Aufklärungseinsatz für den Frieden

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Aufklärungseinsatz für den Frieden
schen Bevölkerung. Je besser das Lagebild des Kommandeurs
ISAF ist, desto effektiver und effizienter können die Operationen von ISAF geplant und durchgeführt werden. Mit Hilfe der
„Tornado“-Aufklärungsflugzeuge können Patrouillenwege und
Einsatzgebiete der Wiederaufbauteams überwacht sowie Stellungen und Bewegungen der gegnerischen Kräfte aufgeklärt
werden. Außer zur Erfüllung rein militärischer Aufgaben tragen
die Ergebnisse der Luftaufklärung auch zur Unterstützung des
zivilen Wiederaufbaus bei, z.B. als Grundlage für die Planung
von Infrastrukturmaßnahmen wie Straßen-, Damm- und Brückenbau. Darüber hinaus können sie bei Naturkatastrophen wichtige
Informationen über den Schadensumfang liefern.
Das Einsatzgebiet
Bundesministerium
der Verteidigung
Zeittafel
7. Februar 2007 – Die Bundesregierung beschließt auf Bitten
der NATO Aufklärungsflugzeuge vom Typ „Tornado“ sowie bis zu
500 Soldaten zu deren Unterstützung im Rahmen von ISAF nach
Afghanistan zu entsenden.
9. März 2007 – Der Deutsche Bundestag stimmt dem Antrag der
Bundesregierung zur Entsendung von Aufklärungsflugzeugen vom
Typ „Tornado“ sowie von bis zu 500 Soldaten zu. Das Mandat ist
zunächst bis zum 13. Oktober 2007 befristet. Noch am selben Tag
erfolgt der erste Transportflug von Jagel nach Afghanistan.
2. April 2007 – Die „Tornado“-Aufklärungsflugzeuge starten
in Jagel in Richtung des über 9.000 km entfernten Afghanistans
und landen am 5. April 2007 nach zwei Zwischenlandungen in
Mazar-e Sharif.
Die „Tornado“-Aufklärungsflugzeuge sind in Mazar-e Sharif
stationiert, stehen aber für Aufträge in ganz Afghanistan zur
Verfügung. Sie stellen damit einen bedeutsamen Beitrag zur
Unterstützung der ISAF-Gesamtoperation dar.
19. April 2007 – Das Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif meldet
„volle Einsatzbereitschaft“.
Der Einsatz der „Tornado“-Aufklärungsflugzeuge
12. Oktober 2007 – Das Bundestagsmandat für die deutschen
„Tornado“-Aufklärungsflugzeuge wird in das allgemeine Mandat
für den deutschen ISAF-Einsatz integriert und verlängert.
Die deutschen „Tornado“-Aufklärungsflugzeuge werden bei Tag
und bei Nacht eingesetzt. Die dabei mittels hoch auflösender
Sensoren gewonnenen Informationen werden durch Experten
aufbereitet und ISAF zur Verfügung gestellt. Sie tragen in erheblichem Umfang zum Gesamtlagebild bei und sind aufgrund ihrer
hohen Qualität für die Operationsplanung von ISAF von großer
Bedeutung.
Impressum
Herausgeber:
Bundesministerium der Verteidigung
Presse- und Informationsstab, AB 2 ÖA
Stauffenbergstr. 18, 10785 Berlin
Internet: www.bundeswehr.de
Text: BMVg, Pr-/Infostab AB 2 ÖA
Fotos: BMVg, PIZ Lw, IMZ Bw
Grafik-Design und Druck:
Typo-Druck & Design, Bonn
Stand: Mai 2008
Aufklärungseinsatz
für den Frieden
Deutsche „Tornados“ in Afghanistan
Vorwort
Die Bundeswehr in Afghanistan
Das Mandat
Im vergangenen Monat jährte sich der
Einsatz unserer Aufklärungs -„Tornados“
in Afghanistan. Seit Beginn ihres Einsatzes haben sie rund 1.300 Flüge
über alle Landesteile durchgeführt und
dem Kommandeur von ISAF unverzichtbare Informationen zur Lagefeststellung im ganzen Land geliefert.
Im Jahr 2001 beendete die internationale Gemeinschaft die Herrschaft der Taliban in Afghanistan. Diese hatten international operierenden Terroristen, die u.a. für die Anschläge auf das World Trade
Center in New York verantwortlich waren, einen Rückzugs- und
Vorbereitungsraum geboten und Freiheit und Selbstbestimmung
großer Teile der afghanischen Bevölkerung unterdrückt. Die internationale Gemeinschaft und die Bundesregierung engagieren sich in
Afghanistan auch mit dem Ziel, das Land in die Lage zu versetzen,
seine junge Demokratie selbständig gegen die Angriffe seiner
Gegner zu verteidigen und zu verhindern, dass Afghanistan wieder
ein Rückzugsraum des internationalen Terrors wird.
Der politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wiederaufbau
in Afghanistan bedarf weiterhin eines geschlossenen internationalen Engagements, zu dem Deutschland seinen Beitrag leistet.
Dabei brauchen wir Geduld und einen langen Atem.
Am 9. März 2007 stimmte der Deutsche Bundestag auf der
Grundlage des seit 2001 jährlich fortgeschriebenen Mandats
des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen für ISAF (VNSSR
1707/2006 vom 12. September 2006) dem Beschluss der Bundesregierung zu, Aufklärungsflugzeuge vom Typ „Tornado“
sowie bis zu 500 Soldaten zu deren Unterstützung im Rahmen
von ISAF nach Afghanistan zu entsenden. Das Mandat war bis
zum 13. Oktober 2007 befristet.
Auf der Grundlage des aktuellen Mandats des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen für ISAF (VNSRR 1776/2007
vom 19. September 2007) beschloss der Deutsche Bundestag
am 12. Oktober 2007 die Fortsetzung der deutschen Beteiligung an ISAF. Das bisherige „Tornado“- Mandat floss in den
Beschluss ein und wurde Bestandteil des regulären deutschen
ISAF-Mandats.
Fähigkeiten zur flächendeckenden Aufklärung aus der Luft sind
wesentliche Voraussetzung für die Stabilisierung eines Landes wie
Afghanistan, das anderthalbmal so groß ist wie Deutschland und
eine schwierige geografische Beschaffenheit besitzt. Als eine der
wenigen NATO Nationen, die überhaupt über die erforderlichen Mittel verfügen, hat Deutschland deshalb Anfang 2007 der Bitte der
NATO entsprochen und ISAF die zur Auftragserfüllung benötigten
Aufklärungs -„Tornados“ der Bundeswehr zur Verfügung zu gestellt.
Der Auftrag
Die Bundeswehr -„Tornados“ haben sich in ihrem Auftrag bewährt!
Es hat sich gezeigt: je besser die Aufklärung, desto besser können auch
die in Afghanistan eingesetzten internationalen Kräfte und Wiederaufbauhelfer, aber auch die einheimische Bevölkerung geschützt werden.
Der Einsatz der „Tornado“-Aufklärungsflugzeuge trägt dazu
bei, durch eine Verdichtung von Aufklärungsergebnissen das
Lagebild des Kommandeurs der ISAF-Kräfte zu verbessern.
Dies dient dem Schutz der ISAF-Soldaten in ganz Afghanistan
und damit unmittelbar auch dem der deutschen Soldaten, aber
auch der im Land eingesetzten zivilen Helfer und der afghani-
Die „Tornados“ haben bei der Feststellung des Lagebilds für ISAF
Hervorragendes geleistet. Sie haben mit ihren Bildern aber auch
dazu beigetragen, dass den Menschen in Afghanistan bei der
Bewältigung von Naturkatastrophen – wie beim Abgang einer
Schlammlawine in Badakhshan im vergangenen Jahr – unmittelbar
und zielgerichtet geholfen werden konnte.
Die deutschen Aufklärungs -„Tornados“ sind heute ein wesentliches
Instrument der Einsatzführung von ISAF und für die Stabilisierung
Afghanistans unverzichtbar. Sie sind das eindruckvollste Zeichen
der Fähigkeit und Bereitschaft Deutschlands, seine Partner im
gesamten Einsatzbereich von ISAF zu unterstützen.
Berlin, im Mai 2008
Dr. Franz Josef Jung
Bundesminister der Verteidigung
Standort der sechs „Tornados“ ist Mazar-e Sharif.
Ein deutscher Beitrag
Standorte der Bundeswehr in Afghanistan
T U R K M E N I S TA N
U Z B E K I S TA N
TA J I K I S TA N
Termez
Unter den etwa 3.500 Angehörigen der Bundeswehr in Afghanistan sind derzeit etwa 200 Frauen und Männer, die den Einsatz
der deutschen „Tornado“-Aufklärungsflugzeuge im Rahmen der
International Security Assistance Force (ISAF) ermöglichen. Sechs
Flugzeuge sind seit dem 5. April 2007 im Norden Afghanistans,
in Mazar-e Sharif, stationiert.
Mazar-e Sharif
Feyzabad
Kunduz
Kabul
PA K I S TA N