Übersommern - Art Report

Transcrição

Übersommern - Art Report
Juli/August 2009
Das Zertifikate-Magazin von X-markets
www.xmarkets.de
Börse kann so einfach sein
Übersommern
Ein kühler Sommer-Check bringt Licht ins Depot der Anleger
Schlüssel
zu Ihrem
Erfolg
X-press
Das Zertifikate-Magazin
X-press TRADING
Das Trading-Magazin
Geldanlage- und Hebelprodukte
einfach und verständlich dargestellt.
Kostenfrei bestellen unter
www.xmarkets.de oder
Telefon: (0 69) 91 03 88 07
X-press Trends
Wöchentlicher Newsletter
X-press Trade
Täglicher Trading-Newsletter
Leistung aus Leidenschaft.
X-press
| -pect
Reisevorbereitung
Gehören Sie zu den 56 Prozent der glücklichen Deutschen, die in diesen Tagen in ihren wohlverdienten
Urlaub fahren? Dann sollten Sie unabhängig davon, wie lange Sie abwesend sind, Bescheid darüber wissen,
welche Chancen und Risiken in Ihrem Depot schlummern. Unterstützt werden Sie dabei nicht nur von den
Medien, sondern auch von uns, den Emittenten, sowie dem Deutschen Derivate Verband (siehe Seite 8).
Und wenn Sie schon einen Depot-Check durchführen, sollten Sie auch überprüfen, wie gut Ihre Anlagen
gestreut sind. Während Autorin Beate Sanders in ihrem gerade erschienenen Buch „Edelmetalle zur Diversifikation“ empfiehlt (Seite 26), stellten wir fest, dass auch alte Comichefte eine Alternative sein könnten (Seite 30).
Sämtlichen Urlaubern wünsche ich eine gute Reise und kommen Sie gesund zurück. Bis in acht Wochen …
Chefredakteur | Ralph Wintermantel
Inhalt
X-markets
Fotos: gettyimages, X-markets
6
Der maßgebliche Prospekt für die in
dieser Zeitschrift genannten Wertpapiere
der Deutschen Bank AG kann unter
www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei
der Deutschen Bank AG, CIB, GME, X-markets,
Große Gallusstr. 10-14, 60311 Frankfurt,
kostenfrei angefordert werden.
4
Rund um die Zertifikate-Welt
Yes, we run | Klar & übersichtlich | Frisch auf den Tisch
Handfeste Unterstützung | Profis unter sich
8
Übersommern
X-novo
6
Neuemissionen des Monats im Überblick
Ab ins Körbchen
X-clusive
8
Übersommern
Stabile Basis | Völlig entspannt
Die Hülle macht’s | Starke Unterstützung
X-global
14
16
18
20
22
Derivate-Anlagen rund um die Welt
Deutschland: Auferstanden aus Ruinen
Osteuropa: Fortsetzung wahrscheinlich
USA: Bammel vor dem August
Indien: Gute Laune am Ganges
X-plain
25
Wissen tanken
Quanto-Diskont-Zertifikate
X-plorer
26
Rohstoffe im Fokus
Blumiges | Beliebte Edelmetalle | Strahlendes Comeback
X-emption
29
Steuertipps vom Profi
Von wegen Willkür
X-tra
30
Kunst und Lifestyle
Superhelden im Tresor
Keine Angst mehr vor Videokunst
X-pression
37
Pressestimmen | Impressum
X-it
38
Gabi gibt Rätsel auf
-clusive
30
Juli/August 2009—X-press—3
X-press
| -markets
Yes, we run
Bunt bevölkert war die Frankfurter Innenstadt –
denn da liefen sie wieder: 69.042 Firmenläufer des
17. JP Morgan Chase Corporate Challenge Laufs.
Alles Mitarbeiter aus 2.708 Ämtern, Banken und
anderen Unternehmen. Für die Veranstalter bedeutete
das einen neuen Teilnehmerrekord des jährlich stattfindenden weltgrößten Laufereignises. Unter dem
Motto „Yes, we run“ machten sich
dieses Jahr auch 1.281 Mitarbeiter der
Deutschen Bank auf die 5,6 Kilometer
lange Laufstrecke kreuz und quer
durch das deutsche Finanzzentrum
und stellten somit das drittgrößte
Läuferkontingent im Feld dar. Unter
die ersten fünf schaffte es keiner von
ihnen, aber darum ging es letztendlich
auch nicht. Am Ende konnten sich
sowieso alle Läufer als Sieger fühlen.
Denn nicht die sportliche Höchstleistung, sondern das gemeinsame
Erlebnis und der Teamgeist zählten.
Klar &
übersichtlich
Mit verschiedenen neuen Werkzeugen lassen
sich auf der Internetseite von X-markets nun
noch gezielter und einfacher Produkte finden.
Beispielsweise lassen sich mit der erweiterten
Sortierung lange Produktlisten einfach und
schnell nach vorgegebenen Merkmalen aufsteigend oder absteigend anzeigen. Anleger sollten
die neuen Funktionen unter www.xmarkets.de
einmal ausprobieren.
Die drei Musketiere. Für X-markets auf den Weg
gemacht haben sich: Samiel Mesfin, ChristianHendrik Knappe und Timo Böhninger (von links).
Frisch auf den Tisch
Immer rechtzeitig vor Handelsbeginn informiert ab sofort ein
Newsletter über alle Zertifikate-Neuemissionen der Deutschen
Bank. Damit sind Anleger immer im Bilde, welche neuen Diskontund Bonus-Zertifikate oder Aktienanleihen gerade emittiert werden.
Bestellen können Anleger diesen Service auf der Internetseite
www.xmarkets.de unter Newsletter & Publikationen > Newsletter.
Übrigens: den gleichen Service gibt’s an selber Stelle auch für
Hebelprodukte.
Zuwachs. Zwei weitere Newsletter aus dem Hause
X-markets halten Anleger auf dem Laufenden.
4—X-press—Juli/August 2009
Handfeste Unterstützung
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) hat sich auf die Fahnen geschrieben, die
Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen in Deutschland
zu erhöhen. Zu den Zielen des DDV gehören neben dem Schutz der Anleger die
Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz der Produkte. Dazu führt der DDV Fachveranstaltungen jeglicher Art durch und bietet Anlegern eine bunte
Auswahl an informativen Broschüren. Der Geschäftsführer des Verbandes Lars Brandau (siehe
auch Interview Seite 13) freut sich über jeden
Anleger, der sich an ihn wendet: „Wir versorgen
sowohl Einsteiger wie auch Profis mit einer breiten
Palette an Informationen.“ Sämtliche Publikationen
und Studien gibt es auf der Internetseite unter
www.derivateverband.de zum Herunterladen oder in
gedruckter Version zum Bestellen.
Breite Palette. Auf jede Frage hat der
Deutsche Derivate Verband eine Antwort. Anleger
können die Broschüren kostenlos abrufen.
Fotos: Shutterstock, Sabrina Kossmann, Scoach Europa AG, X-markets
Profis unter sich
Auch in diesem Jahr trafen sich Mitte Juni Anlageberater, Vermögensverwalter und unabhängige Finanzberater auf dem 6. Investmenttag in der alten
Frankfurter Börse zum Informationsaustausch. Mit 532 Teilnehmern, 22 Ausstellern, darunter auch Deutsche Bank X-markets, und 20 Referentenvorträgen
erzielte der Veranstalter Scoach einen neuen Besucherrekord. Wie immer
können nun im Anschluss an
die Veranstaltung alle Vorträge kostenlos auf der
Internetpräsenz von Scoach
www.scoach.de/investmenttag
heruntergeladen werden.
Redegewant. Mathias Schölzel, Derivateprofi von Deutsche Bank X-markets, referierte
über die neuesten Zertifikate-Trends.
X-press
Wussten Sie, …
| -novo
09
22.06.20
... dass X-markets für Anleger über
52.000 Produkte bereithält? Darunter
gibt es sowohl für Anleger, die Kapitalschutz bevorzugen, als auch für LastMinute-Anleger das Passende in
der Produktpalette. Auf der Seite
www.xmarkets.de gibt es das komplette
Produktangebot.
Produkte mit Kapitalschutz
Schutz und Chance auf mehr
Stufenzins-Anleihe
Ab ins
Körbchen
Passend zu den sommerlichen Temperaturen sorgt X-markets
für eine angenehme Abkühlung – je nach Anlegertyp gibt’s
eine Auswahl geeigneter Produkte im Angebot.
In überhitzten Märkten müssen Produkte her, die Erfrischung im Depot
bewirken. So gibt es auch in den Monaten Juli und August wieder viel
Neues fürs Körbchen, was sicherlich für eine kühle Brise und Entspannung sorgen wird.
Selbstverständlich ist die Auswahl auf der Doppelseite längst nicht
alles, was es Neues in der X-markets-Produktpalette gibt. Zur Erinnerung:
Alle Produkte, die sich in der Zeichnungsfrist befinden, können Anleger
auf www.xmarkets.de unter „Neu am Markt”, „Produkte in der Zeichnung”,
sehen. Dort werden alle Neuheiten ab dem ersten Zeichnungstag veröffentlicht. Übrigens: Unter „Neuemissionen” gibt es für Interessierte alle
frisch emittierten Papiere. Diese sind dann ab dem ersten Tag handelbar.
Darunter sind nicht nur Anlageprodukte wie beispielsweise Bonus-,
Diskont- oder Express-Zertifikate, sondern auch Produkte mit Hebel und
Knock-out. Damit lässt es sich sowohl in turbulenten wie auch in windstillen Zeiten wunderbar im Strandkorb entspannen.
Gabi Langer
WKN:
Zinssatz:
Zinstermine:
Laufzeit:
Kurs:
DB0WH7
3,75 % p . a. im 1. Jahr
3,75 % p. a. im 2. Jahr
3,90 % p. a. im 3. Jahr
3,90 % p. a. im 4. Jahr
4,00 % p. a. im 5. Jahr
4,00 % p. a. im 6. Jahr
erstmals zum 30.04.10,
danach jährlich
30.04.15 (falls nicht vorher getilgt)
98,60 Euro
Mit der Stufenzins-Anleihe haben Anleger die Chance auf
eine jährliche Verzinsung, die mit der Laufzeit der Anleihe
steigt. Wichtig: Die Kapitalschutz-Anleihe kann nach dem
zweiten Zahlungstermin am 16. April 2011 durch die
Deutsche Bank vorzeitig gekündigt werden. Andernfalls
läuft sie bis April 2015. Mehr Infos dazu im Netz auf
www.xmarkets.de unter „Anleihen mit Kapitalschutz”.
Stufenzins-Anleihe
WKN:
Zinssatz:
Zinstermine:
Laufzeit:
Ausgabekurs:
DB0WK1
4,00 % p. a. im 1. Jahr
4,00 % p. a. im 2. Jahr
4,20 % p. a. im 3. Jahr
4,20 % p. a. im 4. Jahr
4,40 % p. a. im 5. Jahr
4,40 % p. a. im 6. Jahr
erstmals zum 25.06.10,
danach jährlich
25.06.15 (falls nicht vorher getilgt)
101 Euro (inklusive Ausgabeaufschlag)
Bei Drucktermin frisch aus der Zeichnung: Die StufenzinsAnleihe. Sie bietet Anlegern die Chance auf eine jährliche
Verzinsung, die mit der Laufzeit der Anleihe steigt. Wer mehr
Infos sucht, sollte sich auf www.xmarkets.de unter „Anleihen mit Kapitalschutz” umsehen.
6—X-press—Juli/August 2009
X-press
| -novo
Produkte
Produktemit
mitKapitalschutz
Kapitalschutz
Produkte mit Puffer
Produkte eins zu eins
Schutz
Schutzund
undChance
Chanceauf
aufmehr
mehr
Abgefedert und attraktiv investieren
Transparent und langfristig investieren
Floater-Anleihe mit Kapitalschutz
DB Platinum Bonus Fonds
X-pert-Zertifikat
WKN:
Zinssatz:
WKN:
Basiswert:
Zeichnungsfrist:
Barriere:
Bonus:
Laufzeit:
Ausgabekurs:
WKN:
Basiswert:
Quanto:
Laufzeit:
Kurs:
Zinstermine:
Laufzeit:
Kurs:
DB0WH9
3,85 % p. a. im 1. Jahr
3,85 % p. a. im 2. Jahr
5-Jahreszins (v. 16.05.11)
mind. 2 % p. a. im 3. Jahr
5-Jahreszins (v. 14.05.12)
mind. 2 % p. a. im 4. Jahr
5-Jahreszins (v. 14.05.13)
mind. 2 % p. a. im 5. Jahr
5-Jahreszins (v. 14.05.14)
mind. 2 % p. a. im 6. Jahr
erstmals zum 14.05.10,
danach jährlich bis zum 14.05.15
14.05.15
98,80 %
Die Floater-Anleihe hat eine Laufzeit von sechs Jahren
und bietet in den ersten beiden Laufzeitjahren einen
festen jährlichen Zinssatz von 3,85 Prozent. In den
Jahren drei bis sechs ist die Höhe des Zinssatzes, mindestens zwei Prozent, von der Entwicklung des Basiswerts abhängig. Übrigens: Die Floater-Anleihe ist zu
100 Prozent kapitalgeschützt.
A0M11R
DJ EuroStoxx 50
30.06.09
60 %
128,00 Euro
30.06.14
103 Euro (inklusive Ausgabeaufschlag)
Brandneu zur Schlussredaktion: neuer Bonus-Fonds auf
den DJ EuroStoxx 50. Mehr unter: www.xmarkets.de.
Express-Zertifikat
WKN:
Basiswert:
Tilgungstermine/
Tilgungsbeträge:
Tilgungsschwelle:
Barriere:
Zeichnungsfrist:
Laufzeit:
Ausgabekurs:
DB2BEN
NY Harbor RBOB Gasoline Future
ja
endlos
18,58 Euro
Das X-pert-Zertifikat auf den NY Harbor RBOB Gasoline
Future ist an die Entwicklung von „bleifreiem Benzin aus
New York Hafen” gekoppelt und hat keine Laufzeitbegrenzung. Da das X-pert-Zertifikat währungsgesichert
ist, spielt das Wechselkursrisiko keine Rolle.
X-pert-Zertifikat
DB2AQ1
DJ EuroStoxx 50 Index
07.01.10/106,25 Euro
07.07.10/112,50 Euro
07.01.11/118,75 Euro
06.07.11/125,00 Euro
100 %/95 %/90 %/85 %
65 %
07.07.09
06.07.11
101 Euro (inklusive Ausgabeaufschlag)
WKN:
Basiswert:
Laufzeit:
Kurs:
DB2DBY
DBLCI-OY Brent Crude Euro
endlos
93,27 Euro
Das X-pert-Zertifikat auf den Deutsche-Bank-RohstoffIndex DBLCI-OY Brent Crude Euro ist für Anleger gedacht,
die davon ausgehen, dass der Index, der an Brent-RohölTerminkontrakte gekoppelt ist, sich positiv entwickelt.
Mehr Infos dazu auf Seite 27 oder unter www.xmarkets.de
> Rohstoffe.
Floater-Anleihe mit Kapitalschutz
Fotos: LOOK-Foto,Shutterstock
WKN:
Zinssatz:
3
Zinstermine:
Laufzeit:
Kurs:
DB0WK2
4,00 % p. a. im 1. Jahr
4,00 % p. a. im 2. Jahr
5-Jahreszins (v. 27.06.11)
mind. 2 % p. a. im 3. Jahr
5-Jahreszins (v. 25.06.12)
mind. 2 % p. a. im 4. Jahr
5-Jahreszins (v. 25.06.13)
mind. 2 % p. a. im 5. Jahr
5-Jahreszins (v. 25.06.14)
mind. 2 % p. a. im 6. Jahr
erstmals zum 25.06.10,
danach jährlich bis zum 25.06.15
25.06.15
101 % (inklusive Ausgabeaufschlag)
Das Express-Zertifikat hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
Falls der EuroStoxx 50 Index an einem der Beobachtungstermine auf oder oberhalb der jeweiligen Tilgungsschwelle notiert, wird das Express-Zertifikat zum jeweiligen
Tilgungsbetrag vorzeitig zurückgezahlt. Am Laufzeitende
greift der Risikopuffer. Trotz Verlusten erhalten Anleger
bis zu einer Barriere von 65 Prozent 100 Euro zurück.
Mehr unter www.xmarkets.de.
Die zu 100 Prozent kapitalgeschützte Floater-Anleihe
hat eine Laufzeit von sechs Jahren und bietet in den
ersten beiden Laufzeitjahren einen festen jährlichen
Zinssatz von vier Prozent. In den Jahren drei bis sechs
ist die Höhe des Zinssatzes, von der Entwicklung des
Basiswerts (5-Jahreszins CMS) abhängig (mindestens
zwei Prozent).
Juli/August 2009—X-press—7
X-press
| -clusive
8—X-press—Juli/August 2009
X-press
| -clusive
Übersommern
Zertifikate ermöglichen Anlegern, in fast alle Anlageklassen zu investieren. Dabei unterscheiden sich
die Produkte gewaltig in Chancen und Risiken. Wer seinen Urlaub unbeschwert von Sorgen
ums Anlagendepot verbringen will, sollte seine Investitionen rechtzeitig wetterfest machen.
Trotz Wirtschaftskrise sind die Deutschen fast
so reiselustig wie in den Jahren zuvor. Laut
einer Umfrage der Europ Assistance Versicherung fahren rund 56 Prozent der Bundesbürger in den Sommerurlaub. Viele davon
besitzen Anlagendepots. Wer hinterher keine
böse Überraschung erleben möchte, sollte
vorher einen Blick hineinwerfen. Neben einem
Depotcheck mit dem Bankberater bietet sich
an, Produkt für Produkt mit einem ChancenRisiko-Profil aufzulisten und identifizierte
riskante Wackelkandidaten mit einem sogenannten Stopp-Loss auszustatten. Damit ist
Folgendes gemeint: Fällt ein bestimmtes
Papier auf oder unter eine bestimmte Marke,
verkauft die Depotbank automatisch zum
nächstmöglichen Kurs.
Fast völlig problemlos sind KapitalschutzZertifikate, die es auf Einzelaktien, Indizes und
Rohstoffe gibt. Da bei dieser Produktklasse
ein Kapitalschutz zum Laufzeitende besteht,
kann der Anleger unbeschwert seinen Urlaub
genießen, egal, welche Kurskapriolen die Börse
während seiner Abwesenheit vollzieht. Einzig
und allein zu beachten ist das Bonitätsrisiko
des Emittenten. Hier ist es wichtig, eine Bank
seines Vertrauens zu wählen. Zudem hat zwischenzeitlich der Deutsche Derivate Verband
Lesen Sie weiter auf Seite 10
Juli/August 2009—X-press—9
Stabile Basis
Eine wichtige Regel bei Bonus-Zertifikaten lautet: Je höher der Puffer, desto
geringer das Risiko. Deshalb bietet es sich an, auf das Bonus-Portal auf der
Internetseite www.xmarkets.de zu gehen und nach folgenden Punkten zu selektieren: Werte mit einem Puffer von über 40 Prozent, bei minimaler Laufzeit und
maximaler Rendite. Sortiert nach hohem Puffer, denn nur bei einer Unterschreitung oder Berührung dieser Grenze kann es zu einem Verlust kommen.
Sollte dieser Fall eintreten, wäre der Bonus hinfällig und der Anleger eins zu
eins am weiteren Kursverlauf des Basiswerts beteiligt. Im konkreten Beispiel
heißt das: Wer in das Commerzbank-Zertifikat mit der Kennnummer: DB2XA3
investiert, erhält 3,50 Euro, solange die Commerzbank-Aktie bis zum 14. September 2009 nicht unter 1,50 Euro fällt. In Prozent ausgedrückt bedeutet dies
ein Puffer von rund 69 Prozent und einer Rendite von 3,24 Prozent. Da staunt
der Tagesgeldinvestor, im Gegensatz zu ihm kommen damit hochgerechnet
auf ein Jahr zweistellige Zinsen zusammen. Wer auch mit weniger Puffer leben
kann, für den ist noch mehr Rendite drin. Rund 6,5 Prozent bei der Allianz
(siehe Tabelle). Puffer hier: 50 Prozent. Ein wenig Recherche lohnt also.
Interessante Bonus-Zertifikate
Basiswert
1
Commerzbank
Deutsche Bank1
Daimler 2
Allianz 2
WKN
Barriere
Bonus
Puffer
Rendite
Kurs
DB2XA3
DB3DL8
DB4SKF
DB4SHF
1,50
17,05
11,50
32,00
3,50
34,00
28,00
72,00
67,11
58,71
52,98
50,10
3,24
3,28
6,10
6,54
3,38
32,92
26,38
67,58
Kurse in Euro vom 22.06.09; Renditeangaben Seitwärtsrenditen bis Fälligkeit, Laufzeit: 1 14.09.09 und 2 18.12.09. Quelle: X-markets
10—X-press—Juli/August 2009
auf den Wunsch der Anleger nach mehr Transparenz
reagiert. „Wir sehen uns als Dienstleister für DerivateAnleger, wann immer es uns möglich ist, bieten wir
jegliche Unterstützung an”, so DDV-Geschäftsführer
Lars Brandau (siehe auch Interview Seite 13). Der Verband
stellt tagesaktuelle Informationen zu der Bonität von
Zertifikate-Emittenten zur Verfügung. Die Informationen
basieren auf sogenannten Credit Spreads, also auf
Kreditderivaten zum Handeln von Ausfallrisiken von
Anleihen. Dabei geben die auf der Internetseite unter
www.derivateverband.de angegebenen Basispunkte die
Risikoprämie auf die Rendite sicherer Staatsanleihen an.
Diese wird derzeit am Markt verlangt, um sich gegen
einen Ausfall der Schuldverschreibungen des jeweiligen
Emittenten abzusichern. Sie können noch zeitnäher und
genauer als manche Banken-Ratings Aufschlüsse über
die Zahlungsfähigkeit eines Zertifikate-Anbieters geben.
Grundsätzlich gilt: Eine geringe Risikoprämie spricht für
eine hohe Bonität und genauso umgekehrt.
Ähnlich verhält sich die Situation bei den Anlageprodukten: Produkte mit Kapitalschutz bieten zwar die
geringste Rendite, dafür aber den höchsten Schutz aller
Produktklassen. Je nach persönlicher Risikoneigung
sollten Anleger aus dem breiten Spektrum an Produkten deshalb nach Chancen und Risiken abwägen.
Beispielsweise findet sich in der Umschlagsseite der
Statistik (siehe Mittelteil in diesem Heft) eine ÜberblicksProdukt-Matrix farblich nach Produkten aufgeschlüsselt
von geringem Risiko bis risikoreich. Übrigens: Auf Seite
6 und 7 finden Anleger monatlich die aktuell emittierten
Neuemissionen nach dem gleichen Schema von Kapitalschutz bis Hebelprodukt aufgelistet. Wer eine höhere
Rendite als die eines Kapitalschutz-Zertifikats erzielen
möchte und dafür ein höheres Risiko nicht scheut, der
X-press
sollte sich Produkte mit Puffer ansehen. Darunter fallen
beispielsweise Bonus-Zertifikate, die durch ihren eingebauten Puffer gegen fallende Kurse schützen. Erst ab
Berührung der Barriere geht der Bonus verloren und die
Anleger partizipieren eins zu eins sowohl an der positiven
als auch an der negativen Kursentwicklung. Da bei
Bonus-Zertifikaten vor allem das Halten der Barriere für
den Erfolg verantwortlich ist, sollten Anleger ganz nach
ihrer Risikoneigung das Produkt aussuchen. Kaum zu
glauben ist, dass auch mit Bonus- Zertifikaten, die einen
Puffer von über 40 Prozent bieten (siehe Seite 10), sich
ansehnliche Renditen von über zehn Prozent pro Jahr
erzielen lassen.
Ruhe in die hektische Börsenwelt bringen die Abschläge
der Diskont-Zertifikate. Bieten diese doch bei großzügig
ausgesuchtem Diskont genauso einen Teilschutz gegen
fallende Kurse und somit auch Rendite bei leicht fallenden oder stagnierenden Märkten. Gerade in Zeiten wie
diesen – mit hoher Volatilität – sind Emittenten in der
Lage, diese mit guten Konditionen auszustatten. Damit
können Anleger verschmerzen, dass sie im Gegenzug
zum Diskont bei der Rückzahlung einen festgelegten
Höchstbetrag (Cap) in Kauf nehmen müssen. Beachtenswert dabei ist: Diskont-Zertifikate mit einem Cap
unter dem aktuellen Kurs des Basiswerts stellen eine
konservative Form mit geringem Risiko, aber auch
geringere Rendite dar. Wird der Cap dagegen oberhalb
des aktuellen Kurses des Basiswerts gewählt, verbessern sich zwar die erzielbaren Renditen, aber auch das
Risiko. Allesamt in die gleiche Risikoklasse wie Bonusund Diskont-Zertifikate gehören Aktienanleihen, bei
denen als Puffer der Kupon angesehen werden kann
oder auch Express-Zertifikate, die zum Laufzeitende mit
einem Risikopuffer aufwarten können.
| -clusive
Völlig entspannt
Die Idee ist einfach: Bei Zertifikaten mit Kapitalschutz bekommen
Anleger zum Ende der Laufzeit
eine bestimmte Summe als Rückzahlung garantiert. Das kann das
komplette ursprüngliche Geld
oder ein Bruchteil davon sein.
Gleichzeitig können sie aufgrund
der Konstruktion der Produkte an
der Wertentwicklung bestimmter
Indizes oder auch bestimmter
Aktien zu einem gewissen Grad
partizipieren. Diese Höhe der Partizipationsrate kann ganz unterschiedlich sein. Eines ist jedoch
bei allen Produkten gleich: Für die
Sicherheit, am Ende auf jeden Fall
das Kapital zurückzubekommen,
verzichtet der Anleger auf einen
Teil der Kursgewinne, falls die
Börse wieder anziehen sollte. Die
Garantie hat also ihren Preis.
Auf einen Blick
Produkt:
Floater-Anleihe mit
Kapitalschutz
Basiswert: 5-Jahreszins (CMS-Satz)
WKN:
DB0WK5
Zinssatz:
4 % im 1. Jahr
4 % im 2. Jahr
5-Jahreszins (v. 27.06.11)
mind. 2 % p. a.) im 3. Jahr
5-Jahreszins (v. 25.05.12)
mind. 2 % p. a.) im 4. Jahr
5-Jahreszins (v. 25.05.13)
mind. 2 % p. a.) im 5. Jahr
5-Jahreszins (v. 25.05.14)
mind. 2 % p. a.) im 6. Jahr
Zinstermine: erstmals zum 25.05.10, danach
jährlich bis zum 25.05.15
Laufzeit:
27.06.15
Kurs:
101 % (inklusive Ausgabeaufschlag)
Quelle: X-markets
Lesen Sie weiter auf Seite 12
Juli/August 2009—X-press—11
X-press
| -clusive
Die Hülle macht’s
Diskont-Zertifikate gehören zu Anlegers Lieblingen. Kein Wunder, haben sie
sich auch in schwierigen Zeiten bewährt und deshalb nie das Vertrauen der
Anleger verloren. Denn der vergünstigte Einstieg in den Markt ist genau das,
was Anleger in turbulenten Zeiten wollen.
Die Funktionsweise ist schnell erklärt: Man kauft den Basiswert über das
Zertifikat günstiger ein, als die Aktie an der Börse notiert. Das können wie an
den Beispielen in der Tabelle sogar über 40 Prozent sein. Aufgrund des günstigeren Einstiegs ist allerdings der Gewinn auf eine bestimmte Summe (Cap)
begrenzt. Am Laufzeitende gibt es, falls die Aktie über oder genau dem Cap
entspricht, genau diesen. Im negativen Fall gibt es je nach Produktausstattung
(siehe Termsheet) entweder den Basiswert ins Depot geliefert oder einen entsprechenden Geldbetrag überwiesen. Zu beachten ist der Diskont, denn er
schützt den Anleger gegen Kursbewegungen nach unten.
Interessante Diskont-Zertifikate
Basiswert
WKN
Diskont
Cap
Rendite
Laufzeit
Kurs
Praktiker
Solon
Porsche
Centrotherm
DB4TGX
DB4WAR
DB4RJX
DB4MSP
53,88
48,51
44,17
42,17
3,00
5,00
25,00
20,00
3,09
3,52
3,86
3,52
24.09.09
24.09.09
24.09.09
22.09.09
2,91
4,83
24,07
19,32
Kurse in Euro vom 22.06.09; Renditeangaben Seitwärtsrenditen bis Fälligkeit. Quelle: X-markets
12—X-press—Juli/August 2009
Ganz anders verhält sich dagegen die Situation bei
dem Produktsegment „eins zu eins”. Hierzu zählen
Produkte wie Index- oder Basket- sowie X-pert- und
Strategie-Zertifikate. Bei allen partizipieren Anleger
nahezu, wie die Produktklassenbezeichnung bereits
aussagt, „eins zu eins” am Basiswert. Hier ist der Anleger bei der Börsenentwicklung voll dabei, kein Kapitalschutz nach unten, dafür aber auch nicht begrenzt nach
oben. Somit muss der Anleger bei Nichtbeachtung der
Börse allerdings mit Überraschungen rechnen.
Unterscheiden sollte man bei Hebelprodukten:
Handelt es sich um Zertifikate mit Hebelwirkung, ist der
Hebel nur nach oben wirksam, nach unten funktioniert
die Wirkung normalerweise nicht. Damit ist das Risiko
bei fallenden Kursen ebenfalls „eins zu eins” den Kursverlusten des Basiswerts und der Überraschungseffekt
in normalen Handelszeiten überschaubar. Sollten sich
allerdings statt Anlage-Zertifikate wahre Hebelprodukte
wie Optionsscheine, WAVEs oder WAVEs XXL im Depot
befinden, können starke Börsenschwankungen enorme
Veränderungen sowohl in die positive als auch in die
negative Richtung bewirken. Bei diesen Scheinen sollte
der Anleger mit besonderer Vorsicht walten und das
Depot nicht unbedingt sich selbst überlassen.
Wer die Schwachstellen in seinem Depot kennt, könnte
auch eine Person seines Vertrauens im Falle von großen
Kursveränderungen mit genauen Handelsanweisungen
beauftragen. Dazu wird allerdings eine Vollmacht benötigt, die bei der verantwortlichen Bank hinterlegt werden
muss. Wer gar nicht ohne Börse auskommen kann, sollte
sich vor Reiseantritt über Internetanschlüsse im Hotel,
die notwendigen Stromanschlüsse, Kompatibilität der
Mobilfunknetze oder das nächstgelegene Internetcafé
informieren, um nicht während dem Urlaub mit kalten
Füßen dazustehen.
Ralph Wintermantel
X-press
| -clusive
Starke Unterstützung
Zertifikate-Anleger fühlen sich oft mit ihren Problemen alleine gelassen. Der Deutsche
Derivate Verband sorgt in immer mehr Bereichen für Abhilfe. Geschäftsführer Lars
Brandau nennt im Gespräch mit X-press im Detail, wie Anleger unterstützt werden.
X-press: Zertifikate und deren Emittenten wurden vor allem im
Fernsehen, aber auch von der Politik oft als zu wenig transparent eingestuft. Zu Recht?
Lars Brandau: Es ist immer deutlich einfacher, in emotionsgeladenen Fernsehshows gegen etwas zu schimpfen als zu
verteidigen. Fakt ist: Es gibt kaum ein Produkt in der Finanzbranche, das derart transparent ist wie Zertifikate; auch wenn
es sicher noch Verbesserungspotenzial gibt. Der Deutsche
Derivate Verband hat sich seit seiner Gründung den Anlegerschutz und eine Verbesserung der Verständlichkeit der Produkte auf seine Fahnen geschrieben. Beispiele dafür sind der
Derivate-Kodex, das Zertifikate-Rating, Branchenstatistiken
sowie eine Produktklassifizierung und einiges mehr an ständig
aktuellem Datenmaterial. Alle Informationen sind übrigens für
jeden Anleger auf unserer Internetseite www.derivateverband.de
frei zugänglich und abrufbar.
X-press: In Zusammenarbeit mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) haben Sie eine Checkliste für
Zertifikate-Anleger erarbeitet. Was nutzt diese dem Anleger?
Brandau: Die Checkliste umfasst insgesamt 18 Fragen. Anhand
dieser Fragen kann jeder Anleger die wichtigsten Punkte vor
dem Kauf eines Zertifikats klären. Die Liste gibt einen guten
Überblick über die Informationen, die der Anleger einholen sollte. Außerdem kann der Anleger überprüfen, ob er alle wesentlichen Punkte des ausgewählten Zertifikats verstanden hat.
X-press: Zertifikate mit Kapitalschutz konnten ihren Marktanteil
in den vergangenen Monaten erheblich steigern. Sollten die
Märkte aber weiter anziehen, sitzen Anleger dann nicht auf
den falschen Produkten? Sind Neuemissionen zu wenig an der
Zukunft orientiert?
Brandau: Sie nennen hier eigentlich die Stärke der Zertifikate.
Zertifikate haben den riesigen Vorteil gegenüber allen anderen
In guten Händen. DDV-GeschäftsAnlageprodukten, dass Anführer Lars Brandau (links) im
leger in jeder Marktsituation
Gespräch mit X-press-Chefredakteur Ralph Wintermantel. Der eheein passendes Produkt finmalige n-tv Nachrichtensprecher
den, mit dem sie attraktive
führt den Derivate Verband seit
Ende 2007. Insgesamt präsentiert
Renditen erzielen können.
der DDV die 20 führenden EmittenAktuell überwiegt das Sicherten derivativer Wertpapiere.
heitsbedürfnis, deshalb sind
vermehrt Zertifikate mit
Kapitalschutz gefragt, die ein hohes Maß an Sicherheit bieten,
auf der anderen Seite aber eben weniger Rendite abwerfen als
riskantere Produkte. Sollte sich die wirtschaftliche Situation
weltweit verbessern, dürfte sich die Nachfrage wieder auf
Zertifikate mit höheren Renditechancen verlagern.
X-press: Was sind aus Ihrer Sicht die großen Vorteile von
Zertifikaten gegenüber anderen Anlageklassen?
Brandau: Jeder Anleger kann entsprechend seiner Risikoneigung und seiner Markteinschätzung maßgeschneiderte
Zertifikate erwerben. Zertifikate können Sicherheit geben, da
der Anleger teilweise schon beim Kauf mit dem Auszahlungsprofil die Höhe der Rendite und deren Bedingung kennt. Mit
Zertifikaten können Anleger ihr investiertes Kapital ganz oder
teilweise schützen und vom Kapitalmarkt profitieren, unabhängig davon, ob die Kurse steigen oder fallen.
X-press: Wo sehen Sie die deutsche Zertifikate-Branche in
fünf bis zehn Jahren?
Brandau: Die gesamte Branche wird deutlich gestärkt aus
dieser Krise hervorgehen. Sowohl Anleger als auch Emittenten
haben dazugelernt. Kein anderes Finanzprodukt ist so innovativ
und ermöglicht Privatanlegern, mit unterschiedlichen Risikograden in nahezu alle Märkte zu investieren. Genau das ist der
Grund, warum Zertifikate auch in fünf Jahren von Anlegern
nachgefragt werden.
Das Interview führte Ralph Wintermantel.
Juli/August 2009—X-press—13
X-press
| -global
Derivate-Anlagen
rund um die Welt
09
16.06.20
Europa
Land
Nordamerika
Land
Index
Indexstand
Veränderung
zum Jahresanfang
Kanada
TSX
Composite
10.394,78 17,71 %
Mexiko
IPC
25.460,02 13,76 %
USA
Dow Jones
S&P 500
Nasdaq 100
Index
Argentinien MERVAL 25
Brasilien
Bovespa
Chile
SASE Inter-10
Indexstand
Indexstand
Veränderung
zum Jahresanfang
Belgien
BEL 20
1.992,78
Bulgarien
SOFIX
359,33
0,19 %
Dänemark
OMXC 20
300,52
21,31 %
Deutschland
DAX
MDAX
TecDAX
ÖkoDAX
4.910,66
5.802,26
630,96
319,23
2,09 %
3,58 %
24,13 %
19,58 %
302,05
9,90 %
4,41 %
Estland
OMX TALLINN
Finnland
OMXHPI
5.744,09
6,30 %
Frankreich
CAC 40
3.215,38
–0,07 %
Griechenland
ATG
2.285,36
27,92 %
Großbritannien FTSE 100
4.337,41
–1,26 %
Irland
ISE
2.884,89
23,11 %
Italien
S&P MIB
20.313,00
4,38 %
Kroatien
CROBEX
1.919,97
11,48 %
Lettland
OMX RIGA
235,80 –13,35 %
Litauen
OMX VILNIUS
184,69
3,03 %
Luxemburg
LUXX
896,55
–5,36 %
Niederlande
AEX
257,32
4,63 %
Norwegen
OBX
267,18
34,17 %
Österreich
ATX
2.105,95
20,28 %
Polen
WIG
31.563,65
15,92 %
Portugal
PSI 20
7.084,23
11,72 %
Rumänien
BET
3.466,45
65,85 %
Russland
RDX
1.066,32
67,85 %
Schweden
OMX 30
783,34
18,27 %
Schweiz
SSMI
5.358,67
–3,18 %
Slowenien
SBI 20
4.395,42
18,93 %
Spanien
IBEX 35
9.342,40
1,52 %
Tschechien
PXI
932,40
8,65 %
Türkei
ISE 30
43.571,93
24,48 %
Ukraine
PFTS
435,85
44,60 %
Ungarn
BUX
15.721,46
28,43 %
Index
Indexstand
Afrika
8.612,13 –1,87 %
923,72
2,27 %
1.456,96 20,25 %
Land
Südamerika
Land
Index
Veränderung
zum Jahresanfang
Ägypten
CASE 30
4.917,83
10,38 %
Marokko
CASA
11.457,46
4,31 %
Südafrika
JSE
22.618,89
5,16 %
Veränderung
zum Jahresanfang
1.033,79 – 4,00 %
53.558,23 42,63 %
4.057,87 22,77 %
Währungs-Ticker
Euro | Britisches Pfund
0,8448 (–13,26 %)
14—X-press—Juli/August 2009
Euro | Chinesischer Yuan
9,4735 (–1,96 %)
Euro | Dollar
1,3870 (–1,61 %)
Euro | Hongkong-Dollar
10,7472 (–1,81 %)
Euro | Japanischer Yen
133,77 (+4,98 %)
X-markets weltweit
Lesen Sie über
Die Übersicht zeigt, wie weit das
Produktangebot von X-markets reicht.
Bei den einzelnen Flaggen werden der
jeweilige Index mit seinem Stand zum
Stichtag und seine Veränderung seit
Jahresanfang angezeigt.
Deutschland
Seite 16
Osteuropa
Seite 18
USA
Seite 20
Asien
Seite 22
X-press
| -global
Auf dieses Land bietet X-markets
Produkte an.
Asien
Land
Index
Indexstand
Veränderung
zum Jahresanfang
China
HSCE
10.667,98
35,18 %
Dubai
DFMI
2.104,79
28,59 %
Hongkong
HANG SENG
18.140,72
26,09 %
Indien
SENSEX
14.912,10
53,48 %
Israel
TA 100
Japan
786,92
39,50 %
NIKKEI 225
9.752,88
10,08 %
Kasachstan
KASE
1.166,10
18,66 %
Katar
DSM 20
7.104,80
3,18 %
Malaysia
KLSE
1.069,74
21,34 %
Pakistan
KARACHI 100
6.872,93
17,19 %
Philippinen
PSEI
2.514,17
34,27 %
Singapur
STI
2.275,36
29,15 %
Südkorea
KOSPI 100
1.322,83
21,95 %
Taiwan
TSE
6.220,81
45,49 %
Thailand
SET50
430,88
36,16 %
Vietnam
VNI
471,97
49,54 %
Australien und Neuseeland
Land
Australien
Index
Indexstand
S&P ASX 200
3.962,50
6,45 %
695,47
1,56 %
Neuseeland NZX
Euro | Kanada-Dollar
1,5641 (–9,26 %)
Euro | Norwegische Krone
8,9149 (–10,22 %)
Euro | Russischer Rubel
43,4086 (+4,46 %)
Veränderung
zum Jahresanfang
Euro | Schweizer Franken
1,5075 (+1,26 %)
Euro | Türkische Lira
2,1479 (+0,03 %)
Stand: 16.06.09; Veränderung zum Jahresanfang; Quelle: REUTERS
Juli/August 2009—X-press—15
X-press
Europa Deutschland
| -global
DEUTSCHLAND
Die Deutsche Bundesbank erwartet erst in
2010 eine leichte Erholung der wirtschaftlichen
Lage. Im Jahr 2009 rechnet sie dagegen mit
einer scharfen Rezession in Deutschland sowie
mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts
um 6,2 Prozent. Bei der Arbeitslosigkeit sieht
sie eine Zunahme um mehr als eine Million
Personen auf 4,4 Millionen.
Auferstanden aus Ruinen
Deutsche Immobilienaktien sind in den vergangenen Monaten tief abgestürzt. Analysten
sehen nun bei einigen Titeln eine nachhaltige Erholung voraus. X-markets stellt zwei potenzielle
Turnaround-Kandidaten vor, auf die Anleger mit ausgewählten Zertifikaten setzen können.
Wussten Sie, …
… dass sich der
deutsche Immobilienmarkt im
internationalen
Vergleich wacker
schlägt? Im ersten
Quartal 2009 gingen
die Preise für Wohnimmobilien hierzulande lediglich um ein
Prozent gegenüber
dem Vorjahr zurück.
Deutschland belegt
damit in der weltweiten Rangliste
von Global Property
Guide Platz 28. Die
größten Rückschläge
mussten Immobilieneigner in Lettland
verkraften, wo die
Preise im Jahresvergleich um 50 Prozent
einbrachen. Gefolgt
wird Lettland von
Dubai, wo sich die
Preise für Wohnimmobilien im Jahresvergleich um 35
Prozent verbilligten.
Auf Platz drei rangiert
Singapur mit einem
Minus von 23 Prozent.
Die internationale Immobilienbranche kam als Vorbote im Durchschnitt um über 30 Prozent. Damit verzeichder weltweiten Wirtschaftskrise an der Börse kräftig unter neten Immobilienwerte deutlich höhere Kursgewinne
die Räder. Allein im Jahr 2008 fiel der GPR-250-Global- als die breite Masse der Aktien.
Doch handelt es sich beim jüngsten Aufschwung
Index des niederländischen Datenanbieters Global Property Research, der die 250 größten börsennotierten nur um eine vorübergehende Zwischenrally oder haben
Immobiliengesellschaften Europas
enthält, um fast 50 Prozent. Deutsche
Diskont-Zertifikate auf ausgewählte Immobilientitel
Immobilienaktien lagen im Vorjahr soBasiswert
WKN
Cap
Diskont Maximalrendite p.a. Laufzeit
Kurs
gar mit durchschnittlichen Verlusten
Dt. Euroshop DB4XJK
20
29,1 %
14,9 %
20.12.10
16,41
von über 66 Prozent noch viel tiefer
Dt. Euroshop DB3GBB
20
20,2 %
16,1 %
16.12.09
18,45
unter Wasser. Auch in den ersten drei
Gagfah
DB4ETJ
5
25,8 %
28,6 %
16.12.09
4,35
Monaten des laufenden Jahres mussGagfah
DB82SZ
4
37,2 %
16,6 %
16.12.09
3,68
ten Anleger im Zuge des allgemeinen
Briefkurs vom 15.06.2009 in Euro; Quelle: REUTERS
Ausverkaufs an den Börsen mit Immobilienwerten die schmerzhaftesten Verluste verkraften. Die Gründe für die herben Kurseinbußen die Börsen in der Hoffnung auf eine mittelfristige Gesunder Immobilienbranche waren vielschichtig: Neben der dung der Weltwirtschaft tatsächlich bereits eine nachAngst vor dem Bedarf immer höherer Wertberichtigun- haltige Aufwärtsbewegung eingeläutet? Bezieht man
gen auf Immobilienbestände sorgten sich Investoren sich auf Schätzungen des Researchhauses Moody’s
auch über die eingeschränkten Finanzierungsmöglichkei- Economy, sieht es weiterhin düster aus: Dieses sieht
ten von Immobilienfirmen und die dadurch entstehen- allein in diesem Jahr rund 1,7 Millionen amerikanische
de Instabilität der Geschäftsmodelle. Seit dem Tiefpunkt Haushalte ihr Haus per Zwangsversteigerung verlieren.
Dann drohen vielen Banken erneut hohe Milliardenabim März konnten
schreibungen und Immobilienunternehmen schmerzsich viele Titel
Auf einen Blick
hafte Wertberichtigungen.
allerdings wieder
Basiswert
Deutsche Euroshop
be rappeln. Von
Produkt
Bonus-Zertifikat
Deutlich besser ist die Lage momentan noch auf dem
Anfang April bis
WKN
DB3UTM
deutschen Immobilienmarkt, wo im Vergleich zum PreisMitte Juni ver Cap
30,50
verfall in Übersee vor allem die Entwicklung bei Wohnteuerten sich die
Barriere
16,80
immobilien deutlich stabiler und weniger anfällig für
Aktien der 250
Seitwärtsrendite p.a. 28,1 %
Konjunkturschwankungen ist. Die Mehrzahl der Analysgrößten europäiLaufzeit
16.8.10
ten ist für deutsche Immobilientitel denn auch weitaus
schen Wohn- und
Kurs
22,85
optimistischer gestimmt. Nach dem jüngsten ImmoGewerbeimmobiBriefkurs vom 16.06.09 in Euro. Quelle: REUTERS
bilienaktien-Barometer des Beratungsunternehmens
liengesellschaften
Währungs-Ticker
Euro | Britisches Pfund
0,8448 (–13,26 %)
16—X-press—Juli/August 2009
Euro | Dollar
1,387 (–1,61 %)
Euro | Dänische Krone
7,4474 (–0,06 %)
Euro | Norwegische Krone
8,9149 (–10,22 %)
X-press
| -global
Termine in Deutschland
Datum
01.07.09
06.07.09
07.07.09
08.07.09
09.07.09
10.07.09
14.07.09
24.07.09
30.07.09
–
–
Art
03.08.09
05.08.09
06.08.09
07.08.09
07.08.09
14.08.09
18.08.09
–
–
25.08.09
25.08.09
Einkaufsmanagerindex
Dienstleistungsindex
Auftragseingang Industrie
Produktion Gewerbe
Handelsbilanz
Konjunkturbarometer
ZEW Konjunkturerwartung
Ifo Geschäftsklima
Arbeitslosenquote
BIP 2. Quartal
Privater Konsum 2. Quartal
Fotos: Shutterstock, X-markets
Quelle: Bloomberg
Dr. ZitelmannPB, das quartalsweise die Stimmung unter Immobilienaktien-Analysten misst, zeigt der Trend bei insgesamt 18 befragten Analysten für deutsche Immobilienwerte nach oben. Auf Sicht
von zwölf Monaten gehen 14 Analysten von steigenden Kursen aus.
Ein Analyst rechnet sogar mit einem starken Zuwachs. Doch auch
die deutsche Immobilienbranche ist in hohem Maße von Fremdkapital abhängig. Weil sich Banken jedoch mit der Kreditvergabe
zurückhalten, stecken viele Unternehmen in der Klemme. Experten
raten deshalb, auf das Geschäftsmodell der jeweiligen Unternehmen
zu schauen. Im Vorteil sehen Experten momentan sogenannte
Bestandshalter. Das sind Gesellschaften wie Gagfah, die stabile
Cashflows aus Vermietungen einfahren und mit einer langfristigen
Orientierung gegenüber Maklern, Dienstleistern und Wohnungsprivatisierern im Vorteil sind. Zu den wenigen Immobilienaktien, die bei
Analysten trotz Krise hoch im Kurs stehen, zählt das Papier des Einkaufscenter-Betreibers Deutsche Euroshop. Das Unternehmen
weist nach Meinung von Frank Neumann, Analyst vom Bankhaus
Lampe, ein risikoarmes Geschäftsmodell auf, verfügt über langfristig gesicherte Kreditverträge und einen hohen Eigenkapitalanteil.
Zudem überzeugen ihn stabile Dividenden, die vor allem durch operative Gewinne verdient werden. Optimistisch ist auch HSH-Nordbank-Analyst Steffen Wollnik: „Eine erhöhte Zahl von Mieterausfällen gibt es bislang nicht in den Einkaufscentern.“ Wollnik geht
davon aus, dass der M-DAX-Konzern deshalb gut durch die Krise
kommen wird, und empfiehlt Anlegern ebenfalls den Einstieg.
Die Frühindikatoren steigen zurzeit weltweit.
Offensichtlich zeigen also die massiven Fiskalprogramme Wirkung, und die Erwartungen in
den Unternehmen haben sich nach den Tiefstständen zu Beginn des Jahres wieder verbessert.
In Deutschland konnte man ebenfalls einen starken
Anstieg der Frühindikatoren beobachten. Jedoch
haben sich die realwirtschaftlichen Daten für
Deutschland bislang noch nicht verbessert. Die
Lücke zwischen Erwartungen und realwirtschaftlicher Entwicklung scheint daher monatlich größer
zu werden. Dies gilt ebenfalls für Erwartungen und
Stefan
Einschätzung der tatsächlichen Lage der UnterBielmeier
nehmen, auch hier weitet sich die Diskrepanz
ist Volkswirt
zunehmend aus. Dies geht wohl auf die FiskalGlobal Markets
programme zurück, die weltweit die konjunktuResearch der
relle Entwicklung stützen sollen. Jedoch sind
Deutschen
diese nicht darauf ausgelegt, dass die Impulse für
Bank in
den Welthandel besonders stark ausfallen, vielFrankfurt.
mehr soll die jeweilige Binnenwirtschaft hauptsächlich von den Fiskalprogrammen profitieren.
Daher ist es nicht sonderlich überraschend, dass die exportorientierte
deutsche Volkswirtschaft bislang verhältnismäßig geringe Impulse
von den wichtigen Handelspartnern bekommt. Die binnenwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist ebenfalls schwach, da die Investitionen – wegen der Exportschwäche – nicht zulegen und der private
Konsum aufgrund der schwachen Arbeitsmarktentwicklung und
geringen Lohnzuwächsen kaum nachhaltige Impulse gibt. Insgesamt
besteht also die Gefahr, dass die zurzeit hohen Erwartungen für die
wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Monaten enttäuscht
werden und die Frühindikatoren wieder etwas sinken. Eine solche
Entwicklung könnte sich auch auf den Euro auswirken, dessen Außenwert zuletzt gestiegen ist und damit die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte im Ausland dämpft. Eine schwächere wirtschaftliche
Entwicklung als erwartet dürfte zu einer leichten Abwertung des Euros
beitragen und damit die Wettbewerbsfähigkeit auch wieder stärken.
Zertifikate im Angebot. Neben dem Kauf von ausgewählten BonusZertifikaten bieten sich für konservative Investoren auch attraktive
Diskont-Zertifikate (siehe Tabelle) zur Beimischung an. Die Diskonter verfügen einerseits über einen hohen Sicherheitspuffer nach
unten, eröffnen Anlegern im Gegenzug aber dennoch attraktive
Gewinnchancen.
Ralph Wintermantel
Für Anleger, die sich bei Gagfah und Deutsche Euroshop langfristig engagieren möchten, hat X-markets eine Vielzahl interessanter
Euro | Schwedische Krone
10,8637 (–1,11 %)
Euro | Schweizer Franken
1,5075 (+1,26 %)
Euro | Yen
133,77 (+4,98 %)
Stand: 16.06.09; Veränderung zum Jahresanfang; Quelle: REUTERS
Juli/August 2009—X-press—17
X-press
| -global
Informationen Osteuropa
KASACHSTAN
RUSSLAND
UKRAINE
Zusammen mit Polen ist die Ukraine Ausrichterland der
Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2012. Geplant ist,
in Kiew, Donezk, Lemberg und Charkow zu spielen. Allerdings ist bislang nur Kiew bestätigt. In den drei anderen
Spielorten sind Nachbesserungen am Stadionbau und der
Infrastruktur bis November 2009 notwendig.
Fortsetzung wahrscheinlich
Zuletzt haben sich jene Aktienmärkte am stärksten erholt, die zuvor am deutlichsten verloren
haben. Zwar drohen kurzfristig Rückschläge. Doch gibt es auf lange Sicht gute Argumente,
warum Märkte wie Russland, Kasachstan oder die Ukraine weiter interessant sind.
Wussten Sie, …
… dass sowohl in der
Ukraine als auch in
Kasachstan der
Dienstleistungssektor
bereits mehr als 50
Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beisteuert? Der Anteil
der Landwirtschaft
und der Industrie
beträgt in der Ukraine
elf und 34 Prozent,
in Kasachstan sieben
und 40 Prozent.
Der Blick auf vergangene Krisen hat bei Experten der- Finanzhilfen sind dringend notwendig, Verstaatlichunzeit Hochkonjunktur. Wie verliefen diese? Wie reagier- gen könnten im Bankenbereich drohen.
ten die Aktienmärkte in früheren Rezessionen? Eine
Erfahrung, die die Vergangenheit lehrt: Die Aktienmärk- Auch die Volkswirtschaften Kasachstans und Russte nehmen realwirtschaftliche Entwicklungen vorweg. lands werden aber wohl schrumpfen, wenn auch in
Die Kurse also steigen, bevor sich die Wirtschaft erholt. geringerem Ausmaß. Dort ist es vor allem die einseitige
Eine andere Erfahrung, auf die gern verwiesen wird: Je- Ausrichtung auf Rohstoffe, die nun zum Problem wird.
ne Märkte, die in Krisenphasen am stärksten nach- Mehr als 70 Prozent der Marktkapitalisierung des russigeben, erholen sich im Anschluss auch am schnellsten schen Aktienmarkts machen Energie- und Rohstoffwerte aus. Nach Schätzung der Analysten von DB Research
und bringen die höchsten Erträge.
Die erste Einschätzung, das wird
seit März deutlich, trifft auch dieses
Produkte auf Osteuropa
Mal zu. So gut wie überall steigen
Basiswert:
Produkt
WKN
Laufzeit
Kurs
die Aktiekurse, obwohl die realwirtS-Box Ukraine
Index-Zertifikat
DB1UKR
endlos
3,11
schaftlichen Probleme wie eine masKasachstan
Top-Select-Zertifikat
DB1KAZ
endlos
36,72
siv steigende Arbeitslosigkeit kaum
RTX (Russland)
X-pert-Zertifikat
774 900
endlos
107,26
zu übersehen sind. Doch auch die
Gazprom
Diskont-Zertifikat
DB3TDF
10.12.09
14,31
zweite Erfahrung scheint sich zu
Lukoil
Diskont-Zertifikat
DB3TDH
10.12.09
32,74
bestätigen: Märkte wie Russland,
Briefkurse
in
Euro
vom
18.06.09;
Quelle:
REUTERS
Kasachstan oder die Ukraine, deren
Aktienmärkte die Krise besonders
hart traf, konnten sich mit am deutlichsten von ihren liegt der Exportanteil von Öl und Gas bei 60 Prozent,
Tiefständen erholen. Der russische Aktienmarkt legte Direktinvestitionen fließen zu 50 Prozent in den Energieseit März rund 75 Prozent zu. Der kasachische KTX klet- sektor, zu den Staatseinnahmen trägt die Branche 35
terte von 221 auf über 500 Punkte und der ukrainische Prozent bei und zur Wirtschaftsleistung 30 Prozent.
UTX gar von 174 auf 466 Punkte.
Doch wird sich diese Erholung fortsetzen? Tatsache Die Folge: Als die Preise für Rohstoffe 2008 einbrachen,
ist, dass die Länder mit erheblichen Schwierigkeiten zu sackten auch die Aktienkurse an Russlands Börse ab.
kämpfen haben. In Kasachstan und der Ukraine trifft dies Strukturelle Anstrengungen, um die Wirtschaft des Landes stärker zu diversifizieren, dürften deshalb ganz oben
insbesondere auf den Bankensektor zu.
Für das laufende Jahr rechnen die Volkswirtschafts- auf der Prioritätenliste der Regierung stehen. Die Beteiexperten von Deutsche Bank Research für die ukraini- ligung der russischen Sberbank und des zweitgrößten
sche Wirtschaft mit einem Minus von acht Prozent. russischen Autoherstellers GAZ zusammen mit dem
Währungs-Ticker Osteuropa
Euro | Kroatische Kuna
7,273 (–0,92 %)
18—X-press—Juli/August 2009
Euro | Polnischer Zloty
4,541 (+9,35 %)
Euro | Russischer Rubel
43,4086 (+4,46 %)
Euro | Tschechische Krone
26,843 (–0,75 %)
Fotos: Plainpicture, Shutterstock
X-press
Automobilzulieferer Magna am Autobauer Opel ist möglicherweise ein Signal dafür, dass sich die Verantwortlichen des Landes dieses Problems bewusst sind.
Immerhin könnte dadurch GAZ, das hoch verschuldet ist und unter einer starken Absatzflaute leidet, künftig selbst Opelfahrzeuge herstellen und über sein Händlernetz Fahrzeuge der Marken Opel und General Motors
in Russland vertreiben. Ein kleiner Schritt in Richtung
einer stärkeren Diversifikation. Doch müssen, wie die
Analysten von DB Research feststellen, noch viele folgen. Denn das Land sei zu stark von Kapitalzuflüssen
aus dem Ausland abhängig und auch dort birgt das
Bankensystem erhebliche Risiken. Die Bereitstellung
von Liquidität, die Verbesserung der Qualität der Institutionen, dies müsse angegangen werden, um das
Vertrauen der internationalen Investoren zu stärken.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es jedoch
Punkte, die schon jetzt Hoffnung machen, dass die
jüngste Rally am Aktienmarkt noch nicht vorbei ist.
Dazu zählen die Aussichten für den Ölpreis. So verdichten sich die Anzeichen, dass sich die globale Konjunktur in 2010 erholt. Möglicherweise früher. Claude Mandil, Direktor der Internationalen Energieagentur, geht
davon aus, dass das dritte und vierte Quartal dieses
Jahres mit einer wachsenden Nachfrage nach Öl verbunden sein könnten. Doch seien die Lagerbestände,
vor allem in vielen Schwellenländern, zu niedrig und die
Leistungsfähigkeit der amerikanischen Raffinerien habe
sich als enttäuschend erwiesen.
Eine Mixtur, die zu einem Anstieg des Ölpreises und
zu weiter steigenden Notierungen an den Börsen Russlands und Kasachstans führen könnte. Attraktiv macht
diese Märkte dabei, dass einige Firmen günstig bewertet
sind. Gazprom weist basierend auf durchschnittlichen
Analystenschätzungen trotz des jüngsten Kursanstiegs
ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp über drei auf.
Der Energieriese Lukoil ist auf Basis der Gewinnschätzungen für 2010 mit einem KGV von rund fünf bewertet.
Euro | Türkische Lira
2,1479 (–0,03 %)
Euro | Ukrainische Hrywnja
10,607 (–5,10 %)
| -global
Termine Osteuropa
Datum
06.07.09
07.07.09
07.07.09
09.07.09
10.07.09
10.07.09
10.07.09
16.07.09
06.08.09
03.08.09
07.08.09
07.08.09
10.08.09
12.08.09
10.08.09
17.08.09
Wussten Sie, …
Land
Art
Ukraine
Kasachstan
Russland
Kasachstan
Ukraine
Russland
Ukraine
Russland
Verbraucherpreise
Verbraucherpreise
Verbraucherpreise
Industrieproduktion
Handelsbilanz
Handelsbilanz
Industrieproduktion
Arbeitslosenquote
Quelle: Bloomberg
Natürlich sind Kursrückschläge nicht auszuschließen. Mit
Diskont-Zertifikaten auf solche Konzerne können Anleger
den Basiswert zumindest aber mit einem Abschlag auf
den aktuellen Kurs erwerben. Der Nachteil: Sie haben
eine begrenzte Laufzeit. Wer in diesen gebeutelten Märkten eher langfristig Chancen sieht, für den gibt es breiter
aufgestellte Index-Zertifikate ohne Laufzeitbegrenzung.
Diese sind auch deshalb interessant, da die Ökonomien Russlands, Kasachstans und der Ukraine schon
2010 wieder wachsen könnten. Die Analysten von DB
Research rechnen für die russische Wirtschaft dann mit
einem Wachstum von rund drei Prozent, in Kasachstan
sollen es 1,5 Prozent sein, in der Ukraine ein Prozent.
Und dass auf längere Sicht die Risikobereitschaft der
Anleger zurückkehren könnte.
Wer sich frühzeitig und insbesondere langfristig
engagieren will, kann zum Beispiel über das S-Box
Ukraine Index-Zertifikat in dem Land einsteigen. Das
Produkt bildet die neun größten Unternehmen des Landes, deren Aktien die höchste Liquidität aufweisen, ab.
Mit dem Kasachstan Top Select Basket dagegen setzen
Anleger auf fünf Unternehmen dieses Landes aus verschiedenen Industriebereichen, deren Aktien an den
internationalen Börsen gehandelt werden.
Gerd Hübner
… dass Kasachstan
der fünftgrößte
Öllieferant Deutschlands ist? Marktbeobachter gehen
davon aus, dass das
Land in zehn Jahren
der zweitwichtigste
Öllieferant werden
könnte. Dort wurden
die beiden größten
Ölfelder der vergangenen 20 Jahre
entdeckt. Dank dieser Felder könnte
Kasachstan bis 2015
in die Gruppe der
zehn größten Öllieferländer der Welt
aufrücken.
Euro | Ungarischer Forint
281,65 (+5,25 %)
Stand: 16.06.09; Veränderung zum Jahresanfang; Quelle: REUTERS
Juli/August 2009—X-press—19
Nordamerika USA
X-press
| -global
Fast 15 Millionen Amerikaner hatten im Mai 2009
keinen Job. Das entspricht 9,4 Prozent und ist somit
die höchste Arbeitslosenquote seit 25 Jahren.
So schockierend die Zahlen sind, Experten hatten
mit einer noch schlechteren Quote gerechnet.
Übrigens: Die nächsten Zahlen erscheinen am
2. Juli (siehe Tabelle Seite 21)
USA
Bammel vor dem August
Bis zum Sommer des vergangenen Jahres war die Welt der US-Anleger in Ordnung. Dann
kam der verhängnisvolle September. Deshalb herrscht jetzt Skepsis vor, trotz wieder
positiverer Konjunkturdaten. Genau diese Mischung könnte die Rally weiter befeuern.
Wussten Sie, …
… dass die Wirtschaftskrise auch
General Electric (GE)
erfasste, einen der
größten Mischkonzerne der Welt?
Der Kurs der GEAktie sackte binnen
Jahresfrist von 40
auf zeitweise unter
sechs Dollar, und die
Ratingagentur Standard & Poor's erkannte GE seine bis dahin
makellose Bonitätsnote „AAA" ab.
Im Erfinden treffender Redewendungen sind sie Welt- Stärkung ihrer Kapitalpuffer erzielt, Investoren fassten
meister – die Amerikaner. Derzeit hört man die Banker wieder Vertrauen in das Bankensystem. Auch nach Meides Landes verdächtig oft sagen: „That's too August." nung von führenden US-Ökonomen werde die schlimmsFrei übersetzt: „Das riecht zu sehr nach August.“ Denn der te Rezession seit Jahrzehnten bereits Ende dieses Jahres
August 2008 war der letzte Monat, in dem die Ban- Ausgewählte US-Diskont-Zertifikate
kenwelt intakt war. Dann,
Basiswert
WKN
Index
Diskont/Cap
Laufzeit
Rendite Kurs
im September, brach LehDow Jones Industrial DB4UUY
7.750,00
15,20 %/7.750
24.03.10
nein
51,56
man zusammen. That's too
Nasdaq 100
DB1QJH
1.600,00
1,66 %/1.600
21.09.09
nein
10,26
August – wer das sagt,
S&P 500 (Quanto)
DB4CMA
1.000,00
3,70 %/1.000
21.12.09
ja
8,76
wittert die Ruhe vor dem
Sturm, vor dem nächsten Briefkurs des Zertifikats vom 18.06.09 in Euro; Maximalrendite pro Jahr. Quelle: REUTERS
Crash.
zu Ende gehen. Allerdings werde sich die KonjunkturerTatsächlich sind die Kurse an den US-Aktienmärken holung langsamer vollziehen als bei früheren Abschwünseit dem Ausverkauf im Winter schnell gestiegen. Einigen, gen, ergab eine Befragung von 45 Wirtschaftsexperten
wie dem Ökonomen Nouriel Roubini, der die Finanzkri- durch den Nationalen Verband der Unternehmensökose vorhersah, zu schnell. Sein jüngster Ausblick lässt nomen (NABE). Die Volkswirte erwarten für das zweite
wenig Gutes erwarten. Er warnt vor einem zweiten Kon- Quartal, dass die US-Wirtschaft nur noch um 1,8 Projunkturtief in den USA im kommenden Jahr. Es sei nicht zent schrumpft. Verlangsamt hat sich auch der Stellenauszuschließen, dass die Wirtschaft eine weitere Talsohle abbau. Im Mai fielen 345.000 Jobs weg, nach 504.000
durchschreite. Bisher sei er von einer U-Rezession aus- Arbeitsplätzen im April. Experten hatten ein Minus von
gegangen. „Jetzt sehe ich
die Gefahr eines doppel- Ausgewählte WAVEs und Optionsscheine
ten Tiefpunkts, einer ReProdukt
Typ
WKN
Stopp-Loss
Basis
Laufzeit
Kurs
zession in Form eines W
WAVE (Apple)
Call
DB5DL4
–
110,00
15.07.09
2,05
am Ende des kommen WAVE (Wal-Mart Stores) Call
DB5DY6
–
42,00
15.07.09
0,54
den Jahres.“
WAVE XXL (DJIA)
Put
DB20QB
10.550,00
10.765,11
endlos
1,63
Optimistischer ist FedWAVE XXL (S&P 500)
Put
DB37QE
1.056,00
1.078,52
endlos
1,20
Chef Ben Bernanke. Die
Klass. OS (Chevron)
Call
DB32HX
–
100,00
09.12.09
0,04
US-Banken hätten „erhebliche Fortschritte" bei der Briefkurs des Zertifikats vom 18.06.2009 in Euro; Maximalrendite pro Jahr. Quelle: REUTERS
Indizes-Ticker USA
Dow Jones
8.612,13 (–1,87 %)
20—X-press—Juli/August 2009
S&P 500
923,72 (+2,27 %)
Nasdaq 100
1.456,96 (+20,25 %)
X-press
| -global
Termine in den USA
Datum
01.07.09
02.07.09
03.07.09
10.07.09
13.07.09
14.07.09
14.07.09
15.07.09
15.07.09
15.07.09
17.07.09
17.07.09
29.07.09
31.07.09
Art
03.08.09
07.08.09
–
12.08.09
12.08.09
18.08.09
13.08.09
14.08.09
14.08.09
14.08.09
18.08.09
18.08.09
26.08.09
27.08.09
ISM-Index Juni (Juli/August)
Arbeitslosenquote Juni (Juli/August)
US-Feiertag: Independence Day
Handelsbilanz Mai (Juli/August)
Staatshaushalt Juni (Juli/August)
Erzeugerpreisindex Juni
Einzelhandelsumsatz Juni (Juli/August)
Verbraucherpreise Juni (Juli/August)
Industrieproduktion Juni (Juli/August)
Kapazitätsauslastung Juni (Juli/August)
Wohnbaubeginn Juni (Juli/August)
Wohnbaugenehmigungen Juni (Juli/August)
Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter Juni (Juli/August)
BIP 2. Quartal
Quelle: DerivateCheck
Fotos: Corbis, X-markets
520.000 Stellen befürchtet. Die positive Überraschung beruhigte
die Anleger an der Wall Street.
Generell könnte die Skepsis gegenüber weiter steigenden Kursen die Rally noch eine Weile andauern lassen. Wer an einem
Anstieg des Dow Jones Industrial Average oder des Nasdaq partizipieren, sich aber gegen eventuelle Rückschläge teilweise
absichern möchte, kann dies zum Beispiel mit ausgewählten
Diskont-Optionsscheinen oder -Zertifikaten tun (siehe Tabelle).
Allerdings könnte es auch lohnend sein, sich die Einzelwerte
des US-Leitindex genauer anzusehen. Einige Unternehmen widersetzen sich nämlich dem Abwärtstrend mit aller Kraft – allen voran
Wal-Mart, der weltgrößte Einzelhändler. Der Gewinn im ersten
Quartal blieb konstant, das Unternehmen stellt 22.000 neue Mitarbeiter ein. Auf den Einkaufslisten vieler Händler stehen auch wieder
Aktien des Computerriesen Apple, nachdem Zeitungen gemeldet
hatten, CEO Steve Jobs werde an die Firmenspitze zurückkehren.
Rohstoffwerte wie Chevron und Exxon könnten von höheren Ölpreisschätzungen profitieren. Goldman Sachs hatte die Prognose
per Ende 2009 auf 85, für Ende 2010 sogar auf 95 Dollar erhöht.
Auch die American International Group (AIG) erweckt wieder das
Interesse von Investoren. Der vor dem Zusammenbruch gerettete US-Versicherer fasst die Zerschlagung seiner wichtigen Flug-
Anzeichen für eine Verbesserung des makroökonomischen Umfelds, eine weitere Entspannung der Kreditmärkte und eine leichte Erhöhung unserer Gewinnprognose für 2009 haben
uns veranlasst, unser Ziel für den S&P 500 zum
Jahresende auf 965-1.005 Punkte anzuheben.
Obwohl wir glauben, dass das Wirtschaftswachstum bis in das Jahr 2010 hinein unter Druck
bleiben wird, zeigen unsere makroökonomischen
Modelle unbestreitbar eine Verbesserung. Da Larry Adam
rüber hinaus haben sich die Kreditmärkte rasch
ist Chef-Investerholt; eine Tatsache, die durch einen Rekordment-Stratege
tiefstand der LIBOR-Sätze und die Wiederbelefür Privatkunden.
bung der Emissionstätigkeiten unterstrichen
Er ist seit 1992 bei
wird. Die Erhöhung unserer Gewinnprognose von
der Deutschen
56,50 auf 58,50 Dollar ist teilweise auf die StreiBank tätig.
chung von GM aus dem S&P 500 Index zurückzuführen. Darüber hinaus könnten aber auch die
im 2. Quartal 2009 erzielten Gewinne positiv ausfallen, da die Energiekonzerne von steigenden Energiepreisen und die Exportwirtschaft
von einem schwächeren Dollar, einer konjunkturellen Erholung in den
Emerging Markets sowie besseren finanziellen Bedingungen profitieren sollten. Auch Finanzwerte könnten aufgrund einer steilen Ertragskurve und einer höheren Anzahl von Abschlüssen bei Anleihe- und
Aktiengeschäften mit positiven Nachrichten überraschen.
Trotz optimistischerer Aussichten auf den Aktienmärkten zum
Jahresende warnen wir Investoren vor einer möglichen Korrektur,
die unseres Erachtens im Sommer dieses Jahres stattfinden könnte.
Negative saisonale Schwankungen, eine fragile Konjunktur, ungünstigere Bewertungen und steigende Zinssätze könnten die Aufwärtsentwicklung der Aktienmärkte bremsen. Aus historischer Sicht und unter
der Annahme, dass die kürzliche Erholung den Beginn einer neuen
Hausse darstellt, ist der Anstieg um 40 Prozent gegenüber dem Tiefstand vom 9. März überdies die kräftigste erste Phase einer Hausse
seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Historisch betrachtet ist nach der
starken ersten Phase eine Korrektur von 10 bis 13 Prozent zu erwarten.
zeug-Leasingsparte ILFC ins Auge, was als Startschuss für eine
ernsthafte Sanierung gewertet wird.
In das M & A-Geschäft kommt ebenfalls wieder Bewegung.
Der Halbleiterriese Intel will den Softwareanbieter Wind River Systems für rund 884 Millionen Dollar übernehmen. Und nicht
zuletzt ist es auch die Index-Anpassung im Dow Jones, die für neue
Fantasie sorgen dürfte: Travelers und Cisco ersetzen GM und
Citigroup – vielleicht riecht der August ja gar nicht so schlecht.
Max Herrmann
Währungs-Ticker USA
Euro | Dollar
1,387 (–1,61 %)
Dollar | Yen
96,47 (+6,73 %)
Dollar | Kanadischer Dollar
0,8864 (–27,51 %)
Stand: 16.06.09; Veränderung zum Jahresanfang; Quelle: REUTERS
Juli/August 2009—X-press—21
X-press
| -global
Asien Indien
INDIEN
Der Einfluss der BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China) auf das internationale
Wirtschaftsgeschehen wird immer größer.
Ein Meilenstein war der erste gemeinsame
Gipfel im russischen Jekaterinenburg. Ziel ist
es, einen großen Einfluss im Internationalen
Währungsfond (IWF) auszuüben.
Gute Laune am Ganges
Ökonomen zufolge wird keine andere Wirtschaft langfristig so stark wachsen wie die indische.
Nach dem deutlichen Wahlsieg hat die wirtschaftsfreundliche Regierung künftig deutlich mehr
Handlungsfreiheit. Anlegern bietet die Deutsche Bank zwei Produkte auf Indien an.
Wussten Sie, …
... dass Indien immer
mehr verstädtert?
Das Land zählt heute
34 Städte mit mehr
als einer Million
Einwohnern, die
besonders durch
Landflucht und
Naturkatastrophen
entstanden sind.
Allein im Ballungsraum Mumbai leben
mit 20,9 Millionen
Einwohnern mehr
Menschen als in
ganz Australien.
Manmohan Singh ist der Mann, dem die Märkte vertrauen. Einen Tag nach seiner Wiederwahl als Premierminister schoss das Börsenbarometer Sensex um 17,3
Prozent in die Höhe, zwischenzeitlich musste der Handel an der Börse in Mumbai sogar erstmals in der
Ge schichte der 1895 gegründeten Bombay Stock
Exchange ausgesetzt werden, weil das maximale Limit
für Kursschwankungen nach oben erreicht war. Singhs
Kongresspartei verfügt nun über so viele Parlamentssitze wie seit 1991 nicht mehr und hängt nicht mehr von
den Kommunisten ab. Für Paray Vakil, Chef der Immobilienfirma Knight Frank India, erfüllt der Wahlsieg der
bisher regierenden Koalition unter Führung der Kongresspartei den Wunsch der Bevölkerung nach Stabilität auf
dem Subkontinent: „Die Reaktion der Börse zeigt, dass
unsere Wirtschaft geimpft ist gegen Angst und Sorge.“
Zuversicht versprüht auch Madhusadan
Kela, Leiter Aktien bei Reliance Capital
Asset Management: „Das Wahlergebnis
ist äußerst positiv und
stimmt sehr, sehr
optimistisch.”
1,17 Milliarden Ein- Auf einen Blick
wohner, jeder Zweite
Basiswert:
Indien Basket
jünger als 30, rund ein
Produkt:
Top-Select-Zertifikat
Drittel noch nicht einWKN:
DB6ARC
mal 15. Hinzu kommt:
Laufzeit:
endlos
Jahr für Jahr verlassen
Kurs:
68,82
1,5 Millionen bestens
qualifizierte Akade- Briefkurse in Euro vom 23.06.09; Quelle: REUTERS
miker die Universitäten und drängen mit guter Aussicht auf Anstellung auf
den Arbeitsmarkt. Schon jetzt zählt die Mittelschicht
fast 300 Millionen Menschen. Hält dieser Trend an, dürfte die weltgrößte Demokratie bis 2030 zur drittgrößten
Wirtschaftsnation aufsteigen, prognostiziert die USBank Goldman Sachs. Gemessen an der Größe der
Volkswirtschaft liegt der Subkontinent derzeit auf dem
elften Platz. Goldman-Sachs-Ökonom Michael Buchanan erwartet in den kommenden 20 Jahren ein durchschnittliches Wachstum von 6,3 Prozent pro Jahr – so
viel wie keine andere Volkswirtschaft.
Andere große Schwellenländer wie Russland, Brasilien oder China können diesem Tempo mit langfristigen
Zuwachsraten zwischen 2,8 und 5,2 Prozent nicht folgen. Die Regierungspartei im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde plant in den nächsten Jahren gewaltige Investitionen, die das Wirtschaftswachstum über
viele Jahre hinweg oberhalb von acht Prozent jährlich
halten sollen. Rund 60 Milliarden Dollar sollen allein in
den Ausbau der Telekommunikation und der Verkehrswege fließen, schon heute vergrößert sich das indische
Straßennetz um bis zu 100 Kilometer pro Tag. Zudem
will die künftige Regierung alles tun, um den heimischen Konsum zu stärken. Der gewaltige Binnenmarkt
Währungs-Ticker Indien
Euro | Chinesischer Yuan
9,4735 (–1,96 %)
22—X-press—Juli/August 2009
Euro | Hongkong-Dollar
10,7472 (–1,81 %)
Euro | Indonesische Rupiah
14.123,54 (–9,93 %)
Euro | Japanischer Yen
133,77 (+4,98 %)
Euro | Malaysischer Ringgit
4,8812 (–0,75 %)
X-press
Fotos: LOOK-Foto, Shutterstock
gilt als Garant für wirtschaftliche Stabilität, rund 250 Millionen Inder verfügen bereits über ein Einkommen von
3.000 Dollar pro Jahr.
Ausländische Anleger wittern Morgenluft und legen
wieder vermehrt in Asiens drittgrößter Volkswirtschaft
an. Seit Jahresbeginn haben sie netto indische Aktien
für 1,8 Milliarden Dollar gekauft. Analysten gehen davon
aus, dass bis zum Jahresende zehn Milliarden Dollar
ausländische Gelder in den Aktienmarkt fließen werden. Auch deutsche Unternehmen setzen mit Direktinvestitionen auf den indischen Markt: Eine Umfrage der
Deutsch-Indischen Handelskammer zeigte, dass die
Mehrheit trotz der globalen Wirtschaftskrise ihr Geschäft in Indien
ausbauen will. Lob
Auf einen Blick
kommt auch aus
Basiswert:
S&P CNX NIFTY (Indien)
dem Auswärtigen
Produkt:
ETF
Amt: „Die schiere
WKN:
DBX1NN
Grö ße der indiLaufzeit:
endlos
schen VolkswirtKurs:
63,19
schaft, DemograBriefkurse in Euro vom 23.06.09; Quelle: REUTERS
fie und anhaltend
hohes Wachstum
machen den Subkontinent zu dem nach China wichtigsten Markt der Zukunft“, schreibt Außenminister FrankWalter Steinmeier in einer Studie.
Trotz allem Grund zur Freude muss sich die neue
Regierung zahlreichen Problemen stellen. Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen Monaten gestiegen, und
immer noch sind in Indien rund 230 Millionen Menschen
unterernährt. Seit Jahresbeginn ist der indische Arbeitsmarkt um eine halbe Million Stellen gesunken. Im ersten
Quartal nahm das Bruttoinlandsprodukt um 5,8 Prozent
zu – ein zwar immer noch beachtliches Wachstum, aber
nach Meinung vieler Ökonomen zu wenig, um eine so
stark wachsende Bevölkerung mit genug Arbeit zu versorgen. Im Unterschied zu China, wo der Staat in den vergan-
| -global
Termine Indien
Datum
01.07.09
01.07.09
02.07.09
10.07.09
–
–
Art
03.08.09
03.08.09
06.08.09
12.08.09
15.08.09
23.08.09
Export
Import
Großhandelspreise
Industrieproduktion
Feiertag (Unabhängigkeitstag)
Feiertag (Ganesh Chaturthi)
Quelle: Bloomberg
genen drei Jahrzehnten massiv in Infrastruktur investiert
hat, fehlt es auf dem Subkontinent häufig an Trinkwasser,
Elektrizität, Schulen und Gesundheitseinrichtungen.
Die Märkte lassen diese Sorgen kalt, Investmentguru
Mark Mobius sagt längst goldene Zeiten am Ganges
voraus – und die Börse prescht voran. Während der MSCIWeltindex seit Jahresbeginn um gut acht Prozent zugelegt
hat, gewann das indische Pendant Sensex fast 50 Prozent
an Wert. Anleger, die breit gestreut vom aufkeimenden
Optimismus profitieren wollen, könnten mit dem Indien
Top-Select-Zertifikat von X-markets richtig liegen. Es partizipiert an der Wertentwicklung eines Korbes aus neun
indischen American Depositary Receipts, die an der New
Yorker Börse gelistet sind. Diese Hinterlegungspapiere
beziehen sich auf Aktien indischer Unternehmen, die in
verschiedenen Industriebereichen agieren und an internationalen Börsen gehandelt werden. Im Korb enthalten sind
etwa das zweitgrößte indische Finanzinstitut, die ICICIBank, der Pharmakonzern Dr. Reddy’s und der Technologieriese Infosys. Alternativ hält die Deutsche-Bank-Tochter db x-trackers einen börsengehandelten Index-Fonds
(ETF) bereit, mit dem Anleger kostengünstig auf den S&P
CNX NIFTY 50 setzen können. Dieses Börsenbarometer
gilt als wichtigster Index des indischen Aktienmarktes und
vereint 50 Aktien aus 22 unterschiedlichen Sektoren.
Christian Euler
Wussten Sie, …
... dass Indien derzeit
den größten absoluten Bevölkerungszuwachs aller Staaten
der Erde verzeichnet?
Am 11. Mai 2000
überschritt Indiens
Einwohnerzahl offiziell
die Milliardengrenze.
Nach Einschätzung
der Vereinten Nationen wird Indien in den
nächsten Jahrzehnten
sein Bevölkerungswachstum kaum abschwächen und die
Volksrepublik China
bis zum Jahr 2045 als
bevölkerungsreichstes
Land der Erde ablösen. Interessant:
Dieses Wachstum
basiert nicht auf einer
gestiegenen Geburtenrate, sondern auf
der in den letzten
Jahrzehnten kontinuierlich gestiegenen
Lebensdauer – und
somit der Abnahme
der Sterberate.
Währungs-Ticker Indien
Euro | Philippinischer Peso
66,797 (–0,64 %)
Euro | Thailändischer Baht
47,3003 (–4,98 %)
Euro | Vietnamesischer Dong
26.674,94 (–1,10 %)
Stand: 16.06.09; Veränderung zum Jahresanfang; Quelle: REUTERS
Juli/August 2009—X-press—23
X-press
| -plain
26.
TEIL
LEARNING CURVE
Bitte die Seite an der Linie herausschneiden.
Ausgabe
Zertifikat
07.2008
Garantie-Zertifikate
08.2008
Fallschirm-Zertifikate
09.2008
WinWin-Zertifikate
10.2008
Korridor Bonus-Zertifikate
11.2008
Multi-Bonus-Zertifikate
12.2008
Down-and-Out-PutOptionsscheine (Teil 1)
01.2009
Down-and-Out-PutOptionsscheine (Teil 2)
02.2009
Protect-Anleihen
03.2009
Rolling Lock-In Anleihe
04.2009
Swing-Anleihe
05.2009
Aktienanleihe Plus
06.2009
07./08.2009
Quanto-DiskontZertifikate
Bonus Pro-Zertifikat
Quanto-Diskont-Zertifikate
Diskont-Zertifikate werden nicht nur
auf in Euro denominierte Basiswerte,
also etwa in Euro gehandelte Aktien,
emittiert, sondern auch auf solche, die
in einer Fremdwährung notieren. Gute
Beispiele wären etwa die Feinunze
Gold oder das Barrel Rohöl, die beide in
Dollar gehandelt werden. Anleger, die
entweder direkt oder über Zertifikate in
diese Basiswerte investieren, tragen
nicht nur deren Kurs-, sondern auch
das Wechselkursrisiko. Denn selbst bei
einer unveränderten Notierung können
sich durch eine nachteilige Bewegung
des Wechselkurses Verluste einstellen.
Anleger, die einerseits von der Vorteilhaftigkeit von Diskont-Zertifikaten
überzeugt sind, andererseits aber das
gegebenenfalls vorhandene Wechselkursrisiko ausschalten wollen, können
das mit Quanto-Diskont-Zertifikaten
Quanto-Diskont-Zertifikate beziehen sich auf Basiswerte, die nicht in
Euro notieren. Das daraus resultierende Wechselkursrisiko wird bei
diesem Zertifikate-Typ eliminiert.
darstellen. Zur Erinnerung: Mit DiskontZertifikaten partizipiert der Anleger an
der Kursentwicklung eines Basiswerts.
Allerdings ist die Partizipation bis zu einem Höchstbetrag, dem Cap, begrenzt.
Im Gegenzug für diesen Verzicht erwirbt der Anleger das Diskont-Zertifikat
jedoch zu einem Preis, der niedriger ist
als der aktuelle Preis des Basiswerts.
Sofern nun der Basiswert in einer
Fremdwährung notiert, kann der Anleger einen Verlust erleiden, selbst wenn
der Kurs des Basiswerts konstant bleibt
oder sogar steigt. Ein Beispiel: Das
Barrel Rohöl notiert bei 70 Dollar, was
gleichzeitig der Cap des Diskont-Zertifikats ist, der Euro/Dollar-Wechselkurs
bei 1,35 Dollar und ein darauf bezogenes Diskont-Zertifikat bei 47 Euro. Am
Fälligkeitstag kann das Zertifikat bei
einem identischen Wechselkurs einen
Fotos: Shutterstock
Sammeln und verstehen
Auf dieser Seite finden Sie in jeder Ausgabe die Erklärung eines Zertifikate-Produkts. Ideal
zum Sammeln und Abheften. Falls Ihnen mal eine „Learning Curve“ fehlt, melden Sie sich
oder laden Sie sich diese ganz einfach aus dem Internet herunter.
Höchstwert von 51,85 Euro erreichen
(70 Dollar/1,35 Dollar). Sofern allerdings der Euro/Dollar-Wechselkurs bis
zum Fälligkeitstag auf 1,60 Dollar steigen sollte, der Dollar also an Wert verliert, so wird der Anleger lediglich
einen Ausübungsbetrag in Höhe von
43,75 Euro erhalten (70 Dollar/1,60
Dollar). Der Anleger hat also aufgrund
der Veränderung des Wechselkurses
die gesamte Seitwärtsrendite und mehr
eingebüßt.
Dieses Risiko kann mit Quanto-Diskont-Zertifikaten vermieden werden.
Der Höchstbetrag des Zertifikats in
dem oben genannten Beispiel würde
von vornherein bei 70 Euro liegen, und
zwar unabhängig von der Entwicklung
des Wechselkurses. Allerdings notiert
dann auch das Zertifikat höher, aber
natürlich mit dem für Diskont-Zertifikate
üblichen Abschlag gegenüber dem
aktuellen Preis des Basiswerts. Im
Ergebnis wird somit die Realisierung
der Seitwärtsrendite und gegebenenfalls weiterer Kursgewinne nicht durch
eine Veränderung des Wechselkurses
gefährdet.
Holger Bosse
www.xmarkets.de, Tel.: (0 69) 9 10-3 88 07, E-Mail: [email protected]
Juli/August 2009—X-press—25
X-press
| -plorer
Blumiges
Gähn. Der Goldmarkt war auch schon mal
spannender als in den letzten Wochen.
So bleibt mir immerhin genug Zeit, an der
Vervollkommnung meines Astralleibs durch
fleißiges Training und nahezu wöchentliches
Absolvieren eines Marathons irgendwo in
Europa zu arbeiten.
Das kann ich im Übrigen nur empfehlen:
Michael
Blumenroth
Nutzen Sie den Sommer, solange er da ist,
Der X-pressdie Tage werden schon wieder kürzer, und
Kolumnist ist
regelmäßige Läufe über 42 km lassen mich
Händler von
irgendwie immer jünger werden, wenn ich
Gold, Silber,
so weitermache, bin ich bald wieder ein
Platin & Co.
Er arbeitet seit
Teenie oder gar ein Säugling – war ja auch
über zehn
irgendwie ‘ne schöne Zeit, so im Nachhinein
Jahren für die
betrachtet. Nichtsdestotrotz, was den GoldDeutsche Bank.
markt im Moment bewegt, ist nur eine einzige
Sache, nämlich der Kurs des Dollars. Es ist
fast, als wäre das Gold mit dem Eurokurs verheiratet und
würde sich immer in die gleiche Richtung bewegen, steigt
der Euro beziehungsweise fällt der Dollar; dann steigt auch
das Gold, zeigt der Dollar Muskeln und der Euro schwächelt,
dann bekommt auch das Gold einen Schwächeanfall. Ein
absoluter Gleichschritt quasi, keinerlei Eigenleben. Was sagt
uns das? Nun, dass Goldhändler – außer mir selbstverständlich – faul sind und ihre Ideen aus anderen Märkten herleiten?
Eher zeigt es eine gewisse Entspanntheit an. Zwar gehen
immer noch hier und dort Firmen unter, General Motors
hier, Arcandor dort, aber der Weltuntergang scheint für den
Moment abgewendet. Inflation wird ein Thema werden, aber
ist es im Moment noch nicht.
Spricht also alles dafür, dass der Goldmarkt sich schon
mal in den frühen Sommerurlaub verabschiedet hat. Und ich
würde nicht darauf wetten, dass sich das bald ändert, aber
spätestens im September, denke ich, da wird der Markt wieder erwachen, und jeder, der dann noch nicht investiert hat,
wird dies bedauern, sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht vorbereitet. In dem Sinne, lassen Sie es sich gut gehen, genießen
Sie den Sommer, das Wetter, ein kühles Bierchen und schöne
Ansichten. Ich gehe jetzt erst mal ‘ne Runde trainieren…
Beliebte Edelmetalle
Zahllose Anleger mussten in der Krise zusehen, wie vieles, an das
sie einmal geglaubt haben, mit Bankenpleiten, Staatsbankrotts
und Industriepleiten zerronnen ist. Edelmetalle hingegen gelten
sowohl heute wie auch vor der Krise als sicherer Hafen. Börsenexpertin und Autorin Beate Sander erklärt anschaulich und praxisnah
in ihrem Buch „Gold, Silber, Platin – Die sichere Zukunft für Privatanleger“, wie verschiedene Anlageformen in Edelmetalle den Privatanleger auch bei widrigen Marktbedingungen zum Erfolg führen.
Sander nimmt den Leser mit in die spannende Welt der Edelmetalle. Ausführlich befasst sie sich mit sämtlichen Anlageformen, von der physischen Anlage über klassische Investments in
Bergbauaktien, ETFs bis hin zu alternativen Anlagen in Zertifikate
und Hebelprodukte.
Das Buch ist gespickt mit
Gold, Silber, Platin.
persönlichen Tipps und RatschläBeate Sander zeigt in
ihrem Buch Anlegern
gen der erfahrenen BörsenbeMöglichkeiten, gezielt
richterstatterin. Sie warnt davor,
und überlegt in Edelmetalle zu investieren.
unüberlegt auf den abgefahreErschienen ist das
nen Goldzug aufzuspringen und
Buch im FinanzBuch
Verlag und kostet
vermittelt, wie die breite Pro rund 25 Euro.
duktvielfalt an Edelmetallanlagen nicht nur zur Diversifikation
der eigenen Investments genutzt werden kann, sondern wie Gold,
Silber und Platin für jeden Anlagetyp individuelle Chancen eröffnen können.
Sander rät zu physischen Investments in Münzen und Barren,
während Schmuck nichts weiter als Ausdruck von Lebensfreude,
aber keine sinnvolle Vermögensanlage sei.
Zum Schluss zollt die Autorin Gold als dem wichtigsten Edelmetall Tribut und wagt die Prognose, dass Edelmetallpreise wieder
anziehen dürften, sobald Zinssenkungsaktionen der Notenbanken
und Konjunkturprogramme der Regierung ihre Wirkung entfalten.
Abgerundet wird die Reise durch die Welt der Edelmetalle mit
einer tabellarischen Entscheidungshilfe für jeden Anlagetyp.
Rohstoffentwicklung und -prognose
Rohstoffe
Kurs
Vormonat
Veränderung Hoch
Tief
Gold
Silber
Palladium
Platin
Brent (Fut)
931,45
14,07
237,00
1.195,00
70,07
923,70
13,91
222,00
1.104,50
58,01
0,84 %
1,15 %
6,76 %
8,19 %
20,79 %
801,65
850,00
10,31
13,50
170,00
240,00
899,50 1.050,00
38,47
40,00
1.005,50
16,22
264,00
1.293,10
71,90
Angaben in Dollar; Hoch-Tief-Kurse seit Jahresanfang; Veränderung gegenüber 15.05.09;
Prognose zum 31.12.09; Stand: 17.06.09; Quelle: Deutsche Bank, REUTERS
26—X-press—Juli/August 2009
Prognose
X-press
| -plorer
Strahlendes Comeback
Unbemerkt ist der Ölpreis auf ein Sechs-Monats-Hoch geklettert. Aber ist das nun das Ende der Fahnenstange?
Wie immer gibt es auch hierzu unterschiedliche Meinungen. Während die Förderländer von weiteren Steigerungen
der Ölpreise sprechen, sehen kritische Stimmen die Nachfrage und Kurse sinken.
Fotos: Corbis, Shutterstock, X-markets
Interessanterweise wurde wenig Aufmerksamkeit in den Gazetten
dem bisherigen Höhenflug des Ölpreises gezollt. Denn allein seit
Jahresbeginn hat sich der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent Crude von 36,58 auf über 70 Dollar bis Mitte
Juni nahezu verdoppelt. Trotz des massiven Preisanstiegs der
zurückliegenden Monate ist Rohöl noch weit von seinem Allzeithoch von 144,95 Dollar am 4. Juli vergangenen Jahres entfernt.
Ein Grund für die neue, positive Wertentwicklung des Rohöls
dürfte neben der Verknappung des Angebots die Erwartung
vieler Anleger sein, dass die Weltwirtschaft in einigen Monaten
wieder anspringen könnte.
Dabei spielen die tradiAuf einen Blick
tionellen Schwergewichte
Basiswert:
DBLCI-OY Brent Crude Index
der Weltkon junk tur wie
Produkt:
X-pert
die USA, Westeuropa oder
WKN:
DB2DBY
Japan diesmal eine unterLaufzeit:
endlos
geordnete Rolle. Der AufKurs:
99,22
schwung könnte vielmehr
Stand: 18.06.09; Quelle: X-markets
von den Schwellenländern
ausgehen. Volkswirte beziffern derzeit das mögliche Wachstum von China und Indien mit
zusammen über zwei Milliarden Menschen auf sechs bis acht
Prozent im laufenden Jahr – und das trotz Finanzkrise und Wirtschaftsflaute. Schon heute gebieten die BRIC-Staaten (Brasilien,
Russland, Indien und China) über etwa 15 Prozent der globalen
Wirtschaftsleistung, rund 13 Prozent des internationalen Handels sowie zirka 2,8 Billionen Dollar Devisenreserven.
Mithin verschiebt sich nicht nur das Schwergewicht der
Weltwirtschaft, sondern auch die Rohölnachfrage sukzessive zu
den Schwellenländern. Diese Volkswirtschaften weisen gegenüber den etablierten Industriestaaten bei Lebensstandard und
Fabian Colin ist seit über
zwei Jahren bei der Deutschen
Bank für Rohstoffe im Bereich
Strukturierte Produkte verantwortlich.
vor allem bei der Motorisierung noch einen beträchtlichen Nachholbedarf auf. Da die Ressourcen von Rohöl jedoch begrenzt sind,
könnte dies – zumindest langfristig – für einen steigenden Ölpreis
sprechen.
Investments in Rohöl sind jedoch gar nicht so leicht. So können sich Anleger beim Schwarzen Gold eigentlich nur über
Terminkontrakte, die sogenannten Futures, engagieren. Dabei
drohen jedoch oftmals Rollverluste. Denn wenn ein Terminkontrakt ausläuft, muss in einen neuen, länger laufenden investiert
werden, der oftmals teurer ist, wodurch für Anleger ein Minus
entstehen kann. Dies ist regelmäßig der Fall, wenn die Mehrheit
der Marktteilnehmer steigende Rohöl-Notierungen erwartet.
Um diese Schwierigkeit zu minimieren, hat das X-marketsTeam das DBLCI-OY Brent Crude Euro-Zertifikat DB2DBY entwickelt. Dieses Index-Derivat nutzt die Optimum-Yield-Methode
der Deutschen Bank. Demnach werden bei dem Rollvorgang die
verschiedenen Terminkontrakte verglichen und derjenige mit
der implizit bestmöglichen Rolloptimierung ausgewählt.
Der Index enthält eine weitestgehende Absicherung (Hedge)
gegen Schwankungen des Euro/Dollar-Wechselkurses auf monatlicher Basis.
Fabian Colin
Juli/August 2009—X-press—27
X-press
| -emption
ProfiZeilen
Von wegen Willkür
Fotos: Shutterstock, X-markets
Freiberufler können keine steuerlichen Vorteile daraus ziehen,
dass sie Wertpapiere als „Betriebsvermögen“ deklarieren und
ent stehende Aktienverluste als Betriebsausgaben geltend
machen, wenn es durch die Art und Weise der Anlagetätigkeit an
dem nachfolgend im Einzelnen beschriebenen erforderlichen
Förderzusammenhang zur freiberuflichen Tätigkeit fehlt. So entschied kürzlich das Finanzgericht Köln im Fall eines Orthopäden,
der seine Depotverluste aus Wertpapieren von den Gewinnen aus
seiner Arztpraxis steuermindernd abziehen wollte (FG Köln, U. v.
25.09.2008 – 15 K 1235/04).
Steuerpflichtige, die nicht verpflichtet sind, Bücher zu führen
und regelmäßig Abschlüsse zu machen, können als Gewinn den
Überschuss der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben
ansetzen, § 4 Abs. 3 EStG. Dabei sind Betriebsausgaben diejenigen Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind,
wobei dafür ein tatsächlicher oder wirtschaftlicher, nicht lediglich
rechtlicher Zusammenhang der Aufwendungen mit dem Betrieb
erforderlich ist.
Im Fall des FG Köln galt es zu entscheiden, ob es sich bei den
Verlusten aus der Veräußerung von Wertpapieren um Betriebsausgaben handelte, insbesondere ob es sich bei den Wertpapieren
um Betriebsvermögen gehandelt hat. Dabei wird Betriebsvermögen herkömmlich in notwendiges und gewillkürtes Betriebsvermögen unterteilt. Wirtschaftsgüter, die nach Art und Einsatz
im Betrieb eine besonders enge betriebliche Beziehung aufweisen,
sind dem notwendigen Betriebsvermögen zuzuordnen. Wirtschaftsgüter, die der Steuerpflichtige für Zwecke der privaten
Lebensführung verwendet, sind (notwendiges) Privatvermögen.
Fehlt eine solche eindeutige Beziehung zum einen oder anderen
Bereich, steht es dem Unternehmer weitgehend frei zu bestimmen, ob er das zunächst neutrale Wirtschaftsgut der Förderung
betrieblicher Zwecke widmen will oder nicht. Allerdings kann
ein Wirtschaftsgut nur dann zum (gewillkürten) Betriebsvermögen
gehören, wenn es objektiv geeignet und vom Betriebsinhaber
subjektiv dazu bestimmt ist, den Betrieb zu fördern und ihm zu
dienen (sogenannter Förderungszusammenhang).
Nach Auffassung des FG Köln stellten die Wertpapiere
schon kein notwendiges Betriebsvermögen dar, da weder der
Einsatz der Wertpapiere zur Besicherung eines betrieblichen
Darlehens noch die Anschaffung der Wertpapiere mit betrieblichen Mitteln einen unmittelbar funktionalen Zusammenhang
zum Betrieb der orthopädischen Facharztpraxis begründen
konnten. Ein über den lediglich rechtlichen Zusammenhang
hinausgehender wirtschaftlicher Zusammenhang wäre nur dann
überhaupt infrage gekommen, wenn mit einer Verwertung der
Wertpapiere als Sicherungsgut ernsthaft zu rechnen gewesen
wäre, was im Fall des Orthopäden aufgrund der Gewinnsituation
seiner Praxis jedoch nicht zu erwarten war.
Das FG stellte darüber hinaus fest, dass die Wertpapiere auch
nicht als sogenanntes gewillkürtes Betriebsvermögen zu qualifizieren waren. Denn durch die Art der durch den Orthopäden vorgenommenen Wertpapiergeschäfte fehlte der erforderliche objektive Förderungszusammenhang zur Arztpraxis. Ein solcher sei, so
das FG Köln, dann nicht mehr gegeben, wenn durch Erwerb und
Veräußerung von Vermögensgegenständen eine eigene, von der
freiberuflichen Tätigkeit abgrenzbare wesensfremde Einkunftsquelle erschlossen werde. Als starkes Indiz für das Vorliegen einer
solchen, im Vergleich zur Tätigkeit eines Facharztes für Orthopädie wesensfremden Einkunftsquelle wertete das Finanzgericht im
vorliegenden Fall die häufigen, extrem kurzfristigen Umschichtungen im Wertpapierdepot des Arztes (183 Transaktionen im
Streitjahr). Ein Förderungszusammenhang sei dabei auch nicht
durch die Absicht begründbar, die Wertpapiere als Liquiditätsreserve für betriebliche Zwecke nutzen zu wollen. Im Ergebnis
habe der Arzt durch seine kurzfristigen Spekulationen die Grenze
einer reinen Fruchtziehung durch langfristige Wertpapieranlage
hin zu einer Verwertung der Vermögenssubstanz überschritten
und damit eine mit dem Berufsbild eines freiberuflichen Orthopäden nicht mehr vereinbare Nutzung der Wertpapiere vorgenommen. Die Wertpapiere bildeten nach der Auffassung des FG Köln
damit neben den Einkünften aus der Arztpraxis eine eigenständige Einkunftsquelle im Sinne der § 22 Nr. 2, 23 Nr. 2 EStG (in der
bis zum 31.12.2008 geltenden Fassung), sodass entsprechend
auch die Verluste aus den Wertpapiergeschäften
nicht mit positiven Einkünften aus der
Arztpraxis verrechenbar waren.
Die vorstehende Entscheidung
betrifft keine neue Problematik: Die
Unterscheidung zwischen Privatund Betriebsvermögen verursacht
seit jeher Abgrenzungsschwierigkeiten.
Frank Aussendahl
Frank Aussendahl, Steuerexperte der
KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
behält stets den Durchblick im Steuerchaos.
Juli/August 2009—X-press—29
X-press
| -emption
ProfiZeilen
Von wegen Willkür
Fotos: Shutterstock, X-markets
Freiberufler können keine steuerlichen Vorteile daraus ziehen,
dass sie Wertpapiere als „Betriebsvermögen“ deklarieren und
ent stehende Aktienverluste als Betriebsausgaben geltend
machen, wenn es durch die Art und Weise der Anlagetätigkeit an
dem nachfolgend im Einzelnen beschriebenen erforderlichen
Förderzusammenhang zur freiberuflichen Tätigkeit fehlt. So entschied kürzlich das Finanzgericht Köln im Fall eines Orthopäden,
der seine Depotverluste aus Wertpapieren von den Gewinnen aus
seiner Arztpraxis steuermindernd abziehen wollte (FG Köln, U. v.
25.09.2008 – 15 K 1235/04).
Steuerpflichtige, die nicht verpflichtet sind, Bücher zu führen
und regelmäßig Abschlüsse zu machen, können als Gewinn den
Überschuss der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben
ansetzen, § 4 Abs. 3 EStG. Dabei sind Betriebsausgaben diejenigen Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind,
wobei dafür ein tatsächlicher oder wirtschaftlicher, nicht lediglich
rechtlicher Zusammenhang der Aufwendungen mit dem Betrieb
erforderlich ist.
Im Fall des FG Köln galt es zu entscheiden, ob es sich bei den
Verlusten aus der Veräußerung von Wertpapieren um Betriebsausgaben handelte, insbesondere ob es sich bei den Wertpapieren
um Betriebsvermögen gehandelt hat. Dabei wird Betriebsvermögen herkömmlich in notwendiges und gewillkürtes Betriebsvermögen unterteilt. Wirtschaftsgüter, die nach Art und Einsatz
im Betrieb eine besonders enge betriebliche Beziehung aufweisen,
sind dem notwendigen Betriebsvermögen zuzuordnen. Wirtschaftsgüter, die der Steuerpflichtige für Zwecke der privaten
Lebensführung verwendet, sind (notwendiges) Privatvermögen.
Fehlt eine solche eindeutige Beziehung zum einen oder anderen
Bereich, steht es dem Unternehmer weitgehend frei zu bestimmen, ob er das zunächst neutrale Wirtschaftsgut der Förderung
betrieblicher Zwecke widmen will oder nicht. Allerdings kann
ein Wirtschaftsgut nur dann zum (gewillkürten) Betriebsvermögen
gehören, wenn es objektiv geeignet und vom Betriebsinhaber
subjektiv dazu bestimmt ist, den Betrieb zu fördern und ihm zu
dienen (sogenannter Förderungszusammenhang).
Nach Auffassung des FG Köln stellten die Wertpapiere
schon kein notwendiges Betriebsvermögen dar, da weder der
Einsatz der Wertpapiere zur Besicherung eines betrieblichen
Darlehens noch die Anschaffung der Wertpapiere mit betrieblichen Mitteln einen unmittelbar funktionalen Zusammenhang
zum Betrieb der orthopädischen Facharztpraxis begründen
konnten. Ein über den lediglich rechtlichen Zusammenhang
hinausgehender wirtschaftlicher Zusammenhang wäre nur dann
überhaupt infrage gekommen, wenn mit einer Verwertung der
Wertpapiere als Sicherungsgut ernsthaft zu rechnen gewesen
wäre, was im Fall des Orthopäden aufgrund der Gewinnsituation
seiner Praxis jedoch nicht zu erwarten war.
Das FG stellte darüber hinaus fest, dass die Wertpapiere auch
nicht als sogenanntes gewillkürtes Betriebsvermögen zu qualifizieren waren. Denn durch die Art der durch den Orthopäden vorgenommenen Wertpapiergeschäfte fehlte der erforderliche objektive Förderungszusammenhang zur Arztpraxis. Ein solcher sei, so
das FG Köln, dann nicht mehr gegeben, wenn durch Erwerb und
Veräußerung von Vermögensgegenständen eine eigene, von der
freiberuflichen Tätigkeit abgrenzbare wesensfremde Einkunftsquelle erschlossen werde. Als starkes Indiz für das Vorliegen einer
solchen, im Vergleich zur Tätigkeit eines Facharztes für Orthopädie wesensfremden Einkunftsquelle wertete das Finanzgericht im
vorliegenden Fall die häufigen, extrem kurzfristigen Umschichtungen im Wertpapierdepot des Arztes (183 Transaktionen im
Streitjahr). Ein Förderungszusammenhang sei dabei auch nicht
durch die Absicht begründbar, die Wertpapiere als Liquiditätsreserve für betriebliche Zwecke nutzen zu wollen. Im Ergebnis
habe der Arzt durch seine kurzfristigen Spekulationen die Grenze
einer reinen Fruchtziehung durch langfristige Wertpapieranlage
hin zu einer Verwertung der Vermögenssubstanz überschritten
und damit eine mit dem Berufsbild eines freiberuflichen Orthopäden nicht mehr vereinbare Nutzung der Wertpapiere vorgenommen. Die Wertpapiere bildeten nach der Auffassung des FG Köln
damit neben den Einkünften aus der Arztpraxis eine eigenständige Einkunftsquelle im Sinne der § 22 Nr. 2, 23 Nr. 2 EStG (in der
bis zum 31.12.2008 geltenden Fassung), sodass entsprechend
auch die Verluste aus den Wertpapiergeschäften
nicht mit positiven Einkünften aus der
Arztpraxis verrechenbar waren.
Die vorstehende Entscheidung
betrifft keine neue Problematik: Die
Unterscheidung zwischen Privatund Betriebsvermögen verursacht
seit jeher Abgrenzungsschwierigkeiten.
Frank Aussendahl
Frank Aussendahl, Steuerexperte der
KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
behält stets den Durchblick im Steuerchaos.
Juli/August 2009—X-press—29
X-press
| -tra
30—X-press—Juli/August 2009
X-press
| -tra
Superhelden
im Tresor
Manche Comic-Hefte sind ein Vermögen wert. Sammler reißen sich um die ersten
Bildergeschichten von Tim und Struppi oder Superman. Die heutige Jugend bestaunt
die Comic-Helden dagegen lieber auf der Leinwand.
Als Kal-El kam er vom Planeten Krypton, als Clark Kent wuchs er
in Kansas auf, als Superman wurde er weltberühmt. Der erste große Auftritt des Comic-Helden war einem anonymen Sammler
rund 245.000 Euro wert. Für diese Summe ersteigerte er im
März dieses Jahres „Action Comic No. 1“, auf dessen Titel
Superman ein Auto stemmt. Für zehn Cent konnten
Kinder das Heft damals am Kiosk kaufen – im Jahr 1938.
Bildergeschichten gibt es schon viel länger. Der Großteil der
Bevölkerung konnte in der Vergangenheit nicht lesen – deshalb ließen die Geistlichen Bilder sprechen. „Die Idee,
Geschichten mithilfe von Bildern zu erzählen, ist schon alt“,
sagt Professor Hans Joachim Neyer, Direktor des WilhelmBusch-Museums in Hannover. „Auf Kirchenfenstern und
Altarflügeln sind teilweise ganze Bücher der Bibel dargestellt.“
Doch die meisten Bildergeschichten haben keinen geistlichen
Hintergrund. „Der Stammvater des modernen Comics ist Wilhelm Busch“, sagt Neyer. „Mit seiner Art, Bewegungen darzu-
stellen und Schadenfreude auszulösen, hat er die amerikanischen
Comics stark beeinflusst.“
Busch hatte schon 1865 viele Leser: Die Erstauflage seiner
Lausbubengeschichten über Max und Moritz betrug 4.000 Exemplare, danach stiegen die Verkaufzahlen stetig an. Bis heute wurde das Buch millionenfach gedruckt und übersetzt. Die meisten
Comicstrips wurden zunächst in Zeitungen veröffentlicht. „Ohne
Zeitungen gäbe es den Comic nicht“, sagt Neyer. „Durch Tagesund Wochenblätter gelangten die Bildergeschichten in den Blick
einer großen Leserschaft.“ Der Reporter Tim und sein Hund Struppi erschienen erstmals 1929 in einer Jugendbeilage. Ein Jahr später gelang Micky Maus der Sprung vom Trickfilm- zum Comicstar.
Superman dagegen startete als Titelfigur. Er war der erste einer
ganzen Riege von amerikanischen Superhelden wie Batman,
Spiderman oder Captain America.
Deutschland musste noch einige Jahre auf den Helden vom
Planeten Krypton warten, denn das Nazi-Regime kontrollierte die
Literatur im Land. Als die amerikanischen Zeichner während des
Juli/August 2009—X-press—31
X-press
| -tra
Ente gut,
alles gut
In den USA wurden die DonaldDuck-Hefte in diesem Jahr eingestellt, Europa dagegen feierte am 9. Juni
2009 den 75. Geburtstag der Ente. Zu den treuesten Anhängern gehört die D.O.N.A.L.D., die
Deutsche Organisation nichtkommerzieller
Anhänger des lauteren Donaldismus. Dieser Fanclub hat es sich zur Aufgabe gemacht, die DuckFamilie und ihre Umgebung wissenschaftlich zu
erforschen. Als Primärliteratur sind die knapp
700 Entengeschichten von Zeichner Carl Barks in
der Übersetzung von Erika Fuchs zugelassen.
„Für uns sind das keine Comics, sondern Berichte“, sagt der amtierende PräsidENTE Gerhard Severin. „Micky Maus ist eine spießige Komik- und
Werbefigur, die Duck-Familie dagegen ist real.“
Wo genau Entenhausen liegt – vielleicht auf
einem fernen Stern – ist unter Donaldisten umstritten. Wie es aussieht, ist bereits erforscht:
Kartograf Jürgen Wollina hat in 13-jähriger
Kleinstarbeit die 43.000 Duck-Bilder von Carl
Barks untersucht und eine exakte Karte von
Entenhausen erstellt. Die Donaldisten feierten
nun, dass Donald vor 75 Jahren das erste Mal an
die Öffentlichkeit getreten ist, seinen tatsächlichen Geburtstag datieren sie aber auf Freitag,
den 13. März. „Donald ist eindeutig ein Pechvogel“, so Severin. „Außerdem weist sein Autokennzeichen 313 auf dieses Datum hin.“ Severin,
bisher als Richter tätig, eröffnet im nächsten Jahr
ein Donald-Duck-Museum in Schwarzenbach.
Außerdem arbeitet er aktuell an einem Vortrag
über das Rechtssystem von Entenhausen.
32—X-press—Juli/August 2009
Zweiten Weltkriegs ihre Superhelden gegen die
Nationalsozialisten kämpfen ließen, entfuhr Propagandaminister Joseph Goebbels der Satz: „Superman ist ein Jude!“, berichtet Pierre Couperie in „A
History of Comic Strip“. Aber auch die stets
freundliche Micky Maus aus dem feindlichen
Amerika durfte in Deutschland nicht auftreten
– zumindest vor der Bevölkerung. Adolf Hitler
selbst war ein großer Fan der Disney-Figuren.
Am 22. Dezember 1937 notierte Goebbels in seinem Tagebuch: „Ich schenke dem Führer 18 Micky-Maus-Filme zu Weihnachten. Er freut sich sehr darüber. Ist
ganz glücklich über diesen Schatz.“ In Norwegen sind Nachzeichnungen von Walt-Disney-Figuren gefunden worden, die angeblich
aus der Feder Hitlers stammen.
In den 1950ern kam Superman als „Supermann“ Karl Kent endlich nach Deutschland – doch die Begeisterung der Leser hielt sich
in Grenzen. Schon nach drei Heften wurde die Serie eingestellt und
erst 1966 wieder zum Leben erweckt. Zwei dieser ersten drei Supermann-Hefte lagern zurzeit im Tresor von
Werner Knüppel, Inhaber des ComichanWussten Sie, …
dels Kollektiv in Hamburg. „Damals kostete
… dass Dagobert Duck
ein Heft 50 Pfennige, heute liegt der Wert
die zweitreichste fiktive
Person ist? Das US-Wirtbei etwa 11.000 Euro“, sagt Knüppel. „Alschaftsmagazin „Forbes“
lerdings ist der Zustand entscheidend. Ein
erstellt jährlich eine Liste,
kleiner Riss bedeutet 1.000 Euro weniger.“
auf der neben Film- und
Gut erhaltene Comics haben über die JahLiteraturcharakteren auch
re eine solide Wertentwicklung erfahren.
Comicfiguren wie Batman
(Platz 9) und Montgomery
„Durchschnittlich steigt der Preis um minBurns, der Chef von
destens fünf Prozent im Jahr“, sagt KnüpHomer Simpson, stehen
pel, der am Comicpreiskatalog mitarbeitet,
(Platz 14). Derzeit Numder jährlich einen Überblick über die aktumer eins: Uncle Sam, die
ellen Marktpreise gewährt.
232 Jahre alte Werbefigur
der US-Armee. 2005 wurAuch in Deutschland wurden emsig
de der Weihnachtsmann
Sprechblasen gezeichnet. Das deutsche
zum Sieger bestimmt.
Pendant zu Entenhausen, dem Wohnort
Allerdings musste er
von Micky Maus und Donald Duck, ist das
schon im nächsten Jahr
die Liste verlassen – KinStädtchen Fuxholzen. Dort leben die
der hatten sich angeblich
schlauen Fuchskinder Fix und Foxi. Superdarüber beschwert, dass
mans größte Konkurrenten auf dem deutder Weihnachtsmann keischen Markt waren aber menschlicher
ne fiktive Person sei, sonNatur: „Der bekannteste deutsche Zeichner
dern tatsächlich existiere
(www.forbes.com/lists).
ist Hansrudi Wäscher, der Figuren wie die
X-press
Ritter Sigurd und Falk oder den
Dschungelhelden Tibor erschuf“, sagt
Comic-Händler Knüppel. Während
diese Hefte in den 50er- und 60er-Jahren unter vielen Schulbänken gelesen
wurden, geben die meisten Kinder ihr
Taschengeld mittlerweile anderweitig
aus. „Das Freizeitverhalten hat sich
… dass mit 20.000 Euro
über die Jahrzehnte stark geändert“,
das teuerste Heft in
so Knüppel. „Heute verbringen die
Deutschland ein Tom-MixComic aus dem April 1954
Kinder mehr Zeit vor Fernseher oder
ist? Es ist das einzige bisComputer.“ Die Auflagen der Comicher gefundene Heft und es
Heftchen und -Alben sind deshalb
ist unklar, ob es jemals
deutlich zurückgegangen. Das Micky
veröffentlicht wurde.
Maus Magazin hat heute keine Million
Leser mehr, sondern nur noch eine Auflage von rund 210.000
Exemplaren, Comicalben wie Lucky Luke gehen 5.000- statt wie
einst 50.000-mal über die Ladentheke. Das
Interesse am Medium Comicheft schwindet,
Wussten Sie, …
doch viele Figuren leben in den Kinosälen wei… dass Entenhausen im
ter. In den letzten Jahren jagte Spiderman dort
Original „duckburg“ heißt,
Dagobert „$crooge Mc
Bösewichte, kehrte Batman auf die Leinwand
Duck“ und Donalds
zurück und retteten Hulk sowie die X-Men mit
Neffen Tick, Trick und
ihren Superkräften die Welt. Das nächste Set ist
Track „Huey, Dewey, and
schon aufgebaut: Die Hollywood-Regisseure
Louie“? Die deutschen
Steven Spielberg und Peter Jackson verfilmen
Namen stammen von
der Übersetzerin Erika
den Klassiker Tim und Struppi von Zeichner HerFuchs, die den Enten
gé. Dessen Werke sind heiß begehrt. Das origiauch klassische Zitate
nal Titelbild von „Tim in Amerika“ von 1932
von Goethe, Hölderlin
brachte im vergangenen Jahr bei einer Versteioder Shakespeare in den
gerung in Paris mehr als 760.000 Euro ein. DieMund legte. So lässt sie
Tick, Trick und Track in
ses Jahr kam eine weitere Zeichnung aus Tim
Anlehnung an den Rütliund Struppi in Belgien für 312.000 Euro unter
schwur aus Schillers
den Hammer.
| -tra
Wussten Sie, …
… dass der belgische
Zeichner Hergé tatsächlich Georges Remi heißt?
Die vertauschten Initialen
R. G. ergeben französisch
ausgesprochen „Hergé“.
Fotos: Blindtext
Theaterstück Wilhelm Tell
sagen: „Wir wollen sein
ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns
waschen und Gefahr.“
Nach einigen Anlauf- oder eher Anflugschwierigkeiten hat Superman schließlich
auch Deutschland erobert, sein Logo ziert heute Bettwäsche und Kinderunterhemden. Am begehrtesten ist er aber nach wie vor in den USA, wo die enorme
Wertsteigerung der Comic-Hefte sich bis in die Finanzbranche herumgesprochen hat. Knüppel: „90 Prozent der teuren Comics in den
USA liegen in den Tresoren von Banken und Versicherungen.“
Sarah Seyfried
Links und Informationen
Fachpresse: Comixene (www.comixene.de),
Zack (www.zack-magazin.com), Sprechblase
(Kontakt über [email protected]).
Der aktuelle Comicpreiskatalog ist im
Buchhandel erhältlich (Herausgeber
Günther Polland, ISBN: 978-3937102931).
Auktionshäuser: Artcurial in Frankreich
(www.artcurial.com), Rops in Belgien
(www.rops.be), Micky Waue in Deutschland
(www.micky-waue.de).
Museen: Wilhelm-Busch-Museum in
Hannover/Deutsches Museum für Karikatur und kritische Grafik (www.wilhelm-buschmuseum.de), das im Juni eröffnete HergéMuseum in Louvain-la-neuve (Belgien –
www.tintin.com), für 2010 ist die Eröffnung
des Donald-Duck-Museums in Schwarzenbach geplant (www.duckiversum.de).
Internetadressen: www.comicconnect.com
(Auktionsplattform, über die das Superman-Heft von 1938 versteigert wurde),
www.comicmarktplatz.de (Börse und Foren),
www.comicguide.de (Preise und weitere
Informationen), www.donald.org (Website
der Donaldisten), www.ebay.de (wird auch
von Händlern und Sammlern genutzt).
Termine: 14.-18.10. Frankfurter Buchmesse (www.buchmesse.de), 22.-25.10. kleine
Comicmesse in Essen (www.comicaction.de),
07.11. größte deutsche Comicmesse in
Köln (www.stadthalle-koeln-muehlheim.de),
Ende Novermber Comic-Auktion in Paris
(www.artcurial.com), 19.12. Comicauktion
in Friedrichsdorf (www.micky-waue.de).
Juli/August 2009—X-press—33
X-press
| -tra
Termine im Juli
Bjørn Melhus, „Deadly Storms”,
2008, Video HD, 3 channel installation
on flat screens, 7 min., loop courtesy:
Galerie Anita Beckers, Frankfurt
Ab 3.7. zeigt das Museum Ludwig in Köln die
Editionen von Sigmar Polke. Ab 9.7. ist im MartinGropius-Bau in Berlin die Ausstellung „Le Corbusier – Kunst und Architektur“ zu sehen. Die Sammlung Goetz in München eröffnet am 15.7. eine
Soloshow von Thomas Zipp. Das C/O Berlin zeigt
ab 25.7. eine Retrospektive von Pierre et Gilles.
Und die 53. Biennale in Venedig bleibt bis 22.11.
für Besucher offen.
Keine Angst mehr vor Videokunst
Videokunst hatte wegen der hohen Kosten und der unsicheren Haltbarkeit kaum einen Markt.
Inzwischen hat die Technik Fortschritte erzielt, und die Künstler haben Formen entwickelt, die
präsentierbar und bezahlbar sind.
Viktor Alimpiev: „Summer lightnings”,
2004, 1 Channel Videowork 2:20 min., loop,
courtesy: Galerie Anita Beckers, Frankfurt
Julia Oschatz, „Hello Hollow”, 2005 Video
and Animation on DVD, 4:30 min. courtesy:
Galerie Anita Beckers, Frankfurt
Haluk Akakce, „They call it love, I call it
madness“, 2006, Single channel DVD
based on Sky ist the Limit, color with
sound, 8 minutes 10 seconds, Edition of 6,
© Galerie Bob van Orsouw
Wenn es um die Eröffnung eines neuen Museums geht,
wie kürzlich der Sammlung Brandhorst in München, der
Punta della Dogana von Francois Pinault in Venedig oder
der Julia Stoschek Collection in Düsseldorf (2008), dann
fehlt eins mit Sicherheit nicht: ein oder mehrere großzügige Räume für Videoinstallationen. Eine Besonderheit
der Julia Stoschek Collection ist zudem, dass die von den
Berliner Architekten Kühn Malvezzi gestalteten Räume
für insgesamt 40 künstlerische Videopositionen maßgeschneidert sind und so dem Besucher erstmals die
Möglichkeiten der Präsentation zeitgenössischer mediengestützter Kunst nachvollziehen lassen. Denn Videokunst oder mediengestützte Kunst bedeutet längst nicht
mehr nur bewegte Bilder mit einem künstlerischen
Anspruch wie in den 60er- und 70er-Jahren. Heutzutage
kommen die Kosten professioneller Videoinstallationen
zuweilen denen von Spielfilmproduktionen nahe. Zur
Präsentation solch vier- oder fünfkanaligen Installationen
sind großzügige Ausstellungsräume oder gar Hallen
erforderlich, die sich viele Museen nicht leisten können,
geschweige denn ein privater Sammler.
Gemeinsam ist allen
Formen der Videokunst, dass die Künstler/-innen moderne Videotechnik einsetzen,
um ihre Ideen oder
Beobachtungen in
einer künstlerischen
Form zu präsentieren.
Dabei wird manchmal
die Technik selbst
thematisiert oder die
Möglichkeiten des
Medium ausgelotet.
Oder der Bildschirm wird als neue Leinwand genutzt, um
die Möglichkeiten einer Malerei mit bewegten Bildern zu
erschließen. Letzteres praktizieren zum Beispiel die Süd-
34—X-press—Juli/August 2009
afrikaner William Kentrigde und Robin Rhode
oder der Schweizer Yves Netzhammer eindrucksvoll. Als Pioniere des Mediums gelten unter anderem Nam June Paik, Bill Viola, Wolf Vostell oder
Ulrike Rosenbach. Keine bedeutende Ausstellung, Biennale oder Messe geht inzwischen an
den Start, ohne reichlich Raum für Videokunst zu
bieten – wie etwa zuletzt auf der Art Unlimited in
Basel oder noch aktuell auf der 53. Biennale in
Venedig zu erleben. Auch haben mittlerweile
viele Galerien im In- und Ausland ein oder mehrere Videokünstler/-innen im Programm. Zu den
wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet zählt
etwa die Galerie Anita Beckers in Frankfurt.
Selbst aus Sicht privater Sammler ist Videokunst
inzwischen konsumierbar geworden. Sie lässt
sich etwa in Form von DVD’s oder Videostill in
begrenzter Auflage erwerben. So ist etwa das
Videostill von Isaac Julien „fantôme créole“ bei
der Kestnergesellschaft in Hannover für 2.200
Euro zu haben, oder die DVD „What is the name
of the Platz?“ von Viktor Alimpiev für 300 Euro
beim OK Centrum in Linz (je Auflage 30).
Die Galerie Anita Beckers bietet zudem das
Video „No sunshine“ von Björn Melhus in einer
unbegrenzten Auflage für 300 Euro an. Aufwendigere Videoinstallationen in kleiner Auflage
(meist fünf bis sechs) können indes leicht fünfstellige Beträge kosten.
Wobei zu beachten ist, dass häufig der Preis
mit zunehmendem Verkauf steigt. So kostet zum
Beispiel die Nummer eins einer Auflage von
sechs 5.500 Euro, die Nummer zwei dann schon
6.000 Euro und so weiter. Von allen genannten
Künstler/-innen lassen sich kurze Übersichten
(Free Reports) über www.art-report.com kostenfrei
abrufen.
Manfred Schumacher
Fotos: Copyright Galerie Bob van Orsouw, Courtesy: Galerie Anita Beckers, Frankfurt
X-press
| -tra
Yves Netzhammer, „Die Subjektivierung der Wiederholung, Projekt B/The subjectivisation of repetition, Project B”, 2007, Animation on DVD Video/PAL, 37:37 Min., loop, sound,
courtesy: Galerie Anita Beckers, Frankfurt
Juli/August 2009—X-press—35
X-press
Pressestimmen
Impressum
Herausgeber: Deutsche Bank AG
FocusMoney (05.09)
Die Stufenzins-Anleihe (WKN: DB0WH8) der Deutschen Bank hält, was der Name verspricht: Alle zwei
Jahre steigt die Höhe des Kupons an. So winken
Anlegern unterm Strich jährliche Zinsen zwischen 3,64
Prozent (Jahre 2010 und 2011), 3,8 Prozent (2012 und
2013) sowie vier Prozent per annum (2014 und 2015).
einen Ausgabeaufschlag von 1,5 Prozent geschmälert.
In den jeweiligen folgenden Kuponperioden bis zum
Laufzeitende, dem 30. Dezember 2014, partizipiert die
kapitalgarantierte Inflationsschutzanleihe eins zu eins
an der jährlichen prozentualen Wertentwicklung des
HICP zuzüglich eines Aufschlags von 1,25 Prozent.
ZertifikateJournal (29.05.09)
Vermögensverwalter (18.05.09)
Langfristig wird daher die United-Internet-Aktie weiter klettern und sich als die deutsche Internet-Gesellschaft fest etablieren. Dank der hohen Volatilität der
Aktien bieten sich insbesondere Discounter „at the
money“ an. So bringt ein Discount-Zertifikat der
Deutschen Bank eine Maximalrendite von 28,9 Prozent oder 26,2 Prozent per annum, wenn sich die Aktie im Juli 2010 über der Neun-Euro-Marke behauptet. Dank eines Rabatts von rund 22 Prozent erleiden
Anleger erst bei Kursen unter 6,98 Euro Verluste.
Die Deutsche Bank bietet Anlegern mit der Stufenzins-Anleihe (WKN: DB0WJ5) die Chance, ihr Geld
mit bis zu vier Prozent pro Jahr zu verzinsen. In den
ersten beiden Zinsperioden – Start ist jeweils der 28.
Mai – zahlt die Emittentin zunächst „nur“ 3,55 Prozent per annum Danach kann sie das Papier einseitig
kündigen und zu 100 Prozent (Kapitalgarantie)
zurückzahlen. Damit rechnen müssen Investoren
etwa dann, wenn das Zinsniveau weiter gesunken ist.
Andernfalls läuft die Anleihe bis zum Laufzeitende am
28. Mai 2015, wobei sich der Zinskupon auf 3,75 Prozent (drittes und viertes Jahr) bzw. vier Prozent (fünftes und sechstes Jahr) erhöht.
Fotos: Maris Klein, Plainpicture
Börsen-Zeitung (27.05.09)
Von der Deutschen Bank kommt nun eine Inflationsschutzanleihe (WKN: DB2AZ1). Sie ist an den Verbraucherpreisindex unter Ausklammerung von
Tabak für die Eurozone (Eurostat Eurozone HICP ex
Tabak) gekoppelt. In der ersten Kuponperiode von 18
Monaten zahlt die Bank einen fixen Kupon von fünf
Prozent effektiv, was einer Rendite von 3,3 Prozent
per annum entspricht. Diese wird allerdings durch
| -pression
€uro (06/2009)
Die Alternative ist der deutsche Verbraucherpreisindex. Darauf beziehen sich die Inflationsanleihen der
Deutschen Bank (WKN: DB0HQ34) und der HypoVereinsbank. Aktuell bewegen sich beide Raten auf
ähnlichem Niveau.
Pressestimme des Monats
Herausgesucht von X-markets-Mitarbeiterin
Bettina Daria Pircher.
Financial Times Deutschland – 03.06.09
Die Deutsche Bank offeriert ein Express-Zertifikat auf
den EuroStoxx 50, bei dem die Tilgungsschwellen von
Jahr zu Jahr sinken. Das Papier eignet sich für konservative
Anleger, die einen deutlichen Rückgang der Aktienmärkte
ausschließen ... Sollte der Index an allen fünf Stichtagen
unterhalb der Tilgungsschwelle notieren, gibt es am
2. Juni 2014 noch einen Rettungsanker: Liegt der EuroStoxx 50 bei mehr als 50 Prozent seines Startwerts, erhalten Anleger 100 Euro pro Zertifikat zurück. Erst wenn der
Index am Laufzeitende mehr als 50 Prozent im Minus
liegt, erleiden Anleger Verluste. X-markets | Redaktion X-press
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(verantwortlich).
Chefredakteur: Ralph Wintermantel.
Redaktionsassistenz: Gabi Langer.
Mitarbeiter dieser Ausgabe: X-marketsTeam der Deutschen Bank, Frank
Aussendahl, Stefan Bielmeier, Michael
Blumenroth, Holger Bosse, Fabian Colin,
Christian Euler, Max Herrmann, Gerd
Hübner, Manfred Schumacher, Sarah
Seyfried.
Heftgestaltung u. Produktion:
Lehmann & Team Werbeagentur,
Weßling bei München.
Litho: Manuela Bohner Mediengestaltung
Druck: M. Brimberg Druck- und Verlag
GmbH, Aachen.
Vertriebsnummer: D58140.
Erscheinungsweise: monatlich,
Druck auf chlorfrei gebleichtem Papier.
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kann eine Gewähr für die Richtigkeit
der in dieser Zeitschrift gemachten
Angaben nicht übernommen werden.
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bzw. DB Platinum IV sind jeweils bei
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Frankfurt am Main, erhältlich.
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DB Platinum (RCS-Nr.: B-104413),
DB Platinum III (RCS-Nr.: B-107709)
sowie von DB Platinum IV (RCS-Nr.:
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genannten Wertpapiere kann unter
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Juli/August 2009—X-press—37
X-press
| -it
Gabi gibt Rätsel auf
t 2009
18. Augus
Statt ab in den heißen Süden, düste ich dieses Mal in die Kälte. Mit der richtigen Verpackung lässt es sich aber auch hier angenehm entspannen. Damit auch Sie, liebe X-press-Leser, bequem verreisen können, ist die X-press-Redaktion Monat für Monat
für Sie auf der Suche nach passenden Anlagemöglichkeiten. Die Lösung so wie immer an [email protected] mailen,
und mit ein wenig Glück könnten Sie zu den freudigen Gewinnern zählen, auf die ein Mitbringsel aus dem hohen Norden wartet.
Ihre Gabi Langer
Einschätzung
(englisch)
englisch:
Optionsschein
Finanzzentrum
New Yorks
Zahlungsunfähigkeit
8
Zahlungsund
Tauschmittel
Betrag eines Kontos
(Soll und
Haben)
Landeszentralkreditinstitut
Person
mit
Geheiminfos
Marktplatz
7
5
Kreditinstitut
Vermittler
Ort für
Lagerung
von
Werten
Geltungsdauer,
Fristigkeit
grafische
Darstellung
9
4
Underlying
Obergrenze
(englisch)
Ertrag
Deutscher
Aktienindex
(Kzw.)
Wertpapierherausgeber
10
6
Geld-,
Briefspanne
(englisch)
kurz für
Dispositionskredit
Verschmelzung
Wechselwirkung
Aufschwung
(englisch)
3
englisch:
Korb
1
2
Die Lösung
im Juni-Heft ...
… lautete „Süße Verlockung“ und
gewonnen haben: J. Sonnleitner
(Winzer-Nesselbach), J. Teichert
(Reichenbach), Dr. M. Hahn
(Gelnhausen), N. Antis (Andechs),
M. Goldenberg (Augsburg),
H. Möck (Waiblingen), M. Schuldes (Garmisch-Partenkirchen),
B. Fritz (Bretten), G. Hinrichs
(Fischbachtal), C. A. Staud (Hamburg). Alle Gewinner können sich
bereits über köstliche Pralinen
freuen. Viel Spaß beim Naschen.
Die gesuchte Lösung lautet:
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+++ Das nächste Heft erscheint am 29. August 2009 +++ Das nächste Heft erscheint am 29. August 2009 +++
38—X-press—Juli/August 2009
Mitarbeiter von X-markets und deren Angehörige dürfen
nicht teilnehmen. Fotos: Corbis, X-markets
englisch:
Wahlmöglichkeit
Fass
(Maßeinheit)