gardasee 2004 - amicizia eV Wiesbaden

Transcrição

gardasee 2004 - amicizia eV Wiesbaden
Der Gardasee
Das Ziel der Frühlingsreise 2004
23. April bis 1. Mai 2004
Am 23. April war es wieder so weit. Ab 22. oo Uhr
versammelten sich langsam die Teilnehmer am
Bahnhof, wo schon unsere beiden Busse bereit
standen.
Alte Bekannte begrüßten sich, die Koffer wurden,
nachdem Peter und Ulli die Zimmernummern verteilt
hatten, verstaut.
Punkt 23.00 Uhr – wie ein Beamter beim Feierabend – ging die Reise los. Gegen 00 .00 Uhr (
Geisterstunde ) entdeckte unser Dr. Schall seine
akademische Ader, genau nach Gesundheitsreform
kassierte er pro Person 10.-- €, erst dann wurde die
Einschlafmedizin – pro Person ein genau dosierter
Grappa – verteilt
Der erste Stop war in der Nähe von Würzburg.
Walter und Heidi übernahmen die Busse und auch
Ulli konnte aufatmen. Hatte sie doch in Wiesbaden
immer noch Zimmernummerstreifen in der Hand
gehabt und verzweifelt geprüft wer noch nicht da
sei.
In flotter Fahrt ging es nun weiter. Gegen 7,00 Uhr
war dann der nächste Stop zum Frühstück im
Wippertaler Hof, direkt am Brenner. Ist doch etwas
anderes als in einer italienischen Raststätte im
stehen.
Weiter ging es dann durch Südtirol bis nach
Linfano. Hier kannten wir uns schon aus, hatten wir
doch schon im letzten Jahr hier unser Mittagessen
eingenommen.
Frisch gestärkt ging es dann bei immer besser
werdendem Wetter nach Malcesine wo wir unser
Hotel – nomen est omen – DON PEDRO bezogen.
Auf unseren Don Pedro kamen jetzt die ersten
Probleme zu, da passte einem das Zimmer nicht
und ein Tauschpartner musste gefunden werden
damit wieder Ruhe einkehrte; Danke Giovanni.
Sonntag nach dem Frühstück machten wir einen
Spaziergang durch Malcesine. „Altes“ und „Neues“
wurde entdeckt. Ein Eis gegessen oder ein Cappuccino getrunken, dann ging es zur Ortsmitte wo uns
die Busse erwarteten. Treppe runter, je nach Bedarf
ein Besuch in den Kackakomben, Treppe rauf und
einsteigen.
Die Fahrt ging über Rovereto, Riva ins Etschtal.
Unser Ziel war das „Castel – Noarna“ ein altes
Schloß welches im 9 ten Jahrhundert als Castel
nuovo di Noarno erbaut wurde und ein Hauptdarsteller in der langen Geschichte des Trentino wurde.Seit
1989 wird es von der Fam. Zani bewirtschaftet, die
die Weinberge des Castels beackern. Herr Zani
erleuterte uns im Schlosshof die Geschichte des
Castels und dann ging es zur Weinprobe, wo wir
einige der jährlich 35.000 produzierten Flaschen
Weines verkosten konnten. Für einen üppigen
Imbiss war natürlich auch gesorgt.
Nachdem wir noch die Schlosstoilette mit dem
schönsten Panoramablick ins Etschtal besucht
hatten, ging es zurück nach Malcesine.
Montag Vormittag führte uns die Fahrt wieder durch
das Etschtal Richtung Meran. Wir wollten diese
Stadt besichtigen und auf den Spuren von Stefan
Zweig, Rilke, Kafka und Schnitzler wandern. Uns
führte zwar nicht die berühmte „Sissi“ durch die
Stadt, aber eine „Schwiegermutter“ versuchte uns so
einiges zu erklären. Sie leitete uns durch die Strassen bis fast an den Fuß der Seilbahn und überließ uns dort unserem Schicksal. Wir sahen uns
noch einiges an, nahmen einen kleinen Imbiss ein
und waren pünktlich wieder am Bus um die Weiterfahrt Richtung „ Dorf Tirol“ anzutreten.
Übrigens: Auch in Meran konnten wir sehen wie
fantastisch doch Städteplaner eine Flaniermeile
versauen können. Das Ganze wird dann als Fortschritt bezeichnet.
Wir kamen nach kurzer Fahrt im Dorf Tirol an. Das
Schloß Tirol, erbaut zwischen 1410 und 1460 ist
das wichtigste historische Denkmal dieses Landstrichs und der ehemalige Stammsitz der Grafen
von Tirol. Heute ist es das Landesmuseum für
Kultur und Landesgeschichte.
Wir hielten uns ca 1 Stunde in diesem schönen Ort
auf und fuhren dann zurück nach Malcesine.
Dienstag hieß der Programmpunkt: Fahrt um den
Gardasee. Zuerst ging es zum Ledro – See. Dort
stand in grauer Vergangenheit ein Pfahldorf. Einige
Ausgrabungen sind gemacht, ein Nachbau eines
der damaligen Häuser steht am Ufer und in einem
Ausstellungsraum sind Fundstücke zu sehen. Die
ganze Vergangenheit des Dorfes ist in einer Videoschau zu sehen und zu hören.
Dann ging die Fahrt über eine sehr alte, und für den
normalen Schwerverkehr gesperrten, Strasse weiter
in Richtung Idro – See. Heidi zeigte uns wie man
einen Bus durch engste Kurven steuert und nicht –
Walter herhören – in diesen rangieren muß. Bei
Salo kamen wir wieder an den Gardasee.
In Salo bummelten wir durch den Ort, sahen uns die
Gegend an und nahmen dann in einem Lokal am
Seeufer etwas zum Essen und Trinken zu uns.
Gegen 14 Uhr fuhren wir weiter. Nicola, die Reiseleiterin, erklärte uns sehr wortreich in ihrem dänischdeutsch die Vergangenheit und die Geschichte der
neueren Zeit der Gegend und der auch uns noch
bekannte Persönlichkeiten. Bis plötzlich in einem
Tunnel ein STOP kam. Ein Bus kam uns entgegen
und nichts ging mehr.
Ich bin mir sicher, Walters Hals ging plötzlich von
Kragenweite 4o auf Kragenweite 80. Rangieren im
Tunnel um eine Stelle zu erreichen an der zwei
Busse aneinander vorbei kommen. Die Ampel am
Tunneleingang war defekt und wie auch bei uns
streiten sich die zuständigen Stellen wer dafür
zuständig ist. Es ging dann doch alles gut und
abends konnten wir dann bei Musik und Tanz den
Geburtstag unseres Mitreisenden Hubert Julier
feiern. Es war echt gemütlich, aber: Zuhause werden wir noch einmal richtig zuschlagen und den
guten Hubert so richtig feiern und schädigen.
Mittwoch war der sogenannte „ERHOLUNGSTAG“.
Jeder konnte für sich etwas unternehmen oder es
auch sein lassen. Wir fuhren zusammen mit einigen
Anderen mit der Seilbahn auf den Monte Baldo.
Oben lag noch viel Schnee , es war so eine Kurzreise aus dem Frühling in den Winter. Leider war es
relativ diesig, so dass man keine sehr gute Aussicht
auf den See hatte. Wir fuhren dann wieder mit der
Bahn nach unten, während einige Andere noch
einen Rundgang machten oder gar bis zur Zwischenstation liefen. Hallo Karin: wie geht’s denn
dem Muskelkater.
Am Nachmittag gammelten wir dann so vor uns hin,
lagen in den Liegestühlen am Pool und lasen.
Donnerstag stand dann ein echtes „Leckerlie“ auf
dem Programm – Bassano del Grappa und
Marostica - . Bei dem Namen „Bassano del Grappa“
liefen schon einigen das Wasser im Mund zusammen, aber zuerst stand Kultur auf dem Programm.
Wir machten einen Spaziergang am Ufer der
Brenta, gingen über die berühmte Holzbrücke
„PONTE VECCHIO“ des legendären Baumeisters
Anrea Palladino – diesem werden in Italien viele
berühmte Bauwerke zugeschrieben – in die Altstadt
von Bassano. Herrliche alte Häuser, interessante
Auslagen in den Schaufenstern die von der
Handwerkskunst der Bürger sprechen, wir tranken
noch einen Cappuccino und waren – immer die
beiden Türme der Kirche im Blick – wieder pünktlich
zur Weiterfahrt am Bus.
Dann ging es nach Marostica, der Stadt des lebenden Schachspieles. Das Schachspiel geht auf das
Jahr 1454 zurück, als zwei junge Edelleute um die
Gunst der schönen Lionora buhlten und der Gewinner des Spieles mit Hochzeit bestraft wurde. Im
Gedenken daran wird das Spiel in jedem geraden
Jahr wiederholt. Dieses Jahr findet es im September
statt.
Nach einem Bummel durch die Altstadt ging es
dann dem lange ersehnten Ziel, der Grappabrennerei – Poli entgegen.
Wir bekamen die Geschichte der Brennerei erzählt,
bestaunten die kupfernen Destillier-Kessel, die
Abfüllanlage ( ich hatte den Eindruck, mancher
hätte schon hier gerne zugegriffen ) und dann war
es soweit: 15 !!! Proben konnten verkostet werden.
War da zuerst der Stimmenspiegel noch gemässigt,
so wurde es doch von Probe zu Probe „gelockerter“.
Es konnte auch noch eingekauft werden, wovon
dann auch reger Gebrauch gemacht wurde.
Um einige Grade lustiger ging es dann nach
Malcesine zurück.
Freitag ging es dann nach Vicenza, Stadtbesichtigung mit Teatro Olimpico und anschliessend
die Villa Cordellina Lombardi. Zum Abschluß eine
Weinprobe. Da wir diese Fahrt nicht mitmachen
konnten ( Ich war wie man so sagt „unpässlich“)
kann ich darüber nichts berichten.
Am Samstag ging es dann leider schon wieder nach
Haus. Warum geht eigentlich eine so schöne Zeit
immer so schnell rum?????. Über die Brennerautobahn via Innsbruck – München – Würzburg –
Frankfurt ging es nach Wiesbaden. Regen, dafür
relativ wenig Verkehr und auch keine Stau´s, so
dass wir bereits um 20.00 Uhr in Wiesbaden waren.
Eine schöne Woche war zu Ende und viele freuen
sich schon auf das Frühjahr 2005.
Ein Dankeschön nochmals an Peter für die gelungene Planung der Reise ( aber: manchmal wären ein
paar Kilometer weniger mehr ) Eva, Ulli und Jürgen
für die nette Betreuung und auf das Eingehen auf
alle individuellen Wünsche. Jetzt steht das Nachtreffen am 5. Juni an, wo wir die gemachten Bilder
betrachten, den Film von Heinz Ott hoffentlich
sehen und die Reise noch einmal Revue passieren
lassen können.
Herbert Lahr
amicizia Deutsch- italienischer Verein für soziale Partnerschaft e.V.
amicizia Associazione tedesco-italiano per l'unione sociale
Brabanter Straße 11 - D-65191 Wiesbaden