PCtipp 0805 - hochauflösendes Fernsehen

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PCtipp 0805 - hochauflösendes Fernsehen
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Kaufberatung EM-Spezial: hochauflösendes Fernsehen
PCtipp, Mai 2008
ANPFIFF FÜR
Euro-08-Tickets sind fast nicht zu ergattern. Kein Grund, sich zu
ärgern. Dank hochauflösendem Fernsehen sind Sie viel näher dran.
■ von Daniel Bader
F
lachbildfernseher bestechen durch ein lupenreines und scharfes Bild, sehen toll aus und
sind spottbillig – das zumindest suggeriert
die Werbung. Doch wie gut ist ein billiger TV
wirklich, welche Bildqualität kann man von
einem Flachbildschirm beim täglichen Programm erwarten und welche Ausstattung sollte
der hochauflösende Fernseher besitzen?
Der PCtipp beantwortet in dieser Kaufberatung die 15 wichtigsten Fragen rund ums hochauflösende Fernsehen. Im ersten Teil erfahren Sie
alles über die Möglichkeiten, High Definition
Television (kurz HDTV) zu empfangen.
Im zweiten Teil ab S. 70 zeigen wir, worauf Sie
bei der Hardware achten sollten. Zudem finden
Sie in der Box «Die wichtigsten Fachbegriffe zu
HDTV», S. 71, alle Fachausdrücke erklärt.
HDTV: empfangen
Wie kann ich HDTV überhaupt empfangen?
Um hochauflösendes Fernsehen zu schauen,
müssen zwei Grundvoraussetzungen erfüllt sein.
Erstens: Der Flachbildschirm sollte mindestens
das HD-Ready-Logo tragen. Damit garantiert der
Hersteller, dass das Fernsehbild mit wenigstens
720 Zeilen (➔ 720p) aufgelöst wird.
Zukunftssicher: Das
HD-Ready-Logo garantiert
uneingeschränkte HDTVTauglichkeit
Die zweite Voraussetzung ist ein Satellitenempfänger (engl. Receiver) oder eine Settop-Box von
Cablecom Digital TV bzw. Bluewin TV Plus.
Diese Geräte können HDTV-Signale an den
Fernseher übermitteln.
Entscheiden Sie sich für TV über Satellit, genügt eine normale Satellitenanlage, die aus einer
Antennenschüssel und einem ➔ LNB besteht. Die
Schüssel sollte einen Durchmesser von mindestens 60 cm aufweisen. Zudem wird ein ➔ DVB-SEmpfänger benötigt, der HDTV-Signale verarbeiten kann. Dieser dient als Signalquelle und
wird direkt an den Flachbildschirm angeschlossen. Ein Tipp: Der Aufbau und das Ausrichten
der Satellitenschüssel wird zwar im Handbuch
erklärt, ist für Einsteiger aber nicht einfach. Gegen einen Aufpreis installiert Ihnen der Anbieter
die Anlage. Das schont Nerven und spart Zeit.
Der Empfang per TV-Kabel ist in der Schweiz
am meisten verbreitet – und somit eine der günstigen Varianten für hochauflösendes TV. Prinzi-
piell kann über jedes analoge Kabelnetz HDTV
empfangen werden. Ausschlaggebend ist, dass
der Kabelnetzbetreiber die entsprechenden Kanäle ins Netz einspeist. Wer Ihr Betreiber ist,
finden Sie unter www.swisscable.ch/custom/
netsearch/index.php3 heraus. Der mit Abstand
grösste Anbieter in der Schweiz ist Cablecom. Er
hat seit Ende November 2007 verschiedene HDProgramme in das Grundangebot von Digital TV
aufgenommen. Um diese anzuschauen, wird eine
Settop-Box benötigt. Sie wird einfach mit dem
Fernseher und der TV-Steckdose verbunden.
Seit Ende Februar 2008 bietet auch Swisscom
im Rahmen von Bluewin TV vier HD-Kanäle an.
Sie werden über das Telefonnetz verbreitet. Die
Grundvoraussetzung ist allerdings hoch: ein Telefonanschluss mit ➔ VDSL-Technologie ist Pflicht.
Um herauszufinden, ob Sie Bluewin TV Plus
empfangen können, surfen Sie zu www.swisscom.
ch/checker. Auch für diese Empfangsart ist eine
Settop-Box notwendig.
Welche Voraussetzungen muss eine
Empfangsbox genau erfüllen?
Sie sollte die Videotechnologie ➔ MPEG4 unterstützen. Beim Empfang via Satellit ist dafür das
höherwertige DVB-S2 notwendig. Zwar taugt
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Täglich die neuste Hard- und Software auf www.pctipp.ch/produkte
Der Sharp Aquos
LC-32RD2E bietet zwar kein
Full HD, überzeugt aber trotzdem mit guter
Bildqualität und
vor allem mit
einem tiefen
Preis
auch das ältere DVB-S-Signal (MPEG2) für HD,
in Europa dominieren jedoch Formate, die auf
dem effizienteren und bandbreitensparenden
MPEG4-Format beruhen. Beherrscht ein Empfangsgerät dieses Format, unterstützt es aufgrund
der Rückwärtskompatibilität auch MPEG2Daten. Entsprechende Geräte kommen von Topfield, Humax oder Technisat. Mehr Informationen dazu finden Sie in der Tabelle «Aktuelle
HDTV-Satellitenempfänger», S. 72.
Bei Cablecom und Bluewin TV Plus müssen
Sie nicht explizit auf die Spezifikationen der Settop-Box achten. Beide Geräte unterstützen den
MPEG4-Standard.
Als weitere Variante lässt sich an den Fernseher auch ein HD-taugliches Abspielgerät (z.B. ein
➔ Blu-ray-Player) anschliessen. Dieses funktioniert ähnlich wie ein DVD-Player, bietet jedoch
eine viel bessere Bildqualität.
Welche Bildqualität haben die
unterschiedlichen Übertragungsarten?
Das «schlechteste» Bild erhalten Sie, wenn Sie
Ihren TV mit einem analogen Kabelsignal oder
einem digitalen DVB-T-Signal (T steht für terrestrisch) füttern. Analoges Kabel-TV wird in der
PAL-Auflösung mit 720 Spalten x 576 Zeilen
übertragen. Die niedrigste HDTV-Norm wartet
hingegen mit 1280 Spalten x 720 Zeilen auf.
Zudem treten beim analogen Fernsehen Bildverluste auf dem Übertragungsweg auf.
Noch schlechter sieht es mit DVB-T aus. Der
Grund sind die niedrigeren ➔ Bitrates für den Datentransfer. Darüber hinaus wird oft die Auflösung reduziert, was zu einem unscharfen Bild
führt. In der Praxis liegt die DVB-T-Bildqualität
deshalb meist unterhalb der von analogem TV.
Was sind die Unterschiede zwischen PAL-,
Full-HD- und HD-Ready-Auflösungen?
Full-HD-Fernseher stellen Bilder mit insgesamt
1920 Spalten x 1080 Zeilen dar (➔ 1080p). Im Vergleich zur herkömmlichen PAL-Auflösung (720
Spalten x 576 Zeilen) ist die Bildqualität damit
etwa fünfmal besser.
Das HD-Ready-Logo sagt hingegen nur aus,
dass der Flachbild-TV mindestens die Auflösung
720p (1280 Spalten x 720 Zeilen) unterstützt.
Messerscharf: Full HD bietet
mit einer Auflösung von
1920 Spalten x 1080 Zeilen
die fünfmal bessere Auflösung als das PAL-Format
Das bessere 1080p beherrscht er also unter Umständen nicht. Im Vergleich zu PAL ist das aber
immer noch ein Gewinn um den Faktor 2,2 und
das Bild erscheint tatsächlich schärfer.
Die Qualität von Full HD zeigt sich zudem nur
bei entsprechendem Abstand zum TV-Gerät –
gerade bei Fernsehern mit kleiner Bilddiagonale.
Das bessere Bild eines Full-HD-Videos auf einem
42-Zoll-Bildschirm ist im Vergleich zu HDReady-Geräten mit 720p nur im Abstand bis etwa
1,5 Meter zu erkennen.
Wie viele HDTV-Sender gibt es?
Das hängt von der gewählten Empfangstechnologie ab. Die meisten Sender erhalten Sie über die
Satelliten Astra, Eutelsat und Hotbird (insgesamt
89, Stand 26. März 2008). Leider sind dabei nur
sehr wenige Programme unverschlüsselt. Für die
Mehrheit benötigen Sie sogenannte CA-Karten
zum Dekodieren des Signals. Weitere Informationen zu aktuellen Senderlisten finden Sie unter
der Webadresse www.hdtv-forum.ch.
Bei Cablecom und Bluewin TV Plus ist die
Auswahl an HDTV-Sendern hingegen mickrig.
Sie beschränkt sich – nachdem sich die deutschen
Sender Pro7 HD und Sat.1 HD zurückgezogen
haben – auf vier Programme, ein fünftes ist mit
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Kaufberatung EM-Spezial: hochauflösendes Fernsehen
PCtipp, Mai 2008
Ganze 94 cm
Bilddiagonale
misst Toshibas
LCD 37Z3030D.
Weitere Merkmale sind Full
HD und ein
hoher Kontrast
dem Dokumentarsender National Geographic
Channel HD geplant:
■ Anixe HD: Das 24-Stunden-Nonstop-Programm zeigt Filme, Serien und Magazine.
■ Arte HD (Cablecom nur Westschweiz): Der
Kultursender strahlt französische Filme, Dokumentationen und Theateraufführungen aus.
■ BBC HD: Ausser Sportübertragungen und
Events werden hauptsächlich englische Dokus
und Magazine, aber auch Sitcoms gezeigt.
■ HD Suisse: Dieser Kanal strahlt ein 24-Stun-
den-Programm mit Produktionen in allen Landessprachen aus. Live-Events, insbesondere
Sportübertragungen, haben Priorität. Wichtig:
Auf diesem Kanal werden die Fussball-Europameisterschaftsspiele live in HD übertragen. Daneben sind auf HD Suisse Filme, Dokumentationen, Serien und Konzerte zu sehen.
■ National Geographic Channel HD: Bei diesem
HD-Programm handelt es sich um preisgekrönte
Dokumentationen zu den Themen Abenteuer,
Wissenschaft, Natur und Technik. Bislang ist aber
noch unklar, wann und zu welchem Preis der
Sender eingespeist wird.
HDTV: Geräte & Kosten
Wie viel muss ich für HDTV bezahlen?
Am günstigsten kommen Sie via Satelliten-TV
weg. Zudem bietet diese Technik auch eine ge-
MARKTÜBERSICHT
Aktuelle HDTV-Flachbildfernseher mit 24p-Modus
Hersteller
Modell
Stärken
› Auflösung
› Bildschirmdiagonale
› Bildformat
› Blickwinkel 1
› Kontrast
› Helligkeit
Anschlüsse
Ausstattung
Fr. Info
Garantie Tel.
http://
Panasonic
TX-37LZD80F
Ausstattung, Bedienung, Bildqualität
› 1920 x 1080
› 37 Zoll (94 cm)
› 16:9
› 178°/178°
› 10000:1
› 500 cd/m2
2 x Scart, 3 x HDMI, YUV,
S-Video-/VGA-In, SD(HC)Slot, Audio-Out, Kopfhörer
analoger/DVB-T-Tuner, 60-/24-HzTechnologie, 2 x 10 Watt
2013.– John Lay
2 Jahre 041 259 90 90
Bring In www.panasonic.ch
Philips Aurea
42PFL9900D/10
Ausstattung, Design,
Bildqualität
› 1920 x 1080
› 42 Zoll (107 cm)
› 16:9
› 176°/176°
› 1200:1
› 550 cd/m2
2 x Scart, 3 x HDMI,
S-Video-In, S/PDIF, YPbPr,
CI-Slot, Audio-In/-Out,
Kopfhörer, USB
analoger/DVB-T-Tuner, 100-/24Hz-Technologie, Ambilight, TVSplit-Screen, 2 x 12 Watt
7000.– Philips
5 Jahre 044 488 22 11
Bring In www.philips.ch
Sharp
Aquos LC-32RD2E
Preis, Bedienung,
Bildqualität
› 1366 x 768
› 32 Zoll (82 cm)
› 16:9
› 176°/176°
› 1800:1
› 450 cd/m2
2 x Scart, 2 x HDMI,
S-Video-/VGA-In, CI-Slot,
Audio-Out, Kopfhörer
analoger/DVB-T-Tuner, 100-/120Hz-Technologie, Ecolabel (geringer Stand-by-Stromverbrauch),
2 x 10 Watt
1999.– www.sharp.ch
3 Jahre
Bring In
Toshiba
37Z3030D
Ausstattung, Design,
Bildqualität
› 1920 x 1080
› 37 Zoll (94 cm)
› 16:9
› 178°/178°
› 6500:1
› 500 cd/m2
2 x Scart, 3 x HDMI, S-Video-/VGA-In, YUV, CI-Slot,
Audio-In/-Out, Kopfhörer
analoger/DVB-T-Tuner, 100-/120Hz-Technologie, TV-Split-Screen,
2 x 40 Watt
2790.– Toshiba
4 Jahre 044 908 56 20
Bring In www.toshiba.ch
YUV/YPbPr = Komponenteneingang; CI-Slot = Common Interface wird für verschlüsselte DVB-T-Sender benötigt; S/PDIF = digitaler Audioeingang; alle Modelle werden mit einer Fernbedienung und Kabelsatz geliefert, verfügen über ein deutschsprachiges Konfigurationsmenü und können optional an der Wand befestigt werden. 1 horizontal/vertikal
Angaben der Hersteller und Distributoren, April 2008
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Täglich die neuste Hard- und Software auf www.pctipp.ch/produkte
Tor zur HD-Welt: Der Satelliten-Receiver Topfield TF7710 HSCI ist günstig und bietet sogar einen Anschluss für USB-Harddisks
wisse Unabhängigkeit. Für die Satellitenanlage
sind einmalig rund 150 Franken fällig, preiswerte
Satellitenempfänger kommen nochmals auf rund
300 bis 400 Franken. Damit können Sie jedoch
erst einmal nur unverschlüsselte HD-Programme
empfangen.
Wollen Sie beispielsweise HD Suisse oder Arte
HD schauen, benötigen Sie eine Dekoder-Karte.
Diese stecken Sie in den CI-Schacht (Common
Interface) des Receivers. Personen mit Wohnsitz
in der Schweiz können solche Zugangskarten
kaufen und danach die Schweizer Programme
entschlüsseln. Die Karten kosten einmalig
60 Franken. Das Formular zum Bezug gibt es
unter www.broadcast.ch. Mit derselben CA-Karte
lassen sich übrigens auch alle Schweizer Programme empfangen, die in Standardqualität
übertragen werden. Das vergrössert die Senderauswahl um einige Programme.
Entscheiden Sie sich für Cablecom oder Bluewin TV Plus sind monatliche Abonnementgebühren fällig. Bei Cablecom werden 15 Franken pro Monat für die spezielle HD-fähige
Settop-Box verlangt, dazu kommen nochmals
monatlich Fr. 22.50 für die Fernsehgebühren.
Bluewin TV Plus beinhaltet ausser einer Settop-Box auch einen Harddisk-Rekorder. Das
Angebot schlägt mit Fr. 31.25 pro Monat zu Buche. Eine spezielle HD-Box ist nicht notwendig.
Zusätzlich kommen aber DSL-Gebühren von
mindestens 9 Franken plus der Telefonanschluss
von Fr. 25.25 dazu. Das Einrichten der SettopBox kostet nochmals 95 Franken.
Wichtig: Da die hochauflösenden Sender von Bluewin TV Plus via ➔ IPTV empfangen werden, ist ein
schneller VDSL-Anschluss bei der Swisscom eine
Grundvoraussetzung. Für langsamere ADSLVerbindungen bietet Bluewin TV Plus nur die
Standardauflösung.
Bei welchen Anbietern lassen sich
HDTV-Sendungen aufzeichnen?
Mit Sicherheit können HDTV-Programme zum
jetzigen Zeitpunkt nur bei Bluewin TV Plus aufgenommen werden. Dieses Angebot umfasst
einen HD-Receiver mit eingebauter Festplatte.
Auf ihr werden die Sendungen gespeichert. Aufzeichnen lässt sich im Format 720p oder ➔ 1080i.
Platz vorhanden ist laut Bluewin für ca. 30 Stunden HD-Material oder 100 Stunden im PAL-Format. Ist die Platte voll, kann der Kunde entweder
nach Datum oder individuell nach Film festlegen,
welches Video bei einer neuen Aufnahme überspielt wird. Ein Nachteil: Der HD-Film kann
nicht auf ein anderes Medium wie eine zusätzliche externe Festplatte oder ein optisches Speichermedium gesichert werden.
Welche direkten Empfangsmöglichkeiten
bieten Flachbildfernseher?
Alle Flachbild-TVs haben einen analogen
Kabelanschluss. Neuere Modelle sind mit einem
digitalen DVB-T-Empfänger ausgestattet. Beide
Technologien sind damit direkt in das Gerät
integriert. Um wie bisher die TV-Programme
analog über Kabel zu empfangen, verbinden Sie
einfach das Kabel mit der entsprechend beschrifteten Buchse am TV-Gerät – fertig.
Ähnlich funktionierts mit Flachbild-TVs, die
über einen DVB-T-Empfänger verfügen. Hier
müssen Sie nur noch die mitgelieferte DVB-TAntenne an die entsprechende Buchse des TVs
anschliessen. Damit ist die Installation abgeschlossen und Sie können mit dem automatischen
Sendersuchlauf beginnen.
Wie lässt sich die Settop-Box optimal
an das HDTV-Gerät anschliessen?
Verfügt Ihre Settop-Box über einen ➔ HDMI-Port,
sollten Sie den Flachbild-TV immer über diese
Verbindung anschliessen. HDMI überträgt Bild
und Ton zusammen in einem einzigen schlanken
Kabel. Ein weiterer Pluspunkt: Dank HDMI werden die digitalen Daten nicht mehr in analoge
umgewandelt, sondern direkt übertragen.
Einer für beides:
Ein digitaler
HDMI-Stecker
überträgt Bild
und Ton gleichzeitig
Alternativ zum HDMI-Kabel lässt sich auch mit
einem sogenannten Komponentenkabel ein sehr
gutes Bild auf den Flachbildschirm zaubern. Auf
Scart sollten Sie nur im Notfall ausweichen. Dieser analoge Standard bringt Qualitätsverluste, die
sich je nach Güte des Kabels in einem unscharfen
Bild bemerkbar machen. Theoretisch überträgt
Scart zwar hochauflösendes Video, in der Praxis
ist der dafür nötige Standard aber noch nicht
fertig entwickelt.
Wie viel kosten TV-Flachbildschirme
und welche Modellgrösse ist optimal?
Der Grossteil der Flachbild-TVs verfügt über
Bildschirmdiagonalen von 32 bis zu 52 Zoll.
FACHBEGRIFFE
Die wichtigsten Fachbegriffe zu HDTV
720P/1080I/1080P
720p gibt die Auflösung des
Flachbild-TVs an und entspricht 1280 Spalten x 720
Zeilen. 1080p wird auch als
Full HD bezeichnet und steht
für eine Auflösung von 1920
Spalten x 1080 Zeilen. Das
Kürzel «p» steht für «progressive» und bezeichnet das Vollbildverfahren. Die Vorteile gegenüber 1080i («interlaced»,
Halbbildverfahren) sind mehr
Schärfe und kein Flimmern.
LNB
Low Noise Block Converter.
Rauscharmer Signalverstärker,
der an der Satellitenschüssel
montiert wird.
DVB-S
Digital Video Broadcasting beschreibt ein Verfahren zur
Übertragung von digitalen Inhalten. Durch Datenkompres-
sion (MPEG2 und für HDTV
MPEG4) können im Vergleich
zur analogen Fernsehübertragung mehr Programme pro
Sendekanal übertragen werden.
DVB-S steht für die Übertragung per Satellit, DVB-C für die
via Kabel. Bei DVB-T wird das
Signal per Funk übermittelt.
VDSL
Steht für Very High Speed
Digital Subscriber Line und
bezeichnet eine DSL-Technik,
die Übertragungsraten von bis
zu 52 Mbit/s (Download) und
11 Mbit/s (Upload) erlaubt.
Sie liefert damit eine viel höhere Datenübertragungsrate
als zum Beispiel ADSL2+ mit
seinen 25/1 Mbit/s.
MPEG4
Der Begriff bezeichnet ein Verfahren zur Video- und Audiodatenkompression.
BLU-RAY
DVD-Nachfolger. Auf einer Bluray-Disk finden 50 GB Daten
und damit auch Filme in HDAuflösung Platz.
BITRATE
Die Bitrate beschreibt, wie
viele Daten in einer bestimmten Zeit übertragen werden.
Meist wird dieses Mass in Kilobit (Kbit) oder Megabit (Mbit)
pro Sekunde angegeben.
IPTV
Als Internet Protocol Television
(IPTV) wird die digitale Übertragung von Fernsehprogrammen und Filmen übers Internet
bezeichnet.
HDMI
High Definition Multimedia
Interface (HDMI) ist eine
Schnittstelle, die sowohl Bild
als auch Ton digital überträgt.
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Kaufberatung EM-Spezial: hochauflösendes Fernsehen
PCtipp, Mai 2008
Der Satelliten-Receiver Technisat DigiCorder HD S2
hat eine interne Harddisk für die Filmaufnahme
Das entspricht ca. 82 bis 132 cm. Günstige 32Zoll-Modelle gibt es bereits ab etwa 850 Franken.
Die High-End-Liga mit 52 Zoll kostet 5000 bis
8000 Franken – abhängig von Ausstattung, Verarbeitungsqualität und Bildfunktionen.
Die Wahl der Grösse sollte vom verfügbaren
Platz und dem Aufstellort abhängen. Ein Erfahrungswert: Der Abstand zwischen Ihnen und
dem LCD-TV sollte in etwa drei- bis fünfmal so
gross sein wie die Bildschirmdiagonale. Bei
einem 40-Zoll-Gerät mit einer Diagonalen von
102 Zentimetern entspricht das also einer Distanz von drei bis fünf Metern.
Tipp: Sind Sie sich nicht sicher, fertigen Sie sich
eine Skizze an, die der wirklichen Bilddiagonalen
entspricht. Zum Test hängen Sie diesen Entwurf
an die Zimmerwand.
Wo sollte man Flachbildfernseher oder
Satellitenempfänger kaufen?
Es muss nicht immer das aktuellste Modell sein.
Suchen Sie auch nach günstigen Auslaufgeräten.
Achten Sie auf die Anforderungen, die Ihr Fernseher oder Empfänger erfüllen muss.
Bei einem Internetshop liegen die Modelle zwar
preislich tiefer, an die Beratung Ihres lokalen
Händlers wird solch ein Webshop aber nicht heranreichen. Zudem können Sie im Web die Angebote nicht ansehen und direkt vergleichen –
was aber bei Fernsehern sehr nützlich ist.
Welches Bildformat haben Flachbild-TVs
und wie wirkt sich dieses auf Filme aus?
Flachbild-TVs verfügen über das typische 16:9Format (Breite zu Höhe = 1,78:1). Klassische
Spielfilme werden jedoch nicht in diesem Format,
sondern im Kino-Cinemascope-Verhältnis von
2,35:1 ausgestrahlt. Das bedeutet, dass oben und
unten ein schwarzer Balken zu sehen ist. Bei Programmen im klassischen 4:3-Format (1,33:1)
erscheinen die Balken hingegen an der linken
und rechten Seite.
Welche Voraussetzungen müssen ein
HD-Fernseher und ein Blu-ray-Player
für die beste Bildwiedergabe erfüllen?
Blu-ray-Filme werden von den Filmstudios mit
24 Bildern pro Sekunde (Fachjargon: 24p) produ-
Abspielgerät: Panasonics DMP-BD30EG kann Blu-rays im ruckelfreien 24p-Modus wiedergeben
ziert. Da Flachbild-TVs jedoch auf eine Bildwiederholrate mit 50 oder 60 Hertz getrimmt sind,
müssen die Abspielgeräte das Bild entsprechend
anpassen. Das gelingt ihnen meist nicht optimal.
Das Ergebnis sind Ruckler. Um dies zu vermeiden, müssen Fernsehgerät und Blu-ray-Player
den 24p-Standard unterstützen. Schauen Sie genau hin: Viele ältere Player, die nicht explizit mit
24p gekennzeichnet sind, können Filme nur mit
60 Hz ausgeben. Einer, der den 24p-Modus beherrscht, ist Panasonics DMP-BD30EG.
Unter den Flachbildfernsehern haben deshalb
einige Modelle besonders gekennzeichnete 24pEingänge. Aber auch hier ist Vorsicht angesagt:
Um das Filmmaterial ruckelfrei darzustellen,
muss der Bildschirm zusätzlich zur typischen
Bildfrequenz (z. B. 100 Hz) einen 24p-Modus
oder eine durch 24 teilbare Frequenz unterstützen, also etwa 72 oder 120 Hz. Ist dies nicht der
Fall, rechnet der Fernseher das Signal intern um,
was wiederum zu Bildrucklern führen kann.
Fernsehmodelle, die diesen Modus von Haus aus
umsetzen, kommen z. B. von Philips, Sharp oder
Toshiba (siehe Tabelle «Aktuelle HDTV-Flachbildfernseher mit 24p-Modus», S. 70).
Was ist besser: Plasma- oder LCD-TV?
Das kommt auf Ihre Wünsche und Anforderungen an. Fakt ist: Im Jahr 2007 wurden ca. 90 Prozent der HD-Fernseher mit LCD-Technik verkauft. Das heisst aber nicht, dass Plasma-TVs
veraltet sind. Diese stellen Farben natürlicher dar
MARKTÜBERSICHT
Aktuelle HDTV-Satellitenempfänger
Hersteller
Modell
Stärken
› HDTV-Formate
› DVB-S-Standards
› Videoausgänge
› CI-Schächte
Funktionen und Ausstattung
Fr. Info
Garantie Tel.
http://
Humax
PR-HD1000
günstig, USB-Anschluss für Harddisks,
Kindersicherung
› 576p, 720p, 1080i
› MPEG2/-4, H.264
› YPbPr, HDMI, S/PDIF,
2 x Scart, RCA-Cinch
›2
DiSEqC 1.0/1.1/1.2/1.3, EPG, Timer, Sendersortierung (Kategorien, numerisch, alphabetisch und TV/Radio), Videotext, 5000
Speicherplätze, Kindersicherung, USB
370.– Digitec
1 Jahr 0848 00 88 00
Bring In www.digitec.ch
Technisat
DigiCorder HD S2
Ausstattung, Kindersicherung, interne
Harddisk
› 576p, 720p, 1080i
› MPEG2/-4, H.265
› YPbPr, HDMI, S/PDIF,
2 x Scart, RCA-Cinch
›2
DiSEqC 1.0/1.1/1.2, EPG, Kanalbearbeitung, Videotext, 6000 Speicherplätze,
Twin-Tuner, Kindersicherung, USB, LAN,
500 GB HD
1219.– Brack
2 Jahre 062 889 80 80
Bring In www.brack.ch
Topfield
TF7710 HSCI
flexibel, USB-Anschluss für Harddisks,
günstig, Kindersicherung
› 576i, 576p, 720p, 1080i
› MPEG2/4, H.264
› YUV, HDMI, S/PDIF,
2 x Scart, RCA-Cinch
›2
DiSEqC 1.0/1.1/1.2/1.3, EPG, Kanalbearbeitung, Videotext, Bild-in-Grafik-Funktion,
5000 Speicherplätze, Timer, Kindersicherung, USB
399.– Steg Computer
4 Jahre 041 259 00 88
Bring In www.stegcomputer.ch
YUV/YPbPr = Komponentenausgang; CI = Common Interface wird für verschlüsselte DVB-S-Sender benötigt; S/PDIF = digitaler Audioeingang; DiSEqC = Digital Satellite Equipment
Control (Steuersignaltechnik); EPG = elektronischer Programmführer; unterstützte HDTV-Formate werden «interlaced» im Halbbildverfahren (z.B. 720i) oder «progressive» im Vollbildverfahren (z.B. 720p) ausgegeben; sämtliche Modelle werden mit einer Fernbedienung und Kabelsatz zum Anschluss an einen HDTV-Fernseher ausgeliefert
Angaben der Hersteller und Distributoren, April 2008
Täglich die neuste Hard- und Software auf www.pctipp.ch/produkte
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Weite 107 cm
Bilddiagonale
und Full-HDUnterstützung
zeichnen den
Aurea 42PFL9900D/10 von
Philips aus
und bieten einen hervorragenden Farbkontrast.
Mittelmässige LCD-TVs haben hingegen immer
noch Probleme mit der Wiedergabe von tiefem
Schwarz. Bei einem seitlichen Blickwinkel wird
daraus schnell ein aufgehelltes Grau.
Die Aussage, dass Plasma-TVs deutlich mehr
Strom verbrauchen, ist nicht mehr gültig. Bei
vergleichbar grossen Bilddiagonalen verbrauchen
LCD- und Plasmageräte in etwa gleich viel Energie. Und: Je grösser der Bildschirm, desto mehr
Strom wird benötigt. Während bei LCDs die ständige Hintergrundbeleuchtung den Hauptanteil
des Verbrauchs ausmacht, beziehen Plasmageräte
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nur bei hohen Weisswerten mehr Strom, da sie
jedes Pixel mit voller Intensität ansteuern.
Ein Nachteil der Plasmatechnologie ist die
Gefahr des «Einbrennens». Statische Bilder
(Standbilder, Senderlogo etc.) hinterlassen auf
Dauer Schatten. Auch die relativ hohe Spiegeleigenschaft der Plasmabildschirme ist nicht
jedermanns Sache. LCD-TVs sind meist mit
einer matten Oberfläche ausgestattet und verursachen damit weniger Reflexionen.
Weitere Pluspunkte der LCDs: Neuwertige
Geräte stellen Bilder dank eingebauter 100-HzTechnik flüssiger dar, da jedes Bild praktisch
zweimal angezeigt wird. Die älteren Modelle mit
50 Hz neigen bei actionreichen Sequenzen oft
noch zu Rucklern.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Kauf?
Auch die HDTV-Technologie befindet sich ständig in Entwicklung. Kommen neue Geräte auf
den Markt, werden ältere Modelle oft günstiger.
Bei LCD- oder Plasma-TVs ist dies auch der Fall.
Planen Sie einen Kauf, greifen Sie am besten
gleich zu – selbst wenn der Preis in einigen Wochen sinken sollte. Denn einen idealen Zeitpunkt
wird es wie beim TV-Kauf nie geben.
■
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