Passender Look auf einen Blick
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Passender Look auf einen Blick
dolce vita Fairtrade Zum 20-Jahre-Jubiläum zeigt Max Havelaar die Resultate der neuen Wirkungsstudie. Seite 15 htr hotel revue Nr. 37 / 13. September 2012 Was in OnlineFashion-Shops längst Usus ist, soll neu auch Hoteliers und Gastronomen die Kleiderwahl erleichtern: «Looks» zeigen Kleidungsstücke und ihre Möglichkeiten. Franziska Egli Bilder zvg Wer seine Angestellten im charismatischen Stil der 1960er-Jahre einkleiden möchte: Die «Mad Men Collection» der Bekleidungsfirma Kahn Swienty gibt Vorschläge. Passender Look auf einen Blick D ie «Mad Men Collec eines trendigen Hauses betonen. tion» verströmt – in «Durch diese Looks, die wir prä Anlehnung an die sentieren, sieht ein Gastgeber auf einen Blick, wie sich die Klei gleichnamige TV- Serie – einen Hauch Business- dungsstücke zusammenstellen Look im charismatischen Stil der lassen», sagt Veronika Swienty. 1960er-Jahre: elegante Kleider mit «Aber», betont sie, «es sind nur schmalem Gürtel, figurbetonte Vorschläge und Anregungen». Die Bleistiftröcke, schlanke Anzüge Looks lassen sich – ob in Form, und Accessoires mit zarten Des Farbe oder Material – beliebig ver sins. Die «Jazzy Collection» da ändern und der Corporate Identi gegen kombiniert traditionelle ty eines jeden Hauses anpassen. Gerade 3- und 4-Sterne-Hotels, Elemente mit Charme und Klasse, sieht die weiblichen Angestellten in denen man sich selten eine Corporate etwa in einem – normalerweise massgeschneiderte für den Concierge bestimmten – Wear leisten kann und eher auf Gehrock vor und peppt die Cor Bekleidungsstücke ab Stange zu porate Wear eines Hauses mit rückgreift, soll dieser Service Hil knalligen Blusen und Hemden auf festellung leisten. Sie habe so oft die Erfahrung ge – ideal für ein modernes City-Ho macht, erzählt tel zum Beispiel, findet Veronika Swienty. Die Designerin ist Mitin haberin der Unternehmens bekleidungsfirma Kahn Swienty mit Sitz in Cham, die Hotels und Restaurants einen neuen Bekleidungs service bietet: Statt sie mit unzähligen Hosen- und Blusenversionen zahlrei cher Bekleidungsanbieter ein zudecken, präsentieren sie den Hoteliers und Gastrono men, die ihr Personal neu einkleiden wollen, soge nannten Looks. Die Looks lassen sich beliebig verändern «Diese zeigen auf einen Blick, welchem Stil die einzelnen Kleidungsstücke zugeordnet, aber auch wie sie mit anderen kombi niert werden können», erklärt Swienty. So kann beispielsweise ein schmales Jackett einfach klas sisch zu einer ebenso schlichten, dunklen Hose getragen werden und dadurch das traditionelle Er scheinungsbild eines Betriebes unterstreichen. Es kann aber ebenso gut – wird es etwa kombi niert mit einer schmalen Krawatte mit feinem Muster – einen Hauch Retro verströmen und den Stil Beliebter Look: folkloristisch angehauchte Corporate Wear von Design+Tradition, Gümligen. Swienty, dass sie, nachdem sie den Kun den nach seinen Be kleidungswünschen gefragt hatte, mit der Gegenfrage konfron tiert wurde, was sie denn empfehlen wür de. Das lieferte ihr die Idee, zumal auch her kömmliche Online-Fashion-An bieter wie etwa Topshop, Net-àporter und Zalando vermehrt auf komplette Stylingvorschläge set zen, um so den Frauen eine müh selige Zusammenstellung passen der Kleidungsstücke zu ersparen oder zumindest zu erleichtern. Bald folgt die «Resort Collection», die zu Berg-Hotels passt Was der modisch interessierten Frau dient, kann dem Hotelier nur recht sein, ist Swientys Credo. Nicht zuletzt, da auch viele Hote liers und Gastronomen Mühe be kunden würden mit dem Suchen und Bestellen der Arbeitsbeklei dung ihrer Angestellten, weiss sie. «Bereits haben sich interessierte Betriebe gemeldet, um sich über die Looks zu infor mieren». Überhaupt, beobach tet nicht nur Veronika Swienty, sind in der Ho tellerie und Gastrono mie punkto Mode nicht mehr nur Klassik und Tradition, sondern ver mehrt auch Fashion und Style gefragt. Und die Idee der modi schen Looks kommt auch bei anderen Cor porate-Wear-Anbie tern gut an. So etwa bei Gabriela Frey aus Gümligen mit ihrem Label Design+Tradition, deren Look besonders gut ins Alpenland Schweiz passt: die der Trachtenmode oder – in Freys Fall – der folklo ristisch angehauchten Fa shion im modern interpre tierten Sinn. Hilfestellung in Form von klaren Sty ling-Vorschlägen könne nur ein Vorteil sein, findet Frey, die schon das Perso nal vom Restaurant Che sery in Gstaad wie auch vom 5-Sterne-Hotel Vic toria-Jungfrau in Interla ken eingekleidet hat. Zu Smarter Look: legere Eleganz im «Clouds» in Zürich. Petticoat statt Deux-Pièces vom Label Dancing Chef. bedenken sei einzig, dass – wer einen trendigen Kleidungsstil ins Auge fasse – die Kleidung auch wirklich allen Angestellten gut stehe: «Ein Bleistiftrock etwa passt nun mal nicht jeder Frau». Auch der deutschen Köchin und Gastro-Couture-Designerin Harriet Deris gefällt die Idee der von Swienty zusammenge stellten Looks. «Eine witzige Art, Gastro-Bekleidung zu präsentie Magnasch Joos, der Bekleidungsstil Ihrer Angestellten im «Clouds» ist auffallend elegant. Wer war bei Ihnen für die Corporate Wear verantwortlich? Die Zürcher Firma Cagol Fashion Company. Cagol ist kein Hotelfashion-Anbieter, aber ihr Stil hat einfach zu uns gepasst – zumal wir bewusst keine Standard- Gastro-Bekleidung wollten. Nachgefragt Magnasch Joos Geschäftsführer Clouds Gastro AG, Zürich Wie würden Sie denn Ihren Look beschreiben? Uns schwebte eine casual-elegante Linie vor. Eine, die zum Stil unserer Gäste passt. Ihre weiblichen Angestellten tragen figurumschmeichelnde Kleidung. Wir haben unterschiedliche Frauenuniformen in zwei Farbtönen: ein Deux-Pièces mit Rock sowie ein Kleid. Beide sind ren», findet sie, die mit ihrer Linie «Dancing Chef» den modischen Rock ’n’ Roll in Küche und Service gebracht hat: mit Bustiers, Blusen mit Fledermausärmeln oder Petti coats. «Gastro-Mode muss nicht nur bequem, sondern soll auch stilvoll und lustvoll sein», findet Deris. Für ein «Weg-von-den-steifenTraditionen» hin zu einem locke reren Umgang mit der Gastro-Be kleidung plädiert auch Veronika Swienty. Und sie hat bereits eine dritte Kollektion im Köcher: Pas send zur Jahreszeit kommt dem nächst die «Resort Collection», deren Look besonders Berghotels ansprechen soll. «In diesen Häu sern, die oftmals eine familiäre Atmosphäre verströmen, sind auch die Gäste entspannter und legerer gekleidet. Da scheinen mir Angestellte in Anzug und Krawat te etwas gar zu streng.» Folglich kombiniert sie klassische Hosen mit bunten Strickjacken und schi cken, sportlichen Pullundern. sehr stilvoll, weiblich und passen perfekt in das Bild und zum Design vom «Clouds». Nun steht nicht jeder Mitarbeiterin dieses Kleidungsstück. Wie haben Sie das gelöst? Mit Massanfertigungen. Die Kleider der Damen und auch die Anzüge der Herren sind allesamt massgeschneidert. Zudem kommen die Kleider bei den Mitarbeiterinnen sehr gut an. Ihr Gefühl soll so sein, als ob sie selber essen gehen würden. Und was tragen Ihre männlichen Angestellten? Einen klassischen Anzug mit Jackett oder Gilet in Dunkelblau und Dunkelbraun. Und sie tragen keine Krawatten. So sind sie elegant gekleidet, verströmen aber doch einen Hauch CasualChic.fee