeiten anlässlich
meines Geburtstages.
Der Tag wird mir immer in guter Erinnerung bleiben.
Jürgen Eichstädt
Geht es in einen Kletterwald, oder zu
einer Karaoke Show, mit dem Kanu
ins Wildwasser? Nein. …
An diesem Tag fuhren wir mit einem
polnischen Kleinbus in die wunderschöne Hafenstadt Stettin. Dank unseres Stadtführers, der perfekt deutsch
sprach, lernten wir viele Sehenswürdigkeiten von Stettin kennen, die man
schon von einigen privaten Städtetrips kannte, aber nicht die Hintergründe dazu. Das Mittagessen nahmen wir auf einem russischen Hotelund Restaurantschiff ein. Abgerundet
wurde diese wunderschöne Reise im
Café 22, welches sich 80 Meter über
der Stadt Stettin befand. Hier gab es
Kaffee und leckeren Kuchen.
30
2|14
T I P P
Einmal täglich lachen
signalisiert dem Körper:
»Mir geht es gut«.
Die dadurch ausgeschütteten Glückshormone stärken die
Immunabwehr.
Herr Eichstädt mit der
Miniaturansicht der
Überraschung:
»Fahrt ins Blaue«
Einladungskarte auf
einen Kaffee von der
Betreuungsstelle
Angermünde
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Ü B R I G E N S
Fachtagung
Vorsorgende Verfügungen
im Haus Dahmshöhe 4. bis 5. September 2014
32
2|14
I M P R E S S I O N E N
Teilnehmende Referenten
Donald Illte
vom Landesamt für Soziales und
Versorgung Cottbus
Dr. Dipl. Psych. Daniela Tausch
Psychologische psychotherapeutische Praxis Würzburg
Initiatorin des Stuttgarter Hospizes, Psychoonkologie
Dr. jur. Judith Schädler
Fachanwältin Medizinrecht, Zivilrecht, Sozialrecht, Betreuungsrecht
2|14
33
R E C H T L I C H E S
Patientenrechte
A
m 26. Februar 2013 ist das Patientenrechtegesetz (Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten) in Kraft getreten.
Welche Vorteile bietet dieses neue Gesetz für den einzelnen Patienten?
Die Patienten sollen, während ihrer
Behandlung, verbesserte Einflussmöglichkeiten erhalten und in die
Lage versetzt werden, insbesondere
ihre Informations- und Aufklärungsrechte in der Praxis auch mit verbesserter Unterstützung von Dritten (z.
B. der Krankenkasse) durchzusetzen.
Die §§ 630a BGB ff. regeln erstmalig
die besonderen Rechte und Pflichten
zwischen dem Patienten und der sie
behandelnden Person im Behandlungsvertrag, wobei sich diese Regelungen nicht nur auf Ärzte, sondern
auch auf andere Personen z. B. Heilpraktiker, Hebammen, Physiotherapeuten beziehen.
Es besteht die ausdrückliche Verpflichtung zur Behandlung entsprechend den anerkannten fachlichen
Standards und zur Information, Aufklärung und Dokumentation (§§ 630
c, 630 e, 630 f BGB).
34
Zudem wurde die ausdrückliche Einholung der Einwilligung vor der
Durchführung der medizinischen
Maßnahme auch bei einem einwilligungsunfähigen Patienten festgeschrieben sowie die unverzügliche
Einsicht in die vollständige den Patienten betreffende Patientenakte geregelt (§§ 630d und 630g BGB). Dieses
Einsichtsrecht erstreckt sich im Falle
des Todes des Patienten grundsätzlich
auch auf dessen Erben.
Die behandelnde Person muss dem
Patienten zu Beginn der Behandlung
verständlich sämtliche für die Einwilligung wesentlichen Umstände erklären, insbesondere Diagnose, Therapie, die Notwendigkeit des Eingriffs,
die Risiken, die Erfolgsaussichten und
die Behandlungsalternativen.
Sofern Patienten nicht in der Lage
sein sollten selbst einzuwilligen, muss
ein Berechtigter – Bevollmächtigter
oder Betreuer – nach vorheriger Aufklärung, an deren Stelle einwilligen,
es sei denn, es liegt eine ent­sprechende
Patientenverfügung nach § 1901a
BGB vor, die den geplanten Eingriff
gestattet oder untersagt. Bei Unaufschiebbarkeit muss der mutmaßliche
Wille des Patienten erforscht werden.
Die behandelnde Person muss eine
Patientenakte führen. Darin müssen
sämtliche wesentliche Maßnahmen
enthalten sein, z.B. die Anamnese, Diagnosen, Untersuchungen nebst Ergebnissen, Befunde, Eingriffe, Therapien, Einwilligungen und Aufklä-
2|14
R E C H T L I C H E S
rungen. Löschungen dürfen nicht vorgenommen werden. Die Patientenakte muss 10 Jahre aufbewahrt werden.
Der Patient kann grundsätzlich jederzeit Einsicht in seine Patientenakte
verlangen, unter bestimmten Voraussetzungen auch die Erben.
§ 630h BGB erfasst die Beweislast im
Fall der Haftung für Behandlungsund Aufklärungsfehler. Der Patient
muss weiterhin beweisen, dass ein
Fehler passiert und ein Schaden eingetreten ist. Jedoch greifen in bestimmten Fällen zu Gunsten der Pa­
tienten Vermutungen über das Vorliegen von Behandlungsfehlern, z. B.
wenn sich ein allgemeines für die behandelnde Person voll beherrschbares
Behandlungsrisiko verwirklicht hat,
das zur Verletzung des Körpers oder
der Gesundheit geführt hat. Diese
muss nun beweisen, dass sie eine Einwilligung eingeholt hat und den Patienten entsprechend den gesetzlichen
Anforderungen aufgeklärt hat.
Es wird auch vermutet, dass der Patient in den Eingriff nicht eingewilligt
hätte, wenn die Aufklärung nicht ausreichend war und sich der Patient im
Fall der ordnungsgemäßen Aufklärung in einem Entscheidungskonflikt
über die Vornahme des Eingriffs befunden hätte. Wenn der Arzt eine medizinisch gebotene wesentliche Maßnahme nicht in der Patientenakte
dokumentiert hat oder die Patientenakte fehlt, wird vermutet, dass er die
Maßnahme nicht vorgenommen hat.
2|14
War die behandelnde Person für die
von ihm vorgenommene Behandlung
nicht geeignet, so wird vermutet, dass
die mangelnde Eignung Ursache für
den Schadenseintritt war. Bei einem
groben Behandlungsfehler, der grundsätzlich geeignet ist, einen Schaden
der tatsächlich eingetretenen Art herbeizuführen, wird vermutet, dass der
Behandlungsfehler für den Eintritt
des Schadens ursächlich war.
Die Unterstützung durch die Krankenkasse bei der Geltendmachung von
Schadensersatzansprüchen kann für
die Patienten besonders wertvoll sein,
da sich Verfahren wegen des Eintritts
eines Behandlungsfehlers oft jahrelang hinziehen. Patienten ohne Unterstützung von Dritten haben dann
sehr oft das Gefühl, einer Übermacht
des Gegners in Form von dessen
Haftpflichtversicherung mit Gutachtern und Sachverständigen ausgesetzt
zu sein.
Für einen Betreuer, der für die Bereiche der Gesundheitsfürsorge und der
Vermögensangelegenheiten eingesetzt
ist, bedeutet das neue Patientenrechtegesetz, dass auch er alle Rechte für die
von ihm betreute Person geltend machen kann. Er kann sowohl die Verpflichtungen der behandelnden Personen abfordern als auch die Beweiserleichterungen und die Unterstützung der Krankenkasse bei einem Behandlungsfehler in Anspruch nehmen.
Silvia Brand, Rechtliche Betreuerin,
Betreuungsstelle Seelow
35
R E C H T L I C H E S
Einwilligungsfähigkeit
E
inwilligungsfähigkeit – auch Einsichts- und Steuerungsfähigkeit –
ist ein rechtlicher Begriff, der die Fähigkeit des Betroffenen beschreibt, in
die Verletzung eines ihm zuzurechnenden Rechtsguts einzuwilligen.
Besonders bedeutsam ist die Frage der
Einwilligungsfähigkeit bei einer ärztlichen Behandlung.
Einwilligungsfähig ist jeder, der Art,
Bedeutung und Tragweite (Risiken) einer ärztlichen Maßnahme erfassen
kann. Diese Fähigkeit kann je nach
Art des Eingriffs und der Verfassung
des Patienten auch bei behinderten
Menschen, psychisch Kranken und
Menschen mit Demenz vorhanden
sein.
Der behandelnde Arzt muss bei Zweifeln in jedem konkreten Einzelfall
prüfen, ob Einwilligungsfähigkeit bei
dem Patienten vorliegt. Dazu hat er
den Patienten umfassend aufzuklären. Dabei muss er sich davon überzeugen, ob der Patient den Sachverhalt versteht, ob er die Informationen
auch bezüglich der Folgen und Risiken verarbeiten kann, ob er Behandlungsalternativen angemessen bewerten kann und ob der Patient die
36
Fähigkeit hat, den eigenen Willen auf
Grundlage von Verständnis, Verarbeitung und Bewertung der Situation zu
bestimmen.
Ist der Patient/Betreute einwilligungsfähig, dann entscheidet auch nur er,
ob und wie er behandelt wird.
Probleme gibt es immer wieder mit
Ärzten, wenn für den Patienten eine
Betreuung angeordnet wurde oder es
einen Bevollmächtigten gibt. In diesen Fällen neigen viele Ärzte dazu,
sich ausschließlich mit dem Betreuer
oder Bevollmächtigten zu unterhalten
und fordern deren Einwilligung, anstatt sich ein Bild von der Einwilligungsfähigkeit des Betroffenen zu
machen.
In diesen Fällen sollten die Ärzte von
den Betreuern und Bevollmächtigten
darauf aufmerksam gemacht werden,
dass sie den Betroffenen ansprechen
und prüfen sollen, ob dieser für die
konkrete Maßnahme einwilligungsfähig ist und daher selber entscheiden
muss. Häufig stellen Ärzte dann die
Einwilligungsunfähigkeit fest ohne
sich nachhaltig davon überzeugt zu
haben und verlangen die Einwilli-
2|14
T I P P
Bewusst
um bewusst
ein paar
Ruhe
und inneres
Minuten
im Sammeln
Alltag
für einund
Ruhe
paar
inneres
Minuten
im Alltag einkehren
Sammeln
einkehren
zu lassen.
lassen.
gung des Betreuers/Bevollmächtigte. Nicht selten wird dann auch damit
gedroht, dass andernfalls keine Behandlung stattfinden würde. Hält der
Betreuer/ Bevollmächtigte den Betroffenen dennoch für einwilligungsfähig,
so hat er keine negativen Folgen zu
befürchten, wenn er die Einwilligung
erteilt. Allerdings muss er seine Entscheidung mit dem Betroffenen besprochen haben und nach dem Willen
des Betreuten/Vollmachtgebers handeln.
Der Arzt hat in diesen Fällen im Zweifel keine wirksame Einwilligung, weil
der Falsche eingewilligt hat. Dies
kann aber ausschließlich Auswirkungen auf den Arzt haben.
Sollten Betreuer in einer solchen Situation gewesen sein, so sollten sie einen Vermerk über den Ablauf des Gesprächs mit dem Arzt machen und
darstellen, warum er eine Einwilligung erteilt hat, obwohl der Betroffenen seiner Meinung nach einwilligungsfähig war.
Frau Stojan-Rayer, Abteilung Recht,
Geschäftsstelle Hönow
2|14
Fortbildungsprogramm 2015
Unser umfangreiches Programm orientiert sich an den Interessen und
Bedürfnissen in der Behindertenhilfe.
In entspannter Lernatmosphäre, mit
kompetenten Dozenten laden wir zu
einer Begegnung zwischen Menschen
mit und ohne Behinderung, Angehörigen und MitarbeiterInnen der Behindertenhilfe ein.
Wir freuen uns darauf,
Sie und Ihre KollegInnen auch 2015 begrüßen zu dürfen.
Herausgeber:
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Mahlsdorfer Straße 61
15366 Hoppegarten
OT Hönow
weiterbildung@lebenshilfebrandenburg
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R E C H T L I C H E S
Das erste Pflegestärkungs­
gesetz – Was ändert sich?
D
urch zwei Pflegestärkungsgesetze
soll eine deutliche Verbesserung
in der pflegerischen Versorgung umgesetzt werden. Das erste Pflegestärkungsgesetz befindet sich im laufenden Gesetzgebungsverfahren und soll
bereits zum 1. Januar 2015 die Leistungen für Pflegebedürftige und ihre
Angehörigen deutlich steigen und
eine Erhöhung der zusätzlichen Betreuungskräfte in stationären Pflegeeinrichtungen nach sich ziehen. Weiterhin soll ein Pflegevorsorgefonds
eingerichtet werden.
Im Konkreten bedeutet dieses mit Beginn des neuen Jahres, dass zur Stärkung der Pflegebedürftigen
- alle Leistungsbeträge der Pflegeversicherung werden um 4% angehoben
- die Leistungen für die häusliche Pflege
sollen um rund 1,4 Milliarden Euro
erhöht werden
- die Zuschüsse zum altersgerechten
Umbau der eigenen vier Wände werden von 2.557 Euro auf bis zu
4.000 Euro erhöht
- Erhöhung der Anzahl der Betreuungskräfte in stationären Einrichtungen
- zukünftig kommen die zusätzlichen
Betreuungsleistungen nicht nur
demenziell Erkrankten, sondern allen
38
Pflegebedürftigen zugute, zur Stärkung der Angehörigen
- Verhinderungspflege kann unter
entsprechender Anrechnung auf den
Anspruch der Kurzzeitpflege bis zu
sechs Wochen in Anspruch genommen
werden statt wie bisher bis zu vier
Wochen
- Lohnersatzleistungen für bis zu 10
Tage, wenn kurzfristig die Pflege eines
Angehörigen z. B. nach einem Schlaganfall organisiert werden muss
- Tages- und Nachtpflege kann künftig
ohne Anrechnung auf die ambulanten
Sachleistungen und/oder Pflegegeld
voll in Anspruch genommen werden
- demenziell erkrankte Personen mit
einer sogenannten „Pflegestufe 0“
können dann Sachleistungen der
teilstationären Tages- und Nachtpflege
zur Stärkung der Pflegekräfte nutzen
- Verbesserung des Pflegealltags durch
mehr zusätzliche Betreuungskräfte in
voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen
- Abbau der Bürokratie im Pflegealltag
- Förderung des Nachwuchses in der
Pflege zur Stärkung der Finanzierung
- Einrichtung eines Pflegefonds zur
Begrenzung der Beitragsbelastung
künftiger Generationen
- rund 1,2 Milliarden Euro sollen pro
2|14
G E S U NR DE HC EH I TT E
G = Geist, Genuss
E = Energie, Error
Jahr im Pflegevorsorgefonds bei der
Bundesbank angelegt werden, um in
20 Jahren die Beiträge in der Pflegeversicherung zu stabilisieren
- Beitragssteigerung der Pflegeversicherung um 0,3 Prozentpunkte zum 1.
Januar 2015 sind notwendig, um die
Leistungen zu verbessern, die Leistungssätze an die Preisentwicklung
anzupassen und die Finanzierung des
Pflegefonds zu sichern
Das zweite Pflegestärkungsgesetz befindet sich noch in der Planung. Mit
dem zweiten Pflegestärkungsgesetz
soll ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff mit fünf Pflegegraden (statt drei
Pflegestufen) und ein neues Begutachtungsverfahren eingeführt werden.
Zukünftig soll es keine Unterscheidungen zwischen Pflegebedürftigen
mit körperlichen Einschränkungen
und Demenzkranken geben. Alle Pflegebedürftigen haben Anspruch auf
die gleichen Leistungen. Die Leistungen der Pflegeversicherung sollen
dann insgesamt 20 Prozent mehr beinhalten.
S = Seele, Sinnlichkeit, Stress, Sonne
U = Urlaub, Umdenken
N = Nähe, Natur
D = Denken, dauerhaft, dennoch
H = Herz, Heilung,
Harmonie
E = Erleben, Erfahren, Essen
I = Innerlich, Intimität
T = Tun, Tat, Training
Yvonne Bergt, Rechtliche Betreuerin,
Betreuungsstelle Cottbus
2|14
39
R E I N G E S C H A U T
40
FILMT IPP : Super Size Me
F I L M T I P P : Plastic Planet
Regie: Morgan Spurlock
Regie: Werner Boote
Dokumentarfilmer Morgan Spurlock
stellt sich in seinem Film die Frage,
warum die Amerikaner so fett sind.
Dafür setzte er sich einem ungewöhnlichen Selbstversuch aus: er nahm 30
Tage lang nichts anderes als Produkte
von McDonald's zu sich. Seine Regeln
waren: drei komplette Mahlzeiten am
Tag bei McDonald's zu essen, jedes
Produkt auf der Speisekarte mindestens einmal zu nehmen, keinesfalls
mehr als 5000 Schritte pro Tag zu gehen und immer „SuperSized"-Menüs
zu bestellen, wenn er danach gefragt
werden würde.
Wir sind Kinder des Plastikzeitalters:
vom Babyschnuller bis zur Trockenhaube, von der Quietscheente bis hin
zum Auto. Plastik ist überall: In den
Weltmeeren findet man inzwischen
sechsmal mehr Plastik als Plankton
und selbst in unserem Blut ist Plastik
nachweisbar! Die Menge an Kunststoffen, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, reicht
aus, um unseren gesamten Erdball
sechs Mal in Plastikfolie einzupacken.
Mit PLASTIC PLANET reist man
rund um den Globus und entdeckt
eine Welt, die ohne Plastik nicht mehr
existieren kann, die aber gleichzeitig
mit den Problemen und Risiken dieser Kunststoffe zu kämpfen hat.
2|14
R E I N G E S C H A U T
B U C HTI PP : Wunschlos glücklich?
BUCHTI PP: Die 500 besten Vital-Tipps
Autor: Adam Phillips
Autor: Prof. Hademar Bankhofer
Ob man als Baby von neuen Erfahrungen überflutet wird, als Pubertierender vielen neuen Verwirrungen
ausgesetzt oder durch seine eigenen
sexuellen Phantasien als Erwachsener
irritiert ist – die Verrücktheit scheint
überall zu lauern und gleichzeitig ein
völlig »normaler« menschlicher Zustand zu sein. In unserer Leistungsgesellschaft nehmen psychische Krankheiten zu, wo doch das »Normalsein«
gefordert ist. Der Begriff Gesundheit
jedoch verwirrt. Was ist (seelische)
Gesundheit, was macht sie aus? Wann
sind wir »gesund« und »normal«?
Adam Phillips sucht und findet Antworten auf diese Fragen, die überraschen und zum Nachdenken anregen.
Der bekannte Gesundheitsexperte Professor Hademar Bankhofer weist den
Weg in eine gesunde Zukunft: Er erklärt, wie man bis ins hohe Alter fit
und vital bleibt, wie man Krankheiten vorbeugt und wie man erfolgreich
gegen viele alltägliche Gesundheitsprobleme und Beschwerden vorgehen kann. Ein Lesebuch für alle, die
ihre Gesundheit selbst in die Hand
nehmen wollen, und ein unentbehrliches Nachschlagewerk für die ganze
Familie. Mit vielen praktischen Ratschlägen, Tipps und Rezepten zum
Selbermachen, ausschließlich mit Zutaten aus der Naturküche. Bleiben Sie
gesund und vital!
2|14
41
S O
F I N D E N
S I E
U N S !
Standort
Ansprechpartner und Adresse
Kontakt und Sprechzeiten
Geschäfts­
stelle
Wolfgang Pohl (Geschäftsführer)
Mahlsdorfer Straße 61
15366 Hoppegarten/OT Hönow
Telefon 030-99 28 95 20
Fax
030-99 28 95 50
[email protected]
Sprechzeiten nach Vereinbarung
Angermünde
Martina Rech
Gartenstraße 1
16278 Angermünde
Telefon 03331-24 39 0
Fax
03331-2 51 88
[email protected]
Di 14–17 Uhr und nach Vereinbarung
Bad
Freienwalde
Indra Herrmann
Wriezener Straße 75b
16259 Bad Freienwalde
Telefon 03344-3 24 57
Fax
03344-3 26 26
[email protected]
Sprechzeiten nach Vereinbarung
Beeskow
Birgit Maskos
Raßmannsdorfer Straße 20
15848 Beeskow
Telefon 03366-2 19 63
Fax
03366-6 01 36
[email protected]
Do 8–12 Uhr, 13–17 Uhr und nach Vereinbarung
Branden­
burg an
der Havel
Andrea Leopold
Geschwister-Scholl-Straße 36
14776 Brandenburg an der Havel
Telefon 03381-20 18 12
Fax
03381-20 18 13
[email protected]
Di 9–12 Uhr, 13–17 Uhr u. nach Vereinbarung
Cottbus/
Land
Kay-Uwe Lambrecht
Ringstraße 1
03050 Cottbus
Telefon 0355-4 30 47 55
Fax
0355-4 30 47 57
[email protected]
Di 9–18 Uhr und nach Vereinbarung
Eberswalde
Maren Timm
Michaelisstraße 8
16225 Eberswalde
Telefon 03334-23 75 06 · Fax 03334-2 97 42
[email protected]
Mo 9–12 Uhr, Do 10–12 Uhr und 14–16 Uhr
und nach Vereinbarung
Finsterwalde
Elke Krause
Wilhelm-Liebknecht-Straße 6
03238 Finsterwalde
Telefon 03531-60 15 14
Fax
03531-60 15 19
[email protected]
Di 9–12 Uhr, 13–17 Uhr und nach Vereinbarung
Forst
Danilo Gerstenberger
Cottbuser Straße 5
03149 Forst
Telefon 03562-23 07
Fax
03562-23 04
[email protected]
Mo 9–12 Uhr, Do 14–16 Uhr u. nach Vereinbarung
Frankfurt
(Oder)
Silvia Brand
Logenstraße 8
15230 Frankfurt (Oder)
Bei Redaktionsschluß noch nicht vollständig.
Königs
Wuster­
hausen
Anja Putzke
Potsdamer Straße 52
15711 Königs Wusterhausen
Telefon 03375-29 46 20
Fax
03375-29 57 20
[email protected]
Do 9–12 Uhr u. 13–17 Uhr und nach Vereinbarung
42
2|14
K O N T A K T
Standort
Ansprechpartner und Adresse
Kontakt und Sprechzeiten
Lübben
Klaus Griehl
Am Markt 1
15907 Lübben
Telefon 03546-2 25 29 06
Fax
03546-2 25 29 05
[email protected]
Di 8–12 Uhr, Do 13–17 Uhr u. nach Vereinbarung
Nauen
Anett Saxe
Dammstraße 7A · Haus E
14641 Nauen
Telefon 03321-45 17 37
Fax
03321-4 89 22
[email protected]
Do 13–17 Uhr und nach Vereinbarung
Neuruppin
Anett Saxe
Feldmannstraße 6
16816 Neuruppin
Telefon 03391-4 04 40 64
Fax
03391-4 05 95 61
[email protected]
Di 13–16 Uhr und nach Vereinbarung
Oberhavel
Alexandra Tanejewa
Lehnitzstraße 26
16515 Oranienburg
Telefon 03301-52 52 26
Fax
03301-53 80 91
[email protected]
Do 10–14 Uhr und nach Vereinbarung
PotsdamMittelmark
Heike Kindler
Tannenweg 2
14532 Stahnsdorf
Telefon 03329-61 44 26
Fax
03329-61 44 25
[email protected]
Do 8–17 Uhr und nach Vereinbarung
Rathenow
Anett Saxe
Karl-Liebknecht-Straße 3
14712 Rathenow
Telefon 03385-51 58 65
Fax
03385-51 58 67
[email protected]
Di 13–15 Uhr und nach Vereinbarung
Schwedt
Stefanie Hintze
Berliner Straße 52e
16303 Schwedt/Oder
Telefon 03332-52 40 44
Fax
03332-57 22 98
[email protected]
Di 15–17 Uhr und nach Vereinbarung
Seelow
Sivia Brand
Puschkinplatz 17
15306 Seelow
Telefon 03346-85 39 22
Fax
03346-85 39 21
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Di 13–18 Uhr und nach Vereinbarung
Spremberg
Matthias Herrmann
Dresdener Straße 22
03130 Spremberg
Telefon 03563-60 07 91
Fax
03563-608 04 94
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Öffnungszeiten nach Vereinbarung
Templin
Silke Klan
Dargersdorfer Straße 58
17268 Templin
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Fax
03987-4 07 72
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Di 14–17 Uhr und nach Vereinbarung
Wittenberge
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Perleberger Straße 18
19322 Wittenberge
Telefon 03877-6 06 62
Fax
03877-7 92 40
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Di 13–17 Uhr, Do 13.30–17 Uhr nach Vereinbarung
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Zeitschrift des Betreuungsvereins Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Der Betreuungsverein
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
im Überblick
Der Verein arbeitet seit 1992 flächendeckend im gesamten
Land Brandenburg. Bei Fragen und Problemen zum Thema
»Betreuungsrecht« wenden Sie sich bitte an Ihre
nächstgelegene Betreuungsstelle.
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