Microsoft Word Viewer 97 - PH-Gedenktageneu042
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Vorbemerkung In der Reihe Jubiläen und Gedenktage legt die Hauptabteilung Bildung und Medien im Erzbistum Köln mit der Ausgabe für 2004 die achte Folge vor. Jahrestage verschiedenster denkwürdiger Ereignisse aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Theologie und Kirche, Kunst und Kultur, Medien, Wissenschaft und Technik bieten in vorzüglicher Weise Anlässe und Anknüpfungsmöglichkeiten für die Erwachsenenbildung mit unterschiedlichster thematischer Ausrichtung. Unsere Hauptquelle ist das Munzinger Archiv, Archiv für publizistische Arbeit, Ravensburg. Wichtige Ergänzungen liefert die Deutschland-Chronik von Hans Georg Lehmann (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 332, Bonn 1995) sowie zunehmend das Internet. Die Erkenntnisse der Historiker bleiben meist nur einem kleinen Kreis von Fachleuten vorbehalten, während sich in der öffentlichen Meinung häufig aus vielerlei Gründen verfälschte Auffassungen festsetzen. Insofern geben Gedenktage insbesondere im Bereich der politischen Bildung eine der seltenen Möglichkeiten, das öffentliche Geschichtsbild zu thematisieren und mit dem in der Geschichtswissenschaft vorherrschenden in größere Übereinstimmung zu bringen. Doch geht es in der vorliegenden Planungshilfe nicht nur um politische Bildung. So wird auch in diesem Jahr die gewohnte „gemischte Themenpalette" vorgelegt. Gemeint ist in diesem Zusammenhang nicht in erster Linie eine Inszenierung „großer Gedenktage", die bekanntlich auch nicht in jedem Jahr gleichermaßen anstehen. Interessant sind durchaus auch weniger spektakuläre Daten, die als Zusatzinformationen in andere Themenbereiche Eingang finden können. Grundlage hierfür bildet eine ausführliche, kommentierte Überblicksliste über wichtige Daten des Jahres 2004, gefolgt von einer Auswahl exemplarischer Veranstaltungsvorschläge. Diese werden ergänzt um Hinweise auf in der Medienzentrale des Erzbistums Köln erhältliche Medien zum jeweiligen Thema. Verweisen möchten wir darüber hinaus auf die Reihe von Themen- und Veranstaltungsvorschlägen aus vorherigen Ausgaben der Planungshilfe "Jubiläen und Gedenktage", die im Jahr 2004 wieder aktuell sind und insbesondere auf die Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert" mit der dazugehörigen Ausstellung. Ihre Krititk, Anregungen und weitere Vorschläge schicken Sie bitte an folgende Adresse: [email protected] . Einige Quellenangaben zum Internet: http://www.geschichte.nrw.de/ http://www.goethe.de/in/d/gaz/zeitgeschehen.html http://www.general-anzeiger-bonn.de/kultur/jahrhundert/index.html Geburtstage und Todestage bekannter Persönlichkeiten Umweltgedenktage Abkürzungen: * Geburtstage *= Geburtstage Verstorbener = Todestage h Historische Daten k Kulturelle Daten w Wirtschaftsdaten Jubiläen und Gedenktage - Überblick – 13.10.0054 h 1950 Jahre 13.08.0354 *= 1650 Jahre 12.03.0604 = 1400 Jahre 05.06.0754 = 1250 Jahre 0804 h 1200 Jahre 0804 *= 1200 Jahre 16.07.1054 h 950 Jahre 04.12.1154 h 850 Jahre 13.04.1204 h 800 Jahre 13.12.1204 = 800 Jahre 1254 *= 750 Jahre 20.07.1304 *= 700 Jahre 26.11.1504 = 500 Jahre 25.01.1554 k 450 Jahre 03.03.1554 = 450 Jahre 17.12.1554 *= 450 Jahre 1604 k 400 Jahre 1604 k 400 Jahre September 1654 24.04.1704 h 350 Jahre k 300 Jahre 28.10.1704 = 300 Jahre 31.10.1704 k 300 Jahre Der römische Kaiser Claudius wird von seiner 4. Frau Agrippina ermordet. Neuer Kaiser wird Agrippinas Sohn Nero Augustinus, Tagaste, * n.a.A. 7.6.354; Heiliger, bedeutendster Kirchenvater des Abendlandes (=28.08.0430, Hippo/Nordafrika) (http://www.heiligenlexikon.de/) Papst Gregor 1., Rom; * um 540; der Große, reformierte die Meßzeremonien (gregorianischer Choral); seine Neuordnung des kirchlichen Besitzes bereitete die Bildung des Kirchenstaates vor Bonifatius, Dokkum/Friesland, ursprüngl. Winfrid; * 672/73, Wessex; angelsächsischer Benediktiner; von heidnischen Friesen erschlagen (http://www.heiligenlexikon.de/) Karl d. Gr. zieht gegen die Sachsen, Gründung der Bistümer Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, Bremen und Verden Ludwig 1. der Deutsche, ab 817 König von Bayern, seit 843 König des ges. ostfränk. Reiches (= 28.08.0876, Frankfurt) Beginn des Morgenländischen Schismas, d.h. der Trennung der röm.-katholischen und der -oströmischen Kirche Hadrian IV. wird als erster (und einziger) Engländer zum Papst gewählt. Sein Pontifikat ist durch den Konflikt mit dem deutschen König Friedrich 1. Barbarossa gekennzeichnet Der 4. Kreuzzug endet mit der Eroberung von Konstantinopel durch die Kreuzfahrer. Verheerende Zerstörungen und Plünderungen Maimonides (Mose ben Maimon), Fostat bei Kairo, bedeutendste rabbinische Autorität des Mittelalters, jüd. Religionsphilosoph des Mittelalters (* 30.03.1135, Córdoba) Marco Polo, Venedig, der bedeutendste Reisende des Mittelalters, der den Fernen Osten aufsuchte (= 08.01.1324, Venedig) Francesco Petrarca, Arezzo, eigtl. Petracco; ital. Dichter, Humanist und Philologe, einer der größten Lyriker (=18.07.1374, Arqua bei Padua) Isabella 1. von Kastilien, Medina del Campo, „die Katholische"; Königin ab 1474, vollendete gemeinsam mit ihrem Gatten Ferdinand 11. von Aragon die Reconquista und unterstützte die Fahrten des Kolumbus (* 22.04.1451, Madrigal de las Altas Torres/Prov. Avila) Gründung von Sao Paulo durch Jesuiten aus Säo Vicente als Missionsstation unter dem Namen Sao Paulo de Piratinga Johann Friedrich der Großmütige, Weimar, Kurfürst, später Herzog von Sachsen; setzte sich für Luther und die Reformation ein; Stifter der Universität Jena (* 30.06.1503, Torgau) Ernst von Bayern, Erzbischof und Kurfürst von Köln, Bischof von Freising, Hildesheim, Lüttich und Münster ,(= 17.02.1612, Arnsberg) Galileo Galilei sucht von 1604 an in reinen Gedankenexperimenten die Gesetze des freien Falls herzuleiten, was ihm 1609 gelingt Uraufführung der Komödie „Maß für Maß" (Measure of Measure) sowie des Trauerspiels „Othello, der Mohr von Venedig" von William Shakespeare Die ersten Juden als Einwanderungsgruppe in New York (damals New Amsterdam) gelandet Die erste Zeitung von größerer Lebensdauer (18 Jahre), der „Boston News Letter" erschien zum ersten Mal in gedruckter Form John Locke, Oates (Essex), engl. Philosoph und Begründer der neuzeitl. Philosophie der Aufklärung (Empirismus» (* 29.08.1632, Wrington bei Bristol) Gründung der „Vossischen Zeitung" („Kgl. Privilegierten Zeitung von Staats- und Gelehrten-Sachen") durch M. Rüdiger 250 Jahre 1754 k Der englische Kunsttischler Thomas Chippendale veröffentlicht sein Vorlagebuch „The gentleman and cabinet maker's director", eine Mustersammlung der zu dieser Zeit bevorzugten Möbel. Nach ihm wurde der damalige Stil als Chippendalestil benannt 15.01. *= Friedrich Gedike, Boberow/Brandenburg, Philologe und Pädagoge; Aufklärer; Begründer des Abiturientenexamens (1788) (=02.05.1803, Berlin) 13.02. *= Charles Maurice Talleyrand-Perigord, Paris, Fürst von Benevent; franz. Staatsmann, 1788 Bischof von Antun, stellte sich 1789 auf die Seite der Revolution, half Napoleon Bonaparte bei der Machtergreifung, franz. Vertreter auf dem Wiener Kongress (= 17.05.1838, Paris) 200 Jahre 1804 k Der deutsche Pharmazeut F. W. A. Sertürner entdeckt (Morphin) Morphium als erstes Alkaloid und als wichtigsten Wirkstoff des Opiums 12.02. = Immanuel Kant, Königsberg/Pr., dt. Philosoph, begründete mit der transzendentalen Methode die Möglichkeit theoretischer Wahrheitserkenntnis („Kritik der reinen Vernunft") und prakt. Pflichterfüllung („Kritik der prakt. Vernunft") (* 22.04.1724, Königsberg/Pr.) 14.02. k Thomas Stone und James Henderson erhalten in Frankreich ein Patent auf eine Nähmaschine; am 30.5.1804 erhält der Engländer John Duncan ein Patent auf eine Kettenstichmaschine 21.02. h Die erste Dampflokomotive der Welt für Schienenbetrieb, konstruiert von Richard Trevithick (1771-1833), England, macht ihre erste Fahrt 14.03. *= Johann Strauß, Wien, d. Ä. (Vater); österr. Komponist; ab 1835 Hofballmusikdirektor; neben Lanner Begründer der Wiener Tanzmusik, bes. des Wiener Walzers; Werke u. a.: „Sorgenbrecher", „Radetzkymarsch" (=25.09.1849, Wien) 17.03. k Uraufführung des Schauspiels „Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller in Weimar 21.03. h In Frankreich wird der„Code civil" (Code Napoleon) eingeführt 08.05. h französischer Senat ernennt Napoleon zum erblichen Kaiser der Franzosen 01.07. *= George Sand, Paris, eigtl. Amandine-Aurore-Lucie Baronne de Dudevant, geb. Dupin; franz. Schriftstellerin; Mitarbeiterin u. a. von „Le Figaro"; Werke: Romane, Märchen, Reiseberichte, u. a. „Die Gräfin von Rudolstadt", „Sie und Er", „Nanon", „Ein Winter auf Mallorca" (=08.06.1876, Schloss Nohant/Dep. Indre) 28.07. *= Ludwig Feuerbach, Landshut, Philosoph; Schüler von Hegel; Veröffentl. u. a.: „Das Wesen des Christentums", „Gedanken über Tod und Unsterblichkeit" (=13.09.1872, Rechenberg b. Nürnberg) 11.08. h Der röm.-deutsche Kaiser Franz II. bildet die Länder der Habsburgmonarchie zu einem Erbkaisertum Österreich um und nimmt den Titel „Kaiser von Österreich" an (als solcher Franz I.) 08.09. *= Eduard Mörike, Ludwigsburg, schwäb. Schriftsteller; ev. Pfarrer; Werke: Lyrik, Märchen, Novellen, u. a. „Maler Nolten", „Das Stuttgarter Hutzelmännlein", „Mozart auf der Reise nach Prag" (=04.06.1875, Stuttgart) 10.11. *= Robert Blum, Köln, * n.a.A. 10.11.1807; Politiker, Publizist und Schriftsteller; polit. Agitator; Führer der Linken in der Frankfurter Nationalversammlung (1848), Vizepräsident des Frankfurter Vorparlaments, wurde standrechtlich erschossen (=09.11.1848, Brigittenau bei Wien) 02.12. h Napoleon krönt sich in der Kathedrale Notre Dame de Paris, nachdem Papst Pius VII. die Salbung vollzogen hat, zum Kaiser von Frankreich 175 Jahre 1829 k Louis Braille, selbst blinder Lehrer an der Pariser Blindenanstalt, entwickelt die von Charles Barbier 1820 erfundene Blindenschrift weiter und führt sie unter seinem Namen in die Praxis ein 03.01. *= Konrad Duden, Gut Bossigt b. Wesel, Schulmann, Verfasser des „Orthograph. Wörterbuches der dt. Sprache" (=01.08.1911, Sonnenberg b. Wiesbaden) 12.01. = Friedrich von Schlegel, Dresden, Literaturkritiker, Kultur- und Kunstphilosoph, begründete als Programmatiker der frühen Romantik die moderne Geisteswissenschaft und die Kunst der modernen Interpretation (* 10.03.1772, Hannover) 26.06. = Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Eutin, gen. GoetheTischbein; Maler; 1789 Dir. der Kunstakademie in Neapel; ab 1808 Hofmaler des Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg; Werke: Porträts (u. a. „Goethe in der römischen Campagna"), Idyllen, Historienbilder, Stillleben, Tierbilder; befreundet mit Goethe (* 15.02.1751, Haina/Hessen) 150 Jahre 1854 k Die britische Krankenschwester Florence Nightingale organisiert während des Krimkrieges die Verwundeten- und Krankenpflege der britischen Soldaten k „Der Grüne Heinrich" von Gottfried Keller erscheint (1854/55) 17.02. *= Friedrich Alfred Krupp, Essen, dt. Großindustrieller; übernahm 1887 die Leitung des Unternehmens; Mitglied des Reichstags 1893-1898 (=22.11.1902, Essen) 11.05. *= Ottmar Mergenthaler, Hachtel/Württ., Uhrmacher und Feinmechaniker; 1884 Erfinder der Zeilensetzmaschine (Linotype) (=28.10.1899, Baltimore) 06.07. k In den USA wird die Republikanische Partei gegründet 20.08. = Friedrich Wilhelm von Schelling, Ragaz (Kt. St. Gallen), Philosoph; absoluter Idealismus, Einfluß auf Schopenhauer, Bergson, Kierkegaard (* 27.01.1775, Leonberg/Württ.) 16.10. *= Oscar Wilde, Dublin, englischer Erzähler und Dramatiker (=30.11.1900, Paris) 22.10. = Jeremias Gotthelf, Lützelflüh/Kt. Bern, eigtl. Albert Bitzius; Schweizer Erzähler; Einfluß von Pestalozzi, M. Claudius und J. P Hebel; Werke u. a.: „Uli der Knecht", „Die schwarze Spinne", „Elsi, die seltsame Magd" (* 04.10.1979, Murten) 08.12. h Papst Pius IX. verkündet das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Marias 125 Jahre 1879 k Der deutsche Chemiker Constantin Fahlberg entdeckt (zusammen mit I. Remsen) den künstlichen Süßstoff Saccharin 22.02. k Gründung der „F. W. Woolworth & Co. Ltd." in New York als Einheitspreisgeschäft unter dem Namen „Great 5 Cent store" (heutiger Name seit 1911) 08.03. *= Otto Hahn, Frankfurt/M., dt. Atomforscher; Nobelpreis 1944 für Chemie; für die Entdeckung der Spaltbarkeit von Urankernen bei Neutronenbestrahlung; widmete sich nach Kriegsende ganz dem Aufbau der Max-Planck-Gesellschaft (=28.07.1968, Göttingen) 14.03. *= Albert Einstein, Ulm, dt. Physiker; Schöpfer der Relativitätstheorie; Nobelpreis 1921 für Physik (=18.04.1955, Princeton) 16.04. = Bernadette, Nevers, eigentl. Maria Bemarda Soubirous; Heilige (1933 heiliggesprochen), 18 Marien-Erscheinungen in einer Höhle b. Lourdes, trat 1866 bei den Schwestern der Liebe und des christl. Unterrichts in Nevers ein. Lourdes wurde durch sie zu einer der bedeutendsten kath. Wallfahrtsstätten (* 07.01.1844, Lourdes) 11.05. = Bernhard Wolff, Berlin, Journalist, Expedition d. Nationalzeitung, gründete 1849 die erste Nachrichtenagentur in Deutschland, „Wolffs Telegraphisches Büro" (* 03.03.1811, Berlin) 31.05. h Auf der Gewerbeausstellung in Berlin stellt Siemens die erste elektrische Eisenbahn vor; die Lokomotive erhält ihren Strom aus einem Schleifkontakt und nicht aus einer mitgeführten Batterie (125 V Gleichstrom, Hg. 7 km/h, 3 PS) 19.10. k Herstellung der ersten Kohlefaden-Glühlampe von Thomas A. Edison. Sie leuchtete 40 Std. mit einer Lichtstärke von 16 Kerzen 07.11. *= Lew Dawidowitsch Trotzkij, Gut Janowka/Gouv. Cherson, eigtl. Leib Bronstein; russ. revolut. Politiker; "Vater" der Roten Armee, wurde ermordet (=21.08.1940, Mexiko City) 18.12. *= Paul Klee, Münchenbuchsee b. Bern, schweizer Maler, Zeichner u. Graphiker (=29.06.1940, Locarno-Muralto) 21.12. *= Jossif Wissarionowitsch Stalin, Gori b. Tiflis, eigentl. Dschugaschwili; sowjetischer revolutionärer Staatsmann und Diktator (=05.03.1953, Moskau) 100 Jahre 1904 06.01. w Das Bayer-Kreuz wird als Deutsches Warenzeichen (Nr. 65777) registriert. 18.01. *= Cary Grant, Bristol/England, eigtl. Archibald Alexander Leach, amerik. Filmschauspieler; Filme u. a.: „Sinners in the Sun", „I'm no Angel", „Die schreckliche Wahrheit", „Arsen und Spitzenhäubchen", „Unternehmen Petticoat" (=29.11.1986, Davenport/Iowa) 12.02. *= Rudolf Platte, Dortmund-Hörde, dt. Schauspieler; Bühnenrollen u. a.: „Das Fenster zum Flur"; Fernsehrollen u. a.: „Einzelzimmer", „Der Hauptmann von Köpenick"; über 200 Filme, u. a. „Die Zürcher Verlobung" (=18.12.1984, Berlin) 16.02. * George F. Kennan, Milwaukee, amerik. Diplomat und Historiker; Zweiter Botschaftssekretär und Konsul in Prag 1938/39; 1946 stellv. amerik. Außenminister; 1961 Botschafter in Belgrad; Veröffentl. u. a.: „Das amerikanisch-russische Verhältnis", „On Dealing with the Communist World" 27.02. k Eröffnung der transsibirischen Bahn zwischen Ural und Stillem Ozean (Bauzeit 1894-1904). Seit 1938 ist diese Bahn zweigleisig 01.03. *= Glenn Miller , Clarinda, Iowa, amerik. Schlagerkomponist und Jazzmusiker; die Glenn-Miller-Band zählte in den 40er Jahren zu den erfolgreichsten der USA; Titel u. a.: „Moonlight-Serenade",„In the Mood" (=16.12.1944, Flugzeugabsturz über dem Engl. Kanal) 05.03. *= Karl Rahner, Freiburg/Br., dt. kath. Theologe; SJ; war besonders in der ökumen. Bewegung engagiert; Veröffentl. u. a.: „Gefahren im heutigen Katholizismus", „Das freie Wort in der Kirche", „Grundkurs des Glaubens" (=30.03.1984, Innsbruck) 06.03 h In Preußen werden erstmals Frauen zum Examen für Gymnasiallehrer zugelassen. 13.03 *= Erhart Kästner, Augsburg, dt. Schriftsteller; Sekretär Gerhart Hauptmanns 1936-1938; Dir. der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel 1950-1968; Werke u. a.: „Ölberge, Weinberge", „Die Lerchenschule", „Das Malerbuch des zwanzigsten Jahrhunderts" (=03.02.1974, Staufen, Breisgau) 22.03. k Erste farbige Fotographie auf der Titelseite einer Zeitung (Daily Illustrated Mirror) erscheint 06.04. * = Kurt Georg Kiesinger, Ebingen/Württ., dt. Politiker; CDU; Bundeskanzler 1966-1969 (=09.03.1988, Tübingen) 22.04. *= J Robert Oppenheimer, New York, amerik. Atomphysiker; wiss. Leiter des amerik. Atomenergie-Projekts („Manhattan Project") (=18.02.1967, Princeton/New Jersey) 24.04. *= Willem De Kooning, Rotterdam, amerik. Maler niederl. Herkunft; einer der führenden Vertreter des abstrakten Expressionismus, aber auch gegenständlichere Malerei; Werke u. a.: „Excavation", „Woman I", „Zwei Frauen", auch Zeichnungen und Skulpturen (=19.03.1997, East Hampton) 01.05. = Antonin Dvorák, Prag, tschechischer Komponist (* 08.09.1841, Nelahozeves bei Prag). 1884 wurde er Ehrenmitglied der "Philharmonic Society" in London. Von 1892 bis 1895 war er Direktor des New Yorker Konservatoriums. Später, von 1901 bis zu seinem Tod, leitete er das Konservatorium in Prag. Sein Vermächtnis umfasst neben Klavierwerken, Kammer- und Kirchenmusik neun Opern und Symphonien. 02.05. *= Bing Crosby, Tacoma/Washington, eigtl. Harry Lillis; amerik. Sänger und Filmschauspieler; über 300 Mio. verkaufte Platten, besonders erfolgreich „White Christmas"; über 70 Filme, u. a.: „Die oberen Zehntausend", „Going My Way" (j 14.10.1977, Moralejy bei Madrid) 06.05. = Franz von Lenbach, München, dt. Maler (* 13.12.1836, Schrobenhausen/Obb.) 11.05. *= Salvador Dali, Figueras, span. Maler, Surrealist; große Ausstellungen in vielen bedeutenden Kunstzentren; Werke u. a.: „Zerrinnende Zeit", „Der Traum des Christoph Kolumbus" (! = 23.01.1989, Figueras bei Barcelona) 17.05. *= Jean Gabin, Paris, eigtl. Alexis Jean Moncorge; franz. Filmschauspieler; Filme u. a.: „Wenn es Nacht wird in Paris", „Pepe-leMoko", „Wie verlorene Hunde", „Im Kittchen ist kein Zimmer frei", zahlr. Simenon-Filme („Maigret") (=15.11.1976, Neuilly-sur-Seine) 24.05. = Friedrich Siemens, Dresden, Industrieller; erfand 1856 d. Regenerativsystem f. Hochöfen; tätig in der Glas-Fabrikation (* 08.12.1826, Menzendorf b. Lübeck) 24.06. k In Bonn beschließt das "Komitee zur Hebung der Volksbildung" am 24. Juni, vom Wintersemester an "volkstümliche Hochschulkurse" abzuhalten. Aus diesen Kursen, die zunächst von der Stadt nicht unterstützt werden, entwickelt sich später die Volkshochschule Bonn 02.07. *= Rene Lacoste, Paris, franz. Textilunternehmer; fr. Tennischampion; Wimbledonsieger 1925 und 1928; Amerikan. Meister 1926 und 1927, Franz. Meister 1925, 1927, 1929, Davis-Cup-Sieger 1927-1932, entwickelte den Tennisschläger mit Stahlrahmen (=12.10.1996, Saint-Jean-de-Luz/Dep. Pyrenees-Atlantiques) 03.07. = Theodor Herzl, Edlach/Niederösterr., jüd. Schriftsteller, trat für die Gründung eines jüd. Staates ein und gab dadurch den Anstoß zur Entstehung des politischen Zionismus (* 02.05.1860, Budapest). Die zionistische Bewegung beklagt seinen frühen Tod als schweren Verlust. Erschüttert von der antijüdischen Hetze in Zusammenhang mit dem Dreyfus-Prozess in Frankreich, engagierte sich Herzl in Schriften, Gesprächen und internationalen Versammlungen für die Gründung eines jüdischen Staates. Herzl gilt als der geistige Vater des ein halbes Jahrhundert später gegründeten Staates Israel. 12.07. *= Pablo Neruda, Parral/Südchile, chilen. Schriftsteller; Diplomat; Literaturnobelpreis 1971 „für eine Poesie, die mit der Wirkung einer Naturkraft Schicksal und Träume eines Weltteils lebendig macht"; Werke u. a.: „Aufenthalt auf Erden"; „Canto general" (ep. Gedichtsammlung); befreudet mit G. Lorca (=23.09.1973, Santiago/Chile) 14.07. *= Isaac B. Singer, Radzymin, amerik. Schriftsteller (jiddisch); Literaturnobelpreisträger 1978; Werke u. a.: „The Spinoza of Market Street", „Eine Kindheit in Warschau", „Verloren in Amerika. Vom Schtetl in die Neue Welt" (=24.07.1991, Miami) 15.07. = Anton Tschechow, Badenweiler, russ. Schriftsteller. Von Haus aus Mediziner, war Tschechow 1884 an Tuberkulose erkrankt. Seine Dramen errangen Weltruhm (u.a. "Die Möwe", "Onkel Wanja"), (* 29.01.1860, Taganrog). 11.08. h Der Herero-Aufstand wird von den eintreffenden deutschen Truppen am 11. August niedergeschlagen. Das Gebiet der Hereros gehört seit 1884 zu den Kolonien ("Schutzgebieten") des Deutschen Reiches und wurde auf "Deutsch-Südwestafrika" getauft. Die brutale Behandlung der eingeborenen Hereros führte im Januar zum Aufstand. Nach dem Eingreifen der überlegenen deutschen Truppen werden die überlebenden Hereros, gleich ob es sich um Männer, Frauen oder Kinder handelt, in verdorrtes Steppenland zwangsumgesiedelt. 22.08. *= Deng Xiaoping, Guang'an/Prov. Sichuan, fr. Schreibweise Teng Hsiao-ping; chin. Politiker; Generalsekr. des ZK; stellv. Ministerpräsident (= 19.02.1997, Beijing) 18.09. = Herbert Fürst von Bismarck, Friedrichsruh, Diplomat; ältester Sohn von Otto von Bismarck, zuerst Privatsekretär seines Vaters, 18861890 Staatssekretär des Auswärtigen Amtes; 1888 preuß. Staatsminister (* 28.12.1849, Berlin) 02.10. *= Graham Greene, Berkhamsted/Hertfordshire, brit. Schriftsteller; Verlagsleiter; Werke u. a.: „The Power and the Glory", „Der dritte Mann" (Romane; verfilmt); „For Whom the Bell Chimes", „Yes and No" (Dramen) (=03.04.1991, Vevey/Schweiz) 24.10. *= Theodor Eschenburg, Kiel, dt. Politikwissenschaftler und Publizist; Vertreter Südwürttembergs bei allen Verhandlungen über den Südweststaat; Rektor der Univ. Tübingen 1961-1963; Veröffentl. u. a.: „Matthias Erzberger", „Die Republik von Weimar", „Geschichte der Bundesrepublik Deutschland I: Jahre der Besetzung 1945-1949" (=10.07.1999, Tübingen) 13.11. *= Peter Graf Yorck von Wartenburg, Klein-Oels/Schlesien, dt. Widerstandskämpfer (20. Juli); wurde hingerichtet (=08.08.1944, Berlin) In Stockholm erhält der Russe Iwan Petrowitsch Pawlow den Nobelpreis für Medizin. Seine empirischen Forschungen ("PawlowEffekt") sind ein Grundstein für die Verhaltensforschung bei Tieren und auch für die Humanpsychologie. 90 Jahre 1914 25.03. * Norman E. Borlaug, Cresco/Iowa, amerik. Agrarwissenschaftler; Friedensnobelpreis 1970; Initiator der „Grünen Revolution"; erzielte den techn. Durchbruch in der Weizenproduktion und durch Züchtung einer ertragreicheren Maissorte 28.06. h die Ermordung des österr. Thronfolgers Ehz. Franz Ferdinand in Sarajewo löst schließlich den Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) aus 23.11. * Charles E. Berlitz, New York, (eigtl. Charles Frambach; amerik. Verleger und Pädagoge; Enkel des Gründers der Berlitz-Sprachschulen, Veröffentl. u. a.: zahlr. Sprachlehrgänge; „Das Bermuda Dreieck" 80 Jahre 1924 * Doris Day, Cincinnati/Ohio, eigtl. Doris von Kappelhoff-, amerik. Filmschauspielerin und Sängerin; Filme u. a.: „Bettgeflüster", „Mitternachtsspitzen", „Ein Hauch von Nerz", hatte im Fernsehen ihre eigene „Doris Day Show" 21.01. = Wladimir Iljitsch Lenin, Gorki, Gründer der Sowjetunion, Nachfolger als Regierungschef wird Josef Stalin, (* 22.04.1870, Simbirsk, heute Uljanowsk) 26.02. h Milde Urteile für Anführer des "Hitlerputsches/Marsches auf die Feldherrenhalle" (1923) Hitler wird zu 5 Jahren Festungshaft in Landsberg verurteilt, aber bereits nach 8 Monaten vorzeitig entlassen. In Landsberg schreibt er den ersten Teil seines Buches "Mein Kampf". 09.03. * Peter Scholl-Latour, Bochum, dt. Journalist und Publizist; l'r. Hrsg. des „stern-Magazins"; Veröffentl. u. a.: „Der Tod im Reisfeld", „Asien. Ein verlorenes Paradies", „Das Schwert des Islam", „Leben mit Frankreich", „Schlaglichter der Weltpolitik. Die dramatischen neunziger Jahre" 03.04. * Marlon Brando, Omaha/Nebraska, amerik. Filmschauspieler; Filme u. a.: „Endstation Sehnsucht", „Desiree", „Meuterei auf der Bounty", „Der Pate", „Der letzte Tango von Paris", „Christopher Columbus" 07.04. * Johannes Mario Simmel, Wien, österr. Schriftsteller; Werke u. a.: „Es muß nicht immer Kaviar sein", „Und Jimmy ging zum Regenbogen", „Die Antwort kennt nur der Wind", „Auch wenn ich lache, muß ich weinen" 10.04. * Wolfgang Menge, Berlin, dt. Schriftsteller, Film- und Fernsehautor; Fernseharbeiten und Drehbücher u. a.: „Ich bin ein Elefant, Madame", „Hallo Nachbarn", „Strafbataillon 999", „Verhör am Nachmittag", Krimi-Serien „Tatort" und „Stahlnetz" 03.06. = Franz Kafka, Kierling b. Wien, Schriftsteller, Werke u.a.: „Das Urteil", „Der Prozeß" (* 03.07.1883, Prag) 12.06. * George Bush, Milton/Mass., amerik. Politiker; 41. Präsident der USA 1989-1993; Republikaner 15.06. * Ezer Weizman, Tel Aviv, israel. General a. D. und Politiker; Staatspräsident 1993-2000; Verkehrsmin. 1969/70; Verteidigungsmin. 1977-1980 20.06. * Rainer Barzel, Braunsberg/Ostpr., dt. Politiker; CDU; Bundestagspräs. 1983-1984 03.08. * Leon Uris, Baltimore, amerik. Schriftsteller; Werke u. a.: „Urlaub bis zum Wecken", „Exodus", „lreland, a Terrible Beauty", „Trinity", „Mitla Pass" = Joseph Conrad (eigentl. Jozef Teodor Konrad Nalecz Korzeniowski), Bishopsbourne/Kent, englisch-polnischer Schriftsteller, Werke u.a.: „Der Verdammte der Inseln", „Die Schattenlinie" (* 03.12.1857, Gut Derebcynka/Berditschew) 23.08. * Ephraim Kishon, Budapest, eigtl. Ferenc Hoffmann; israel. Schriftsteller, Regisseur und Journalist; fr. Leiter der Kleinkunstbühne „Die grüne Zwiebel"; Werke: Satiren, Hör- und Fernsehspiele, u. a. „Der Blaumilchkanal", „Es war die Lerche", „Drehn Sie sich um, Frau Lot", „Mein Kamm"; Musical „Sallah Shabati" 30.09. * Truman Capote (eigentl. Truman Streckfus Persons), New Orleans, amerikanischer Schriftsteller, Werke u.a.: "Frühstück bei Tiffany", "Other Rooms, other Voices" (= 25.08.1984, Los Angeles) 01.10. * Jimmy Carter, Plains/Georgia, eigtl. James Carter; amerik. Politiker; Demokrat; 39. Präsident der USA (1977-1981); in seine Amtszeit fiel die Gipfelkonferenz von Camp David (1978) 04.10. * Charlton Heston, Evanston/Ill., amerik. Schauspieler und Regisseur; spielte und inszenierte u. a. „The State of the Union", „The Glass Menagerie"; Filme u. a.: „The Greatest Show an Earth", „Die zehn Gebote", „Inferno und Ekstase", „Ben Hur" 12.10. = Anatole France (eigentl. Jacques Anatole Thibault), La Bechellerie b. Tours, französischer Schriftsteller, Nobelpreis 1921, Werke u.a.: „Thais", „Das Leben der hl. Johanna" (* 16.04.1844, Paris) 75 Jahre 1929 03.01. * Sergio Leone, Rom, italienischer Filmregisseur und Drehbuchautor (= 30.04.1989, Rom) 09.01. * Heiner Müller, Eppendorf/Sachsen, dt. Schriftsteller, Dramatiker und Regisseur; Werke u.a.: "Die Korrektur", "Der Lohndrücker", "Die Umsiedlerin oder das Leben auf dem Lande", "Mauser", "Hamletmaschine" (= 30.12.1995, Berlin) 15.01. *= Martin Luther King jr., Atlanta/Georgia, amerik. Geistlicher und Bürgerrechtskämpfer, leitete eine gewaltlose Ungehorsamkeitskampagne ein; 1957 Vors. der „Southern Christian Leadership Conference" (SCLC); organisierte zahlr. Demonstrationen; Friedensnobelpreis 1964; wurde ermordet (=04.04.1968, Memphis/Tennessee) 17.01. k In Berlin Uraufführung des Stummfilms „Ich küsse ihre Hand, Madame", gesungen von Richard Tauber, in dem erstmals in Deutschland das Titellied als Tonfilmeinlage eingespielt wird 28.01. * Claes Oldenburg, Stockholm, amerik. Pop-Art-Künstler schwed. Herkunft; Werke: vor allem Abbildungen stark vergrößerter techn. Gebrauchsgegenstände, Alltagsobjekte und Eßwaren, z. T. aus weichem Material („soft sculptures") 31.01. k Im Propyläenverlag bringt Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues" heraus. Das heiß diskutierte Buch wird binnen zwölf Wochen 500.000 mal verkauft. 06.02. * Pierre Brice, Brest, eigtl. Pierre Louis de Bris; franz. Filmschauspieler; zahlr. Auftritte als Winnetou in Karl-May-Filmen und bei Karl-May-Festspielen; Fernsehrollen u. a. in „Die Hütte am See", „Traumschiff" 11.02. h Unterzeichnung der Lateranverträge in Rom. Die Souveränität des Heiligen Stuhls über den Vatikanstaat wurde staatsrechtlich anerkannt ("Città del Vaticano"), dafür gewährte der Vatikan seinerseits dem Königreich Italien die seit 1870 verweigerte Anerkennung. Die katholische Religion wurde als Staatsreligion Italiens bestätigt. Die Verpflichtungen der Lateranverträge bilden einen Teil der italienischen Verfassung von 1947. 1971 wurden in Italien Ehescheidungsgesetze beschlossen, die den Lateranverträgen widersprachen. Seit der Revision der Lateranverträge vom (!)18.02.1984 ist die katholische Religion nicht mehr Staatsreligion. 06.03. * Günter Kunert, Berlin, dt. Schriftsteller; 1979 Wechsel in die BR Deutschland; Werke: Gedichte, Essays, Fotosatiren, Erzählungen, Märchen, Reisejournale, Kinderbücher, Hör- und Fernsehspiele, u. a. „Unter diesem Himmel", „Die letzten Indianer Europas", „Hitler lebt", „Der Kaiser von Hondu" 08.03. h : Der Telefunkensender Berlin-Witzleben strahlt erstmals Fernsehbilder aus. Filmszenen zeigen zwei Mädchen in Badeanzügen. 12.03. h Enthüllung: Ein Artikel in der Weltbühne vom 12. März deckt geheime Rüstung unterm Mantel der Lufthansa auf. Wegen "Verrats militärischer Geheimnisse" muss 1931 Chefredakteur Carl von Ossietzky ins Gefängnis. 18.03. * Christa Wolf, Landsberg/Warthe, dt. Schriftstellerin; Werke u. a.: „Moskauer Novelle", „Der geteilte Himmel", „Kein Ort. Nirgends"; Filmdrehbücher u. a.: „Die Toten bleiben jung", „Fräulein Schmetterling" 01.04. * Milan Kundera, Brünn (Brno), tschech.-franz. Schriftsteller und Literaturwissenschaftler; zeitw. Prof. an der Prager Filmhochschule; Werke: Lyrik, Romane, Essays, Theaterstücke, u. a. „Der Schlüsselbesitzer", „Abschiedswalzer", „Die Kunst des Romans", „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" 04.04. = Carl Friedrich Benz, Ladenburg b. Mannheim, Ingenieur und Erfinder; Gründer der „Benz & Cie, Mannheim" und Erfinder (1885) des ersten entwicklungsfähigen Kraftfahrzeuges (* 25.11.1844, Karlsruhe) 29.04. * Walter Kempowski, Rostock, dt. Schriftsteller; Werke: Romane, Erz., Essays, Kinderbücher, Hörspiele, u. a. „Uns geht's ja noch gold", „Im Block", „Tadellöser und Wolff', „Immer so durchgemogelt", „Hundstage" 04.05. * Audrey Hepburn, Brüssel, amerikanische Filmschauspielerin, Filme u.a.: "Ein Herz und eine Krone", "Frühstück bei Tiffany", "My Fair Lady" (= 20.01.1993, Tolochenaz b. Lausanne) 16.05. * Friedrich Nowottny, Hindenburg/Oberschlesien, dt. Fernsehjournalist und Medienberater; Intendant des WDR 1985-1995; ARD-Vors. 1991/92; Sendereihen u. a.: „Bericht aus Bonn" 21.05. * Hans Traxler, Herrlich/Nordböhmen, dt. Cartoonist; Mitgründer der Zeitschriften „Pardon" und „Titanic", Veröffentl. u. a.: „Die Wahrheit über Hänsel und Gretel", „Birne, das Buch zum Kanzler" 07.06. h Reparationen: In Paris wird der Youngplan unterzeichnet. Er regelt die Verpflichtungen Deutschlands neu und löst 1930 den Dawesplan ab. Sofort regt sich Protest, die DNVP kündigt ein Volksbegehren an, die Nationalsozialisten profitieren von der Stimmung. 12.06. *= Anne Frank, Opfer der Judenverfolgung, in einem Amsterdamer Hinterhaus, wo ihre Familie sich nach dem Einmarsch der Deutschen versteckt hielt, schrieb sie 1942-1944 ein Tagebuch ("Das Tagebuch der Anne Frank", dt. 1950) (= März 1945, KZ Bergen-Belsen) (s. Veranstaltungshinweis) 18.06. * Jürgen Habermas, Düsseldorf, dt. Soziologe und Philosoph, bekanntester Vertreter der „Kritischen Theorie"; Veröffentl. u. a.: „Theorie des kommunikativen Handelns", „Kultur und Kritik", „Faktizität und Geltung" 09.08. = Heinrich Zille, Berlin, Zeichner, Maler u. Radierer (* 10.01.1858, Radeburg/Sachsen) 16.08. k „Deutschland, Deutschland über alles" von Kurt Tucholsky erscheint 27.08. * Yasir Arafat, Jerusalem, * n.a.A. 4. od. 24.8.1929, eigtl. Rahman Abdal-Rauf Arafat al-Qudwa al-Husaini; palästinens. Politiker-, Al Fatah, PLO-Vorsitzender, Präsident der palästinens. Selbstverwaltungsbehörde; Friedensnobelpreis 1994 05.09. h Der französische Außenminister Aristide Briand schlägt bei einer Rede vor dem Völkerbund die Schaffung einer Europäischen Union vor (Briand-Plan) und stößt auf vehemente Ablehnung. Nur der deutsche Außenminister Gustav Stresemann unterstützt ihn. 03.10. = Gustav Stresemann, Berlin, dt. liberaler Politiker; Reichskanzler (1923) und Reichsaußenminister (1923-1929); Friedensnobelpreis 1926 (zus. mit A. Briand) für seine Außenpolitik (* 10.05.1878, Berlin) 03.10. h Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen wird in „Jugoslawien" umbenannt 07.10. * Hans-Peter Dürr, Stuttgart, dt. Physiker; Alternativer Nobelpreis der Right-Livelihood-Stiftung 1987 für seinen aktiven Einsatz in der Friedensbewegung und profunde Kritik an SDI sowie seine Forschung über den friedl. Einsatz von High-Technology 15.10. * Enno Patalas, Quakenbrück/Emsland, dt. Filmkritiker und Filmhistoriker; fr. Direktor des Filmmuseums des Münchner Stadtmuseums; Veröffentl. u. a.: „Geschichte des Films", „Sozialgeschichte der Stars", „Fritz Lang", „Andy Warhol und seine Filme" 16.10. k Das Berliner literarisch-politische Kabarett „Katakombe" mit Werner Finck, Hans Deppe u. a. hat Premiere 25.10. Schwarzer Freitag an der New Yorker Börse, Beginn einer weltweiten Wirtschaftskrise. Der Zusammenbruch von Banken, Produktionsrückgänge und Arbeitslosigkeit sind die Folgen: 1933 sind in Deutschland 40% aller männlichen Industriearbeiter und 13% der Angestellten arbeitslos. (http://www.goethe.de/in/d/gaz/didak1929-f.html) * Peter Rühmkorf; Dortmund, dt. Schriftsteller; Mitgründer des „Studentenkurier" (später „konkret"); Werke: Lyrik, Dramen, Essays, Hörspiele, Filmdrehbücher, ü. a. „Heiße Lyrik", „Über das Volksvermögen", „Bleib erschütterbar und widersteh", „Was heißt hier Volsinii?", „Dreizehn deutsche Dichter" 11.11. * Hans Magnus Enzensberger, Kaufbeuren, dt. Schriftsteller; Mitglied der „Gruppe 47"; Begr. der Zeitschrift „Kursbuch"; Werke: Lyrik, Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Rundfunkarbeiten, u. a. „Das Verhör von Habana", „Der kurze Sommer der Anarchie", „Taube Ohren", „Heinrich Mann. Polit. Schriften"; „Gespräche zwischen Marx und Engels" (Hrsg.) 12.11. *= Michael Ende, Garmisch-Partenkirchen, dt. Schriftsteller; fr. Schauspieler; Werke u. a.: „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", „Momo" (auch Film, Drama und Oper), „Die unendliche Geschichte" (verfilmt), „Der Spiegel im Spiegel" (Geschichten), „Goggolori, eine bairische Mär" (Oper); Sohn des Malers Edgar E. (=28.08.1995, Filderstadt-Bonlanden) 17.11. = Hermann Hollerith, Washington, amerikan. Ingenieur u. Erfinder des „Hollerith-Verfahrens" (Datenverarbeitung mittels Lochkarten) (* 29.02.1860, Buffalo/N.J) 23.11. * Günter Gaus, Braunschweig, fr. Journalist und Publizist; dt. Diplomat und Politiker; SPD; Leiter der Ständigen Vertretung der BR Deutschland in der DDR 1974-1981; Berliner Wissenschaftssenator 1981; Veröffentl. u. a.: „Deutschland und die NATO", „Die Welt der Westdeutschen. Kritische Betrachtungen", „Deutschland im Juni", „Deutsche Zwischentöne - Gesprächsporträts aus der DDR" 24.11. = Georges Clemenceau, Paris, franz. Staatsmann, „der Tiger" (* 28.09.1841, Mouilleron-en-Pareds/Dép. Vendée) 30.11. h Abzug: Die alliierten Besatzungstruppen verlassen das Rheinland. Am 30. November ist die sogenannte zweite Rheinlandzone geräumt. 08.12. * Arnulf Rainer, Baden bei Wien, österr. Maler und Zeichner; war Mitglied der „Hundsgruppe"; zahlr. Übermahlungen künstlerischer Werke; erregte mit der ersten Körperbemalung Aufsehen; Veröffentl. u. a.: „Face-Farces" 10.12. k Auszeichnung: Thomas Mann erhält den Nobelpreis für Literatur. Der Autor der "Buddenbrooks" und des "Zauberberges" setzte sich aktiv für die Aussöhnung Deutschlands mit dem Ausland ein. 12.12. * John Osborne, London, britischer Dramatiker, Werke u.a.: "Blick zurück im Zorn", "The Entertainer", "The End of My Old Cigar" (= 24.12.1994, Shrewsbury) 18.12. * Willi Fährmann, Duisburg, dt. Pädagoge und Schriftsteller; Werke: Kinder- und Jugendliteratur, religions- und familienpädagog. Schriften, u. a. „Der lange Weg des Lukas B.", „Graue Kraniche - Kurs Süd", „Jakob und seine Freunde", „Schule ist mehr als Unterricht" 70 Jahre 1934 04.01. * Hellmuth Karasek, Brünn, Ps. Daniel Doppler; dt. Kulturkritiker und Schriftsteller; u. a. Mitglied des „Literarischen Quartetts"; fr. Theaterkritiker und Redakteur bei der „ZEIT", fr. Redakteur im Kulturressort des „Spiegel", Veröffentl. u. a.: „Innere Sicherheit' (Schauspiel); „Deutschland, deine Dichter", „Karaseks Kulturkritik", „Hand in Handy" 19.02. * Herbert Rosendorfer, Bozen, dt. Jurist und Schriftsteller, Werke u. a.: „Briefe in die chinesische Vergangenheit" (Roman); Drehbücher für die Serien „Tatort", „Der Alte", „Polizeiinspektion 1 "; zahlr. Erz., Theaterstücke, Hörspiele 27.03. * Peter Schamoni, Berlin, dt. Filmregisseur und -produzent; Filme u. a.: „Schonzeit für Füchse", „Zur Sache, Schätzchen", „PotatoFritz", „Max Ernst - Mein Vagabundieren, meine Unruhe" 24.04. h Mit dem "Gesetz zur Aburteilung von Hoch- und Landesverrat" vom 24. April 1934 wurde der Volksgerichtshofs geschaffen, der zunächst als Sondergericht am 1. August 1934 in Berlin die Arbeit aufnahm. Am 18. April 1936 wandelte ein Gesetz den Volksgerichtshof in ein "ordentliches" Gericht um. (http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/innenpolitik/volksgerichtshof/) 03.05. * Georges Moustaki, Alexandria/Ägypten, griech.-franz. Chansonsänger und Komponist, Erfolgstitel u. a.: „Milord", „Le Métèque, „Ma Liberté", „Sacco et Vanzetti"; auch Filmmusik 13.05. * Adolf Muschg, Zollikon/Zürich, Schweizer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler; Werke: Romane, Erz., Theaterstücke, Hörspiele, Drehbücher, Reden, Aufsätze, u. a. „Gottfried Keller", „Im Sommer des Hasen", „Albissers Grund", „Kellers Abend", „Rumpelstilz", „Why, Arizona" 30.06. = Dr. Erich Klausener wird in seinem Berliner Büro auf Befehl von Göring und Heydrich von der SS erschossen ermordet ( s. a. Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert") 02.07. = Adalbert Probst, Reichsführer der Deutschen Jugendkraft in Düsseldorf, wird in der Nähe Berlins von der Gestapo ermordet (*1900 Regensburg) ( s. a. Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert") 10.07. * Alfred Biolek, Freistadt (heute Tschech. Republik), dt. Fernsehmoderator, Talkmaster und Produzent; Fernseh-Shows u. a.: „Bio's Bahnhof", „Boulevard Bio", „Alfredissimo" 01.08. * Oskar Negt, Kapkeim bei Königsberg/Ostpr., dt. Sozialwissenschaftler; 1968 einer der Wortführer der Außerparlamentar. Opposition; Veröffentl. u. a.: „Öffentlichkeit und Erfahrung", „Keine Demokratie ohne Sozialismus", „.Kindheit und Schule in einer Welt der Umbrüche", „Die Linke antwortet Jürgen Habermas" (Hrsg.) 28.09. * Brigitte Bardot, Paris, eigtl. Camille Javal, franz. Filmschauspielerin und Tierschützerin; Filmrollen u. a.: „Und immer lockt das Weib" (Welterfolg), „Die Wahrheit", „Viva Maria"; gründete 1976 die „Stiftung zur Rettung der Tiere in aller Welt" 26.10. * Ulrich Plenzdorf, Berlin-Kreuzberg, dt. Schriftsteller; Werke u. a.: „Die neuen Leiden des jungen W", „Mörderkind" (Dramen); „Die Legende von Paul und Paula", „Glück im Hinterhaus", „Insel der Schwäne" (Drehbücher) 09.11. * Juan Bunuel, Paris, span. Filmregisseur; fr. Assistent bei O. Welles und bei seinem Vater Luis B.; Filme u. a.: „Die Frau mit den roten Stiefeln", „Rebellion der Gehenkten" 19.12. * Rudi Carrell, Alkmaar/Niederlande, eigtl. Rudolf Wijbrand Kesselaar; niederl. Schauspieler, Showmaster und Produzent; Shows u. a.: „Die Rudi-Carrell-Show", „Am laufenden Band", „Die verflixte Sieben", „Herzblatt" 65 Jahre 1939 31.03. * Volker Schlöndorff, Wiesbaden, dt. Filmregisseur; Filme u. a.: „Der junge Törless", „Die Blechtrommel", „Die Geschichte der Dienerin"; auch Theaterinszenierungen 03.04. * Henning Venske, Stettin, dt. Schauspieler, Kabarettist und Autor; Texter und fr. Mitspieler der Münchner „Lach- und Schießgesellschaft"; fr. Mitarbeiter von Rundfunk und Fernsehen; Veröffentl. u. a.: „Das versendet sich, oder: Gesammelte Fettnäpfe", „Dreckiger Sumpf" 04.05. * Amos Oz, Kerem Avraham/Jerusalem, eigtl. Amos Klausner; israelischer Schriftsteller; Werke: Romane, Erz., Essays, Kinderbücher, u. a. „Länder des Schakals", „Keiner bleibt allein", „Der dritte Zustand" 14.05. * Rupert Neudeck, Danzig, deutscher Journalist und Schriftsteller; Vorsitzender des Komitees CAP ANAMUR/Deutsche Not-Ärzte e. V 1979-1994; Veröffentl. u. a.: „Asyl. Das Boot ist nicht voll" 25.06. * Ernst Ulrich von Weizsäcker, Zürich, dt. Physiker und Umweltwissenschaftler; Präsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie GmbH, fr. Dir. des Instituts für Europäische Umweltpolitik in Bonn; Veröffentl. u. a.: „Erdpolitik" 14.07. * Karel Gott, Pilsen/Westböhmen, tschech. Pop- und Folkloresänger; Erfolgstitel u. a.: „Weißt du wohin?", „Biene Maja", „Einmal um die ganze Welt", zahlr. Tourneen 13.08. * Alfred Mechtersheimer, Neustadt/Weinstraße, dt. Friedensforscher; Oberstleutnant a. D. 01.09. Beginn des Zweiten Weltkriegs mit dem deutschen Angriff auf Polen 04.09. * Erwin Teufel, Rottweil, dt. Politiker (Baden-Württ.), Ministerpräsident; CDU 13.09. = Prof. Dr. Benedikt Schmittmann von der Kölner Universität wird im KZ Sachsenhausen zu Tode gefoltert (* 1872 Düsseldorf) ( s. a. Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert") 05.10. * A. R. Penck, Dresden, eigtl. Ralf Winkler; dt. Maler, Zeichner und Bildhauer; Vertreter des Neo-Expressionismus; Werke u. a.: Chiffren-Bilder, Plastiken, Buchillustrationen; auch musikal. Kompositionen 02.11. * Richard Serra, San Francisco, amerik. Bildhauer; Werke: großformatige Plastiken, u. a."Terminal" (Bochum), „Tilted Arc" (New York), „Torque" (Saarbrücken); auch Zeichnungen und Druckgrafik (s. Veranstaltungshinweis in der Plannungshilfe 39 "Gedenktage 1999) 08.11. h Attentat im Bürgerbräukeller - Bei einem Bombenanschlag im Münchner Bürgerbräukeller kommen acht Menschen ums Leben und 63 werden verletzt. Das Ziel des Attentats, Adolf Hitler, hatte den Ort kurz zuvor verlassen. Der Attentäter ist der 36jährige Schreiner Georg Elser aus dem württembergischen Königsbronn. (http://www.shoa.de/p_georg_elser.html). 18.11. * Margaret Atwood, Ottawa, kanadische Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin; Werke: Lyrik, Romane, Erzählungen, u. a. „Der Report der Magd", „Katzenauge", „Die Räuberbraut", „Alias Grace" 60 Jahre 1944 18.01. h Helmuth James Graf von Moltke, Jurist, wird verhaftet. Moltke war ein führendes Mitglied des "Kreisauer Kreises (http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/widerstand/kreisauer/) Am 23. Januar1945 wird Graf von Moltke in Berlin-Plötzensee durch den Strang hingerichtet 04.02. k Moderne Antigone - Im Pariser Theâtre de l'Atelier (Paris) hat am 4. Februar 1944 das Drama »Antigone« von Jean Anouilh Premiere. Der Dichter hält sich inhaltlich an die antike Vorlage von Sophokles, verwendet jedoch moderne Kostümierung und die Alltagssprache des 20. Jahrhunderts. Die Franzosen verbinden »Antigone« mit dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung. (! 28.03.1994) 07.04. * Gerhard Schröder, Mossenberg/Lippe, dt. Jurist und Politiker; Bundeskanzler, SPD 08.04. * Christoph Hein, Heinzendorf (heute poln. Jasienica), dt. Schriftsteller und Dramatiker; Dramaturg an der Ostberliner „Volksbühne" 1971-79; Werke u. a.: „Die wahre Geschichte des Ah Q.", „Der Tangospieler", „Die fünfte Grundrechenart. Aufsätze und Reden 198689", „Schlötel oder Was solls" 22.04. = Hubert Timmer stirbt entkräftet im Gefängnis FrankfurtPreungesheim (*04.06.1889 Neuss) ( s. a. Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert") 06.06. h Invasion der westlichen Allierten in der Normandie 20.07. Bombenattentat des Obersten Claus Graf Schenk von Stauffenberg auf Hitler im Führerhauptquartier "Wolfsschanze" 08.09. = Dr. Paul Lejeune-Jung, Mitglied des Kreises um Goerdeler, wird in Berlin-Plötzensee hingerichtet, (* 1882 in Köln) ( s. a. Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert") 03.10. = Otto Gerig, christlicher Gewerkschaftler und Zentrumsabgeordneter, stirbt im KZ Buchenwald (* 1885 Rosenberg/Baden) ( s. a. Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert") 12.10. = Msgr. Dr. Otto Müller, Präses der KAB, stirbt in der Strafanstalt Berlin-Tegel (* 09.12. 1870 Reichshof-Eckenhagen) ( s. a. Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert") 14.11. = Bernhard Letterhaus, Verbandssekretär der KAB, wird in BerlinPlötzensee hingerichtet, (* 10.07.1894 Wuppertal-Barmen) ( s. a. Planungshilfe 48 "Martyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert") 02.12. * Botho Strauß, Naumburg/Saale, dt. Schriftsteller und Dramaturg; Werke u. a.: „Trilogie des Wiedersehens", „Die Zeit und das Zimmer" (Theaterstücke); „Die Widmung", „Rumor" (Prosawerke) 55 Jahre 1949 28.02. Köln: Erster Rosenmontagszug nach dem Zweiten Weltkrieg 50 Jahre 1954 19.01. * Katharina Thalbach, Ost-Berlin, dt. Schauspielerin und Regisseurin; Bühnenrollen u. a. in „Othello"; Film- und Fernsehrollen u. a.: „Sophie's Choice", „Der achte Tag" 25.01. h Beginn der Berliner Vier-Mächte-Konferenz; die vier Außenminister der USA, Frankreichs, Großbritanniens und der UdSSR verhandeln über die Einheit Deutschlands und den österr. Staatsvertrag (–18.02.1954) 26.02. h Der Bundestag billigt das Gesetz zur Ergänzung des Grundgesetzes, das die Wehrhoheit der Bundesrepublik begründet 25.03. h Die Sowjetunion erkennt die DDR als souveränen Staat an 10.04. = Auguste Lumiere, Lyon, franz. Fototechniker, Erfinder des Films und der Farbenfotografie (* 19.10.1862, Besancon) 12.04. k In Manhattan schlägt die Geburtsstunde des Rock: Bill Haley nimmt seinen Welthit „Rock around the clock" auf Platte auf. 07.05. h Kapitulation der Festung Dien Bien Phu, in der Folge wird auf der Genfer Aussenministerkonferenz franz. Indochina aufgelöst und die souveränen Staaten Laos, Kambodscha und Vietnam, das geteilt wird, gebildet 12.05. WDR gegründet. Am 12.5.1954 beschließt der Landtag, aus dem Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) mit seiner Hamburger Zentrale auszusteigen und einen eigenen Sender zu gründen: den WDR in Köln. Mit dem Jahreswechsel 1955/56 wird die Trennung vollzogen: Der WDR sendet selbstständig.( http://www.geschichte.nrw.de/). 17.05. k USA: Das höchste Gericht in den USA erklärt die rassenmäßige Trennung der Schulen für Schwarze und Weiße als verfassungswidrig 06.06. h Erste gesamteuropäische Fernsehübertragung (EUROVISION) 27.06. h Landtagswahl in NRW, Wahlbeteiligung: 72,6%, CDU: 41,3%, SPD: 34,5%, FDP: 11,5%, ZENTRUM: 4,0%, KPD: 3,8% 04.07. k Die 5. Fußball-Weltmeisterschaft in Bern gewinnt Deutschland gegen Ungarn 3:2 24.08. h Durch das Gesetz zur Kontrolle des Kommunismus verliert die Kommunistische Partei in den USA ihren rechtlichen Status 11.09. h Deutscher Rat der Europäischen Bewegung in Bonn konstituiert. Ziel: Zusammenschluß des freien Europa 27.09. h Mao Zedong (Mao Tse-tung) vom Nationalen Volkskongreß zum Staatsoberhaupt gewählt 28.09. h Londoner 9-Mächte-Konferenz über die Einbeziehung der Bundesrepublik in die westliche Verteidigung (`Londoner Akte`), (03.10.1954) 07.10. k Deutsche Erstaufführung des Theaterstücks „Der kaukasische Kreidekreis" von Bertolt Brecht in Berlin (Uraufführung in englischer Sprache am 4.5.1948 in Northfield/Minnesota) 23.10. h Pariser Verträge, Westdeutschland wird für „souverän" erklärt und (mit Italien) in die NATO und die Westeuropäische Union (WEU) aufgenommen 00.11. w Bayer AG beschließt, die Acrylfaser "Dralon" auf den Markt zu bringen. "Kunstwolle" aus Synthesefasern: Schon in den zwanziger Jahren werden in Dormagen künstliche Stoffe hergestellt, meist für Strümpfe aus Kunstseide. International forschen viele Unternehmen daran, um von knappen biologischen Rohstoffen unabhängig zu werden. Der große Durchbruch für Bayer kommt im November 1954 mit dem Beschluss, im kommenden Jahr "Bayer-Acryl", als "Dralon" auf den Markt zu bringen. Ein Welt-Erfolg, andere Synthese-Fasern folgen: Schnell haben beispielsweise Perlon-Strümpfe den kunstseidenen den Rang abgelaufen. 03.11. = Henri Matisse, Nizza, franz. Maler; schuf zahlr. Stilleben und auch kraftvolle Plastiken; Werke u. a.: Monumentalbild „Der Tanz", Zyklus „Jazz", „Das rote Atelier", „Die rumänische Bluse" (* 31.12.1869, Cateau-Cambrésis) 15.12. h Die Niederlande geben im Rahmen des Königreichs ihren westindischen Kolonien die Selbständigkeit 21.12. k Erstaufführung des Films „Emil und die Detektive" nach dem beliebten Roman von Erich Kästner 40 Jahre 1964 16.02. h Auf dem a.o. Parteitag der SPD wird in Bad Godesberg der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, zum neuen Parteivorsitzenden (als Nachfolger Erich Ollenhauers) und zum SPDKanzlerkandidaten für die Bundestagswahlen von 1965 gewählt 19.03. h Eröffnung des Straßentunnels durch den Großen Sankt Bernhard; der Tunnel, der die Schweiz mit Italien verbindet, hat eine Länge von 5,8 km und liegt in einer Höhe von 1.900 m 29.04. k Uraufführung des Schauspiels „Die Verfolgung und Ermordung Jean-Paul Marats..." im Berliner Schillertheater von Peter Weiss. 09.05. h Erster Bundesliga-Meister wird der 1. FC Köln! Am 9. Mai 1964 gibt es erstmals einen deutschen Fußball-Meister, der in diesem neuen Modus ausgespielt worden ist: Die "Schüssel" holt sich der 1. FC Köln. Was irgendwie passt, wurde die Trophäe doch 1949 in der Domstadt hergestellt - von Elisabeth Treskow in der Werkschule Köln: Wuchtige fünfeinhalb Kilo Silber und insgesamt 175 Karat an Turmalinen wurden verarbeitet. 01.06. h Palästinensische Araber gründen die „Palästinensische Befreiungsorganisation" (PLO) 19.06. h Der US-Senat nimmt mit 73 gegen 27 Stimmen das Bürgerrechtsgesetz an: Gleichstellung der farbigen Bevölkerung im öffentlichen und privaten Leben 07.08. h Die Tongking-Resolution des amerikanischen Kongresses schafft die Voraussetzung für ein militärisches Eingreifen der USA in den Vietnamkrieg, der erst nach schweren Verlusten der amerikanischen und der südvietnamesischen Truppen 1973 auf einer Konferenz in Paris beendet wird. 10.09. h Der einmillionste Gastarbeiter trifft in Köln ein! Auf dem Kölner Hauptbahnhof gibt's zur Begrüßung ein Moped und einen Strauß Blumen, so sehr freut sich Deutschland am 10.9.1964 über Amando Sá Rodrigues aus Portugal. Zuwanderung von "Gastarbeitern" gilt als Symbol für wirtschaftlichen Aufschwung und Stärke. Die Wirtschaft wächst, Arbeitskräfte sind knapp: 1955 schließt die Bundesrepublik das erste bilaterale Abkommen über die Anwerbung von Arbeitskräften mit Italien. Es folgen weitere Mittelmeerstaaten wie 1961 die Türkei. Die ausländischen Arbeiter werden meist im verarbeitenden Gewerbe eingesetzt, nur wenige im Bergbau. 14 Millionen Menschen sind es insgesamt, nach einigen Jahren sollen sie wieder in ihre Heimat zurückkehren. Ein Trugschluss: Bis in die siebziger Jahre kehren zwar über 80% der ausländischen Arbeitskräfte heim, die anderen aber bleiben. 14.10. k Verleihung des Friedensnobelpreises an den amerik. ev. Geistlichen Martin Luther King für seine versöhnliche Haltung im Kampf gegen die Rassentrennung in den USA 16.10. h China gibt Zündung seiner ersten Atombombe bekannt 10.12 k Der Sozialphilosoph Herbert Marcuse veröffentlicht sein Hauptwerk „Der eindimensionale Mensch" (! = 29.07.1979) 30 Jahre 1974 02.02. = Marieluise Fleißer, Ingolstadt, dt. Schriftstellerin; Werke u.a.. "Die Pioniere von Ingolstadt", "Ein Pfund Orangen", "Der starke Stamm" (* 23.11.1901, Ingolstadt) 13.02. Gegen die geplante Eingemeindungspolitik wehren sich Bürgerinnen und Bürger und wollen per Volksbegehren das Gesetz stoppen. Am 13.2.1974 scheitert der Bürgerprotest. Planung ist das Zauberwort, mit dem Politiker der Krise in den sechziger Jahren beikommen wollen. Für die Regierung Kühn gehört dazu auch eine Gebietsreform, um neben besseren Verwaltungsleistungen gezielter wirtschaftliche Impulse setzen zu können. Historische, religiöse und andere emotionale Gründe sollen gegenüber dem Sachinteresse leistungsfähiger Gemeinden zurückstehen. CDU, SPD und FDP sind sich weitgehend einig, nur die Bürger spielen nicht mit. Doch sie haben kaum eine Chance, als das Volksbegehren gegen die Reform scheitert. Vollendet ist die Gebietsreform 1975: Aus 2327 kreisangehörigen Gemeinden werden 373, aus 57 Kreisen 31 und die kreisfreien Städte werden von 38 auf 23 reduziert. 00.03. Köln: Eröffnung des Römisch-Germanischen Museums 22.03. Der Bundestag setzt das Volljährigkeitsalter und das Ehemündigkeitsalter auf 18 Jahre herab. (s. Veranstaltungshinweis, PH Gedenktage 39, 1999) 18.04. = Marcel Pagnol, Paris, französischer Dramatiker und Filmregisseur; Werke u.a.: Marseille-Trilogie "Marius", "Fanny", "Cesar", Regie u.a.: "La femme du boulanger" (* 28.02.1895, Aubagne/Bouches du Rhone) (s. Veranstaltungshinweis, PH 39 "Gedenktage 1999") 24.04. Günter Guillaume, Referent in Bundeskanzleramt, wird unter dem Verdacht der Spionage für die DDR verhaftet. Bundeskanzler Willy Brandt übernimmt die politische Verantwortung für die Affäre und tritt am 06.05.1974 zurück. Am 16.05. wird Helmut Schmidt (SPD) als Brandts Nachfolger zum Bundeskanzler gewählt. 15.05. Wahl Walter Scheels (FDP) zum Bundespräsidenten 26.06. Köln: Zusammenbruch der Herstatt-Bank (!15.02.1984) 07.07. Die deutsche Fußballnationalmannschaft wird Weltmeister (2:1 gegen die Mannschaft der Niederlande). 11.07. = Pär Lagerkvist, Stockholm, schwedischer Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1951, Werke u.a.: „Barrabas", „Die Sibylle", „Das Heilige Land" (* 23.05.1891, Växjö/Südschweden) 17.07 w Der Schah von Persien kauft 25,01% der Friedrich-KruppHüttenwerke AG. Für das Unternehmen eine warme Gelddusche. Nach dem letzten Willen Krupps wird 1969 die Krupp GmbH gegründet. Die Krupp-Hütte ist nur ein großer Teil der GmbH, die Krupp-Stiftung hält nach dem Einstieg des Irans nur noch 74,99% des Gesamtunternehmens: Fast 30% des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen noch mit den Hüttenwerken. Krupp entwickelt sich in den folgenden Jahren vom Stahlriesen zum Mischkonzern, versucht außerdem mit wechselnden Allianzen seine alte Stärke zu bewahren. 22.07. Errichtung eines Umweltbundesamtes; Im Geschäftsbereich des Bundesinnenministerium wird eine selbstständige Bundesoberbehörde unter der Bezeichnung "Umweltbundesamt" errichtet. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl wird das Umweltbundesamt in den Verantwortungsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit integriert. 08.08. h US-Präsident Richard Nixon tritt im Zusammenahng mit der Watergate-Affäre von seinem Amt zurück 10.10. = Marie-Luise Kaschnitz, Rom, dt. Schriftstellerin, Werke u.a.: "Die Engelsbrücke. Römische Betrachtungen", "Jasons letzte Nacht", "Der Hochzeitsgast" (* 31.01.1901, Karlsruhe) 25 Jahre 1979 = John Wayne, Los Angeles, amerik. Filmschauspieler; spielte in mehr als 250 Filmen (fast ausschließlich im Western-Genre), u. a. in „Der große Treck", „Rio Bravo", „Der Mann, der Liberty Valance erschoß" (* 26.05.1907, Winterset/Iowa) 04.01. = Peter Frankenfeld, Hamburg, dt. Entertainer, Conferencier und Showmaster; eigene Rundfunk-Sendereihen: „Ab acht Uhr wird gelacht', „So ein Zufall", „Wer zuletzt lacht'; Fernsehen u. a.: „Vergißmeinnicht" (für die Aktion Sorgenkind), „Musik ist Trumpf"; Veröffentl. u. a.: „1000 Seiten Albernheiten" (* 31.05.1913, Berlin). 16.01. h Iran: Der Schah verläßt Persien und geht zunächst nach Ägypten; Ende der Monarchie im Iran 17.01. h Erster Smog-Alarm in der Geschichte der Bundesrepublik im Ruhrgebiet und am Niederrhein 22.01. k In vier Folgen strahlen die 3. Programme der ARD den amerik. Film „Holocaust" aus (22.-27.1.79) (s. Veranstaltungshinweis "Fernsehserie Holocaust") 01.02. h Nach 15jährigem Exil kehrt Schiitenführer Khomeini mit einem Sonderflugzeug aus Paris nach Teheran zurück und gründet in der Folge die Islamische Republik Iran 09.02. = Dennis Gabor, Wales,+ n.a.A. London; brit. Physiker, Nobelpreis 1971 für Physik für die Erfindung und Entwicklung der Holographie, mit der zweidimensionale Bilder dreidimensional dargestellt werden können (* 05.06.1900, Budapest/Ungarn) 11.02. h Iran: Die Führung der Streitkräfte entzieht Ministerpräsident Bakhtiar die Unterstützung; Bakhtiar tritt zurück, worauf das Feld für Khomeini frei ist 13.03. w Zwischen den Mitgliedsstaaten der EG, mit Ausnahme Großbritanniens, tritt das Europäische Währungssystem (EWS) in Kraft. 15.03. h Das SALT-II-Abkommen wird von den USA und der Sowjetunion unterzeichnet, aber zunächst nicht ratifiziert k Filminstitut in Düsseldorf gegründet Am 15. März 1979 wird in Düsseldorf als unabhängiges kommunales Kulturinstitut das "Filminstitut der Landeshauptstadt Düsseldorf" gegründet. Film erfährt damit in der Stadt seine Anerkennung als gleichrangige Kunstform neben den anderen Künsten. 22.03. h Israel: Das Parlament in Jerusalem stimmt mit großer Mehrheit nach stürmischer Debatte dem Friedensvertrag mit Ägypten zu 26.03. h USA/Naher Osten: Auf dem Rasen des Weißen Hauses in Washington unterzeichnen Präsident Sadat und Israels Ministerpräsident Begin den Friedensvertrag zwischen ihren Ländern. USPräsident Carter unterschreibt als Zeuge 28.03. h USA: Im Kernkraftwerk Three Miles Island in Harrisburg, Pennsylvania kommt es zu einem schweren Reaktorunfall. Die eingeschalteten Notpumpen führen wegen eines defekten Ventils kaum Wasser zum Kern. Die Hälfte des 150 t schweren Reaktorkerns schmilzt. Große Mengen radioaktiven Wassers treten aus. 01.04. h Schiitenführer Khomeini ruft die Islamische Republik Iran aus. 01.05 h Grönland erhält Autonomie vom dänischen Mutterland 05.05. = Hilda Heinemann, Essen, Gattin des fr. Bundespräsidenten; in der NS-Zeit Einsatz für die Bekennende Kirche, 1970 Gründerin einer Stiftung für die beruft. Eingliederung geistig behinderter Erwachsener, Vors. des Stiftungsrates des „Dt. Müttergenesungswerks", Schirmherrschaft für „amnesty international" (* 15.09.1896, Bremen) 23.05. k Volker Schlöndorffs Film „Die Blechtrommel" nach dem Roman von Günter Grass erhält bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme h Wahl Carl Carstens' (CDU) zum Bundespräsidenten 05.06. = Heinz Erhardt, Hamburg, dt. Schauspieler (Komiker), Kabarettist, Schriftsteller, Komponist und Filmproduzent; Mitglied des Berliner „Kabarett der Komiker"; Gedichtbände u. a.: „Das große Heinz Erhardt-Buch"; Oper: „Noch 'ne Oper"; Filme u. a.: „Witwer mit fünf Töchtern" (* 20.02.1909, Riga/Lettland) 10.06. h Bei der ersten Direktwahl für das Europ. Parlament liegt die Wahlbeteiligung in der BR Deutschland bei 60 %. Gewählt wird außerdem in Frankreich, Großbritannien, Italien, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Dänemark und Irland 17.07. h Der von sandinistischen Revolutionären gestürzte nicaraguanische Präsident Anastasio Somoza fliegt ins Exil nach Florida; er wird im Sept. 1980 in Asunciön/Paraguay ermordet 29.07. = Herbert Marcuse, Starnberg/Obb., dt. Philosoph in den USA, Vertreter jener philosophischen Richtung, die als Kritische Theorie in den 30er und 40er Jahren in Amerika formuliert wurde; Veröffentl. u. a.: (!10.12.1964) „Der eindimensionale Mensch", „Triebstruktur und Gesellschaft" (* 19.07.1898, Berlin) 12.08. = Ernst Boris Chain, Irland, brit. Biochemiker; Nobelpreis 1945 für Physiologie oder Medizin zus. mit H. W Florey und A. Fleming für die Entwicklung und Herstellung des ersten Antibiotikums (Penicillin) (* 19.06.1906, Berlin) 17.10. k Der Friedensnobelpreis 1979 geht an die kath. Ordensschwester Mutter Teresa 05.11. h Iranische Studenten besetzen Kölner Dom. Die muslimische Revolution, in deren Verlauf der Geistliche Ajatollah Khomeini den autoritären Schah Reza Pahlewi ins Exil zwingt, erreicht Deutschland: Am 5. November 1979 besetzen iranische Studenten den Kölner Dom. Ihr Ziel: Öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Forderung, den nach Panama geflüchteten Schah an den Iran auszuliefern. Schnell können Geistliche den Studenten klar machen, dass eine Dombesetzung kein geeignetes Mittel ist. Die Besetzer geben auf, ganz ohne Polizeieinsatz. 11.12 = Carlo Schmid, Bonn, dt. Politiker und Gelehrter; SPD; galt als einer der „Väter des Grundgesetzes"; mehrfach Vizepräsident des Bundestags (* 03.12.1896, Perpignan/Südfrankreich) 12. 12. h Verabschiedung des NATO-Doppelbeschlusses (Nachrüsten und Verhandeln) in Brüssel. (s. Veranstaltungshinweis) 18.12. k Vatikan: Die Kongregation für die Glaubenslehre entzieht dem an der Universität Tübingen lehrenden Schweizer Theologen Hans Küng die kirchliche Lehrbefugnis. Küng bezweifelt den Unfehlbarkeitsanspruch des Papstes 24.12. = Rudi Dutschke, Aarhus/Dänemark, dt. Soziologe; galt als führender Kopf des „antiautoritären Lagers" innerhalb des SDS; ab 1975 Mitarbeiter eines Forschungsprojekts an der FU Berlin (* 07.03.1940, Schönfeld/Mark Brandenburg) 27. 12. h Sowjetische Truppenverbände marschieren in Afghanistan ein, nachdem es zu Widerstandsaktionen von Islamisten gegen die sozialistisch orientierte Revolutionsregierung, zu Unruhen und Palastrevolten gekommen ist. Ein Guerillakrieg beginnt. 20 Jahre 1984 Rettet das "Metropol"! Eine Bürgerinitiative sammelt mehr als 20.000 Stimmen, um die Umwandlung des in der Bonner Innenstadt gelegenen "Metropol"-Kinos in eine Ladenpassage zu verhindern. Die Folge: das architektonisch herausragende Filmtheater mit seinem riesigen, weit ausschwingenden Balkon und seiner prächtigen Kuppel wird vom Minister für Stadt- und Landesentwicklung unter Denkmalschutz gestellt: Ein Novum in Deutschland. Am 26. Januar 1929 flimmerten in Bonn die ersten Bilder über die Leinwand, in Deutschlands damals modernstem Kino. Das Metropol ist heute das älteste bestehende Kino im Land. 20.01. = Johnny Weissmüller, Acapulco/Mexico, eigt. Weissmuller; amerikanischer Schwimmer und Filmschauspieler („Tarzan"); fünf olympische Goldmedaillen 1924/28; schwamm als erster 100 m unter 1 Minute, 67 Weltrekorde (* 02.06.1904, Freidorf/Ungarn). 05.02. = Manes Sperber, Paris, franz. Schriftsteller; 1933 Flucht vor den Nationalsozialisten nach Paris, Werke u. a.: „Wie eine Träne im Ozean", „Die Wasserträger Gottes", „Die Achillesferse" (* 12.12.1905, Zablotow/Galizien) 15.02. w Verurteilt wegen Bilanzfälschung - Iwan-David Herstatt wird zu viereinhalb Jahren Haft wegen Bilanzfälschung und Untreue verurteilt; der Bundesgerichtshof jedoch hebt das Urteil teilweise auf: Nur zwei Jahre Haft wegen Untreue. Herstatt, nach eigener Meinung selbst Opfer seiner Devisenhändler, lebt fortan von der Unterstützung seiner Kinder. Verarmt stirbt er im Jahre 1995. Iwan-David Herstatt führte die älteste Privatbank Kölns zu neuem Ruhm - und in die bis dahin größte Bankenpleite der Nachkriegsgeschichte. Nach Lehre und langjähriger Tätigkeit bei anderen Banken eröffnet Herstatt 1955 das Bankhaus seiner Vorfahren wieder. Von 1782 bis 1888 eine der renommiertesten Adressen, und mit Starthilfe des GerlingKonzerns auch im 20. Jahrhundert schnell wieder top. Doch durch fehlgeschlagene Devisen-Termingeschäfte folgt am !26.06.1974 der Konkurs: 1,2 Milliarden Mark Schaden. 18.02. h Nach dem zwischen dem Vatikan und Italien unterzeichneten neuen Konkordat ist Rom nicht mehr „heilige Stadt", der Katholizismus ist nicht mehr Staatsreligion in Italien (! 11.02.1929) 24.02. k Die erste "Stunksitzung" - do laachste dich kapott! - Alternativer Karneval? Die Narrenkappe auf den Anarcho-Stern gesetzt? Am 24. Februar 1984 wird in Köln die erste "Stunksitzung" gegeben, kriegen die traditionellen Karnevalsvereine Konkurrenz. Satirischer, anarchischer, politischer geht es auf den Stunksitzungen zu. Das Publikum freut sich: Nicht nur die erste Stunksitzung an der Studio-Bühne der Kölner Uni ist ausverkauft, auch in den nächsten Jahren als die originale "Stunksitzung" über den Rhein auf die "schäl Sick" nach Köln-Mülheim ins E-Werk zieht bleibt kein Platz unbesetzt. 06.03. = Martin Niemöller, Wiesbaden, dt. ev. Geistlicher; bekanntester Exponent des kirchl. Widerstandes während der NS-Zeit; Präs. des Weltkirchenrats 1961-1968; Veröffentl. u. a.: „Vom U-Boot zur Kanzel", „Dachquer Predigten"(* 14.01.1892, Lippstadt/Westf) 30.03. = Karl Rahner, Innsbruck, dt. kath. Theologe, SJ, war besonders in der ökumen. Bewegung engagiert; Veröffentl. u. a.: „Gefahren im heutigen Katholizismus", „Das freie Wort in der Kirche", "Grundkurs des Glaubens" (! * 05.03.1904, Freiburg/Br.) 23.05. h Richard von Weizsäcker wird von der Bundesversammlung in der Bonner Beethovenhalle zum Bundespräsidenten gewählt 06.06. Für Gesamtschüler in NRW ist Büffeln angesagt: Im Vergleich zu anderen Schultypen werden sie angeblich zu gut beurteilt. Bis zum 6.6.1984: Jetzt werden ihre Noten verschärft. Seit 1981 ist die Gesamtschule eingeführt, nachdem sie über zehn Jahre als Schulversuch getestet wurde. Die Ziele: Kinder aller sozialen Schichten zusammenführen, Bildungsbarrieren verringern, unnötigen Lernstress verhindern. Kritiker sehen in diesen Zielen eine Orientierung an der Mittelmäßigkeit und fürchten eine Unterforderung starker Schüler. Die Gesamtschule unterscheidet nicht mehr äußerlich zwischen Hauptschule, Realschule und Gymnasium, sondern intern nach Leistung: Nach einer Orientierungsstufe "ohne Sitzenbleiben" werden ab Klasse 7 Englisch und Mathe in Grund- und Erweiterungskurse differenziert. Ab der 8. Klasse gilt das auch für das Fach Deutsch, und für die Naturwissenschaften ab Klasse 9. Gesellschaftslehre und weitere Fächer werden im Klassenverband unterrichtet. Die Sekundarstufe II entspricht der gymnasialen Oberstufe. 26.06. h Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP) tritt aufgrund des ihm bevorstehenden Gerichtsverfahrens wegen Bestechlichkeit zurück. Sein Nachfolger wird Martin Bangemann (FDP) 05.08. = Richard Burton, Genf, (eigtl. R. Jenkins), brit. Bühnen- und Filmschauspieler; Ensemble-Mitglied des Old Vic Theaters; zählte zu den bekanntesten Shakespeare-Darstellern, u. a. als Hamlet, Othello; Filme u. a.: „Meine Cousine Rachel", „Die Nacht des Leguan", „Der Spion, der aus der Kälte kam", „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?"; verh. mit E. Taylor (* 10.11.1925, Pontrhydfen/Wales) 11.08. = Heinrich Reclam, Stuttgart, dt. Verlagsbuchhändler; ab 1949 Geschäftsführer, ab 1965 alleiniger Leiter des Reclam-Verlages (* 30.10.1910, Leipzig) 16.10. h Die GRÜNEN Frauen kommen! In NRW sind die Grünen zwar lange noch nicht in den Landtag, doch in Wuppertal wird am 16.10.84 Irmgard Wohlert zur ersten grünen Bürgermeisterin Deutschlands gewählt! In Bonn wählt die Bundestagsfraktion der GRÜNEN im April einen rein weiblichen Fraktionsvorstand, als erste Partei in der Geschichte der Bundesregierung: das "Feminat" ... 19.10. = Jerzy Popieluszko, Nähe Wloclawek, poln. Priester, engagierte sich u. a. für streikende Stahlarbeiter und polit. Gefangene; Befürworter der Gewerkschaft „Solidarität"; wurde ermordet (* 23.09.1947, Okopy/Ostpolen) 21.10. = François Truffaut, Neuilly bei Paris, franz. Filmregisseur; Filme u. a.: „La sirène du Mississippi", „La nuit americaine", „L'histoire de Adèle H.", „Fahrenheit 451" (* 06.02.1932, Paris) 31.10. = Indira Gandhi, New Delhi, ind. Politikerin; Präsidentin der Kongreßpartei; indische Regierungschefin 1966-77 und 1980-84; Tochter des ind. Staatsmannes Jawaharlal Nehru; wurde ermordet (* 19.11.1917, Allahabad) 03.12. h Giftgaskatastrophe in der indischen Stadt Bhopal. Aus der amerikanischen Pestizidfabrik Union Carbide Corporation in Bhopal (Indien) entweicht aus einem lecken Tank Methylisocyanat. Die Folgen sind 3 400 Tote und ca. 200 000 Schwerverletzte. 31.12 . h Die USA vollziehen ihren vor einem Jahr gefaßten Beschluß zum Austritt aus der UNESCO 15 Jahre 1989 01.01. "Montrealer Protokoll"; Das Montrealer Protokoll ist das Ergebnis eines der ersten globalen Umweltschutzübereinkommen, das 1985 in Wien zustande gekommen war. Es setzt sich mit Stoffen, die zum Abbau der Ozonschicht führen, auseinander. Mit diesem Protokoll verpflichten sich 24 Staaten und die Mitglieder der EG, die Herstellung und Verwendung vollhalogenierter Flourchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) einzustellen. Deutschland ist bei der Umsetzung Vorreiter: 1991 erläßt die Bundesregierung die FCKW-Halon-Verbotsverordnung. 23. 01. = Salvador Dali, Figueras bei Barcelona, spanischer Maler, Surrealist (* 11.05.1904, Figueras) (Die Kunstausstellung "Hölle, Fegefeuer, Paradies. Salvador Dalis FarbXylographien zu Dantes Visionen" ist bei der Medienzentrale des Erzbistums Köln entleihbar, s. ferner die zugehörige Planungshilfe 28) 12. 02. = Thomas Bernhard, Gmunden/Oberösterreich, österreichischer Schriftsteller und Dramatiker; Werke u.a.: "Auf der Erde und in die Hölle", "Die Irren. Die Häftlinge", "Der Frost", "Die Macht der Gewohnheit" (* 10.02.1931, Kloster Heerlen/Niederlande) 27. 02. = Konrad Lorenz, Altenberg, österreichischer Verhaltensforscher und Tiersoziologe, Nobelpreis für Medizin und Physiologie 1973 (* 07.11.1903, Wien) 24.03. Ölkatastrophe vor Alaska; Der Tanker "Exxon Valdez" läuft auf ein Riff (der Kapitän war betrunken) und verliert ca. 40 000 t Rohöl. Es werden 7 000 km² Küste verschmutzt. Es entstanden Kosten von 2,5 Mrd US $ für die Reinigung der Küste, die Entschädigung des Bundesstaates Alaska und die Schadensersatzforderungen der Anwohner. Des Weiteren wurde eine Geldbuße von 15 Mrd US $ gefordert. 19. 04. = Daphne du Maurier, Par/Cornwall, britische Schriftstellerin, Werke u.a.: "Rebecca", "Die Vögel" (* 13.05.1907, London) (s. Veranstaltungshinweis zum 100. Geburtstag Alfred Hitchcocks, PH 39 "Gedenktage 1999") 03. 06. Peking: Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Regierungstruppen gehen gegen Demonstranten vor, nach Schätzung von Beobachtern mindestens 1.400 Tote, breite internationale Kritik. 09. 06. = Wolfdietrich Schnurre, Kiel, dt. Schriftsteller; Mitbegründer der "Gruppe 47", Werke u.a.: "Man sollte dagegen sein", "Als Vaters Bart noch rot war. Ein Roman in Geschichten" (* 22.08.1920, Frankfurt/M.) 16. 07. = Herbert von Karajan, Anif bei Salzburg, österreichischer Dirigent, Leiter der Preuß. Staatskapelle 1941-44, künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker 19551989, künstlerischer Oberleiter der Salzburger Festspiele (* 05.04.1908, Salzburg) 04. 09. = Georges Simenon, Lausanne, belgischer Schriftsteller "Kommissar Maigret"(* 13.02.1903, Lüttich) 10.09. h Ungarn öffnet seine Grenze nach Österreich für DDRFlüchtlinge Tausende reisen bis Ende September in die Bundesrepublik aus. 09.10. h "Montagsdemonstration" in Leipzig mit 70.000 Teilnehmenden, weitere Demonstrationen auch in vielen anderen Städten der DDR 09. 11. h Die DDR öffnet überraschend die Berliner Mauer und die Grenzen zum Bundesgebiet. (s. Veranstaltungshinweis, PH 39 "Gedenktage 1999") 14. 12. = Andrej D. Sacharow., sowjetischer KemphyGikef und Bürgerrechtler, Friedensnobelpreis 1975, Veröffentlichungen u.a.. "vedanken über Fortschritt, friedliche Koexistenz und geistige Freiheit", "Den Frieden retten" (* 21.05.1921, Moskau) 21.12. = Samuel Beckett, Paris, irischer Schriftsteller und Dramatiker, Nobelpreis für Literatur 1969, Werke u.a.: "Murphy", "Warten auf Godot" (* 13.04.1906, Foxrock) 22.12. h Rumänien: Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu wird gestürzt h Öffnung des Brandenburger Tores in Berlin 10 Jahre 1994 01.01. h Der Vertrag über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zwischen den damals zwölf EU-Staaten und sechs EFTA-Ländern (ohne die Schweiz) tritt in Kraft 01.01. h Die zweite Phase der Europäischen Währungsunion (EWU) tritt mit der Errichtung des Europäischen Wirtschaftsinstituts (EWI) in Frankfurt/Main in Kraft. An der Spitze des Instituts steht für drei Jahre Baron Alexandre Lamfalussy (Belgien) 01.01. h Der traditionsreiche Berliner Sender RIAS geht im neuen Deutschlandradio auf. Weitere Beteiligte an der neuen Rundfunkanstalt sind DS Kultur und der bisherige Deutschlandfunk (DLF) 01.01. w Die bisherige Deutsche Bundesbahn und die Deutsche Reichsbahn sind ab diesem Datum eine gemeinsame Aktiengesellschaft mit der Bezeichnung Deutsche Bahn AG 08.02. w Die Bundesanstalt für Arbeit meldet für den Januar erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine Arbeitslosenzahl von über 4 Millionen 22.02. = Lore Lorentz, Düsseldorf, dt. Kabarettistin; gründete 1947 mit ihrem Mann das „Kom(m)ödchen"; Gastspielreisen mit dem „Kom(m)ödchen" u. a. nach London, Zürich, in die Niederlande und die USA; auch Schauspielerin am Düsseldorfer Schauspielhaus (* 12.09.1920, Mährisch-Ostrau) 28.02. h Der bisherige ecuadorianische UNO-Botschafter José Ayala Lasso tritt sein Amt als erster UNO-Hochkommissar für Menschenrechte an 09.03. = Charles Bukowski, Los Angeles, amerik. Schriftsteller; Werke u. a.: „Der Mann mit der Ledertasche", „Kaputt in Hollywood"; „Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend" (Autobiogr.) (* 16.08.1920, Andernach/Rh.) 12.03. k Die Anglikanische Kirche in England weiht erstmals Frauen für das Priesteramt 25.03. w Die 64 Unterzeichnerstaaten der Basler Konvention von 1989 beschließen ein Verbot aller Giftmüllexporte aus Industrieländern in Entwicklungsländer. Ausfuhren zur Deponierung sind dabei ab sofort verboten, Exporte zu Recyclingzwecken sind noch bis zum 31.12.1997 erlaubt 28.03. = Eugene Ionesco, Paris, franz. Schriftsteller und Dramatiker rumän. Herkunft; Meister des „absurden Theaters"; Werke u. a.: „Die kahle Sängerin", „Die Nashörner", „Der neue Mieter", „Der König stirbt"; auch Prosaarbeiten und polit. Kolumnen (* 26.11.1912, Slatina/Rumänien) 07.04. = Golo Mann, Leverkusen, dt. Historiker und Schriftsteller; Veröffentl. u. a.: „Vom Geist Amerikas", „Ist der Krieg noch zu retten?", „Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts", "Wallenstein" (Biographie), „Eine Jugend in Deutschland" (Memoiren); Fernsehserie: „Golo Mann im Gespräch mit ..."; Sohn von Thomas M. (* 27.03.1909, München) 14.04. = Bernt Engelmann, München, dt. Schriftsteller und Journalist; Veröffentl. u. a.: „Meine Freunde, die Millionäre", „Wir Untertanen", „Schwarzbuch: Strauß, Kohl & Co.", „Bis alles in Scherben fällt" (* 20.01.1921, Berlin-Wilmersdorf) 18.04. = Roger W. Sperry, Pasadena/Calif, amerik. Neurologe, Psychobiologe und Hirnforscher; Nobelpreis 1981 für Physiologie oder Medizin zus. mit D. Hubel und Th. Wiesel für seine Entdeckungen über die Spezialisierung der beiden Gehirnhälften (* 20.08.1913, Hartford/Conn.) 19.04. = Gerhard Ludwig, Köln, deutscher Buchhändler; 1945 Gründer des „Schwäbischen Tagblatts" in Tübingen; 1948 Gründer der ersten Bahnhofsbuchhandlung in Dtld. (Köln); 1957 erster Taschenbuchladen in Dtld., 1950 Begründer der „Mittwochsgespräche" mit zahlr. Prominenten (* 27.06.1909, Berlin) 22.04. h Der Bundestag beschließt den endgültigen Gesetzestext zur Pflegeversicherung. Die Pflegeversicherung kann nunmehr zum 1.1.1995 (Beitragseinzug) bzw. zum 1.4.1995 (Leistungen für die häusliche Pflege) in Kraft treten. Zuschüsse zur Heimpflege gibt es erst 1996 22.04. = Richard M. Nixon, New York, amerik. Politiker; Republikan. Partei; 37. Präsident der USA (1969-1974) (* 09.01.1913, Yorba Linda/Calif ) 06.05. h Der französische Staatspräsident Mitterrand und Königin Elizabeth II. eröffnen in Coquelles bei Calais bzw. Folkestone feierlich den Kanaltunnel. Die erwarteten Baukosten haben sich während der siebenjährigen Bauzeit von 2,5 Mrd. britischen Pfund auf 10 Mrd. britische Pfund vervierfacht 09.05. h In Kapstadt tritt die neugewählte Nationalversammlung Südafrikas erstmals zusammen und wählt einmütig den ANCVorsitzenden Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten der Republik Südafrika 27.05. h Alexander Solschenizyn kehrt aus dem amerikanischen Exil nach Rußland zurück. Er betritt in Wladiwostok wieder russischen Boden. Solschenizyn hatte 1974 die sowjetische Staatsbürgerschaft verloren und war ins Ausland abgeschoben worden 29.05. = Erich Honecker, Santiago de Chile, dt. Politiker (DDR); Partei und Staatschef der DDR 1971/1976-1989; im chilen. Exil 1993/94 (* 25.08.1912, Neunkirchen/Saar) 09.06. = Jan Tinbergen, Den Haag, niederländ. Wirtschaftswissenschaftler; Nobel-Preis für Wirtschaftswissenschaften 1969 zus. mit R. Frisch für Arbeiten bei der Entwicklung und Anwendung dynamischer Modelle für die Analyse wirtschaftl. Abläufe (* 12.04.1903, Den Haag) 14.06. h In Bonn wird das „Haus der Geschichte" eröffnet. Das zeitgeschichtliche Museum präsentiert die Geschichte der Bundesrepublik 01.07. h Nach 27 Jahren im Exil kehrt PLO-Chef Yasir Arafat nach Palästina zurück. Am 11.7.1994 richtet er seinen Sitz in GazaStadt ein und nimmt dort seine Amtsgeschäfte als Leiter der palästinensischen Selbstverwaltungsbehörde auf 10.08. h Die von islamischen Fundamentalisten mit dem Tode bedrohte bangladeschische Schriftstellerin Taslima Nasreen (Nasrin), die am Vortag ihr Heimatland verlassen hat, trifft in Schweden ein 31.08. h Russischer Truppenabzug aus Deutschland: Bundeskanzler Helmut Kohl verabschiedet im Beisein des russischen Präsidenten Boris Jelzin mehr als 49 Jahre nach Kriegsende die letzte russische Brigade. Damit haben 339.000 Offiziere und Soldaten Deutschland verlassen. Über 3.000 Kasernen und Grundstücke wurden den deutschen Behörden zurückgegeben 17.09. = Sir Karl Popper, Croydon bei London, brit.-österr. Philosoph; Lehrauftrag in Christchurch/Neuseeland 1937-1945; Prof. an der London School of Economics 1949-1969, Veröffentl. u. a.: „Logik der Forschung", „Erziehung zur Freiheit", „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde", „Auf der Suche nach einer besseren Welt. Vorträge und Aufsätze aus dreißig Jahren" (* 28.07.1902, Wien) 03.10. = Heinz Rühmann, Berg/Starnberger See, dt. Schauspieler; Filme u. a.: „Die Feuerzangenbowle", „Charley's Tante", „Der brave Soldat Schwejk" (* 07.03.1902, Essen) 21.10. = Burt Lancaster, Los Angeles, amerik. Filmschauspieler; Bühnendebüt in „A Sound of Hunting"; Filme u. a.: „Du lebst noch 105 Minuten", „Verdammt in alle Ewigkeit", „Der Regenmacher", „Elmer Gantry" (* 02.11.1913, New York) 26.12. = Karl Schiller, Hamburg, dt. Wirtschaftspolitiker und -theoretiker; 1964 Vorstandsmitglied der SPD; Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzminister (* 24.04.1911, Breslau) 31.12. w Die Treuhandanstalt beendet ihre Arbeit. Von den über 12.000 Unternehmen wurden über 8.000 (re)privatisiert. Der hinterlassene Schuldenberg beläuft sich auf etwa 118 Milliarden €. Anne Frank 75. Geburtstag Das „Tagebuch der Anne Frank" ist für zahlreiche Menschen der erste Zugang zum Thema der Judenverfolgung geworden. Es ist die Geschichte eines jüdischen deutschen Mädchens, das mit seinen Eltern in die Niederlande emigrieren mußte, dort im Untergrund sein bewegendes Tagebuch schrieb und schließlich in die Konzentrationslager verschleppt wurde. Sie starb unmittelbar vor Kriegsende im KZ Bergen-Belsen an Typhus - mit 15 Jahren. Ihrem Tagebuch „Kitty" hat sie ihre persönlichen Gedanken und Erfahrungen anvertraut. Es ist ein erschütterndes Zeugnis menschlicher Sensibilität in einer unmenschlichen Zeit. Am 12. Juni 2004 wäre Anne Frank 75 Jahre alt geworden. Veranstaltungsmöglichkeiten • Lesungen, Filmsichtungen mit Diskussion • Kombinationsmöglichkeiten mit einer Bearbeitung der Holocaust-Filme (s. Veranstaltungshinweis) • Ausstellung Medien Nur ein Tagebuch C87 Wouter van der Sluis, NL, 1984, 26 Min., F/SW, Dokumentarfilm Das Tagebuch der Anne Frank gehört mit zu den meist verbreiteten Büchern auf der Welt. Die Aufzeichnungen der 14-jährigen geben einen erschütternden Einblick in die Situation der Judenverfolgung. Der Film lässt Schauspieler zu Wort kommen, die das gleichnamige Theaterstück spielen, zeigt Dokumente aus dem Leben von Anne und ihren Eltern, schildert die Judenverfolgung während des "Dritten Reiches" mit ihren grausamen Auswirkungen und versucht, auf die Gefahren des Rassenwahns und der Verfolgung von Minderheiten heute hinzuweisen. Siehe auch Videokassette V 952. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Geschichte: Deutschland 1933-1945 Anne Frank Haus CD3418 , D, 2000, , Edutainment Die CD-Rom berichtet in moderner Multimediatechnik mit historischen Bild- und Tondokumenten über Anne Frank und das Haus in dem sie ihr Tagebuch schrieb. Die CD-Rom beinhaltet mehr als 1000 historische Fotografien, über 15 Video-Clips, mehr als 300 Bildvorträge, einen interaktiven Rundgang durch das rekonstruierte Haus, fast 4 Stunden gesprochenen Text sowie ein umfangreiches Glossar und eine interaktive Hilfefunktion zur gezielten Informationssuche. Eignung: ; ab 10 Schlagworte: Drittes Reich>Geschichte: Deutschland 1933-1945, Medien für Jugendliche, Zweiter Weltkrieg>Geschichte: Deutschland 1933 - 1945, Geschichte: Zeitzeugenberichte Das Tagebuch der Anne Frank (Filmversion 1959) D199 George Stevens, USA, 1959, 150 Min., SW, Spielfilm Während der nationalsozialistischen Besatzung muss sich eine Gruppe holländischer Juden zwei Jahre lang auf dem Dachboden eines Amsterdamer Hauses verstecken. Die 13-jährige Anne erlebt die Angst und Verzweiflung der Verfolgten, aber auch ihre Hoffnung und Solidarität. Der Film basiert auf den authentischen Tagebüchern der Anne Frank, die zu den erschütterndsten Zeugnissen aus der Zeit des Nationalismus gehören. Prädikat: besonders wertvoll, sehenswert. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Geschichte: Deutschland 1933-1945, Antisemitismus, Literaturverfilmung, Spielfilmklassiker: USA, Angst Das Tagebuch der Anne Frank DVD204 Gareth Davies, GB, 1987 (Spielfilm)/2000 (DVD), DVD-Videoanteil 111 Min., F, Von Juli 1942 bis August 1944 versteckt sich eine Gruppe holländischer Juden vor der Verfolgung durch die Nazis auf dem Dachboden eines Amsterdamer Geschäftshauses zwei Familien und ein einzelner Mann. Von Freunden unter schwierigsten Bedingungen heimlich mit dem Notdürfstigsten versorgt, leben sie auf engstem Raum miteinander. Die 13-jährige Anne Frank, die besonders unter dem gewaltsamen Abgesperrtsein leidet, muß sich mit der Angst der Verfolgten, ihrer verzweifelten Hoffnung auf das Kriegsende, ihren Schwächen und Streitigkeiten, aber auch mit ihren eigenen Nöten und Sehnsüchten auseinandersetzen. Das Tagebuch, das sie in fröhlicheren Zeiten von ihrem Vater geschenkt bekommen hat und in das sie als imaginäre "Kitty" schreibt, ist dabei Ventil und engste Vertraute... Eignung: Kinder, Jugendliche, Erzieher, Sek I und II; ab 12 Schlagworte: Biographien: Allgemeines, Geschichte: Deutschland 1933-1945, Holocaust, Lernen/Lernprozess, Nationalsozialismus, Religionen: Judentum Shoa OV1014 , D, 1996, 6 Folien, 1 Begleitheft, "Wer hat uns das auferlegt? Wer hat uns Juden diese Ausnahmestellung unter den Völkern gegeben? Wer hat uns bisher so leiden lassen?" Gedanken, die Anne Frank in ihrem Tagebuch äußerte. Das vorliegende Folienset zur Shoah will in sechs Bildern einzelne Stationen und Hintergründe dieser Geschichte verdeutlichen. Eignung: Sek. I u. II; ab 14 Schlagworte: Religionen: Judentum, Antisemitismus Nur ein Tagebuch V952 Wouter van der Sluis, NL, 1984, 26 Min., F/SW, Dokumentarfilm Das Tagebuch der Anne Frank gehört mit zu den meist verbreitesten Büchern auf der Welt. Die Aufzeichnungen der 14-jährigen geben einen erschütternden Einblick in die Situation der Judenverfolgung. Der Film lässt Schauspieler zu Wort kommen, die das gleichnamige Theaterstück spielen, zeigt Dokumente aus dem Leben von Anne und ihren Eltern, schildert die Judenverfolgung während des "Dritten Reiches" mit ihren grausamen Auswirkungen und versucht, auf die Gefahren des Rassenwahns und der Verfolgung von Minderheiten heute hinzuweisen. Siehe auch Film C 87. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Geschichte: Deutschland 1933-1945 Das Tagebuch der Anne Frank (Filmversion 1959) V1205 George Stevens, USA, 1959, 150 Min., SW, Spielfilm Während der nationalsozialistischen Besatzung muss sich eine Gruppe holländischer Juden zwei Jahre lang auf dem Dachboden eines Amsterdamer Hauses verstecken. Die 13-jährige Anne erlebt die Angst und Verzweiflung der Verfolgten, aber auch ihre Hoffnung und Solidarität. Der Film basiert auf den authentischen Tagebüchern der Anne Frank, die zu den erschütterndsten Zeugnissen aus der Zeit des Nationalismus gehören. Prädikat: besonders wertvoll, sehenswert. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Geschichte: Deutschland 1933-1945, Antisemitismus, Literaturverfilmung, Spielfilmklassiker: USA, Angst Anne Frank - Die letzten sieben Monate V1297 Willy Lindwer, NL, 1990, 58 Min., F/SW, Dokumentarfilm Sieben Frauen, die die Schwestern Anne und Margot Frank auf dem Transport in die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen begleiteten, erzählen von den grauenhaften Ereignissen der letzten Lebensmonate der Frank-Schwestern. Der Film erinnert an Anne Frank und bewahrt die Stimmen von Zeitzeugen vor dem Vergessen. Eignung: Sek. II; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Geschichte: Deutschland 1933-1945, Holocaust, Konzentrationslager Ein Buch voller Träume V1539 Frits Leentvaar, NL, 1993, 25 Min., F, Kurzspielfilm Der 13-jährige Martin besucht das Anne-Frank-Haus in Amsterdam und liest das Tagebuch. Die Personen werden für ihn lebendig. Er bezieht die Ideen, Träume und Hoffnungen Annes auf sein eigenes Leben in der heutigen Zeit, in der immer noch Diskriminierung und Unterdrückung herrschen. Der interessante Versuch einer Aktualisierung entstand an Originalschauplätzen. Eignung: Sek. I; Kinder; Jugendliche; Erwachsene; ab 10 Schlagworte: Diskriminierung, Unterdrückung, Menschenrechte, Antisemitismus, Geschichte: Deutschland 1933-1945 Das Tagebuch der Anne Frank (TV-Version 1987) V3190 Gareth Davies, GB, 1987, 95 Min., F, Fernsehspiel Von Juli 1942 bis August 1944 versteckt sich eine Gruppe holländischer Juden vor der Verfolgung durch die Nazis auf dem Dachboden eines Amsterdamer Geschäftshauses. Von Freunden unter schwierigsten Bedingungen heimlich mit dem Notdürftigsten versorgt, leben sie auf engstem Raum miteinander. Die 13-jährige Anne Frank erlebt die Angst der Verfolgten, ihre verzweifelte Hoffnung auf das Kriegsende, ihre Schwächen und Streitigkeiten, aber auch ihre Zähigkeit und Solidarität. Einzig ihr Tagebuch kann ihr darüberhinweghelfen, die Tage gewaltsamen Eingesperrtseins zu überstehen. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 12 Schlagworte: Angst, Antisemitismus, Biographien: Allgemeines, Geschichte: Deutschland 1933-1945, Holocaust Volljährigkeit mit 18 Jahren 30 Jahre Am 22. März 1974, vor 30 Jahren, setzte der Bundestag das Alter der Volljährigkeit vom vollendeten 21. Lebensjahr auf das vollendete 18. Lebensjahr herab (§ 2 BGB). Bereits am 18. Geburtstag ist ein junger Mensch seit diesem Datum volljährig (§ 187 II BGB). Dieses Jubiläum kann zum Anlaß genommen werden, im Zusammenhang der Elternbildung einmal die Rechte und Pflichten zu thematisieren, die junge Menschen in der Bundesrepublik Deutschland im Laufe ihrer Entwicklung haben, bis sie (spätestens) für ihren eigenen Unterhalt aufkommen müssen. Nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz gelten Menschen als jung, die noch nicht 27 Jahre alt sind. Die Volljährigkeit ist in dieser Stufung von Rechten und Pflichten nur ein Zeitpunkt, wenn auch der markanteste, und das 18. Lebensjahr unter diesen Altersstufen nur ein Alter, wenn auch das entscheidendste. Altersstufe 1. Lebensjahr (begonnenes) 7. Lebensjahr (vollendetes) 12. Lebensjahr (vollendetes) 14. Lebensjahr (vollendetes) 16. Lebensjahr (vollendetes) 18. Lebensjahr (vollendetes) Rechtliche Auswirkungen Rechtsfähigkeit; Parteifähigkeit (im Zivilprozeß) beschränkte Geschäftsfähigkeit; bedingte Deliktsfähigkeit beschränkte Religionsmündigkeit Religionsmündigkeit; bedingte Strafmündigkeit; Abgrenzung von Kindern und Jugendlichen im Kinder- und Jugendhilferecht beschränkte Testierfähigkeit; Eidesmündigkeit; Möglichkeit der Ehemündigkeitserklärung; Pflicht zum Besitz eines Personalausweises volle Geschäfts-, Deliktsfähigkeit und unbedingte Strafmündigkeit (Volljährigkeit); aktives und passives Wahlrecht; volle Testierfähigkeit; Prozeßfähigkeit; Ehemündigkeit; Beginn der Wehrpflicht 21. Lebensjahr (vollendetes) 27. Lebensjahr (vollendetes) Abgrenzung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Kinder- und Jugendhilferecht Abgrenzung von Heranwachsenden und Erwachsenen im Strafrecht Abgrenzung von jungen Erwachsenen und Erwachsenen im Kinder- und Jugendhilferecht Veranstaltungsvorschläge: Mein Kind wird erwachsen. Rechte und Pflichten der Volljährigkeit Am 18. Geburtstag wird Ihr Kind volljährig bzw. ist es volljährig geworden. Dieser rechtliche Status bewirkt die volle Geschäftsfähigkeit, die volle Deliktsfähigkeit und die unbedingte Strafmündigkeit. Zugleich wird es ehemündig, erhält das aktive und passive Wahlrecht u.a. Rechte und Pflichten. Welche rechtlichen Konsequenzen bringt das vollendete 18. Lebensjahr insgesamt mit sich? Was bedeuten die entsprechenden juristischen Begriffe? Mit dem Alter wächst die Verantwortung. Rechte und Pflichten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Rechtsstellung junger Menschen verändert sich mit steigendem Alter. Nicht immer und jedem ist bewußt, daß sich schon vor dem 18. Lebensjahr und noch bis zum 27. Lebensjahr rechtliche Veränderungen ergeben. Welche Altersstufen haben welche rechtlichen Auswirkungen? Fernsehserie Holocaust 25 Jahre Am 22., 23., 25. und 26.1.1979 wurde die amerikanische Fernsehserie Holocaust über alle zusammengeschalteten Dritten Programme der ARD vom Westdeutschen Rundfunk ausgestrahlt. Das Wort "Holocaust" steht heute in aller Welt als Begriff für die Vernichtung von Millionen europäischer Juden unter dem Nazi-Regime. Der Film Holocaust versucht, einen historischen Prozeß zu beschreiben, der sich in seiner Gesamtheit, in seiner grauenhaften Komplexität eines in der Geschichte beispiellosen Massenmordes der Vorstellung entzieht. Diese Beschreibung ist exemplarisch und entwickelt sich an einer einzigen Familie, der Berliner Arzt-Familie Weiss. Die Wirkung des Films war so groß, daß er schon kurz nach der Ausstrahlung als das größte Medienereignis seit vielen Jahren bezeichnet wurde. Bis heute hat sich an dieser Beurteilung nichts geändert. Was jahrzehntelange politische Aufklärungsarbeit nicht vermocht hatte, war auf einmal Wirklichkeit geworden: Millionen von Menschen waren betroffen, sahen sich mit ihrer eigenen Geschichte, der Vergangenheit ihrer Väter konfrontiert. Ein Tabu war verletzt worden, und ein ganzes Volk, so scheint es, begann unter dem Eindruck eines Fernsehfilms - plötzlich offen über das dunkelste Kapitel seiner Geschichte zu diskutieren. (Aus: Märthesheimer, Peter; Frenzel, Ivo (Hrsg.): Im Kreuzfeuer: Der Fernsehfilm "Holocaust". Frankfurt am Main 1979) Hinweise zum Einsatz in Veranstaltungen: Die Serie ermöglicht eine Anteilnahme an Einzelschicksalen des Holocaust. Sie ist aber nicht als Darstellung des Holocaust in seiner ganzen Dimenson geeignet, kann jedoch als Anstoß für Diskussionen und Gespräche sehr gut eingesetzt werden. Dabei muß der fiktive und gleichzeitig exemplarische Charakter der konkreten Familie des Films stets im Bewußtsein gehalten werden. Eine Weiterführung des Themas ist außerdem dringend erforderlich. Themenvorschläge: • Die Geschichte des Holocaust • Antisemitismus und Zivilcourage • Hollywood und der Holocaust - ein Filmgeschäft • Dokumentarfilm versus Spielfilm, politische Aufklärung oder kommerzielle Unterhaltung • Vorstellung verschiedener Arbeitsgruppen, die zum Thema Holocaust bzw. gegen das Vergessen arbeiten Bezugsquelle: Die gesamte Serie ist auf vier Videocassetten über die Medienzentrale des Erzbistums Köln zu erhalten. Holocaust 1 - V 57, Holocaust 2 - V 58, Holocaust 3 - V 59, Holocaust 4 - V 60 Literaturhinweise: Märthesheimer, Peter; Frenzel, Ivo (Hrsg.): Im Kreuzfeuer: Der Fernsehfilm "Holocaust". Frankfurt am Main 1979 Van Kampen, Wilhelm: Holocaust. Materialien zu einer amerikanischen Fernsehserie über die Judenverfolgung im "Dritten Reich". Düsseldorf /Landeszentralstelle für politische Bildung NRW) 1978 Westdeutscher Rundfunk (Hrsg.): "Holocaust-Analysen und Dokumente". Köln 1979 W&M (Weiterbildung und Medien) 2/1978. Herausgeber: Deutscher VolkshochschulVerband e.V. Wilhelm Fink Verlag München Diem, Peter: "Holocaust". Anatomie eines Medienereignisses. Berichte zur Medienforschung 1/79. Wien 1979 Weitere Filme zum Thema: Gegen das VergessenCD3185 D, 1997, , Sachthema Dokumentation des Holocaust - als beeindruckende und nachdenklich stimmende CDROM-Reise. Einer der dunkelsten Abschnitte der deutschen Geschichte wird aufgearbeitet: Die Verfolgung der Juden im Dritten Reich, die beinahe vollständige Vernichtung ihres Volkes und die bis heute andauernden Auswirkungen werden anhand von Foto-, Film-, Audio- und Textdokumenten nachgezeichnet. Diese CD-ROM wurde mit dem EMMA-WARD 1996 ausgezeichnet. Eignung: ; ab 12 Schlagworte: Geschichte: Deutschland 1918-1933, Geschichte: Deutschland 19331945, Religionen: Judentum, Konzentrationslager, Antisemitismus Endlösung D45 Paul Karalus, D, 1979, 93 Min., F/SW, Dokumentarfilm Judenverfolgung von 1933-1945. Die erschütternden Aussagen der amerikanischen Fernsehserie "Holocaust" werden durch dokumentarisches Filmmaterial, wissenschaftliche Zeugnisse und Augenzeugenberichte von Überlebenden aus verschiedenen Ländern belegt. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Geschichte: Deutschland 1933-1945 Endlösung V197 Paul Karalus, D, 1979, 93 Min., F/SW, Dokumentarfilm Judenverfolgung von 1933-1945. Die erschütternden Aussagen der amerikanischen Fernsehserie "Holocaust" werden durch dokumentarisches Filmmaterial, wissenschaftliche Zeugnisse und Augenzeugenberichte von Überlebenden aus verschiedenen Ländern belegt. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Geschichte: Deutschland 1933-1945, Antisemitismus Stern ohne Himmel V248 Ottokar Runze, D, 1980, 85 Min., F, Spielfilm Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges entdecken vier Jugendliche im Keller eines zerbombten Viertels in einer mitteldeutschen Kleinstadt einen aus dem KZ geflohenen jüdischen Jungen und verstecken ihn bei Gefahr des eigenen Lebens. Nach dem Roman von Leonie Ossowski gestalteter Spielfilm, der aus der Sicht seiner jugendlichen Helden dem Hass und der Unmenschlichkeit in chaotischer Zeit ein Beispiel praktizierter Menschlichkeit und Nächstenliebe entgegensetzt. Prädikat: wertvoll. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 12 Schlagworte: Geschichte: Deutschland 1933-1945, Antisemitismus, Literaturverfilmung Mein Großvater - KZ-Aufseher Konrad Keller V400 Paul Karalus, D, 1983, 60 Min., F, Dokumentarfilm Der Fernsehfilm "Holocaust" war für den jungen Journalisten Kurt Kister aus Dachau der entscheidende Anstoß, sich um die Geschichte seiner Familie zu kümmern. Mit detektivischer Genauigkeit ging Kister den Spuren seines Großvaters, des KZ-Aufsehers Konrad Keller nach, sammelte Zeugen und Zeugnisse, die ihm Aufschluss geben konnten über die Person des Großvaters, aber auch über den Ort, zu dem dieser täglich zur Arbeit ging - das Konzentrationslager Dachau. Die "Reise in die Vergangenheit" wurde für Kurt Kister zu einer Reise in das eigene Gewissen. Prädikat: besonders wertvoll. Eignung: Sek. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 16 Schlagworte: Geschichte: Deutschland 1933-1945, Konzentrationslager, Gewissen Auf Wiedersehen Kinder V684 Louis Malle, F, D, 1987, 105 Min., F, Spielfilm Autobiografischer Film. In einem katholischen Internat entwickelt sich im Winter 1944 zwischen dem 12-jährigen Julien und einem dort versteckten jüdischen Jungen eine Freundschaft, die mit der Verhaftung des Juden und des verantwortlichen Paters durch die Gestapo ein brutales Ende findet. Prädikat: besonders wertvoll. Eignung: Sek. I u. II; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Freundschaft, Kirchengeschichte: Nationalsozialismus, Schuld, Solidarität Shoah V804 Claude Lanzmann, F, 1985, 544 Min., F, Dokumentarfilm Shoa, das hebräische Wort für Katastrophe und Vernichtung, bezeichnet die Massenvernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten. Der Franzose Claude Lanzmann schuf eine umfassende Dokumentation, die ganz auf historisches Filmmaterial verzichtet. Er zeigt die Reaktion der Befragten (Juden, Nazis, direkte und entfernte Zeugen der Vernichtung), die darüber berichten, was sich auf den Transporten und in den Todesfabriken abgespielt hat. Ein eindringlicher Film, der vom Zuschauer fordert, sich auf das einzulassen, was sich eigentlich jeder Beschreibung entzieht. Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Eignung: Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Geschichte: Deutschland 1933-1945, Konzentrationslager Schindler - Die Dokumentation V1723 Jon Blair, GB, 1993, 80 Min., F/SW, Dokumentarfilm, Fernsehfilm TV-Dokumentation, die wie Spielbergs Film "Schindlers Liste" auf dem Roman von Thomas Keneally basiert. Der Film zeigt Oskar Schindlers geschickte Kooperation als Doppelagent mit den Naziverantwortlichen und den jüdischen Untergrundorganisationen. Die Schwerpunkte liegen dabei in der Schilderung der Entstehungsgeschichte der "potemkinschen Fabrik" sowie des Zustandekommens der eigentlichen Liste. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Geschichte: Deutschland 1933-1945, Holocaust, Konzentrationslager, Leid, Nächstenliebe Im Schatten des Holocaust: Kinder der Opfer - Kinder der Täter V1801 Heike Mundzeck, D, 1994, 54 Min., F/SW, Dokumentarfilm Mai 1945: Ende des Naziterrors und Befreiung der Konzentrationslager. Die Überlebenden des Holocaust wagen den Neuanfang. Über die Familien der Täter dagegen senkt sich das Bedürfnis nach Verdrängung und Verheimlichung. 50 Jahre später berichten Kinder von Opfern und Kinder von Tätern darüber, was es bedeutet, im Schatten einer unbewältigten Vergangenheit aufzuwachsen. Der Film führt die unheilvollen Auswirkungen einer menschenverachtenden und zerstörenden Ideologie bis in nachfolgende Generationen vor Augen. Eignung: Sek. I u. II; Erwachsene; ab 12 Schlagworte: Antisemitismus, Geschichte: Deutschland nach 1945, Holocaust, Konzentrationslager Moskito 10: Shalom V1945 SH209-10 , D, 1989-1995, 44 Min., F, Fernsehfilm, Dokumentarfilm 50 Jahre nach der Befreiung des KZ Sachsenhausen treffen Jugendliche dort mit ehemaligen Häftlingen zusammen. Dokumentaraufnahmen wechseln mit Gesprächen. Es wird von Alltagserfahrungen im Umgang von Juden mit Nichtjuden, vom Wert der Gemeinde und der Familie, aber auch vom schlechten Gewissen berichtet, in dem Land zu leben, das für den Holocaust verantwortlich war. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; ab 14 Schlagworte: Jugend, Selbstfindung, Selbstbestimmung, Sinn des Lebens, Geschichte: Deutschland 1933-1945, Religionen: Judentum, Toleranz LENI muß fort... V2031 Leo Hiemer, D, 1993, 86 Min., F, Spielfilm Das jüdische Kind Leni wächst seit 1937 bei Pflegeeltern auf einem Einödhof im Allgäu auf. Langsam finden sich beide Pflegeeltern in die ungewohnte Rolle. Doch der übereifrige Bürgermeister erfährt von der Abstammung des Kindes und lässt Leni entsprechend der herrschenden Nazi- Ideologie nach Auschwitz deportieren. Der Film schildert eine authentische Begebenheit aus dem Alltag des Nationalsozialismus. Kinotip der katholischen Filmkritik Eignung: Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Verantwortung, Gewissen, Schuld, Kinder, Heimat, Eltern/Erziehungsberechtigte Aviyas Sommer V2400 Eli Cohen, IL, 1988, 95 Min., F, Spielfilm Die 10-jährige Aviya verbringt den Sommer mit ihrer psychisch kranken Mutter Henya. Diese hat zwar die Konzentrationslager überlebt, kann in Israel jedoch nicht heimisch werden. Sie gilt im Dorf als "die Verrückte". Aviya ist auf der Suche nach dem abwesenden Vater und nach der wahren Identität der Mutter, die sich auf Grund der Ermordung ihrer Familie im Holocaust einen Lebenslauf zurechtgelegt hat, der mit dem tatsächlichen nicht übereinstimmt... Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; Erzieher; ab 14 Schlagworte: Außenseiter, Frauen, Geschichte: Deutschland 1933-1945, Holocaust, Israel, Selbstbestimmung, Selbstfindung Unter dem Maulbeerbaum V2401 Eli Cohen, IL, 1994, 102 Min., F, Spielfilm Seit "Aviyas Sommer" ( V 2400) sind ein paar Jahre vergangen - aus dem Mädchen ist eine selbstbewusste Jugendliche geworden. Die 14-jährige Aviya gehört in dem Jugenddorf Udim zu den wenigen in Israel Geborenen. Alle anderen dort sind Waisen des Holocaust, deren Schicksale aus Aviyas Sicht erzählt werden. Tagsüber scheinen diese Jugendlichen ganz normale Teenies zu sein, die die erste Liebe und erste Eifersüchteleien erleben. Aber wenn es Nacht wird, steigen die schmerzvollen Erinnerungen an den Holocaust wieder auf. Zuflucht spendet ihnen dann nur ein schöner Maulbeerbaum... Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Geschichte: Deutschland 1933-1945, Holocaust, Israel, Jugend, Selbstbestimmung, Selbstfindung Amcha - Dein Volk V2767 Heike Mundzeck, D, 1995, 10 Min., F, Dokumentarfilm "Amcha" heißt übersetzt aus der hebräischen Sprache "Dein Volk". Während des Dritten Reichs war "Amcha" das Erkennungswort unter verfolgten Juden. In Anlehnung daran wurde das israelische Zentrum für psychologische Unterstützung und Hilfe für Überlebende des Holocaust und ihre Kinder "Amcha" genannt. Der Film zeigt diese Einrichtung mit ihren verschiedenen Möglichkeiten der Hilfeleistung und beschreibt, wie und warum dieses Zentrum entstanden ist. Betroffene aus der ersten und zweiten Generation erzählen, was "Amach" für sie bedeutet. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Israel, Judenverfolgung, Vergangenheitsbewältigung Yad Vashem V2891 Heike Mundzeck, D, 1995, 10 Min., F, Dokumentarfilm Im Film geht es um die Holocaust-Gedenkstätte "Yad Vashem" in Israel. Diese wurde 1955 errichtet und soll an die über 6 Millionen Juden (darunter 1,5 Millionen Kinder) erinnern, die zwischen 1933 und 1945 im nationalsozialistischen Deutschland nicht nur verfolgt, terrorisiert und isoliert, sondern auch in den vielen Konzentrationslagern umgebracht wurden. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Israel SilenceV2915 Sylvie Bringas, Orly Yadin, GB, 1998, 11 Min., F, Trickfilm Tana Ross erzählt in dem ergreifenden, künstlerisch einfühlsam und zugleich ausdrucksstark gestalteten Animationsfilm ihre Erinnerungen an die Kindheit Holocaust und an die anschließenden Jahre in Schweden. Es ist das Schweigen darüber, das sie ihr Leben lang begleitet hat. In diesem Film, 50 Jahre danach, geht sie aktiv daran, es zu brechen. Eignung: Jugendliche; Erwachsene; 12 Schlagworte: Krieg, Judenverfolgung, Vergangenheitsbewältigung Das Leben ist schön V2993 Roberto Begnini, I, 1997, 121 Min., F, Spielfilm Ende der Dreißigerjahre in einer idyllischen Kleinstadt in der Toskana: Guido verliebt sich in die schöne Lehrerin Dora, mit der er eine wunderbare Romanze voller komischer Missgeschicke und zufälliger Begegnungen erlebt. Jahre später zerstören die Nazis ihr gemeinsames Glück mit dem Sohn Giosué, als Vater und Sohn deportiert werden. Aus Liebe folgt Dora, die nicht jüdisch ist, den beiden ins Konzentrationslager. Guido ist entschlossen, seinen Sohn vor dem Schrecken zu schützen. Unter unmenschlichsten Bedingungen behält er seinen Witz, seine Fröhlichkeit und seine fantasievoll spielerischen Fähigkeiten, denn Giosué soll weiter daran glauben, dass das Leben schön ist... Eignung: Jugendliche; Erwachsene; ab 12 Schlagworte: Faschismus, Krieg, Liebe Zug des Lebens V3611 Radu Mihaileanu, B, F,, 1998, 103 Min., F, Spielfilm 1941, irgendwo in Osteuropa: Die Bewohner eines kleinen jüdischen Shtetls organisieren ihren eigenen Deportationszug, um der Verschleppung durch die Deutschen zu entkommen. Sie planen die Flucht über Russland nach Palästina. Eine bittere Komödie vor dem Hintergrund der Shoa, die das Tragische im Komischen spürbar werden lässt und dem typisch jiddischen Humor ein Denkmal setzt. Eine überdenkenswerte Auseinandersetzung mit dem Holocaust, der trotz aller erzählerischen Leichtigkeit das Leben in dieser Zeit als Albtraum schildert. Eignung: Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Holocaust, Humor, Mut, Nationalsozialismus, Phantasie, Religionen: Judentum Das Leben ist schön DVD94 Roberto Begnini, I, 1997, 121 Min., F, Spielfilm Ende der Dreißigerjahre in einer idyllischen Kleinstadt in der Toskana: Guido verliebt sich in die schöne Lehrerin Dora, mit der er eine wunderbare Romanze voller komischer Missgeschicke und zufälliger Begegnungen erlebt. Jahre später zerstören die Nazis ihr gemeinsames Glück mit dem Sohn Giosué, als Vater und Sohn deportiert werden. Aus Liebe folgt Dora, die nicht jüdisch ist, den beiden ins Konzentrationslager. Guido ist entschlossen, seinen Sohn vor dem Schrecken zu schützen. Unter unmenschlichsten Bedingungen behält er seinen Witz, seine Fröhlichkeit und seine fantasievoll spielerischen Fähigkeiten, denn Giosué soll weiter daran glauben, dass das Leben schön ist... Eignung: Jugendliche; Erwachsene; ab 12 Schlagworte: Faschismus, Krieg, Liebe Schindlers Liste V1717 Steven Spielberg, USA, 1993, 187 Min., SW, Spielfilm Die Dramatisierung eines dokumentarischen Romans über den nationalsozialistischen Industriellen Oskar Schindler, der sein Vermögen und sein Leben einsetzt, um mit Geschick und Glück mehr als 1100 Juden vor dem sicheren Tod zu retten. Ein bewegendes Zeugnis aktiver Menschlichkeit in einer unmenschlichen Umgebung. Prädikat: besonders wertvoll, sehenswert. Kinotip der Katholischen Filmkritik. Eignung: Sek. I u. II; Jugendliche; Erwachsene; ab 14 Schlagworte: Antisemitismus, Geschichte: Deutschland 1933-1945, Holocaust, Konzentrationslager, Literaturverfilmung, Widerstand, Zivilcourage NATO „Doppelbeschluß“ zur Nachrüstung bei den Mittelstreckenwaffenwaffen 25 Jahre Vor fünfundzwanzig Jahren war unsere Gesellschaft von einer ziemlich heftigen Bewegung geprägt: Im Gefolge der Antiatomkraftbewegung war die Friedensbewegung sehr erstarkt. Diese hatte in Deutschland einen klaren politischen Gegner ausgemacht, nämlich jene militärischen und politischen Kreise der NATO und der Bundesregierung, die der verstärkten Bedrohung Mitteleuropas durch die neuen sowjetischen SS-20Raketen (seit 1976) mit einer deutlichen Aufrüstung bei den NATO-Mittelstreckenwaffen begegnen wollten. Durch den Ausbau des Mittelstreckenwaffenbereichs (nicht nur SS-20, auch "Backfire"Bomber) verstärkte die Sowjetunion den militärischen Druck auf Westeuropa und auf die Anrainer in Südostasien. Die NATO, die bisher die Strategie einer "flexibel response" im Interkontinentalbereich (SALT I u. II) verfolgte, sah sich durch die Verlagerung des Bedrohungspotenzials auf den europäischen Kontinent gezwungen zu reagieren. Sie tat dies mit dem sog. "Doppelbeschluss" vom 12.12.1979: Einerseits sollte die Wirksamkeit der NATO-Verteidungsstrategie in Westeuropa durch eine Modernisierung der bisherigen Nuklearmittelstreckenwaffen (INF) wiederhergestellt werden (108 Pershing II-Raketen, 464 Cruises Missiles). Andererseits sollte dies keinen Einstieg in einen neuen Aufrüstungswettlauf darstellen, sondern lediglich die Verteidigungsmöglichkeit gegen die enorme SS-20-Vorrüstung sichern (also Nachrüstung) und zugleich zu Verhandlungen über die europäischen Nuklearmittelstreckenwaffen einladen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den weiteren Stationierungsländern Niederlande und Belgien kam es zu heftigen politischen Auseinandersetzungen. Die Ablehnung der Nachrüstung führte zu zahlreichen Großdemonstrationen und zahlreichen weiteren Aktionen der Friedensbewegung (insb. Blockaden von Stützpunkten, in denen Atomwaffen gelagert wurden). Dabei wurde nicht nur Widerspruch gegen bestimmte Waffensysteme eingelegt, sondern militärische Verteidigung unter den Gegebenheiten des 20. Jahrhunderts grundsätzlilch in Frage gestellt: "Frieden schaffen ohne Waffen". Die weltpolitischen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten 25 Jahren gravierend verändert: Die bipolare Machtstruktur des Ost-West-Konfliktes besteht nicht mehr und damit auch der Hintergrund der damaligen Auseinandersetzung. Gleichwohl sind Themen der damaligen Debatte nach wie vor aktuell: die politsche Rolle einer außerparlamentarischen (Protest-) Bewegung, die Funktion militärischer Verteidigung, die "Abschreckung" mit Nuklearwaffen (die nach wie vor in großer Anzahl vorhanden sind und z.T. auch noch in Deutschland gelagert werden). Mögliche Elemente von Veranstaltungen • Soziale Bewegungen werden politisch: Von der Anti-Atombewegung über die Friedensbewegung zur politischen Partei der Grünen (Dieses Thema ließe sich ggf. auch mit der Frage kombinieren, ob die attac-Bewegung als soziale Bewegung eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wird.) • Friedensbewegung gegen die Nachrüstung – Friedensbewegung gegen den Irak-Krieg: Parallelitäten – Unterschiede – Entwicklungen • Es gibt immer noch Nuklearwaffen. Welche Strategien werden europaweit und weltweit damit verfolgt? • "Frieden schaffen ohne Waffen" - "Frieden schaffen mit immer weniger Waffen" Frieden schaffen im 21. Jahrhundert: Was braucht es dafür an Mitteln? Ansprechpartner: Volker Hohengarten