Den Deutschen Demografie Brief in seiner
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Den Deutschen Demografie Brief in seiner
Ausgabe: 3/2015 | Erscheinungstermin: 1. September 2015 | www.demografie-brief.de Digitale Auflage: 26.331 Norbert Haug Redner und Experten 2015 Fokustag Demografie Beratung 2015 Deutsche und griechische Renten im Vergleich Mit Stargast Jan Hofer Roland Tichy‘s Kolumne Mitgestalter statt Mitmacher? Der Mensch 4.0 Bernhard Schindler über die Bedeutung der digitalen Revolution für die Menschen und die Art und Weise, wie wir arbeiten werden Seite 4 20 2 Vorwort 4 Bernhard Schindler – Der Mensch 4.0 25 27 Die Altersstrukturanalyse 28 Termine 29 1. Fokustag Demografie 7 Die Bevölkerung in Ostdeutschland schrumpft drastisch 8 Nachrichten aus der Wirtschaftspsychologie 9 Der demografische Wandel im Straßenverkehr 32 Deutsches Lohnrechenzentrum® 33 Traditionelle Führungsansätze reichen nicht mehr aus! 11 Demografie-Problem bedroht Chinas Wachstum 34 Unternehmensführung: Kennen Sie schon das GenY-Barometer? 13 APPLE icar? Geht’s nun los? 35 Sechs von zehn Gründern klagen über Bürokratie-Hürden 14 Die Demografie Analyse und ihre 20 Handlungsfelder 36 Roland Tichy: Deutsche und griechische Renten im Vergleich 38 Nachgefragt 40 Buchvorstellung 20 Nachlese Allgäu Classics 41 Baden Württemberg Demografie Forum 22 Spendenübergabe von den Eagle Charity Golfern 43 Demografie Berater Zertifizierungen 22 SZ-Fachkonferenz „Betriebliche Krankenversicherung“ 44 Ausbildungsstart am Deutschen Demografie Campus 23 Betriebliche Gesundheitsförderung 45 Impressum 25 Rednervorstellung Der Demografie Berater versus Versicherungsberater Vorwort zum FOKUSTAG 2015 von Verleger Bernhard Schindler Bernhard Schindler Präsident des Bundesverbandes demografischer Wandel e.V. und Herausgeber des Deutschen Demografie Briefes Verbindlich Vereinbaren, zwei oftmals vergessene Ver-Wörter? Abgesehen von der Kaufmannssprache, hat Verbindlichkeit etwas mit “verbinden” zu tun. Das verbindliche Wesen, verbindlicher Charakter. Welche Definition passt besser für einen Berater als ein verbindliches Wesen? Schließlich soll er doch Dienstleistungen mit dem Mandanten sprich Kunden verbinden. Mein erstes 14-tägiges Intensivseminar bei Nikolaus Enkelmann hatte täglich einen Titel: „Verbindlichkeit entscheidet heute im Business über Leben und Tod“. Herrschaftszeiten war ich damals beeindruckt über Wortwahl und Bedeutung dieses Satzes. Heute beeindruckt mich eher, welchen Lapsus sich Versicherungsverkäufer jeden Tag leisten. Viele Verkäufer sind Meister im Kunden-seinen-Vorteilerzählen-umdrehen-und-gehen-ohne-den-nächsten-Schritt-zubesprechen. Das Ganze ohne dabei Luft zu holen. Dabei wird oftmals zu gut beraten, aber kein Abschluss erzielt. Und das, obwohl sich der Verkäufer viel Mühe gegeben hat: Er hat die Bedürfnisse seines Interessenten/Kunden aufmerksam notiert, ein individuel- Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 les Angebot für ihn ausgearbeitet, das Angebot mit einem guten Medienmix präsentiert. Gut, vielleicht hat er 90 % gesprochen und der Kunde konnte gerade 10 % mitreden, aber Frage, wo ist der Abschluss? Die Verbindlichkeit? Fehlanzeige. Zwei mögliche Gründe. Einer davon interessiert uns heute nicht. Erstens er spricht mit dem „falschen“ Entscheider. Also jemandem, der entweder vorgibt zu entscheiden, oder wo der Verkäufer die Annahme trifft, dies sei der Entscheider. Dies kümmert uns heute nicht – garantiert aber ein anderes Mal. Zweitens, und hier wird es spannend: Der Verkäufer war nicht verbindlich genug. Man stelle sich folgende Bildergeschichte vor: Ein Verkäufer steht mit seinem Kunden am Fuße eines großen Berges. Oben am Gipfel erwartet beide der ersehnte Abschluss (Belohnung: eine kühle Radlerhalbe, eine zünftige Weißwurstbrotzeit und was sonst noch so auf dem Berg passiert). Im Abstand von drei Höhenmetern sind Sicherungsösen, damit der Verkäufer und der Kunde sich anleinen können. Nach einer nervenaufreibenden, halsbrecherischen Tour sind beide endlich oben angekommen. Anstatt mit dem Kunden den letzten Schritt zur Bergstation zu machen, dreht sich der Kunde um und geht wieder ins Tal, zum Anfang der Tour. Ja richtig: Er wendet sich ab und geht wieder auf Anfang. Brutales Bild, oder? Anstelle den Kunden von Zeit zu Zeit abzusichern (im Berg anzuleinen), zum Beispiel durch Aktives Zuhören (nach Carl Rogers), paraphrasieren (ein Bestandteil des Aktiven Zuhörens) oder ganz simpel: Indem Sie einen Termin nach jedem Gespräch fokussieren und schriftlich nachbearbeiten, lassen Verkäufer Ihren Kunden ungesichert am Berghang, und wundern sich, warum der Kunde dann zurück zum Vorwort I 3 Anfang geht, zum Beginn der Verhandlung. Oder in der Versicherungswelt, warum der Versicherungsberater keinen Abschluss machen kann. Dabei kann eine simple Formel Abhilfe schaffen: Ersttermin + Folgetermin + Abschlusstermin + After Sales Termin. Klar, Sie werden sich denken, das geht nicht, doch das geht. Nur in der Demografie Beratung ist der Prozess anders: Einladen zum Forum, Nachlese und ASA, DDA und Maßnahmepläne verbindlich vereinbaren. Das gilt für Sie, liebe Unternehmer, genauso wie für Ihren Demografie Berater. Sie müssen zulassen, dass alle Mitarbeiter an der Maßnahme teilnehmen, verpflichtend. Sonst schaffen wir es gemeinsam nicht, Ihre Arbeitgebermarke in den Fokus zu stellen. Mitarbeiter müssen zu Botschaftern werden. Wenn aber Mitarbeiter von diesen tollen Maßnahmen nichts mitbekommen, wird’s auch nichts mit der Arbeitgebermarke, geschweige denn mit Werbung für Ihr Unternehmen. Eines bleibt in beiden Fällen gleich: Die Erkenntnis, dass ein Demografie Berater immer einen nachfolgenden Termin oder zumindest eine zielführende Handlung mit dem Interessenten/ Kunden vereinbaren muss. Das ist Ihrer beide Aufgabe. Nehmen Sie neben den Ver-Wörtern einen meiner Lieblingssätze mit hinein in diese verbindlichen Gespräche: L E B E jeden Augenblick, L A C H E jeden Tag, L I E B E dein Tun unendlich... Oder einfacher: 4 A + 1 B: Anders Als Alle Anderen + Besser machen! Dann sind Sie auf dem richtigen Weg. Als Demografie Berater bestens gebildet, als Unternehmer, der den Wandel aktiv und voller Freude gemeinsam mit seinem Berater gestalten darf. In diesem Sinne verbindliche Grüße bis zum Fokustag 2015. Ihr Bernhard Schindler Verleger Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Demografie Berater Zertifizierungen I 43 Neue Demografie Berater Zertifizierungen Wir begrüßen recht herzlich unsere neuen Demografie Berater und wünschen ihnen alles Gute! Lehrgang Frankfurt II Lehrgang München „ Demografie Beratung – ein ganz neuer Berufszweig in Deutschland. Roland Tichy Der zertifizierte Demografie Berater, Partner des Mittelstandes in Deutschland: Die Berater arbeiten nach der Ethik-Charta des Deutschen Demografie Campus. Demografie Berater arbeiten nach der offiziellen DBGVO. Die Demografie Unternehmensanalyse – exklusiv nur bei Ihrem zertifizierten Demografie Berater. Lehrgang Ostfildern / Frankfurt “ Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Termine I 41 Demografischer Wandel in Baden Württemberg 2030: Chancen und Risiken der Industrie Moderation: Maxi Arland Baden Württemberg Demografie Forum 8. Oktober 2015 | 17 Uhr Carl Benz Arena Themen u.a.: „Ehrbares Unternehmertum im demografischen Wandel“ „Politik im Wandel – früher und heute: Wo ist die Nachhaltigkeit?“ „Demografische Entwicklung in Stuttgart und Baden-Württemberg“ „Länger leben als das Geld reicht: Ein unterschätztes Risiko“ „Wir machen Ihre Mitarbeiter gesünder“ „1000-Augen-Kommunikation“ „Firmennachfolge im demografischen Wandel“ Winfried Kretschmann* Dr. Nils Schmid* Guido Wolf Christian Lindner Senator E. h. W. Wolf Wolfgang Grupp Dr. Franz Georg Strauß Prof. Dr. B. BurkhardtReich Bernhard Schindler Prof. Dr. Jochen Ruß Dr. med. J. Weingart Alexander Christiani Alfred Wieder Prof. Dr. Stephan J. Lang Klaus Burmeister *angefragt Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Anmeldung I 42 Anmeldung Per Fax an 089 55051311 oder per E-Mail an [email protected] Name: Firma: E-Mail: Weitere Personen: Oberpfälzer Demografie Forum 23. September 2015, Regensburg Baden-Württembergisches Demografie Forum 8. Oktober 2015, Stuttgart Allgäu Demografie Forum 24. September 2015, Füssen Oberbayerisches Demografie Forum 29. Oktober 2015, München Fränkisches Demografie Forum 1. Oktober 2015, Nürnberg Verleihung des Demografie Awards 13. November 2015, Berlin Schwäbisch-bayerisches Demografie Forum 6. Oktober 2015, Augsburg Hessisches Demografie Forum 19. November 2015, Frankfurt Stempel Unterschrift Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Die Demografie Analyse und ihre Handlungsfelder I 14 Die Demografie Unternehmer Analyse und ihre Handlungsfelder 20 Unternehmenskommunikation 19 Werte 01 Personalgewinnung 18 Unternehmensführung 17 Kultur 16 Netzwerkbildung 02 Employer Branding (Zugehörigkeit) 03 Vergütungsmodelle / Lohn 15 Karriere 04 Vergünstigungen 14 Führung 05 Vorsorge (Versicherungen) 13 Soziales Ansehen 12 Kooperationen 06 Gesundheit 07 Work-Life-Balance 08 Berufsnachwuchs, Weiterbildung und Qualifizierung 11 Mobilität 09 Arbeitsplatz 10 Arbeitsumfeld Vorstellung von Dr. Manuel Zorzi Der demografische Wandel wird Deutschland in den nächsten Jahren so tiefgreifend verändern wie kaum eine andere gesellschaftliche Entwicklung. Für Unternehmen in Deutschland bedeutet das unter anderem Fachkräftemangel, sich verändernde Altersstruktur der Belegschaft, steigender Weiterbildungsbedarf und drohender Know-how Verlust. Es ist daher dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Im Rahmen der Demografie Analyse wird im ersten Schritt analysiert, welche Maßnahmen in analysierten Unternehmen bereits umgesetzt sind. In zweiten Schritt werden basierend auf den Analyse-Ergebnissen zusätzliche Maßnahmen vorschlagen. Unser Maßnahmenkatalog ist in 20 Handlungsfelder untergliedert. Die folgende Abbildung zeigt einen Überblick über unsere Handlungsfelder. Diese Handlungsfelder möchte ich Ihnen im Folgenden kurz vorstellen. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Handlungsfeld 01: Personalgewinnung Angesichts der demografischen Situation in Deutschland benötigt jedes Unternehmen eine Strategie zur Sicherung ausreichender Neueinstellungen. Im Handlungsfeld Personalgewinnung sind Maßnahmen vereint, die die Bausteine für eine solche Strategie bilden können. Hierbei handelt es sich zum einen um Maßnahmen, die die Optimierung des Einstellungsprozesses betreffen, zum anderen handelt es sich um Maßnahmen, die ergänzend zu bestehenden Instrumenten eingesetzt werden können. Zentral für alle Maßnahmen ist, dass alle möglichen Bewerber erreicht und alle geeigneten Bewerber berücksichtigt werden. Beispielhaft seien die folgende Maßnahmen genannt: Empfehlungsmarketing nutzen / Mitarbeiter werben Mitarbeiter Stellen-Videos Optimierung des Bewerbungsprozesses Handlungsfeld 03: Vergütungsmodelle / Lohn Die Demografie Analyse und ihre Handlungsfelder I 15 Handlungsfeld 02: Employer Branding Beim Employer Branding geht es darum, mit Mitteln des Marketing ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. Ziel ist es zum einen, die Qualität der Bewerber zu verbessern, und zum anderen, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Employer Branding leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Mitarbeitergewinnung und -bindung. Darüber hinaus können die Maßnahmen durch gesteigerte Identifikation mit dem Unternehmen zu steigender Leistungsbereitschaft, Senkung des Krankenstandes und weniger Bürodiebstälen führen. Beispiele für Maßnahmen sind: Aufbau Arbeitgebermarke Mitarbeiterzeitschrift Arbeitgeberbroschüre Für die Motivation Ihrer Mitarbeiter spielen Lohn und Gehalt eine wichtige Rolle. Trends zeigen zwar, dass die Rolle des Gehalts gegenüber Faktoren wie „Leistung und Erfolg“, „Anerkennung“ und „Sinnstiftung“ an Bedeutung verliert, als sogenannter Hygienefaktor ist die Entlohnung dennoch zentral: Ohne ein ausreichendes Gehalt spielen die anderen Faktoren keine Rolle. Entscheidend dabei ist, was dem Arbeitnehmer am Ende bleibt. Neben verschiedenen Möglichkeiten der variablen Vergütung gilt es folglich, die Netto-Entlohnung zu optimieren. In diesem Zusammenhang bietet der Gesetzgeber eine Fülle an Möglichkeiten, die nur über den Arbeitgeber erreichbar sind. Vorteil hierbei ist, dass über reine Geldzahlungen hinaus Sachleistungen gewährt werden können. Diese Leistungen können wiederum in die Employer Branding Strategie einfließen. Als Maßnahmen eignen sich beispielweise: Cafeteria-System (Lohnoptimierung) Deutsches Lohnrechenzentrum Mitarbeiterbeteiligung Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Handlungsfeld 04: Vergünstigungen Ein gutes Mittel, Mitarbeiter an ein Unternehmen zu binden, sind Vergünstigungen. Wenn es dem Arbeitgeber gelingt, seinem Arbeitnehmer Leistungen zu bieten, die vergleichbar nur als Mitarbeiter erhältlich sind, wird die Bindung an das Unternehmen intensiver. Dies kann sogar soweit führen, dass der Mitarbeiter, wie im Falle einer Firmenwohnung oder eines Arbeitgeberdarlehens negative Folgen für sich erwarten muss, wenn er das Unternehmen verlässt. Aber auch ohne eine solche Abhängigkeit können Vergünstigungen wie Rabatte oder Sachwertbezüge eine positive Wirkung für die Attraktivität des Arbeitgebers entfalten. Als Beispiele zu nennen wären: vergünstigte Arbeitgeberdarlehen Personalrabatte Incentives Handlungsfeld 06: Gesundheit Gesunde Mitarbeiter leisten mehr. Ausfallzeiten zu reduzieren, erhöht die Produktivität enorm und spart Geld. Im Zeichen älter werdender Belegschaften ist es wichtiger denn je, die Gesundheit der Mitarbeiter zur fördern, um ihre Arbeitsfähigkeit lange zu erhalten. Methoden dazu liefern die Maßnahmen im Handlungsfeld Gesundheit. Als Beispiele können genannt werden: Betriebliche Gesundheitsforderung Gesundheitstag Vorsorgeuntersuchungen Die Demografie Analyse und ihre Handlungsfelder I 16 Handlungsfeld 05: Vorsorge Ein Mitarbeiter, der sich Sorgen macht, ist weniger produktiv. Versicherungen können das Sicherheitsgefühl erhöhen und dazu führen, dass der Mitarbeiter sich weniger Sorgen macht. Im Folgenden finden Sie Maßnahmenpläne zum Thema Versicherungen als Instrument der Mitarbeiterbindung. Beispielhaft seien die folgende Maßnahmen genannt: Betriebsrente Betriebliche Krankenversicherung Betriebliche Unfallversicherung Handlungsfeld 07: Work-Life-Balance Der Begriff Work-Life-Balance steht für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang stehen. Für die Personalpolitik von Unternehmen und Organisationen kann eine Ausrichtung auf Work-Life-Balance einen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt darstellen. So stellen die Ermöglichung einer Work-Life-Balance und die Positionierung als familienfreundliche Organisation Vorteile in Bezug auf Anwerbung und Motivation der Mitarbeiter dar und dienen zudem der Verringerung der Mitarbeiterfluktuation. Als Maßnahmen kommen in Frage: Flexible Abeitszeitmodelle Home Office Betriebskindergarten Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Handlungsfeld 08: Berufsnachwuchs, Die Demografie Analyse und ihre Handlungsfelder I 17 Handlungsfeld 09: Arbeitsplatz Weiterbildung und Qualifizierung Die Förderung und Entwicklung von Leistungsträgern gewinnt für Unternehmen an Bedeutung. Der arbeitsmarktliche Wandel und die permanente Verkürzung der Halbwertzeit von Wissen fordert einen verstärkten Einsatz vom Arbeitgeber, die Kompetenzen seiner Mitarbeiter auszubauen. Auch der technische und organisatorische Wandel verlangt einen anhaltenden Lernprozess. Die Unterstützung der Mitarbeiter in ihrer professionellen und persönlichen Entwicklung ermöglicht außerdem, Leistungs- und Kernkompetenzträger langfristig an das Unternehmen zu binden. Als mögliche Maßnahmen wären zu nennen: altersspezifischen Weiterbildungsmaßnahmen Wissenstransfer: Konzept Older for Young Nachfolgeplanung Handlungsfeld 10: Arbeitsumfeld Die Gestaltung des Arbeitsumfeldes hat entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, aber auch auf die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Arbeit sollte nicht nur ermöglicht werden, sondern unter optimalen Rahmenbedingungen ablaufen. Dazu gehören das sachliche Umfeld, aber auch das personelle Umfeld sowie das Betriebsklima. Durch passende Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz können negative Einflussfaktoren kompensiert werden und dies erhöht die Mitarbeiterbindung. Als Maßnahmen eignen sich beispielweise: Wasserspender Kaffeeautomat Rückzugsmöglichkeiten Die Arbeit selbst und die Rahmenbedingungen, unter denen sie erbracht wird, sind wesentlicher Treiber für die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Grundlage dafür, dass Menschen lange produktiv arbeiten können. Ein gesunder Arbeitsplatz entsteht dort, wo Beschäftigte und Unternehmer zusammenarbeiten, um durch kontinuierliche Verbesserungen die Gesundheit, Sicherheit und das gute Arbeitsklima aller Beschäftigten zu gewährleisten. Als Maßnahmen eignen sich beispielweise: Attraktivitätssteigerung der Arbeitsinhalte altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung Beleuchtung Handlungsfeld 11: Mobilität Mobilität ist ein Zeichen von Freiheit. Ob während der Arbeitszeit, auf dem Arbeitsweg oder im Privatleben – Unternehmen stehen vielfältige Möglichkeiten offen, ihre Mitarbeiter dabei zu unterstützen, sich kostengünstig nach eigenen Prinzipien fortbewegen zu können. Beispielhaft seien folgende Maßnahmen genannt: Fahrradleasing Carsharing Betriebsshuttle Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Handlungsfeld 12: Kooperationen Unternehmer sind aufgefordert, die demografische Situation ihrer Region mitzugestalten. Die Zusammenarbeit mit Politik, Hochschulen, Schulen und Vereinen gibt Ihnen die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen für die demografische Entwicklung in Ihrer Region zu beeinflussen, aber auch auf potenzielle Mitarbeiter zuzugehen. Mögliche Maßnahmen hierbei sind: Die Demografie Analyse und ihre Handlungsfelder I 18 Handlungsfeld 13: Soziales Ansehen Den Mitarbeitern ist die soziale Verantwortung, die ihr Unternehmen übernimmt, wichtiger denn je. Mit dem Schlagwort „Corporate Social Responsibility“ sind eine Menge von Themen abgedeckt, die dabei helfen können, ein Unternehmen für potenzielle und bestehende Mitarbeiter attraktiv zu machen. Als Maßnahmen bieten sich an: politische Zusammenarbeit Zusammenarbeit mit Vereinen wissenschaftliche Partnerschaften (Universitäten / Hochschulen) ökologische Nachhaltigkeit im Unternehmen Integration von Behinderten (Inklusion) Integration ausländischer Mitbürger Handlungsfeld 14: Führung Handlungsfelder 15: Karriere Die Führungskultur eines Unternehmens hat unmittelbaren Einfluss auf Mitarbeiterbindung und Fluktuation. Es obliegt dem direkten Vorgesetzten, Arbeit und Zusammenarbeit so zu gestalten, dass Mitarbeiter gerne ins Unternehmen kommen und nicht das Gefühl haben, ein Drittel ihrer Tageszeit zu vergeuden. Die Maßnahmen im Handlungsfeld Führung bieten einen Rahmen, wie Mitarbeitern zu einem erfüllten Arbeitsleben verholfen werden kann. Als Beispiele können genannt werden: Empowerment fördern Selbstbestimmung der Arbeitsinhalte Team-Zusammenarbeit optimieren Vor allem für junge Mitarbeiter sind ausreichende Karrieremöglichkeiten ein wesentlicher Faktor der Arbeitgeberattraktivität. Neben steigendem Gehalt und größeren Entscheidungsspielräumen ist auch das soziale Ansehen eine wichtige Motivationsquelle für den Wunsch nach Aufstiegsmöglichkeiten. Unternehmen sollten daher glaubwürdige Karrierechancen in Aussicht stellen, die auch eingehalten werden können. Als Maßnahmen kommen in Frage: Karrieremodelle Handlungsvollmachten Dual Ladder Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Handlungsfeld 16: Netzwerkbildung Der informelle Austausch der Mitarbeiter hat viele positive Effekte: Neben einem besseren Betriebsklima und verbessertem Wissensmanagement kann die Förderung von unternehmensinternen Netzwerken die Bindung der Mitarbeiter an die Gemeinschaft im Unternehmen steigern. Maßnahmen könnten sein: Betriebsfeiern Betriebschor Unternehmenskino Die Demografie Analyse und ihre Handlungsfelder I 19 Handlungsfeld 17: Handlungsfeld Kultur Eine Unternehmenskultur kann für ein Unternehmen ein echter Wettbewerbsvorteil sein. Sie ist nicht nur für die Stimmung sondern auch für den Erfolg eines Unternehmens von besonderer Bedeutung. Die Unternehmenskultur legt aber auch fest, welche Rolle der einzelne Mitarbeiter im Unternehmen spielt und wie miteinander umgegangen wird. Damit spielt die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle bei der Mitarbeiterbindung. Mögliche Maßnahmen sind: Mitarbeiterzentrierte Erfolgskultur Führungsgrundsätze Grundsätze der Zusammenarbeit Handlungsfeld 18: Unternehmensführung Ein Mitarbeiter kann sich nur dann mit seinem Unternehmen identifizieren, wenn er sich ein Bild von der gemeinsamen Zukunft machen kann. Die Aufgabe der Unternehmensführung ist es, dem Mitarbeiter zu vermitteln wo das Unternehmen steht und wo es hin will. Ziele, Vision und Strategie eines Unternehmens sollten auch im persönlichen Kontakt mit den Mitarbeitern kontinuierlich vermittelt werden. Damit steigt sowohl die Bindung bestehender Mitarbeiter an das Unternehmen als auch die Möglichkeit potenzieller Mitarbeiter, sich für das Unternehmen zu begeistern. Als Maßnahmen eigenen sich beispielweise: Ansprechbarkeit für Mitarbeiter Kamin-Abende mit der Unternehmensleitung Vision kommunizieren Handlungsfeld 20: Unternehmenskommunikation Egal, welche Maßnahme zur Mitarbeitergewinnung oder -bindung Sie durchführen, wenn die gewünschte Botschaft den angezielten Empfänger nicht erreicht, bleibt sie wirkungslos. Insofern ist eine effiziente interne wie externe Unternehmenskommunikation essentiell für die erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels. Als Maßnehmen kommen in Frage: Success Stories Social Media Broschüren Handlungsfeld 19: Werte Gemeinsame Werte sind die Basis einer Unternehmenskultur. Werte hat man nicht – man lebt sie. D.h. Werte äußern sich im Umgangston, den Strukturen, dem Führungsstil, dem Kommunikationsstil. Die Unternehmenskultur wird auch durch die Werte bestimmt, die der Unternehmer vorlebt. Wenn das, was ein Unternehmer sagt, nicht mit dem übereinstimmt, was es tut, geht einer der wichtigsten Grundpfeiler verloren: Die Glaubwürdigkeit. Glaubwürdigkeit gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten ist der Kompass bei der Entwicklung von Unternehmenswerten. Beispiele für Maßnahmen im Bereich Werte sind: Werte-Management Mission Statement Kontinuität der Belegschaft Im Rahmen der Auswertung der Demografie Analyse wird eine individuell auf Ihr Unternehmen abgestimmte Ausarbeitung zu den Maßnahmenplänen erstellt. Dabei legen wir besonderen Fokus auf die Umsetzbarkeit der Maßnahmen im betreffenden Unternehmen. Ziel ist es, die vorgeschlagenen Maßnahmen gemeinsam mit Ihrem Demografie Berater einfach und schnell umzusetzen, um auf diese Weise das Unternehmen für die Herausforderungen des demografischen Wandels zu wappnen. Sprechen Sie uns bzw. sprechen Sie Ihren Demografie Berater an! Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Nachgefragt I 38 Nachgefragt Nachgefragt bei Altkanzler Schröder zur möglichen Agenda 2020 Jetzt mischt sich Altkanzler Gerhard Schröder (71, SPD) in die Flüchtlingspolitik ein. Im Gespräch: „Wenn wir auch in Zukunft ein sozial und wirtschaftlich starkes Land sein wollen, dann brauchen wir Zuwanderung“, schrieb der SPD-Politiker in einem Beitrag für die WELT am SONNTAG und fordert eine „Agenda 2020“ für eine moderne Zuwanderungspolitik. In Deutschland werde die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter stark schrumpfen, betonte Schröder, der vor mehr als zehn Jahren mit der „Agenda 2010“ den Arbeitsmarkt reformierte und Hartz IV aus der Taufe hob. „Was wir also brauchen, ist eine Einwanderung in unser Sozial- system. Denn ohne diese können wir Renten in der Zukunft gar nicht mehr finanzieren“, so der Altkanzler. Schröder warnte vor dem Versuch einer Abschottung Europas. „Weder das Mittelmeer noch neue Mauern, wie sie etwa in Ungarn gebaut werden, halten Menschen in ihrer Verzweiflung auf”, sagte er. „Wir dürfen diese Migration in und nach Europa nicht durch neue Eiserne Vorhänge zu verhindern versuchen. Stattdessen müssen wir sie steuern, müssen integrieren und müssen Perspektiven in den Herkunftsländern schaffen.“ Der Mensch 4.0 I 4 fotolia/Artur Marciniec. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Der Mensch 4.0 – Mitgestalter statt Mitmacher? von Bernhard Schindler Was bedeutet die digitale Revolution für die Menschen und die Art und Weise, wie wir arbeiten werden? Nur wenn alle Beteiligten sich von Betroffenen hin zu aktiv gestaltenden Akteuren wandeln, kann eine digitale Revolution gelingen, von der alle profitieren. Ein Arbeitsalltag ohne digitale Technik ist nicht mehr vorstellbar, denn auch im täglichen Arbeitsleben vieler Beschäftigter ist die Digitalisierung Realität geworden. An Werkbänken, in Produktionsstraßen, in Sprechzimmern, in Klassenräumen oder an der Supermarktkasse ist der Umgang mit digitaler Technik selbstverständlich. Während die aktuelle politische Diskussion zur Industrie 4.0 in Deutschland noch um Fragen der Infrastruktur, der Sicherheit und der Standardisierung kreist, ist die digitale Revolution im (Berufs-)Alltag in vollem Gange. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Aber es gibt auch andere Zahlen. Zum Beispiel zu den Chancen für neue und bessere Arbeitsplätze und zur steigenden Produktivität, die mit der Digitalisierung verbundenen ist. So hat die fortschreitende Digitalisierung allein in Deutschland nach dem Verband BITKOM bereits rund 1,46 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein Trend, der sich fortsetzen wird: Bis 2018 erwartet der VDMA mindestens 10.000 weitere neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze allein in der Industrie. Aber nicht nur die Hochqualifizierten werden profitieren. Denn auch in automatisierten Fertigungsprozessen werden in Zukunft Menschen gebraucht, die sie steuern, kontrollieren und zum flexiblen Einsatz bringen. So wird die „smart factory“ entgegen vieler Angstszenarien in Zukunft nicht menschenleer sein. Wie Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen von der Digitalisierung profitieren können Mehr Flexibilität durch neue Arbeitsplatzkonzepte Digitale Technologien ermöglichen vernetzte, räumlich und zeitlich unabhängige Arbeits- und Lebenswelten. Damit werden Konzepte wie Job Sharing, Employee Sharing, flexible Arbeitszeitmodelle und bedarfsgesteuerte Personaleinsatzplanungssysteme möglich, die für Mitarbeiter bessere Voraussetzungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familienaufgaben bieten. Mehr Entscheider durch cyberphysikalische Systeme Auch wenn die Produktionsprozesse durch Automation, Robotik, Selbstoptimierung, Selbstkonfiguration, Selbstdiagnose und Kognition an Komplexität zunehmen, bieten cyberphysikalische Systeme auch neue Möglichkeiten, um solche Informationen zu erfassen, aufzubereiten und sie zu visualisieren. Der Mitarbeiter wird durch diese Unterstützung zum informierten, aktiven Entscheider und übernimmt im Produktionsprozess mehr Verantwortung. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Qualität der Arbeit, die Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit aus. fotolia/ndoeljindoel. Aber was bedeutet die digitale Revolution für die Menschen und die Art und Weise, wie wir arbeiten werden? Die Frage nach den Auswirkungen der Revolution für Unternehmen und jeden einzelnen Beschäftigten produziert beeindruckende Zahlen und schürt Ängste. So schätzt der Bereich Robotik und Automation des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau), dass 2015 weltweit mehr als 1,5 Millionen Industrieroboter im Einsatz sein werden. Laut einer Studie der University of Oxford könnten durch computergestützte Verfahren allein in den USA fast die Hälfte (47 Prozent) der Arbeitsplätze gefährdet sein. Demografisch Der aufMensch den Punkt 4.0 I 5 Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Mehr Demokratie durch bessere Mitsprachemöglichkeiten im Betrieb Die fortschreitende Digitalisierung erhöht auch die Transparenz der unternehmensinternen Prozesse. Gleichzeitig nimmt allerdings auch die Komplexität zu, weil Vorgänge vermehrt dezentralisiert werden. Dies provoziert nicht nur das unmittelbare Feedback und die Mitgestaltung der Mitarbeiter, sondern macht sie zwingend erforderlich. Das gilt vor allem dann, wenn es um die Einführung neuer digitaler Technologien in Produktions- und Arbeitsprozesse, bspw. um Optimierungspotenzial geht. Die Digitalisierung erleichtert durch ihren Netzwerkgedanken die Mitsprache über Unternehmensgrenzen hinweg. Mehr Unterstützung bei der Arbeit Letztlich profitiert der Mitarbeiter auch körperlich vom digitalen Wandel. Zum einen bietet intelligente Technik mehr Sicherheit im Arbeitsablauf, zum anderen dienen Assistenzsysteme als „Fähigkeitsverstärker“ und unterstützen die physische und kognitive Leistung der Mitarbeiter. Sicheres und gesundes Arbeiten wird so bis ins hohe Alter möglich, was in Zeiten des demografischen Wandels von strategischer Bedeutung für Unternehmen ist. Die Zukunft der Arbeit gemeinsam gestalten Gerade aufgrund dieser Chancen ist es von entscheidender Bedeutung, die direkt Betroffenen in den Betrieben zu Mitgestaltern der Revolution zu machen. Während die Unternehmer und die Politik Rahmenbedingungen setzen, gilt es in erster Linie, die Mitarbeiter selbst, die Betriebsräte und Gewerkschaften, die Arbeitgeber- und Industrieverbände sowie gemeinnützige Organisationen einzubeziehen. Nur wenn alle Beteiligten sich von Betroffenen hin Der Mensch 4.0 I 6 zu aktiv gestaltenden Akteuren wandeln, kann eine digitale Revolution gelingen, von der alle profitieren. Auf der Ebene des Gesamtunternehmens gilt es, den Wandel im Rahmen einer langfristigen Unternehmens- und Digitalisierungsstrategie zu gestalten. Es muss ein Gesamtsystem entwickelt werden, das Automatisierungssysteme und menschliche Operatoren gleichermaßen einbezieht. Durch intuitive Mensch-MaschineSchnittstellen ist eine effektive Kommunikation zwischen beiden sicherzustellen. Aufgabe der Personalentwicklung ist es, Kompetenzmanagementsysteme zu entwickeln, die auf die veränderten Prozesse und Anforderungen abgestimmt sind. Nicht nur die Funktionen der Mitarbeiter werden sich ändern, auch Rollen und Führungsaufgaben sind vom Wandel betroffen. Herkömmliche Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehungen lösen sich immer weiter auf, Teams arbeiten zunehmend projektorientiert und virtuell miteinander. Damit besteht die Gefahr, dass Mitarbeiter sich immer weniger einem Unternehmen zugehörig fühlen. Durch gezielte Mitarbeiterbindung und die Anpassung der Unternehmenskultur können Loyalität und innerbetriebliches Engagement aufrechterhalten werden. Die verbesserten Möglichkeiten der Vernetzung sollten zum Wissensaustausch und -management und effizienter Kooperation genutzt werden. Was macht Ihrer Meinung nach den Mitarbeiter von heute zum Mitmacher im Industrie-4.0-Zeitalter? Ich freue mich auf Ihre Meinung per Mail an: [email protected] Jährlich besuchen mehr als 6.000 Unternehmer unsere legendären Foren! Zu all Ihren Fragen steht Ihnen unser Veranstaltungsleiter Korbinian Eder gerne unter (0 89) 55 05 13-53 zur Verfügung. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Die Bevölkerung in Ostdeutschland schrumpft drastisch I 7 Die Bevölkerung in Ostdeutschland schrumpft drastisch Bis 2030 könnten nur noch 11 Millionen Menschen in Ostdeutschland leben. fotolia/Remains. Viele Wegzüge bewirken schon heute einen Männerüberschuss. Abwanderung und wenige Geburten haben dafür gesorgt, dass die Bevölkerung Ostdeutschlands in den 25 Jahren seit der Wiedervereinigung drastisch geschrumpft ist. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes leben heute noch rund 12,5 Millionen Menschen in den fünf neuen Bundesländern (ohne Berlin). Das sind 2,3 Millionen weniger als zu Zeiten der Wiedervereinigung vor 25 Jahren. Allein durch Abwanderung in die alten Bundesländer – und zwar als Differenz zwischen Wegzug und Zuzug – verloren die Ost-Bundesländer effektiv rund 1,2 Millionen Einwohner, wie die Statistiker errechneten. Bis 2030, so die Prognose, könnten es nur noch etwa 11 Millionen Einwohner zwischen Rostock und Suhl sein. Grund sind unter anderem die vielen weggezogenen jungen Frauen in der Generation, die einige Jahre vor und nach der Wiedervereinigung geboren wurde. Bezogen auf die Zahl der Geburten pro Frau hat der Osten inzwischen mit dem Westen etwa gleichgezogen und kommt auf einen Durchschnittswert zwischen 1,4 und 1,5 Kinder pro Frau. 1994 war die Geburtenrate nur halb so hoch. Berlin als Magnet für junge Ostdeutsche In den Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung ist Berlin nicht berücksichtigt. Die Bundeshauptstadt gilt als Magnet auch für junge Ostdeutsche. Dass es derzeit kaum noch Einwohnerverluste durch Abwanderung in Ostdeutschland gibt, sei auch den geburtenschwachen Jahrgängen geschuldet, heißt es in der Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes: „Da die besonders mobile junge Bevölkerung in den neuen Ländern zahlenmäßig stark abnimmt und sich somit das Abwanderungspotenzial reduziert, wird auch die Ost-West-Wanderung geringer ausfallen.“ Männerüberschuss in Ostdeutschland In Ostdeutschland gibt es in vielen ländlichen Regionen durch die Abwanderung junger Frauen einen Männerüberschuss. In allen fünf ostdeutschen Ländern leben weniger Frauen als Männer in der betrachteten Altersgruppe zwischen 18 und unter 40 Jahren. Eine Auswahl einiger Kreise mit einem hohen Defizit junger Frauen: Elbe-Elster: 809 Frauen pro 1000 Männer Oberspreewald-Lausitz: 825 Frauen pro 1000 Männer Prignitz: 817 Frauen pro 1000 Männer fotolia/ARochau. Demografie im Osten Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Die Bevölkerung in Ostdeutschland schrumpft drastisch I Wirtschaftspsychologie I 8 „Die ländlichen Räume Ostdeutschlands weisen ein großes Defizit an jungen Frauen auf, das selbst auf europäischer Ebene beispiellos ist“, heißt es in einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (Wiesbaden) zu Ursachen und Folgen der Abwanderung aus den fünf neuen Bundesländern. „Das ist eine Folge der Wanderungsbewegungen – erst zwischen Ost und West und jetzt zwischen Land und Stadt“, sagt Manuel Slupina vom Berlin-Institut. Auch in ländlichen Regionen im Westen gebe es weniger Frauen. „Aber längst nicht in diesem Ausmaß.“ Der Männerüberschuss hat seine Ursache in den besonders mobilen ostdeutschen Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren. Und in ihren im Vergleich zu Jungen tendenziell besseren Schulab- schlüssen – darin sind sich alle Wissenschaftler einig. Die jungen Frauen packten vor allem in den Regionen die Koffer, die abseits der größeren Städte und der Pendlerregionen entlang der Landesgrenzen zu Bayern, Hessen oder Niedersachsen liegen. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen gebe es viele Kreise mit bis zu 25 Prozent mehr Männern als Frauen, konstatiert das Bundesinstitut in Wiesbaden. „Das gilt vor allem für strukturschwache Regionen.“ Die Herausforderungen dort durch die schrumpfende und älter werdende Bevölkerung sind groß: für den Arbeitsmarkt durch Fachkräftemangel, für Sozialsysteme, Infrastruktur, öffentliche Kassen bis hin zu rechtsextremen Tendenzen in von Männern geprägten Regionen. Nachrichten aus der Wirtschaftspsychologie Demografie fehlt oft bei der Strategie ein Fünftel Unternehmen mit 51 bis 500 Mitarbeitern, rund zwei Prozent mit 501 bis 1 000 und rund fünf Prozent mit mehr als 1 000 Mitarbeitern. fotolia/pressmaster. Kultur statt Strategie Nur knapp jedes dritte Unternehmen gibt ein demografieorientiertes Personalmanagement als strategisches Ziel an. Nur vier Prozent stellen dafür ein eigenes Budget für Maßnahmen bereit. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Demografie Exzellenz“. 1.500 Firmen befragt Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach haben die Studie gemeinsam durchgeführt. An der bundesweiten OnlineBefragung nahmen rund 1.500 Firmen teil: rund zwei Drittel mittelständische Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern, In vielen Unternehmen wird der demografische Wandel laut Studie stärker als kulturbezogene statt strategische Herausforderung verstanden. Während 63 Prozent der Unternehmen demografieorientierte Werte im Leitbild verankert haben, betreiben nur 26 Prozent eine systematische Altersstrukturanalyse, die Voraussetzung zur Ableitung einer demografieorientierten Personalstrategie. Schwaches Talentmanagement Schwachstellen in der strategischen Personalplanung bestehen vor allem im Talentmanagement, bei systematischen Nachfolgeplanungen und zielgruppenspezifischem Personalmarketing. Ein regelmäßiges Demografie-Controlling führen nur knapp sieben Prozent der Unternehmen durch. Nur knapp fünf Prozent der Unternehmen arbeiten mit externen Institutionen zum Demografiemanagement zusammen. Der deutsche Straßenverkehr im demografischen Wandel I 9 fotolia/Andrey Bandurenko. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Der deutsche Straßenverkehr im demografischen Wandel von RA Michael Winter Der deutsche Straßenverkehr im demografischen Wandel. Liest man die Überschrift, denkt man vermutlich (und dies nicht zu Unrecht) an die angeblich „drohende“ Überalterung der deutschen Verkehrsteilnehmer und deren Folgen – ich erlaube mir, dieses Thema einmal etwas ausführlicher zu beleuchten: Jeder kennt die Schlaglichter in den Tageszeitungen, wonach eine Seniorin oder ein Senior einen (manchmal außergewöhnlichen), jedoch meist schweren Verkehrsunfall verursachten – sei es das Befahren der Autobahn als „Geisterfahrer“, sei es gar das Durchbrechen einer Parkhausbegrenzung im 2. oder 3. Stock. Das statistische Bundesamt stellte fest, dass im Jahr 2010 16,7 Millionen Menschen in Deutschland mindestens 65 Jahre alt wa- ren – dies entsprach einem Bevölkerungsanteil von ca. 20 %. An Unfällen mit Personenschäden war diese Gruppe jedoch „nur“ mit einem Anteil von 11 % beteiligt. Greift man sich jedoch Verkehrsteilnehmer heraus, die über 75 Jahre alt sind, so sollen diese nach einer Studie der Universität Heidelberg (sie datiert jedoch bereits aus dem Jahre 2007) ein bis zu 8 x höheres Risiko, einen Unfall zu verursachen, besitzen – sie käme damit einer anderen höchst risikoreichen Gruppe, nämlich der von Fahranfängern unter 25 Jahren, gleich. Zu beachten – und aus meiner Sicht nicht gerade erstaunlich – ist, dass derjenige, der im Alter wenig fährt, nochmals ein deutlich erhöhtes Risiko besitzt, einen Unfall zu verursachen. Manche bezeichnen ein Lebensalter von 75 Jahren als eine weitere, nachgerade „magische“ Altersgrenze hinsichtlich der Unfallverursachung. Wir alle wissen, dass im Alter sowohl die Sehfähigkeit, Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 als auch die Reaktionsfähigkeit nachlassen. Sicherlich kann man vieles durch Erfahrung ausgleichen, jedoch nicht alles – häufig stelle ich in meiner anwaltlichen Praxis (die bei älteren Verkehrsteilnehmern auch Fahrproben mittels uns angeschlossener Fahrschulen erfasst) fest, dass Seniorinnen und Senioren vor allem bei Überholmanövern, Abbiegevorgängen und an Kreuzungen unsicher sind und Fehler machen – gleiches gilt in erhöhtem Maße auch bei den einzuhaltenden Abständen oder hinsichtlich des Rechtsfahrgebots. Unser Gesetzgeber hat bisher keinerlei Regelung getroffen, die Fähigkeit derjenigen älteren Personen, die privat am Straßenverkehr teilnehmen, regelmäßig zu überprüfen. Lediglich für Lkwund Busfahrer gelten ab dem 50. Lebensjahr derartige Regeln. Selbstverständlich können Fahrerlaubnisbehörden Eignungszweifeln nachgehen, hierzu benötigen sie jedoch einen konkreten Verdacht (z. B. die gerade eben angesprochenen Unfälle). In solchen Fällen kann die Führerscheinstelle die Beibringung einer Fahrprobe, eines medizinischen Gutachtens oder sogar des allseits geschmähten „Idiotentest“, d. h. der Medizinisch-PsychologischenUntersuchung anordnen. Generell heißt es derzeit jedoch noch: Alter allein gibt derzeit keinen Anlass dazu, jemanden als eingeschränkt geeignet oder gar ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen anzusehen. Hier stoßen wir an einen interessanten Punkt: Ein „normaler“ Auffahrunfall, der (und dies sollten wir uns eingestehen) tatsächlich jedem von uns, so man einmal kurz unaufmerksam ist, geschehen kann, mag bei einem älteren Verkehrsteilnehmer andere Hintergründe haben – auffällig wird er dadurch jedoch noch lange nicht. Erst das bereits beschriebene Hinzutreten besonderer Umstände gäbe für einen anfänglichen Verdacht der Ungeeignetheit Raum. Unsere europäischen Nachbarn (beispielsweise die Niederlande, Italien und Spanien) haben bereits die Pflicht zu Gesundheitstests eingeführt – ich persönlich vertrete die Auffassung, dass unser Gesetzgeber hier dringend gefordert ist. Ich bestreite nicht, dass Mobilität in der heutigen Zeit (und vor allem im Alter) ein extrem hohes Gut darstellt und nicht jeder auf den öffentlichen Personen(Nah-)verkehr ausweichen kann und will. Im Umkehrschluss kann dies jedoch nicht dazu führen, dass auf Deutschlands Straßen nochmals erhöhte Risiken weiterhin sehenden Auges geduldet werden. Manche Überlegungen gehen dahin, den heutigen Straßenverkehr an die Überalterung anzupassen – sei es beispielsweise durch längere Gelbphasen an Am- Der deutsche Straßenverkehr im demografischen Wandel I 10 pelanlagen oder Verkehrsschilder, die (so nicht mehr reflektierend oder verwittert) in schnelleren Abständen getauscht werden – ich persönlich halte diesen Ansatz für unzutreffend. Was von mir und meinen Partnern seit Jahren propagiert, jedoch noch immer nur äußerst zögerlich angenommen wird, ist eine (derzeit selbstverständlich noch freiwillige) Überprüfung der Fahreignung älterer Verkehrsteilnehmer durch folgende abgestufte Maßnahmen: 1. Überprüfung der theoretischen Fähigkeiten durch einen Wissenstest/ein Quizz rund um straßenverkehrsrechtliche Fragen. 2. Überprüfung der Seh- und Reaktionsfähigkeiten im Simulator. 3. Überprüfung der vorgenannten Fähigkeiten im Rahmen einer der uns angeschlossenen Fahrschulen. 4. Die Durchführung spezieller Fahrsicherheitstrainings für Senioren, innerhalb derer die obigen Fähigkeiten selbstverständlich ebenfalls überprüft werden können. Führt man diese gestaffelten Maßnahmen jährlich (oder spätestens alle 2 Jahre) durch, wird hierdurch die Sicherheit auf Deutschlands Straßen definitiv erhöht. Als Fazit bleibt: Ältere Verkehrsteilnehmer (vor allem solche ab dem 75. Lebensjahr) „zu verdammen“, da sie angeblich in der Mehrzahl nicht mehr den Anforderungen, die der deutsche Straßenverkehr an sie stellt, genügen, ist falsch! Ebenso falsch ist jedoch die Behauptung, Senioren könnten nachlassende körperliche und geistige Fähigkeiten mit Erfahrung ausgleichen. Das Thema ist weniger ein statistisches, als vielmehr ein individuelles und appelliert an die Verantwortung eines jeden Einzelnen: Ebenso wenig, wie ein Autofahrer, der täglich das gleiche Fahrzeug bewegt, das Nachlassen der Stoßdämpfer bemerkt (erst ein fremder Fahrer wird ihn entsetzt darauf hinweisen) bemerkt der älter werdende Verkehrsteilnehmer, „dass sich im Gegensatz zu Früher etwas geändert hat“. Er sollte deshalb gegenüber sich selbst so offen und ehrlich sein, die (beispielsweise von uns) angebotenen Möglichkeiten, gefahrlos zu überprüfen, „was noch geht und was nicht“, auch zu nutzen. In diesem Sinne eine stets gute und unfallfreie Fahrt wünscht Ihnen Michael Winter Zahlen und Daten teilweise entnommen einem Artikel von Adolf Rebler in LTO vom 12.09.2011 Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Demografie-Problem bedroht Chinas Wachstum I 11 Demografie-Problem bedroht Chinas Wachstum Die Herausforderungen, denen sich die chinesische Regierung stellen muss, nehmen zu. Neben den massiven Einbrüchen an den Börsen und der immensen Überschuldung zeigt nun die Ein-Kind-Politik ganz konkret ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes. Die Digitalisierung und Technisierung der Arbeitsabläufe ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein schwindender Arbeitskräfte. Jahrelang wurde China aufgrund seines Wirtschaftswachstums und des Potentials, das in der hohen Bevölkerungszahl liegt, bewundert und als Konkurrent gefürchtet. Doch das Bild Chinas außerhalb der Landesgrenzen wird rissig. Immer deutlicher treten die Probleme zu Tage, immer mehr Faktoren belasten das Wachstum. Neben den massiven Börseneinbrüchen der vergangenen Wochen wird das Thema Demografie die chinesische Regierung in den kommenden Monaten und Jahren vor noch größere Herausforderungen stellen. fotolia/leungchopan. Deutsche Mittelstands Nachrichten | Gastbeitrag Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Bisher war die große Zahl der Bevölkerung ein wirtschaftlicher Vorteil für das Land. Vier Jahrzehnte lang stieg die Zahl der arbeitenden Bevölkerung in China. Das steigerte das BIP, es gab billige Arbeitsplätze und stetig kamen neue Konsumenten hinzu. Doch 2016/2017 wird die Zahl der chinesischen Arbeitskräfte das erste Mal abnehmen, wie eine Grafik von Morgan Stanley im Business Insider zeigt. Die Ein-Kind-Politik wird ihre Wirkung nun richtig entfalten. Die chinesische Bevölkerung altert. Mehr und mehr alte Menschen, die nicht mehr arbeiten, müssen dann von einer kleineren Zahl Arbeitender unterstützt werden. Wie drängend das Problem fehlender Arbeitsplätze in China mittlerweile ist, zeigt jüngst auch ein Beispiel aus der Provinz Guangdong. Das Unternehmen Shenzen Evenwin Precision Technology Co will 90 Prozent der Arbeitsplätze mit Robotern belegen. Grund für die Automatisierung sind fehlende Arbeitskräfte. Dem Arbeitsministerium von Guangding zufolge fehlten der Region im März 2015 nach dem Neujahrsfest zwischen 600.000 und 800.000 Arbeitskräfte. 2014 war die Lücke ähnlich groß. 2012 fehlten sogar eine Million Arbeitskräfte. fotolia/06photo. Schon 2013 warnte Chetan Ahya von Morgan Stanley vor diesen Entwicklungen. Damals schilderte Ahya drei Prozesse, die zu einer Verlangsamung des chinesischen Wachstums führen. „Zuerst wird die demografische Entwicklung das Wachstum des Landes schwächen“, zitierte ihn damals der Business Standard. Der Trend schwäche die Produktivität. Darüber hinaus wird das steigende Pro-Kopf-Einkommen die Gewinnmargen für die Unternehmen in den kommenden Jahren verringern. Hier kann die Technisierung und Digitalisierung zumindest anfangs einen Puffer darstellen. Die Demografie-Problem bedroht Chinas Wachstum I 12 dritte Schwierigkeit für China sah Ahya damals in der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland. Mit der Aktion „Made in China 2025“, das im vergangenen Monat von Peking vorgestellt wurde, wird versucht, diesem Trend entgegenzuwirken. Ziel ist es, ähnlich wie bei der Industrie 4.0 hierzulande, innerhalb eines Jahrzehnts vor allem im Bereich der Produktion die Digitalisierung voranzutreiben. Der Citigroup zufolge will China dafür in den kommenden Jahren etwa 8,02 Billionen Yuan investieren, so die South China Morning Post. Derzeit kämpft die chinesische Regierung aber auch weiterhin mit den Turbulenzen an den Börsen. Die Industrie des Landes ist im Juli so stark geschrumpft wie zuletzt vor 15 Monaten. Erst am Dienstag hat China seine Landeswährung Yuan aufgrund schlechter Konjunkturdaten abgewertet: von 6,1162 Yuan je Dollar auf 6,2298 Yuan je Dollar. Das ist der erste große Eingriff in die Wertigkeit der Währung seit langer Zeit. Im Juli hatte der weltgrößte Automarkt China dem Branchenverband CAAM zufolge nun auch einen Absatzrückgang von 7,1 Prozent. Das vierte Mal in Folge sanken die Absatzzahlen. Die Exporte waren gegenüber dem Vormonat um 4,2 Prozent gesunken und gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 16,3 Prozent. Das spüren auch die deutschen Autohersteller. Audi, BMW und Mercedes-Benz zusammen kommen inzwischen auf 70 bis 80 Prozent Markanteil bei größeren Autos und fahren nach Berechnungen von Analysten dort zwischen 30 und 50 Prozent ihres Gewinns ein. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 APPLE icar? I 13 APPLE iCar? Geht’s nun los? Apple will auf ein Testgelände für Roboterautos fotolia/Vitaly Krivosheev. Concord Naval Weapons Station: größtes Testgelände für autonom fahrende Autos Fährt hier bald das iCar? Mehr als 30 Kilometer Straße auf über 2.000 Hektar: Go Momentum bietet genug Platz, um autonom fahrende Autos zu testen. Apple hat zu diesem Gelände Zugang beantragt. Gerüchte, Apple entwickle ein Auto, gibt es schon länger. Ein neues Indiz dafür: Das Unternehmen hat Zugang zu einem ehemaligen Marinegelände beantragt, auf dem autonom fahrende Autos getestet werden. Apple habe schriftlich angefragt, wann das Gelände verfügbar sei. Außerdem habe das Unternehmen wissen wollen, wie es sich mit anderen abstimmen solle. Das berichtet der Guardian. Die britische Tageszeitung hatte Einsicht in das Schreiben verlangt. Die BdW Redaktion hängt an diesem Thema sehr nah dran und wird künftig in jeder Ausgabe davon berichten. Fakt ist, Go Momentum hat über 30 Kilometer Straße zur Verfügung, Tests jeglicher Art wären dort abgeschirmt möglich. Die Go Momentum Station ist ein Teil der Concord Naval Weapons Station, einer ehemaligen Basis der US-Marine aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Gelände befindet sich in Concord im US-Bundesstaat Kalifornien, nahe San Francisco. Es ist über 2.000 Hektar groß und verfügt über 30 Kilometer Straße. Verwaltet wird es von einer örtlichen Behörde. Es ist nach eigenen Angaben das größte Testgelände der Welt für autonom fahrende Autos. Seit einiger Zeit wird gemunkelt, dass Apple möglicherweise an einem Auto arbeitet. Als Hinweis wurde etwa gewertet, dass das Unternehmen Anfang des Jahres Ingenieure aus der Automobilindustrie holte. Kurz danach warb das Unternehmen Mitarbeiter des Akkuherstellers A123 ab – und wurde deshalb verklagt. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Nachlese Allgäu Classics I 20 Hans-Peter Gaukler, Veranstalter Nachlese Allgäu Classics Allgäu Classics Rally Größtes Seifenkistl-Rennen der Welt 11. – 14. Juni 2015, unterstützt vom Deutschen Demografie Brief „Alpenrausch und Reifenglühen – Die Sports Car Experience Rennfahrerfieber: In genialer Mission machten wir uns auf die Jagd nach dem schier unendlichen Fahrspaß. Schraubten uns über Pisten, die es eigentlich gar nicht gibt. Durch Kurven, für die man normalerweise einen Waffenschein braucht. Von 700 Metern rauf auf 2.800 Meter. Vom Allgäu direkt ins Söldener Gletschereis. Mit den fantastischsten Aussichten, die man angelehnt an einen Sportwagen haben kann. Unsere ständigen Begleiter: Adrenalin, Herzklopfen und Gänsehaut. Und Tränen in den Augen. Aus Freude und Ergriffenheit. Memories Are Forever. In diesem Sinne: auf bald im Hochgefühl! From Allgäu With Love Hans-Peter Gaukler & das Allgäu Classics Team“ www.allgaeu-classics.de Einen herzlichen Dank unserem Demografie Team Wir freuen uns auf das Jahr 2016 und die Neuauflage und danken Hans-Peter Gaukler und seiner Frau, herzlichen Dank für das stille Event! Schön, dass wir und das Bankhaus Jungholz mit Florian Herfurth und DOC Weingart, der Kanzlei Kleiser und Alexander Christiani am Start waren! Partner AUDI, der einen Audi R 8 als Begleitfahrzeug für 4 Tage sponserte! DOC Weingart und seine Frau Barbara – man sieht, wer das Sagen hat. :) Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Nachlese Allgäu Classics I 21 ©Ralf Lienert Seifenkisten-Weltrekord 20.000 wurden gespendet Er ist gelungen, der Weltrekordversuch mit der größten Seifenkiste der Welt. Zuschauer, Akteure und Organisatoren feierten in Schöllang gemeinsam ihren großen Erfolg, der jetzt einen Eintrag ins „Guinessbuch der Rekorde“ bekommt. Und bei dem kräftig Spenden gesammelt wurden. Schon am Tag vor dem Charity-Event waren rund 20.000 Euro für die „Kartei der Not“, dem Hilfswerk unserer Zeitung, zusammengekommen. Anlässlich des 5-jährigen Bestehens der Oldtimer Rallye „Allgäu Classics“ wurde für einen Eintrag ins „Guinessbuch der Rekorde“ die größte Seifenkiste der Welt gebaut: Acht Meter lang und vier Meter breit sollte das Gefährt werden. Quelle: www.all-in.de/nachrichten/allgaeusport/ Weltrekord-in-Schoellang-Die-groesste-Seifenkiste-derWelt;art2745,1987298#sthash.8AzeNMJz.dpuf Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 News I SZ-Fachkonferenz I 22 News Spendenübergabe von den Eagle Charity Golfern Präsident Frank Fleschenberg übergab mit Marianne von Marianne und Michael sowie Anna Maria Kaufmann und dem Businessclub Mitglied und IT Unternehmer Josef Brunner einen Audi Q5 als First Responder Fahrzeug für die Feuerwehr Neubiberg anlässlich der Eröffnung des neuen Eagles Büros! Da ist Demografie pur, ein Fahrzeug, das dem Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde im Landkreis München dient. Unseren Glückwunsch dem Eagles für das unglaublich tolle Büro und der Feuerwehr Neubiberg alles Gute und Gottes Segen mit dem neuen Fahrzeug. Der Wehrkommandant sagte dem Demografie Brief gegenüber: „Mit dem Fahrzeug konnten wir 2 Leben schon retten, 2 junge Leben in der Gemeinde in den ersten 4 Wochen!“ SZ-Fachkonferenz „Betriebliche Krankenversicherung“ / 22.09.2015 Der Bundesverband demografischer Wandel e.V. als Verbandspartner der SZ Erfolgsfaktoren für Unternehmen und Versicherer ist das Motto der SZ-Fachkonferenz „Betriebliche Krankenversicherung“ am 22. September 2015 in Düsseldorf. Die Veranstaltung bringt auch in diesem Jahr wieder Entscheider aus Unternehmen und der Versicherungsbranche zusammen, um sich über neue Ansätze für Unternehmen im Bereich Gesundheit zur Mitarbeitergewinnung und -bindung auszutauschen. Zahlreiche Entscheider und Topmanager diskutieren unter der Moderation von Herbert Fromme, Versicherungskorrespondent der Süddeutschen Zeitung, aktuelle Entwicklungen im Bereich der betrieblichen Krankenversicherung und zeigen an Erfahrungsberichten auf, welche Möglichkeiten sich hier für Unternehmen und Versicherer bieten. Ihre Teilnahme haben u.a. Experten wie Prof. Dr. Bernhard Badura (Universität Bielefeld), Dr. Marion Welp (Esprit Europe GmbH), Dr. Jan Esser (Allianz Private Krankenversicherung), Dr. Volker Leienbach (Verband der Privaten Kran- kenversicherung e.V.), Dr. Volker Hansen (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände) und Bernhard Schindler (Bundesverband demografischer Wandel e.V.) zugesagt. Klaus-Peter May (May Gerätebau GmbH) und Gerhard Fuchs (Audi BKK) berichten über konkrete Erfahrungen im Unternehmen. Michael Haas (AXA Krankenversicherung AG) und Uwe Jüttner (AON) stellen mögliche Maßnahmen und Produkte vor. Im Rahmen der interaktiven Diskussionsrunden und Interviews bietet sich den Teilnehmern Gelegenheit, diese Themen mit den Experten weiter zu diskutieren. Veranstaltet wird die SZ-Fachkonferenz von der Süddeutscher Verlag Veranstaltungen GmbH unter anderem zusammen mit dem Medienpartner Süddeutsche Zeitung und dem Bundesverband demografischer Wandel e.V. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Betriebliche Gesundheitsförderung I 23 Betriebliche Gesundheitsförderung Das DOC OFFICE BGF® Konzept Das DOC OFFICE BGF® Konzept ist eine interaktive betriebliche Gesundheitsförderung, die zu Hause, im Auto, auf Reisen, am Schreibtisch, in Arbeitspausen überall täglich praktiziert und umgesetzt werden kann. Das DOC OFFICE BGF® Konzept nimmt alle mit ins Boot. Entscheidend ist dabei, dass die Inhalte auf spielerische Art und Weise vermittelt werden. So leisten Arbeitgeber zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Beitrag zur Schaffung eines positiven Firmenspirits – denn jeder wird spüren, dass Gesundheit und Wohlergehen der Belegschaft ein großes Ziel des Unternehmens sind. Der entscheidende Unterschied zu anderen BGF-Konzepten ist, dass auf Aktivität gesetzt und Eigeninitiative gefordert und gefördert wird. Die Besonderheiten des DOC OFFICE BGF® Konzepts zeigen sich in seinen Erfolgsbausteinen. Sie sind die Garanten, die zu körperlicher und geistiger Aktivität anregen, interaktive Kommunikation dynamisieren und einen Wissensvorsprung in Sachen Gesundheit vermitteln. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Betriebliche Gesundheitsförderung I 24 DOC Weingart – Dr. med. Johannes Weingart DOC LIFESTYLER betriebliche Gesundheitsförderung ab 01.01.2016 – Revolution mit Spiel, Spaß und Spannung Dr. med. Johannes Weingart ist ein Facharzt für innere Medizin, physikalische und rehabilitative Medizin, spezielle Schmerztherapie, Sportmedizin und Osteopathie. Außerdem betätigt er sich als Bestsellerautor und ist Geschäftsführer der DOC Weingart GmbH & Co. KG, die Nahrungsergänzungsmittel entwickelt. Weingart studierte Betriebswirtschaftslehre an der LudwigMaximilians-Universität München, was er mit dem Diplom abschloss. Daran anschließend studierte er an dieser Universität Humanmedizin. Seine Facharztausbildung zum Internisten absolvierte er im Harlachinger Krankenhaus München in der Kardiologie. Im Jahre 1981 promovierte er mit dem Thema „Erkrankungen und Unfälle bei Hochgebirgsexpeditionen“. 15 Jahre war er leitender Internist der orthopädischen Rehaklinik. Während dieser Zeit absolvierte er seine osteopathische Ausbildung am Philadelphia College of Osteopathic Medicine und bei den namhaftesten Lehrern der Michigan State University sowie am Kirksville College of Osteopathic Medicine. Weingart ist Initiator und Gründer der Deutsch Amerikanischen Akademie für Osteopathie (DAAO) und der Europäischen Gesellschaft für Proliferationstherapie (EAPro). Das Ziel dieser Gesellschaft ist es, die Proliferationstherapie – ein Injektionsverfahren zur Regeneration von Gelenken und inkompetenten Bändern und Sehnen – in Europa publik zu machen. Er ist der einzige Arzt in Europa, der Ärzte in dieser Technik ausbildet, die in den USA populär ist. Er berät die Verlage der Zeitschriften Nature Fitness und Natürlich, gesund + munter. Damit zählt Weingart weltweit zu den anerkanntesten Osteopathen. Weingart hat sich seit 1997 insbesondere mit der Entwicklung und Erforschung von Verfahren beschäftigt, mit deren Hilfe Aussagen zum biologischen Alter des Menschen und zu dessen Leistungsfähigkeit ermöglicht werden. Im Rahmen dieser Tätigkeit berät er Nationalteams der nordischen Kombination sowie Spitzensportler im Eiskunstlauf, Golf, Ringen und Radfahren. Er berät die Industrie und entwickelt Gesundheitskonzepte für Unternehmen und deren Mitarbeiter. Seit 2 Jahren baut Weingart nun gemeinsam mit dem Deutschen Demografie Campus das neue DOC LIFESTYLER Programm, gesund und fit mit Spiel, Spaß, Spannung. Markteinführung wird der 1.1.2016 sein. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat Weingart Energie fördernde Produkte entwickelt, die sowohl im Hochleistungssport wie auch bei Leistungsträgern der Industrie Anwendung finden. Seit 2004 betreibt er in der Dreiländerklinik Ravensburg im Department Innere Medizin eine Privatpraxis. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind Energie-Management für aktive Menschen und Gelenkregenerationstherapie sowie Schmerztherapie. 2010 war das Jahr des Durchbruches mit dem 1. Business Drink der Welt, welcher mittlerweile Lastwagenweise täglich die Werkstore verlässt. Sein Vortrag zum Energiemanagement fesselt und lockert die Gesichtszüge. Seien Sie gespannt! Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Unsere prominenten Gäste und Experten Klaus Burmeister Der gelernte Starkstromelektriker war nach seinem Studium der Politologie an der Freien Universität Berlin am IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin tätig und hat ab 1990 das Sekretariat für Zukunftsforschung (SFZ) in Gelsenkirchen mit aufgebaut. 1997 gründete er Z_punkt The Foresight Company, die heute zu den führenden Unternehmen für strategische Zukunftsberatung und Corporate Foresight zählt. 2014 rief er das foresightlab ins Leben. Seit drei Jahrzehnten beschäftigt er sich intensiv mit den Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Der Prozess der digitalen Transformation, gesellschaftliche Umbrüche und deren aktive Mitgestaltung sind die Leitthemen seiner Arbeit. Sein Credo: Es gibt keinen Masterplan für das Neue. Antworten erfordern vernetztes Denken, ein Verständnis für systemische Zusammenhänge, neue Lern- und Kooperationsformen und Visionen für nachhaltig lebenswerte Zukünfte. Zudem ist er zuständig für Industrie 4.0 beim BDI und damit anerkannter und ausgewiesener Experte in Deutschland. Forschungs- und Tätigkeitsfelder Forschungs-, Technologie- und Innovationspoliitik Disruptionen und Paradigmenwechsel in Wirtschaft und Gesellschaft Digitale Transformation: neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsmuster Zukunft der Arbeit, von Städten, Mobilität, Energie, Gesundheit, Sicherheit … Corporate Foresight Rednervorstellung I 25 Prof. Dr. Thomas Schwartz Prof. Dr. Thomas Schwartz, Priester, Hochschullehrer, Redner und TV-Moderator, ist Ethiker aus Überzeugung. Er studierte Philosophie, Theologie, Staatsund Politikwissenschaften in Münster, Augsburg, Freiburg und Rom, wo er 1990 zum Priester geweiht wurde. Das Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste ist einer der bekanntesten Wirtschaftsethiker Deutschlands. Zu seinen Kunden zählen sowohl namhafte mittelständische Unternehmen als auch internationale Konzerne. Prof. Dr. Schwartz lehrt an bedeutenden Universitäten im Inund Ausland Angewandte Ethik, insbesondere Wirtschafts- und Unternehmensethik. In seinem neuen Vortrag auf Demografie & ethische Grundsätze geht er in seiner geistreichen Rede voller Humor und Scharfsinn vor. Er versteht es, fundierte Inhalte in verständlicher Sprache nahezubringen und zeigt eindrucksvoll auf, dass ethisches Verhalten zu dauerhaftem Erfolg führt. Damit begrüßen wir einen hochkarätigen Redner in unseren Reihen. Norbert Haug Über 22 Jahre Motorsportchef bei Mercedes-Benz, heute ARD-Motorsportexperte, Berater von Firmen, Sprecher und Talkgast bei Firmenkongressen. Norbert Haug war vom 1. Oktober 1990 bis zum 31. März 2013 Motorsportchef bei Mercedes-Benz. Er initiierte in den Neunziger Jahren die Rückkehr von Mercedes-Benz in die Formel 1. Mit Partner McLaren und Brawn GP gewann Mercedes unter Haugs Verantwortung zwischen 1998 und 2009 sechs Weltmeistertitel, darunter mit Mika Häkkinen, Lewis Hamilton und Jenson Button vier Fahrer-Weltmeisterschaften. Von über 320 Formel 1-Rennen wurden 87 gewonnen. In der DTM wurde Mercedes-Benz in Haugs Ära zur erfolgreichsten Marke und gewann über 140 Rennen, was einer Trefferquote von über 50 Prozent entsprach. In Haugs über 22 Jahre währender Tätigkeit bei Mercedes-Benz war er insgesamt für über 900 Rennen verantwortlich, von denen über 400 gewonnen wurden, was Mercedes-Benz über 60 internationale Motorsportmeisterschaften einschließlich der legendären 500 Meilen von Indianapolis/USA einbrachte. 2010 brachte Haug mit seinem Team die Silberpfeil-Werksmannschaft auf den Weg, die 2014 mit Lewis Hamilton, der im Mercedes-NachwuchsfahrerSystem groß wurde, den Weltmeistertitel gewann und aktuell mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton die Formel 1-WM dominiert. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Rednervorstellung I 26 Alexander Christiani Mit der Demografie Brief Redaktion im kurzen Gespräch: Lieber Herr Christiani, Storymarketing und Demografie, was verbindet dies bzw. gehört das nicht bei einer gelebten Arbeitgebermarke sogar zusammen? Wir sind überzeugt, dass nicht Politiker diese Welt entscheidend verbessern, sondern vor allem Unternehmer – Menschen, die eigeninitiativ und proaktiv daran arbeiten, Probleme für ihre Kunden zu lösen, „eine Delle ins Universum zu hauen“ (Steve Jobs) und diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Jedes Problem kann durch effektive BusinessKommunikation besser adressiert, schneller bearbeitet und leichter gelöst werden – sei es direkt oder indirekt: Die richtigen Mitstreiter für eine Herausforderung zu begeistern, wird durch effektive Kommunikation genauso erleichtert, wie das Gewinnen der „richtigen“ Kunden. Der Fokus moderner Business-Kommunikation – klare Ziele, exakte Analysen und Powerpoint-Bulletpoints – macht unsere Kommunikation blutleer, langweilig und raubt ihr das verbindende menschliche Element. Und warum erzählen bzw. eine Geschichte hinein verpacken? Journalisten wissen längst, dass ein „Spiegel“ oder „Stern“ voller Berichte, Dokumente und Statistiken kaum jemand ansprechen würde: „Wecken Sie mich, wenn die Powerpoints vorbei sind“, ist nicht zufällig in den USA ein geflügeltes Wort. Das Erzählformat, das seit 100.000 Jahren das größte Interesse weckt, komplexe Sachverhalte verständlich macht und darüber hinaus leicht behalten und gerne weitererzählt wird, ist die Geschichte: „Wer die beste Geschichte erzählt, gewinnt“. Unser Anspruch ist es, unsere Kunden zu unterstützen, mit seriösen Businessgeschichten und Sprachmustern des Überzeugens die Aufmerksamkeit und Überzeugungskraft zu entwickeln, die ihre guten Produkte verdienen. Es gibt Geschichten, die sich seit Jahrtausenden gegenüber allen anderen durchgesetzt haben. Ihre Struktur ist das einzig nachweislich erfolgreiche Werkzeug, um Ideen-Wettbewerbe langfristig zu gewinnen. „Diejenigen, die die Geschichten erzählen, regieren die Welt“, wusste schon Plato. Herzlichen Dank, wir freue uns sehr auf Ihren Vortrag! Schön, dass Sie als Experte bei uns sind. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 ASA I 27 Die Demografie Analyse I 27 Die Altersstrukturanalyse Richtungsweisend für Unternehmer Dr. Manuel Zorzi Wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Demografie Campus Ein Muss für jeden Unternehmer Eine Altersstrukturanalyse ist eines der wichtigsten Instrumente, um systematisch die gegenwärtige und zukünftige betriebliche Altersstruktur zu ermitteln. Ein Muss für jeden Unternehmer in der Demografie Beratung! Durch die Abbildung der Altersver- teilung in Schlüsselfunktionen sowie Arbeits- und Tätigkeitsbereichen werden personalwirtschaftliche Herausforderungen der Zukunft sichtbar. Mit Hilfe eines Demografie-Checks kann über die altersstrukturellen Problemlagen hinaus der weitere künftige Handlungsbedarf in demografiesensiblen Unternehmensbereichen verdeutlicht werden. Stellen Sie Ihren Betrieb auf den Prüfstand. Acht aktuelle Übersichten informieren Sie über Ihr Unternehmen. Ebenso liefern wir Ihnen einen klaren Hinweis mit, wie Sie mit einfachen Mitteln sofort ins Handeln kommen. Auf der Basis der gegenwärtigen Personalsituation und der Zukunftsszenarien in Jahres-, 5- oder 10-Jahres-Schritten (nach Wunsch von Ihnen) können betriebliche Maßnahmen in den 20 verschiedenen Handlungsfeldern (z.B. Aus- und Weiterbildung, Arbeitsorganisation und -gestaltung, Gesundheitsmanagement) abgeleitet werden. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Betriebes mit einer ausgewogenen Altersstruktur und dem langfristigen Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter aller Altersgruppen zu sichern. fotolia/Photographee.eu. Zusätzliche Annahmen, beispielsweise über Unternehmensentwicklung oder Personalplanungsdaten (Erfahrungsdaten zur Personalfluktuation oder Übernahme von Azubis etc.), können in die Szenarienbildung mittels Altersstrukturanalyse einfließen. Ihr Demografie Berater informiert Sie sehr gerne dazu. Sie haben noch keinen Demografie Berater? Sprechen Sie unseren Korbinian Eder an: [email protected] Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Termine I 28 Sie haben noch keine Einladung erhalten? Das tut uns sehr Leid. Bitte melden Sie sich kurz bei [email protected] Laden Sie auch Ihre Unternehmerfreunde ein! Nur gemeinsam wird es immer ein großartiger Abend! Termine 23. September 2015 Regensburg Oberpfälzer Demografie Forum u. a. mit Dr. Alexander Kling, Dr. Franz Georg Strauß, Dr. med. Johannes Weingart, Alexander Christiani und Maxi Arland (Moderation) 24. September 2015 Füssen Allgäu Demografie Forum u. a. mit Dr. Franz Georg Strauß, Dr. Alexander Kling, Norbert Haug, Dr. med. Johannes Weingart, Alexander Christiani und Maxi Arland (Moderation) 1. Oktober 2015 Nürnberg Fränkisches Demografie Forum u. a. mit Alexander Christiani, Klaus Burmeister, Dr. Franz Georg Strauß, RA Christian Hansen 6. Oktober 2015 Augsburg Schwäbisch-bayerisches Demografie Forum u. a. mit Dr. Franz Georg Strauß, Prof. Dr. Jochen Ruß, Alexander Christiani, Dr. med. Johannes Weingart, Prof. Dr. Thomas Schwartz, RA Christian Hansen und Maxi Arland (Moderation) 8. Oktober 2015 Stuttgart Baden-Württembergisches Demografie Forum, Carl Benz Arena u. a. mit Christian Lindner, Kretschmann Ministerpräsident Baden Württemberg, Guido Wolf, Wolfgang Grupp, Klaus Burmeister, Prof. Dr. Jochen Ruß, Dr. Franz Georg Strauß, Alexander Christiani, Prof. Dr. Thomas Schwartz, Dr. med. Johannes Weingart 29. Oktober 2015 München Oberbayerisches Demografie Forum u. a. mit Ministerpräsident Seehofer, Prof. Dr. Jochen Ruß, Dr. Franz Georg Strauß, Dr. med. Johannes Weingart, Alexander Christiani, Klaus Burmeister, Prof. Dr. Thomas Schwartz 13. November 2015 Berlin Verleihung des Demografie Awards u. a. mit Dr. med. Johannes Weingart, Bundeskanzlerin Angela Merkel (angefragt), Dr. Thomas de Maizière 19. November 2015 Frankfurt Hessisches Demografie Forum Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 1. Fokustag Demografie I 29 1. Fokustag Demografie Vom Versicherungsverkauf zur Demografie Beratung 30. September 2015 Wirsol Rhein-Neckar-Arena, Hoffenheim „Der demografische Wandel wird Deutschland in den nächsten Jahren und Jahrzehnten so tiefgreifend verändern wie kaum eine andere gesellschaftliche Entwicklung.“ Bundesinnenminister Thomas de Maizière (zuständiger Minister für Demografie) Der demografische Wandel stellt die deutschen Unternehmer vor gewaltige Herausforderungen: Fachkräftemangel, Überalterung der Belegschaft und vieles mehr. Mit dem Demografie Berater wird dem Unternehmer ein Partner an die Seite gestellt, der attraktive Antworten und Lösungen zu bieten hat. Wir liefern Ihnen das Wissen und die Tools des Demografie Beraters. Lernen Sie auf dem Demografie Wissensforum 2015 Ihren Weg zum Demografie Berater kennen! Nutzen Sie den demografischen Wandel als Chance für sich und Ihr zukünftiges Geschäft! Als Partner begrüßen wir: Stargast: Jan Hofer Bernhard Schindler, Ronald Perschke, Gastgeber Vorstand GOING PUBLIC! Frank Fleschenberg, Christoph Präsident EAGLES Sieciechowicz, Charity Golf Club e.V. Chefredakteur der finanzwelt Michael H. Heinz, Präsident BVK Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 1. Fokustag Demografie I 30 Moderation: Maxi Arland 09:00 Startschuss zum Fokustag Demografie Einlass ins Stadion. Alle Gäste erhalten jetzt ihren Spielplan, der Sie durch die spannenden Fragestellungen des Tages führt – danach kennen Sie Ihre neue Aufstellung! 09:30 Anstoß! Der Fokustag Demografie geht in die erste Runde. Eröffnet und moderiert wird der Fokustag von Maxi Arland, die künstlerische Begleitung des Tages übernimmt Jörg Hammerschmidt. 11:00 Maßnahmeplan 1: betriebliche Gesundheitsförderung Mit Dr. med. Johannes Weingart, Internist, Buchautor, Vertrauensarzt deutscher Spitzensportler und Entwickler des Konzepts „Lifestyler – die betriebliche Gesundheitsförderung“. 11:30 Maßnahmeplan 2: betriebliche Altersvorsorge Prof. Dr. Jochen Ruß ist Geschäftsführer des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (IFA). 09:35 Herausforderung durch den demografischen Wandel für Unternehmen in Deutschland Bernhard Schindler Unser Charity Projekt des Fokustages: Mit Mario Basler an der digitalen Schusswand 10:00 Nachgefragt: Wie sieht der Beratungsprozess der Zukunft aus? Mit Jens Wilhelm, zertifizierter Demografie Berater, Dr. Klaus Hörmann, Dr. Jürgen Albert, zertifizierter Demografie Berater, Dr. Manuel Zorzi, wissenschaftlicher Leiter Deutscher Demografie Campus, und Bernhard Schindler 10:30 TALK: Der demografische Wandel aus Sicht des Unternehmers – Probleme und Herausforderungen in den nächsten 15 Jahren Mit Dr. Klaus Hörmann, Geschäftsführer Fabrino Deutschland GmbH, Weltmarktführer, mehrfach ausgezeichneter Unternehmer, Bernhard Schindler und Maxi Arland. 12:00 Maßnahmeplan 3: Nachhaltigkeit in der Demografie Beratung Faktor 2 Mit Dr. Franz Georg Strauß, Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, Buchautor und Unternehmer. 12:30 Maßnahmeplan 4: Employer Branding und Aufbau Arbeitgebermarke Mit Alexander Christiani. Die Presse schätzt ihn als einen der „50 führenden Köpfe im Marketing und Vertrieb in Deutschland“ (acquisa 2004), er wurde zum Trainer des Jahres (2001) gewählt und ist Mitglied im Club 55 der Europäischen Marketing- und Verkaufsexperten, die ihn mehrfach als besten Speaker ausgezeichnet haben. 13:00 Maßnahmeplan 5: Unternehmensnachfolge Mit Christian Hansen, Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei Steinpichler. Die Nachfolge und Vermögensvorsorge, sowohl durch erbrechtliche Regelungen als auch durch Schenkungen unter Lebenden und die Durchsetzung erbrechtlicher Ansprüche, sind ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 1. Fokustag Demografie I 31 Unser Stargast: Jan Hofer 13:15 Werte und ehrbares Unternehmertum Mit Prof. Dr. Thomas Schwartz, Priester, Hochschullehrer, Redner und TV-Moderator, ist Ethiker aus Überzeugung. Er studierte Philosophie, Theologie, Staats- und Politikwissenschaften. Das Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste ist einer der bekanntesten Wirtschaftsethiker Deutschlands. Prof. Dr. Schwartz lehrt an bedeutenden Universitäten im In- und Ausland Angewandte Ethik, insbesondere Wirtschafts- und Unternehmensethik. 14:00 Halbzeitpause! Herzliche Einladung zur Verpflegung! Während der Pause wird die Taktik besprochen. 15:30 15:45 Nachgefragt: Zukunft der Versicherungsberatung Maxi Arland im Gespräch mit Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) Die Finanzbranche im Wandel: Eine Aussicht auf die nächsten zehn Jahre. Mit Christoph Sieciechowicz, Chefredakteur der finanzwelt. 16:00 Nachgefragt: Demografie Wissenstalk Demografischer Wandel und Mitarbeiterbindung am Beispiel von betrieblicher Altersvorsorge und betrieblicher Krankenversicherung. Ronald Perschke: Vorstand von GOING PUBLIC!, Dr. Stefan M. Knoll: Vorstand der Deutschen Familienversicherung, Jan Hofer: Sprecher der Tagesschau, Roland Mack: Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Parks in Rust, Frank Fleschenberg: EAGLES-Präsident, ehem. Profi-Fußballer und Manager des 1. FC Nürnberg. 16:45 Die Jungen laufen schneller, die Alten kennen den Weg Mit Jan Hofer. Jan Hofer ist seit 2005 Chefsprecher des Bereiches der Sprecherinnen und Sprecher der Tagesschau und der weiteren Sendungen von ard-aktuell. 17:30 Abpfiff! Mit Frank Fleschenberg, Bernhard Schindler und Indira Weis. Frank Fleschenberg studierte während seiner Zeit als Fußballer Betriebswirtschaft und Jura, bevor er sich für den Profifußball entschied. Weiter ging der berufliche Werdegang als Vertriebsleiter eines der größten Immobilien- und Fondsanbieters. Seit 1989 arbeitet Frank Fleschenberg als Vertriebsvorstand der Deutschen Gesellschaft für Grundbesitz AG. Des Weiteren ist Frank Fleschenberg Präsident des EAGLES Charity Golf Club e. V., der seit 1993 über 20 Millionen Euro für unschuldig in Not geratene Menschen gesammelt hat. 18:00 Preise 1 x Ausbildung zum Demografie Berater im Wert von 3.000,– Euro 1 x Weiterbildungsstudium zum zertifizierten Spezialisten für Ruhestandsplanung (FH) im Wert von EUR 2.400,– Euro 1 x Audi R8 für ein Wochenende 1 x Audi Cabrio für ein Wochenende 1 x Golf Charity mit einem Promi 1 x FC Bayern VIP Band 1 x einseitige Vorstellung im Demografie Brief – 23.400 Leser! Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Deutsches Lohnrechenzentrum I 32 Deutsches Lohnrechenzentrum® Lohnabrechnung Vorteile des Deutschen Lohnrechenzentrums® fotolia/goodluz. die Erstellung der monatlichen Lohn- und Gehaltsabrechnungen (es sind auch 2 Zahlungstermine für Festangestellte und Stundenlohnempfänger möglich) die monatlichen Lohnjournale die monatliche elektronische Übermittlung lt. Elstam die monatliche elektronische Übermittlung der Sozialversicherungsbeiträge an die zuständigen Krankenkassen die monatliche elektronische Übermittlung der Lohnsteueranmeldungen an das zuständige Finanzamt die monatliche elektronische Übermittlung an die Berufsgenossenschaft die monatliche Führung von Kostenstellen eine monatliche Aufstellung der Arbeitgeberkosten je Arbeitnehmer und für alle Arbeitnehmer zusammen bei Bedarf individuelle Listen, soweit die Software dies anbietet (Personalstatistiken, Krankheitszeiten etc.) eine monatliche E-Mail mit den entsprechenden SEPA-Überweisungen (Lohn-, Gehalts-, VWL- und bAV-Zahlungen) für das Onlinebanking. Der Unternehmer selbst bestimmt somit den Zeitpunkt der Überweisung und hat die Möglichkeit, in entsprechende Überweisungen noch einzugreifen. monatliche Durchführung von Pfändungen Durchführung der monatlichen Lohnoptimierung, bAV-Verträge, etc. Erstellung von Arbeitsbescheinigungen für das Arbeitsamt (Voraussetzung: durch das Deutsche Lohnrechenzentrum wurden schon 12 Monate die Gehälter und Löhne abgerechnet) Erstellung von Wohngeldbescheinigungen Erstellung von Elternerziehungsgeldbescheinigungen Erstellung von Nebenverdienstbescheinigungen für das Arbeitsamt elektronische Übermittlungen der Berechnungsgrundlagen für die Berechnung von Kranken- und Mutterschaftsgeld Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Traditionelle Führungsansätze reichen nicht mehr aus I 33 Traditionelle Führungsansätze reichen nicht mehr aus fotolia/contrastwerkstatt. Fragen an Experten Die Ansprüche an Vorgesetzte haben sich geändert und damit müssen sich auch Führungskräfte wandeln. Viele, vor allem mittelständische, Unternehmen stellen zunehmend fest, dass traditionelle Führungsansätze nicht mehr ausreichen. „Der demografische Wandel verschärft den Wettstreit um die besten Talente“, sagte Jochen Haußer, Partner bei KPMG. „Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen Arbeitgeber die besten Nachwuchskräfte nicht nur finden, sondern diese auch halten und weiterentwickeln.“ Andere Erwartungen der Mitarbeiter Dafür seien neue Personalstrategien und innovative Personalkonzepte erforderlich: „Es wächst eine neue Generation der Mitarbeiter und Führungskräfte heran, die gänzlich andere Erwartungen an ihre Vorgesetzten hat als früher“, so Haußer. „Dies gilt nicht nur für Hochschulabsolventen, sondern insbesondere auch für den Nachwuchs in Ausbildungsberufen.“ Lebenslanges Lernen im Fokus Studien belegten, dass deutsche Führungskräfte – im globalen Wettbewerb – sich viel zu wenig um ihre persönliche Entwicklung kümmern. „Auch deutsche Führungskräfte brauchen kontinuierlich neue Impulse“, sagt Henrik Lauridsen, Geschäftsführer der GERBUS. „Lebenslanges Lernen prägt unsere Zeit.“ Chancen und Risiken des Mittelstands Thomas Hellwig, Programmdirektor an der Business School INSEAD, zeigte auf, wie Unternehmen von sogenannten „Hidden Champions“ bei der Mitarbeiterführung lernen könnten. „Studien belegen, dass bei diesen Unternehmen eine hohe Korrelation zwischen Unternehmenserfolg und Mitarbeiterbindung besteht“, sagte er. Dabei habe Mitarbeiterführung nicht die Aufgabe, Mitarbeiter glücklich zu machen, sondern Unternehmensziele zu erreichen. Mit glücklichen und motivierten Mitarbeitern ließen sich diese Ziele jedoch leichter erreichen. Kennen Sie schon das GenY-Barometer? Unternehmensführung von Michael Kohlhaas Unternehmensführung: Kennen Sie schon das GenY-Barometer? I 34 fotolia/Syda Productions. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Selten war die Rolle von Führungskräften wichtiger für die Attraktivität eines Arbeitgebers als heute. Das ist das Ergebnis des kürzlich in Berlin vorgestellten GenY-Barometers, das die Spezialisten-Jobbörse ABSOLVENTA Jobnet quartalsweise erhebt. Das Verhalten von Vorgesetzten ist entscheidend für das Arbeitgeberimage; 96 Prozent der Befragten würden den Job aufgrund eines schlechten Chefs wechseln. Wenn es um die Frage der Loyalität von Vorgesetzten geht, finden interessanterweise immerhin 19 Prozent der Befragten, dass diese in erster Linie dem Team gelten soll, nur sieben Prozent siedeln sie dagegen beim Arbeitgeber an. Die Mehrheit (74 Prozent) macht hier allerdings keinen Unterschied und findet, dass gute Führungskräfte beiden Gruppen gleichermaßen loyal gegenüber stehen sollten. Demnach sagen drei Viertel der Befragten (75 Prozent), dass sie die Rolle von Vorgesetzten für das Arbeitgeberimage ausgesprochen wichtig finden – 17 Prozent halten sie gar für das entscheidende Kriterium in diesem Zusammenhang, weitere 58 Prozent sehen darin eine der wichtigsten Einflussgrößen. Gerade einmal ein Prozent der Befragten schreiben Führungskräften dabei eine untergeordnete Rolle zu. Entsprechend deutlich auch die Konsequenz, die die jüngste Arbeitsmarktgeneration zieht, wenn Chef oder Chefin nicht ihren Erwartungen gerecht wird: So schauen sich in diesem Fall mehr als 96 Prozent der Befragten nach einem neuen Job um. Für das GenY-Barometer befragt ABSOLVENTA jedes Quartal mehr als 500 Vertreter der auf dem Arbeitsmarkt zunehmend gesuchten Generation Y, um ihre Einstellungen zum Berufsleben zu analysieren – mehr als neun von zehn Befragten haben dabei bereits erste Berufserfahrung gesammelt. Auch im Rahmen der Entwicklung der eigenen beruflichen Laufbahn hat die Generation Y klare Erwartungen an ihre Vorgesetzten. 65 Prozent von ihnen erhoffen sich ein gebührendes Maß an Verantwortung von ihnen, um sich so bewähren zu können. Weitere 61 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) nennen die berufliche und fachliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter als eine der wichtigsten Aufgaben für Abteilungsleiter oder Abteilungsleiterinnen. Immerhin noch 40 Prozent bestehen auf regelmäßige Feedbackgespräche zur Entwicklung ihrer Karriere. Weniger gefragt sind derweil Führungskräfte, die sich auch um private Belange (drei Prozent) sowie um eine gute Bezahlung ihrer Mitarbeiter kümmern (zwei Prozent). Im Umkehrschluss wissen die Vertreter der Generation Y allerdings auch ganz genau, wie ihr Vorgesetzter auf gar keinen Fall gestrickt sein sollte. Fatal aus ihrer Sicht: ein cholerischer Führungsstil (64 Prozent), eine respektlose Ansprache von Mitarbeitern (61 Prozent) sowie ungleiche Behandlung von Teammitgliedern (37 Prozent). Die gefragtesten Führungskräfte sind fair, verlässlich und dialogfähig In den Augen der Generation Y gehören die Zeiten einer straffen, eindimensionalen Führung im Beruf längst der Steinzeit an. Auf einer Skala von 1 (völlig unwichtig) bis 5 (sehr wichtig) wurden verschiedene Eigenschaften des idealen Vorgesetzten eingestuft. Ergebnis: Junge Arbeitnehmer halten einen fairen (Durchschnittswert 4,4), verlässlichen (4,4) und dialogfähigen (4,3) Führungsstil für immens wichtig. Außerdem hoch im Kurs: fachliche Kompetenz (4,1), die Einbindung von Mitarbeitern (4,0) sowie Transparenz (3,9). Das aktuelle Thema ist voller Brisanz und die Ergebnisse sind ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl an alle Arbeitgeber. Denn sie sagen: „Eure Führungskräfte sind es, die täglich auf´s Neue die Arbeitgebermarke bilden. Und hier ist der fachlich kompetente und faire Karriereentwickler gefragt, weniger der harte und distanzierte Antreiber. Wer also einen transparenten und einbindenden Führungsstil in seinem Unternehmen etabliert, wird auch in Zukunft die größten Talente der derzeit gefragtesten Generation auf dem deutschen Arbeitsmarkt gewinnen“, so Christoph Jost, Gründer und Geschäftsführer von ABSOLVENTA Jobnet. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Sechs von zehn Gründern klagen über Bürokratie-Hürden I 35 Sechs von zehn Gründern klagen über Bürokratie-Hürden Ist das demografische Zukunft? fotolia/BillionPhotos.com. hoch war. In Berlin legt die Verwaltung den Start-ups die meisten Steine in den Weg. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Berliner Gründer klagen über die Bürokratie, in Hamburg ist es nur etwa jeder Zweite (54 Prozent) und in München sind es gerade einmal 40 Prozent. Ähnlich schwierig war für die meisten Start-ups (58 Prozent) die Suche nach geeignetem Personal. Hier hatten die Gründer in München (68 Prozent) die meisten Probleme, gefolgt von den Berlinern (61 Prozent) und den Start-ups aus Hamburg (54 Prozent). Rund jeder zweite Gründer (53 Prozent) empfand die Investorensuche als schwierig oder sehr schwierig. In Berlin (57 Prozent) waren die Schwierigkeiten dabei größer als in Hamburg (54 Prozent) und München (40 Prozent). Suche nach Investoren und Personal waren für jedes zweite Start-up schwierig Trotzdem würde fast jeder Gründer erneut ein Start-up gründen Eine Mehrheit der Gründer von Start-ups empfindet bürokratische Hürden bei der Unternehmensgründung, die Finanzierung sowie die Suche nach Personal als sehr schwierig oder schwierig. Trotzdem würde fast jeder den Schritt in die Selbstständigkeit noch einmal wagen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 200 Start-up-Gründern. 96 Prozent von ihnen geben an, dass sie auch im Rückblick erneut ein Start-up gründen würden. 63 Prozent stimmen der Aussage dabei sogar voll und ganz zu, 33 Prozent stimmen eher zu. Nur ein Prozent der Gründer stimmt überhaupt nicht zu. Dabei gibt es nur geringe regionale Unterschiede. In München würden 100 Prozent der Gründer ihre Entscheidung wieder treffen, in Hamburg sind es 96 Prozent und in Berlin 95 Prozent. „Ein Start-up zu gründen ist ein steiniger Weg und wer Erfolg haben will, muss viele Hürden nehmen. Aber ein Start-up bietet auch die Chance, seine eigene Idee zu 100 Prozent umzusetzen und wirklich etwas zu bewegen“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. „Die Chance, die in einer Start-up-Gründung steckt, müssen wir noch viel stärker betonen, damit mehr junge Leute diesen Weg gehen und sich nicht von den sicherlich vorhandenen Hindernissen abschrecken lassen.“ Sechs von zehn Gründern (59 Prozent) geben rückblickend an, dass der bürokratische Aufwand für die Start-up-Gründung sehr Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des BITKOM durchgeführt hat. Dabei wurden 227 Gründer von IT- und Internet-Start-ups in Deutschland befragt. Die Fragestellung lautete „Nun möchten wir Sie zu Ihren Erfahrungen, die Sie als Gründer gesammelt haben, befragen. Bitte geben Sie an, inwiefern sie den nachfolgenden Aussagen zustimmen. Sie können Ihre Zustimmung auf einer Skala abstufen“: „Ich würde mit meinen aktuellen Erfahrungen erneut ein Start-up gründen.“, „Der bürokratische Aufwand während des Gründungsprozesses war sehr hoch.“, „Es war sehr schwierig, Investoren für mein Start-up zu finden.“, „Es war sehr schwierig, gutes Personal für mein Start-up zu finden.“ Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Roland Tichy I 36 Roland Tichy im Deutschen Demografie Brief Deutsche und griechische Renten im Vergleich Geht es deutschen Rentnern wirklich so gut? Die Kürzung der Renten in Griechenland ist ein emotionales Thema. Zwischen 2010 und 2014 wurden sie bereits um 27 Prozent gekürzt; bei Spitzen-Rentnern sogar halbiert. Das klingt grausam. Nun ist es schwer, Rentensystem und Alterseinkünfte zu vergleichen. Die soziale Lage hängt vom Preisniveau ab; Griechenland ist wegen der aufgeschobenen Marktreformen ein vergleichsweise teures Land. Besonders im Ballungsraum Athen sind die Mieten sehr hoch. Außerdem stellt sich die Frage: Welche Einkünfte beziehen Rentner neben ihrer Rente? Zahlen dafür liegen auch für Deutschland kaum vor. Aber eine Annäherung gelingt. Das sind die Rentenhöhen in vergleichbaren Ländern in €: Litauen: 237 Letland: 266 Estland: 345 Slowakei: 391 Deutschland: 766 Griechenland: 833 Und wie ist es in Deutschland? Zum Stichtag 31.12.2013 bezogen nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung, von der diese Zahlen stammen, 17,687 Millionen Bürger eine gesetzliche Altersrente. Während in Westdeutschland die Männer im Durchschnitt 1.003 € monatliche Altersrente erhielten, betrug die Rentenhöhe bei den Frauen nur 512 €. In Ostdeutschland erhielten die Männer eine durchschnittliche Altersrente von 1.096 € und die Frauen 755 €. Insgesamt betrug in Deutschland die monatliche Altersrente im Durchschnitt 766 €. Roland Tichy Moderator der Unternehmerforen, Experte des Bundesverbands demografischer Wandel Unternehmerverband Deutschland, Autor im Demografie Brief … es wird schlechter in Deutschland Aber das sind Vergangenheitswerte; bezogen auf eine Generation, für die noch Vollbeschäftigung galt. Zerschossene Erwerbsbiographien wegen Arbeitslosigkeit und längerer Ausbildung führen dazu, dass die Rentner der heutigen Jahre niedrigere Renten erhalten. Um die demografische Entwicklung zu berücksichtigen wurde mehrfach die Rentenformel so geändert, dass in den kommenden Jahre hinzutretende Rentner deutlich niedrigere Beträge erhalten. Die Neu-Rentner des Jahres 2014 erhalten nur noch 714 €. Das ist die Folge auch der schrittweisen Rentenabsenkung, die alle Bundesregierungen seit Schröder/Fischer beschlossen und bestätigt haben. Bei vorzeitigem Rentenbeginn, etwa wegen Erwerbsunfhäigkeit, sind es sogar nur 600 €. Vielfach wird daran kritisiert, dass die Durchschnittswerte verfälscht seien. Es sind Durchschnittswerte – und viele Kleinrenten werden von Beamten bezogen, die zusätzlich eine hohe Pension beziehen und damit gut versorgt sind. Auch Freiberufler sind darunter, die Mini-Renten aus früherer Kurzzeit-Beschäftigung beziehen und möglicherweise selbst vorgesorgt haben. Aber das gilt auch in Griechenland. Deren Rentensystem orientiert sich noch an einer Vollversorgung im Alter, die den Deutschen längst gestrichen wurde. Roland Tichy I 37 fotolia/and.one. Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Vergleichsweise hohe Renten, sagt die OECD Rentnern in Griechenland werden im Alter doppelt so hohe Bezüge versprochen wie deutschen. Wie die Daten des OECD-Berichts über die Renten aus dem vergangenen Jahr zeigen, bekommen Griechen durchschnittlich fast 82 Prozent ihres Arbeits-Einkommens in der Rente ausbezahlt. In Deutschland bekommen Rentner lediglich 39 Prozent ihres Durchschnittseinkommens. Das bedeutet: Mit der Rente ist der Lebensstandard nicht mehr zu halten. Die Altersarmut wird rapide zunehmen. Obwohl in Deutschland die Durchschnittseinkommen höher liegen, bekommen Griechen der OECD zufolge insgesamt durchschnittlich 45.000 Euro mehr Rente als Deutsche. Zwar haben viele Deutsche vorgesorgt, etwa mit Betriebsrenten, Riester-Renten oder Lebensversicherungen. Durch die NullZinspolitik der Europäischen Zentralbank, die die Zinsen künstlich senkt, um die Finanzierung der Haushaltsdefizite im Süden Europas zu ermöglichen, werden aber auch diese Einkommen entwertet. Insgesamt ergibt sich dabei für die Jahre 2010 bis 2014 laut der DZ-Bank, die dazu einen Bericht vorgelegt hat, ein Zinsverlust für Sparer und Lebensversicherte von 112,5 Milliarden Euro. In diesem Jahr dürfte der Betrag um weitere 71 Milliarden Euro steigen. Die Beträge ergeben sich aus einem Vergleich der aktuellen Durchschnittszinsen mit den früheren Werten. Im Jahr 2014 erhielten Sparer durchschnittlich 0,6 Prozent Zinsen, in den Jahren zwischen 1999 und 2009 lag der Satz bei 2,3 Prozent. Die Differenz wurde als Zinsverlust angesetzt. Die Bundeszentrale der Verbraucherverbände spricht daher von einer massiven Altersarmut, die in den kommenden Jahren zu erwarten ist. Renten höher als Leistungsfähigkeit der Wirtschaft Diese Renten strangulieren den griechischen Haushalt. 17,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gehen an die Rentner; in Deutschland sind es nur 12,1 %. Seither sind in Griechenland zwar die Renten gekürzt worden, aber auch die Wirtschaftsleistung ist um ein Viertel gefallen. Dabei ist die griechische Bevölkerung ähnlich überaltert wie die deutsche und hat eine vergleichbar niedrige Geburtenzahl. Damit muss das griechische Rentensystem schon aus eigener Verantwortung abgesenkt werden. Es kann nicht sein, dass Deutschland auch noch die demografischen Lasten dieses Landes übernimmt. Damit bleibt als Fazit: Wer in Deutschland von einer verzweifelten Lage griechischer Rentner spricht, sollte sich mal mit einem Rentner aus der Nachbarschaft unterhalten. Besser ist die Lage der deutschen Rentner gewiss nicht. Im Deutschen Bundestag werden diese Zahlen voraussichtlich keine Rolle spielen. www.rolandtichy.de Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Nachgefragt I 39 Nachgefragt bei Rita Süssmuth Was wurde aus der Süssmuth Kommission? Globalisierung, Migration, demografischer Wandel, veränderte Wertesysteme und soziale Bewegungen führen zu immer unterschiedlicheren Lebensmodellen und Lebenslagen. Um die Potenziale nutzen und negative Folgen minimieren zu können, müssen Unternehmen den Berufsalltag ihrer Mitarbeiter diesen neuen Realitäten anpassen. Rita Süssmuth wurde 1985 zur Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit (ab 1986 zusätzlich für Frauen) ernannt und war damit die erste Frauenministerin auf Bundesebene. Zwischen 1988 und 1998 war sie zudem Präsidentin des Deutschen Bundestages. Neben dem Vorsitz über die Frauen Union war sie zudem Mitglied des CDU Präsidiums und saß der Unabhängigen Kommission Zuwanderung vor. Nach Beendigung ihrer Zeit als aktive Politikerin übernahm sie zahlreiche weitere Aufgaben. So saß sie dem Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration vor, gehörte der UN-Weltkommission für Internationale Migration an und war bis 2009 Präsidentin der privaten SRH-Hochschule für Wirtschaft in Berlin. Seit 2010 ist sie Präsidentin des deutschen Hochschulkonsortiums der Deutsch-Türkischen Universität in Istanbul. Die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth hat die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel kritisiert. „Wir wären heute deutlich weiter und besser auf den Zustrom von Einwanderern vorbereitet, wenn sich die Politik auf Grundsätze des Kommissionsberichts hätte einigen können“, sagte die CDU-Politikerin. „Die Haltung der CDU/CSU unter Merkel hat sich über die Jahre wenig verändert.“ Von 2000 bis 2001 hatte Süssmuth im Auftrag der damaligen rot-grünen Regierung eine Kommission geleitet, die Vorschläge für ein Einwanderungsgesetz ausarbeiten sollte. Merkel hatte ihr deshalb parteischädigendes Verhalten vorgeworfen. Die spätere Kanzlerin war damals bereits CDU-Vorsitzende. Die Süssmuth-Kommission hatte vorgeschlagen, ähnlich wie in Kanada ein Punktesystem für Einwanderer zu schaffen. Damit sollte die Eignung von Menschen, die nach Deutschland kommen wollen, bewertet werden. Das sollte die Einwanderung erleichtern und die Bedingungen für Einwanderungswillige transparenter machen. Damals hatte die Union diesen Plan blockiert. Heute, 14 Jahre später, treibt die SPD in der großen Koalition ein ähnliches Einwanderungsgesetz mit Punktesystem voran. Inzwischen hat auch in der CDU ein Umdenken begonnen. Prinzipiell will sie nun doch ein Einwanderungsgesetz, Zukunftskonferenzen im Oktober und November sollen die genaue Linie der Partei dazu festlegen. Dabei wären viele Einwanderer heute gute Fach- und Führungskräfte und wir hätten diese Diskussion bis hin zu schlimmen Szenarien des demografischen Wandels nicht. Rita Suüssmuth wird in Kürze bei einem der Demografie Foren unseres Verbandes sprechen. Wir freuen uns und laden Sie dazu herzlich ein! Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Buchvorstellung I 40 Buchvorstellung Die demografische Zeitbombe Das müssen Sie gelesen haben! Fakten und Folgen des Geburtendefizits Der demografische Wandel und die Anforderungen an den Discounthandel Eine Betrachtung der Firma Lidl von Julian Maier Beschreibung der Redaktion: Die Veränderung der Gesellschaft hat auch für den Einzelhandel Konsequenzen, eine Branche, die in den letzten Jahrzehnten von einer Dynamik und einem Wandel außerordentlicher Intensität erfasst wurde. Der Wandel der Gesellschaft und dessen Einflüsse auf das Konsumverhalten älterer Menschen stellen den Einzelhandel vor neue Herausforderungen. Die Discounter, die mit steigenden Marktanteilen den Lebensmitteleinzelhandel beherrschen, werden vor diesem Hintergrund neue Wettbewerbsstrategien entwickeln müssen, denn die Zeit, in der der Preis der einzige Wettbewerbsfaktor zu sein schien, ist vorbei. Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, auf die Frage, welche Anforderungen sich an den Discounthandel vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung stellen, eine Antwort zu finden. Sehr spannend! ***** (5 Sterne) von Franz-Xaver Kaufmann und Walter Krämer (Hg.) Beschreibung der Redaktion: Die Deutschen werden älter, bunter – und weniger. Auf das Älter- und Bunterwerden darf man sich freuen. Das Wenigerwerden dagegen setzt das Wirtschaftsund Sozialsystem verschiedenen dramatischen Verwerfungen, Spannungen und Verteilungskämpfen aus, die es in der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte bisher in diesem Umfang noch nicht gab. Aber diese Gefahren werden bislang von der deutschen Politik, von den Medien und von der Öffentlichkeit nach Kräften ignoriert. Führende Wissenschaftler mit internationalem Renommee rücken aus unterschiedlicher Perspektive diese drohenden Verwerfungen in ein dringend nötiges Rampenlicht. Als größtes Manko wird die Diskrepanz zwischen dem Ausmaß des Problems und seiner Wahrnehmung in Öffentlichkeit und Politik diagnostiziert. Der Appell der Beiträger und Herausgeber zielt darauf ab, schon jetzt mit dem Abfedern der sich aufbauenden Spannungen zu beginnen und nicht weiter wie gehabt mit Scheuklappen und Volldampf auf eine demografische Implosions-Katastrophe zuzusteuern. Mit Beiträgen u.a. von M. Kreyenfeld, Chr. M. Schmidt, H. W. Sinn, C. Chr. v. Weizsäcker. Autorenportrait Franz-Xaver Kaufmann war von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1997 Professor für Sozialpolitik und Soziologie an der Universität Bielefeld. Seit 1998 ist Franz-Xaver Kaufmann ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Walter Krämer ist Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund und seit 2008 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Höchst Empfehlenswert ***** (5 Sterne) Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Deutscher Demografie Campus I 44 Ausbildungsstart am Deutschen Demografie Campus Zertifizierung zum Demografie Berater Das von Bernhard Schindler geschaffene Beratungsmodell sieht gerade in Zeiten großer Veränderungen in den Branchen Versicherungs- und Unternehmensberatung vor, fortlaufend durch klar strukturierte Einnahmen längerfristig mit dem Unternehmen zusammen zu arbeiten, als auf der vom Staat nun stark reglementierten Provisionsebene. Starttermine Campus München 19. – 21. Oktober 09. – 11. November 23. – 25. November 07. Dezember Campus Ostfildern 26. – 28. Oktober 20. – 21. November 30. – 02. Dezember 08. – 09. Dezember Starttermine 2016 Start Frankfurt 11. – 13. Januar Start München 18. – 20. Januar Deutscher Demografie Brief I Ausgabe 03/2015 Impressum I 45 Fakten zum Deutschen Demografie Brief Wissenschaftlicher Leiter: Dr. Manuel Zorzi Auflage: 26.500 Online Leser, 5.000 Druckauflage Druckexemplare bitte bei [email protected] bestellen. Erscheinung: alle zwei Monate digital und in gedruckter Form Nächste Ausgabe: 1. November 2015 Sonderausgabe zum Wissensforum und Fokustag 2015 zum 15.10.2015 Herausgeber: Bernhard Schindler Sitz der Redaktion: Haus der Demografie Münchner Straße 24 85774 Unterföhring Telefon: 089/55 05 13 50 Werbung: Ab dem 1. Oktober 2015 ermöglichen wir Ihnen erstmals, Werbung im Demografie Brief zu schalten. Die Preise hierzu erhalten Sie in den nächsten 4 Wochen mit einer separaten Mail zugestellt. Firmenvorstellungen: Ebenso ermöglichen wir Ihnen ab dem 1. Oktober 2015, sich und Ihr Unternehmen ausführlich mit einer Seite vorzustellen. Die Preise dazu erhalten Sie in den nächsten 4 Wochen mit separater Mail zugestellt. Titelfoto: fotolia/ra2 studio. Ihre Wünsche und Anregungen: [email protected] Die Vervielfältigung jedweder Art ist verboten. Mitteldeutsches Demografie Forum Bayerisch-schwäbisches Demogra fie Forum Fränkisches Demografie Forum Niederbayrisches Demogra fie Forum Oberpfälzer Demografie Forum Allgäu Demografie Forum Westfalen Demografie Forum Ba den-Württembergisches Demogra fie Forum Hanseatisches Demografie Forum Oberbayrisches Demografie Forum Verleihung des 2. Demografie Awards Hessisches Demografie Fo rum Sächsisches Demografie Forum Sind Sie richtig aufgestellt? StellenStellen Sie Ihr Unternehmen und Ihre Dienstleistung einem Sie Ihr Unternehmen und IhreinDienstbesonderen Rahmen vor – als besonderen Sponsor unsererRahmen Demografievor! Foren! leistung in einem