Impfungen im Kindesalter

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Impfungen im Kindesalter
Informationen für Ihre Gesundheit
Impfungen
im Kindesalter
Das Immunsystem
Impfempfehlungen
2
Impfungen bei Kindern
B
ei Kleinkindern ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift.
Zwar verfügen Säuglinge bei der Geburt über Antikörper, die ihnen
von der Mutter übertragen wurden, doch dieser Schutz nimmt in den
ersten Lebensmonaten wieder ab. Die körpereigenen Abwehrkräfte des Kindes
bauen sich nur langsam auf und parallel hierzu nimmt die Anfälligkeit für
bestimmte Erkrankungen stetig ab.
Um Kinder so früh wie möglich vor schweren Infektionen zu schützen, sind
Vorsorgeimpfungen wichtig, denn viele Kinderkrankheiten bringen Komplikationen mit sich, die die Gesundheit unter Umständen ein Leben lang beeinträchtigen können. Dabei werden zwei Methoden angewandt. Bei der aktiven
Impfung werden dem Organismus unschädlich gemachte Erreger eingespritzt.
Diese können die Krankheit nicht mehr auslösen, doch sie regen den Körper
zur Bildung von Antikörpern an. Bei der zweiten Methode enthält der Impfstoff
bereits die jeweiligen Antikörper, die den Organismus vor einer bestimmten
Infektion schützen.
Dank dieser Vorsorgemaßnahmen gelten viele Viren-, Bakterien- oder Pilzerkrankungen, die bis ins 19. Jahrhundert häufig tödlich verliefen, heute als
harmlos oder sogar als ausgerottet.
Eine Krankheit kann jedoch nur völlig ausgelöscht werden, wenn sich die
Mehrheit der Bevölkerung - bestenfalls jeder Mensch - gegen die Erreger
impfen lässt.
Die vorliegende Broschüre informiert junge Eltern über die Wichtigkeit des
Impfschutzes und über die möglichen Folgen der einzelnen Krankheiten.
Impfungen bei Kindern
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Das Immunsystem
Grundlagen
Zum Schutz vor Krankheiten besitzt der menschliche Organismus ein körpereigenes Abwehrsystem, welches Eindringlinge erkennt und
unschädlich macht.
Körperfremde Stoffe werden vom Immunsystem neutralisiert und defekte Zellen werden
zerstört. Die Funktion dieses Schutzmechanismus ist sehr kompliziert und erfordert das
perfekte Zusammenspiel unterschiedlicher
Zellen und Organe.
Allerdings können nicht nur Viren, Bakterien, Pilze und diverse Parasiten krank machen.
Körpereigene Zellen, die sich im Laufe der Zeit
anormal verändern, bedrohen ebenfalls die
Gesundheit. Aufgabe der Körperabwehr ist es,
auch diese kranken Zellen zu vernichten.
Das Immunsystem besteht aus der angeborenen Abwehr einerseits und der erworbenen
(adaptiven) Abwehr andererseits. Die angeborene Abwehr erkennt eingedrungene Krankheitserreger und bekämpft sie, auch wenn der
Organismus vorher noch nicht mit dem Schädling in Kontakt geraten ist.
Die erworbene Immunabwehr bildet zur
Bekämpfung der schädlichen Eindringlinge
entsprechende Antikörper. Diese bleiben nach
Abklingen der Infektion im so genannten
„immunologischen Gedächtnis“ des Organismus
erhalten und können bei erneutem Kontakt mit
dem gleichen Erreger innerhalb kurzer Zeit
wieder gebildet werden. Ein erneuter Ausbruch
der Erkrankung wird so oft verhindert.
Bestandteile des Immunsystems
Die Abwehr von Krankheiten findet im Körper auf zahlreichen Ebenen statt. Eine wichtige
Rolle spielen dabei die „mechanischen
Barrieren“. Dies sind alle Körperteile und Organe, die verhindern sollen, dass Erreger in
den Körper gelangen (Haut, Schleimhäute,
Atemwege, Schweißdrüsen, Magen, Darm, ...).
Bakterien und Viren, denen es dennoch
gelingt, in den Organismus einzudringen, werden durch die Zellen des Immunsystems (z.B.
Granulozyten, B- und T-Lymphozyten, ...)
bekämpft. Diese befinden sich in den Blut- und
Lymphbahnen sowie in diversen Körpergeweben.
Kommt bei der Bekämpfung des Krankheitserregers die erworbene Immunabwehr zum
Einsatz, so bilden die Zellen Antikörper, welche
den Eindringling unschädlich machen.
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Impfungen bei Kindern
Entwicklung des Immunsystems
Im Mutterleib und direkt nach ihrer Geburt
sind Säuglinge durch das Immunsystem der
Mutter geschützt. Der mütterliche Immunschutz
hält etwa 12 Monate nach der Geburt an, bevor
er nach und nach ganz aufgehoben wird.
In den ersten Lebensmonaten, bereitet sich
der Körper des Kleinkinds darauf vor, Krankheitserreger zu bekämpfen. Dies gelingt ihm
aus eigener Kraft aber erst nach sechs bis acht
Monaten. Der Aufbau der körpereigenen Abwehr benötigt mehrere Jahre, so dass Kinder
- vor allem Kleinkinder - anfälliger sind für
bestimmte Infektionen als Erwachsene.
Im Alter hingegen produziert der Körper
wieder weniger Abwehrzellen, sodass Infektionskrankheiten und Krebserkrankungen bei
Senioren häufig auftreten und meist nur langsam
ausheilen.
Bekämpfung eines
Krankheitserregers (Immunreaktion)
Spürt die körpereigene Abwehr einen
Krankheitserreger auf, dem der Organismus
zum ersten Mal begegnet, so kommt erst einmal
die angeborene Immunabwehr zum Einsatz.
Die Zellen bekämpfen den Eindringling und
leiten Bruchteile des Erregers an die erworbene
Immunabwehr weiter. Diese beginnt teilweise
direkt mit der Entsorgung des Schädlings,
teilweise wird letzterer auch mit eigens dazu
produzierten Antikörpern bekämpft. Die Antikörper behält der Organismus in Erinnerung,
um bei einer eventuellen Neuinfektion möglichst
rasch reagieren zu können.
Ist die Infektion dem Körper schon bekannt,
so können direkt die notwendigen Antikörper
gebildet werden.
Das Immunsystem stärken
Damit sich der Körper vor Krankheiten
schützen kann, muss er über ein gut funktionierendes Abwehrsystem verfügen. Dieses kann
durch gesunde und ausgewogene Ernährung,
ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung
und einen ausgeglichenen Lebensrhythmus
(wenig Stress) gestärkt werden.
Eine Vorsorgeimpfung hilft dem Immunsystem von außen. Bestimmten Krankheiten wird
durch das Einspritzen von abgeschwächten
Erregern oder von speziellen Antikörpern vorgebeugt.
Impfungen bei Kindern
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Schutzimpfung
I
mpfungen sind ein relativ sicherer Schutz
gegen zahlreiche gefährliche Krankheiten.
Vor mehr als 200 Jahren fanden Mediziner
heraus, dass Menschen an bestimmten Erregern
nur einmal erkranken und später dann immun
sind gegen diese Infektion. Also verabreichte
man den Leuten die Krankheitsauslöser in
abgeschwächter Form, um einen wirklichen
Ausbruch des Leidens zu verhindern. Die erste
Erkrankung, der so vorgebeugt wurde, waren
die Pocken.
Eine Impfung aktiviert also die Immunreaktion des Körpers und sorgt dafür, dass der
Organismus den Erreger bei einem „echten“
Kontakt schnell erkennt und bekämpfen kann,
ehe die Krankheit ausbricht.
Eine Impfung schützt daher nicht nur den
Einzelnen, sondern die gesamte Gesellschaft.
Damit eine Krankheit vollständig ausgerottet
werden kann, müssen sich möglichst viele
Menschen impfen lassen.
Impfungen sind nur vorgesehen für Infektionen, die tödlich verlaufen können, oder bei
denen ein hohes Risiko an ernst zu nehmenden
Komplikationen besteht. Gegen leichte und
ungefährliche Erkrankungen, z.B. Erkältungen,
wird nicht geimpft.
Zwar gilt die Impfung als ziemlich sicherer
Schutz, aber dennoch besteht ein sehr geringes
Restrisiko, dass die Krankheit trotzdem ausbricht. Sollte dies der Fall sein, so verläuft die
Infektion meist in einer milderen Form und
heilt rasch und ohne Komplikationen aus.
Aktive Schutzimpfung
Die aktive Impfung ist die am häufigsten
verwendete Art der Immunisierung. Bei dieser
Methode werden dem Körper Substanzen
zugeführt, die den Organismus dazu bringen,
Antikörper gegen den jeweiligen Krankheitsauslöser zu produzieren. Dabei handelt es sich
meist um abgetötete oder abgeschwächte Viren,
Bakterien usw. oder Bruchteile des Erregers.
Vorher müssen die Stoffe in der medizinischen
Forschung jedoch so lange bearbeitet werden,
bis keine Gefahr einer tatsächlichen Erkrankung
des Geimpften besteht.
Passive Impfung
Bei der passiven Impfung verabreicht man
dem Körper die Antikörper gegen eine bestimmte Infektion. Diese bleiben jedoch nur eine
begrenzte Zeit im Organismus, sodass die passive Impfung in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss, um den Schutz aufrecht
zu erhalten.
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Impfungen bei Kindern
Impfempfehlungen
D
Der Hohe Gesundheitsrat Belgiens hat
folgenden Impfkalender zusammengestellt. Dieser bietet den Kindern einen
bestmöglichen Schutz vor zahlreichen Infektionskrankheiten. Gesetzlich vorgeschrieben ist
in Belgien nur die Impfung gegen Poliomyelitis
(Kinderlähmung). Alle anderen Impfungen sind
jedoch zu empfehlen, da die Kinderkrankheiten
unter Umständen von folgenschweren Komplikationen begleitet werden.
Das vorliegende Impfschema wird von den drei
Gemeinschaften Belgiens unterstützt. Es bietet
den bestmöglichen Schutz für Ihr Kind. Eine
Impfung, die zum empfohlenen Alter versäumt
wurde, sollte möglichst schnell nachgeholt
werden.
Die meisten der für dieses Schema verwendeten
Impfstoffe werden landesweit kostenlos zur
Verfügung gestellt.
Basis-Impfkalender (empfohlen vom Hohen Gesundheitsrat Belgiens, 2007)
Impfung gegen ...
Alter des Kindes
2 Monate 3 Monate 4 Monate 12 Monate 15 Monate 5-7 Jahre 10-13 Jahre 14-16 Jahre
Poliomyelitis
Diphtherie Tetanus Keuchhusten
(dT)*
(dT)*
Haemophilus
Influenzae Typ B
Hepatitis B
( )
Masern - Röteln Mumps
Meningitis C
Pneumokokken
Rotavirus
* dT= Diphtherie - Tetanus
( )
Impfungen bei Kindern
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Wo wird Ihr Kind geimpft?
I
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft
bietet der Dienst für Kind und Familie (DKF)
die empfohlenen Impfungen für Kleinkinder
kostenlos an. Für Kinder ab drei Jahre
übernehmen die Gesundheits- und PMS-Zentren
der Schulen diese Aufgabe.
Bei der Geburt erhalten die Eltern im Krankenhaus ein Dokument mit Impfaufklebern für
alle vom Hohen Gesundheitsrat empfohlenen
Vorsorgeimpfungen (siehe Impfschema auf der
gegenüberliegenden Seite). Diese Aufkleber
sollten die Eltern bei den Impfungen vorlegen.
Die Eltern können frei entscheiden, ob sie
ihr Kind im Rahmen kostenloser Vorsorgemaßnahmen in den Zentren des Dienstes für
Kind und Familie impfen lassen, oder ob ein
von ihnen gewählter Arzt diese Aufgabe
übernehmen soll. In letzterem Fall müssen die
Eltern jedoch das Arzthonorar zahlen, welches
anschließend teilweise von der Krankenkasse
erstattet wird.
Eltern, die die Impfung beim Dienst für
Kind und Familie durchführen lassen möchten,
sollten sich bei der Koordinationsstelle des
Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft melden. Dort werden ihnen Name und
Adresse der lokalen Beratungsstellen mitgeteilt.
Die Telefonnummer des Dienstes lautet 087
596 393.
Die gleichen Regelungen gelten für die
Französische und die Flämische Gemeinschaft.
Dort wird die Funktion des Dienstes für Kind
und Familie (DKF) vom Office de la Naissance
et de l'Enfance (ONE) bzw. von Kind en Gezin
übernommen.
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Impfungen bei Kindern
Risiken und Nebenwirkungen
ntgegen einer weit verbreiteten Meinung
ist das Impfen in der Regel nicht gefährlich.
In manchen Fällen tritt nach der Impfung eine
Impfreaktion auf. Dabei kann es sich um
Schwellungen, Rötungen oder Schmerzen an
der Einstichstelle handeln, um Fieber, Unwohlsein, usw. Diese Nebenwirkungen sind jedoch
meist harmlos und klingen rasch wieder ab.
E
Häufig kann der Zusammenhang zwischen
anormalen körperlichen Beschwerden und der
Impfung nicht nachgewiesen werden. Oft handelt
es sich um unerkannte Erkrankungen, die durch
Zufall nach einer Impfung ausbrechen, denn
zahlreiche angeborene Krankheiten machen
sich im Säuglingsalter erstmals bemerkbar also genau in der Zeitspanne in der die meisten
Impfungen vorgenommen werden.
Ernste Folgen (Impfkomplikationen) werden nur selten beobachtet. Bei manchen Impfstoffen - den so genannten Lebendimpfstoffen
- kann die Infektion ausbrechen, gegen die
geimpft wurde. Dabei treten dann die typischen
Symptome auf, die Krankheit verläuft jedoch
leichter als ohne Impfung.
In vereinzelten Fällen kommt es durch die
Impfung zu einem gefährlichen allergischen
Schock. Dabei handelt es sich um eine Überempfindlichkeit bzw. Unverträglichkeit
gegenüber einem oder mehreren Inhaltsstoffen
(Wirkstoff, Konservierungsmittel, ...) der Impfung. Unter Umständen kann diese Reaktion
einen lebensbedrohlichen Zustand auslösen.
Ein solcher Impfschock tritt jedoch nur äußerst
selten auf.
Vor einer Impfung sind die Ärzte verpflichtet,
über die möglichen Gefahren zu informieren.
Selbst wenn ein Restrisiko bleibt, ist eine Impfung zu empfehlen, da die Krankheit häufig
ernste Komplikationen mit sich bringt.
Impfungen bei Kindern
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Poliomyelitis (Kinderlähmung)
B
ei der Poliomyelitis handelt es sich um
eine hoch ansteckende, durch Polioviren
ausgelöste Infektionskrankheit. Die
Übertragung der Poliomyelitis erfolgt häufig
über Nahrungsmittel, Getränke oder Gegenstände, an denen das Virus haftet. Schlechte hygienische Bedingungen erhöhen das Ansteckungsrisiko.
Verlauf der Krankheit
In vielen Fällen ruft die Poliomyelitis schwere, grippeähnliche Beschwerden aus (Fieber,
Halsschmerzen, Durchfall, Erbrechen, ...). Diese
heilen meist folgenlos aus. Das Virus kann
allerdings auch das zentrale Nervensystem befallen und Lähmungen der Arm-, Bein- und
Atemmuskulatur, eine Verformung der Beine
sowie eine Meningitis hervorrufen.
Behandlung
Da es keine Therapie gegen das Poliovirus
gibt, können lediglich die Symptome behandelt
werden.
Impfung und Vorsorge
Die einzig wirksame Vorsorgemaßnahme
ist die Impfung. Durch langfristige großflächige
Impfungen ist die Krankheit in den Industrieländern weitgehend ausgerottet. In Belgien ist
die Impfung gegen Poliomyelitis die einzige
gesetzlich vorgeschriebene Impfung. Sorgfältige
Hygiene reduziert zwar das Risiko einer Erkran-
kung, schließt eine Ansteckung jedoch nicht
vollständig aus.
Die Impfung gegen Poliomyelitis wird empfohlen für Kinder ab dem Alter von zwei Monaten.
Die Eltern können wählen zwischen:
• einer kombinierten Impfung, die
auch Wirkstoffe gegen andere Krankheiten
enthält. In diesem Fall werden dem Kleinkind innerhalb von drei Monaten drei Injektionen verabreicht (im Alter von zwei,
drei und vier Monaten). Eine Auffrischungsimpfung findet im Alter von 13 bis 18
Monaten statt.
• einer Impfung, die nur gegen Poliomyelitis schützt. Mit einem Abstand von
mindestens acht Wochen werden die beiden
ersten Injektionen verabreicht. Die dritte
Impfdosis sollte das Kind im Alter von 13
bis 18 Monaten erhalten.
In beiden Fällen muss die Polio-Impfung
im Alter von fünf bis sieben Jahren erneut
aufgefrischt werden.
Menschen, die sich in Gebieten aufhalten,
aus denen die Poliomyelitis noch nicht vollständig verschwunden ist, sollten sich alle zehn
Jahre erneut impfen lassen.
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Impfungen bei Kindern
Diphtherie,
Tetanus, Keuchhusten
D
ie Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten wurden in einen sechsfach
wirksamen Impfstoff gefasst, der zudem vor Poliomyelitis, Haemophilus Influenzae B (HiB)
und Hepatitis B schützt. Die Wirksamkeit der Impfungen ist zeitlich begrenzt; nach fünf
bis zehn Jahren lässt der Impfschutz deutlich nach. Während Keuchhusten fast nur Kinder befällt,
können Diphtherie und Tetanus in jedem Alter ausbrechen. Aus diesem Grund sollte der Impfschutz
gegen diese beiden Krankheiten auch im Erwachsenenalter regelmäßig aufgefrischt werden.
Diphtherie
D
iphtherie ist eine ernste Bakterienerkrankung. Der Bazillus vermehrt sich
in den oberen Luftwegen und setzt ein
Gift frei, das zahlreiche Körperorgane befällt,
unter anderem das Herz und das zentrale Nervensystem. Diphtherie wird meist durch Speichel
oder durch offene Wunden übertragen.
Verlauf der Krankheit
Erste Anzeichen von Diphtherie sind Halsschmerzen, Fieber, geschwollene Lymphdrüsen
am Hals, Atembeschwerden.
Infolge einer Diphtherie können eine
Lungenentzündung, Störungen des Nervensystems und Muskellähmungen sowie Herzbeschwerden und möglicherweise ein Herzstillstand auftreten.
Behandlung
Zur Neutralisierung der bakteriellen Erreger
verabreicht der Arzt ein darauf abgestimmtes
Serum. Die Ansteckungsgefahr wird mit Antibiotika bekämpft.
Impfung und Vorsorge
Die einzige Möglichkeit Diphtherie vorzubeugen, ist eine Vorsorgeimpfung. Diese wird
dem Kleinkind in vier Injektionen verabreicht:
im Alter von zwei, drei und vier Monaten sowie
zwischen 13 und 18 Monaten. Mit 5 bis 7 Jahren
und im Alter von 14 bis 16 Jahren ist jeweils
eine Wiederholungsimpfung vorgesehen. Im
Jugend- und Erwachsenenalter ist die Impfung
jedoch nur halb so hoch dosiert wie bei Kindern.
Wer Kontakt hatte mit einer an Diphtherie
erkrankten Person, sollte sich erneut impfen
lassen, falls die letzte Impfung schon eine Weile
her ist. Zusätzlich empfiehlt sich in diesem Fall
die Einnahme von Antibiotika.
Impfungen bei Kindern
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Tetanus (Wundstarrkrampf)
Wundstarrkrampf ist eine lebensgefährliche
Bakterieninfektion. Die Tetanus-Erreger leben
vorwiegend im Erdreich und können durch
schlecht gesäuberte Wunden in den Körper
eintreten. Tetanus ist nicht ansteckend, kann
dem ungeborenen Kind jedoch über die Nabelschnur übertragen werden. Die Bakterien setzen
ein Gift frei, welches das Nervensystem angreifen
kann. Letzteres ist verantwortlich für die Kontrolle der Muskelaktivität. Wundstarrkrampf
macht sich bemerkbar durch das Zusammenziehen der Kiefermuskulatur sowie der Muskeln
an Rumpf und Nacken. Kopfschmerzen und
Fieber sind weitere Krankheitssymptome.
Verlauf
Eine Tetanus-Infektion führt häufig zu einer
Blockierung der Gelenke, aufgrund der enormen Verkrampfungen. Diese treten zu Beginn
der Erkrankung dauerhaft, später sporadisch
auf. Besonders gefährlich sind auch Atembeschwerden, die einen Erstickungstod zur Folge
haben können.
Behandlung
Um das Gift im Körper zu neutralisieren,
wird dem Patienten ein so genanntes Tetanusserum eingespritzt. Zusätzlich verordnete Antibiotika töten die Bakterien ab; die Muskelkrämpfe und -anspannungen werden symptomatisch behandelt.
Impfung und Vorsorge
Zur Vorbeugung einer Tetanus-Infektion
wird eine Impfung empfohlen. Weiterhin ist es
besonders wichtig, Verletzungen und Wunden
sofort zu reinigen und zu desinfizieren, um ein
Eindringen der Bakterien zu verhindern. Höchste Vorsicht ist geboten bei Bisswunden sowie
bei offenen Verletzungen, die in Kontakt gekommen sind mit Erde oder mit tierischen Exkrementen.
Die Tetanus-Impfung wird im Kindesalter
gemeinsam mit der Impfung gegen Diphterie
verabreicht. Für Erwachsene empfiehlt sich alle
zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung.
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Impfungen bei Kindern
Keuchhusten
Beim Keuchhusten handelt es sich um eine
bakterielle Infektionskrankheit, die durch den
Speichel, durch Husten und Niesen übertragen
wird. Meist erkranken Neugeborene und Kleinkinder daran. Zu Beginn macht sich der Keuchhusten als einfacher Schnupfen mit leichtem
Fieber bemerkbar. Nach einigen Tagen treten
heftige Hustenanfälle auf. Diese werden häufig
von lebensbedrohlichen Atemstillständen begleitet. Charakteristisch ist auch eine keuchende
Atmung. Bei älteren Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen äußert sich die Krankheit oft als
hartnäckiger Husten.
Verlauf
Keuchhusten kann unangenehme und teils
gefährliche Folgen haben:
• Erbrechen
• Lungenentzündung
• Krämpfe (häufig bei Säuglingen)
• Die Hustenanfälle können die Atmung erschweren und so einen Sauerstoffmangel
hervorrufen. Bei Säuglingen kann dieser
Sauerstoffmangel zu Hirnschäden führen.
Behandlung
Keuchhusten wird mit Antibiotika und hustenstillenden Mitteln behandelt. Bei Säuglingen
erweist sich aufgrund starker Atembeschwerden
ein Krankenhausaufenthalt häufig als notwendig.
Impfung und Vorsorge
Die einzig wirksame Vorsorgemaßnahme
ist eine frühzeitige Impfung. Diese wird ab dem
Alter von zwei Monaten in Kombination mit der
Impfung gegen Diphtherie und Tetanus verabreicht. Allerdings muss der Schutz gegen Keuchhusten nicht mehr im Alter von 14 bis 16 Jahren
aufgefrischt werden. Personen, die häufig Kontakt mit Kleinkindern haben, können sich jedoch
auch im Erwachsenenalter impfen lassen, um
die Ansteckungsgefahr für die Kinder zu senken.
Menschen, die in Kontakt kommen mit einer
an Keuchhusten erkrankten Person werden
vorsorglich meist ebenfalls mit Antibiotika
behandelt.
Impfungen bei Kindern
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Haemophilus Influenzae B (HiB)
HiB-Bakterien sind vor allem im NasenRachenraum vorhanden; sie sind sehr ansteckend und werden meist über den Speichel
übertragen. Bei Kleinkindern können sie lebensbedrohliche Infektionen auslösen.
Besonders gefährlich sind HiB-bedingte
Hirnhautentzündungen oder Kehldeckelentzündungen.
Verlauf
HiB-Bakterien können folgende Erkrankungen hervorrufen:
• Entzündungen der Atemwege, der Ohren,
der Nasenschleimhaut und der Nebenhöhlen. Befallen die Erreger auch den Kehldeckel, so treten Atemnot und Erstickungsgefahr auf. Wenn Ihr Kind nach Luft ringt,
sollten Sie umgehend eine Notaufnahme
aufsuchen.
• Gelenkentzündungen (Arthritis)
• Blutvergiftungen
• Hirnhautentzündungen
Behandlung
Eine HiB-Infektion wird generell mit Antibiotika behandelt, um eine Ausbreitung der
Krankheit zu verhindern. Beim Auftreten erster
Anzeichen einer Hirnhautentzündung, Atemnot,
starker Schläfrigkeit oder einer ungewöhnlichen
Hautfärbung sollten Sie schnellstmöglich Ihren
Arzt kontaktieren.
Impfung und Vorsorge
Eine Impfung ist die einzig wirksame
Vorsorgemaßnahme gegen HiB-Infektionen.
Kinder unter fünf Jahren (vor allem Kleinkinder
unter einem Jahr) stellen die größte Risikogruppe dar. Die Impfdosen werden im Alter
von 2, 3 und 4 Monaten verabreicht. Zwischen
dem 13. und 18. Lebensmonat ist eine Auffrischungsdosis erforderlich.
Kinder, die während ihres ersten Lebensjahres nicht geimpft wurden, benötigen nur
eine Injektion. Für Kinder über fünf Jahre wird
die Vorsorgeimpfung nicht mehr empfohlen.
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Impfungen bei Kindern
Hepatitis B
Das Hepatitis B-Virus verursacht eine ansteckende Leberentzündung. Übertragen wird die
Krankheit über das Blut und durch Geschlechtsverkehr. Zu Beginn der Krankheit ähneln die
Symptome denen einer Grippe (Appetitmangel,
Müdigkeit, Fieber, Gliederschmerzen, ...), sodass
die Infektion oft erst zu einem späteren Zeitpunkt erkannt wird. Nach einigen Tagen kommen Übelkeit und Erbrechen sowie Gelbsucht
(Gelbfärbung der Haut und des weißen Teils
des Auges) hinzu.
Verlauf
In vielen Fällen heilt eine Hepatitis BInfektion ohne Behandlung aus. Die Erkrankung
kann jedoch auch chronisch werden und nach
mehreren Jahren zu einer Leberzirrhose oder
zu Leberkrebs führen.
Behandlung
Bei einer akuten Hepatitis B werden
lediglich die Symptome behandelt. Dabei ist
Bettruhe besonders wichtig. Nimmt die
Leberentzündung einen chronischen Verlauf
an, so verordnet der Arzt Medikamente um eine
schwerwiegende Schädigung der Leber zu verhindern. Im Endstadium der Krankheit mit
Leberzirrhose kann oft nur eine Lebertransplantation helfen.
Impfung und Vorsorge
Die sicherste Möglichkeit zur Vorbeugung
von Hepatitis B ist die Impfung im Kindesalter.
In der Regel findet diese in vier Schritten statt:
im Alter von zwei, von drei und von vier Monaten
sowie eine Auffrischungsimpfung zwischen 13
und 18 Monaten.
Wurde in diesem Alter eine Impfung versäumt, so kann sie bei Kindern zwischen 10
und 13 Jahren nachgeholt werden. Dazu sind
insgesamt drei Injektionen erforderlich. Etwa
vier Wochen nach der ersten Dosis wird der
Impfstoff ein zweites Mal gespritzt. Nach der
dritten Injektion (sechs bis zwölf Monate später)
ist der Schutz vollständig aufgebaut. Kinder die
bereits im Säuglingsalter geimpft wurden,
müssen jedoch nicht erneut geschützt werden.
In der Deutschsprachigen und in der Flämischen Gemeinschaft werden die Kinder
gegebenenfalls bei der Schuluntersuchung im
ersten Mittelschuljahr geimpft. In der Französischen Gemeinschaft wird diese Maßnahme
schon in der sechsten Grundschulklasse
durchgeführt.
Impfungen bei Kindern
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Meningokokken C
Meningokokken sind häufig Auslöser für
eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Die
Bakterien befinden sich bei vielen Menschen
in den Schleimhäuten der Atmungsorgane (Nase, Hals). Von dort aus können sie ins Blut
gelangen und eine Meningitis auslösen. Die
Meningokokken werden durch die so genannte
Tröpfcheninfektion übertragen. Das heißt, dass
die Bakterien durch Husten, Niesen, Küssen
oder durch den gemeinsamen Gebrauch von
Gläsern, usw. weitergegeben werden.
Die Stämme B und C dieser Bakterie sind
verantwortlich für die Mehrzahl aller MeningitisErkrankungen in Belgien. Eine vorsorgende
Impfung kann jedoch lediglich gegen die Meningokokken des Typs C verabreicht werden.
Die Symptome einer MeningokokkenErkrankung sind Fieber, heftige Kopfschmerzen,
Nackensteife, Übelkeit und Erbrechen, Lärmund Lichtempfindlichkeit. Bei Kleinkindern ist
eine Infektion jedoch schwer zu erkennen, da
diese typischen Anzeichen nicht unbedingt
vorhanden sind.
Verlauf
Mögliche Folgen einer MeningokokkenInfektion sind:
eine Blutvergiftung, die sich durch kleine
rote Flecken auf der Haut bemerkbar macht.
Eine Meningitis: Die Mikroben im Blut
haben eine Entzündung der Hirnhäute hervorgerufen.
Behandlung
Gleich bei den ersten Anzeichen einer Meningokokken-Infektion sollten Sie einen Arzt
konsultieren. Eine schnellstmögliche Antibiotika-Behandlung ist unerlässlich, um eine Verschlimmerung der Krankheit zu verhindern.
Impfung und Vorsorge
Kleinkinder bis fünf Jahre und Jugendliche
erkranken am häufigsten an einer Meningokokken-bedingten Hirnhautentzündung.
Der Impfkalender empfiehlt eine Impfung
im Alter von 15 Monaten. Je nach Impfstatus
des Kindes kann der Arzt die Impfung aber
jederzeit im Alter von zwei Monaten bis 19
Jahren durchführen.
Kinder unter einem Jahr erhalten drei Impfdosen in einem Zeitabstand von jeweils einem
Monat.
Ältere Kinder benötigen nur eine Injektion,
die generell zum gleichen Zeitpunkt gesetzt
wird wie die Impfung gegen Masern, Mumps
und Röteln.
Erstattung unserer Sonderversicherung
Unsere Sonderversicherung erstattet den
Eigenanteil des Impfstoffes gegen Meningitis
C für Kinder und Jugendliche bis zu ihrem
18. Geburtstag.
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Impfungen bei Kindern
Masern, Mumps, Röteln
S
eit etwa 20 Jahren werden die Impfstoffe
gegen Masern, Röteln und Mumps in
einer dreifach wirksamen Injektion
verabreicht. Ohne eine flächendeckende Impfung verbreiten sich diese drei Kinderkrankheiten sehr schnell in der Gesellschaft.
Masern
Die Erkrankung überträgt sich durch die
so genannte Tröpfcheninfektion und macht sich
durch hohes Fieber, Husten und roten
Hautauschlag (anfangs nur im Gesicht, später
am ganzen Körper) bemerkbar.
Verlauf
Das Masern-Virus beeinträchtigt die Funktion des Immunsystems und kann so weitere
Infektionen hervorrufen. Gefährliche Komplikationen sind Mittelohrentzündungen (diese
können zu Taubheit führen), Bronchitis oder
eine Lungenentzündung. In seltenen Fällen ist
auch eine Entzündung des Gehirns die Folge
einer Masern-Infektion.
Masernerkrankungen in der Schwangerschaft erhöhen das Risiko von Fehl- und
Frühgeburten sowie von Missbildungen beim
Kind.
Dank flächendeckender Impfungen treten
Masern in Belgien nur noch selten auf.
Mumps
Beim Mumps handelt es sich um eine ansteckende Viruserkrankung, die durch den
Kontakt mit infizierten Personen oder Gegenständen sowie durch Tröpfcheninfektion übertragen
wird. Die ersten Anzeichen einer MumpsErkrankung gleichen denen einer Erkältung:
leichtes Fieber, Kopfschmerzen und Appetitmangel. Hinzu kommt das schmerzhafte Anschwellen
der Ohrspeicheldrüsen.
Verlauf
Infolge einer Mumps-Erkrankung tritt in
manchen Fällen eine meist harmlose Entzündung der Hirnhaut oder des Gehirns auf.
Bei Jungen kann es zudem zu einer Hodenentzündung kommen, die häufig eine bleibende
Unfruchtbarkeit hinterlässt. Mumps heilt in der
Regel nach zehn Tagen aus. Schonung und
Bettruhe sind während dieser Zeit zu empfehlen.
Während einer Schwangerschaft kann
Mumps zu Fehlbildungen des Kindes führen.
Impfungen bei Kindern
Röteln
Eine Rötel-Infektion äußert sich durch einen
virusbedingten Ausschlag. Die Erkrankung ist
sehr ansteckend und überträgt sich durch den
direkten Kontakt mit einer infizierten Person
oder durch Tröpfcheninfektion. Für Kinder sind
die Röteln meist ungefährlich, bei Schwangeren
jedoch führt die Krankheit oft zu Missbildungen
des Ungeborenen. Anzeichen einer Rötelerkrankung sind leichtes Fieber, eine Schwellung der
Lymphdrüsen in der Halsregion, kleine rötliche
Hautverfärbungen. Letztere treten erst im Gesicht
auf, später auch am restlichen Körper.
Verlauf
Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen können eine Mandelentzündung (Angina)
und eine Entzündung der Gelenke auftreten. In
der Regel schwächt der Ausschlag nach etwa
drei Tagen wieder ab. Kinder entwickeln meist
nur ein geringes Krankheitsgefühl.
Behandlung der drei Erkrankungen
Bei Masern, Mumps und Röteln werden
lediglich die Symptome (Fieber, Schmerzen)
behandelt. Wichtig sind auch äußerste Ruhe
und Schonung. Infizierte Kinder dürfen Krippe,
Kindergarten und Schule während der Erkrankung keinesfalls besuchen.
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Impfung und Vorsorge
Vorbeugemaßnahmen gegen Mumps, Masern und Röteln sind eine Vorsorgeimpfung
sowie das Meiden des Kontakts mit infizierten
Personen.
Der Hohe Gesundheitsrat empfiehlt in seinem Impfkalender eine dreifach wirksame
Kombinationsimpfung (MMR - Masern, Mumps,
Röteln) im Alter von 12 bis 13 Monaten. Diese
sollte mit 10 bis 13 Jahren noch einmal wiederholt werden.
Kinder, bei denen das empfohlene Impfschema nicht eingehalten wurde, müssen spätestens vor der Einschulung die Impfung gegen
Masern, Mumps und Röteln erhalten haben.
Ob dies der Fall ist, prüft die Schulgesundheitsvorsorge und empfiehlt unter Umständen das
Nachholen der Impfung.
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Impfungen bei Kindern
Pneumokokken
Pneumokokken sind Bakterien, die bei
zahlreichen - auch gesunden - Menschen im
Mund, in der Nase und im Rachen anzutreffen
sind. Im Kindesalter ist der Erreger vielfach
Auslöser diverser Infektionen, wie bspw. Lungenund Mittelohrentzündungen. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren, jedoch können auch Erwachsene an einer Pneumokokkeninfektion erkranken.
Verlauf
Neben Entzündungen der oberen Atemwege,
der Nasenschleimhaut und der Ohren können
Pneumokokken folgende Erkrankungen hervorrufen:
Lungenentzündungen, die in ihrer
schlimmsten Form zu Sauerstoffmangel
führen;
Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen
und eine Schwächung des Kreislaufsystems;
Entzündungen der Gelenke oder des Bauchfells.
Behandlung
Zur Behandlung einer PneumokokkenInfektion werden Antibiotika eingesetzt.
Impfung und Vorsorge
Im Impfkalender werden drei Injektionen
empfohlen um einen vollständigen Schutz gegen
Pneumokokken aufzubauen: mit zwei, vier und
zwölf Monaten.
Für Kinder bis zwei Jahre stellt die Deutschsprachige Gemeinschaft den Impfstoff kostenlos
zur Verfügung, falls die Impfung in einem Vorsorgezentrum der DG oder beim Kinderarzt
durchgeführt wird.
Kinder, die älter als zwei Jahre sind, können
eine Rückerstattung der Impfstoffkosten durch
unsere Sonderversicherung erhalten. Diese gilt
bis zu ihrem fünften Geburtstag.
Impfungen bei Kindern
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Rotavirus
Rotaviren sind die häufigsten Auslöser für
schwere Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern.
Die Ansteckung erfolgt meist über Körperkontakt (Handberührung) oder über kontaminierte Utensilien. Da die Erreger sehr widerstandsfähig sind, bleiben sie lange Zeit auf
Spielzeug oder sonstigen Gebrauchsgegenständen erhalten. Einen Schutz vor dem Kontakt
mit den Viren gibt es nicht.
Rotaviren lösen bei Kleinkindern Fieber,
Durchfall und Erbrechen aus. Durch die starken
Symptome verliert der Körper rasch große
Mengen an Flüssigkeit.
Verlauf
In der Regel heilt die Infektion innerhalb
weniger Tage aus. Der Durchfall kann jedoch
zu einem enormen Flüssigkeitsverlust und zu
einer Austrocknung des Körpers führen. In
diesem Fall ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig.
Behandlung
Da die Gefahr einer Austrocknung besteht,
sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihr
Kind genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Geben
Sie ihm daher in regelmäßigen Abständen ausreichend zu trinken.
Impfung und Vorsorge
Gründliche Hygiene kann eine Ansteckung
mit Rotaviren nicht verhindern. Aus diesem
Grund empfiehlt der Hohe Gesundheitsrat, alle
Kleinkinder im Alter von sechs Wochen bis
sechs Monaten zu impfen. Der Impfstoff wird
von der gesetzlichen Krankenversicherung
teilweise erstattet.
Je nach Typ der Impfung wird diese als
Schluckimpfung in zwei bis drei Dosen verabreicht (im Alter von zwei, drei und gegebenenfalls vier Monaten).
Kinder über sechs Monate erhalten keine
Impfung mehr gegen das Rotavirus.
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