Die Aktie im internationalen Vergleich – so steht es um

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Die Aktie im internationalen Vergleich – so steht es um
Die Aktie im internationalen Vergleich
– so steht es um die Aktienkultur wirklich
Deutschlands größte Direktbankenstudie, Frankfurt am Main, 16. März 2016
Liebe Leserinnen und Leser,
2015 haben wir die „Aktion pro Aktie“ ins Leben gerufen. Unsere Ziele: Die Aktienkultur in Deutschland stärken,
Vorurteile gegenüber Aktien entkräften und das Finanzwissen der Deutschen verbessern. Ein Jahr später nun
das Resümee: Es bleibt weiterhin viel zu tun.
Denn die Berührungsängste der Deutschen gegenüber Aktien sind noch deutlich zu spüren. Mit 14 Prozent der
Bundesbürger ist die Aktionärsquote im Vergleich zum Vorjahr zwar um 6,7 Prozent gestiegen, doch unsere repräsentative
Studie zeigt, dass Aktien auch heute bei vielen als „Zockerpapier“ gelten. Und Tagesgeld, Sparbuch und Co. bleiben –
trotz Niedrigzinsen – die meistgenutzten Anlageprodukte der Deutschen.
Über 2.000 Deutsche und jeweils rund 500 US-Amerikaner und Briten haben wir mit einem Marktforschungspartner zu
ihren Einstellungen gegenüber Aktien- und Geldanlagethemen befragt. Der internationale Vergleich belegt:
In Großbritannien und insbesondere den USA ist der Ruf der Aktie deutlich besser als hierzulande. Während die
Deutschen das Unternehmen selbst als den Hauptprofiteur von Aktien sehen, steht bei den Briten und US-Amerikanern
der Anleger im Fokus. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass sich der Anteil der Wertpapierinvestments international
nicht allzu sehr von dem in Deutschland abhebt.
Als führende Direktbanken bleiben wir deshalb dran – und machen uns auch 2016 weiterhin stark für die Aktie.
Martina Palte
Vorstand comdirect bank
Dr. Gérard Derszteler
Chief Markets Officer
Consorsbank / DAB Bank
Matthias Bayer
Leiter Wertpapier
ING-DiBa
Jürgen von der Lehr
Leiter maxblue
Inhaltsverzeichnis
4
Geldanlage: Pflicht oder Kür?
14
Finanzkenntnisse: Da geht noch mehr!
18
Markenaffinität: Fan gleich Investor?
22
Ergebnisse im Überblick
23
Chancen und Risiken von Aktienanlagen
24Studiendesign
25
Kontakt und Impressum
26
Über die „Aktion pro Aktie“ / Disclaimer
3
Geldanlage: Pflicht oder Kür?
...
Deutsche und Briten sind „Vorsorgemuffel“
Was ist Ihnen grundsätzlich wichtiger?
Ich will heute gut leben.
47 %
Differenz zu 100% ist rundungsbedingt
D
50 %
UK
40 %
USA
Ich will für morgen
vorsorgen.
43 % 42 %
D
UK
56 %
USA
Ich weiß es nicht.
9 %
D
9 %
UK
5 %
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Auch 2016 bleibt die Vorsorge in Deutschland ein unliebsames Thema. Lediglich vier von
zehn Deutschen (43%) geben an, dass ihnen die Vorsorge wichtiger ist, als ihr Geld in Urlaub,
Restaurantbesuche oder Shopping zu investieren. Die Briten ticken ähnlich: Auch hier sind es
nur 42% der Befragten, die lieber an morgen denken. US-Amerikaner finden es hingegen
wichtiger, in der Zukunft gut versorgt zu sein: Über die Hälfte (56%) spart ihr Geld lieber,
als heute „gut zu leben“.
5
Deutsche empfinden Geldanlage als notwendiges Übel
Welche der folgenden Aussagen trifft auf Ihre persönliche Finanzplanung am besten zu?
Ist ein notwendiges Übel
44 %
Differenz zu 100%: andere Antworten
D
41 %
UK
29 %
USA
Macht mir Spaß
34 % 28 %
D
UK
39 %
USA
Lasse ich machen
10 % 14 % 17 %
D
UK
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Sich in der Freizeit mit seinen Finanzen zu beschäftigen, steht bei den Deutschen nicht hoch im
Kurs. Für viele Deutsche ist es ein notwendiges Übel (44%). So auch in Großbritannien mit 41%
der Befragten. In den USA sind es lediglich 29% – sie lassen ihre Geldanlage jedoch am häufigsten
von anderen regeln (17%). Immerhin haben aber auch mehr Deutsche mittlerweile Spaß an
Finanzthemen. Waren es in der vergangenen Erhebung noch 30%, sind es nun 34%, die sich
gerne mit ihrem Geld auseinandersetzen.
6
Geldanlage: Sparprodukte sind weiterhin
die klaren Favoriten
Was ist für Sie das ideale Anlageprodukt?
Aktienfonds
Sparkonten
25 %
Differenz zu 100%: andere Antworten
D
26 %
UK
30 %
USA
D
12 %
UK
UK
D
Girokonto
9 %
4 %
11 %
7 %
USA
Einzelaktien
12 %
USA
Aktien-ETFs
2 %
D
1 %
UK
4 %
D
3 %
UK
3 %
USA
1 %
D
Anleihen
4 %
UK
8 %
USA
7 %
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Nicht nur in Deutschland rangieren die klassischen Anlageformen weit oben auf der
Beliebtheitsskala. Sparkonten wie Festgeld oder Sparbuch bezeichnen rund ein Viertel der
Deutschen und Briten sowie knapp jeder dritte US-Amerikaner als ein ideales Anlageprodukt.
Ein Drittel der Deutschen (32%) und Briten (29%) halten hingegen keine Geldanlage für ideal.
In den USA sind nur 19% dieser Meinung.
7
Aktienkultur? Auch in Großbritannien und
den USA Fehlanzeige
Wie hoch ist etwa der Anteil der jeweiligen Anlageform an Ihrem gesamten (Geld-)Vermögen?
Aktienfonds
Mehrfachnennungen möglich, Antwortauswahl
7 %
D
5 %
UK
4 %
USA
Einzelaktien
3 %
D
3 %
UK
4 %
USA
Aktien-ETFs
1 %
D
1 %
UK
2 %
USA
1 %
D
Anleihen
5 %
UK
4 %
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Briten und US-Amerikaner gelten als aktienaffiner als die Deutschen. Ein Blick auf den Anteil
der Aktienanlagen am Gesamtvermögen der Befragten zeigt aber kaum einen Unterschied:
In Deutschland liegt der Anteil bei 12%, in den USA und UK bei 14%.
Insgesamt setzen Briten, US-Amerikaner und Deutsche auf niedrig verzinste Anlageformen.
Das Girokonto steht in allen drei Ländern mit jeweils über 40% auf Platz 1.
8
Im Ausland ist die Aktie besser gelitten
Bei beiden Fragen: Mehrfachnennungen möglich, Antwortauswahl
Was ist eine Aktie aus Ihrer Sicht?
Wer profitiert von der Anlage in Aktien?
Banken
Zockerpapier
24 %
D
7 %
UK
10 %
USA
Unternehmen selbst
66 % 53 % 52 %
D
UK
USA
47 % 24 % 24 %
D
UK
USA
Anleger
51 % 62 % 70 %
D
UK
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Die Deutschen haben keine hohe Meinung von der Aktie. So stuft sie jeder Vierte als reines „Zockerpapier“
ein (24%). In den USA findet das hingegen nur ein Zehntel aller Befragten und in Großbritannien
nur 7%. Zudem denken die meisten Deutschen, dass vor allem Unternehmen von Aktien profitieren
(66%), während Amerikaner und Briten klar den Anleger als Hauptprofiteur ansehen (70% und 62%).
Banken gelten in den USA und UK darüber hinaus bei 24% der Befragten als Profiteure, in Deutschland liegen sie hingegen mit 47% nur knapp hinter den Anlegern.
9
Deutsche stehen Aktien skeptisch gegenüber
Andere Anlagen
Antwortauswahl
Wertpapiere
Wie bewerten Sie das Risiko bei folgenden Anlageformen? (0 = kein Risiko, 10 = sehr hohes Risiko)
USA UK
4,7
Einzelaktien
Aktien-ETFs
Aktienfonds
3,5
Anleihen
Festgeld
1,3
Girokonto
1,2
0
1
1,9
5,0
6,2
4,6
4,8
4,6
5,0 5,5
3,5
4,4
4
5
5,7
2,9
1,9 2,6
Sparbuch
D
2,3
1,7 2,4
2
3
6
7
8
9
10
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
In Sachen Risiko sind Deutsche bei Aktien skeptischer als Briten und US-Amerikaner. Auf einer
Skala von 0 bis 10, wobei 0 kein Risiko bedeutet und 10 ein hohes, bewerten Deutsche Einzelaktien mit einer 6,2, Aktien-ETFs mit einer 5,7 und Aktienfonds mit einer 5,5. Bei US-Amerikanern
und Briten liegt die Bewertung für die drei Anlageformen größtenteils unter der Marke von 5.
Als am wenigsten risikobehaftet unter den Aktienanlagen nennen die Deutschen Anleihen.
10
Höhere Investitionsbereitschaft in den USA
Unter welchen Bedingungen könnten Sie sich vorstellen, in Aktien zu investieren?
Mehrfachnennungen möglich, Antwortauswahl
Wenn ich auch kleine Summen
(unter 100 Euro) in Aktien
investieren könnte
29 %
D
26 %
UK
38 %
USA
Wenn die Gebühren
günstig sind
24 %
D
29 %
UK
39 %
USA
Unter gar keinen
Bedingungen
32 %
D
21 %
UK
10 %
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Insbesondere günstige Gebühren und die Möglichkeit, auch kleine Summen in Aktien zu
investieren, könnte die Aktienmuffel in Deutschland, Großbritannien und den USA davon überzeugen,
in Aktien zu investieren. Insgesamt ist sich aber ein Drittel der Deutschen (32%) sicher, unter gar
keinen Bedingungen in Aktien investieren zu wollen. In Großbritannien sind es nur 21% und in
den USA sogar nur ein Zehntel (10%).
11
Bescheidenheit ist eine Zier –
Renditeerwartungen im Niedrigzinsumfeld
Welche durchschnittliche Renditeerwartung
haben Sie bei den folgenden Anlageformen?
Durchschnittliches
Angebot zum
Schätzzeitpunkt**:
Antwortauswahl
0,37%
Festgeld
2014
2016
2,13 % ↘ 1,65 %
D
D
Durchschnittliches
Angebot zum
Schätzzeitpunkt**:
0,34%
Geschätzter Zinssatz im Durchschnitt*
Tagesgeld
2014
2016
D
D
1,78 % ↘ 1,32 %
Durchschnittliches
Angebot zum
Schätzzeitpunkt**:
0,07%
Sparbuch
2014
2016
D
D
0,74 %↘ 0,42 %
*Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
**Quelle: FMH-Finanzberatung, durchschnittliche Zinsen im Januar 2016 für Festgeld (12 Monate / 5.000 Euro), Tagesgeld
(5.000 Euro) und Sparbuch (Basis-/Spareckzins)
Das anhaltende Niedrigzinsumfeld schlägt sich auf die Renditeerwartungen der Deutschen nieder.
Die erwartete Rendite bei den klassischen Anlageformen geht gegenüber dem vorherigen
Betrachtungszeitraum überall zurück. Dennoch liegen die Deutschen bei allen Sparprodukten
noch über der Realität: So gibt es etwa statt der geschätzten 1,65% fürs Festgeld in Wirklichkeit
nur durchschnittlich 0,37% Zinsen.
12
Rendite: Ohne Fleiß kein Preis
Glauben Sie, dass Sie persönlich zur Zeit aus Ihrem Vermögen
das Bestmögliche machen oder wäre mehr möglich?
Wie zufrieden sind Sie mit der Wertentwicklung
Ihrer gesamten Anlagen in den letzten 12 Monaten?
Zufrieden /
Sehr zufrieden
Es wäre mehr möglich
43 % 45 %
Antwortauswahl
D
UK
55 %
USA
26 % 21 % 43 %
D
UK
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Vier von zehn Deutschen (43%) sind sich sicher, dass sie mehr aus ihrem Vermögen machen könnten.
Und das Bewusstsein dafür ist leicht angestiegen (2014: 40%). In Großbritannien sagen 45% und in
den USA sogar 55% der Befragten, dass es noch Möglichkeiten gibt, die Rendite zu verbessern.
In Sachen Zufriedenheit mit der eigenen Anlage bilden die Briten das Schlusslicht: Nur jeder Fünfte
ist mit der Wertentwicklung seiner Anlagen zufrieden. In Deutschland sind es mit einem Viertel der
Befragten nicht wesentlich mehr, während hingegen in den USA 43% zufrieden sind.
13
Finanzkenntnisse:
Da geht noch mehr!
??
Eine Aktie ist …
Was ist eine Aktie aus Ihrer Sicht?
Mehrfachnennungen möglich, Antwortauswahl
Beteiligung an einem
Unternehmen
68 %
D
77 %
UK
72 %
USA
Kredit, den man einem
Unternehmen gibt
18 %
D
9 %
UK
13 %
USA
Weiß nicht/
Keine Angabe
9 %
D
13 % 14 %
UK
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
... eine Unternehmensbeteiligung. In Deutschland sagen das 68% der Befragten. Damit liegen die
Deutschen jedoch hinter Großbritannien und den USA. Hier wissen 77% beziehungsweise 72%
was eine Aktie ist. Als einen Kredit an ein Unternehmen beschreiben die Aktie in Deutschland 18%,
in Großbritannien 9% und den USA 13% der Studienteilnehmer. Rund jeder zehnte Deutsche (9%)
hat hingegen gar keine Angabe gemacht oder angegeben, dass er nicht weiß, was eine Aktie ist.
In Großbritannien waren es 13% und in den USA 14%.
15
Dividende, was ist denn das?
Gibt es bei Aktien neben der möglichen Wertentwicklung des
Aktienkurses noch einen weiteren Renditebestandteil für Anleger?
Ja, es gibt einen weiteren
Renditebestandteil bei Aktien
33 % 27 % 30 %
D
UK
USA
Welchen weiteren Renditebestandteil gibt
es bei Aktien neben der Wertentwicklung?
Die Dividende ist ein
weiterer Bestandteil
24 % 13 %
D
UK
8 %
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Frage links: Antwortauswahl, Frage rechts: Antwortauswahl, offene Frage
Die Dividende scheint ein Fremdwort für die deutschen Anleger zu sein.
Nur knapp ein Viertel weiß (24%), dass die Dividende Renditebestandteil
einer Aktie ist. Dennoch stehen die Deutschen im internationalen Vergleich
aber ganz gut da. In Großbritannien kannten nämlich nur 13% und in den
USA nicht mal ein Zehntel (8%) die Dividende.
16
Insbesondere Briten kennen die Entwicklung
ihres Leitindex nicht
Wie hat sich der Aktienindex DAX / Dow Jones / FTSE 100 in den letzten 5 Jahren seit Anfang 2011
Ihrer Meinung nach entwickelt?
Tatsächliche
Wertentwicklung:
Antwortauswahl
DAX: 41,5%
FTSE 100: -2,4%
Dow Jones: 39,5%
Keine Angabe / Weiß nicht:
34 % 48 %
D
UK
30 %
USA
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Gefragt nach der Entwicklung der jeweiligen Leitindizes geben besonders in
Großbritannien viele Menschen (48%) an, nicht sagen zu können, wie sich der
FTSE 100 in den letzten fünf Jahren geschlagen hat. In Deutschland wissen 34% der Befragten
nichts über die Wertentwicklung des DAX und in den USA sind es beim Dow Jones 30%.
17
Markenaffinität:
Fan gleich Investor?
Deutsche denken an Autos, US-Amerikaner an Tech
Top-5-Marken mit der Häufigkeit der Nennung:
D
Antwortauswahl
1. Volkswagen (40%)
2. Daimler (31%)
3. BMW (26%)
4. Deutsche Bank (21%)
5. Deutsche Telekom (20%)
UK
1. BT Group (20%)
2. BP (18%)
3. Barclays Bank (15%)
4. Tesco (15%)
5. Llodys Banking Group
(11%)
USA
1. Apple (17%)
2. Microsoft (13%)
3. Wal-Mart (11%)
4. IBM (8%)
5. Coca Cola (6%)
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Bei den am häufigsten genannten Marken aus den jeweiligen Leitindizes zeigt sich die
Wirtschaftsstruktur des jeweiligen Landes. Während US-Amerikaner meist an Technologiegiganten denken, kommen den Deutschen größtenteils Autohersteller in den Sinn.
Einzige Ausnahme: In Großbritannien dominiert nicht eine Branche, sondern es werden
Marken aus den unterschiedlichsten Industriezweigen genannt.
19
Sind Amerikaner Fan einer Marke,
kommt sie auch als Anlage in Betracht!
Verhältnisdarstellung der Markenattraktivität vs. der Attraktivität der Marke als Investment
4
3
D
UK
USA
Markenattraktivität
5
hoch
Wie attraktiv sind aus Ihrer Sicht als Kunde die folgenden Marken? (6=sehr attraktiv, 1=unattraktiv)
Würden Sie Aktien von folgenden Marken als Geldanlage nutzen? (6=ja, 1=nein)
2
niedrig
2
3
Anlageattraktivität
4
5
hoch
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Fan einer Marke zu sein, heißt in Deutschland nicht, dass die betreffende Aktie auch ins
eigene Depot wandert. Liegt die Markenattraktivität in Deutschland im Schnitt bei 3,7,
so bringt es die Anlageattraktivität der Marken nur auf 2,8. In Großbritannien liegt der
jeweilige Durchschnitt bei 3,7 versus 3,3 und in den USA sogar bei 4,2 zu 4,1.
Sprich: Lieben die Amerikaner eine Marke, dann erwägen sie auch den Kauf der Aktie.
20
Was der Deutsche kennt, das kauft er!
Aufstellung der Top-5 Aktien im Depot:
D
Antwortauswahl
1. Deutsche Telekom (13%)
2. Daimler (10%)
3. Allianz (10%)
4. Deutsche Post (9%)
5. Volkswagen (8%)
UK
1. Vodafone (13%)
2. Tesco (9%)
3. Amazon (7%)
4. Netflix (6%)
5. Unilever (6%)
USA
1. Google (17%)
2. Wal-Mart (13%)
3. Microsoft (11%)
4. Apple (10%)
5. Amazon (10%)
Quelle: Studie „Einstellung gegenüber Aktien und anderen Finanzanlagen in Deutschland, USA und UK“, Aktion pro Aktie 2016
Mit der Deutschen Telekom kommt nicht nur die beliebteste Aktie der Deutschen aus der
Heimat, es ist auch charakteristisch für die Top 5: Die Favoriten der Bundesbürger kommen
alle aus Deutschland. Ähnlich sieht es in den USA aus, wo die beliebtesten fünf Aktien auch
in den Vereinigten Staaten beheimatet sind. In UK sind die Anleger weniger patriotisch.
Hier stammen die beliebtesten Aktien nicht nur aus Großbritannien, sondern auch aus den USA.
21
Ergebnisse im Überblick
...
??
Geldanlage: Pflicht oder Kür? Die Deutschen beschäftigen sich weiterhin nicht gerne
mit ihrer Geldanlage. Aber auch für die Briten sind Finanzen ein notwendiges Übel.
US-Amerikaner finden es hingegen wichtiger, morgen gut versorgt zu sein, als heute
gut zu leben. Dennoch setzen alle drei Länder noch immer lieber auf niedrig verzinste
Sparprodukte als auf Aktien.
Finanzkenntnisse: Da geht noch mehr! Die Dividende als Renditebestandteil einer Aktie
ist weder Deutschen, noch Briten und US-Amerikanern besonders geläufig. Und auch bei
der Entwicklung der jeweiligen Leitindizes bewegen sich viele auf unbekanntem Terrain.
Insbesondere Briten kennen die Entwicklung ihres Leitindex nicht. Fast die Hälfte konnte
nicht sagen, wie sich der FTSE 100 in den letzten fünf Jahren geschlagen hat.
Markenaffinität: Fan gleich Investor? Bei den am häufigsten genannten Marken aus den
jeweiligen Leitindizes denken Deutsche an Automobilunternehmen, während US-Amerikanern
die großen Technologieunternehmen in den Sinn kommen. Darüber hinaus wandern sowohl
bei den Deutschen als auch bei den US-Amerikanern meist die Aktien ins Depot, deren
Unternehmen in der Heimat ansässig sind. Die Briten agieren hier weniger patriotisch
und kaufen auch US-Aktien.
22
Chancen und Risiken von Wertpapieranlagen
Aktien-ETFs
• Da ETFs einen Index nachbilden, sind sie in der Regel kostengünstig und
transparent.
• ETFs bilden einen Index mit mehreren Wertpapieren ab. Diese Streuung
mindert das Risiko gegenüber Einzelanlagen.
• Im Falle einer Insolvenz der ETF-Gesellschaft sind Kundeneinlagen als
Sondervermögen getrennt.
• ETFs sind an der Börse handelbar. So können Anleger kurzfristig über
ihr Kapital verfügen.
• ETFs werden nicht aktiv verwaltet. Im Falle negativer Entwicklungen
greift daher kein Management steuernd ein.
• Die im ETF enthaltenen Wertpapiere unterliegen marktüblichen
Schwankungen und können zu Verlusten führen.
• ETF-Anleger geben Rechte an den ETF ab, beispielsweise das Stimmrecht
für Aktien im ETF-Besitz.
• Bei zahlreichen Verkäufen von Fondsanteilen kann es zu Liquiditätsengpässen
in der Abwicklung der Aufträge kommen.
Aktienfonds
Wesentliche Risiken
• Ein professioneller Fondsmanager trifft für die verwalteten
Kundengelder die konkreten Anlageentscheidungen.
• Fonds sind verpflichtet, stets in mehrere Wertpapiere zu investieren.
Das mindert das Risiko gegenüber Einzelanlagen.
• Fondsanlagen sind Sondervermögen und wären daher von
einer Insolvenz der Fondsgesellschaft nicht betroffen.
• Fonds sind an der Börse und mit der Fondsgesellschaft handelbar.
So können Anleger kurzfristig über ihr Kapital verfügen.
• Für das aktive Management des Fonds wird eine Gebühr fällig.
Diese Kosten mindern die Rendite des Fonds.
• Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere unterliegen marktüblichen
Schwankungen und können zu Verlusten führen.
• Für Anleger ist nicht vorhersehbar, welche Wertpapiere der
Fondsmanager kauft oder austauscht und warum er das tut.
• Bei zahlreichen Verkäufen von Fondsanteilen kann es zu Liquiditätsengpässen
in der Abwicklung der Aufträge kommen.
Einzelaktien
Wesentliche Chancen
• Aktionäre erhalten Aktionärsrechte. Dazu zählt u.a. die
Teilnahme an der Hauptversammlung mit Stimmrecht.
• Sofern Aktiengesellschaften die Ausschüttung einer Dividende
beschließen, steht diese den Aktionären zu.
• Börsennotierte Aktiengesellschaften unterliegen diversen
Veröffentlichungspflichten durch die Börse.
• Aktien sind meist an der Börse handelbar. Dadurch können
Anleger kurzfristig über ihr Kapital verfügen.
• Der Erfolg einer Aktienanlage ist allein von einem Unternehmen abhängig.
Es wird keine Risikostreuung erreicht.
• Aktien unterliegen marktüblichen Kursschwankungen. Diese
können zu Verlusten für den Aktionär führen.
• Das Aktienkapital ist das Grundkapital des Unternehmens. Im Falle
einer Insolvenz besteht ein Totalverlustrisiko für Aktionäre.
• Jede Aktie hat ein Stimmrecht. Großaktionäre haben daher oft
beherrschende Stimmanteile gegenüber Kleinanlegern.
23
Studiendesign
Bevölkerungsrepräsentative Studie:
• Die Daten zur repräsentativen Marktforschungsstudie wurden im Auftrag der fünf Direktbanken comdirect bank,
Consorsbank, DAB Bank, ING-DiBa und maxblue von der puls Marktforschung GmbH erhoben und ausgewertet.
• Über ein Online-Panel wurden insgesamt 3.036 Personen befragt. Die Interviews dauerten im Schnitt acht Minuten und wurden zwischen dem 15. bis 25. Januar 2016 durchgeführt.
24
Kontakt und Impressum
Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt.
Die Berichterstattung über den vorliegenden Studienband ist unter Angabe
der Quelle „Aktion pro Aktie“ gestattet. Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne.
Gerne senden wir Ihnen die Daten im gewünschten Dateiformat.
comdirect bank AG
Geerd Lukaßen
Pressesprecher
Telefon: +49 4106 704-1315
E-Mail: [email protected]
DAB Bank AG
Dr. Jürgen Eikenbusch
Head of Corporate Communications
Telefon: +49 89 50068-1595
E-Mail: [email protected]
Consorsbank
Dirk Althoff
Leiter Unternehmenskommunikation
Telefon: +49 911 369-1709
E-Mail: [email protected]
ING-DiBa AG
Alexander Baumgart
Pressesprecher
Telefon: +49 69 27 222-66145
E-Mail: [email protected]
maxblue
Christiane Lorch
Pressesprecherin
Telefon: +49 69 910-37881
[email protected]
25
Über die Aktion / Disclaimer
„pro Aktie“ ist eine Aktion führender deutscher Direktbanken: Die comdirect bank, die Consorsbank, die DAB Bank,
ING-DiBa und maxblue machen sich mit der „Aktion pro Aktie“ stark für eine bessere Aktienkultur in Deutschland.
Studien, Bildungsangebote, Veranstaltungen, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit sowie der „Tag der Aktie“ leisten einen
Beitrag dazu, das Thema stärker in den Köpfen der Deutschen zu verankern und einen vorurteilsfreien und aufgeklärten
Umgang mit dem Thema Aktie zu fördern. Weitere Informationen unter www.aktion-pro-aktie.de.
Disclaimer
Die Inhalte dieser Publikation dienen lediglich der Information. Sie stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch
keine Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Anlageprodukten. Es wird
dringend geraten, sich vor Abschluss etwaiger Wertpapiergeschäfte ausführlich über Funktionsweise und Risiken von
Anlageprodukten zu informieren.
Bildnachweise
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www.aktion-pro-aktie.de