Vom 27. Februar 2012 bis zum 13. August 2012 verbrachte ich ein
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Vom 27. Februar 2012 bis zum 13. August 2012 verbrachte ich ein
Studierendenbericht – Auslandsstudium Universidad de Belgrano, Buenos Aires SS 2012 1. Bericht, Student: weiblich, Studiengang: Betriebswirtschaft Vom 27. Februar 2012 bis zum 13. August 2012 verbrachte ich ein Semester in Argentinien. Ich möchte mit den Erfahrungen anfangen, die noch lange vor der Reise lagen. Man muss wissen, dass die Mentalität der Argentinier sehr locker ist. Das bedeutet alles dauert sehr lang und dementsprechend sollte man sich auch danach richten. Ich reichte meine Bewerbung im August 2011 ein und bekam meine Zusage erst Mitte Januar 2012. Wobei ich aber den Flug schon davor buchte. Ich besuchte vorher ca. zwei Monate einen Sprachkurs in Spanisch, was absolut nicht ausreichend ist. Angekommen in Buenos Aires waren ich und meine Freundin erst einmal total verängstigt. Die Stadt ist riesig und alles ist chaotisch und dies kann für eine Person aus dem „sauberen“ Deutschland ein totaler Kulturschock sein. Was ich weder erwarten dann auch festgestellt habe, dass die Menschen in dieser riesigen Metropolregion so gut wie kein Englisch reden. Also gewisse Spanischkenntnisse sich vorher aneignen sich nicht ganz vom Nachteil. Das erste was uns auffiel, dass alle die Taschen (sogar Rucksäcke) an der Brust angelegt tragen. Dies ist auch notwendig, da es leider viele Diebstähle in dieser Stadt gibt. Die Wohnungssuche hatte sich bei uns als schwieriger erwiesen als wir dachten. Den an der Universität geben die Bearbeiter nur Auskunft über die Angebote der Universität und können (möchten) nicht sagen, wo man privat suchen könnte. Das Problem ist aber dass die Wohnungen, die von der Universität angeboten werden, doppelt so teuer sind wie die Wohnungen, die man privat sucht. Wir fanden heraus, dass es nur einen Weg gibt und zwar den über die Internetadresse: www.craigslist.com. Hier sind alle Wohnungen von Buenos Aires adressiert. Bei der Wohnungssuche muss man beachten, dass diese in Recoletta, Palermo oder Belgrano liegt und, dass die Wohnung an einer sog. „Avenida“ bzw. nahe zur Bushaltestelle liegt. Denn es ist absolut nicht ratsam in der Nacht in Buenos Aires herumzulaufen. Wobei ich hatte eine Wohnung in Recoletta an einer „Avenida“ und es war perfekt. Denn so konnte ich problemlos in der Nacht weggehen und musste keine Angst haben. Meiner Erfahrung nach gilt in Buenos Aires: Je weniger, desto mehr! Das bedeutet einfach, dass man kein Schmuck tragen sollte, je nach Möglichkeit die Wertsachen daheim lassen sollte und, wenn man doch z.B. sein Laptop in die Universität mitnimmt die Tasche immer geschlossen hält und niemanden sehen lässt was man überhaupt in der Tasche hat. Ich habe mich an diese Regeln gehalten und ich wurde kein einziges Mal bestohlen, wobei (bis auf 1 Freundin) alle meine Freunde bestohlen wurden und ich aber der Meinung bin, dass dies in 90% der Fälle vermeidbar wäre. Das Bus- und Bahnsystem in Buenos Aires ist klasse! Bei der Ankunft sollte man sich am besten so ein Busfahrplan sofort an einem Kiosk kaufen und von einem Einheimischen (oder einer Person, die sich damit auskennt) diesen erklären lassen. Somit ist man in Buenos Aires von Anfang an unabhängig und man kommt ohne Probleme überall hin. In Buenos Aires gibt es viel zu entdecken. Palermo ist zum Beispiel das nächste Viertel zu Belgrano in dem sich unsere Universität befindet und hier kann man sehr gut weggehen und tagsüber gibt es einen wunderschönen Park in der Nähe, in dem alle Menschen an sonnigen Tagen dort Sport machen oder sich einfach von dem Stress der Stadt entspannen. Recoletta ist auch wunderschön und ist eine Gegend für „reichere“. Hier kann man, unter anderem eines der größten Friedhöfe Argentiniens besuchen, die größte Shoppingstrasse (Av. Santa Fe) entlang laufen und viele Restaurants und Bars finden. San Telmo ist das sog. „Künstlerviertel“ und am Sonntag gibt es einen richtig tollen Markt und gleich angrenzend an San Telmo findet man das „Casa Rosada“, das Regierungshaus von Argentinien. La Boca ist ein Viertel voller bemalter und bunter Häuser und Retiro ist das Viertel in dem man das größte Armenviertel und aber auch der größten Busbahnhof findet. Die letzteren zwei Viertel würde ich nicht nach fünf Uhr Abends betreten, bzw. mir ein Taxi nach Hause nehmen. Es gibt noch viel mehr in Buenos Aires zu entdecken, wobei es Außenrum auch viel zu finden gibt. Um Argentinien am besten zu entdecken, reist man am besten mit dem Bus, den dies ist am billigsten. Wobei man sollte eins beachten: wir als Studenten kriegen nur einen Rabatt von 20%, wenn wir nachweisen können, dass wir Dauerstudenten in Buenos Aires sind. Dafür fragt man am besten im Sekretariat der Universidad de Belgrano nach dem Nachweis für das Busterminal in Retiro. Der internationale Studentenausweis bringt in Buenos Aires leider nicht viel. Meine Erfahrungen zur „Universidad de Belgrano“ waren Mittelmäßig. Ich habe erwartet, dass man als „Neuling“ mehr Unterstützung bekommt, wobei ich mir teilweise sehr im Stich gelassen vorkam. Zum Beispiel musste ich am Anfang vieles für das Bafög-Amt anfordern und erst nach mehrmaligen und dringenden Nachfragen wurden Arbeiten erledigt, die nicht einmal fünf Minuten gedauert haben. Meine Spanischkenntnisse waren am Anfang so gut wie nicht vorhanden und ich nahm zwei Kurse in Englisch und zwei Kurse in Spanisch. Wobei eines der Spanischkurse ein ganz normaler Grammatikkurs war und der andere sich mit der Geschichte Lateinamerikas befasste. Am Anfang war es sehr schwer im spanischen Geschichtskurs zu folgen, jedoch empfand ich das als richtige Entscheidung einen Kurs in Spanisch zu wählen, der sich nicht nur auf Grammatik beruhte. Einerseits lernte ich viele neue und andere Begriffe kennen und andererseits bekam ich somit ein viel schnelleres Gefühl für die Sprache. Zum Schluss viel es mir auch nicht mehr sehr schwer dem Unterricht zu folgen. Die Kurse in Englisch fand ich vom Zeitaufwand viel aber vom Niveau relativ niedrig. Wobei ich es sehr interessant fand mehr über die Geschichte und die Ökonomie von Argentinien und Südamerika zu erfahren. Es gab zwei Dinge, die ich an der Universität als relativ enttäuschend empfand. Zum ersten, dass wir total von den Argentinier getrennt wurden und wir auch gar keine Chance hatten, welche kennen zu lernen, weil sie nicht nur nicht unseren Kurs besuchten, sondern auch in völlig verschiedenen Stockwerken Unterricht hatten. An der Universität ist der größte Teil der Studenten aus den Vereinigten Staaten, danach die Franzosen und ca. 10% ist der Rest. Und zum zweiten empfand ich als enttäuschend, dass es am Schluss zwar eine Art „Abschlussveranstaltung“ gab, diese aber total unorganisiert war und es auch gar nicht das Gefühl von einem Richtigen Abschied gab. Freizeit in Buenos Aires ist unter dem Semester sehr begrenzt. Ich hatte alle meine Kurse am Nachmittag, was für mich bedeutet hat, dass ich von Montag bis Donnerstag nicht viel frei-zeitlichen Spielraum hatte. Man kann aber sich Zeit nehmen und (wie bereits oben erwähnt) in den wunderschönen Park in Palermo spazieren oder am Abend am Plaza Serrano in Palermo was trinken gehen und danach in die Diskothek zum tanzen. Auch ist es möglich sich bei einem der vielen Salsakurse anzumelden oder einfach eines der vielen Stadtviertel zu besuchen. Eins muss man sagen: langweile habe ich in Buenos Aires nie gehabt. Am Wochenende sind wir auch oft in andere Städte von Argentinien gefahren, was auch sehr toll ist. Ich würde auch nicht mit den Angeboten der Universität fahren, sondern selbst mit ein paar Freunden, da es deutlich günstiger ist und man auch viel unabhängiger ist. Was ich jedem Studenten auch empfehlen kann sich nicht sofort nach den Prüfungen einen Flug zu buchen, sondern etwas später. Ich bin zum Beispiel danach noch im Norden Argentiniens und Brasilien gereist und es war eine richtig tolle Erfahrung. Das Reisen ist nicht wie Urlaub und man muss innerhalb von kürzester Zeit lernen sich in dem Ort zu entspannen in dem man für ein paar Tage ist und sich auch schnell für die nächsten Reisen organisieren zu können. Es ist eine richtig tolle Förderung für einen Selbst. Meiner Erfahrung nach finde ich auch kann man ruhig eine gewisse Zeit alleine dort reisen. Ich bin einen Teil meiner Reise mit einer Freundin gereist und einen anderen Teil alleine. Und alleine Reisen hat den Vorteil, dass man auf einmal gezwungen wird, sich selbst zu organisieren und (wenn man nicht alleine sein möchte) auf Menschen zuzugehen. Es vervollständigt die Erfahrungen, die man im Semester vorher gemacht hat noch einmal mehr. Auch habe ich in diesem Zeitraum meine Spanischkenntnisse deutlich verbessert. Wie man vielleicht aus meinen Erfahrungsbericht herauslesen kann, hatte ich eine wundervolle Zeit in Argentinien und würde jedem Studenten empfehlen diese Erfahrung auch zu machen. Den in keiner anderen Zeit habe ich je so viel und so schnell an neuer Erfahrung gewonnen. 2. Bericht, Student: weiblich, Studiengang: Tourismus-Management Ein halbes Jahr in einem völlig fremden Land mit eigenen Sitten, Gewohnheiten und fremder Sprache leben und sich zurechtfinden - das war genau die Herausforderung, der ich mich stellen wollte. Aus diesem Grund habe ich mich für ein Auslandssemester an der Universidad de Belgrano in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires entschieden. Ich sah diesen Auslandsaufenthalt als Bereicherung und als wichtiger Schritt zu mehr Selbstständigkeit, Flexibilität und Toleranz an. Argentinien als zweitgrößtes Land Lateinamerikas erfüllte zur Zeit des Bewerbens genau die Kriterien, die ich an mein Auslandssemester stellte: die spanische Sprache zu lernen und mich fernab von Zuhause weiterentwickeln und mich aufgrund eines längeren Aufenthaltes in einem fremden Land völlig auf dieses und die spezifische Kultur einlassen zu können. 1. Vorbereitung Erst im August/September 2011 hatte ich den endgültigen Entschluss gefasst mich über das International Office der Hochschule Kempten an der Universidad de Belgrano, einer Partneruniversität der HS Kempten, zu bewerben. Im ersten Schritt musste ich ein Motivationsschreiben sowie meinen Lebenslauf in der Sprache des Ziellandes, d.h. Spanisch, ein Bewerbungsschreiben auf Deutsch sowie meine aktuelle Leistungsübersicht im International Office der HS Kempten einreichen. Darüber hinaus musste ich Spanisch I, II und III bestanden haben, um Grundkenntnisse in Spanisch vorweisen zu können. Per Email wurde ich dann über die Zulassung der HS Kempten informiert. Im zweiten Schritt musste ich mir dann noch Empfehlungsschreiben zweier Professoren ausstellen lassen, die dann, gemeinsam mit dem Lebenslauf und dem Motivationsschreiben, an die verantwortlichen Personen der argentinischen Universität geschickt wurden. Etwa Ende November 2011 bekam ich dann die endgültige Zulassung der Universidad de Belgrano. Daraufhin habe ich dann meinen Flug bei der brasilianischen Fluggesellschaft TAM gebucht, mit deren Leistung ich äußerst zufrieden war und weiterempfehlen würde. TAM gehört zu den wenigen Fluggesellschaften, bei denen man noch 2 Gepäckstücke mit je 23 Kilogramm aufgeben darf. Weiterhin habe ich mir das Vorlesungsprogramm für internationale Studenten der UB durchgelesen und mir im Voraus schon einige Kurse ausgesucht und Vorabanträge zur Notenanrechnung im International Office eingereicht. Im Endeffekt habe ich nun aus diesen Kursen drei ausgewählt, die ich nun an der Hochschule Kempten anrechnen lassen kann. Darüber hinaus habe ich mir verschiedene Angebote von Auslandskrankenversicherungen machen lassen und mich letztendlich für die Württembergische Versicherung entschieden mit deren Serviceleistung ich äußerst zufrieden war. Neben dem Antrag auf Auslands-BAföG habe ich mich für die Stipendien des Bayerischen Hochschulzentrums für Lateinamerika (BAYLAT) und des Programms zur Steigerung der Mobilität von deutschen Studierenden (PROMOS) einem DAAD-Stipendium, beworben. Glücklicherweise habe ich für beide Stipendien eine Zusage erhalten und erhielt insgesamt 2200 Euro, mit denen ich meinen Auslandsaufenthalt teilweise finanzieren konnte. 2. Unterkunft Das sogenannte „Front Desk“ der Universidad de Belgrano bietet die Vermittlung von Zimmern für ausländische Studenten an. Hierfür hatte ich mich bereits 2-3 Monate vor Abreise beworben und ungefähr Anfang Februar, d.h. so ca. 2-3 Wochen vor Abflug, eine Antwort erhalten. Das Zimmer in einer Studenten-WG hätte mich 500 US-Dollar gekostet und ich hätte alles, d.h. fünf Monatsmieten sowie die Kaution von einer Monatsmiete vor Besichtigung vor Ort überweisen müssen. Aufgrund der hohen Summe und der überaus schlechten Informationsqualität- und quantität hatte ich mich gegen dieses Angebot entschieden und mir vor Abflug sechs Übernachtungen in einem Hostel im Stadtteil Palermo (Hostel Suites Palermo), dem angrenzenden Stadtteil des Stadtteils Belgrano, gebucht. Vor Ort habe ich dann über Craigslist Buenos Aires (http://buenosaires.es.craigslist.org/roo/) nach Zimmern gesucht und bin nach fünf Übernachtungen im Hostel in eine Zweizimmer-Wohngemeinschaft im Stadtteil Belgrano, d.h. nur 15 Gehminuten von der Universität entfernt, gezogen. Die Wohnung befand sich im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses und war vollmöbliert. Die Monatsmiete betrug 525 US-Dollar, allerdings konnte ich die Miete in Argentinischen Pesos bezahlen. Mit der Ausstattung, der Größe und der Lage der Wohnung war ich völlig zufrieden. 3. Studium an der Gasthochschule Am 5. März 2012 veranstaltete die Universidad de Belgrano, eine private Universität, die sich im Statteil Belgrano befindet, einen sogenannten „Día de Orientación“, an dem die Universität vorgestellt wurde und bspw. auch Tipps zum städtischen Leben in Buenos Aires gegeben wurden. Darüber hinaus wurden einheimisches Spezialitäten, wie Empanadas und Medialunas verteilt, und man konnte erste Bekanntschaften mit anderen Auslandsstudenten schließen. Ich persönlich hatte das Glück, dass ich bereits an diesem Tag einige Personen kennengelernt habe, die mich durch mein komplettes Semester begleitet haben. In derselben Woche hatte dann jeder von uns Auslandsstudenten ein Gespräch mit einer Person des International Office, mit der man gemeinsam einen Stundenplan erstellt hat. In den ersten beiden Vorlesungswochen hatte man auch noch die Möglichkeit sich verschiedene Fächer anzuschauen. Nach diesen zwei Wochen musste eine endgültige Entscheidung über die Fächerwahl getroffen werden. Im Rahmen der sogenannten PEAL/PALAS-Programme, die Programme für die internationalen Studenten, konnte man sich für englischoder spanischsprachige Kurse entscheiden. Ich hatte mich für drei Fächer auf Spanisch entschieden, da ich mein Spanisch unbedingt verbessern wollte. Ein Kurs hieß beispielsweise „Latinoamérica y la economía global“, bei dem mir die wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Strukturen Argentiniens bzw. Lateinamerikas näher gebracht wurden. Des Weiteren habe ich einen Sprachkurs belegt, um mein bisheriges Spanisch theoretisch sowie praktisch zu verbessern. Für mich war es wichtig Argentinien und Lateinamerika in diesen fünf Monaten kennen zu lernen und verstehen zu können. So habe ich mich als drittes Fach für „Estudios Culturales Latinoamericanos“ entschieden, wodurch mir die Kultur und die Geschichte des südamerikanischen Kontinents näher gebracht wurden. Neben den Fächern speziell für ausländische Studenten kann man auch Fächer mit Argentiniern wählen, wogegen ich mich aber entschieden habe, da die Fächer, die mir angeboten wurden, ich bereits schon in Deutschland belegt hatte. Generell herrscht an der Universidad de Belgrano Anwesenheitspflicht, die durch die Registrierung der Studenten an dafür vorgesehenen Automaten gewährleistet wird. Nur mit einer Anwesenheit von 75% wird man zu den Prüfungen zugelassen. Im Allgemeinen gibt es neben den Prüfungen am Ende des Semesters einen weiteren Prüfungszeitraum mitten des Semesters (etwa Mai). Außerdem muss man in vielen Fächern sogenannte „Papers“ oder „Essays“ mehrmals im Semester einreichen, die zur Note zählen. Je nach Professor zählt die Mitarbeitsnote oder die Anwesenheit zur Endnote. Gemäß den Richtlinien der Universidad de Belgrano muss jeder Student ein Studentenvisum beantragen, was bereits am ersten Tag in der Universität genauer erläutert wurde. Ohne Studentenvisum war man nicht berechtigt Prüfungen zu absolvieren. 4. Alltag und Freizeit In der ersten Woche an der Universidad de Belgrano, der sogenannten Orientierungswoche, hat das International Office eine Stadtführung für alle ausländischen Studenten organisiert. Hierbei konnte man perfekt erste Kontakte knüpfen. Weiterhin gibt es in Buenos Aires eine Organisation namens BAIS (=Buenos Aires International Students), die beispielsweise Reisen, Abendveranstaltungen oder Stadtführungen organisieren und zu „Studentenpreisen“ anbieten. Zu Beginn des Semesters haben meine Freunde und ich, die größtenteils aus ausländischen Studenten bspw. aus Mexiko, Frankreich und den USA, an den Wochenenden die einzelnen Stadtteile erkundet. So waren wir sonntags beispielweise auf dem berühmten Straßenmarkt im Stadtteil San Telmo oder am Puerto Madero. Aufgrund meines „internationalen“ Freundeskreises hatte ich die Chance unterschiedlichste Kulturen kennen zu lernen. So haben wir beispielswiese auch länderspezifische Kochabende veranstaltet. Entsprechend wurde an einem Abend mexikanisch gekocht und an einem Anderen standen Spätzle auf dem Speiseplan. Gemeinsam mit zwei Freundinnen aus Deutschland habe ich ein paar Mal eine Tandem- Veranstaltung der Botschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, die gemeinsam ein Treffen veranstalten, zu dem deutsch- und spanischsprachige Personen kommen können, die jeweils die andere Sprache lernen wollen, besucht. Neben vielfältigen Empanadas, gab es auch deutschen Apfelkuchen und viele interessante neue Leute. 5. Fazit Fünf Monate habe ich in der Stadt des Tangos, Buenos Aires, verbracht. Leckere Empanadas oder Facturas, die besten Rindersteaks der Welt in einer der Parrillas in Palermo Soho und die Internationalität der Stadt haben mein tägliches Leben geprägt. Genau deshalb faszinierte und fasziniert mich diese Stadt. Diese Stadt ist unwahrscheinlich aufregend und hat tagtäglich etwas Neues zu bieten. Allerdings wird der Glanz der Stadt im Moment von der schwierigen politischen und ökonomischen Situation Argentiniens betrübt. So steigen die Preise kontinuierlich an und der Argentinische Peso wird gegenüber dem Dollar und dem Euro immer schwächer. So ist beispielsweise der Preis für eine U-Bahnfahrt um 100 Prozent angestiegen. Oftmals gingen die Einheimischen mit Töpfen und Löffeln auf die Straße und protestieren gegen die aktuelle Situation und die derzeitige Regierung unter Cristina Kirchner. Laut eines Professors beträgt die inoffizielle Inflationsrate des Argentinischen Pesos im Moment ca. 25%, was für uns unfassbar ist. Offiziell bekommt man für einen US-Dollar 4,6 Pesos. Auf dem Schwarzmarkt wird der US-Dollar derzeit mit etwa 7 Pesos gehandelt. Der wohl schlimmste Tag während meines Aufenthalts in Argentinien war der 22. Juli. Gegen 13 Uhr wurden ich, mein Mitbewohner und eine Freundin, die zu Gast war, in unserer Wohnung im Stadtteil Belgrano überfallen und ausgeraubt. Glücklicherweise ist uns drei nichts passiert. Außer dem Verlust von Bargeld und einigen kleineren Wertgegenständen wie Handys oder Digitalkameras wurde uns nichts geklaut. Selbstverständlich haben wir sofort die Polizei benachrichtigt und haben auch eine Anzeige gegen Unbekannt geschaltet, jedoch ohne Erfolg, was leider zu erwarten war. Einiges ließ darauf schließen, dass wir keine zufälligen Opfer waren und so habe ich meinen Rückflug um drei Wochen verschoben und bin am 27. Juli anstatt am 19. August nach Deutschland zurückgeflogen. Für mich persönlich gab es keine beste Erfahrung. Die wohl aufregendste Erfahrung war der Kontakt mit Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen. Teil einer Gruppe zu sein in der vorwiegend auf zwei Sprachen, nämlich Spanisch und Englisch, kommuniziert wird, in der man die Stereotypen der einzelnen Länder und Kulturen diskutiert und trotz einer gewissen Sprachbarriere Freundschaften schließt. Ob ich mich noch einmal für Argentinien als Destination meines Auslandssemesters entscheiden würde, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Aufgrund der Tatsache, dass in meinem Freundeskreis nur wenige Argentinier waren, habe ich das argentinische Volk nicht wirklich kennen gelernt. Vergleicht man die Argentinier, so fällt auf, dass die Porteños, die Einwohner der Stadt Buenos Aires, nicht die herzlichsten und freundlichsten Menschen sind, was den Zugang zu den Einheimischen in der Hauptstadt für Ausländer erschwert. Aufgrund der Tatsache, dass mein Freundeskreis in Buenos Aires zum größten Teil aus Mexikanern bestand, würde ich mich heute eventuell für ein Auslandssemester in Mexiko entscheiden. Neben meiner persönlichen Anforderung die spanische Sprache zu lernen hatte ich aufgrund meines Freundeskreises nebenbei auch noch die Möglichkeit meine Englischkenntnisse zu verbessern. Somit ist abschließend zu sagen, dass ich mein Auslandssemester in vollen Zügen genossen habe und überaus wertvolle Erfahrungen gesammelt habe, die mich selbstständige und reifer haben werden lassen.