DerekJARMAN

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CARAVAGGIO UND DEREK JARMAN
In der Zusammenarbeit mit dem befreundeten Kunsthändler Nicholas Ward-Jackson, dessen Idee das Filmprojekt
ursprünglich war, begann Jarman immer mehr, sein eigenes
Leben mit der Figur des Renaissancemalers zu verzahnen. In
dieser Zeit entwickelte sich sein eigentliches Interesse für das
Filmemachen, und sowohl das wilde Leben als auch der revolutionäre Gebrauch der hellen und dunklen Farben machten aus
Caravaggios Stil und Person eine interessante Film-Vorlage. In
der Tat kann der Maler als eigentlicher Erfinder der filmischen
Beleuchtung angesehen werden. Es war das erste Mal, dass die
Helligkeit von Farben eine dramatische Funktion erhielt.
Von der Gesellschaft, in der er lebte, marginalisiert, gewann
die Geschichte des Künstlers, der erst im Laufe der letzten
zwanzig bis dreißig Jahre ‚rehabilitiert’ wurde (durch die Möglichkeit, heutzutage offen über seine offensichtliche Homosexualität sprechen zu können), für Jarman eine immer größere
Bedeutung. Allein auf der Grundlage einer Analyse seiner Gemälde würden heute die meisten Kritiker und Kunsthistoriker
übereinstimmen, dass Caravaggios Homosexualität und das sie
damals begleitende Bewusstsein von Schuld und Isolation für
sein Leben und Werk eine zentrale Bedeutung hatte. Seine Biografie weist mehr Parallelen zu Genet oder Pasolini auf als etwa
zu Cellini, dem Abenteurer unter den Renaissancemalern.
Mehrere von der Kirche in Auftrag gegebene Altarbilder
wurden als unschicklich wahrgenommen und abgewiesen. Zu
einer Zeit, in der man religiöse Darstellungen möglichst idealisiert und abstrahiert sehen wollte, war Caravaggios ‚dynamischer Realismus’ skandalös, obwohl sich gerade die mächtigsten
Gönner seiner Zeit diese Bilder gierig unter den Nagel rissen.
»Ein Film über einen Homosexuellen, einen Künstler, über
einen Mörder, nicht über ein Opfer. Ein eher unangenehmer
Mensch.«
derek jarman
ein Film von
DerekJARMAN
Der preisgekrönte Spielfilm über das wilde Leben
des Renaissancemalers – eine filmische clair-obscur-Studie
und spannende Künstlerbiografie zugleich.
NIGEL TERRY SEAN BEAN GARRY COOPER DEXTER FLETCHER
SPENCER LEIGH TILDA SWINTON NIGEL DAVENPORT ROBBIE COLTRANE
Buch & Regie DEREK JARMAN nach einer Idee von NICHOLAS WARD-JACKSON
Kamera GABRIEL BERISTAIN Schnitt GEORGE AKERS Musik SIMON FISHER TURNER
Ausstattung CHRISTOPHER HOBBS Kostüme SANDY POWELL Produzentin SARAH RADCLIFFE
Auführender Produzent COLIN MACCABE Produktion BRITISH FILM INSTITUTE
in Zusammenarbeit mit CHANNEL FOUR TELEVISION
im Verleih der EDITION SALZGEBER
Edition Salzgeber • Mehringdamm 33 • 10961 Berlin
Telefon 030 / 285 290 90 • Telefax 030 / 285 290 99
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ein Film von
DerekJARMAN
Der Maler Michelangelo Merisi (Nigel Terry), geboren 1571 in
Caravaggio in der Nähe von Mailand, liegt im Sterben. Er befi ndet sich in einem armseligen Raum im toskanischen Porto
Ercole, die einzige Hilfe bekommt er von seinem stummen Gefährten Jerusaleme. Gerade erst ist er vierzig geworden; sein
Gesicht ist unrasiert, von Narben und den Spuren eines wilden
Lebens übersät. Er ist seit Jahren auf der Flucht und liegt jetzt
fernab seiner Heimat im Sterben. Ein jämmerlicher Tod für
einen Künstler seiner Bedeutung. In Fieberträumen und erotischen Fantasien vermischen sich Episoden seines aufregenden
Lebens mit den Visionen seines nahenden Todes.
Nachdem er als Junge bei einem Maler in die Lehre gegangen
ist, zieht es den jungen Michele Caravaggio (Dexter Fletcher)
nach Rom, wo er seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht
damit verdient, eigene Bilder auf der Straße zu verkaufen. Obwohl er fast verhungert, portraitiert er sich selbst als Bacchus.
Im Krankenhaus erhält er Besuch vom Kardinal Del Monte
(Michael Gough), einem Kunstliebhaber, der Gefallen an seinen
Werken gefunden hat. Caravaggio arbeitet daraufhin für den
Kardinal und erhält als Gegenleistung ein Zimmer und ein Atelier in dessen Palast. Unter Del Montes Patronat kann er etwas
Schulbildung nachholen und erhält als Künstler einen ersten öffentlichen Auftrag für die Kirche San Luigi dei Francesi in Rom:
Er soll Die Berufung des Heiligen Matthäus und das Martyrium
der Heiligen Processus und Martinianus malen.
Es fehlt ihm die rechte Inspiration für diesen Auftrag. Er
betrinkt sich in einem Wirtshaus und entdeckt dort den jungen
Spieler und Tagelöhner Ranuccio Thomasonio (Sean Bean). Caravaggio macht aus dem schönen und ungebildeten Ranuccio ein
Modell für den gemarterten Heiligen. Ranuccio wiederum genießt die Aufmerksamkeit und das Geld des Künstlers, der eine
ganze Gruppe mittelloser ‚Modelle’ in seinem Palast wohnen
lässt. Das Auftragswerk nimmt Formen an und die Atelieratmosphäre erotisiert sich, zumal Caravaggio auch Ranuccios Frau,
die schöne Prostituierte Lena (Tilda Swinton) malt. Aus einer
Wette und dem erotischen Spiel wird Ernst und ein mit Messern
ausgetragener Kampf zwischen Caravaggio und Ranuccio endet
mit einer Verletzung Caravaggios. Die entstehende Dreiecksbeziehung zwischen Lena und den beiden Männern vertieft sich
dadurch umso mehr.
Der Marquese Vincenzo Giustiniani (Nigel Davenport), ein
einflussreicher Bankier, der Caravaggio vor dem Aufschrei der
Offi ziellen schützt, die sich von den Gemälden schockiert zeigen,
indem er sie kurzerhand selbst kauft, wählt Caravaggio dazu
aus, den Triumphierenden Eros (Amor als Sieger) zu malen. Caravaggio lädt aus diesem Anlass sowohl Ranuccio als auch Lena
zu einer von Giustinianis beliebten freizügigen Gesellschaften
ein. Lena wird inmitten des dekadenten Trubels dem beeindruckten Kardinal Scipione Borghese (Robbie Coltrane) vorgestellt, der ein Neffe des Papstes und einer der mächtigsten politischen Figuren Roms ist. Am Rand der Gesellschaft verbreitet
Baglione (Jonathon Hyde), ein rivalisierender Maler, Gerüchte
über Caravaggios angebliche moralische Verdorbenheit.
Eine Tragödie zeichnet sich ab, als Caravaggio Lena zum
Modell seiner Maria-Magdalena-Darstellung macht. Sie nutzt
das Portrait, um Borghese zu verführen. Als sie schwanger wird,
lässt sie offen, von wem das Kind ist. Sie verlässt Ranuccio und
Caravaggio, weil sie sich in der Dreierbeziehung überflüssig
fühlt und zieht zu Borghese. Wenig später fi ndet man ihre Leiche im Tiber. Ranuccio, der verhaftet und des Mordes angeklagt
wird, beteuert seine Unschuld und macht Borghese für die Tat
verantwortlich. Caravaggio glaubt ihm, verbreitet das Gerücht,
übergibt dem Papst (dem Onkel Borgheses) eine Petition und erwirkt schließlich, indem er ein Gemälde für den Papst anfertigt,
Ranuccios Freilassung. Das Bild ist ein Porträt der toten Lena,
mit dem sich Caravaggio wie besessen beschäftigt und das er
schließlich »Der Tod Mariens« nennt. Als der freigelassene Ranuccio beim betrunkenen Maler auftaucht, enthüllt er ihm seine
Schuld am Tod Lenas – er hat sie geopfert, um mit ihm allein zu
sein. Bestürzt über diese Nachricht tötet Caravaggio seinen Liebhaber und er begibt sich gemeinsam mit seinem treuen Begleiter
Jerusaleme, den er als Kind einer armen Familie abgekauft hat,
auf die Flucht, die nach vier Jahren in Porto Ercole endet.
DEREK JARMAN (1942–1994)
Derek Jarman, wahrscheinlich Großbritanniens visionärster Filmemacher seit Michael Powell, hat sich im Laufe seiner Karriere
mehrfach neu erfunden. Ob in seinen intimen, scheu-subversiven
Kostümdramen oder in seinen experimentellen Kinogedichten:
Jarmans Werk war immer ein Gegen-Entwurf zur englischen
Tradition der Meisterwerkverfi lmungen und, von einem der
wichtigsten schwulen Filmemacher seiner Zeit, eine Inspiration
für seine Generation.
1942 geboren, studierte Jarman Malerei an der Slade School
in London. Sein Interesse an Kostüm- und Bühnenbilddesign
brachte ihn zunächst zum Royal Ballet, danach zum Coliseum,
wo er 1968 an einer Don-Giovanni-Inszenierung beteiligt war.
Seine erste Filmarbeit wurde das Produktionsdesign von Ken
Russells »The Devils« (1970).
Derek Jarmans erster eigener Film »Sebastiane« konnte 1975
fertiggestellt werden, sein nächster, »Jubilee«, wurde 1977 auf
den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gezeigt. Darauf
folgte »The Tempest«, eine eigenwillige Adaption von Shakespeares »Der Sturm«, der 1979 auf der Berlinale lief. Anfang der
80er drehte Jarman mehrere Kurzfi lme. 1984 veranstaltete das
Londoner Institute of Contemporary Arts eine Retrospektive
mit Jarmans Bildern. Ein Jahr später folgte »The Angelic Conversation« – ein Experimentalfi lm über Shakespeares Sonette
(gelesen von Judy Dench).
1986 feierte CARAVAGGIO auf der Berlinale seine Uraufführung und gewann einen Silbernen Bären für seine künstlerische Gestaltung. Die Vorbereitung und Realisierung dieses Pro-
jekts kostete Jarman sieben Jahre, brachte ihm aber auch erstmals internationale Beachtung, vor allem in den USA, wo er danach als wichtigster innovativer Filmemacher gehandelt wurde.
Im gleichen Jahr erfuhr Jarman von seiner HIV-Infektion. Auf
den berüchtigten »Clause 28« der Thatcher-Regierung (Verbot
der Förderung von Homosexualität in öffentlichen Kontexten)
reagierte er mit einer gesteigerten Behandlung des Themas in
seinen Filmen. Im folgenden Jahr entstand »The Last of England« (gleichzeitig als Buch und als Film). Der Film gewann den
L.A. Critics Award. 1988 inszenierte Jarman »War Requiem«
nach dem Werk Bejamin Brittens; der Film enthält den letzten
Leinwandauftritt von Laurence Olivier.
1989 entwarf Jarman die Bühnenshow der Pet Shop BoysTour. Es folgte die Produktion von »The Garden«, die auch
Thema seiner gesammelten Tagebücher ist, die unter dem Titel
»Modern Nature« im selben Jahr veröffentlicht wurden und
auch verstärkt Jarmans Kampf gegen die Auswirkungen seiner
Infektion behandelten. Sein fi lmisches Werk wurde davon allerdings wenig beeinträchtigt: In den nächsten drei Jahren schaffte
er es, in einem einzigartigen Energieausbruch drei Filme fertig zu
stellen: »Edward II« (1991), »Wittgenstein« (1992) und »Blue«
(1993). Der letzte entstand trotz einer fortschreitenden Aids-bedingten Erblindung als eine Art ‚Hörfi lm’ – die Leinwand bleibt
70 Minuten lang einfach blau. Bei der Uraufführung während
des New York Film Festivals im November 1993 erhielt Jarman
eine minutenlange stehende Ovation.
Am 19. Februar 1994 starb Derek Jarman an den Folgen von
Aids.
Seine Filme »The Angelic Conversation« und »Wittgenstein«
sind, wie auch CARAVAGGIO, bei der Edition Salzgeber auf
DVD erhältlich.
www.derek-jarman.de