Geschäftsbericht 2012
Transcrição
Geschäftsbericht 2012
Baugenossenschaft Freie Scholle eG Bielefeld Bericht über das Geschäftsjahr 2012 Sicher wohnen ein Leben lang Baugenossenschaft Freie Scholle eG Jöllenbecker Straße 123 33613 Bielefeld Telefon 0521/9888-0 Telefax 0521/9888-100 [email protected] www.freie-scholle.de Mitglied in den Vereinen »Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland« e.V. und »Wohnen in Genossenschaften« e.V. Inhalt Vorwort 5 Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2012 7 Lebensgerechtes Wohnen in der Freien Scholle 7 Bauen für besseres Wohnen 7 Service für eine höhere Wohnzufriedenheit 13 Selbstverwaltung für verantwortungsbewusste Mitglieder 18 Die Freie Scholle im Jahr 2013 19 Lagebericht 2012 23 Geschäft und Rahmenbedingungen 23 Darstellung des Geschäftsverlaufes und des Geschäftsergebnisses 24 Finanzielle Leistungsindikatoren 29 Nachtragsbericht 35 Finanzierungsinstrumente 35 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung 36 Prognosebericht 39 Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2012 41 Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2012 55 Personelles 57 Organisation 59 Die Freie Scholle auf einen Blick Kennzahlen 2012 2011 Bilanzsumme 172.666.439,65 E 165.075.470,90 E Anlagevermögen 154.769.108,31 E 144.530.167,13 E 45.940.144,27 E 45.014.803,53 E 26,6 % 27,3 % 70.376.904,51 E 70.803.033,75 E 1.082.230,11 E 946.027,59 E 28.579.000,79 E 27.731.848,59 E 28.326.526,83 E 27.466.452,40 E 252.473,96 E 265.396,19 E Wohnungsbestand 4.986 4.983 Mitglieder 7.755 7.604 Eigenkapital Eigenkapitalquote Einlagenbestand Spareinrichtung Jahresüberschuss Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung aus Lieferungen und Leistungen Verbundene Einrichtungen und Unternehmen: – Baugenossenschaft Freie Scholle eG – Freie Scholle Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH – Haus-Service-GmbH Bielefeld – Haus-Media-GmbH Bielefeld – Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e.V. – Gemeinschaftsstiftung Freie Scholle 4 Liebe Mitglieder der Baugenossenschaft Freie Scholle, das erste Jahr nach unserem 100-jährigen Jubiläum stand unter »Kontinuität dem Motto »Weiter geht’s: 100 Jahre sind ein guter Anfang«. Das war in jeder Hinsicht durchaus wörtlich zu nehmen, denn unsere ist Programm.« Genossenschaft war gut beraten, ihre erfolgreiche Geschäftspolitik für die Mitglieder fortzusetzen. Das gilt natürlich auch für den personellen Wechsel im Vorstand. Auch hier ist die Kontinuität der Geschäftspolitik ausdrücklich Programm. Unter diesen Prämissen konnte die Freie Scholle auch im Geschäftsjahr 2012 ein gutes Jahresergebnis erzielen und den genossenschaftlichen Förderauftrag für ihre Mitglieder voll und ganz erfüllen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete die erneut sehr umfangreiche Bautätigkeit. Insgesamt 19 Millionen Euro haben wir in unsere Siedlungen investiert. Dies trägt nicht nur zu einer erhöhten Wohnzufriedenheit unserer Mitglieder bei, sondern steigert auch die Attraktivität der Freien Scholle am Bielefelder Wohnungsmarkt. Ohne jede Einschränkung gilt das auch für die Dienstleistungen unseres Unternehmensverbundes. Auch hier heißt es, die Bedarfe genau zu ermitteln und auf Veränderungen zu reagieren. Das können neue Angebote sein, die von den Mitgliedern selbst organisiert und durchgeführt werden. Das kann aber genauso gut heißen, bestehende Angebote zu modifizieren. In jedem Fall bedeutet es aber, die Wirtschaftlichkeit aller Angebote im Blick zu behalten, denn nur unter dieser Voraussetzung können sie dauerhaft zum guten Wohnen in der Freien Scholle beitragen. Damit Wohnzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, sind wir auf die Unterstützung durch Sie und die anderen Mitglieder unserer Genossenschaft angewiesen. Sie sind gleichermaßen Gemeinschaftseigentümer und auch Kunden der Freien Scholle. Nicht zuletzt deshalb sehen wir uns in der Pflicht, die Prozesse zur Weiterentwicklung der Genossenschaft in Abstimmung mit Ihnen anzugehen. Dazu ist es unerlässlich, Rahmenbedingungen für eine verantwortungsvolle und zielgerichtete Kommunikation im Sinne der ganzen Freien Scholle zu schaffen. Die Genossenschaftskonferenz hat hier im vergangenen Jahr zweifellos neue Maßstäbe setzen können. Im Internationalen Jahr der Genossenschaften, das von den Vereinten Nationen 2012 ausgerufen worden war, wurde deutlich, dass Genossenschaften längst wieder zu einem wichtigen Ansprechpartner für Menschen geworden sind, die gemeinsam mit ihren Nachbarn selbstbestimmt und verantwortungsvoll wohnen wollen. Indem sie Nachhaltigkeit, Solidität und Bodenständigkeit mit Flexibilität, Zukunftsfähigkeit und Visionen verknüpfen, finden sie passende, den Menschen gerecht werdende Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb wollen wir an unserer Geschäftspolitik auch im Jahr 2013 festhalten. In einer Genossenschaft geht das allerdings nur mit allen Beteiligten zusammen und nur in einem konstruktiven Dialog. Er muss geleitet sein von dem Ziel, das Wohnen in unserer Freien Scholle zukunftsweisend und einvernehmlich weiterzuentwickeln. Dabei ist auch Ihre Meinung gefragt. Deshalb laden wir Sie ein, beteiligen Sie sich. Wir freuen uns auf Ihren Beitrag. Kai Schwartz Michael Größlich Dieter Kutschenreiter 5 Eine kontinuierliche Bautätigkeit wie hier beim Stadtumbau Allensteiner Straße erhöht die Wohnzufriedenheit der Mitglieder und stärkt die Marktposition der Freien Scholle. Im Jahr 2012 investierte die Genossenschaft deshalb rund 19 Millionen Euro in ihren Hausbesitz. 6 Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2012 Das Instrument zur Erfüllung des genossenschaftlichen Förder- Lebensgerechtes Wohnen auftrages ist das Konzept »Lebensgerechtes Wohnen in der Freien Scholle«. So sperrig der Begriff auf den ersten Blick erscheinen in der Freien Scholle mag, trifft er doch den Kern genau. Denn Ziel der Geschäftspolitik der Freien Scholle ist es, ihren Mitgliedern in jeder Siedlung und für jede Lebensphase eine adäquate Wohnung anbieten zu können. Dadurch haben sie die Möglichkeit, so lange in ihrer Wohnung zu wohnen, wie es ihren Vorstellungen entspricht. Das Lebensgerechte Wohnen umfasst aber nicht nur die Bereitstellung einer Wohnung. Vielmehr ist es der Anspruch der Freien Scholle, dass die Mitglieder für ihre Fragen zum Wohnen stets auch die richtigen Ansprechpartner und die passenden Antworten finden – ganz gleich, ob sie als Student die ersten Wohnerfahrungen sammeln, als Familie Geborgenheit und Nachbarschaft suchen oder als alte Mitglieder Sicherheit durch wohnbegleitende Dienstleistungen benötigen. Der demografische, ganz besonders aber auch der fortschreitende gesellschaftliche Wandel stellen dabei immer auch neue Anforderungen an das Wohnen. Dadurch ist es notwendig, das Lebensgerechte Wohnen laufend so weiterzuentwickeln, wie es einerseits die Anforderungen der Genossenschaftsmitglieder und andererseits die Nachfrage am Bielefelder Wohnungsmarkt erfordern. Dieser Prozess kann nur gemeinsam und in enger Abstimmung mit den Mitgliedern erfolgreich gestaltet werden. Deshalb ist es gut, dass das Konzept des Lebensgerechten Wohnens über die notwendige Flexibilität verfügt, um auf veränderte Rahmen- und Marktbedingungen zielgenau und effektiv reagieren zu können. Seine drei Komponenten – das Bauen, die wohnbegleitenden Dienstleistungen und die Selbstverwaltung – sind aufeinander abgestimmt. Unverzichtbar ist aber, dass die Vorteile, die sich daraus für die Mitglieder ergeben, auch wirtschaftlich langfristig abgesichert sind. Voraussetzung für die Wohnzufriedenheit der Mitglieder und Bauen für besseres Wohnen ihrer Familien ist eine gute Wohnung in einem guten Wohnumfeld. Deshalb ist eine kontinuierliche Bautätigkeit das Fundament für stabile Nachbarschaften in den Siedlungen der Freien Scholle. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben allerdings gezeigt, dass die Anforderungen an eine Wohnung zunehmend vielfältiger werden. Während einerseits hohe Ansprüche an Qualität und Ausstattung gestellt werden, dürfen andererseits die Nutzungsgebühren nicht in Dimensionen ansteigen, die für das Gros der Mitglieder der Freien Scholle nicht mehr erschwinglich sind. Die »klassische Scholle-Wohnung« kann es deshalb nicht geben. Es hat sie auch nie gegeben. Selbst in den 1950er Jahren, als sowohl die Zeit als auch das Geld knapp und die wohnungspolitischen Rahmenbedingungen eng gezogen waren, war es das Ziel der Genossenschaft, unterschiedliche Wohnungsgrößen für unterschiedliche Wohnbedürfnisse zu bauen. Dieses Ziel verfolgt die Freie Scholle auch heute noch. Nach wie vor geht es darum, innerhalb der Genossenschaft einen ausgewogenen Wohnungsmix herzustellen, der den unterschiedlichen Anforderungen der Scholle-Mitglieder an das Wohnen nicht nur in Bezug auf Größe, Zuschnitt und Ausstattung, sondern auch hinsichtlich der Qualität und Bezahlbarkeit Rechnung trägt. Damit das gelingt, ist für jede Siedlung genau zu überprüfen, welche Entwicklungspotenziale vorhanden sind und welche Handlungsmöglichkeiten sich daraus ergeben. 7 Instandhaltungsprogramm Wie schon in den vorangegangenen Jahren war das Instandhalfür mehr Wohnzufriedenheit tungsprogramm der Freien Scholle auch im Geschäftsjahr 2012 umfassend und ehrgeizig. Hierzu gibt es allerdings auch keine Alternative, denn einerseits haben die Mitglieder den Anspruch auf eine möglichst gute Wohnqualität. Andererseits ist ein guter Zustand der Wohnung bei einem Wohnungswechsel auch entscheidend für eine erfolgreiche Neuvermietung. Damit die bereitgestellten Mittel im Interesse der Mitglieder eingesetzt werden können, stimmt die Genossenschaft ihre Instandhaltungsplanungen mit den Siedlungsräten ab. Das schafft größtmögliche Transparenz für die getroffenen Entscheidungen und trägt so dazu bei, den notwendigen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen der einzelnen Siedlungen herzustellen. Insgesamt investierte die Freie Scholle 5,32 Millionen Euro in die Instandhaltung ihres Hausbesitzes. Der größte Anteil in Höhe von 2,34 Millionen Euro floss dabei in die geplante Instandhaltung. Je nach Baujahr und technischem Zustand in den jeweiligen Siedlungen reichten die größeren Maßnahmen von der Sanierung von Kellerhälsen über Fassadenanstriche, die Instandsetzung von Balkonen und Treppenhäusern bis hin zur Erneuerung von Fenstern und Dachsanierungen. Erhebliche Kosten verursachte zudem der Einbau von Wärmemengenzählern gemäß Abrechnungsverordnung. Außerdem fielen in allen Siedlungen kleinere Maßnahmen an. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen stehen in jedem Jahr Reparaturen im Hausbesitz an. Solche ungeplanten Instandhaltungsarbeiten machten im letzten Jahr 1,74 Millionen Euro der Aufwendungen für die Instandhaltung aus. Weitere 1,24 Millionen Euro verwendete die Freie Scholle dafür, um Wohnungen in einen vermietungsfähigen Zustand zu versetzen, die meistens nach langer Wohndauer frei geworden waren. Zu diesen Ausgaben gibt es keine Alternative, denn sie tragen dazu bei, die Zahl der vermietungsbedingten Leerstände und damit die Summe der unwiederbringlichen Mietausfälle auf möglichst niedrigem Niveau zu halten. Kontinuierliche Modernisierung Während die Instandhaltung dazu dient, den Zustand der Wohfür eine bessere Wohnqualität nung in seiner ursprünglichen Form wiederherzustellen bzw. zu erhalten, zielt die Modernisierung auf eine nachhaltige Verbesserung der Wohnqualität ab. Im Geschäftsjahr 2012 verwendete die Freie Scholle hierfür 5,42 Millionen Euro. Dabei lag der Schwerpunkt ihrer Aktivitäten in den Siedlungsgebieten Am Niedermühlenhof, Im Siekerfelde und Auf dem Langen Kampe (Informationen zur »Zukunftswerkstatt Wohnen Auf dem Langen Kampe« auf Seite 21). In ihrem ältesten Siedlungsgebiet Am Niedermühlenhof setzte die Freie Scholle die im Jahr 2010 begonnene Modernisierung der Häuser fort. Für die insgesamt 144 Wohnungen sind sechs Bauabschnitte vorgesehen. Im Geschäftsjahr 2012 modernisierte die Genossenschaft die Häuser Spindelstraße 47a bis 55 und Am Niedermühlenhof 16 bis 24. Insgesamt investierte die Genossenschaft 3,28 Millionen Euro in diese Maßnahme. Im Mittelpunkt stand dabei die energetische Nachrüstung der Gebäude. Vorgabe der Freien Scholle war es allerdings auch, das ursprüngliche Erscheinungsbild der Siedlung so weit wie möglich zu erhalten und dazu die architektonische Formensprache hervorzuheben. Angesichts der Anforderungen, die die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) stellt, war dies für die Planer keine leichte Aufgabe. Im Rahmen der energetischen Nachrüstung wurden die Dächer neu eingedeckt, und die Fassade erhielt eine Wärmedämmung sowie Dekorprofile, um die historischen Strukturen zu betonen. Die Keller- und die oberste Geschossdecke wurden isoliert. Darüber hinaus baute die Freie Scholle dreifach verglaste Fenster ein, die als Sprossenfenster angedeutet sind. Sofern dies aufgrund der baurechtlichen Voraussetzungen möglich war, erhielten die Wohnungen Balkone, die sich nahtlos in die Architektur der Gebäude einfügen. Den Abschluss der Modernisierung bildet die Gestaltung des Innenhofes der Siedlung. Die Planungen stimmte die Genossenschaft mit den Bewohnern ab. Auf deren Wunsch wurde 8 Gute Fortschritte machte der Neubau an der Albert-Schweitzer-, Ecke Jöllenbecker Straße. Bis Ende 2013 soll der erste Bauabschnitt mit 30 barrierefreien Wohnungen und 1.700 m2 Gewerbefläche fertiggestellt sein. 9 Eine attraktive Farbgestaltung lässt die Häuser im Siedlungsgebiet Auf dem Langen Kampe in einem neuen Licht erscheinen. Die Umstrukturierung der Siedlung stimmt die Freie Scholle mit den Bewohnern in der »Zukunftswerkstatt Wohnen« ab. 10 auf die Installation von Spielgeräten für Jung und Alt verzichtet. Stattdessen bevorzugten die Bewohner die Einrichtung von Sitzecken und einen kleinen Platz mit einem Wasserspiel in der Mitte. Außerdem werden die Straße, die den Innenhof der Siedlung trennt, verkehrsberuhigt und eine Boule-Bahn gebaut. Die Führung der Wege orientiert sich dagegen am historischen Vorbild und ist klar und gradlinig. Ziel ist es, die Arbeiten im Geschäftsjahr 2013 abzuschließen. Im Siedlungsgebiet Im Siekerfelde erhielten die 24 Wohnungen der Häuser Hartlager Weg 71 bis 75 Balkone bzw. im Erdgeschoss Terrassen. Die Freie Scholle hatte diese Wohnungen bereits in den 1980er Jahren modernisiert. Allerdings gehörten zur damaligen Zeit weder Grundrissänderungen noch Balkone zum Standard. Mit dem nachträglichen Anbau konnte die Genossenschaft der großen Nachfrage danach entsprechen. Zum Modernisierungsprogramm 2012 gehörte außerdem der Umbau des Hauses Innstraße 33. Hier konnte die Freie Scholle durch die Verlegung des Aufzuges von der Hochparterre ins Erdgeschoss 20 Wohnungen barrierefrei erschließen. Außerdem baute sie im Zuge der Maßnahme eine Erdgeschosswohnung zu einem Wohncafé um und verbesserte damit die Voraussetzungen für das Lebensgerechte Wohnen auch in dieser Siedlung um ein weiteres Stück. Eine weitere umfangreichere Baumaßnahme war die Modernisierung des Verwaltungsgebäudes. Auch hier war die energetische Nachrüstung des Gebäudes aus den frühen 1960er Jahren dringend erforderlich. Dabei stimmte die Freie Scholle die Fassadengestaltung auf den benachbarten Neubau an der Albert-Schweitzer-Straße ab. Noch nicht abgeschlossen werden konnte die geplante Erweiterung des Scholle-Treffs im Nachbarschaftszentrum Spindelstraße. Hier wurden die Planungen in Abstimmung mit den Ehrenamtlichen soweit vorangetrieben, dass nach Erteilung der Baugenehmigung die Arbeiten im Frühjahr 2013 beginnen können. So richtig und wichtig die laufende Verbesserung der Wohnquali- Bestandsersetzender Neubau tät in den Wohnungsbeständen der Freien Scholle auch ist, nicht für eine sichere Zukunft in jedem Fall ist eine Modernisierung wirtschaftlich zu vertreten. Zudem bieten die technischen Voraussetzungen zum Teil nur eher begrenzte Möglichkeiten. In den Siedlungsgebieten Albert-Schweitzer-Straße und Allensteiner Straße hat sich die Genossenschaft deshalb in Abstimmung mit den Bewohnern dazu entschlossen, die Häuser aus den 1950er bzw. frühen 1960er Jahren abzureißen und Zug um Zug durch zukunftsweisende Neubauten zu ersetzen. Im Jahr 2012 investierte sie 8,82 Millionen Euro in ihre Neubautätigkeit. Wie bei der Modernisierung legte die Freie Scholle auch hier großen Wert auf einen niedrigen Energieverbrauch und baute außerdem nach Möglichkeit barrierefrei bzw. barrierearm. Insgesamt sind dadurch inzwischen knapp zehn Prozent des gesamten Wohnungsbestandes der Genossenschaft barrierefrei bzw. barrierearm. Zusammen mit den noch im Bau und in Planung befindlichen Neubauprojekten ist die Freie Scholle also sehr gut gerüstet, um den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen zu können. Große Fortschritte machte im Geschäftsjahr 2012 der Stadtumbau Stadtumbau Albert-Schweitzer-Straße Albert-Schweitzer-Straße. Seit dem Einstieg in den bestandsersetzenden Neubau im Jahr 2003 entstanden hier bis jetzt 127 Neubauwohnungen, davon 118 barrierefrei. Gemeinsam mit den betroffenen Mitgliedern geplant, entsprechen sie deren Vorstellungen und Wünschen und sind gleichzeitig sehr gut am Wohnungsmarkt nachgefragt. Weitere 51 Wohnungen sind zurzeit im Bau, 40 Wohnungen befinden sich in der Planung. Im Zuge ihrer Neubautätigkeit setzt die Freie Scholle zunehmend auf die Nutzung erneuerbarer Energien und errichtet die Gebäude nach Niedrigenergiestandard. Außerdem baute sie mit der Albert-Schweitzer-Straße 23 erstmals ein Mehrfamilienhaus mit elf Wohnungen 11 in Passivbauweise. Die Wohnungen konnten im Oktober bezogen werden. Die Restarbeiten wie die Gestaltung der Außenanlagen sollen im Frühjahr 2013 abgeschlossen sein. Zeitgleich zu diesem Bauvorhaben entstanden im Haus Albert-Schweitzer-Straße 25 / Schloßhofstraße 68 vier Maisonettewohnungen. Sie gehen über zwei Etagen, sind zwischen 83 und 122 m2 groß und bieten den Bewohnern mit ihrer gehobenen Ausstattung einen hohen Wohnkomfort. Diese Wohnungen wurden zu Beginn des Jahres 2013 fertiggestellt. Im Mai feierte die Freie Scholle die Grundsteinlegung für ihr nächstes großes Bauvorhaben zum Stadtumbau Albert-Schweitzer-Straße. Auf dem Areal zwischen Laue- und Jöllenbecker Straße baut sie in zwei Bauabschnitten 51 barrierefreie Wohnungen mit Betreuungsangebot und einen Nachbarschaftstreff. Zur Ergänzung der Infrastruktur in diesem Quartier sind außerdem rund 1.700 m2 Gewerbefläche vorgesehen. Sparen für die Unabhängigkeit Seit dem Jahr 2007 investierte die Freie Scholle rund 70 Millionen Euro in ihre Bautätigkeit. Ein Drittel davon kam aus der Spareinrichtung. Das zeigt, wie wichtig dieses Selbsthilfeinstrument für die Geschäftspolitik der Freien Scholle nach wie vor ist. Allerdings boten im vergangenen Jahr die unverändert niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt äußerst günstige Voraussetzungen für eine solide langfristige Finanzierung von Modernisierung und Neubau. Daher nahm die Genossenschaft im letzten Jahr verstärkt Kapitalmarktdarlehen auf. Dadurch stieg der Anteil des Fremdkapitals gegenüber dem Anteil der Spareinlagen an. Weil die Freie Scholle in den Jahren zuvor aber kontinuierlich ältere und damit auch teurere Darlehen getilgt hatte, bewegte sich der Anteil des Fremdkapitals im Geschäftsjahr 2012 wieder auf dem Niveau des Jahres 2007. Dazu kam, dass die Geschäftspolitik der Spareinrichtung in der derzeitigen Niedrigzinsphase nicht mehr auf maximale Steigerung der Spareinlagen, sondern auf kontrolliertes Wachstum ausgerichtet ist. Dementsprechend gestaltete die Freie Scholle die Zinsen so, dass die Mitglieder einerseits sicher und rentabel sparen können, andererseits aber auch der langfristige Betrieb der Spareinrichtung gewährleistet ist. Dieser Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit des Sparbetriebes auf der einen Seite und langfristig abgesicherten Sparangeboten auf der anderen Seite ist und bleibt die Handlungsmaxime des Scholle-Sparens. Nur so kann die Spareinrichtung ihren Zweck als Selbsthilfeinstrument zur Verbesserung der Wohnqualität und zur Absicherung der Unabhängigkeit vom Kapitalmarkt dauerhaft erfüllen. Indem die Freie Scholle die Spareinlagen ausnahmslos in den genossenschaftseigenen Hausbesitz investiert, kann jeder Sparer nachvollziehen, wo und wie sein Geld arbeitet. Darüber hinaus sind seine Spareinlagen jederzeit durch Realwerte sicher und solide angelegt. Schließlich ist das Sparen bei der Freien Scholle auch eine nachhaltige Geldanlage. So lehnt die Freie Scholle kurzfristige, vielleicht sogar einträglichere Renditen etwa durch Spekulation mit Rüstungsgütern oder Lebensmitteln ohne Wenn und Aber ab. Stattdessen leistet jeder Scholle-Sparer einen Beitrag zum Klimaschutz, denn die energetische Nachrüstung der Gebäude ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Bautätigkeit bei Modernisierung und Neubau. Vom Erfolg der Spareinrichtung profitieren allerdings nicht allein die Mitglieder der Genossenschaft, denn die Freie Scholle beauftragt mit allen wohnungswirtschaftlichen Maßnahmen fast ausschließlich ortsansässige Unternehmen. Das stärkt die Region, sichert Arbeitsplätze in Industrie, Handel und Handwerk und leistet einen maßgeblichen Beitrag zur Stadtentwicklung. 12 Einerseits entspricht die Genossenschaft damit der großen Nachfrage nach altengerechten Wohnungen mit einem Betreuungsangebot. Andererseits bietet die zentrale Lage an der Jöllenbecker Straße hervorragende Bedingungen, um die Infrastruktur dieses Stadtteils weiterzuentwickeln. Außerdem kann die Genossenschaft am Eingang zur Innenstadt zusammen mit dem modernisierten Verwaltungsgebäude auch einen städtebaulichen Akzent setzen. Ebenfalls gut voran kam der Stadtumbau Allensteiner Straße Stadtumbau Allensteiner Straße in Stieghorst. Nachdem die Freie Scholle im vorangegangenen Geschäftsjahr den ersten Bauabschnitt mit 21 barrierefreien Wohnungen fertiggestellt hatte, erfolgte der Abriss der Häuser Allensteiner Straße 11 bis 17. An ihrer Stelle entstehen zurzeit 23 barrierefreie Zwei- und Dreizimmerwohnungen sowie zwei Maisonettewohnungen. Wie die anderen Wohnungen auch, werden sie im Niedrigenergiestandard gebaut. Dazu werden die Wohnungen mit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ausgestattet – eine Technik, die sich in anderen Neubauvorhaben der Freien Scholle bestens bewährt hat. Parallel dazu ging auch der Neubau Stieghorster Straße 59 bis 61 mit weiteren 21 barrierefreien Zweizimmerwohnungen mit Betreuungsangebot ohne nennenswerte Verzögerungen weiter. Im Erdgeschoss entstehen zusätzlich rund 440 m2 Gewerbeflächen. Sie sind an einen Allgemeinmediziner und einen Pflegedienst vermietet, der von hier aus die ambulante Krankenpflege für das Quartier und eine Tagespflegeeinrichtung vorhalten wird. Außerdem wird hier der Nachbarschaftstreff des Siedlungsgebietes seine neuen Räumlichkeiten beziehen. Zum guten Wohnen in der Freien Scholle gehören nicht nur gute Service für eine Wohnungen zu angemessenen Preisen, sondern auch ein umfas- höhere Wohnzufriedenheit sendes Angebot wohnbegleitender Dienstleistungen. Deshalb hat die Genossenschaft den Unternehmensverbund Freie Scholle aufgebaut. Im Verein Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e.V., der Freie Scholle Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, der Haus-Service-GmbH, der Haus-Media-GmbH und der Baugenossenschaft arbeiten 146 Mitarbeiter, um den genossenschaftlichen Förderauftrag für die Mitglieder der Freien Scholle zu erfüllen. Ergänzt werden die Angebote des Unternehmensverbundes durch die ebenso zahlreichen wie vielfältigen Aktivitäten der über 70 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die Bewohner bieten sie immer wieder Raum für Kommunikation und Begegnung und sind dadurch eine unersetzliche Bereicherung für die guten Nachbarschaften in der Freien Scholle. Zum Lebensgerechten Wohnen in der Freien Scholle trägt der Ver- Der Nachbarschaftshilfeverein ein Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e.V. mit seinem umfassen- im Wandel den Leistungsangebot bei. Seine Nachbarschaftstreffs haben sich in den Siedlungen der Genossenschaft zu wichtigen Begegnungspunkten entwickelt. Darüber hinaus erhöhen der Mobile Soziale Dienst des Vereins und die Einrichtungen für Betreutes Wohnen die Wohnsicherheit der Mitglieder nachhaltig. Um sein Leistungsangebot auch wirtschaftlich absichern zu können, ist der Nachbarschaftshilfeverein auf die Unterstützung seiner Mitglieder angewiesen. Zwar unterstützten im Geschäftsjahr 2012 rund 1.450 Mitglieder der Genossenschaft seine Arbeit mit ihrem monatlichen Beitrag, aufgrund der Altersstruktur sind die Zahlen allerdings leicht rückläufig. Deshalb stand die Frage der Gewinnung neuer Mitglieder im Mittelpunkt zweier Klausurtagungen. Mit dem Einstieg in die Zukunftsdiskussion konnte der Verein die Weichen für eine erfolgreiche Zukunftsentwicklung stellen. Dazu gibt es auch keine Alternative. Denn nur wenn es gelingt, die Solidarität der Genossenschaftsmitglieder weiterhin zu aktivieren, kann 13 Seit zehn Jahren sorgt die Haus-Service-GmbH für Außenreinigung, Winterdienst und die Pflege und Gestaltung des Wohnumfeldes in den Siedlungen. Damit leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen wichtigen Beitrag zum Lebensgerechten Wohnen in der Freien Scholle. 14 der Nachbarschaftshilfeverein seine Aufgabe im Unternehmensverbund der Freien Scholle im gewohnten Umfang weiterhin erfüllen. Festzustellen ist aber auch, dass der demografische und der gesellschaftliche Wandel auch vor dem Verein nicht haltmachen. So vollzieht sich in den Nachbarschaftstreffs derzeit ein Generationswechsel. Seit Jahren aktive Ehrenamtliche sehen sich gezwungen, ihr Engagement für die Nachbarschaft aus Altersgründen einzuschränken. Damit die für das Leben in den Siedlungen wichtigen Angebote erhalten bleiben, gilt es, diese Veränderungen zu begleiten und neue Mitglieder zur Mitarbeit zu motivieren. Dazu ist es notwendig, den Nachbarschaftshilfeverein für andere, neue Zielgruppen zu öffnen. Denn so wie die Bewohnerschaft der Freien Scholle zunehmend bunter und vielfältiger wird, verändert sich auch das Leben in den Siedlungen. Auch in den Nachbarschaftstreffs der Freien Scholle werden sich diese Veränderungen früher oder später widerspiegeln. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die »Apfeltasche«. Um insbesondere den älteren Bewohnern der Genossenschaft den Zugang zur »Welt der Informationen« im World-WideWeb zu ermöglichen, startete der Nachbarschaftshilfeverein damit im Siedlungsgebiet Spindelstraße ein Modellprojekt. Interessierte Mitglieder konnten hier eines von vier iPads für vier Wochen ausleihen und beim wöchentlichen »Apfeltaschen-Treffen« vor Ort Fragen klären und Neues lernen. Nach dem erfolgreichen Start wurde die »Apfeltasche« in den Siedlungen Auf dem Langen Kampe und Heeper Fichten vorgestellt. Danach sollen auch die anderen Scholle-Siedlungen folgen. Im Geschäftsjahr 2012 feierte die Haus-Service-GmbH (HSG) ihr Zehn Jahre erfolgreiche Arbeit zehnjähriges Jubiläum. Im Jahr 2002 zunächst als Modellprojekt der Haus-Service-GmbH gegründet, ist die Bilanz der ersten zehn Jahre durchweg positiv. Die HSG hat sich zu einem modernen Dienstleister entwickelt und beschäftigt heute 57 Vollund Teilzeitkräfte. In den ersten Jahren war es die Hauptaufgabe der HSG, die Mitglieder der Freien Scholle von der Außenreinigung und dem Winterdienst zu entlasten. Außerdem übernahm die 100-prozentige Tochter der Bau- und Dienstleistungsgesellschaft die Pflege der Grünanlagen in den Siedlungen der Genossenschaft. Inzwischen hat die HSG ihr Arbeitsspektrum völlig verändert. Machte die Wohnumfeldpflege ursprünglich den Hauptanteil der Arbeit aus, sind es inzwischen nur noch 25 Prozent. Genauso groß ist der Anteil von Außenreinigung und Winterdienst. Bei rund 20 Prozent liegt die Reinigung der Gemeinschaftsflächen in 310 Scholle-Häusern. Die übrigen 30 Prozent sind Kleinaufträge im Auftrag der Genossenschaft wie etwa die Reinigung von Dachrinnen, Reparaturen von Spielgeräten oder Pflasterarbeiten. Im Geschäftsjahr 2012 fügte die HSG ihrem Dienstleistungsspektrum einen weiteren Baustein hinzu. Dazu übernahm sie in Kooperation mit dem ISD (Immobilienservice Deutschland) im Siedlungsgebiet Auf dem Langen Kampe in allen Häusern die Reinigung der Treppenhäuser, Keller und Böden. Die Anregung dazu hatte der Siedlungsrat auf seiner turnusgemäßen Sitzung im März desselben Jahres gegeben. Das Modellprojekt war von vornherein auch als Test für mögliche weitere Siedlungsgebiete angelegt. Bei diesem wie bei allen anderen Angeboten muss die HSG stets zwischen der bestmöglichen Qualität ihrer Leistungen auf der einen und der Bezahlbarkeit durch die Mitglieder auf der anderen Seite vermitteln. Selbstverständlich muss sie dazu wirtschaftlich arbeiten. Es ist jedoch nicht ihr Ziel, maximale Gewinne zu erwirtschaften. Bleibt sie dieser Geschäftspolitik weiterhin treu, wird die HSG auch in Zukunft in hohem Maße zum guten Wohnen in der Freien Scholle beitragen. 15 Das Vermietungskonzept Sennestadt Die besondere Lage der Siedlung im Süden der Stadt und die wohnungswirtschaftliche Entwicklung in den 1990er und 2000er Jahren hatten in den beiden Sennestädter Siedlungen der Freien Scholle am Senner Hellweg und am Verler Dreieck zu einer erhöhten Fluktuation und vermietungsbedingten Leerständen geführt. Mit der Entwicklung eines umfassenden Vermietungskonzeptes für die Sennestadt konnte die Genossenschaft diese Entwicklung stoppen, ihre Marktposition in Sennestadt deutlich verbessern und die vermietungsbedingten Leerstände im Jahr 2012 um mehr als 75 Prozent reduzieren. Bereits im Jahr 2010 hatte die Freie Scholle dazu ein ganzes Bündel von Maßnahmen eingeleitet. So konnte sie durch die Einrichtung des Vermietungsbüros am Reichowplatz 11 die Erreichbarkeit für ihre Kunden deutlich verbessern. Wohnungssuchende Sennestädter finden hier dreimal in der Woche eine umfassende Beratung und können sich gleichzeitig einen Überblick über das aktuelle Wohnungsangebot verschaffen. Flexible Besichtigungstermine auch nach 18 Uhr oder samstags sind möglich. Zum Konzept gehört auch die umfassende Modernisierung freier Wohnungen. In Absprache mit der Freien Scholle können Interessenten aus drei Modernisierungsvarianten die für sie passende Ausstattung wählen und so Wohnqualität und Mietpreis mitgestalten. Einen ersten Eindruck von ihrer späteren Wohnung erhalten sie vorab in der Musterwohnung in der Innstraße 28. Um der großen Nachfrage nach bezahlbaren Zweizimmerwohnungen begegnen zu können, entschloss sich die Freie Scholle außerdem, eine begrenzte Anzahl leer stehender Dreizimmerwohnungen durch die Versiegelung eines Raumes zu verkleinern. Besteht dann zu einem späteren Zeitpunkt der Bedarf nach einer größeren Wohnung, lässt sich dieses Problem kurzfristig und ohne Umzug lösen. Der Facebook-Auftritt der Freien Scholle Nahezu grenzenlose Möglichkeiten bietet das Web 2.0. Durch die Möglichkeit zum direkten, unmittelbaren Dialog ist es zweifellos ein in höchstem Maße basisdemokratisches und damit genossenschaftliches Medium. Umso wichtiger ist es für die Freie Scholle, hierbei einerseits mit den rasanten Entwicklungen Schritt zu halten und gleichzeitig die Möglichkeiten verantwortungsvoll zu nutzen. Das größte soziale Netzwerk im Internet ist Facebook. Allein in Bielefeld sind knapp 180.000 Bürgerinnen und Bürger auf dieser Plattform aktiv. Dabei sind es nicht nur die jungen Menschen, sondern zunehmend auch ältere, die sich auf Facebook mit der Familie, Freunden und Bekannten austauschen. Seit November 2012 ist auch die Freie Scholle mit einer eigenen Fanpage in dem sozialen Netzwerk vertreten. Der Einstieg in das neue Medium verlief positiv. Bereits zum Jahresende hatte die Genossenschaft mehr als 200 Fans. Auf direktem Wege können sie sich über die Genossenschaft informieren. Neuigkeiten, Aktionen sowie Einblicke in den Alltag der Genossenschaft bieten ihnen sowohl informative als auch unterhaltsame Beiträge – kurz gesagt Infotainment eben. Darüber hinaus ist auch der offene Dialog ausdrücklich gewünscht. Lob und konstruktive Kritik sind für alle Nutzer sichtbar und können gemeinsam diskutiert werden. Auf diese Weise bereichert der neue Kommunikationskanal die bereits vorhandenen Möglichkeiten, um mit der Freien Scholle in stetiger Verbindung zu bleiben. 16 Die Genossenschaft gehört ihren Mitgliedern. Um die Freie Scholle zukunftsweisend weiterentwickeln zu können, ist eine erfolgreiche Kommunikation auf allen Ebenen erforderlich. Auf der Genossenschaftskonferenz in Haus Neuland legten die Siedlungsräte die Eckpunkte dafür fest. 17 Genossenschaft bleibt Nachbarschaft Gute Nachbarschaften entstehen da, wo die Bewohner mit ihrer Wohnsituation zufrieden sind. Deshalb hat es sich die Freie Scholle zur Aufgabe gemacht, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen gute und stabile Nachbarschaften wachsen können. Dabei bietet die Unternehmensform der Genossenschaft entscheidende Vorteile. Indem ihre Mitglieder nicht nur Kunden, sondern gleichzeitig auch Gemeinschaftseigentümer sind, bestimmen sie in ihrer Genossenschaft selbst über das gemeinsame Wohnen. Auf diese Weise wächst eine Verantwortung, die weit über das Wohnen zur Miete hinausgeht. Dementsprechend gestalten die Mitglieder die Nachbarschaften in ihren Siedlungen gemeinsam selbst. Nicht zuletzt deshalb ist das Engagement der über 70 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht hoch genug einzuschätzen. Ihre Aktivitäten ergänzen das Spektrum der Serviceangebote des Unternehmensverbundes nahezu perfekt. Dadurch sind sie eine unersetzliche Bereicherung für das Wohnen in der Freien Scholle. Ein ganz besonderer Dank für diese Arbeit ging im Geschäftsjahr an die Ehrenamtlichen der Nachbarschaftstreffs Bültmannshof und Allensteiner Straße. Seit zehn Jahren organisieren sie mit großem Einsatz und viel Herzblut Kaffeetreff und »Frühstück um elf« in Stieghorst sowie Mittagstisch, Kaffeetreff und Spieletreff am Bültmannshof und machen damit für ihre Nachbarn das gute Wohnen noch ein Stück besser. Ohne Einschränkung gilt das auch für die Aktiven der Siedlung Dürerstraße. Um das 35-jährige Bestehen ihrer Siedlung zu feiern, hatten sie ein großes Siedlungsfest organisiert, das mit seinem Programm bei Jung und Alt keine Wünsche offen ließ. Das Besondere hier: Die Scholle-Mitglieder feierten nicht nur unter sich, sondern hatten die Bewohner des ganzen Quartieres zu ihrer Jubiläumsfeier eingeladen. – Ein Beispiel dafür, dass gute Nachbarschaft nicht nur auf die Scholle-Siedlung beschränkt sein muss. Aber es waren nicht nur die großen Feste und Jubiläen, die auch im vergangenen Jahr wieder das Leben in den Siedlungen der Freien Scholle prägten. Ganz gleich, ob beim Sommerfest an der Albert-Schweitzer-Straße, den Künstler-Workshops Auf dem Langen Kampe, dem Fest zum 50-jährigen Bestehen des »Roten Weges« an der Spindelstraße und bei vielen weiteren Festen und Feiern – überall fanden die Bewohner der Freien Scholle Möglichkeiten und Anlässe, um ihre Nachbarschaften zu pflegen. Allen, die mit ihrer Arbeit zu diesem keineswegs selbstverständlichen Erfolg beigetragen haben, sei an dieser Stelle im Namen aller Mitglieder herzlichst gedankt. Selbstverwaltung für Eine erfolgreiche Kommunikation mit Mitgliedern und Kunden verantwortungsbewusste Mitglieder ist für den Geschäftserfolg der Freien Scholle unerlässlich. Aber wie überall, so kann die Kommunikation auch hier nur gemeinsam gelingen. Nicht zuletzt deshalb diskutierten die elf Siedlungsräte auf der Genossenschaftskonferenz 2012, welche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Kommunikation in der Freien Scholle gegeben sein müssen. Am Ende der zweitägigen Veranstaltung stand ein Arbeitspapier, das die Eckpunkte für eine erfolgreiche Kommunikation aus der Sicht der Mitglieder zusammenfasst. Demnach kann gerade in der Freien Scholle, die die Selbstverwaltung so konsequent umsetzt wie kaum eine andere Genossenschaft, Kommunikation nur dann gelingen, wenn die Beteiligten respektvoll und tolerant miteinander umgehen. Um aber das Wohnen gemeinsam gestalten zu können, ist die Bereitschaft zu Kompromissen unverzichtbar. Da die Geschäftspolitik aber auch am wirtschaftlichen Erfolg gemessen wird, müssen sich die Ergebnisse der Kommunikation stets auch am Unternehmenserfolg orientieren. 18 In fünf Arbeitsgruppen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Genossenschaftskonferenz zuvor anhand von konkreten Fällen erörtert, wie die Kommunikation in den Nachbarschaften sowie zwischen Mitgliedern und Verwaltung erfolgreich gestaltet werden kann. Weiterer Arbeitsschwerpunkt war die Kommunikation der Freien Scholle mit der Öffentlichkeit. Einigkeit bestand darin, dass ein genossenschaftlicher Grundkonsens Voraussetzung für eine erfolgreiche und zielgerichtete Kommunikation sei. Denn nur im konstruktiven Dialog miteinander lasse sich das Wohnen in der Freien Scholle so gestalten, dass sich die Mitglieder hier wohl und zuhause fühlen. Zwar stimmten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch darin überein, dass sowohl die Kommunikation der Mitglieder untereinander als auch zwischen Mitgliedern und Verwaltung sehr gut laufe. Gleichwohl gebe es Situationen, in denen sie verbessert werden könne. Dazu müsse allerdings jeder Beteiligte selbst seinen Beitrag leisten. Darüber hinaus gelte es, bei auftretenden Streitigkeiten eine Eskalation frühzeitig zu vermeiden. Um das einvernehmliche Zusammenleben in der Nachbarschaft nicht dauerhaft zu schädigen, sei es ratsam, sich bei den Serviceteams Unterstützung zu holen. Insbesondere für die Ehrenamtlichen sei es wichtig, für sich zu klären, in welcher Rolle sie ein Gespräch führen. So sei es ein großer Unterschied, ob sie als Bewohner mit anderen Bewohnern sprechen oder etwa als Haus-, Bezirks- oder Siedlungssprecher, die jeweils auch die Interessen der anderen Mitglieder im Blick haben müssen. Das gelte auch für die Kommunikation der Freien Scholle mit der Öffentlichkeit, denn für das Image der Freien Scholle in der Öffentlichkeit sei nicht allein die Verwaltung verantwortlich. Vielmehr sind es auch die Mitglieder und Mitarbeiter, die das Bild der Freien Scholle prägen. Deutlich wurde im Rahmen der Genossenschaftskonferenz auch, dass die rasanten Veränderungen in der Medienwelt Auswirkungen auf die Kommunikation innerhalb der Genossenschaft sowie mit den Kunden auf dem Wohnungsmarkt haben. So wollen sich Kunden im Zeitalter des Web 2.0 rund um die Uhr über Wohnungsangebote informieren und mit einem Unternehmen in Kontakt treten können. Darüber hinaus nutzen sie die sozialen Netzwerke im Internet, um sich über das Wohnungsunternehmen ihrer Wahl vorab zu informieren. Allein deshalb ist es erforderlich, dass die Freie Scholle die Chancen der neuen Kommunikationswege nutzt und ihre bestehenden Kommunikationskanäle erweitert. Allerdings wird der Dialog von Angesicht zu Angesicht in der Genossenschaft weiterhin oberste Priorität behalten. Die Homepage, YouTube und Facebook mögen wertvolle Hilfen bei der Bewältigung der täglichen Arbeit sein, das persönliche Gespräch der Mitglieder untereinander sowie zwischen Mitgliedern und Mitarbeitern können sie nicht ersetzen. Denn nur wer sich direkt in die Augen schaut, kann Wertschätzung, Verlässlichkeit, Vertrauen und den aufrichtigen Willen zur Lösung bestehender Probleme ausdrücken und erfahren. Im Geschäftsjahr 2013 wird die Freie Scholle an ihrer bisherigen Die Freie Scholle Geschäftspolitik festhalten und ihr Konzept des Lebensgerechten Wohnens weiter konsequent umsetzen. Insgesamt plant die Genossenschaft für ihre Bauvorhaben Ausgaben in Höhe von 21,1 Millionen Euro. Davon fließen 4,4 Millionen Euro in die Instandhaltung. Für die geplante Instandhaltung in allen Siedlungen sind 1,9 Millionen Euro vorgesehen. Weitere 2,5 Millionen Euro sind für Reparaturen und unvorhergesehene Instandhaltungsarbeiten eingeplant. Für die Modernisierung ihres Hausbesitzes will die Freie Scholle weitere 5,3 Millionen Euro ausgeben. So wird die Genossenschaft im Siedlungsgebiet Am Niedermühlenhof das Modernisierungsprogramm zum Abschluss bringen. Im letzten Bauabschnitt modernisiert sie weitere 30 Wohnungen. Sofern es aufgrund der baulichen Gegebenheiten sinnvoll und möglich ist, erhalten diese Balkone. Außerdem werden die Häuser energetisch nachgerüstet und die Fassaden neu gestaltet. Parallel dazu läuft in zwei Bauphasen die Gestaltung des Innenhofes. Im Zuge der »Zukunftswerkstatt Wohnen Auf dem Langen Kampe« erhalten die Häuser 47 bis 51 und 63 bis 67a neue Fenster sowie Balkone bzw. Terrassen. Dem für die Siedlung entwi- im Jahr 2013 19 ckelten Farbkonzept entsprechend bekommen die Häuser außerdem einen neuen Anstrich. Des Weiteren läuft im Bereich der bereits modernisierten Häuser seit Februar dieses Jahres die mit den Bewohnern entwickelte Wohnumfeldgestaltung. Außerdem steht im Jahr 2013 die Teilmodernisierung des Hauses Am Großen Holz 38 an. Hier plant die Genossenschaft den Anbau einer Aufzugsanlage sowie die Umgestaltung des Eingangsbereiches, so dass die 30 Wohnungen des Hauses barrierefrei zugänglich sein werden. Dagegen setzt die Freie Scholle im Siedlungsgebiet Im Siekerfelde den nachträglichen Anbau von Balkonen und Terrassen fort. In diesem Jahr stehen die Häuser Hartlager Weg 70 bis 74 und 77 bis 81 auf dem Plan. Ebenfalls zum Modernisierungsprogramm 2013 zählt die Erweiterung des Scholle-Treffs im Nachbarschaftszentrum Spindelstraße. Aufgrund der guten Nachfrage nach dessen Angeboten hatte sich die Freie Scholle mit den Ehrenamtlichen des Treffs darauf verständigt, den Gemeinschaftsraum um 24 m2 zu erweitern. Unabhängig von ihrem Modernisierungsprogramm plant die Freie Scholle Investitionen in Höhe von 11,4 Millionen Euro in den bestandsersetzenden Neubau. Gut voran kommt dabei der Stadtumbau an der Albert-Schweitzer-Straße und an der Allensteiner Straße. So liegen die Arbeiten für den Neubau Jöllenbecker Straße 129, Albert-Schweitzer-Straße 2 bis 6 voll im Plan. Sofern keine unvorhersehbaren Verzögerungen eintreten, soll der erste Bauabschnitt bis Ende 2013 und der zweite bis Sommer 2014 fertiggestellt sein. Darüber hinaus beginnt im Sommer der Umbau der Albert-Schweitzer-Straße im Bereich zwischen Laue- und Jöllenbecker Straße. Neben zusätzlichen Parkplätzen gehört dazu auch der Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Albert-Schweitzer- und Carlmeyerstraße. Zudem erfolgt voraussichtlich im Mai im hinteren Bereich der Siedlung der Baubeginn für ein Niedrigenergiehaus mit 13 barrierefreien Wohnungen. Für die daran anschließende Bebauung hat die Freie Scholle bereits die Planungen aufgenommen. Planungsgemäß verläuft auch der Stadtumbau Allensteiner Straße. Hier wird die Freie Scholle im Sommer die Häuser Allensteiner Straße 6 und 8 fertigstellen. Bis dahin wird auch der Neubau Stieghorster Straße 59 bis 61 bezugsfertig sein. Im Anschluss daran beginnt der Abriss der Häuser Allensteiner Straße 3 bis 3b, 5 und 7 sowie 9 bis 9b. Ein weiteres Bauvorhaben setzt die Freie Scholle zurzeit im Rahmen der »Zukunftswerkstatt Wohnen Auf dem Langen Kampe« mit dem Umbau des ehemaligen Potthoff-Hauses zur Kita »Kleine Kampe« um. Damit trägt sie der steigenden Anzahl von Kindern in diesem Siedlungsgebiet Rechnung. Zum Beginn des Kindergartenjahres 2013/14 will die AWO die Kita in Betrieb nehmen. Mit ihrem derzeitigen Angebot an wohnbegleitenden Dienstleistungen sieht sich die Genossenschaft gut aufgestellt. Gleichwohl ist sie weiterhin gut beraten, Service und Angebote laufend auf ihre Zielgenauigkeit und Effizienz hin zu überprüfen und gegebenenfalls an die veränderten Anforderungen anzupassen. In diesem Sinne erfolgt in diesem Jahr als letzter Schritt des Umbaus der Verwaltung die Umgestaltung der Spareinrichtung. Damit entspricht die Freie Scholle den Anforderungen, die Kunden an einen modernen Finanzdienstleister stellen. Anschließend kann sie die Öffnungszeiten der Spareinrichtung an die der übrigen Verwaltung anpassen. Um die Wirtschaftlichkeit des Vereins Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e.V. für die Zukunft nachhaltig abzusichern, hat der Verein zu Jahresbeginn eine Informations- und Imagekampagne eingeleitet. Ziel ist es, im Rahmen der genossenschaftlichen Selbsthilfe neue Mitglieder zur Unterstützung des Vereins zu gewinnen. Darüber hinaus setzt der Verein das Projekt »Apfeltasche« fort. Bis auf die Siedlungen Sennestadt und Im Siekerfelde, die Anfang 2014 folgen, haben dann alle Siedlungen Gelegenheit gehabt, sich über dessen Möglichkeiten zu informieren. Herzstück für die Ausgestaltung und Weiterentwicklung des Produkts »Lebensgerechtes Wohnen in der Freien Scholle« ist und bleibt die Erweiterte Selbstverwaltung. Hier wird die Genossenschaft im Herbst mit den Siedlungsräten die Siedlungsbegehungen durchführen und daraufhin die Instandhaltungsplanung für das folgende Jahr erarbeiten. Zum Ende des Geschäftsjahres findet am 22. und 23. November in Haus Neuland die 20 Genossenschaftskonferenz statt. In diesem Jahr werden sich die Siedlungsräte mit dem Thema »Wirtschaftlicher Erfolg als Voraussetzung für die Erfüllung des genossenschaftlichen Förderauftrages« beschäftigen. »Um die Freie Scholle weiterzuentwickeln, muss man die »Zukunftswerkstatt Wohnen Geschichte von der Zukunft ihrer Siedlungen erzählen.« – Auf dem Langen Kampe« Hinter dieser eher philosophischen Aussage verbirgt sich das Ziel, gemeinsam mit den Mitgliedern die Entwicklungspotenziale einer Siedlung zu ermitteln und daraufhin Lösungen zu erarbeiten, die einerseits das Wohnen für die jetzigen Bewohner attraktiv gestalten und andererseits die Nachfrage nach diesen Wohnungen am Wohnungsmarkt steigern. In der »Zukunftswerkstatt Wohnen Auf dem Langen Kampe« zeigt die Freie Scholle beispielhaft, wie sie solch einen Prozess angeht. Anlass für die Einrichtung der Zukunftswerkstatt war der sich vollziehende Generationswechsel in der Siedlung. Nachdem die Freie Scholle mit dem Nachbarschaftszentrum Meinolfstraße nachhaltige Strukturen für sicheres Wohnen im Alter aufgebaut hat, muss sie nun für die nachfolgenden jüngeren Bewohner Wohnangebote entwickeln. Dieser Prozess ist auf 15 bis 20 Jahre angelegt. Dabei sind die baulichen Voraussetzungen in den Teilbereichen der mit 1.000 Wohnungen größten Siedlung der Freien Scholle höchst unterschiedlich. Deshalb müssen die Planungen die Rahmenbedingungen jedes einzelnen Hauses mit seiner Architektur und seiner Bewohnerstrukturen, aber auch die vorhandenen Potenziale für die Zukunft berücksichtigen. Nicht jede Wohnung lässt sich beispielsweise barrierefrei umbauen. Auch die energetische Nachrüstung ist nicht überall realisierbar bzw. wirtschaftlich vernünftig. Darüber hinaus müssen die modernisierten Wohnungen für die Mitglieder bezahlbar bleiben. Welche Lösung für die Bewohner die richtige ist, lässt sich nur im engen Dialog mit den Mitgliedern ermitteln. Optimale Voraussetzungen hierfür bietet die Erweiterte Selbstverwaltung. So erörterte der Siedlungsrat im vergangenen Jahr nicht nur die Pläne für die weitere Umstrukturierung der Siedlung, sondern beschloss unter anderem auch mehrheitlich die Einführung der Reinigung der Gemeinschaftsflächen in allen Häusern der Siedlung. Darüber hinaus verständigten sich Siedlungsrat und Vorstand nach intensiven Gesprächen auf ein Positionspapier für den Bau der Stadtbahnlinie nach Heepen. Darin sprechen sie sich zwar für einen denkbaren Verlauf der Trasse durch die Siedlung aus, legen aber auch Eckpunkte fest, die bei einer Realisierung unbedingt zu berücksichtigen sind. Dreh- und Angelpunkt der Quartiersentwicklung ist die »gestaltBAR«. Jeden Donnerstagnachmittag können die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung hier ihre Wünsche und Ideen von der Zukunft ihrer Siedlung einbringen. In den Gesprächen entstehen immer wieder neue Ideen für die Weiterentwicklung der Siedlung. Außerdem entstand hier die Idee der Künstler-Workshops. Sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche angeboten, sind sie immer wieder Anlass, um ungeahnte künstlerische Fähigkeiten zu entdecken und gleichzeitig Nachbarschaften zu pflegen. Sie sind ein weiteres Beispiel dafür, was sich entwickeln kann, wenn Menschen sich für das Wohnen in ihrem Quartier engagieren. 21 Die Kinder sind die Zukunft – auch in der Freien Scholle. Damit sie und ihre Eltern zuversichtlich in die Zukunft blicken können, ist eine stabile und solide wirtschaftliche Verfassung der Genossenschaft eine unabdingbare Voraussetzung. 22 Lagebericht 2012 Obwohl im Jahr 2012 die globale Wirtschaftsentwicklung rückläu- Geschäft und fig war, erwies sich die deutsche Wirtschaft als robust und widerstand der Rezession im Euro-Raum. Trotz der schwierigen Rah- Rahmenbedingungen menbedingungen stieg das Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent. Mit einem Haushaltsüberschuss von 0,1 Prozent konnte der Staat zum ersten Mal seit 2007 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Infolge dieser Entwicklung verbesserte sich auch die Stimmung an den Finanzmärkten. Offen ist allerdings, ob dies zu einer Belebung der Konjunktur im Euro-Raum beitragen kann. Dennoch war die Zinsentwicklung im Jahr 2012 für Kreditnehmer positiv. Sowohl für kurzfristige als auch für mittel- und langfristige Darlehen verringerten sich die Zinsen deutlich. Aufgrund der guten Konjunktur in Deutschland lag die Zahl der Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt bei 41,6 Millionen. Damit waren noch einmal 1,0 Prozent mehr Menschen beschäftigt als im Vorjahr. Dementsprechend ging die Quote der Erwerbslosen im Jahresdurchschnitt von 7,1 auf 6,8 Prozent zurück. Mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent entwickelten sich die Reallöhne das dritte Jahr in Folge ebenfalls positiv. So stiegen die Löhne um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr an, während die Verbraucherpreise um durchschnittlich 2,0 Prozent zulegten. Hierzu trugen insbesondere die Steigerungen der Energiekosten bei. So war beispielsweise die Haushaltsenergie um 5,6 Prozent teurer als im Vorjahr. Im Zuge der Wirtschaftsentwicklung setzte sich auch die positive Entwicklung im Wohnungsbau fort. Die Zahl der Baugenehmigungen stieg um 7,4 Prozent auf 245.000. Angesichts steigender Mieten in den Ballungszentren besteht jedoch Fachleuten zufolge mittelfristig ein Neubaubedarf von 193.000 Wohnungen pro Jahr. Eine große Nachfrage besteht nach bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen. Die Netto-Kaltmieten betrugen im Bundesdurchschnitt 4,96 Euro/m2. Das waren 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. In den alten Bundesländern stiegen die Durchschnittsmieten um 1,9 Prozent auf 5,18 Euro/m2. In Bielefeld veränderte sich der durchschnittliche Mietpreis dagegen kaum und lag mit 5,81 Euro/m2 um einen Cent über der Durchschnittsmiete 2011. Dementsprechend beurteilte der Wohnungsmarktbericht der Stadt Bielefeld für das Jahr 2012 den Wohnungsmarkt als ausgeglichen.1 Dabei stellte sich die Nachfrage nach Mietwohnungen wie in den Jahren zuvor sehr heterogen dar. So waren große Mietwohnungen im unteren Preissegment nach wie vor stark gesucht, während im mittleren Preissegment energetisch sanierte bzw. seniorengerechte barrierefreie Wohnungen am meisten gefragt waren. Bezüglich der Lage war die Nachfrage nach innerstädtischem und stadtteilzentriertem Wohnen ausgewogen. Kleine Wohnungen waren allerdings im Innenstadtbereich stärker nachgefragt als in den Stadtteilen. Der Wohnungsneubau machte weniger als ein halbes Prozent des Bielefelder Wohnungsbestandes aus. Insgesamt war die Wohnbautätigkeit stark rückläufig. Zwar fiel der Rückgang im Geschosswohnungsbau etwas schwächer aus als im Eigenheimsektor, dennoch erreichten sowohl die Baugenehmigungen als auch die Fertigstellungen den niedrigsten Wert seit zehn Jahren. Insgesamt gab es in Bielefeld 155.342 Wohnungen in Wohngebäuden. Davon lagen 100.796 Wohneinheiten bzw. zwei Drittel in Wohngebäuden mit drei und mehr Wohnungen. Wiederum zwei Drittel dieser Wohnungen sind vermietet. Rund 8.500 Wohnungen befinden sich in genossenschaftlichem Eigentum. Die durchschnittliche Wohnfläche beträgt in Bielefeld 38,9 m2 pro Person und liegt damit unter dem NRW-Durchschnitt von 41,2 m2 pro Person. Rund 2.100 Wohnungen standen in Bielefeld dauerhaft leer. Das macht 1,4 Prozent des Wohnungsbestandes in Wohngebäuden aus. 1 Die Daten beziehen sich weitgehend auf den Stichtag 31. Dezember 2011. 23 Darstellung des Geschäftsverlaufes und des Geschäftsergebnisses Die Genossenschaft entwickelte ihr Konzept »Lebensgerechtes Wohnen in der Freien Scholle« im Geschäftsjahr 2012 in Abstimmung mit den genossenschaftlichen Gremien weiter. Dadurch erfüllte sie den genossenschaftlichen Förderauftrag voll und ganz. Mit einem Jahresüberschuss von 1,08 Millionen Euro erzielte sie ein gutes Jahresergebnis. Hausbewirtschaftung Der Wohnungsbestand der Freien Scholle setzte sich zum 31. Dezember 2012 wie folgt zusammen: Wohnungsbestand Bestand am 1.1.2012 Zugang durch Neubau Umbau Abgang durch Abriss Verkauf Sonstige Bestand am 31.12.2012 Häuser 759 Wohnungen 4.983 Sonstige Einheiten 22 Garagen 567 Wohnfläche 316.163 1 - 11 3 - - - - 855 83 -1 - - 759 -4 - -7 4.986 - - -2 20 - - - 567 -319 -236 316.546 Alle Wohnungen sind freifinanziert. Sie unterliegen keiner Preis- und Belegungsbindung. Veränderungen ergaben sich im Geschäftsjahr 2012 hauptsächlich durch den Stadtumbau Albert-Schweitzer-Straße. Hier stellte die Freie Scholle das Mehrfamilien-Passivhaus mit elf Wohnungen fertig. Durch die Rücknahme einer Wohnungszusammenlegung und den Dachgeschossausbau kamen weitere drei Wohnungen in den Bestand. Mit dem Abriss des Hauses Albert-Schweitzer-Straße 19d im Zuge des bestandsersetzenden Neubaus verringerte er sich um vier, durch die Umbauarbeiten im Verwaltungsgebäude um weitere sieben Wohnungen. Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung stiegen von 27,47 Millionen Euro auf 28,33 Millionen Euro an. Dazu trugen vor allem die Reduzierung der Erlösschmälerungen von rund 571.000 auf 470.000 Euro, die Neubezüge, die Modernisierung von Wohnungen sowie die moderate Erhöhung der Nutzungsgebühren zum 1. August 2012 bei. Wegen der gestiegenen Energiekosten und durch den Rückgang der Leerstände stiegen auch die Erlöse aus Gebühren und Umlagen von 7,76 auf 7,95 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2012 wurden 500 Genossenschaftswohnungen gekündigt. Das entspricht einer Kündigungsquote von 10,0 Prozent gegenüber 9,7 Prozent im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum lag die Fluktuation der anderen Bielefelder Wohnungsunternehmen bei 10,8 Prozent. 75 Wohnungen wurden im Zuge eines Wohnungstausches innerhalb der Genossenschaft aufgegeben. Ohne diese Wohnungswechsel betrug die Kündigungsquote 8,5 Prozent und lag damit leicht über dem Vorjahresergebnis von 7,7 Prozent. Die Kündigungsgründe stellen sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar: 24 Kündigungsgründe Wohnungstausch Umzug zu einem anderen Vermieter innerhalb Bielefelds außerhalb Bielefelds im Ausland Erwerb von Eigentum Aufgabe der eigenen Wohnung Todesfall Kündigung durch die Freie Scholle Ohne Angabe Insgesamt Anzahl 75 2012 % 15,0 Anzahl 99 2011 % 20,4 117 71 - 51 71 30 27 58 500 23,4 14,2 - 10,2 14,2 6,0 5,4 11,6 100,0 121 79 13 53 36 64 16 4 485 25,0 16,3 2,7 10,9 7,4 13,2 3,3 0,8 100,0 Einhergehend mit der positiven Entwicklung des Vermietungsgeschäftes reduzierte sich auch die Leerstandsquote. So standen am 31. Dezember 2012 insgesamt 20 Wohnungen vermietungsbedingt leer. Im Jahr zuvor waren es 43 Wohnungen. Dadurch verringerte sich die Leerstandsquote von 0,86 im Jahr 2011 auf 0,40 Prozent. Dagegen stiegen die Leerstände wegen einer geplanten Modernisierung von 37 auf 47 bzw. 0,94 Prozent und wegen Abriss und anschließenden Neubaus von 30 auf 51 bzw. 1,02 Prozent an. Die Forderungen aus Vermietung, das heißt die Rückstände bei den Nutzungsgebühren, Gebühren und Umlagen, beliefen sich zum Jahresende auf rund 121.600 Euro. Im Vorjahr waren es 148.900 Euro. Die Abschreibungen auf Mietforderungen betrugen 50.228,06 Euro gegenüber 54.440,51 Euro im Geschäftsjahr 2011. In die Instandhaltung ihres Hausbesitzes investierte die Freie Scholle im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 5,32 Millionen Euro. Davon verwendete sie 2,34 Millionen Euro für geplante Instandhaltungsmaßnahmen. Alle Maßnahmen waren mit den Siedlungsräten abgestimmt. Weitere 1,74 Millionen Euro fielen für ungeplante Instandhaltungsarbeiten an. Außerdem waren 1,24 Millionen Euro erforderlich, um frei gewordene Wohnungen in einen vermietungsfähigen Zustand zu versetzen. Ziel der Freien Scholle ist es, ihren Wohnungsbestand laufend Bautätigkeit an die Anforderungen des modernen Wohnens anzupassen und dadurch die Wohnzufriedenheit ihrer Mitglieder zu erhöhen. Gleichzeitig kann sie nur mit einem attraktiven Wohnungsangebot ihre sehr gute Position am Bielefelder Wohnungsmarkt dauerhaft erhalten. Bei allen Maßnahmen legt die Genossenschaft aber größten Wert sowohl auf eine solide nachhaltige Finanzierung als auch auf die Bezahlbarkeit durch ihre Mitglieder. Unter diesen Vorgaben investierte die Freie Scholle im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 14,24 Millionen Euro in die Verbesserung der Wohnqualität durch Modernisierung und bestandsersetzenden Neubau. Die kontinuierliche Verbesserung der Wohnqualität durch Moder- Modernisierung nisierung im genossenschaftlichen Hausbesitz ist eine zentrale Aufgabe der Geschäftspolitik der Freien Scholle. Im Geschäftsjahr brachte die Freie Scholle deshalb 5,42 Millionen Euro für die Modernisierung ihrer Wohnungen auf. Dabei konzentrierten sich die Maßnahmen auf die Senkung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes, die Erstellung barrierearmer bzw. barrierefreier Wohnungen, den Anbau von Balkonen sowie die attraktive Umgestaltung der Außenanlagen. Im Einzelnen führte die Genossenschaft folgende Modernisierungsmaßnahmen durch: 25 Jedes Treppenhaus ist auch eine Visitenkarte des Hauses. Ihre Sanierung ist deshalb seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil des jährlichen Instandhaltungsprogrammes. Auch das trägt zu einer erhöhten Wohnzufriedenheit in der Freien Scholle bei. 26 Modernisierung Anzahl Energetische Barrierefreier/-armer Anbau von Wohneinheiten Sanierung Zugang* Außenanlagen Balkonen/Terrassen Auf dem Langen Kampe 43–45a Auf dem Langen Kampe 53–61 Hartlager Weg 71–75 Spindelstraße 47a-55 Am Niedermühlenhof 16–24 Innstraße 33 Jöllenbecker Straße 123 (Verwaltung) * inkl. Anbau von Aufzügen 14 39 14 30 x 30 x 20 x 3 x x x x x x x x x x x x x Im Geschäftsjahr 2013 plant die Freie Scholle folgende größere Modernisierungsmaßnahmen: – im Siedlungsgebiet Am Niedermühlenhof die Fortsetzung der Modernisierung mit energetischer Nachrüstung und dem Anbau von Balkonen sowie der Neugestaltung des Innenhofes, – im Siedlungsgebiet Auf dem Langen Kampe den Anbau von Balkonen und die Fassadengestaltung für die Häuser Auf dem Langen Kampe 47 bis 51 und 63 bis 67a sowie die Gestaltung des Wohnumfeldes der bereits modernisierten Häuser; den barrierefreien Zugang zu den Wohnungen des Hauses Am Großen Holz 38 durch den Anbau einer Aufzugsanlage und die Umgestaltung des Hauseingangsbereiches, – im Siedlungsgebiet Im Siekerfelde den Anbau von Balkonen bzw. Terrassen für die Häuser Hartlager Weg 70 bis 74 und 77 bis 81, – im Siedlungsgebiet Spindelstraße die Erweiterung des Nachbarschaftstreffs und – im Siedlungsgebiet Sennestadt am Verler Dreieck die Gestaltung eines Quartiersplatzes im Rahmen des Projektes »Soziale Stadt« des Landes NRW. Alle Maßnahmen wurden mit den Siedlungsräten der jeweiligen Siedlung abgestimmt. Nicht in jedem Fall sind die Voraussetzungen für eine optima- Bestandsersetzender Neubau le Modernisierung zu wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen gegeben. In Ergänzung zu ihrem Modernisierungsprogramm hat sich die Freie Scholle deshalb in den Siedlungsgebieten Albert-Schweitzer- und Allensteiner Straße zum bestandsersetzenden Neubau entschlossen. Ziel ist es dabei, durch eine hohe Attraktivität der Wohnungen deren langfristige Vermietbarkeit sicherzustellen. Gleichzeitig kann sie hier ihr Konzept des Lebensgerechten Wohnens konsequent umsetzen und so die Voraussetzungen für das genossenschaftliche Wohnen in guten Nachbarschaften nachhaltig erhöhen. Insgesamt investierte die Freie Scholle im Geschäftsjahr 2012 in ihre Neubautätigkeit 8,82 Millionen Euro. Das Bauprogramm umfasste folgende Maßnahmen: Bestandsersetzender Neubau Übertrag aus 2011 Baubeginne 11 Fertigstellung 11 Albert-Schweitzer-Straße 23 Albert-Schweitzer-Straße 25 / Schloßhofstraße 68 4 Jöllenbecker Straße 129 / Albert-Schweitzer-Straße 2 39* Albert-Schweitzer-Straße 4 12 Albert-Schweitzer-Straße 6 9 Allensteiner Straße 6 15 Allensteiner Straße 8 10 Stieghorster Straße 59-61 24** * inkl. 9 Gewerbeeinheiten **inkl. 3 Gewerbeeinheiten Übertrag nach 2013 4 39 12 9 15 10 24 27 Mit der Einbindung der Neubauvorhaben in das Risikomanagementkonzept erfüllt die Freie Scholle die hohen Anforderungen an ein Investitionscontrolling und an eine kontinuierliche Kostenkontrolle. Im Geschäftsjahr 2013 plant sie folgende Maßnahmen: – im Siedlungsgebiet Albert-Schweitzer-Straße nach der Übergabe von vier Wohnungen im Haus Albert-Schweitzer-Straße 25 / Schloßhofstraße 68 im Januar die Fertigstellung des Neubaus Jöllenbecker Straße 129 / Albert-Schweitzer-Straße 2 mit 30 barrierefreien Wohnungen sowie der gewerblichen Einrichtungen bis Ende 2013 und die Fortsetzung des Neubaus Albert-Schweitzer-Straße 4 und 6 mit weiteren 21 barrierefreien Wohnungen; den Baubeginn weiterer 13 barrierefreier Wohnungen im Niedrigenergiestandard; den Umbau der Albert-Schweitzer-Straße zwischen Laue- und Jöllenbecker Straße, – im Siedlungsgebiet Allensteiner Straße die Fertigstellung der Häuser Allensteiner Straße 6 und 8 mit 25 Wohnungen, davon 23 barrierefrei, sowie die Fertigstellung des Hauses Stieghorster Straße 59 bis 61 mit weiteren 21 barrierefreien Wohnungen, einem Gemeinschaftsraum und drei gewerblichen Einrichtungen; den Abriss der Häuser Allensteiner Straße 3 bis 3b, 5 und 7 sowie 9 bis 9b zur Vorbereitung für den nächsten Bauabschnitt und – im Siedlungsgebiet Auf dem Langen Kampe den Umbau der ehemaligen Altentagesstätte »Potthoff-Haus« zur Kindertagesstätte »Kleine Kampe«. Spareinrichtung Die Entwicklung der Spareinrichtung verlief im Geschäftsjahr 2012 wie geplant. Zwar verringerte sich der Einlagenbestand um 426.000 Euro auf 70,38 Millionen Euro, dennoch konnte die Spareinrichtung ihre Funktion als genossenschaftliches Selbsthilfeinstrument zur Finanzierung der Bautätigkeit weiterhin ohne Einschränkungen erfüllen. Angesichts der Rahmenbedingungen am Kapitalmarkt mit außergewöhnlich niedrigen Zinsen hatte die Genossenschaft schon zu Jahresbeginn auf eine kontrollierte Entwicklung der Spareinrichtung gesetzt. Dabei legte sie allergrößten Wert auf eine sichere und solide Geldanlage der Spareinlagen und verwendete diese ausnahmslos für die Verbesserung der Wohnqualität des genossenschaftseigenen Hausbesitzes. Spareinlagen und Sparbriefe Spareinlagen Sparbriefe Sparvolumen insgesamt 31.12.2012 T E % 60.015,1 85,3 10.361,8 14,7 70.376,9 100,0 31.12.2011 T E % 60.164,9 85,0 10.638,1 15,0 70.803,0 100,0 31.12.2010 T E % 62.267,8 89,0 7.700,3 11,0 69.968,1 100,0 Tochterunternehmen der Das Dienstleistungsangebot des Unternehmensverbundes Freie Freien Scholle Scholle erwies sich auch im Geschäftsjahr 2012 als eine tragende Säule des Konzepts »Lebensgerechtes Wohnen in der Freien Scholle«. Die Freie Scholle Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH (BauDi) ist eine 100-prozentige Tochter der Baugenossenschaft Freie Scholle eG. Ihre Aufgabe ist es, im Auftrag der Genossenschaft die steuerpflichtigen Geschäfte abzuwickeln. Dazu gehört neben der Bewirtschaftung der gewerblichen Einheiten auch die Verwaltung von Wohnungen Dritter. Als 100-prozentige Tochter der BauDi übernimmt die Haus-Service-GmbH (HSG) in den Siedlungen der Freien Scholle die Außenreinigung und den Winterdienst. Darüber hinaus ist sie für die Pflege und Gestaltung der Grünanlagen verantwortlich und führt für 300 Hausgemeinschaften die Reinigung der Gemeinschaftsflächen aus. Die Haus-Media-GmbH (HMG) ist eine weitere 100-prozentige Tochtergesellschaft der BauDi. Sie versorgt die Haushalte der Freien Scholle über den Kooperationspartner WTC mit Rundfunk und Fernsehen und bietet darüber hinaus Internet und Telefonie an. 28 Die Gesellschaften stellen sich in Zahlen im Überblick wie folgt dar2: Finanzielle Leistungsindikatoren – Tochterunternehmen Freie Scholle Bauund Dienstleistungsgesellschaft mbH Haus-Service-GmbH Haus-Media-GmbH Bilanzsumme T E 9.476,9 633,4 2.207,9 Anlagevermögen T E % 8.851,0 392,8 1.663,4 93,4 62,0 75,3 Eigenkapital T E % 7.285,9 76,9 237,3 37,5 2.054,6 93,1 Die wirtschaftliche Entwicklung der Freien Scholle in den letzten fünf Jahren stellt sich im Überblick wie folgt dar: Umsatzerlöse Jahresergebnis T E TE 826,1 2.008,7 498,5 10,7 34,2 -19,5 Finanzielle Leistungsindikatoren Finanzielle Leistungsindikatoren – Baugenossenschaft Freie Scholle eG Eigenkapital (T E) Eigenkapitalquote (%) CashFlow (T E) Durchschnittliche Nutzungsgebühr (E/m2) Instandhaltungskosten (T E) Instandhaltungskosten (E/m2) Modernisierungskosten (T E) Modernisierungskosten (E/m2) Gebäudeerhaltung insgesamt (T E) Gebäudeerhaltung insgesamt (E/m2) Investitionen Neubau (T E) Fluktuationsquote (%) davon Wohnungstausch (%) Leerstandsquote (%) davon vermietungsbedingt (%) 2012 45.940 26,6 5.677 2011 45.015 27,3 5.713 2010 44.252 28,7 5.369 2009 43.345 28,9 4.971 2008 43.050 29,8 4.415 5,26 5,06 5.317 4.136 16,2 12,6 5.415 7.379 16,5 22,5 10.732 11.515 32,7 35,1 8.823 5.610 10,0 9,7 1,7 1,9 2,4 3,5 0,4 0,9 4,98 4.152 13,1 6.080 19,2 4,81 3.786 12,0 2.642 8,4 4,72 4.322 13,6 1.013 3,2 10.232 6.428 5.335 32,3 5.350 10,4 2,1 4,0 1,2 20,4 2.980 9,8 2,1 3,0 1,7 16,8 1.500 9,2 1,9 2,2 1,0 2 Da die Jahresabschlüsse der drei Tochterunternehmen erst nach der Drucklegung für diesen Geschäftsbericht erstellt werden, sind die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2011 dargestellt. 29 Ertragslage Im Geschäftsjahr 2012 erwirtschaftete die Freie Scholle einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,08 Millionen Euro. Dieser setzte sich wie folgt zusammen: Erfolgsrechnung Umsatzerlöse Aktivierte Eigenleistungen Andere betriebliche Erträge Erträge Hausbewirtschaftung Personalaufwand Abschreibungen Sonstiger betrieblicher Aufwand Zinsen und ähnliche Aufwendungen Sonstige Steuern Aufwendungen Betriebsergebnis Finanz- und Beteiligungsergebnis Neutrales Ergebnis Ergebnis vor Steuern Ertragsteuern Jahresüberschuss 31.12.2012 T € 29.260 529 204 29.993 14.566 4.316 4.197 1.929 2.294 741 28.043 1.950 -387 -452 1.111 29 1.082 31.12.2011 T € 27.864 516 262 28.642 12.731 4.471 4.186 1.602 2.270 742 26.002 2.640 -415 -1.255 970 24 946 Veränderung T€ 1.396 13 -58 1.351 1.835 -155 11 327 24 -1 2.041 -690 28 803 141 5 136 Im Geschäftsjahr 2012 setzte die Freie Scholle ihre auf Sicherheit und Substanzmehrung ausgerichtete Geschäftspolitik ohne jede Einschränkung fort. Durch eine konsequente und beständige Planung und Steuerung ihres Geschäftsbetriebes konnte sie den nach wie vor bestehenden Unsicherheiten an den Finanz- und Kapitalmärkten begegnen. Unter diesen Voraussetzungen erzielte sie ein gutes Jahresergebnis. Durch die aktive Investitionstätigkeit und die sich daraus ergebende Vergabe der fertiggestellten Wohnungen sowie durch die Reduzierung der Erlösschmälerungen und die moderate Anpassung der Nutzungsgebühren konnte die Genossenschaft ihre Umsatzerlöse deutlich erhöhen. Zusammen mit dem Anstieg der Bestandsänderungen, die sich durch die Steigerung der Energiekosten ergaben, führte dies zum Anstieg der Betriebsleistung. Durch die stark gestiegenen Energiekosten und durch vermehrte Instandhaltungsmaßnahmen erhöhten sich die Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung merklich. Veränderungen der Personal- und Sachaufwendungen, die im Wesentlichen durch Sondereinflüsse verursacht wurden, trugen zur Verringerung des Betriebsergebnisses bei. Im Finanz- und Beteiligungsergebnis stellte die Genossenschaft den Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen für kurzfristige Verbindlichkeiten sowie den Zinsanteil aus den Zuführungen zur Pensionsrückstellung ein. Das neutrale Ergebnis ergibt sich im Wesentlichen aus Erträgen und Aufwendungen in Zusammenhang mit der Bildung, Inanspruchnahme und Auflösung von langfristigen Rückstellungen sowie aus der Einstellung von Abrisskosten. Darüber hinaus wurden die anteiligen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen im Zusammenhang mit der Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) eingestellt. 30 Die Modernisierung ihres Wohnungsbestandes wie hier Auf dem Langen Kampe 96 ist ein zentrales Element in der Geschäftspolitik der Freien Scholle. Barrierefreie bzw. barrierearme Zugänge zu den Wohnungen und die Dämmung der Fassaden stehen dabei im Mittelpunkt. 31 Finanzlage Gemäß der Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleis- tungsaufsicht muss die Freie Scholle für den Betrieb ihrer Spareinrichtung eine angemessene Liquidität vorhalten. Diese Vorgabe hat sie zu jeder Zeit erfüllt. Die Zinssätze für Fremdkapital beliefen sich im Geschäftsjahr 2012 auf bis zu 4,45 Prozent. Die durchschnittliche Zinsbelastung durch Fremdkapital betrug 2,61 Prozent gegenüber 2,85 Prozent im Jahr 2011. Da die Genossenschaft Mittel ihrer Spareinrichtung in Anspruch nehmen konnte, verringerte sich die durchschnittliche Zinsbelastung gegenüber dem Vorjahr von 2,31 auf 2,19 Prozent. Fremdkapitalzinsen für öffentliche Darlehen fielen nicht an, weil die Freie Scholle keine öffentlichen Mittel in Anspruch nahm. Über die in Anspruch genommenen Kredite hinaus verfügt die Freie Scholle über ausreichende Kreditlinien. Während des gesamten Geschäftsjahres war ihre Zahlungsfähigkeit gegeben. Diese wird auch zukünftig gegeben sein. Kapitalflussrechnung Jahresergebnis + Abschreibungen + Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen /- Erträge +/- Veränderungen der (langfristigen) Rückstellungen Cashflow 2012 T € 1.082 4.197 -217 615 5.677 2011 T€ 946 4.571 -121 317 5.713 + Verlust / - Gewinn aus Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens - Zunahme / + Abnahme der sonstigen Aktiva + Zunahme / - Abnahme der sonstigen Passiva Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8 -433 854 429 -148 1.232 533 7.330 52 -14.495 -14.443 458 -13.144 -12.686 +/- Veränderung der Geschäftsguthaben - Dividendenzahlungen +/- Veränderung der Spareinlagen + Valutierung von Darlehen - Planmäßige Tilgung von Darlehen - Darlehensrückzahlungen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 317 -474 -426 7.252 -1.126 -177 5.366 271 -454 835 12.397 -963 -3.169 8.917 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes -2.971 3.562 Finanzmittelbestand am 1. Januar Finanzmittelbestand am 31. Dezember 12.031 9.060 8.469 12.031 + Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens - Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen Cashflow aus Investitionstätigkeit 32 Freundschaften fürs Leben fangen schon auf dem Spielplatz an. Die Freie Scholle schafft dazu die Voraussetzungen. Und wenn es an die Spielplatzplanung geht, bezieht sie die Kinder natürlich mit ein. 33 Gute Aussichten gibt es nicht nur bei den Siedlungsfesten. Auch für das Geschäftsjahr 2013 erwartet die Freie Scholle ein gutes Geschäftsergebnis. 34 Gerundet in Tausend Euro stellt sich die Vermögens- und Kapitalstruktur der Freien Scholle wie folgt dar: Vermögenslage Vermögensstruktur Anlagevermögen Umlaufvermögen Gesamtvermögen Kapitalstruktur Eigenkapital Rückstellungen Spareinlagen Verbindlichkeiten lang Verbindlichkeiten kurz Gesamtkapital 31.12.2012 T E % Vermögenslage 31.12.2011 T E % Veränderung TE 154.769,1 17.897,3 172.666,4 89,6 10,4 100,0 144.530,2 20.545,3 165.075,5 87,6 12,4 100,0 10.238,9 -2.648,0 7.590,9 45.940,1 8.861,3 70.376,9 36.439,6 11.048,5 172.666,4 26,6 5,2 40,8 21,1 6,3 100,0 45.014,8 7.995,5 70.803,0 30.816,7 10.445,5 165.075,5 27,3 4,8 42,9 18,7 6,3 100,0 925,3 865,8 -426,1 5.622,9 603,0 7.590,9 Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Freien Scholle ist geordnet und stabil. Nennenswerte Veränderungen sind in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Es sind keinerlei Einflussfaktoren zu erkennen, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in wesentlichem Umfang negativ beeinflussen können. Da nach dem 31. Dezember 2012 keine besonderen Ereignisse eingetreten sind, ist eine nachträgliche Beeinflussung des Geschäftsergebnisses nicht zu erwarten. Nachtragsbericht Besondere Finanzinstrumente und insbesondere Sicherungs- Finanzierungsinstrumente geschäfte nutzte die Freie Scholle nicht. Auch die Nutzung so genannter Swaps, Caps oder ähnlicher Finanzinstrumente stand für sie zu keiner Zeit zur Diskussion. Gegebenenfalls schloss sie zur Sicherung günstiger Finanzierungskonditionen im Voraus Prolongationen als Forward-Darlehen ab. Die zur Finanzierung des Anlagevermögens aufgenommenen langfristigen Annuitätendarlehen beinhalten steigende Tilgungsanteile, so dass sich das Zinsänderungsrisiko in einem beschränkten Rahmen hält. Im Rahmen ihres Risikomanagements beobachtet die Freie Scholle die Entwicklung der Zinsen kontinuierlich. 35 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Zu Jahresbeginn zeigt sich die deutsche Wirtschaft optimistisch. So ist die Zufriedenheit der deutschen Unternehmen mit der aktuellen Wirtschaftslage hoch. Führende Wirtschaftsinstitute prognostizieren für das Jahr 2013 ein Wirtschaftswachstum zwischen Risiken 0,3 und 0,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote wird sich demzufolge mit 6,8 Prozent auf dem Niveau des letzten Jahres bewegen. Auch die Bauwirtschaft sieht eine positive Entwicklung und erwartet einen Anstieg der Baugenehmigungen um vier Prozent auf rund 250.000. Die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen dürfte nach ersten Schätzungen bei 204.000 liegen und läge damit erstmals seit dem Jahr 2006 wieder oberhalb der 200.000er-Marke. Getrübt werden diese Aussichten allerdings durch die anhaltende Rezession im EuroRaum. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent im Jahr 2012 ist hier im laufenden Jahr mit einem weiteren Rückgang um 0,3 Prozent zu rechnen. Da knapp 40 Prozent der deutschen Exporte in die Euro-Zone gehen, birgt die anhaltende Wirtschaftskrise in Europa durchaus Risiken für die deutsche Konjunktur. Dazu kommt, dass die Bankenkrise immer noch nicht überstanden ist und die Niedrigzinsphase weiter anhält. Für die Freie Scholle bedeutet das, dass sich auch die Zinsen in ihrer Spareinrichtung weiter auf einem niedrigen Niveau bewegen werden. Große Erhöhungen des Spareinlagenbestandes sind daher kaum möglich. Erhebliche Beeinträchtigungen für die Geschäftspolitik sind durch die zunehmenden Steigerungen bei den Wohnkosten zu erwarten. Während die Kaltmieten seit dem Jahr 2000 lediglich um 15 Prozent anstiegen, wurde im selben Zeitraum Haushaltsenergie um 112 Prozent teurer. Allein der Strompreis stieg seit 2007 um 39 Prozent. Zur weiteren Verteuerung der Wohnnebenkosten trägt die Trinkwasser-Verordnung bei, die eine regelmäßig Prüfung des Trinkwassers auf Legionellen vorschreibt. Im Zuge der guten Konjunktur und angesichts gut gefüllter Auftragsbücher im Baugewerbe zogen auch die Baukosten erheblich an. Darüber hinaus sind die bürokratischen Auflagen im Allgemeinen und die Anforderungen an Energie sparendes Bauen im Besonderen erheblich angestiegen. Vor diesem Hintergrund stellt sich für die Wohnungswirtschaft die Frage, wie sie dauerhaft die hohen Anforderungen an ökologisches Bauen und an bezahlbares Wohnen erfüllen soll, ohne ihre Wirtschaftlichkeit dauerhaft zu gefährden. Auf kommunaler Ebene haben sich zudem die Rahmenbedingungen für die Stadt- und Quartiersentwicklung verschlechtert. Mindereinnahmen in Höhe von 30 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer belasten den städtischen Haushalt schwer und machen das im Vorjahr ausgegebene Ziel, im Jahr 2022 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können, schon wieder zur Makulatur. Um die drohende Überschuldung abzuwenden, sind umfangreiche Einsparungen erforderlich. Im Sinne einer verantwortlichen und nachhaltigen Stadtentwicklung muss dazu allerdings ein »Konsens für Bielefeld« hergestellt werden, so dass für eine nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung dringend erforderliche Maßnahmen trotz schwieriger Haushaltslage in Angriff genommen werden können. Schließlich zeigt der demografische Wandel auch in Ostwestfalen zunehmend Wirkung. So nimmt der Anteil der Hochbetagten auch hier weiter zu und führt zu einem erhöhten Betreuungs- und Pflegebedarf, der auch an die Wohnungswirtschaft neue Anforderungen stellt, wenn sie ihren Bewohnern Wohnsicherheit bis ins hohe Alter anbieten will. Dazu kommt, dass der Anteil der Single-Haushalte vor allem in den Großstädten ständig weiter ansteigt – mit deutlichen Auswirkungen für das Zusammenwohnen in den Nachbarschaften. Chancen Hält die gute wirtschaftliche Konjunktur im Jahr 2013 weiter an und treten im Zuge der Euro-Krise nicht weitere, zurzeit nicht absehbare Risiken ein, dann kann die Wohnungswirtschaft durchaus zuversichtlich in die Zukunft blicken. Dazu kommt, dass die Rahmenbedingungen am Wohnungsmarkt zu einer verstärkten Nachfrage nach dem genossenschaftlichen Wohnen geführt haben. Gestärkt wird diese Prognose nicht nur durch Untersuchungen, die einen anhaltenden 36 Gute Nachbarschaften machen das gute Wohnen aus. Sie entstehen allerdings nicht von alleine. Vielmehr tragen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – hier beim Infotag Ehrenamt – mit ihrem Engagement ganz entscheidend zum guten Wohnen in der Freien Scholle bei. 37 Trend zum Wohnen in der Stadt bescheinigen. Gleichzeitig zeigen Umfragen, dass sich das Image der Stadt Bielefeld sukzessive von der »Stadt, die es nicht gibt« hin zur modernen Universitätsstadt wandelt. Auch wenn sie nach wie vor als ein wenig provinziell gilt, sind immerhin 95 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt Bielefeld zufrieden. So kann sie mit einer gesunden Wirtschaft, ihrer Nähe zum Grün und insbesondere auch mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis beim Wohnen punkten. Erheblich verbessert hat sich auch das Image der Genossenschaften. Hielt man sie vor wenigen Jahren noch für antiquiert, gelten sie im Zuge der Banken- und Euro-Krise und nach der »Heuschrecken-Plage« als faire Vermieter. Dadurch werden sie zunehmend zu einer echten Alternative zum Individualeigentum. So ist es wegen der steigenden Baupreise beispielsweise für junge Familien immer unerschwinglicher geworden, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Aber auch für Menschen, die aus beruflichen Gründen mobil bleiben müssen oder sich aus anderen Gründen nicht dauerhaft festlegen wollen, ist das Eigentum keine Wohnalternative mehr. Unabhängig davon ist zu erwarten, dass die Nachfrage am Bielefelder Wohnungsmarkt nach kleinen Wohnungen durch die steigenden Studentenzahlen und die Auszubildenden der Kranken- und Pflegeberufe der Evangelischen Krankenhäuser Bielefeld weiter steigen wird. Darüber hinaus werden sowohl günstige große Wohnungen als auch seniorengerechte Wohnungen weiterhin stärker nachgefragt sein. In diesem Spannungsfeld sieht sich die Freie Scholle mit ihrem Produkt des Lebensgerechten Wohnens weiterhin sehr gut aufgestellt. Seine drei Elemente – das Bauen, die wohnbegleitenden Dienstleistungen und die genossenschaftliche Selbstverwaltung – sind optimal aufeinander abgestimmt. Das bietet die Möglichkeit, auf die Veränderungen am Wohnungsmarkt schnell, flexibel und zielgenau zu reagieren und gleichzeitig die Nachbarschaften in den Siedlungen zu fördern. Darüber hinaus befinden sich die Siedlungen der Genossenschaft in sehr guten Lagen und verfügen über eine gute Infrastruktur mit einer guten Anbindung an den ÖPNV. Dementsprechend ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach den Wohnungen der Freien Scholle unverändert gut bleibt und die Leerstandsquote auch im laufenden Geschäftsjahr 2013 auf niedrigem Niveau verharren wird. Beides ist die Voraussetzung dafür, dass die Genossenschaft ihre Nutzungsgebühren so gestalten kann, dass anfallende Kosten gedeckt werden und ihre Substanz langfristig erhalten bleibt. Auf diese Weise wird die Freie Scholle einerseits den genossenschaftlichen Förderauftrag weiterhin erfüllen und andererseits die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens sicherstellen können. 38 Die Freie Scholle erwartet für das Geschäftsjahr 2013 Prognosebericht ein gutes Ergebnis. Ihr Produkt »Lebensgerechtes Wohnen in der Freien Scholle« hat sich bewährt und wird weiterhin die gestellten Anforderungen an modernes genossenschaftliches Wohnen erfüllen. Da die Genossenschaft ihre Bautätigkeit auf dem hohen Niveau der Vorjahre fortsetzt, wird sie die Wohnqualität in ihren Beständen weiter nachhaltig und auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten verbessern. Das fördert die reibungslose Vermietung freier Wohnungen und vermindert das Risiko vermietungsbedingter Leerstände. Beides wird zu einer weiteren Stärkung der Marktposition beitragen. Für Modernisierung und Neubau plant die Freie Scholle im Geschäftsjahr 2013 Ausgaben in Höhe von 16,7 Millionen Euro. Für das Jahr 2014 sind nach jetzigem Planungsstand 7,4 Millionen Euro und für das Jahr 2015 8,1 Millionen Euro vorgesehen. Die solide Absicherung der Bautätigkeit wird auch in Zukunft gegeben sein, da sich die Entwicklung der Spareinrichtung im laufenden Geschäftsjahr wie geplant vollzieht und sich auch die Zinsen am Kapitalmarkt weiterhin äußerst günstig entwickeln. Die Rentabilität ihrer Spareinrichtung wird die Genossenschaft auch zukünftig genau im Blick behalten. Insgesamt verfügt die Freie Scholle über das erforderliche Potenzial, um ihre bisherige Geschäftspolitik auch in Zukunft fortsetzen zu können. Dabei wird die Erfüllung des genossenschaftlichen Förderauftrages unverrückbar im Mittelpunkt stehen. Für die kommenden Geschäftsjahre erwartet die Freie Scholle zufriedenstellende bis gute Jahresergebnisse. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage lässt keine Risiken erkennen, die die Entwicklung oder den Bestand gefährden. Daher wird die Genossenschaft die geplanten Investitionen umsetzen können. Abschließend bedankt sich der Vorstand bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren engagierten Einsatz und für die große Unterstützung im Geschäftsjahr 2012. Ohne sie wäre das erfolgreiche Jahresergebnis nicht möglich gewesen. Bielefeld, den 12. März 2013 Der Vorstand Schwartz Größlich Kutschenreiter 39 Die Installation einer Photovoltaik-Anlage Auf dem Langen Kampe und die Nutzung anderer erneuerbarer Energien rechnen sich in doppelter Hinsicht. Während die Mitglieder dadurch ihre Betriebskosten senken können, profitiert die Umwelt durch die Verringerung des CO2-Ausstoßes. 40 Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2012 41 Bilanz zum Aktiva E Geschäftsjahr E Vorjahr E 84.074,61 102.006,19 132.900.122,07 132.202.753,57 2. Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten 3.055.758,15 237.388,54 3. Grundstücke ohne Bauten 1.021.012,49 1.021.012,49 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Lizenzen II. Sachanlagen 1. Grundstücke mit Wohnbauten 4. Technische Anlagen und Maschinen 7.024,47 5.034,81 5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 732.506,18 812.755,38 6. Anlagen im Bau 8.307.272,22 1.310.259,63 7. Bauvorbereitungskosten 1.108.165,51 147.131.861,09 1.238.048,20 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 6.801.486,00 6.801.486,00 2. Beteiligungen 439.711,53 439.711,53 3. Sonstige Ausleihungen 292.925,08 341.660,79 4. Andere Finanzanlagen 19.050,00 7.553.172,61 18.050,00 Anlagevermögen insgesamt 154.769.108,31 144.530.167,13 B. Umlaufvermögen I. Andere Vorräte 1. Unfertige Leistungen 2. Andere Vorräte 8.206.923,32 1.380,29 7.525.480,51 8.208.303,61 1.312,42 1. Forderungen aus Vermietung 181.971,63 221.183,39 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 182.059,58 383.580,93 3. Sonstige Vermögensgegenstände 264.860,05 628.891,26 381.251,95 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 9.059.539,88 12.031.430,47 596,59 1.064,10 172.666.439,65 165.075.470,90 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände III. Flüssige Mittel C. Rechnungsabgrenzungsposten Andere Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme 42 31. Dezember 2012 Passiva E Geschäftsjahr E Vorjahr E 655.961,98 678.524,30 A. Eigenkapital I. Geschäftsguthaben der mit Ablauf des Geschäftsjahres ausgeschiedenen Mitglieder der verbleibenden Mitglieder aus gekündigten Geschäftsanteilen 12.487.165,60 12.121.787,67 131.447,42 13.274.575,00 157.119,06 5.451.992,50 5.301.992,50 15.699.267,45 15.699.267,45 10.582.079,21 10.210.084,96 Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile 2012: 14.484,40 E; 2011: 14.962,33 E II. Ergebnisrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr eingestellt 2012: 150.000,00 E; 2011: 100.000,00 E 2. Bauerneuerungsrücklage davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr eingestellt 2012: 0,00 E; 2011: 0,00 E 3. Andere Ergebnisrücklagen 31.733.339,16 davon aus Bilanzgewinn Vorjahr eingestellt 2012: 371.994,25 E; 2011: 318.729,52 E III. Bilanzgewinn 1. Jahresüberschuss 1.082.230,11 2. Einstellungen in Ergebnisrücklagen 946.027,59 150.000,00 932.230,11 100.000,00 Eigenkapital insgesamt 45.940.144,27 45.014.803,53 6.713.071,00 6.018.328,00 13.512,44 7.912,50 920.000,00 920.000,00 B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Rückstellungen für Bauinstandhaltung 4. Sonstige Rückstellungen 1.214.699,28 8.861.282,72 1.049.228,20 28.820.066,97 25.703.744,99 7.747.092,46 5.118.139,78 3. Spareinlagen 60.015.104,51 60.164.933,75 4. Verbindlichkeiten aus Sparbriefen 10.361.800,00 10.638.100,00 8.516.231,31 8.355.646,62 104.212,23 87.433,51 1.917.244,36 1.464.806,81 C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 5. Erhaltene Anzahlungen 6. Verbindlichkeiten aus Vermietung 7. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 9. Sonstige Verbindlichkeiten 33.232,80 38.078,10 350.028,02 117.865.012,66 494.315,11 172.666.439,65 165.075.470,90 davon aus Steuern 2012: 292.256,07 E; 2011: 152.629,18 E davon im Rahmen der soz. Sicherheit 2012: 731,06 E; 2011: 0,00 E 43 Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.1. bis 31.12.2012 E Geschäftsjahr E Vorjahr E 28.326.526,83 27.466.452,40 1. Umsatzerlöse a) aus der Hausbewirtschaftung 252.473,96 28.579.000,79 265.396,19 2. Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen b) aus anderen Lieferungen und Leistungen 681.442,81 132.888,51 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 528.999,00 515.708,00 4. Sonstige betriebliche Erträge 646.148,12 682.090,76 Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 14.565.777,60 12.731.139,98 6. Rohergebnis 15.869.813,12 16.331.395,88 3.639.538,64 4.077.495,44 5. Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen 7. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b)Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 803.261,84 4.442.800,48 766.731,80 8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4.196.744,76 4.571.756,32 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.997.625,52 2.161.821,41 23.889,23 23.889,23 11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.085,00 3.323,77 32.947,96 81.165,08 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.739.319,93 2.726.421,24 14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.552.244,62 2.135.547,75 15. Außerordentliche Aufwendungen 700.000,00 424.035,00 16. Steuern vom Einkommen und Ertrag 29.362,93 23.723,09 17. Sonstige Steuern 740.651,58 741.762,07 18. Jahresüberschuss 1.082.230,11 946.027,59 19. Einstellungen aus dem Jahresüberschuss in Ergebnisrücklagen 150.000,00 100.000,00 20. Bilanzgewinn 932.230,11 846.027,59 davon für Altersversorgung 2012: 129.055,51 €; 2011:79.016,18 € 10. Erträge aus Beteiligungen 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus Aufzinsung von Rückstellungen 2012: 357.309,00 €; 2011: 362.951,00 € 44 Mit der neuen Gestaltung ihres Verwaltungsgebäudes unterstrich die Freie Scholle ihren Anspruch als moderner Dienstleister für genossenschaftliches Wohnen. Den Abschluss der Maßnahme bildete die Installation des Firmenlogos an der Fassade. Anhang für das Geschäftsjahr 2012 A. Allgemeine Angaben Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach dem vorgeschriebenen Formblatt für Wohnungsunternehmen. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das branchenübliche Gesamtkostenverfahren gewählt. B. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Bewertungsmethoden Anlagevermögen Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgte zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung linearer Abschreibung von 20 %. Herstellungskosten Das gesamte Sachanlagevermögen wurde zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten wurden auf der Grundlage der Vollkosten ermittelt. Diese setzen sich aus Fremdkosten und Eigenleistungen zusammen. Die Eigenleistungen umfassen Architekten- und Verwaltungsleistungen. Abschreibungen Die planmäßigen Abschreibungen auf abnutzbare Gegenstände des Anlagevermögens wurden wie folgt vorgenommen: – Grundstücke mit Wohnbauten sowie Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten: Althausbesitz (vor dem 21. Juni 1948 erstellte Bauten): Der Abschreibungssatz beträgt linear 2 % der Anschaffungs- und Herstellungskosten. Neuhausbesitz (nach dem 20. Juni 1948 erstellte Bauten): Der Abschreibungssatz beträgt linear 2 % der Anschaffungs- und Herstellungskosten. Für Neubauten, die nach 1995 erstellt wurden, gilt ein linearer Abschreibungssatz von 1,5 %. – Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Garagenobjekte und Außenanlagen ist auf zehn Jahre (Abschreibungssatz linear 10 %) festgestellt. – Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie technische Anlagen und Maschinen unter Anwendung der linearen Abschreibungsmethode und unter Zugrundelegung der Abschreibungssätze der amtlichen AfA-Tabelle zwischen 10 % und 33 %. – »Geringwertige Wirtschaftsgüter« bis 150,00 € wurden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben. Anteile an verbundenen Unternehmen/Beteiligungen Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert. Bewertungsmethoden Umlaufvermögen Die Position »Unfertige Leistungen« enthält nicht abgerechnete Heiz- und Betriebskosten. Diese wurden zu Anschaffungskosten bewertet. Die noch nicht abgerechneten Leistungen aus Betriebskosten und Heizkosten wurden entsprechend dem Niederstwertprinzip bewertet. Heiz- und Reparaturmaterialien wurden zu Anschaffungskosten bewertet. Diese wurden durch Anwendung des Fifo-Verfahrens ermittelt. Wertberichtigungen Bei den Forderungen wurde allen erkennbaren Risiken durch Wertberichtigung Rechnung getragen. Für das Ausfallrisiko wurde eine Pauschalwertberichtigung gebildet. Bewertungsmethoden Rückstellungen Passivierungspflichtige Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bemessen. Pensionsrückstellungen Pensionsrückstellungen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend dem Anwart46 schaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen errechnet. Dabei wurde ein Rechnungszins von 5,05 % per 31. Dezember 2012 verwendet sowie eine Rentendynamik von 1,2 % und ein Gehaltstrend von 1,8 % berücksichtigt. Die Rückstellungen umfassen die laufenden Pensionen und die Anwartschaften auf Pensionen. Es wurden die Richttafeln von Prof. Klaus Heubeck 2005 G angesetzt. Aufgrund der gemäß den Regelungen des BilMoG geänderten Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ergab sich zum 1. Januar 2010 ein Bewertungsunterschiedsbetrag in Höhe von 1.990.795,00 €. Dieser Betrag wird gemäß Art. 67 Abs. 1 S. 1 EGHGB ratierlich bis maximal zum Jahr 2024 in höchstens 15 Teilbeträgen (2012: 700.000,00 €) zugeführt. Am 31. Dezember 2012 betrugen die nicht durch Rückstellungen ausgewiesenen Pensionsverpflichtungen 719.657,00 €. Rückstellungen für Bauinstandhaltungen Die Dotierung der Rückstellungen für Bauinstandhaltung erfolgte auf der Grundlage technisch begründbarer, genau bestimmter Instandhaltungsmaßnahmen. Von dem Beibehaltungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 3 S. 1 EGHGB wurde Gebrauch gemacht. Sonstige Rückstellungen Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Bewertungsmethoden Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert. C. Angaben zur Bilanz Die Entwicklung der einzelnen Positionen des Anlagevermögens ist in dem nachfolgenden Anlagespiegel dargestellt. Entwicklung des Anlagevermögens Anschaffungs-/ Zugänge Abgänge Herstellungs- (ursprüngliche Werte) kosten E E E I. Immaterielle Vermögensgegenstände 525.656,73 24.482,58 69.332,26 396.732,44 84.074,61 102.006,19 42.414,16 98.649.333,06 132.900.122,07 132.202.753,57 3.850.207,39 -4.394.713,50 2.Grundstücke mit Geschäfts- u. a. Bauten 571.873,21 0,00 0,00 +4.394.713,50 1.910.828,56 3.055.758,15 237.388,54 6.937,84 3.Grundstücke ohne Bauten 1.021.012,49 0,00 0,00 0,00 0,00 1.021.012,49 1.021.012,49 0,00 289.081,01 3.052,23 478,92 0,00 284.629,85 7.024,47 5.034,81 1.062,57 5.Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.063.741,39 215.873,60 237.459,16 0,00 2.309.649,65 732.506,18 812.755,38 296.122,80 6.Anlagen im Bau 1.310.259,63 8.352.047,87 0,00 +474.013,14 0,00 8.307.272,22 1.310.259,63 0,00 -474.013,14 0,00 1.108.165,51 1.238.048,20 0,00 +6.697.775,06 103.154.441,12 147.131.861,09 136.827.252,62 4.154.330,60 7. Bauvorbereitungskosten III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 II.Sachanlagen 1. Grundstücke mit Wohnbauten 228.571.285,29 5.543.834,92 0,00 +1.829.048,42 4.Techn. Anlagen und Maschinen Umbuchungen Abschreibungen Buchwert Buchwert Abschreibungen (+/-) (kumuliert) 31.12.2012 31.12.2011 im Geschäftsjahr E E E E E 357.125,25 12.994,80 236.065.301,22 14.471.933,87 1.238.048,20 250.932,88 -1.829.048,42 -6.697.775,06 6.801.486,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6.801.486,00 6.801.486,00 0,00 2.Beteiligungen 439.711,53 0,00 0,00 0,00 0,00 439.711,53 439.711,53 0,00 3.Sonstige Ausleihungen 341.660,79 0,00 48.735,71 0,00 0,00 292.925,08 341.660,79 0,00 4.Andere Finanzanlagen 18.050,00 7.600.908,32 1.000,00 1.000,00 0,00 48.735,71 0,00 0,00 0,00 0,00 19.050,00 7.553.172,61 18.050,00 7.600.908,32 0,00 0,00 244.191.866,27 14.497.416,45 369.000,85 +6.697.775,06 103.551.173,56 154.769.108,31 144.530.167,13 -6.697.775,06 4.196.744,76 Insgesamt 47 Anteile an verbundenen Unternehmen Ausgewiesen sind 100 % der Anteile an der Freie Scholle Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, Bielefeld. Der Jahresüberschuss betrug in 2011 10.660,43 €. Das Eigenkapital belief sich am 31. Dezember 2011 auf 7.285.934,09 €. Außerdem besteht zu 100 % eine mittelbare Beteiligung an der zum 5. März 2002 gegründeten Haus-ServiceGmbH Bielefeld. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 25.000,00 €. Eine weitere 100-prozentige mittelbare Beteiligung besteht an der zum 6. Juli 2007 gegründeten Haus-MediaGmbH Bielefeld. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 50.000,00 €. Beteiligungen Hier werden die Beteiligungen an der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft mbH und der EBZ Service GmbH in Bochum ausgewiesen. Forderungen 2012 2011 insgesamt davon mit einer Restlaufzeit insgesamt davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr von mehr als einem Jahr T € T € T € T€ Forderungen aus Vermietung Forderungen gegen verbundene Unternehmen Sonstige Vermögensgegenstände Gesamtbetrag 182,0 66,7 221,2 87,0 182,0 - 383,5 - 264,9 628,9 - 66,7 381,3 986,0 87,0 Forderungen aus Vermietung Forderungen aus Mieten, Gebühren, Umlagen Forderungen aus Instandhaltungskosten und Schönheitsreparaturen € 124.787,47 57.184,16 181.971,63 Sonstige Rückstellungen Rückstellung für Steuerberatungskosten Rückstellung für Prüfungskosten Rückstellung für interne Jahresabschlusskosten Rückstellung für Bonus Spareinlagen Rückstellung für unterlassene Instandhaltung Rückstellung für Urlaubsansprüche Jubiläumsrückstellung Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen 48 € 8.000,00 50.000,00 30.000,00 96.054,33 466.287,74 191.420,00 55.996,99 316.940,22 1.214.699,28 Verbindlichkeiten Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten entsprechend der Laufzeit sowie der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten, die durch Grundpfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel. Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2012 Verbindlichkeiten 2012 Davon Restlaufzeit 1 - 5 Jahre über 5 Jahre Insgesamt unter 1 Jahr E€ E 28.820.066,97 1.440.901,16 gegenüber anderen Kreditgebern 7.747.092,46 235.077,80 971.531,03 6.540.483,63 aus erhaltenen Anzahlungen 8.516.231,31 8.516.231,31 0,00 0,00 gegenüber Kreditinstituten Sparbriefe aus Vermietung aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Insgesamt 10.361.800,00 E E 6.193.462,13 21.185.703,68 gesichert E Insgesamt Art der Sicherung Gesichert durch GPR E E E 27.557.936,68 Grundpfandrecht 25.703.744,99 2.014.198,64 24.512.998,38 7.598.500,98 Grundpfandrecht 5.118.139,78 165.960,13 4.971.705,89 – 8.355.646,62 8.355.646,62 0,00 0,00 104.212,23 104.212,23 300.000,00 7.720.900,00 2.340.900,00 0,00 0,00 – – 10.638.100,00 2.781.700,00 87.433,51 0,00 1.917.244,36 1.917.244,36 0,00 0,00 0,00 – 1.464.806,81 1.464.806,81 0,00 33.232,80 33.232,80 0,00 0,00 0,00 – 38.078,10 38.078,10 0,00 350.028,02 0,00 0,00 0,00 – 494.315,11 494.315,11 0,00 12.896.927,68 14.885.893,16 30.067.087,31 35.156.437,66 — 51.900.264,92 15.402.138,92 29.484.704,27 350.028,02 57.849.908,15 0,00 0,00 Gesamtbetrag der Spareinlagen 2011 Restlaufzeit unter 1 Jahr a) Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von 3 Monaten b) Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von über 3 Monaten 87.433,51 2012 59.001.657,39 1.013.447,12 60.015.104,51 Spareinlagen vereinbarte Kündigungsfrist Anzahl der Spareinlagen Konten € Spareinlagen von 3 Monaten 7.388 59.001.657,39 von 6 bis 12 Monaten 81 245.966,31 von über 12 Monaten 494 767.480,81 7.963 60.015.104,51 0,00 2011 59.132.483,81 1.032.449,94 60.164.933,75 Durchschnittliche Höhe der Spareinlagen je Konto/€ 7.986,15 3.036,62 1.553,60 7.536,75 49 D. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung Sollmiete Gebühren und Umlagen Umsatzerlöse aus Sondereinrichtungen Sonstige betriebliche Erträge Erträge aus Anlageverkäufen Eintrittsgelder Erstattung von Instandhaltungskosten Erträge aus der Auflösung anderer Rückstellungen Tilgungszuschüsse KfW-Darlehen Sonstige Erträge Aufwendungen für Hausbewirtschaftung Betriebskosten Instandhaltung Kosten für Miet- und Räumungsklagen Vertriebskosten € 20.332.865,82 7.950.647,01 43.014,00 28.326.526,83 € 5.096,51 9.370,00 84.109,24 156.934,08 216.643,38 173.994,91 646.148,12 € 9.111.445,02 5.317.195,87 6.664,50 130.472,21 14.565.777,60 Sonstige betriebliche Aufwendungen Sächliche Aufwendungen Abschreibungen / Wertberichtigungen auf Forderungen Aufwendungen für die Gemeinschaftspflege Übrige Aufwendungen € 1.668.657,13 50.228,20 113.719,39 165.020,80 1.997.625,52 Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsen und Bonus für Spareinlagen Zinsen für Sparbriefe Zinsen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Zinsen für Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern Aufzinsung von Rückstellungen Zinsen für übrige Verbindlichkeiten € 1.042.813,61 341.873,78 703.896,20 251.931,36 357.309,00 41.495,98 2.739.319,93 Außerordentliche Aufwendungen Bewertungsunterschied Pensionsrückstellungen durch Überleitung auf BilMoG 50 € 700.000,00 E. Sonstige Angaben Sicherung der Spareinlagen Zur Sicherung der Spareinlagen besteht eine Mitgliedschaft beim Selbsthilfefonds des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Berlin. Der aufgelaufene Betrag aus dem zugesagten Garantieversprechen beträgt 330.657,13 €. Nicht bilanzierte finanzielle Verpflichtungen Für in Vorjahren begonnene Baumaßnahmen im Anlagevermögen fallen noch Herstellungskosten in Höhe von 10.319 T€ an. Diese Verpflichtungen werden entsprechend ihrem Bedarf durch Eigen- und Fremdmittel finanziert. Durchschnittliche Arbeitnehmerzahl nach Gruppen Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 80 Arbeitnehmer beschäftigt. Vollzeitbeschäftigte kaufmännische Angestellte 45 Angestellte Sozialbereich 2 technische Angestellte 10 gewerbliche Arbeitnehmer (einschließlich Hausmeister) 6 63 Teilzeitbeschäftigte 5 3 1 8 17* Außerdem erfolgte die Beschäftigung von durchschnittlich einem Auszubildenden. *Von den Angestellten wurden 2 Mitarbeiter und von den gewerblichen Arbeitnehmern wurden 8 Mitarbeiter stundenweise beschäftigt. Mitglieder des Vorstandes Kai Schwartz (Vorsitzender) Michael Größlich (stellvertretender Vorsitzender) Bernhard Koppmann - bis zum 31. März 2012 Dieter Kutschenreiter Mitglieder des Aufsichtsrates Thomas Preuth (Vorsitzender) Jens Flachmann (stellvertretender Vorsitzender) Britta Augustin (Schriftführerin) Bernd Cieplik Detlef Knabe Klaus-Erich Nolting - bis zum 19. September 2012 Frank Pape Klaus Siegeroth Matthias Wagener 51 Mitgliederbewegungen – Geschäftsguthaben Bestand am 1. Januar 2012 Zugang von neuen Mitgliedern Zugang von weiteren Anteilen Zahl der Mitglieder 7.604 596 - 8.200 Anzahl der Geschäftsanteile 242.735 13.575 10.981 267.291 -305 - -8 - -13 -119 7.755 -9.979 -2.643 -199 -37 -564 -3.836 250.033 Abgang durch Aufkündigung Abgang durch Aufkündigung einzelner Anteile Abgang durch Übertragung Abgang durch Teilübertragung Abgang durch Ausschluss Abgang durch Tod Bestand am 31. Dezember 2012 Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr um 365.377,93 € vermehrt, die sämtlicher Mitglieder um 317.143,97 € vermehrt. Anschrift des Prüfungsverbandes Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V., Goltsteinstraße 29, 40211 Düsseldorf Gewinnverwendung Bei der Aufstellung der Bilanz wurde gemäß der Bestimmungen des § 336 Abs. 1 i.V.m. § 270 Abs. 2 HGB und des § 40 Abs. 2 der Satzung ein Betrag in Höhe von 150.000,00 € vorab aus dem Jahresüberschuss in die gesetzliche Rücklage eingestellt. Für den Bilanzgewinn wird der Vertreterversammlung folgende Gewinnverwendung vorgeschlagen: € Einstellung in andere Ergebnisrücklagen 449.865,15 Ausschüttung von 4,0 % Dividende 482.364,96 932.230,11 Bielefeld, den 12. März 2013 Baugenossenschaft Freie Scholle eG Der Vorstand Schwartz 52 Größlich Kutschenreiter Bestätigungsvermerk »Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Baugenossenschaft Freie Scholle eG, Bielefeld, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Regelungen in der Satzung der Genossenschaft liegen in der Verantwortung des Vorstandes der Genossenschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Genossenschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.« Düsseldorf, den 5. April 2013 Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V. Schiffers Wirtschaftsprüfer Engbert Wirtschaftsprüfer 53 Tradition und Moderne miteinander zu verbinden, das zeichnet die Genossenschaften aus. In architektonischer Hinsicht ist dies der Freien Scholle bei der Modernisierung ihres ältesten Siedlungsgebietes Am Niedermühlenhof gelungen. 54 Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2012 Während der Vorstand der Genossenschaft für die Geschäftsführung verantwortlich ist, ist es die Aufgabe des Aufsichtsrates, den Vorstand bei der Ausführung der Geschäfte zu fördern, zu beraten und zu überwachen. Insbesondere hat er dabei auf die Erfüllung des genossenschaftlichen Förderauftrages zu achten. Seinen Aufgaben ist der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2012 in vollem Umfang nachgekommen. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war zu jeder Zeit zielgerichtet und konstruktiv. Über alle wesentlichen Vorgänge wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand umfassend informiert. An allen wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen war der Aufsichtsrat beteiligt. Die gemeinsamen Sitzungen von Vorstand und Aufsichtsrat fanden regelmäßig statt. Zur Vorbereitung der Beschlüsse des Aufsichtsrates und zur Überwachung ihrer Ausführung tagten der Revisions- und Prüfungsausschuss, der Bauausschuss sowie der Ausschuss für Mitglieder- und Wohnungsfragen regelmäßig. Für alle Sitzungen der Organe und Ausschüsse liegen Niederschriften vor. Der Revisions- und Prüfungsausschuss prüfte im Auftrag des Aufsichtsrates den Jahresabschluss (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang) und kam zu keinerlei Beanstandungen. Diesem Urteil schließt sich der Aufsichtsrat an. Er stimmt dem Bericht des Vorstandes sowie dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012 und dem Vorschlag des Vorstandes zur Verteilung des Bilanzgewinns in Höhe von 932.230,11 Euro zu und bittet die Vertreterversammlung, den Jahresabschluss zu genehmigen, dem Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2012 zuzustimmen, den Vorschlag des Vorstandes über die Gewinnverwendung anzunehmen und den Vorstand zu entlasten. Gemäß § 25 Absatz 2 der Satzung der Freien Scholle wählt die Vertreterversammlung die Mitglieder des Aufsichtsrats. In jedem Jahr scheiden drei der neun Mitglieder aus dem Gremium aus. Mit der Vertreterversammlung 2012 endete turnusgemäß die Amtszeit von Bernd Cieplik, Thomas Preuth und Matthias Wagener. Sie stellten sich erneut zur Wahl und wurden von den 114 anwesenden Vertreterinnen und Vertretern in geheimer Wahl in ihrem Amt bestätigt. Mit der Vertreterversammlung am 27. Mai 2013 endet turnusgemäß die Amtszeit der Mitglieder Jens Flachmann und Klaus Siegeroth. Klaus-Erich Nolting, dessen dreijährige Amtszeit ebenfalls abgelaufen wäre, hatte seine Aufsichtsratsmandat bereits am 19. September 2012 aus persönlichen Gründen aufgegeben. Abschließend bedankt sich der Aufsichtsrat beim Vorstand, bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ganz besonders bei allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit und für die gute Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2012. Der Prüfungsverband, der VdW Rheinland Westfalen, prüfte die Verbandsprüfung Baugenossenschaft Freie Scholle in der Zeit vom 21. Februar bis 5. für das Geschäftsjahr 2011 April 2012. Gemäß den Bestimmungen des Kreditwesengesetzes lag der Jahresabschluss am 28. März 2012 vor. Das Prüfungsergebnis lautete wie folgt: »Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Baugenossenschaft Freie Scholle eG, Bielefeld, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung der Genossenschaft liegen in der Verantwortung des Vorstandes der Genossenschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. 55 Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Genossenschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.« Der Aufsichtsrat hat die Prüfungsberichte zur Kenntnis genommen. Er stimmt dem Ergebnis ohne Einschränkungen zu. Verbandsprüfung Gemäß den Bestimmungen des Gesetzes über das Kreditwesen für das Geschäftsjahr 2012 muss die Prüfung des Jahresabschlusses 2012 vor der Verabschie- dung durch die Vertreterversammlung erfolgen. Die Prüfung für das Geschäftsjahr 2012 hat am 25. Februar 2013 begonnen. Bielefeld, 27. März 2013 Der Aufsichtsrat Thomas Preuth (Aufsichtsratsvorsitzender) Jens Flachmann Britta Augustin Bernd Cieplik Detlef Knabe Klaus-Erich Nolting - bis 19. September 2012 Frank Pape Klaus Siegeroth Matthias Wagener 56 Personelles Am 3. Oktober 2012 verstarb Hermann Burgsmüller. Er wurde 85 Die Freie Scholle Jahre alt. Von 1958 bis 1990 arbeitete er als Architekt für die Freie Scholle und leitete in dieser Zeit mit großem Engagement die Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen. Mitglieder und Mitarbeiter schätzten ihn nicht nur wegen seiner zuverlässigen und präzisen Arbeitsweise, sondern auch wegen seiner Hilfsbereitschaft. Die Freie Scholle ist Hermann Burgsmüller zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. gedenkt Kurz vor Vollendung des 65. Lebensjahres ging der langjährige Die Freie Scholle Vorstandsvorsitzende der Freien Scholle Bernhard Koppmann am 31. März in den Ruhestand. 36 Jahre lang hatte der Genossenschaftler mit Leib und Seele überaus erfolgreich für die Freie Scholle gearbeitet und sie weit über Bielefeld hinaus bekannt gemacht. Nachdem er am 1. Oktober 1976 seine Arbeit für die Freie Scholle in der Buchhaltung aufgenommen hatte, berief ihn der Aufsichtsrat zum 1. April 1980 in den Vorstand. Bis 1983 führte er daraufhin gemeinsam mit Kurt Prunzel die Geschäfte. Gemeinsam trafen sie die Entscheidung, den öffentlich geförderten Wohnungsbau einzustellen und alle aufgenommenen öffentlichen Mittel außerplanmäßig zurückzuzahlen. Damit legten sie den Grundstein dafür, dass die Freie Scholle heute für ihre Mitglieder den genossenschaftlichen Förderauftrag unabhängig und ohne Vorgaben von Dritten erfüllen kann. Gleichzeitig war es die Voraussetzung für die Wiederbelebung des Genossenschaftsgedankens in den 1980er Jahren. Ohne diese wären der Aufbau der Erweiterten Selbstverwaltung, aber auch die Gründung der Spareinrichtung und des Vereins Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e.V. kaum denkbar gewesen. Beide sind heute unverzichtbare Selbsthilfeinstrumente der Freien Scholle. Großen Wert legte Bernhard Koppmann darauf, dass die Mitglieder der Freien Scholle nicht nur Kunden, sondern auch gemeinsam Eigentümer ihrer Genossenschaft sind. Er selbst sah sich stets als Angestellter der Mitglieder und erwarb sich mit diesem Selbstverständnis größtes Vertrauen. Über die Freie Scholle hinaus machte er sich als unermüdlicher und hartnäckiger Kämpfer für den Genossenschaftsgedanken einen Namen. So vertrat er über viele Jahre in den wohnungswirtschaftlichen Verbänden die Interessen der Genossenschaften. Im Jahr 2002 wurde er in die Expertenkommission »Wohnungsgenossenschaften« der Bundesregierung berufen. Für seine außerordentlichen Verdienste und sein zu jeder Zeit größtes Engagement ist die Freie Scholle Bernhard Koppmann zu allergrößtem Dank verpflichtet. Vorstand und Aufsichtsrat wünschen ihm im Namen aller Mitglieder und Mitarbeiter für den Ruhestand Zufriedenheit, Glück und Gesundheit und freuen sich darüber, dass er der Freien Scholle als Vorsitzender des Nachbarschaftshilfevereins und als Mitglied des Kuratoriums der Gemeinschaftsstiftung verbunden bleibt. Am 19. September 2012 trat das Aufsichtsratsmitglied Klaus-Erich Nolting aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurück. Der gelernte Maschinenbautechniker gehörte dem Gremium seit 1997 an. Bis zum Jahr 2001 arbeitete er im Ausschuss für Mitglieder- und Wohnungsfragen, ab dem Jahr 2002 im Revisions- und Prüfungsausschuss. Von 2008 bis zu seinem Rücktritt war er dessen Vorsitzender. Während seiner Zeit im Aufsichtsrat setzte sich Klaus-Erich Nolting nachdrücklich für den Ausbau des Genossenschaftsgedankens ein. Darüber hinaus warb er für die ehrenamtliche Mitarbeit. Gerade die Bereitschaft, Verantwortung für die Freie Scholle zu übernehmen, war und ist für ihn eine entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung. Er selbst geht dabei nach wie vor mit gutem Beispiel voran und setzt sich für die Nachbarschaften in seinem Siedlungsgebiet Bültmannshof ein. dankt 57 Die Freie Scholle bedauert den Rücktritt Klaus-Erich Noltings sehr. Vorstand und Aufsichtsrat bedanken sich bei ihm für die sehr gute und zu jeder Zeit zuverlässige Zusammenarbeit. Die Freie Scholle verabschiedet Am 15. März 2012 verabschiedete sich Günter Scholz in den Ruhestand. Er arbeitete seit 1984 für die Freie Scholle. Bis 1994 war er als Tischler im Regiebetrieb der Freien Scholle tätig, danach war er für die Wohnungsübergaben im genossenschaftlichen Hausbesitz verantwortlich. Seit der Umstrukturierung der Bestandsbewirtschaftung gehörte Günter Scholz dem Serviceteam Ost als technischer Mitarbeiter an. Ebenfalls in den Ruhestand verabschiedete sich Ingeborg Salewski. Sie arbeitete bis zum 30. April für den Verein Freie Scholle Nachbarschaftshilfe. Im Jahr 1990 betreute sie zunächst als Teilzeitkraft den Nachbarschaftstreff Heeper Fichten und etablierte ihn in den folgenden Jahren zu einer festen Institution für das nachbarschaftliche Leben der Siedlung. Seit 1995 war sie außerdem für die Organisation und Verwaltung des Adolf-Damaschke-Heims zuständig. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Nachbarschaftstreffs Heeper Fichten bleibt sie der Freien Scholle erhalten. Beiden dankt die Freie Scholle für die langjährige gute Zusammenarbeit. Für den Ruhestand wünscht sie ihnen Glück, Gesundheit und alles Gute. 58 Organisation Vorstand Diplom-Wirtschaftsmathematiker Kai Schwartz geschäftsführendes Vorstandsmitglied Vorsitzender Diplom-Betriebswirt (FH) Michael Größlich geschäftsführendes Vorstandsmitglied stellvertretender Vorsitzender Bernhard Koppmann geschäftsführendes Vorstandsmitglied bis 31. März 2012 Diplom-Ingenieur Dieter Kutschenreiter Aufsichtsrat Thomas Preuth technischer Angestellter (Vorsitzender) Jens Flachmann Sparkassenbetriebswirt (stellv. Vorsitzender) Britta Augustin Diplom-Verwaltungswirtin (Schriftführerin) Bernd Cieplik Lehrer Detlef Knabe Leiter Sicherheit und Service Klaus-Erich Nolting Maschinenbautechniker (bis 19. September 2012) Frank Pape Industriekaufmann Klaus Siegeroth Diplom-Sozialpädagoge Matthias Wagener Berufsschullehrer (hauptamtlich) (hauptamtlich) (hauptamtlich) (nebenamtlich) gewählt bis 2015 2013 2014 2015 2014 2014 2013 2015 Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrates Revisions- und Prüfungsausschuss: Jens Flachmann (Vorsitzender), Detlef Knabe, Matthias Wagener Bauausschuss: Britta Augustin (Vorsitzende), Klaus Siegeroth, Matthias Wagener Ausschuss für Mitglieder- und Wohnungsfragen: Thomas Preuth (Vorsitzender), Bernd Cieplik, Frank Pape 59 Die gewählten Vertreter und Ersatzvertreter für die Vertreterversammlung 2010 bis 2014 Wahlbezirk I - Heeper Fichten Wahlbezirk II - Auf dem Langen Kampe Vertreter Vertreter 1. Michael Kransmann, Carl-Hoffmann-Straße 18 2. Bernhard Hudalla, Heinrich-Erman-Straße 13 3. Ingeborg Salewski, Althoffstraße 11 4. Sabine Beckmann, Carl-Hoffmann-Straße 26 5. Thomas Krüger, Althoffstraße 8 6. Stephan Wansner, Adolf-Damaschke-Straße 3 7. Heike Mertelsmann, Althoffstraße 10 8. Heinrich Mischendahl, Althoffstraße 13 9. Melina Hudalla, Carl-Hoffmann-Straße 18 10.Erwin Hebrock, Heinrich-Forke-Straße 3 11. Bernd Brylewski, Heinrich-Erman-Straße 2 12. Torben Mertelsmann, Althoffstraße 10 13. Astrid Heyer, Walkenweg 4a 14.Rainer Zander, Walkenweg 30 Ersatzvertreter 1. Annalena Koppmann, Heeper Straße 396 2. Sandra Kroll, Carl-Hoffmann-Straße 18 3. Uwe Brandenburger, Schillerstraße 83 4. Dorothee Prins-Polenz, Carl-Hoffmann-Straße 12 5. Dorothea Wehmann, Ziegelstraße 28 6. Else Pisu, Adolf-Damaschke-Straße 15 1. Helga Sielemann, Auf dem Langen Kampe 93a 2. Inge Froböse, Auf dem Langen Kampe 93a 3. Ingrid Koch, Auf dem Langen Kampe 96 4. Keziban Topcu-Sengönül, Auf dem Langen Kampe 93a 5. Fritz Achelpöhler, Rebhuhnweg 8 6. Gabriela Seifert, Auf dem Langen Kampe 55 7. Kerstin Froböse, Auf dem Langen Kampe 96 8. Gisela Reipschläger, Auf dem Langen Kampe 99 9. Stefan Boller, Am Großen Holz 30 10.Sören Marx, Oldentruper Straße 284 11. Gerhard Diekmann, Meinolfstraße 2 12. Karl-Heinz Ermshaus, Vogtweg 4b 13. Dieter Eweler, Auf dem Langen Kampe 93a 14.Karl-Heinz Schleef, Auf dem Langen Kampe 102 15. Sabine Feige, Auf dem Langen Kampe 69a 16.Marlies Retemeier, Auf dem Langen Kampe 43 17. Andreas Schleef, Auf dem Niederen Esch 10 18. Christa Ermshaus, Vogtweg 4b 19.Gisela Kuhlmann, Meinolfstraße 4 20.Lothar Lehmann, Auf dem Niederen Esch 22 21. Reinhild Rombach, Am Großen Holz 38 22.Erika Mörling-Diekmann, Meinolfstraße 2 23.Udo Tuxhorn, Auf dem Langen Kampe 99a 24.Karl-Heinrich Sander, Heeper Straße 227 25.Brigitte Schoeß, Auf dem Langen Kampe 97b 26.Erika Penno, Auf dem Langen Kampe 97a Ersatzvertreter 1. Gerda Klaus, Am Großen Holz 25a 2. Horst Jeromin, Ziegelstraße 5 3. Christa Wiecha, Vogtweg 4 4. Axel Hermerschmidt, Meinolfstraße 4 5. Beate Niemeyer, Auf dem Langen Kampe 31a 6. Wilhelm Burkamp, Stedefreunder Straße 330, 32051 Herford 7. Claus Martens, Heeper Straße 225 8. Margreth Last, Auf dem Langen Kampe 69a 9. Irfan Erdogan, Auf dem Langen Kampe 93a 10.Helmut Prüfig, Am Großen Holz 20 11. Simone Grohnert, Auf dem Langen Kampe 31 12. Gabriele Laak, Ziegelstraße 5 13. Jochen Wilms-Fischer, Am Großen Holz 38 14.Viktoria Reßler, Auf dem Langen Kampe 104c 60 Wahlbezirk III - Spindelstraße Wahlbezirk IV - Allensteiner Straße Vertreter Vertreter 1. Susanne Wittenbreder, Spindelstraße 90a 2. Erika Neubarth, Spindelstraße 76b 3. Walter Söte, Spindelstraße 83b 4. Annegret Söte, Spindelstraße 83b 5. Annegret Sonntag, Kleine Howe 41 6. Gunda Fröhling, Spindelstraße 84a 7. Eva Becker-Knapp, Wilbrandstraße 24 8. Angelika Kocsis, Kleine Howe 39 9. Ingrid Masuhr, Spindelstraße 69 10.Roswitha Dieckhöner, Kleine Howe 31 11. Dr. Manfred Fleischer, Kleine Howe 41 12. Christa Bettmann, Kleine Howe 41 13. Manuela Behnisch, Spindelstraße 85b 14.Franz-Gerhard Behnisch, Spindelstraße 85b 1. Hans-Dieter Brinkmann, Allensteiner Straße 23 2. Heinz Vogel, Allensteiner Straße 23 3. Martin Benzel, Allensteiner Straße 17a 4. Heide Walter, Allensteiner Straße 17a 5. Horst Hirsch, Goldaper Straße 8 6. Reiner Eisberg, Schneidemühler Straße 81a 7. Heiderun Schmidt, Insterburger Straße 10 Ersatzvertreter 1. Horst Sieg, Allensteiner Straße 19 a 2. Werner Handke, Allensteiner Straße 17a 3. Ralf Reinert, Am Ballerbrink 15 4. Annette Vormbrock-Reinert, Am Ballerbrink 15 15. Heinz Horn, Wilbrandstraße 16 16.Hans Meier, Spindelstraße 82a 17. Manfred Steffen, Wilbrandstraße 16 18. Renate Heine, Wilbrandstraße 31 Wahlbezirk V - Im Siekerfelde 20.Friedhelm Acker, Kleine Howe 30d Vertreter 19.Erika Kappel, Spindelstraße 78 Ersatzvertreter 1. Traute Meier, Spindelstraße 82a 2. Gisela Pfeiffer, Kleine Howe 30c 3. Maria Jerzyk, Spindelstraße 69 4. Klaus Strunk, Wilbrandstraße 35 5. Friedhelm Brinkmann, Kleine Howe 20 6. Hanna Henselmeyer, Spindelstraße 78a 7. Brigitte Strunk, Wilbrandstraße 35 1. Ulrich Krüger-Cieplik, Teutoburger Straße 10 2. Anja Vegelahn, An der Krücke 15 3. Stefan Torres, Hartlager Weg 67 4. Gerda Hagen , Im Siekerfelde 6 5. Waltraud Geißler, Hartlager Weg 68 6. Michael Langenfeld, Im Siekerfelde 10 7. Renate Rossel, Hartlager Weg 63 8. Anja Schleif, c/o Rolf Schleif, Hartlager Weg 58 Ersatzvertreter 1. Katharina Bigalk, Wilbrandstraße 109 2. Lutz Karsten, Fritz-Reuter-Straße 27 3. Mathias Ernst, Hartlager Weg 82 4. Peter Schildmann, Im Siekerfelde 13 61 Wahlbezirk VI - Apfelstraße und Schildesche Wahlbezirk VII - Albert-Schweitzer-Straße Vertreter Vertreter 1. Rainer Voßiek, Rappoldstraße 86 2. Elisabeth Temme, Paul-Meyerkamp-Straße 4 3. Tanja Seibt, Am Sudholz 21 4. Jessica Seliger, Jakob-Kaiser-Straße 13 a 5. Anna Lichte, Am Sudholz 15 6. Irmfried Westerwelle, Am Sudholz 19 7. Rudi Meister, Paul-Meyerkamp-Straße 5 8. Salah Ridene, Paul-Meyerkamp-Straße 6 9. Stuart John Richards, Am Sudholz 7 10.Petra Ludwigs, Apfelstraße 18 11. Dirk Menzel, Lemgoer Straße 3 12. Michael Hempel, Apfelstraße 53 13. Daniela Hördel, Paul-Meyerkamp-Straße 5 14.Dieter Markusch, Apfelstraße 49 15. Peter Borchert, Orchideenstraße 26 16.Wolfgang Heuer, Apfelstraße 41b 17. Elisabeth Heuer, Apfelstraße 41b 18. Tanja Zutz-Burbank, Apfelstraße 72 1. Bernd Wolkenhauer, Albert-Schweitzer-Straße 17 2. Annette Ruhfus, Gottlob-Binder-Straße 35 3. Petra Seliger, Albert-Schweitzer-Straße 9a 4. Andreas Bremer, Albert-Schweitzer-Straße 15 5. Timm Ruhfus, Gottlob-Binder-Straße 35 6. Kristin Hirschauer, Albert-Schweitzer-Straße 21 7. Hannelore Gayk, Albert-Schweitzer-Straße 15a 8. Irmgard Thye, Albert-Schweitzer-Straße 48a Ersatzvertreter 1. Hans-Jürgen Schulze, Gottlob-Binder-Straße 31 2. Ernst Meincke, Albert-Schweitzer-Straße 21 3. Burkhard Lüking, Gottlob-Binder-Straße 4 4. Ulrike Quarg, Albert-Schweitzer-Straße 13a 5. Wolfgang Eichhof, Albert-Schweitzer-Straße 13a 6. Christian Melnyk, Albert-Schweitzer-Straße 9 7. Martina Lüking, Gottlob-Binder-Straße 4 Ersatzvertreter 1. Kurt Hütker, Apfelstraße 75 2. Roland Dornig, Am Sudholz 19 Wahlbezirk VIII - Bültmannshof 4. Jörg Schillim, Echterhoffs Weg 3a Vertreter 3. Jochen Dreesbeimdieke, August-Bebel-Straße 136 5. Joachim Veenstra, Rappoldstraße 82 6. Hartmut Kriegisch, Am Vorwerk 36a 7. Alexander Partenheimer, Am Sudholz 9 8. Walter Loschwitz, Apfelstraße 61 1. Heidi Weiß, Jakob-Kaiser-Straße 15b 2. Timo Witt, Carlo-Mierendorff-Straße 2 3. Angelika Langguth, Julius-Leber-Straße 16 4. Gisela Ortlepp-Mädler, Carlo-Mierendorff-Straße 6b 5. Annemarie Nolting, Jakob-Kaiser-Straße 15a 6. Beate Förster, Carlo-Mierendorff-Straße 6a 7. Sylke Pettke, Gatower Weg 3 8. Werner Schmidt, Julius-Leber-Straße 1 9. Udo Behrendt, Gatower Weg 5 10.Dieter Streu, Carlo-Mierendorff-Straße 6b 11. Ilse Stieghorst, Julius-Leber-Straße 16 12. Marion Sellers, Spandauer Allee 49 Ersatzvertreter 1. Jochen Krollpfeiffer, Gatower Weg 7 2. Detlef Gutzeit, Treptower Straße 100 3. Jürgen Heinrich, Tempelhofer Weg 38 62 Wahlbezirk IX - Siebenbürger Straße Wahlbezirk X - Sennestadt Vertreter Vertreter 1. Rainer Dünkeloh, Vahlkamp 51d 2. Walter Maletzki, Siebenbürger Straße 20 3. Kurt-Werner Müller, Siebenbürger Straße 54 4. Wolfgang Vizins, Siebenbürger Straße 36 5. Gabriele Vizins, Siebenbürger Straße 36 6. Hans-Jürgen Amler, Siebenbürger Straße 5a 7. Iris Blunt, Siebenbürger Straße 20 8. Holm Sternbacher, Milser Straße 9b 9. Dieter Seliger, Salzufler Straße 149 10.Thomas Wegener, Hillegosser Straße 86a 11. Rolf Bendlin, Siebenbürger Straße 11 12. Margarete Wegener, Hillegosser Straße 86a 13. Heike Gollek, Siebenbürger Straße 23 Ersatzvertreter 1. Denis Hedermann, Vahlkamp 49c 2. Rudolf Wersin, Siebenbürger Straße 32 3. Hartmut Fillies, Siebenbürger Straße 30 1. Gerhard Eggert, Innstraße 26 2. Lisa Eggert, Innstraße 26 3. Katharina Bergen, Innstraße 14 4. Werner Lauenstein, Innstraße 16 5. Brigitte Biermann, Verler Straße 58 6. Hannelore Drobe, Senner Hellweg 230 7. Wolfgang Meiertöns, Innstraße 14 8. Horst Kirchhoff, Senner Hellweg 394 9. Dieter Wonschik, Württemberger Allee 4 10.Anja Steltmann, Innstraße 8 Ersatzvertreter 1. Edgar Reimer, Bockleben 18, 29485 Lemgow 2. Hartmut Freitag, Innstraße 20 3. Andreas Maier, Innstraße 26 4. Hans-Jürgen Theophil, Illerweg 18 5. Hans-Ullrich Stever, Ehlentruper Weg 122 4. Sascha Schendel, Hillegosser Straße 86d 5. Angelika Thoeren, Siebenbürger Straße 5 6. Ulrich Nemitz, Siebenbürger Straße 17 Wahlbezirk XI - Flehmannshof Vertreter 1. Sylke Kahrau, Schwindstraße 4 2. Wilfried Grabow, Wiesenbrede 5 3. Gerd Auffenberg, Schongauerstraße 36 4. Helge Langguth, Schongauerstraße 40 5. Klaus Schürmann, Wiesenbrede 2 6. Günter Kleine, Schongauerstraße 32 7. Herbert Penger, Hägerweg 25 Ersatzvertreter 1. Jörg Sommer, Wiesenbrede 6 2. Frank Westerwelle, Schongauerstraße 38 3. Thorsten Georg, Schongauerstraße 37 4. Udo Doussier, Wiesenbrede 4 63